Ortsname: Bibliothek von Oak Town Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Die Bibliothek von Oak Town ist ein großes Gebäude. Auf insgesamt 4 Stockwerken gibt es Bücher aller Art. Von Sachbüchern über Romane bishin zu Forschungsthesen und auch magischen Schriften wird man hier einige Exemplare finden. Als Teil der Bildungsinitiative Oak Towns steht die Bibliothek jedem Besucher kostenlos offen, ein Bücherverleih ist jedoch erst nach Anmeldung möglich.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
reden ✞ denken
Gin
Anmeldedatum : 04.03.21 Anzahl der Beiträge : 1247
Die Bibliothek von Oak Town stand den beiden Magierinnen offen. Noch recht früh am Vormittag war das große Gebäude noch nicht sonderlich besucht, sodass Amaya und Gina keine Probleme hatten, ein ruhiges Plätzchen zu finden. In einer gemütlichen Leseecke im 1. Stock schlugen die beiden ihr “Hauptquartier” auf. Da kam nicht andauernd Personal der Bibliothek vorbei und die beiden konnten ein wenig reden, still und heimlich essen und ihrem eigentlichen Grund für den Besuch nachgehen. Gina hatte bestimmt sechs oder sieben verschiedene Bücher zu magischen Tieren und dergleichen ausfindig machen können, durch die durften Amaya und sie sich nun wälzen und etwas über die Traumfresser herausfinden. Dann mal an’s Werk…, murmelte die Runenritterin und behielt ihre Kameradin gut im Auge. Falls diese nochmal Croissants aus dem Nichts herzauberte wollte Gina wissen, wie das ging.
Gina war also bereit für einen Kampf. Das war schön zu hören. Amaya war nicht unbedingt nutzlos und konnte kämpfen, aber sie sah sich noch weit entfernt von irgendwelchen starken Magiern oder Kämpfern. Leider war das ein langer, langer Weg. Solange musste sie sich wohl nur mit kochen begnügen. Wo wir gerade bei Kochen sind... Gina schien begeistert vom kostenlosen Essen und der Reaktion nach zu urteilen, schmeckte es ihr ziemlich gut. Also wirklich sehr gut. Neben der ersichtlichen Reaktion, lies sie dazu ihre Begeisterung auch hören. So interpretierte die Köchin es zumindest. Es wirkte ein wenig theatralisch, aber das war schon okay und es war indirektes Lob. Außerdem ging es hier um Essen, da konnte man die Begeisterung ruhig mal richtig in Szene setzen.
Gina war also Tod. Ein schaurig, blasses Geschöpf der finsteren Nacht. Ein Vampir. Mit einem milden Lächeln und einer kleinen Präsentation ihrer Zähnchen offenbarte sie diese Informationen. Nachdem sie das Butter-Hörnchen als gut befunden hatte und es mit ihrer Heimat in Verbindung gebracht hatte, wollte Gina nun wissen, nach was es für Amaya schmeckte. Huh, die junge Frau hatte nicht unbedingt mit der Frage gerechnet. Die Antwort war aber ebenfalls nicht ganz das, was sie erwartet hatte. Amaya stellte sich eine kleine Gin vor, die an einem Butter-Hörnchen knabberte. Es verriet der Köchin nicht direkt, dass ihre Questpartnerin aus dem Süden Fiores kam. Würde sie darüber nachdenken, würde sie vermutlich zumindest ein bisschen in die Richtung denken, aber dafür war es zu vage und Amaya wusste mittlerweile einiges über die kulinarischen Gegebenheiten in Fiore, musste sich bisher jedoch nicht zu sehr mit ortsspezifischen Frühstücksgegebenheiten außerhalb von Aloe-Town und Umgebung auseinandersetzen. Amaya nahm das abgebrochene Stück entgegen und antwortete: "Fluffigem, lockerem Teig. Ich bin keine große Morgen Person und wenn, würde ich eher Honig mit Frühstück verbinden. Ich komme aus einer landschaftlichen Bergregion und der Honig war wundervoll!" Sie lächelte und ging auf das angesprochene Thema der Untoten Existenz ein. Erst wollte sie ihre Faszination ausdrücken, dachte dann jedoch daran, dass dies falsch für die Vampirin rüber kommen könnte. Sie schien mittlerweile? relativ locker damit umzugehen, wahrscheinlich war es jedoch trotzdem ein Thema, welches nicht so einfach war. Interessiert und neugierig meinte Amaya: "Das klingt ziemlich interessant. Falls dir die Frage kein Unbehagen bereitet, wie ist es als Untote zu leben? Und, tut mir leid falls ich etwas zu neugierig bin, aber bei dieser besonderen Gelegenheit, hat sich Essen für dich verändert, seit deinem ableben?“ Vielleicht war das nicht das beste Gesprächsthema, Amaya war jedoch viel zu neugierig um diese Chance verstreichen zu lassen. Hoffentlich würde und könnte Gina ihr ein bisschen was darüber erzählen? Die Stimmung würde eh bald unterbrochen werden, wenn sie bei der Bibliothek ankamen... oder? Unterbrach die Stimmung überhaupt? Eigentlich hatten sie nur über das Frühstück geredet und es gab ein Butter-Hörnchen. Wie gingen Personen normalerweise mit ihrem Tod um? Amaya erwartete irgendwie nicht so gute Dinge, hatte sie doch gelernt, dass Leute irgendwie nicht so gerne über das Thema sprachen. Eventuell machte sich die Köchin gerade viel zu viele Sorgen und die Vampirin würde viele tolle Informationen teilen! Amaya konnte ja nicht ahnen, was alles mit dem ableben der Runenritterin zusammenhing und welch großen Ränkelspiele damit im Hintergrund verwoben waren! Wahrscheinlich war es deshalb ziemlich gut, dass Amaya versuchte vorsichtig zu sein und mit... irgendeiner kleinen Form von Gefühl und Rückhaltung an das Thema heran zu gehen. Die Frau würde sogar mit ihrer Neugierde aufhören, falls das Thema unangenehm war! Nachdem sie zumindest ein Funken über den Verzehr von Lebensmitteln als Untote erfahren hatte oder merkte, es würde keinen Sinn mehr machen. So freundlich von ihr! Bisher klangen die anderen Völker alle so... eintönig und langweilig was Essen anging. Wobei, fairerweise, wohl die Menschen da eher die Außenseiter waren und eher eine unnormal große Auswahl aufgebaut hatten. Die Menschen hatten sogar angefangen Essen, welches ihnen sonst nicht bekam, zu verändern, damit sie es trotzdem essen konnten! Lass uns über Hartnäckigkeit reden! Natürlich war die Aufnahme von Energie ein sehr essentieller Bestandteil des Lebens, schließlich hätte man sonst keine Energie oder Bausteine für den Körper und das wäre ziemlich doof! Da war es nur natürlich mehr Quellen dafür zu suchen, doch Menschen waren da schon etwas drüber hinaus geschossen, über dieses Ziel. Könnte man hier als Hypothese aufstellen. Amaya mochte Gina und die Quest hier etwas verlieren, weshalb sie sich Mühe gab bei der Sache zu bleiben.
Die Bäckerin hier freute sich sehr über die Worte der Runenritterin und war froh, dass sie keine weitere Bäckerin suchen brauchten. Fragend traf Gina eine Aussage und Amaya nickte zustimmend. „Wenn wir vorsichtig sind, können wir das bestimmt!“ Die Antwort hatte gleich eine doppelte Bedeutung und war mit einem Tupfer wahrnehmbarer Vorfreude versehen. Zum einen respektierte sie die Bücher und würde vorsichtig sein nichts zu verdrecken. Zum anderen spielte sie auf die verbotene Handlung an und war voll dabei! Die Mitarbeiter hatten sicherlich genug zu tun und warum sollten sie auf zwei brave Mädchen irgendwo abseits achten? Die wollten doch nur ein gutes Buch über böse, traumfressende Monster, die gerade einer Stadt Probleme bereiteten, lesen. Amaya dachte FAST nicht darüber nach, dass der Vorschlag von einer Rune Knight ausging!
Es war kein großes Problem in die Bibliothek zu kommen, da diese öffentlich war und die Besucherzahl am Vormittag überschaubar war. Gina fand ihnen einen schönes, ruhigen Sitzplatz, bei dem nicht ständig Personal vorbei kam. Perfekt! Die Zwei teilten sich eine kurze Zeit auf und begannen damit passende Bücher zu suchen. Zwischendurch stellte Amaya ein wenig Geschirr in ihrem Lager auf. So verziert wie die Sachen waren, könnte man fast annehmen es wären alte, erstaunlich gut erhaltene Fundstücke. Die Literatur, welche die Magierinnen suchten, handelte jedoch nicht wirklich über solcherlei Dinge. Außer der Traumfresser war ein großes, fliegendes Glas? Noch hatten sie keine Informationen, die dies ausschlossen! Amaya überlies natürlich nicht alle Arbeit der Rune Knight und hatte selbst ebenfalls vier oder fünf Bücher gefunden, die vielversprechend aussahen. Ob Gina das Geschirr auffallen würde? Noch war jedoch kein Essen zu finden. Amaya fühlte sich beobachtet. Die aufmerksame Gina schien sehr neugierig zu sein. Das war schön und spornte Amaya dazu an, mitzuspielen. Die Dunkelhaarige war zuerst wieder zurück am Tisch, also würde sie Gina nicht mit vorbereitetem Essen überraschen können. Gab Amaya deshalb auf? Nein! Die Magierin dachte angestrengt nach und gesellte sich zur Vampirin. „Ouh, du hast einiges gefunden.“ hauchte sie hörbar und holte sich damit noch mehr Aufmerksamkeit, als den gelegentlichen Seitenblick. Gina wollte sie dabei erleben, wie sie erneut ein Croissant aus dem Nichts herzauberte? Gerne doch! Uff, dass dürfte jetzt schwer werden, war Amaya sich sicher. Doch sie wollte es versuchen! Die Aufregung und Vorfreude war groß. Wäre sie erfolgreich, so wäre es absolut genial! Ansonsten gäbe es vermutlich nur eine große Sauerei. Vertrauen war wichtig, also ermahnte sich die junge Frau vertrauen in ihre Fähigkeiten zu haben. Amaya blickte Gina konzentriert an und meinte: „Da werden wir ein bisschen was zum lesen haben.“ Die Magierin achtete darauf die Aufmerksamkeit ihrer Questmitstreiterin bei sich zu haben. Dadurch, dass sie früher da war, stand Gina am Tisch. Amaya stand etwas weiter weg und hatte Gina quasi von hinten angesprochen. Würde Gina ihr Aufmerksamkeit schenken, was sie ja offensichtlich wollte, würde sie also mit dem Rücken zum Tisch stehen. Gina musste wissen, dass die Mondnacht etwas plante. Doch würde sie wissen was? Amaya fing an von weiteren vorgehen zu schwärmen: „Dann können wir uns gleich hinsetzen, zu einem schönen Getränk, vielleicht Tee... Lesen ein paar spannende Geschichten über Monster. Dabei dann zwischendurch ein leckeres, luftiges Hörnchen, welches im Mund zergeht... Fruchtige Marmelade... Wir sollten aufpassen mit dem fruchtigen Gelee die Bücher nicht zu beschädigen...“ Das Grinsen wurde mit jedem Wort größer. Zufriedener. Vielleicht ein wenig Selbstgefällig. Stolz. Am Ende konnte Amaya ein kleines Kichern nicht zurückhalten. Hinter Gina hatte sich ein wunderschönes, schrecklich verführerisch süßes Frühstück ausgebreitet. Brötchen, Crossaints, einzelne Kekse, Donuts, Waffeln und anderes Gebäck war in kleiner Form auf dem Tisch platziert. Vielleicht fragte man sich zuerst, warum es kleinere Portionen waren, aber so konnte Amaya mehr Auswahl erschaffen, ohne es gleich mit einem Berg von Essen zu übertreiben. Außerdem konnte sie ja bei Bedarf für mehr Sorgen und bisher wusste sie nicht, wovon die Vampirin gerne mehr wollte. Auf dem Geschirr erschuf sie passend Dinge wie Butter, Marmelade, Honig, Schokocreme und Frischkäse. Außerdem ein paar Beeren als Dekoration. Beim Gebäck verkniff sie sich das Mehl als Deko, weil das wohl zuviel Dreck machen dürfte. Sie lies ein sehr ansehnliches Frühstück erscheinend, welches hoffentlich den süßen Ansprüchen der Rune Knight gefallen würde. Als Getränke gab es ein paar fruchtige Teesorten zur Auswahl. Amaya war sehr gespannt auf die Reaktion der Vampirin. Langsam schritt sie um Gina herum zum Tisch, auf ihren Platz zu. Dabei kommentierte sie das Essen mit: „Ich hoffe es schmeckt dir. Sag Bescheid, wenn du von etwas mehr möchtest. Ich hab erstmal etwas mehr auf eine größere Auswahl geachtet.“ Amaya setzte sich fröhlich lächelnd, mit immernoch einem Anflug von Grinsen, und zeigte für Gina auf das Essen und den freien Platz der Vampirin. Die Magierin hatte vorher noch kurz einen kleinen Seitenblick darauf geworfen, dass die Zuständigen hier beschäftigt waren und sie zumindest erst einmal etwas Ruhe haben sollten. Innerlich war eine richtige Feier bei Amaya. Sie hatte es geschafft ihren Zauber auf Distanz zu wirken! Die Magierin wusste noch nicht, wie ihr das sonst nützlich werden würde, aber allein für diesen Augenblick war es schon gut gewesen... falls sie Gina damit überraschen sollte. Innerlich freute sie sich wie ein kleines Kind und war ganz hibbelig auf die Reaktion der Rune Knight. Gedankliche Notizen zu ihren neuen Fähigkeiten würde sie sich später noch machen, erstmal war Gina wichtiger, die neu entdeckten Fähigkeiten konnten warten.
„Hast du etwas Interessantes finden können? Hier heißt es, sie werden größer, je mehr sie fressen. Sie mögen besonders die Träume von Junggesellen. Sie sind Nachtaktiv, was für eine Überraschung, wenn sie nach Träumen suchen.“ Amaya blickte auf und zeigte auf das Buch, in dem sie gerade gelesen hatte. Irgendwie gab es Informationen, aber nicht alles davon klang sehr nachvollziehbar. Anderes lies sich irgendwie herleiten, half ihnen jedoch nicht sonderlich weiter. Sie zeigte auf ein weiteres Buch. „Angeblich ist ihr Besuch kein One Night Stand und es gibt direkt mehrere Nächte hintereinander Besuche von dem unliebsamen Gast und jeder folgende Besuch sorgt für einen schlimmeren Zustand.“, setzte die junge Dame fort und deutete danach auf ein drittes Buch, um weiter zu reden mit: „Socken zu tragen soll es schwerer für sie machen und die Traumfresser sogar abschrecken. Das Buch wirkte jedoch nicht sehr vertrauenserweckend." Amaya blickte auf und guckte Gina fragend an. „Wie sieht es bei dir aus, hast du brauchbare Informationen gefunden?“, fragte sie neugierig nach, während sie sich einen Bissen von einem leckeren Brötchen gönnte.
Hmm… Seit ich tot bin hab’ ich eigentlich keinen Hunger mehr., erklärte Gina der Mondnacht. Ich muss noch Essen, sonst verhungere ich. Aber das Bedürfnis ist nicht mehr da. Dafür eben der Durst nach Blut. Das fasste recht gut zusammen, wie sich die kulinarischen Erfahrungen Ginas seit ihrem Ableben verändert hatte. Aber ich esse trotzdem noch gerne, wenn es gut schmeckt., fügte sie noch grinsend hinzu und vernaschte damit den letzten Bissen des Buttercroisants. Gemeinsam einigte man sich darauf, das Frühstück in der Bibliothek zu sich zu nehmen. So gingen die beiden Magier guter Dinge in das öffentliche Gebäude und machten sich auf die Suche nach Lesematerial.
Mit einem Stapel voller Bücher aus dem Folklore-Bereich beladen kam die Vampirin zu dem Tisch zurück, den Amaya und Gina als ihre “Basis” auserkoren hatten. Dort lagen einige leere Teller parat, von denen die Runenritterin annahm, dass sie von Amaya stammten. Vielleicht konnte die Rothaarige ja Essen herbeizaubern, Geschirr und Besteck aber nicht? Das wäre nicht ganz undenkbar. Um die Hände frei zu bekommen stellte Gina den Bücherstapel auf dem Tisch ab, platzierte ihn dabei so, dass er ein Teil des hübschen Geschirrs von den Blicken solcher Leute abschirmte, die nur zufällig am Platz der beiden Magierinnen vorbeigingen. Dann hörte sie die Stimme Amayas hinter sich und drehte sich um. Dass sie der Crimson Sphynx Magierin damit direkt in die Karten spielte würde Gina erst einige Momente später erfahren. Scheint so aus., antwortete sie zuversichtlich und blickte die Bücher an, die Amaya herausgesucht hatte. Und dann lauschte sie den Worten der Rothaarigen. Hört sich klasse an…, warf sie zwischenzeitlich ein und von den bildhaften, schmackhaften Beschreibungen lief der Runenritterin schon das Wasser im Munde zusammen. Doch irgendwas heckte Amaya aus, ihr Grinsen wurde breiter und breiter. Als Gina bemerkte, dass die Magierin direkt an ihr vorbei sah, drehte sie sich endlich um und erkannte, dass die Rothaarige alles, was sie beschrieben hatte, auf dem Tisch hinter der Runenrittern hatte erscheinen lassen. Und Gina hatte es wieder nicht mitbekommen. Egal, das Frühstück, das Amaya herbeigezaubert hatte, sah nach einem wundervollen Buffet aus. Oh mein Gott., hauchte die Vampirin ungläubig aus, drehte sich wieder zu Amaya um und sah sie erfreut an. Du Angeberin, danke! Dann setzte sich die Blutsaugerin und fing, bevor sie irgendein Buch anrührte, erst einmal mit dem Frühstück an. Innerhalb einer Viertelstunde probierte sie sich durch zwei Teesorten, Croissants und Brötchen mit verschiedenen Marmeladen, süßem Gebäck und Beeren mit Frischkäse. Wann immer sie von etwas Nachschlag wollte konnte Amaya es ihr herzaubern, es war wie ein Traum. Wundervoll., warf sie begeistert ein als sie eines der Hörnchen in ein wenig Erdbeermarmelade tunkte, die genau die richtige Konsistenz hatte. Darf ich dich einfach für immer behalten?, scherzte die Runenritterin und hakte einen ihrer Arme bei Amaya ein um sie an sich zu ziehen. So als würde sie jetzt Gina gehören.
