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 Kleine Nebenstraße

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Gin

Gin
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BeitragThema: Kleine Nebenstraße
Kleine Nebenstraße - Seite 3 EmptyMo 6 Sep 2021 - 0:56

das Eingangsposting lautete :

Kleine Nebenstraße - Seite 3 1d10e29b11776e5af32ef55362f72208

Ortsname: Kleine Nebenstraße
Art: Freiraum
Spezielles: ---
Beschreibung: Eine von Maldinas unzähligen kleinen Straßen. Die Häuser hier sind zumeist zwei bis drei Stockwerke hoch und aus Stein gebaut. Im Erdgeschoss der meisten Gebäude befinden sich kleine Läden, Cafes oder Werkstätten von Handwerkern, während sich in den oberen Stockwerken kleine, gemütliche Wohnungen befinden. Ein wenig abseits vom Zentrum der Stadt ist hier kein großes Getümmel, dennoch sieht man beinahe zu jeder Zeit den ein oder anderen Einwohner Maldinas durch die Nebenstraße bummeln. Nachts tauchen Straßenlaternen die Straße in goldenes Licht, ein besonderer Anblick.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Lian
Thief in Distress
Lian
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BeitragThema: Re: Kleine Nebenstraße
Kleine Nebenstraße - Seite 3 EmptySo 24 Dez 2023 - 10:16

Es war ein kläglicher Versuch des Wüstenbewohners, Ronja wegzuschicken. Ihm ging es gut? Als gäbe es irgendeine Person auf dieser Welt, die auf eine solch offensichtliche Lüge hereingefallen wäre. Aber vielleicht… vielleicht ging es Lian ja gar nicht darum, eine glaubwürdige Lüge aufzutischen? Eigentlich wollte er Ronja mit seinen Worten einfach nur die Möglichkeit einräumen, sich zurückzuziehen, ohne deshalb ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Sie musste sich unwohl in seiner Nähe fühlen und es war reines Pflichtbewusstsein, warum die junge Frau nicht längst davongelaufen war. Ja, das musste es sein. Das war die einzige Erklärung, die sich der Falls in seiner aktuellen Verfassung geben konnte, warum die Tacross immer noch an seiner Seite verweilte. Er hatte keine Lust mehr darauf, dass sich Menschen in seinem Umfeld bewegten, weil sie glaubten, sie wären dazu gezwungen. Nur um dann, sobald man es nicht mehr aushielt, heimlich und ohne Worte zu verschwinden oder ihm auf andere Weise deutlich zu machen, was für eine miese Gesellschaft er war. Wieder dieses Stechen in Lians Herzen. Es tat weh.

Unter diesen Bedingungen blieb er lieber alleine.

Nur beiläufig nahm der betrunkene Magier die Frage der Dunkelhaarigen wahr und reagierte dadurch auch zu spät. Plötzlich spürte er zarte Finger, die sich sanft an sein Kinn legten, sowie die kleine Bewegung, die dafür sorgte, dass Lian sein Gesicht ins Licht der Straßenlaternen halten musste. Bisher war der Schmerz vom Schlag des Stiermenschen nicht wirklich in das Bewusstsein des Illusionisten vorgedrungen und der Kampf – nicht zuletzt aufgrund des hohen Alkoholkonsums – schon fast wieder vergessen. Lian hatte keine Ahnung, wie schlimm er gerade aussah, aber morgen… nunja, da würde er das wahre Grauen beim Blick in den Spiegel vermutlich erkennen. Die kurzzeitige Besorgnis, die in den hellblauen Seelenspiegeln von Ronja aufblitzte, irritierte den Crimson Magier daher sichtlich. Am Ende zog er einen Schluss, der von der Realität nicht weiter hätte entfernt sein können: Sie war besorgt, weil sie hier in der Dunkelheit mit einem vollkommen betrunkenen Typen saß und einfach keinen Fluchtweg fand, um unauffällig zu verschwinden… Eine kalte Hand legte sich um das Herz des jungen Mannes und drückte fest zu. Konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Lian hatte nie um Hilfe gebeten. Er kam auch gut alleine zurecht. „Ehrlich, du kannst…“, begann er mit allem Nachdruck, den er noch aufbringen konnte und verstummte dann mitten im Satz. Die Tacross griff nach seinen Händen und sah ihm direkt ins Gesicht – das Bild vor Lians Augen wurde endlich schärfer. Nicht einmal ihm entging die Entschlossenheit, mit der Ronja ihn direkt musterte. Sie ließ ihn nicht alleine? Gerne hätte der Braunhaarige ihr geglaubt, aber das hatten andere Leute vor ihr auch schon behauptet. Und was war geschehen? Die Überzeugung, eben nicht mehr alleine zu sein, hatte Lian schlussendlich in diese armselige Situation geführt, in der er sich aktuell befand. Er wollte das nicht mehr, es reichte so langsam. Wieder war es Wut, die in dem jungen Mann aufstieg und die sich seinen Weg nach außen suchen wollte. Er legte die Stirn in Falten, sein Kiefer mahlte und er wollte Ronja harsch angehen, obwohl sie wirklich die letzte Person war, die so ein Verhalten verdient hatte. Konnte Lian das gerade begreifen? Nein, das konnte er nicht. Und so öffnete er den Mund und es war ziemlich offensichtlich, was gleich geschehen würde. Oder… war es das etwa nicht?

