Ortsname: Strandabschnitt in der Nähe des Leuchtturms Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Dieser Teil des Strandes wird vor allem von jenen gerne genutzt, die es eher etwas ruhiger mögen, da hier meistens nicht ganz so viel los ist. Vor allem Paare nutzen es gerne, um die romantische Atmosphäre bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang genießen zu können. Manchmal wird aber auch der Leuchtturm der sich in der Nähe befindet erklommen um sich den Sternen näher zu fühlen.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Hier war sie also. Ihre Suche nach ihren Brüdern war bisher erfolglos gewesen. Diese hatte die Necrologia nach Hargeon geführt. Ausnahmsweise hatte die junge Frau darauf verzichtet ihre Haare schwarz zu färben. Zu dieser Jahreszeit, wo es schon recht früh dunkel wurde, war sowieso kaum eine Menschenseele am Strand unterwegs. So konnte Nanami dem plötzlichen Drang nachgeben, der sie überkam, als sich die junge Frau dem Meer näherte. Wie ein Metall das von einem Magneten angezogen wurde, führten ihre Schritte die junge Frau immer weiter zum Wasser. Plötzlich überkam eine gewaltige Lust die Rothaarige. Woher das kam, vermochte Nana aber nicht zu sagen, doch auf einmal wollte sie unbedingt schwimmen gehen.
Der eisige Wind des Winters spielte mit ihrer Haarpracht. Ließ vereinzelte Strähnen tanzen und sorgte dafür, dass die Meerjungfrau noch einmal darüber nachdachte, ob es wirklich so ratsam war während dieser Jahreszeit eine Runde im Meer schwimmen zu gehen. Einem Instinkt folgend zuckte Nanami mit den Schultern und entledigte sich ihrer Kleidung. Wollte nicht, dass diese nass wurde. Dann schritt sie nackt auf das Gewässer zu und machte dann einen Kopfsprung hinein. Es brauchte nicht lange, bis das Wasser seine Wirkung zeigte und ihre Meerjungfrauen Gestalt zutage trat.
Nun mit einer Flosse ausgestattet genoss es die Necrologia mit den Meeresbewohnern zu schwimmen. In der Tiefe kam es ihr nicht mehr so kalt vor, wie an der Oberfläche. In vollen Zügen genoss sie das Gefühl unbeschwert einfach sie selber sein zu können. Sich einfach mal nicht verstellen oder verstecken zu müssen. Dennoch Schwamm die Rothaarige nun zu der Oberfläche um nach ihren Sachen zu sehen. Der Leuchtturm in der Nähe machte dies möglich. Dann erstarrte die junge Frau. War da jemand in der Nähe ihrer Sachen? Ganz sicher war sich Nanami nicht, doch fürs erste blieb sie dort wo sie war, falls dort tatsächlich jemand stand. Immerhin wollte sie nicht riskieren doch gesehen zu werden.
Es war schon einige Monate her, dass Cayra sich Fairy Tail angeschlossen hatte und seitdem hatte sie schon einige Quests erledigt. So war es nicht unwahrscheinlich, dass sie irgendwann eine nach Hargeon, ihre Heimatstadt, bringen sollte. Von Nostalgie übermannt hatte sie sich also Zeit genommen einen Spaziergang durch die Stadt zu machen nachdem die Quest erledigt war. Der riesige Sturm der die Stadt heimgesucht hatte als die Feline schon von Johannah wohnte hatte seine Spuren hinterlassen, doch war das meiste noch immer beim Alten. Die Gassen kannte sie noch immer wie ihre eigene Westentasche und auch die Läden und Stände auf den Marktplätzen hatten sich nicht verändert. Ob man sie wiedererkennen würde? Von einigen Händlern hatte sie nicht gerade selten geklaut. Doch wollte die Feline es gerade nicht darauf ankommen lassen und begab sich stattdessen zu ihrem Lieblingsort in der Stadt: dem Strand. Das Meer hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf sie gehabt. Die salzige Luft, das rauschen der Wellen, das sich endlos erstreckende Blau, sie hatten einen besonderen Platz im Herzen der Lunos, sodass sie sehr glücklich war das Meer nach Jahren endlich wiederzusehen. Und auch die kalte Jahreszeit, in der die Seewinde eisig peitschten, konnte den Frieden den sie auf ihrem Strandspaziergang fühlte nicht mindern. Es fühlte sich irgendwie wie Heimat an, auch wenn sie inzwischen ein liebendes Zuhause in Magnolia hatte. Warm angezogen und die Zeit vergessend war sie also durch den Sand marschiert, bis sie irgendwann am Leuchtturm ankam. Dieser Teil des Strandes war schon immer etwas abgeschottet und ziemlich ruhig gewesen. Nicht selten gingen Leute hierher um ungestört von Anderen baden zu gehen, und nicht selten hatte die Silberhaarige dies ausgenutzt um sich aus achtlos am Strand liegen gelassenem Hab und Gut zu bedienen. So hatte sie über die Jahre einiges an Kleidung und Brieftaschen abgreifen können, denn irgendwie lernten die Leute nie dazu. In diesen Erinnerungen schwelgend überraschte es Cayra dann nur halb, als sie einen Kleiderhaufen am Strand liegen sah. War jetzt ernsthaft jemand schwimmen? Jetzt, wo das Wasser eiskalt war und es schon düster wurde? Die Person musste ja echt mutig sein. Instinktiv trat die Feline an die Kleidung heran um diese einer Inspektion zu unterziehen. Sie schien wohl einer Frau zu gehören, die größer war als sie. Die Feline schaute sich kurz um ob jemand in der Nähe war und wollte gerade ihre Hand ausstrecken um nach Brieftasche oder ähnlichem zu suchen, da zog sie diese aber zurück. Johannah sagte ich soll das nicht machen „Du brauchst nicht mehr stehlen“ hieß es immer, aber was konnte sie denn bitte dafür wenn Leute ihr Zeug einfach so offen liegen ließen? Wer so unvorsichtig war hatte es doch eigentlich schon verdient beklaut zu werden, zumal sie absolut das Geld brauchten um die Medizin für Johannah kaufen zu können, aber letzten Endes konnte sie sich nie gegen die Vorschriften ihrer Wohltäterin wehren. Die Lunos wand sich geschlagen von der potenziellen Goldgrube ab, doch wurde dann etwas stutzig als sie sich erneut umsah. Hier ist ja gar keiner Wie weit sie auch schaute, im Wasser war nirgends eine Person zu erkennen. Wo war sie denn? War sie etwa der kälte des Wassers zum Opfer gefallen oder in dem dämmrigen Licht zu weit raus geschwommen und weggetrieben? Verleitet richtete sich der Blick der Silberhaarigen wieder auf den Kleiderhaufen. Wenn der Besitzer der Sachen Tod war, würde es technisch gesehen ja kein Stehlen sein, oder? Nachdem sie sich nochmal vergewissert hatte dass wirklich niemand in Sichtweite war, machte sie sich nun also über die Klamotten her. Die Kleidung war leider etwas zu groß für Cayra, doch hatte die Person vielleicht Geld oder Wertgegenstände dabei gehabt. "Bingo" ließ sie verlauten, als sie eine Brieftasche fand. Die Geldmenge im Inneren schien nicht schlecht, und den Namen „Nanami Nekrologia“ konnte man ablesen. Es war zu schade für Nanami, dass sie sich bei diesen Bedingungen ins Wasser getraut hatte, aber umso besser für die Feline, die sich jetzt an Geld erfreuen konnte. Oder zumindest hätte sie sich erfreuen können, hätte sie im nächsten Moment nicht ein herausstechendes, platschendes Geräusch vom Wasser vernommen. Sich schnell zu dessen Quelle drehend, sah sie jetzt tatsächlich jemanden Schwimmen. Wo kommt die verdammt nochmal her? War Nanami etwa getaucht, so lange bei diesem Wetter? Was stimmte nicht mit der, und noch viel wichtiger, was sollte die Lunos jetzt tun? Mit der Brieftasche in der Hand über der Kleidung stehend hätte sie unmöglich noch verdächtiger aussehen können, auch wenn sie durch das Lichtlevel vermutlich schwer zu erkennen war. Die Frau im Wasser konnte sie selbst nur durch ihre angeborene Nachtsicht so deutlich sehen. Sie hätte mit der Brieftasche weglaufen können, doch leider war die ganze Grundprämisse dass der Besitzer tot war ins Wasser gefallen, sodass die Silberhaarige dies vor Johannah jetzt nicht mehr hätte verantworten können. Sollte sie also ohne die Brieftasche weglaufen? Das wäre wohl die sicherste Vorgehensweise gewesen, doch hatte irgendwas an Nanami ihr Interesse gepackt. Wie kam es dass sie bei diesen Umständen so Problemlos tauchen konnte? Vielleicht konnte Cayra sich ja irgendwie aus der Sache raus reden und immernoch weglaufen falls etwas schiefging. Leider würde es wohl trotz des Lichtlevels auffallen, sollte sie die Brieftasche jetzt wieder wegstecken, wie konnte sie also erklären dass sie draußen lag? Nach kurzem Nachdenken hatte sie sich für eine Geschichte entschieden. Die Brieftasche unauffällig wieder auf den Kleiderhaufen werfend schritt die Feline jetzt also auf das Wasser zu. "Hey du! So‘n komischer Typ hätt dich gradeeben fast beklaut, doch ich konnt ihn zum Glück noch verjagen! Weißt du nicht dass man sein Zeug nicht einfach so liegen lassen sollte?!" rief sie der Nekrologia laut zu, damit diese sie auch hörte. Jetzt hieß es nur hoffen dass diese die Geschichte auch glaubte.
Die Necrologia genoss es in vollen Zügen mit den Meeresbewohnern ihre Runden zu schwimmen. Auch wenn sie es anderen gegenüber niemals zugeben würde, so gestand sie es sich selber ein. Ihr fehlte das Meer. Wie Metall von einem Magneten angezogen wurde, so war es für Nana mit dem Meer. Gerade als die Rothaarige zu einer Koralle schwimmen wollte, kam ein Delfin auf die Meerjungfrau zu. Wollte mit der Jungfrau spielen. Dazu liest sich Nanami nicht zweimal auffordern. Es machte ihr Riesenspaß Mit dem verspielten Säuger ihre Zeit zu verbringen.
Als es so schien, dass der Delfin keine Lust mehr hatte, kam es der Necrologia gerade recht. So konnte sie an die Oberfläche schwimmen und nach ihrem Hab und Gut gucken. Gerade als sie Rothaarige am überlegen war, ob sich jemand bei ihren Sachen befand, wurde dies bestätigt. Der Stimme nach schätzte Nana die Person auf eine junge Frau. Diese teilte ihr mit, dass Nanami beinahe von einem Kerl beklaut worden wäre. Konnte dann etwas fallen sehen. Was es war, konnte die Meerjungfrau nicht sehen. Auch wenn eine gewisse Skepsis vorhanden war, so hatte die Rothaarige doch keine Beweise dafür, dass die andere Frau sie womöglich anlog.
