Ortsname: Ländereien Süd-Fiores Art: Freiraum Spezielles: - Beschreibung: Die Ländereien von Süd-Fiore sind geprägt von satten, grünen Farben und weitläufigen Feldern, Wiesen und Wäldern. Aber auch viel Bunt ist auf den Feldern vorzufinden, sobald die Blumen in ihren satten Farben erblühen. Stehende Gewässer sind ebenfalls ein Merkmal dieser Ländereien und auch eine kleinere Bergkette erstreckt sich durch die Ländereien, wenngleich diese mit wenig Aufwand zu umgehen sind. Fernab großer Städter führen nur noch Feldwege entlang, um Reisende an ihr Ziel zu bringen.
cf: Wiesenbahnhof #3 Der Blonde war sehr erheitert davon, dass auch Helena die Botschaft, die der Auftraggeber hinterlassen hatte, nicht lesen konnte. Es war kein resignierendes oder ironisches Lachen. Er fand es wohl tatsächlich ziemlich lustig. Seine Reaktion auf ihre Aussage brachte sie wiederum zum Schmunzeln. Eigentlich fand sie es ja nicht grade gut, dass sie so im Dunkeln tappen mussten, doch sein Lachen war irgendwie ansteckend. Zumindest ein wenig.
Bei dem folgenden Smalltalk konnte Helena es sich nicht nehmen lassen, Mareo mit dem Spruch über seine gewählten Fortbewegungsmittel zu necken. Er wiederum reagierte nicht angefressen. Stattdessen seufzte er und stimmte ihr zu. Das wiederum entlockte der Magierin ein lautes Auflachen. Sie klopfte ihm während des Gehens mit der flachen Hand sanft auf den Rücken. „Du kannst natürlich auch eine Magenentleerung wie grade eben dafür hinnehmen.“, fügte sie als weitere Option hinzu. Mareo jedenfalls war sichtlich entschlossen Crocus mal zu besuchen. Als es dann um die Herkunft des Blondin ging, so offenbarte er, dass er aus Magnolia Town stammte. Helena nickte. Das war die Stadt, in der auch seine Gilde, Fairy Tail beheimatet war, erinnerte sich die Magierin. Auf seine Gegenfrage hin, schüttelte sie den Kopf und schaute ihn an. „Nein, nie. Weder beruflich noch privat.“ Der Geruch einer Person erhaschte ihre Aufmerksamkeit, woraufhin sie ihren Blick wieder nach vorn wandte, wenn auch nicht wirklich suchend. „Lohnt es sich denn?“ Mit dieser Frage war dann so etwas wie das Spiegelbild zur bisherigen Konversation geschaffen. Mareo hatte die Runenritterin zu Crocus gefragt, sowie sie es nun umgekehrt zu Magnolia tat. Klang nach dem Standard-Smalltalk. Die Beine der beiden trugen sie nach und nach durch die Ländereien Süd Fiores. Sie wanderten fernab der großen Städte und Dörfer, durch nahezu unberührtes Land. Lediglich ein paar Felder am Rande des eher provisorischen Weges waren angelegt. Vermutlich führte dieser Weg irgendwann zu einem Hof oder zum nächsten Dorf. Abzweigungen konnte Helena jedenfalls keine entdecken. „Ich hoffe man verspottet uns nicht. Man schickt uns ja wirklich in die abgelegensten Orte dieses Landes.“, merkte die Runenritterin beiläufig an, während sie über den Auftrag nachdachte. Sie hielt ihn mehr oder weniger für Zeitverschwendung. Eine Kooperation zwischen einer Gilde und den Runenrittern, nur weil jemand das Wort Drache benutzte. Aber die Magierin war immer bereit sich überraschen zu lassen. Mittlerweile tauchte hinter einem kleinen Hügel die Silhouette einer Person auf. Das musste die gewesen sein, dessen Geruch Helena schon seit ein paar Minuten in der Nase hatte.
Gemeinsam liefen die beiden Godslayer über den Trampelpfad, um tiefer in die Ländereien des südlichen Landes vorzudringen. Die Umgebung war saftig grün, das Wetter war soweit spitze und die Temperaturen angenehm, weshalb man sich da wirklich keine Gedanken machen musste, sich irgendwie zu erkälten. Die südlichen Ländereien boten sich definitiv für Spaziergänge an, denn hier konnte man einfach die Seele baumeln und die Gedanken frei herum wandern lassen. Augenblicklich fühlte sich der junge Celeris ziemlich wohl in seiner Haut, was natürlich auch an seiner reizenden Begleitung lag, die ihm aber irgendwie bekannt vor kam. Mareo konnte es sich nicht wirklich erklären, aber ihr Geruch kam ihm sehr vertraut vor. Das er dabei den Gotteigenen Geruch von Poseidon wahrnahm, der zugleich sein Onkel war, war ihm dabei überhaupt nicht bewusst. Kurz spiegelte sich die Skepsis in den Seelenspiegeln des Magiers wieder, doch verschwand ebenso schnell, wie sie gekommen war. Eigentlich war es ihm egal, dann hatte er sie vielleicht schon einmal irgendwo zufällig getroffen und geruchstechnisch wahrgenommen. Tatsache war, dass sich Mareo mehr auf den Geruch von Helena konzentriert hatte, wodurch ihm die Präsenz einer Person in weiter Ferne gar nicht bewusst war.
Anders als Helena, die dadurch unbewusst diese Richtung eingeschlagen hatte. Sie klopfte ihm sanft auf den Rücken und machte ihn darauf aufmerksam, dass er für seine Reise nach Crocus Town natürlich auch einfach das Kotzen in Kauf nehmen konnte. Sie hatte ja irgendwo recht damit, denn das tat Mareo ja des Öfteren, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. „Ich werde schlussendlich eh mit dem Zug fahren. Also ja…ich werde die Magenentleerung akzeptieren“, lachte er amüsiert und zuckte dann mit den Schultern. Helena war eine lockere und entspannte Zeitgenossin und allen voran sympathisch. Diese Quest versprach also, trotz aller fehlender Informationen dank mangelnder Schönschrift, entsprechend amüsant zu werden. Außerdem war es das erste Mal, dass Mareo mit einem Rune Knight loszog.
Im weiteren Gesprächsverlauf kam heraus, dass Helena dafür auch nie in Magnolia Town war, weder privat noch beruflich. Mareo legte den Kopf schief und musterte die attraktive Frau, ehe er mit dem Finger schnippte. „Einen Besuch ist die Stadt definitiv wert. Am besten du kommst genau dann, wenn die Fantasia Parade stattfindet, dann ist richtig was los!“, erklärte Mareo und grinste. Die Fantasia Parade war jedes Jahr aufs Neue ein richtiger Erfolg, zumal Fairy Tail da groß die Finger drin hatte. Dann kehrte etwas Ruhe ein, während sie weiter landeinwärts liefen und sich auch weiter der Person näherten, die sich in den Ländereien befand. „Sollen sie uns doch verspotten“, entgegnete Mareo und schenkte ihr ein Lächeln. „Wir sind hier um unseren Job zu machen. Und wenn wir unseren Job erfolgreich erledigt haben, können wir die Belohnung einsacken. Der Rest sollte uns einfach egal sein“, fügte der Celeris dann noch an. „Oder ist es für dich wichtig, wie man uns hier beurteilt?“, hakte er dann bei Helena nach. Wenn es für sie wirklich wichtig war, dann würde sich Mareo natürlich noch mehr anstrengen und das Beste versuchen, um das positiv zu beeinflussen.
Am Horizont tauchte dann die Silhouette einer Person auf, die Helena schon die ganze Zeit über wahrgenommen hatte, doch nun konnte auch Mareo die Präsenz des Geruches deutlich zu ordnen. Schnurstracks peilte Mareo die Person an, denn er gedachte einfach nachzufragen, ob in dieser Gegend ein Drache gesichtet worden war, denn sie einfangen sollten. Irgendwie bezweifelte er, dass es sich dabei um einen echten Drachen handelte, aber man konnte ja nie wissen. „Komm mit, Helena. Wir fragen einfach mal, was es mit diesem Drachen auf sich hat“, konstatierte Mareo und erhöhte sein Tempo, um die Person zu erreichen, die sich wenig später als älterer Herr entpuppte. „Oi!“, begrüßte Mareo den alten Herren und verneigte sich leicht. „Ich weiß, dass kommt jetzt echt total überraschend und wahrscheinlich lachen Sie uns aus. Aber haben Sie hier in der Nähe einen Drachen gesehen?“, hakte er also schlussendlich beim alten Mann nach. Dieser seufzte nur und schüttelte den Kopf, ehe sich der Griff um seinen Gehstock festigte. Der Mann wirkte wenig begeistert von der Frage, war aber höflich genug um zu antworten.
#4 Mareo schien etwas von seiner Heimatstadt zu halten, so wie Helena von Crocus. Er gab ihr den Tipp einmal in Magnolia vorbeizuschauen, wenn die „Fantasia Parade“ stattfand. Die Augenbrauen der Godslayerin wanderten nach oben. Von so einer Parade hatte sie noch nicht gehört. Allerdings klang es so, als sei er wirklich überzeug von diesem Ereignis. „Ja…“, fing die Magierin an. „Vielleicht schaue ich sie mir mal an.“ Warum nicht? Wenn sich Zeit dafür fand! Beim Thema Hohn und Spott schienen die Zwei dann schließlich unterschiedlicher Meinung zu sein. Überrascht schaute Helena den Blonden an, als er äußerte wie egal es ihm doch wäre. Als er ihr die Frage stellte, wie wichtig ihr eine Beurteilung sei, wurde ihre Miene wieder ernster und sie richtete ihren Blick nach vorne. „Ich spreche davon, dass ich nicht hoffe, man schickt uns hier her, obwohl es hier gar nichts zu holen gibt und dass im Endeffekt ein großer Spaß ist.“ Nur flüchtig schaute sie wieder zu Mareo. „Das fände ich nicht lustig.“ Nein. Sie mochte es wirklich nicht, wenn man sich über sie lustig machte. Für solche Späße war kein Platz, dafür war ihr Ego zu groß.
Langsam kamen die Zwei dem Fremden immer näher. Als Mareo sein Augenmerk auf ihn richtete, kam ihm da eine Idee, die er seiner Gefährtin auch gleich offenbarte. Er wollte die Sache mit dem Drachen einfach ungeniert aussprechen und nachfragen, ob dem Herrn dazu etwas einfiel. Als Mareo diesen Plan offenlegte, rissen ihre Augen auf. „Mareo! Nein, wir sollten vorsichtig sein. Meinst du nicht…“ Ihr gefiel die Idee nicht, ernsthaft von Drachen zu sprechen. Ihr war die Vorstellung von in Panik geratenden Bauern und Dörflern wirklich unangenehm. Der Fairy Tail Magier aber ging damit wohl ziemlich locker um. Er ging einen Schritt schneller und sprach den älteren Mann tatsächlich so an, wie Helena es sich ausgemalt hatte. Die Reaktion des Kauzes zeigte deutlich, wie verwundert er war. Dann jedoch schien er sich auf sehr seltsame Art und Weise zu fassen. „Ja! Klaaaaar! Schaut dort nach. Dort wäre ich beinahe angezündet worden.“ Er deutete auf stehende Gewässer in der Ferne und wandte sich von den beiden Reisenden ab. „Viel Glück.“, sprach er nur noch über die Schulter und ließ kurz darauf ein Seufzen folgen. Perplex betrachtete Helena dieses Szenario. „Was war das denn?“, fragte sie ihren Kameraden bewusst leise, damit der ältere Herr es hoffentlich nicht hörte. Wie der sich grade verhalten hatte, war doch sehr rätselhaft. Sollten sie seinen Fingerzeig überhaupt für voll nehmen? Andererseits hatten sie ja keine alternative Spur…
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Mareo Schwarzer Blitz
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Anfangs waren die beiden Godslayer ein und derselben Meinung und sie verstanden sich auch prächtig. Diese Quest schien also vielversprechend zu sein, allerdings gab es da auch den Punkt, wo sich die Meinungen aufspalteten. Mit typischer Fairy Tail Manier, war es ihm einfach egal, was andere von ihm dachten und wenn er sich auf einer Quest zum Affen machte, dann war das eben so. Bei Helena hingegen schwang ein großes Ego mit, weshalb Späße auf ihre Kosten ein No-Go waren und daher ein gewisses Ansehen auf Quests von Wichtigkeit war. Mareo konnte es durchaus verstehen und verurteilte sie dafür natürlich nicht, aber ihm persönlich würde es nicht nah gehen, wenn dieser Auftrag hier ein Reinfall wäre. Tatsächlich glaubte auch der Celeris nicht, dass sie hier einen Drachen finden sollten, aber er glaubte einfach daran, dass sich die Umstände schon aufklärten. Er zweifelte daran, dass dieser Auftrag nur eine Farce war. Mareo nickte allerdings verstehen und nahm sich ihre Eigenart zu Herzen.