Doch auch das leckerste Frühstück fand sein Ende. Spätestens nach dem dritten Croissant meldete sich Ginas schlechtes Gewissen, das waren alles Kalorien, die sie wieder heruntertrainieren musste. Und außerdem hatte Amayas Frühstück die Vampirin wirklich gesättigt. Ich glaub’, ich platze…, meinte sie, trank ein wenig gesüßten Tee und schob ihren Teller von sich weg. Vielen Dank für das tolle Frühstück. Bin ich dir was schuldig?, wollte Gina wissen, ehe sie sich die Hände abklopfte und sich langsam den gesammelten Bücher widmete. Einige Zeit lang saßen Gina und Amaya nun nebeneinander, blätterten konzentriert durch Wälzer voller Berichte, Geschichten und Halbwahrheiten. Konzentriert schnappte die Vampirin alle Informationen auf, die die Rothaarige gesammelt hatte, filterte jedoch erstmal noch nicht, was davon wahr sein konnte und was nicht. Ein paar Sachen, die ich gefunden habe, passen zu deinen Funden., erklärte die Vampirin. Dass der Traumfresser seine Opfer öfter nachts besucht steht auch in einem Buch, das ich gefunden habe. Sucht wohl tatsächlich etwas Langfristiges… Unverständlich. Keck zwinkerte sie Amaya zu. An dir würde ich eigentlich auch gerne ein wenig herumknabbern und saugen, auch wenn wir vermutlich nur ein, zwei Tage zusammenarbeiten. Die Vampirin ließ das einfach mal einige Sekunden im Raum stehen, dann zog sie ein anderes Buch herbei. Schau, das sieht auch interessant aus., meinte sie und fing an, eine Stelle zu rezitieren. Hier steht: ”Tu hast Leben in thir! Der Thraumfresser aber hat keynes. Zu nehmen thir geht er des Nachtens dahin. Seynen Leyb mag der Thraumfresser in der Finsternis zu verbergern.” Vielleicht kann das Wesen sich irgendwie tarnen? Das würde erklären, warum niemand es gesehen hat. Damit war die Ausbeute der beiden erst einmal beendet. Gina lehnte sich zurück, schnappte sich ihre Teetasse und hob sie nachdenklich vor die Lippen, ohne daran zu denken. Der heiße Dampf kroch ihr in die Nase hinauf, duftete nach verschiedenen Kräutern und Honig. Hmm… Über den Rand der Tasse hinüber blickte Gina Amaya an, während sie nachdachte und die Puzzlestücke aus den verschiedenen Büchern und den Berichten von der Doktorin Lockshead in ihrem Kopf sortierte. Es half ihr nicht wirklich und vieleicht glaubte Amaya sogar, Gina würde sie anstarren, doch die Vampirin sah in der Rothaarigen nun mal das Attraktivste in der Bibliothek, daher schadete es ja nicht, beim Nachdenken die Mondnacht weiter zu betrachten. Und dann, als sie eine der Informationen, die beide der Magierinnen gefunden hatten, ein wenig genauer bedachte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Shit., stieß sie aus, stellte die Tasse auf den Tisch und strahlte Amaya aus leuchtenden Augen und mit einem breiten Grinsen an. Ich weiß, wo wir den Traumfresser finden werden. Es war so offensichtlich, jetzt wo die Vampirin darauf gekommen war. Kommst du auch drauf? Willst du einen Tipp? Tja, Detektivin Gina hatte den Fall (quasi) gelöst, nun fand sie es interessant herauszufinden, wie sehr Amayas Kombinationsgabe funktionierte.
Hunger hatte sie keinen mehr, aber Essen war weiterhin nötig. Das klang doch schonmal interessant. Essen tat sie auch immernoch gerne, wenn es lecker ist, was noch viel besser klang. Neugierig fragte Amaya weiter: "Bist du dadurch deiner Meinung nach kritischer mit essen geworden, weil du keinen Hunger mehr hast und gezielt von dir aus für deinen Körper und eventuell für den Geschmack isst? Und beeinflusst es deinen Durst nach Blut? Das ist ziemlich interessant."
In der Bibliothek schien Gina ein wenig Verdacht zu schöpfen, als sie ein paar Sachen vorbereitete. Die Detektivin zeigte sich mit schnittiger Auffassungsgabe. Zum Glück ließ sich die Vampirin ablenken und schien sichtlich Lust auf das Frühstück zu haben. Das war doch schön und freute Amaya! Dann müsste es der jungen Dame lediglich noch gefallen. Gina drehte sich zum Essen um und es schien gut anzukommen, was Amaya sehr freute. Ein klein wenig errötete die Magierin, als sie dazu als Angeberin bezeichnet wurde. Was für ein Kompliment und in diesem Moment... Wohl ziemlich zutreffend. Es war aber auch verlockend gemacht worden für die Köchin und diese hoffte, dass das Frühstück mindestens genau so verlockend sein würde. Doch all zu große Sorgen sollte es da eigentlich nicht geben, konnte sich Amaya in dem Bereich doch ziemlich viel Selbstvertrauen erlauben. Gina begann mit dem Essen und arbeitete sich durch einige der angebotenen Möglichkeiten durch. Fröhlich schloss Amaya sich dem an und begann ebenfalls zu frühstücken. Sie passte sich dem süßlichen Appetit an und legte, wie sie gesagt hatte, viel Wert auf den Honig. Dazu der Tee, der in ihren Augen super passte. Es dauerte nicht lange, bis Gina erneut ausdrückte, wie wundervoll es war und Amaya erfreut lächelte. Ein wenig überrascht würde sie, als Gina äußerte, dass sie sie behalten wollte, und ihr dabei unter den Arm griff und sie etwas zu sich zog. Ein leises "Huh?" war von der Köchin zu hören, bevor sie kurz mit gedämpfter Lautstärke lachte und antwortete: " Nein, da muss ich dich leider enttäuschen. Das hatte ich in letzter Zeit mehr als genug, bevor ich nach Fiore kam. Zurzeit möchte ich lieber erst einmal mir selber gehören und die weiten der abwechslungsreichen Landschaft von Fiore angucken. Aber vielleicht können wir auch so zurecht kommen." Entschuldigend lächelte sie die Vampirin an und lockerte ihren Arm etwas aus dem bisher nicht all zu festen Griff von Gin, entfernte sich dabei aber noch nicht von der Rune Knight, sondern lehnte sich ein wenig gegen das dunkelhaarige Mädchen, wenn sie die Nähe schon so provozierte.
Das Essen fand ein Ende, das schlechte Gewissen bei Gina fand seinen Anfang. Amaya ahnte nichts davon, schätzte sie die Vampirin bisher nicht so ein, als würde sie darauf achten beziehungsweise es nötig haben darauf zu achten. "Gerne doch, ich gebe gerne zwischendurch mit meinem Essen an und bereite ein paar Leuten bei so einer passenden Gelegenheit eine Freude. Ob du mir etwas schuldest? Hmmm. Nicht unbedingt? Kein sprichwörtliches oder wortwörtlichen Messer im Rücken und eine angenehm verlaufende Quest. Aber bisher sind wir denke ich Recht gut dabei. Ansonsten gibt es momentan nichts was ich einfordern wollen würde oder gerade unbedingt brauche. Du hast mir außerdem mit deinen Antworten zu deiner Ernährung schon geholfen.", antwortete sie der Vampirin und fragte sich, ob sie zuviel geredet hatte. Die Rune Knight wirkte aufmerksam, bisher blieb Amaya aber entspannt und ignorierte was sie eventuell alles verriet. Und wie jemand der sich durch solches Gerede stören oder abschrecken ließ wirkte die liebe Gina bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Einige Zeit lang beschäftigten sie sich mit lesen und schwiegen etwas, weil es sich dabei leichter lesen und die Information zusammentragen ließ. Sie erzählte Gina von ihren Funden und hörte sich dann die Sachen der Rune Knight an. Einiges deckte sich und Anderes könnten sie wohl als Blödsinn oder falsche Fakten abstempeln. Amaya gab ein kurzes, amüsiertes Lachen von sich, als Gina redete und einen Kommentar ihrerseits dazu warf. Mit einem süßen Lächeln sagte Amaya: "Warum so abgeneigt gegen langfristige Zustände? Schlechte Erfahrungen? Ich finde sie bieten Potenzial für Stabilität und manche Sachen mag man halt auch beim 100. Mal noch gerne. Man muss "nur" gucken was man behalten will und wann man loslässt. Und das allerwichtigste... Die Kleinigkeiten nicht aus den Augen verlieren. Wie man es auch macht, Schwierigkeiten kann es immer geben." Amaya grinste und laberte weiter: "Nur ein, zwei Tage. Du wirkst wirklich wie jemand der gerne mal genießt, wenn sich die Gelegenheit bietet. Zum Klischee muss ich jetzt fragen, trinkst du dann auch etwas Wein zu deiner Blutmahlzeit? Nicht, dass ich es nicht gutheißen oder respektieren würde. Mal gucken was noch so passiert." Sie blickte die übrigen Bücher von Gina an und folgte ihr mit dem Blick, als sie eines davon bewegte. Die Runenritterin zitierte daraus und fragte sich laut denkend: "Unter welcher Staubschicht hast du das ausgegraben?" Sie grinste amüsiert über den dummen Scherz. "Aber das ist wirklich eine wichtige Information, wenn es stimmt. Und wurde ein bisschen was erklären, ja.", fügte sie etwas ernsthafter hinzu. Mit ihrer Teetasse saß Gina da und versank in Gedanken. Sie guckten sich an. Die Vampirin ging eventuell etwas ins Starren über. Amaya warf zwischendurch einen kurze Blick in eines der Bücher, bevor sie wieder zu Gina blickte. Die Dunkelhaarige schien ordentlich nachzudenken. Amaya gönnte sich etwas leckeren Saft und starrte ein wenig zurück zu Gina. Die Magierin störte sich nicht an dem fokussierten Blick der Rune Knight. Zwischendurch fragte sie sich lediglich, wieviel sie dabei bei Amaya war und wieviel das Mädchen in Gedanken versunken war. Der Saft war lecker, eine Mischung aus Orange und Maracuja. Eher weniger intensiv gehalten nach dem Frühstück. Kühl. Amaya trieb mit ihren Gedanken kurz ab und überlegte welcher Saft wohl eine Farbe passend zu den Augen der Untoten hätte. Gina hatte einen Geistesblitz! Eine Erleuchtung! Die Detektivin verkündete, sie wüsste wo es zu suchen galt! Amaya war beeindruckt und sehr gespannt. Zuerst wollte das Mädchen jedoch wissen, ob sie auch darauf kam. Also bisher hatte sie das Rätsel noch nicht gelöst, ansonsten hätte sie Gina schon etwas erzählt. Änderte sich da spontan etwas dran? Hmmm... Nein. Sie konnte höchstens potenzielle Möglichkeiten nennen. Wovon es eigentlich noch nicht soviele gab, den bisherigen Informationen nach. Zumindest aus ihrer Perspektive. Amaya legte nachdenklich ihre Hand ans Kinn und rätselte: "Nein, bisher nicht. Ich denke ich werde einen Tipp nehmen. Müsste ich jetzt raten, würde ich vermutlich irgendwie doch auf das Krankenhaus tippen. Es könnte natürlich auch ein Friedhof sein, weil das Vieh "keynes Leben" hat und du als Untote direkt drauf gekommen bist. Aber ich denke, damit könnte ich dir und deinen Fähigkeiten etwas unrecht tun. Ich denke eher deine ermittlerische Kombinationsgabe hat dir einen Ort offenbart, auf den ich gerade noch nicht komme oder du hast eine schöne Theorie, warum es beim Krankenhaus sein könnte. Ich kann mir zwar schwer vorstellen, wie so ein Chaos entstehen konnte und keiner etwas merkte, aber im Krankenhaus läuft bisher alles zusammen und wenn der Traumfresser sich länger an den Träumen labt, dann ist zumindest die Chance groß, ihn, wenigstens wenn ein neuer Patient kommt, vor Ort oder in der Nähe anzutreffen. Vielleicht kann er sich auch bei Licht tarnen oder ist auch ohne Tarnung schwer zu entdecken. ... Oder die haben einfach keine Beleuchtung hier. Wissen wir etwas über die Große von dem Wesen?" Außerdem wäre da noch die Frage, wie der Traumfresser dort gelandet war. War er den ersten Patienten gefolgt, hatte er sich wie ein wildes Tier in die Stadt verirrt? Zum Glück war das nicht zwingend so wichtig für sie Beiden, ging es doch eher nur darum es erst einmal loszuwerden. Amaya war gespannt auf Detektivin Gina und begeistert von ihren Fähigkeiten. Zudem hatte Gina sich ja nicht zu abwegig gegenüber einem Kampf gezeigt. Ob die Vampirin wohl sehr stark war? Bestimmt.
Die Fragen, die Amaya Gina über ihr Essverhalten stellte, waren sehr spezifisch. Ob das Crimson Sphynx Mitglied wohl gerade einen Ernährungsplan für die Vampirin zusammen stellte? Ich esse nichts anderes als… davor…, erklärte die Schwarzhaarige mit den roten Strähnchen also. Sie hatte nichts dagegen, ein wenig über ihre Essgewohnheiten zu reden. Nur manchmal vergess ich’s eben.
Amaya schien einen Heidenspaß daran zu haben, Gina mit dem Frühstück zu verwöhnen. Doch als die Vampirin im Scherz ihre Partnerin an sich zog und sie für sich beanspruchte, bekam sie eine überraschend ernste Antwort von Amaya. Sie schien wohl eine Geschichte hinter sich zu haben, in der sie nicht ganz ihre eigene Herrin war. Das konnte Gina leider schmerzlich nachvollziehen. Doch genau darum bewunderte sie die Entschlossenheit der Rothaarigen. Die Runenritterin ließ von ihrer Frühstückspartnerin ab, freute sich dennoch, als diese sich ein wenig an sie lehnte. Dann gehör du ruhig dir, das freut mich für dich!, sprach Gina aufrichtig. Wenn die Essensmagierin einen Weg gefunden hatte, sie selbst und ganz frei zu sein, dann war das bewundernswert (und ein wenig beneidenswert auch). Auf die Messer verzichte ich also…, nickte Gina ab und machte sich eine Gedankliche Notiz. Dass Amaya nichts für das Essen verlangte kam der hübschen Vampirin natürlich Recht, umsonst schmeckt es immer besser. Dann einfach ein herzliches Danke, Amaya. Und bisher ist es sehr sehr angenehm mit dir. Das war es tatsächlich. Amaya war nett und höflich und hatte Essen besorgt. Beste Partnerin seit langem. 11/10 Sterne!
Dann war das Frühstück nun leider zum Ende gekommen und die beiden Magierinnen widmeten sich ihrer Arbeit. Seite für Seite arbeiteten sie sich durch staubige Wälzer, Sammlungen von Erzählungen und Geschichten der Folklore, abstruse paramedizinische Lehrwerke, Gruselgeschichten und Berichte vergangener Heldentaten. In den meisten der Bücher steckte nur ein Körnchen Wahrheit, doch während die Maigierinnen alles zusammen trugen, was sie fanden, wurde aus vielen kleinen Puzzleteilen bald etwas, das sie interpretieren konnten. Sie redeten gerade über die Essgewohnheiten des Traumfressers, da schweifte Amaya von einem kleinen, zweideutigen Kommentar in etwas aus, was Gina bestenfalls als Beziehungstipps(?) interpretieren konnte. Schlechte Erfahrungen? Hmm… eigentlich… nicht…, gestand das Nachtkind. Ihre einzige langfristige Beziehung war Lian gewesen, aber die war eigentlich (bis auf das Ende) sehr erträglich gewesen. Warum hatte die Vampirin sich dann so sehr dagegen ausgesprochen? Darüber musste sie selbst erst kurz einen Augenblick nachdenken. Schließlich kam sie aber zu einem Schluß: Ich… glaube nicht, dass ich in meinem Le… in meinem Unleben an einer Stelle bin, an der ich bleiben möchte., erklärte sie der Rothaarigen langsam und achtete darauf, dass die Worte, die sie sprach, auch wahrheitsgemäß waren. Sie erforschte sich selbst ein wenig, horchte (wie sie das viel zu selten machte) in sich hinein. Und deswegen mag ich gerade keine Stabilität. Weil sie mich festhalten würde. Langsam hob Gina die Seelenspiegel aus ihrem Buch und blickte Amaya mit einem etwas traurigen Lächeln an. Vielleicht bin ich in einem Jahr oder zwei schon wo ganz anders. Oder wer ganz anderes. Deswegen… ähm… glaube ich nicht, dass sich jemand mit mir langfristig einlassen sollte. Missmutig zuckte Gina mit den Schultern. Dazu bin ich gerade nicht die Richtige. Kurz brachte Gina noch den ein oder anderen Gedanken zu Ende, dann änderte sich ihre Stimmung wieder. Außerdem kann ich dann mit hübschen Magierköchinnen flirten ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Nun grinste Gina Amaya keck an und zwinkerte ihr zu. Dann wunderte die Rothaarige sich über die ein, zwei Tage, die Gina erwähnt hatte. Sonderlich viel länger werden wir ja nicht brauchen, oder? Die Schwarzhaarige hatte keinesfalls vor, länger als ein paar Tage in Crystalline Town zu bleiben. Was, wenn sie in Crocus gebraucht wurde? Dann gehe ich zurück in die Hauptstadt und du in die Wüste und das war es, oder? Es war eine Begegnung wie viele andere auch. Ob sich Amaya da mehr erhofft hatte? Oh, und genießen kann ich. Aber Wein nur vor dem Blut. Nach der Blutmahlzeit steht mir dann meist der Sinn nach anderen Sachen. Aber das verrate ich dir nicht. Irgendeinen Ansporn, sich beißen zu lassen, musste die Mondnacht ja haben.
