Ortsname: Östliche Bibliothek von Crocus Town Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Zentral in der östlichen Hälfte der großen Stadt Crocus Town gelegen befindet sich eine von zwei Stadtbibliotheken. Es handelt sich um ein großes, altmodisches Gebäude, das größtenteils aus Gestein besteht und sowohl über dem Eingang, als auch in jeder einzelnen Abteilung ein Zitat aus der Antike in einer toten Sprache stehen hat. Die Bücherregale sind zahlreich und gut gefüllt und die Bibliothekare achten darauf, dass das Innere des Gebäudes einer der ruhigsten Orte dieser geschäftigen Stadt bleibt. Solange man ruhig ist, kann man die Bücher den ganzen Tag über kostenfrei lesen, und wenn man eine persönliche Büchereikarte besitzt, kann man sie auch gratis bis zu einer Woche ausleihen. Überzieht man die Leihfrist, wird es allerdings teuer.
Change Log: ---
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Autor
Nachricht
Mareo Schwarzer Blitz
Anmeldedatum : 26.10.14 Anzahl der Beiträge : 4570 Alter : 32 Ort : Magnolia Town
Dieser hochbrisante Auftrag fing echt merkwürdig an und aller Quatsch war einfach dermaßen Fehl am Platz, doch Mareo war eben auch nicht perfekt und ließ sich manchmal doch zu Dingen treiben, die nicht angebracht waren. So hatte er sich unnötigerweise von Maenor provozieren lassen und ihm dafür eine verpasst, wobei er damit hätte rechnen müssen, dass sein Godslayer-Kumpel einen anständigen Kampf daraus machen wollte. Die Vernunft hatte jedoch obsiegt und der Celeris hatte den Satyrs Magier kurzerhand auf die Bretter geschickt, um keine weitere Zeit zu verlieren. Einen wirklichen Groll hegte er gegen den Klassenclown ja nun nicht, auch wenn er ihn ein wenig aufgedreht wahrnahm. Schlussendlich schien der Fice aber kein schlechter Kerl zu sein und darauf kam es an, denn alles andere konnte man lernen. Mittlerweile fanden sich die beiden Männer in der Bibliothek wieder, in welcher der Celeris bereits sämtliche Nachforschungen angestellt hatte, während Maenor seinen Elektrorausch ausschlafen musste.
Die Vorarbeit war also erledigt und selbst ohne vorherigen Ärger hätte sich zügig herausgestellt, dass Maenor ihm keine Hilfe hätte sein können. Wer die Sprache in Fiore nicht lesen konnte, der konnte schlecht recherchieren, aber Mareo war eben jemand der sehr gerne las und dass eben auch sehr schnell. Der Lichtmagier erwachte allmählich, nachdem er ziemlich laut geträumt hatte und dabei sogar den Namen seiner Cousine fallen ließ. Ob er tatsächlich Helena Marinakis meinte oder nicht, wusste Mareo zwar nicht, aber eine andere Helena kannte er ja nun einmal nicht. Maenor antwortete auf seine Frage hinsichtlich des Traumes und ließ natürlich wieder nur Dünnschiss vom Stapel, allerdings konnte der Celeris nunmehr sicher sein, dass er von seiner Cousine gesprochen hatte. Nur das mit dem Vibe hatte er noch nicht so recht verstanden, aber vermutlich wollte Maenor damit sagen, dass Mareo gern jemandem die Freundin ausspannte. Ob er in die Zukunft sehen und erkenne konnte, dass Mareo seinem besten Freund Yuuki die Iris wegnahm? Unwahrscheinlich, auch wenn das wohl unweigerlich passieren sollte.
„Ich kenne Helena von den Runenrittern übrigens“, entgegnete Mareo lediglich auf Maenors Aussage und ignorierte den dahintersteckenden Konter erfolgreich. Die Streitereien konnten jedenfalls ad acta gelegt werden und Mareo klärte seinen Partner über seine Erkenntnisse auf, was den Phoenix und dessen möglichen Aufenthaltsort anbelangte. Glücklicherweise steckte Tatendrang in dem jungen Fice, weswegen er sinnbildlich ins Horn stieß und zum Aufbruch rief. „Beeilen wir uns“, entgegnete der Blitzmagier also lächelnd, während sie von der Bibliotheksangestellten mal wieder angeblafft wurden. Gemeinsam zogen die beiden Godslayer dann los, wobei es nun Maenor war, der versuchte die restliche Reise mit etwas Smalltalk zu befüllen. Er nannte allerlei mögliche Gesprächsthemen, unter anderem aber auch die Tatsache, dass er Godslayer war und die damit einbezogene Gottheit. Vielsagend sah Mareo zu seinem Gefährten, ehe er wieder nach vorn blickte und mit ihm die Bibliothek wieder hinter sich ließ. Maenor hatte den Zusammenhang also erkannt und da er Helena kannte, steckte er wohl tief genug in der Godslayer-Materie drin. Aber anders als Helena oder Mareo handelte es sich beim Satyrs Magier eben nur um einen Menschen, aber keineswegs um jemand mit Göttlichkeit.
Was ihn aber am meisten irritierte war das blöde Tuch, welches die Fratze von Maenor verborgen hielt. Eigentlich hätte er die Chance nutzen sollen, als dieser schlief, um mal einen Blick zu riskieren, aber andererseits war Mareo ein sehr ehrbarer und anständiger Mann, der dem Fice seine Verschleierung uneingeschränkt zugestand. Es hatte sicherlich gute Gründe und es war nicht an ihm, diese anzuzweifeln. Und obwohl Mareo nichts sehen konnte, bekam er das Gefühl, dass Maenor seinen Worten einen glücklichen Beigeschmack verschaffte. „Bezüglich der Götterdinge…nun, da gibt es nicht wirklich etwas zu erzählen“, nahm Mareo ihm sofort den Wind aus den Segeln. Es reichte für ihn zu wissen, dass er ein Godslayer war und alles andere konnte er sich in die Maske schmieren. „In meiner Freizeit lese ich ansonsten sehr viel, gehe gerne Schwimmen und verbringe Zeit mit meinen Freunden“, erzählte er stattdessen, um zumindest etwas von sich greifbar zu machen. „In Fairy Tail läuft es hervorragend, wie immer. Wir haben dort viel Spaß, viel Action und genießen unseren Zusammenhalt. Alles cool eben“, fügte er gleichwohl noch an. Nebenher führte der Blondschopf den jungen Magier zurück zum Bahnhof, schließlich mussten sie nach Shirotsume reisen, um von dort in den Gebirgspass zu gelangen. „Und was ist mit dir so?“, fragte Mareo dann, schließlich wollte er auch etwas über den Scherzkeks erfahren, der irgendwie sehr sympathisch und auf der anderen Seite irgendwie sehr unsympathisch war. Auf jeden Fall war er eine Spur zu neugierig.
