Ortsname: Gildenhaus von Liberty Phoenix Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Dieses große, aber schlicht gehaltene Gebäude ist das Gildenhaus von Liberty Phoenix, erkennbar an dem großen Gildenzeichen über der Tür und den zwei Statuen eines Feuervogels vor dem Eingang. Die Gilde selbst ist geräumig, aber nicht unbedingt teuer ausgestattet. Man findet hier alles, was man benötigt, von Lebensmitteln bis hin zu Schlafplätzen und einem Questboard im Eingangsbereich, muss aber nicht mit großem Luxus rechnen. Das Gildenhaus ist nicht für die Allgemeinheit geöffnet, nur Gildenmitglieder und potenzielle Auftraggeber haben Zutritt.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
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Eohl The Sun's Shade
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Aus leeren Augen blickte Eohl hinab auf den jungen Mann, der versucht hatte, Joshua zu beschützen. Wie erbärmlich. An der Furcht in seinem Gesicht war es deutlich zu erkennen: Er hatte keine Ahnung, mit was für einer Macht sich der Malcolm wirklich anzulegen versuchte. Einen Freund zu decken, ohne sich ausreichend informieren zu lassen, war pure Naivität... wenn es sich nicht gerade um einen der Auserwählten handelte, aber das war hier ja ohne Zweifel nicht der Fall. „Sieht schmerzhaft aus“, meinte sie kalt, während Mái in der Wunde herumstocherte. Die Crusaderin schien ihren Spaß zu haben, also würde sich die Yihwa nicht einmischen. Es war nicht so, als würde die Viziato über ihr Amüsement vergessen, die nötigen Informationen zu gewinnen. Die Erkenntnis, dass er es mit deutlich gefährlicheren Menschen zu tun hatte als erwartet, verbunden mit den unsäglichen Schmerzen, die die beiden grausamen Damen seinem Bein zufügten, brachte ihn schnell dazu, einzuknicken. Es war ohnehin zu spät. Sie waren so nah dran, dass sie nur noch die richtige Tür finden mussten. Wenn er mit dieser kleinen Information sein eigenes Leben retten, würde Joshua ihm das doch sicher verzeihen!
Kaum hatte Eohl eine Zimmernummer huschte sie auch schon an Máirín vorbei. Wie zuvor war es ihre Aufgabe, vorzugehen. In einer geschickten Bewegung zog sie ihr Schwert aus seiner Scheide und stieß damit direkt neben dem oberen Scharnier in das Holz, um es mit einem Ruck und einer Drehung ihres Handgelenkes wieder herauszureißen und damit den Großteil der Verbindung zwischen Holz und Metall zu zerstören. Das Gleiche wiederholte sie mit dem unteren Scharnier, sodass ein kraftvoller Tritt ihres Stiefels den Rest der kaum noch festgemachten Tür einfach ins Innere des Zimmers schmetterte. Sofort scannten ihre roten Augen die Lage und erkannten, dass Joshua, paranoid, wie er war, wohl direkt reagiert hatte, als sie angefangen hatte, seine Tür zu attackieren. Gut, es war auch schwer zu überhören gewesen. Von dem Bett, auf dem er gehockt hatte, war er aufgesprungen, hinüber zu einem kleinen Tisch, auf dem er eine Armbrust positioniert hatte. Eine Armbrust... Eohl biss die Zähne zusammen, als sich der Lauf der Waffe auf sie richtete und er abdrückte. Schnell vorpreschend lehnte sie ihren Körper zur Seite. Ausweichen war für sie ein Kinderspiel, gerade auf diese Distanz, aber wenn sie das Projektil einfach fliegen ließ, riskierte sie, dass Mái vielleicht hinter ihr herkam und davon erwischt wurde. Insofern musste sie es ableiten. Geübt zog sie ihr Schwert hoch und stieß mit dessen Breitseite gegen den Bolzen, sodass dieser abgelenkt wurde und relativ ungefährlich im splitternden Holz des übrigen Türrahmens landete. Ihr nächster Schwertstreich zielte direkt auf den Malcolm, doch er zog selbst seine Armbrust hoch, um ihren Anblick zu blocken. Von ihrer Kraft wurde er zurückgestoßen, direkt zum geöffneten Fenster, und Eohls Augen weiteten sich, als er die Waffe einfach nach ihr warf und sich daran machte, aus dem Fenster zu hüpfen. Richtig, sein Ziel war nicht, dass sie starb. Er wollte flüchten, wollte leben. Es war ihre Aufgabe, das zu verhindern. Auch wenn der Wurf der Armbrust keine sehr effiziente Attacke war, konnte Eohl es sich nicht leisten, davon getroffen zu werden. Sie verkantete Níus Klinge im Holz des Wurfgeschosses, zwischen der Stelle, an der der Bolzen eingelegt wurde, und dem halbrunden Bogen darum herum. So konnte sie ein wenig Schwung aus dem Wurf nehmen und, indem sie ihre Waffe zur Seite drehte und fallen ließ, die Armbrust neben sich zu Boden krachen lassen, ohne selbst verletzt zu werden. Schnell war sie am Fenster angekommen und sah dabei zu, wie Joshua durch die Luft herab stieg. Unter seinen Füßen bildeten sich kleine Wolken, auf denen er für einen Moment stehen konnte, ehe sie wieder verschwanden. Er nutzte also seine Magie, um statt dem freien Fall wie auf einer Treppe zur Straße herab zu laufen. Hätte er ein besseres Kampffeld gewählt, hätte er damit wohl auch ganz gute Chancen gehabt, aber sie fanden sich in einem Hotel. Eohl war im Vorteil, denn sie hatte noch nie ein Hotelzimmer gesehen, in dem es keinen Spiegel gab. So auch hier. Sie hatte einen Ausgangspunkt. Jetzt musste sie den Flüchtigen nur noch einfangen.