Nachdem die beiden Magierinnen ihre Informationen zusammen getragen hatten, dachte Gina eine Weile nach, bevor sie zu einem Schluss kam. Dass das ein wenig länger gedauert hatte, hatte sie gar nicht so recht mitbekommen. Die Zeit verging im Fluge, wenn man sein Oberstübchen auf Hochtouren brachte. Interessiert blickte sie Amaya an und als diese als erstes das Krankenhaus erwähnte grinste Gina sie breit an und nickte zustimmend. Bingo. Doch warum die Runenritterin auf diesen Ort gekommen war, das schien Amaya noch nicht ganz verstanden zu haben, also erklärte die Vampirin sich: Der Traumfresser beißt seine Opfer öfter. Aber wenn sie nach wenigen Nächten schon ins Krankenhaus verfrachtet werden, dann muss er sie dort beißen, oder? Das war die grobe Hypothese. Gina führte weiter aus: Der Biss des Traumfressers wird nirgendwo als Gift oder so beschrieben. Es ist mehr ein Aussaugen von Lebensenergie Damit kannte sie sich als Vampirin sehr gut aus. Eigentlich müsste es den Leuten, die ins Krankenhaus kommen, also nach einigen Tagen wieder besser gehen. Sie werden gebissen, man kümmert sich um sie, alles gut. Aber so ist es nicht, im Krankenhaus wird es bei den Patienten schlimmer. Triumphierend lehnte die Vampirin sich ein wenig zurück. Das Krankenhaus ist ein Schlaraffenland für den Traumfresser. Alle, die er in der Stadt anknabbert, werden dorthin geliefert und er kann sie dort in aller Ruhe aussaugen ohne von Haus zu Haus oder durch die ganze Stadt zu wandern. Gina war sich ihrer Sache sicher, doch wie würde Amaya das sehen? Macht Sinn, oder? Die Rothaarige stellte noch eine letzte Frage. Wie groß war das Ding? Gina konsultierte eines der Bücher, die sie aufgeschlagen auf dem Tisch hatte liegen lassen. ”Der Traumfresser weist Merkmale der Tapiridae auf…, rezitierte sie, übersprang ein wenig, fand dann die passende Stelle. ...unterliegt ihre Körpergröße Schwankungen zwischen ca. 35cm und 4 Metern Schulterhöhe. Wenn das Ding gut genährt war, dann würde es vermutlich recht groß sein. Machen wir uns auf ein eher ausgewachseneres Exemplar gefasst, oder?
Und damit war Gina in der Bibliothek eigentlich fertig. Zufrieden schlug sie einige der Bücher bereits zu und fing urplötzlich zu kichern an. Jetzt haben wir das Drama beim Krankenhausrat umsonst gemacht., hatte sie festgestellt und amüsierte sich nun prächtig. Und nun? Es war erst Vormittag. Die weiteren Schritte (Patientenakten lesen, die Stadt durchlaufen, Angehörige besuchen) hatte sich in den Augen der Schwarzhaarigen erledigt. Sie war sich ihrer Sache sicher und hätte ihren ansehnlichen Hintern darauf verwettet, dass die beiden Magierinnen in der Nacht im Krankenhaus mehr herausfinden würden als den Tag über bei irgendwelchen fremden Leuten. Und auf noch mehr Lesen und Vergleichen und Kombinieren hatte sie eigentlich auch keine Lust. Stattdessen brannte in ihr die Neugierde, des Nachtens durch die Korridore des Krankenhauses zu patrouillieren und nach einem unsichtbaren Monster Ausschau zu halten. Wir sollten der Doktorin erzählen, was wir rausgefunden haben. Aber womit schlagen wir uns dann die Zeit bis zum Abend tot? Mehr Essen ging immer. Vielleicht gab es im Krankenhaus irgendwelche Vorbereitungen zu treffen? Oder Amaya fiel etwas anderes ein. Gina hätte absolut kein Problem damit, ein wenig mehr Zeit mit der Magierin zu verbringen.
Spezifisch? Amaya fand die Fragen im Vergleich zur Vampirin nicht sehr spezifisch. Natürlich zielten sie sehr auf die Vampireigenschaften und mögliche damit einhergehenden Änderungen, aber ansonsten waren sie eigentlich extra knapp und oberflächlich gehalten, weil Amaya nur einen möglichst guten Einblick in die Situation wollte. So einfach konnte die Wahrnehmung sich unterscheiden. Amaya fand es interessant, dass sich nicht viel geändert hatte und die Vampirin es manchmal vergaß. Praktisch, auch wenn es bisher wohl noch kein Ernährungsplan für Gina werden sollte.
Und ob die Magierin einen Heidenspaß daran hatte, die Runenritterin mit dem Frühstück zu verwöhnen. Gina verhielt sich ruhig, als die Köchin antwortete und freute sich für sie. Die Worte klangen sehr ehrlich, was zusammen mit den Worten und der Reaktion ein bisschen verdächtig wirkte. Vielleicht hatte sie Gina nur etwas überrumpelt, vielleicht redete sie sich Dinge ein, vielleicht übertrieb sie es... Doch ein wenig erwischte sich Amaya doch dabei neugierig zu sein und über die Rune Knight nachzudenken. Ganz frei? Nein, aber wahrscheinlich mehr als genug. Sie konnte noch freier sein, müsste dafür aber andere Dinge aufgeben. Was ansich auch wieder bedeutete, einiges an Freiheit zu haben. Das war jedoch eh Haarspalterei und hatte nur noch wenig mit dem zutun, was Gina und Amaya eigentlich mit ihrer Antwort und den Gedanken meinten. Allgemein könnten sich die meisten Bewohner Fiores wohl an ziemlich viel Freiheit erfreuen. Soweit sie sich erinnern konnte, gab es zum Beispiel eigentlich keine Sklaverei in Fiore und falls doch welche aufkam, so war meist sehr illegal. So hatte man es ihr zumindest erzählt. Es gab natürlich immer irgendwelche Untergrundgeschäfte und allein die dunklen Gilden waren ein Pfeiler dafür, dass es auch genug Dinge außerhalb des Gesetztes gab. Ob Gina wohl in irgendwelche Machenschaften verstrickt war, von denen eher nicht jeder erfahren sollte? Vielleicht war Gina selbst auch eine von den "bösen" und sie scherzten hier über Dinge, die der Vampirin nicht so fremd waren, wie man vielleicht hoffte. Und als Rune Knight, die ja eigentlich aufpassen sollten, war sie sicherlich ziemlich gut in ihren bösartigen Machenschaften. "Danke!" meinte Amaya erfreut und ebenfalls aufrichtig, während ihr fast nicht aufgefallen war, dass sie ihre Antwort damit sehr knapp hielt und gerade potenziell merkbar nachdenklich war. Gina wollte auf jeden Fall auf das Messer verzichten, ... sagte sie. Das war gut zu hören, komplett drauf vertrauen tat Amaya logischerweise nicht. Aber das war auch nicht das Ziel, man konnte jedoch trotzdem freundlich fragen, eventuell half es am Ende ja doch Mal. "Freut mich sehr, dass es dir gefällt.", meinte Amaya mit einem freundlichen Lächeln zu ihrem Kompliment und dem Dank. "Die Quest verläuft mitunter nicht wie ich es erwartet hab, aber im positiven. Also sehr angenehm."
Sie trugen verschiedene Informationen zusammen und puzzelten sich den Traumfresser zurecht, weil es ziemlich viel verschiedene Informationen gab. Doch sie schafften es souverän ein halbwegs gutes Bild zusammen zu basteln. Zwischendurch kamen sie auf ein anderes Thema und Amaya wurde ein wenig ausschweifend, woraufhin Gina die Sache etwas anders interpretierte, als sie ursprünglich gedacht war. Wirklich falsch oder unpassend war die Interpretation jedoch wohl nicht, in einer anderen Situation hätte Amaya vielleicht Beziehungstipps in die Richtung gegeben. Wirklich merken tat die junge Frau davon selber jedoch herzlich wenig. Neugierig und ein klein bisschen überrascht hörte sie der Vampirin zu, die ziemlich überzeugt davon zu sein schien, dass sich bald einiges in ihrem Leben ändern würde. Amaya hatte nur so ein Gefühl und würde sich auch relativ leicht von etwas anderem überzeugen lassen, aber momentan glaubte sie nicht, dass Gina vielleicht bald Veränderungen in ihren Leben haben würde. "Es ist schön, dass du bisher eigentlich noch keine schlechten Erfahrungen machen musstest." Nachdenklich blickte Amaya sie an und lächelte sanft. "Verständlich. Wenn sich in deinem Leben bald etwas ändern soll oder wird, ist Stabilität sicher etwas abschreckend." Amaya fragte sich gerade, ob die doch relativ niedergeschlagene Stimmung der Dunkelhaarigen dem davor, was verloren geht, dem danach, was kommen wird, oder der dem Wechsel an sich galt. Vorallem, weil die Vampirin davon ausging, dass das danach nicht gut für eine jetzige Beziehung wäre. "Nur" wegen der Änderung, oder weil das neue sich so sehr mit dem beißt, was Gina bisher ist? Nicht unbedingt ihr Bier, aber es kam ihr in Gedanken und die Köchin war eine neugierige Person. "Dann finde hoffentlich etwas Gutes für dich und viel Erfolg.", meinte Amaya und überlegte, nach ein paar kurzen Augenblicken, laut: "Eine Gina mit hübschem Rock und leicht rötlichen Wangen? Vielleicht eine kleine Schleife mit Blümchen im Haar?" Sie grinste Frech. "Ne, dass klingt nicht so, als würdest du sowas meinen." "Oh, kannst du das? Ja, das kannst du dann wohl.", meinte Amaya amüsiert und mit einem wundervoll spielerischen Tonfall. Die Magierin gab ein Zwinkern zurück und meinte: "Das klingt definitiv nach einem guten Vorteil. Wahrscheinlich solltest du den dann unbedingt weiter nutzen, solange du kannst!" Gina erklärte ihr die zwei Tage, länger würden sie der Rune Knight nach nicht brauchen. Amaya lachte ein bisschen und hörte sich an, was Gina dazu sagte. Sie ließ die Vampirin ausreden und fing dann an ihrerseits das kleine Missverständnis aufzuklären: "Wenn ich mir angucken wie fleißig wir nebenbei sind, sind wir auf einem guten Weg deine Einschätzung einzuhalten, ja. Und auch unsere Wege werden uns dann wohl erstmal zurück in die Wüste und in die Hauptstadt, anscheinend, führen. Für mich klang es, als würde die Quest und die Zeit für dich damit schnell umgehen. Ich habe bisher soweit ich mich erinnere keine Quest gemacht, die länger als einen Tag ging. Eigentlich mache ich mich am selben Tag schon auf den Weg nach Hause und wenn ich doch bleibe, weil ich einen Umweg mache oder mir den Ort ein wenig angucke. Ich bin noch nicht so erfahren mit Quests, besonders nicht größeren Quests." Hieß das, dass Amaya sich nicht mehr erwartet hatte? Nun, es hieß, dass Amaya die ein bis zwei Tage für eine Quest und die spontane Begegnung für nicht unbedingt kurz hielt. Aber es hieß definitiv auch nicht, dass Amaya nicht auch offen für mehr wäre oder sich nicht eventuell mehr wünschen könnte. Ein kleines Ratespiel gab es von der Runenritterin noch dazu. Was wollte Gina nicht verraten? Nach was stand der Frau nach dem Blut der Sinn? Also Essen und Schlaf, sowie Wein, waren es höchstwahrscheinlich nicht. Also Gina wirkte nicht wie eine Person, die mit ihren Worten darauf hinaus zielte, dass sie einfach wegpennen würde danach. Vielleicht stand der Vampirin mit all der gewonnenen Energie der Sinn nach Sport! Nach körperlicher Aktivität. "Wie fies.", kommentierte Amaya schmunzelnd. "Nein, warte.", sagte sie danach und korrigierte mit aufgeplusterten Backen und schmollendem Gesichtsausdruck: "Wie fies!"
Anscheinend hatte Amaya glücklich geraten und richtig vermutet! Oder sie hatte das Bibliotheksbingo verpasst und Gina hatte dieses gerade gewonnen. Die Runenritter-Meisterdetektivin erklärte den Fall sogleich und stellte ihre Hypothese der Köchin da, die fasziniert und beeindruckt zuhörte. Gelegentlich nickte sie zustimmend oder zur Bestätigung, dass sie der Rune Knight soweit noch folgte. Was sie da erzählte klang garnicht so blöd. "Das klingt sehr einleuchtend und deine Vermutung, dass es den Leuten langsam besser klingen sollte macht sehr viel Sinn." Sie hatte sogar einen Abschnitt zur Größe der Viecher gefunden. ... Was sie da vorlas, dass klingt doch ziemlich groß. "Ich denke auch, dass es ziemlich ausgewachsen sein würde, was mich in meiner Frage bestätigt. Wie bewegt sich das Vieh fort und wird nicht entdeckt? Aber wir können nach dem Nebeldunst fragen. Vielleicht ist den Leuten etwas aufgefallen, haben aber nichts erzählt, weil sie es nicht damit in Verbindung gebracht oder als normales Wetterphänomen abgetan haben. Und was ist ein Tapiridea?"
Gina erklärte diesen Teil der Aufgabe damit für erledigt und schlug kichernd ihr Buch zu. Jetzt war das Mädchen verrückt geworden! "Das hat denen bestimmt gut getan. Du hattest deinen Spaß und wir haben ein paar doofe Gesichter gesehen." Dann blickte Amaya ihre Questpartnerin ahnungslos an. Die Runenritterin hatte schon Recht mit ihrer Überlegung, dass sich die übrigen Untersuchung damit so ziemlich erledigt hatten. "Ich weiß es nicht.", antwortete Amaya auf die Frage nach Beschäftigung. "Als Vorbereitung könnten wir uns Sachen überlegen wie wir den Traumfresser sichtbar oder erkennbar machen können." Grübelnd überlegte Amaya, weil selbst diese "Vorbereitungen" würden nicht so lange brauchen, dass es Abend wäre. Außerdem wusste sie nicht, was so im Interesse der Rune Knight liegen könnte. Gab es irgendwas interessantes in der Stadt? Was machen normale Menschen so in der Stadt, während sie warteten? Amaya überlegte, was sie so von anderen Menschen mitbekommen hatte. Essen gehen, hatten sie schon. Shoppen gehen, passte das zu Gina? Sie wüsste zwar nicht was sie kaufen sollte, aber darum ging es nicht, soweit sie das verstanden hatte. Irgendwie wollten sich die Leute einfach zu spontanen Einkäufen verleiten lassen. In ein Bad gehen, gab es sowas hier? Und sie hatte keine Kleidung dafür dabei. "Hast du etwas was du vorher noch machen willst? Die Vorbereitungen sollten nicht so lange dauern, wenn wir überhaupt viele Möglichkeiten haben werden groß etwas im Krankenhaus vorzubereiten. Bei all den, mitunter kranken, Leuten werden wir gut aufpassen müssen. Ich würde dir anbieten, etwas als Vorführung zu kochen, aber ich weiß nicht wie es mit einer Küche und Zutaten aussieht. Ansonsten hab ich gehört die Leute schlendern in so großen Städten gerne durch die Läden." Gab wohl viel Auswahl oder so? Warum war das plötzlich so schwierig? Tee hatten sie schon getrunken. Sie könnten sich ja Geschichten erzählen! Irgendwas fand man da schon zwischen schmerzhaften Erinnerungen oder alten Dingen die kein leichter Schinken für spontanen Zeitvertreib waren. Also bei Gina, denn Amaya täte sich spontan schwer da genug Material für einen ganzen Nachmittag zu finden. Außer Gina war zufällig ein großer Fan von Geografie und Lebensmitteln. Amaya war unzufrieden mit der Situation und sich selber.
