Ortsname: Schuppenmeile Art: Straße Spezielles: --- Beschreibung: Dies ist eine der wichtigsten Handelsstraßen von Hargeon Town. Während hier ursprünglich der Großteil des lokalen Fischmarktes beheimatet war, ist dieser Fokus mit dem immer regeren Handel verloren gegangen, sodass die Schuppenmeile heutzutage eine Anlaufstelle für alle möglichen wertvollen Güter ist, egal ob sie über Land- oder Seeweg nach Hargeon Town gefunden haben. Somit ist die Straße mit zahllosen Ständen und Geschäften gesäumt, die Waren aus ganz Fiore und sogar von außerhalb des Reiches anbieten.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
"Worte" | Magie | Stimme | Theme | Battle
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
Anmeldedatum : 06.03.20 Anzahl der Beiträge : 1249 Alter : 32
Die zwei Feen waren sich definitiv einig. Es galt nicht länger Zeit zu verlieren. Mit dem Explosionsmagier hatten sie sich viel zu lange rumgeschlagen, nur um dann die bittere Wahrheit schlucken zu dürfen. Er war nicht derjenige, an dem die gefährlichen Bomben unter der Stadt hingen. Ihn auszuschalten würde Hargeon alleine nicht retten. Sie mussten noch seine Gefährten finden und vor allem besiegen und das in einem Zeitfenster, welches enger denn je schien. Mareo sprach davon, den Überraschungsmoment zu nutzen und ihre Gegner schnell zu überwältigen. Tatsächlich spielte der Überraschungsmoment auch eine sehr große Rolle, jedoch stellte er sich nicht auf Seite der Feen. Gedachten diese doch aus dem Hinterhalt zuzuschlagen, waren es stattdessen ihre Gegner die dies taten. Während sie auf den Hafen zuliefen, wurde Mareo urplötzlich ohne sichtbare Außeneinflüsse zu Boden gerissen. Er machte auf den Pflastersteinen einfach eine Vollbremsung mit dem Gesicht. Doch ehe Shizuka ihm helfen, ja bevor sie überhaupt bremsen konnte, erfasste ein starker Wind ihren Körper. “He-eeeeeeeeh!“ Die Magierin wurde einfach fortgeweht und damit von ihrem Gefährten getrennt. Hilfestellung konnte sie ihm nicht geben, aber dafür hatte sie nun auch gar keine Zeit mehr. Der Wind warf sie mit voller Kraft gegen eine Hauswand, ehe ein ergänzender Aufwind dafür sorgte, dass sie nach dem Zusammenprall auf das Dach des Hauses geworfen wurde. Durch die Luft herumgeschleudert, kam die Landung für die Ritterin überraschend. Diese Attacke traf sie unvorbereitet und dementsprechend unangenehm schlug sie auf dem Hausdach auf. Ein schmerzerfülltes Keuchen entwich ihrer Kehle, als ihr die Luft aus der Lunge gepresst wurde, wenn auch nicht so extrem wie Mareo. Die Weißhaarige raffte sich so schnell sie konnte auf und auch wenn ihr Blick zunächst auf den in der Ferne liegenden Halbgott gerichtet war, so riss ein großer, breitgebauter Mann ihre Aufmerksamkeit mit einem basslastigen “Hey! an sich. Als die Magierin herumfuhr, fiel ihr der kräftige Mann auf. Er trug eine Art… Maske oder eine Art Metallverkleidung um seinen Unterkiefer und war auch sonst größtenteils in metallene Rüstungsteile gekleidet. Er wirkte fast wie ein waschechter Roboter. “Bist sicher ne Fee, huh?“, fragte er über das Dach hinweg. Doch ehe Shizuka ihm antworten konnte, sprach er auch schon weiter. “Ich wollte schon immer mal eine echte Fee zerquetschen!“, rief er voller finsterer Vorfreude. Noch ehe die Otorame ihm darauf wirklich etwas entgegnen konnte, ging es auch schon los. “Ha! Versu-huuuuuu!“ Der Kerl stürmte mit explosiver Geschwindigkeit auf sie zu und grade als sie sich in Kampfstellung begeben und ihr Schwert ziehen wollte, wurde die Weißhaarige erneut von einem kräftigen Wind erfasst. Er packte sie und riss sie auf ihren Angreifer zu. Shizuka schaffte es grade noch ihre Waffe zu ziehen und unbeholfen vor den Körper zu schieben, als der überdimensionale Metallhandschuh des Magiers auf ihre Klinge traf. Ein lautes Klirren, ein metallisches Hallen war zu hören und Shizuka flog den Weg, den sie vom Wind hingerissen wurde, durch den Schlag ihres Feindes Clank wieder zurück. Wieder landete sie mit dem Rücken auf dem Hausdach, über ihr der endlos weite Himmel. “Der will mich doch…“, murmelte die Magierin. Dann aber sprang sie wieder auf. “Was sollen diese Spielereien? Traust du dir kein Kräftemessen mit mir zu?!“, fragte sie teils spöttisch, teils zornig, wodurch das Eisengesicht die Nase rümpfte. Sehr gerne wäre Shizuka ihrem Freund zur Hilfe geeilt, doch konnte sie es sich grade nicht einmal erlauben ihren Blick auch nur von diesem Kerl abzuwenden. Mit Hilfe seiner Windmagie macht er aus der Ritterin einen Spielball, den er nach Belieben durch die Luft wirbelte und wie einen Schmetterball im Tennis zu Boden schlug. Der Schwarze Blitz war für den Moment auf sich alleine gestellt.
Alles ging so verdammt schnell. Sie hatten den Explosionsmagier erfolgreich bekämpfen können, wobei sie dort bereits massiv eingesteckt hatten. Es grenzte an ein Wunder, dass die beiden Feen noch auf den Beinen waren, doch hier bewiesen sie eindeutig Willenskraft. Sie hatten noch zwei Magier von Raven Tail ausfindig zu machen und zu besiegen, zumal die Sprengsätze noch immer alle aktiv waren und somit ganz Hargeon Town in Gefahr war. Die Zeit rannte ihnen davon und die Feen geradewegs in die nächste Falle, denn auch wenn Mareo davon ausging, mit seiner Täuschung erfolgreich gewesen zu sein, sollte sich alsbald herausstellen, dass sie von Anfang an ausmanövriert wurden. Zügig bewegten sich die beiden Feen zum Hafen, um die flüchtigen Magier aufzuhalten, als sie urplötzlich in die gelegte Falle tappten und dingfest gemacht wurden.
Der Halbgott wurde kurzerhand durch eine starke Gravitationskraft in den Boden gekracht und das so intensiv, dass sich sogar ein Krater bildete. Die Luft wurde aus seinen Lungen gequetscht und er fühlte sich so, als stünde ein Riese auf ihm. Noch bevor Shizuka überhaupt darauf reagieren und ihm helfen konnte, wurde sie von einer starken Windböe erfasst und weggeschleudert, womit die Feen erneut getrennt und ihre Kampfkraft damit halbiert wurde. Das Gefecht bei Shizuka verlief wesentlich dynamischer, denn sie konnte sich wenigstens noch behaupten, doch der blonde Halbgott lag regungslos am Boden und war der hohen Gravitation ausgesetzt, die er mit seiner reinen Körperkraft nicht überwinden konnte. Er hatte nun wirklich den Kürzeren gezogen und konnte sich nicht einmal verteidigen. „So…ein…Mist“, raunte er.
Der Gravitationsmagier kam währenddessen aus seinem Versteck und spazierte klatschend auf den Blondschopf zu. „Ihr Feen seid wirklich das Letzte“, provozierte er und lachte amüsiert auf. „Ihr seid zu spät. Ihr könnt uns nicht aufhalten und Hargeon Town wird zerstört werden“, fügte er an und lachte gleich noch manischer auf. Ratchet war ein normalgroßer Mann mit dunklen Haaren und gewöhnlicher Statur, also war er definitiv kein Nahkämpfer. Er beherrschte offenbar eher versatile Magien aus dem Casterbereich, also konnte Mareo dahingehend vielleicht einen Vorteil erhaschen. Doch dazu musste er erst einmal aus der Gravitation entkommen, was natürlich überhaupt nicht leicht war. „Was liegst du denn da so faul herum, dreckige Fee?“, fragte Ratchet rhetorisch und kehrte die Gravitation um, womit Mareo allmählich in die Luft empor stieg.
„Und wieder runter!“, lachte Ratchet, kehrte erneut die Gravitation um und Mareo krachte abermals kräftig in den Boden. Wieder wurde sämtliche Luft aus seinen Lungen gequetscht und erneut breitete sich ein unsagbar kräftiger Schmerz in seinem Körper aus. Diesen Vorgang wiederholte Ratchet diverse Male und setzte dem armen Halbgott damit ordentlich zu, dessen Körper dadurch immer mehr Schäden davon trug. Mareo selbst hatte bereits das Bewusstsein verloren und dadurch hörte der Spaß für den Raven Tail Magier auch schon auf. „Wie langweilig“, raunte er enttäuscht und beendete seine Gravitationszauber, um den Kragen des Halbgottes direkt zu packen. „Gehen wir spazieren“, kicherte er und bewegte sich dann zielgerichtet auf den Pier zu, der nicht weit entfernt war. In der Zwischenzeit bekämpften sich Clank und Shizuka, was das Zeug hielt und Clank sorgte sicherlich gut dafür, dass Shizuka nicht zu Mareo gelangen konnte.
„Zeit Baden zu gehen“, kündigte der Raven Tail Magier an und schleuderte den regungslosen Körper des Godslayers auf das Meer hinaus. Der bewusstlose Mareo segelte durch die Luft und klatschte kurz darauf auch schon auf die Wasseroberfläche, in die er direkt eindrang und langsam aber sicher in die Tiefe segelte. Lediglich die Luftblasen verrieten, wo sich der Fairy Tail Magier gegenwärtig Unterwasser befand. Damit hatte Shizuka nun gleich zwei zeitliche Limits zu meistern, wobei Mareo deutlich weniger Zeit hatte. Die Situation war äußerst prekär und Shizuka war nun die Einzige, die den Tag, Mareo und Hargeon noch retten konnte. Ratchet hielt sich aus ihrem Kampf jedoch heraus und bereitete stattdessen schon einmal das Boot vor, mit welchem sie fliehen wollten.
Zauber Ratchet:
Downpour TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: IV ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 300 pro Minute MAX. REICHWEITE: 50 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7, Gravity Field, Intensify BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber wird alles, was sich innerhalb der Reichweite befindet, nach 3 Sekunden mit einer Stärke, die der Willenskraft des Anwenders entspricht, zu Boden gepresst. Lediglich der Anwender ist hier von nicht betroffen. Die meisten Menschen werden es nicht einmal schaffen aufzustehen und wer einen Widerstand von Level 2 oder geringer hat, sollte aufpassen, denn dieser Zauber kann jenen sogar die Luft aus den Lungen pressen, was zu äußerst schwerwiegenden Verletzungen führen kann. Um der Anziehung zu widerstehen benötigt man eine Stärke von Level 9 oder muss die Umgebung mit einem Zauber der selben Stärke erschüttern.
Es war ein merkwürdiges, wirklich frustrierendes Gefühl für Shizuka, nicht Herrin ihrer Lage zu sein. Sie konnte ihre eigenen Bewegungen nicht beherrschen, schaffte es nicht gegen die Windstöße des Magiers anzukämpfen. Er machte aus ihr einfach einen Spielball, den er umherwirbelte wie er lustig war. Nebenher bekam es Mareo mit dem anderen Kerl der Fake Feen zu tun. Nur am Rande bekam die Weißhaarige mit, wie auch er machtlos und gegen seinen Willen bewegt wurde, jedoch wesentlich kräftiger und schmerzhafter. Shizuka wollte kaum etwas mehr als ihm zur Hilfe zu eilen, nur wusste sie einfach nicht wie! “Ratchet sagt, ich darf mich nicht bequatschen lassen!“, antwortete der Magier auf ihren Versuch ihn zu einem direkten Zweikampf zu überreden. Stattdessen bewegte er seine Arme, woraufhin erneut ein starker Wind über das Hausdach fegte. Er riss die Weißhaarige, der daraufhin ein Kreischen aus der Kehle entwich, erneut in die Richtung der Blechbüchse. Statt sie erneut durch die Gegend zu boxen, griff er allerdings nach ihrem Knöchel. Clank packte Shizuka und schlug daraufhin mit ihr bewaffnet mehrfach auf das Dach ein. Nicht nur das Haus steckte dabei immense Schäden ein. Die Ritterin verlor den Griff ihres Schwertes, welches in einer der Dellen liegen blieb und kurz darauf wurde sie von ihrem Gegner hoch in die Luft geschleudert. Die Magierin spürte den Schmerz in ihrem gesamten Körper. Zuerst das Feuer des Explosionsmagiers und dann diese ruppige Auseinandersetzung. Das war wirklich nicht ihr Tag. Aber dennoch durfte sie nicht aufgeben. Vor allem nicht wenn Mareo dort unten im Dreck lag und sich den Hafenboden näher ansah. Shizuka riss sich zusammen. Sie nutzte ihre Magie um die Black Wing Armor überzustreifen und ihren Flug mit ausgebreiteten Flügeln abzubremsen. Die Magierin stoppte so und blieb gewissermaßen in der Luft stehen. Sie ballte die Hände zu Fäusten und blickte Zornig zu ihrem Gegner. “Ich bin’s wirklich leid!“, rief die Weißhaarige zu ihrem Gegner herunter, der ihren emotionalen Ausbruch gelassen entgegennahm. “Du solltest aufpassen! Das Wetter sieht gar nicht gut aus!“, antwortete er ihr, woraufhin die Otorame verwirrt über die Schulter blickte. Tatsächlich, in diesem Augenblick bildete sich eine finstere Wolke gleich über ihr. Ehe Shizuka so recht verstand was geschah, entlud sich ein Blitz, der sie sofort erfasste. Er schlug in ihrem Flügel ein und zog sich einmal durch den gesamten Körper der Schwertkämpferin. Da war es erneut, stärker als zuvor. Ein unerträgliches Brennen. Shizukas Muskulatur verkrampfte, während sie kraftlos und wie ein Stein zu Boden zu gehen drohte. Clank reichte mit seinem ausgestreckten Arm nach ihr und erzeugte erneut einen Wind, der die Magierin diesmal aber sanft zu ihr trug, bis er seine überdimensionale Hand um ihren Hals legen und sie so greifen konnte. “Ihr habt unseren Freund plattgemacht?“, fragte er verwundert, während er darüber nachdachte, nur noch fest genug zudrücken zu müssen, um dem Leben dieser Fee ein Ende zu bereiten. Doch das sollte nicht geschehen. Shizuka kam wieder zu sich. Ausgelaugt und um Luft ringend, schaute sie Clank aus nächster Nähe nur kurz entgegen, ehe sich ihr Blick auf das richtete, was Ratchet mit ihrem Freund anstelle. Sie versuchte etwas zu sagen, doch schaffte sie es nicht. “Hehe. Das hat Spaß gemacht. Wirklich.“, sprach der Magier gehässig lachend. “Aber wir müssen jetzt wirklich hier weg.“, schob er nach und grade wollte er dem Leben seiner Kontrahentin ein Ende bereiten, da leuchtete ihr Körper auf. Es folgte etwas, womit der Metallene wirklich nicht gerechnet hatte. In ihrer neuen Rüstung packte Shizuka nach den Fingern seiner großen Hand. Sie bog sie einfach auf und während Clank noch verdutzt beobachtete was geschah, löste sich seine Gegnerin von ihm. Sie griff nach ihrem Schwert, Schlug dem Kerl damit so stark in den Unterleib, dass sein Körper sich automatisch vorbeugte und zog ihm Jörd dann noch einmal über den Schädel. Clank kostete seine eigene Medizin, insofern dass er nun auch erleben durfte, wie es war in das Dach hineingeprügelt zu werden. Shizuka hatte die Fairy Armor angelegt, die ihr überragende, physische Attribute verlieh. Sie aktivierte die Magie ihrer Waffe, machte sie so schwer wie sie nur konnte und ließ sie dann auf ihren Gegner fallen. Die Wucht, mit der Jörd auf Clank stürzte, erzeugte so viel Druck auf seinem Körper, dass dem Mann fast die Augen aus dem Kopf fielen. Er schaffte es in diesem Moment nicht einmal zu sprechen. Shizuka jedenfalls hatte keine Zeit zu verlieren. So schnell sie konnte, was in dieser Rüstung wirklich schnell war, eilte sie herunter zur Hafenkante. Die Magierin war im Inbegriff ins Wasser zu springen und nach Mareo zu tauchen, als sich ihr Körper plötzlich nicht mehr rührte. Jedenfalls nicht mehr so schnell. Shizuka spürte, wie eine unsichtbare Kraft versuchte sie nach hinten zu schieben und sie nur sehr langsam vorankam. "Tze, tze, tze… Nicht so vorschnell.", sprach der Gravitationsmagier, der von seinem Schiff trat, in die Sicht der Otorame hinein, seine Hand auf sie gerichtet. Es war ein wahrer Kraftakt, nur den Kopf zu ihm zu drehen, während er entspannt dastand und sie musterte. "Er hat grade ein Date mit den Fischen. Da willst du dich doch nicht einmischen?", fragte er sie mit einem finsteren Lächeln auf den Lippen. Shizuka versuchte alles was in ihrer Macht stand, sich der Kraft dieses Mannes zu entziehen, doch sie schaffte es nicht. Ihr Freund drohte vor ihren Augen zu ertrinken und sie konnte absolut nichts dagegen tun.