Erst einmal schwamm Nanami nun so weit zum Strand, dass sie sich das bereit gelegte Handtuch nehmen und sich abtrocknen konnte. Vor allem ihre Schwanzflosse musste trocken werden, damit ihre Beine zum Vorschein kamen. Sonst würde sie sich ihren Sachen nicht nähern können. Während sich die Rothaarige abtrocknete, ging sie auf das Gesagte ein. "Danke für das aufpassen. Bisher wurde ich nie beklaut, wenn ich mal im Meer schwimmen war.", erklärte Nanami. Erst dann wurde ihr bewusst, dass ich jemand Fremdes ihre Meerjungfrauen Gestalt gesehen hatte. Augenblicklich wurden ihre Wangen rot. "Bitte habe keine Angst von mir.", kam es ruhig von der Necrologia. Aus Angst vor der Reaktion hatte die Rothaarige der anderen den Rücken zugedreht.
Kurz machte Cayra sich Sorgen ob die Fremde ihre Lüge nicht durchschaut hatte, doch glücklicherweise gab diese keine Indikation dass das der Fall war und schwamm ohne Anstalten zu machen auf den Strand zu. Jetzt wo Nanami näher war fiel es der Feline auch einfacher sie genauer zu betrachten. Das rote Haar stach sehr von der Wasseroberfläche heraus, während die blauen Augen direkt zu dieser zu passen schienen. Was auch immer die Nekrologia für Skepsis an der Geschichte gehabt haben könnte, die ihr aufgetischt wurden war, ließ nichts an ihrem Verhalten für die Lunos darauf schließen, sodass diese ihr gelassen gegenüber treten konnte. "Ja, hier in der Stadt fleucht nen ganzer Haufen fieses Gesindel rum. Du solltest… vorsichtiger..." Den Rest des Satzes brachte die Silberhaarige nicht zu Ende, denn als ihr Gegenüber aus dem Wasser stieg musste erst einmal der Fakt einsacken, dass diese gar keine Beine, sondern stattdessen eine riesige fischartige Schwanzflosse besaß. Die Teenagerin rieb sich die Augen um sicher zu gehen, dass sie sich nicht seltsam verguckt hatte, aber nein, auch beim zweiten Mal Hinsehen war da immernoch eindeutig ein großer grüner Fischschweif mit Schuppen und Flossen. "Boah..." Cayra stand einen Moment lang entgeistert da, noch immer unsicher wie das, was sie sah, zu deuten war, bis es schließlich Klick machte. "Du bist eine Meerjungfrau!" rief sie aus, ehe sie zu Nanami heran lief um die Schwanzflosse besser betrachten zu können. Sie hatte keine Ahnung gehabt dass es Meerjungfrauen gab, stattdessen gedacht, dass sie nur Märchen waren, doch hier saß ganz ohne Zweifel eine Echte vor ihr. Mit aufgeregter Faszination betrachtete die Feline die Merfolk, ihr Kopf geradeso vor Fragen übersprudelnd. "Meerjungfrauen gibts? Bist du die einzige oder gibts noch mehr? Lebst du im Meer? Kannst du Unterwasser atmen? Kannst du mit Fischen sprechen? Was machst du hier an Land?" Pausenlos ließ die Lunos die Fragen rausrattern, wie sie ihr gerade einfielen, gar nicht berücksichtigend ob ihr Gegenüber Zeit hatte diese zu beantworten, bis ihr dann aber doch die Puste ausging und sie kurz innehalten musste, sodass sie sich doch etwas beruhigte und wieder in das Hier und Jetzt wiederfand. "Hi, ich heiße Cayra."
Während die Silberhaarige zu der Rothaarigen meinte, dass vor Ort fieses Gesindel herumlungern würde, kam Nana aus dem Wasser. Die Warnung, die noch folgen sollte, wurde nicht zu Ende gesprochen. Sofort versank Nana in Gedanken. Ging davon aus, dass die junge Frau nun nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, sowie ihre Adoptivmutter. Diese hatte sie abgelehnt, genauso wie Chris. Noch immer verstand Nanami nicht, was so schlimm daran war dass Chris und sie so anders waren. Was dann folgte, damit rechnete die Rothaarige überhaupt nicht. Voller Begeisterung kam die Silberhaarige auf sie zu. Voller positives Erstaunen begutachtete die junge Frau sie. Erst jetzt fiel Nana die Tierohren und der Schwanz auf. Also war ihre gegenüber auch kein normaler Mensch.
Dann hagleten die Fragen nur so auf die Meerjungfrau ein. Nana kam gar nicht dazu die Fragen zu beantworten, denn die Silberhaarige machte keine Pause dazwischen. Erst als ihr die Puste ausging, bekam Nanami Gelegenheit zum Antworten. Doch vorher stellte sich die junge Frau noch als Cayra vor. Mit einem Lächeln ging die Satyrs darauf ein. "Ja, Meerjungfrauen gibt es. Ich bin nicht die Einzige, soweit ich weiß. Ich lebe an Land, genau wie du und ja, ich kann unter Wasser atmen. Wirklich mit ihnen reden funktioniert nicht, aber ihre Gesten kann ich deuten.", sprach die Necrologia erst das Wichtigste an. Trocknete dabei weiter ihre Flosse ab. "Die Frage, was ich hier an Land mache ist keine sehr schöne Erinnerung. Als ich ein Kind war, wurde ich bei einem Sturm an Land gespült. Bewusstlos wurde ich dann in ein Krankenhaus gebracht und später dann in ein Waisenhaus.", sprach nahner leise. Wusste auch nicht, warum sie da fressen dies alles erzählte. "Später dann wurde ich adoptiert, seitdem lebe ich hauptsächlich an Land. Manchmal so wie heute, habe ich dann Sehnsucht nach dem Meer.", gab die Rothaarige zu. Wusste noch immer nicht, warum sie so ehrlich war.
"Ich bin Nanami.", lächelte sie dann auf die Vorstellung. "Freut mich dich kennenzulernen.", sprach die Meerjungfrau noch immer mit einem Lächeln. Dann ließ sie ihre Neugier aus. "Darf ich fragen, was du bist? Ich weiß dass du kein normaler Mensch bist.", kam es beinahe sanft. So wie Cayra sie nicht verurteilt hatte, so wollten Nana auch die Silberhaarige nicht verurteilen. Inzwischen war alles trocken und ihre Beine waren wieder zum Vorschein gekommen. Sofort erhob die Rothaarige sich und ging zu ihren Sachen, um sich anzuziehen.
Eine Meerjungfrau! In der Hafenstadt aufgewachsen war es nur natürlich, dass Cayra schon oft Geschichten von Nixen gehört hatte, die Seefahrern den Kopf verdrehen, doch hatte sie diese nie geglaubt und stattdessen nur als Märchen abgetan. Hier saß jetzt aber der lebende Beweis vor ihr, eine Frau die eine Fischflosse anstatt einem Paar Beine hatte. Bei dieser plötzlichen Offenbarung konnte die Feline ihre Aufregung kaum zurückhalten, sodass ihr Gegenüber gar keine Gelegenheit hatte auf die Barrage an Fragen zu antworten, erst als sie keine mehr wusste und ihr die Puste ausgegangen war, ergriff Nanami das Wort. Aufmerksam lauschte die Lunos, was die Meerjungfrau zu erzählen hatte, und saugte die Informationen geradezu auf. Ein Gefühl von Kameradschaft machte sich in ihr breit, als die Nekrologia erklärte adoptiert zu sein. Immerhin war sie selbst das ja auch, obwohl die Umstände verschieden waren, sie hatte sich auf der Straße durchgekämpft bis sie auf Johannah gestoßen war, die Rothaarige hingegen hatte wohl in einem Waisenhaus gelebt, wodurch die Silberhaarige nur schlussfolgern konnte dass diese irgendwie ein Weichei sein musste. Und doch hatten die Beiden auch gemeinsam, dass sie dadurch vom Meer getrennt wurden waren. Während die Rotäugige zuhörte wanderte ihre Hand unwillkürlich zur Schwanzflosse vor ihr, um dann neugierig mit ein Paar Fingern über die Schuppen zu streifen.
Als Nanami fragte was die Teenagerin sei, brauchte diese einen Moment um zu verstehen worauf sie hinaus wollte, bis sie realisierte dass es um ihre Ohren und ihren Schweif gehen musste. Die meisten Leute die Cayra traf hatten zumindest schon einmal von Tiermenschen gehört, aber bei ihrem jetzigen Gegenüber war dies wohl nicht der Fall. Stolz stemmte sie die Arme in die Hüfte, als sie erklärte was sie war. "Ich bin ne Feline, das heißt ich bin zum Teil Katze. Darum kann ich so gut sehen wie sie und kann auch mit ihnen reden." Dass die Lunos sich dafür schämte ein Tiermensch zu sein oder dergleichen konnte man wirklich nicht sagen. Zwar hatte sie schon negative Erfahrungen mit anderen Leuten aufgrund ihres Volks machen müssen, und hatte sich demnach gefragt ob sie es als normaler Mensch einfacher hätte, jedoch hatten solche Zweifel heutzutage so gut wie gar keinen Platz mehr in ihrem Kopf. Sie war wie sie war, und würde sich deswegen vor niemandem verstecken.
Der Gedankengang der Silberhaarigen wurde unterbrochen als sich die Schwanzflosse der Nekrologia vor ihren Augen in ein Paar Beine verwandelte. Die Meerjungfrau hatte ja erzählt, dass sie auf dem Land lebte, also war es wohl nur logisch dass sie so etwas können musste. Die Teenagerin saß sich lässig auf einen Felsen, während ihre neue Bekanntschaft sich anzog. "Ich bin auch adoptiert, weißt du? Meine Ma hat mich nach Magnolia mitgenommen, aber eigentlich bin ich hier am Meer groß geworden." Sie erinnerte sich dass die Rothaarige anscheinend unter Wasser atmen konnte, und konnte nicht anders als etwas neidisch zu sein. Sie fand das Meer toll, liebte es wahrscheinlich sogar, und würde nur zu gerne einmal erforschen, was sich unter den blauen Wellen verbarg. "Wie sieht‘s unter Wasser aus?"
Die Necrologia war positiv überrascht, wie gut Cayra damit klar kam, dass Nanami eine Meerjungfrau war. Ihre meeresblauen Seelenspiegel ruhten auf der Lunos. Was dann geschah, konnte die Rothaarige der Silberhaarigen nicht einmal übel nehmen. Wäre es andersrum, hätte Nana wahrscheinlich genauso gehandelt. Als die Finger hat die kühle Oberfläche der Flosse berührte, zuckte diese kurz. Der mit dem Hammer leicht gegen das Knie haut.
Danach wurde von Nanami auf die Lunos abgelenkt. Die Rothaarige hatte durchaus schon von den verschiedenen Völkern gehört, und dennoch war sie sich bei der Silberhaarigen einfach nicht sicher, weshalb sie lieber nachgefragt hatte. Kurz darauf bekam die Meerjungfrau dann auch die Bestätigung. "Ich verstehe, von deinen Ohren und dem Schwanz her, war meine Vermutung in diese Richtung. Ich wollte nur sicher gehen.", lächelte Nana, bevor sie einen kleinen Scherz versuchte. "Aber nicht knabbern, es schmecke ganz und gar nicht.", grinste die Meerjungfrau nun. "Ist bestimmt cool und so manches Mal hilfreich, wenn man die Katzen Fragen kann.", kam es nun ehrlich von der Necrologia.