01 Vivikash war ein wenig nervös. Sicher, sie war wirklich nicht scharf auf diese Eiseskälte, die die nördliche Region Fiores so prägte und die man irgendwie ertragen musste, wenn man sich in der Gilde oder Gildennähe aufhielt, doch dort wäre sie in diesem Moment tatsächlich lieber als ausgerechnet in Crocus. Dadurch, dass sie sich Royal Crusade anschloss, akzeptierte die Halbdämonin ein Leben als offizielle Kriminelle. Sicher, es kannte sie niemand, zumindest noch nicht. Aber trotzdem fühlte sie sich unwohl bei dem Gedanken, bei dieser Mission ausgerechnet in der Hauptstadt herum zu spazieren. Dort wo die Runenritter heimisch sind und wo zumindest ihrer Vorstellung nach sicher an jeder Ecke einer von ihnen stand und nur darauf wartete, dass jemand ein Verbrechen beging. Aufgeregt spazierte die Magierin also gegenüber der östlichen Bibliothek der Stadt auf dem Bordstein auf und ab. Sie hatte die Aufgabe zugewiesen bekommen, bestimmte Schriftstücke in der Bibliothek zu zerstören. Nein, nicht nur in der östlichen, auch in der im Westen. Sie konnte also nicht mal einfach schnell alles zerstören und dann weglaufen. Damit hätte sie nur die halbe Arbeit verrichtet. Aber ließ sich so etwas unauffällig machen? Sodass es erst aufflog, wenn sie fertig und geflohen war? Zum Glück musste die Halbdämonin sich darum nicht alleine Gedanken machen. Also zumindest, sobald dieser andere Kerl aufgetaucht war, auf den sie wartete. Vivikash wurde nicht alleine mit dieser Aufgabe betraut. Einer ihrer Kollegen, ein anderer Magier Royal Crussades sollte ihr helfen, glücklicherweise. Vivi hatte sich die Kapuze ihres Capes bis tief ins Gesicht gezogen. Eigentlich ja blödsinnig, kannte sie ja wie gesagt noch niemand. Niemand hätte nach ihr gesucht, doch irgendwie fühlte sie sich so besser. Unter dem Cape trug sie eine geschnürte Corsage. Gleich darüber hüllte so etwas wie ein schulterfreier, weißer Bolero aus Leinen sowohl ihre Brust, als auch ihre Arme ein. Ihre Beine waren in eine schwarze Lederhose gehüllt und an den Füßen trug sie kniehohe, braune Stiefel mit wenigen Zentimetern Absatz. Es zwickte zwar, dass die Hose ihren um die Hüfte geschwungenen Dämonenschwanz so eng an den Körper presste, doch damit musste sie sich einfach abfinden. Mit diesem Körperteil frei herum zu wedeln, würde nur Aufmerksamkeit auf sie lenken. Vivikash trug goldene Ohrringe, sowie eine ebenfalls goldene Kette, die sich unterhalb ihres Chockers auf ihr Brustbein legte. Ihre goldenen Katzenaugen schauten grade so unterhalb der Kapuze hervor. Sie starrten die Straße entlang, wann immer die Halbdämonin in die eine oder andere Richtung marschierte, bereit eine Straftat zu begegnen. Aber erst wollte sie sich mit ihrem Kameraden absprechen. Vielleicht hatte er ja eine Idee, wie sie das alles schnell und unkompliziert über die Bühne bringen konnten. Sie selbst hatte ja auch kaum Erfahrung mit dieser Arbeit. Ihm ging es da hoffentlich anders…
Zauber:
Maxwell Schwarzer Geist
Anmeldedatum : 20.12.22 Anzahl der Beiträge : 454 Alter : 32
Eine ungewöhnliche Anfrage, die dort an Royal Crusade herangetragen wurde. Eine spezifische Kategorie von Büchern in beiden Bibliotheken verbrennen? Wozu sollte das gut sein? Im Grunde war der Hintergrund ja auch egal, denn darüber wurden die Magier von Royal Crusade ohnehin aufgeklärt. Sie hatten einen einfachen Auftrag erhalten und sollten diesen ausführen, ohne dass irgendein Hinweis auf die Gilde oder den Auftrag hindeutete. Zu den Bibliotheken zu gelangen ohne weiter aufzufallen, war äußerst leicht, denn Vivikash war schlichtweg keine Bekanntheit und Maxwell galt als angesehener Magier von Liberty Phoenix, der einst ein Teil der Rune Knights gewesen war. Sie konnten also unbehelligt durch Crocus Town spazieren, ohne dass ihnen irgendjemand etwas vermeintlich Boshaftes unterstellen konnte. Die Schwierigkeiten begannen erst dann, wenn sie in der ersten Bibliothek entsprechende Zerstörungen begonnen hatten und dann zur zweiten Bibliothek mussten, um das Prozedere dort zu wiederholen. Im Anschluss dann noch die Flucht an einen sicheren Ort, um sich dort wieder in die Rollen derer zu begeben, die problemlos durch Crocus Town spazieren konnten. Das Zeitfenster der Gefahr war zwar ein kleines, aber ausreichend groß, um eindeutig als Risiko betrachtet werden zu können.
Obwohl die beiden Royal Crusade Magier auch gemeinsam hätten anreisen können, so hatten sie sich getrennt auf den Weg gemacht und mussten daher in der Hauptstadt erst zueinander finden. Glücklicherweise war bereits bekannt, dass sie an der östlichen Bibliothek beginnen würden und somit konnte sich der Davis denken, dass Vivikash bereits dort vor Ort sein musste oder zumindest nach ihm dort eintreffen musste. Gemächlichen Schrittes flanierte der Soldat durch die Straßen der Stadt und grüßte gelegentlich den einen oder anderen Bewohner, den er aus seiner früheren Zeit kannte. Er selbst trug seinen gewohnten Feldanzug mit dem weißen Halstuch, um die Narbe zu verdecken. Wirklich besonders war sein Outfit nicht, doch fiel es in einer Stadt wie Crocus Town durchaus gelegentlich ins Auge, denn auch früher hatte man hier grundsätzlich nur eine Person gesehen, die so etwas getragen hatte und das war eben er. Auf dem Rücken trug er eine Tasche, in welcher sich Ausrüstungsgegenstände und seine Verhüllung befanden, denn diese Dinge brauchte er für diesen Auftrag definitiv. Er durfte seinen Namen nicht beschmutzen, denn er musste seine Verbindungen die Welt des Lichts möglichst ausnutzen.