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Amaya und Gina waren sich einig, mit der jeweils anderen hatten sie eine gute Partnerin für diese Quest gefunden. Gemeinsam trugen die beiden die Puzzlestücke, die sie in den unterschiedlichen Büchern über den Traumfresser gefunden hatten zusammen, schweiften dabei jedoch vom Gesprächsthema ein wenig ab. Gina hätte vor wenigen Minuten noch nicht gedacht, dass sie so offen über ihre Pläne und Zukunft reden konnte, war aber keineswegs negativ von dieser Entwicklung überrascht. Mit Amaya war es recht angenehm. Wie die Rothaarige aber darauf kam, dass Gina bisher keine schlechten Erfahrungen machen musste, erschloss sich der Vampirin jedoch nicht wirklich. Sie lächelte nur knapp, ließ den Satz unkommentiert stehen. Doch immerhin konnte die Crimson Sphynx Magierin nachvollziehen, warum Gina gerade an nichts Langfristigem interessiert war. Amaya wünschte Gina auf jeden Fall viel Erfolg für ihre Zukunft und stellte sich vor, wie sie vielleicht in einer Weile schon aussehen würde. Bloß nicht!, scherzte die Vampirin und kicherte ein wenig bei der Vorstellung. Lustigerweise wäre wohl das, was Amaya beschrieben hatte, aus Gin geworden, wenn diese nicht ihr Talent für Magie gezeigt hätte. Dann wäre sie jetzt vielleicht an einen schicken Händlerssohn verheiratet und würde ein glückliches Leben leben. Wäre ihr das lieber gewesen? Die Vampirin war sich da nicht so sicher. Kichernd lehnte die Schwarzhaarige zu ihrer Kollegin hinüber, brachte das Gesicht sehr nah an die Schläfe und das Ohr der Rothaarigen. Das werde ich wohl tun., verprach sie der hübschen Köchin und ließ sie ihren kalten Atem an der Haut spüren. Ihre Hände griffen um den Arm Amayas, der ihr am nähesten war, und drückte ihren Oberkörper lasziv gegen die Schulter der Rothaarigen. Da hast du doch nichts dagegen? Schmunzelnd stellte die Vampirin, die noch absolut keine Anzeichen davon zeigte, sich von Amaya zu lösen, fest, dass die Rothaarige “ein bis zwei Tage” als längere Zeit ansah. Das konnte Gina, die ihrem aktuellen Auftrag nun schon einige Monate am Stück nachging, nur belächeln. So, so, ein wenig unerfahren? Bisher schlägst du dich ganz gut., lobte Gina Amaya und klammerte sich weiterhin an ihren Arm. Dann genießen wir doch die Zeit, die wir haben. Das kleine Schauspiel, das Amaya danach für Gina aufführte, brachte diese dazu, herzlichst zu lachen. Vielleicht kriegst du es ja mal mit., teaserte sie Amaya an, ließ endlich von ihrem Arm ab und stupste ihr mit dem Zeigefinger gegen die Nase. Dann war es (leider) Zeit, sich weiter um die dringendere Angelegenheit, den Traumfresser, zu kümmern.
Amaya konnte Ginas Vermutung nachvollziehen und stimmte der Schwarzhaarigen zu. Wie der Traumfresser bisher ungesehen blieb weiß ich auch nicht., murmelte Gina vor sich hin. Dann stellte Amaya eine andere Frage. Was war ein Tapiridea?
Die Tapire sind die einzige rezente Gattung der im gleichnamigen Säugetierfamilie - Tapiridae - aus der Ordnung der Unpaarhufer (Perissodactyla). Die Gattung war einst sehr vielfältig und umfasst heute noch fünf lebende Arten. Es handelt sich um Tiere mit einem kräftigen Körperbau und einem charakteristischen kurzen Rüssel, die hauptsächlich in geschlossenen tropischen Wäldern leben und sich von zumeist weicher Pflanzenkost ernähren., laß Gina vor. Die beiden waren ja nicht ohne Grund in einer Bücherei, sie hatte sich einfach ein Biologie-Buch befragt. Das half ihr selbst zwar nicht weiter, aber es war ein Bild dabei, das sie Amaya zeigte. Das Tier sah fast wie ein Schwein mit langer Nase aus. Sieht gar nicht so schlimm aus, oder? Die weiteren Pläne der beiden Magierinnen standen aus. Hmm…, murmelte die Vampirin. Ein weg, das Monster sichtbar zu machen, wäre tatsächlich gut. Vielleicht ein wenig Mehl oder so verstreuen, dass man Fußspuren sieht?, mutmaßte die Runenritterin. Mehr fiel ihr gerade nicht ein. Und was unsere Pläne für den Tag angeht…, überlegte das Kind der Nacht laut vor sich hin. Wir könnten uns wohin verziehen, wo wir unsere Ruhe haben. Ich könnte ein wenig weiter von meinem Privileg, mit dir zu flirten, gebrauch machen. Was zum Naschen finden wir sicher auch., schlug die Vampirin vor. Ihr Gasthauszimmer würde da sicher gut herhalten. Im Gegensatz zum offensichtlichen Angebot hielt die Ritterin sich in ihren Handlungen dieses Mal jedoch ein wenig zurück, war damit beschäftigt die Bücher, die die beiden Magierinnen benutzt hatten, wieder zuzuklappen und aufzustapeln. Oder wir gehen ins Krankenhaus und reden mit der Frau Doktorin., schlug sie als Alternative vor.
Bloß nicht, war die Vampirin entsetzt und brachte Amaya damit erneut zu einem amüsierten Grinsen. Natürlich hatte Amaya ein wenig übertrieben, was es sicherlich noch amüsanter gemacht hätte, wenn die junge Frau gewusst hätte, wie nahe sie damit an der Wahrheit hätte sein können. Gina lehnte sich zu ihr und drückte sich an ihren Arm. Amaya spürte den kalten Atem, welcher vermutlich ziemlich absichtlich auf ihrer Haut landete, und meinte: „Oh, kühl. Schöne Abwechslung zur Hitze. Erinnert mich an kühle Ruheorte.“ Amaya mochte den Atem, egal ob jetzt kalt oder normal, auf ihrer Haut. Zufrieden schloss Amaya die Augen und lies Gina sich gegen ihre Schulter drücken. Mit ihrem Oberkörper. „Ne ne, hab ich nicht.“, antwortete die Mondnacht ihr. Soweit es die Rune Knight an ihrem Arm zuließ, berührte Amaya die Vampirin beiläufig am Arm oder im Bereich von Bauch und Taille, je nachdem wie es Position und Kleidung gerade zuließen. Zart strich sie über die Haut und fragte sich, wie sich die Wärme für die Vampirin anfühlte. Aus Gründen wusste die junge Frau ein bisschen was über Massagen und so Dinge, im Nachhinein nicht unbedingt abstreitend, dass sie selbst gefallen daran gefunden hatte, und wunderte sich, wie sehr Gina das fühlte. Der Temperaturunterschied war immerhin deutlich spürbarer als bei anderen Menschen. Ja, im Bereich dieser Quests war Amaya ein wenig unerfahren. Die Köchin freute sich über das lob und bedankte sich mit einem fröhlichen Lächeln: „Das freut mich, danke.“ Nickend stimmte sie auch dem nächsten Satz zu. „Ja, tun wir das.“ Das kleine Schauspiel schien gut anzukommen. Nach ein paar teasenden Worten gab es nen Stupser und Amaya grinste. Vielleicht. Noch hatten sie Zeit. Ob sich daran mit dem Wandel etwas ändern würde? Dann gab es nicht mehr Zeit, es vielleicht mitzukriegen. Vielleicht nicht. Kurz überlegte Amaya, wie es bei ihr eigentlich in letzter Zeit um Veränderungen stand. Schwer selber zu spontan zu beurteilen, aber eine interessante Frage.
Ihre Frage beantwortete Gina, indem sie aus einem Buch einen Abschnitt über das entsprechende Tier vorlaß. Irgendwas mit Unpaaren, Hufen und anscheinend waren sie kräftig und hatten einen Rüssel. Sie blickte das Bild an, welches Gina ihr zeigte. „Hübsch ist es aber auch nicht unbedingt.“, konnte sich die junge Frau als Kommentar nicht verkneifen. Aber die Vampirin hatte schon recht, sie würde das Tier irgendwo im Bereich neutrales Aussehen ansiedeln. Weiter brachte die Rune Knight den Vorschlag Mehl zu benutzen. „Könnten wir probieren. Keine schlechte Idee eigentlich. Ich frag mich wie das Wesen wohl kämpfen wird. Darüber haben wir nichts gefunden, oder?“ Ob das Tier wegrennen oder sich direkt wehren würde? Sie würden es bald herausfinden.
Gina überlegte laut... und schlug etwas Ruhe im Privaten vor. Die Vampirin mochte Ruhe, was durchaus sympathisch war. Uh uh. Oder sie gehen ins Krankenhaus. Sie hatten ein Gasthauszimmer? Professionelle Amaya war sehr professionell auf dieser Quest. Sie verschwieg den Gedanken mal und tat so, als hätte sie das Zimmer bis eben nicht komplett vergessen. Machte aber Sinn, wenn sie Nachts ein Monster jagen sollten. Zum Glück hatte Gina das Gasthauszimmer nicht direkt erwähnt, da fiel es noch weniger auf. „Oh ja, das klingt nach einer Idee. Und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass du da nicht schon mehr zu im Sinn hast.“ Amaya lächelte amüsiert und half Gina dabei die Sachen wegzuräumen. „Was schwebt dir im Sinn? Das Gasthaus?“, fragte die junge Frau nach. Zum Vorschlag ins Krankenhaus zu gehen und mit der Doktorin zu reden meinte Amaya: „Ich denke nicht, dass sie die Zeit dafür hat. Allgemein wird da zuviel los sein.“ Ne, ins Krankenhaus musste sie noch nicht unbedingt zurück. Auch die Atmosphäre und so dort. Amaya packte ihre Sachen ein und blickte Gina an. Vorbildlich sauber hatten die zwei Mädchen ihren Platz hinterlassen und machten sich weiter auf den Weg. Ihre kleines Frühstück war anscheinend nicht aufgefallen und Amaya verabschiedete sich freundlich von den Mitarbeitern am Eingang. Draußen galt es dann kurz zu überlegen wo lang sie mussten. Außerdem war es wieder ziemlich kalt. Man hätte während des kleinen Aufenthalts in der Bibliothek fast vergessen können, dass sie hier im kalten Norden waren. „Ich glaub hier lang war es.“, meinte Amaya und zeigte in eine Richtung. „Willst du auf dem Weg noch etwas mitnehmen?“ fragte Amaya und ging los.
Es war wirklich seltsam für Shizuka sich so durch eine Stadt im kalten Norden zu bewegen. Es war so ungewohnt, aber trotzdem irgendwie angenehm. Seit dem sie sich den Studien der Eismagie hingegeben hatte, entwickelte sie eine Art Resistenz gegen Kälte. So konnte die Magierin nach Oak Town reisen, ohne sich extra einkleiden zu müssen. Mit ihren üblichen Klamotten konnte sie durch die Stadt spazieren und es war ihr einfach kein bisschen kalt. Es würde sicher dauern sich daran zu gewöhnen, jedenfalls ging sie davon aus. Praktisch war es alle Fälle. Ein ernstes Thema führte Shizuka in den Norden Fiores. Es ging um eine Reihe Vermisstenfälle, vermutlich Entführungen, oder gar Morde! Die Ortsansässige Gilde, Liberty Phoenix schaffte es nicht dieses Problem in den Griff zu bekommen und so brummte man ihnen von Crocus aus gewissermaßen auf, dass sie Unterstützung anderer Gilden zulassen solle. Das Ergebnis war Shizuka, die von Fairy Tail entsannt wurde um zu helfen. Der Fall klang aber auch verdammt verzwickt. Spuren gab es jedenfalls nur wenige und Leichen gar keine. Ob es gut war, dass der letzte Fakt den großen Unterschied zwischen dieser Quest und der in Marokkasu Town machte? Das wusste sie nicht zu sagen. Bei den Mordfällen dort, die sie gemeinsam mit Kazuya und Akay aufgeklärt hatte, war es eine erschaffene Bestie, die Passanten auf offener Straße wortwörtlich zerfetzt hatte. So, da die Magierin weiter darüber nachdachte, war sie eigentlich doch froh, dass es keine Leichenfunde gegeben hatte. Der Anblick dieses Torsos, den sie dort gefunden hatten, ging ihr bis zu diesem Tage nicht mehr aus dem Kopf. Als Treffpunkt der Magierin Liberty Phoenix und der Fairy Tail Vertreterin, machte man die Bibliothek Oak Towns aus. Sie war ein leicht zu findender, auffälliger Ort. Da Shizuka bereits einen Zug früher erwischt hatte und sie dadurch weit vor ihrem eigentlichen Treffpunkt im Norden war, nutzte sie die Zeit um sich ein wenig in der Bibliothek umzusehen. Zufällig zogen ein paar Bücher über Mythen und Götter ihre Aufmerksamkeit auf sich und die Weißhaarige nahm sich diese Schriftstücke, um sie zu einem der freien Tische zu tragen und dort etwas unter die Lupe zu nehmen. Es dauerte nicht lange, da stieß sie in einem der Bücher auf Namen, die ihr bekannt vorkamen. Sie hatte sie auf den Büchern gesehen, die bei @“Mareo“ in der Wohnung verteilt lagen. Die Neugierde hatte Shizuka gepackt und so blätterte und wälzte sie sich weiter und weiter durch die Schriften. Zeus, Poseidon, Hera, Artemis, Athene, Aphrodite, Ares… und viele, viele mehr. Allesamt waren sie Gottheiten eines gemeinsamen Glaubens. Von einem Sohn namens Mareo jedoch konnte sie nichts finden. Doch warum suchte sie überhaupt danach? Wollte sie wirklich glauben, dass er ein Halbgott war? Wenn dem so war, müsste er ja einen göttlichen Elternteil haben, richtig? Dieser Begriff, ‚Halbgott‘, sollte ihr im Gedächtnis bleiben. Sie hatte ihn nur von Peter gehört, dem ja nun wirklich nicht zu trauen war, doch er beschäftigte die Magierin. Irgendetwas hatte der Blonde ja tatsächlich an sich, was ihn aus der Menge hervorstechen ließ…
Shizuka bemerkte gar nicht, wie sie sich in dem Studieren irgendwelcher Bücher verlor, sodass sie die Zeit gar nicht mehr im Auge behielt. Der Treffpunkt rückte näher und näher, doch die Magierin saß dort und las. Es lag wohl an der Vertretung der anderen Gilde, sie ausfindig zu machen, oder aber zu warten bis die Otorame ihren Fauxpas bemerkte.
Erneut fand sich die Daeva in der Stadt Oak Town wieder. Das letzte Mal als sie dort gewesen war, hatte sie @Raziel gesucht. Dabei hatte sie eine mehr als interessante Bekanntschaft mit der Beweisvernichterin @Eohl gemacht. Zuerst hatten sie sich ein wenig in die Haare bekommen, als sie auf Valerian zu sprechen kamen, aber kaum, dass sie einander als Royal Crusade Mitglieder identifiziert waren hatte sich die Stimmung verändert. Die Grünhaarige war auf einmal handzahm und brav wie ein Hund geworden... Bei dem Gedanken an die Quest, bei der Mái sie unterstützt hatte und an das was danach folgte, schlich sich ein Schmunzeln auf ihre Lippen. Jedoch wich es kurz darauf wieder. Nein, sie durfte nicht zu viele Gedanken daran verschwenden. Sie musste sich auf den jetzigen Auftrag fokussieren. Wieder in Oak Town, aber zu einer viel finsteren Zeit. Denn seit geraumer Zeit verschwanden immer Mal wieder Personen, Alte, Erwachsene und Kinder. Ursprünglich sollte sich nur Liberty Phoenix um das Problem kümmern, waren sie immerhin die ortsansässige Gilde. Doch auf Wunsch der Regierung und den Rune Knights, war nun auch eine Magierin Teil dieses Auftrags. Genau genommen, eine aus Fairy Tail. Die Daeva hatte sich aufmerksam über ihre "Partnerin" informiert und geschaut, wie viel sie über jene herausfinden konnte. Soweit sie wusste handelte es sich um eine S-Rang Magierin, die viel Erfahrung hatte - was ja ziemlich logisch war bei dem Rang. Darüber hinaus hatte sie über einen längeren Zeitraum als Barkeeperin und Kellnerin gearbeitet, bis sie vor kurzem den Job eines Models und Kontakts für Zeitungen und ähnliches angenommen hatte. Wenn man bedachte, wie hoch der Anteil an sozialen Kontakten bei beiden Aufgaben war, konnte sie sicherlich davon ausgehen, dass Shizuka Otorame um eine eher extrovertierte Person handelte. Möglicherweise ging damit auch eine gute Menschenkenntnis und Aufmerksamkeitsgabe einher. Etwas wovor sie sich womöglich schützen sollte. Die Untote konnte es sich nicht leisten, in ihrer Gegenwart zu sehr sie selbst zu sein. Eine solch erfahrene Magierin käme wohl sicherlich schnell auf den Trichter, dass Mái Dreck am stecken hatte. Das durfte sie nicht zulassen. Also hatte sie sich heute Mal ein wenig anders als üblich in Schale geworfen. An diesem, kühlen, aber klaren Tag hatte sie sich für ein bodenlanges, rotes Kleid entschieden. Es hat kurze Ärmel, welche am Ende der Schultern enden und dort mit schwarzem, gerafften Stoff besetzt sind. Das Kleid hat einen Ausschnit, in Fprm eines Herzens, welches am unteren Rand ebenfalls durch schwarzen Stoff verziert ist. Das Kleid hat einen hohen Kragen, der auch in schwarzen Stoff mündet. Das Kleid ist von den Ärmeln bis zum Kragen, aber auch seitlich ihres Busens golden verziert. Über das Kleid, trägt sie eine Art Überrock, der über einen schwarzen Gürtel mit dem Kleid verknüpft ist, wobei es nur so wirkt, als könne man ihn abnähen. Eigentlich ist der Überrock in das rote Kleid eingearbeitet. Der Stoff des Überrocks ist weiß, lässt die Frontseite der jungen Frau frei und ist oben an der Taille, aber auch unten am Saum golden verziert. Darunter trägt Mái hohe, hoch geschlossene Stiefel, sowie eine schwarzte Strumphose, die man die meiste Zeit allerdings nicht sehen kann. Ihr Haar fällt in fließenden Wellen über ihre Schultern und wird durch eine Art Diadem in rot davon abgehalten in ihr Gesicht zu fallen. Im Vergleich zu sonst ist ihre Schminke und Maniküre eher bescheiden und dezent. Allgemein wirkt sie, anders als sonst eher unschuldig, freundlich und gütig, was sie durch ihr warmes, freundliches Lächeln und ihren selbstbewussten, wenn auch weichen Gang und ihrer Haltung untermauert. Normalerweise hätte sie sich wohl in ein figurbetonteres Kleid geworfen, aber für diese Quest schwebte ihr anderes vor. Da musste man halt manchmal irgendwo ein paar Abstriche machen. Ruhig ging sie durch die Gänge der gigantischen Bibliothek von Oak Town. Sie hatte sich mit Shizuka hier verabredet. Also musste sie, wenn sie auch nur ansatzweise pünktlich sein wollte hier irgendwo herum lungern. Mái zückte einen Zettel aus ihrem Dekolltée hervor, auf dem etwas geschrieben stand. Bilder hatte sie von der Magierin keine gefunden, wodurch sie nur auf Beschreibungen vertrauen konnte. Wird schon werden... Wird sicherlich nicht so schwer sein, eine Magierin wie sie ausfindig zu machen., dachte sie sich, während sie den nächsten Saal betrat, in dem die Regale bis zur Decke hin mit zahlreichen Büchern gefüllt waren. Als sie an einem der Regale vorbeikam wurde ihre Aufmerksamkeit mit einem Schlag auf eines der Bücher gezogen, welches ein wenig einsam in einem der Fächer stand. Die Viziato hielt inne und nahm es heraus. Es war ein Werk, in dem der Autor versucht hatte Beweggründe und Taktiken von Verbrechern zu analyisieren und charakterisieren. Ha, vielleicht stand ja was sinnvolles drin. Sie blätterte sachte hindurch, überflog ein paar der Seiten, ehe sie es wieder zu schlug. Ja, das war vielleicht wirklich von Nutzen. Mit dem Buch in der Hand, machte sie sich also wieder auf die Suche nach ihrer Partnerin. Irgendwann kam sie an einer Frau vorbei an deren Oberarm ein großes Tattoo prangte. Sie war zunächst an ihr vorbeigelaufen, blieb dann aber stehen. Warte Mal... Sie drehte sich herum um einen zweiten Blick auf das Symbol zu werfen. Es erinnerte sie ein wenig an einen Phönix.... Es dauerte eine Weile, aber dann erkannte sie es. Langsamen, zögerlichen Schrittes ging sie auf die Frau mit dem weißen Haar zu. Mái legte das Buch auf dem Tisch, gegenüber von der Frau ab, stemmte die eine Hand darauf während sie mit der anderen ebenfalls zögerlich, aber sanft das Buch der anderen oben am Buchrücken runterdrückte. "Entschuldige bitte...", sprach sie freundlich und warm, ihre Lider weiter als sonst geöffnet, wodurch ihre Augen größer und vor allem weicher, freundlicher wirkten. "Bist du Shizuka Otorame?"