Während Nana sich Anzug, erzählte Kehrer etwas über sich. Sofort führte Nana eine gewisse Verbundenheit zu der Silberhaarigen. "Das klingt nach einer guten Basis. Es kommt immer darauf an, was man aus seiner Situation macht. Entweder man akzeptiert wie es ist und wächst daran, oder man leugnet es und kämpft dagegen an, so dass man nicht von der Stelle kommt.", waren die nächsten Worte, die gut gewählt wurden. Wollte die Rothaarige doch nicht zu viel von ihren Qualen preisgeben. Dann wollte die feline wissen, wie es unter Wasser war. Erstaunt ratnana vor ihre neue Bekanntschaft, war inzwischen ganz angezogen. "Ich dachte Katzen hassen Wasser.", brachte die Rothaarige hervor, ehe sie auf die Frage einging. "Es ist einfach nur traumhaft. Wenn du willst, kannst du dir ja mal Tauchausrüstung ausleihen und dann zeige ich dir alles.", schlug Nana vor und war sehr begeistert von ihrer Idee, freute sich jetzt schon darauf. Sie liebte das Meer einfach und freute sich, wenn es anderen genauso erging wie ihr. "Was hältst du davon?", wollte die Necrologia euphorisch Wissen und ihre meeresblauen Seelenspiegel glänzten wie das Meer, was vom Mond angestrahlt wurde.
Langsam glitten die Finger von Cayra ein Paar Zentimeter weit über die glatten, leicht glitschigen Schuppen der Nekrologia, welche bis auf ein kurzes Zucken nichts dagegen zu unternehmen schien. Diese Handlung war nicht einmal wirklich beabsichtigt gewesen, in ihrer Neugier war die Hand der Feline einfach von selbst zu Schwanzflosse gewandert, und doch nahm sie jetzt aufmerksam das Gefühl auf. Es war wirklich als würde sie einen Fisch anfassen. Als ihre Hand sich dann wieder von Nanami entfernte, wurde die Lunos auf ihr Volk angesprochen, worauf sie stolz berichtete eine Feline zu sein. Die Meerjungfrau erzählte, dass sie doch schon von Tiermenschen gehört hatte, und nur hatte sichergehen wollen dass es bei der Silberhaarigen auch so war, worauf diese von dem Scherz zum Lachen gebracht wurde. Die Nekrologia schmeckte also nicht? Ehrlich gesagt hatten die Art und Weise wie die Schwanzflosse sich bewegte, sowie der fischige Geruch der davon ausging, schon etwas… verlockendes an sich. Aber selbstverständlich hatte die Teenagerin genug Selbstbeherrschung nicht einfach in den Fischschweif von Nanami reinzubeißen, auch wenn sie nicht leugnen konnte dass sie langsam irgendwie hungrig wurde. "Aber sowas von cool." bestätigte sie mit einem selbstgefälligem Nicken die nächste Aussage ihres Gegenübers, "Und keine Sorge, von so viel Fisch werd ich ja dick." bevor sie den Scherz zurückwarf.
Schließlich teilte Cayra dass sie ebenfalls adoptiert war, die Antwort ihrer neuen Bekanntschaft verwirrten sie jedoch etwas. Wenn man seine Situation akzeptiert wächst man daran, und wenn man dagegen ankämpft kommt man nicht von der Stelle? Das war so ziemlich das seltsamste was jemals eine Person zu der Feline hätte sagen können, schließlich hatte sie gegen ihr Schicksal, alleine auf der Straße zu verenden, angekämpft, und war heute nur wo sie war, weil sie lang genug durchgehalten hätte. Wer weiß hingegen was mit ihr geschehen wäre, hätte sie sich ihren Umständen einfach hingegeben? Diese Erfahrung fest in ihrem Kopf verankert, konnte sie den Worten der Meerjungfrau also beim besten Willen nicht zustimmen. "Du hast da was vertauscht glaub ich. Man wächst doch nur wenn man gegen schlechte Situationen ankämpft, anstatt aufzugeben." Danach fiel das Thema auf das Meer. Die Rothaarige schien überrascht dass dass die Lunos sich für das Meer interessierte, denn ja, im allgemeinen konnten Katzen und Wasser sich nicht wirklich ausstehen. Jedoch hatte die Silberhaarige in diesem Punkt nie mit ihren tierischen Verwandten überein gestimmt. Sie mochte es wirklich am Meer zu sein, und auch zu schwimmen. "Ich nich." entgegnete sie also simpel mit einem Schulterzucken. Dann stieg erneut Aufregung in ihr hervor, als die Nekrologia den Vorschlag machte, gemeinsam schwimmen zu gehen. "Au ja!" antwortete die Teenagerin ohne zu zögern, die Hände enthusiastisch zu Fäusten geballt. Sie war noch nie im Meer tauchen gewesen, war aber sofort von der Idee angetan. Sie hatte schon von Korallen und verschiedenen Meereswesen gehört, hatte sie aber noch nie in der Natur zu Gesicht bekommen. So aufregend die Vorstellung aber war, Cayra musste jetzt doch erst einmal noch einen Moment lang nachdenken. Es würde sicher nicht schlimm sein, wenn sie erst am nächsten Tag nach Magnolia zurückfuhr, zumal es sowieso schon spät wurde. Das bedeutete aber auch, dass sie heute auch nicht mehr zum Tauchen kommen würden. Dann musste sie wohl in Hargeon übernachten. Ob Nanami auch damit einverstanden war? W Könn wir das dann morgen gleich machen?W Dazu bemerkte die Feline dann noch, dass sie so langsam wirklich hungrig wurde. "Oh, und wenn, dann will ich heut noch was Essen gehen!"
So wie es schien, hatte Nana voll ins Schwarze getroffen, denn die Silberhaarige stimmte sehr selbstsicher zu. Nicht nur das breite Grinsen erweckte diesen Eindruck, auch die Worte, dass es sowas von cool war. Ihren Scherz musste Nana nicht bereuen, denn Cayra ging nicht nur positiv darauf ein, sondern führte ihn auch weiter. Sofort brach die Rothaarige in ein lautes Lachen aus. "Dann hätten wir das ja geklärt.", lachte die Necrologia noch immer.
Dann wurde das Thema ernst und die Feline teilte ihr mit, dass sie anderer Meinung war als Nanami. " tut mir leid, so hatte ich das nicht gemeint. Viele Kinder wollten gar nicht adoptiert werden, weil ihnen es im Waisenhaus so gut gefallen hat und haben dann gegen ihre Situation gekämpft, anstatt ihr neues Leben anzunehmen.", war die Erklärung der Meerjungfrau. "Natürlich kommt man nicht weiter, wenn man aufgibt.", stimmte die Necrologia Cayra zu.
Über den erneuten Themenwechsel freute sich Nana sehr. Zum einen musste sie so nicht auf ihre traurige Vergangenheit eingehen und zum anderen könnte sie über das geliebte Meer reden wodurch sie sich Cayra noch verbundener fühlte. Als sie meinte, dass sie das Meer nicht hasste, freute es die Rothaarige umso mehr. Auch ihr Vorschlag kam gut an. Den freudigen Ausruf beantwortete Nana mit einem kichern. Einen Augenblick war es still, die Silberhaarige schien etwas zu überlegen. Es dauerte nicht lange und die Necrologia wusste, über was die Feline nachgedacht hatte. "Klar können wir das gleich morgen machen. Weißt du denn Komma wo du schlafen willst?", Thomas freudeck von der Meerjungfrau. Vom Ding her hätte Nana auch immer schlafen können.
Die nächste Aussage brachte Nana wieder zum Lachen. "Das bekommen wir hin. So langsam bekomme ich auch Hunger.", kannst du die Rothaarige. Sie war so sehr in das Gespräch vertieft gewesen dass ihr gar nicht auf viel wie es langsam dunkel wurde. "Worauf hast du denn Lust", lies Nana die lunos aussuchen. Ging einfach davon aus, dass dieses Treffen noch nicht beendet war. Hier gefiel die Gesellschaft von Cayra.
Nanamis Aussage dass man seine Umstände akzeptieren sollte war für Cayra ziemlich verwirrend gewesen, schließlich hatte sie einen Großteil ihres Lebens damit verbracht gegen eben diese anzukämpfen. Jedoch korrigierte die Meerjungfrau sich schnell, sagte dass sie es nicht so gemeint hatte, und stimmte der Feline letzten Endes zu. Sie hatte wohl von Kindern im Waisenhaus gesprochen, wovon einige oft nicht adoptiert werden wollten, weil es ihnen dort so gut ging. "Ach, echt?" Das hatte nun das Interesse der Feline geweckt. Sie hatte nie den Luxus gehabt in ein Waisenhaus gekommen zu sein, hatte sich stattdessen allein auf der Straße durchgeschlagen, aber es war auch nicht so als wäre dieser Fakt etwas gewesen, das sie kränkte. Im Gegenteil, ihr Leben auf der Straße hatte sie zu dem gemacht was sie heute war, hatte sie stark gemacht, und deswegen war sie stolz darauf. In einem Waisenhaus aufzuwachsen machte einen hingegen zu einem verwöhnten Weichei, da war sie sich sicher. Außerdem wäre sie dann auch nicht auf Johannah getroffen. Aber trotz all dem war die Lunos doch ein neugieriges Wesen, und so konnte sie nicht anders als bei dem Thema etwas nachzubohren. "Wie war‘s denn im Waisenhaus?"
Das Angebot das die Nekrologia darauf stellte, gemeinsam mit ihr tauchen zu gehen, nahm die Weißhaarige enthusiastisch an, und glücklicherweise war Nanami auch bereit sich direkt am Nächsten Tag Zeit dafür zu nehmen. Cayra musste sich Mühe geben ihrer Aufregung Einhalt zu gebieten, es passierte immerhin nicht jeden Tag dass sich solch eine Möglichkeit präsentierte, jedoch gab es noch eine Hürde, die Beiden mussten sich noch etwas zu Essen und einen Schlafplatz organisieren. "Ich weiß nich, wohnst du hier? Wenn nich gibt‘s hier bestimmt‘n billiges Hotel oder so." antwortete die Feline nachdenklich auf die Frage ihres Gegenübers. Wenig später folgte dann aber schon die Nächste. Worauf sie Lust hatte? Erneut musste die Lunos einen Moment lang überlegen, bis ihr dann jedoch ein Einfall kam. "Hier in der Nähe gibt‘s nen Stand, der verkauft richtig gute Fleischspieße, wenn wir uns beeilen hat er bestimmt noch auf!" teilte die Silberhaarige enthusiastisch ihre Idee, worauf die Beiden begannen zu besagtem Essensstand zu laufen. Früher hatte sie sich in Form der besagten Fleischspieße oft eine Mahlzeit erstohlen, und so freute sie sich jetzt darauf, mal wieder einen von ihnen zu essen.