Tatsächlich verstummte Lian, als Ronja ihm dazwischen sprach. Sie… sie würde ihn nicht ausfragen, ihn nicht dazu zwingen, mehr zu erzählen, als das, wozu er bereit war? Fuck, was war denn jetzt plötzlich los? All die Wut war mit einem Schlag verschwunden und es war verdammte Frustration, die sich in Lian breitmachte. Mehr als das: Es war Trauer. Bilder blitzten in seinem Geiste auf, von… „Scheiße“, fluchte der Falls in der Sekunde, als er auch noch Tränen in seinen Augenwinkeln brannten. Nein, er würde ganz bestimmt nicht weinen. Das war ein Triumph, den er ihm nicht gönnen würde. Absolut alles, was geschehen war, kam Lian im Rückblick einfach nur noch albern vor. Er schämte sich dafür. Was war nur los mit ihm gewesen? Und warum… fuck, warum musste es ihn jetzt auch noch so sehr belasten?! Ob Ronja die wässrigen Augen im Restlicht der Straßenlaternen noch hatte erkennen können? Schwer zu sagen. Lian jedenfalls drehte schnell das Gesicht in eine andere Richtung und atmete tief durch, unfähig, der Tacross direkt zu antworten. Immerhin das klappte: Der 21-Jährige konnte sich soweit beruhigen, dass sein Blick alsbald wieder klarer wurde (also, soweit ein alkoholgeschwängerter Blick klar sein konnte). Es war gut, dass Lian sich dazu zwang, wieder ein bisschen mehr Kontrolle über sich und seinen Körper zu erlangen, denn das brachte die wirklich extreme Achterbahnfahrt der Gefühle, in der er sich gerade befand, ein bisschen zur Ruhe. Soweit, dass er Ronja nicht mehr als Feindin identifizierte, die seine Wut abzufangen hatte (also, zumindest im Moment. Keine Garantie, wie lange diese Ruhe anhalten würde). „Ronja…“, wisperte Lian nach einer gefühlten Ewigkeit, in der er seinen eigenen Gedanken nachgehangen hatte. Sie war wirklich bei ihm geblieben, hatte nicht die Flucht ergriffen. Der Falls drehte das Gesicht zurück in ihre Richtung, sah für einen Lidschlag direkt in die hellblauen Seelenspiegel, die ihn aus dem Halbdunkeln heraus besorgt anblickten. Lian schloss die eigenen Augen und fiel nach vorne, sodass seine Stirn sich gegen die Schulter der Tacross lehnte. Er ließ sich von ihr halten. Sollte der Illusionist bis morgen noch irgendwelche Erinnerungen an diesen Moment haben, würde er sich vermutlich in Grund und Boden schämen. Aber just in diesem Augenblick ließ Lian es einfach zu. „Hilfst du mir, von hier wegzukommen?“ Es war schon beinahe ein Flehen, mit dem der Braunhaarige sprach, ohne die Augen zu öffnen. Immer noch drehte sich die Welt um ihn herum, aber Ronja war gerade zu einem Anker geworden, der ihm den Halt gab, den er dringend benötigte.