Und doch konnte der Celeris seine Eigenarten nicht abstellen, weshalb er Helena einfach mit in eine vermeintliche Misere zog und los stiefelte. Er wollte einfach den Mann fragen, der sich dort in den Ländereien befand. Mehr als ein Lachen und ein Nein konnte es ohnehin nicht geben, wieso also nicht nachfragen? Für Mareo war das völlig unkompliziert, aber die Tochter des mächtigen Poseidon befürchtete offenbar schlimmstes. Und doch hatte sie ihn nicht aufgehalten und ließ die Dinge in gewisser Weise geschehen. Zunächst war der alte Mann sehr verwundert, allerdings hatte er eine seltsame Ader an sich und fasste sich zügig wieder. Offenbar wusste er, worauf die beiden jungen Godslayer hinaus wollten und deutete auf ein Gewässer in der Ferne. Er erzählte, dass er dort beinahe angezündet wurde und wünschte dem Duo noch viel Glück. Also entweder gab es dort wirklich einen Drachen oder der ältere Herr hatte die beiden gekonnt verarscht. Für Mareo kam allerdings nur ersteres in Frage, daher verneigte er sich tief. „Vielen Dank!“, bedankte sich der Blitzmagier also bei dem Herren, der seufzend von dannen schritt.
Mareo blickte zu Helena und legte den Kopf zur Seite. „Gute Frage. Aber ich vermute in seinem Verhalten etwas tieferes. Ich habe das Gefühl, dass er nicht das erste Mal gefragt wurde“, erklärte Mareo nachdenklich und folgte eher unbewusst mit seiner Nase der Zeigerichtung des alten Mannes. Er nahm allen voran den Geruch eines stehenden Gewässers auf, schließlich waren diese bakteriell verseuchter als bewegliche Gewässer und Bakterien waren oft Geruchsquellenerzeuger. Aber auch einen anderen Geruch nahm er war. Was das wohl war? „Ich würde sagen…gehen wir hin!“, proklamierte der Fairy Tail Magier und schaute wieder zu Helena. „Gehen wir einen Drachen jagen!“, lachte er und eilte dann auch schon los. Natürlich nicht so schnell, dass die Godslayerin förmlich hinterher rennen musste, aber eilig genug, um die Vorfreude auf das Abenteuer zum Ausdruck zu bringen. Und je weiter der Godslayer lief, umso näher kam das stehende Gewässer.
Es war ein großer Tümpel und der Geruch relativ stark, dazu ein paar Bäume und ein nahe gelegener Hügel. Das wichtigste bei diesem Anblick, waren allerdings diese seltsamen Wesen, die dort herumflogen. Es waren nur eine handvoll von ihnen, aber sie wirkten so überhaupt nicht wie Drachen. Etwas überrascht legte Mareo den Kopf auf die Seite. Das waren also diese Drachen? Mareo holte den Auftragszettel hervor und wechselte seinen Blick zwischen den Wesen und dem Zettel. Noch hatte er genug Abstand zu den fliegenden Wesen, damit diese sich nicht bedroht fühlten und zu fliehen gedachten.
#5 Helena war viel zu perplex gewesen, als dass sie ihren Gefährten davon hätte abhalten können, sein Ding durchzuziehen. Es wirkte so, als sei er ein sehr spontaner Typ. Scheinbar ohne sich große Gedanken zu machen, quatschte er den Fremden an und tischte ihm dabei sofort auf, was Sache war und warum die Zwei vor Ort waren. Auch wenn die Runenritterin keineswegs ängstlich oder übervorsichtig war, so wäre sie die ganze Sache dennoch etwas anders angegangen. Das sich aus der Aktion des Magiers entwickelnde Gespräch verfolgte Helena dann interessiert. Der Verlauf überraschte und verwirrte sie ein wenig. Statt die Zwei überrascht oder zweifelhaft anzuschauen, akzeptierte der Herr einfach, dass Mareo von einem Drachen sprach. Ob es tatsächlich einen in dieser Gegend gab? N… Nein. Unmöglich. Während die Godslayerin weiter darüber nachdachte, analysierte der Blonde den Gesprächsverlauf kurzerhand. Er spekulierte, dass der ältere Mann nicht das erste Mal auf einen Drachen angesprochen wurde. „Meinst du, es wurden schon Leute vor uns darauf angesetzt?“ Wenn ja, bedeutete das, dass diese Leute nie zurückgekehrt oder den Auftrag nie ausgeführt hatten? Das wiederum könnte heißen, dass es vielleicht tatsächlich eine Gefahr gab, die auf sie lauerte. Ganz sicher kein Drache, aber vielleicht etwas anderes, eine andere Kreatur. Helena nickte entschlossen, als Mareo davon sprach, hin zu gehen. Natürlich würden sie hingehen, das stand ja außer Frage. All die Spekulationen und Unklarheiten würden die Brünette doch nicht davon abhalten, den Auftrag auszuführen! „Oder was auch immer.“, fügte sie dann allerdings hinzu, als ihr Gefährte davon sprach einen Drachen zu jagen. Sie tat es ihm jedenfalls gleich und setzte sich sofort in Bewegung, um an seiner Seite in Richtung der Gewässer zu marschieren, an denen der „Drache“ zu finden sein sollte. Der Gestank von stehendem Gewässer, welches vor sich hin moderte stieg immer intensiver in Helenas Riechorgan, je näher sie dem Tümpel kamen. Schließlich kam sie nicht darum herum, ihre Nase zu rümpfen. Angenehm war das alles nicht, aber da musste sie wohl durch. Zwar war ihr Hörsinn nicht gleichermaßen stark ausgeprägt, aber eine Vielzahl von Insekten gab sich allergrößte Mühe nicht überhört zu werden. Als die Zwei an den Gewässern ankamen, entdeckten sie mehrere kleine Tiere, die rasant über den Tümpel sausten. Es ging hin und her. Abrupt blieben sie in der Luft stehen, ehe sie von null auf hundert sofort in eine andere Richtung weiter sausten. Es war faszinierend mit anzusehen und versetzte Helena kurz ins Staunen. „Drachen sind das bestimmt nicht…“, schlussfolgerte die Runenritterin. „Ob diese Dinger gemeint sind?“ Fragend blickte sie zu Mareo, der seinen Fokus zwischen Auftragszettel und den Tieren hin und her wandern ließ, als würde er sie mit einer Abbildung vergleichen. Eine solche Abbildung gab es allerdings nicht. Der Auftrag war mehr als notdürftig niedergeschrieben…
Viel zu merkwürdig war die Situation mit dem älteren Herren, der so gar keine Verwunderung an den Tag legen wollte. Mareo schlussfolgerte daraus, dass er bereits häufiger nach Drachen gefragt wurde, denn für gewöhnlich waren alle bei diesem Stichwort wie aufgescheuchte Bienen. Doch der ältere Herr war die Ruhe selbst, verwies sie sogar in eine Richtung und schritt von dannen. Also entweder erlaubte er sich einen Scherz, wollte die beiden Godslayer nur los werden oder wusste tatsächlich, wonach die beiden Halbgötter da suchten. Egal was es auch war, es sollte definitiv überprüft werden, einfach nur um es auch ausschließen zu können. Helena brachte dabei sogar einen sehr interessanten Punkt auf. Ob schon andere Magier darauf angesetzt waren? Und wenn ja – wo waren die? Nachdenklich legte der Celeris eine Hand ans Kinn und seufzte dabei. „Das ist eine gute Frage“, konstatierte er und verschränkte dann die Arme vor der Brust. „Hoffen wir einfach, dass sich alles aufklären wird“, entgegnete Mareo und setzte Helena daraufhin wieder vor eine vollendete Tatsache: Sein Abenteuerdrang.
Zusammen eilten sie durch die Ländereien, um sich den stehenden Gewässern zu nähern. Und je näher sie kamen, desto intensiver war der unangenehme Geruch, der allen voran durch Getier und Bakterien verursacht wurde. Anders als Helena musste sich Mareo zwar nicht die Nase rümpfen, aber angenehm fand er die Geruchssituation auch nicht. Kurz fragte sich der Godslayer wieder, wieso er eigentlich eine so gute Nase hatte, die es ihm erlaubte über große Distanzen Gerüche deutlich wahrzunehmen und unterscheiden zu können. Manchmal waren diese fehlenden Erinnerungen wirklich ein lästiges Problem. Würde er wissen wer er war, was seine Magie war und allen voran was Er war, dann wären alle Fragen des Lebens beantwortet. Gemeinsam standen sie nun da am Tümpel, betrachteten diese merkwürdigen Insekten, die stark wie übergroße, gepanzerte Libellen aussahen. „Das scheinen mir wirklich keine Drachen zu sein“, entgegnete Mareo den zweifelhaften Äußerungen seiner Partnerin hier. Die Beschreibung des Auftrages war da leider auch maximal unbehilflich, weil eben auch keine grobe Skizze beigefügt war. Wie zum Henker sollten sie nun also besagten Drachen finden, falls überhaupt einer gemeint war? Sonderlich sauber geschrieben war der Zettel nicht.
Seufzend ließ sich der junge Godslayer rücklings ins Gras fallen, während sein Blick gen Himmel ging und er sich ein wenig seinen Gedanken hingab. Diese Quest war, bis auf die Bekanntschaft mit Helena, echt frustrierend. Wieso hatte er sich auch ausgerechnet diesen Zettel geschnappt? Schwamm drüber. „Dieser alte Mann…“, seufzte Mareo leise und hielt plötzlich inne. Mit einem Satz sprang der Fairy Tail Magier wieder auf die Beine und legte seine Hände auf die Schultern seiner Cousine, die er als solche natürlich nicht kannte. „Ich glaube wir suchen tatsächlich nach so einem Wesen!“, meinte er und deutete dann auf diese Libellen, die volkstümlich auch als Drachenfliege bekannt war. Nur zu doof, dass die beiden Godslayer das nicht wussten. „Ich werde mal etwas austesten“, meinte er zur Rune Knight und schnappte sich ein Steinchen vom Boden, um etwas in Richtung dieser Libellen zu werfen. Natürlich wurde der Stein so geworfen, dass kein Wesen direkt getroffen wurde, aber durchaus eine abwehrende Reaktion getriggert wurde.
Und tatsächlich. Eine dieser Libellen entzündete sich selbst und vollzog schnelle Flugbewegungen, weswegen es aussah wie das Speien von Feuer. Dazu diese Panzerung, die dezent in den Vordergrund rückte. Die Augen von Mareo wurden groß, als er anfing zu lachen und sich zu Helena umdrehte. „Ich glaube wir haben unsere ‚Drachen‘ gefunden“, freute sich der Fairy Tail Magier, der wieder auf den Auftragszettel schaute. Das verschmierte Wort hinter „Drachen“ konnte also alles Mögliche sein, bezog sich aber wohl auf diese Wesen. Doch nun stellte sich die Frage: Wie konnten sie so ein Exemplar lebend einfangen, wenn es offensichtlich sehr Menschenscheu war?
# 6 Helenas Gedanke fand bei Mareo Anklang. Es wäre eine plausible Begründung dafür, warum der Mann gar nicht so verwundert war, obwohl er eben nach Drachen gefragt wurde. Im Endeffekt musste sie ihrem Kollegen allerdings zustimmen. Mehr als die Hoffnung, dass sich alles aufklären würde, hatten sie nicht. Sie hatten keinerlei Beweise für Helenas Theorie und auch sonst keine Erklärung für die eigenartige Begegnung. Allerdings hatte der Fokus der beiden sich ja auch schnell auf das Wesentliche gerichtet, die Mission. Diese sollte ihre Fortsetzung an einem stillen Gewässer finden. Ein Ort mit einem äußerst unappetitlichem Geruch. Drachen fanden sie dort aber keine. Stattdessen waren es große Libellen. Resignierend hatte sich Mareo ins Gras gesetzt. Helena gesellte sich zu ihm, blieb allerdings stehen. Die Hände stemmte sie dabei in die Hüften. Der Fairy Tail Magier begann nachdenklich zu sprechen. Er erwähnte den Mann von zuvor noch einmal kurz, eher er verstummte und dann aufsprang, als hätte ihn eine dieser Libellen gestochen. Er meinte, sie suchten vielleicht doch nach einer dieser Insektenwesen. Er wolle etwas testen, meinte er. Er griff nach einem Stein und warf ihn. „Was hast du vor?!“, rief Helena über den Tümpel hinweg, blieb dabei planlos stehen. War das sein Ernst? Statt einem Drachen sollten sie ihrem Auftraggeber eine Libelle mitbringen? Und warum warf er etwas nach ihnen? Die Antwort sollte sogleich vor ihren Augen aufflammen. In Form einer der Libellen. Das Ding, nach dem Mareo geworfen hatte, entzündete sich plötzlich. Es fühlte sich anscheinend bedroht und besaß einen einzigartigen Abwehrmechanismus, mit dem es sich selbst in Brand setzte. Das schien dem Ding nicht zu schaden. Stattdessen legte es ein par „heiße“ Flugmanöver hin. „Das ist… Verrückt…“ Helena wusste gar nicht so recht, was sie dazu sagen sollte. Es schien tatsächlich so, als hätte der Fairy Tail Magier Recht gehabt. Sie erwiderte seine Geste, als er sich zu ihr umdrehte. „Es muss irgendetwas mit Drache heißen!“, so ihr Gedanke zu der verschmierten Auftragsbeschreibung. „Natürlich!“ Ihre Mundwinkel waren mittlerweile nach oben gewandert. Helena strahlte Mareo an. Sein Tatendrang war ihm wiederum in seinen mystisch flackernden Augen anzusehen. „Wir könnten dein Shirt oder so nehmen, um es damit einzuwickeln. Aber dann brennt es sich sicher durch…“ Das Rätsel hatten sie scheinbar gelöst, doch nun standen sie vor dem nächsten Problem. Wie fing man eine brennende Libelle? „Meinst du es überlebt Wasser?“ Als Wassermagierin hatte sie da so ihre Mittel, gegen brennende Wesen vorzugehen. Aber sie brauchten das Ding lebend.