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
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Zeus (auch Ζεύς Zeús, klassische Aussprache ungefähr „dze-u̯s“; alternativ Ζεύς bzw. Δίας Días; Ebenbild des Iuppiter) ist der oberste olympische Gott einer alten Mythologie und mächtiger als alle anderen Götter jener Mythologie zusammen. Über ihm stand nur das personifizierte Schicksal – seine Töchter, die Moiren. Auch er hatte sich ihnen zu fügen. Zeus entspricht in einer anderen Mythologie dem Jupiter. Shizuka hatte sich vollkommen in diesem Buch verrannt. Sie bemerkte nicht einmal, wenn Personen an ihr vorbeizogen, ob diese sie nun beachteten oder nicht. An einem der Tische hockend, vorgebeugt, die Hände an den Rändern des Buches, welches sie so vor sich hielt, dass das die Lampe von oben gut hineinleuchten konnte, las und las Shizuka wissbegierig. Solange, bis scheinbar aus dem Nichts eine Hand in ihr Sichtfeld schwebte, die das Buch nach unten presste. Die Magierin wehrte sich nicht dagegen, ließ das Buch weiter und weiter sinken, bis sie über seinen Rand hinwegblicken konnte, direkt in das sympathisch lächelnde Gesicht einer rothaarigen Schönheit. Der Blick der Ritterin war verdutzt und voller Verwunderung. Die Fremde fragte sie, ob es sich bei ihr um Shizuka Otorame handeln würde. Wer, so hoch im Norden, kannte denn ihren Namen? Fans ihrer Gilde tummelten sich vermutlich nicht in jenen Regionen, in denen andere Gilden einen größeren Namen haben mochten. Liberty Phoenix zum Beis- VERDAMMT! Ihre Augen wurden schlagartig größer und größer. “Ah! Du musst Máirín sein, oder? Also ja, klar! Das bin ich. Shizuka.“ Ohne es weiter zu beachten, schlug sie ihr Buch zu, um es zur Seite zu legen. “Haben wir schon-? Oh das tut mir leid. Ich habe die Zeit ganz vergessen!“ Die Weißhaarige erhob sich, wobei ihre Kniekehlen den Stuhl, auf dem sie sich niedergelassen hatte, automatisch nach hinten schoben. Begleitet wurde das Ganze von einem stotternden Knarzen der Stuhlbeine, die über die Bodenfliesen hüpften. Shizuka streckte ihren Arm nach vorne und hielt ihn über den Tisch hinweg, um die Magierin Liberty Phoenix zu grüßen. “Ist mir eine Freude!“ Shizuka kam erst nun dazu, ihre Gegenüber ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Was sie da sah verwunderte sie definitiv. Sie war niemand, der über andere einfach urteilte, doch der Aufzug der Rothaarigen war schon… seltsam. Die Zwei sollten sich um eine Serie von Entführungen oder gar Morden kümmern und die Magierin trat an in einem… Kleid? Ein schickes Kleid, keine Frage. Doch in ihren Augen war solch ein Kostüm eher etwas für einen Ball oder eine Party wohlhabender Leute. Shizuka vermutete, dass diese Magierin nicht so einen körperbetonten Kampfstil pflegte, wie sie selbst. So in Stoff eingehüllt, würde es ihr dabei wirklich an Bewegungsfreiraum fehlen. Vielleicht war sie ja eine Fernkampfmagierin, oder zumindest eine, die auf der Stelle stand und eher mit mächtigen Zaubern brillierte, statt mobil um sich zu schlagen. Jemand, der sich mit Zaubern zu verteidigen wusste, brauchte im Kampf auch nicht viel laufen oder sich bewegen. Dann war da auch noch dieses Diadem. Die Rothaarige sah wirklich aus wie eine Art... Prinzessin oder zumindest eine Adelige? War der Gedanke abwegig? Vielleicht war sie ja sogar eine! Shizuka lächelte freundlich, während sie darauf wartete, dass Mái ihre Hand schüttelte. “Ich war zu früh hier und da habe ich mir etwas Zeit mit lesen vertrieben.“, erklärte die Weißhaarige ihre „Verspätung“. “Eigentlich lese ich gar nicht so viel, aber irgendwie haben mich diese Bücher dann so gepackt, dass ich gar nicht bemerkt habe, wie die Zeit vergeht.“ Peinlich berührt kratzte die Magierin sich am Hinterkopf.
Also Mái musste gestehen... Diese Shizuka... Die war schon ziemlich anders als sie es sich vorgestellt hatte. Dass sie etwas lockerer, netter und gutmütiger drauf war, hatte sie schon erwartet aber das? Shizuka wirkte ja recht verpeilt, um das noch nett auszudrücken. Man sagte immer, dass der erste Eindruck für immer blieb und es keine Chance für einen zweiten ersten Eindruck gab und die Fairy Tail Magierin hatte keinen sonderlich guten Start hingelegt. Diese bodenlose Freundlichkeit hing ihr jetzt schon aus den Ohren heraus, dabei hatte ihr Gespräch gerade erst begonnen. Wie sollte das erst werden, wenn es wirklich losging? Das einzige was die Daeva hoffen konnte war, dass es nicht noch schlimmer würde. Denn sonst würde ihre Geduld und ihr Durchhaltevermögen ziemlich auf die Probe gestellt werden. Man konnte durchaus sagen, dass Mái im Inneren schon so verdorben und so finster war, dass sie dieses als Licht und das wahre Licht als Finsternis wahrnahm. Die Dunkelheit war ihr Freund, das Licht ihr Feind. Vorsichtig und mit wenig Druck hatte sie das Buch der Frau mit dem weißen Haar heruntergedrückt, ein entschuldigendes Lächeln im Gesicht. Zögerlich, wenn auch freundlich hatte sie sich erkundigt, ob sie Shizuka Otorame war. Die Frau linzte über den Rand des Buches hinweg und Máirín glaubte wortwörtlich zu sehen, wie sich bei ihr die Zahnräder drehten, bis es plötzlich klick machte. Sie war ja Mal sowas von in das Buch vertieft gewesen, das grenzte schon an einer Beleidigung, angesichts dessen, dass sie ja offensichtlich auf Mái gewartet hatte. Die Untote schluckte ihren Stolz herunter und nickte sanft auf die Frage der Otorame hin. "Ja, ich bin Máirín.", bestätigte sie. Shizuka schien die Tatsache, dass sie die Zeit vergessen hatte wohl auch allmählich zu bemerken. Am liebsten hätte Mái die Augen verdreht, aber das ging leider nicht. Sie wollte nicht riskieren, sich bereits so früh oder viel mehr im generellen mit der S-Rang Magierin anzulegen. Darauf verzichtete sie gerne. Auch wenn sie sich von der Tatsache immer beleidigter fühlte, je deutlicher Shizuka machte, dass sie die Zeit vergessen hatte. Ich musste die halbe Bibliothek auf den Kopf stellen um dich zu finden... Die paar Worte bringen mir nicht die Zeit wieder die ich verschwendet hab., dachte sie verägert. Jedoch machte sie anders als sonst nicht ihrem Ärger Luft, sondern wunk stattdessen mit ihrer Hand ab. "Ach, dass ist doch nicht schlimm! Das Buch muss ziemlich spannend gewesen sein, wenn es dich so gefesselt hat.", erwiderte sie und warf einen Blick auf den Einband des Buches, welches nun geschlossen auf dem alten Holztisch lag. Soweit Mái das erkennen konnte, war es ein Werk über Götter... Wirkte eher wie eine Sammlung an Informationen als eine Geschichte. Und darin war Shizuka so versunken? Wobei die Tatsache, dass sie sich für alte Geschichten und solche Dinge interessierte die Daeva doch irgendwo faszinierte. Es gab viele Leute, die das alte Wissen nicht wertschätzten. Da war es fast schon schön Mal jemanden zu treffen, der nicht so war. Mái verpasste sich in Gedanken selbst eine Backpfeife. Sie durfte sich nicht ablenken lassen. Sie hatte nicht vor Shizuka kennenzulernen oder sowas, lediglich die Quest sollte die beiden miteinander verbinden. An allem weiteren war sie nicht interessiert. Zumindest sollte es so sein... Es gelang der Untoten nicht, das Gesicht nicht zu verziehen, als die Fußbeine des Stuhles auf dem die Fairy Tail Magierin gesessen hatte über den Boden quietschen und knarzten. Das war doch schon ein recht unangenehmes Geräusch. Jedoch verstummte es schnell wieder, kaum dass Shizuka ihren Hintern erhoben und die Knie durchgestreckt hatte. Die Position die sie dabei einnahm erinnerte die Daeva an etwas was sie selbst-... Äh, nicht so wichtig. Mái schüttelte den Kopf, als würde ihr das Knarzen des Stuhles immer noch ein wenig unangenehm darin liegen. Es gab halt einfach Geräusche die einen mehr störten als andere und das konnte ja auch sehr variieren. Die Otorame streckte die Hand freundlich aus, die Royal Crusaderin zu einem Handschlag einladend. Mái zögerte, blickte kurz auf die Hand, ehe sie ebenfalls freundlich und warm lächelnd einschlug, oder viel mehr ihre Finger sanft um die Hand von Shizuka schloss und die Geste somit erwiderte. "Das kann ich nur erwidern!" Das Schneewittchen ließ den Blick über das Outfit der Daeva wandern, welche das geflissentlich ignorierte. "Du gehörst zu Fairy Tail oder?", fragte sie und deutete auf die Stelle wo sie das Gildenwappen entdeckt hatte. Sie wusste es zwar, aber manchmal schadete es nicht, sich ein wenig dumm zu stellen oder nachzufragen. Nachdem die Kriegerin der Feen ihre Begutachtung abgeschlossen hatte, kam sie auf den Grund ihres Fehltritts - also des Zeit vergessens und Mái unfreundlicher Weise durch die halbe Bibliothek rennen lassens - zu sprechen und meinte, dass sie etwas zu früh da war und sich ein wenig die Zeit hatte vertreiben wollen, auch wenn sie sonst nicht so die Leseratte war. Sie kratzte sich peinlich berührt den Nacken und Mái schloss freundlich die Augen und lächelte. "Ach was. Das ist nicht schlimm, wirklich nicht... Sowas kann ja Mal passieren.", sprach sie und schlug die Augen wieder auf. Einer S-Rang Magierin allerdings nicht... Erbärmlich und respektlos., schoss es ihr in den Kopf, aber sie behielt ihren freundlichen Blick bei. "Ich bin einfach froh dich gefunden zu haben und fühle mich sehr geehrt, mit einer so erfahrenen Magierin wie dir heute arbeiten zu dürfen."
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
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Bei dieser Frau handelte es sich also wirklich um Máirín! Gut, eigentlich war das ja auch zu erwarten. Warum hätte sie die so in das Lesen vertiefte Frau auch sonst ansprechen sollen? Um sie… nach einem Date zu fragen? Nach der Uhrzeit? Nach dem Weg? Möglich… aber nein. Sie waren bereits verabredet, das war der Grund! Die Rothaarige brachte jedenfalls Verständnis dafür auf, dass sie mehr oder minder hatte warten müssen, jedenfalls machte sie den Eindruck verständnisvoll zu sein… “Ach weißt du, eigentlich ist das ja nicht mein Fall. Aber ein Freund…“ Moment! Das Thema Halbgott und Mareo gingen sie überhaupt nichts an. Das war wirklich nichts, was sie so in die Weltgeschichte posaunen sollte! “Ach… ist ja auch egal.“ Shizuka lächelte peinlich berührt und winkte mit einer Hand ab. “Wir haben schon genug Zeit verloren und wichtiges zu erledigen, nicht wahr?“ Eine rhetorische Frage. Gut die Kurve bekommen, bevor sie noch irgendwelche Geheimnisse ausgeplaudert hatte oder zumindest einen Fokus auf das Thema gelenkt hatte, der nicht nötig war. Shizuka erhob sich schnell, um ihre Gefährtin für die kommende Zeit angemessen zu grüßen! Zwar zögerte die Rothaarige einen Moment, doch dabei dachte sie sich natürlich nichts. Nicht jeder schüttelte anderen gerne die Hand. Máirín tat es kurz darauf aber trotzdem. Die Begrüßung war damit also abgeschlossen! Namen waren ausgetauscht. “Ja, genau!“, bestätigte Shizuka antwortend Máis Frage nach ihrer Gilde. Dabei folgte sie dem Blick, bis hin zu ihrer eigenen Schulter. Ihr Gildenwappen musste sie also verraten haben, so war das! Aber ihre Verbundenheit mit Fairy Tail war ja auch kein Geheimnis. Die gekrönte, beziehungsweise diademte(?) beteuerte noch einmal das Verständnis, welches sie ihrer Kameradin augenscheinlich entgegenbrachte und äußerte danach sogar ihren Respekt, dem Rang der Ritterin gegenüber. “Ach, iwo.“, erneut lächelte Shizuka peinlich berührt und wieder winkte sie ab. “Aber nun wirklich zur Arbeit. Deine Gilde arbeitet schon länger an diesem Fall, oder?“ Langsam sank Shizuka wieder herab auf ihren Stuhl. Sie bedeutete ihrer Gegenüber mit einer einladenden Geste es ihr gleich zu tun. Nun, da sie doch schon an einem Tisch waren, konnten sie diesen doch für eine kurze Besprechung nutzen oder nicht? “Habt ihr denn irgendetwas herausfinden können? Es heißt, man fände nur Objekte der verschwundenen Personen, nichts weiter. Keine Leichen, keine anderen Spuren. Als hätten die Leute etwas auf der Straße fallen lassen und wären dann einfach fortgereist.“ Shizuka sprach natürlich bewusst ruhiger. Immerhin war dies eine Bibliothek und die Räume einer solchen waren bekannt dafür, dass sich dort Leute aufhielten, die ihre Ruhe haben wollten. Die Weißhaarige wollte es vermeiden von der Seite genervt angepshhhht zu werden. Erwartungsvoll blickte sie zur Rothaarigen, von der sie ausging, dass sie Liberty Phoenix angehörte. Wirklich viele Informationen erhoffte sie sich jedoch nicht. Immerhin wurde Shizuka extra hergeschickt, weil die Feuervögel den Fall nicht gelöst bekamen. Aber jedes Detail konnte wichtig sein und irgendwie mussten die Zwei für ihre Ermittlungen einen Anfang finden. Ohne gestaltete sich solch eine detektivische Arbeit nämlich schwer!