@Ronja


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Ronja
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BeitragThema: Re: Kleine Nebenstraße
Kleine Nebenstraße - Seite 3 EmptyMi 27 Dez 2023 - 15:06

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Ronja hielt sich zwar davor zurück, ihre Magie einzusetzen, aber sie konnte genauso wenig aufhören zu fühlen, wie sie aufhören könnte, zu hören. Lians Schmerz brandete über sie hinweg, als säße sie am Rand des Meeres, während die Flut immer höher stieg. Zum Glück konnte Ronni mittlerweile schwimmen.
Lian versuchte sie wegzuschicken und auch wenn sie in den meisten Fällen den Wünschen der anderen nachging, um deren Grenzen einzuhalten und sie glücklich zu machen, schüttelte sie jetzt den Kopf. Es würde Lian in keinem Fall helfen oder guttun, wenn sie ihn hier alleine ließ. Selbst wenn wäre es ihr nicht leicht gefallen zu gehen. Lian sah nicht gut aus, fühlte sich nicht gut an und alles was sie tun wollte, war ihn in den Arm zu nehmen und zu helfen, den Schmerz zu ertragen. Was auch immer es war, dass ihn in das Lokal verschlagen hatte, dass ihn dazu gebracht hatte, sich zu betrinken und eine Schlägerei anzufangen. Obwohl Ronja Lian auf eine Art gesehen hatte, auf die vermutlich keiner sonst ihn kannte, wusste sie keine Daten, Namen oder Geschehnisse. Sie hatte nur ein Gefühl, hatte nur Vermutungen, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, ihn danach zu fragen. Und von dem, wie sie Lian bisher kennengelernt hatte, wäre es allgemein nicht das Beste, ihn dazu zu drängen, sich zu öffnen. Er war wie eine der Blumen, die sie in den Geschäften gesehen hatte. Eine Rose von Jericho, die sich von alleine nach und nach öffnete, wenn es regnete. Sie aufzubrechen würde sie nur zerstören.

Ronja hatte die Finger sanft an Lians Kinn gelegt und hatte nun das erste Mal einen guten Blick auf die bunten Flecken auf dessen Haut. Besorgt legte sie den Kopf leicht schief. Ob er noch an anderen Orten schmerzen hatte? „Tut das weh?“, fragte sie leise. „Wenn du möchtest, kann ich es einfacher machen. Nicht deine Gefühle, nur die Schmerzen in deinem Gesicht.“ Wenn er diese durch den Alkohol noch spürte. Ronja war erst einmal betrunken gewesen und damals hatte sie sich nicht wehgetan, also wusste sie nicht wirklich, wie Alkohol das beeinflusste.
Lian versuchte erneut sie wegzuschicken und diesmal war da noch etwas anderes, dass ihre emotionalen Fühler strich. Ronja bemühte sich darum, ihre eigenen Gefühle aus ihrem Gesicht herauszuhalten, bis auf die Sorge um Lian und ihre Entschlossenheit, ihn nicht hier sitzen zu lassen. Sie wusste zwar auch das nicht mit Sicherheit, aber Ronja hatte die Wechsel gespürt die sich durch sein Leben zogen, die Zeiten, in denen er nicht alleine gewesen war gefolgt von Enttäuschung und Wut. Sie hatte nicht vor, eine dieser Personen zu werden, auch wenn er sie wegstieß. Sie hatte bereits mit Nero einen Fehler gemacht, ihn verlassen. Dass ihre Beziehung mit dem Giftmagier eine ganz andere gewesen war, spielte keine Rolle, nur dass sie nicht noch einmal weglaufen würde. Es war in Ordnung, wenn Lian ihr nicht glaubte – sie verstand, dass man Dinge manchmal erleben musste, statt sie nur zu hören. So verwunderte sie die Wut nicht, die ihr heiß entgegenschlug, noch bevor er etwas anderes tun konnte. Ronja blieb wo sie war, vielleicht nicht das schlauste, aber sie war zwar deutlich ruhiger, aber im Grunde nicht viel rationaler als Lian. Dann wechselte seine Stimmung erneut. Er wandte das Gesicht zwar ab, aber sie brauchte das nicht zu sehen. Der Knoten, in den sich ihr Herz verwandelt hatte, sprach für sich.
Noch immer hielt sie seine Hände fest, ließ ihn wissen, dass sie da war, auch wenn sie für den Moment schwieg. Als Lian sich dann aber wieder zu ihr umdrehte und in ihre Richtung kippte, verlor sie fast das Gleichgewicht und kippte nach hinten um. Ronja hatte zwar ein gutes Gleichgewicht, wenn sie sich selbst in der Hocke hielt, aber wenn jemand, der fast doppelt so schwer war, wie sie gegen sie sackte, hatte sie ihre Probleme. Gerade so bewahrte sie sich davor, indem sie sich mit den Flügeln zusätzlich stabilisierte. Vorsichtig ließ sie seine Hände los und legte die Arme stattdessen um Lians Rücken, um ihn festzuhalten. Und auch sich selbst, den während sie für Lian ein emotionaler Anker war, machte es das für Ronja einfacherer, nicht umzufallen. Die Wange gegen seinen Hinterkopf gelegt, fuhren ihre Hände langsam über seinen Rücken. „Ich bring dich hier weg.“ Auch wenn sie selbst noch keine Anstalten dazu machte, die Umarmung wieder zu lösen. Sie würde ihm, bis er zustimmte, nicht seinen Schmerz lösen, aber sie konnte ihn noch immer festhalten. „Sag, wenn du bereit bist, aufzustehen.“
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Lian
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BeitragThema: Re: Kleine Nebenstraße
Kleine Nebenstraße - Seite 3 EmptyDo 28 Dez 2023 - 18:32