Während seine Cousine anscheinend eine Dame war, die stets über alles vernünftig nachdachte und sich ihre Pläne zu Recht legte, so war Mareo einfach jemand, der spontan und aus dem Bauch heraus agierte. Seine Instinkte waren geschärft, auch wenn er sich nicht erklären konnte, woher diese kamen. So ließ der Blondschopf seinem eigen Fleisch und Blut keine wirkliche Wahl und agierte einfach so, wie es ihm richtig erschien. Mithilfe eines Steines wollte der Celeris die Reaktion dieser seltsamen Libelle in Erfahrung bringen und konnte dabei einen Abwehrmechanismus triggern, der aufgrund der feurigen Darbietung ziemlich drachenähnlich wirken konnte. Wäre Kazuya jetzt bei ihm, dann hätte er Drachen-Fachwissen abzwacken können, aber so musste er sich wieder einmal auf seine Instinkte verlassen.
„Habe ich es mir doch gedacht“, meinte Mareo dann zu Helena, die dieses Phänomen als verrückt bezeichnete und damit nicht einmal falsch lag. Wer hätte denn damit rechnen können? Aber eines war klar: Der alte Mann von vorhin, der wusste genau, wonach die beiden Magier suchten und konnte vermutlich deswegen so ernst bleiben. Er hatte sie also nicht hinter das Licht geführt, sondern an das Ziel gebracht. Doch die eigentliche Herausforderung sollte natürlich noch auf sie zu kommen, schließlich galt es ja ein solches Exemplar lebendig zu fangen. Doch vorher stand noch die Namensfindung auf dem Plan. „Denke ich auch!“, stimmte er Helena zu und schenkte ihr ein Lächeln. „Vielleicht irgendwas wie Drachenlibelle…oder Drachenflugfeuerwesen….oder so“, riet Mareo dann ins Blaue, wohl beweisend, wie unkreativ er doch war. Das Gemeine Drachenfliege die korrekte Bezeichnung wäre, lag ihm natürlich nicht auf der Zunge, denn was war an den Viechern bitte eine Fliege? Außer das sie flogen.
Die Magier strahlten einander an, denn nun ging es endlich ans Eingemachte. Der Abenteuerdrang von Mareo funkelte in seinen mystisch göttlichen Augen, während Helena vorschlug, dass sie das Viech ja in sein T-Shirt einrollen könnten. Helena war eine attraktive Dame und würde Mareo wissen, dass sie seine Cousine war, dann hätte er sich für diese frevelhaften Gedanken geohrfeigt, aber einer fremden Dame gleich den Oberkörper offenbaren? Nun – Mareo war sehr pflichtbewusst und wenn es eine Transportmöglichkeit war, dann war es völlig okay. „Du verwendest also Wassermagie? Interessant“, schmunzelte der Halbgott und betrachtete die fliegenden Wesen. „Ich nutze Blitzmagie. Wasser leitet Blitze ideal. Vielleicht können wir eine Kombination anwenden, um so ein Drachenfliegedingsbumms auszuknocken? Dann fackelt er auch mein Shirt nicht ab“, lachte der Godslayer. Vielleicht klappte es ja, schließlich hatten seine Blitze lähmende Wirkungen. In der Zwischenzeit zog Mareo bereits sein T-Shirt aus und offenbarte einen schier göttlichen, durchaus trainierten Oberkörper. Jetzt mussten sie das Viech nur noch lahmlegen, ohne es zu töten, und zum Zielort transportieren. Eine sehr seltsame Quest, aber auch nichts Außergewöhnliches. Die größte Frage war aber: Wer hatte nur eine solche Sauklaue?!
# 7 Was zuerst wie wahllose Angriffe auf ein unschuldiges Wesen und damit gewissermaßen Tierquälerei wirkte, entpuppte sich als äußerst geschickter Schachzug bei der Enttarnung eines magischen Wesens, bei welchem es sich höchstwahrscheinlich sogar um das gesuchte Tier handelte. Das waren die Dinger, von denen Helena und Mareo eines fangen und dem Auftraggeber abliefern sollten. Die seltsame Begegnung mit dem älteren Herren von zuvor war für Helena längst vergessen. Stattdessen arbeitete ihr Hirn an einer Idee. Sie brauchten einen Plan, um eines dieser Tiere zu fangen und zu transportieren. Immerhin konnte es sich selbst entzünden und sich damit auch schnell aus Stoffen frei brennen. Die Bezeichnung Mareos, speziell der Name „Drachenflugfeuerwesen“, entlockte der Dunkelhaarigen ein Kichern. Ja, genau. Das würde es sein.
Aus Helenas Frage schloss der Fairy Tail Magier, dass sie Wassermagie nutzte. Eifrig nickte sie bestätigend. In der Tat, mit seiner Vermutung hatte er genau ins Schwarze getroffen. Umgekehrt erklärte Mareo sofort, dass er Blitzmagie nutzte. Hinzu fügte er die Bemerkung, dass Wasser Blitze leiten würde. Er deutete also eine gewisse Kompatibilität ihrer Kräfte an. „Mhm.“, summte Helena bestätigend, ohne dass sie jedoch wusste worauf er genau hinaus wollte. Er deutete lediglich eine Art Kombination an. „Ich könnte dein Shirt auch nass machen, dann brennt es nicht so schnell. Kannst du diese Dinger vielleicht mit einem Blitz ausschalten? Vielleicht kannst du sie ja sogar mit gezielten Stößen reanimieren oder so.“ Die Kreativität der Beiden entfaltete sich so langsam und ihnen kamen Ideen, wie sie vorgehen konnten. Der Blonde ging jedenfalls auf Helenas erste Idee ein und streifte kurzerhand sein Shirt ab, um den darunter liegenden, muskulösen und auch von Unwissenden wahrscheinlich als göttlich bezeichneten Körper freizulegen. Auch Helena konnte es sich nicht verkneifen, einen länger andauernden Moment dafür aufzubringen, ihn sich einmal genauer anzusehen. Überrascht waren ihre Augenbrauen dabei heraufgewandert. Wer konnte es ihr verdenken? Sie selbst hatte ja auch keine Ahnung um die Verbindung zwischen den beiden. „Ähm, ja. Wasser.“ Nachdem sie sich selbst beim Staunen erwischt hatte, versuchte Helena ihre Konzentration aufs Wesentliche zurückzuerlangen. Water God’s Punching Gloves Die Magierin überzog ihre rechte Faust mit einer dicken Wasserschicht. „Vielleicht bekomme ich es gefangen.“ Sie grinste Mareo entgegen, ehe sie ihren Fokus auf eine der Libellen lenkte. Sie stürzte sich auf das flinke Wesen, sprang hinauf, versuchte nach der Libelle zu greifen, landete jedoch mit leeren Händen wieder auf dem Boden. Das Tier war viel zu schnell. Zwischen Helenas Abspringen und Landen war es mehrfach hin und her geflogen. Helenas Hand kam dabei nicht mal ansatzweise in dessen Nähe. Das konnte im Zweifelsfall sogar noch schwieriger sein, als sie zuerst gedacht hätte.
Zauber:
Water God’s Punching Gloves TYP: Lost Magic ELEMENT: Wasser KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Magier in einer oder beiden Händen Mana, um sie mit pechschwarzem Wasser zu umgeben. Dieses erhöht den Wiederstand an jenen Stellen und verstärkt durch das zusätzliche Gewicht die ausgeteilten Faustschläge. Die getroffenen Stellen werden nass, was auf Dauer dazu führen kann, dass sich die Kleidung des Gegners vollsaugt und seine Bewegungen erschwert. Auf beide Hände angewendet, kostet der Zauber doppelt so viel Mana.
Das Drachenflugfeuerwesen war unmittelbar vor ihren Augen, ja so gar eine ganze Menge von denen. Doch eines von ihnen auch zu fangen, war eine völlig andere Angelegenheit. Die beiden Halbgötter schmiedeten also einen Plan, um ein solch exotisches Tier zum Auftraggeber bringen zu können. Transportiert werden sollte das Drachenflugfeuerwesen also im T-Shirt des Blitz Godslayers, weshalb er dieses bereits ausgezogen hatte, um vorbereitet zu sein. Das Helena seinen trainierten Oberkörper bestaunt hatte, war völlig an ihm vorbei gegangen, aber hätte er es gewusst, hätte er sie verstehen können, schließlich befand er die Rune Knights Magierin ebenfalls für außerordentlich attraktiv. Außerdem durfte man ja wohl mal gucken, oder? Also. Viel wichtiger für Mareo war ohnehin ihre Bestätigung, dass sie Wassermagie benutzte. Damit konnten sie also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, aber natürlich keine zwei Drachenfliegen. Wasser konnte Feuer löschen und Blitze eigneten sich ideal zur Lähmung. Ihre Kräfte zu kombinieren war für den Celeris also eine logische Schlussfolgerung. Das T-Shirt zu nässen war also eine Idee von Helena, die Mareo freudig abnickte.
Plötzlich wurde die Faust der Marinakis mit einer dicken Schicht Wasser überzogen, welches allerdings keine gewöhnliche Färbung besaß. Ihr Wasser war schwarzer Natur und entpuppte sich damit als Zauber einer Godslayer Magie. Mareo wusste nicht, was genau ein Godslayer eigentlich war und weshalb die Elemente eben jener schwarz waren, doch konnte er die Parallelen zu seiner Magie eindeutig erkennen. Mareo staunte nicht schlecht und hätte vermutlich weitaus mehr gestaunt, wenn er seine Vergangenheit und seine Verbindung zu Helena kennen würde. „Viel Glück“, schmunzelte der Magier und beobachtete seine Cousine dabei, wie sie eine Drachenfliege fangen wollte, allerdings wich das Tier unheimlich schnell aus und der Angriff der Marinakis ging ins Leere. „Die Viecher sind verdammt schnell“, kommentierte Mareo diese Tatsache und atmete tief durch.
Der Blitz Godslayer ging auf den Tümpel zu und blieb direkt am kleinen Ufer stehen, während er die Horde von Drachenfliegen beobachtete. „Halte dich bereit, Helena“, meinte der Blondschopf nur lächelnd zu seiner Partnerin und erzeugte kurzerhand einen großen Ball aus elektrischer Energie, die ebenfalls schwarz gefärbt war. Lightning God’s Lightning Explosion. Mareo feuerte den elektrischen Ball in den Tümpel und setzte diesen damit unter Strom, was gewisse Veränderungen in den magnetisch-elektrischen Feldern der Umgebung verursachte. Die Drachenfliegen reagierten darauf und fingen an ihren Abwehrmechanismus einzusetzen. Genauestens beobachtete Mareo, wie sie sich bewegten und allen voran wohin. Wenn er ein so ein Viech direkt treffen konnte, war es super, andernfalls wollte er ein solches Tier direkt in die Fänge von Helena treiben. Der Celeris konzentrierte sich und feuerte dann kurzerhand ein 30mm Elektroball auf die Flanke einer Drachenfliege und konnte diese erfolgreich streifen. Lightning God's 30mm Cannon. Die Bewegungen der Drachenfliege wurden aufgrund der einsetzenden Lähmung etwas eingeschränkt und sie strauchelte daher genau in den Angriffsbereich der Marinakis. „Helena. Jetzt!“
Hoffentlich konnte die Wasser Godslayerin treffen und die Drachenfliege kurzerhand auf die Bretter schicken, damit sie das Tier ordentlich eintüten und verfrachten konnten.
Zauber:
Lightning God's Lightning Explosion TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: II MANAVERBRAUCH: 50 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Anwender zunächst seine elektrische Energie. Diese kann er dann zu einem großen elektrischen Ball abfeuern. Bei Aufprall entlädt sich die gesamte Energie in Form von schwarzen Blitzen. Die Stärke dieser Technik entspricht der Willenskraft des Anwenders minus 1 und kann einen Maximalwert von 7 erreichen.
Lightning God's 30mm Cannon TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber muss der Magier seine Hände zusammenfügen und Blitzmagie in ihnen konzentrieren. Anschließend ist er in der Lage, einen kleinen schwarzen Elektroball abzuschießen. Die Wucht und Geschwindigkeit des runden Geschosses ist gleich der Willenskraft des Anwenders minus 1, wobei diese Werte niemals 5 überschreiten können.
