Ortsname: Ackerfelder Ost-Fiores Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Nahe der großen Städte Ost-Fiores ist ein Teil der Ländereien von großen Ackerfeldern durchzogen, auf denen allerlei Pflanzen angebaut und geerntet werden. Darunter auch zahlreiche, gigantische Mais- und Getreidefelder. Die Höhe der bepflanzten Felder variiert sehr stark und kann sogar über der eines ausgewachsenen Menschen liegen. Unbedachte Reisende können leicht die Orientierung in den riesigen Feldern verlieren und es ist Vorsicht geboten, wenn man sich zu weit von den Trampelpfaden, die sich durch die Felder ziehen entfernt.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Kälte. Kälte durchzuckte den Körper der Kevuem als sie durch die unednlichen Weiten der Felder und Pfade hindruchmahrschierte. Wieder war sie im Osten Fiores gelandet. Wieder einmal um eine Quest zu absolvieren. Dieses Mal jedoch handelte es sich um eine Quest, die sie mit einem ihrer Gildenmitgliedern machen würde. Charlie, war der Name ihres Kameraden, der sie heute begleiten würde. Oder den sie begleiten würde. Je nachdem wie man's sah. Vermutlich würde es darauf hinauslaufen, dass sie sich die Leitung der Quest teilten, wohnten sie beide denselben Magierrang inne. Viel hatte sie mit dem Magier, der sich hinter eben jenem Namen verbarg noch nicht zutun gehabt. Soweit Alita wusste, handelte es sich bei dem jungen Mann um einen Frischling. Nicht allzu lange war es her, dass er seine Ausbildung abgeschlossen hatte. Also könnte es doch sein, dass sie selbst das Ruder ein wenig fester im Griff behalten würde. Sie war zwar für gewöhnlich nicht der Meinung, dass man einen Neuling wie ein rohes Ei behandeln sollte, schadete ein wenig davon allerdings nicht, wenn man sichergehen wollte, dass die Quest sinngemäß ablief und ein gutes Ende hatte. Es würde allemale interessant werden. Nachdenklich ließ sie ihren Blick durch die hohen Felder streifen, darauf fokussiert, den Pfad auf dem sie reiste, nicht aus den Augen zu verlieren. Sie zupfte ihre Kaputze ein wenig zurecht, war sie beinahe vom Wind von ihrem Haupt heruntergestoßen worden. Es war bereits recht kalt, wenn man bedachte, dass der Herbst allmählich eingebrochen mehr und den Sommer vollends verdrängte. Alita hatte sich dementsprechend für Kleidung entschieden, die den Großteil ihres Körpers umhüllte und sie warm hielt. Der Pfad unter ihren Füßen war trocken, aber auch irgendwie locker und weich, was vermutlich an dem Wurzelgeflecht der Felder lag, welches die Erde zum Bröckeln und Brechen brachte. Der Beschreibung der Quest nach zu Folgen hatte ein Bauer mit dem Namen Fin die Auffassung, dass irgendwelche übernatürlichen Wesen gekommen waren um ihn um seine Ernte zu bringen und das Königreich ins Chaos zu stürzen.. Oder viel mehr an sich zu reißen. Es klang ein wenig so, als hätte der gute Bauer Wahnvorstellungen. Aber vielleicht hatte er ja tatsächlich etwas ungewöhnliches bemerkt, beispielsweise ein gefährliches Monster und einfach nur die entsprechenden Worte dafür nicht gefunden oder war in Panik geraten und redete deshalb solchen Stuss. Wie auch immer musste sich jemand darum kümmern und die Umgebung der Quest versprach etwas interessantes. In hohen und riesigen Feldern passierten interessante Dinge und sollte es zu einer Verfolgungsjagd oder ähnliches kommen, war die Umgebung Ideal für die Slayerin, die eher schnell argierte und den Überraschungseffekt nutzte, als jemanden Ewigkeiten lang hinterher zu rennen. Demnach war sie froh um die Umgebung, die eine gute Möglichkeit für Schleichangriffe boten. Die Felder schienen kein Ende zu nehmen und fast schon glaubte die Kevuem, sich trotz dessen, dass sie beharrlich auf den Pfaden verweilt war, verlaufen und veirrt zu haben, als sie in der Ferne ein Bauernhaus oder viel mehr eine Scheune erblickte. Sie glaubte sogar jemanden vor dem Gebäude zu erkennen, wie er herumstapfte, war sich aber nicht sicher ob es ihr Auftraggeber, Partner oder doch jemand völlig anderes war. Kurzerhand entschloss die Schwarzblonde sich, einfach zu jener person zu gehen und sich zu erkunden. Wer auch immer es war, möglcherweise konnte die Person ihr helfen, einen Überblick über das nie endende Labyrinth zu bekommen. Stück für Stück ging sie also in die Richtung in der sie die Person erblickt hatte und trat immer näher an das Gebäude heran. Der Pfad wurde immer breiter je näher sie der großen Scheune kam, in der vermutlich die unterschiedlichen Getreidesorten und der Mais aufgewahrt wurde, sobald diese geerntet wurden. Diese war sehr groß und geräumig gehalten, soweit man dies von außerhalb der Scheune erkennen konnte. Vor der Scheune tat sich ein freies Fleckchen Erde auf, auf dem einige Maschinen und Hilfsmittel für den Ackerbau standen und das saftige Gras was vorher wohl dort gewachsen war schon längst platt gemacht hatte. Als sie näher kam, erkannte sie die Person die sie von der Ferne auch schon erahnt hatte. Diese hatte ihre den Rücken zugewandt, trug weite Klamotten und hatte aschebraunes Haar. "Hallo?", sprach sie der Person entgegen, fragend und mit ruhiger Stimme. Jetzt musste sich die Person nur noch umdrehen und Alita könne möglicherweise herausfinden, wem sie gegenüber stand.
So lange war Charlie eigentlich noch gar nicht hier. Völlig typisch hatte er sich erst auf den allerletzten Drücker auf den Weg gemacht - schien aber trotzdem noch vor seiner Kollegin angekommen zu sein. Um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben hatte er eine gemütliche Runde um die große Scheune gedreht. Man konnte sich ja schonmal mit der Umgebung ein wenig vertraut machen. Etwas besonderes entdeckt hatte er dabei nicht. Ein paar Maschinen, etwas Gras und ansonsten nur eine Menge frische Luft. Der Wind sauste durch die nahegelegenen Getreidefelder und erzeugte so ein zartes Rascheln. Das perfekte Hintergrundgeräusch um ein kleines Schläfchen einzulegen ... wäre er nicht auf einer Mission. Wehmütig betrachtete er die Ähren, die sich träge von der Brise wiegen ließen. Wie gerne wäre er gerade eine von ihnen gewesen. Zumindest hatte man ihn zu einer Quest verballert, die doch recht interessant klang. Der Bauer (der hier eigentlich auch langsam aufkreuzen sollte) behauptete, dass Aliens seit geraumer Zeit schöne Bildchen und Kreise in seine werrtvollen Felder malten. War doch eigentlich ein schöner Gedanke. Außerirdische Besucher die den eigenen Besitz als Leinwand nutzten. Das würde der Engel zu gerne mit eigenen Augen sehen. Nicht nur, weil es sicherlich hübsch war, sondern auch, weil es endlich eine Vermutung bestätigen würde, die er schon lange hatte. Dass die kleinen Männchen mit den großen, pechschwarzen Augen tatsächlich existierten! Wie cool wäre das bitte? Man, da fühlte man sich doch gleich so richtig wach...! Naja, zumindest so halb. Ein herzhaftes Gähnen überkam ihn. Im gleichen Moment erblickte er in der Ferne eine Gestalt, die einen der langen, geschwungenen Wege entlangmarschierte. Na das konnte ja nur eine sein, seine Partnerin! Endlich! Zunehmend konnte er ihre Gestalt ausmachen. Überwiegend schwarze, lange Haare, femininer Körperbau, dunkle Kleidung, recht jung. Na hoffentlich war die nicht so ein richtiges Energiebündel. So wie sie auf ihn zuschritt wirkte sie wie sein exaktes Gegenteil. Die körperbetonte Kleidung, das ordentliche Haar und vor allem der aufrechte, selbstbewusste Gang. Da konnte Charlie mit seinen hängenden Schultern und dem übergroßen, beigen Strickpulli, der lockeren, schwarzen Hose und den dicken Wanderstiefeln echt nicht mithalten. Ein Glück wollte er das eh nicht. Ein lautes Knarzen zog schließlich seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Überrascht wirbelte er herum und betrachtete das gewaltige Holztor, das wohl von einer großen Windböe ordentlich durchgeschüttelt worden war ... oder waren es vielleicht schon die Aliens? Unwahrscheinlich, es war schließlich noch hell. Als schließlich eine Stimme erklang machte er erneut kehrt und blickte der Person ins Gesicht, die er schon aus der Entfernung gesehen hatte. "Heya" erwiderte er und hob zum Gruß die Hand. Seine Lippen zierte ein schwaches, aber freundliches Lächeln. "Hast dich wohl auf dem Weg etwas verirrt, hm?" Er lachte. Der Hof lag wirklich sehr außerhalb und wenn man es nicht gewohnt war, in der großen, weiten Natur zu navigieren war es sicherlich kein Kinderspiel hierher zu finden. In der Vergangenheit hatte Charlie recht ländlich gelebt, sein Tempel hatte außerhalb der vielen kleinen Dörfer, die ihn umringten, gelegen. Die großen Äcker hatten für ihn also etwas Vertrautes, auch wenn sie weitaus größer waren als das, was er von seiner Heimat kannte. Ein erneutes Knarzen durchschnitt die Luft, dieses mal jedoch deutlich länger und begleitet von einem leisen Kratzgeräusch, als ob etwas über den Boden gezogen wurde. Ein Blick über seine Schulter verriet dem Oneiros, dass auch dieses Mal das Scheunentor daran Schuld war. Dieses Mal schwankte es jedoch nicht nur im Wind, sondern wurde tatsächlich geöffnet. Aus dem Spalt, der entstanden war, trat ein wahrer Mannskerl hervor. Die harte Arbeit auf den Feldern hatte seine Spuren an ihm hinterlassen: Die Haut war leicht gebräunt, die Arme kräftig und muskulös, die Kleidung dreckig und teils zerrissen und zwischen den Lippen hatte er einen getrockneten Getreidehalm. Unter einem Strohhut lugten zottelige, dunkelbraune Haare hervor, die perfekt zu dem Dreitage- und Kinnbart passten. Charlie hatte selten jemanden gesehen, der so sehr nach einem Farmer aussah. Schweiß tropfte von Fins Stirn als er mit einem breiten Grinsen auf die Magier zutrat. "Ja mei, was seh ich denn da? Ihr habts ja datsächlich herjefunden!" Und Charlie hatte selten jemanden gesehen, der so sehr wie ein Farmer sprach... Wieso war er gerade bloß so überrascht. Aber egal! Das war sicherlich der Auftraggeber. Dementsprechend bemühte er sich, sämtliche Müdigkeit zumindest für den Moment aus seinem Körper zu verbannen. "Mensch, ihr könnts euch nich vorstellen, wie froh ich bin, dat ihr hierseid! Letzte Nacht isses scho widder bassiert. Diese verfluchden Biester!" Er schüttelte verzweifelt den Kopf. "Mei janze schöne 'flänzlich! Aber Oans nach'm Anneren. Wie hoasts ihr denn überhaupd?" Waas? Mit zusammengekniffenen Augen und leicht schiefgelegtem Kopf blickte der Engel dem Kerl entgegen. Es brauchte einen Moment, bis sein Hirn die verhunzten Worte entziffern konnte. "Ah, eh, Charlie, der Herr! Charlie von den Rune Knights." - "Und n Nachnamen haste nich, mein Bürschle?" - "Nein, nur Charlie!" Boah, wann waren wohl das letzte Mal so klare, enthusiastische Worte aus seinem Mund gekommen? Die Tatsache, dass der Braunhaarige scheinbar keinen Nachnamen besaß schien den Bauern kurz zu irritieren, doch er beließ es dabei und wendete seinen Blick - vielleicht ein Sekündlein zu lang - zu Alita. "Und du mein Mädle?" Da wurde auch die Schlafmütze hellhörig. Er hatte selbst noch nicht erfragen können, wie seine Kollegin denn überhaupt hieß. Dementsprechend lag auch sein Blick auf der jungen Frau.
Toller Start für eine Quest. Das war das erste was der Kevuem eingefallen war, als sie das gigantische Labyrinth aus aus Feldern betreten hatte und versuchte ihren Weg hindurch zur Scheune ihres Auftraggebers zu finden. Ein Wesen mit Flügeln störte sich sicherlich nicht daran, sich in einem solchen Gebiet aufzuhalten, konnte es doch einfach drüber hinweg fliegen. Alita empfand eine große Faszination für solche Wesen, Wesen die einfach hingehen konnten wohin sie wollten. Die sich nicht verirrten. Freiheit war etwas gewesen, was die Kevuem nie haben hatte können. Von Geburt an war sie in einen Käfig gesperrt worden, unfähig sich zu wehren oder zu entkommen. Selbst, wenn sie eine Möglichkeit gefunden hatte abzuhauen, wurde sie kurz daraufhin wieder eingepfercht wie ein wildes Tier. Eine Bedrohung der man nur auf diese Art und Weise Herr werden konnte... Dem ein oder anderen könnte das vielleicht gefallen, wenn andere vor ihnen Angst hatten oder einen als Gefahr wahrnahmen. Für die junge Frau allerdings war es eine einzige Qual. Sie hatte es gehasst so zu leben, hasste immer noch in Knechtschaft zu leben. Nichts wünschte sie sich mehr, als einfach frei zu sein oder Erlösung zu bekommen. Eine die sie in ihren Augen längst verdient hatte. Aber selbst davor hatte sie Angst, wusste sie doch um die magischen Fähigkeiten ihres Peinigers, der mit Leichtigkeit Untote schaffte wie es ihm beliebte. Selbst wenn sie sich ihrer selbst entledigen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit unglaublich hoch, das Orwynn sie wieder in die Welt der Lebenden zwingen würde. Als Untote hätte sie ihm alleridngs noch weniger entgegen zu setzen als ohnehin schon, war er doch in der Lage seine Untoten und andere selbst geschaffenen Wesen zu kontrollieren. Als Lebende wäre sie immer noch freier. Nach einer ganzen Weile hatte die Kevuem also endlich aus dem Labyrinth der Felder herausgefunden und eine alte Scheune entdeckt, die inmitten des Meeres aus Getreide und Mais stand. Vor dem Gebäude hatte sie einen braunhaarigen Mann entdeckt, der ihr den Rücken zugedreht hatte. Ruhig war sie zu dem Gebäude geschritten und hatte die Person angesprochen, unwissend, ob es sich dabei um ihren Questpartner Charlie handelte oder doch eher um den Bauern. Wobei sie letzteres für eher unwahrscheinlich hielt. Es würde sie ziemlich überraschen, wenn sich der Auftraggeber als... so was dürres?- Ne, schmächtiges herausstellte. Sie stellte sich ihren Auftraggeber eher als klobigen, muskulösen Mann vor, dem man seine harte Feldarbeit ansehen konnte. Ihre Vermutung, dass es sich bei der Brünette um ihren Questpartner handelte. Kaum hatte sie die Person angesprochen hatte diese sich zu Alita umgedreht und sie begrüßt. Dabei überzog ein fahles Lächeln die Lippen des jungen Mannes der irgendwie etwas... schläfriges an sich hatte. Er erkundigte sich bei ihr, ob sie sich ein wenig verirrt hatte, stieß daraufhin ein Lachen aus. Alita verstand nicht ganz, warum er jetzt so lachte, kommentierte dies aber nicht. "Immerhin hast du gut hergefunden. Charlie, richtig?", antwortete sie und hob fragend die Augenbraue und wartete darauf, dass er bestätigte, dass er ihr Questpartner war. Dann knarzte auch schon die alte Tür der Scheune, welche langsam aufgeschoben wurde und den Blick auf einen Mann freigab, der hinter dieser zum Vorschein kam. Ein sehr muskulöser Mann, mit gebräunter, dreckiger Haut und Kleidung stand vor ihnen, mit einem Getreidehalm zwischen dem massigen Kiefer. Der Mann trug einen Strohhut, einen Dreitagebart, ein Hemd und eine Latzhose. Sein Haar war braun, etwas länger und ziemlich zottelig und lugte wild unter dem Hut hervor. Genau so hatte Alita sich ihren Auftraggeber vorgestellt. Vorurteile, Klischees oder Stereotypen waren vielleicht nicht die besten Ergüsse der Gesellschaft, aber je ländlicher und kleiner ein Ort wurde, desto mehr bestätigten sich eben jene. Wobei es das auch in Städten gab. It is what it is., dachte sie sich und lenkte ihre Aufmerksamkeit von der Analyse des Aussehens des Mannes vor ihr wieder auf die Konversation, die sich anbahnte. Ein breites Grinsen lag auf dem Gesicht des Farmers, welcher ziemlich froh darüber schien, dass sie den Weg zu seiner Farm hergefunden hatten. Alita nickte knapp und lauschte den Worten, die kurz darauf folgten. Der Farmer sprach davon, dass er erleichtert war, dass sie endlich da waren und es in der vergangenen Nacht wieder zu so einem Vorfall gekommen war, wie jene, welche die Magier überhaupt in diesen abgelegenen Teil Fiores brachte. Ein paar Jammereien später und der Herr erkundigte sich dann doch Mal nach den Namen der beiden Rune Knights. Sie blickte zu Charlie herüber, welcher wohl einem Moment bedarf um zu verstehen was der Bauer gesagt hatte. Innerlich musste die Slayerin schmunzeln. Sie selbst war mit einigen Dialekten vertraut, aber so musste es ja nicht jedem ergehen. Dennoch fand sie den irritierten Ausdruck auf dem Gesicht ihres Partners ein wenig amüsant. Irgendwann klickte es dann bei dem Rune Knight und er stellte sich dem Bauern vor. Allerdings war dieser ein wenig irritiert davon, dass Charlie keinen Nachnamen erwähnt hatte und erkundigte sich danach, was Charlie erklärte, dass er einfach nur Charlie hieiß. Irritiert blickte der Bauer den jungen Mann neben Alita an, ehe sein Blick sich auf sie legte. Sie fühlte sich unter dem Blick unwohl, haftete er doch ziemlich lange und intensiv auf ihr, aber sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Alita Tamaki", antwortete sie, verzichtete bewusst darauf ihren Zweitnamen zu nennen. Sie konnte ihn nicht leiden und ihr erster Vorname sowie der Nachname sollten auch reichen. "Und Sie sind Fin, oder?", erkundigte sie sich und hoffte, dadurch aus dem Mittelpunkt des Gespräches wegzukommen. Der Bauer griff daraufhin nach seinem Hut, schob ihn ein wenig nach oben und ein breites Grinsen zeichnete sich auf seinem bärtigen Gesicht ab. "Jop, bei mor sed ihr riktig!", stieß er laut aus und zwinkerte den beiden zu. "Soll ich euch mene Kamp zeigen? denn könnt ehr maal sehn wat diese verfluchden Beister mit menen planten maken.", meinte er und kaute auf dem Getreidehalm herum, während er zwischen den beiden Magierin hin und her blickte. Alita blickte zu Charlie, abwartend ob dieser vorab vielleicht noch eine Frage stellen wollte oder ob er dem Bauern einfach blind hinterher stiefeln wollte.