Genutzte Zauber Black Wing Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III MANAVERBRAUCH: 150 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Diese pechschwarze Rüstung generiert beim Anlegen ein Paar schwarze Flügel am Rückenteil der Rüstung. Dank der Flügel ist es dem Zauberer nun möglich zu fliegen, wobei die Geschwindigkeit des Fluges und die Tragekraft der Willenskraft des Anwenders bis zu einem maximalen Level von 8 entspricht.
Mastery:
Kombinierbar
Fairy Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: V ART: Support MANAVERBRAUCH: --- MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 10, Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dies ist eine der mächtigsten Rüstungen, die momentan auf dem Markt zu finden ist. Diese äußerst detailliert geschaffene Rüstung ist gleichzeitig auch eine Menge Geld wert, denn bei ihrer Erschaffung wurde kein bisschen geknausert. Kleine Flügelchen befinden sich an den Handschuhen oder den Schultern, zudem hat der Träger nun ein kleines Diadem auf dem Kopf. Trotzdem sollte man sich nicht vom Aussehen dieser Rüstung täuschen lassen, denn sie augmentiert die Fähigkeiten des Trägers gewaltig. Solange man diese Rüstung trägt, entsprechen die Stärke und die Schnelligkeit des Charakters dem Geschicklichkeitswert des Anwenders.
Sowohl die Ritterin als auch der Godslayer waren S-Rang Magier und zudem noch ziemlich stark, allerdings hatten sie auf diesem Auftrag durchgehend Probleme mit den Auseinandersetzungen. Selbst zu zweit hatten sie den Explosionsmagier gerade so erledigen können, wobei sie dabei eben schon stark einstecken mussten und nun waren sie in die Falle der beiden anderen Raven Tail Magier geraten, was die Schäden deutlich maximierte. Die Otorame hatte kaum eine Chance einen vernünftigen Zweikampf zu führen, jedoch zog der Blondschopf deutlich den Kürzeren, denn er wurde durch die starke Gravitation völlig übermannt und so oft in den Boden gekracht, dass er kurzerhand bewusstlos wurde. Das veränderte die Situation grundsätzlich, denn Shizuka hatte nun zwei äußerst starke Gegner und außerdem noch das Problem, dass dem Blondschopf die Zeit davon lief. Wieso? Nun – er wurde bewusstlos ins Meer geworfen und sank hinab in die Tiefe. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis der Halbgott ertrunken war. Entsprechend lag nun alles in den Händen der Otorame. Diese war nun aber umso fokussierter und lief erneut zu Höchstformen an, was dem guten Clank kurzerhand teuer zu stehen bekam.
In der Zwischenzeit segelte Mareos Körper regungslos in die Tiefe hinab und der Wasserdruck erhöhte sich mit jedem Meter, den er zurücklegte. Langsam öffneten sich seine Augen und die goldgelben Iriden erkannten gerade noch so, dass er in die Tiefe sank. Er hatte keinerlei Atemluft mehr, denn während der Bewusstlosigkeit hatte der natürliche Atemreflex beim Eintauchen ins Wasser nicht ausgesetzt und alles ausgeblasen. Sofort schluckte der Blondschopf also Wasser und spürte, wie ihm die Luft gänzlich ausblieb, was nunmehr auch dafür sorgte, dass seine Herzfrequenz deutlich zunahm. Er wollte nicht ertrinken, doch was blieb ihm anderes übrig? Er spürte seinen Körper nicht und konnte sich nicht bewegen, was unweigerlich mit seinen Verletzungen zusammen hing. Seine Augen wurden trübe, während um ihn herum alles dunkler und allen voran kälter wurde. Zu wissen, dass Shizuka oben kämpfte und vermutlich sogar den Kürzen zog, machte ihm sehr zu schaffen. Sie hatte bereits jemanden getötet, um ihn zu retten und nun sollte auch sie verlieren, weil sie stets Seite an Seite mit ihm kämpfte? Das hatte die Otorame nun wirklich nicht verdient.
Dann wurde es allmählich gänzlich dunkel. Mareo konnte nicht einmal mehr die Wasseroberfläche erkennen, geschweige denn reichte das Sonnenlicht bis in diese Tiefe. Seine Lunge war gefüllt mit Wasser und sein Körper aufgrund des hohen Wasserdrucks völlig bewegungsunfähig. „So geht es also zu Ende…“, dachte der Halbgott, dessen Bewusstsein deutlich trüber wurde und er nicht mehr mitbekam, wie er allmählich den Boden des Meeres erreicht hatte. Hier im Hafenbereich von Hargeon war das Wasser natürlich nicht so tief, wie draußen im offenen Meer, aber eben noch immer tief genug. Er hatte also versagt. Fairy Tail würde für die Taten von Raven Tail bezahlen und Shizuka würde es nie mehr nach Hause schaffen. Immer und immer wieder versagte er. Dann war alles dunkel…und kalt. Raven Tail hatte gesiegt und die beiden Feen auf ganzer Linie versagt.
„Wach auf, mein Junge“, ertönte eine tiefe und sonor brummende Stimme plötzlich in seinem Kopf. Schreckhaft riss der Halbgott seine Augen auf und erkannte dann, dass sich eine komische Sphäre um ihn gebildet hatte, die das Wasser von ihm fern hielt. Mareo hustete auf, spuckte dabei einen Schwall Wasser aus und rang panisch nach Luft. Luft, die ihm jedoch zur Verfügung stand. Es dauerte einen Augenblick, bis Mareo bei klarem Verstand war und sich ausgehustet hatte, allerdings konnte er nicht verstehen, was hier gerade vor sich ging. „Was…ist…das?“, stammelte er ahnungslos, aber gleichermaßen fasziniert. Seine goldgelben Iriden blickten sich um, bis sie eine Gestalt erblickten, die einen Schatten über ihn warf. Ein älterer Mann, mit schlohweißem Haar und dazu passendem Bart. Gekleidet war er in eine Art Tunika aus blau glitzernden Schuppen, während er in seiner Hand einen mächtigen Dreizack führte. „W-wer seid Ihr?“, fragte Mareo, dessen Augen weit geöffnet waren. Er konnte deutlich spüren, was für eine übermächtige Präsenz von diesem Wesen ausging. „Du liest so viele Bücher und bist ständig auf der Suche, um Antworten auf deine vielen Fragen zu finden und du weißt nicht, wer ich bin? Hast du dir den Kopf gestoßen?“, frage die Gestalt und setzte ein sanftmütiges Lächeln auf. „Das ist unmöglich“, stammelte Mareo und rieb sich die Augen, doch noch immer stand das Wesen vor ihm. „Ihr seid Poseidon? Der Gott des Meeres?“, fragte Mareo ungläubig, doch der sanftmütige ältere Herr nickte zufrieden. „Ganz recht, mein Junge“, entgegnete er. „Du bist alt geworden. Aber auch sehr stark“, sprach Poseidon, wobei sein Gesichtsausdruck nun auch etwas Sorge beinhaltete. „Ich weiß du hast viele Fragen und der Tag wird kommen, an welchem du alles erfahren wirst. Aber dieser Tag ist noch fern“, sprach Poseidon. „Wir Götter mischen uns nie in die Belange der niederen Völker ein, aber ich konnte nicht mit ansehen, wie mein Neffe sein Leben verliert“, führte er fort. Mareo war völlig überwältigt und obwohl er so viele Fragen hatte, kam kein einziges Wort über seine Lippen.
„Ich gewähre dir einen einzigen Aufschub. Lebe weiter und wenn du diese Stadt gerettet hast, suche nach Helena. Ich weiß, dass du ihr bereits begegnet bist“, sprach Poseidon abschließend und legte seine Hand auf die Schulter von Mareo, woraufhin sich allmählich all seine Wunden in Luft auflösten und er geheilt wurde. „Aber... mein Gott Poseidon. Ich…ich…“, versuchte der Halbgott noch etwas Zeit heraus zu holen, doch Poseidon hob die Hand und die Stimme des jungen Mannes versiebte. „Nun geh und rette die Stadt. Die Zeit läuft davon“, mahnte Poseidon und dann verschwand er. Plötzlich begann diese Sphäre empor zu steigen und näherte sich unweigerlich der Wasseroberfläche. In der Zwischenzeit hatte Shizuka den guten Clank bereits dingfest gemacht, allerdings war sie nun in den Fängen der starken Gravitation gefangen, weswegen es nur eine Frage der Zeit war, bis es ihr wirklich an den Kragen ging. Die Sphäre stieß auf die Wasseroberfläche und schwebte gut einen Meter über ihr, hatte sie sich noch immer schützend um den Halbgott gelegt, der so eben einem waschechten Gott begegnet war. „Nimm diese Kraft“, hallte erneut die Stimme des Poseidons in seinem Kopf, als er plötzlich dasselbe Gefühl bekam, wie damals im Kampf gegen Peter. Seine Augen begannen kräftig zu leuchten und abermals zogen sich die göttlichen Markierungen um seinen ganzen Körper, nebenher wurde sein Körper in eine göttliche Aura getaucht und die Haare standen ihm ein wenig zu Berge. Die Elektrizität sorgte für etwas Kontraktion und die Definition seiner Muskulatur nahm ebenso zu. "Danke, Onkel."
Dann platzte die Sphäre auf und der Körper des Halbgottes wurde kurzerhand in ein kosmisches Licht gehüllt. Bevor er ins Wasser zurückfallen konnte, schoss er wie eine Rakete nach vorn und jagte geradewegs auf Ratchet zu, der Shizuka in seiner Gravitation gefangen hielt. Im Bruchteil eines Augenblickes hatte Mareo die Distanz zurückgelegt und hatte auch schon Ratchet erreicht, der ihn gar nicht kommen sah und plötzlich mitgerissen wurde. Der Halbgott packte den Raven Tail Magier, riss ihn mit und beschleunigte ihn dabei, ehe er ihn ins nächstbeste Haus krachen ließ. Dadurch war Shizuka nun auch wieder aus der Gravitation befreit. Ohne weitere Zeit zu verlieren, packte Mareo den am Boden liegenden Gravitationsmagier, warf ihn einen Meter hoch und fing dann an, ungehindert einen ganzen Haufen Schläge auf diesen einhageln zu lassen, um ihn nicht minder bewusstlos zu prügeln, wie er es zuvor mit ihm gemacht hatte. Shizuka wurde dadurch wieder Zeuge einer schier göttlichen Macht, die ihn übermannt hatte. Zu guter Letzt verpasste Mareo ihm noch einen weiteren kräftigen Schlag und er landete bewusstlos und ziemlich lädiert vor den Füßen der Otorame. Die göttliche Aura verschwand und Mareo kehrte zu seinem normalen Zustand zurück, der mit einer großen Erschöpfung einher ging, doch konnte er sich auf den Beinen halten.
„Wir haben ein Problem, Shizu“, sprach er sofort an. „Der Living-Link wird erst gelöst, wenn die beiden Magier hier sterben, allerdings brauchen wir sie noch, um Raven Tail ausfindig zu machen“, erklärte er und schenkte ihr daraufhin ein Lächeln. „Das heißt die Bomben können nicht entschärft werden, allerdings will ich diese Stadt nicht ihrem Schicksal überlassen“, sprach Mareo weiter. Er wirkte irgendwie verändert, völlig fokussiert auf die Rettung und so wie Shizuka ihn kannte, hatte er eben auch einen Plan. „Ich überlasse dir die zwei Magier. Ich werde diese Bomben aus der Kanalisation holen und fortschaffen, um die Stadt zu retten“, erklärte er und wandte sich dann ab. Natürlich wollte auch Poseidon diese Stadt retten, wohnte hier schließlich die Familie seiner Tochter, die hier eben auch aufgewachsen war. Die Zeit drängte, denn sie hatten noch lediglich fünfzehn Minuten, um eine Lösung für die Bomben zu finden. Und Mareo hatte eine.
Zauber:
Divine Ascension TYP: Lost Magic ELEMENT: - KLASSE: IV ART: Support MANAVERBRAUCH: 250 pro halbe Minute, 250 pro zehn Sekunden für den Attributboost MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Erst mit der Beherrschung von Divine Ascension kann der Godslayer seine Klasse V-Zauber einsetzen. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7 BESCHREIBUNG: Indem der Godslayer seine Magie meistert ist er in der Lage nach langer Zeit des Trainings Divine Ascension aktivieren zu können. In diesem Zustand nimmt der Körper Eigenschaften eines Gottes an, so bilden sich je nach Gottzugehörigkeit unterschiedliche Merkmale, wie beispielsweise die Erscheinung göttlicher Symbole auf der Haut oder äußerliche Merkmale des jeweiligen Gottes. Alle Godslayer haben in diesem Zustand jedoch die leuchtenden Augen und die transzendente Aura gemein. Aktiviert der Godslayer Divine Ascension, fügen alle Zauber bis Klasse IV, mit denen er angegriffen wird, Schaden mit um 1 Level verminderter Stärke zu und physische Angriffe, deren Stärke unter seinem Widerstand liegt, prallen an ihm ab. Weiterhin können Stärke, Geschwindigkeit und Widerstandskraft ebenfalls um 1 Level zunehmen, wenn der Godslayer kurzzeitig sein Mana in seinem Körper konzentriert.
Meteor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Auf den Anwender SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5, Geschicklichkeit Level 5 BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt seine magische Kraft gezielt um seinen Körper und ist nun in der Lage zu fliegen. Die Magie ist sichtbar in Form einer gelb-orangenen Aura, die sich um Körper bildet. Geschwindigkeit und Tragkraft werden durch das Level der Willenskraft definiert, bis zu einem maximalen Wert von 8. Dabei darf die Geschicklichkeit maximal der Willenskraft -2 entsprechen, da der Magier ansonsten seine Geschwindigkeit nicht kontrollieren kann und anderweitig die Kontrolle über sich verliert.
Beherrschung: Willenskraft Level 9: Nun kann der Zauberer auch Magie wirken, während er fliegt.