# 8 Vielleicht war es einfach Glück, dass Mareo nicht bemerkte, wie Helenas Augen seinen trainierten Körper abtasteten. Im schlimmsten Fall hätte das nämlich sehr peinlich werden können. So hingegen blieb es unbemerkt und war damit auch sofort wieder vergessen. Das von Mareo gewünschte Glück bei der Jagd nach den Feuerlibellen sollte jedenfalls nicht fruchten. Sie hatte alles andere als Glück. Es sah viel mehr alles danach aus, als hätte die Magierin keinerlei Chance eines der Wesen mit einem direkten Hieb zu treffen. Sie waren viel zu schnell, viel zu flink und schienen alle Bewegungen ihrer Angreiferin rechtzeitig vorhersehen zu können. „Und wie!“, antwortete Helena also überrascht auf den Kommentar ihres Gefährten. Es würde in der Tat komplizierter werden, die Quest ihres Auftraggebers zu bewältigen. Doch locker lassen wollte wahrscheinlich keiner der beiden. Noch waren sie nicht am Ende. Als Mareo rief, dass die Rune Knight sich bereit halten sollte, schaute sie zunächst verwundert in seine Richtung. Wofür sollte sie sich bereit halten? Was hatte er vor? Das erfuhr sie in erster Linie dadurch, dass sie ihn weiter beobachtete. Als sie plötzlich sah, dass auch seine Magie schwarz gefärbt war, seine Blitze keine normale Farbe trugen, stutzte sie. Konnte das sein? War Mareo etwa auch ein Godslayer? Die Magierin wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Blitzfee den Tümpel unter Strom setzte. Überrascht von seiner Aktion schaute sie sich um. Die Libellen waren scheinbar ebenso überrascht. Diese Ablenkung oder Veränderung der Umgebung oder was auch immer reichte dafür aus, die Wesen zu verwirren und sie angreifbarer zu machen. Schließlich gelang es Mareo sogar eines der magischen Tiere zu treffen. Das durch den Stromschlag in seiner Bewegung eingeschränkte Wesen war nun alles andere als flink und begann sogar in der Luft zu taumeln. Der Zuruf des Blitzmagiers trieb Helena dann an, sich erneut ins Gefecht zu stürzen. „Diesmal krieg ich dich!“, warf die Magierin ihrem angeschlagenen Gegner entgegen, gefolgt von ihrer mit schwarzem Wasser überzogenen Faust. Erneut sprang sie auf das Tier zu und diesmal war es ein Leichtes gewesen, ihm eine feuchte Backpfeife zu geben. Die Libelle sank wie ein nasser Sack zu Boden. Zuerst vergewisserte sich Helena, ob es sich noch rührte, also ob es noch lebte. Als sie zu dem Entschluss kam, dass es so war, reckte sie die Faust in den Himmel. „Wir haben es!“ Die Freude war groß, doch noch war der Auftrag nicht abgeschlossen. „Schnell, dein Shirt!“ Sie streckte ihre Hand nach Mareo aus, bereit das Shirt entgegenzunehmen und es in Wasser zu tränken.
Zauber:
Water God’s Punching Gloves TYP: Lost Magic ELEMENT: Wasser KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Magier in einer oder beiden Händen Mana, um sie mit pechschwarzem Wasser zu umgeben. Dieses erhöht den Wiederstand an jenen Stellen und verstärkt durch das zusätzliche Gewicht die ausgeteilten Faustschläge. Die getroffenen Stellen werden nass, was auf Dauer dazu führen kann, dass sich die Kleidung des Gegners vollsaugt und seine Bewegungen erschwert. Auf beide Hände angewendet, kostet der Zauber doppelt so viel Mana.
Zwei Halbgötter und außerdem noch zwei Godslayer. Das waren gleich zwei Zufälle, die Außenstehenden vermutlich nur Fassungslosigkeit abringen konnten, doch für Mareo und Helena war es nur ein Zufall, der sie ins Staunen brachte. Der Blondschopf wusste nicht, dass er ein Halbgott war und wo seine Wurzeln lagen, geschweige denn wusste er was seine Godslayer Magie eigentlich wirklich war. Angeblich sollte man damit Götter töten können, aber gab es überhaupt Götter? Irgendwann fand Mareo es sicherlich heraus. Helena wusste da mit Sicherheit eine ganze Ecke mehr über sich, wusste im Umkehrschluss aber dennoch nicht, dass Mareo eben jener gesuchte Halbgott war, den Helena im Auftrag durch Poseidon im Auge behalten sollte. Die Zukunft blieb also definitiv spannend, so viel stand bereits fest. Es war aber nicht nur ihre Verwandtschaft und ihr Ehrgeiz, der die zwei Magier hier kompatibel erschienen ließ, sondern auch die Kombinationsfähigkeit ihrer Magie. Wasser war ein idealer Blitzleiter, also konnten sie auch schlagkräftige Verbindungen erzeugen. Mareo hatte den Tümpel unter Strom gesetzt und aufgrund der elektrischen Felder, die dabei entstanden, die Sinne der Drachenfliegen etwas beeinträchtigt. Zugleich hatte er eine Drachenfliege gezielt unter Strom gesetzt und sie somit etwas lähmen können, was Helena sich selbstverständlich zum Vorteil machen konnte. Erneut wurde ihre Faust in schwarzes Wasser gehüllt und schon bekam die Drachenfliege eben jene zu spüren. Die Kombination aus benetzendem Wasser und dem elektrischen Strom, sorgten für eine permanente Lähmung.
Natürlich trocknete das Wasser irgendwann und der Ladungsausgleich wurde damit unterbrochen, aber dann mussten sie unterwegs eben einmal nachsetzen und gut war. Die hochgestreckte Faust der Magierin läutete den Sieg ein, denn sie hatten erfolgreich eine Drachenfliege temporär ausschalten können, also mussten sie das Tier nur noch eintüten und abliefern. Sofort wurde nach seinem Shirt verlangt und der Fairy Tail Magier fackelte nicht lang. Er reichte seiner Cousine sein Shirt und die Drachenfliege wurde erfolgreich eingesackt. „Das war echt gute Arbeit!“, lobte er die Kombination ihrer Fähigkeiten und schmunzelte zufrieden. Im Geiste bedankte sich der Godslayer nochmals beim alten Mann, der ausgeholfen hatte. Ohne ihn hätten sie vermutlich eine halbe Ewigkeit gesucht, bevor sie am richtigen Ort angekommen wären. Der Blondschopf verschränkte die Arme hinter dem Kopf und spannte damit automatisch seine Latissimus Muskulatur an, während er zu Helena blickte und lächelte. „Beeilen wir uns, damit wir das Paket abliefern können, bevor uns das Ding noch entwischt und uns dabei abfackelt“, lachte der Godslayer und lief dann auch schon gemeinsam mit Helena los, um die Adresse des Auftraggebers zu erreichen, die auf dem Zettel hinterlegt war. Der Fußmarsch war nicht ohne, denn sie mussten zunächst zurück in die Richtung des Wiesenbahnhofs, aber von dort in eine andere Richtung, weiterhin in den idyllischen Ländereien im Süden Fiores.
# 9 Teamarbeit war es, die die beiden Magier zum Sieg führte. Mit vereinten Kräften und vereinter Magie hatten sie es geschafft eine der Libellen zuerst zu verwirren und sie dann auf die Bretter zu schicken. Die Freude Helenas war groß. Auch wenn es kein längerer, anstrengender Kampf war, so hatte es ihr dennoch Spaß bereitet und das Ergebnis war zufriedenstellend. Mareo reichte ihr sein Shirt und bereits beim Zupacken begann Helena es in das schwarze Wasser ihrer Magie zu tränken. Binnen Sekunden war es triefend nass. Sofort legte sie es behutsam auf die Libelle. Dann griff sie nach dem Tier, hob es hoch und wickelte dann das Shirt drum herum. Fertig war das klatschnasse Libellenpaket. In diesem Zustand würde es sich wahrscheinlich nicht so einfach entzünden können. Der Abwehrmechanismus des Tieres war ausgeschaltet und sie konnten es problemlos an den Auftraggeber aushändigen. Darauf wollten die Zwei auch nicht lange warten. Helena grinste ihrem Gefährten entgegen, als dieser ein wenig seine Muskeln spielen ließ. Sie kam nicht drum herum ein weiteres Mal seine Attraktivität zu bemerken und sich kurz daran aufzuhalten. „Ja! Klar!“, entfuhr es ihr schließlich, als die Blitzfee den Aufbruch ansprach. Helena schulterte das nasse Shirt und der erste Weg führte die Beiden zunächst auf die Straße zurück, auf der sie Minuten zuvor den alten Mann getroffen hatten. Dieser war längst fort. Schade, dachte sich die Godslayerin. Sie hätte ihm gerne für den Hinweis gedankt. Aussprechen konnte sie diesen Dank nun nicht mehr. Es folgte also ein längerer Fußmarsch durch die Walachei. Die Zwei mussten zum Bahnhof zurück und von dort aus noch ein Stück weiter reisen. Der Hinweg durch die Pampa musste schließlich auch auf der Rückkehr absolviert werden. Das Gefühl der erfolgreich gemeisterten Quest beflügelte Helena dabei allerdings. „Hast Glück, dass das Wetter so gut ist.“, merkte sie unterwegs an, wobei sie zu Mareo herüber grinste. „Sonst hättest du dir so noch was eingefangen.“ War gar nicht auszudenken, wie krank er hätte werden können, wenn es regnerisch oder gar stürmisch gewesen wäre. So hielt der Magier die Sonne auf seiner blanken Haut sicher viel besser aus…
Mit einem erfolgreich zugeschnürten und getränkten Libellenpaket, streiften die beiden Godslayer zurück auf die Straße, von welcher sie gekommen waren. Großer Vorteil war natürlich, dass sie den Rückweg kannten und daher etwas schneller unterwegs sein konnten. Zugleich wollten die beiden Magier auch nicht riskieren, dass die Libelle wieder Verteidigungsfähig wurde und kurzerhand das Shirt abfackelte. Es war also eine Mischung aus positiver Entspannung nach einem Erfolg und etwas Zeitdruck, um das bestellte Tier abzuliefern. Zwar wurde es nicht ausgesprochen, aber wäre dem so gewesen, dann wären sich die beiden Godslayer bezüglich einer Danksagung für den älteren Mann vollkommen einig gewesen. Mithilfe seines Hinweises konnten sie zügig diese Quest erledigen und sparten sich viel Sucherei damit, auch wenn es anfänglich den Anschein hatte, dass sie aufs Korn genommen wurden. Und so reisten die zwei Halbgötter wieder durch die Walachei, um den Wiesenbahnhof zu erreichen, wobei Helena dabei sein Glück mit der Wetterlage zur Sprache brachte. Schmunzelnd blickte der Magier in den Himmel, während die wärmlichen Sonnenstrahlen seinen nackten Oberkörper benetzten und allmählich anfingen seinen Teint zu bearbeiten. Mareo war eigentlich nicht anfällig dafür, schnell krank zu werden, aber unrecht hatte Helena deswegen natürlich nicht. Man war nicht immer davor gesichert, also nickte der Celeris zustimmend. „Wir haben beide Glück mit dem Wetter“, entgegnete er. „Regen oder Sturm hätten sicher auch unsere Suche erschwert, schließlich verschleiern sie Gerüche“, fügte er an und sah schmunzelnd zu Helena. Wenn sie dieselbe Magie nutzten, dann hatte sie mit Sicherheit eine genauso empfindliche Nase, wie er auch. Doch weiter ging Mareo auf dieses Thema nicht ein, denn trotz seiner Neugier obsiegten die Höflichkeit und der Respekt, der Magierin ihre Geheimnisse zu lassen. Wenn sie darüber sprechen wollen würde, dann würde sie es tun.
Gemeinsam reisten sie zum Wiesenbahnhof, genossen das Wetter und kontrollierten regelmäßig den Zustand ihres Paketes, schließlich musste es lebend abgegeben werden. Sie hatten gute Arbeit geleistet und diesen Auftrag zur vollen Zufriedenheit erledigt, auch wenn sich Helena und Mareo in gewissen Dingen nicht unbedingt ähnlich waren. Doch gerade diese Würze hatte das Team so besonders gemacht, wenn der Rest schon so identisch war. Sie hatten nach einiger Zeit den Wiesenbahnhof passiert, die neue Route eingeschlagen und auch das restliche Stück Landschaft hinter sich gebracht, als sie endlich beim Auftraggeber angekommen waren. Sie klingelten, lieferten die Drachenfliege ab und erhielten ihre Belohnungen, nachdem alles ordnungsgemäß geprüft wurde. Auftraggeber war ein Wissenschaftler, der sich den Verteidigungsmechanismus dieser Drachenfliegen zu Nutze machen wollte. Mareo war kein Freund von Tierexperimenten und war daher froh, als sie endlich wieder gehen konnten. Mit etwas Smalltalk machten sich die beiden Magier wieder auf den Weg zum Wiesenbahnhof, wo sich ihre Wege dann trennen sollten. Zusammenstanden sie genau dort, wo sie sich vor vielen Stunden erstmals getroffen hatten. Mareo warf dabei einen Blick auf den Mülleimer, in welchen er sich übergeben hatte und erinnerte sich sofort an das Zusammentreffen erinnert, weshalb ihm ein Schmunzeln ins Gesicht geschrieben stand. „Helena“, sprach er sie an und hielt ihr seine Hand hin. „Es war mir wirklich eine große Freude, diesen Auftrag mit dir zu erledigen“, bekundete er seinen Dank und seine Freude und grinste dann, während er dabei die Augen freudig zukniff. „Hoffentlich sieht man sich wieder. Ich finde, wir sind ein gutes Team“, kicherte er amüsiert und verschränkte danach wieder die Hände hinter dem Kopf. Der Zug gen Crocus Town war der erste, der eintreffen würde, daher musste Mareo ohnehin noch auf den Zug warten, der ihn nach Magnolia Town brachte.
# 10 Helena war äußerst gut gelaunt. Zum einen hatten sie eine sehr verwirrende Quest letztlich doch erfolgreich absolviert, zum anderen war sie von ihrer Begleitung auf diesem Weg äußerst angetan. Mareo war ein sympathischer und gutaussehender junger Kerl und dass er auf dem Rückweg auf sein Shirt verzichten musste, passte ihr dabei recht gut in den Kram. Helenas Kommentar bezüglich des Wetters beantwortete der Blondschopf mit einer leichten Korrektur ihrer Aussage. Er meinte, dass sie beide vom guten Wetter profitierten und erklärte auch gleich warum. „Okay, da hast du Recht.“, pflichtete sie ihm bei. Mit dem Geruch hatte er einen guten Punkt getroffen. Immerhin waren es auch ihre beiden Nasen, die sie so schnell an ihr Ziel geführt hatten.