Maxwell bog in die Seitenstraße, die zur östlichen Bibliothek führte und nach etwa fünfzig Metern blieb er abrupt stehen. „Mist“, fluchte er leise und sah sich sofort auf beiden Flanken nach einer Deckungsmöglichkeit um. Glücklicherweise konnte er schnell in die Nische zwischen zwei Gebäuden verschwinden und den tieffallenden Schatten ausnutzen, um nicht direkt gesehen zu werden. „Was macht sie denn hier in Crocus?“, dachte sich der Soldat, der eben beinahe in seine Schwester hinein gelaufen wäre. Glücklicherweise war sie noch recht weit entfernt und in ein intensives Gespräch mit einer kupferrothaarigen Frau verwickelt, weswegen sie ihn unmöglich gesehen habe. Das Madilyn auch weitersprechend an der Nische vorbei lief und schlussendlich die Straße verließ, untermauerte seine Vermutung. „Nochmal gut gegangen“, murmelte er und seufzte. Er würde Madilyn so gern wiedersehen, doch die Zeit dafür war einfach noch nicht gekommen. Der Soldat verließ die Nische wieder und begab sich direkt zur Bibliothek, wo bereits eine Frau ein wenig auf und ab ging. Sie trug eine eng anliegende Lederhose, eine Corsage und ein Leinenoberteil, um zumindest die wichtigsten Aspekte der Weiblichkeit zu bedecken. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen, damit man das Gesicht nicht erkennen konnte.
Die Hand zum Gruße gehoben, machte der Soldat auf sich aufmerksam und blieb etwa zwei Meter vor der Halbdämonin stehen. „Komm, setzen wir uns kurz“, forderte er sie kurzerhand auf und schon suchte der frisch ernannte A-Rang Magier eine freie Bank, um sich dort hinzusehen. Direkt vor der Bibliothek einen solchen Zerstörungsplan auszuhacken war unklug, aber als Besucher der Stadt auf einer Sitzbank im Vorgarten der Bibliothek fielen sie deutlich weniger auf. „Auftrag ist bekannt?“, fragte er leise sprechend die Halbdämonin, ob sie überhaupt im Bilde war. Falls nicht, musste er sie tiefergehend einweisen, falls doch, dann reichte das Prozedere der Zerstörungen.
02 Vivikash hinterfragte die Aufgabe, mit der man sie betraut hatte gar nicht. Sie mimte das brave Mädchen und tat einfach was man ihr auftrug, zumindest in diesem Fall… Okay, eigentlich lag es viel mehr daran, dass sie die Hintergründe dieser Quest einfach nicht interessierten. Da wollte halt jemand, dass Bücher verbrannt werden. Nicht grade üblich so als Mission, schön. Aber derjenige wird sicher seine Gründe dafür haben. Ob er das Thema einfach nicht ausstehen konnte oder er vielleicht Bücher verkaufen und andere Literatur auslöschen wollte, damit er mehr Kohle scheffeln konnte war aber wirklich nicht interessant. Die Magierin ahnte ja gar nicht, was für eine krasse Geschichte da wirklich hintersteckte! Kurz blieb Vivikash stehen, als zwei Damen an ihr vorbeiliefen, auf die Seitenstraße zu, die von der Hauptstraße abzweigte. Den Gedanken, dass ihr Questpartner dabei sein könnte, verwarf sie zwar direkt, doch die offenherzige Freizügigkeit der einen Frau lenkten sie doch einen Moment ab. Die Zwei schienen sich angeregt zu unterhalten, doch worum es dabei genau ging, konnte sie leider nicht hören. Bevor sich die Halbdämonin sich noch beim Starren erwischen ließ, wandte sie dann lieber doch hastig ihren Blick ab. Sie setzte ihr ungeduldiges auf und ab Laufen fort, doch nicht für lange. Eine Stimme lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Als Vivis Blick dieser in die Richtung folgte, in der grade noch die zwei Frauen verschwunden waren, fokussierten ihre goldenen Iriden einen jungen Mann mit gehobener Hand, der sie nicht nur direkt anschaute, sondern auch grüßte. Zumindest mit der Geste. Seine Worte hingegen forderten dazu auf, sich mit ihm zusammenzusetzen. Es war offensichtlich, dass er über ihre Aufgabe sprechen wollte. Die Magierin nickte verhalten und zeigte sich deutlich irritiert, als der Kerl es sich gleich vor der Bibliothek gemütlich machen wollte, in der sie gleich für ordentlich Unheil sorgen wollten. Aber hey, er hatte das Sagen, das war ihr vor der Quest eingebläut worden. So hinterfragte Vivi die Aufforderung nicht weiter und nahm schließlich neben ihrem Partner auf der Bank Platz. Sie schlug die Beine übereinander und ihr Blick wanderte einmal quer über die Straße vor ihnen, ehe er schließlich beim Schwarzhaarigen landete. Aufgrund ihrer Haltung und der Nähe, sollte er keinerlei Probleme damit haben, ihr Gesicht unter der Kapuze deutlich zu erkennen. “Es geht um alles was mit dem Olymp zu tun hat.“, erklärte sie auf die Frage hin, ob der Auftrag bekannt sei. Dass sie diese Schriften zerstören mussten, sprach sie auf der offenen Straße einfach mal nicht aus, wenngleich sie grade recht ungestört waren. Vivikash war sich einfach viel zu unsicher dabei, vermutlich etwas übervorsichtig. “Hast du schon einen Plan?“, hängte die Halbdämonin dann noch an. Nicht, dass sie nicht wusste, wie man es machen könnte. Aber vielleicht kannte der Kerl ja gewisse Kniffe, die es ihnen einfacher machen könnten. Schließlich war es ja elementar, dass sie nicht auffielen. Wenn die Zwei einen Berg von Büchern auf einem der großen Tische sammelten, dann beschwerte sich bestimmt schon jemand, noch bevor sie überhaupt die Chance hatten ihn anzuzünden.