Für einen kleinen Moment vergaß Lian, wo er sich befand. Die Dunkelheit der Nacht rückte in den Hintergrund, der kalte Windhauch des Herbstes verschwand und die Schmerzen, die zumindest gelegentlich in seinem Gesicht aufflackerten, ebbten deutlich ab. Mit geschlossenen Augen lehnte er gegen Ronja und sog den Duft nach süßen Blumen und grünem Gras ein, spürte eine Wärme, der einem Sonnenstrahl auf der Haut gleichkam. Es war wie ein Geschmack vom Frühling – ein Lichtblick inmitten der Nacht. Gut möglich, dass der Falls sich all das in seinem betrunkenen Zustand nur einbildete und doch ließ es sein Herz ein paar Sekunden lang leichter werden. Ronja schaffte es auch ganz ohne Magie, ohne aktiv in seine Gefühlswelt einzugreifen, die Situation für ihn erträglicher zu machen. Ob der Tacross diese Wirkung auf andere Menschen überhaupt bewusst war? Lian ließ sich Zeit, bis er die trägen Lider allmählich wieder öffnete. Die Finger der Vogellady hatten sich um seinen Rücken gelegt, ihre Stimme war so leise, dass der Falls genau hinhören musste. Sie würde ihn hier wegbringen. Lians Mundwinkel wanderten ein Stückchen nach oben, er schloss die Augen erneut und stieß erleichtert die Luft aus der Lunge. Allein wäre der Wüstenbewohner aufgeschmissen gewesen. Er hätte noch lange an dieser Wand gelehnt, vermutlich wäre er irgendwann eingeschlafen und am nächsten Morgen – in welchem Zustand auch immer – wieder erwacht. Die kühle Luft, die durch die Straßen Maldinas wehte, machte deutlich, dass es mindestens eine Erkältung gewesen wäre, die Lian davongetragen hätte. Zusätzlich zu seinem verlorenen Stolz. Okay, den Stolz hatte er jetzt auch schon irgendwie verloren... aber das Ausmaß war dann doch ein anderes. „Mein Gesicht…“ Erst nachdem Ronja es angesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass er Schmerzen hatte. Ja, natürlich. Der Schlag von diesem Stiermenschen, die Bilder kehrten zurück. Logisch, dass das Spuren und entsprechend auch Schmerzen hinterlassen hatte, oder? Lian konzentrierte sich auf die Empfindung und verzog die Mundwinkel, legte die Stirn in Falten. 'Neben der Spur' war wohl die richtige Beschreibung für seinen Gemütszustand, als Lian die Hand hob, über seine Gesichtshälfte tastete und sichtlich zusammenzuckte. „Es tut weh. Du hast Recht. Kannst du die Schmerzen lindern?“ Zumindest die in seinem Gesicht, denn alles andere, das sich tiefer in seiner Seele verbissen hatte, war keine Sache, die man schnell lösen konnte. Lian löste sich von Ronjas Schulter und sah direkt in ihr Gesicht. Eben hatte er ihr zu verstehen gegeben, dass er nicht wollte, dass sie einfach so in seine Gefühlswelt eingriff. Das war grundsätzlich auch immer noch so, doch anders als zuvor hatte die Tacross nun gefragt. Lian war einverstanden damit, dass sie ihre Magie anwandte.