Während die beiden Magier zu ihrem Auftraggeber reisten, schaute Helena immer mal wieder nach dem Shirt und wagte dabei ab und an auch einen Blick auf die darin befindliche Libelle. Diese schien zwar schwach, aber trotzdem am Leben zu sein. Das Shirt selbst befeuchtete die Magierin ab und an neu, um sicher zu gehen, dass es definitiv nicht trocknete und brennbar wurde. Kaum auszumalen wie ärgerlich es gewesen wäre, wenn sie kurz vor Abgabe doch noch entkommen konnte. Immerhin konnte sie fliegen und wäre ruckzuck auf und davon gewesen. Sie hätten den ganzen Weg nochmal latschen und sich eine neue holen müssen. Was das für eine Zeitverschwendung gewesen wäre! Aber so kam es ja nicht. Sie gaben das Tier bei ihrem Auftraggeber ab, der sich als Wissenschaftler entpuppte und wohl ein berufsbezogenes Interesse daran hatte. Schließlich spazierten sie gemeinsam wieder zum Bahnhof, der früher am Tag den Treffpunkt für die beiden markiert hatte. In der Ferne war der Zug, der Helena nach Hause bringen sollte bereits zu sehen. Er begann die Einfahrt in den Bahnhof. Die Brünette ergriff Mareos Hand und schüttelte sie zum Abschied. „Ja, auf jeden Fall. Es hat Spaß gemacht!“, sprach sie voller Überzeugung und mit deutlich positivem Ausdruck. „Wir sollten uns auf jeden Fall wiedersehen!“ Daran hatte die Magierin großes Interesse. Wer wusste schon, wo das mit den beiden vielleicht hinführen konnte! Immerhin war Helena vom Blondschopf wirklich angetan. Dass ihr Poseidon schon bald einen Strich durch die Rechnung machen würde, konnte sie zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht ahnen. Mit einem seltsamen, aber schönen Gefühl in der Magengegend, beschritt sie kurz darauf die ersten Treppenstufen des mittlerweile eingefahrenen Zuges. Sie drehte sich noch ein Mal herum und winkte Mareo zu, ehe sie vollends einstieg und sich in ein leeres Abteil setzte. Das Grinsen auf ihren Lippen sollte nicht so schnell verfliegen, während sich der Zug mit einem Ruck in Bewegung setzte und die Fahrt nach Crocus einleitete.
╔═════════════════════╗ Offplay - Zugzwang ═══════════ Yuka und Gin ╚═════════════════════╝
"An alle in Heather-Town zugestiegen Zuggäste, herzl...", nuschelte eine schwer verständliche Stimme über eine Art Lautsprecheranlage, doch Gin hörte nur halbherzig zu. Ihr Blick war aus dem Fenster des Abteils gerichtet, dort draußen flogen in schneller werdender Geschwindigkeit golden leuchtende Straßenlaternen, rotbräunlich verklinkerte Häuser, Bäume, Streucher und Leute vorbei, verschwammen immer mehr zu unscharfen Formen, die im Dunkel des fortschreitenden Abends untergingen, als der Zug rapide an Geschwindigkeit zunahm. Die Schwarzhaarige streckte genüsslich den Rücken durch (was von dreimal kurzem Knacken entlang der Wirbelsäule begleitet wurde) und seufzte aus. Schon seit fast anderthalb Tagen war sie mit dem verdammten Zug unterwegs, ganz aus dem Süden Fiores war sie auf der Heimreise in das nördlich gelegene Crystaline-Town. An sich machte Zug-fahren der bleichen Dame nichts aus, doch derart lange Strecken waren ungemütlich. Von der ganzen Rumsitzerei tat ihr der Hintern gehörig weh, außerdem hatte die Vampirin schon seit einer ganzen Weile nicht mehr trinken können. Kein Wunder also, dass Gin ein klein wenig verstimmt, beinahe schon gereizt war. Glücklicherweise hatte sie sich, von dem Geld ihres Meisters, ein ordentliches Ticket leisten können. Sie hatte ein halbes Abteil für sich selbst, genug Platz und Privatsphäre also, um die lange Fahrt auch zu überstehen. Gelegentlich vertrat sie sich durch Spazieren im Wagon die Beine oder suchte den Speisewagen auf, doch sonderlich viel mehr galt es an Bord nicht zu tun, weshalb Gin vor allem eines war: Gelangweilt. Auf dem letzten Streckenabschnitt hatte sie sich das Abteil mit einem frischverliebten Pärchen geteilt, und auch wenn die beiden in ihrem Herum-geturtele zu betrachten Gin zumindest für die ersten Momente ein wenig belustigt hatte, war es dann späterstens nach dem siebenundzwanzigsten "Du bist die Blüte im Garten meines Lebens" nur noch nervig geworden. Zudem hatte Gin sich auch nicht wirklich gefühlt, als könne sie zu diesem Thema arg viel beitragen oder zusteuern. Dass die Turteltäubchen in Heather Town ausgestiegen waren, betrauerte Gin also kein bisschen.
Ein leises Fiepen zog die Aufmerksamkeit der Untoten auf sich. Sie warf einen Blick aus ihren neonblauen Augen auf einen kleineren Käfig, der auf dem Sitz neben ihr stand. Darin saß mit abstand das faulste Kaninchen, das Gin je gesehen hatte. Um ihrem Meister dieses doofe Mistvieh zu besorgen war Gin durch das ganze verdammte Königreich gereist. Für einen blöden Hasen. "Schon wieder hungrig?", keifte sie das Schlappohr giftig an, doch Mister Fluffels - so hieß das Ding - hielt ihrem Blick unbeeindruckt stand, schnüffelte nur. Geschickt ließ Gin ihren Zeigefinger zwischen zwei der Gitterstäbe des Käfigs gleiten, stupste dem Kaninchen mit einem schwarz lackierten Fingernagel in die Seite, woraufhin sich Mister Fluffels irritiert an die andere Seite des Käfigs drückte. Ein Lächeln schlich sich auf die fahlen Lippen Gins. "Ist ja gut. Aber wehe, du stirbst an Überfutterung oder so...", warnte sie das Tierchen und kramte in ihren Sachen nach etwas essbarem. Sie schob die schwarze Lederjacke, die sie draußen sonst immer gegen die Sonne trug, zur Seite - hier im Zughatte sie das Ding ausgezogen, saß nun in einer engen, schwarzen Jeanshose und einem schwarzen Tanktop, auf dem in rot ein stilisierter Wolf, der den Vollmond anheulte aufgedruckt war, im Abteil. Unter der Jacke in einer Tasche fand sie ein Bündel Möhren. "Hälfte für dich, Hälfte für mich.", erklärte sie Mister Fluffels, brach eine der Karotten entzwei, schob eine der Hälften durch die Gitterstäbe und machte sich über die andere her. Die Bestienfütterung war gerade im vollen Gange, als sich die Tür zu Gins Abteil öffnete. Fahrtkartenkontrolle? Oder war es ein Passagier, mit dem sie sich für den nächsten Streckenabschnitt wieder das Abteil teilen würde? Interessiert sah die bleiche Frau auf, versuchte, einen Blick zu erspähen.
Yuka war vor heute noch nie mit einem Zug gefahren, was hauptsächlich daran lag, dass sie meist gar keinen Anlass hatte große Strecken möglichst schnell zu überwinden, aber sie hatte es sich ganz cool vorgestellt. Lässig im Sessel sitzen und die Welt an sich vorbei ziehen lassen. Die Landschaft bewundern während man sich den Bauch voll schlug und ja zugegeben: Die ersten zwei Stunden war das auch sehr nice geworden. Aber dann war die Langeweile aufgekommen. Gelangweilt hatte sie mit ihren Füßen gewippt, mit ihren Haaren gespielt und war einmal kreuz und quer durch das Abteil gegangen nur um wieder,etwas frustriert, auf ihrem Sitzplatz Pause zu machen. Vielleicht hätte sie sich ein Buch mitnehmen sollen, aber wer konnte schon ahnen dass das Ganze SO langweilig werden würde? Selbst als ein weiterer Passagier in ihr Abteil stieg wurde es nicht besser. Erst begann sie geradezu aus allen Knopflöchern zu strahlen, aber nach zwei bis drei Versuchen ein Gespräch zu beginnen, die so lakonisch wie möglich niedergeschmettert wurden hatte sie den langweiligen Kerl nur etwas missmutig angeschaut und den Rest der Zugfahrt so gut wie es ging ertragen. Das Landschaften aus dem Fenster anschauen war auch so eine Sache. Eigentlich war es cool, aber wenn man mal was interessantes sah, war es im Nu wieder weg und dann durfte man erstmal wieder 10 Minuten lang Wiese anschauen. Dementsprechend froh war Yuka auch gewesen als sie in Heathertown angekommen war. Eine Stunde hatte sie Zeit durch die Stadt zu bummeln ehe ihr Anschlusszug da war, der sie dann zu ihrer Endstation bringen würde: Einem Typen bei dem sie ein Paket abgeben sollte. Sicher nicht der spektakulärste Job für einen Magier, aber irgendwoher musste das Geld ja kommen.
Ein Stop im Süßigkeiten-Laden "Fantasia" und ein Halt in einem Bücherladen später kam sie mit einer Einkaufstüte in der sich ein Buch und viel zu viele Süßigkeiten befanden am Bahngleis an. Für das letzte bisschen Strecke war sie gut ausgerüstet. Nachdem sie erstmal gekonnt ins falsche Zugabteil gestiegen war und knapp 10 Minuten verwirrt nach dem richtigen gesucht hatte fand sie es schließlich. Sie schob die Tür auf und entdeckte, dass sie dieses Mal von Anfang an nicht alleine sein würde. Sie teile sich das Abteil gleich mit zwei anderen Passagieren. Einer rothaarigen ziemlich blassen Frau mit ungewöhnlichen Augen und einer langohrigen Plüschkugel. "Hallo ihr Zwei!", begrüßte sie Frau und Hase mit einem strahlenden Lächeln und einem Winken. Dann ließ sich dann auf die Sitzbank gegenüber von den Beiden fallen. "Seid ihr auch erst zugestiegen? Oder schon länger unterwegs?", fragte sie während sie ihre Tüten abstellte und sich dann zurücklehnte. "Ich bin übrigens Yuka" Woops? Das hätte sie vielleicht einangs sagen sollen, aber egal.
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Gin
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Ins Abteil trat eine junge Frau, die wohl etwa in Gins Alter war. Die schneeweißen Haare fielen der Vampir-Lady direkt ins Auge, schließlich waren sie nur schwer zu übersehen. Gemeinsam mit einer dunklen, sonnengebräunten Haut sah die Zugestiegene beinahe wie das Gegenteil von Gin aus, die eine bleiche Haut, dafür aber dunkle Haare besaß. Der Neuankömmling war mit buten Papiertüten ausgestattet und machte einen vergleichsweise gut gelaunten Eindruck, für Gin eine willkommene Abwechslung. Schnell zog die Schwarzhaarige ihre Beine ein wenig ein, dass sie Yuka - so hatte sich die Braungebrannte vorgestellt - nicht im Wege waren. Yuka war es auch, die ein Gespräch mit Gin einleitete, darauf stieg die Vampirin nur allzu gerne ein. "Hallo Yuka, ich bin Gin, das ist Mister Fluffels.", stellte sie sich selbst und ihren Begleiter erst kurz mit einem breiten Grinsen, das wohl ihre spitzen Beisserchen entblößte, vor. Erst dann ging die Magierin auf die Frage ihres Gegenübers ein. "Wir beiden stitzen schon eine ganze Weile in diesem Zug fest.", erklärte sie aufrichtig und zuckte mit den Schultern. Mister Fluffels blickte aus seinem Käfig neugierig auf und schnüffelte in Richtung Yukas. Das Grinsen, das Gin vorhin aufgelegt hatte, war noch nicht von ihren Lippen verblasst. Mit Yuka war auf jeden Fall eine Person zugestiegen, mit der Gin sich eine Weile beschäftigen konnte, nun musste sie nur noch herausfinden, wie. Für den Anfang war es doch sicher ein gutes Unternehmen, herauszufinden, wie viel die Weißhaarige in ihrer offenen Art wohl über sich preis geben würde. "Bis wo fährst du?", fragte Gin daher interessiert und blickte Yuka aus neonblauen Augen an. In ihrer Körperhaltung tat Gin es der neu Zugestiegenen gleich, lehnte sich gemütlich in ihre Sitzbank hinein, wo sie die muffige Kopflehne riechen konnte.