Zauber:
Maxwell Schwarzer Geist
Anmeldedatum : 20.12.22 Anzahl der Beiträge : 454 Alter : 32
Aufträge in Crocus Town zu erfüllen war unheimlich schwierig, besonders wenn sie im Namen Royal Crusades ausgeführt wurden. Zwar bestand absolute Geheimhaltung in diesem Fall, aber der Auftragscharakter unterschied sich deswegen keineswegs. Als ehemaliger Rune Knight war er stadtbekannt und daher musste er sich in der Hauptstadt so natürlich verhalten, wie ihm eben möglich war. Das bedeutete auch, dass man auf einer Bank vor der Bibliothek saß und sich mit einer Frau unterhielt, die auf ihn gewartet hatte. Verdächtiger wäre das Verschwinden in eine Gasse oder vermummtes Auftreten, aber genauso verdächtig war es, zielstrebig in die Bibliothek zu spazieren und Chaos anzurichten. Maxwell besaß nicht die Fähigkeiten, um es mit den Runensoldaten der Stadt allein aufzunehmen und seine Partnerin befand sich noch am Beginn ihrer Karriere bei Royal Crusade, weswegen davon auszugehen war, dass auch sie keinen Kampf gegen die Stadt riskieren konnte. Und so saßen sie eben wie zwei Touristen vor der Bibliothek und besprachen sich leise.
Sie saßen auf der Bank nah genug beieinander, damit der schwarzhaarige Magier das Gesicht der Halbdämonin sehen konnte. Sie gehörte definitiv zu den attraktiven Frauen des Landes, doch ihre goldgelben Augen hatten etwas sehr Gefährliches an sich. Allgemein hatte Vivikash eine Ausstrahlung, die sehr katzenartig und durchtrieben wirkte. Damit passte sie definitiv in die Reihen von Royal Crusade, denn augenscheinlich hatte sie hinsichtlich einer Gildenmitgliedschaft nur wenig Alternativen gehabt. Ihre Beweggründe eine Royal Crusaderin zu sein waren ihm aber schlichtweg egal, denn die Halbdämonin zählte aufgrund ihrer Zugehörig zur dunklen Gilde ohnehin zu seinen Feinden. Dennoch verhielt sich Maxwell genau so, wie man es von ihm erwartete. Er mimte eben ein Mitglied von Royal Crusade und das so gut, dass er teils selbst die Grenzen nicht mehr genau abstecken konnte. „Genau“, bestätigte der Soldat und wusste ihre Diskretion dahingehend natürlich auch zu schätzen. Den Auftrag offen auszusprechen sollte vermieden werden.
Natürlich wollte seine Partnerin auch sofort wissen, ob er bereits einen Plan hatte und natürlich war der Techniker von Royal Crusade vorbereitet. Er nickte ihr also mit einem Lächeln zu und richtete dabei die Tasche auf seinem Rücken, in welcher sich alles befand. „Alles Notwendige dabei“, versicherte er der Dame also. „Wir gehen hinein und schauen uns unabhängig voneinander um“, erläuterte Maxwell also den Plan. „Wir arbeiten uns von beiden Seiten zufällig zu den gesuchten Büchern und Werken vor“, fügte er an. „Dort platzieren wir meine vorbereiteten Lacrima und verschwinden. Mit Ablauf einer festgelegten Zeit erledigen die Lacrima den Rest“, schloss Maxwell ab. Natürlich sprach er dabei leise und behielt dabei die nähere Umgebung im Auge. Da man weder Vivikash noch ihn in irgendeiner Form verdächtigte, wurden sie ohnehin nicht beobachtet oder dergleichen. „Sollte etwas schief gehen, flieh“, wies der Soldat dann noch an. „Die alte Oper ist unser Kopplungspunkt“, fügte er an. Die alte Oper war aber nur für Notfälle. Wenn sie ihr Werk problemlos platzieren konnten, dann wären sie ohnehin längst verschwunden, wenn das Chaos ausbrauch.
„Gehen wir“, forderte er Vivikash also auf und erhob sich dabei von der Bank. Er lief dann auch direkt los und wartete nicht auf die Halbdämonin, schließlich sollten sie innerhalb der Bibliothek unabhängig zueinander zu besagten Büchern vorstoßen. Sollte alles schieflaufen, dann würde sich Maxwell in Seraph verwandeln und mithilfe seiner Himmelskörper entsprechenden Schaden verursachen, doch hoffentlich war das nicht nötig. Dann betrat Maxwell auch schon die Bibliothek, grüßte die Frau am Eingang und begab sich nach links, um sich ins Getümmel der Bücherregale zu stürzen. Aufmerksam betrachtete er die Einbände und Gangbeschriftungen, während er allgemein die Bibliothek begutachtete. Schließlich musste er die herrschende Situation auf dem Schirm behalten.