Das, was seiner Kollegin - die sich inzwischen als Alita vorgestellt hatte - an Gesprächigkeit fehlte machte der Bauer um mehr als das doppelte Wett. Es war ein wenig schade, dass die Person, mit der der Engel voraussichtlich die Nacht verbringen würde, nicht viel sprach, ein netter Plausch hätte ihm sicherlich geholfen, wach zu bleiben, aber so war es nun eben. Vielleicht würde sie ja auch noch ein wenig warm werden? Als der Blick der Schwarzhaarigen auf den trägen Magier fiel schüttelte der nur kurz den Kopf. Keine Einwände von seiner Seite. "Nur zu, Mister Finn. Dann zeigen Sie uns mal, was die verfluchden Biester gemakt ham." Dass er ein wenig den Dialekt des Farmers nachahmte war für einen Runenritter vermutlich ziemlich anmaßend, aber Charlie fand es ziemlich lustig. Gleichzeitig musste er feststellen, dass es irgendwie spaßig war, so zu reden. Mit einem verschmitzten Grinsen kicherte er in sich hinein. Als der Bauer sich abwendete um die Führung zu übernehmen, beugte sich der Geflügelte zu seiner Kollegin herüber: "Ich versteh' absolut warum der so quatscht. Sau lustig." Ein weiteres Kichern folgte, ehe er seine Verspieltheit abschüttelte und wieder zu seinem ernsten Rune Knight Auftreten zurückkehrte. Instinktiv faltete er die Hände vor dem Oberkörper - ein kleines Überbleibsel aus seiner Zeit als Priester - und folgte brav. Der Auftraggeber führte das Magierduo vollkommen selbstverständlich durch seine Felder hindurch. Auch wenn es seine Äcker waren und er sich bestimmt schon mindestens ein Jahrzehnt um diese kümmerte war es irgendwie verwunderlich, dass er sich so auskannte. Er marschierte die schmalen Trampelpfade entlang als wären es ein ganz normaler Fußwege und kein absolutes Labyrinth. Voll verrückt! So einen Durchblick hätte der Braunhaarige auch gerne. Er hatte ja schon Schwierigkeiten, sich den aktuellen Weg zu merken. Dieser musste aber auch ausgerechnet bis an den äußersten Rand des Grundstücks führen. "Sooodele ihr zwo. Jetz müssen wa mal fix durch's Feld, bitte tretet net zu viel platt." Besonders weit zwischen den goldenen Ähren hindurchschlängeln mussten sie sich jedoch gar nicht. Man konnte bereits mehrere Meter im voaus die kreisrunde Fläche entdecken - sie stach hervor wie ein Pegasus in einer Herde Pferde. Jeder noch so kleine Getreidehalm war flach auf den Boden gepresst, als hätte irgendetwas Tonnenschweres auf ihnen geruht. "Pah! Das is ja mal mega krass!" platzte es aus dem Unerfahrenen heraus. Geschwind räusperte er sich. "Krass fürchterlich meine ich natürlich." Wie viel Verlust an Erträgen so ein Kreis wohl verursachte? Er konnte sich nicht vorstellen, dass sich die Pflanzen bis zur Ernte erholen würden. "Jo, seh ich jenauso mein Bürschle. Ne richtige Katastrophe, wa? Und det is nich der Einziche. Deswegen brauch ich euch ach so dringend." Na hoffentlich konnten die Magier da eine Hilfe sein. Zumindest der Oneiros hatte keine Ahnung, wie sie ein so großes UFO daran hindern sollten, zu landen. Dass es sich hierbei wirklich um Außerirdische handelte war inzwischen ja wohl klar, oder? Daran gab's überhaupt keine Zweifel! Aber vorerst wollte er seine Gedanken noch für sich behalten um den Bauern nicht noch weiter zu verunsichern. Man musste es ja nicht übertreiben. Außerdem war es sein Job als Ritter für Sicherheit zu sorgen! Nicht andersherum. Er nahm seine Aufgabe äußerst ernst! Deswegen machte er sich im nächsten Satz auch schon wieder über den Dialekt des Auftraggebers lustig: "Echt fadal. Dann wollen wa ma n Nächtle hier verbringen, wa Alita?" Erwartungsvoll blickte er zu der Schwarzhaarigen. Würde sie wohl mitspielen? So wie er sie bisher kennengelernt hatte wohl eher nicht, er befürchtete, dass sie vielleicht einen kleinen Stock im Hintern hatte. Aber einen Versuch war's ja wohl wert! Fin fand es auf jeden Fall ebenfalls lustig. "Du hasd echt Schneid, mei Bürschle! Aber ich finds fesch, wenn die Juchend uns're Tradition vielleicht e weng aufrecht erhält. Mach nur weider!" Jung?! Also wirklich! Charlie würde seinen linken Flügel darauf verwetten, dass er mindestens viermal so alt war wie der Olle! Aber clever wie er war behielt er diesen Gedanken für sich, es musste ja nicht jeder wissen, dass er ein Engel war. Es war ja schon mal ziemlich chill, dass der Kerl ihm nicht wegen einem kleinen Späßchen den Kopf abriss. Als der Farmer in der riesigen Brusttasche seiner Latzhose kramte, nutzte der Älteste die kurze Unaufmerksamkeit und gähnte einmal ausführlich. Der kleine Fußmarsch war aber auch schon wieder anstrengend gewesen. Und dass die Sonne inzwischen auch schon wieder auf dem Weg war, den Horizont zu verlassen machte es nicht besser. Sobald sich der Himmel rot färbte war für gewöhnlich Schlafenszeit. Aber heute definitiv nicht. Dafür stand aber hoffentlich ein spannendes Abenteuer bevor! "Da, nehmt die mal. Sind Walgie-Dalgies oder wie ihr jungen Hüpfa das Zeuch nennt. Sollten bis zu meiner Hüdde reichen. Wenn was is einfach durchklingeln." Bezeichnete man es bei Walkie-Takies wirklich als 'durchklingeln'? Mh, egal. Fakt war, dass es ziemlich clever war, den Magiern jeweils eins der Teile zu überreichen. So konnten sie gegebenenfalls auch in Kontakt bleiben, wenn sie aus irgendeinem Grund getrennt wurden ... oder sich verirrten. Der breitschultrige Kerl hielt sich das Teil auf jeden Fall nun ans Ohr, machte einige Brummgeräusche und blickte schließlich das Duo wieder an. "Die Arbeid ruft wohl nochma', verzeits mir ihr zwo. Mir sehn uns spätestens Morgn früh wieder. Wenn ihr eure Aufgabe jut erledicht gibts lecker Frühstück!" Er lachte herzhaft über seinen eigenen (zugegebenermaßen ziemlich guten) Witz, ehe er zum Abschied die Hand hob. Bis zum Einbruch der Nacht war jedoch noch ein wenig Zeit. Vielleicht sollten sie sich ein wenig mit der Umgebung vertraut machen, während es noch hell war? Oder einfach ein wenig faulenzen? Es war klar, welche Option Charlie klar und deutlich bevorzugte.
Irgendwie, passte das hier nicht. Irgendwie ganz und gar nicht. Klar, war es die Aufgabe der Kevuem, sich den Gegebenheiten anzupassen und sich mit ihnen zu arrangieren, aber wenn es nunmla nicht passte, ließ sich daran kaum was ändern. Für ihren Geschmack, war der Bauer viel zu extrovertiert. Alita hatte kein Problem damit, dass sie eher introvertiert war. Manche hatten es sich halt einfach zur Aufgabe gemacht, für mehrere Personen zu sprechen. Da war es doch nur fair, dass andere wiederum so wenig wie möglich sprachen. Zumal die Rune Knight, des Öfteren auch etwas ratlos war. Für sie war es nicht so einfach eine Konversation aufzubauen und aktiv zu halten. Sie suchte eher die Distanz und hatte ihre Ruhe. Sie beschäftigte sich deutlich lieber mit ihrer Magie, ihren Gedichten oder ihren Zeichnungen, als mit Menschen oder anderen Lebewesen mit denen sie interargieren musste. Naja, aber sie hatte sich nunmal für diese Quest entschieden und müsste sich nunmal damit abfinden. Wenn sie Glück hatte, würde der Bauer bald verschwinden und die beiden Magier sich selbst überlassen. Ihr Auftraggeber hatte ihnen angeboten, dass er sie zu einem der Brandmarken seiner Felder führen könnte. Alitas Kollege Charlie hatte diesbezüglich keine Einwände und bat den Bauern vorzugehen, äffte dabei ein wenig seinen ländlichen Dialekt nach. So drehte sich der Bauer um und begann vorranzuschreiten und ihnen den Weg zu zeigen. DIe beiden Runenritter machten sich auf den Weg ihm zu folgen und währenddessen kicherte und sich zu Alita herüberbeugte. Diese ging daraufhin in Abstand, bewegte sich in die Richtung und die Art und Weise von ihm weg, wie er sich zu ihr beugte. Er ließ einen Kommentar über den Dialekt des Bauers heraus. Alita hob nur die Augenbraue - eine ziemlich karge Reaktion, wenn man bedachte, dass Charlie gerade fröhlich vor sich hinkicherte und Alitas Meinung nach die Hände nahezu theatralisch vor seinem Bauch zusammenfaltete. Diese Geste erinnerte an einen betenden Priester, was die Kevuem ein wenig irritierte. Jedoch sagte sie nichts dazu und folgte den beiden Männern einfach. Wieder einmal merkte Alita, wie groß die Felder um sie herum eigentlich waren. Wieder war sie in dem Irrgarten aus nie endenden Getreidefeldern eingeschlossen. Aber dieses Mal hatte sie jemanden, der ihr den Weg deutete. Also würde sie sich sicherlich nicht allzu schnell verlaufen. Sie maschierten auf einem der schmalen Trampelpfaden, auf welchen die Kevuem ebenfalls zu der Scheune gelangt war. Sie gingen eine Weile bis der Bauer vor einem der Felder stehen blieb und sie darauf hinwies, dass sie nun in das Feld gehen würde und sie bitte darauf achten sollten, nicht allzu viel platt zu treten. Bald schon erkannte man, dass sich inmitten des Feldes ein riesiges kreisrundes Bild abgezeichnet hatte. Die hohen Getreidehälme waren auf den Boden gepresst. In dieser Form müsste man all das zerdrückte Getreide erst recht mit der Hand ernten, wenn diese überhaupt noch verwendet werden konnten. Vermutlich. Aber wohl mehr als Futter fürs Vieh. Kaum hatten sie die Fläche erreicht, stieß Alitas Gefährte seine Verblüffung aus. Er räusperte sich geschwind und meinte, dass es krass füchterlich sei. Daraufhin meinte der Bauer, dass er es genauso sehe und es ne richtige Katastrophe sei, zumal es nicht bei einem dieser Flächen geblieben war, sondern diese Flächen überall in den Feldern zu finden seien. Verständlich war es also, dass er die Hilfe der Magier brauchte. Bereits ein solcher Kreis würde einen großen Verlust bedeuten. Charlie meldete sich wieder zu Wort, erneut den Dialekt des Auftraggebers nachahmend. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, verlagerte das Gewicht auf eines ihrer Beine und sah ihn für einen Augenblick streng, aber auch kritisch an. "Na klaar, umdoon wi uns um dat. Se könen sük up uns verlaten.", sprach sie dann, spielte das alberne Spiel des Kameraden mit. Daraufhin erkannte Fin, den Versuch den Dialekt des Mannes nachzuahmen an, galt der Dialekt bei ihnen als eine Art der Tradition. Kurz darauf begann der Farmer auch schon zielstrebig in seiner Tasche herumzuwühlen. Nach kurzer Kramerei zupfte er zwei elektronische Funkgeräte oder vielmehr Walkie-Talkies aus seiner Tasche heraus und überreichte sie den beiden Magiern. Alita nahm ihr Gerät an und musterte es für einen Augenblick. Ihr Blick richtete sich wieder auf den Bauern, als dieser meinte, dass er noch ein wenig arbeiten und somit gehen müsse, aber spätestens am nächsten Morgen noch einmal vorbei schauen würde und ihnen ein gutes Frühstück servieren würde, insofern sie ihre Aufgabe gut machten. Der Mann lachte, hob die Hand zum Abschied ehe er den beiden den Rücken kehrte und in die Richtung verschwand, aus der sie gekommen waren. Für einen Augenblick blickte die Kevuem dem Mann hinterher, ehe sie ein Seufzen ausstieß und zumindets ein bruchteil ihrer aufgebauten Anspannung abfiel. Ein Kerl um den ich mich weniger sorgen muss.. Sie streckte den Nacken und die Arme ein wenig, schloss dabei die Augen und hin und wieder war ein leises Knacken ihrer Knochen zu hören. Dann ließ sie die Arme wieder sinken und begann den Kreis ein wenig genauer unter Augenschein zu nehmen. Sie zupfte einen der Getreidehalme heraus, drehte es zwischen ihren Fingern und wandte sich zu ihrem Questpartner. "Und glaubst du an diese ganze Alien-Sache, Charlie?", fragte sie, den Blick über den Himmel gleiten, der in Anbetracht dessen, dass es bereits nachmittags war und die Sonne bald untergehen würde, bereits in warmes orange gefärbt wurde. Der kristallblaue Blick der Kevuem suchte den ihres Partners, funkelte regelrecht in der warmen Nachmittagssonne.