Ka dunk
Ein Ruck lief durch den Wagen, ließ Gin beinahe in die Höhe hüpfen. Beinahe schon panisch richtete sie sich blitzschnell auf ihrer Bank auf, blickte nach links, zur Türe des Abteils, und nach rechts, zum Fenster, so als erwarte die Vampirin etwas schlimmes, einen Angriff oder dergleichen. Still verfluchte sie das blöde Bahnpersonal, das darauf bestanden hatte, dass Gin die olle Josy, ihre Waffe, im Gepäckwagen unterbrachte und nicht ins Abteil mitnehmen durfte. Ihre Mordaxt hatte sie nur widerwillig abgegeben und ohne die lange Stangenwaffe fühlte Gin sich beinahe schon ein wenig schutzlos (auch wenn sie natürlich noch andere Möglichkeiten zur Verteidigung hatte). Doch nichts geschah, kein Angriff eines Monsters, kein Batallion Rune Knights, die auf der Jagd nach Gin oder Mister Fluffels waren. Wielleicht war der Zug ja einfach nur über eine unebene Stelle in den Gleisen gefahren. Ein wenig erleichtert ließ sie sich zurück in die Sitzbank fallen. Dann wandte sie sich an Yuka, in der Hoffnung, den "Vorfall" ein wenig zu erklären. "Pardon, ich bin wohl ein wenig schreckhaft. In einem großen, rollenden Container eingeschlossen zu sein, das ist mir ein bisschen unheimlich.", war zwar keine gute Erklärung, aber besser als gar nicht - hoffentlich. Die Vampirin warf einen Seitenblick auf Mister Fluffels, der die Erschütterung auch unbeschadet überstanden hatte, jedoch nun aufgeregt in seinem Käfig hin und her hoppelte. So aktiv hatte die Magierin das Fellbündel bisher noch nicht erlebt, er musste sich wohl ganz schön erschreckt haben. Armes Ding.
I Die Ländereien Süd-Fiores, wohl für jeden ein Traum, der hier einmal vorbei kam, nur um ein wenig die Seele baumeln zu lassen. An diesem Ort konnte man sich entspannen. Es gab vieles, es herrschten grüne Wiesen und stehende Gewässer vor, es gab ein angenehmes Klima und es lud sehr dazu ein, sich hier einfach mal auszuruhen. Für viele Personen wäre es wohl die absolute Traumlandschaft gewesen. Für eben viele Personen, nicht jedoch für eine Person wie die Ice Queen Moira Vanitas höchstselbst. Für sie war es nur eine Haltestelle dafür, Inspiration zu finden. Sie mochte es nicht, an einem solchen Ort zu sein, da dieser einfach nicht kalt genug war. Zugegeben, für sie gab es nun die Möglichkeit, ein wenig Ideen zu sammeln, damit sie wieder schöne Zeichnungen hatte oder zumindest Landschaften lernte, die sie in ihren Kurzgeschichten umschreiben konnte. Doch wirklich gern war sie nicht an diesem Ort. Hier gab es ja nicht einmal die Möglichkeit, ein entspanntes Bad zu nehmen, die stehenden Gewässer würden sich dafür einfach nicht eignen. Aber dennoch hatte sie die Möglichkeit, sich zumindest ein wenig zu waschen. Sie musste sich dann doch ein wenig um ihre Hautpflege kümmern. Ihre Schönheit war bekanntlich ihr Kapital, mit welchem sie sich ihre Vorteile und Besitztümer aneignete und dumme menschliche Wesen wie Männer um den Verstand brachte. Es war ein leichtes Unterfangen für sie, einfach mal ein wenig verträumt zu schauen, einen lieblichen Gesichtsausruck aufzulegen und auch ein wenig mit ihren Proportionen zu wackeln und zu spielen, um auch den letzten Widerstand zu brechen und diejenigen gefügig zu machen, sie sich selbst als Fraueninteressiert bezeichneten. Zu schade war eben einfach nur, dass Moira sich selbst dann doch mehr für das weibliche Geschlecht interessierte, denn das war eindeutig einfacher und umsichtiger als die testostheron-gesteuerten Individuen, die da etwas zwischen den Beinen hängen hatten, mit dem sie sowieso jedes Mal immer nur dachten, ohne das zu benutzen, was sich in ihrem Kopf verbarg. Es wäre doch letztendlich sowieso immer wieder das Gleiche gewesen.
So hatte sich Moira gerade an ein stehendes Gewässer gehockt, um ihr Gesicht ein wenig mit dem kühlen Nass zu erfrischen. Auch ihren Speer Verdugo tauchte sie in das Wasser und putzte ihn damit ausgiebig, ehe sie sich wieder daran machte, sich ein wenig die Landschaft im Modell zu skizzieren. So konnte die unabhängige Magierin heute zumindest den Tag schön verbringen, ohne das sie von irgendjemandem genervt wurde oder das es etwas gab, was ihr sonst gegen den Strich ging. Man musste sagen, auch wenn sie wie immer ihren eiskalten Gesichtsausdruck mit diesem tiefgekühlten Blick aufgesetzt hatte, war sie im Moment dann doch relativ gut gelaunt. "Endlich mal ein Tag, an dem ich wieder für mich sein kann. Niemand, der mir auf die Nerven ging, niemand, der mich stört oder der sich für so wichtig hält, mich einfach anzusprechen. Diese Ländereien scheinen fast wie geschaffen dafür zu sein, wenn man seine Ruhe haben wollte. Naja, ist auch egal." Für einen Moment legte Moira ihre angefangene Skizze auf den Boden, während Verdugo wieder auf ihrem Rücken in dessen Halfter ruhte. Dann streckte sie sich einmal ausgiebig und begann, ihre Schleife aus dem Haar zu nehmen und sich ihren Pferdeschwanz schön und langsam neu zu binden. Sie hatte ja nun die Zeit dazu, es gab niemanden, der sie stören würde. So dachte sie es zumindest...
Die Welt war schon merkwürdig. Eigentlich hasste Elion es, hier draußen in der Natur zu sein. Trotzdem erfüllte es ihn mit einem Gefühl des Friedens, das er sonst nicht kannte. Genau deswegen hasste er es... Und trotzdem zog es ihn immer wieder hinaus in die Natur, weg von den Städten und all den Menschen, obwohl er diese doch eigentlich viel lieber hatte. Das hohe Gras, welches er durchschritt, raschelte sanft, sobald es mit dem dünnen Stoff seiner Hose in Berührung kam. Hier und da tauchte ein Grashüpfer oder eine Hummel aus dem unendlichen Grün, gesprenkelt mit allen möglichen, bunten Farben, auf. Insekten waren fürchterlich. Überall waren sie, man konnte ihnen nicht entkommen. Angekommen an einem der kleinen, stillen Seen, die die Landschaft sprennkelten, ließ er seinen Rucksack am Ufer fallen und auch seinen Umhang, den er sogleich als Picknickdecke umfunktionierte. Sofort erwärmten die zarten Strahlen der Sonne seine freien Schultern und Arme. Es war wirklich ein schöner Frühsommer-Tag. Der Horizont war strahlend blau, nur vereinzelte Schäfchenwolken waren zu sehen. Hinzu kam eine leichte Brise, die schon beinahe kitzelte. Gott, wieso fühlte er sich hier so wohl? Das war doch überhaupt nicht seine Welt - so redete er es sich zumindest ein. Frustriert seufzend ließ er sich nach hinten fallen. Mit dem Blick im Himmel und den Zehenspitzen im kühlen Wasser ließ er die Zeit einfach an sich vorbei streichen. Eine ganze Weile verbrachte er so, er hatte schließlich nichts zu tun, keine Erwartungen, keine Aufgaben, niemand der auf ihn wartete oder gar nach ihm suchte. Falls es zu schnell spät wurde, konnte er einfach sein Zelt aufschlagen und hier übernachten. Es war so schön, endlich einmal vollkommen alleine zu sein, da fielen ihm glatt die Äuglein zu. Das Gefühl von fremden, rücksichtslosen Fingern um seine Handgelenke, an seinen Schultern und eigentlich überall, um ihn fest- und ruhig zu halten, ließ ihn jedoch schnell wieder aufschrecken. Natürlich, es war nur ein Traum. Wie immer eigentlich. Nicht einmal hier fand er davor Ruhe, was? Das unangenehme Empfinden verklang langsam wieder, als er sich aufsetzte und das Kinn auf die Knie legte. Einige Augenblicke lang beobachtete er im Spiegelbild des Wassers eine einzelne Wolke, die ihres Weges ging, ehe sein träger, roter Blick sich langsam hob. Das unerwartete Erscheinungsbild, das er dabei am anderen Ufer erblickte, ließ ihn zusammenzucken. Eine junge Frau saß dort, wusch sich selbst und ihre (ziemlich imposante) Waffe, ehe sie sich einer kleinen Leinwand zuwendete. Wortlos und ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben beobachtete er sie ein oder vielleicht sogar zwei Minuten. Er überlegte, ob er seine Sachen einfach zusammenpacken und sich einen anderen Tümpel suchen oder er etwas sagen sollte. Eigentlich wollte er seine Ruhe, doch andererseits war es wirklich nicht seine Art, sich kommentarlos zu verziehen. Außerdem war er definitiv als erstes hier gewesen. Wollte er wirklich so einfach seinen schönen Platz aufgeben? Eigentlich nicht. "Hey da drüben. Du hättest ja wenigstens fragen können, bevor du mir einfach still und heimlich Gesellschaft leistest." Es war gut möglich, dass sie ihn einfach nicht gesehen hatte, hatte er doch gut verborgen von Gras und einigen Schilfstängeln gelegen, aber der Morsatra ging nicht einfach vom besten aus. Seine Seelenspiegel ruhten auf der Fremden, die inzwischen ihren Stift beiseite gelegt hatte, um ihre Haare neu zu binden. Im Gegensatz zu ihr trug der Elb sie offen. Ganz schlicht fielen sie ihm über die Schultern und verdeckten zum Teil das schwarze Muscle-Shirt, das er trug. "Das ist mein Platz und ich glaube nicht, dass ich ihn einfach so mit dir teilen möchte." Sie war hübsch und wusste, wie man sich anzog, das musste man ihr lassen. "Aberrr vielleicht überlege ich es mir noch mal anders, wenn du mich dafür zeichnest!" Das klang doch nach einem guten Deal! Sie konnte hier bleiben und hatte die Chance, sein wunderschönes Gesicht zu malen und er bekam letztendlich das Bild. Hoffentlich war sie auch gut in dem was sie tat. Aber wenn sie extra hierher kam, nur um ihrem Hobby nachzugehen, musste sie es ziemlich ernst meinen, oder nicht? "Na, was sagst du?" Sein Kinn ruhte immer noch auf seinem Knie, als ein freches Grinsen sich über sein Gesicht zog. "Ich stehe dir natürlich auch gerne als Aktmodell zur Verfügung, falls dir das lieber ist!" scherzte er, gefolgt von einem Zwinkern, welches sie von dort drüben am Ende gar nicht sah.
II Es könnte wirklich ein so schöner Tag sein, wenn es doch nur ein wenig kühler wäre. Nur ein kleines bisschen in tiefere Temperaturen, damit sich die fremden dieses Teils von Fiore auch ein wenig heimischer fühlen könnten. Das wäre wirklich eine so angenehme Sache. Aber, es musste innerhalb dieses Gefildes von Fiore ja immer so warm und angenehm sein. Fast schon nicht auszuhalten, wenn man es denn gewohnt war, in die kühleren Teile des Kontinentes abzutauchen und einfach nur zu genießen, wie der kühle Wind diese eisigen Temperaturen über die nackte Haut bläst. Für mach einen war aber auch diese Kälte dann nichts Anderes als etwas lästiges. Viele Personen empfanden die Kälte jedoch als überhaupt nicht ansprechend, sondern viel eher als störend. Als störend darüber, dass es eben nicht warm war. Aber so etwas hatte es eben auch an sich, wenn man sich in Gebieten aufhielt, in denen eher die Tiefdrucktemperaturen vorherrschten und die Kälte der beste Freund des Anwohners war. Dann hieß es eben, dass man sich weitaus wärmer anziehen musste, um einen idealen Tag erleben und gestalten zu können. Ja, für manch einen war es eben einfach nur falsch, sich in kälteren Gebieten aufzuhalten, während es für wieder andere Personen wiederum falsch war, sich in wärmeren Gefilden auszuhalten. Man musste aber dennoch sagen, es gab immer wieder Möglichkeiten, das man sich irgendwie auch anpassen konnte und versuchen würde, beide Arten der Temperatur, ob Kälte oder Wärme zu akzeptieren und mit ihr auszukommen. Es gab eben nur einen kleinen, aber durchaus doch entscheidenden Unterschied zwischen diesen beiden Arten der Temperatur. Angenehme Wärme war etwas wohltuendes, etwas, worin man sich sehr gerne aufhielt und worin man entspannen konnte. Tiefkühlende Kälte hingegen war tödlich, man musste immer damit rechnen, zu erfrieren und den nächsten Morgen nicht mehr erleben zu können. Genau das war der Unterschied, den viele nichtsahnende Narren auch sehr groß unterschätzten, denn die Kälte machte keine Warnungen oder sonst etwas, es war einfach kalt und es forderte dann intensive Maßnahmen. Die Kälte war eben nicht für jeden etwas, genauso, wie die Wärme nicht für jeden etwas war.