Shizuka war fassungslos. Sie stand einfach da, konnte sich kaum rühren, beziehungsweise nur sehr, sehr langsam, während ihr Freund vor ihren Augen im Meer versank und zu ertrinken drohte. Die Otorame wünschte sich nichts sehnlicher, als ins Hafenbecken springen zu können und Mareo dort herauszuholen, doch es ging einfach nicht. Den zornigen Blick auf Ratchet gerichtet, zermarterte sie sich ihr Hirn, wie sie aus dieser Gravitationsfalle herauskommen sollte, doch wollte ihr einfach keine Idee kommen. Sich in Sicherheit wähnend, spazierte der Gravitationsmagier derweil weiter von dem Schiff herunter, in Richtung der Weißhaarigen. "Wie lange kann er wohl die Luft anhalten? Ist er geübt darin? Oh, nein warte. Er ist ja gar nicht mehr bei sich, wie soll er da die Luft anhalten?" Shizukas Kopf zitterte vor Anstrengung, als sie sich Mühe gab ihn zur Seite zu drehen und den Mann so im Auge zu behalten. Wie konnte man nur so unmenschlich und abgrundtief böse sein wie er? Die Otorame spürte, wie ihre Augenwinkel feucht wurden. Ein Gefühlscocktail aus Zorn, Angst und Trauer benebelte ihre Sinne. Sie verzweifelte daran, sich kaum rühren zu können und so handlungsunfähig zusehen zu müssen, wie Mareo starb. Die Ritterin war der Inbegriff der guten Laune, die in der Gilde herrschte. Sie war durch und durch positiv, offenherzig und kontaktfreudig. Es gab kaum etwas, was sie lieber tat als mit ihren Kameraden zu lachen, doch in diesem Augenblick drohte ein großer Teil dessen mit Mareo gemeinsam zu sterben. Wie konnte sie je wieder herzlich lachen, nachdem er direkt unter ihren Augen sein feuchtes Grab bezog? Ganz zu schweigen, ob sie überhaupt je wieder etwas tun konnte. Immerhin war sie immer noch in der Gewalt dieses Mistkerls. Jener strich derweil eine Haarsträhne aus Shizukas Gesicht. Seine Finger fühlten sich auf ihrer Haut an wie pures Gift. Dennoch wäre sie dazu bereit gewesen, hineinzubeißen, wenn sich doch nur die Chance dazu ergeben hätte… "Was hast du eigentlich mit Clank gemacht? Lebt er noch? Und Wheesel, was ist mit ihm?" Ja, wenn er das wüsste. Am liebsten hätte Shizuka das gleiche mit ihm angestellt, wie mit dem Typen der scheinbar Wheesel genannt wurde. Dabei war es eigentlich wirklich nicht ihre Art, jemandem nach seinem Leben zu trachten…
Den Blick fest auf ihren Feind gerichtet, bekam Shizuka zunächst nicht mit, wie das Wasser vor ihr unruhig wurde. Kurz darauf brach etwas durch die Oberfläche. Eine Blase und mitten darin befand sich niemand anderes als Mareo. Während die Weißhaarige gegen die Schwerkraft ankämpfen musste, um ihren überraschten und erleichterten Blick nach vorne zu lenken, staunte Ratchet bereits Bauklötze. So hatte er das sicher nicht gedacht. “Hmmmmm…“ Selbst ihren Unterkiefer zu bewegen und seinen Namen auszusprechen, fiel ihr unglaublich schwer, doch damit konnte die Magierin sich mittlerweile abfinden. Verbissen richtete der Raven Tail Magier seine Hand erneut auf den Blondschopf, doch noch ehe er dazu kam Magie zu wirken, raste Mareo auch schon auf ihn zu. Er räumte seinen Gegner förmlich ab, wodurch dann auch die Kräfte aufhörten an Shizuka zu zerren. Von jetzt auf gleich fühlte sich ihr Körper wieder lockerleicht. Das Haar der Ritterin wehte in der Zugluft, die Mareos Vorstoß mit sich brachte. Als sie sich herumdrehte, sah sie noch mit an wie ihr Gefährte seinen Gegner bis in die Besinnungslosigkeit prügelte, bis er schließlich bewusstlos vor ihre Füße fiel. “Mareo…“, hauchte sie förmlich, sichtlich erleichtert darüber, dass er wohlauf war. Wobei wohlauf gar kein Begriff war. Der Blondschopf wirkte wie neu geboren, er sah wie aus dem Ei gepellt aus! Doch Zeit darüber zu sprechen hatten sie nicht. Die Zeit drängte und wie Mareo klarstellte, hatten sie noch immer ein Problem. Scheinbar reichte es nicht aus, die Magier zu besiegen um die Living-Link-Magie zu lösen. Die Zwei müssten dafür sterben, was allerdings keine Option war. Dementsprechend wollte Mareo zurück in die Kanalisation und die Explosionslacrima dort herausholen. Shizuka sollte sich derweil um die beiden Verbrecher kümmern. “Wie willst du das machen? Ich sollte dir helfen!“, sprach die Magierin überrascht. Zuvor war das Ausräumen des Untergrundes keine Option gewesen. Was hatte sich geändert? Vor allem, was war dort unter Wasser geschehen? Die Otorame war sichtlich verwirrt. Verwirrt aber halbwegs glücklich, sah man von der noch immer wirklich verzwickten Lage der Stadt ab.
Genutzte Zauber Fairy Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: V ART: Support MANAVERBRAUCH: --- MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 10, Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dies ist eine der mächtigsten Rüstungen, die momentan auf dem Markt zu finden ist. Diese äußerst detailliert geschaffene Rüstung ist gleichzeitig auch eine Menge Geld wert, denn bei ihrer Erschaffung wurde kein bisschen geknausert. Kleine Flügelchen befinden sich an den Handschuhen oder den Schultern, zudem hat der Träger nun ein kleines Diadem auf dem Kopf. Trotzdem sollte man sich nicht vom Aussehen dieser Rüstung täuschen lassen, denn sie augmentiert die Fähigkeiten des Trägers gewaltig. Solange man diese Rüstung trägt, entsprechen die Stärke und die Schnelligkeit des Charakters dem Geschicklichkeitswert des Anwenders.
Während die Otorame sich gleich mit zwei S-Rang Magiern konfrontiert sah, sank Mareo bewusstlos auf den Grund des Meeres und drohte zu ertrinken. Die Lage der beiden Feen war äußerst prekär und die Niederlage war nicht abzuwenden, zumal Hargeon Town in Kürze in Schutt und Asche gelegt werden würde. Und noch immer waren die Runensoldaten nirgends zu sehen, die sie bereits in Magnolia Town hatten alarmieren lassen. Vielleicht hätte Raban Adair weitaus stärkere und erfahrenere S-Rang Magier losschicken sollen, um dieses Problem zu lösen, dann wäre vielleicht nicht so ein Chaos entstanden. Es lief denkbar schlecht, obwohl sie so ein Glück gehabt hatten, sie in Hargeon Town zu finden. Wie konnte es nur so weit kommen? Nun – für diese Frage war es nun viel zu spät, denn das Ruder musste herum gerissen werden. Raven Tail spielte ziemlich unfair und es wäre nur logisch, wenn die Feen auf diesen Zug der Unsportlichkeit aufsprangen, doch dazu waren sie gar nicht mehr imstande.
Shizuka hatte größte Mühe sich zu behaupten und wurde schlussendlich in der immensen Gravitation gefangen. Mareo hingegen hatte plötzlich eine Trumpfkarte in die Hand bekommen, mit welcher er den Spieß doch noch umdrehen konnte. Für einen Augenblick dachte er, er würde träumen, nachdem er am Boden des Meeres gestorben war, aber falsch gedacht. Der Gott des Meeres – Poseidon – war aufgetaucht und hatte ihn gerettet, obwohl er sich für gewöhnlich nicht in die Belange der Menschen einmischte. Hierbei handelte es sich jedoch um einen Fall innerhalb der Familie, denn Mareo war der Neffe des berüchtigten Gottes, auch wenn sie einander im Grunde nicht wirklich kannten. Die Tatsache, dass Poseidon ihn rettete und sogar an seine Tochter Helena verwies, sollte schlussendlich aber der Beginn von deutlich Größerem sein als einfach nur die Rettung von Hargeon Town. Mareo erhielt einen einzigen Aufschub und wurde geheilt, zumal er den notwendigen Schub erhielt, um den Göttermodus zu betreten. Mit dieser göttlichen Macht konnte er das Meer verlassen und den Gravitationsmagier kurzerhand überwältigen. Dieser bekam diese Macht auch bitter zu spüren, denn der Celeris hielt sich keineswegs zurück, als er ihn windelweich prügelte.
Damit waren nun beide S-Rang Magier besiegt, wenngleich sie noch am Leben waren. Dies hatte leider zur Folge, dass die Living-Link-Magie nicht gebrochen wurde und die Bomben damit noch aktiv waren. Außerdem rannte ihnen die Zeit davon, denn sie hatten gerade einmal eine Viertelstunde übrig, um die Stadt vor den verheerenden Explosionen zu schützen. Natürlich hatte Mareo prompt einen Plan im Kopf, mit welchem er die Stadt doch noch retten könnte, auch wenn er diese Option zuvor bereits verneint hatte. Der Halbgott wirkte völlig verändert, aber zugleich auch sehr überzeugt von dem Weg, den er eingeschlagen hatte. Er war ein Kind der Götter und in ihm floss das Blut des Zeus, also sollte er nun auch beweisen, dass er diesem Geburtsrecht keine Schande bereitete. Natürlich intervenierte Shizuka, denn sie wollte ihn keinesfalls einfach abziehen lassen, während sie die S-Rang Magier abfertigte. Der Halbgott blieb stehen und richtete seinen Blick über die Schulter zur Otorame. „Ich werde die Lacrima allesamt verbinden und sie mit einem Zug hoch empor in den Himmel bringen, wo eine Detonation keinen Schaden an der Stadt anrichten kann“, erläuterte er seinen Plan also. „Wir haben keine andere Option mehr…und keine Zeit“, fügte er an, um noch einmal deutlich zu machen, wie begrenzt ihre Möglichkeiten waren.
Dann wandte er sich ab und ging weiter. „Sorg‘ dafür, dass die Magier von Raven Tail nicht fliehen können und begib dich dann direkt zum Bahnhof. Spar dein Mana, denn ich werde deine Hilfe brauchen“, fügte er dann noch an. Eigentlich wollte er sie nicht weiter darin involvieren, doch sie hätte ohnehin darauf bestanden, so wie er es umgekehrt auch getan hätte. Die Otorame würde schon erkennen, wann und welcher Einsatz gefragt war. „Ich verlasse mich auf dich“, fügte er abschließend an und warf noch ein sanftmütiges Lächeln über die Schulter nach hinten, ehe sein Körper wieder in eine kosmische Aura gehüllt wurde und er wie eine Rakete von dannen schoss. Sein Weg führte ihn geradewegs zurück in die Kanalisation und durch diese geradewegs unter den Bahnhof. Die Zeit drängte und die Explosionen wären verheerend, also musste er alles tun, um diese in den Himmel zu befördern.
Zauber:
Meteor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Auf den Anwender SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5, Geschicklichkeit Level 5 BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt seine magische Kraft gezielt um seinen Körper und ist nun in der Lage zu fliegen. Die Magie ist sichtbar in Form einer gelb-orangenen Aura, die sich um Körper bildet. Geschwindigkeit und Tragkraft werden durch das Level der Willenskraft definiert, bis zu einem maximalen Wert von 8. Dabei darf die Geschicklichkeit maximal der Willenskraft -2 entsprechen, da der Magier ansonsten seine Geschwindigkeit nicht kontrollieren kann und anderweitig die Kontrolle über sich verliert.
Beherrschung: Willenskraft Level 9: Nun kann der Zauberer auch Magie wirken, während er fliegt.
Nachdem klar war, dass Mareo das Blatt gewendet hatte, löste Shizuka ihre Rüstung wieder auf. Sie wurde nicht länger benötigt, die Gefahr war schließlich gebannt. Dieser Gravitationsmagier war bewusstlos und würde so schnell sicher nicht mehr aufwachen. Der Blondschopf hatte ihn mit demselben beeindruckenden Modus besiegt, den er vor ihren Augen auch schon gegen Peter eingesetzt hatte. Die Magierin erinnerte sich an das Gespräch zwischen ihm und der alten Ariadne, darüber, dass er es nicht einsetzen solle. Nun aber war es wieder notwendig gewesen, um die Hargeon drohende Gefahr abzuwenden. Wie auch immer er das angestellt hatte. Was auch immer geschehen war, während er im Hafenbecken trieb. Darüber konnten sie aber auch später noch sprechen. Da warteten schließlich immer noch die Explosionslacrima! Natürlich wollte Shizuka ihren Freund begleiten. Sie konnte ja nicht tatenlos im Hafen warten, während er sich erneut in Gefahr brachte und einen Kampf gegen die Zeit führte, bei dem er in die Luft gejagt und unter der Stadt begraben wurde, sollte er verlieren. Allerdings hatte er auch Recht. Schließlich musste sich jemand darum kümmern, dass diese Raven Tail Magier nicht verschwanden. Außerdem hatte Mareo noch eine Rolle für seine Gefährtin übrig. Sie solle sich um die Kerle kümmern und dann zum Bahnhof begeben. Außerdem solle sie ihre magische Kraft sparen, da sie noch benötigt wurde. Shizuka nickte entschlossen. Dann schoss der Schwarze Blitz auch schon wieder davon. Er war so schnell verschwunden wie er plötzlich aus dem Wasser aufgetaucht war. “Pass auf dich auf…“, murmelte die Ritterin noch vor sich her, konnte er sie doch ohnehin nicht mehr hören. Was eine Achterbahn der Gefühle für die Otorame. Erst der Erfolg unter dem Bahnhof, bei dem sie die Lacrima allerdings nicht ausschalten konnten. Dann die neue Chance, mit dem Kampf gegen die anderen zwei Magier, von denen sie allerdings überrascht und heftig in die Mangel genommen wurden. Dann glaubte Shizuka schon ihren Kameraden verloren zu haben, ehe er wie durch ein Wunder geheilt aus dem Wasser emporstieg und den Kampf für sich entschied. Eines war klar, diese Quest würde wieder für ordentlich Gesprächsstoff in der Gildenhalle sorgen. Hoffentlich würde es dabei nicht um die Zerstörung Hargeons gehen…
Die Magierin zerrte den bewusstlosen Gegner bis zum Haus, auf dessen Dach sie gegen Clank gekämpft hatte. Dort schaute sie sich um. Sie fragte sich, wie sie dafür sorgen konnte, dass sie beide nicht fliehen konnten. Sicher, sie konnte Ratchet in eines der vielen Fässer im Hafen stopfen. Doch ein simpler Gravitationszauber konnte ihn da schnell wieder rausholen. Noch während die Otorame sich aber den Kopf darüber zerbrach, hörte sie eine Vielzahl von Schritten, die sich näherten. Sie fuhr herum und erspähte einen gerüsteten Trupp. Die Runenritter! “Verstärkung! Supe!“ Der Anführer des Trupps wollte grade zu ihr sprechen, da schoss Shizuka schon an ihm vorbei. “Keine Zeit! Auf dem Dach liegt auch noch einer! Kümmert euch um die Zwei.“, rief sie schon nur noch über die Schulter, während sie so schnell sie konnte in Richtung des Bahnhofs lief. Die Zeit rannte allerdings genauso schnell. Shizuka wäre wesentlich schneller am Bahnhof gewesen, doch hatte Mareo ihr aufgetragen ihr Mana zu sparen und viel hatte sie davon wirklich nicht mehr. Der Tank der Magierin war fast leer gewesen. Aber wofür sie ihre Kräfte noch brauchen würde? Da hatte sie keine Ahnung, das hatte er ihr nicht gesagt. Erschöpft, hauptsächlich von den Kämpfen gezeichnet, traf die Weißhaarige schließlich am Bahnhof ein. Der Anblick, der sich ihr bot, erfreute sie. Keine Menschenseele war zu sehen, auch kein Zug. Man hatte den Bahnhof tatsächlich evakuiert, super!
Es war schon frustrierend für den Fairy Tail Magier, dass einer der größten Götter der Geschichte eingreifen musste, um die Karten für die Rettung von Hargeon Town neu zu verteilen. Die beiden Feen hatten es aus eigener Kraft nicht geschafft, der Lage Herr zu werden und zu siegen, stattdessen verloren sie beide beinahe ihr Leben, wobei Mareo hier deutlich näher an der Schwelle zum Tod stand, als Shizuka es tat. Schlussendlich konnte der Blondschopf jedoch geheilt werden und den notwendigen Schubs bekommen, um das Blatt zu wenden und schon schien die aussichtslose Lage wieder Hoffnung zuzulassen. Shizuka wurde aus der Gravitation befreit, die beiden S-Rang Magier kurzerhand ins Reich der Träume geschickt und alles schien paletti, wenn da nicht die Problematik mit dem Living-Link wäre. Bei dem Explosionsmagier war es Notwehr gewesen, aber zwei bewusstlose Magier konnten sie nicht einfach töten. Das widersprach gänzlich den Werten der Gilde, die sie hier zu verteidigen versuchten.
Es gab nur noch einen Weg, um Hargeon Town zu beschützen und das war eine hochbrisante Verbringung der explosiven Lacrima an einen Ort, wo sie keinen Schaden mehr anrichten konnten. Die Zeit drängte und große Erklärungen konnte sich der Halbgott eigentlich nicht leisten, allerdings hatte er die Otorame bei diesem Auftrag schon häufiger außen vor gelassen und das schmeckte ihr keineswegs. Er sah dies entsprechend ein und erklärte kurz und knapp, was er vor hatte und das er dabei ihre Hilfe benötigte. Entsprechend instruierte er die Ritterin und schoss dann auch schon mit seinem Meteor davon. Mit entsprechend hoher Geschwindigkeit jagte er über die Häuser hinweg bis zum Bahnhof, um dort direkt in die Kanalisation einzudringen. Vor Ort angekommen, nutzte er seine erhöhte Geschwindigkeit, um die explosiven Lacrima zu lösen und miteinander zu verbinden. Zum Glück waren sie noch sehr stabil und die Ladung noch nicht an dem Punkt, wo sich die Sprengung vorbereitete, aber Zeit lassen durfte er sich dennoch nicht.
In der Zwischenzeit waren auch schon die Runenritter eingetroffen, die sich direkt um die Raven Tail Magier kümmerten, womit Shizuka bereits vorzeitig zum Bahnhof aufbrechen konnte. Dort stellte sie erleichtert fest, dass er gänzlich evakuiert war und somit keine Gefahr für Leib und Leben bestand. Dennoch war es aller höchste Eisenbahn, die Lacrima fortzuschaffen, doch ganz ohne Zerstörungen ging es nicht. Mareo richtete kurzerhand seinen Mund in Richtung der Decke und entlud einen kräftigen Blitzatem, der einen fünf Meter dicken Durchgang zur Oberfläche erzeugte. Unter einem lauten Krachen schoss dieser Blitzatem gut 40 Meter in die Luft und zerstörte dabei auch Teile vom Bahnhof. Shizuka konnte den Blitzatem ebenso sehen und wusste damit sicherlich, dass sie sich bereit halten musste. Mit seinem letzten bisschen Mana schoss er, noch immer Meteor gehüllt, durch diesen Zugang empor.