03 Vivikash hinterfragte nicht so tiefgründig wie ihr Partner, was auffällig und was unauffällig war. Vor allem begann sie nicht damit in tiefere Ebenen dieses Themas vorzudringen und so realisierte sie auch nicht, dass vermeintlich unauffälliges, geheimkrämerisches Verhalten, nur noch viel auffälliger war. Das war wirklich nicht ihr Metier. Maxwell hingegen kannte sich damit definitiv besser aus. Dass die Halbdämonin nicht offen ausplauderte, dass sie da waren um Bücher zu verbrennen, hing ganz einfach mit der Geheimnistuerei zusammen, die ihr Questpartner damit verband. Wäre er nicht so vorsichtig, wäre sie es auch nicht. So bedacht wie er vorging, erhoffte sie sich aber auch ganz offen, dass er an noch mehr dachte. Beispielsweise an einen Plan, den hatte die Magierin nämlich nicht. Maxwell nickte und erklärte sofort, dass er „alles Notwendige dabei“ habe. Dabei lenkte er ihre Aufmerksamkeit auf die Tasche, die er auf seinem Rücken trug. Überrascht wanderte der Blick Vivikashs zu seinem Gepäck. Weiter sprach der Magier von Lacrimas, die sie unauffällig deponieren würden. Der Kerl wollte scheinbar Bomben legen oder so ähnlich. Als die Halbdämonin das realisierte, legte sich ein schiefes Grinsen auf ihre Lippen. “Klingt gut.“, flüsterte sie ihrem Partner amüsiert entgegen. Auch wenn sie keine Ahnung hatte, damit hatte sie nicht gerechnet. Dieser Auftrag vermochte doch interessanter zu werden, als sie zunächst glaubte. Sie konnte sich grade noch ein angeregtes Pfeifen verkneifen. Maxwell erklärte plötzlich ernster als zuvor, dass sie abhauen sollte, wenn etwas schieflaufen sollte. Nun, da sie wusste, dass quasi Sprengstoff oder so involviert war, wäre sie auch selbst auf den Trichter gekommen. Allerdings war davon auszugehen, dass er sich dabei nicht nur auf die Lacrimas bezog. “Die Oper, geht klar.“, entgegnete sie seinem Plan kurz und knapp. Zwar hatte Vivikash nie zuvor von einem „Kopplungspunkt“ gehört, doch es war selbsterklärend, was er damit meinte. Damit war dann so ziemlich alles geklärt. Vivi wusste was zu tun war und sie wusste was geplant war, wenn nicht alles glattging. Als Maxwell den Start der Mission einleitete, erhob sich die Magierin ebenfalls. Sie folgte ihm mehr oder minder unauffällig. Sollte heißen, sie ging ihm zwar hinterher, aber schloss nicht gezielt auf, um mit ihm zu gehen. Wenige Schritte hinter ihm, betrat also auch sie die Bibliothek. Kaum war sie ein paar Meter in das Gebäude hineingegangen, legte sie beide Hände an ihre Kapuze, um diese ordentlich vom Kopf zu ziehen. Diese Verkleidung brauchte sie nicht mehr. Immerhin hatte ihr Kollege erklärt, dass sie schon weg sein wollten, wenn es zur Sache ging. Verstohlen beobachtete die Halbdämonin, wo sich ihr Gefährte hinbegab. Dann steuerte sie das gleiche Regal an, jedoch auf der anderen Seite. Die Magierin fuhr mit ihren Augen und Fingern über die Buchrücken, blieb hier und dort kurz stehen um sich Werke ein wenig genauer anzusehen und entschied schließlich, Bände, die für sie danach klangen, als wären sie betroffen, ein kleines Stückchen herauszuziehen, um sie schnell wiederzufinden. Als sie schließlich gegenüber von Maxwell ankam, nahm sie zwei Bücher aus dem Regal, um den Blick zu ihm freizuräumen. “Gibst du mir welche?“, wisperte sie durch das Regal hindurch. Was sie damit meinte sollte für ihn ja offensichtlich sein.
Zauber:
Maxwell Schwarzer Geist
Anmeldedatum : 20.12.22 Anzahl der Beiträge : 454 Alter : 32
Maxwell operierte wirklich ungern in Crocus Town, denn einerseits war die Stadt so etwas wie seine Heimat und gleichermaßen waren hier nicht nur unzählige Runensoldaten stationiert, sondern auch die Rune Knights beheimatet. Dieser Gilde hatte er ewige Treue geschworen und auch wenn er nunmehr ein Verbrecher war, schlug sein Herz für die rechtschaffenden Ritter. Natürlich träumte er eines Tages von einer Rückkehr, auch wenn ihm die Utopie dieses Wunsches deutlich bewusst war. Es gab keinen Weg mehr zurück und doch versuchte er Aufträge möglichst zu vermeiden, bei denen er so proaktiv gegen das Land vorging, welches er eigentlich zu schützen gedachte. Deswegen war sein Plan für diesen Auftrag auch sehr dezent, subtil und würde auch erst anlaufen, wenn Vivikash und er unlängst in der Stadt verschwunden wären. Er hätte auch verkleidet die Bibliothek stürmen und alles großflächig zerstören können, doch genau so wollte er es einfach nicht. Lord Dhakalis hatte ihm hier freie Hand gelassen, also agierte er so, wie er es für richtig hielt.
Dass die Halbdämonin seinen Plan gut fand, konnte man an ihrem Grinsen deutlich erkennen und das beruhigte den Davis, denn er hatte keine Lust gehabt, sich hinsichtlich des Plans streiten zu müssen. So war jedoch alles besprochen und geregelt, also konnten sie den Plan in der ersten Bibliothek definitiv in die Tat umsetzen. Hoffentlich waren sie dabei auch so erfolgreich, dass sie das in der zweiten Bibliothek wiederholen konnten, bevor man ihnen auf den Fersen war. Für den Fall der Fälle hatte er Seraph im Gepäck, doch hoffentlich musste er davon keinen Gebrauch machen. Der Ausweichplan und Treffpunkt war ebenfalls ausgemacht, also konnte die erste Phase beginnen. Maxwell initiierte die Mission und die beiden Magier brachen auf, um die östliche Bibliothek von Crocus Town zu betreten. Natürlich gingen sie getrennt hinein und erweckten somit den Anschein sich nicht zu kennen. Maxwell steuerte seinerseits diverse Regale an und arbeitete sich vor, Vivikash arbeitete sich von der anderen Seite vor und traf dadurch unweigerlich am selbigen Regal auf den ehemaligen Ritter.
„Natürlich“, flüsterte Maxwell und öffnete seine Tasche, um eine kleine Feuerlacrima hervorzuholen. Diese gab er vorsichtig durch das Bücherregal in die Obhut von Vivikash, ehe eine zweite und auch eine dritte Feuerlacrima folgte. Sie waren deutlich kleiner als man es gewohnt war und demnach optimal zu platzieren. Aktivierte man sie, dann war es nur eine Frage der Zeit bis sie ein Feuer entfachten. Man musste sie also klug platzieren, damit das Feuer schnell übersprang und sich selbst sättigte, denn die Lacrima diente mehr dazu, es lediglich zu entfachen und nicht unbedingt aufrechtzuerhalten. „Pass gut auf dich auf“, flüsterte er Vivikash noch zu und nickte durch den schmalen Spalt im Regal, als plötzlich eine Stimme durch den Gang hallte. „Maxwell?“, sprach diese lediglich halblaut, waren sie schließlich in einer Bibliothek. Sofort unterbrach der Soldat jedwede Interaktion mit Vivikash und schloss seinen Rucksack, während er sich der Stimme zuwandte und die junge Frau erkannte. Sie hatte langes, dunkles Haar und hellblaue Augen, war schick gekleidet und zufällig auch noch die Ex-Freundin von Maxwell. „Lia? Was machst du denn hier?“, entgegnete Maxwell überrascht und ging ein paar Schritte auf sie zu.