Genau diesen Aspekt musste auch die Ice Queen in diesen Ländereien von Süd-Fiore immer wieder mit geteilter Meinung hinnehmen. Sie hatte nun schon zum x-ten Mal gehört, dass die Kälte in den Gefilden um Nord-Fiore einfach nur grausam waren und das niemand gerne an solch eine Örtlichkeit gehen würde. Genau das war auch ein Problem, weshalb sie sich jetzt ein wenig zurückgezogen hatte, um zumindest ein wenig die Landschaften zu genießen. Für irgendetwas musste Süd-Fiore ja auch gut gewesen sein, wenn nicht für ihre Einwohner, dann zumindest für ihre Landschaften in dieser ekelhaften Wärme. Was sie allerdings durchaus zugeben musste war, dass das Wasser hier an diesem Ort außergewöhnlich und angenehm warm gewesen ist. Dies war in der Tat eine Sache, welche sie so aus ihrem Geburtsort, Nord-Fiore nicht kannte. In den Teilen im nördlichen Teil des Landes sind die Flüsse und Seen meistens zugefroren und wenn sie denn entgegen aller Erwartungen doch mal nicht zugefroren sind, dann ist das Wasser dort natürlich sau kalt. Nicht, dass es die Ice Queen wirklich stären würde, als Frostmagerin war die Kälte so etwas wie ihr Geschwisterteil, aber es war dennoch ein wenig interessanter zu bemerken, dass Wasser in den Seen und Flüssen eben auch einmal warm sein konnte. So wie die Ice Queen dort dann auch begann, zunächst ihr Gesicht und anschließend Verdugo zu waschen, hatte sie ihre Gedanken zumindest ein wenig sortieren können. Nur das Bild, welches sie angefangen hatte, war so, naja, nicht gut. Sie war nicht zufrieden damit, weil es für ihre Ansprüche einfach zu schlecht gewesen war. Es war zwar nur der Beginn der Landschaft, aber dennoch musste sie recht schnell feststellen, dass dies nicht dem Ideal entsprach, was sie sich selbst setzte als schaffende Künstlerin. War mal wieder Zeit, dass sie vielleicht damit begann, ein paar Kurzgeschichten zu schreiben oder ein paar Geschichten über gewisse Themen zeichnete, was sie nämlich auch sehr gerne hin und wieder mal tat. Ja, wenn man denn so wollte, konnte auch die Ice Queen eine ganz friedliche Ader besitzen, in der sie sich voll und ganz ihrer literarischen und künstlerischen Begabung widmete. Wenn sie denn mal Lust dazu hatte.
Nachdem die silberhaarige sich ihre Pferdeschwanz neu gebunden hatte und sich elegant durch die Haare gefahren war, nur um ihre Erhabenheit vor Niemandem unter Beweis zu stellen, legte sie ihren Speer Verdugo wieder zur Seite und schaute sich ein wenig weiter um. Dabei vernahm sie zum ersten Mal eine Stimme vom anderen Ende des Ufers, welche augenscheinlich an sie adressiert war. Die junge Pseudoadelige hatte sie Stimme einer Silhouette zuordnen können. Sie war sich nicht ganz sicher, was da versuchte, mit ihr zu sprechen, war das nun männlich oder weiblich? Jedenfalls hatte es lange Haare, aber das konnte ja ein Indiz für alles sein, selbst für einen Langhaar-Ringbeutler und das war bekanntermaßen ein Beuteltier gewesen. Diese Stimme klang jedoch irgendwie männlich und daher schien es ein Mann gewesen zu sein, welche doch tatsächlich meinte, sie hätte ihn fragen können. Na, das war ja ein schöner Beginn. Und wieder hatte jemand seinen ersten Eindruck bei ihr verkackt, irgendwie schienen die Menschen ein gewisses Talent dafür zu haben. Entsprechend reagierte Moira auch völlig kalt und auch überhaupt nicht auf diesen Spruch. - Ignoranz, das war es, was es von ihr gab. Der Witz an der Tatsache war ja nur, dass die Person sich auf der anderen Seite vom See befand und damit mal eben einfach so den gesamten See als Eigentum unter den Nagel gerissen hatte. - Welch Arroganz. Da wiederum musste die sadistische Queen sagen, gefiel ihr diese Verhaltensweise schon ein wenig, war sie doch selbst so arrogant wie sonstwas. Dennoch reagierte sie mit keiner Gestik, sie ignorierte ihren Gegenüber konsequent, selbst als dieser verlauten lies, dass sie ihm ja vielleicht etwas zeichnen könnte, damit er seine Meinung ändern würde. Als sich diese Person dann doch als sehr hartnäckig herausstellte und nicht damit aufhörte, der Ice Queen ein Kotelett an die Backe zu quatschen, hatte sie auch irgendwo genug. Die absolute Frechheit war jedoch, dass er sich als Aktmodell anbot. Kein Sinn für Kunst diese Person. In dieser Situation reagierte Moira dann jedoch sehr wohl und erschuf in ihrer Handfläche etwas Frostmana. Es bildete sich ein Snowball, welchen sie dann mit einem Mal auf ihren Gegenüber feuerte, allerdings war sie nicht darauf aus, ihn zu treffen, er sollte sich einfach mal wieder abkühlen. "Vielleicht kühlst du erst einmal einmal etwas ab? Wie kommst du auf die absurde Idee, dass ich so etwas wie dich zeichnen würde? Noch dazu als Aktmodell? Eher friert die Hölle zu. Also komm von deinem Ross runter und nerv mich nicht, ich bin ausnahmsweise mal recht gut gelaunt..." Man musste dazu sagen, dass Moira ihren typischen, charakteristischen Eisblick aufgesetzt hatte, einen anderen Blick gab es von ihr auch kaum. Aber allgemein, wenn das ihr Verhalten war, wenn sie gut gelaunt gewesen ist, wie war sie dann erst, wenn sie schlecht gelaunt war? Ihre Ruhe war nun jedenfalls dahin. Wie bereits erwähnt, es hätte so ein schöner Tag werden können...
91 ø 100Snowball TYP: Elementarmagie ELEMENT: Eis KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 pro Geschoss MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser einfache Frostzauber wird vom Magier aus der Hand abgefeuert. Eigentlich werden auf magische Weise mehrere Schneebälle nacheinander geformt und durch Mana aus der Hand abgeschossen. Ihre Stärke und Geschwindigkeit entspricht immer der Willenskraft des Anwenders minus eins und kann höchstens den Wert 4 erreichen. @Elion | Kleidung
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Elion
Anmeldedatum : 22.05.21 Anzahl der Beiträge : 296 Alter : 22 Ort : reisend
Mmmhpf, die Olle wollte Elion ignorieren? Na gut. Solle sie sich doch aufspielen wie ein blödes Prinzesschen! Ihr Verhalten sorgte letztendlich nur dafür, dass der Rosahaarige noch sturer und hartnäckiger wurde und - zumindest in diesem Fall - noch mehr quatschte. Bereits als Kleinkind war er mit einem äußerst losen Mundwerk gesegnet worden. Er konnte quasseln bis der Morgen anbrach und noch länger - ohne dabei auch nur ein freundliches Wort zu verlieren! Etwas, das den meisten Elben ein großer Dorn im Auge war, aber er selbst mochte diesen Aspekt an sich. Es machte ihn äußerst charmant, oder nicht? "Was bist du denn für eine Langweilerin? Kein Wunder, dass du hier alleine bist." seufzte er und strich sich eine Strähne hinter das spitze Ohr. Sein Argument war nicht gerade das stärkste, schließlich war er auch alleine hier. Aber in diesem Fall konnte man ihn als Ausnahme zählen, denn er war ja gar nicht freiwillig hier. Es war seine Volksangehörigkeit, die ihn hierher zwang. Nicht mehr, nicht weniger. Interessanterweise zahlte sich seine Hartnäckigkeit letztendlich doch aus und er bekam eine Antwort ... wenn auch zuerst nur in Form eines Schneeballs. Er beobachtete das eisige Geschoss aufmerksam dabei, wie es auf ihn zuflog und letztendlich an seiner Brust aufschlug und in viele kleine Schneeflocken zerfiel. Mit einem unbeeindruckten Murren wischte er sich das Zeug von den Klamotten und richtete dann die tiefroten Seelenspiegel zurück auf die Person am anderen Ufer. Schon wieder eine Eismagierin...? Er hatte doch erst vor kurzem eine Begegnung mit einer Dragon-Slayerin hinter sich gebracht und jetzt hatte er schon wieder so eine an der Backe? Was sollte das? Er seufzte schwer, ehe er antwortete: "mahhhn, wie wäre es wenn du mal etwas chillst?" Im Gegensatz zu den weißhaarigen Weibern, die anscheinend alle eine Affinität dafür hatten, konnte er nichts mit Schnee, Eis und dem ganzen Zeugs anfangen. Er mochte eine angenehme Wärme deutlich lieber. "Wie ich auf die Idee komme? Ist doch ganz einfach. Hast du mich mal angesehen?" Klare Haut, feine, gut definierte Züge, ein schönes Lächeln, Muskeln und diese zauberhaften, gut gepflegten, langen Haare. Er war der Adonis unter den Männern! Das war doch ganz klar. Man tat der Nachwelt einen riesigen Gefallen, wenn man sein Antlitz auf Papier fest hielt. Es konnte ja nicht jeder so viel Glück haben wie diese Eismagierin und zur selben Zeit wie der Morsatra existieren. Aber vielleicht fehlte ihr einfach ein Auge für Schönheit? Armes Ding. "Vielleicht sollte jemand mal dein eisiges Herz ein bisschen auftauen. Ich bin mal so nett." Mit Zaubern werfen konnte übrigens nicht nur sie. Das konnte auch er, schließlich gehörte es mehr oder weniger zu den Grundlagen. Er breitete die linke Hand aus und konzentrierte in der Fläche eine kleine Menge an Mana. Mit einigen, kurz aufeinander folgenden Schnipsern der anderen Hand schickte er so eine Vielzahl an kleinen, bunten Funken hinüber zur anderen Seite des Teiches. Wirklichen Schaden anrichten konnte er damit - selbst wenn er wollte - aus dieser Distanz natürlich nicht. Selbst aus nächster Nähe hinterließen die Fünkchen höchstens kleine Löcher in Kleidung oder kitzelten kurz auf der Haut. Anders verhielt es sich, wenn er seine linke Hand nun schließen würde. Dann würden sie sich in Explosionen verwandeln, die einen Menschen tatsächlich verletzen konnten. Anstatt das zu tun ließ er sie einfach in der Luft verglühen. Es war schließlich schon genug Aufwand, sie zu kreieren. Er musste nicht noch mehr Energie damit verschwenden, sie auch noch explodieren zu lassen. "Na, sind wir jetzt ein wenig warm miteinander geworden? Ist der Funken endlich übergesprüngen?" Wenn das mal keine guten Wortwitze waren! Dafür konnte er sich glatt selber auf die Schulter Klopfen. "Zurück zum Thema. Ich habe auch keinen Bock, hier jetzt groß rumzuschmarren, Süße. Also pack doch einfach deinen Mist und verzieh dich an einen der anderen Teiche, von denen es hier mehr als genug gibt." Er nickte über seine Schulter. Keine 20 Meter entfernt wartete schon der nächste kleine Tümpel darauf, einer hübschen Dame Gesellschaft zu leisten. "Aber wenn du darauf bestehst, kann ich auch andere Saiten aufziehen. Das hier ist mein Platz und ich habe kein Problem damit, das mehr als deutlich zu machen. Dabei ist es mir scheißegal, was für ein Modepüppchen du bist oder mit wie vielen Schneebällen du auf mich wirfst. Nicht einmal dein hübscher Speer da juckt mich im geringsten." Er lehnte sich ein Stückchen nach vorne. War er gerade wirklich bereit, wegen einem kleinen Platz auf einer riesigen Wiese einen mehr als ernsten Streit anzufangen? Absolut. Terriotrial? Elion? Aber sicher! "Hast du das verstanden oder muss ich aus Worten Ernst machen?"
Mana:125/140
verwendete Zauber:
Firework TYP: Lost Magic ELEMENT: Feuer KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 3 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Anwender bis zu ein halbes Dutzend magische Funken, die er nach Belieben mit der flachen Hand in Richtung des Gegners schleudern kann. Ihre Geschwindigkeit entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 und kann maximal Level 4 erreichen. Sobald er die Hand jedoch zu einer Faust zusammenschließt, explodieren die Funken und erschaffen auf diese Weise eine mittelgroße Explosion, die Lebewesen Verbrennungen zufügen kann.