„Reflection Connect.“
Direkt vor ihr, knapp außerhalb des Fensters, entstand ein großes, viereckiges Spiegelfragment, das sie mit einem Grinsen im Gesicht fallen ließ – geradewegs hinab auf Joshua. Es traf ihn aber nicht, zumindest nicht physisch. Als das spiegelnde Glas auf seinen Kopf traf, glitt es einfach weiter, er versank regelrecht darin... und purzelte aus dem Spiegel heraus, der hinter Eohl im Hotelzimmer stand. Zufrieden drehte sich die Yihwa zu ihm herum, betrachtete ihn, während sich das Portal wieder schloss. Raus konnte er nicht mehr. Zwischen ihm und dem Fenster stand jetzt schließlich die mörderische Frau mit den grünen Haaren...
Reflection Connect TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 140 pro Minute MAX. REICHWEITE: 50 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es dem Anwender, zwei Spiegel miteinander zu verbinden, solange er beide sieht und sie sich in seiner Reichweite befinden. Sobald die Verbindung besteht, hält sie an, bis ihr kein Mana mehr zugeführt wird. Zwei verbundene Spiegel zeigen das Bild an, das der jeweils andere Spiegel reflektieren würde, und erlauben es jedem Lebewesen, Angriff oder Gegenstand, in einen Spiegel einzudringen und aus dem anderen herauszukommen. Dieser Zauber dient dazu, zwei nicht-magische Spiegel zu verbinden. Der Anwender kann maximal einen Spiegel beschwören, um diesen Zauber anzuwenden, mindestens der zweite muss aber bereits bestehen.
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Ganz offensichtlich hatte der Fremde sich verschätzt. Joshua war wohl mehr als ein schlechter Freund. Warum Mái sich da so sicher war? Wenn Joshua seinen Freund ausreichend und vernünftig informiert hätte, hätte er bestimmt nicht den Fehler gemacht, eine Royal Crusade Magierin derartig zu provozieren, wie er es nunmal getan hatte. Naja, jetzt blieb ihm nichts anderes über, als sie Konsequenzen seiner Dummheit und seines Handelns hinzunehmen. Mái wischte sich die Sabber aus ihrem Gesicht und nagelte den Mann im nächsten Augenblick schon an die Treppenwand. Normalerweise hätte sie sich in einem solchen Moment vergessen, aber sie hatte sich dazu entschieden Eohl bei ihrer Quest zu unterstützen. Wenn sie das wollte, konnte sie nicht den einzigen Hinweis, für den Auffenthaltsort des Verräters Joshua vernichten. Also hielt sie sich zurück, zügelte vorerst ihr kochendes Temperament. Sie bohrte mit ihren spitz geformten und mit Krallen besteckten Finger in seiner Beinwunde herum, um ihn bereits ein wenig büßen zu lassen, aber auch um ihn zum reden zu sprechen. Obwohl sich ziemlich zurückhielt und eigentlich verglichenermaßen wenig Spaß bei dem Quälen dieses Opfers hatte, schien dieses dennoch einzuknicken. Er begann zu flehen, dass sie aufhörte. Mái nahm die Finger aus der Wunde und sah ihn abwartend an. "Na los, sprich du Wurm.", forderte sie ihn auf. Der Mann atmete tief ein und aus, nannte ihnen dann aber letztendlich die Zimmernummer, in der sich Joshua aufhielt. Kaum hatte Eohl diese Information, machte sie sich auch schon auf den Weg, huschte an der Daeva vorbei in den nächsten Stock. Kurz sah Mái der Yihwa hinterher, ehe sie sich wieder dem respektlosen Bastard zuwandte. Sie legte den Kopf schief, musterte ihn. Sie strich mit den Fingern, die zuvor in der Beinwunde gesteckt hatten den nackten Hals des Mannes entlang, bis hin zum Kinn, welches sie leicht anhob. Dabei hinterließ sie eine rote Spur auf seiner blassen Haut. "Da warst du zu guter letzt ja doch noch von Nutzen...", meinte sie, sprach mit ruhiger, emotionsloser Stimme und ausdruckslosem Gesicht. Der Mann zitterte unter ihren Fingern, war ziemlich angespannt. Im nächsten Augenblick packte Mái brutal sein Kinn und begann es zu zerdrücken. "Tja... Dummerweise hast du zu spät die richtige Entscheidung getroffen...", fuhr sie weiterhin seelenruhig fort. "Normalerweise würde ich deinem Leben ein langsames, qualvolles Ende bereiten... Aber zu deinem Glück, braucht meine Kollegin mich noch.", sprach sie weiter, während der Mann ein wenig zu zappeln begann. Sie ließ ihre Finger zu seinem Mund wandern. Er wehrte sich natürlich, aber kurze Zeit später, hatte Mái ihm den Kiefer ausgerenkt, wodurch dieser schlaff herunterhing. Danach stand sie auf, erkannte einerseits Furcht in dem Blick des Mannes, aber auch Hoffnung, dass sie es sich vielleicht anders überlegt hatte