Mit beachtlicher Geschwindigkeit raste Mareo nun gen Himmel und ließ die Kanalisation, den Bahnhof und Hargeon Town hinter sich. Die Lacrima fingen an grell zu leuchten und sie wurden immer instabiler, was aufzeigte, dass die Explosionen nicht mehr lang auf sich warten lassen würden. „Nur…noch…ein…bisschen“, stöhnte er unter größter Anstrengung, während er all sein Mana aufbrauchte, um möglichst hoch empor zu steigen. Der Halbgott ließ dann die verbundenen Lacrima los und nutzte einen letzten Schub seitwärts, um die Lacrima noch mit dem restlichen Auftrieb weiter nach oben zu treiben. Die kosmische Aura versiebte und der Magier stürzte in die Tiefe, was Meter für Meter immer schneller von Statten ging. Dann explodierten die Lacrima hoch oben am Himmel und erzeugten eine gewaltige Druckwelle, die den Blondschopf noch erwischte und etwas vom Kurs abkommen ließ. Er stürzte nun schräg fallend und sich deutlich überschlagend vom Himmel, weswegen er dringend die Hilfe seiner Freundin benötigte. Hoch oben im Himmel konnte man die Explosion deutlich sehen, sogar in weiter Ferne. Damit schien Hargeon Town vorerst gerettet zu sein, doch nun musste die Otorame noch dafür sorgen, dass der Halbgott nicht irgendwo in der Stadt aufschlug und sein Leben ließ.
Zauber:
Meteor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Auf den Anwender SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5, Geschicklichkeit Level 5 BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt seine magische Kraft gezielt um seinen Körper und ist nun in der Lage zu fliegen. Die Magie ist sichtbar in Form einer gelb-orangenen Aura, die sich um Körper bildet. Geschwindigkeit und Tragkraft werden durch das Level der Willenskraft definiert, bis zu einem maximalen Wert von 8. Dabei darf die Geschicklichkeit maximal der Willenskraft -2 entsprechen, da der Magier ansonsten seine Geschwindigkeit nicht kontrollieren kann und anderweitig die Kontrolle über sich verliert.
Beherrschung: Willenskraft Level 9: Nun kann der Zauberer auch Magie wirken, während er fliegt.
Lightning God's Bellow TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: III ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 125 (100 da Halbgott-Volksbonus) MAX. REICHWEITE: 35 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7 BESCHREIBUNG: Hierfür atmet der Anwender tief ein, konzentriert gleichzeitig Blitzmagie in seinen Lungen und stößt beim Ausatmen schließlich einen Blitzatem aus schwarzen Blitzen aus. Dieser Blitzatem wird selbst über Distanz nicht schwächer, Geschwindigkeit entsprechen hierbei der Willenskraft des Anwenders bis Level 8, während die Stärke ein Maximum bis Level 9 erreicht. Der Durchmesser des schwarzen Blitzatems beträgt 5 Meter.
Beherrschung: Willenskraft Level 8: Der Durchmesser beträgt nun 7,5 Meter und die Reichweite 40 Meter Willenskraft Level 9: Der Durchmesser beträgt nun 10 Meter
Mastery (Fernkampf): Mastery I: Maximum der Reichweite + 10 m Mastery II: Maximum für Stärke oder Schnelligkeit + 1
Shizuka konnte von Glück sprechen, dass die Runenritter noch rechtzeitig eingetroffen waren. Ihre Magie schenkte ihr ein breites Repertoire an versatilen Rüstungen. Sich aufzuteilen um an zwei Orten gleichzeitig zu sein, gehörte jedoch nicht dazu. Jedenfalls noch nicht. Die Magierin konnte nicht auf die Verbrecher aufpassen und gleichzeitig Mareo hinterhereilen. Zudem waren ihre Möglichkeiten die Raven Tail Magier zu fesseln sehr begrenzt, vor allem wenn sie sich einen Rest Mana bewahren sollte. Davon hatte sie nämlich auch nicht mehr allzu viel gehabt. Nun, die Rune Knights trafen ein und nahmen ihr die Kriminellen ab, damit war sie frei und konnte sich voll und ganz auf die Unterstützung des Schwarzen Blitzes konzentrieren. So schnell sie konnte lief sie in Richtung des Bahnhofes. Grade war sie dort angekommen, da schoss ein magischer Energiestrahl durch eines der Gleise. Es waren Mareos Blitze, die ihm aus der Kanalisation einen schnellen Weg nach oben bahnten. Kurz darauf sauste der Magier auch schon aus dem Untergrund Hargeons hervor, bis hoch in die Luft. Während Shizuka langsam weiter in seine Richtung, beziehungsweise in Richtung des Loches spazierte, legte sie ihren Kopf in den Nacken und die Hand als Schutz vor der Sonne über die Augen, um die Bewegungen ihres Kameraden weiter zu verfolgen. Sie konnte beobachten, wie er alles dafür gab so hoch wie möglich zu kommen um am höchsten Punkt schließlich die verknüpften Lacrima noch einmal hoch zu schleudern. Dann fiel er wieder gen Boden. Zunächst langsam, dann immer schneller. Schließlich explodierten die Lacrima jedoch. Ein grelles Licht war am Himmel zu sehen und es zwang Shizuka kurz dazu wegzuschauen. Der Schall trug den Sound der Explosion verzögert bis an den Bahnhof herunter. Ein heftiger Wind pustete über die Ritterin hinweg. Es wummerte und hallte laut nach. Ein Knall, der in der ganzen Stadt zu hören war. Als die Magierin wieder hochblickte, erkannte sie wie unkontrolliert Mareo plötzlich durch die Luft taumelte. Er drehte und überschlug sich immer und immer wieder, nachdem die Druckwelle ihn erfasst hatte. Das war es, was er meinte. “Scheiße!“ Ganz sicher. Die Otorame ballte die Hände zu Fäusten. Sie wechselte zu ihrer Black Wing Armor und schoss mit einem kräftigen Flügelschlag sofort in die Luft. Der Kurs war klar. Sie musste Mareo abfangen, ehe er unkontrolliert in der Stadt einschlug und… Nein, daran wollte sie nicht denken. So schnell sie konnte, so schnell ihre Flügel sie trugen bewegte Shizuka sich in die Richtung, in die der Magier stürzte. Ihr Herz schlug schnell und kräftig von innen gegen ihren Brustkorb. Die Explosion hatte seinen Sturz nicht nur abgelenkt, sondern ihn durch den Druck auch beschleunigt. Je näher die Magierin ihm jedoch kam, desto positiver wurde ihr Gefühl was diese Sache betraf. Kurz bevor sie ihn dann erreichte, atmete sie noch einmal durch. Mareo zu packen war nicht leicht. Ein Ball war rund und simpel zu fangen. Auch bei einem halbwegs kontrollierten Sturz hätte sie ihren Gefährten noch recht einfach greifen können. So aber wirbelte er herum und seine Gliedmaßen drohten in jede Richtung zu schlagen. Kurz verzögert, packte die Otorame schließlich einfach beherzt zu. “Hab ich dich!“ Sie schlang ihre Arme um seinen Körper, wurde durch seine Eigenbewegung aber mitgerissen. Auch ihr Flug wurde zu einem unkontrollierten. Die Magierin schaffte es noch das Umherwirbeln mit ihren Flügeln zu mildern und auch den Fall weiter stark zu bremsen, doch zum Stillstand kam es nicht. Nicht in der Luft. Gemeinsam krachten die beiden Magier in einen Marktstand, mitten in der Stadt. Glücklicherweise war auch der Marktplatz zuvor evakuiert worden…
Genutzte Zauber Black Wing Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III MANAVERBRAUCH: 150 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Diese pechschwarze Rüstung generiert beim Anlegen ein Paar schwarze Flügel am Rückenteil der Rüstung. Dank der Flügel ist es dem Zauberer nun möglich zu fliegen, wobei die Geschwindigkeit des Fluges und die Tragekraft der Willenskraft des Anwenders bis zu einem maximalen Level von 8 entspricht.
Der Blondschopf stand tief in der Schuld vom Gott des Meeres höchstpersönlich, denn dieser hatte ihn gerettet und ihm die Macht gegeben, Shizuka zu befreien und das Ruder herum zu reißen, was die Rettung von Hargeon Town anbelangte. Natürlich hätte er als Gott weit mehr tun können, um den beiden Feen zu helfen, doch die Götter mischten sich nicht in die Belange der Menschen ein. Außerdem musste Mareo beweisen, dass er selbst mächtig genug war, um all jenes zu beschützen, was ihm lieb und teuer war. Genau diese Hilfe hatte er so dringend gebraucht, damit Shizuka nicht starb und Hargeon Town nicht dem Erdboden gleich gemacht wurde. Für einen Augenblick hatte er sich gefragt, ob er diese Hilfe überhaupt verdient hatte, doch wichtiger war ihm in diesem Fall, dass er diese Macht erhalten hatte. Entsprechend schnell konnte er zurück an Land, den Gravitationsmagier ausschalten und Shizuka befreien, was den Ausgang dieses brisanten Auftrages bereits deutlich veränderte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Runenritter aufgekreuzt waren und sich um alles weitere kümmern konnten, doch noch war das Problem mit den Explosionen nicht geregelt.
Mareo hatte dahingehend natürlich einen gefährlichen Plan, den er eigentlich nicht mit Shizuka teilen wollte, doch sie insistierte und da Mareo ihre Gefühle dahingehend gut nachvollziehen konnte, band er sie kurzerhand mit ein. Er erzählte ihr, dass er die Lacrima allesamt miteinander verbinden und in den Himmel empor fliegen wollte, damit sie dort ungehindert explodieren konnten, jedoch keinerlei Schaden an Hargeon Town verursachten. Sie bekam dabei die glorreiche Aufgabe, den armen Halbgott aufzufangen, wenn dieser aus der großen Höhe zu Boden fiel. Dahingehend sollte Shizuka also ihr Mana sparen, damit sie ausreichend Kapazitäten für ihre Black Wing Armor übrig hatte. Damit waren die Einzelheiten also geklärt und schon bewegte sich der Halbgott mit beachtlicher Fluggeschwindigkeit zurück zur Kanalisation unterhalb des Bahnhofes, um die Lacrima mit einander zu verbinden. Die Zeit drängte, also blieb keine Zeit einen regulären Aufstieg zu nehmen und so ließ er sich dazu herab, einen Blitzatem durch die Oberfläche zu stoßen. Dabei richtete er natürlich einige Zerstörungen am Bahnhof an, die nicht gerade billig waren, doch immer noch besser als den gesamten Bahnhof zu verlieren.
Danach schoss er mit dem Meteor empor gen Himmel und zog die Lacrima mit sich, um den Gefahrenbereich der Explosion deutlich spürbar zu verschieben. Wie eine Rakete flog Mareo empor und legte zügig viele Höhenmeter hin, so das Hargeon Town unter ihm recht klein wirkte und schon konnte er mit letzter Kraft die Lacrima noch einige Meter empor schleudern. Mareo hatte kein Mana mehr und ließ sich daher zielgerichtet gen Boden stürzen, ehe die Lacrima auch schon explodierten und die Druckwelle bis zur Stadt hinab reichte. Dort war der Knall überall zu hören und man konnte ein starkes Lüftchen durchaus spüren, doch Schäden wurden keine verursacht. Der Halbgott hatte weniger Glück, denn er war noch nah genug dran, dass die Druckwelle ihn massiv erwischte und davon schleuderte. Dadurch fiel der Celeris taumelnd und überschlagend durch die Lüfte und das seitlich abtreibend, was eine Rettung deutlich erschwerte. Glücklicherweise stand Shizuka bereit, die mit ihrer Black Wing Armor empor stieg und ihn kurzerhand aus der Luft fischte. Trotz einiger Stabilisierungsversuche kamen auch sie vom Kurs ab und konnten nur noch eine schmerzhafte Bruchlandung hinlegen.
Gemeinsam waren sie noch immer schnell genug, dass sie kurzerhand auf dem Marktplatz herunter kamen und dabei beinahe ungebremst in einen Marktstand, der dabei natürlich direkt zu Bruch ging. Der Aufprall sorgte dafür, dass sich die beiden Fairy Tail Magier mehrfach überschlugen und mitsamt den Bruchteilen des Marktstands auf dem Boden liegen blieben. Der Halbgott war bereits so erschöpft, dass er trotz vorheriger Heilung durch Poseidon völlig am Ende war. „Danke für die Rettung“, murmelte er leise, um sich für die Rettung zu bedanken. Ihm tat zwar alles weh, der Kopf klingelte und leicht benommen war er ebenfalls, doch dafür hatte er noch immer die Kraft. Dennoch blieb er noch für einen Augenblick liegen, denn die Erschöpfung breitete sich aus, aber dennoch hatte er ein Lächeln auf den Lippen. Er hatte es geschafft. Er hatte Hargeon Town gerettet.
Der Plan des Blondschopfes war wirklich gewagt, doch eine Wahl hatten sie ja nicht wirklich. Also natürlich gab es die Option die zwei Magier vollkommen auszuschalten. Das wäre sehr leicht und schnell getan und die Gefahr wäre sofort gebannt gewesen. Allerdings widersprach das vollkommen den ethischen Vorstellungen der beiden Feen und genauso sehr den Richtlinien der Gilde. Die Zwei waren wehrlos und in dem Zustand keine Gefahr mehr. Es wäre kaltblütiger Mord gewesen und auch wenn Shizuka an diesem Tage schon das Leben eines Mannes beendet hatte, so war dies in einer vollkommen anderen Situation, aus großer Not heraus geschehen. Dennoch war die Magierin darauf natürlich alles andere als stolz. Nein, sie mussten die Stadt auf einem anderen Wege retten und damit wären wir wieder bei den beschränkten Möglichkeiten die sie hatten. Selbstlos wie man Mareo kannte gab er bis zum letzten Augenblick alles was er hatte und noch mehr. So kosteten ihn seine rasante Reise durch die Kanalisation, der göttliche Blitzzauber, sowie der Flug in die Höhe den letzten Funken Mana seines magischen Akkus. Als er die Lacrima nach oben schleuderte und selbst zu Boden fiel, hatte er keine Möglichkeit mehr sich selbst irgendwie abzufangen. Er würde machtlos zu Boden stürzen und zerschellen, doch dafür hatte er Shizuka. Wie von ihm verlangt, hatte sie sich schnellstmöglich zum Bahnhof begeben. Dort sah sie das Spektakel mit an. Ein riesiger Feuerball blitzte grell am Himmel auf, dann erspähte sie Mareo, wie er gen Erde taumelte. Mit Hilfe ihrer Black Wing Armor flog sie ihm entgegen, um ihn zu packen und zu bremsen. Die Kontrolle über den Flug konnte sie dabei nicht behalten, doch schaffte sie es die Geschwindigkeit der beiden soweit zu drosseln, dass man sie später nicht von der Straße aufwischen musste. Trudelnd und strauchelnd krachten die beiden Feen in einen Stand auf dem Marktplatz Hargeons. Sie zerstörten ihn bei der Landung und nahmen Einzelteile, wie beispielsweise auch das darüber gespannte Sonnensegel mit, bis sie schließlich auf der offenen Straße mit einander verknoten liegen blieben. So oft wie sie sich unterwegs überschlagen und gedreht haben, fiel es Shizuka schwer festzumachen wo oben und wo unten war, zumal sie durch das um sie gewickelte Tuch nicht wirklich etwas sehen konnte. Ihr gesamter Körper schmerzte, als würde er jeden Augenblick zerbrechen. Erst die Feuertaufe in der Kanalisation, dann wurde quasi mit ihr als Schläger auf das Hausdach eingeprügelt, nun diese Bruchlandung. Die Nachfolgen dieses Tages würde die Otorame noch eine geraume Zeit lang spüren. Die Kraft aufzustehen fehlte ihr jedenfalls vollkommen. “Was würde ich nicht für dich tun?“, entgegnete sie rhetorisch und mit schwächlicher Stimme, die zudem vom Stoff gedämpft wurde. Bei dem schwerfälligen Versuch sich irgendwie von dem Tuch zu befreien, tastete die Magierin sich blind voran. Shizuka lag halb und quer auf Mareo drauf. Wo sie bei ihrem Entwirrungsversuch hin griff, schickte sich eigentlich nicht, war ja aber auch gar nicht beabsichtigt. Irritiert fragte sich die Magierin, was sie bei dem Sturz zerstört hatten und was sie da grade berührte. War das etwa ein Stand mit Lebensmitteln gewesen? Lag sie zwischen Pfirsichen, Gurken und Auberginen?
Genutzte Zauber Black Wing Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III MANAVERBRAUCH: 150 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Diese pechschwarze Rüstung generiert beim Anlegen ein Paar schwarze Flügel am Rückenteil der Rüstung. Dank der Flügel ist es dem Zauberer nun möglich zu fliegen, wobei die Geschwindigkeit des Fluges und die Tragekraft der Willenskraft des Anwenders bis zu einem maximalen Level von 8 entspricht.