III Was hatte dieser Kerl eigentlich für ein Problem? Er war es doch, der es tatsächlich wagte, die anmutende Ice Queen bei ihrem entspannenden Tag zu stören. Warum mussten es eigentlich immer Männer sein, die ihr den Tag verderben mussten? Hatten sie nicht schon genug Thestosteron in sich, mussten sie auch noch ihre komischen Brunftschreie in die Welt hinausbrüllen, als wäre es Paarungszeit gewesen? Jeder noch so dahergelaufene Vollidiot hätte sich besser artikulieren können, als dieser dort im Gras liegender Scherzartikel, welcher es doch irgendwie versuchte, sich selbst in den Vordergrund zu preschen. Das Problem daran war nur, dass Moira echt nicht in der Stimmung dafür war, sich jetzt wieder von einem dahergelaufenen Wicht nerven zu lassen. Die cold-blooded Angel hatte echt keine Lust, sich jetzt großartig darüber aufregen zu müssen, dass es wieder einmal einen Kerl gab, der sich für eine ganz große Nummer hielt. Davon hatte sie gefühlt schon in jeder Stadt mindestens ein Männchen gesehen, was dies von sich selbst hielt und dann dennoch mit der Wahrheit konfrontiert wurde, dennoch ein seltendämlicher Versager zu sein. Wenn man sich nicht zu sehr damit beschäftigte, dann würde diese Art des Kerls auch relativ zügig das Weite suchen. Aber, es konnte ja auch sein, dass dieses windige Etwas sich nicht selbst davon überzeugen konnte, einfach zu verschwinden. In diesem Fall müsste sich die Ice Queen wohl tatsächlich dazu herablassen, sich wirklich darüber aufzuregen und vielleicht sogar etwas unternehmen zu müssen. Aber das wollte sie eben nicht, sie hatte doch wirklich so gute Laune. Zwar war ihr Blick noch immer eiskalt und absolut tiefgefroren, das sollte aber eigentlich nicht darüber hinweg täuschen, dass sie doch in diesem Moment zumindest noch relativ gut gelaunt war. Zumindest noch, denn dies könnte sich auch ganz schnell ändern, denn wenn es so weiter ging, würde man mit Sicherheit eine Zentrale treffen, mit welcher man Moira schon ein wenig auf sich aufmerksam machen könnte. Bis jetzt handelte es sich aber in ihren Augen nur um einen nervenden, kleinen, kleffenden Köter, der zu sehr von sich selbst überzeugt war. Dabei konnte es nur eine wahre Perfektion geben. Die wahre Perfektion in Sachen Schönheit, Anmut und Bezauberndheit. Und dies war nun einmal die Ice Queen Moira höchst persönlich. Dieses Wissen über sich selbst besaß die Vanitas auch, weshalb es ihr nicht sonderlich schwer fiel, diesen Gedanken nicht weiter voranzutreiben. Schließlich war die das absolute Perfektionsbild vollkommener Schönheit, es gab nichts und niemanden, was sich auch nur ansatzweise mit ihrer Schönheit messen konnte. Dahingehend konnte ihr auch niemand das Wasser reichen, denn sie war die wahre Schönheit, alles Andere verblasste neben ihr wie eine farbenlose Blume. Die Seelenspiegel der jungen Frau beobachteten weiterhin das Umfeld dieser Ländereien und versuchten, das ekelhafte Gemurmel und Gekleffe ihres unliebsamen Gegenübers einfach weiter zu ignotieren. Es war aber auch nicht sonderlich schwer, wenn sie sich einfach mit ihrem Fokus auf einen Ort konzentrierte, auf welchem das Ding nicht war. Das Problem war nur, immer dann, wenn sie sich die Landschaft zum Zeichnen einprägen wollte, zerstörte seine Anwesenheit das facettenreiche Bild.
"Nein, und ehrlich gesagt möchte ich dich auch nicht ansehen. Wenn ich Schönheit sehen will, schaue ich in den Spiegel. Aber, ich kann dich gerne informieren, wenn ich das nächste Mal Sondermüll sehen will..." Sollte das deutlich genug gewesen sein? Die junge Eismagierin hielt echt nicht viel davon, wenn andere Personen von sich selbst so überzeugt waren, das tat sie bei sich selbst nämlich schon genug. Aber es war auch interessant anzuhören, wie Elion von sich selbst meinte, dass gerade er die Person unter den Männern war, das er der Mann unter den Männern war in seinem Selbstbild. Etwas Anderes implizierte seine letzte Aussage nämlich nicht. Aber wenn man das mal so betrachtete, dann hatten Raziel in jedem Fall und selbst Temujin viel mehr Stil und Äußerlichkeit als das, was hier gerade vor ihr so lautstark nach Aufmerksamkeit krächtzte. Man musste aber dennoch sagen, dass es wirklich Mut erforderte, sich der Ice Queen so entgegen zu stellen beziehungsweise sich ihr so vorzustellen. Bekanntlich steht und fällt bei ihr alles mit dem ersten Eindruck, den sie von einer Person erhält und das, was Elion da gerade tat war... gelinge gesagt dämlich. Man wusste natürlich nicht, was er damit bezwecken wollte, aber er erreichte es mit Sicherheit nicht, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen oder ihre Neugierde zu erwecken, man erreichte mit einem solchen Verhalten eher, dass sich ihr allgemeiner Genervtheitsstatus nur noch weiter in die Höhe setzen lies. Aber, was war sie denn auch anderes gewohnt von diesen dummen Männern? Da ihr das zu blöd wurde, begann Moira damit, Elion einfach zu ignorieren und sich für ihre Entspannung weiter dieser Landschaft zu widmen, um weitere Zeichnungseindrücke zu sammeln.
Lustig war, dass Moira wirklich damit begonnen hatte, ihn vollends zu ignorieren und sich nicht auf sein Getue oder sein Gelaber einzulassen. Daher war sie auch nicht wirklich mit ihren Ohren dabei, als das kleine Hündchen zu Kleffen begann. Aber selbst wenn, es wären bestimmt interessante Worte gewesen, die er da gewählt hätte, vielleicht würden sie ja auch einen Effekt auf die Vanitas haben? Die Antwort? Nein. Zugegeben, Ignoranz war ebenso leicht für sie umzusetzen die ihre Arroganz, das bedeutete jedoch nicht, dass sie taub gewesen war. Selbstverständlich hatte sie alles gehört, was Elion ihr mitgeteilt hatte, so weit entfernt voneinander waren sie ja nun nicht. Doch sie interessierte sich einfach nicht für seine Worte. Ob er sie damit in die Flucht schöagen würde? Nein. Ob er es könnte? Nein. Ob sie jetzt Angst hätte? Sollte das etwa ein Scherz sein? Hatte er also wirklich vor, aus heiterem Himmel einen Streit vom Zaun zu brechen? Augenscheinlich. Bitte, wenn er es unbedingt wollte? Moira wurde schon mit anstrengenderen Kalibern fertig, das wäre für sie also wenn überhaupt nur etwas gegen die Langeweile. So reagierte sie auf seine letzte Frage, ob sie ihn verstanden hatte, erst einmal kurz überhaupt nicht. Doch dann umso aussagekräftiger. Mit einem aufgesetzt überraschtem Gesichtsausdruck, jedoch mit diesem eiskalten Starren blickte sie zu ihm. "Oh, hattest du etwas gesagt?" Arrogant und Provokativ wie man sie kannte. Sie würde sich doch auf dieses Spielchen nicht einlassen. Aber gut, wenn er es nicht anders wollte, auch Moira konnte durchaus andere Seiten aufziehen. Das wäre für sie kein Problem gewesen. Dennoch hatte er es wirklich geschafft, ihre Genervtheit in die Höhe zu treiben. Das war wiederum weniger gut. "Kennst du den Spruch, 'wenn Dummheit lang machen würde'? Also, wenn du wirklich so dumm bist, wie du aussiehst, dann könntest du im Knien den Mond am Arsch lecken.." Damit bekräftigte Moira einmal mehr, was sie im Moment wirklich von ihm hielt, nämlich gar nichts. Er startete bereits denkbar schlecht in seinen ersten Eindruck bei der stolzen, narzisstischen und sadistischen Ice Queen, die eine Meisterin der Manipulation war. "Ich habe sowieso keine Wahl. Vermutlich wirst du dich gleich erheben und dann irgendwie auf mich zukommen wollen. Das ist es doch, was du die ganze Zeit beabsichtigst, meine Aufmerksamkeit. Wenn ich schon keine Wahl habe, dich zwangsweise ertragen zu müssen, dann sorg gefälligst dafür, dass deine Gehirnleistung von ihrem Kindergartenniveau wieder zum Erwachsenen wechselt, sofern du dazu in der Lage bist. Falls nicht, auch egal. Dann verschwinde einfach und belästige jemand Anderes..." Mehr als ein Augenrollen gab es in dieser Hinsicht nicht mehr von ihr. "Achja, bevor ich es vergesse. Uuh, ich zittere schon vor Angst..." Gab sie ihm mit einem absolut verachtenswerten Tonfall zu verstehen, dass seine Worte bei ihr überhaupt nichts erreicht hatten, eher das Gegenteil bewirkten. Aber eines musste man sagen, es war so ein schöner Tag und Moiras Laune war wieder einmal im Keller...
"Oh, du findest also ich bin etwas Besonderes?" Der Elbe neigte den Kopf und legte ihn auf seine Schulter. Das war aber nett! "Meine Eltern finden das auch!" Ja, ein ganz besonders großes Monster, hah! Na gut, Spaß beiseite. Wenn die Hellhaarige glaubte, dass ihre Worte ausreichten um das riesige Ego des Rosahaarigen anzukratzen, dann war sie wirklich naiv - oder überschätzte sich um Welten. Viel hatte sie zwar noch nicht gesprochen, aber ihr Verhalten zeigte klar und deutlich, dass ihr Selbstbewusstsein mindestens genauso groß war wie Elions. Dieser hatte jedoch allen Grund, sich aufzublasen. Konnte man das Selbe von ihr behaupten? Das würde sich sicherlich bald zeigen. Dass sein Gegenüber nicht groß auf seine Worte reagierte störte ihn auch eher weniger. Es war schließlich schon genug Belohnung, dass er seine eigene Stimme hören konnte. Außerdem war er immer noch stolz auf den Wortwitz, der ihm gelungen war. Den würde er definitiv öfter verwenden. Vielleicht war es ganz gut, dass er nicht direkt an den Ohren des Prinzesschens verschwendet worden war. "Konntest du meinen Worten nicht folgen? Das tut mir jetzt aber leid. Soll ich sie noch mal langsam wiederholen?" erwiderte er, nachdem sie schließlich doch ein paar Worte verlauten ließ. Es reichte vollkommen aus, wenn man dem Verbannten hin und wieder ein paar kleine Happen zuwarf. Er brauchte nicht viel um Worte und Wahrheiten so zu verdrehen, wie es ihm gerade passte. Das war schon immer eine seiner Stärken gewesen. Hatte er sich dadurch in der Vergangenheit beliebt gemacht? Eh, eher nicht. Aber das war ja auch nicht sein Ziel, also alles kein Problem. "Ich soll rüber zu dir kommen? Nee, lass mal. Das muss ich gar nicht." Zwar war es nicht zu verneinen, dass er den direkten Nahkampf bevorzugte, doch das hier würde überhaupt kein Kampf werden, wenn er es so weit kommen ließe. Selbst von der anderen Seite des Sees konnte man erkennen, dass die Frau zwar die ein oder andere hübsche Kurve und Rundung vorzuzeigen hatte, mehr jedoch nicht. Muskeln? Fehlanzeige. "Mahn, ich wünschte ich wäre für deine Aufmerksamkeit hier!" seufzte er und legte den Kopf in den Nacken. "Aber falls du es nicht mitgekriegt hast, es geht um's exakte Gegenteil." Das mit der Wahrheit verdrehen musste sie noch üben. Mit ihren Worten hatte sie sich gerade eher lächerlich gemacht, zeigte, wo ihre Interessen lagen und nicht seine. Man konnte getrost behaupten, dass sich der Rosahaarige über Aufmerksamkeit freute, doch um diese zu kämpfen hatte er nicht nötig. Er brauchte nicht viel mehr zu tun als in die nächste Bar zu spazieren und einfach zu existieren. Hier draußen auf Brautschau zu gehen war ein Gedankengang, der ihn tatsächlich zum Lachen brachte. "Ich würde dir raten aufzuhören, dich sicher zu fühlen, nur weil zwischen uns ein wenig Wasser liegt und ich noch immer hier sitze." Der Elbe lehnte sich ein wenig nach vorne und fixierte einen Punkt auf der anderen Seite des Sees. "Schau mal, da." Mit zwei Fingern deutete er nach vorne. Es wirkte fast so, als würde er ihr einfach nur eine schöne Blume oder einen Schmetterling zeigen wollen. Sein Finger verwies vielleicht einen Augenblick länger auf die Stelle nur knapp neben Moira, als er es hätte tun sollen. Ein netter, kleiner Hinweis, den er für das Prinzesschen hinterließ. Ob sie wohl verstand, dass hinter der kleinen Geste etwas mehr steckte? Spätestens wenn ihre Augen auf die vollkommen unspektakuläre Stelle fielen müsste sie es eigentlich verstehen. Sie sollte sich lieber beeilen, denn im selben Moment, in dem er seine Hand zurücknahm und ein Schnipsen die Luft durchschnitt, verwandelte sich die besagte Stelle in das Zentrum einer Explosion. Viel Zeit zu reagieren hatte er ihr nicht gelassen. Dafür aber immerhin genug Abstand, dass höchstens ihre Klamotten ein wenig in Mitleidenschaft genommen wurden. Er wollte es ja nicht übertreiben, sondern nur beweisen, dass er sich nicht von seinem Standort bewegen musste um eine Gefahr darzustellen - wenn er wollte. "Ups, das ging wohl etwas daneben. Nächstes Mal ziele ich etwas besser nach rechts." Ein Zwinkern, ehe er den Finger erneut hob und dieses Mal genau auf die Stirn der Weißhaarigen zielte. Wann würde er schnipsen? Vielleicht jetzt? Oder vielleicht erst in ein paar Sekunden? .... oder auch gar nicht. Nein, er bluffte nur. So wie eigentlich die ganze Zeit schon. Sein Geduldsfaden war kurz, aber nicht so kurz. Und auch wenn er dem Prinzesschen kein Haar krümmte, zumindest ihre Umgebung war nun nicht mehr ganz so schön wie zuvor. Dort, wo eben noch saftiges Gras und das ein oder andere Gänseblümchen vom Wind gewogen wurde, klaffte nun ein dreckiges, braunes Loch, riss das Maul auf sodass man tief in seinen hässlichen, leblosen Rachen blicken konnte. "Ich möchte gar nicht, dass du zitterst. Ich möchte meine Ruhe, wie bereits mehrfach gesagt."
85/140
verwendete Zauber:
Brevi TYP: Lost Magic ELEMENT: Feuer KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Zunächst streckt der Anwender seine Hand aus und zeigt auf das Gebiet, welches von der Explosion betroffen sein soll. Die daraufhin entstehende Explosion besitzt einen Radius von 2 Metern.
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