und ihn doch nicht töten würde. Sie trat zurück und gewährte dem Mann aufzustehen. Dieser tat es auch, wenn auch erst ein wenig zögerlich. Er machte sich auf den Weg zur Tür, von Hoffnung und Erleichterung erfüllt. Jedoch würden jene im nächsten Augenblick auch wieder erlöschen. Denn plötzlich stand Mái hinter ihm, schloss die Hände um sein Genick und brach ihm dieses mit einer schnellen Bewegung. Der Mann fiel zu Boden, tot. Es würde so aussehen, als wäre er die Treppe runtergefallen. Wie ein tragischer, unglücklicher... Unfall. Mái blickte den Mann noch kurz an, ehe sie seelenruhig die Treppe hochging, die Hand über das Geländer fahrend. Leise summte sie, trat durch die Tür, die in das obere Stockwerk führte. Sie ging an den mit Nummern beschrifteten Türen vorbei bis sie die erreichte, in der sich Joshua aufhalten sollte. Diese stand weit offen und als sie in das Zimmer trat, fiel ein Mann aus einem Spiegel der sich direkt vor der Tür befand. Der Spiegel verschwand und Mái erkannte Eohl, die vor dem offenen Fenster stand. "Ah... Wie ich sehe, hat er die Wahrheit gesagt.", meinte sie und musterte den Mann, der sich langsam vom Boden aufrappelte. "Das ist also Joshua... Normalerweise würde ich sagen "Eine Freude dich kennezulernen", aber ich glaube es ist ganz offensichtlich das es das nicht ist... Zumindest nicht für dich.", meinte sie, ein leichtes Grinsen auf den Lippen. Joshua sah sie starr an. Mái trat nach vorne und legte die Hände auf seine Schultern. "Du guckst doch völlig in die falsche Richtung...", wies sie ihn hin und übte Druck auf seine Schultern auf, wodurch er um 180° gedreht würde. Sie drehte ihn um, reckte den Kopf nach vorne neben sein Ohr. "Zu ihr musst du schauen...", wisperte sie und deutete auf Eohl, welche immer noch vor dem Fenster stand. Danach versetzte sie ihm einen kleinen Stoß in Richtung der Yihwa. Mái würde Joshua ihr überlassen. Sie würde lediglich sicherstellen, dass er nicht durch die Tür abhauen würde. Der Rest lag bei Eohl. Sie sollte den Auftrag, den sie begonnen hatte zu Ende bringen.
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Hach, es war doch schön zu sehen, wie wertlose Menschen sich wandten. Mit einem zufriedenen, fast schon diabolischen Grinsen blickte Eohl hinab auf den furchtsamen Joshua, der sie aus weit aufgerissenen Augen mit vor Furcht zusammengezogenen Pupillen anstarrte, während er rückwärts krabbelte und ungeschickt versuchte, auf die Beine zu kommen. Auch wenn er diese Situation erwartet haben mochte, war er nicht auf sie gefasst gewesen. Das war wenig überraschend; Eohl Yihwa war ein Mensch, mit dem man nicht rechnen konnte. Selbst für die Leute, die sie gut kannten, wirkten ihre Handlungen erratisch und unvorhersehbar. Ihre Fähigkeiten waren eine Seltenheit mit einem Fokus, den kaum ein Magier so replizieren konnte, und wenn es darum ging, das Wohl ihrer Gilde zu verteidigen, konnte sie sehr kreativ werden. Noch einmal zum Fenster zu kommen, vorbei an dieser Verrückten, konnte sich der Malcolm nicht vorstellen, und selbst wenn er es geschafft hätte: Er hatte eben gesehen, dass er auf diese Weise nicht davonkommen würde. Es gab also nur einen Weg. Kaum hatte er es geschafft, sich auf alle Viere zu erheben, drückte sich Joshua auch schon vom Boden ab und wirbelte herum, lief geradewegs auf die Tür zu. Er realisierte wohl nicht, dass die fehlende Eile der Assassine ihren Grund hatte. Anstatt zu entkommen lief der junge Mann direkt in die Arme von Máirín, einer mächtigen Crusaderin. Man konnte sehen, wie das Adrenalin seinen Körper verließ, wie seine Schultern erschlafften, während das Leben aus seinen Augen verschwand. Gefangen zwischen zwei hübschen Damen, die tödlicher waren als jede Waffe, gab es kein Entkommen. Er nahm die Welt um sich herum nur noch dumpf wahr, während die Viziato ihn herumdrehte und in Eohls Richtung stieß. Ohne Widerstand taumelte er vorwärts. Für einen kurzen Moment fixierten sich seine Augen hinab auf den Dolch, den die Yihwa hervorzog, doch es war zu spät. Sie musste die Klinge nur nach vorne richten, ehe sein Körper auch schon von selbst hinein lief, ihn mit dem Schwung, den Mái ihm verpasst hatte, tief in seinem eigenen Magen vergrub, ehe sein Oberkörper gegen den der Yihwa fiel. Während sie die Klinge weiter nach oben zog und sein Fleisch teilte, spürte sie, wie seine Wärme nachließ.