Die beiden Magierinnen kamen gerade rechtzeitig an. Der ältere, glatzköpfige Standbesitzer schien gerade schließen zu wollen, jedoch hielt er ein als er die Kundschaft erblickte, die noch auf ihn zugeeilt kam. "Hey warte, wir wollen noch was!" Sie überbrückten die letzten Meter und blieben an der Theke stehen. "Zwei mit Schweinefleisch und zwei mit Geflügel, und nicht zu scharf." gab Cayra sichtlich außer Puste die Bestellung auf, bevor sie zu Nanami herüber blickte. "Und was willst du?" Mit einem Nicken nahm der Verkäufer dann auch die zweite Bestellung zur Kenntnis, bevor er sich daran machte die Spieße vorzubereiten. Die Feline war noch am verschnaufen, erleichtert noch rechtzeitig hier angekommen zu sein, musste aber feststellen dass der Standbesitzer etwas abgelenkt schien. Immer wieder sah der Mann kurz zu ihr herüber, sie mit skeptischem Blick musternd, wobei die Lunos nicht anders konnte als etwas nervös zu werden. Hatte der alte Sack sie etwa wiedererkannt, nach all den Jahren? Inzwischen wäre es wohl äußerst schwer gewesen sie für ihre damaligen Diebstähle verantwortlich gewesen, aber trotzdem wurde ihr irgendwie mulmig. Ihre Furcht bewahrheitete sich, als sie plötzlich angesprochen wurde.
"Hey… du bist das Gör das hier früher immer herumgelungert ist und von den Ständen gestohlen hat, oder?" Die Weißhaarige musste ein Schlucken unterdrücken als sie diese Worte vernahm, setzte stattdessen reflexiv ein verwirrtes Gesicht auf, und versuchte es abzustreiten. "Häh, was meinst du? Ich bin hier zum ersten Mal." Jedoch schien der Mann sich von dieser Masche nicht beeindrucken zu lassen, und behaarte mit einem Kopfschütteln darauf. "Nein nein, ich erkenne dich doch! Die weißen Haare, die Katzenohren, weißt du wie viel Umsatz du mir gekostet hast?" Cayra zuckte da fast schon auf. Sie wollte doch einfach nur etwas zu Essen, anstatt mit Fremden in irgendwelche Streitereien über ihre Vergangenheit gezogen zu werden. So hatte sie schon den Mund geöffnet um es erneut abzustreiten, bevor der Mann vor ihr aber auf einmal mit Lachen begann, ein Anblick der der Feline die Sprache verschlag, bevor er den ernsten Tonfall von gerade eben ablegte. "Ich habe dich ja schon ewig nicht mehr gesehen, seit drei Jahren mindestens! Was ist passiert?" Die Lunos brauchte einen Moment um ihren Schock zu verarbeiten. Sie hatte sonst etwas erwartet, angeschrien zu werden, mit einem Besenstiel davon gejagt zu werden, aber nicht solch eine... freundliche Reaktion. So kratzte sie sich etwas verlegen am Hinterkopf während sie antwortete. "Jaaa, ich war lange nich hier in der Stadt. Meine... Umstände haben sich verbessert." Als er das vernahm, bildete sich ein breites Lächeln im Gesicht des Verkäufers. "Sowas hört man doch gerne. Sag, du bist hier früher doch immer mit einem weiteren Mädchen rumgelungert, was ist mit ihr? Das ist sie nicht oder?" Er deutete auf Nanami als er sich erkundigte, aber die Weißhaarige schüttelte darauf nur den Kopf. "Nee, das is sie nich. Ich hab sie seit ner Weile nich gesehen..." "Achso..." antwortete der Mann darauf dann nur schlicht, während er den Magierinnen mit einem Zwinkern ihre Fleischspieße reichte. "Eigentlich wollte ich fragen ob du dieses Mal bezahlst, aber weißt du was? Geht aufs Haus, der alten Zeiten willen." Cayras Augen weiteten sich, als sie erneut von dem Mann überrascht wurde, nahm ihre Mahlzeit dann aber mit einem Nicken und einem kurzen "Danke." entgegen, worauf die Nekrologia und sie sich auf eine Bank in der Nähe saßen, von der aus man das Meer sehen konnte, um ihr Abendbrot zu essen. Die Feline hielt ihre Spieße zwischen den Fingern in der linken Hand, und zog jetzt mit ihren Zähnen einen der Fleischbrocken herunter, bevor sie sich genüsslich den nostalgischen Geschmack auf der Zunge zergehen ließ. Nachdem sie ihren Bissen heruntergeschluckt hatte schaute sie erwartungsvoll zu Nanami herüber. "Und? Super, oder?"
Das Thema Waisenhaus schien für die Feline sehr interessant. Wenn sie fragte nicht nur nach ob Nana da die Wahrheit sprach, sondern wollte auch wissen wie es denn im Waisenhaus war. "Ja, keine Ahnung warum einige nicht weg wollten.", begann die Meerjungfrau, ehe sie auf die Frage einging. "Für meinen Geschmack viel zu streng. Wenn man die Regel nicht befolgte, gab es Strafen. Z.B ohne Abendessen schlafen gehen zu müssen und man muss sich mit allen Mädchen seine Altersstufe ein Zimmer teilen, so dass man keine Privatsphäre hat. Und wenn man sich nicht wehrt, dann wird man von allen Kindern geärgert, also es war für mich der Horror.", erklärte Nana und war dann froh über den Themenwechsel.
Die Begeisterung war der Lunos richtig anzusehen. Auch der Necrologia zauberte es ein Lächeln auf die Lippen. Sie liebte das Meer und war daher froh über jede Minute, die sie dort verbringen konnte. Als die Weißhaarige dann wissen wollte, ob Nana in der Nähe wohnen würde schüttelte die Rothaarige beim Reden den Kopf. "Nein, ich wohne im Gildenhaus meiner Gilde. Habe aber ein Zimmer in der Nähe in einem Gasthaus gemietet.", erklärte die Magierin. Dann kam sie zum Essen und Nanami war gespannt darauf was Cayra vorschlagen würde. Mit der Begeisterung mit der die Philine den Vorschlag offenbarte, brachte sie Nana dazu sehr neugierig auf besagte Spieße zu werden. Daher wurde der Feline im Laufschritt gefolgt. Terra schien recht zu haben, denn der Mann war gerade erst dabei den Stand zu schließen. Auf die Aussage dass sie noch etwas wollten, hielt der glatzköpfige Besitzer in seinem Tun inne. Wartete ab, bis die beiden Frauen wieder zu Atem kamen. Doch solange wollte die Feline wohl nicht warten. Dann ganz außer Puste wurde die Bestellung aufgegeben. Danach wollte die weißhaarige wissen was Nana denn gerne wollte. Da die Rothaarige wieder Rind noch Schwein mochte, blieb nur eine Sorte übrig. "Ich nehme viermal Geflügel, bitte nicht zu scharf.", na die gewünschte Info an den Mann und war dabei etwas höflicher als ihre Begleitung. Die Necrologia hatte den Moment wo Cayra sprach genutzt und ihre Atmung etwas mehr unter Kontrolle gebracht, weshalb man ihr die vorangegangene Anstrengung kaum noch anmerkte.
Dann wurde die Meerjungfrau zeugen davon wie der Mann es schaffte der beißhaarigen die Sprache zu verschlagen. Oder zumindest fast. Dann als er ihre Vergangenheit ansprach, stritt Cayra ab dass sie schon mal hier war. Nana wollte gerade fragen, wie sie denn von dem Stand gewusst haben konnte, als der Ältere darauf beharrte die Feline zu kennen. Und plötzlich wechselte der Ton, aus ernst wurde Freude. Er wollte wissen was vorgefallen war. Dann verfolgte die Necrologia das Gespräch der Beiden, wo Cayra ihren Wirt ins Bild setzte, wie es ihr so ergangen war am Ende des Gesprächs wurde Nana dann ebenfalls überrascht, als der Mann meinte, dass sie ihre Bestellung nicht bezahlen brauchten. Etwas verwirrt über diese Wendung nahm die Rothaarige ihre vier Spieße mit einem "Danke!", entgegen.
Danach setzten sich beide auf eine Bank mit Blick aufs Meer. Dies gefiel der Necrologia sehr. Sie liebte das salzige Nass einfach. Dann tat Nana es der Lunos gleich und nahm ein bisschen mit ihren Zähnen vom Spieß. Schloss kurz die Augen, und das Fleisch einfach genießen zu können. Dann wollte Cayra wissen, wie es schmeckte. "Ja, sehr lecker. Den Stand muss ich mir merken.", lächelte die Meerjungfrau.
Cayras negative Wahrnehmung über Waisenhäuser schien sich nur zu bestätigen als Nanami erklärte was ihre Erfahrung dort gewesen war. Man musste Regeln befolgen, bekam manchmal nichts zu Essen und musste sich mit anderen Kindern herumschlagen. Als Horror bezeichnete es die Meerjungfrau "Ugh, danach klingts auch..." Somit hatten die Beiden erst einmal mit dem Thema Waisenhaus abgeschlossen, worauf die Unterhaltung sich in Richtung Essen und Unterkunft entwickelte. Die Necrologia lebte wohl nicht in dieser Stadt, hatte dafür aber ein Zimmer in einem Gasthaus gemietet. "Achso, haben die da noch was frei?" fragte die Feline also gleich. Es wäre praktisch gewesen wenn die Beiden gleich im selben Gasthaus übernachten konnten, anstatt sich am nächsten Morgen noch einmal extra treffen zu müssen.
Danach hatte die Lunos beschlossen dass sie ihr Abendbrot von einem Fleischsspießstand holen würden, und so waren die Beiden noch schnell hingeeilt, kamen an kurz bevor der Besitzer den Stand für heute schloss. Was dann folgte, nachdem die jungen Frauen ihr Bestellungen aufgegeben hatten, war eine recht unerwartete Unterhaltung, denn der glatzköpfige Mann hatte die Weißhaarige wohl aus ihrer Zeit als Straßenkind wiedererkannt, und prompt darauf angesprochen warum sie die letzten Jahre über nicht mehr in Hargeon Town unterwegs gewesen war. Sie war überrascht dass der Standbesitzer so freundlich zu ihr gewesen war, wo sie ihn damals doch so oft beklaut hatte, doch die kostenlose Fleischspieße würde sie sicher nicht ausschlagen. Als Nanami und Cayra ihr Abendbrot hatten, begaben sie sich zu einer Sitzbank, von der aus man den Sonnenuntergang betrachten konnte. Genüsslich verschlang die Feline ihr Fleisch, erfreut dass es ihrer neuen Bekanntschaft ebenfalls schmeckte. Sie wunderte sich leicht dass sie nach dem Gespräch mit dem Spießverkäufer nicht noch einmal von der Schwarzhaarigen auf ihre Vergangenheit angesprochen war, nachdem diese es hatte mitverfolgen können. Sie selbst hätte sowas von nochmal nachgebohrt, aber gut, vielleicht interessierte es die Necrologia einfach nicht. Dafür hatte die Lunos aber selbst noch ein Paar Fragen parat. "Isst du eigentlich Fisch?" erkundigte sie sich neugierig mit vollem Mund, während sie ihr Fleisch kaute. Immerhin waren Meerjungfrauen ja selbst irgendwie halb Fisch, da fragte die Weißhaarige sich ob sie das als Nahrung sahen. "Und wieso biste eigentlich hier in der Stadt, wenn du hier nich wohnst?" kam etwas danach die nächste die nächste neugierige Frage. Dass Cayra ihren Gegenüber ursprünglich eigentlich hatte bestehlen wollen, war inzwischen komplett vergessen.