Yoooo, als ob!! Begeistert klatschte der Engel einmal in die Hände, als seine Kollegin doch wirklich bei seinem kleinen Spielchen mitmachte. Damit hatte er wirklich überhaupt nicht gerechnet! Vielleicht hatte sie keinen ganz so dicken Stock im Hintern wie gedacht? Dafür feierte er sie auf jeden Fall. Fröhlich hielt er ihr eine Bro-Fist entgegen. Mal sehen ob sie diesen Coolness-Check auch bestand. Kurz darauf kehrte der Bauer zurück zu seiner Arbeit und ließ die zwei Ritter alleine in dem Meer aus Feldpflanzen zurück. Sein Strohhut war noch ein Weilchen am Horizont zu sehen, ehe auch dieser schlussendlich von goldbraunen Ähren verschluckt wurde. Ruhe kehrte ein und für einen Augenblick lang war nur das zarte Rauschen des Windes im Getreide zu hören. Es war wirklich friedlich hier draußen. Vielleicht sollte Charlie seinen Job als Rune Knight einfach hinschmeißen und selbst Bauer werden? Sein Traum vom Reisen würde sich dann jedoch sicherlich schwierig gestalten ... Keine einfache Entscheidung. Beinahe schon im Takt der Halme wiegte er sein Kopf langsam von einer Seite zur anderen und beobachtete seine Kollegin dabei, wie sie die zerdrückten Stängel genauer unter die Lupe nahm. "Schon. Was soll's denn auch sonst sein, wenn nicht Aliens? Du glaubst doch nicht etwa, dass irgendsoein Verrückter jede Nacht hierher marschiert, ein paar lustige Kreise in die Felder malt und dann wieder heimgeht?" Mit einem herzhaften Lachen erwiderte er den Blick der Blonden. "Und all das ohne sich zu verirren? Bestimmt nicht!" Da war seine Außerirdischen-Theorie doch deutlich wahrscheinlicher. Er ließ sich neben ihr auf dem etwas pieksigen Untergrund nieder und streckte sein Sicht den letzten Sonnenstrahlen entgegen. Die Abendsonne war ihm schon immer am liebsten gewesen. "Kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir hier die Einzigen sind. Irgendwo zwischen den Sternen da oben muss es doch weiteres Leben geben. Es gibt Götter, Dämonen, Engel und allen möglichen anderen Quatsch. Wieso nicht auch Aliens?" Seine Ansicht klang überraschend rational, wenn man sie so darstellte. So wirklich glaubte er an die kleinen, grünen Männchen eigentlich nur, weil er die Idee schlichtweg cool fand. Was gab es bitte cooleres als Leben von einem anderen Planeten? Exakt, gar nichts! "Du etwa nicht?" gab er schließlich die Gesprächsführung ab. Er war aufrichtig gespannt auf die Antwort. Der Braunhaarige war sich vollkommen bewusst, dass er mit seiner Ansicht ziemlich alleine auf dieser Welt war - deshalb hatte ihn die Questbeschreibung so gefesselt. Wer strebte nicht nach Beweisen für seinen eigenen Glauben? Doch das war nicht der einzige Grund, warum er so neugierig war. Sie hatte bisher nicht viel gesprochen, dabei hatte sie eine schöne Stimme. Er wusste nichts von ihr und das, obwohl sie doch die Nacht gemeinsam verbringen würden! Zu wissen, ob sie an Außerirdische glaubte würde schon ausreichen, um sich ein grobes Bild von ihr machen zu können. Er legte den Kopf in den Nacken und gähnte ausgiebig. Die langen Grannen des Getreides kitzelten hin und wieder an seiner Haut, pieksten durch den groben Strick seines Pullis, während die Sonne langsam immer tiefer sank und schon beinahe die Spitzen der Maispflanzen in der Ferne berührte. Die Flügel unter seiner Kleidung sehnten sich nach Freiheit, wollten sich regen und strecken, doch das ging nicht, er war schließlich gerade als Mensch hier. "Also, ham wir nen Plan für heute Nacht?" versuchte er sich von der Unannehmlichkeit abzulenken. "Ich bin dafür, dass wir einfach abwarten. So eine fliegende Untertasse, die irgendwo landet, kann man ja schlecht übersehen." Er kicherte. Gut, so leicht war es vermutlich nicht. Sie mussten schließlich auch sämtliche andere Alternativen überprüfen. Charlie pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht, welche sich eben aus seinem lockeren Zopf gelöst hatte. "Auf jeden Fall wär's echt chill, wenn wir etwas in Bewegung bleiben könnten, sonst penn' ich dir hier früher oder später echt weg." scherzte er. Es war ja bereits jetzt schon schwer genug, die Augen offen zu halten. Sobald der letzte Sonnenschein fort war und das fahle Licht des Mondes auf seine Schultern fiel würde es nur noch schlimmer werden. "Ich bin einfach keine Nachteule." Er war auch kein Tag... was auch immer das Gegenteil von Nachteule war, aber in der Nacht fiel es ihm nur noch schwerer, wach zu bleiben. Bisher hatte er seine kleine 'Macke' gut vor seinen Kollegen verstecken können und er hatte nicht vor, dass sich das änderte. Aktuell wollte er (neben seinem spontanen Plan, Bauer zu werden) bei den Rune Knights bleiben und er war sich nicht sicher, ob das der Fall wäre, wenn man herausfand, dass er ständig - auch während der Arbeit - kurz davor war, einzuschlafen. Er mochte zwar das Motto 'No Risk, No Fun' aber in dieser Hinsicht ging er lieber auf Nummer sicher. Eine gute Geldquelle so leicht zu verspielen wäre hirnrissig.
Alita wusste wirklich nicht sor echt, was sie von der Quest erwarten sollte. Sie arbeitete mit einem schläfrigen, wenn auch ein wenig chaotischen und... ein wenig verrückten RuneKnight. Als sie ihn so betrachtete gewann sie rückblickend zu seinem müden Verhalten zu beginn einen Eindruck, als wäre er wie so ein richtig alter Mann, welcher hin und wieder einpennte und dann wieder aufschreckte. Wie alt der Mann wohl wirklich war? Nach außen wirkte er zwar so, als wäre er gerade Mal in seinen 20er Jahren, auch von seinem sonstigen Verhalten her, aber irgendwas an ihm wirkte alt... Zumal die Kevuem bereits des Öfteren von Völkern gehört hatte, die körperlich sehr jung blieben, auch wenn sie immer und immer älter wurden. Wie auch immer. Der kleine Knabe schien sich wirklich zu freuen, als Alita sein kleines Spiel mitspielte und ebenfalls den Dialekt des Bauers nachmachte. Der Bauer führte sie beide zu den Feldern beziheungsweise zu einem der "Brandmahle" innerhalb seiner Felder und ließ sie kurz darauf auch schon wieder alleine. Kaum war er weg gewesen, hatte die Rune Knight sich daran gemacht, die Halme des Getreide Feldes auf merkliche Spuren zu untersuchen, als Charlie begann drauf los zu quatschen, dabei hatte sie ja eigentlich nur eine einfache Frage gestellt. Auf ihre Frage hin, ob er wirklich an diese Aliens glaubte erwiderte er, mit einer Gegenfrage, was es denn sonst sein sollte und es wohl kaum irgend so ein Verrückter war, der sich jede Nacht die Mühe machte um die Felder platt zu treten und dann wieder heimging. Er lachte, ergänzte, dass dies sicherlich nicht möglich war zumal man sich ja leicht hier verirrte. Alita hingegen zuckte mit den Schultern, drehte den Halm in ihrer Hand sachte hin und her, während Charlie weiterfuhr und meinte, dass er sich einfach nicht vorstellen wollte, dass sie die einzigen waren und es irgendwo zwischen den Sternen da oben weiteres Leben geben musste und das es gar nicht so unwahrscheinlich war, da es ja schließlich auch Dämonen, Engel und allen möglichen anderen Quatsch gab. Anschließend fragte er Alita, ob sie etwa nicht dran glaubte. Erneut zuckte sie mit den Schultern. "Klar, gibt es allerlei übernatürliche Wesen, aber um die Existenz von "Aliens" wie du sie nennst, braucht es deutlich mehr als ein plattgewelztes Feld.... Was wir aber auschließen können ist, dass es ein Tier war - egal ob magisch oder nicht. Dafür sind die Kreise viel zu präzise gefertigt worden...", erklärte sie und legte den Halm auf den Boden und erhob sich aus der Hocke. Dann ging sie zu dem Mann, welcher es sich bereits mehr oder minder bequem gemacht hatte. "Davon Mal abgesehen gibt es in der Pflanzwirtschaft viel Konkurrenz... Möglicherweise wollte ein anderer Bauer einen Konkurrenten ausstechen und macht dafür eben diese Felder.... Als racheplan wäre es zumindest recht effektiv.", erklärte sie ihre Theorie, ehe sie sich auf das Bett der plattgedrückten Halme fallen ließ. Kurz darauf erkundigte sich Charlie, ob sie einen Plan für die Nacht hatten und er dafür war, dass sie einfach abwarteten und so eine fliegende Untertasse wohl kaum zu übersehen war. Erneut kicherte er. Alita hob kurz die Augenbraue, musterte ihn skeptisch ehe sie nickte. "Wir sollten aber auf alles achten, nicht nur eine glühende, fliegende Untertasse.", kommentierte sie, ehe sie sich nach hinten lehnte, die Hände im weichen Getreide versank und sich auf die Arme stützte und blickte in den Himmel, an dem allmählich die Sonne verschwand und das Blau seinen Weg durch den Himmel pflügte. Charlie meinte, dass er es echt "chill" fände, wenn sie ein wenig in bewegung bleiben konnte, weil er sonst einschlafen würde und er einfach keine Nachteule war. Alitas Blick fuhr wieder zu ihm zurück und sie legte den Kopf schief. "Ich werde kein Unterhaltungsprogramm machen, damit du deinen Pflichten nachkommst. Und wie du vielleicht gemerkt hast, bin ich nicht sonderlich interessiert an Gesprächen. Ich will die Sache hier aufklären und wenn wir zu viel quatschen, verpassen oder überhören wir vielleicht etwas ausschlaggebendes.", sagte sie, vielleicht ein wenig zu streng und maßregelnd im Ton, machte sich aber auch nicht allzu fiel daraus und ließ den Blick wieder umherschweifen. Mal gucken, was wir heute Nacht finden....
Maaahn! Da hatte die Kollegin schon so ein spannendes Thema angefangen und ihre Antworten waren so fad wie blankes Brot. Charlie war doch nicht als Alleinunterhalter hier! Er seufzte. Eigentlich hätte er damit rechnen müssen. Viel zu viele Rune Knights waren wortkarg und zurückgezogen. Es war beinahe wie eine Krankheit, die sich durch die Gilde zog. Manchmal fragte er sich wirklich, ob er hier wirklich richtig war. Zwar mochte es besser sein, als an einen Tempel mitten im Nirgendwo gebunden zu sein, aber ideal sah anders aus.... Vielleicht konnte er sie ja noch irgendwie zum reden bringen? Mal sehen, die Nacht war schließlich noch lang. "'Türlich brauchts mehr als das ... das is' mir schon klar. Aber 'n erster Hinweis isses schon, oder nicht? Sonst wär'n wir ja nich' hier." Er zuckte mit den Achseln und schloss die Augen, um sie hinter geschlossenen Lidern zu verdrehen. So viel ernst. Das war anstrengend. "Tier wäre jetzt auch nich' meine erste Idee gewesen." Außer man hatte inzwischen in irgendeinem Labor ein perfekt kreisrundes Wesen gezüchtet ... Nee, die Theorie war selbst für den Engel etwas zu abwegig und verrückt. Auch wenn es definitiv lustig wäre. "Meinste echt, dass sich irgendein Konkurrent die Mühe macht...? Eeehh... wäre mir ja viel zu anstrengend. So dolle am verhungern sind die doch bestimmt nich." Vielleicht war es irgendein Verrückter, der sonst keine Hobbies hatte, aber das war auch die einzige Theorie in diese Richtung, die die Schlafmütze ansprach. "Wird sich ja eh früher oder später zeigen, wer recht hat." Mit einem Zwinkern richtete er seinen Blick auf die junge Frau, die sich nicht weit von ihm niedergelassen hatte. Sie schien zwar ziemlich überzeugt von ihrer Annahme zu sein, aber Charlie war es ebenfalls! "Boah, Alita. Das is' mir auch klar. Ich hab 'nen Scherz gemacht." Er vor sich mit den Fingern durch das locker zusammengebundene Haar und gähnte. Sie war nicht nur unfassbar ernst, sie verstand wohl auch keinen Spaß. Jetzt war er tatsächlich ein wenig enttäuscht, schließlich hatte sie vorhin ja mitgemacht. Gemeinsam mit der Sonne verschwanden nun auch langsam die (zumindest für ihn) angenehmen spätherbstlichen Temperaturen und es wurde nocheinmal deutlich kühler. "Jetzt chill doch mal, Mädel." seufzte der Geflügelte und legte den Kopf weit in den Nacken. "Hab' doch nie von dir verlangt, dass du das machst." War es denn wirklich zu viel erwartet, ein wenig in Bewegung bleiben zu wollen? Wenn sie nur herumhockten würden, würden sie doch nie die gesamten Äcker im Blick behalten können. Trotzdem machte sich der Engel nicht viel aus dem Gezicke seiner Kollegin. Wenn sie so weitermachen wollte würde er einfach auf Durchzug schalten oder sich auf eigene Faust ein wenig umschauen. Sie hatten ja schließlich die Funkgeräte. Mit den Kommunikationslacrima sollten diese doch ausreichen, um das gesamte Grundstück abzudecken, oder? Bevor er jedoch so weit ging, wollte er zuerst noch weiter versuchen, die Schwarzhaarige zu beschwichtigen. Als ehemaliger Priester war er darin schließlich ziemlich gut... falls er nicht inzwischen eingerostet war. "Wollte doch nur freundlich sein. Wenn du keine Lust zum Quatschen hast, hätteste das auch gleich sagen können." Dass er es äußerst schade fand, dass seine einzige Gesellschaft für den Rest der Nacht lieber schwieg, behielt er natürlich für sich. Das würde die Situation nicht besser machen. "Der Erfolg unsres Auftrags is' mir auch wichtig, so isses nich'. Wollte halt wissen, mit wem ich die Nacht verbringen darf." Er lehnte sich nach vorne und ruhte das Kinn auf seinen hochgezogenen Knien, blickte dabei seine Gegenüber weiter offen und freundlich an. "Danke, dass du mir gesagt hast, worauf du nich' so stehst. Ich werds mir merken." Er kicherte kurz lautlos in sich hinein, ehe er sich auf die Füße schwang. Er wippte einige male von den Zehenspitzen auf die Ferse und zurück, ließ die Schultern kreisen und streckte letztendlich die Arme weit über den Kopf hinaus, während er herzhaft gähnte. Seine Flügel, die sich dabei automatisch mitstreckten, hoben für einen Augenblick seinen Pulli an. Für seinen Köper war nun wirklich Schlafenszeit - aber das konnte er nicht zulassen. "Ich würd' jetzt mal ein kleines Ründchen drehen und mir die Felder bei nacht vertraut machen. Willste mit?" Es war ein aufrichtiges Angebot - auch wenn seine Kollegin etwas launisch sein mochte, so hatte er nichts gegen ihre Gegenwart einzuwenden. Schließlich wollte er sich im Ernstfall nicht vollkommen alleine einer Horde Außerirdischer stellen müssen - oder einem wütenden Rivalen, wenn man nach Alitas Theorie ging.