„Eheheheehee...“
Zufrieden kichernd stieß Eohl den leblosen Körper von sich, sodass er vor ihr auf dem Boden in sich zusammenfiel. Nun, da ihre Klamotten von seinem Blut überströmt waren, würde sie sich wohl nicht mehr einfach so in einer Menschenmenge verbergen können, aber das war in Ordnung. Diese Verkleidung erfüllte ohnehin nicht länger einen Zweck. Ihre Quest war erledigt, ihre Aufgabe erfüllt. Es fehlte nur noch der Weg nach Hause, und den konnte sie genauso gut in ihrer Rüstung zurücklegen. Zufrieden lächelte Eohl ihre heutige Herrin an. „Erst ihren Willen brechen, dann ihren Geist, und dann ihren Körper... So macht es am Meisten Spaß, findet ihr nicht auch, Milady?“, fragte sie amüsiert, während sie den Dolch an ihrem Pullover abwischte und wieder in seine Halterung steckte. Ganz entspannt hob sie auch ihr gläsernes Schwert vom Boden auf, ehe ihr Blick durch das Fenster nach draußen fiel und ihre Augenlider sich ein wenig senkten. „Oh.“ Eventuell war es ein bisschen naiv gewesen zu glauben, dass sie sich als gesuchte Verbrecherin einfach durch ganz Oak Town bewegen konnte, ohne dass auch nur eine Person sie unter ihrer Verkleidung erkannte. So, wie es aussah, war Joshuas Kumpel nicht der Einzige gewesen, der erkannt hatte, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Etwas teilnahmslos wandte sie ihren Blick wieder Máirín zu. „Die Polizei ist da... ich glaube, die haben gemerkt, dass ich hier in der Gegend bin...“
Tick... Tack... Die Maus lauft die Uhr auf und ab, da packt sie die Zeit am Genick und verschluckt das Mäuschen am Stück Joshua hatte wohl bei Weitem nicht damit gerechnet, dass Royal Crusade ihn so schnell finden würde. Das konnte man ihm ansehen. In seinem Gesicht war tiefer Schock zu sehen, es war gezeichnet von der Erkenntnis, dass er zu langsam und zu naiv gewesen war. Er schien in diesem Augenblick zu erkennen, dass er zu selbstsicher gewesen war, dass er sich selbst überschätzt und Royal Crusade unterschätzt hatte. Er wusste das sein Ende nahte, dass ihm keine Zeit mehr blieb. Das er für die beiden Magierinnen, die ihn nun eingekesselt hatte, nicht mehr als ein Mäuschen war, mit dem sie, wie Katzen spielten. Als Mái das Zimmer betreten hatte, war das Schicksal des Mannes entgültig besiedelt. Er hatte keine Möglichkeit mehr, aus dieser Situation lebend herauszukommen. Keine Möglichkeit mehr zu fliehen, kein Mauseloch, in das er sich verkriechen konnte. Gerade noch voller Adrenalin zur Tür gestürmt, war dieses auch schon auf einen Schlag wieder aus seinem schwächlichen Körper gewichen. Man konnte fast schon meinen, das seine Seele seinen Körper bereits verlassen hatte. Sein gerade noch so hoffnungsvoller Blick, wurde leer, seine Schultern sackten schlaff zusammen, während Mái langsam auf ihn zuging. Langsam legte sie ihre Finger, dann ihre Hände auf seine Schultern, drückte diese leicht während sie ihn ein wenig neckte. Geschickt drehte sie ihn um, stieß ihn mit den Händen immer nocha uf seinen Schultern zu Eohl, die bereits eine Klinge gezückt hatte. Joshua lief geradewegs in jene hinein, welche sich natürlich sofort in seinen weichen Bauch grub. Auf die Daeva wirkte es so, als würde Eohl einen Augenblick länger warten als nötig, bevor sie ihm ein Ende bereitete. Es wirkte auf sie fast schon, als würde sie nur extra ein wenig mehr warten, um zu sehen, wie auch der letzte Funke Hoffnung aus seinen Adern tropfte. Was Eohl wirklich tat, sah die Untote erst, als der leblose Körper von Joshua von ihr weggestoßen wurde und auf den Boden sackte. Eohl hatte die Klinge weiter noch oben gezogen und somit seinen Bauchraum ziemlich aufgerissen. Für einen Augenblick musterte Mái die Leiche. Also Eohl wusste was sie tat und ihr Stil gefiel der Viziato. Die Kleidung der Yihwa war in dem Blut des Opfers getränkt. Rot stand ihr wirklich perfekt - das musste Mái schon zugeben. Die Grünhaarige wischte die Klinge an ihrem Pullover ab, steckte ihn wieder weg und hob danach ihr Schwert auf, welches sie wohl zuvor fallen gelassen hatte. Ihr Blick richtete sich aus dem Fenster. Als sie ein "Oh" ausstieß, verschränkte Mái leicht die Arme vor der Brust, verlagerte das Gewicht auf ihr rechtes Bein und hob fragend eine Augenbraue. Das klang nicht gut. Schnell erklärte Eohl, was los war. Offenbar hatte die Polzei Wind davon bekommen, das Eohl in der Stadt war. Aber so wie es schien, sogar wo sie sich aufhielt. Genervt rollte die Daeva mit den Augen, stöhnte frustriert auf. "Toll...", sagte sie mit einem vor Sarkasmus triefenden Unterton. Irgendwie schienen die meisten Leute aus Royal Crusade immer dafür zu sorgen, dass Mái wegrennen musste. Wie sie das hasste... Sie bevorzugte es deutlich, wenn niemand Wind davon bekam was sie machte. Sie musste dabei an das Mal mit @Thana denken. Bei der Quest mit ihr, hatte sie ebenfalls fliehen müssen - wobei sie da ja eigentlich nicht ganz unbeteiligt daran war, dass sie "erwischt" wurden. Wobei erwischt ja eh relativ war, da die Rune Knights sie nicht hatten einfangen können. Sie waren entkommen. Dennoch. Ein wenig sehnsüchtig dachte sie an die Male, wo sie in Bosco Leute umgelegt hatte und nicht direkt Polizei vor der Tür stand. "Hast du eine Idee, wie wir hier schnellstmöglich wegkommen? Denn zugegebener Maßen kenn ich mich in Oak Town nicht gut aus... Gibt es irgendeinen Ort zu dem wir abhauen und wo wir uns verstecken können oder sowas?", meinte sie dann, ein wenig angespannt und Eohl musternd. Wenn sie jetzt keine Idee hatte, wie sie hier unversehrt wieder rauskamen würde Mái ihr hier und jetzt den Hals umdrehen. Denn das war nicht abgemacht gewesen. Sie hatte zugestimmt Eohl bei ihrem Auftrag zu helfen. Aber nicht, dabei in den Knast zu wandern.