Das Thema Waisenhaus war nach einem Nicken von Nana gänzlich beendet sie sprach nicht sehr gerne darüber, doch manchmal ließ es sich nicht vermeiden. Gerade bei solch einer Situation wie dieser. Ein Seufzer verließ die Lippen der Rothaarigen. Die Frage von Cayra konnte die Meerjungfrau gar nicht so sicher beantworten. "Wenn in der Zwischenzeit keine weiteren Besucher gekommen sind, dann müssten noch zwei Zimmer frei sein.", war daher Nanas Antwort.
Bevor die beiden Frauen zu Abend essen konnten, mussten sie sich sportlich betätigen. Als ob Nana nicht schon genug Sport gehabt hatte. Aber egal. Es schien der Lunos sehr wichtig, dass Nana unbedingt die Spieße von diesem bestimmten Stand probieren sollte. Und der kleine Sprint hatte sich wirklich gelohnt. Denn die Fleischspieße schmeckten so gut wie Cayra es prophezeit hatte. Wirklich lecker. Wärend die Beiden auf einer Bank saßen, aßen und dabei dem Sonnenuntergang zuschauten, gab die Weißhaarige ihrer Neugier nach. Wollte von der Necrologia wissen, ob diese Fisch essen würde. "Ja, manchmal schon. Außer Muscheln und scherentiere gibt es sonst ja kein anderes Fleisch.", lächelte Nana sanft. So eine große Vielfalt an Fleisch gab es im Meer nicht.
Dann wollte die feline wissen, wieso die Meerjungfrau nach hageln gekommen war, wenn sie doch nicht in der Stadt wohnte. Ein solcher verließ die Lücken der Rothaarigen. "Ich bin auf der Suche nach meinen Brüdern.", war die schlechte Antwort. "Als ich am Strand ankam, hat mich die Sehnsucht nach dem Meer gepackt.", kam es von Nana und ihre meeresblauen Seelenspiegel wanderten zu dem Gewässer, welches von der Abenddämmerung in diverse Rot- und Orangetöne getaucht wurde. Sie liebte das Meer einfach.
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Cayra
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Ein Paar Zimmer waren also noch im Gasthaus frei gewesen, als Nanami dort eingecheckt war. Dann ließ sich nur hoffen, dass dem jetzt immer noch so war, doch erst einmal mussten die Beiden noch Abendbrot essen. Nachdem sie sich noch auf dem letzten Drücker, bevor der Essensstand zu gemacht hatte, ihre Fleischspieße ergattert hatten, ließen sie sich auf einer Sitzbank in der Nähe nieder. Von dort aus konnten sie beim Essen den Sonnenuntergang betrachten, dessen roter Schein in den Interaktion mit dem relativ wolkigen Himmel einen malerischen Anblick erschuf. Lange dauerte es dabei nicht bis die Feline ihrer Neugierde nachgab, und ein Paar Fragen stellte die sie ein beschäftigten. Wenn Meerjungfrauen praktisch halb Fische waren, aßen sie diese dann auch? Anscheinend schon, wie die Rothaarige berichtete, denn sonst gab es wohl nicht viel Fleisch im Meer. "Achso. Und du findest das nich eklich oder so?" Kurze Zeit später folgte dann auch schon die nächste Erkundigung, dieses Mal warum die Necrologia in Hargeon Town war, worauf die Antwort ziemlich interessant war. "Deine Brüder? Warum suchst du die?" Sie war also wegen ihrer Geschwister in diese Stadt gekommen, und war dann von der Lust zu Schwimmen gepackt wurden. Ob sie sich verloren hatten oder dergleichen? "Ich bin für die Arbeit hier, bin Magier bei Fairy Tail und hatte hier eine Quest. Eine Restaurantbesitzerin dachte ihr wär was gestohlen worden, doch dann hat sich rausgestellt dass einfach nur ne Lieferung verspätet war. Was‘n Müll. Aber hey, ich hab meine Kohle bekommen, also hab ich mich den restlichen Tach in der Stadt umgeschaut." Ja, diese Quest war irgendwie ein Reinfall gewesen, vor Allem wenn die Lunos an ihre Questpartner dachte, aber letztens Endes hatte es dann ja doch zu einer interessanten Begegnung geführt. Nebenbei fiel ihr dann etwas ein. "Ach, hast du vorhin nich auch erwähnt dass du in ner Gilde bist? Biste auch Magier? Aber nicht bei Fairy Tail oder? Dann hätt ich dich schonma gesehen." Irgendwie musste die Weißhaarige das vorhin überhört haben, aber jetzt wo es ihr wieder eingefallen war, konnte sie einfach nicht anders als noch eine weitere Frage zu stellen.
Während ihr Abendessen verspeist und der malerische Anblick genossen wurde, wurde die Zeit genutzt und ein Gespräch geführt. Die Fragen der Lunos störten Nanami kein bisschen. Wäre es andersherum gewesen, würde sie wohl nun all diese Fragen stellen. Zudem war es interessant, was andere über ihr Volk dachten. Und wenn sie so für mehr Wissen sorgen konnte, warum dann nicht die Fragen beantworten? Zudem glaubte die Necrologia nicht, dass Cayra mit ihrem neugewonnenen Wissen hausieren ging. “Nein, tue ich nicht. Es ist wie bei euch, mit eurer Ernährung. Wir sind es von klein auf gewöhnt und kennen es gar nicht anders.“, wurde die nächste Frage mit einem leichten Lächeln beantwortet.
Dann wurde das Thema gewechselt, und zwar nach dem Grund ihres Besuches in dieser Stadt. Auf ihre Antwort folgte eine weitere Frage. “Zwei von ihnen, habe ich noch nie persönlich getroffen und den dritten im Bunde, vermisse ich sehr. Ich habe ihn sehr doll lieb.“, war der simple Grund, ihrer Suche. Auch wenn die Bitte ihres Vaters ein weiterer Grund war. Doch das ging die Lunos nun nichts an. War dies doch sehr persönlich. Dann berichtete die Weißhaarige, was sie in die Stadt geführt hatte. “Naja, wenn man so gesehen fürs Nichtstun bezahlt wird, ist das doch die beste Art sein Geld zu verdienen.“, grinste Nana nun. Die Zeit danach zu nutzen, war ja nicht verkehrt. “Wenn man die Möglichkeit hat wie du, dann ist da nichts verkehrtes bei, wenn man diese auch nutzt.“, wurde lächelnd hinzu gefügt. Dann wurde das Thema wieder in Nanas Richtung gelenkt. “Ja, ich bin auch Magierin, bei Satyrs Cornucopia.“, wurde alle Fragen mit einem Satz beantwortet. “Du bist die erste Magierin von Fairy Tail, mit der ich zu tun habe.“, sprach die Necrologia dann, während sie ihren letzten Bissen in den Mund nahm. Dann wurden die leeren Holzspieße in den Müll geworfen, bevor es zu einem wichtigerem Thema kam. “Wenn du noch ein Zimmer bekommen möchtest, dann sollten wir vielleicht nun aufbrechen, sonst könnest du noch Pech haben.“, äußerte die Meerjungfrau überlegend und erhob sich dann. Wartete dann auf die Weißhaarige, damit sie zu ihrem Hotel gehen konnten.
Cayra hörte nachdenklich zu als Nana von ihren Brüdern erzählte. Geschwister… so etwas hatte sie selbst nicht. Sie war sie ein Einzelkind soweit sie wusste, hatte früher bei ihrem Vater nie jemand Anderen gehabt, war dann auf der Straße lange allein gewesen, und auch Johannah hatte keine weiteren Kinder. Es kam höchstens Bonny in Frage, mit ihr war sie immerhin ziemlich unzertrennlich gewesen. Ob man sie als ihre Schwester zählen konnte? Und wenn sie herausfinden würde dass sie richtige Geschwister hatte, würde sie diese dann auch treffen wollen, so wie die Meerjungfrau nach ihren Brüdern suchte? Die Feline war irgendwie neugierig was dieses Thema anging, jedoch fragte sie in diesem Fall nicht weiter nach, stattdessen verlief die Unterhaltung zu dem Grund, warum sie selbst in Hargeon Town war. "Ja, hat schon was." bestätigte die Lunos mit einem Kichern, dass sie wohl fürs Nichts Tun bezahlt worden war. Dann erzählte die Necrologia dass sie Mitglied von Satyrs Cornucopia war, und dass sie zuvor noch nie einen Magier aus Fairy Tail getroffen hatte. "Echt? Ich hab aber schonmal wen aus Satyrs getroffen. Ravinuthala, kennste die? Is ne laute, große Oni." Langsam wurden die Beiden dann fertig mit dem Abendessen, und Nanami betonte dass sie sich beeilen sollten wenn sie noch ein Zimmer für die Weißhaarige im Gasthaus bekommen wollten. Mit einem Nicken nahm diese die Aussage auf, und warf ihre kahlgenagten Spieße achtlos auf den Boden, bevor sie aufstand um ihrer neuen Bekanntschaft zu folgen.
Im Gasthaus waren noch die Lichter an als die Beiden eintrafen. Und nicht nur dass, als sie die Tür öffneten war der Geräuschkulisse sofort zu vernehmen, dass es noch ziemlich aktiv her ging. Ein lautes, ausgelassenes Gröhlen erfüllte den Eingangsbereich, dessen Tresen leer stand als die Beiden Magierinnen hinein traten, jedoch wurde sowieso alle Aufmerksamkeit in den Schankraum gezogen, wo ein großer, breitgebauter Mann sowohl durch die komplette Plattenrüstung an seinem Körper und das wuchtige Schwert an seiner Seite, als auch als Quelle des lauten Gröhlens herausstach. Er machte allen Anschein als hätte er nicht wenig Gläser Bier zu viel intus, ein Eindruck den wohl auch der Mann hatte der auf den Betrunkenen zuging. Bei ihm handelte es sich wohl um den Inhaber des Gasthaus, denn mit gelassener versuchte er dem Gerüsteten zu erklären dass er die anderen Gäste störte und sich in seinem Zimmer ausschlafen sollte. Diese Bitte wurde jedoch nicht gut aufgenommen, denn schon nach wenigen Sätzen griff der Große nach seinem Schwert um das gesamte Geschirr von seinem Tisch zu fegen, worauf er es drohend in Richtung des Inhabers richtete, verkündent dass er mehr Bier und Essen haben wollte. Der Gastwirt trat darauf nur geschlagen zurück und begab sich in Richtung des Tresens, wohl um dem Befehl seines fordernden Gastes nachzukommen, wobei er jedoch stockte als er die Beiden Neuankömmlinge erblickte. "Oh, äh, willkommen!" "Hey, ich will’n Zimmer." antwortete Cayra nur prompt, die Szene die sich gerade abgespielt hatte gekonnt ignorierend. Sie hatte kein Interesse sich mit dieser Situation auseinanderzusetzen, weder den stockbesoffenen Rüstungsträger zu konfrontieren, noch dem hasenfüßigen Gastwirt unter die Arme zu greifen, doch wie es aussah sollten die Umstände nicht so gnädig mit ihr sein. "Leider haben wir kein Bett mehr frei, aber wie ihr sehen könnt habe ich gerade auch etwas größere Probleme… sagt, würdet ihr vielleicht ein Paar Wachen holen, die sich um diese Situation kümmern können? Der Typ macht mir schon seit Tagen Probleme, aber jetzt geht es wirklich zu weit." bat er die Beiden leise um Hilfe. Genervt schnaubte die Feline aus als er erzählte dass nichts mehr frei war, sah dann aber nachdenklich in den Schankraum herüber.