Möglicherweise war die Kevuem so etwas wie eine Spielverderberin. Ja, sie hatte ihren Kollegen nach seiner Meinung gefragt und fuhr ihm jetzt ziemlich über den Mund, aber konnte man es ihr verübeln? Sie war nicht gerade die sozialste Person, eine introvertierte Person die nicht allzu viele Menschen um sich hatte, in ihrem noch recht kurzen Leben. Ihr Bekanntenkreis hatte sich meist auf so zwei bis drei beschränkt und wirklich viel und sonderlich interessante oder angenehme Gespräche hatte es dort meist nicht gegeben. Sie hatte nur in einer einzigen kurzen Lebensphase jemanden gehabt mit dem sie sich wirklich tiefgründig unterhalten konnte. Das war in der Zeit gewesen, als sie bei Kesshō gewesen war. Sie war nicht nur ihre Lehrerin und Meisterin gewesen, sondern auch enge Vertraute. Sie war die Mutter, die ihre leibliche Mutter nie sein konnte. Nie sein wollte. Sie war eine der ersten Wesen in ihrem bisherigen Leben gewesen, die wirklich Interesse daran hatte, wie es ihr ging. Was sie dachte, was sie wollte und was sie sich wünschte. Sie hatte ihr das Zuhause gegeben, was sie nie haben konnte und ihr tristes Leben mit Farbe gefüllt... Und dann waren sie voneinander getrennt worden. Dem Meer aus Regenbogen war die Finsternis gefolgt und jene hatte die Kevuem verschlungen und mit sich gerissen. Sie war es schon lange nicht mehr gewohnt über ihre Interessen und ihre Meinung zu sprechen, sich Fantasien und Ideen hinzugeben. Orwynn hatte es nie interessiert, was sie dachte oder wollte. Für ihn zählte immer nur er selbst und das was er wollte. Jeder andere musste sich ihm beugen und vollends hingeben. Demnach fiel es ihr auch schwer, Charlies Frust über ihre rationalen Antworten zu verstehen. Er antworte auf ihre Erklärung hin, dass ihm durchaus bewusst war, dass es mehr als das brauchte, um etwas zu beweisen, es aber zumindest ein Hinweis war. Er meinte auch, dass etwas dran sein musste, da sie sonst wohl kaum hier wären. Sie beobachtete wie er mit den schlaff herunterhängenden Schultern zuckte und die Augen schloss. Er murmelte, dass Tiere auch nicht seine erste Idee gewesen wäre. Nun war sie diejenige, die mit den Schultern zuckte. Sie strich mit den Fingern über das weiche Getreidebett auf das sie sich gesessen hatte. Nachdenklich fragte der Rune Knight die Kevuem, ob sie wirklich glaubte, dass sich ein Konkurrent die Mühe machte und er sicherlich nicht SO verzweifelt und am Hungern wäre. "Die Menschen sind zu vielem fähig, wenn sie emotional werden.", meinte sie nüchtern, sah zu dem Mann in kuscheliger Kleidung und mit braunem Haar. Er öffnete die Augen und sah in ihre Richtung, meinte dass es sich ja eh früher oder später zeigen würde. Dabei zwinkerte er ihr zu. Sie spannte sich augenblicklich an, zog die Augenbrauen zusammen und sah ihm in die Augen. Dann stieß er auch schon ein wenig frustriert aus, dass er nur einen Scherz gemacht habe, fuhr sich durch das zusammen gebundene Haar, gähnte lauthals und wandte den Blick wieder zum Himmel. Die Sonne war mittlerweile verschwunden und der Himmel war in einem tiefen blau bis schwarz gefärbt, die Sterne strahlten funkelnd zu ihnen herunter und die Luft wurde allmählich kühler. Seufzend meinte er, dass sie doch Mal "chillen" sollte und er von ihr ja nicht verlangte, dass sie Unterhaltungsprogramm machte. Ein wenig eingeschnappt schnaubte sie, wandte stur, wenn auch ein wenig beleidigt von seinem Kommentar den Blick ab und blickte starr ins Feld. Ihr gefiel sein Ton gar nicht und sie fand, dass er sich gerade zu sehr aufspielte. Klar, ihre Worte waren vielleicht ein wenig harsch gewesen, aber das war kein Grund sie mit dieser niederen Sprache von der Seite anzumachen. Sie lehnte sich zurück, stemmte ihre ihre Hände in das Getreide unter ihr, während Charlie versuchte sie zu beschwichtigen. Er meinte, dass er nur freundlich sein wollte und wenn sie nicht Quatschen wollte, das einfach nur hätte sagen können. Hab ich doch., dachte sie, hörte ihm aber einfach weiter zu, sah weiter stur geradeaus. Er fuhr weiter fort, meinte, dass ihm der Erfolg der Aufgabe auch wichtig war und er sie einfach nur kennenlernen wollte - wobei er vielmehr sagte, dass er wissen wollte mit wem er die Nacht verbrachte. Sie spürte seinen Blick auf ihr, hörte ein leises Rascheln, was sie vermuten ließ, dass der junge Mann sich anders hingelegt hatte, vermied es aber weiterhin ihm in die Augen zu sehen, tat so als würde sie im Feld etwas suchen oder beobachten. Er bedankte sich, dass sie ihm gesagt hatte, was sie nicht wollte beziehungsweise mochte, schwang sich auf die Füße und gähnte wieder. Nun wandte sie Kevuem den Blick doch wieder zu ihm, beobachtete ihn dabei wie er sich streckte und reckte. Er meinte, dass er ein kleines Ründchen drehen wollte, um sich mit den Feldern vertraut zu machen. Zu guter Letzt lud er sie ein, ihn zu begleiten. Für einen kurzen Augenblick musterte sie ihn, seufzte dann aber und hiefte sich ebenfalls wieder auf die Beine. Sie ging zu ihm. "Gut, ich komm mit. Vermutlich ist es besser, wenn wir uns nicht trennen, sollte was auch immer dieses Chaos hinterlässt feindlich gesinnt sein.", erklärte sie sich und folgte dem Mann als dieser losging. Für einen Augenblick schwiegen sie einander an, bis Alita die Stille unterbrach. "Was hältst du von einer kleinen Wette?", fing sie an, sah weiter gerade aus. "Wenn du recht hast, dass wir es mit Aliens zutun haben kannst du mir fünf Fragen stellen und ich werde sie ehrlich beantworten.", fing sie an und sah dabei kurz zu ihm. "Wenn ich recht habe, stelle ich dir fünf Fragen, die du ehrlich beantworten musst.", erklärte sie ihre Idee. Sie wusste, dass, sollte Charlie den Wetteinsatz annehmen, dieser ziemlich gewagt und hoch war, aber sie war sich sicher genug, dass sie recht hatte und es somit nicht soweit kommen würde. Aber sie wollte sich somit zumindest ein wenig diplomatisch darstellen. Vielleicht konnte sie dadurch einen besseren Eindruck bei ihm gewinnen. "Außer du findest die Wette oder den Wetteinsatz kacke...", sagte sie, zuckte mit den Schultern und ein leichtes Schmunzeln zeigte sich auf ihrer sonst eher ernsten Miene.
"Wo du recht hast, Menschen sind schräg." Auch Charlie war nicht gerade der rationalste Engel auf Erden, aber die Menschen setzten der Irrationalität wirklich gerne die Krone auf. Kaum ein Volk war so emotionsgesteuert wie sie ... soweit zumindest seine Meinung. Manchmal jedoch, da beneidete er die Menschheit um ihre Sorglosigkeit, um ihren Mangel an Verantwortung. Sie existierten einfach nur, um zu existieren. Sie wurden nicht in eine Richtung gezwungen, in die sie vielleicht gar nicht wollten. Das musste schon was Tolles sein. Der Geflügelte hingegen verspürte stets ein Ziehen in seinem Herzen und auf seiner Zunge. Selbst wenn er über etwas vollkommen anderes sprach, so kam früher oder später das Bedürfnis auf, seinen Erschaffer zu erwähnen, Leute zu überzeugen, wie cool der Dude war. Dabei war er überhaupt nicht cool und der Oneiros stand überhaupt nicht mehr unter dessen Befehl. Trotzdem war sein ehemaliger Auftrag irgendwo, tief in ihm drin, verankert, war Teil seiner DNA. Es gab wirklich schöneres. Von seiner Kollegin angeschnauzt zu werden zählte jedoch nicht dazu. Und anstatt auf irgendetwas zu reagieren, was er sagte, vermied sie seinen Blick und glotzte stattdessen in der Gegend herum. Ernsthaft?! Charlie war sich bewusst, dass er selbst sich nicht unbedingt erwachsen verhielt, doch das war wirklich absolut kindisch. Wieso war sie jetzt eingeschnappt? Er hatte nicht rumgemeckert, das war sie doch selbst gewesen! Was für ein Kinderquatsch... Aber egal. Lust auf schlechte Vibes hatte er nun wirklich nicht, also beschwichtigte er brav, bekam jedoch noch immer nicht einen Hauch von Aufmerksamkeit. Erst als er sich erhob um mit seiner Arbeit zu beginnen, knickte die Schwarzhaarige ein. "Na also, das is doch vernünftig." seufzte er und lächelte schwach, ehe er ihr einen Daumen nach oben schenkte. So war sie ihm deutlich lieber. "Ich würd' auf'm Weg bleiben, wenn dir das recht is." Er klopfte sich ein letztes paar Halme von der Hose und dem Hintern, ehe er sich in großen Schritten aus dem Feld schlängelte, um möglichst wenig kaputt zu treten. Man musste ja nicht dafür sorgen, dass der Bauer noch mehr Verluste machte. Immer wieder wanderte der Blick des Braunhaarigen über die umliegenden Felder. Natürlich einerseits, um mitzubekommen, was passierte, andererseits hielt ihn dies jedoch auch davon ab, einzuschlafen. Ja, er konnte sowohl im Stehen als auch im Gehen einschlafen, wenn er müde genug war - und das war er gerade definitiv. Ein nettes Gespräch hätte definitiv gegen seine Schläfrigkeit geholfen, doch er wollte sich an den Wunsch seiner Kollegin halten, weshalb er zum ersten mal seit langem brav die Klappe hielt. Etwas, das ihm fast noch schwerer fiel, als wachbleiben. Als es jedoch ausgerechnet Alita war, die das Schweigen brach, blinzelte er überrascht. "Mhh?" fragte er, obwohl er ihre Worte genau verstanden hatte. Es brauchte nur einen Moment, bis er sie verarbeitet hatte. "Du willst was?" War das eine Falle, ein Trick, damit sie ihn wieder anschnauzen konnte? Der Engel war ein wenig misstrauisch, denn es fiel ihm schwer, sein Gegenüber einzuschätzen. Jedes mal, wenn er glaubte, die richtige Schublade für sie gefunden zu haben, tat sie etwas, das sie automatisch für jene Schublade disqualifizierte. Trotzdem lauschte er ihren Worten, wartete jedoch ein wenig ab, ehe er antwortete. Der Wetteinsatz waren fünf ehrlich beantwortete Fragen? Er kniff die Augen zusammen. Zwar war er wirklich überzeugt von seiner Alien-Theorie, doch der Einsatz war (zumindest für ihn) äußerst hoch. Seine Vergangenheit hielt er gezielt unter Verschluss, vor allem den Rune Knights gegenüber. In ihren Augen hatte er schweren Gedächtnisverlust, konnte sich an kaum etwas aus seiner Vergangenheit erinnern. Diese Lüge hatte bisher gut funktioniert und sollte es auch weiterhin. "Ich bin echt kein Fan von Wetten." antwortete er überraschend ernst. Auf Glück verließ er sich äußerst ungern, denn er hatte nicht besonders viel davon. "Aber wenn das Gesagte unter uns bleibt, bin ich dabei." Das Risiko war hoch, eigentlich zu hoch ... aber dementsprechend groß war auch der Nervenkitzel und genau deswegen ließ er sich schließlich doch dazu verleiten. Es gab garantiert das ein oder andere Interessante aus Alita herauszuquetschen! Charlie war eben ein neugieriges Engelchen. Er hielt inne. "Also, Deal?" Aus müden, aber erwartungsvollen Augen blickte er sie an, die Hand ausgestreckt um ihre Vereinbarung mit einem Handschlag zu versiegeln. "Aber Rückzieher sind doof. Also denk' nich ma dran, sobald du verlierst."
Ja, die Situation zwischen den beiden Rune Knights schien ein wenig außer Kontrolle zu geraten. Wobei das eigentlich übertrieben ausgedrückt war. Denn eigentlich hatten sie nur unterschiedliche Ansichten und man trat einander ein wenig auf die Füße. Irgendwas an Charlie ließ die Kevuem aber auch einfach ein wenig an die Decke gehen. Etwas störte sie und sorgte dafür, dass sie sensibler als sonst reagierte. Naja, so schnell würde sich daran wohl nicht ändern, war es immer hin ihre Aufgabe den gesamten Abend und die Nacht beieinander zu verbringen. Immerhin hielten sie sich draußen auf einbem offenen, weiten Feld auf und nicht in einem kleinen, engen Raum. Das war doch zumindest etwas. Vielleicht würde es sogar dazu beitragen, dass die Tamaki sich doch allmählich entspannte und weniger kratzbürstig zu dem eigentlich freundlichen Mann war. Im einen schienen sich die beiden doch einig zu sein: Dass Menschen vor Irrationalität protzten und emotionsgesteuerte Wilde waren, ohne Vernunft und Vorsicht. Alita gehörte immer noch dazu, auch wenn sie eine Kevuem war, aber aufgrund ihrer Erfahrungen fühlte sie sich nicht wirklich dazugehörig. Sie war kein höheres Wesen, kein Tiermensch, aber so ganz Menshc auch nicht. Sie steckte irgendwo dazwischen und hatte ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden. Das einzige was sie wusste war, dass ihr Platz sicherlich nicht bei Orwynn war, auch wenn man ihr dies immer wieder "beteuerte" oder viel mehr diesen Gedanken aufzwängte. Nach einem mehr oder weniger gescheiterten Beschwichtigungsversuch von Charlie hatte dieser den Vorschlag gemacht, dass er durch die Felder streifen würde - eine Art Patrouille um zu gucken, ob es irgendwas Verdächtiges zu sehen gab. Sie hatte sich ergeben und zugestimmt ihn zu begleiten, was der Braunhaarige natürlich nicht unkommentiert ließ. Am liebsten hätte sie was auf seinen Kommentar erwidert, aber sie biss sich auf die Zunge. Es war wirklich nicht förderlich und sie wollte ja nicht ihnen beide den Abend versauen. Charlie schlug vor auf den Trampelpfaden zu bleiben, was Alita mit einem Nicken quittierte. Ein durchaus vernünftiger Plan. So würden sie sich nicht alsbald verlaufen. Sie stand auf, klopfte ihre Kleidung ab und folgte dann dem schläfrigen jungen Mann. Kurze Zeit später hatte sie eine kleine Wette, mit hohem EInsatz vorgeschlagen. Es war ziemlich riskant, zu versprechen, fünf Fragen ehrlich zu beantworten. Immerhin konnte man alles mögliche Fragen und diese Freifahrtscheine geschickt nutzen. Es war vor allem riskant, wenn man bedachte, dass Alita ihre wahre Identität oder viel mehr, ihren wahren Hintergrund versteckt hielt und halten musste - sie wollte sich gar nicht ausmalen, was passierte, wenn sie auffliegen würde. Weder von Seiten der Rune Knights, noch von Orwynns Seite aus. Das war etwas, was sie sich selbst lieber ersparte. Jedoch hätte sie diesen Vorschlag auch nicht gemacht, wenn sie sich nicht sicher in ihrer Vermutung war, dass es keine Aliens waren. Charlie grübelte einen Moment, meinte, dass er kein Fan von Wetten sei, aber dabei wäre, solange das Gesagte dann unter ihnen beiden blieb. Erneut nickte die Dame mit dem schwarzblonden Haar. Solange es nichts allzu krasses ist, von denen die anderen wissen müssten, sehe ich keinen Grund etwas zu erzählen... Müde war sein Blick, als er ihr die Hand hinhielt, als wolle er die Wette mit einem Handschlag versiegeln wollen, wies sie aber auch darauf hin, dass Rückzieher "doof" seien und sie nicht daran denken sollte, sobald sie verlor. Siegessicher, aber auch ein wenig frech grinste sie den Mann an und schlug ein. Das unangenehme Gefühl was mit dieser Geste und Berührung einherging, versuchte sie einfach mal geflissentlich zu ignorieren. "Keine Sorge.", sagte sie, ließ daraufhin aber auch schon wieder die Hand des Mannes los und ging weiter, davon ausgehend das Charlie ihr folgen würde. Weiter gingen sie die Trampelpfades des Feldes entlang. Leise knirschte die weiche Erde unter ihren Füßen, der Wind strich durch die Felder, erzeugte ein leises Rauschen, welches perfekt zu der herein gebrochenden Nacht passte, deren Dunkelheit nur von dem Licht der Sterne unterbrochen wurde. Aufmerksam ließ die Kevuem den Blick umher schweifen, als sie auf einmal ein Geräusch hörte. Das Geräusch klang wie Metallschneiden die aufeinander trafen und dabei leise Sirrten. Sie hielt abrupt inne, drehte sich in die entsprechende Richtung und deutete mit dem Kopf in diese. Vorsichtig ging sie in die Richtung aus der das Geräusch kam, darauf bedacht keine zu lauten Geräusche zu machen und was auch immer dieses unnatürliche Geräusch erzeugte zur Flucht zu bewegen. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass es eine lange, öde Patrouille würde, aber anscheinend konnte, was auch immer für die Schäden an den Feldern war, nicht sonderlich lange warten. Ob das wirklich das oder derjenige sein würde, was dafür verantwortlich war?