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Zugegeben, dass die Polizei hier aufkreuzte war für Eohl auch nicht erfreulicher als für die Viziato. „Entschuldige bitte, Lady Máirín“, bat sie mit einer demütigen Verbeugung um Verzeihung. „Leider geben sie sich viel Mühe, mich zu verfolgen... Mir wäre es auch lieber, wenn sie mich einfach in Ruhe lassen würden. Aber je mehr ich töte, desto mehr kommen nach.“ Es war ein endloser Kreislauf. Auch das sollte aber Eohls Problem sein, nicht das ihrer rothaarigen Herrin. So, wie es klang, lag es an ihr, einen Plan zu schmieden und dessen Durchführung einzuleiten. Nachdenklich – und immer noch ziemlich entspannt dafür, dass das Gebäude, in dem sie sich befanden, gerade umstellt wurde – legte Eohl eine Hand an ihr Kinn. „Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, uns gemeinsam zu verstecken. Im Gegensatz zu mir seid ihr noch nicht als Verbrecherin bekannt, nicht wahr, Lady Máirín? Unsere oberste Priorität ist also nicht, dass wir beide entkommen. Es ist wichtiger, dass du entkommst, ohne mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht zu werden.“ Wenn die Daeva aufgrund von Eohls Versagen zu einem Ziel für die Polizei und Runenritter wurde, dann war das der schlimmstmögliche Fall. Sie würde den Vorteil verlieren, unter dem Radar zu fliegen und sich frei in der Öffentlichkeit zu zeigen – Dinge, auf die eine wertlose Existenz wie Eohl verzichten konnte, nicht aber ein schönes Wesen wie Mái. „Als Beweisvernichterin ist es ohnehin Teil meiner Aufgaben, als Ablenkung zu dienen und unnötige Blicke von den wichtigen Crusadern fernzuhalten“, meinte sie also und nickte. „Wenn du nicht am Tatort gesehen wirst, brauchst du dich nicht zu verstecken. Du kannst ohne Sorge in aller Öffentlichkeit zum Bahnhof gehen und den nächsten Zug zurück nach Crystalline Town nehmen. Meine Aufgabe ist es also, dich in ein anderes Gebäude zu transportieren und dann die Aufmerksamkeit der Polizei bei mir zu behalten. Das dürfte ziemlich einfach werden.“
Erneut blickte Eohl aus dem Fenster, sah aber auf Anhieb keinen Spiegel, den sie für eine Verbindung nutzen konnte... und auch keinen, an dem sie einen platzieren konnte. Davon abgesehen waren ihre Manavorräte ziemlich erschöpft. Ihre Fähigkeiten waren perfekt dazu geeignet, Mái den Schutz zu bieten, den sie brauchte, aber nur, wenn sie sie auch anwenden konnte. Ihr Körper arbeitete bereits daran, das verlorene Mana zu regenerieren, aber ein paar Minuten würde sie brauchen. Minuten, von denen sie nicht mehr viele hatte. Die Tür im Erdgeschoss wurde aufgetreten – keine große Herausforderung, wenn man bedachte, dass sie nicht allzu stark gesichert war. Máirín hatte einen einzelnen Zauber gebraucht, um sich Eintritt zu verschaffen, und mit der geeinten Körperkraft von ein paar Polizisten ging es wohl auch ganz ohne Magie. „Bitte begleite mich aufs Dach“, meinte Eohl entschlossen und ergriff sanft Máis Hand, um mit ihr gemeinsam ins Treppenhaus und dort weiter nach oben zu eilen. Gerade waren sie im dritten Stockwerk. Wenn sie leise liefen, dürften die Polizisten im Erdgeschoss sie nicht bemerken. „Von dort aus kümmere ich mich gerne um den Rest.“
Die nun aufbebende Wut auf Eohl und die Tatsache, dass sie zugestimmt hatte, jene bei ihrer Quest zu unterstützen, ebbte kurz darauf auch wieder ab. Zumindest ein wenig. Eohl hatte nicht lange gefackelt, als die Viziato ihr aufgetragen hatte, einen Weg zu finden, wie sie beide entkommen konnten. Schnell hatte sie sich entschuldigt, erklärt, dass ihr es selbst auch lieber wäre, wenn sie nicht andauernd verfolgt würde, aber je mehr sie tötete, desto mehr Leute verfolgten sie auch. Wenn man den Worten der Royal Crusaderin lauschte, merkte man, in welch einem Teufelskreis sie steckte. Allerdings würde sie dafür kein Mitleid von der Älteren bekommen. Sie hatte sich