Alles in allem ging die Sache gut aus. Poseidon hatte dem jungen Halbgott einen Schub gegeben und ihm somit die Macht zu Teil werden lassen, mit welcher er einen Unterschied bewirken konnte. Das mündete schlussendlich darin, dass sie erfolgreich die Magier von Raven Tail besiegen konnten und eben nicht dabei drauf gingen. Das war die beste Voraussetzung, um die Stadt zu retten, denn tot wären sie dazu eben nicht mehr in der Lage gewesen, doch so gab es eine echte Chance. Außerdem konnten sie nun sicherstellen, dass Raven Tail dafür verantwortlich war und sämtliche Vorwürfe von Fairy Tail nehmen lassen. Damit hatten sie auf jeden Fall einen großen Fortschritt erzielt, der beim magischen Rat natürlich längst angekommen war. Das vorherige Telefonat mit denen hatte ihnen bereits die Augen geöffnet und ihre Truppe war entsandt, doch brauchten sie einfach etwas mehr Zeit. Glücklicherweise tauchten sie so auf, dass Shizuka noch rechtzeitig beim Bahnhof ankam, um für ihren Hilfseinsatz am richtigen Ort zu sein. Der Halbgott hatte in der Zwischenzeit sämtliche Lacrima miteinander verbunden und die Explosionskraft damit in Reihe geschalten, was diese deutlich vergrößerte, aber anders bekam er die Bomben nicht vom Fleck. Mithilfe seiner Blitze schoss er einen Korridor empor in den Himmel und zerstörte dabei Teile des Bahnhofs, aber derartige Zerstörungen waren völlig normal für den Fairy Tail Magier. Mithilfe seiner kosmischen Aura schoss er dann wie eine Rakete in den Himmel empor und entsorgte die explosiven Lacrima hoch oben im Himmel, woraufhin sie explodierten und ihre Zerstörungskraft fernab von Hargeon Town unter Beweis stellten. Die Stadt war also gerettet, der Halbgott jedoch noch nicht.
Dieser jagte taumelnd und überschlagend durch den Himmel hinab gen Stadt und würde sterben, wenn er aufschlug, doch genau dafür war Shizuka vor Ort. Mithilfe ihrer Black Wing Armor erhob sie sich in die Lüfte und fing den Sturz des Halbgottes ab, doch war seine Fallgeschwindigkeit derart groß, dass die Otorame einfach mitgerissen wurde. Gemeinsam stürzten sie also in die Tiefe, wobei die Flügelschläge der Rüstung wenigstens ein wenig abbremsen konnten. Letztlich reichte es jedoch nicht für einen Stillstand und sie krachten kurzerhand in einen Markstand, der dabei völlig zu Bruch ging. Dort lagen sie nun benommen und stark angeschlagen, versuchten erst einmal klar zu kommen und sich zu orientieren. Sie hatten auf diesem Auftrag unheimlich viel einstecken müssen, doch nur Shizuka trug noch die offensichtlichen Blessuren, denn Mareo hatte eine Heilung durch Poseidon erfahren. Dennoch machte sich eine enorme Erschöpfung breit, denn Mareo hatte jeden Tropfen Sprit aufgebraucht und war völlig fertig. Aber auch Shizuka war kaputt und in Mitleidenschaft gezogen. Es wurde also allerhöchste Eisenbahn zurück in die Gilde zu kommen und sich von Ariadne heilen zu lassen, doch auch eine Heilung würde nicht helfen, um alles los zu werden. Die beiden Magier trugen sicherlich noch einige Wochen lang die Blessuren dieser Kämpfe, besonders am Stolz und an der Seele. Die Otorame erwiderte auf den Dank des Halbgottes, durch eine rhetorische Frage, dass es im Grunde nichts gab, was sie nicht für ihn tun würde. Etwas, was ihm ein deutliches Lächeln auf die Lippen zauberte.
Der Halbgott atmete einmal tief durch und wollte sich aufrichten, als ihm auffiel, dass Shizuka so halb auf ihm lag. Da sollte sie ihn retten und auffangen, dann krachten sie in den Marktstand und schlussendlich landete sie weich, weil er unten lag? Echt unfair, aber daran störte sich Mareo natürlich nicht. Sie hatten echt größere Probleme als die Fragen, wer nun oben oder unten lag. Als Shizuka anfing sich blind tastend zu orientieren, erwischte sie einen Bereich, den man für gewöhnlich nicht einfach so anfasste. Die weißhaarige Ritterin hatte zwar nicht hundertprozentig getroffen, doch sie war nah genug dran, um dem Halbgott die Schamesröte ins Gesicht zu treiben. Was machte sie denn da?! Am besten löste man so eine merkwürdige Situation, indem man deeskalierend und offenkundig nichts wissend vorging, also rutschte Mareo etwas nach hinten und befreite sich somit aus dieser unsittlichen Berührung, richtete sich etwas auf und hustete. Er verlieh seiner Erschöpfung kurz einen seufzenden Ausdruck und dann kämpfte er sich auf die Beine. Schritt 2? Nicht ansprechen. Mareo räusperte sich und konzentrierte sich zunächst darauf, die Röte wieder los zu werden, die er deutlich spürte, doch er ließ sich nicht zu lange damit Zeit, denn sofort half er der Otorame auf die Beine. „Ich helfe dir“, meinte er und legte einen Arm um sie, um sie stützen. Noch immer war ihr halber Körper von der Explosion gezeichnet, dann noch der Kampf gegen Ratchet und Clank und zu guter Letzt dieser harte Sturz. Das Shizuka überhaupt noch auf die Beine kam, war schon ein Wunder, aber sie war eben eine zähe Frau. „Wir haben die Stadt gerettet…“, meinte Mareo daraufhin und lachte etwas melancholisch auf. „Wir haben die Stadt gerettet. Für einen Augenblick hatte ich geglaubt, dass ich versagt habe“, gestand er.
Langsam liefen sie los und er stützte sie auch weiterhin, während ihr Fußweg sie nunmehr zurück zu den Runenrittern führen sollte. Es gab sicherlich noch einiges zu besprechen, zumal sie ja noch den Standort der Leiche vom dritten Raven Tail Magier angeben mussten. Sich jetzt einfach zurück zur Gilde zu begeben, würde nur Probleme mit sich bringen, daher mussten die beiden Magier noch etwas durchhalten und die abschließenden Untersuchungen unterstützen. Wichtig war, dass sie Hargeon Town und den Ruf von Fairy Tail gerettet, hinsichtlich so mancher Zerstörungen aber deutlich bestätigt hatten.
Es war ein riskantes Manöver, doch am Ende sollte der Plan des Schwarzen Blitzes aufgehen. Er hatte die Lacrima so weit in die Luft geschleudert, dass die Explosion der Stadt nicht geschadet hatte. Vielleicht waren maximal ein paar Fenster zersprungen, doch im Vergleich mit dem Szenario, welches sich ergeben hätte wenn Mareo es nicht rechtzeitig geschafft hätte, war das lachhaft. Auch die allerletzte Hürde dieser Mission wurde genommen. Shizuka stand ihrem Kameraden zur Seite. Sie hatte ihn aufgefangen und seinen Sturz soweit gebremst, dass er lebendig und ohne die allergrößten Schäden wieder herunterkam. Der Preis den sie dafür zahlte war ein gemeinsamer Sturzflug mitsamt einer Bruchlandung. Zumindest lag die Magierin am Ende relativ weich, auf dem Körper des Blondschopfes, nachdem sie zuvor gemeinsam über die Straße gekugelt waren. Es stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, das große Tuch des ehemaligen Verkaufsstandes wieder loszuwerden. Unter anderem um ihren Kopf gewickelt wehrte es sich hartnäckig. Zudem nahm es der Magierin die Sicht, sodass sie sich nur blind vorantasten konnte. Dass sie dabei eine Region berührte, die man als äußerst intim bezeichnen würde, fiel ihr nicht einmal auf. Sie spürte jedoch wie Mareo sich unter ihr regte und bewegte. Er hustete, vermutlich weil der Sturz auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen war und räusperte sich. Dann kündigte er an ihr zu helfen, was er auch tat. Gemeinsam mit ihm schaffte sie es schließlich sich von dem lästigen Stoff zu befreien und aufzurichten. “Danke…“ Auch der Otorame entfuhr ein kurzes Keuchen und Husten. Jeder Atemzug schmerzte. Ihr gesamter Körper schmerzte. Manche Regionen lediglich noch viel mehr als die anderen. Auch wenn Ariadne eine seltsame alte Frau war, so freute sich die Weißhaarige bereits darauf sie zu sehen. Zumindest ein wenig des Schmerzes konnte sie ihr sicher nehmen. Shizuka war in diesem Moment um jede Erleichterung froh, war sie noch so klein. Das Stützen Mareos half ihr da auch sehr weiter. Auch wenn es der Magierin wirklich beschissen ging und selbst das Aufsetzen des schwachen Lächelns ihr gesamtes Gesicht zum brennen brachte, war sie doch positiv gestimmt. Es war die Erleichterung darüber, dass alles gut ausgegangen war. Dennoch drückte Mareo sich aus, als fand in ihm auch eine negativere Emotion Platz. “Trotzdem hast du bis zum bitteren Ende dein Bestes gegeben um diese Stadt zu retten. Das zeichnet dich aus.“ Shizuka sah ihren Freund nicht gerne traurig gestimmt, weswegen sie ihm gleich gut zusprach und dafür auch ihre freie Hand auf die Brust legte. Ihren anderen Arm hatte sie derweil um seine Schultern gelegt, damit er ihr eine Stütze sein konnte. Nein, Mareo hatte wirklich saubere Arbeit abgeliefert. Kombinationsgabe, Willen und Einsatz. Hätte etwas davon nicht gestimmt, wäre der Tag sicher anders ausgegangen. “Ich bin froh darüber an deiner Seite kämpfen zu dürfen.“, schob die Magierin nach, woraufhin sich ein herzliches Lächeln in ihr von Schrammen und Dreck durchzogenen Gesicht zeichnete. Etwas unrund lief Shizuka gemeinsam mit Mareo in Richtung des Hafengebiets. Dort waren die Runenritter eingetroffen und dort hatten sie auch die Raven Tail Magier dingfest gemacht. Zudem lag das Schwert der Ritterin noch immer auf dem Hausdach, auf dem sie gegen Clank gekämpft hatte. Wenn dieser nicht sogar auch noch dort lag. Ob man die Waffe von ihm herunterbekommen hatte war fraglich. Die Otorame war nicht scharf darauf, sich noch mit den Rune Knights auseinanderzusetzen, doch bis sie behandelt wurde konnte das vermutlich nicht warten. “Wie hast du das eigentlich gemacht? Diese Wunderheilung im Hafen?“, fragte Shizuka, als sie an den Hafen dachte und ihr diese Ungereimtheit wieder einfiel. Er war vollkommen am Ende, gezeichnet von den Qualen, die Ratchet ihm zugefügt hatte und bewusstlos. Als er wieder auftauchte strotzte Mareo allerdings vor Energie. “Lightning God's Akkuladegerät?“, scherzte sie weiter. Ein Lachen entwich ihrer Kehle, bis es von einem kleinen Hustenanfall abgelöst wurde. Als die Zwei im Hafen eintrafen, fiel ihnen sogleich ein Pferdegespann auf. Daran hing ein Wagen, der nach einer gut gesicherten, mobilen Zelle aussah. Scheinbar bereitete man sich bereits auf den Abtransport vor.
Mit all den Schmerzen war es gar nicht so leicht, das große Tuch vom Marktstand los zu werden und wieder auf die Beine zu kommen, doch die beiden Feen waren dahingehend doch sehr erfolgreich. Etwaige unschickliche Zwischenfälle waren zügig ad acta gelegt und der Fokus lag nun darauf, die Runenritter zu erreichen, um die anfallenden Angelegenheiten vernünftig zu klären. Den gefährlichen Anteil des Auftrags hatten sie nunmehr erledigt und daher war ihnen endlich auch ein Durchatmen vergönnt, was für große Erleichterung sorgte. Leider sorgte diese Erleichterung aber auch dafür, dass all die Schmerzen und die Erschöpfung deutlich mehr im Vordergrund standen, als noch zuvor. Sie stützten sich gegenseitig und setzten sich in Bewegung, was jedoch holpriger war, als man zunächst angenommen hatte. „Keine Ursache“, entgegnete Mareo auf den Dank seiner Freundin, die er maßgeblich stützte. Er hatte ja eine Wunderheilung gehabt, sie jedoch nicht. Entsprechend war er es dieses Mal, der für sie da war und eben nicht umgekehrt.
Auf dem Weg durch Hargeon Town, der ziemlich langsam zurückgelegt wurde, blieb noch ausreichend Zeit für ein Gespräch. Wirklich gesprochen hatten sie seit der Kanalisation nicht mehr, denn dafür blieb einfach nicht ausreichend Zeit, doch gab es doch einiges, worüber man nun sprechen konnte. Der Halbgott realisierte allmählich, dass sie es wirklich geschafft hatten und natürlich hatte Shizuka nur lobende Worte für ihn übrig, die seinen eifrigen und heldenhaften Einsatz untermauerten. Allerdings hatte er dieses Wunder eben nicht allein vollbracht und leider auch nicht aus eigener Kraft, doch schlussendlich zählte nur das Ergebnis. „Hättest du den Einen nicht getötet, wäre ich jetzt tot. Hättest du die anderen Beiden nicht aufgehalten, hätten wir versagt und hättest du mich nicht aufgefangen, stünde ich jetzt auch nicht hier“, zählte er also auf und lächelte dabei. „Ohne dich wäre all das nicht möglich gewesen, Danke dafür“, bedankte er sich also bei ihr. Sie hingegen brachte noch hervor, dass sie froh darüber war, an seiner Seite kämpfen zu dürfen.
„Ich bin auch froh an deiner Seite kämpfen zu können. Wir sind ein starkes Team“, entgegnete der Halbgott lächelnd, während sich das Duo weiter durch die Straßen von Hargeon Town schleppte. Es kehrte für einen Augenblick stille ein, während der Hafen wieder näher kam und andeutete, bald am Ziel angekommen zu sein. Der Blondschopf blickte überrascht auf, als die Otorame einen gewissen Vorfall zur Sprache. Sie wollte von ihm wissen, wie er das vorhin eigentlich gemacht hatte, als er aus dem Hafenbecken zurück an die Oberfläche kam. Hinsichtlich seiner Magie fügte sie dann noch einen kleinen Scherz an, den er mit einem leichten Lachen quittierte. „Nicht ganz, aber irgendwie so ähnlich“, antwortete er. Sollte er ihr die Wahrheit sagen? Das konnte sie ihm sicher ohnehin nicht wirklich glauben und Mareo hatte Angst vor diesem Ergebnis, weswegen er lieber nicht näher darauf antworten wollte. Sein Blick ging empor in den Himmel, durch den sich die Sonnenstrahlen bohrten und er lächelte knapp. „Sagen wir…ich hatte Hilfe von einem alten…Freund“, fügte er an und ließ die Frage damit schwammig beantwortet.
Entsprechend dachte er die restlichen Meter bis zu den Runenrittern nur noch über Poseidon nach, aber auch über Helena. Er hatte die dunkelhaarige Magierin schon ewig nicht mehr gesehen, aber er erinnerte sich sehr gut an sie, allen voran an ihre Magie. Sie nutzte schwarzes Wasser, also war sie definitiv ein Godslayer und ihre Präsenz wirkte ähnlich der, die er von Poseidon wahrgenommen hatte. War sie auch eine Halbgöttin? War sie die Tochter von Poseidon? Es türmten sich unheimlich viele Fragen in ihm, doch Poseidon hatte versprochen, ihm eines Tages die volle Wahrheit mitzuteilen. Bis dahin musste er sich also in Geduld üben. Am Hafen eingetroffen, erblickten die beiden Magier direkt das Pferdegespann mit mobilem Gefängnis, das offenbar für die beiden Raven Tail Magier gedacht war. Als die Feen angelaufen kamen, eilte sofort ein Runenritter auf sie zu und fing sie ab, denn er war offenbar der Einheitsleiter und hatte sicherlich Fragen. „Ihr seid von Fairy Tail, richtig?“, fragte er zunächst und Mareo nickte. „Sind wir, ja“, bestätigte er noch einmal verbalisiert. „Vielen Dank für die Rettung der Stadt. Das zerstörte Gleis stellen wir euch trotzdem in Rechnung“, erklärte der Ritter und der Blondschopf zuckte mit den Achseln. Sollten diese Wichtigtuer doch machen, interessierte ihn gerade nicht sonderlich. Der Ritter seufzte und nickte verstehend, doch fertig war er noch nicht. „Wir wissen, dass es drei Magier waren. Wo ist der Dritte?“, fragte er und wartete ruhig eine Antwort ab. Der Halbgott wandte sich an Shizuka und lächelte. „Hol du dein Schwert, damit wir gleich gehen können“, bat er sie und wartete dann, bis die Otorame ein paar Schritte entfernt war.
