Wohnquartiere der Rune Knights

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Wohnquartiere der Rune Knights
Art: Gebäude
Spezielles: Zutritt nur für Mitglieder der Rune Knights
Beschreibung: Die Wohnquartiere der Rune Knights befinden sich in einem riesigen Gebäude am Rande der Stadt. Sie bieten für jedes Mitglied der Elitedivision ein eigenes Zimmer, sowie kostenlose Mahlzeiten die in der ebenfalls im Gebäude befindlichen Kantine eingenommen werden können. Für die Mitglieder mit niedrigem Rang stehen einfache Zimmer bereit, in dem sich ein Bett, ein Schrank, ein Regal, ein Schreibtisch mit Stuhl sowie ein Bad mit Dusche befinden. Aber je höher der Rang, desto größer und auch etwas luxuriöser werden die Räume.
Die Gänge sehen dabei auf jedem Stockwerk fast identisch aus und nur dank der Nummern- und Namensschildern ist es wirklich möglich die Räume auseinander zu halten.

Change Log: ---

Ja, heute war wirklich ein schöner Tag. Daher war es auch kein Wunder, dass die Stadtverwaltung von Crocus ausgerechnet heute eine neue Arena einweihen wollte. Direkt im Zentrum des touristischen Viertels, nicht weit weg von der Stadtmitte, waren seit einiger Zeit Bauarbeiten vonstatten gegangen, die vor kurzem beendet wurden. Yui war an diesem Ort schon einige Male vorbeigelaufen, doch heute sollte die Eröffnung geschehen. Wenn er nicht etwas zu tun gehabt hätte, dann wäre er bestimmt bald in den Reihen der Zuschauer, um das Spektakel zumindest kurz zu beobachten. Doch momentan saß er noch am Schreibtisch seines Zimmers, ein paar Zettel waren auf dem dunklen Holz verteilt, doch seine Augen waren an zwei Briefe gekettet. Einen davon hielt er in der Hand, während die Seelenspiegel des Blauhaarigen jedes einzelne Wort scannten. Er sollte also heute die Hauptattraktion der Arenaeröffnung sein? Ein schmales Lächeln schmiegte sich in sein Gesicht, der Gedanke war nicht gerade unattraktiv. Yui war einem Wettbewerb nicht abgeneigt und sich mit anderen Magierin messen war durchaus keine schlechte Aktivität für einen offiziellen Auftrag der Rune Knights. Seine Partnerin war eine Person, deren Namen er zugegebenermaßen nicht sonderlich kannte, doch in den letzten Tagen hatte er ihn tatsächlich ab und zu mal vernommen. Eine Runenritterin, die wohl erst vor kurzem wiedergekommen war, das klang interessant. Yuitora war gespannt, seine Partnerin kennenzulernen, doch vorher hatte noch etwas anderes die Aufmersamkeit des Mannes auf sich gezogen. Seine Augen wanderten zum zweiten Brief. Adressiert an Yuitora Tomoeyasu, Absender Cassius Velnarion. Er hatte sich dieses Stück Papier schon ein paar Mal durchgelesen, seitdem der Brief heute Morgen bei ihm eingetroffen war und mit jedem Mal wurde ihm der Inhalt der Nachricht immer mehr bewusst. Er hatte nicht gedacht, dass sich aus diesem kleinen Sparring in der Trainingshalle letztens so eine Möglichkeit ergeben würde. Doch Yui wäre dumm, diese Gelegenheit nicht zu ergreifen!

Doch…vorher kam die heute Aufgabe. Der Tomoeyasu legte beide Briefe zur Seite und erhob sich vom Stuhl. Sobald er das Showmatch vollführt hatte, würde er Cassius seine Antwort schicken. Ein gutes Gefühl machte sich in seinem Körper breit und verlieh dem Magier einen sprunghaften Elan, den man von ihm nicht sehr oft sah. Heute würde bestimmt ein guter Tag werden. Mit seinem Schwert an der Seite und einer frischen Uniform verließ Yui nun sein Zimmer und machte sich auf, den Raum seiner Partnerin aufzusuchen. Wenn er sich nicht versah, waren sie sogar auf derselben Etage, nur am anderen Ende des Gebäudes. Es dauerte immerhin nicht lange, durch die immer gleichbleibenden Gänge der Wohnquartiere zu laufen um letztendlich vor ihrer Tür anzukommen. Dreimal klopfte der Blauhaarige an der Tür. “Linnéa Metherlance?” Rief er mit moderater Stimme und wartete auf eine Antwort. Da kam jedoch keine. Erneut klopfte Yuitora gegen die Tür. “Linnéa Metherlance. Yuitora Tomoeyasu hier, es gibt einen Auftrag zu erledigen.” Ob sie ihm antworten würde? Nicht, dass er viele Möglichkeiten hatte, denn hereinstürmen konnte er ja nicht einfach so.