Nachdem Nana von ihren Brüdern erzählt hatte, herrschte kurzes Schweigen zwischen den beiden Frauen. Die Weißhaarige schien ihren eigenen Gedanken nachzuhängen und diese Zeit wollte die Necrologia der Lunos geben. So konnte die Rothaarige selber nochmal in sich hinein horchen. Wo das wohl noch hinführen würde? Wann würde sie ihre Brüder wohl finden? Auf diese Fragen hatte Nana momentan noch keine Antworten. Dann wurde das Thema gewechselt und Cayra stimmte der Meerjungfrau zu, das es schon etwas hatte, fürs nichts tun bezahlt zu werden. Daraufhin folgte dann ein Kichern seitens der Weißhaarigen, wo die Necrologia mit einstimmte. Mit dieser guten Laune kamen dann die Gilden der beiden Magierinnen zur Sprache. Während Nana erklärte, dass die Lunos der erste Kontakt mit Fairy Tail war, erzählte die Feline, dass sie Ravinuthala bereits kennen gelernt hatte und wollte dann wissen, ob die Rothaarige die Oni kennen würde. “Also persönlich getroffen habe ich sie noch nicht, aber gehört habe ich schon von ihr. Da ich in der Gilde für die Beschaffung der Materialien zuständig bin, muss ich die Mitglieder grob kennen und auch wissen, wie viele wir sind und wer was braucht, um seine Passion ausleben zu können.“, erklärte Nanami nun.
Nachdem die beiden Frauen ihre Mahlzeit beendet hatten, wurde es auch Zeit aufzubrechen, wenn Cayra noch ein Zimmer ergattern wollte. Bei dem Gasthaus angekommen, war wie schon die letzten beiden Abende viel Tumult. Dies war bereits von draußen zu hören. Kaum dass das Gasthaus betreten war, wurde die Lautstärke noch angehoben. Genervt schüttelte die Necrologia den Kopf. Das Verhalten des Gastes, ging der Rothaarigen tierisch auf den Wecker. Hoffentlich würde der Wirt den Gast bald rausschmeißen. Doch da sollte Nana enttäuscht werden. Denn der Wirt teilte Ihnen nicht nur mit, das kein Zimmer mehr frei war, sondern bat die Beiden auch noch um Hilfe. Nun riss der Meerjungfrau der Geduldsfaden. “Ich werde mich darum kümmern.“, kam es sauer von Nana. “Danach können sie meiner Freundin das Zimmer dieses Herren geben.“, meinte die Necrologia dann und begab sich in den Schankraum, wo sie direkt auf den grölenden Gast zu ging. "Oh schaut mal, das Püppchen will uns scheinbar unterhalten.", rief er seinen Saufkumpanen zu und lachte dann über sich selber. “Entweder verlasst ihr freiwillig dieses Haus oder ich helfe nach.“, kam es nun böse von der Necrologia. Erneut kam ihr Gelächter entgegen. "Wie will eine zarte Frau wie du gegen gestandene Männer wie uns ankommen?", wollte der Mann höhnisch wissen, der wohl das Sagen unter den Männern hatte. Da Nana nicht lange diskutieren wollte, ließ sie nun lieber Taten sprachen. So setzte sie nun ihren Zauber ~Strong Hoof: Centaur Soul~ auf beide Beine an. "Sollen wir nun Zittern vor Angst?", verhöhnte der Mann seine Gegenüber. Nahm sie nach wie vor nicht ernst. “Ihr solltet mich nicht unterschätzen. Dies ist meine letzte Warnung.“, kam es nun zornig. "Buhhh...nun schlottern mir aber die knie.", wurde die Warnung ignoriert, was er nun bitter bereuen sollte. Schneller als der Mann gucken konnte, drehte sich Nana um die eigene Achse und holte dann mit dem linken Bein aus. Da der Mann aber im Stand wesentlich größer war als sie, ging der Tritt da hin, wo es für einen Mann am schmerzhaftesten war. “Glaubt ihr immer noch, ich scherze?“, kam es nun herausfordernd. Der Mann war sich vor Schmerzen krümmend in die Knie gegangen. "Männer … nichts wie … weg von … hier...!", schaffte der Mann gerade noch so zu sagen und ließ sich dann von zwei seiner Männer raus bringen. "Mädchen, das …. wirst du … noch bitter … bereuen.", wurde der Meerjungfrau noch gedroht, bevor die Tür hinter dem letzten der 4 Männer zufiel. Nun trat Nana wieder zum Inhaber und Cayra, nachdem sie den Zauber aufgelöst hatte. “Dieses Problem wären Sie vorerst los.“, meinte die Necrologia und atmete einmal tief durch.
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Strong Hoof: Centaur Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Schnelligkeit Level 2, Stärke Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber des Take Over ersetzt ein Bein des Anwenders durch den Lauf eines Zentauren, wodurch die Geschwindigkeit, mit der gelaufen, aber auch der Stärke mit der zu getreten werden kann, um 1 Level angehoben werden. Auf beide Beine angewendet kostet der Zauber doppelt so viel Mana.
Nanami wusste wohl von Ravinuthala, auch wenn sie diese noch nie persönlich kennen gelernt hatte. Sie erzählte dass es ihre Aufgabe war, Materialien für ihre Gildenkollegen zu beschaffen, ließ dabei aber ein Wort fallen, welches Cayra nicht so recht verstand. "Passion? Was is das? Meinste ne Passionsfrucht?" Tatsächlich wusste sie gar nicht so recht was Satyrs Cornucopia als Gilde ausmachte, hatte sich noch nie wirklich mit Gilden außer ihrer Eigenen befasst. Vielleicht würde die Meerjungfrau das Thema also etwas ausleuchten? Nicht lange danach machten die Beide sich los zum Gasthaus, um noch ein Zimmer für die Feline zu ergattern. Es war gar nicht mal weit entfernt, und es ging sogar noch sehr aktiv darin einher, als sie ankamen. Etwas zu aktiv vielleicht. Der gerüstete Trunkenbold machte einen ziemlichen Aufstand im Schankraum, und auch wenn die Lunos sich eigentlich liebend gerne nicht mit dieser Situation auseinandergesetzt hätte, waren wohl alle Zimmer des Gasthauses belegt, und obendrein wurden die beiden jungen Frauen auch noch gebeten ein Paar Wachen zu holen. Ach, erst konnte der Typ ihr kein Zimmer geben, und dazu wollte er noch ein gefallen von ihr haben? Es war kein sehr attraktiver Deal wie die Weißhaarige fand, jedoch schien der Necrologia schnell eine Lösung einzufallen, und das mit plötzlich ziemlich gereiztem Gemüt. Ja, der Säufer sah zwar nicht ohne aus, aber wenn Nanami eine gute Magierin war würden sie sich wohl wirklich um ihn kümmern können. Was Cayra nicht erwartete, war dass ihre neue Freundin das auch ganz alleine hinbekam. Ohne zu zögern stellte diese sich mit tougher Miene dem Gerüsteten, und interessiert beobachtete die Feline den verbalen Schlagabtausch der Beiden, bis ihr dann ein schadenfreudiges "Heh" entkam, als die Meerjungfrau ihm sichtlich mit voller Wucht in die wertvollsten Teile trat. Die Satyrs hatte extra einen Zauber gewirkt, einen den die Feline noch nicht gesehen hatte, mit welchen sie ihre Beine wohl in die eines Pferdes verwandelt hatte. Und dieser Zauber schien auch Wirkung zu zeigen, und wie ein Baby rannte der Trunkenbold weg, obwohl er sich bis jetzt für so groß und stark gehalten hatte. Kein wunder bei solch einem Trinker, und allemal verdient. Die flüchtende Drohung des Mannes nahm hier wohl keiner Ernst, und so hatte das Problem sich schnell gelöst. "Woah, krass." Die Lunos hatte es jedoch etwas überrascht wie die zuvor sanftmütige Necrologia sich ohne zu zögern dem kräftigen Mann gestellt hatte, und sie wusste jetzt: Sie sollte der Rothaarigen definitiv niemals sagen, dass sie ursprünglich ihre Brieftasche hatte stehlen wollen.
So war das Zimmer schließlich wieder frei geworden, die Weißhaarige hatte es sogar für die Nacht umsonst bekommen, und so schnell wie möglich hatte man es für sie wieder hergerichtet. Die beiden Magierinnen gingen recht schnell ins Bett, und am nächsten morgen standen sie früh auf um sich so schnell wie möglich ihrem Plan für den Tag widmen zu können. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Gasthaus hatte Cayra sich ein passendes Set Tauchausrüstung in einem Verleih ausgeliehen, sodass sie jetzt bereit wie noch nie gemeinsam mit Nanami am selben Strand stand, wie am vorherigen Tag, und außerdem war es heute um einiges wärmer als gestern. Ihre wichtigen Besitztümer hatten sie natürlich in ihren Zimmern im Gasthaus gelassen, und nicht wie die Meerjungfrau gestern achtlos am Strand liegen lassen. "Boah, der Typ beim Verleih hat ewig gefaselt, aber jetz kanns ja endlich losgehen. Du warst ja gestern schonmal drin, also kannst du den Weg angeben."