Die Dunkelhaarige setzte einen Zauber ein.

Lians Hirn fühlte sich immer noch wie in Watte gepackt an, sodass er die Auswirkungen des fremden Manas in seinem Körper nur schwach wahrnahm. Und dennoch verfehlte es seine Wirkung nicht: Die Schmerzen im Gesicht ließen zunehmend nach, bis sie gänzlich verschwunden waren. Natürlich war das nur eine Momentaufnahme, spätestens morgen würde der Falls das alles wieder spüren. Für den Augenblick allerdings ließ es ihn aufatmen. „Danke…“, murmelte er und strich mit seiner rechten Hand über das Gesicht. Zwischen seinen Fingern hindurch linste Lian zu seinen eigenen Füßen und versuchte abzuschätzen, wie schwindelig ihm noch war. Das Ergebnis: Ernüchternd – leider nicht wortwörtlich gemeint. „Ich bin bereit“, sagte er dennoch, löste die Hand vom Gesicht und warf der Tacross ein mehr oder minder entschlossenes Lächeln zu. Er tastete an die Wand in seinen Rücken, biss die Zähne zusammen und hievte sich nach oben. Bei Weitem nicht so elegant, wie Lian sonst unterwegs war, aber immerhin schaffte er es zurück auf die eigenen Füße. Ungeachtet dessen, dass er viel zu schwer für eine zierliche Gestalt wie Ronja war, stützte er sich auf ihr ab – ob die junge Frau das den gesamten Weg über durchhalten konnte? „Wohin?“, fragte Lian, weiterhin darauf konzentriert, trotz des verschwommenen Blicks das Gleichgewicht zu halten.

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BeitragThema: Re: Kleine Nebenstraße
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Ronja spürte das Echo von Lians Gefühlen. Mehr vermutlich, weil sie gerade mit all ihrem Sein auf den Magier konzentriert war und die Stimmung der anderen Menschen hinter ihrem Rücken verschwamm. Die Arme um den Rücken des Wüstenbewohners gelegt, fuhr ihre Hand immer wieder über seinen Rücken wie bei einer verschreckten Katze. Zugegeben, während Lian ihren Geruch für angenehm befand, roch er nach Schweiß, Rauch und Alkohol, aber sie hatte ihm versprochen, ihn nicht alleine zu lassen. Und das würde sie auch nicht tun. Die Wange auf seinem Hinterkopf blieb sie in der Hocke sitzen, stabilisierte sich mit den Flügeln und nützte diese zugleich als ein mehr oder weniger effektives Sicht- und Schutzschild. Der kühle Wind ließ die Federn leicht schwingen.
Gegen sie gelehnt traten die wirbelnden Gefühle des anderen Empathens ein Stück zurück. Ronja wusste zwar, was für eine Wirkung ihre Magie hatte, aber sie kam nicht oft dazu, über ihre Wirkung allgemein auf andere nachzudenken. Vor allem, weil es sie nicht die Zeit dafür hatte oder es nicht auf sich bezog. Auch jetzt schob sie es eher darauf, dass Lian allgemein eine Umarmung bekam. Sie sah sein Gesicht nicht, als er auf ihre Frage antwortete. Ronni hob nur den Kopf, als er sich bewegte und dann mit den Fingern über sein Gesicht fuhr, bevor sie nach seinem Handgelenk greifen und ihn stoppen konnte. Sie führte seine Hand weg von seinem Gesicht, auch wenn sie, wenn er sich wehren würde, ihn niemals dazu zwingen könnte. „Warte kurz.“ Anstatt auf seine Gefühle zuzugreifen, wie ein Teil von ihr es noch immer wollte, nützte sie den etwas ungewohnteren Zauber, um Lian die Illusion zu verschaffen, dass der Schmerz verschwand. Sie würde ihn nicht für allzu lange anwenden können, aber jede schmerzfreie Minute wäre es ihr wert.
Leider schien Lian nicht gelernt zu haben, sondern griff erneut nach seinem Gesicht. „Nein, das ist nicht geheilt. Es tut nur nicht mehr weh“, versuchte sie, ihn wieder aufzuhalten.