Seine goldgelben Iriden trafen die Seelenspiegel des Ritters. „Seine Leiche liegt unterhalb des Bahnhofs in der Kanalisation“, erläuterte er. „Ich konnte sein Leben leider nicht verschonen, aus Notwehr-technischen Gründen“, erklärte Mareo weiter und nahm diese Tötung damit auf seine Kappe. „Ich muss Sie leider festnehmen“, entgegnete der Ritter und Mareo hielt seine Hände für die magischen Fesseln hin. „Ist schon in Ordnung. Aber lasst sie gehen, sie hat damit nichts zu tun“, fügte Mareo an und der Ritter nickte. Dann wurden ihm die magischen Fesseln auch schon angelegt. Er wusste, dass er heil aus der Nummer heraus kam, aber es zog eben eine Untersuchung nach sich. Dann wurde er abgeführt und für einen Augenblick schaute der Blondschopf seiner Kameradin hinterher.
Hätte Shizuka bemerkt, welches Missgeschick ihr da passiert war, dann hätte sie wohlmöglich einen plötzlichen Energieschub erfahren, mit dem sie dann von selbst aufgesprungen wäre, nur um gleich darauf am liebsten im Boden zu versinken. So jedoch behielt Mareo ihren Fehlgriff für sich. Die Körper der beiden Magier kamen zur Ruhe und speziell bei der Weißhaarigen machte sich das bemerkbar. Das Adrenalin war aus ihren Adern verschwunden und der Schmerz, den sie am ganzen Leib spürte und welcher temporär unterdrückt wurde, kehrte zurück. Die Hilfe des Halbgottes war bitternötig. Ohne ihn wäre der Weg zurück und wenn es nur bis zum Hafen war, noch viel anstrengender und mühseliger gewesen. Fast Kopf an Kopf schlichen sie also durch die Stadt und endlich hatten sie wieder Zeit dafür sich ein wenig auszutauschen. Shizuka gab sich Mühe die Seele ihres Gefährten zu befrieden. Er deutete Zweifel an, die sie im Keime ersticken wollte. So war es zumindest, wie sie seine Worte oder eine Botschaft dahinter, sei sie nun bewusst oder unbewusst ausgedrückt, verstanden hatte. Was die Magierin dafür erntete, waren ebenfalls wohltuende Worte. Mareo war derjenige, der in Sekunden den Magier ausgeschaltet hatte, der vielleicht gar der Kopf der Truppe war und er hatte die ganzen Lacrima eingesammelt, sie selbstlos über der Stadt in den Himmel geschleudert. Dennoch unterstrich er die Wichtigkeit seiner Kameradin an diesem Tage. Er war der strahlende Held, so wird es in der Berichterstattung sicher auch rüberkommen, daran hatte die Ritterin keine Zweifel. Dennoch hatte er ihre helfenden Hände gebraucht. Dass jene Hände an diesem Tage ein Menschenleben auf dem Gewissen hatten, drückte er dabei indirekt als Notwendigkeit aus, um sein Leben zu sichern. Ein von zwei Malen an diesem Tag. Dennoch mischte sich durch die Begegnung in der Kanalisation ein unangenehmer Beigeschmack zu dem späteren Feierabendbierchen, dessen war sie sich sicher und deswegen warf sie auch einen kurzen, geistesabwesenden Blick zu Boden. Zu guter Letzt merkte Mareo noch an, was für ein starkes Team sie doch gemeinsam waren. Worte, die Shizukas Herz erwärmten. “Das sind wir!“, strahlte sie ihm aus nächster Nähe entgegen, so gut sie nur strahlen konnte. Den Scherz über die Magie des Schwarzen Blitzes, nahm jener recht gut auf. Auf die Frage, die sie dabei stellte, ging er jedoch nicht ein. Jedenfalls nicht grade präzise. “Ein alter Freund?“ Sie lachte amüsiert auf. “Das klingt ja mysteriös. Kennst wohl ein paar Fische, hm?“ Dass an der Sache etwas fishy war, konnte Shizuka sich zusammenreimen. Genauso wie sie sich in diesem Moment bewusst war, dass er ihr nicht mehr dazu sagen wollte. Die Weißhaarige respektierte das und bohrte auch nicht weiter nach, was jedoch nicht bedeutete, dass sie nicht doch neugierig war. Vielleicht würde Mareo ja später mal davon erzählen, so wie er ihr auch ein anderes Geheimnis anvertraut hatte. Dass dem Blondschopf den restlichen Weg über eine Frau im Kopf herumschwirrte, hätte sie jedenfalls nicht geahnt. Das war aber nicht das einzige, was sie nicht geahnt hätte. Kaum waren die zwei Feen im Hafen eingetroffen, belästigte einer der Runenritter sie auch schon förmlich. Sie wurden nicht wirklich begrüßt und kaum hatte der Mann seinen Dank für die Hilfe ausgedrückt, erwähnte er noch im selben Atemzug, dass die Gilde dennoch für die Schäden aufkommen musste, die Mareo an den Gleisen des Bahnhofs hinterlassen hatte. Shizuka seufzte abfällig. Sah so Dankbarkeit aus? Wenn es nach dem Gesetz ginge, hätte Fairy Tail seine Hände eher in Unschuld gewaschen, wenn niemand reagiert hätte. Sah man von der Tatsache, dass die Verbrecher sich als Magier der Gilde ausgegeben hatten mal ab. Dann aber wäre die halbe Stadt in die Luft geflogen und viele Menschen hätten ihr Leben verloren. Mareos Reaktion, sein Achselzucken war ein Symbolbild für die Haltung, die sie dazu einnahmen. Sie nahmen diese Lächerlichkeit auf sich, um den Menschen dieser Region der selbstlose Helfer zu sein, den sie brauchten. Etwas, wozu die Rune Knights scheinbar nicht in der Lage waren. Als der Truppleiter sie auf den fehlenden Magier ansprach, reagierte der Blitzmagier eigenartig. Er schickte Shizuka ihr Schwert holen, verpackte das aber wie einen beiläufigen Kommentar. “Klar, aber ich…“ Aber sie hatte doch grade zu diesem Thema etwas zu sagen! “Wartet auf mich.“, forderte sie von den beiden Herren, die grade hauptsächlich miteinander kommunizierten. Sie wollte sich noch beeilen, mit ihrer geflügelten Rüstung aufs Dach zu kommen, doch das fiel ihr denkbar schwer. Es dauerte einen Moment und kostete Überwindung, doch als sie mit ihrer magischen Klinge zurückkehrte, wollte die Weißhaarige ihren Augen kaum trauen. Der Runenritter hatte Mareo Handschellen angelegt und er war bereits dabei ihn abzuführen. Diese Situation wurde immer absurder. “Hey! Was macht ihr mit ihm?“, rief die Otorame dem Gesetzeshüter aufgebracht zu. “Was soll das?!“ Die Magierin humpelte mehr auf ihn zu, als zu laufen. Dennoch wirkte sie damit scheinbar sehr bedrohlich, denn einer der Wachmänner stellte sich zwischen sie und den Befehlshaber. Er griff nach ihrem Oberarm und Shizuka riss sich sofort aus diesem Griff frei. “Ist das der Dank für unsere Hilfe?!“ Die Ereignisse überschlugen sich und die Magierin war aufgewühlt. Es dauerte einen Moment, bis der Groschen fiel…
Genutzte Zauber Black Wing Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III MANAVERBRAUCH: 150 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Diese pechschwarze Rüstung generiert beim Anlegen ein Paar schwarze Flügel am Rückenteil der Rüstung. Dank der Flügel ist es dem Zauberer nun möglich zu fliegen, wobei die Geschwindigkeit des Fluges und die Tragekraft der Willenskraft des Anwenders bis zu einem maximalen Level von 8 entspricht.
Die beiden Magier waren wirklich ein starkes Team und stets achteten sie aufeinander, aber leider teilten dahingehend auch beide Feen dieselbe Schwäche. Sie beide brachten eine ungeheuer große Selbstaufopferung ein, was schlussendlich dazu führte, dass keiner unverletzt oder ungestraft blieb. Dadurch dass sie stets aufeinander aufpassten und sich in die Schusslinie begaben, steckten sie beide auch unweigerlich oft und intensiv ein. Das Ergebnis waren dann zwei humpelnde, sich gegenseitig stützende Feen, die völlig am Ende waren. Wenigstens waren sie sich einig, dass sie füreinander da und eben ein starkes Team waren, es gab also noch Hoffnung, zukünftig vielleicht etwas umsichtiger zu sein. Hinsichtlich der Wunderheilung des Celeris, versuchte Shizuka natürlich ihre Neugier zu befriedigen, aber Mareo wusste nicht so recht, ob und wie er mit ihr darüber sprechen sollte. Es war bereits sehr schwer gewesen, ihr das Geheimnis seiner Abstammung zu verraten, aber wenn er ihr jetzt von Poseidon berichten würde, bestand durchaus die Gefahr der Unglaubwürdigkeit. Der Blondschopf fürchtete sich davor, von ihr für einen Narren gehalten und abgestoßen zu werden.
„Eher einen großen…Fisch“, lachte der Blondschopf amüsiert, als die Otorame ihre Scherze hinsichtlich seiner Schwimmrunde fortführte. Er war froh, dass sie seine Distanz dahingehend respektierte, sich in Geduld übte und all das nicht so engstirnig sah. Mareo wollte sie damit weder verletzen noch von sich weisen, aber noch hatte er ja selbst nicht alles für sich ins Reine gebracht, daher ging es einfach nicht anders. Viel wichtiger war gerade aber, dass sein Onkel nicht mitbekam, wie er ihn als großen Fisch bezeichnete. Hoffentlich hatte der Gott des Meeres Verständnis für diese Ausflüchte und die damit verbundene Bezeichnung, ansonsten durfte sich der Blitzmagier wohl über eine Racheaktion freuen. Doch weiter beschäftigte sich Mareo nicht damit, denn seine Gedanken kreisten gerade eher um Helena, die offenbar ein Teil dieses ganzen Mysteriums war. Er hatte damals schon das Gefühl, dass die Rune Knight ein besonderer Mensch war, aber das sie so eng an sein Schicksal gebunden war, hätte er sich in den kühnsten Träumen nicht ausgemalt.
Dann erreichten sie den Hafen und wurden zügig von einem Runenritter abgefangen, der hier offenbar das Kommando inne hatte. Dieser stellte natürlich ein paar Fragen, bedankte sich eher halbherzig für die Rettung der Stadt und gab kund, dass Fairy Tail für den teils zerstörten Bahnhof aufkommen musste. Diese Wichtigtuer gingen dem Blitzmagier immer so gehörig auf die Eier, dass er nur genervt mit den Achseln zucken konnte. Inständig hoffte er darauf, dass Aska den Laden umkrempeln und effizienter gestalten konnte, doch vermutlich würde sich am Militär ohnehin nie etwas ändern. Als das Gespräch auf den toten Raven Tail Magier gelenkt wurde, schickte Mareo seine Freundin fort, damit diese ihr Schwert holen konnte. Diese war so perplex, dass sie sich dagegen nicht wirklich wehren konnte und nahm diese Aufgabe dann auch wahr. Mareo hingegen nutzte die Zeit, um die Tötung des Magiers auf seine Kappe zu nehmen und wurde direkt verhaftet.
Mareo blickte kurz noch Shizuka hinterher und machte sich dann bereit, um ebenfalls in dieses Gefängnis auf dem Planwagen zu steigen, als er die Stimme seiner Kameradin vernahm. Diese war natürlich völlig außer sich und legte sich direkt mit dem Kommandanten an, doch eine Wache stellte sich dazwischen. Die Otorame riss sich los und versuchte zu debattieren, doch es war zwecklos. Weitere Wachen traten auf den Plan und machten deutlich, dass sie Zwang anwenden würden, wenn Shizuka sich nicht endlich zusammen riss. Mareo sah zu Shizuka und lächelte. „Kehre zur Gilde zurück und erstatte dem Meister Bericht“, meinte der Halbgott ruhig und bedacht. „Ich werde mich der Untersuchung wegen des toten Magiers stellen“, fügte er an und wirkte sehr zuversichtlich und überzeugt. „Wir sehen uns, Shizu“, verabschiedete sich Mareo dann von ihr und stieg auch schon in das mobile Gefängnis, in welchem die beiden bewusstlosen Raven Tail Magier bereits eingesperrt waren. Der Halbgott wurde darin angekettet und schon schloss sich die Tür des Gefängnisses. Der Kommandant hielt sich natürlich an sein Wort und blickte die Otorame an. „Sie dürfen dann gehen. Das war alles“, erklärte er und schenkte ihr einen mitleidigen Blick. Er wollte eigentlich niemanden verhaften, aber Gesetz war Gesetz.
Shizuka fragte nicht weiter nach, auch wenn sie sehr neugierig gewesen war, wie Mareo so plötzlich auf die Beine gekommen war, so von Null auf Hundert. Eine Andeutung machte er ja, aber mit der konnte sie wirklich wenig anfangen. Wenig anfangen konnte die Magierin aber auch mit dem Getue der Rune Knights. Die zwei Feen begaben sich zum Abschluss der Quest extra noch einmal in den Hafen, um dort alle Details zu klären und sich dann endlich auf den Heimweg zu machen, doch ganz so einfach wurde es dann nicht. Statt Dankbarkeit ernteten sie in erster Linie Kritik, doch das waren sie als Fairy Tail Magier ja bereits gewohnt. Auch, dass einer aus ihren Reihen mal mehr Ärger mit den Rune Knights hatte und verhaftet wurde geschah ab und an. Doch warum nun plötzlich Mareo die Handschellen angelegt wurden, während Shizuka ihre Waffe vom Hausdach holte, wollte ihr nicht direkt einleuchten. Dementsprechend groß war ihre Empörung über das Vorgehen des Truppleiters. Die Weßihaarige war kurz davor eine Dummheit anzustellen, die sie im Gefangenentransport gleich neben Mareo platzieren würde, doch genau dieser schenkte ihr ein Lächeln und ein paar Worte, die sie letztlich dazu brachten sich zumindest soweit zu beruhigen, dass sie nicht weiter gemaßregelt werden musste. Trauer legte sich auf ihr Gesicht, denn sie verstand nun, warum genau die Leute ihren Kameraden in Ketten legten. Es war ihre Schuld. Sie war es, die aus Notwehr den dritten Magier, unten in der Kanalisation getötet hatte. Doch der Halbgott hatte gelogen und diese Schuld auf sich zu nehmen. Aber warum? Um Shizuka zu schützen? Dafür brockte er sich selbst diesen Ärger ein. Er musste nun diese Shitshow durchmachen für Vergehen die sie getätigt hatte. Man konnte sagen, sie hatte ihm das angetan. Trauer und Schuldbewusstsein entgegnete sie dem warmen Lächeln des Blitzmagiers. “Ja, mach ich!“, antwortete sie auf seine Aufforderung. Und sie würde Raban Bericht erstatten, aber den ehrlichen Bericht. Sie würde ihm beichten was geschehen war und ihm erklären, wie Mareo sich in die Schusslinie warf um sie zu verteidigen. Und sie würde ihn bitten ihm irgend möglich zu helfen. “Lass dich nicht unterkriegen!“, rief die Weißhaarige ihrem Freund noch hinterher, als dieser zu den Verbrechern in den Transporter gesetzt wurde. Solange es ihr möglich war, blickte sie dem Blondschopf hinterher. Dann erst fiel ihr A ugenmerk auf den Runenritter, der ihre gewehrte zu gehen. “Ja, danke. Zu gnädig!“, reagierte sie pampig, angefressen aufgrund der Vorkommnisse im Hafen. Aufgewühlt, traurig und nicht minder zornig machte sich Shizuka auf den Weg zum Bahnhof. Es dauerte eine Weile, bis sie in einen Zug einsteigen konnte, der sie zurück nach Magnolia brachte. Zum einen musste die Evakuierung aufgehoben werden, die Leute mussten erst einmal zurückkehren. Zum anderen verursachten die von Mareos Blitzatem hervorgerufenen Schäden an den Gleisen gewisse Komplikationen im Bahnverkehr. Auf diese musste man sich erst einmal einstellen und dann verzögerte sich der gesamte Ablauf weiter. Es war mitten in der Nacht, als Shizuka erschöpft und gezeichnet, sowohl körperlich als auch emotional, zur Gilde zurückkehrte. Es war ihr allgemeiner Zustand der sie dazu brachte, noch in der Nacht Raban zu wecken und ihm alles zu erzählen, obwohl wirklich keine Notwendigkeit bestand damit nicht bis zum Anbruch des nächsten Tages zu warten. Der Meister reagierte kein bisschen abweisend. Er kümmerte sich um seinen Schützling und veranlasste zudem, dass Ariadne hergeholt wurde, um sich um den zerschlissenen Körper der Magierin zu kümmern. Raban versuchte sie derweil auf emotionaler Ebene zu beruhigen und ihr zu versichern, dass alles in Ordnung kommen würde.