dafür entschieden ein Teil von Royal Crusade zu werden, entschieden, für diese dunkle Gilde zu Arbeiten und das sie sich irgendwann einen Ruf bei der Polizei aufgebaut hatte, war eben die Konsequenz dieser Entscheidung und ihres Handelns. Weiter fuhr die andere fort, äußerte einen Plan, wie sie Máirín sicher hier wegbekommen würde. Sie erklärte, dass sie sich besser getrennt verstecken und auf die Flucht machen sollten, da Mái soweit Eohl wusste noch keine bekannte Verbrecherin war. Die Viziato nickte knapp, eine einfache Bestätigung. Im Gegensatz zu der Yihwa war die Rothaarige sorgsam bei ihrer Arbeit gewesen und hatte bislang kein Indiz auf sich selbst an ihren Tatorten hinterlassen. Sie war mehr oder weniger frei wie ein Vogel, trotz ihrer kriminellen Seite. Eohl fuhr fort, meinte, dass es wichtiger war, dass es dabei blieb, dass die Polizei in Fiore Máirín nicht auf dem Schirm hatte. Noch einmal nickte die Daeva. Ja, es war ihr wichtig, unerkannt zu bleiben. lebte sich so viel angenehmer, als wenn man ständig eine Knarre an der Schläfe hatte. Eohl erklärte, dass es als Beweisvernichterin mitunter ihre Aufgabe war, als Ablenkung zu dienen und die anderen, nicht so bekannten Mitglieder zu schützen und Mái, solange sie nicht am Tatort gesehen wurde, sich wohl auch nicht zu verstecken brauchte und sie sich gelassen von dannen machen könnte. Der Gildenjob der Beweisvernichter war der Untoten durchaus bekannt, arbeitete @Raziel, der den sie ja eigentlich in Oak Town gesucht hatte, als solcher. Sie wusste, dass Beweisvernichter Hinweise auf die anderen Gildenmitglieder vernichteten, aber dass sie auch als Ablenkungsmanöver dienten, dass war ihr noch nicht bekannt gewesen. Personen, die diesen Gildenjob ausübten waren ziemlich nützlich und ein wichtiger Bestandteil der Gilde - wenn sie so darüber nachdachte. Sie verstand nun noch einmal mehr, wie Royal Crusade bisher solange unerkannt blieb und noch nicht zerstört wurde. Während Eohl wohl darüber nachdachte, wie sie Mái schnellstmöglich hier wegbekam ertönte ein lautes Knallen, Rütteln und Klappern aus dem Erdgeschoss, wo die Polizisten bereits versuchten sich Eintritt in das alte Hotel zu verschaffen. Máis Kopf zuckte nervös zu der Tür, durch die sie eben das Zimmer betreten hatte. Zu dem Glück der beiden, hatte Joshua sich in einem der Zimmer aufgehalten, die etwas weiter von dem Treppenhaus ins Erdgeschoss entfernt war. Allerdings sorgte dies nicht gerade dafür, dass die Daeva sich entspannen konnte. Mit jeder Sekunde, die sie hier blieb, wuchs die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden. Im nächsten Augenblick forderte Eohl die Untote auf sie aufs Dach zu begleiten. Mái wollte erst etwas erwidern, doch die Jüngere war schneller, ergriff ihre Hand und zog sie mit sich. Unfreiwillig folgte Mái ihr, ließ sich mitziehen, auch wenn es ihr nicht gefiel, hinterhergeschliffen zu werden. Das Gebäude hatte nicht zu viele Stockwerke, fünf an der Zahl, wenn man das Erdgeschoss nicht mit einberechnete. Es dauerte eine Weile, bis die beiden das vierte und das fünfte Geschoss durchquert hatten, aber bald schon standen sie hoch oben, auf der großen Dachterrasse. Sie war wie alles in dem Gebäude verkümmert, es standen ein paar alte Liegen umgekippt herum, zusammen mit alten Kisten und Stofffetzen. Dort angekommen, wurde Mái langsamer, blickte das Gebäude vorsichtig herab. Vor der Tür des Hotels stand niemand, was dafür sprach, dass die Polizisten nun innerhalb des Gebäudes waren. "Und wie soll ich jetzt hier herunterkommen? Ich sehe nichts an dem ich runterklettern könnte...", erkundigte sie sich unruhig bei Eohl, unruhig über die Dächer blickend. Hatte sie eine Fluchtmöglichkeit, eine Klettermöglichkeit übersehen? Sie raufte sich unruhig, fast schon panisch durch das kurze rote Haar. Und warum fühlte sie sich gerade so verdammt hilflos?