Den Schlaf aus den Augen reibend und herzhaft in den gewickelten Schal gähnend schlenderte Kai in Richtung Strand von Hargeon Town, die Hafenstadt schlechthin. Vor ein paar Tagen überflog er das Questboard und blieb an einer ungewöhnlichen Aufgabe hängen, bei der er sich eigentlich unsicher war, ob sein Wissen sowie seine Fähigkeiten ausreichend und von Nutzen waren. Aber irgendwo, irgendwann musste der Magier-Anfänger schließlich die verfügbaren Skills testen und das war bei rein körperlicher Arbeit nicht möglich. Er hatte keine Ahnung von Seeschlangen; vermutlich waren sie giftig, darauf kam er aber auch nur, weil das Wort Schlange vorhanden war und deshalb automatisch eine gewisse Gefahr verkündete. Bestenfalls besaß der heutige Kamerad mehr Wissen über die Tierchen, die den Strand nicht verlassen wollten und die Touristen plus Einheimischen für einen Besuch zurückschrecken und flüchten ließen. Und wenn nicht, fand man den Grund eben gemeinsam heraus, darauf würde es wahrscheinlich sowieso hinauslaufen. Den Kopf in den Nacken legend und den wolkenlosen Himmel betrachtend, dachte Kai nach. Ob man deren Giftdrüsen entfernen und den Rest anschließend kochen oder braten könnte? Für neue und unbekannte Gerichte war der Falcon stets offen. „Hmm…“ Doch dann fiel ihm wieder ein, dass das Schreiben ausdrückte, man sollte das Töten der Seeschlangen besser vermeiden. Warum denn bloß? Weil es zu einfach wäre? Oder weil das Blut und der Geruch etwas anderes anlocken würde? Fragen über Fragen. Der Aviane fröstelte leicht, weshalb er die großen, roten Flügen enger an seinen Körper schmiegte, um noch ein wenig mehr Wärme zu erzeugen und gähnte abermals. Im Grunde fiel ihm das frühe Aufstehen nicht schwer, aber es gab durchaus Zeiten, in denen er deutlich länger Ruhe brauchte; heute war wohl so eine ungünstige Zeit, aber egal! Kam Kai einmal in die Gänge, war die Müdigkeit bald nicht der Rede wert - solange er reichlich zu tun hatte. „Oha!“, kommentierte der junge Mann den beweglichen Teppich aus zahlreichen Seeschlangen, als er die erste niedrige Düne mit langen Gräsern überwand, um sich schon mal einen kleinen Überblick zu verschaffen. Nicht im Traum hätte er mit solch einer Ansammlung gerechnet! Scheinbar versuchten die Bewohner bereits, mit gestapelten Säcken die Situation irgendwie in den Griff zu bekommen, indem sie die Tierchen am Ausdehnen hindern wollten. Na ja, das klappte offenbar nicht, dadurch schuf man bloß einen Abenteuerplatz und super Versteckmöglichkeiten. Aber ganz ehrlich? Abgesehen vom verbotenen Töten hatte Kai selbst noch keinen weiteren Plan. Er machte auf dem Absatz kehrt und hüpfte mit zwei Schritten den sandigen Hügel herunter, schließlich musste er sowieso erst auf seinen Partner warten, der demnächst eintreffen sollte; nicht, dass er genauso früh hier war und den Strand nach dem Falcon absuchte, oder die beiden einander verpassten. Bevor sich der Blonde sinnlos die Beine in den Bauch stand, begutachtete er lieber im Voraus das Problem und konnte dann immerhin die Gedanken darum kreisen lassen sowie Vorarbeit leisten, falls ihm etwas einfiel, ansonsten würde die Müdigkeit erneut anklopfen. Am Strandzugang streckte sich Kai ausgiebig und schlug zweimal kräftig mit den Flügeln.
Die Quest, die ihm aufgetragen wurde, war so richtig untypisch für seine dunkle Gilde, doch für diese führte der Vogelmann sie auch nicht aus, nein, er war an diesem Tag ja für die Tarngilde Liberty Phoenix unterwegs. Aber ein klein wenig ungewohnt war es schon, etwas Gutes zu tun. Bei seiner letzten Quest hatte er immerhin Gemälde stehlen sollen und nun? Naja nun musste er sich um Schlangen kümmern, giftige Seeschlangen, die scheinbar entschieden haben, dass der Strand von Hargeon nun ihre neue Heimat war, zum Leidwesen der Touristen und der Einwohner der Hafenstadt. Aber warum taten die Tiere das? Eigentlich verließen die Reptilien das Wasser nie, sie lebten im Meer, sie wurden im Meer geboren und starben auch dort, doch nun tummelten sie sich am Strand und wuselten dort wie ein lebendiger Teppich. Schon vor Stunden kam der große Vogelmann in der Hafenstadt an und hörte sich ein wenig um, er wollte wissen, ob die Einwohner wissen würden, was die Schlangen dazu brachte, ihre Heimat zu verlassen, doch so recht wusste das keiner. Sie hatten zwar Vermutungen, aber was mit den Reptilien los war, das wusste leider keiner. Egal, dann musste wohl Alonso zusammen mit seinem Partner herausfinden, was los war, auch wenn das schwer werden könnte, denn mit diesen Tieren konnte er leider nicht sprechen. Aber egal, erst einmal musste der Vogelmann seinen Partner finden. Ähnlich wie er sollte er ein Vogelmann sein, zu erkennen an zwei großen, auffälligen Flügeln, doch bisher hatte er noch keine Person gefunden, zu der diese Beschreibung passte. Alonso schaute sich einfach ein wenig am Strand um, er stieg vorsichtig durch die Schlangenmassen und ließ seinen Blick durch die Gegend schweifen. "Schlangen über Schlangen und ich darf keine davon essen…" Leicht seufzte der Aviane, doch was wollte er schon machen? Den Tieren darf man nichts tun, warum auch immer.
"Warum seid ihr nicht im Meer? Hier ist es kalt und Raubvögel fressen euch… Mein Gott ich will ich essen…" Kurz schüttelte der Vogelmann seinen Kopf, dann blickte er in die Richtung einer Düne, auf der jemand stand, dieser jemand hatte scheinbar große Flügel, so wie es ihm beschrieben wurde. Ob es sein Partner war? Es gab nur einen Weg, dies herauszufinden, einfach zu fragen. Langsam machte er sich auf den Weg zur Düne, er stieg vorsichtig durch den Schlangenteppich und kletterte dann zu dem anderen Avianen. "Guten Tag, bist du Kai? Mir wurde gesagt, dass ich mich zusammen mit einem Gewissen Kai um das kleine Problem hier kümmern sollte." Leicht deutete er mit seinen krallenbewehrten Fingern in die Richtung der schuppigen Tiere. "Das ist eine Art, die eigentlich nicht ans Land kommt, die leben eigentlich immer im Meer. Sie sind giftig, aber nicht tödlich, ein Biss würde einer gesunden Person etwas Fieber einbringen, aber sterben würde sie nicht. Bei der Menge an Schlangen könnte das aber anders sein.." Ein wenig dürfte die Stimme des Avianen besorgt klingen. "Aber sie sind nicht besonders bissig, ich bin durch den Teppich gewandert und nicht eine hat nach mir geschnappt." Zum Glück, sonst würde er wohl jetzt flach liegen, zumindest dachte er es sich so. "Ach Ja, vielleicht sollte ich mich einmal vorstellen…" Kurz reichte der Vogelmann seinem Partner die Hand. "Ich bin Alonso Pássaro, schön dich kennen zu lernen." Freundlich lächelte der Aviane, der merkte, dass er mal wieder zu viel gelabert hatte. Hoffentlich würde das nicht zu nervig für seinen Partner werden, er wollte dem armen Kai ja nicht sein Nervenkostüm zerstören.
Kai staunte nicht schlecht, als ein sehr ungewöhnlich aussehendes Geschöpf geradewegs auf ihn zustapfte, das Herunterklappen der Kinnlade oder sonstige Entgleisung seiner Mimik konnte er dank seines trainierten Pokerfaces jedoch verhindern. Nie zuvor hatte er solch ein Wesen gesehen, nicht einmal in seinen kühnsten Träumen oder in der riesigen Villa damals, in der exotische Leben gefangen waren. Gott, die Adeligen hätten sich wortwörtlich um dessen Gesellschaft gerissen. Noch nicht imstande, einen Punkt zu fixieren, glitten die gelben Iriden des Falcon hin und her, hoch und runter, versuchten irgendwo Halt zu finden. Obendrein stolzierte die vogelähnliche Person scheinbar unbekümmert inmitten der vermeintlich gefährlichen Seeschlangen, was das Gesamtbild noch seltsamer wirken ließ. Um nicht als ein starrender Vollidiot zu enden, setzte Kai ein freundliches Gesicht auf, offen und zuvorkommend. Doch ehe er ein Wort herausbringen konnte, sobald der Fremde in Hörweite war, kam dieser ihm zuvor. Und das nicht zu knapp, er kaute ihm erstmal beide Ohren ab. Der Blonde nickte brav, was nicht unbedingt hieß, dass er folgen konnte und wartete schließlich einen Moment ab; vielleicht kam ja noch mehr und der lila Vogel legte nur eine Kunstpause ein … aber nein. Okay, was sagte er zuerst? Ach ja! Der Gildenlose ergriff die grüßende Hand mit festem Druck. “Freut mich Alonso Pássaro, ich bin Kai Falcon, jup … Kai reicht völlig aus.” Und was erzählte der Typ danach? Visuell und akustisch passierte eben recht viel, weshalb er sich leicht überfahren fühlte und die Informationen sortieren musste. Nachdenklich den Kopf in die Richtung drehend, in die Alonso deutete, begutachtete der Blonde abermals die Schlangen. “Auch wenn die Bisse nicht unbedingt tödlich sind, hattest du keinen Schiss, dass die nach dir schnappen? Ich hätte ehrlich gesagt absolut keinen Bock auf unnötige Schmerzen und blödes Fieber." Schiefgrinsend den Hinterkopf kratzend, widmete sich Kai wieder seinem mutigen Partner, der scheinbar tatsächlich ein sehr nützliches Wissen über die Tierchen verfügte. Damit würde die Quest nicht völlig verloren vonstattengehen. “Die Einheimischen wollten wohl mit Säcken provisorisch eine Art Käfig bauen, sodass sich die Schlangen nicht weiter ausbreiten können. Was hältst du von der Idee?" Zwar hielt Kai selbst nicht viel davon, aber vielleicht gab es eine Möglichkeit, den Käfig weiter auszubauen und die Seeschlangen dazu zu bringen, über das Meer abzuhauen, wenn die krabbelnde Nahrung im Sand plötzlich ausblieb. “Sag mal, bist du auch ein Aviane oder gibt es noch eine andere Variante davon?" Die Frage konnte Kai nicht mehr unausgesprochen lassen, war der Kerl viel zu exotisch, um nicht mehr über ihn erfahren zu wollen. Natürlich war eine Antwort kein Muss und vermutlich machte sich der Falcon lächerlich mit dem Unwissen, da er offensichtlich selbst ein Aviane war - deshalb sollte er sich wohl mit etwaigen Nebenformen auskennen. In seinen 19 Jahren lernte er allerdings nur Tiermenschen kennen, die eher nach Menschen kamen und nur die tierischen Körperteile erbten. Bei Alonso schien das Ganze genau andersrum. “Weißt du zufällig, ob man Seeschlangen zubereiten und essen könnte? Das wäre hier gerade meine erste und liebste Wahl, aber wir sollen die möglichst am Leben lassen. Für die Zukunft wäre das jedoch cool zu wissen, nicht dass ich irgendwann beim Probieren durch das Gift einfach sterbe.” Schon mal im Voraus zückte er Notizbuch und Stift.