„Ich bin wegen einer Verhandlung meiner Gilde in der Stadt und habe dich in die Bibliothek gehen sehen“, klärte sie ihn lächelnd auf. „Ich verstehe“, entgegnete der Soldat knapp, konnte sich aber nicht zu einem Lächeln durchringen. „So verschlossen wie damals“, seufzte Lia also und ließ damit durchaus anklingen, wieso es mit den Beiden damals nicht mehr funktioniert hatte. „Wie geht es dir?“, fragte Maxwell dann aber doch, war er durchaus daran interessiert. Sie hatten sich ja nicht im schlechten getrennt, es klappte nur eben einfach nicht. „Alles bestens, kann nicht klagen. Und dir?“, antwortete Lia lächelnd und stemmte eine Hand in ihre Hüfte. „Ebenfalls. Schwer beschäftigt, wie immer“, entgegnete der Soldat und lächelte lediglich schwach. Was für eine ungünstige Begegnung gerade, denn das hielt das Vorankommen des Auftrages spürbar auf.
04 Vivikash hatte keinerlei Plan gehabt. Umso erfreuter war sie darüber, dass ihr Kollege nicht nur einen parat hatte, sondern sogar für ihn vorbereitet war. Dementsprechend hatte sie seinen Worten gelauscht und sich vorgenommen, seine Ideen in die Tat umzusetzen. Zunächst wirkte es auch ganz einfach. Sie sollten beide durch die Regale gehen und wenn sie Schriften fanden, die vernichtet werden sollten, würden sie dort quasi so etwas wie Brandsätze deponieren. Die ersten Objekte ins Auge gefasst, näherte sich die Magierin dann unauffällig ihrem Kollegen, um sich durch das Regal hinweg Lacrimas geben zu lassen. Das durch die Bücherreihen hindurch zu machen, war sicher wesentlich unauffälliger, als sich verstohlen zu ihm zu schleichen und an seinem Rucksack zu bedienen. So dachte sie jedenfalls. Der Magier reagierte auf ihre Frage sogleich und versorgte seine Gefährtin. Dass er sie noch dazu aufforderte, auf sich aufzupassen, empfand die Halbdämonin als wirklich rührend. “Klar doch, lieb von dir.“, entgegnete sie ihm wispernd. Sie schenkte ihm zum „Abschied“ noch ein Zwinkern und schloss die Bücherlücke wieder. Grade wollte Vivi sich entfernen, um sich dem Auftrag zu widmen, da vernahm ihr Gehör relativ klare Worte, die zwar von direkt gegenüber gesprochen wurden, jedoch nicht dem Crusader entstammten. Nein, ganz im Gegenteil. Es war jemand, der ihn ansprach oder besser gesagt „die“ ihn ansprach. Die Person nannte dabei sogar seinen Namen, schien ihn also zu kennen. Statt sich wieder an die Arbeit zu machen, verharrte die Violetthaarige lieber einen Moment, um heimlich zu lauschen. Der Austausch der Zwei wirkte sehr persönlich. Den Worten, die gesprochen wurden, entnahm sie eine recht persönliche Bindung der Beiden. Sie kannten einander sicher näher, hatten sich aber länger nicht gesehen. Die Zwei waren doch nicht etwa… Also nicht, dass es Vivikash etwas anging, keineswegs. Sie war lediglich neugierig, zeitgleich befürchtete sie aber auch, dass diese Frau ihre Mission störte. Es wäre sicher besser, wenn sie schnell wieder verschwand und um das zu bewerkstelligen, kam der Magierin rasch eine Idee. Das diabolische Grinsen auf ihren Lippen versiegte schnell wieder, als sie sich auf den Weg machte, das Wiedersehen der Beiden zu crashen. Sie verstaute die Lacrima, die sie von ihrem Kameraden erhalten hatte, rasch in einem Regal, ehe sie dann schnellen Schrittes und stolz um die Ecke schritt. “Ah, da bist du ja, Hase!“, sprach die Halbdämonin bewusst laut und ein wenig schrill, voller gespielter Freude. Sie ging an der Fremden vorbei, geradewegs auf den Crusader zu, stellte sich an seine Seite und legte ungeniert ihren Arm um seine Körpermitte. Dabei schmiegte sie sich natürlich auch recht eng an ihn an. “Hast du das Buch gefunden?“, fragte sie ihn, ehe ihr Blick verspätet zu der Dame wanderte, mit dem er sich unterhielt, so als hätte sie verspätet bemerkt, dass dort noch jemand war. “Uhm, wer ist das?“, fragte die Magierin, die sich damit zumindest ein Stück weit dümmer stellte, als sie war. Immerhin hatte sie ja schon eine Vermutung um was für eine Person es sich handelte, beziehungsweise wie die Beziehung der Beiden aussah, oder mal ausgesehen hatte. Genau darauf hatte sie es ja auch abgezielt. Vivikash versuchte einen wunden Punkt zu finden und zu treffen, damit das Mädel schnell wieder abdackelte und sie ihre Arbeit erledigen ließ.
Zauber:
Maxwell Schwarzer Geist
Anmeldedatum : 20.12.22 Anzahl der Beiträge : 454 Alter : 32
Die Halbdämonin war schon ein sonderbares Geschöpf, aber dennoch wirkte sie zugleich auch sehr gewöhnlich. Eine gewisse Ausstrahlung legte sie an den Tag, aber alles in allem taugte sie definitiv dazu, in einer Menschenmasse zu verschwinden. Was genau sie so auszeichnete vermochte Maxwell überhaupt nicht zu sagen, doch er hatte einfach das Gefühl, das Vivikash jemand Besonderes war. In welcher Hinsicht sich diese Besonderheit etablierte musste sich aber erst noch zeigen, schließlich kannte er sie ja nicht wirklich. Dennoch behielt er sie fortan im Auge, denn er wollte keine Unbekannten in seinen Gleichungen haben, wenn er sich daran zu schaffen machte Royal Crusade von Innen heraus zu stürzen. Professionell war sie auf jeden Fall, denn zügig hatte sie seinen Plan adaptiert und bewegte sich in der Bibliothek genau so, wie es vorgesehen war. Die beiden Magier fielen überhaupt nicht auf und konnten daher auch durch ein Regal miteinander kommunizieren, ohne dass sie jemand dabei störte. Das Vivikash seine Besorgnis als rührend empfand, bemerkte er erst, als sie es auch entsprechend verbalisiert hatte.