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Eohl The Sun's Shade
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Glücklicherweise zeigte sich Máirín bereit, Eohls Führung zu folgen, sodass die beiden hübschen Damen nach kurzer Zeit oben auf der Dachterasse des Motels standen. Viel Zeit hatten sie hier nicht, immerhin war bereits zu hören, wie schwere Schritte die Treppe hinauf standen. Dennoch musste die Yihwa kichern, als ihre Herrin meinte, sie könne hier nicht herunter klettern. „Natürlich nicht. Das wäre viel zu verdächtig“, nickte die Yihwa amüsiert und trat näher an den Rand des Daches, um einen Blick auf die Gebäude in der Umgebung zu werfen. Es musste eins geben, von dem aus sie es sicher zur Straße schaffte... Zum Beispiel das dort drüben. Es hatte eine Feuerleiter, die direkt an einem offenen Fenster vorbei führte, und eine Tür, die ins Innere führte – auch wenn die leider geschlossen war. Trotzdem, geschlossene Türen hatten Eohl noch nie aufgehalten und auch die anderen Wege waren solide Optionen, um sich in Sicherheit zu bringen. „Dort sieht gut aus“, nickte sie und deutete mit ihrem Zeigefinger in die Richtung, woraufhin sich auf dem Dach auch schon ein Spiegel bildete. Langsam atmete die Yihwa aus, ihr Atem in der kühlen Luft einen feinen Nebel erzeugend. Diese ganze Magienutzung strengte auf Dauer an. Sie hatte ihre Energie schon einmal verbraucht, und jetzt tat sie es wieder. Aber zum Wohle der Viziato war es das wert. Wortlos schuf die Crusaderin einen zweiten Spiegel an ihrer Seite, ein stehender Spiegel so groß wie eine Schranktür, sodass man komfortabel seinen gesamten Körper betrachten konnte. Sofort verband er sich mit dem Spiegel auf dem anderen Dach, deutlich daran erkennbar, dass er nicht spiegelte, was vor ihm war. Er zeigte nicht Máis hübsches Antlitz, sondern den Ausblick vom Dach gegenüber, den der andere Spiegel sehen sollte. „Bitte sehr. Geh hier durch und du bist in Sicherheit“, erklärte Eohl mit einem strahlenden Lächeln, während sie zurück in Richtung des Treppenhauses trat. „Wenn du auf der anderen Seite ist, zerstör den Spiegel. Ich sorge dafür, dass die Scherben verschwunden sind, bevor es jemand hier hoch schafft. Es wird keinen Beweis, nicht einmal einen Hinweis darauf geben, dass du je hier warst.“ Entschlossen nickte die Yihwa, während Stimmen und Poltern aus dem Inneren des Gebäudes zu hören war. Sie waren auf dem Weg nach oben, würden gleich hier sein. „Wir sehen uns zuhause, in Crystalline“, meinte die Yihwa fröhlich, ehe sie zurück ins Innere des Gebäudes hüpfte und die Tür hinter sich ins Schloss zog. Sie würde es vermissen, Máirín zu sehen... aber sie wusste ja jetzt, wo sie lebte. In Valerians Heim waren sie beide willkommen. Dort würden sie sich erneut treffen.
„Ahahaha... Denkt ihr Narren, es hilft euch, mich in die Enge zu drängen?“, lachte Eohl, während sie den Polizisten entgegen trat. Sie hatte kein Mana mehr, nicht einmal ein bisschen. Sie hatte Alles aufgewendet, um dafür zu sorgen, dass die Auserwählte die Flucht antreten konnte, und fühlte sich entsprechend erschöpft. Aber glücklicherweise war Eohl Yihwa mehr als ihre Magie. Mit einem manischen Grinsen im Gesicht zog sie die geschwungene Klinge ihres Schwertes Níu. „Glaubt ihr wirklich, dass ich auch nur einen von euch lebend entkommen lasse...?“
Die Zeit rann ihnen aus den Fingern, wie feiner Sand. Sie mussten sich ein wenig ins Zeug legen und beeilen. Ansonsten waren sie beide aufgeschmissen. Zumindest Mái. Eohl hatte ja offensichtlich nichts mehr zu verlieren. Sie war bekannt als dunkle Magierin, durchaus geschickt in ihrer Magie und sicherlich konnte sie auch mit Waffen umgehen. So wie die Daeva die Grünhaarige einschätzte, war sie ein ziemlicher Allrounder. Nur konnte sie nicht einschätzen wie gut sie wirklich war. Sie hatte bisher nur Kostproben bekommen und es war durchaus möglich, dass Eohl sich als nützlicher herausstellte als sie zunächst annehmen würde. Aber dies war hoffentlich etwas, womit die Untote sich ein anderes Mal befassen würde. Nun war nur ihre Sicherheit wichtig. Eohl fackelte nicht lange und schuf zwei menschengroße Spiegel - einen am Dach des Motels, einen auf einem der Dächer der umliegenden Gebäude. Eines, dass ebenfalls einen Eingang oben auf dem Dach in das darunter liegende Gebäude hatte. Die Yihwa wies die Viziato an, dass sie durch den Spiegel gehen, den Spiegel auf der anderen Seite zerstören sollte und sie danach in Sicherheit sein sollte. Sie versprach ihr, dass es keinen Beweis mehr darauf geben würde, dass Mái jemals dort gewesen war. Ein wenig zögerlich legte die Daeva ihre Hand auf den Spiegel, der neben ihr entstanden war und merkte wie ihr Arm einfach durchging, als wäre dort nichts, was sie eigentlich aufhalten sollte oder würde. Danach blickte sie wieder zu Eohl. "Pass auf di-....", setzte sie an, brach dann aber ab, schüttelte kurz den Kopf, ehe sie die andere mit festem, selbstsicheren, selbstbewusstem Blick angrinste. "Wir sehen uns.", fuhr sie dann fort. Danach zwinkerte sie der Magierin überheblich, aber auch ein wenig anzüglich zu, ehe sie durch den Spiegel ging. Wie Eohl es gesgat hatte, kam sie ohne Probleme auf dem anderen Dach an. Dort angekommen zückte sie unverzüglich ihren Dolch und schlug mit diesem auf den Spiegel der Augenblicklich in tausende Splitter