Questbeginn: Rivalität zwischen Jägern featuring @Norah & Kit
"Oh, Norah, schau mal." Während eine Hand des Tahimora eine kleine Papiertüte voller frischer Äpfel hielt, streckte sich die andere einem Zettel entgegen, der auf dem großen, vollgepackten Brett beinahe schon unterging. Im Gegensatz zu den vielen anderen Hilfsgesuchen und Aufträgen war ihm dieser aber trotzdem sofort ins Auge gesprungen. "Können wir den nicht übernehmen?" Eine Frau suchte nach geeigneten Kandidaten für einen Wettkampf um das Erlegen eines Wildschweins. Doch die Herausforderung, die sie versprach, war nicht das, was Kit so sehr an der Sache reizte, es war die Beschreibung der Beute. Es handelte sich um ein altes, vom Leben gezeichnetes Tier, das wohl zunehmend die Kraft zum Weiterleben verlor. Eine der ersten Lehren, die er damals zum Beginn seiner Kriegerausbildung beigebracht bekommen hatte, war, dass das Leben zwar wertvoll war und niemals leichtsinnig genommen werden sollte, dass der Tod aber genauso ein Segen, eine Befreiung sein konnte. Leid sollte niemals bewusst herbeigeführt oder herausgezögert werden. Auch bei der Jagd spielte genau das eine große Rolle, denn es ging nicht immer nur darum, Beute zu erlegen und somit Nahrung zu besorgen, es ging auch darum, andere Lebewesen vor einem qualvollen Ende zu bewahren. Und genau diesem Schicksal schien der alte Eber gerade entgegenzusteuern. Er hatte sein Leben lang hart gekämpft und nun hatte er es verdient, dieses auf würdevolle, schnelle Weise zu verlieren. Die gewaltige Geldsumme, die das Duo erwartete, falls sie gewannen, feuerte die Motivation des Fuchses nur weiter an. Sie brauchten dringend mehr Jewel, genau deswegen standen sie ja überhaupt jetzt vor dem Questbrett. Der Lohn ihrer letzten Quest neigte sich stetig dem Ende zu, hatte gerade noch so für das Obst, das der Fuchs bei sich trug, gereicht. "Ich meine, mit meiner Jagderfahrung und deiner Magie machen wir die doch locker platt! Die hat überhaupt keine Chance gegen uns!" Zugegeben, ein wenig Sorgen machte er sich schon, denn wenn sie doch versagten, bekamen sie gar nichts. Dieser Auftrag war vollkommen anders als der erste, den sie erledigt hatten. Sein Blick wanderte hinüber zu Norah, seine Ohren neigten sich zurück. Es gab sicherlich genug Alternativen mit größeren Erfolgschancen und geringerem Risiko, aber wer kümmerte sich dann um das arme Wildschwein? Wie lange würde dieser Zettel hängen, bevor ihn ein anderer Magier entdeckte und übernehmen wollte? Er konnte seinen Zwiespalt nur schwer verstecken, auch, wenn er sich bemühte. "Oder meinst du, das ist zu riskant? Ich will nicht, dass wir dann ohne Lohn dastehen ... aber das Wildschwein ..."
Mit seinem Speer über der Schulter ging Norah gegen Kit her, warf einen kurzen Blick über seine Schulter zurück in Richtung des Marktes, von dem sie gerade kamen. Wenn er ehrlich war, hatte er gerade Lust auf Bananen gehabt... aber wann war ein Schakal schon ehrlich? Äpfel hatten ein weit besseres Preis-Leistungs-Verhältnis, man wurde besser davon satt und konnte sie auf verschiedene Weisen verzehren, was bedeutete, dass man auch mal zwei oder drei Tage davon leben konnte, ohne dass es untragbar wurde. Außerdem hatte Kit richtig glücklich ausgesehen, als er entdeckt hatte, wie frisch und saftig die Äpfel an diesem Stand gewirkt hatten... Da war doch klar, dass der N'doul sofort zustimmen würde, dass sie genau die kaufen sollten. Für ein Bündel Bananen reichte es dann nicht mehr, aber das war wohl besser so. Kurz hatte er darüber nachgedacht, eine einzelne mitgehen zu lassen – alte Gewohnheit –, aber da hatte er sich schnell wieder in den Griff bekommen. Sie waren jetzt schon ein paar Tage hier in Fiore unterwegs. So langsam fiel es Norah leichter, sich ihrem neuen Lebensstil anzupassen.
„Hm?“
Leicht überrascht wandte er sich dem schwarzen Brett zu und nahm seinen Speer etwas fester in die rechte Hand, klopfte mit dem Ende zweimal auf den Boden. An diesem Brett vorbei zu kommen und einen kurzen Blick darauf zu werfen wurde langsam alltäglich. Auf dem Weg vom Markt oder aus der Innenstadt zu ihrer temporären Unterkunft am Stadtrand kamen die beiden Stammeskinder ohnehin an diesem Platz vorbei, da bot es sich an, zumindest mal zu gucken, was gerade so aushing. Je öfter man schaute, desto höher die Chance darauf, sich einen guten Auftrag als Erstes zu schnappen. Und gerade heute konnten sie einen guten Auftrag gebrauchen, schließlich war ihr Erspartes am Ende angelangt. „Zeig mal her.“ Den Questzettel entgegen nehmend las Norah einmal darüber, fokussiert und ernst. „Hm.“ Schlecht klang das nicht. Anders als sein bester Freund hatte Norah wenig Gefühl für Ehre oder dafür, wie ein Leben enden sollte, aber als spiritueller Kenner der Natur erkannte er ein Tier, dessen Leben sein natürliches Ende erreicht hatte. Was hier beschrieben wurde war auf jeden Fall ein Wesen, das den nächsten Teil seiner Reise antreten und wieder Eins mit der Welt werden sollte. Ein Wesen, das ein erfülltes Leben gelebt und seine Energien aufgebraucht hatte, ohne realisieren zu wollen, dass es zu Ende war. Der Tod gehörte zum Leben wie das Leben zum Tod... auch wenn die Auftraggeberin vermutlich nicht wirklich verstand, wie das Ganze funktionierte. Die Hintergründe waren auch eigentlich egal. Das Ergebnis zählte.
„Keinen Lohn? Warum sollten wir keinen Lohn bekommen?“, fragte der Schamane, skeptisch eine Augenbraue hebend, und senkte seinen Blick noch einmal auf den Questzettel, um ihn sich ein weiteres Mal aufmerksam durchzulesen. „Hm, hm, hm... nein, ich seh's nicht. Ich seh hier kein Risiko.“ Die Hand in seine Hüfte stemmend sah der N'doul seinen besten Freund an, klopfte noch einmal mit seiner Waffe auf den Boden, ehe er mit stolzem Blick das Kinn hob. „Der bessere Jäger kriegt das Geld, richtig? Also muss eine Jägerin aus Fiore das Wildschwein schneller erlegen als du, damit wir nichts verdienen? Ich sehe keine Zukunft, in der das je passieren könnte.“ Amüsiert schnaubte der Schakal, schüttelte leicht den Kopf. Also wirklich. Es war ein irrsinniger Gedanke, dass Kitani jemals verlieren könnte, wenn es ums Jagen ging. Entschlossen hielt der N'doul ihm die Quest wieder hin. „Also klar! Lass uns das machen, Kit!“
Ein wenig nervös beobachtete der Fuchs, wie sein Freund den Questzettel in die Hand nahm und las. Unruhig verlagerte er sein Gewicht von einem Bein aufs andere und wieder zurück. Das hier war vollkommen anders als der erste Auftrag, den sie übernommen hatten. Da hatten sie nur zwei Idioten miteinander verkuppeln müssen, genau genommen hatte das Pärchen ab einem gewissen Punkt die Arbeit mehr oder weniger selbst übernommen, hatte nurnoch hier und da einen kleinen Stups in die richtige Richtung benötigt. Das hier verlangte deutlich mehr von den beiden Stammeskindern, sie sollten nicht nur ein wildes Tier erlegen, sondern es auch noch schneller tun als eine andere Jägerin. Für die Auftraggeberin stand hierbei eindeutig der Wettbewerb im Mittelpunkt, das war Kit bewusst. Normalerweise wäre ein Wettkampf ein Auftrag gewesen, dem er nicht weiter Aufmerksamkeit schenkte, doch das Wildschwein, das im Text erwähnt wurde, schnappte sich seinen Fokus. Als Stammeskrieger war der Kreislauf des Lebens ein zentraler Punkt in seinem Leben, er fühlte sich dazu verpflichtet, einen gerechten, glatten Lauf aufrecht zu erhalten. Leben schenken, Leben retten und auch Leben nehmen, mit alldem war der Tahimora mehr als nur vertraut, es war ein fester Bestandteil seiner Existenz. Deswegen konnte er den Zettel nicht einfach zurückhängen und einen anderen, leichteren auswählen. Zögerlich hob er den Finger und deutete auf die Zeile, die nur dem Gewinner des Wettstreits den ausgeschriebenen Lohn versprach. Wenn sie verloren, gingen sie leer aus. Seine mehrfarbigen Seelenspiegel ruhten auf Norahs Gesicht, suchten nach Anhaltspunkten zu dessen Gedanken. "...wie?" Die großen Fuchsohren kippten ein wenig nach vorne. Natürlich war da ein Risiko! "Ja genau, wir müssen schneller sein als sie." Bestätigend nickte er. So hatte er es zumindest verstanden. War ihm ein Fehler unterlaufen? Nein. Überrascht reckten sich die Ohrenspitzen wieder in die Höhe, die Äuglein wurden groß. Er wusste ja, dass Norah deutlich mehr Vertrauen in seine jagdlichen Fähigkeiten hatte, als er selbst, aber so sehr? Beschämt wendete er den Blick zur Seite, fuhr sich mit der Hand über den Hinterkopf. War er wirklich so talentiert? Es gab keinen Grund für den N'doul, zu lügen, oder? Bisher hatten sie noch niemanden getroffen, der so naturverbunden war, wie die Stammeskinder, bisher wirkte Fiore eher wie eine Welt, in der die Leute ihr Band zu ihrer Umwelt gekappt hatten. Bestimmt gehörte diese Jägerin zu ihnen, bestimmt konnte sie Kit nicht im geringsten das Wasser reichen! Der Tahimora war schließlich nicht nur clever, sondern auch flott und geschickt! Er hatte so viele Jahre hart trainiert, er würde doch nicht verlieren! Man konnte in seinem Gesicht klar und deutlich beobachten, wie die Nervosität langsam schwand und zu Selbstbewusstsein und Entschlossenheit wurde. "Du hast vollkommen Recht, Norah! Ich kann gar nicht verlieren!" "Soso, ihr glaubt also es gibt keine Zukunft, in der ich gewinnen könnte?" Obwohl die junge Frau Heels trug, hatte sie sich beinahe lautlos den Stammeskindern genähert. Der Blick des Tahimora schoss in ihre Richtung, mit großen Augen starrte er ihr entgegen. Wie hatte sie das geschafft?! "Ich hätte nicht gedacht, dass mein kleiner Auftrag so schnell Anklang findet. Ich habe ihn vor nicht einmal zehn Minuten aufgehangen." Ein langer, getupfter Schweif ringelte sich um den Oberschenkel der jungen Frau, die ihnen gegenüber stand und selbstbewusst entgegen blickte. Obwohl weder Kit, noch Norah besonders klein waren, überragte sie die Beiden problemlos. Es benötigte überhaupt keinen Blick auf ihre tierischen Merkmale, um sofort zu wissen, dass es sich bei ihr um ein Raubtier handelte. Der Schwarzhaarige trat einen Schritt zurück, seine Hand legte sich an den Arm seines besten Freundes. Als er den Namen 'Janine Leopard' gehört hatte, war er nicht davon ausgegangen, dass dieser so wortwörtlich zu nehmen war. Konnte ein Fuchs wirklich etwas gegen einen Leoparden ausrichten? Die Angst in den Augen des Untoten war kaum zu übersehen, doch er fasste trotzdem seinen Mut und blaffte: "Wir werden auf gar keinen Fall verlieren, wir sind hundertmal besser! R-richtig Norah?!"
Natürlich stellte Norah die ganze Sache ein wenig dramatisch dar, aber er meinte es, wie es sagte: In einem Wettbewerb zwischen Kitani und eines Jägers aus Fiore stand bereits fest, dass der Fuchs der Sieger sein würde. “So ist es richtig”, nickte er, ein schmales Lächeln auf seinen Lippen, als er die Freude und Motivation seines Partners sah. Diese Art Ausdruck auf den Zügen des Tahimora zu sehen war, wofür er lebte, wofür er kämpfte. “Mit mir in deinem Rücken und dem Ziel vor deinen Augen gibt es nur ein mögliches Ende.” Davon war der Schakal überzeugt… aber dennoch schwand sein Lächeln plötzlich, als die beiden von hinten angesprochen wurden. Sich umdrehend entdeckte er die Frau, die ihnen… ganz schön nahe war, dafür, dass er von ihr noch keinen Ton gehört hatte. Selbstbewusst und hochgewachsen stand sie da, während ihr Schweif langsam von links nach rechts durch die Luft glitt. Hatte sie hier darauf gewartet, dass jemand ihren Auftrag annahm? Hatte die Jägerin nichts Besseres zu tun? Etwas jagen, oder sowas? Anscheinend hing der Zettel noch gar nicht so lange hier rum… Da hatten die beiden wohl Glück gehabt, denn in den Augen des Schakals war das hier noch immer leicht verdientes Geld. “Korrekt”, bestätigte Norah mit einem entschiedenen Nicken die enthusiastischen Worte seines Partners. Sie würden nicht verlieren. Seine rechte Hand hebend deutete er mit seinem hölzernen Speer auf die Leopardin.
“Wir sind die naturgebundenen Stammeskinder Minstrels. Mein Name ist Norah, ein traditioneller Schamane, und mein Partner Kitani ist ein großer Krieger der Wälder. Er hat eine Bindung zu Leben und Tod, die sich ein Fiorer wie du kaum vorstellen kann. Der Eber, den du beschreibst… Er ruft nach dem Leben, und der Tod ruft zurück. Seine Zeit ist gekommen, Leid ist, was bleibt. Dieser Ruf hat uns zu deinem Auftrag geführt, kaum dass er gestellt wurde… und wir folgen ihm, bis das Tier seinen Frieden gefunden hat.” Sein Blick war kühl, mit einem unterschwelligen Feuer darin. Seine Augen entschlossen, fokussiert. Man konnte ihm die Passion hinter seinen Worten tatsächlich abkaufen. Mit dem gleichen Selbstbewusstsein zog Norah seine Waffe zurück, stieß deren Ende einmal laut klackend gegen den steinernen Boden zu ihren Füßen. “Also ja. Eine Zukunft, in der wir das Schicksal dieses Wesens in die Hände einer Fiorerin legen, gibt es nicht. Deine Niederlage ist besiegelt.”