Lieb von ihm? Zeit darüber nachzudenken hatte er nicht, denn er wurde von einer anderen Person angesprochen. Glücklicherweise hatte Vivikash genau in diesem Augenblick die Bücherreihe wieder geschlossen und die Kommunikation beendet, womit sie wieder gekonnt untertauchen konnte. Der Soldat hingegen sah sich mit einer Person konfrontiert, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte: Lia Barlow, seine Ex-Freundin. Das Gespräch wirkte für Außenstehende sehr persönlich und man konnte sehen, dass sie einander etwas bedeutet hatten, doch mittlerweile war alles etwas sperrig und kühl. Grund hierfür waren natürlich Maxwells Charakterzüge, die sich im Laufe seiner Zeit als Agent der Verdeckten Operationen entwickelt hatten. Die Beziehung der Beiden ging aus diversen Gründen in die Brüche, aber am ehesten ließ sich sagen, dass sie sich sehr weit auseinandergelebt hatten. Und mittlerweile schlug das Herz des Soldaten für eine andere Frau, nämlich…warte, Vivikash?!
Die blutroten Augen des Winchesters weiteten sich überrascht, als er plötzlich von ihr mit Hase angesprochen wurde und ehe er sich versah, stand sie auch schon direkt neben ihm und legte ihren Arm ungeniert um seine Körpermitte. Mit so einer Einmischung hatte der Soldat überhaupt nicht gerechnet, weswegen man ihm die Überraschung deutlich ansehen konnte, doch zügig begriff er die Intention dahinter. Lia war ein Störfaktor für die Mission, die sie hier gerade ausführen mussten und leider musste man sie daher loswerden. Die Methode war unschön gewählt, aber schlussendlich war es auch egal. „Ah, ja, hier bin ich“, lächelte er also schmal und legte seinen Arm ebenfalls um Vivikash, um das Bild kurzweilig zu vervollständigen. „Nein, noch nicht. Aber ich suche gleich weiter“, versicherte Maxwell ihr bezüglich des vermeintlichen Buches und bemerkte dabei, wie sehr Lia dieser Umstand gerade treffen musste. Natürlich wollte seine vermeintliche Freundin auch sofort wissen, wer diese andere Frau eigentlich war. „Das ist Lia. Wir kennen uns von früher“, antwortete Maxwell also und Lia lächelte nur schwach, durchaus ein wenig verletzt. „I-ich muss los. Hat mich gefreut, Max“, verabschiedete sie sich dann irritiert und verließ kurz darauf die Bibliothek auch schon wieder.
Maxwell sah ihr erstaunlich kühl hinterher, schließlich hatte er keinerlei Bindungen mehr zu dieser Frau. Ihm tat es zwar leid, was hier gerade geschehen war, aber die Mission war von deutlich größerer Wichtigkeit als die Gefühlswelt seiner Ex-Freundin, die seit geraumer Zeit ihr eigenes Ding durchzog. Kaum war Lia aus der Bibliothek raus, löste Maxwell den Arm von Vivikash und sah sie ernst an. „Sehr diabolisch von dir“, sprach er leise. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet, aber ihrem Einsatz war es zu verdanken, dass sie mit ihrer Mission fortfahren konnten. „Aber danke. Guter Einsatz“, lobte er sie dennoch. Das fühlte sich irgendwie seltsam an, schließlich schlug sein Herz für Aurea und eben nicht für Vivikash, aber wie dem auch war. „Machen wir weiter“, flüsterte er und wandte sich dann ab. Sie mussten immerhin noch die restlichen Lacrima platzieren und die Zeitzündung einstellen.
05 Sicher hätte sich die Situation auch anders lösen lassen. Vivikash fand die Vorstellung, sich als aktuelle Freundin ihres Kollegen auszugeben, viel zu amüsant. Sicher war jedenfalls, dass seine Begegnung mit der Vergangenheit ein Hindernis war, welches ihre Mission verzögerte. Ungeniert gesellte sich die Halbdämonin also zu ihrem Kollegen. Dabei initiierte sie ein Gespräch, welches auf der Grundlage einer Handlung basierte, die es gar nicht gab. Maxwell verstand aber schnell und spielte auch mit. Sie waren nicht da um ein Buch zu suchen, sie waren da um welche zu zerstören. Daran konnten sie auch sehr bald weiterarbeiten. Sobald diese junge Frau verschwunden war. Eine Frau, nach der Vivi sich dann schließlich auch erkundigte. Max war so nett, ihr Lia vorzustellen. Eine Bekannte von früher, wie er sagte. “Von früher, sagst du. Mhm.“, summte sie mit angedeuteter Eifersucht. Sie wollte diese Szene so unangenehm wie möglich beenden, für Max und seine Ex. Das sollte ihr auch gelingen. Peinlich berührt erklärte Lia, dass sie nun fort müsse. Sie verabschiedete sich und verschwand. Die Mission konnte also fortgeführt werden. Es war Maxwell, der dann den Abstand zu seiner Gefährtin suchte. Sie störte die Nähe zu ihm kein bisschen. Der Kommentar, wie „diabolisch“ das von ihr war, zauberte der Halbdämonin ein schelmisches Grinsen auf die Lippen. “Das nehme ich beides als Kompliment auf.“, erklärte sie, nachdem der Crusader sie auch explizit gelobt hatte. “Sie ist süß. Wo lag euer Problem?“, kommentierte Vivikash noch, ehe sie um das Regal herum trat, zurück in die Reihe, aus der sie ihrem Gefährten zur Hilfe geeilt war. Zielsicher griff sie nach den Lacrimas, die sie versteckt hatte. Die kleinen, magischen Kügelchen waren wichtig, basierte doch ihr ganzer Plan die Schriften zu vernichten, auf eben diesen. Die Magierin horchte, ob ihr Kollege auf ihre Frage antwortete. Die Chancen standen nicht schlecht, dass er das nicht tat und dafür gab es gleich mehrere Gründe. Zum einen war es eine sehr private Frage, die sie ihm gestellt hatte und es konnte gut sein, dass er grundsätzlich nicht mit ihr darüber sprechen wollte. Ein möglicher, anderer Grund wäre, dass er nicht auffallen wollte, weil es die Mission gefährden konnte. Sich über Regalreihen hinweg zu unterhalten, war leider recht auffällig und auch störend für andere Besucher. Dabei wüsste Vivikash zu gerne, was bei den beiden Turteltäubchen zum Bruch ihrer Beziehung geführt haben mochte. Die Violetthaarige suchte jedenfalls weiter nach den Schriften, die sie zerstören sollten. Um Lacrimas zu sparen, sortierte sie sogar ein paar der Bücher um. Sie stellte die zusammen, die vernichtet werden mussten und platzierte ein Lacrima dazwischen. Nach wenigen Minuten, von denen ein paar auch auf das Gespräch mit Maxwells Ex zurückfielen, wechselte die Magierin dann wieder die Regalreihen. “Hast du noch ein paar?“, tuschelte sie in Richtung ihres Kollegen, von dem sie Lacrima-Nachschub benötigte. Als er ihr jenen geben wollte, schaute sie ihm direkt in die Augen. “Hast du sie betrogen?“, fragte sie leise, wie aus dem Nichts. Doch ehe er ihre Frage überhaupt beantworten konnte, tat Vivikash das selbst. “Nein, dann hätte sie dich mit dem Arsch nicht angeguckt.“, schätzte die Halbdämonin. Die Zwei waren scheinbar im Guten auseinandergegangen, sonst wäre dieses Gespräch in dieser Form vermutlich nicht zustande gekommen. Jedenfalls ermöglichte dieses Erlebnis der Crusaderin einen netten Zeitvertreib während der doch eher langweiligen Mission, Bücher unbrauchbar zu machen.