Ronja löste den Arm, der noch auf seinem Rücken gelegen hatte und stand langsam mit ihm auf, während Lian sich mithilfe der Wand hochkämpfte. „Geht das?“, fragte sie besorgt und musterte ihn mit gerunzelter Stirn. Dann stützte er sich auf ihr ab und brachte Ronja fast zu ächzten. Wenn sie jetzt Ravi dabei gehabt hätte … Ihre Freundin hätte Lian einfach wie ein Kind hochheben können. Aber die Oni war nicht da, nur Ronja und trotz des vielen Trainings mit der Größeren, hatte sie alle Mühe, sich mit Lian durch die Straßen zu bewegen. Bei seiner Frage zögerte sie einige Momente, bevor sie zu einer Antwort kam. Ihre Hütte im Wald war ein Nein. Lian würde ohne Zweifel über Äste stolpern. Sie kannte den Weg zwar auch im Dunklen, aber sie würde ihn nicht dorthin mitnehmen und dann noch die Leiter hochklettern lassen. Die praktischste Wahl wäre das Gildenhaus, wo auch Ravi schlief, aber Lian hatte sogar sie wegschicken wollen. Sie glaubte nicht, dass er wollte, dass die Gilde, auch wenn sie nicht seine war, ihn so sah. Es machte die Sache schwerer, aber damit würden sie arbeiten müssen. Ziemlich alle anderen, die sie gut kannte und von hier waren, wohnten ebenfalls im Gildenheim. Oder sie kannte sie gerade nicht gut genug, um mit Lian dort aufzukreuzen. Die Besitzerin des kleinen Geschäftes, in dem sie immer ihre Schokolade kaufte, war zwar eine gute Bekannte, aber keine enge Freundin. Und das ließ nur ihre Praxis übrig, was an sich eine gute Wahl war. Sie war nicht so weit weg wie das Gildenheim … aber sie hatte Stufen. „Wir gehen zu der … Wohnung.“ Ronja ging tapfer weiter, auch wenn ihr Rücken sich anfühlte, als würde er bald brechen. „Kannst du Stufen gehen? Sonst machen wir das etappenweise.“ Es war nicht so, als würde sie dort viele Leute stören. „Wir können dich aufs Sofa verfrachten, sobald wir dort sind.“ Ronja hatte aufgrund einiger Ergebnisse noch nicht wirklich viel gearbeitet, dass hieß sie würden auch am nächsten Tag dort ihre Ruhe haben, je nachdem, was Lian dann tun würde. Einfach wieder gehen? Sie wusste, dass sie ihn nicht aufhalten können würde, aber sie hoffte, dass er noch ein wenig bleiben würde. Ja, sie würde ihn nicht ausfragen, aber sie hoffte dennoch, dass er ihr erlauben würde, ein wenig zu helfen. Und wenn nur darin, ihm zuzuhören.
code:ronja






Zauber:


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Lian
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BeitragThema: Re: Kleine Nebenstraße
Kleine Nebenstraße - Seite 3 EmptyDo 4 Jan 2024 - 17:03