zerschellte. Die Scherben fielen auf den Boden mit einem lauten Klirren. Ohne noch einmal zurück zu blicken, eilte die Untote zu der Tür auf dem anderen Dach, öffnete sie kurzerhand - zum Glück war sie nicht abgeschlossen - und ließ Eohl hinter sich. Schnellen Schrittes stieg sie die intakte Holztreppe hinunter, dann die nächste. In diesem Gebäude musste man nicht erst gucken, wo es weiter nach unten ging, hier ging es direkt abwärts. Als sie etwa im vorletzten Stockwerk angekommen war hörte sie ein paar Schritte und eine Stimme, die offensichtlich irritiert davon war, dass jemand von oben herunter kam. Die Viziato verharrte für einen Augenblick an Ort und Stelle, sah sich um, ob sie sich irgendwo verstecken oder sonst weg kommen konnte. Sie fand ein offenes Fenster und kletterte - oder viel mehr sprang mit einem Mal heraus und landete, weniger sanft und angenehm in einer Lücke zwischen dem Gebäude aus dem sie kam und einem weiteren. Anschließend suchte sie Deckung, bis sie sich sicher war, dass die Person die sie fast gesehen hätte weg war. Als die Luft rein war, lugte sie vorsichtig auf die Gasse heraus, sah sich nochmal um. Hier herrschte Totenstille... Das Gebäude auf das Eohl sie geschickt hatte gehörte wohl zu einer anderen Straße als das Motel - das war gut. Denn somit dürfte sie von keinen Polizisten gesehen werden. Diese hatten sich sicherlich auf die Gasse des Motels fokussiert. Immer weiter entfernte sie sich von dem Motel, weiter weg von der Straße - weg von dem Viertel und weg von Oak Town. Bald schon erreichte sie den Bahnhof, holte sich ein Ticket und machte sich auf den Weg nach Crystalline. Erst als sie dort saß, dort im Zug, ganz alleine huschten ihre Gedanken wieder zu der seltsamen Magierin. Sie war immer noch sauer, wie Eohl sie behandelt hatte. Hoffentlich wird sie nicht geschnappt... Ich würde ungern darauf verzichten meinen Spaß mit dieser Närrin zu haben.
ENDE
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Eohl The Sun's Shade
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„Haah... haah...“ Schwer atmend stand Eohl vor der Tür zum Dach und blickte die Treppe hinunter auf die Polizisten, die noch übrig waren, ihr Schwert in der Hand, auf sein nächstes Opfer wartend. Sie war ganz schön außer Atem. Das ohnehin schon heruntergekommene Motel sah mit den ganzen Blutflecken, die sie so wild verteilte, umso schlimmer aus, und die paar Körper, die nicht vor ihren Augen die Treppe wieder herunter gepurzelt waren, hatte sie über das Geländer gestoßen, damit sie unsanft mehrere Stockwerke in die Tiefe gestürzt waren. Ein abgetrennter Kopf lag auf dem Gang des obersten Stockwerkes, während sie sich zurückhalten musste, um nicht einen Blick über ihre Schulter zu werfen. Sie machte sich Sorgen um Máirín, aber nicht einmal die beste Assassine aus Royal Crusade konnte es sich leisten, in einem Moment wie diesem die Augen von ihren Feinden zu nehmen. Wie weit sie wohl schon gekommen war? Mehrere Minuten waren vergangen. Eohl hätte inzwischen bereits den Weg zum Bahnhof zurückgelegt, aber sie wollte die Auserwählte nicht drängen. Sie hatte keinen Grund, sich zu beeilen, sollte in aller Ruhe nach Hause zurückkehren können. Etwas mehr Zeit, ein paar mehr Tode, konnte sie ihr mit Sicherheit verschaffen, ehe es Zeit wurde, die Flucht zu ergreifen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen bei diesem Gedanken.
„Worauf wartet ihr? Sagt bloß, ihr habt Angst, hehee!“
Mit schnellen Schritten eilte Eohl die Treppe hinab zu den zögernden Männern, einem ihr Schwert mitten in den Hals rammend, während sie sprang, um dem nächsten direkte gegen die Brust zu treten und ihn zurück stolpern zu lassen. Er stieß gegen den Polizisten hinter sich, der auf der engen Treppe nicht den Raum zum Ausweichen hatte, und entlockte damit der Yihwa ein manisches Lachen, ehe sich ihre Klinge auch schon tief in seine Brust bohrte. Kaum war es drin, hatte sie es aber auch schon wieder herausgezogen und etwas Distanz zurückgewonnen. Ihre Angriffe waren schnell, präzise, tödlich und keine Sekunde länger als nötig. Hier im Treppenhaus, wo sie alle nur aus einer Richtung auf sie zukommen und sie nicht umringen konnten, war ihre perfekte Form praktisch unantastbar. Ihr wilder Kampfstil machte es schwierig, sich ihr unvorsichtig näher zu kommen, aber gleichzeitig schien sie sich sehr schnell zu erholen, wenn man ihr etwas Zeit gab, ohne Druck auszuüben. Gleichzeitig konnten es sich die Polizisten aber auch nicht wirklich leisten, eine gesuchte Verbrecherin gehen zu lassen, während sie in der Überzahl waren.
Mit einem hungrigen Grinsen leckte sich Eohl das Blut vom Gesicht, das sie beim letzten Angriff angespritzt hatte. Sie hatte eine Aufgabe, die würde sie erfüllen. Um mit diesen gewöhnlichen Menschen auszukommen, brauchte sie nicht einmal ihre Magie. Sie hatte jetzt schon genügend Mana, um eine Ablenkung zu starten. Bis eine Verstärkung eintreffen konnte, die für die Yihwa wirklich gefährlich war, sollte sie mehr als genug Energie für eine erfolgreiche Flucht haben. Was auch passierte, sie würde sicher zu Royal Crusade zurückkehren, wie sie es immer tat. Ein Wispern verließ ihre Lippen, während sie zu ihrem nächsten Angriff ansetzte.
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
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