Ob Mái in irgendeinem anderen Szenario, als jetzt im Begin einer Quest die Frau mit dem silbernen, viel mehr weißen Haar angesprochen hätte? Sicherlich. Auch wenn sie mit den Werten und Idealen der Jüngere - ohne diese so direkt zu kennen - höchstwahrscheinlich nichts anfangen konnte, bedeutete es nicht, dass sie sie komplett ablehnte. Shizuka Otorame war schon eine ziemliche Augenweide. Sie war hübsch, attraktiv - dass musste man ihr lassen. Es gab sicherlich auch einige, die sich wunderten, warum so jemand wie Shizuka sich mit solcher Arbeit vergnügte und woanders besser aufgehoben wäre. So ganz verschwendete sie weiße Schönheit ihr Pontenzial ja zum Glück nicht. Sie hatte sich der Arbeit als Model gewidmet - da würde ihr Äußeres immerhin ein wenig gewertschätzt werden. Máirín umgab sich gerne mit schönen Menschen, dass sollte Leuten die sie kannten schon ziemlich bewusst geworden sein. Sie hatte kein Problem damit, zuzugeben, wenn sie jemanden hässlich oder gar abscheulich fand. Es war doch nett von ihr, Leuten zu sagen, dass sie kacke aussahen, anstelle sie zu belügen oder? Wenn sie die Wahl hatte, ließ sie auch nur attraktive, hübsche Menschen an sich heran. Shizuka war sicherlich eine von den Personen, mit der sich die Rothaarige auf eine Auffäre oder sowas einlassen würde. Da konnte sie sich schon glücklich schätzen - auch wenn Mái dies in dieser Quest nie verlauten lassen würde, musste sie doch das unschuldige Image, dass sie sich für den heutigen Tag ausgesucht hatte aufrecht erhalten. Wenn sie so darüber nachdachte, würde das ein ziemlich anstrengender Tag werden - wenn es denn bei einem blieb. Sie musste sich schon irgendwie etwas überlegen, wie sie die Anspannung, die sich bei ihr anstauen würde wieder los wurde... Zu doof, dass Valerian und @Raziel einfach abgehauen waren. So müsste sie sich die Entspannung woanders her holen. Sie hatte überall nach ihnen gesucht und noch nichts gefunden... Wobei... Jetzt fiel es ihr wieder ein! Hatte der Wendigo nicht einmal davon gesprochen, dass er neben der Darkwood Manor noch einen weiteren Rückzugsort hatte? Vielleicht sollte sie es dort noch einmal versuchen. Aber erst nach der Quest. Erst müsste sie den Auftrag mit der Otorame hinter sich bringen, ehe sie sich wieder ihrem frechen Spielzeug widmen konnte. Shizuka begann erneut zu betonen, dass es normalerweise nicht so ihr Ding war in Büchern zu lesen, erwähnte irgendwas von einem Freund, unterbrach sich aber selbst dabei. Das Interesse der Daeva war geweckt, auch wenn Shizuka relativ schnell deutlich machte, dass sie darüber nicht reden wollte oder viel besser nicht sollte. Hatte sie etwa beinahe ein Geheimnis ausgeplaudert? Ganz schön finster für eine Fairy Tail Magierin... Und dann auch noch einer Fremden. Schlechte Freundin. Aber nicht so schlecht und finster, wie es gewesen wäre, wenn sie es wirklich durchgezogen hätte. Es sprach also eigentlich für sie, dass sie sich selbst gebremst hatte. Wenn auch zum Nachteil der Untoten. Ihr hätte es gefallen, wenn Shizuka ihr das Geheimnis anvertraut hätte. Mái mochte es, etwas gegen andere in der Hand zu haben... Ihnen ein Messer in den Rücken zu rammen, wenn sie es am wenigsten erwarteten. In diesen Genuss würde sie wohl heute nicht kommen. Schade... Auf ihre rhetorische Frage nickte die Untote nur mit einem freundlichen, verständnisvollen Lächeln. Die Magierin streckte der Rothaarigen die Hand aus, welche diese zögerlich annahm, ehe sie auf das Gildenzeichen deutete, dass auf Shizukas Schulter thronte. Diese bestätigte die Vermutung freundlich. Danach kam sie auch schnell wieder auf die Quest zurück und erkundigte sich, ob es stimmte, dass Máis Gilde - Liberty Phoenix - schon länger an dem Fall arbeite. Diese stieß ein Seufzen aus und nickte, einen leicht frustrierten und traurigen Blick im Gesicht. Zusammen mit der Weißhaarigen ließ sie sich auf einen der Stühle fallen. "Genau... Außer den Gegenständen bleibt bei den Entführungen kein Hinweis zurück... Wir haben die Gegenstände auch auf magische Rückstände oder Fingerabdrücke untersucht, aber nichts gefunden...", sie strich sich eine Strähne ihres langen Haares zurück, welches über ihre Schulter nach vorne gefallen war. "Das einzige was wir davon abgesehen wissen, ist dass Personen aller Alterstufen, Hintergrunds und Berufs entführt werden... Also Kinder bis Rentner... Und dass die Entführungen immer Nachts stattfinden.", erklärte sie mit gesenkter Stimme um die anderen in der Bibliothek nicht zu stören. "Die Familien sind natürlich sehr besorgt, um die Verschwundenen... Es ist also wichtig, dass wir die Vermissten schnellstmöglich finden.", wisperte sie, hob dabei den Blick um Shizuka in die Augen zu sehen. "Ich hoffe, dass wir den Entführungen gemeinsam ein Ende bereiten können... Denn mit jedem Tag der vergeht, kann ihnen schlimmes und noch schlimmeres passieren..."
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
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In der Tat waren es zwei hübsche Damen, die nun ihre Kräfte vereinten, um die mysteriösen Mord- oder Entführungsfälle in Oak Town aufzuklären. Wirklich beschäftigen mit derartigen Idealen war allerdings nur die Rothaarige. Der Verstand der Otorame erkundete jene Gefilde nicht, das tat er instinktiv nicht. Das bedeutete jedoch nicht, dass sie die Attraktivität der Magierin nicht anerkennen sollte! Nun, da sie einander gegrüßt und die ersten Worte gesprochen hatten, legten sie ihren Fokus auf das Wesentliche. Shizuka war daran interessiert, ob es noch irgendwelche anderen Hinweise gab, außer derer, von denen sie bereits gehört hatte. Jene Hinweise waren allerdings wirklich dürftig und das war noch gelinde ausgedrückt. Man wusste nicht einmal wer für die Fälle verantwortlich sein könnte. Nichts wusste man, nur wer verschwunden war. Das konnte man daran ausmachen, dass die Leute Dinge zurückgelassen hatten. Persönliche Dinge, Dinge die sie einfach dabei gehabt hatten. Wie Mái noch einmal klarstellte, waren an jenen Gegenständen keinerlei Spuren. Weder physischer, noch magischer Natur. Auch ein „Täterprofil“ war schwer anzufertigen. Die Vermissten hatten kaum etwas mit einander gemein. Es waren junge Menschen, alte Menschen, Männer, Frauen, Kinder und Alte. Es schien gar, dass es für die Verantwortlichen keinerlei Rolle spielte, wen sie sich krallten. Was halbwegs sicher sei, war die Information darüber, dass die Personen des Nachts verschwanden. Außerdem erklärte die Rothaarige, dass die Angehörigen der Vermissten natürlich darauf brannten, ihre Liebsten wieder in ihre Arme schließen zu können. “Natürlich! Natürlich…“, entgegnete Shizuka auf diese Erklärung. Es war selbstredend, dass die Herzen dieser Leute schmerzten und dass dieser Schmerz nur gelindert werden konnte, wenn man ihnen ihre Vermissten wiederbrachte. Máirín machte auch noch einmal klar, wie es ihr am Herzen lag, den Menschen zu helfen. Die Weißhaarige nickte langsam, voller Schwermut. Sie mochte sich gar nicht ausmalen wie es ist, eine geliebte Person zu verlieren und nichts als Ungewissheit und die Hoffnung zu haben, diese Person wiederzusehen. Lebendig. “Sag, wie währet ihr nun fortgefahren, hätte man euch keine Unterstützung gesandt? Die einzige Option, die ich nun sehe, wäre es den Entführern in der Nacht aufzulauern, sie vielleicht auf frischer Tat zu erwischen. Oder mehr noch, vielleicht sollten wir uns als Köder anbieten?“ Es war kein schöner Gedanke, das Heft nicht selbst in der Hand zu wissen. Shizuka jedoch fiel zunächst keine andere Möglichkeit ein, um aktiv zu werden. Sie sah nur die Option zu warten und auf Chancen zu lauern. Das schien nach außen hin vielleicht nicht wie der schnellstmögliche Weg, aber was wenn es keinen zweiten Weg gab? “Wir könnten uns natürlich auch noch einmal die zurückgelassenen Gegenstände anschauen, aber ich vertraue da auf eure Expertise.“ Die Magierin wurde noch einmal nachdenklich, ehe ihr Blick den Máis suchte. “Ich nehme an auch die Orte, an denen die Leute verschwanden scheinen wahllos und ohne Zusammenhang zu sein?“ Sie zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, ließ ihren Blick dann einmal durch den Raum wandern. Leider stand die Lösung dieses Rätsels wohl in keinem der Bücher geschrieben. Es wäre jeden Aufwand wert, die Schriften alle zu durchblättern, auch wenn es ein Augenpaar alleine tun müsste. Keine Mühe würde gescheut werden… Aber es gab keinen sichtbaren Weg, der direkt zum Ziel führte. Vor den Zweien lag eine Menge harter Arbeit. Nun, zumindest vor einer von ihnen.
Viel schneller als es der heuten viel zu netten Daeva lieb war, war das Thema auf diese dumme Quest zurückgefallen. Es war aber auch wirklich lästig, dass sich die Regierung oder was auch immer, so genau interessierte es sie nicht, sich auch in die Angelegenheiten ihrer Gilde einmischen musste. Sicherlich hätten sie sich nicht eingemischt, wenn die Reihe an Vermisstenfällen nicht so arg in die Höhe geschossen wäre, von der Popularität. So war es schnell zu einem Thema oberster Wichtigkeit geworden und Máirín durfte sich mit Shizuka rumschlagen. Es war zwar per se keine Gesellschaft die sie ablehnte, rein optisch, aber sie wurde irgendwie nicht warm mit dieser Fairy Tail Magierin. Blieb abzuwarten ob sich das noch ändern würde, aber die Ältere hielt dies für eher unwahrscheinlich. Jetzt musste sie sich mit der Situation arrangieren und gute Arbeit leisten - davon hing für ihre Gilde ziemlich viel ab. Mái war sich durchaus bewusst, dass es bisher nicht viele Hinweise oder Beweise gab, mit denen sie und Shizuka arbeiten könnten, aber da konnte sie natürlich nichts dran ändern. Sie sagte was sie wusste, was sie sagen konnte und sollte. Es lag an den beiden Frauen, aus diesen Krümeln einen Kuchen zu formen und diesen dann zu verspeisen - oder im Keim zu ersticken. Shizuka schien zu verstehen und Mái ihr besorgtes Verhalten abzukaufen, dass war schonmal gut. Denn es zeigte, dass Mái in der letzten Zeit nicht schlechter darin geworden war, andere zu täuschen und sie Dinge glauben zu lassen, die womöglich gar nicht so stimmten. Wie die Tatsache, dass ide Daeva Mitgefühl empfand. Das tat diese nicht - sie interessierten die anderen Menschen, Personen nicht. Sie interessierte sich lediglich für ihr eigenes Wohlergehen. Sie musste schon sagen, sie bevorzugte es Leben zu beenden. Dies retten war nicht so ihr Ding. Aber zum Glück war dies ja nur bedingt ihr Plan - zumindest wenn alles glatt lief. Sie würde im Laufe der Quest auf ihre Kosten kommen, das würde sie sich nicht nehmen lassen. Shizuka erkundigte sich, was das weitere Vorgehen der Gilde gewesen wäre, wenn man ihnen die Otorame nicht zur Unterstützung geschickt hätte und äußerte gleichermaßen einen Vorschlag was sie tun könnten. So viele Möglichkeiten gab es ja nicht. "Den Tätern auflauern? Das ist eigentlich eine gute Idee, aber...", sie machte eine Pause, seufzte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wir wissen ja nicht, worauf sie es abgesehen haben... Ich weiß nicht, irgendwie werd ich da Gefühl nicht los, dass sie es doch auf etwas abgesehen haben.", fuhr sie ein wenig unsicher fort, blickte zunächst auf ihre Hände und dann zögerlich in Shizukas Augen. "Außerdem sind sie ziemlich vorsichtig und gechickt in dem was sie tun... Sonst hätten wir den Fall sicherlich schnell gelöst.", meinte sie und beugte sich dabei vor, zuckte mit den Schultern. Shzuka erwähnte weiter, dass sie sich noch einmal die Gegenstände angucken könnten, auch wenn sie bezweifelte, dass sie da noch irgendwas finden würden. Mái nickte und tippte nachdenklich mit dem Finger auf den Tisch. Hmmm... Was könnten sie machen? Da erkundigte sich die Otorame danach, ob die Orte, an denen die Vermissten verschwanden ebenfalls wahllos waren. Kurz überlegte Mái. Gab es... einen Zusammenhang? Mái kannte die Akten natürlich bereits, aber sie könnten von Vorteil für den weiteren Verlauf der Quest sein. Ihre Augen weiteten sich, als würde ihr gerade etwas einfallen. "Ich glaub da gibt es vielleicht was... Aber dafür müssten wir zur Polizeistation und uns die Akten ansehen - die dürfen aus Sicherheitsgründen nicht das Gebäude verlassen, sonst hätte ich sie mitgebracht... Vielleicht finden wir ja etwas darin?", schlug sie vor, legte die Handflächen auf den Tisch und setzte sich gerade hin. "Wir sollten es zumindest versuchen..."
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
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Nachdem es holprig losgegangen war, wurde das Gespräch über die gemeinsame Quest gleich sehr konstruktiv. Shizuka hatte zwar das ein oder andere schon gehört, doch wollte sie selbst diese Fakten lieber nochmal mit jemandem besprechen, der vielleicht besser im Bilde war. Das war in diesem Fall Máirín. Gemeinsam mit ihr sollte sie sich mit diesen Vermisstenfällen auseinandersetzten und so wie die Rothaarige auftrat, schien sie in der Tat Bescheid zu wissen. Die Otorame startete, indem sie ihren Gedanken einfach mal freien Lauf ließ. So überlegte sie beispielsweise, ob es nicht das Sinnvollste wäre, denjenigen, die für das Verschwinden der Leute verantwortlich sind, irgendwie aufzulauern. Es gab nun mal keine richtigen Spuren und wenn es diese nicht gab, musste man ja irgendwo einen Ansatz finden. Ihre andere Idee war, sich die Gegenstände, die beim Verschwinden der Leute hinterlassen wurden, noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Doch das wurde sicherlich auch mehr als oft genug getan. Shizuka glaubte nicht, dass sie dadurch auf eine Fährte kamen. Aber das beides waren ihrer Auffassung nach die einzigen Optionen, die sie hatten. Es sei denn natürlich, ihre Kameradin hatte selbst noch eine zündende Idee, wie sie diesen Fall angehen konnten. Die Rothaarige merkte an, dass sie ja nicht wussten, worauf es die Täter abgesehen hatten, was das Auflauern erschwerte. Außerdem glaubte sie, dass es doch ein Muster gab, dass dieses einfach nur noch nicht gefunden wurde. “Denkst du?“, fragte Shizuka verwundert. Die vermissten unterschieden sich doch in so vielem. “Es hat junge und alte Menschen getroffen. Männer und Frauen... verschiedene Haarfarben, die Opfer kannten einander kaum. Welche Verbindung könnten sie dennoch alle gemein haben?“ Das klang wirklich nach einer anspruchsvollen Denksportaufgabe. “Bist du mobil? Wie gut kannst du dich in der Stadt bewegen? Macht es denn Sinn, dass wir versuchen unauffällig Patrouille zu laufen?“ Die Otorame konnte gar über die Dächer hinweg fliegen und von oben ein Auge auf die Straßen haben, auch wenn es sie über die Zeit viel Kraft kosten würde. Aber Mái hielt wohl eher den anderen Ansatz für sinnvoller. Sie wollte sich noch einmal die Fallakten ansehen, betonte sogar, dass sie die gleich mitgebracht hätte, wenn das denn möglich gewesen wäre. Leider durften die AKten aber nur vor Ort eingesehen und nicht mitgenommen werden. Warum man so ein Geheimnis darum machte, verstand Shizuka nicht. Aber wenn das die Umstände waren, dann mussten sie sich nun einmal daran anpassen. “Okay, gut.“, stimmte sie also ein. “Dann lass uns hin und einen Blick darauf werfen.“ Shizuka lächelte ihrer Gegenüber zu und erhob sich von ihrem Platz. Als sie von den Büchern vor ihrer Nase zum Regal schaute, aus dem sie sie hatte, trat auch schon ein junger Mann an die Damen heran. "Darf ich?", fragte er höflich, während er auf die Bücher deutete. Er bot an sie zurück ins Regal einzusortieren, arbeitete er doch in der Bibliothek. “Ach, ja. Gerne! Vielen Dank.“, sprach die Magierin zu ihm. Dann konnte es also gleich losgehen. Die Zwei konnten die Bibliothek verlassen und sich aufmachen die Akten einzusehen. Ein gutes Gefühl hatte Shizuka dabei nicht. Wieder musste sie an den Fall denken, den sie mit Kazuya und Akay gelöst hatte. Damals hatten sie wirklich Glück, dass sie auf eine Spur gestoßen waren. Hoffentlich war ihr das Glück auch diesmal wieder hold!