Der Wetteinsatz stand und wurde mit einem Handschlag besiegelt. Wirklich begeistert von seiner eigenen Leichtsinnigkeit war der Engel nicht. Die schmale Chance, zu verlieren bereitete ihm Magengrummeln. Eigentlich hätte er es besser wissen müssen. So dumm hätte er nicht sein dürfen. Aber die Verlockung war zu groß, der Nervenkitzel einfach zu einladend. Wenn man 200 Jahre lang geschlafen hatte sehnte man sich eben nach ein wenig Spannung im Leben. Auch wenn es sicherlich genug andere Möglichkeiten gegeben hätte, diese zu bekommen. "Ich verlass' mich drauf." Damit war die Sache vorerst beendet. Jetzt galt es, die Wahrheit herauszufinden, sodass am Ende der Einsatz eingelöst werden konnte. Sein Herz hüpfte vor Aufregung. Vielleicht konnte er Glücksspielen doch noch etwas abgewinnen? Der Himmel war dunkel und klar. Niemand sprach etwas, sodass einzig und allein das Rauschen der Getreidefelder, das vereinzelte Zirpen von Grillen und die Schritte der Magier die Nacht erfüllten. Es war schön (abgesehen davon, dass er mit sich zu kämpfen hatte, still zu bleiben), hatte etwas friedliches an sich. Wäre Charlie nicht so müde, hätte er die ganze Nacht lang die schmalen Wege entlangstreifen können. Die Melodie von 'Ein Bett im Kornfeld' kam ihm in den Sinn, doch, bevor er dazu ansetzen konnte, den Refrain leise vor sich hinzusummen, durchschnitt ein schreckliches Geräusch die Stille. Alita war die Erste, die reagierte, der Braunhaarige folgte kurz danach. Der Ton war hell und mechanisch, tat beinahe schon in den Ohren weh. Außerdem war er alles Andere als natürlich - ein Punkt, der eindeutig für seine Alien-Theorie sprach! Er schenkte seiner Kollegin ein kurzes Nicken, sodass sie wusste, dass er ihr folgen würde, ehe er ihr leicht geduckt inrichtung des Ursprungs eilte, der irgendwo zwischen den langen Stängeln eines Maisfeldes zu liegen schien. Wie durch die schmalen Gänge eines Labyrinths mussten sie sich hindurchschlängeln, immer wieder große Blätter beiseite schieben und immer darauf achten, dabei die wertvollen Kolben nicht zu beschädigen. Das Geräusch wurde immer lauter und lauter, bis der Oneiros kaum noch seine eigenen Gedanken hören konnte. Es war zum Greifen nah, er brauchte nurnoch die Hand ausstrecken ... doch dann ... dann verklang es einfach. Ein letztes, mechanisches Surren und die Stille brach wieder über sie herein, als wäre nie etwas gewesen. Als hätten sie es sich beide einfach nur eingebildet. Hatte man sie kommen hören? Sichtlich irritiert wanderte er noch einige Schritte weiter, doch dort war nichts, außer noch mehr Maispflanzen. "Was zur Hölle?" grummelte er und drehte sich einmal um die eigene Achse. Nichts wies auf eine gewaltige Maschine oder ähnliches hin, die den Lärm hätte verursachen können. Auch am Himmel surrte gerade keine fliegende Untertasse von dannen. Es machte einfach keinen Sinn. Nicht einmal Außerirdische konnten sich einfach in Luft auflösen, oder? Achtsam trat er die paar Schritte zu der Schwarzhaarigen zurück. "Hier is einfach garnichts." Auch wenn seine Stimme ruhig war, in seinen Seelenspiegeln konnte man einen Hauch von Unwohlsein erkennen. Die Zahnräder in seinem Kopf ratterten, jede Schublade wurde auf der Suche nach einer Antwort aufgezogen. " 'N Zauber vielleicht?" Aber was für einer? Und wieso? Es wusste doch keiner, dass sie hier waren und auch Finn verbrachte seine Nacht stets in seiner Hütte, oder nicht? Vielleicht wurden sie entdeckt? Frustriert rieb er sich die Schläfen. Er konnte es nicht ab, wenn ihm nicht auf Anhieb eine sinnige Lösung einfiel. Zwar mochte er ein antriebsloser Faulpelz sein, doch dumm war er nicht. Mitdenken konnte er, wenn er wollte. Eigentlich vermied er es, sich zu sehr in etwas hineinzusteigern, doch dieser Auftrag zog ihn mehr und mehr in seinen Bann. Trotzdem musste er unbedingt einen kühlen Kopf bewahren. Irgendwas stimmte hier nicht, so viel war zumindest klar. "Wir sollten zurück auf'n Weg." schlug er schließlich vor. Wenn sie hier weiterhin mitten in dem Feld verweilten, kamen sie auch nicht weiter und die großen Pflanzen verschleierten womöglich irgendwelche wichtigen Geschehnisse um sie herum. Hatte man sie vielleicht deswegen hier herein gelockt? Ungwöhnlich zielstrebig marschierte er an Alita vorbei, hielt jedoch nach einigen Schritten wieder Inne. "Von wo sind wir nochma gekommen?" fragte er nach kurzem Schweigen. Hier sah irgendwie alles gleich aus ...
Der dunkle Nachthimmel war klar, überraschender Weise keine einzige und wenn nur ein paar wenige Wolken konnten gesichtet werden. Ansonsten strahlte der große Mond am Horizont, zog langsam seinen Weg über ihren Köpfen hinweg, sowie zahlreiche Sterne die ihnen zeigten, dass die Welt gar nicht so klein war wie sie glaubten. Irgendwas musste bei diesen zahlreichen Sternen sein. Andere Planeten wie der ihre? Alita schüttelte sich. Sie fing schon so an wie Charlie, der ja fest davon überzeugt war, dass sie es mit Aliens zutun hatten. Sie hatte sich vorgenommen das ganze vernünftig anzugehen, dabei sollte sie auch bleiben, auch wenn der Sternenhimmel sie immer in eine etwas melancholische Stimmung versetzte. Manchmal fragte sie, ob jeder Stern für eine verloren gegangene Seele stand. Die Seelen der Verstorben. Dementsprechend fragte sie sich auch, auch wenn es mittlerweile 12 Jahre her war, ob ihr Vater und ihre Schwester auch dort oben waren und auf sie hinabblickten. Sahen, wie sie ihren Tod immer noch nicht überwunden hatte und traumatisiert durch die Welt lief, nicht in der Lage sich davon zu lösen. Immerhin waren sie, von dem Tage ihres Todes abgesehen die Personen gewesen, mit denen Alita ein paar ihrer wertvollsten und schönsten Momente erlebt hatte. Irgendwie fand sie sich selbst ständig in Gedanken an ihre Liebsten versunken. Sie seufzte, war ein wenig hinter Charlie zurückgefallen, welcher eifrig zwischen den Feldern langging. Man hörte die nachtliche Tierwelt ihre Runden ziehen, generell war es aber eher ruhig als aufgeweckt. Etwas, was die Kevuem ebenfalls genoss. Klar, sie war in der Stille allein mit ihren Gedanken oder konnte diese nicht verdrängen, aber andererseits stresste sie Lärm immer und holte nicht so schöne Erinnerungen hervor. Schnell holte sie wieder zu Charlie auf, welcher ebenfalls müde und verträumt wirkte. Jedoch wurde die Stille im nächsten Augenblick von einem seltsamen Geräusch unterbrochen. Alita hatte direkt reagiert und folgte dem Geräusch, nach dem Ursprung des schrillen, metallenen Geräusches suchend. Sie fanden den Weg auch, denn das Geräusch wurde immer lauter, sodass es allmählich in den Ohren wehtat. Wobei es Alita weniger ausmachte, war sie diese Lautstärke und Art von Geräusch aus der Zeit in dem Labor in Seven gewohnt. Als sie das Gefühl überkam, dass sie den Ursprung gefunden hatte, verstummte das Geräusch sofort wieder. Alita blickte sich ruhig und wachsam um. So langsam überkam sie das Gefühl, dass hier etwas deutlich nicht stimmte. War es ein Ablenkungsmanöver? Eine Falle? Aliens? Sie wusste es nicht, aber es war definitiv etwas im Busch. Irritiert grummelte Charlie vor sich hin, meinte das hier einfach nichts war, was Alita seufzen ließ. Er vermutete, das es vielleicht ein Zauber gewesen war. Alita zuckte mit den Schultern. "Möglicherweise... Oder ein Gerät... Oder wir sind beide verrückt.", sagte sie, ging an ihm vorbei und betrachtete ein wenig genauer den Boden, fand allerdings erstmal nichts. Es war schon kurios. Vielleicht hatte Charlie mit seiner Theorie doch recht... Es graute ihr schon davor, dass der Rune Knight womöglich recht hatte und sie die Wette verlor. Einige Zeit standen sie da, dachten nach und schwiegen, ehe Charlie wieder das Wort erhob und vorschlug, dass sie auf den Weg zurück sollten. Alita nickte und richtete sich wieder auf, hatte sie sich zuvor hingehockt gehabt um den Boden besser absuchen zu können. Charlie ging an ihr vorbei, hielt jedoch schnell wieder inne, drehte sich zu ihr und fragte von wo sie gekommen waren. Für einen Augenblick sah sich die Dame um. Also den Weg konnten sie nicht finden, da sie aus Nachsicht mit der Ernte von Finn auf die Pflanzen rücksicht genommen und diese nach Möglichkeit nicht platt getrampelt hatten. Jedoch hatte Alita da noch eine andere Idee. Sie schloss für ein paar Augenblicke die Augen, konzentrierte sich auf das was sie riechen konnte. Ihre Nase war durch die Dragonslayer Magie deutlich sensibler geworden und vielleicht konnte sie diese nutzen um den Weg zurück zu den Trampelpfaden zu finden. Zum Glück waren hier in dem Feld deutlich weniger Gerüche als in einem Dorf oder einer Stadt, sodass es ihr ein wenig leichter fiel, die einzelnen Gerüche von einander zu differenzieren und zu unterscheiden. Sie öffnete die Augen, ging den Fleck in dem sie sich vor allem bewegt hatten lang und überprüfte, wo Charlies und ihre Geruch am Stärksten war. Als sie die Stelle gefunden hatte, deutete sie Charlie zu ihr zu kommen. "Komm mit.", sagte sie und ging vor, durch das Feld hindurch. Sie sprach derweil kein Wort, desinteressiert, was Charlie wohl über sie dachte, konzentrierte sich vollkommen auf Charlies und ihren Geruch und folgte diesem. Es dauerte eine Weile, aber dann befanden sie sich tatsächlich wieder auf dem Trampelpfad, den sie verlassen hatten um dem Geräusch nachzugehen. "Und wo lang jetzt?", fragte sie locker und ruhig, drehte sich zu Charlie und sah ihn abwartend ab. Vielleicht hatte er ja eine Idee wo sie weitergucken sollten.
"Aber wenns ein Gerät wäre ... dann würds doch irgendwo hier rumfliegen, oder?" gab der Engel zu bedenken und kratzte sich am Hinterkopf. Alles, was ihm einfiel, würde irgendwelche Spuren hinterlassen. Außer natürlich, es waren tatsächlich Aliens! Auch Alita überprüfte den umliegenden Boden, doch genauso wie er fand sie nichts. "Verrückt bin ich schon lange, aber noch nich' so verrückt." Er lachte kurz, um sich selbst auf andere Gedanken zu bringen, doch auch das half nicht viel. So angespannt war er schon lange nicht mehr gewesen. Irgendwas stimmte hier nicht, da war er sich sicher. Nichtsdestotrotz wollte er sich nach außen hin nichts anmerken lassen, schluckte also seine Bedenken wortlos herunter. Es war schon schlimm genug, dass er den Weg hier heraus alleine nicht mehr finden würde, da musste er nicht noch den Eindruck erwecken, paranoid zu werden. Immerhin schien auch seine Kollegin sich nicht gerade einfach zu tun, den Rückweg zu finden, doch nach kurzem Geschnüffel schien sie ihn ausfindig gemacht zu haben. Ein wenig überrascht zog der Oneiros eine Braue nach oben. War sie etwa eine Canine? Aber dafür fehlten doch die Tiermerkmale. Eine andere Option als ihr zu folgen hatte er jedoch nicht, also tat er genau das. Ohne Widerworte, mit einem knappen Nicken (sie wollte ja, dass er die Klappe hielt!), heftete er sich an ihre Fersen und schon bald lichteten sich die Maisstängel und der Weg tat sich wieder vor ihnen auf. Erleichtert atmete er auf, doch das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, ließ auch jetzt nicht nach. "Krass, läuft bei dir!" Das Lob war aufrichtig, auch wenn er nicht den blassesten Schimmer hatte, wie sie es geschafft hatte, sie so exakt zurückzuführen. Zufall war das garantiert keiner gewesen. "Gute Frage. Wie wär's mit da la-" Er war gerade dabei gewesen, seinen Arm zu heben um inrichtung Norden zu zeigen, als ihn etwas mit einem dumpfen Schlag gegen die Schläfe knallte. Ein scharfer, stechender Schmerz breitete sich blitzartig von der getroffenen Stelle in seinem gesamten Schädel aus. Sein Gefühl hatte ihn also doch nicht getäuscht! Er war tatsächlich in Gefahr gewesen. "... the fuck?" konnte er gerade noch grummeln, bevor es seine Sinne überrollte wie eine schwere dunkle Welle. Er hatte ja schlafen wollen, aber nicht auf diese Art und Weise!
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Cassius und zwar geschwind! Die Dunkelheit war bereits herein gebrochen und die Temperaturen sanken etwas, doch der Ritter war dahingehend keineswegs empfindlich. Die Eigenschaften seiner neuen Magie halfen ihm, sowohl Hitze als auch Kälte entsprechend gut zu vertragen. Es war beim Training gegen Gina gewesen, als er diese neue Magie entfesselte und seither gehörte sie in sein Fähigkeitenrepertoire. Aber warum ritt der Velnarion mitten in der Nacht durch den Osten des Königreiches und das auch noch völlig allein? Nun, der Grund dafür war ein ganz einfacher, denn er hatte einen Botenritt nach Magnolia durchgeführt und befand sich nun auf dem Rückweg zur Hauptstadt des Königreichs, um die Belohnung für den Auftrag abzuholen. Es war keine diplomatische Depesche, aber ein wichtiger Handelsvertrag, der innerhalb eines Tages dort eintreffen sollte. Aber wieso fuhr Cassius nicht einfach mit dem Zug? Nächste, gute Frage. Die Hinreise hatte er sehr wohl mit dem Zug durchgeführt, allerdings sollte er ein bestelltes Pferd für einen Hauptmann zurück nach Crocus bringen. Cassius erledigte hier also gleich zwei Aufträge, die er wunderbar miteinander kombinieren konnte.