Zauber:
Maxwell Schwarzer Geist
Anmeldedatum : 20.12.22 Anzahl der Beiträge : 454 Alter : 32
Die Halbdämonin ging echt viel zu gut in der Rolle als eifersüchtige Lebensgefährtin des Ritters auf, um die Ex-Freundin loszuwerden. Dem Winchester war es ziemlich unangenehm, denn er wollte Lia dahingehend nicht verletzen oder gar in eine solch unangenehme Situation bugsieren. Schlussendlich war sie aber ein Störfaktor für die andauernde Mission und daher war es nicht verkehrt, das die Barlow von dannen zog. Schlussendlich befand Maxwell dieses Getue für diabolisch, lobte sie aber für ihren zügigen und effizienten Einsatz. Sie hatte nun einmal dafür Sorge getragen, das sie fortfahren konnten und nur das zählte in diesem Augenblick. Irgendwann bekam Maxwell bestimmt die Gelegenheit diesen Fauxpas mit Lia wieder zu bereinigen. „Du bist sehr neugierig“, stellte der Soldat relativ ausdruckslos fest und machte sich nebenher wieder an die Arbeit. „Haben uns vor Jahren auseinandergelebt. Unterschiedliche Leben geführt“, antwortete er dann aber kurz und knapp auf die Frage von Vivikash.
Gemeinsam verteilten die Magier ein paar der Lacrima und sortierten notfalls ein wenig um, damit sie möglichst sparsam mit den Lacrima umgingen. Schlussendlich sollte ausreichend Feuer entstehen, um sie alle in Brand zu setzen, denn so schnell waren keine Wassermagier oder Feuerlöschkräfte der Stadt vor Ort. Gerade platzierte Maxwell ein paar der Lacrima, da wandte sich Vivikash erneut an ihn, allerdings nicht um über sein Privatleben zu sprechen. Sie fragte, ob er noch etwas Nachschub hatte und daher öffnete seine Tasche. „Ich habe genug, keine Sorge“, sprach er leise und ließ ihr noch ein paar Lacrima zukommen, allerdings nicht, ohne sich erneut in die Lage einer Befragung begeben zu haben. Die Royal Crusade Magierin ließ echt nicht locker und frönte ihrer Neugier, doch wirklich stören tat sich Maxwell daran nun auch nicht. Es stand ihm frei zu antworten oder eben nicht, allerdings hatte er über die Sache mit Lia noch nie mit irgendwem gesprochen und es wie üblich in sich eingesperrt.
Vielleicht war das Gespräch mit einer Fremden keine schlechte Möglichkeit, diese Altlasten endgültig loszuwerden. „Nein, habe ich nicht“, verneinte er also ihre Vermutung hinsichtlich des Fremdgehens. „Ich gehöre nicht zu den Männern, die mit ihrem Equipment denken“, fügte er an, um es noch einmal klarzustellen. Zwar hatte Vivikash die Frage selbst beantwortet, aber Maxwell hatte es sich nicht nehmen lassen, es zu verdeutlichen. „Es hat einfach nicht funktioniert. Vereinbarkeit unserer Interessen ist nicht möglich gewesen“, schlüsselte er abschließend auf und sah dann zu Vivikash. „Und bei dir? Irgendein Eisen im Feuer oder Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen?“, hakte er nun seinerseits nach. Neugier funktionierte in beide Richtungen.
Maxwell platzierte abschließend noch ein weiteres Lacrima und war dann mit seiner Arbeit fertig. Auch Vivikash platzierte die letzten Feuerspender und damit war die östliche Bibliothek von Crocus Town soweit vorbereitet. „Gehen wir“, flüsterte er zu ihr und machte einen kurzen Umweg zur Theke, um ein zufällig ausgewähltes Buch auf einen Alias auszuleihen. Dann zogen die beiden Royal Crusade Magier ab und verließen die Bibliothek hinaus ins Freie, gewannen etwas Abstand und hielten sich dann unauffällig in der Nähe bei einem Falafelstand auf. Es vergingen etwa vier Minuten, ehe die Lacrima sich entzündeten und ein Feuer in der Bibliothek entstand. Es vergingen etwa zwei weitere Minuten, bis die ersten Besucher panisch durch die Tür gerannt kamen, dicht gefolgt von dunklem Rauch. Damit war der erste Teil ihrer Mission erfüllt, also konnten sie nun zur nächsten Bibliothek vorrücken und das Prozedere wiederholen. „Beeilen wir uns“, schlug er Vivikash vor und begann daraufhin loszuspazieren. In der Masse unterzugehen war eine Kunst, die er gut beherrschte, schließlich hatte er hier viele Jahre gelebt.
In der westlichen Bibliothek sollten sie sich dann aber etwas sputen, bevor irgendwelche Verdachtsmomente oder Indizien vom Vorfall in der östlichen Bibliothek Rückschlüsse zur anderen Bibliothek ermöglichten. Damit war der Wettlauf gegen die Zeit gestartet, doch ein Dauerlauf entfiel logischerweise, ergo musste die Effizienz vor Ort drastisch erhöht werden.
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
Disclaimer
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.