Das Gespräch der beiden Frauen fand für den Geschmack der Daeva viel zu schnell zu dem eigentlichen Thema, ihrem Auftrag den sie bestreiten sollten. Viel zu schnell hatte diese SHizuka dieses wieder angesprochen, scherrte sich wohl nicht sonderlich, die Person mit der sie arbeiten würde kennenzulernen. Per se war es für Máirín gut und sie musste sich nicht mit dieser niederen Brut auseinandersetzen, so tun, als würde sie sich für sie interessieren. Dennoch enttäuschte es sie in einem gewissen Maße, dass die Fairy Tail Magierin nichts über sie wissen wollte. Immerhin hatte das bisher vor jedem Auftrag gehabt - wobei so ganz stimmte das nicht. In ihrer ersten Quest mit @Thana, waren diese auch sehr schnell zur Sache gekommen. Irgendwie passte es ihr in diesem Fall nur semimäßig. Sie musste sich was überlegen, wie sie womöglich ein wenig Zeit schinden konnte, ging es ihr doch irgendwie viel zu schnell. Zum Glück hatte sie auch gleich eine Idee, bot die Otorame ihr eine gute Vorlage. Schnell hatte sie erwähnt, dass es vielleicht etwas gab, was übersehen wurde. Was vielleicht nicht aufgefallen war. Worüber man nicht nachgedacht hatte. Das war doch die perfekte Möglichkeit, weiter zu kommen. Sie musste Shizuka nur davon überzeugt bekommen, dieser Idee nachzugehen. Ihr zu vertrauen. Auf ihre ein wenig skeptische und verwunderte Reaktion nickte die Viziato. "Das mag wohl stimmen, aber es kann immer DInge geben, die einem nicht direkt auffallen und oft sieht man den Wald vor lauter Bäume nicht. Es kann immer sein, dass man sich von den Dingen, die nicht zusammen passen blenden lässt, weil es so viele sind und dann die kleinen Details, Gemeinsamkeiten übersieht.", versuchte sie ihren Gednaken und ihr Gefühl auszudrücken. "Ich möchte einfach nochmal sichergehen, dass wir nichts übersehen haben und vielleicht siehst du als Außenstehende ja etwas, was uns, die wir schon eine Weile in diesem Fall verworren sind nicht aufgefallen ist... Ein frischer Blickwinkel vermag manchmal Wunder zu wirken.", fuhr sie fort und strich sich erneut eine Strähne aus dem Gesicht und hinter ihr Ohr. Irgendwie wollte ihre weinrote Mähne nicht so recht wie sie es wollte. Sie hasste es eigentlich, wenn ihr Haar nicht perfekt saß und die Frisur ständig Faxen machte. Es strahlte Unsicherheit aus, wenn sie sich die Haare ständig hinter das Ohr streichen, klemmen musste. Wobei... Das war doch in diesem speziellen Fall etwas gutes? Sie wollte schließlich so wenig Aufsehen wie möglich erregen. Da war es doch gut, wenn sie unsicher und eher harmlos wirkte, oder? "Würde schon sagen.... Ich kenne mich hier relativ gut aus und kenne ein paar Abkürzungen und ähnliches, aber ich bin dennoch ein wenig an den Boden gebunden. Also sowas wie fliegen kann ich jetzt nicht.", beantwortete sie den ersten Teil der Fragen der Otorame, die sich offenbar doch irgendwo für Máirín zu interessieren schien. Oder zumindest für ihre Mobilität. Es kratzte ein wenig an ihrem Ego, dass sie bisher noch nicht über einen Zauber verfügte mit dem sie sich in die Lüfte schwingen oder schnell Höhen überwinden konnte, doch so war es nunmal. Sie müsste sich da wohl etwas überlegen oder sich damit abfinden, dass sie es nicht konnte. Egal, wie sehr es sie nervte, dass sie bereits des Öfteren die Hilfe von anderen gebraucht hatte um abzuhauen. So wie Thana, die ihr hatte helfen müssen aus dem brennenden Krankenhaus in Crocus Town zu kommen. Oder wie @Eohl, die ihr mittels ihrer Spiegel zur Flucht verholfen hatte. "Es wäre auf jeden Fall sinnvoll, die Augen offen zu halten, während wir uns durch die Stadt bewegen.", widmete sie sich nun auch der letzteren Frage der Magierin mit dem schneeweißem Haar. Wenn man ganz genau war, hatte die Daeva die Frau angelogen. Sie hatte unbegrenzten Zugriff auf die Akten zu diesem Fall. Sie hätte diese mit in die Bibliothek nehmen können, theoretisch. Doch sie hatte es für sinnvoller gehalten, den Sicherheitsstatus dieser Akten anzuheben, damit nicht jeder Zugriff darauf hatte und Liberty Phoenix dieser vorbehalten war. Außerdem war sie zu träge und faul gewesen, den fetten Papierstapel mit rumzuschleppen - ihre Hände waren für besseres geschaffen, als solch Mist zu tragen - aber auch hatte sie es sich als Möglichkeit freigehalten, Zeit zu schinden. Denn die Polizeistation war nicht gerade neben der Bibliothek der Stadt, sondern noch einmal ein ganzes Stückchen weiter entfernt. Das würde seine Zeit brauchen, bis sie dort waren. Letzten Endes gab die Jüngere nach und stimmte dem Vorhaben zu, die Akten noch einmal einzusehen und zu gucken, ob sie nicht doch noch etwas fanden. Beide Frauen erhoben sich von den Plätzen und kurz darauf kam einer der Mitarbeiter der Bibliothek und bat um das Buch, welches Shizuka durchstöbert hatte. Sie reichte es dem Mann, der daraufhin auch schon wieder zwischen den Regalen verschwand und es verstaute. Kurz darauf wies die die Otorame an ihr zu folgen, führte sie aus der Bibliothek heraus auf die Straßen von Oak Town. Kaum das ihre Schuhe auf dem Asphalt aufkamen, drehte sich der Schopf der Rothaarigen zu ihrer Gefährtin um. "Darf ich dich eigentlich was fragen, Shizuka?", meinte sie dann während sie durch die Straßen der großen Stadt im Norden Fiores schritten und sich ihren Weg zur Polizeistation bahnten.
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
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Natürlich ahnte Shizuka nicht, dass die Frau, die ihr für diese Quest zugeteilt wurde, um die Verbrechen aufzuklären, gegen sie arbeitete. Wie sollte sie auch auf eine solch seltsam Idee kommen. Der Vorschlag Máis war, auch wenn er aus böser Absicht gestellt wurde, gar nicht so verkehrt und obendrein auch sehr gut begründet. Es war gar nicht so abwegig, dass den Leuten, die sich die Indizien bis zu diesem Tage angesehen hatten, einfach mit der Zeit der Kopf rauchte und es frische Verstände benötigte. Leute, die wie Shizuka unbefangen an die Sache herangingen und neue Blickwinkel mitbrachten. Die Weißhaarige nickte zögerlich, stimmte aber dann zu. “Wie du meinst. Schauen wir uns das einfach nochmal an.“, antwortete sie dann auch verbal. Shizuka schmunzelte verhalten, als die Rothaarige sagte, dass sie sich zwar gut in der Stadt auskannte, jedoch nicht fliegen konnte. Schade, das hätte die Herangehensweise beim Auflauern stark vereinfachen. So hatten sie nur eine Magierin im Team, die über derartige Fähigkeiten verfügte. Mái merkte jedenfalls noch an, dass es sinnvoll sei auf die Umgebung zu achten, während sie sich durch die Stadt bewegten. “Ja, keine Frage.“, stimmte Shizuka zu. “Die Chancen stehen vermutlich nicht gut, dass wir zufällig etwas beobachten, aber sie sind bestimmt auch nicht bei Null!“ Während der Angestellte dann den Bücherstapel der Schwertkämpferin abzubauen begann um die Bücher an die dafür vorgesehenen Stellen einzusortieren, verließen die beiden Damen das Gebäude. Der ein oder andere Besucher war wohl glücklich darüber, dass dieses Gespräch nach draußen verlegt wurde und endlich wieder Stille einkehrte. Kaum waren die beiden auf die Straße getreten, wendete sich Mái ihrer Gefährtin zu, um vorsichtig eine Frage einzuleiten. “Klar, einfach raus damit.“, entgegnete die Otorame ihr, verwundert über die Vorsicht der Rothaarigen. Zu fragen, ob man eine Frage stellen durfte, fand sie schon immer komisch. Aber Shizuka war auch eine sehr offene und direkte Person. Sie äußerte ihre Gedanken gerne, auch ungefragt und unabhängig davon wie angebracht sie in dem jeweiligen Moment einfach war. Eines hatte Máirín mit ihrer Frage jedoch geschafft. Sie hatte die volle Aufmerksamkeit der Fee. Wenn es das war, was sie bewirken wollte, dann hatte sie es geschafft. Während die Zwei sich unterhielten, spazierten sie durch die Stadt. Ziel war die Polizeistation. Dabei hinterfragte Shizuka auch nicht, dass die Akten nur dort vor Ort einzusehen waren. Warum auch, es klang ja plausibel. Wenn der Grund für diese Lüge war, dass Mái die Sachen nicht tragen wollte, dann war die Lüge allerdings unnötig. Immerhin konnte man auch dafür Verständnis haben. Die Magierin zu beschäftigen und Zeit zu schinden, das hingegen war tatsächlich eine fiese Sache.
Ob die Weißhaarige ihr auf die Schliche kam? Oder zumindest skeptisch wurde? So ganz unbegründet schien dieser Gedanke nicht, wirkte die Otorame nicht hundertprozentig von der Sinnhaftigkeit des Vorschlages überzeugt zu sein. Ja, so ganz verübeln konnte man es ihr auch nicht. Immerhin sollte man meinen, dass diejenigen, die für die Prüfung und Analyse der Akten zu den Vermissten dies vernünftig getan hatten. Wenn es einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Fällen geben sollte, hätte es ihnen bereits auffallen müssen. Sollte man meinen. Mái wusste genau, was sie übersehen hatten. Oder übersehen haben würden. Dass sie bei diesem Auftrag nicht hundertprozentig auf Seiten der Fairy Tail Magierin war, das durfte recht offensichtlich sein. Sie hatte insgeheim einen eigenen Auftrag, dem sie nachgehen würde. Nun aber galt es, den nächsten Schritt zu bewältigen und Shizuka zum Polizeigebäude zu bringen. Dies wurde letzten Endes und trotz des anfänglichen Misstrauens von Seiten ihrer Partnerin doch einfacher als erwartet. Sie hätte erwartet, dass sie mehr Überzeugungsarbeit leisten müsste. Oder diese Idee komplett aufgeben. Gut, dass es doch nicht so war. Es war gut, dass sie ihren Plan umsetzen konnte. Um einiges einfacher, als wenn sie sich etwas völlig neues aus der Nase hätte ziehen müssen. Das SHizuka auf die Antwort der Viziato mit einem Schmunzeln reagierte, nervte die Untote doch ein ganzes Stück weit. Sie nervte es selber, dass sie trotz ihres hohen Alters und ihrer Erfahrung, in vielen Dingen und vor allem ihrer Magie noch nicht in der Lage war, zu fliegen, wie die Otorame es vermutlich konnte (sonst hätte sie die Frage ja nicht gestellt), schweben, wie @Thana es konnte oder mithilfe von Spiegeln Höhenunterschiede bewältigen, wie @Eohl es tat. Sie konnte es nicht und es nervte sie, dass sie in dieser Hinsicht die Kompetenz fehlte. Dass sie abhängig von ihren Mitmenschen war, wenn es darum ging schnell abzuhauen oder einfach schnell von A nach B zu kommen. Ändern konnte sie dies aber in diesem kurzen Augenblick, in diesem Auftrag aber dann doch nicht. Vielleicht würde es ihr irgendwann möglich sein, einen eigenen Zauber für eben diese Tätigkeiten zu schaffen. Das müsste Mal ausprobieren und sich mit beschäftigen – aber einen neuen Zauber zu erschaffen war kein Kinderspiel. Neue Zauber entstanden meist durch ausführliche Arbeit, lange Konzentration und das Ausarbeiten eines genauen Plans, einer Vorstellung und vielem Scheitern. Oder aus einem starken Gefühl, einer heftigen Emotion heraus. So wie es bei dem Zauber der Fall gewesen war, mit dem sie @Rhys beinahe ertränkt, erstickt hatte. Es gefiel ihr zwar immer noch nicht, dass sie in der Anwesenheit des Vampires die Kontrolle über ihre Fähigkeiten verloren hatte, auf die sie sich stets viel einbildete. Doch andererseits hatte sie so eine weitere Fähigkeit, einen neuen Zauber gewonnen. Crimson Drowning – eine stärkere Variante eines anderen Zaubers. Er würde ihr sicherlich behilflich dabei sein, wenn sie sich selbst wieder aus dem Dreck ziehen musste oder andere anderweitig manipulieren wollte. “Bei null dürften sie nicht sein. Vielleicht haben wir ja Glück, dass die Verbrecher, die Verantwortlichen sich zu wohl und sicher fühlen, weil wir sie noch nicht geschnappt haben. Vielleicht erlauben sie sich dann einen Fehltritt.“, merkte sie an und drehte eine Haarsträhne in ihrem filigranen Finger während sie ihren orangenen Blick durch den Raum der Bibliothek wandern ließ. Danach hatten sie sich erhoben und ein Mitarbeiter der Bibliothek begann die Bücher, welche die Otorame herausgesucht und durchforstet hatte, wieder an ihre Stammplätze zu bringen. Schnell hatten sie das große Gebäude mit seiner riesigen Sammlung an Schreibwerken hinter sich gelassen und die beschneiten Straßen von Oak Town betreten. Die Bibliothek war gar nicht so weit von dem Stadtteil entfernt, in dem das Gildenhaus von Liberty Phoenix lag. Dort wo sie das erste Mal auf die sonderbare Assassine mit dem grünen Haar gestoßen war. Sie dachte daran, wie sie diesen Joshua gesucht hatten. Würde es ihnen dieses Mal auch so leicht fallen, das Rätsel zu lösen? Die Zielperson zu finden und sie ihrer „gerechten“ Strafe zu unterziehen? Hoffentlich nicht. Denn dies würde bedeuten, dass Mái gescheitert war. Das durfte nicht passieren. Zögerlich hatte sie sich an die deutlich erfahrenere Gildenmagierin gewendet und sich erkundigt, ob sie ihr eine Frage stellen durfte. Sie hatte gefragt, weil es sich so gehörte. Es gehörte sich, man zollte der Privatsphäre eines anderen so Respek und außerdem konnte sie ja nicht wissen, ob Shizuka zu reden zu Mute war, oder ob sie sich vollends auf den Auftrag konzentrieren wollte. Für sie war es somit einfach nur logisch und ein Akt der Gewohnheit, sie zu fragen, ob sie sie etwas fragen durfte. Als die Fee ihr die Frage genehmigte, atmete die Viziato augenscheinlich tief durch, wischte ein wenig nervös mit ihren Handflächen über ihre Kleid, senkte den Blick leicht. “Warum hast du dich für die Bücher zum Göttertum interessiert? Ist Fairy Tail eine gläubige Gilde? Oder wegen einem Freund?“, meinte sie dann, ihr Blick zuckte nervös zu der Frau mit dem strahlend weißem Haar auf und wenn man sie betrachtete, würde man vermutlich den Eindruck bekommen, dass sie sich nicht ganz sicher war, ob die Frage nicht zu direkt, zu persönlich war, hatte Shizuka vorhin schnell von dem Thema der Bücher abgelenkt. Doch auch konnte man einen Funken von Neugierde in ihr sehen. Es interessierte sie wirklich. “Tut mir Leid, falls die Frage zu persönlich ist..“
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
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Wut und Enttäuschung. Das wären wohl die Emotionen, die Shizukas Gefühlswelt dominieren würden, fände sie heraus, dass sie von ihrer Gefährtin verraten wurde. Ein Kampf bräche aus, ein erbitterte. Eigentlich waren sie so etwas wie Todfeinde. Máirín, eine dunkle Magierin der Gilde Royal Crusade und Shizuka, die glorreiche Ritterin Fairy Tails. Bei dieser Quest bildeten sie ein Team, jedenfalls zum Schein. Die Otorame wusste schließlich nicht, dass sie von Beginn an belogen und getäuscht wurde. Außerdem gab es nicht den geringsten Grund der Frau zu misstrauen, warum auch? Demnach gab es für sie eigentlich auch keinen Grund dafür nicht mit ihr zu plauschen. Dass die Frage der Rothaarigen aber so persönlich werden würde, damit hatte sie natürlich nicht gerechnet. Shizuka quatschte gerne mit ihren Kameraden, auch mal über Dinge abseits der Arbeit. Aber wie kam die Magierin darauf, dass sie diese Bücher wegen eines Freundes durchstöbert hatte… Ah, sie hatte sich ja verquatscht und einen Freund erwähnt. Damit hatte sie Mái wohl neugierig gemacht… “Ähm, ja. Schon okay.“, stellte Shizuka etwas verunsichert klar. “Stimmt schon, ist wegen eines Freundes. Das hat nichts mit der Gilde zu tun.“ Nein, von Glaube konnte man da definitiv nicht sprechen. Es war viel mehr eine Recherche. Mareo sollte ein Halbgott sein, also der Sohn eines wahrhaftigen Gottes. Dass hatte diese Peter angedeutet und das hatte Mareo selbst ihr auch versucht zu verklickern. Kein Wunder, dass Shizuka diese Information nicht mehr aus dem Kopf bekam. Da sie sich dann schon in einer Bibliothek aufhielt und obendrein Zeit hatte… Aber das waren Dinge, die konnte sie dieser Frau definitiv nicht erzählen. Die Otorame war keine Lügnerin. Sie mochte es nicht die Unwahrheit zu erzählen, aber die Wahrheit war an dieser Stelle definitiv nicht angebracht! “Er interessiert sich auch für diesen Götterkram, weißt du?“ Oh, das war ein guter Ansatz. “Und da ich ihn mag wollte ich mich auch mal ein wenig einlesen. Du weißt schon, mich auf Gespräche vorbereiten und so.“ Die besten Lügen waren doch jene, in denen ein Funken Wahrheit steckte, oder nicht? Sagte man nicht so? Dass Shizuka ihren Kollegen sehr mochte, war eine solche Wahrheit. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund ein wenig mehr darüber wissen zu wollen auch. Eigentlich ließ sie dabei nur aus, dass Mareo ein verwandtschaftliches Verhältnis zu diesen mystischen Wesen pflegte!