Eine kurze Stille legte sich über den Platz, als die beiden Seiten einander anstarrten. Die Augen der Jägerin verengten sich, während sich der Schamane leicht anspannte. So, wie ihr Schweif sich bewegte… Das war bei Wildkatzen ein Zeichen dafür, dass sie sich zum Angriff bereit machten, nicht? Leicht nervös hoffte er darauf, nicht angesprungen zu werden, und doch hielt er stand, wich nicht zurück, zeigte keine Schwäche. Ein paar Sekunden vergingen… ehe Janine amüsiert auflachte. “Oh, seid ihr Jungs immer so ernst? Das ist ja süß”, schmunzelte sie und betrachtete die beiden, wie eine Katze zwei Mäuse im Auge behielt. Leicht frustriert biss Norah die Zähne zusammen. Er fühlte sich hier irgendwie nicht besonders ernst genommen. “Aber das gefällt mir. Ich mag euren Stil, und wenn ihr nicht nur ans Geld, sondern auch ans Tier denkt, umso besser. Ganz Unrecht habt ihr nicht… So weit denkt leider nicht jeder in Fiore.” Leucht seufzend schüttelte sie den Kopf, verlor aber ihr Lächeln nicht. Stattdessen öffneten sich ihre Lippen, und in einem selbstsicheren Grinsen zeigten sich ihre scharfen Fangzähne. “Ihr seid angeheuert! Ich freue mich darauf, euch zu zeigen, dass es auch hier jemanden gibt, dem ihr nicht gewachsen seid…”
Die großgewachsene Leopardin weckte in Kitani ein Unbehagen, das er so gar nicht kannte. Bereits ein Blick von ihr reichte aus, um ihm sein gesamtes Selbstvertrauen wieder zu rauben. Besonders selbstbewusst war er in der Gegenwart von Fremden noch nie gewesen, doch sein jetziges Gegenüber setzte noch eine Schippe obendrauf. Sie strahlte eine mächtige Präsenz aus, die vermutlich nur Raubtieren an der Spitze der Nahrungskette zuteil wurde. Zwar war auch der Fuchs ein Jäger, in der Gegenwart eines Leoparden war er jedoch kaum mehr als leichte Beute. Er wollte sich nicht einschüchtern lassen, stark sein, doch letztendlich versteckte er sich doch hinter seinem besten Freund, lugte nur vorsichtig an dessen Arm vorbei. Dieser zeigte nicht einmal einen Hauch von Scheue, im Gegenteil. Stolz wie eh und je streckte er der Auftraggeberin seinen Speer entgegen, zeigte ihr so klar und deutlich, dass er sich nicht vor ihr fürchtete, sondern die Herausforderung, die sie mit sich brachte, annahm. Wie cool er doch war! Auch Kit wollte unbedingt so stark und selbstbewusst sein, wollte sich der getupften Raubkatze stellen. Sein Herz schlug vor Angst, als er langsam wieder einen Schritt nach vorne - und somit wieder voll und ganz an die Seite des Hellhaarigen - trat. Es fühlte sich an, als würde er dem sicheren Tod direkt ins Gesicht starren, doch er hob den Blick trotzdem und fixierte die junge Frau, die großen Ohren legte er dabei nach hinten. "Dieser Eber braucht unsere Hilfe und wir werden ihn nicht enttäuschen." Seine Stimme wurde immer und immer mehr zu einem Knurren. Es war ein merkwürdiger Zwiespalt, der sich im Herzen des jungen Kriegers breitmachte. Einerseits wollte er sich mit der Feline anlegen, andererseits wäre er am liebsten vor ihr geflohen. Doch nachdem Norah sich so für ihn eingesetzt hatte, war Letzteres einfach unmöglich. Bemüht, die Angst aus seinen Seelenspiegeln zu verbannen, erwiderte er, Seite an Seite mit seinem besten Freund, den intensiven Räuber-Blick der Katze. Noch immer rumpelte ein leises Knurren in seiner Kehle. Die großen Fuchsohren weigerten sich auch weiterhin, sich aufzustellen, selbst, als die Katze plötzlich begann, zu lachen. "Das Gleichgewicht der Natur ist halt kein Witz für uns!" Es war eine äußerst ernste Angelegenheit, die einfach keinen Raum für Leichtigkeit und Humor ließ. Mal ganz davon abgesehen, dass seine lockere Seite einzig und alleine für Norah bestimmt war! Fremde konnten ihm gestohlen bleiben! "Und wir sind ganz bestimmt nicht süß!" Das ging nun wirklich zu weit! Eingeschnappt bließ er die Backen auf und stellte das Fell auf um möglichst groß und bedrohlich zu wirken (ob es allerdings wirklich diesen Effekt erzielte, war zu bezweifeln). Egal was das Duo tat, die junge Frau schien sie einfach nicht ernst nehmen zu wollen. Egal ob sie, wie Norah, mit Menschensprache kommunizierten oder so wie Kit über die der Tiere, nichts schien sie auch nur annähernd einzuschüchtern. Sie musste wirklich ein gewaltiges Ego haben! Genau das war noch ein Grund mehr, sie in dem Wettkampf zu besiegen. Irgendjemand musste ihr ja mal zeigen, dass sie nicht unbesiegbar war! "Warte erstmal ab! Wenn hier wer wem nicht gewachsen ist, dann ja wohl du uns!" Also wirklich! Sie hatten schon zuvor gar nicht die Option, zu verlieren, aber jetzt erst recht nicht mehr! Aber bevor sie sich überhaupt Gedanken über das Gewinnen machen konnten, mussten sie erst einmal wissen, wo sie das Wildschwein überhaupt auffinden konnten. "Wo lebt der Eber denn überhaupt?"Als Kitani diese Frage stellte, kramte Janine sofort eine Karte aus der kleinen Umhängetasche, die sie bei sich trug. Anstandslos drängte sie sich zwischen die beiden Stammeskinder, sodass Beide einen guten Blick auf das hatten, was sie ihnen zeigen wollte. Irritiert stolperte das Großohr einen Schritt zurück, sein Blick richtete sich hilfesuchend an Norah. Dass dieser nun nicht mehr an seiner Seite war, gefiel ihm überhaupt nicht. "Hier sind wir, in Hargeon. Da oben ist Kurobu." Ihr Finger fuhr zwischen den Städten hin und her. "Dazwischen seht ihr dieses Sumpfgebiet. Und genau in dessen Herzen-" Sie tippte mit dem langen Nagel ihres Zeigefingers auf die entsprechende Stelle auf der Karte. "befindet sich das Gebiet, in dem der alte Eber lebt. Inzwischen lässt es sich gut eingrenzen, da er sich nicht mehr besonders weit bewegt."
Nicht mit den gleichen tierischen Instinkten gesegnet wie sein bester Freund fühlte Norah herzlich wenig, wenn er die Leopardin ansah. Schlussendlich war auch sie nur eine Person unter vielen, und unter allen Lebewesen dieser Welt strahlte keines auf die gleiche Weise wie Kitani. Sicher, es war nicht schwer, dem N'doul auch mal Angst zu machen, aber bis jetzt hatte diese Frau noch nichts getan, was ihm Respekt einflößte. Der eigentlich mächtigere Tahimora wirkte da weniger sicher... Spannend. Ein Grund mehr für Norah, stark und standhaft die Stellung zu halten. Sie durfte nicht das Gefühl bekommen, die beiden Stammeskinder einzuschüchtern. „Kit hat Recht. Es ist ein ernstzunehmendes Thema“, nickte Norah, um die Worte seines Freundes zu unterstützen. Diese Janine tat so, als verstünde sie mehr vom Willen der Natur als der Rest Fiores, aber dass sie dem Leid eines Tieres mit solcher Gelassenheit entgegen blicken konnte zeigte deutlich, dass sie sich überschätzte. Ein großer Fisch in einem kleinen Teich, vermutlich. Immerhin half sie dabei, den Fennec anzufeuern. Seine Zweifel von zuvor wirkten wie weggeblasen. Er wollte gewinnen.
„Hey!“
Mit verstimmtem Blick trat Norah zurück, als sich die Leopardin zwischen ihn und Kit drängte, und sah sie abschätzig an. Die sollte sich mal nicht einbilden, hier tun und lassen zu können, was sie wollte! Darauf achtend, Körperkontakt zu vermeiden, trat er um sie herum und schob sich bockig zwischen sie und seinen besten Freund. „Es reicht, wenn du es uns zeigst. Kein Antatschen nötig.“ Eine unterschwellige Feindseligkeit lag in seiner Stimme, die sie mit einem amüsierten Schmunzeln zur Kenntnis nahm, aber nicht weiter kommentierte. Kurz schloss Norah die Augen und schnaubte. Die nahm ihn doch kein Stück ernst! „Kurobu, hm?“ Leicht den Mund verziehend ließ Norah seinen Blick über die Karte schweifen. Bisher kannten er und Kit kaum mehr als Hargeon, die Hafenstadt. Fiore war deutlich größer als das, was sie schon davon gesehen hatten – diese so groß wirkende Stadt war kaum mehr als ein paar Staubkörner auf der Karte. Kein Wunder, dass sie ihre Zukunft noch nicht gefunden hatten, wenn sie sich nur mit einem so kleinen Teil des Landes befasst hatten. Das mussten sie mal ändern... Angefangen heute.
„Kann ich die Karte behalten?“, fragte Norah recht unverschämt und streckte die Hand danach aus. „Du weißt ja, wo du hin musst, aber wir waren noch nicht in der Gegend. Da ist es nur fair, wenn du uns die Karte gibst, damit wir uns orientieren können. Ich weiß auch, wie man eine liest... so ziemlich.“ Gelernt hatte Norah es mal und gelegentlich genutzt, aber in ihrem Stamm waren Karten eher eine Seltenheit gewesen und in Sao Palma hatte er sie nicht benötigt. Damals waren die beiden jungen Herren zu beschäftigt damit gewesen, irgendwie zu überleben, als dass sie groß herumgereist wären. Aber wenn es drauf ankam, würde es der Schamane schon hinbekommen, sie sicher ans Ziel zu navigieren. Auf die eine oder andere Weise... „Ihr tut so, als müsstet ihr alleine hin“, meinte Janine mit einem Schulterzucken, während Norah die Karte studierte. Es war eine gute Entscheidung von ihr gewesen, sie ihm zu überlassen. Er konnte ziemlich garstig werden, wenn es nicht anders ging! „Ich meine, es passt doch, wenn wir gleichzeitig beim Sumpf ankommen, nicht? Es wäre sowieso unfair, wenn eine Seite früher mit dem Jagen anfängt als die andere, nicht?“ Skeptisch sah Norah auf von seiner Karte, blickte die Frau über den Papierrand hinweg an. Was hatte sie jetzt wieder vor? Ihr fröhliches Lächeln ließ keinen wirklichen Rückschluss auf ihre Gedanken zu. Trotzdem lachte sie fröhlich, als sie ein kleines Stück Papier hervorzog. „Ihr müsst nicht mal für die Fahrt bezahlen, seht ihr? Ich habe eine Gruppenkarte!“
Die großgewachsene Feline kannte wirklich weder Privatsphäre, noch Anstand. Vermutlich hatte sie bemerkt, wie sehr die beiden Stammeskinder auf die Gegenwart des jeweils anderen zählten und hatte sich genau deswegen zwischen sie gedrängt, die Karte die perfekte Ausrede für ihr provokatives Verhalten. Zu Kitanis Erleichterung ließ sein Freund die Aktion nicht einfach auf sich sitzen und eilte ihm zur Hilfe, indem er sich zwischen die Raubkatze und den Fuchs schob. Vorsichtig lugte er an seinem Freund vorbei, warf verstohlene Blicke auf das Papier, das Janine nutzte, um ihnen den Weg zu zeigen. Lieber sah er schlecht, als dass er sich unnötig in ihrer Nähe befand. Er vertraute ihr einfach nicht, kein bisschen, und je näher sie kam, desto unruhiger fühlte er sich. "Überlass die Karte mir, Norah!", entgegnete er entschlossen, als der Weißhaarige diese ihrer Widersacherin abluchste. Als das clevere Köpfchen der Krieger hatte er damals öfter kleinere Karten gekritzelt und verwendet, um seine Pläne effektiver und verständlicher teilen zu können. Sie waren zwar nichts im Vergleich zu dem professionell gezeichneten Ding, das bis eben noch der Katze gehört hatte, doch es reichte aus, um sich auch damit orientieren zu können. Aus seinem Rucksack zauberte er einen bereits benahe komplett aufgebrauchten Kohlestift hervor, mit dem er die zu reisende Strecke nachfuhr und ihren Zielort mit einem kleinen Punkt markierte. Hm, wenn der Abstand zwischen hier und dort soundsoviele Zentimeter betrug und der Maßstab so groß war, dann müssten sie etwa ... hä? Gar nicht alleine hin? Nicht alleine fahren? Gruppenkarte? Was war eine Gruppenkarte? Als hätte die Blondine gerade einen abgrundtief schlechten Witz erzählt, glotzte das Großohr sie an. Das Konzept von Bahnfahrten kannte er nicht und dementsprechend war das in ihrer Hand auch nicht mehr als ein Stück Papier. "Was soll das sein?" War das ein Scherz oder so? Er konnte die Katze wirklich kein bisschen einschätzen. "Na das ist ein Zugticket, was denn sonst?" Die großen Ohren kippten gemeinsam mit dem Kopf ein Stück zur Seite. "Zug?" Fing sie jetzt schon mit ausgedachten Begriffen an? "Wir brauchen mal einen Moment! Komm mit Norah!" Eilig packte der Ältere seinen Freund am Arm und zog ihn ein Stück fort von der Katzendame ... und noch ein Stück weiter, nur zur Sicherheit, denn er wusste nicht, wie gut ihre Ohren waren. "Die veräppelt uns doch nach Strich und Faden!", zischte er mit gedämpfter Stimme, die Lauscher hatte er zurückgelegt. Der plüschige Fuchsschweif pendelte unruhig von einer Seite zur anderen. "Was ist bitte ein Zug? Die denkt sich doch schon Wörter aus. Ich wette die will uns nur in irgendeine Falle locken! Vielleicht um uns auszurauben oder so." Das Misstrauen in den zweifarbigen Seelenspiegeln war kaum zu übersehen, wurde angefacht durch das unterschwellige Gefühl von Gefahr, das von der Leopard ausging. Seine Hand lag noch immer am Arm des N'doul, suchte dort Sicherheit. Auch Angst schwang weiterhin in seiner Stimme mit, denn irgendetwas stimmte hier einfach nicht, da war er sich ganz, ganz sicher! Wenn er doch nur den Finger darauf legen könnte, was es war. Dann hätte er Norah davon erzählen können, doch so war es nur ein merkwürdiges Gefühl in seinem Bauch, das seine Alarmglocken klingeln ließ. "Vielleicht sollten wir uns doch lieber einen anderen Auftrag suchen ..." Unsicher wendete er den Blick ab. Er wollte nicht aufgeben, schon gar nicht, bevor sie überhaupt begonnen hatten und erst recht wollte er ihr nicht das Gefühl geben, dass sie es geschafft hatte, die Naturburschen besiegt zu haben. Doch vielleicht war ja genau das ihr Plan?! "Hey Jungs, ich kann euch immer noch hören!"
“Hier, bitte.” Ohne zu zögern folgte Norah Kitanis Bitte, ihm die Karte zu übergeben. Lesen konnten sie sie wohl beide, aber es stimmte, dass der Tahimora eher in der Lage wäre, einen taktischen Nutzen daraus zu ziehen. Er machte sich auch gleich schon Gedanken darüber, wie weit der Weg wohl sein würde und wie lange sie brauchten, wurde dabei allerdings von der Jägerin unterbrochen. Skeptisch hob der Schamane die Augenbrauen, während sein Partner aussprach, was sie beide beschäftigte: Was sollte das komische Zeug, das sie da sprach, denn bedeuten? Züge gab es nicht in Minstrel, ganz im Gegenteil, auf ganz Earthland war diese Technologie ein Alleinstellungsmerkmal Fiores, von dem zwei junge Männer, die in einem Wald groß geworden waren, sicher nichts verstanden. “Nein… ausgedacht ist es nicht, glaube ich”, meinte Norah leise, kratzte sich kurz am Kopf, ehe er über seine Schulter einen schnellen, vorsichtigen Blick zurück zu der Leopardin warf. Er traute dieser Frau auch nicht wirklich, aber zumindest der Teil ihrer Aussage war keine Lüge. “Das Wort Zug… habe ich schon gehört, glaube ich. Ist so eine Fiorer Sache”, stellte er fest und hob nachdenklich den Blick. “Das Wort kommt vermutlich vom Ziehen… Vielleicht sind das Karren, die von Menschen gezogen werden?” Das klang nicht ganz unwahrscheinlich, schließlich hatte Janine schon gesagt, dass sie diesen Zug zum Reisen verwenden würden. Und in Sao Palma sah man durchaus hin und wieder, wie irgendwelche Sklaven für ihre reichen Herren vor die Kutsche gespannt wurden. Aus der Perspektive des N’doul war das eine realistische Einschätzung. “Ei-... Eine Falle wäre natürlich nicht gut…” Leicht nervös biss Norah die Zähne zusammen. Konnte das sein? In Kitani sah er gute Instinkte und einen guten Riecher für die Wahrheit. Der schlaue Fuchs kannte sich mit List und Taktik aus und konnte sicher eine Falle durchschauen, die auf ihrem Weg lag. Hatte er also recht? “... Wenn du dich nicht wohl mit dem Auftrag fühlst, können wir absagen”, entschied Norah klar. Er würde die Einschätzung seines besten Freundes nicht in den Wind schlagen und ihn auch zu nichts zwingen. Dennoch senkten sich seine Augen mit einer gewissen Frustration darin. “Auch, wenn ich mir Gedanken um das Wildschwein mache… Wenn es doch existiert, lasse ich es nur ungern im Stich.” Der Gedanke lag schwer wie Steine in seinem Magen. Hier in Fiore waren sie beide vermutlich die einzigen Personen, deren Bindung an die Natur so real und intensiv war. Als Schamane war es seine Aufgabe, die Natur zu achten und Acht auf sie zu geben. Selbst als Ausgestoßener und Weggelaufener spürte er diese Pflicht noch immer in seinem Inneren…
“Echt? Ihr wollt einfach so aufgeben, nachdem ihr euch eben noch so aufgespielt habt?”
Norah schreckte auf, als neben ihm plötzlich die Stimme der Leopardin ertönte. Wann hatte die sich angeschlichen? Uff, er war doch kein Jäger wie Kit… Er tat sich schwerer damit, die Position anderer zu verfolgen und schnell zu reagieren. Wenn diese Frau ihn jagen würde, wäre er wohl eine leicht erlegte Beute. Dennoch… kaum hatte er sich gefangen, verbarg der N’doul unter einem bösen Blick, den er ihr schenkte. “Wir lassen uns nicht provozieren”, stellte er klar, auch wenn er für seinen Teil sich durchaus einschüchtern ließ. “Hör nicht auf sie, Kit. Wenn du ihr nicht vertraust, tu ich es auch nicht!”
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