Und so ritt er gegenwärtig über die Pfade, die durch die Ackerfelder im Osten des Königreichs führten. Seine Geschwindigkeit war recht hoch und wegen der Dunkelheit auch nicht gerade optimal gewählt, allerdings wollte der Ritter auch keine weitere Zeit verlieren und endlich wieder nach Hause. Wobei Zuhause die falsche Bezeichnung war. Es ab nur einen Ort, wo er sich heimisch fühlte, doch dort konnte er einfach nicht mehr leben. Nicht so lang seine Aufgabe nicht erfüllt war, mal davon abgesehen, dass dort ohnehin niemand mehr war. Cassius war ein Waldläufer aus dem Waldlandreich vom Kontinent Alakitasia und war der letzte Nachkomme der Assassinen, die sich im Hain der Verborgenen niedergelassen hatten. Das er jedoch ein großes Erbe anzutreten hatte und weitaus mehr war, als nur ein einfacher Waldläufer, war ihm gegenwärtig jedoch absolut nicht bewusst. Cassius hielt sich für einen einfachen Ritter, dessen Aufgabe es war, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die ihm alles genommen hatte. Nur deswegen waren Flux und er überhaupt ins Königreich Fiore gekommen, wo sich besagte Übeltäter aufhielten. Und nur deswegen waren sie Runenritter.
Geschwind bog der schwarze Schwertkämpfer, der wie üblich gänzlich in schwarz gekleidet war und seinen Mantel trug, in einen seitlichen Pfad ab und ritt weiter. Auf dem Rücken trug er seine Zwillingsschwerter Freedom und Justice, die aufgrund ihrer Farbgebung und dem Mondlicht interessante Reflektionen boten. Gerade wollte Cassius dem Pferd noch einmal die Sporen geben, da hörte er auch schon einige Worte aus den Ackerfeldern, weswegen er ordentlich Geschwindigkeit herausnahm und hoffte, etwas zu sehen. Irgendetwas, was wie ein dumpfer Schlag klang, folgte und ein einfaches „…the fuck?“, zog sofort seine Aufmerksamkeit auf sich. Er ritt einige Meter weiter und sah jemanden auf dem Boden liegen, weswegen Cassius vom Pferd sprang und sich neben Charlie auf ein Knie kniete. Es war dunkel und er konnte nicht wirklich viel erkennen, weswegen er eine Hand rücklings an den Griff von Freedom legte, es hoffentlich aber nicht ziehen musste. Mit der anderen Hand versuchte er zu prüfen, ob die Person am Boden noch Puls hatte. „Hey. Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er so gleich nach. Noch hatte er Charlie nicht als Mitglied der Runenritter erkannt und Alita hatte er auch noch nicht gesehen.
Es wurde immer seltsamer und mit einem Mal fühlte sich die Rune Knight in der Wette, die SIE vorgeschlagen hatte, weil sie sich SICHER GEWESEN WAR, dass sie diese locker gewinnen würde. Nun aber schien es immer wahrscheinlicher zu werden, dass an der Idee des Mannes doch etwas dran war. Sie hatte vermutet, dass es womöglich eine Art Gerät sein könnte, was Charlie aber damit kommentierte, dass sie dann ja eins sehen müssten. Alita nickte und ergänzte darauf hin, dass sie vielleicht auch einfach verrückt worden. Etwas, was gar nicht so unwahrscheinlich war, betrachtete man die Tatsache, dass sie in einem Labyrinth aus Getreide und Mais eingeschlossen waren. Es konnte auch einfach sein, dass sie etwas übersahen, war immerhin bereits die Nacht über ihren Köpfen hereingebrochen und erschwerte ihnen beiden die Sicht. Es konnte sein, dass die Lösung direkt vor ihrer Nase lag, sie es aber nicht bemerkten. Charlie meinte, dass er schon lange verrückt war, wenn auch nicht so verrückt. Womöglich. Wenn man es genau nahm, konnte man jeden verrückt nennen. Jeder war nach irgendetwas verrückt, einige sogar krankhaft. Leidenschaft entfernte sich nicht allzu sehr von Sucht. Die meisten Süchte begannen damit, dass man etwas mochte oder einem etwas gefiel und man mit der Zeit eine Abhängigkeit für das Gefühl, dass die Leidenschaft in einem auslöste bildete. Nach kurzer Zeit hatte die Kevuem die Stelle gefunden, aus der sie gekommen waren und verfolgte die Duftspur, quer durch das Feld bis sie wieder auf den Weg zurück gefunden hatten. Dies kommentierte Charlie mittlerweile gewohnter Weise sehr "krass", sprach ein Lob aus, das die Rune Knight für unnötig hielt. Es war eine Selbstverständlichkeit, dass sie sich darum kümmerte, dass sie nicht verloren gingen. Wenn sie sich verloren, würde die Quest womöglich scheitern und dies versuchte die Tamaki vehement zu verhindern. Nein, sie wollte diese Quest schaffen. Sie fragte, wo sie lang gehen sollten und Charlie begann zu sprechen, hob seinen Arm wurde aber ruckartig unterbrochen. Ein lauter Knall, als wenn etwas hartes gegen etwas anderes hartes, einen Schädel prallte ertönte. Alita wusste, dass sie nicht getroffen worden war, da sie nichts spürte. Jedoch hatte sie, kaum das der Knall ertönt war True Damage von ihrer Hüfte gelöst, wo das Kama gehangen hatte und in ihre Hand genommen, während sie in der anderen einen Dolch aus einem Kristall schaffte. Die Hand schloss sich um die kalte und scharfe Klinge, sah sich instinktiv nach einem potentiellen Angreifer um, während sie die beiden Waffen fest in ihren Händen hielt. Im nächsten Augenblick murmelte Charlie noch etwas ehe er umkippte und zu Boden sauste. Bevor Alita zu ihrem Kollegen gehen konnte, hörte sie wie etwas in ihre Richtung kam. Dem Geräusch nach, handelte es sich um ein Pferd. Alita zog sich in den Schatten zurück, unsicher, ob es sich bei dem Neuankömmling nicht um einen Feind handelte oder denjenigen, der Charlie angegriffen hatte. Ein Mann trat auf Charlie zu, hockte sich hin und griff hinter sich auf den Rücken, als hätte er dort zwei Waffen verstaut. Geschickt näherte sich die Kevuem dem Fremden, der auf Charlie fokussiert war und nutzte die Gelegenheit, um ihm schnell und hoffentlich ohne, dass der andere sie vorher bemerkte, die innere Klingenseite ihres Kamas an die Kehle zu halten, platzierte ihren Dolch an seine Seite, bereit um lebenswichtige Organe aufzuspießen. Jedoch tat sie dies nicht, hockte nur hinter ihm, die Waffen gefährlich nah haltend. Durch die Nähe spürte die Tamaki nun auch, was der Fremde da auf dem Rücken hatte. Zwillingsschwerter. Alitas Blick war kalt und ihre Haltung stramm und stabil. "Ich würde das an deiner Stelle lieber sein lassen.", sagte sie, spielte damit auf seinen Griff zu der Klinge an. "Und lass die Finger von meinem Kollegen."
Genutzer Zauber: - Crystal Dragon's Dagger
105 / 125
Mareo mag diesen Beitrag
Cassius The Black Knight
Anmeldedatum : 06.05.21 Anzahl der Beiträge : 1458 Alter : 32
In was war Cassius hier nur wieder hinein geraten. Es war dunkel, relativ kühl und weit und breit war nichts zu erkennen, außer irgendwelchen Ackerfeldern. Eigentlich wollte der Ritter schnurstracks bis Crocus reiten und seine erfüllten Aufträge beenden, aber wie üblich kam dem jungen Mann etwas dazwischen. Slash war gewissermaßen ein Magnet für Chaos und Pech, denn solche Dinge zog er einfach immens häufig an, so eben auch jetzt. Sein zügiger Ritt wurde unterbrochen, da er ein dumpfes Geräusch vernommen hatte und sich die Quelle ansehen wollte. Hier ging es nicht primär um seine Neugier, allerdings konnte man nicht vorsichtig genug sein, schließlich existierten hier draußen ja auch Geschöpfe, die einem nach dem Leben trachteten. Cassius hatte eine solche Begegnung bereits hinter sich und wollte ungern wem ins Netz reiten, daher sprang er vom Pferd ab und entdeckte dabei einen Kerl, der auf dem Boden lag. Es war sehr dunkel und das Mondlicht reichte nur schemenhaft aus, um genaueres zu erkennen.
Cassius hielt eine Hand am Schwertgriff von Freedom, um für etwaige Überraschungen vorbereitet zu sein und prüfte nebenbei den Puls des jungen Mannes, der bewusstlos auf dem Boden lag. Puls war glücklicherweise da und augenscheinlich handelte es sich um eine sehr oberflächliche Kopfverletzung, doch woher stammte sie, denn weit und breit waren weder Geräusch- noch Lichtquellen auszumachen. Gerade wollte sich der Runenritter wieder aufstellen und sich genauer umsehen, da befand er sich auch schon direkt in der nächsten Misere. Er hatte ein Kama an der Kehle und ein Dolch wurde ebenso bereit gehalten, um eines seiner Organe aufzuspießen. Wo zum Teufel war er hier nur wieder hinein geraten. Jetzt musste Cassius wirklich vorsichtig sein, denn es konnte sich dabei schließlich auch um den Angreifer handeln, der den jungen Kerl da ausgeknockt hatte. Es kam jedoch zügig Licht ins Dunkel, denn die Frau drohte ihm, das besser sein zu lassen und referierte damit auf sein Schwert. Und dann sollte er auch noch die Finger von ihrem Kollegen lassen? Jetzt machte es Klick. Die beide gehörten zusammen.
„Ganz ruhig“, meinte Cassius daraufhin nur und nahm die Hand vom Schwert, streckte seine Hände nach links und rechts, damit die Frau kontinuierlich darauf schauen konnte. „Ich möchte nicht kämpfen. Ich hege auch keine dunklen Absichten“, beschwichtigte der Ritter seine Gildenkollegin, die sich gegenseitig als solche noch nicht identifiziert hatten. „Ich habe lediglich geprüft, ob dein Kollege noch lebt“, erzählte er also, was er hier tat. Der Velnarion atmete tief durch, doch auch wenn er eine Klinge am Hals und ein Dolch irgendwo an der Seite hatte, so verspürte er gegenwärtig keine Angst. Es bestand noch immer die Chance, dass die beiden Gestalten hier zu einer feindlichen bzw. kriminellen Gruppierung gehörten, doch dieses Risiko musste der Ritter einfach eingehen. „Ich bin Cassius Velnarion. Ich gehöre zu den Rune Knights. Sieh her“, stellte er sich also vor und ließ daraufhin den schwarzen Mantel von den Schultern gleiten, zog sein Shirt soweit nach oben, dass Alita von hinten direkt auf das Gildensymbol der Rune Knights blicken konnte, welches er zentral zwischen den Schulterblättern trug.
Es war nun eine Fünfzig-Fünfzig-Chance, dass die Frau ihn tötete, weil er ein Rune Knight war oder sich etwas zurückzog, weil er ein Rune Knight war.