“Liest du auch? Also andere Dinge als Fallakten bei der Aufklärung einer Straftat?“ Wenn es einen bomben Übergang gab, der von ihr ablenken würde, dann ja wohl (nicht) der! Etwas besseres sollte ihr allerdings nicht einfallen. Glücklicherweise war der Weg zu dem Ort, an dem die Akten unter Verschluss gehalten wurden, nicht besonders lang. Tatsächlich war das Haus schon nach wenigen Minuten am Rande der Straße auszumachen. “Dort, richtig?“, erkundigte sich Shizuka trotzdem noch einmal. “Weißt du wo die Akten genau gelagert sind? Kennst du sie schon?“ War Máirín schon vorher mit diesem Fall betraut worden. Das war der Ritterin so noch gar nicht bewusst.
Ihre Frage war dann doch sehr persönlich geworden. Womöglich persönlicher als es die Otorame zunächst vermutet hatte. Womöglich hatte diese eher mit einer Frage wie "Warum bist du Fairy Tail beigetreten?", "Warum hast du dich für diesen Auftrag entschieden?", "Was ist deine Magie?" oder so etwas gerechnet. Irgendwas, was mit Shizuka direkt als Person zutun hatte, oder mit ihren Lebensumständen. Etwas, worüber man wohl ein gutes Bild von jemanden bekommen konnte, ohne zu direkt zu werden. Máirín war aber nicht gerade bekannt dafür, dass sie sich für die persönlichen Grenzen interessierte und Respekt bezüglich der Privatssphäre anderer hatte. Okay, ganz stimmte das auch nicht. Máirín war nicht bekannt, worum sie doch ganz froh war. Wäre sie eine bekannte Persönlichkeit, wäre die Gefahr höher, dass sie erwischt wurde. Stars hatten wenig Privatssphäre und sie war nicht gerade scharf darauf, sich selbst einschränken zu müssen, nur damit die Öffentlichkeit nicht erfuhr wer oder viel mehr was sie war. Das sie ein Monster, ein Rachegeist und eine Mörderin war. Sie wollte nicht darüber nachdenken müssen, was sie als nächstes tat, weil ihr die Justiz und somit die Polizei jederzeit im Nacken saß und nur darauf wartete, dass sie einen fehler machte. Sie stand gerne im Mittelpunkt, mochte es, mit ihren Talenten und ihrem Können, ihrem Aussehen anzugeben, doch sie wollte sich keinen Ruf erarbeiten. Einen Ruf musste man pflegen, doch Mái wollte lieber Zeit in ihre Schönheit und ihre Hobbies stecken, als in so etwas wie einen Ruf. Sie wusste, dass sie ein Juwel unter vielen grauen Steinen war und wenn jemand das nicht erkennen konnte, war dieser entweder blind oder verdiente es zu sterben. So einfach war das. Außerdem musste sie ja zumindest so tun, als würde sie sich für das Wohlergehen anderer als ihr selbst interessieren. Wenn sie in dieser gemeinsamen Quest mit Shizuka nicht auffliegen wollte. Bisher schien das gut zu klappen und die Fairy Tail Magierin den Drops zu lutschen. Wie vermutet, hatte die Frage die Otorame kalt erwischt, entglitten ihr für einen kurzen Augenblick alle Gesichtszüge und ihre Worte klangen verunsichert. Unsicher nahm sie die Entschuldigung der Scheinheiligen an und bestätigte, dass es mit einem Freund zutun hatte, wenn auch nichts mit der Gilde. Langsam nickte die Viziato, wenn auch sie sich jetzt immer noch nicht wirklich vorstellen konnte, warum sie genau für einen Freund recherchiert hatte. Vor allem, wenn man bedachte, dass Shizuka ja erzählt hatte, dass sie eigentlich nicht so der Typ Mensch war, der regelmäßig ein Buch aufschlug und darin las. Es muss einen Grund geben, der diesem Lesfaulen den Willen entlockt hatte, dies doch einmal zutun.. In Gedanken ging sie ein paar Möglichkeiten durch. Sie wusste, das manch einer der Take Over Magie, God Soul mächtig war... Das man sich Eigenschaften von Göttern bedienen konnte. Wenn man es genau nahm, bestätigte die Magie somit, dass es Götter gab. Wollte Shizukas Freund diese Magie erlernen, sich ihre Fähigkeiten aneignen und brauchte ein paar mehr Informationen zu diesen? Oder stimmte das Gerücht, dass sie über die letzten zweihundert Jahre immer Mal wiede rgehört hatte doch? War der Mythos doch Realität? Das es ein paar vereinzelte Individuuen gab, die von einem Gott abstammten? Das es Halbgötter gab? Sie konnte sich genau daran erinnern, ein paar der Adligen in Bosco immer Mal wieder drüber sprechen gehört zu haben. Außerdem hatte sie zahlreiche Werke gelesen, die angeblich die Existenz dieser Halbmenschen bestätigen sollten, wenn auch diese oft als erbärmlich und faktisch falsch gewertet wurden. Oft hatte man die Autoren jener als verrückt betitelt und zum Teil sogar in die Klapse gesteckt. Doch wirklich näher ging sie darauf nicht ein, wenn auch sie wenig überzeugt von der Antwort der Otorame war. Der Freund interessierte sich einfach nur so dafür? Hätte Shizuka die Worte anders gewählt, keine Frage gestellt, würde Mái ihr sogar glauben. Doch so wie die Weißhaarige es getan hatte, wirkte sie auf die Meisterin der Lügen alles andere als überzeugend. Mái log den liebelangen Tag, jeden Tag mindestens einmal - jemand der nicht so viel Übung hatte, erkannte sie dadurch relativ schnell. Wenn auch sie sich entschied, es dabei beruhen zu lassen. Sonst würde die andere sicherlich misstrauisch werden. Das konnte sie jetzt nicht gebrauchen. Also nickte sie nur verstehend. "Das klingt sehr zuvorkommend von dir... Du bist eine tolle Freundin. Hoffentlich weiß das dein Freund auch.", erwiderte sie mit sanfter Stimme und einem Lächeln auf den Lippen. "Oh ja. Ich lese sehr gerne. Wenn auch es nicht meine liebste Tätigkeit ist. Ich lese gerne Romane, aber auch Fachbücher und Geschichtsbücher. Man hat schließlich niemals ausgelernt und es schadet nie, sich neues Wissen anzueignen. Meinst du nicht auch?", erwiderte sie auf die Frage, die die andere gestellt hatte. Sanft wippte ihr rotes Haar im seichten Wind, während der Schnee unter ihren Füßen leise knirschte. Es dauerte nicht allzu lange, bis sie die Bibliothek hinter sich gelassen und die Polizeistation von oak Town erreicht hatten. Shizuka fragte, ob sie hier richtig waren und ob Máirín wusste wo genau die Akten gelagert waren und ob sie diese bereits kannte. "Ja, hier sind wir richtig.", meinte sie, drückte die Tür in das Gebäude auf, deutete Shizuka an, dass sie als erstes hineingehen sollte. Als sie im Gebäude standen ließ die Daeva die Tür wieder zufallen. "Ja, weiß ich.", meinte sie und ging zu dem Schalter, der in dem Gebäude stand. Der Polizeimann kam und sie zeigte ihm das Symbol von liberty Phoenix, welches sie sich für die Quest hatte aufdrucken lassen, dass auf ihrem handrücken thronte. "Máirín Viziato, ich bin wegen der Akten zu den Vermisstenfällen hier.", der Mann nickte und deutete den beiden Damen ihnen zu folgen. Er brachte die Damen in den Raum, in dem man die Akten besichtigen durften, verschwand danach und kam mit einer Box wieder. In dieser befanden sich alle Akten zu den Vermissten, die bisher angelegt wurden. Was Shizuka nicht wissen konnte, war, dass der Polizeibeamte unter der Fittiche von Royal Crusade war und auf Máiríns Wunsch hin, ein paar kleine Änderungen an den Akten durchgeführt hatte. Die Daeva bedankte sich bei dem Mann, der daraufhin wieder verschwand. Sie schob den Deckel von der Box und holte die Akten heraus, gab Shizuka ein paar davon. "Ich hatte die ganze Zeit, wo ich sie mir angesehen habe das Gefühl gehabt, dass es etwas gibt das ich übersehe, aber ich finde es einfach nicht. Vielleicht kannst du mir ja helfen, herauszufinden, ob mein Bauchgefühl mich täuscht oder nicht.", meinte sie, holte noch die restlichen Akten heraus, ehe sie sich neben Shizuka auf einen der Stühle setzte und die erste Akte aufschlug.
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Shizuka konnte nicht sagen warum, doch die Frage ihrer Gefährtin war ihr irgendwie unangenehm. Sie fühlte sich ertappt, dabei hatte sie ja eigentlich gar nichts angestellt. War es das Geheimnis, welches sie bewahren wollte und welches indirekt diesen Druck auf sie ausübte? Oder hing es gar damit zusammen, dass es mit Mareo zu tun hatte? Sie konnte es nicht sagen. Máirín jedenfalls hielt sie für eine sehr gute Freundin. Sie hoffte auch, dass ihr Freund das wusste. Jedenfalls sagte sie, dass es so war. “Ja… hoffentlich!“ In der Tat war es schön für sie, von ihm wertgeschätzt zu werden. Der Magierin fiel gar nicht auf, wie sie einen kurzen Moment gedanklich abdriftete und sich dabei ein rötlicher Schimmer auf ihre Wangen legte. Dann aber versuchte sie das Thema etwas von sich weg zu lenken, worauf die Rothaarige zum Glück auch einging. Sie beantwortete Shizukas Fragen und erklärte, dass sie schon ab und an las, sogar verschiedene Bücher, beziehungsweise Richtungen. Ob Sach- und Fachbücher, Romane oder geschichtliche Aufzeichnung. Die Otorame nickte registrierend, wusste dann aber auch nicht was sie darauf noch entgegnen sollte. Ein plumper Versuch das Thema zu wechseln. Zum Glück war der Weg zum Revier nicht weit.
Die Liberty Phoenix Magierin hielt ihrer Begleitung, die dankend nickte und der Aufforderung zuerst einzutreten folgte. Dann traten sie gemeinsam zum Schalter und sie legte das Anliegen der Beiden dar. Daraufhin wurden sie dann auch in einen größeren Raum geführt. Der Angestellte brachte ihnen kurz darauf auch schon eine Box mit den gewünschten Akten zu dem Fall, den sie bearbeiteten. Máirín öffnete die Box. Sie holte ein paar Akten aus dem Karton heraus und reichte davon auch Shizuka welche. Diese nahm sie entgegen und stapelte sie dann am Rande des großen Besprechungstisches. “Machen wir halbe, halbe?“, fragte sie nebenbei, ehe ihre Kollegin anmerkte, dass ihr Bauchgefühl sie alarmierte, sie aber einfach nicht ausmachen könne woran es genau lag. “Schauen wir mal.“ Shizuka Griff nach einem Stift und Papier und begann zu schreiben. “Vielleicht helfen uns ein paar Statistiken weiter.“, erklärte sie, während sie weiterschrieb und Tabellen zeichnete. “Zählen wir mal Männer, Frauen und Kinder. Das Alter teilen wir in Gruppen… Bis sechs Jahre, bis achtzehn Jahre, bis dreißig, vierzig und… und drüber. “ Es ging also ans Zählen und aufschreiben. Shizuka ging ihre Akten durch und machte für jede Person einen Strich im betreffenden Kästchen. Bald schon wurde deutlich, dass es da keine wirklichen Ballungen gab. Die Markierungen schienen eher zufällig verteilt, es stach nichts heraus. Schade, aber das wäre ja vermutlich auch viel zu einfach gewesen. Unzufrieden starrte Shizuka auf das Papier. Aber aufgeben wollte sie nicht! Nicht so leicht! “Hm, was kann man denn noch sortieren? Die Berufe?“ Shizuka schaute stichprobenartig, doch hatten die ersten Opfer, die sie in den Händen hielt, alle unterschiedliche Professionen. “Wo wurden sie denn gefunden?“ Die Magierin schaute sich flüchtig um und ihr Blick fiel auf eine Karte, die an die Wand gepinnt war. “Oh, warte.“ Sie stand auf, ging zur Wand und löste die Karte, um sie samt ein paar Stecknadeln mit zum Tisch nahm. “Sortieren wir den Stapel mal chronologisch. Dann tragen wir sie nach und nach auf der Karte ein.“ Die Magierin profitierte von ihren Erfahrungen in der Jagd nach einem Serientäter. Dies war nicht ihre erste Mission dieser Art. Vermutlich wurde sie auch grade deswegen ausgewählt sich darum zu kümmern.
Warte... Konnte es sein? Hatte Máirín da einen "wunden" Punkt getroffen? Normalerweise hätte sich ein triumphierendes Grinsen auf ihre rosanen Lippen gelegt, doch heute, jetzt ging das nicht. Shizuka durfte nicht wissen, wie verdorben sie war. Dass sie nicht so lieb und unschuldig war, wie sie versuchte sich zu geben. Sie musste ihr Bild aufrehct erhalten und ihre Schadenfreude durchschimmern zu lassen, war nicht gerade ein guter Weg. Doch wie kam sie denn jetzt darauf? Ganz einfach. Sie hatte bei der Otorame ein wenig wieter nachgebohrt, warum sie sich ausgerechnet Bücher über Gottheiten durchgelesen hatte, während sie auf Máirín wartete. Zumal sie ja auch ziemlich ertappt reagiert hatte, als Máirín in der Bibliothek auf sie zugekommen war. Jetzt wirkte sie auch ein wenig ertappt, als die Daeva nochmal nachfragte. Doch was Máirín letzten Endes von ihrer Einschätzung, ihrer Idee überzeugte, war die Tatsache, dass sich auf den Wangen der Frau mit dem schneeweißem Haar ein roter Schimmer legte. Ganz offensichtlich hatte sie starke Empfindungen gegenüber dem Jungen, für den sie ein wenig recherchiert hatte. Womöglich gingen diese sogar über Freundschaft hinaus. Wie niedlich. Vielleicht würde die Untote dem später ein wenig nachgehen... Vielleicht konnte sie ja herausfinden, wer der mysteriöse Unbekannte war, der Shizuka so verlegen machte. Es war immer gut zu wissen, was anderen lieb und teuer war. Es war ein Vorteil, den man sich einstreichen sollte. Máirín würde diese Chance auf jeden Fall nicht ausschlagen. Bald schon hatten sie das Polizeirevier und Gebäude erreicht. Freundlich hatte Máirín der Otorame die Tür aufgehalten, sodass diese das Gebäude als Erstes betreten konnte. Anschließend folgte sie ihr und ließ die Tür wieder zufallen. Sie wurden in einen größeren Raum geführt und bekamen bald schon die Box mit den Fallakten gebracht. Die Daeva bedankte sich und widmete sich der Box, die sie öffnete. Dann nahm sie Stück für Stück die Akten heraus. Shizuka schlug vor, dass sie halbe, halbe machen sollten. Bestätigend, zustimmend nickte Máirín. "Gute Idee.", ergänzte sie und holte noch die letzten Akten heraus, ehe sie Shizuka die eine Hälfte gab. Die andere zog sie zu dem anderen Stuhl, auf dem sie sich nieder ließ. Auf den weiteren Vorschlag der Fairy Tail Magierin nickte die Untote erneut, nahm sich einen Stift und ein Stück Papier und machte sich eine Liste fertig. Kaum stand diese begann sie nach den ausgewählten Kategorien zu sortieren, Striche auf dem Papier zu machen. Eine Weile fuhren sie so fort, bis beide feststellten, dass es keine Gemeinsamkeit im Geschlecht oder dem Alter der Entführten gab. Stichprobenartig untersuchte Shizuka dann, ob sich vielleicht eine Gemeinsamkeit in den Berufen fand, wurde aber auch da nicht fündig. Es schien, als würde es kein Muster geben. Als nächstes erkundigte sie sich, wo die Perosnen das letzte Mal gesehen oder viel mehr die "Überreste" gefunden wurden. Dann fiel ihr Blick auf die Kart eund sie schlug vor, den Stapel chronologisch zu sortierne und die Orte dann nach und nach auf der Karte einzutragen. Mái machte sich direkt daran, nahm sich die Akten und schlug immer die erste Seite auf, um das Datum zu lesen und dann zu sortieren. Bisher waren es 16 Vermisstenfälle. Also noch eine Menge an Akten, bei der es nicht allzu lange dauern dürfte, die Akten zu sortieren. Ein paar wenige Minuten später, hatten sie wieder einen chronologisch sortieren Stapel. "Ich schlage vor, ich lese dir die Fundorte vor und du markierst sie dann.", meinte sie, wartete ab, dass Shizuka etwas fand, womit sie die Fundorte auf der Karte markieren konnte. Dann nahm sie sich die erste Akte und schlug sie auf. "Also der erste Vermisste ist ein paar Blocks von der Geistervilla verschwunden...", begann sie, schlug die Akte zu und legte die Akte auf die andere Seite neben sich, sodass sie rechts immer eine neue Akte nehmen und sie anschließend links neben sich auch einen neuen Stapel legen konnte. "Der zweite in der Nähe von der Motel Bar Oak Tree...", fuhr sie fort, warte ab, dass die Otorame hinterherkam, ehe sie auch diese Akte wieder weglegte und mit der nächsten fortfuhr. Eine Weile ging es so weiter und allmählich füllte sich die Karte und die beiden Magierinnen kamen der Antwort nach der sie suchten langsam näher. Jetzt mussten sie das fertige Bild nur noch auf Gemeinsamkeiten untersuchen und entsprechend deuten.
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