"Die beißen mich nicht, die haben Angst vor mir." Ja, das war der Vorteil, wenn man so aussah wie er. "Ich als Aviane sehen aus wie eine Mischung aus einem Sekretär und einer Schleiereule, vor ersteren haben die meisten Schlangen Angst, das liegt daran, dass Sekretäre die natürlichen Feinde von giftigen Nudeln sind." So war es auch, die beeindruckenden Vögel waren nämlich geübte Schlangenjäger, die ihre Beutetiere einfach zu Tode traten. "Außerdem passe ich auf, dass ich nicht auf sie trete, solange man das tut, werden sie nicht beißen, ihnen ist ihr Gift nämlich zu wertvoll." Aber jetzt mal genug von den Schlangen und seiner fehlenden Angst vor eben diesen, wichtiger war es, sich erst einmal Gedanken über die Quest zu machen. Die Schlangen mussten weg und das möglich, ohne sie dabei zu verletzen, doch wie wollte man das anstellen? Einzelne Tiere konnte man ja zur Not in einen Kissenbezug setzen und dann später wieder freilassen, aber Alonso war sich sicher, dass ganz Fiore nicht genug Kissenbezüge für die Tiere hatte. "Ein Käfig?" Leicht legte der Mann seinen Kopf schief. "Da müssten die Gitter aber schmal sein, sonst hauen sie wieder ab. Aber die Idee ist schon einmal nicht so schlecht." Aber was für ein Käfig sollte das denn bitte sein? Der musste ja riesig sein, wenn da alle Tiere reinpassen sollten. Aber im Grunde mussten die Tiere ja nur aufgehalten werden, sie sollten ja nicht weiter in die Stadt geraten. "Wir sind hier doch am Meer, hier gibt es doch sicher Fischer, die Netze haben, die dürften ausreichen, um die Schlangen zu fangen…" Seine Stimme klang ein wenig nachdenklich. "Wenn man nun ein paar Netze verknüpft und diese dann aufspannt, so das die Tiere nicht mehr weiter kommen würden, dann wäre das zumindest schonmal geschafft, aber dann haben wir ein anderes Problem, wir müssen herausfinden, weswegen die Schlangen nicht mehr im Meer sind."
Ja, ohne Grund waren sie ja nicht am Strand, irgendetwas musste sie vertrieben haben. Aber darüber konnte er sich zusammen mit Kai auch noch später Gedanken machen. "Wie man sie zubereiten kann? Kopf ab, Haut ab und auf den Grill." Ganz einfach, viel musste man bei einer Schlange wirklich nicht machen. "Die Giftdrüsen sind im Kopf, ist der Weg, kann man sie problemlos essen. Ist fast wie Aal, nur mit mehr Knochen." Und natürlich weniger fischig, das sollte ja klar sein. "Willste dir später ein paar schnappen? Habe ich nichts gegen, es sind so viele hier, da fallen ein paar, die fehlen schon nicht auf." Wie auch? Ein paar Möwen haben sich immerhin auch schon die ein oder andere Schlangen geholt, wenn die beiden Vogelmänner sich welche fangen würden, würde es dem Bestand schon nicht schaden. "Sag mal, du bist doch auch ein Aviane, nicht?" Naja, was sollte Kai sonst sein? Er hatte immerhin schöne, große Flügel. "Kannst du eigentlich fliegen? Wenn ja, könnten wir uns die Situation mal von oben anschauen." Außerdem wollte Alonso seine eigenen Flügel mal testen, denn erst vor kurzem lernte er selber das Fliegen.
Aha, so war das also. Aviane war Aviane, es gab anscheinend keine Zwischenstufen, egal wie vogelartig. Hätte Kai seine großen Flügel nicht, könnte er definitiv als Mensch durchgehen. Alonso war sogar in der Lage, seine exakte Abstammung zu benennen, der Blonde hatte nicht mal die geringste Ahnung, welche weiteren Gene noch in ihm schlummerten. Wahrscheinlich wüsste er Bescheid, wenn er bei seinen Eltern aufgewachsen wäre und sie ihn aufgeklärt hätten. Aber wenn er so darüber nachdachte, kamen ihm die Falken in den Sinn. Vielleicht war das auch nur Wunschdenken. “Die haben Angst vor dir? Gut zu wissen.” Das bedeutete, er könnte sich einfach irgendwohin setzen, während der Kollege die Bedrohlichkeit ausspielte und die Schlangen einfach vom besetzten Strandabschnitt jagte. Hach, schön entspannt wäre diese Vorgehensweise allemal, leider waren Magier-Aufträge nicht für Alleingänge bestimmt. “Ein Sekretär?” Für einen Moment hielt Kai inne und dachte an das Vogelsachbuch, das gerade im Hotelzimmer lag. Das war doch ein Greifvogel mit langen, starken Beinen. Kombiniert mit einer Schleiereule ergab die Mischung durchaus eine furchteinflößende Gestalt. “Coole Eltern”, bemerkte er und stieß einen faszinierenden Pfiff aus. "Sind die denn ebenfalls mehr Aviane oder hast du bloß ausreichend Vogelgene abbekommen?” Dass die Natur solche Entwicklungen parat hielt, war wirklich hochspannend und erkundenswert. “Das Wort Käfig war blöd gewählt, sorry. Ich meine mit den Säcken eine Mauer ringsherum errichten.” Er zuckte vage mit den Schultern. Im Grunde schlug Alonso etwas Ähnliches vor, nur mit Fischernetzen, die er vorher miteinander verknüpfen wollte. Das schien ihm noch viel mühsamer als mal eben Säcke zu stapeln, aber der Kollege hatte wohl tatsächlich eine Ahnung, wie er mit den Tierchen umgehen sollte. Kai hingegen kam untypischerweise auf körperliche Tätigkeiten, zur Not würde er sogar eine Grube sowie einen schmalen Kanal buddeln, damit die Seeschlangen dazu gezwungen waren, den Weg in das Meer zurückzufinden. An die angeblich lauernde Gefahr im Wasser hatte er überhaupt nicht gedacht, der Gedanke war ein guter Einwurf von dem lilanen Vogelmann. “Hm, oder so. Kann man wohl versuchen mit dem Fischernetz.” Zwar konnte sich der Falcon das Endergebnis nicht vorstellen, aber ein Versuch war's wert. Und besser, als ewig untätig herumzustehen. “Ach, doch so einfach. Klar, ich würde sie schon gerne probieren. Danke für die Erklärung.” Das Töten sollten sie zwar vermeiden, aber ja, das würde schon nicht auffallen, wenn ein paar Nudeln fehlten. Außerdem waren sie beide Aviane, da konnte doch niemand meckern! Der Blondschopf machte sich schnell Notizen in das Büchlein und brummte zustimmend auf die Frage hin, ob er auch einer wäre. “Ja, aber keine Ahnung, welchen Vogel ich in mir trage.”, gab er schmunzelnd seinen Gedanken von vorhin preis und kam der nächsten Frage damit vielleicht zuvor. Und dann trat Alonso unwissend in ein großes Fettnäpfchen, hoffentlich blieb er trotzdem darin kleben! Das Schmunzeln formte sich zu einem Schmollen, die Mundwinkel sanken. “Nein, ich kann noch nicht fliegen ...”, murmelte er kleinlaut und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit der Gegenfrage brauchte er gar nicht erst ankommen, da er im selben Atemzug meinte, die Lage von oben checken zu wollen. “Aber während du herumfliegst, kann ich schon mal die Fischernetze suchen oder erfragen." Und ihm möglichst nicht dabei zusehen.
"Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wer meine Eltern sind, ich wurde als Ei aus dem Nest meiner Eltern gestohlen und sollte als Delikatesse auf dem Tisch eines reichen Schnösels enden." Ja, seine echten Eltern hatte der Vogelmann niemals kennengelernt, wer oder was sie waren, wusste Alonso nicht. "Da mein Ei größer war, als das von einem Strauß dachte man wohl, das es ein Drachenei war, für bekloppte Leute ist das wohl eine Delikatesse, aber zum Leidwesen des Händlers, der mich verkaufen wollte, bin leider ich kurz vor dem Verkauf aus dem Ei gepurzelt." Kein Drache, ganz eindeutig, sondern ein Aviane. "Da ich nun nicht mehr verkauft werden konnte, hat der Händler mich als seinen Ziehsohn aufgenommen und ausgebildet, all das, was ich über mich weiß, weiß ich von ihm und seinen Büchern." In Kurzform, all das, was der Vogelmann von sich wusste, lernte er aus Büchern und von den Worten seines Ziehvaters, der der Meinung war, dass eben das in seinem Blut steckte. "Aber genug von mir, ich rede schon wieder zu viel, tut mir leid, Kai, ich wollte dich nicht mit meiner Lebensgeschichte nerven." Er redete eben gerne und ab und zu ließ er sich gehen, ganz zum Leidwesen seiner Zuhörer. Aber was wollte er denn tun? Er war nun einmal sehr gesprächig. Kurz schüttelte er seinen Kopf, dann seinen restlichen Körper, wobei seine Federn anfingen zu rascheln. "Wenn ich mir deine hübschen Schwingen so anschaue, würde ich mal auf so etwas wie einen Adler schließen, welche Art kann ich dir nicht sagen, aber sie sehen wie mächtige Adlerschwingen aus."
Kurz darauf schaute der Vogelmann sich um, er schaute nach einem Ort, auf den er klettern konnte, um einen kleinen Startpunkt für seinen Flug zu haben, denn auch wenn er mittlerweile fliegen konnte, war er noch nicht wirklich gut darin. "Ich konnte bis vor kurzem auch nicht fliegen, Kai. Ich hatte auch keine Motivation dazu, es zu lernen, bis zu dem Tag, an dem ein Mensch vor mir angefangen hat zu fliegen, ein Mensch, kein Aviane, ein ganz einfacher Mensch…" Ja, die Sache mit Neferet war noch immer in seinen Gedanken. "Wir sind die, die fliegen sollten, wir sind die Kinder des Himmels Kai. Übe einfach und irgendwann tragen deine Schwingen dich auch in den Himmel." Und mit diesen Worten machte er sich auf den Weg zu einer kleinen Palme, auf die er kletterte. Kai wollte ja nach den Netzen fragen, während er sich die Sache einmal von oben anschauen wollte. Auf der Krone der Palme angekommen knöpfte er die Knöpfe an den Ärmeln seines Oberteiles auf, er entfaltete die Federn seiner Schwingen und sprang dann mit den Armen flatternd von der Palme, sein Flug war nicht besonders elegant, aber es reichte, um zumindest zu sehen, was am Strand und dem umliegenden Meer los war. Langsam ließ er sich wieder auf den Boden fallen, mit seinen Flügeln bremste er dabei den Fall etwas. Fliegen konnte er zwar, aber landen, das hatte Alonso leider noch nicht gelernt. "Aua…" Langsam richtete er sich wieder auf, er putzte den Sand an seinem Hintern ab. "Mal schauen, wo Kai ist…" Leise sprach er mit sich selbst. "Ich glaub ich weiß das die Schuppentiere haben…" Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg zu seinem geflügelten Partner, vielleicht hatte der schon ein paar Netze finden können.
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Avian Ascent TYP: Volksmagie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 100 pro Minute MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur von Zugehörigen der Aviane gelernt werden. VORAUSSETZUNGEN: Schnelligkeit Level 3, Stärke Level 3, Geschicklichkeit Level 3, Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Ein ungewöhnlicher Zauber, denn er basiert sowohl auf Magieeinsatz, als auch der körperlichen Kraft des Anwenders. Jeder Avian, der diesen Zauber erlernt, kann sein Federkleid oder auch den Rest seines Körpers mit Magie so leicht machen, dass er in die Luft steigen kann. Hierbei ist zu bedenken, dass die eigentliche Flugtätigkeit von der körperlichen Verfassung des Avian abhängt, sodass die Tragkraft des Avians seiner eigenen Stärke und die Geschwindigkeit des Fluges von seiner Schnelligkeit abhängt. Um vorwärts zu kommen müssen die Flügel geschlagen oder eher unelegante Schwimmbewegungen in der Luft vollführt werden. Entsprechend ist dieser Zauber auf Dauer Manasparender, als andere zum Flug gedachten Magien.
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
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