War die Reaktion der Runenritterin etwas übereilt gewesen? Vielleicht. Aber ihr war es in diesem winzigen Moment, in dem erst ihr Twamkollege umfiel und dann plötzlich ein Fremder auftauchte, wichtiger sich und ihren am Boden liegenden Kameraden zu schützen. Auch wenn er kein kerl war und die Kevuem bekannter Maßen eine gewisse Abneigung gegen jene hegte. Sie wusste nicht womit oder was genau Charlie angegriffen hatte, nur das es plötzlich und schnell kam und er nun am Boden lag. Sie musste wachsam bleiben, schien die Quest doch etwas schräger zu werden als gedacht. Naja, man konnte es aber auch so sehen. Je nachdem wie lange der Schläfer bewusstlos war, war Alita der Sieg in der Wette sicher. Wenn er nicht wach war, wenn sie die Wahrheit herausfinden würden, musste sie sich also weniger Sorgen um die Belohnung machen. Es war nicht die feine Art, jemanden anzulügen und in einer Wette zu betrügen, aber das hier könnte eine Notlüge sein. Immer noch nicht okay, aber Alita lieber, als wenn sie sich, ihre Mission und Orwynn in Gefahr brachte. Naja, wie auch immer. Charlie war bewusstlos und dieser kleinere Mann war aufgekreuzt und fing direkt an Charlie zu betatschen. Also, er fühlte seinen Puls. Geschickt hatte sie sich herangeschlichen und ihre Klingen an dessen Hals und seiner Seite platziert. Würde er sich falsch bewegen, würde er sich entweder die Kehle an dem scharfen Karma aufschlitzen, oder sich den Dolch aus Kristallen in die Seite und teils die empfindlichen Organe an dieser Stelle rammen. Der junge Mann tat was richtig war, blieb erstmal ruhig und tat keine falschen Schritte. Er versuchte sie zu beschwichtigen, nahm seine Hand, wie sie es befohlen hatte vom Schwert und von seinem Körper weg, damit Alita diese betrachten konnte. Kurz musterte sie den Mann, aber behielt die Position erst einmal inne, misstraute sie ihm immer noch. Kriminelle hatten immer ein Ass im Ärmel und das Risiko wollte sie nicht eingehen, jetzt wo sie diesen Vorteil hatte. Der Schwarzhaarige meinte, dass er nicht Kämpfen wollte und keine dunklen Absichten hegte. Innerlich schnaubte die Kevuem, hielt sie es für unwahrscheinlich, dass irgendwer keine dunklen Absichten hegte. Weiter fuhr er fort, dass er lediglich überprüft hatte, ob Charlie noch lebte. Wenn er nicht aufgetaucht wäre, hätte Alita womöglich das gleiche gemacht - wobei eher nicht, war sie sich von Anfang an sicher gewesen, dass Charlie nicht tot war. Schließlich wusste sie von keiner Magie, die jemandem das Licht auspusten konnte, ohne eine Wunde zu erzeugen. Eine solche hatte die Slayerin nicht gerochen, deswegen hatte sie recht schnell darauf getippt, dass er nur k.o. gehauen oder geworfen wurde - sie wusste ja nicht was es war. Alita war beeindruckt wie ruhig der Mann blieb, entweder befand er sich öfters in solchen Situation und hatte gelernt, in solchen ruhig zu bleiben oder er war so dumm, sie zu unterschätzen oder hatte einfach keine Angst. Gab ja solche, die sich nicht vor dem Tod oder Messern fürchteten. Als nächstes stellte er sich als Cassius Velnarion vor, einem Rune Knight. Alitas Augen weiteten sich. Sie kannte den Namen, auch wenn sie die Person der dieser Name gehörte bisher nicht getroffen hatte. Soweit sie wusste, war dieser Cassius einer der höher rangigen Mitglieder der Rune Knights und stand somit über ihr. Was der Mann, der angab dieser zu sein tat, brachte die Tamaki allerdings nun vollends aus dem Konzept. Er entledigte sich seiner Jacke und zog sein Shirt hoch, so wie man es machen wollen würde, wenn man sich auszog. Allerdings schob er es nur bis zu einem gewissen Grad hoch, wodurch das Wappen der Rune Knights zwischen seinen Schulterblättern sichtbar wurde. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie den trainierten Rücken des Mannes sah - die meisten Runenritter hatten eine sportliche, athletische und trainierte Statur- Klar, er war kein Bodybuilder, aber man konnte schon sehen, dass er viel trainierte und sich in Form hielt. Alita spannte sich augenblicklich an, umgriff die Griffe ihrer Waffen für einen Augenblick noch fester ehe sie von ihm zurückwich und ein wneig schockiert auf den blanken Rücken des Mannes blickte. Sie spürte wie ihr plötzlich ganz warm wurde. Wäre es nicht so dunkel, hätte man womöglich gesehen wie sich die Wangen der Kevuem rosa verfärbt hatten. Sie war dezent überfordert, hatte sie so viel nackte Haut noch nie gesehen. Erst recht nicht von einem Mann. Wie denn auch? Ihre ersten Jahre hatte sie isoliert in einem labor verbracht, wo sie nur Forscher, ihren Vater und ihre Schwester gesehen hatte? Die Jahre darauf hatte sie mit einem Drachen verbracht und die darauf mit Orwynns Schergen. Öffentliche Badehäuser oder gemeinsame Baderäume hatte sie immer gemieden, da ihr schon die Vorstellung davon missfallen hatte. Außerdem fühlte sie sich selbst nur begrenzt mit offeneren Kleidung wohl, dachte sie doch viel zu schnell darüber nach, was andere sagen könnten. Klar, die meisten Narben hatte sie unter Tattoos versteckt, aber nicht alle und ein geschultes Auge würde jene immer noch sehen. Außerdem gab sie ja meist nur vor selbstbewusst zu sein, während sie es eigentlich nicht war. Man könnte also auch meinen, dass sie ziemlich unerfahren und ein wenig prüde war, was ihr jetzt ein wenig zum Verhängnis wurde. Sie schluckte und riss den Blick schnell von dem Rücken des Mannes ab, räusperte sich verlegen, fuhr sich durch das Haar. "Entschuldige Cassius. Ich wusste nicht, dass du ebenfalls ein Rune Knight bist.", sagte sie, atmete tief durch ehe sie ihn wieder anblickte. "Das ist Charlie, ebenfalls von den Rune Knights. Und ich... Ich bin Alita Aliana Tamaki, ebenfalls Rune Knight.", sagte sie und sah dabei kurz zu dem immer noch bewusstlosen Charlie und Cassius hin und her. Ob er erwartete, dass sie ihm auch ihr Zeichen zeigte? Womöglich. Scheiße, warum hatte sie sich ausgerechnet heute für ein Outfit entschieden, was es ihr schwer machen würde, ihr Zeichen zu zeigen? Sie trat an den Mann heran, löste dabei die Schnalle unter ihrem einen Arm, die das Kleidungsstück festmachte, dass ihren einen Arm mit einem ärmel bedeckte und an der die Kaputze ihres Outfits hing. Die Schnalle befand sich unter ihrem freien Arm und es dauerte nicht allzu lange bis sie diese gelöst hatte. Sie zog das Kleidungsstück über ihren Kopf, wodurch sich ihr Zopf löste und ihre langen, blond-schwarz gefärbten Haare über ihre Schultern fielen. Sie sammelte das Haargummi auf und klemmte den "Pullover" unter ihren Arm. Nun sah man, dass das Stück des blaulichen Netzstoffes oder viel mehr Nylonstoffes bis hin zu ihrem Hals weiterging, wo eine Art Band war. Sie fühlte sich nicht wohl, dass ihr Dekollté nun so "offen" da lag, aber vielleicht achtete der Mann auch nicht darauf. Dadurch dass sie das Kleidungsstück abgelegt hatte, sah man nun auch viel besser die Tattoos die sie hatte, die aus Wolken und einem großen Drachen auf ihrem Rücken bestand. Sie räusperte sich, drehte dem Mann den Rücken zu, der nun frei war und ihr blaues oder viel mehr türkises Rune Knights Wappen auf ihrem Schulterblatt zeigte, das zwischen ihren Tattoos. Wobei noch nicht ganz, da ihre Haare sich ja komplett aus dem Zopf gelöst hatten. Also hob sie ihre Haare an, sodass Cassius das Wappen sehen musste. Eine Weile hielt sie inne, ehe sich wieder zu ihm drehte. Sie ging sicher, dass ihr Kama sicher an ihrer Hüfte befestigt war, genauso wie der Dolch, den sie gerade eben geschaffen hatte, ehe sie ihren Pullover ein wenig ausklopfte und über ihren Arm legte. "Ich habe noch keine Ahnung was Charlie angegriffen hat, womöglich wäre es besser, wenn er zu einem Arzt kommt oder zumindest aus der Gefahrenzone solange er bewusstlos ist.", meinte sie, sah kurz zu Charlie ehe sie wieder ins Feld sah. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass irgendwo dort verborgen der Angreifer verborgen war. Es war doch skurill. Erst hörten sie diese Geräusche, fanden nichts, gingen wieder und Charlie wurde angegriffen. "Wenn's dich nicht stört, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du Charlie mitnimmst zur nächsten Stadt. Den Angreifer find ich schon.", sagte sie, wieder mit deutlich fester, stabileren und wieder kälteren Stimme. Klar, Cassius hatte sie mit seiner Aktion kurz aus der Reserve geholt, aber sie hatte nicht vor, sich von ihm helfen zu lassen. Sie hatte diese Quest mit Charlie begonnen, sie wollte nicht, dass jemand sich einmischte. Was für ein Licht würde das wohl auf sie werfen, wenn sie die Quest die sie begonnen hatte, nicht einmal ohne Hilfe Dritter zu Ende brachte? Außerdem konnte sie von Cassius nicht erwarten, dass er sich hier einmischte.
130 / 130
Cassius mag diesen Beitrag
Cassius The Black Knight
Anmeldedatum : 06.05.21 Anzahl der Beiträge : 1458 Alter : 32
Es war schon eine merkwürdige Situation auf der Straße, aber es war auch dunkel und die Sichtverhältnisse dadurch stark beeinträchtigt. Vorsicht war außerdem stets besser als Nachsicht, weswegen Cassius natürlich auch keine bösen Absichten bei der Keveum vermutete. Er war lediglich ein Reisender, der auf dem Heimweg etwas Sonderbares vernommen hatte und helfen wollte, nachdem er einen bewusstlosen Jungen am Boden liegen sah. Ehe er sich versah hatte er jedoch eine Klinge am Hals und etwas bedrohlich Spitzes bei seinen Organen. Nun galt es natürlich die Ruhe zu bewahren und die Situation professionell zu lösen, wenngleich natürlich trotzdem eine Fünfzig-Fünfzig Chance auf Fehlbeurteilung möglich war. Cassius nannte seinen Namen und gab seine Zugehörigkeit preis, die er kurz darauf auch offen zeigte, in dem seinen Oberkörper weit genug freilegte, um das Gildensymbol sichtbar zu machen. Trotz der Dunkelheit war es offenbar genug Haut für die Dame, dass sie verlegen zurückwich und ein wenig mit Überforderung zu kämpfen hatte. Cassius ließ das Shirt wieder fallen, verdeckte dadurch seinen Rücken und legte dann den Mantel wieder an, um sich aufrichten zu können.
Dann entschuldigte sie sich bei ihm und stellte den bewusstlosen Kerl als Charlie und sich selbst als Alita Aliana Tamaki vor, beide ebenfalls Rune Knights. Jetzt wo er die Namen hörte, klingelte es in seinem Gedächtnis, denn diese Namen hatte er schon auf diversen Listen in der Rüstkammer betrachten können, hatte jedoch keine Gesichter zu den Namen gehabt. „Schon in Ordnung. Ist ja auch eine schwer zu beurteilende Situation“, gestand der Velnarion und gab Alita damit hoffentlich zu verstehen, dass alles in bester Ordnung war. Für ihn war die Sache nun vorerst geklärt, doch offenbar dachte seine Gegenüber, dass sie den Beweis ebenfalls erbringen musste und trat auf ihn zu, löste dabei eine Schnalle ihres Kleidungsstücks. Die Augen des jungen Ritters weiteten sich und kurzhätte er einen BLick auf den Oberkörper der Dame erhaschen können, ehe ihm das Gildenzeichen auf ihrem Schulterblatt gezeigt wurde, aber er hatte peinlich berührt nach oben gesehen. Dunkelheit sei Dank konnte man die leichte Röte in seinem Gesicht nicht erkennen und er riss sich zusammen, nicht einfach einen Blick zu riskieren.
Peinlich berührt drehte er sich zur Seite und kratzte sich an der Wange. Das war jetzt irgendwie eine peinliche Situation für Beide und erst jetzt wurde ihm klar, was er eigentlich getan hatte. Dienstausweise waren eindeutig die angenehmere Lösung, definitiv. Cassius war echt unbeholfen bei solchen Dingen. Sie legte den Pullover über ihre Arme und kam dann auf Charlie zu sprechen. Die ernsten Themen machten es dem schwarzen Schwertkämpfer leichter, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. „Ich habe nur einen dumpfen Schlag vernommen und ihn dann so vorgefunden“, berichtete Cassius nachdenklich. „Ich habe keine Schritte oder ähnliches vernommen“, fügte er dann noch an. Das machte es natürlich schwierig, einen Angreifer ausfindig zu machen, wenn dieser über alle Berge schien. Dann bat Alita ihn um einen Gefallen, Charlie in die nächste Stadt zu bringen. Der Velnarion konnte allerdings nicht zulassen, dass die Ritterin die Arbeit hier allein erledigte, denn der Modus Operandi der Rune Knights sah dies nicht vor. „Ich muss diese Bitte leider ablehnen, Alita“, meinte Cassius also ernst und hievte Charlie auf die Schulter, um diesen über sein Pferd zu legen. Kurz flüsterte er dem Gaul etwas zu und schon trabte dieser los, um Charlie bis nach Crocus zu bringen.
„Eine Ritterin deines Ranges ist nicht dazu befugt, einen Auftrag allein auszuführen“, stellte Cassius ganz klar fest, würde sich aber nicht anmaßen, ihr das Kommando abzuschwatzen oder sich über alle Maße einzumischen. „Ich werde als Ersatz für Charlie einspringen, das Kommando bleibt bei dir“, wies er also mit ernster Stimme an. Eine Diskussion oder Nein ihrerseits würde er nicht akzeptieren.
Während die Quest einen sehr ruhigen und entspannten Anfang genommen hatte, war sie schnell eskaliert und hitzig geworden. Hitzig, weil Charlie aus dem Nichts heraus niedergeschlagen wurde oder viel mehr geworfen, hatte die Kevuem schließlich keinen Angreifer ausmachen können, der ihn aus der Nähe heraus hätte angreifen können. Allerdings war sie auch hitzig, weil sich mit einem mal ein Alita zunächst völlig fremder junger Mann in die Situation einmischte. Schnell hatte sie die Oberhand und Kontrolle über diese Situation an sich gerissen, wichtige und empfindliche Stellen des Mannes mit ihren Waffen anvisiert und fixiert. Der Fremde mit dem dunklen Schopf stellte sich als Cassius, Mitglied der Rune Knights vor. Zuvor war die Situation gefährlich hitzig geworden. Nun aber schwenkte sie zu einer peinlich berührten Hitze. Denn Cassius hatte seine Zugehörigkeit mit dem entblößen seines Gildenzeichens untermauert. Diese Situation hatte die Slayerin so ziemlich aus dem Konzept gebracht, wie es womöglich noch keine es zuvor geschafft hatte. Nicht einmal der Saytrs Cornucopia Magier @Lex hatte dies geschafft und dieser pflegte einen sehr "offenen" und "luftigen" Kleidungsstil. Allerdings war es ja nicht fair, wenn nur sie sich so beschämte und nur Cassius sich entblößte. Um ihre eigene Identität und Zugehörigkeit zu bestätigen, eben auch weil die beiden sich zuvor nie gesehen hatte und es möglich war, dass Cassius ihren Namen, aber nicht das zugehörige Gesicht kannte, zeigte sie ihm ebenfalls ihr Gildensymbol, welches auf ihrem Schulterblatt thronte. Schnell hatte sie das Kleidungsstück, welches ihr Gildenzeichen bedeckte abgelegt, dabei unfreiwillig ihren Zopf zerstört und ihm ihren Rücken zugedreht, sodass er das Zeichen sehen konnte. Nach dieser, für beide sehr unangenehmen Situation lenkten sie schnell wieder den Fokus auf die Quest, in die Cassius reingepurzelt war. Alita stellte klar, dass sie den Angreifer noch nicht ausfindig machen konnte, sie diesen finden, aber nicht gleichzeitig Charlie zu einem Arzt bringen konnte. Der Rune Knights Ritter mit dem schwarzen Schopf erklärte, dass er außer dem dumpfen Aufschlag Charlies nichts weiter gehört hatte, was ein Indiz auf einen Angreifer sein könnte. Somit standen sie bei 0... Oder vielleicht sogar darunter, waren Charlie in ihrem Auftrag bislang kein Stück weiter gekommen. Es gefiel der Kevuem nicht, dass sie bisher nichts hatten herausfinden können und sie sich so vor einem Runenritter höheren Ranges blamierte. Wenn Cassius etwas darüber erzählte, könnte sich das schnell und vor allem negativ auf ihren Rangaufstieg auswirken. Das konnte sie echt nicht gebrauchen. Da Alita sich nicht weiter blamieren und die Quest alleine weiter bestreiten wollte, bat sie Cassius darum, Charlie in Sicherheit und zu einem Arzt zu bringen. Zu ihrem Pech bestand jener aber darauf, bei ihr zu bleiben, da "eine Ritterin ihres Ranges" nicht dazu befugt war, eine Quest alleine auszuführen. Ein wenig frustriert seufzte Alita, während sie sich wieder ihr Oberteil über den Kopf zog und die Schnalle unter ihrem einen Arm wieder schloss. Danach beugte sie sich vornüber, um das Haargummi, welches sich gelöst hatte, vom Boden aufzuheben. "Was du nicht sagst...", murmelte sie mindestens genauso frustriert wie sie blickte, wenn auch leise und glaubend, dass Cassius ihre Worte nicht verstehen würde. Sie richtete sich wieder auf, während der Rune Knight klarstellte, dass er lediglich für Charlie einspringen, aber ihr das Kommando weiter überlassen würde. Charlie hatte er derweil auf das Pferd mit dem er angeritten gekommen war, gehievt und das Pferd mit dem verwundeten Rune Knight weg geschickt. Kurz musterte Alita das Gesicht des Mannes vor ihr, begann dann aber sich mit ihren Fingern durch das schwarz-blonde Haar zu bürsten, das Haargummi zwischen ihren Zähnen und Lippen festhaltend. Sehr großzügig von ihm..., sprach sie in Gedanken während sie den Blick von Cassius abwandte, sich durch das Haar fuhr und sich einen neuen Zopf machte. Ihre Augen schloss sie kurz, öffnete sie aber sofort wieder, als sie das Haargummi um ihren Zopf band, damit dieser dort blieb, wo sie ihn haben wollte. Klar, war der Zopf jetzt nicht so wie zuvor, nicht so wie sie ihn wollte, aber er würde genügen. Sie wollte lediglich nicht ihr Haar ständig im Gesicht hängen haben. "Dann sollte ich dich wohl Mal in den Auftrag einweihen...", meinte sie, deutete Cassius dabei sich ein wenig umzusehen, ob sie möglicherweise das fanden, was Charlie verletzt hatte. "Kurz gefasst: Der Bauer, dem diese Felder gehören, hat immer wieder große Löcher in jenen gesehen. Er glaubt, dass Aliens dafür verantwortlich seien, da es sich um beinahe perfekte Kreise handelt. Wir sollten herausfinden, wer oder was dafür verantwortlich ist.", erklärte sie, hockte dabei über dem trockenen Boden. Konnte es ein Stein gewesen sein? Hatte ein Stein denn solche Wucht, um jemanden wie Charlie direkt k.o. zu schlagen? Der Schütze müsste dafür ziemlich geschickt im Zielen sein, aber auch ziemlich viel Kraft... Es missfiel Alita, dass Cassius ihr half, aber wenn er schonmal hier war und seine Hilfe Anbot, konnte er sich direkt einmal nützlich machen. Jetzt, nachdem Charlie verletzt worden war, war es noch wichtiger den Angreifer zu finden, zu identifizieren, gefangen zu nehmen und seiner gerechten Strafe zu unterziehen.