Während Ronja darüber nachdachte, wohin sie den ziemlich hilflosen Lian mitten in der Nacht bringen konnte, hing der Falls noch eine ganze Weile seinen eigenen Überlegungen nach. Dieser Moment vorhin, als die Tacross den Zauber angewandt hatte… es kam ihm so schrecklich bekannt vor. War das wirklich die Emotional Magic gewesen? Sie hätte sich anders anfühlen müssen. Warum hatte Lian das Gefühl, dass es etwas anderes war, etwas, das er selbst eigentlich kennen müsste? Das Hirn des 21-Jährigen lief auf Hochtouren, hängte sich dabei mehr als einmal auf und musste nochmal von vorne beginnen. Tja, Alkoholkonsum war den geistigen Fähigkeiten nicht gerade zuträglich, was? Es dauerte Ewigkeiten, die Ronja sich bereits ächzend in Bewegung gesetzt hatte, bis Lian endlich darauf kam. Er blieb abrupt stehen, riss die Augen auf und brachte damit nicht nur sich selbst, sondern auch die Dunkelhaarige beinahe zu Fall. Im letzten Moment konnten sie beide sich noch fangen und entgingen damit einer ungewollten Bekanntschaft mit dem Straßenstaub. „Das war eine Illusion!“, posaunte Lian in die Nacht hinaus und seine Stimme hallte in dem stillen Örtchen nach. Ob gleich irgendwo ein Fenster aufgerissen und auf die allgemeine Nachtruhe hingewiesen werden würde? Einem kleinen Ort wie Maldina Town wäre es zumindest zuzutrauen. „Du beherrschst Illuisionsmagie!“, wiederholte Lian, leider nicht weniger leise und wandte sich an Ronja. Er war viel zu begeistert über diese Erkenntnis – oh Mann. Ein bisschen konnte einem die Tacross schon leidtun. Lian hätte noch mehr gesagt, aber dann ging ihm auf, dass die junge Frau noch etwas anderes gesagt hatte. Wohnung. Stufen! Die Puzzleteile setzten sich zusammen und er verstand, was er überhaupt gefragt worden war. „Die Wohnung. Hast du Donuts? Du hast immer Donuts.“ … Nein. Das war immer noch nicht die Antwort, die Ronja hatte haben wollen. Es konnte sich nur noch um Jahre handeln, bis Lian doch nochmal ein paar sinnvolle Sätze formulierte. Anstatt ihr zu sagen, dass er die Treppenstufen schaffen konnte, setzte sich der Braunhaarige einfach wieder in Bewegung und zog Ronja dabei mit sich – vielleicht konnte man die Antwort auch daraus erlesen. Die Aussicht auf die Donuts schien dem Falls zumindest in gewisser Weise einen neuen Antrieb gegeben zu haben und die Vogellady ein bisschen zu entlasten. „Habe ich dir mal erzählt, dass ich eigentlich auch Illusionsmagier bin? Und ich bin gut darin, viel besser als mit der Emotional Magic. Ich muss dir unbedingt mal zeigen, wie gut ich darin bin! Den Zauber vorhin, sowas kann ich auch. Wie lange beherrschst du die Magie schon? Wie hast du sie gelernt? Kannst du besser Illusionen oder die Emotional Magic einsetzen? Kannst du noch andere Magien? Warum haben wir darüber eigentlich nie gesprochen?“ Lian plapperte vor sich hin und vergaß es, seiner Gesprächspartnerin Raum zu geben, um zwischendurch zu antworten. Abgesehen davon, dass sie genug Atem einsetzen musste, um dem betrunkenen Braunhaarigen zu helfen, auf den Füßen zu bleiben. Wo war der erschöpfte Lian von eben hin? Woher nahm er jetzt doch wieder diese Energie? Insbesondere wenn Ronja nicht sonderlich viel Erfahrung mit alkoholisierten Personen gemacht hatte, könnte sie dieses Verhalten nun ziemlich irritieren. Allgemein war es das erste Mal, dass Ronja den eigentlich eher wortkargen Wüstenbewohner so viel am Stück sprechen hörte. Ob sie sich darüber in diesem Augenblick freute? Unwahrscheinlich. Aber eben auch schwierig einfach so wieder abzustellen. Lian sah mit einem Seitenblick zu der deutlich kleineren Frau und lächelte, als sein Blick an dem Tränentattoo über ihrem Auge hängen blieb. Ah ja, auch daran erinnerte er sich. Als sie sich das erste Mal getroffen hatten, hatte er Ronja auf dieses Tattoo und insbesondere die ungewöhnliche Platzierung angesprochen. Ehrlich gesagt wollte sich Lian einfach nur von allem, was heute geschehen war, ablenken, weshalb er dieses Thema, das ihm in den Sinn gekommen war, direkt ansprach: „Das Tattoo. Damals meintest du, du hast einen Faible für ungewöhnliche Orte“, plapperte Lian einfach weiter. Unglaublich, woran sich der Falls noch so erinnern konnte. Es zeugte mal wieder davon, dass er nicht nur eine gute Auffassungsgabe, sondern ein mindestens genauso gutes Erinnerungsvermögen hatte. Durch sein Verhalten im Alltag konnte man schnell einen anderen Eindruck erlangen, doch in Wirklichkeit war der Falls schon ein ziemlich kluges Köpfchen (zumindest solange er nicht in irgendwelchen Bars versackte). „… das war dann wohl heute Nacht mein Glück, oder?“ Ja, wieder so eine Aussage, für die sich der junge Mann morgen schämen würde. Er sah wieder nach vorne und kniff die Augen zusammen, versuchte sich irgendwie, in den Straßen von Maldina zu orientieren. So richtig gelingen wollte es Lian aber nicht. „Wir sind bald da, oder?“, fragte er, obwohl er eigentlich keine Ahnung hatte.

Tbc: Praxis: Schutzengel


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