130 / 130
Mareo mag diesen Beitrag
Cassius The Black Knight
Anmeldedatum : 06.05.21 Anzahl der Beiträge : 1458 Alter : 32
Wo war Cassius hier nur wieder hinein geraten. Er hatte anstrengende Tage hinter sich und wichtige Arbeiten erledigt und nun, wo er endlich heim kehren konnte, wurde er mitten in den Ackerfeldern im Osten des Königreiches aufgehalten. Hätte der Kerl nicht ein paar Minuten später bewusstlos werden können? Dann wäre der Velnarion nämlich weiter geritten und hätte nichts davon mitbekommen, aber so war er wohl oder übel der Lebensretter des jungen Mannes, der sich wenig später als Kamerad entpuppt hatte. Mittlerweile war Cassius ein sehr erfahrener und versierter Ritter, der noch eine famose Karriere vor sich hatte und daher wusste er genau, dass er Alita in dieser Situation nicht allein lassen durfte. Sie war wegen ihres Ranges eh nicht zu Einzelaktionen befugt und Cassius wollte es nicht verantworten, sich nicht ans Protokoll gehalten zu haben, nur um dem Mädel ihren Willen zukommen zu lassen. Diese bittere Pille musste sie eben schlucken, denn Cassius hatte da auch durchgemusst.
Zügig hatten sie sich einander bekannt gemacht und die Wogen geglättet, bevor die Situation eskalieren konnte und doch hatte das gegenseitige Zeigen der Gildeninsignie wieder einen seltsamen Anflug von Reaktionen gesorgt. Alita hatte offenbar noch nie einen entblößten Männerrücken gesehen und Cassius hatte, zugegeben, auch noch nie viel nackte Haute einer Frau direkt vor Augen gehabt. Der schwarze Schwertkämpfer war dahingehend also etwas unbeholfen und hatte zügig seine Schamesröte im Gesicht gehabt, doch glücklicherweise konnten sie auch diese Situation entschärfen und sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Sie mussten nun die Quest fortsetzen, aber zugleich auch herausfinden, was mit Charlie geschehen war. Diesen konnte Cassius dank des Pferdes zurück nach Crocus bringen lassen, doch dennoch standen sie eben bei 0.
Ihr Gemurmel hatte Cassius tatsächlich nicht mitbekommen, also konnte er sich dazu auch nicht äußern. Dennoch wusste er, dass sie sicherlich nicht davon begeistert war, dass er hier nun mitmischte. Sie waren Soldaten des Königs und keine Vagabunden einer regulären Gilde, das musste man eben verstehen, wenn man bei den Rune Knights diente. Nun wurde er jedoch endlich in den Auftrag eingewiesen, während er sich umschauen sollte. Mit wachsamen Augen sondierte der Velnarion die Umgebung und versuchte dabei etwas zu finden, was für Charlies Knockout verantwortlich war. In der Zwischenzeit erhielt er die Einweisung, die besagte, dass sie der Ursache für die perfekten Kreise im Kornfeld auf den Grund gehen sollten, da Aliens dahinter vermutet wurden. Cassius rollte mit den Augenbrauen. Aliens? Was für ein Schmarrn. Der Auftrag nervte ihn jetzt schon, aber sie mussten ihn mit bravour erledigen und zurück nach Crocus reisen. Die Rune Knights brauchten jeden Verdienst, den sie bekommen konnten. Nur so blieb die Welt friedlich.
„Aliens, also“, wiederholte Cassius trocken und überlegte. „Das klingt für mich sehr unwahrscheinlich“, gestand er direkt. Aufmerksam blickte sich der Ritter um. „Meines Erachtens nach gibt es nur zwei Möglichkeiten, aber beide liegen derselben Intention zu Grunde: Sabotage“, sprach Cassius weiterhin ernst. „Vielleicht die Konkurrenz? Oder ein verärgerter Kunde? Die Liste ist lang. Vielleicht kam Charlie dem Täter bereits zu nahe?“, fügte der Velnarion an und blickte dann zu Alita. „Sag mir. Was denkst du darüber und viel wichtiger: Was werden wir nun tun?“ Sie hatte das Kommando, Cassius hatte es ihr gewährt. Sie entschied, er unternahm. Simple Maths.
Wenn Alita gewusst hätte, dass Cassius deutlich kürzer erst ein Teil der Rune Knights war, aber ranglich über ihr stand, wäre sie wohl noch weniger begeistert von seiner Anwesenheit gewesen. Sie wusste, dass sie nicht dazu befugt war, eine Quest alleine zu bestreiten. Immerhin war sie schon etwa vier bis fünf Jahre eine Rune Knights. Dennoch ärgerte es sie. Sie war einfach eher eine Einzelgängerin und ließ sich ungern helfen. Womöglich lag dies daran, dass sie von allen Personen, denen sie vertraut hatte, im Stich gelassen wurde. Sie konnte es auch auf den Tod nicht ausstehen, abhängig von anderen zu sein. Sie war abhängig von ihrer Erzeugerin gewesen, von dem Labor in dem sie ihre Kindheit verbracht hatte. Sie war abhängig von Orwynn, der mit nur einem Fingerschnipsen über ihr Leben und ihren Tod entscheiden konnte. SIe war abhängig von den Rune Knights, weil sie sonst wohl noch mehr Probleme mit Orwynn hätte. Es nervte und frustrierte sie, dass sie nie wirklich frei war. Nie wirklich selbstbestimmt. Sie fühlte sich wie ein eingepferchtes Pferd, in einem viel zu kleinen Stall. Und das jeden Tag, mit jedem Atemzug. Sie versprach sich von einem Rangaufstieg mehr Freiheit, mehr Selbstbestimmung und Möglichkeiten. Bei Orwynn als auch in der Gilde. Umso mehr würde es sie also wurmen, dass so ein dahergelaufener Kerl, der vielleicht ein Jahr oder so da war, bereits den B-Rang bekleidete, während sie immer noch auf dem C-Rang festhing. Sie verstand es einfach nicht. Aber gut, sie wusste es ja nicht. Sie wusste lediglich, dass sie die Quest nicht alleine abschließen konnte und Cassius am Hals hatte. Damit würde sie sich wohl arrangieren. Nachdenklich, aber konzentriert kämmte sie durch ihre langes, gefärbtes Haar und band es wieder zu einem hohen Zopf und begann Cassius in den Auftrag einzuweihen. Sie sollten sich nicht länger aufhalten und Zeit verschwenden. Es konnte immerhin sein, dass der Angreifer immer noch da war und nur darauf wartete erneut zuzuschlagen. In diesem Punkt verstanden die beiden Rune Knights sich recht gut. Denn beide blickten sich aufmerksam um und hielten es für unwahrscheinlich, dass Aliens für die Löcher oder viel mehr Kreiser verantwortlich waren. "Ich denke auch nicht, dass es Aliens sind... An Sabotage hab ich auch schon gedacht. Allerdings stellt sich mir dann die Frage, warum die Kreise? Haben diese eine Bedeutung? Wenn ich die Konkurrenz oder ein verärgerte Kunde wäre, warum sollte ich mir dann die Mühe machen Kreise zu machen? Würde man dann nicht eher willkürlich großflächigen Schaden zufügen?", meinte sie. Es war schon sonderbar, dass es große, runde Kreise waren. Das wirkte auf die Kevuem ein wenig zu gewollt und perfektionistisch, als das es einfach nur simple Sabotage war. "Wir sollten gucken, ob wir eine Spur zum Angreifer finden. Am besten in Teilen der Felder die noch unberührt sind. Dort wird er womöglich als nächstes zuschlagen.", kam sie zum Schluss. Denn wenn sie so darüber nachdachte, hatte der Täter nicht zweimal denselben Ort anvisiert gehabt, sondern immer wieder neue Flächen in den Feldern angegriffen. Vielleicht schafften sie es ja, ihn auf frischer Tat zu erwischen? Vielleicht glaubte er, nun, dass er Charlie niedergeknüppelt hatte, dass sie verschwinden und sich um ihn kümmern würden? Oder zumindest abgelenkt waren. Sie sollten sich auf jeden Fall nicht zu viel Zeit lassen. Je länger sie warteten, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Unhold aus dem Staub machte.
130 / 130
Cassius The Black Knight
Anmeldedatum : 06.05.21 Anzahl der Beiträge : 1458 Alter : 32
Eine Beförderung in die höheren Ränge war schlussendlich immer mit Eignung, Leistung und Befähigung verbunden, aber auch mit einer Portion Glück. Es kam durchaus vor, dass ein Magier zügiger aufstieg, obwohl ein anderer Magier deutlich länger in der Gilde beschäftigt war. Insbesondere bei den ganzen hohen Rängen war dies häufiger der Fall, doch daran sollte man sich nicht allzu sehr aufhängen. Cassius machte sich nichts aus den Rängen oder Befugnissen bei der militärischen Gilde, schließlich war sie für ihn nur ein Sprungbrett, um seine Rachepläne in die Tat umzusetzen. Er hatte das Herz zwar am rechten Fleck und verfügte mittlerweile über eine erkennbare Ritterlichkeit, allerdings hatte er noch nicht erkannt, wie sehr die Rune Knights sein Leben verändern würden. Bisher brauchte er nur ihre Hilfe, um stärker zu werden, andernfalls könnte er seine getötete Familie und seine ausgelöschte Gilde vom Kontinent Alakitasia nicht rächen.
Nun befand er sich jedoch inmitten der Dunkelheit auf den Ackerfeldern im Osten des Königreiches Fiore, um einer einzelnen Rune Knight auszuhelfen. Ihr Partner wurde verletzt und zurück nach Crocus geschickt, womit Cassius dazu verpflichtet war, ihr auszuhelfen. Alita war die klassische Einzelgängerin, das hatte der Velnarion sofort erkannt, aber die Regeln der Gilde waren eben in Stein gemeißelt. Er würde sie ja auch allein machen lassen, aber er wollte keinen Ärger bekommen und eben auch nicht, dass sie Ärger dafür bekam. Dennoch überließ er ihr die Zügel und würde lediglich unterstützen, schließlich war es ihr Auftrag und eben nicht der seine. Nun war es jedoch an der Zeit gekommen, nach anfänglicher Unbehaglichkeit, den Auftrag fortzuführen. Kurzerhand wurde Cassius also erklärt, was genau hier Phase war und schon rotierten dessen Gedanken. Er schloss Aliens als Verursacher des Problems ganz klar aus, denn für ihn waren das nur bescheuerte Geschichten.
Alita brachte dann einen sehr interessanten Punkt an. Warum perfekte Kreise? Gute Frage. „Großflächige Zerstörung wäre ein sofortiger Indikator für Sabotage“, erklärte Cassius dann nachdenklich. „Und die Einzigen, die an erntetechnischen Misserfolg dieses Farmers interessiert sein könnten, wäre die Konkurrenz“, fügte er fort. „Das wäre also zu offensichtlich und würde den Verdacht konkret auf die Konkurrenten lenken. Die perfekten Kreise setzen zwar eine große Mühe voraus, allerdings wollte man damit vermutlich einfach den Verdacht auf etwas Übernatürliches lenken“, reflektierte der erfahrene Ritter kurzerhand. Ob er damit richtig lag, wusste er natürlich nicht, aber er hielt es für die nahe liegende Lösung. Doch letztlich spielte das kaum eine Rolle, wieso gewisse Dinge getan wurden, wie sie getan wurden, denn sie mussten den Verursacher nichts desto trotz finden und dingfest machen. Alita wies dazu sofort an, die Teile der Felder zu kontrollieren, in denen noch nichts vorgefallen war. Keine schlechte Idee, denn schließlich war großflächiger Schaden definitiv das Ziel.
„Einverstanden“, nickte der Ritter also seiner temporären Anführerin zu und ließ sich von Alita einen kurzen Aufschluss darüber geben, welche Teile der Felder bereits kontrolliert waren und welche noch ausstanden. „Wir sollten das Feld von zwei Seiten sondieren“, schlug Cassius vor. „Sollten wir den Angreifer finden, dann scheuche ich ihn in deine Richtung und du lässt die Falle zuschnappen“, ergänzte der Ritter seine Idee. Letztlich war es natürlich Alitas Kommando und sie musste entscheiden, wie sie vorgingen, aber eine Idee konnte er ja dennoch anbringen. Ein Flankenmanöver bot sich hier einfach am Besten an, so viel war klar. Letztlich überließ er es natürlich ihr, denn Vertrauen in ihre Fähigkeiten hatte er natürlich, so assassinenhaft, wie sie sich ihm annähern konnte.
Alita musste sich mit damit abfinden, dass sie nun den Velnarion bei sich hatte und dass sie diesen nun den restlichen Abend an der Backe hatte, wenn nicht sogar länger, würden sie an dem heutigen Abend nicht den Verantwortlichen für die massiven Schäden in den Feldern finden. Es missfiel ihr, aber Regeln waren Regeln. Auch Alita musste sich an sie halten, auch wenn sie glaubte, das sie alleine besser dran war. Sie zupfte ihre Kleidung noch ein wenig zurecht, sowie ihren Zopf, den sie ja neu hatte machen müssen. Hoffentlich hielt er jetzt und löste sich nicht wieder. Sonst würde sie wirklich den letzten Nerv verlieren. Man mochte meinen, dass eine Kurhaarfrisur für sie dann wohl passender war, stimmte womöglich... Doch die Kevuem würde ihre Haare nie schneiden.... Nicht wenn es nicht nötig war. Sie hatte sie seit dem Vorfall im Labor nur noch notdürftig geschnitten. Die Spitzen oder ein wenig mehr als das. Aber ihre Haare waren nie kürzer als bis unter die Schulterblätter. Nicht weil sie ihren Haaren als solches so viel Bedeutung zusprach, waren es doch nur tote Zellen. Es waren viel mehr die Erinnerungen, die damit verbunden waren, die diesen Willen in ihr weckten. Früher hatte sie ihrer Schwester immer die Haare gebürstet... Sie hatte es immer gehasst, wenn sie kurz waren, so hatte Alita sich also immer darum gekümmert. Viele Nächte hatten sie damit verbracht, die langen Haare von @Amira zu kämmen. Sie zu flechten und neue Frisuren auszuprobieren. Irgendwie fühlte Alita sich ihrer Schwester näher, wenn sie ihre Haare lang hielt. Es war vielleicht schräg, ergab vielleicht nur begrenzt Sinn, aber Gefühle waren ja eh kompliziert und Menschen widersprüchlich, oder? Nachdenklich strich sie durch ihren Zopf, während sie Cassius von dem erzählte was sie bisher wussten und herausgefunden hatten. Schnell kam eine gewisse Dynamik in die Unterhaltung, sodass sie fieberhaft darüber nachdachten, was wohl die Ursache für die Schäden sein könnte, aber auch wie sie weiter verfahren wollten. "Das stimmt... Wenn du recht damit hast, hatte dr Verantwortliche ja sogar ein wenig Erfolg damit. Der Farmer glaubt zumindest, dass es etwas Übernatürliches ist.", erwiderte sie, zerieb die Spitzen ihres Haars zwischen ihren Fingern ehe sie diese gänzlich losließ. Kurzerhand hatte sie dann vorgeschlagen, dass sie womöglich zu einem der intakten Felder gehen sollten, da dort die Wahrscheinlichkeit höher war, dass sie den Täter auf frische Tat ertappten. Cassius schien dieser Vorschlag zu gefallen, oder er schien ihn zumindest nicht verkehrt zu finden. Alita war aufgefallen, dass es bei den Rune Knights üblich war, dass man seinen Gegenüber nur schwer lesen konnte. Alita konnte es nachvollziehen, ging es ihr genauso, doch es machte es manchmal auch einfach schwer mit anderen zu arbeiten. War ja auch egal. "Gut, so machen wir's.", stimmte sie seinem Plan zu. "Dann sollten wir uns Mal auf den Weg machen.", meinte sie dann, ging voran, wusste sie schließlich eher als Cassius welche Felder unberührt waren. Es dauerte eine Weile, bis sie eines dieser Felder erreichten, aber als sie es taten blieb sie kurz stehen und deutete ihm, wo sie lang gehen würde und dass sie sich hier trennen würden. Daraufhin zog sie sich leise zurück, verschwand in den Schatten und machte sich auf den Weg zur anderen Seite des Feldes. Hoffentlich würden sie diesen Mistkerl oder was auch immer es war erwischen, damit sie ihn einbuchten und sie wieder weg von hier konnten.
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.