@Linnéa

“Linnéa Metherlance?” Mhhh. Bei dem Namen klingelte irgendwas. Die schlafende - eigentlich angesprochene - Person zog ihre Augenbrauen zusammen, als kämen irgendwelche komischen Erinnerungen. Oder eher: ihr Traum passte sich irgendwie an. Jemand klopfte an ihrer Tür. Eine männliche Stimme. Eventuell handelte es sich um den älteren Bruder dieser Linnéa Metherlance? Es klang in ihrer Wahrnehmung so. Und sie selbst war eben jene. Es fühlte sich zugleich vertraut, aber auch fremd an. Und vor allem war es eins: verschwommen. So oder so komisch, immerhin war sie nicht diese Linnéa! Und doch wurde dieser Name sogar nochmal erwähnt, wie absolut nervig! Sie wollte doch nur in Ruhe hier schlafen. Entsprechend musste der Unmut zum Ausdruck gebracht werden. »Hier ist keine Lin..néa Medderlaaance.« Genuschelt und definitiv unzufrieden gebrummt, kamen diese Worte nicht nur im Traum von ihr aus, sondern auch in der Realität. »...glaub ich zumindest.« Wurde schließlich noch hinten dran ergänzt, weil das Ganze einfach irgendwie komisch war. Sie war wohl doch nicht so hundertprozentig überzeugt, nicht eben jene gesuchte Person zu sein. Ach und wenn schon!

Aber Moment. Da war noch ein Wort gefallen, das bei ihr klingelte. Auftrag! Nee, oder? Der Klammergriff um ihre Bettdecke verfestigte sich. Im letzten Jahr hatten Aufträge nie was Gutes bedeutet. Dinge, die notwendig waren, um ihre Mission aufrecht zu erhalten und das Persona auszuspielen, welches sie darstellte. Und doch Dinge, die ihr oft nicht gefallen hatten. Der Raum in ihrem Traum wurde dunkler ob ihres fehlenden Willen, einem solchen Auftrag nachzugehen. Klar, häufig konnte sie die Ausführung ihrer Aufträge oder einfach den Bericht hinterher zurecht biegen, wenn sie denn allein war. Aber leider ging das nicht immer. Trotz der Erlaubnis der Rune Knights waren also oftmals Dinge erfordert, die sie wahrlich nicht tun wollte. Und nun würde sie keine Tomate dazu bringen, dafür heute ihr geliebtes weiches Bett zu verlassen - der kleine Safe Space, den sie hier in der dunklen Gilde hatte. »Nööö, kein Auftrag. Will nich’ wieder irgendwas Böööses tun. Nicht mit einer Tomate.« Natürlich musste sie ihren Unmut wieder ausdrücken, während sie im Schlaf zappelte, die Bettdecke als Feind ansah und scheinbar festsetzen wollte - um ihr klarzumachen, dass sie genau dort blieb, wo sie gerade war! So vergingen ein paar Sekunden, bis ihr Hirn sich an dem nächsten Anker festhielt. Moment. Es war doch ihr Bruder, der da geklopft hatte, oder nicht? Vielleicht wollte er auch einfach nur mal wieder etwas aus ihrem Zimmer haben, wie so oft. Unter anderem dieses Fragment aus ihrer Vergangenheit, ebenso wie die Bereitschaft für Notfälle oder Ähnliches hatten sie bis heute dazu veranlasst, ihre Zimmertüre nicht abzuschließen. Ganz davon ab, dass ohnehin niemand ihr Zimmer aufsuchte. Die meiste Zeit war sie außerhalb dessen unterwegs und so persönliche Kontakte hatte sie bei den Rune Knights bislang nicht aufbauen können. Und doch spürte sie ein weiteres Ärgernis in sich aufkeimen. Wieso musste er immer klopfen und sie aus dem Schlaf reißen, statt sich einfach zu holen was er brauchte?! »Wenn du was brauchst, komm halt rein!« Murrte sie entsprechend schlaftrunken und leicht genervt. Niemals hätte ihr Hirn an die reale Situation gedacht, in der sie sich gerade befand. Nicht so kurz nach dem Lebensumschwung. Diesmal führte ihr Unmut dazu, dass sie wieder ein wenig zappelte und sich damit über die Kante ihres Bettes beförderte. Da ihre Decke den Weg zuerst gefunden hatte - zumindest der Teil des riesigen Stücks Stoff (Verbleibsel aus ihrer Zeit im Elternhaus), um den sich nicht ihr Körper wickelte - landete sie sogar recht sanft, sodass es sie nicht weiter störte und sie ihr schönes, leider gestörtes Schlummern nun eben auf dem Boden forsetzte. Erholsamer Schlaf war heutzutage ganz schön schwierig!

Yui wartete geduldig auf eine Antwort. Nach dem ersten Klopfen kam leider nichts, doch als er ein zweites Mal nach ihr fragte, ertönte plötzlich eine Stimme. Aber irgendwie…sagte sie, hier war keine Linnéa. Der Blauhaarige schaute kurz zur Zimmernummer. Nein, er hatte die richtige erwischt, da war er sich ganz sicher. Den Zusatz, dass sie es zumindest glaubte, warf wiederum Fragen auf. War sie am träumen? Schlafreden? Wollte sie sich vor der Arbeit drücken? “Ich-” er überlegte seine Worte, irgendwie schien er nämlich gerade nicht weiterzukommen. Und je mehr Zeit verging, desto komischer wurden ihre Antworten auch. Böse Taten und Tomaten? Das hier war ein sehr weirder Morgen, und dabei hatte er noch nicht einmal richtig begonnen. Yui kratzte sich etwas ratlos am Hinterkopf. Sollte er jetzt wirklich einfach reingehen und diese Sache hier in ihrem Zimmer klären? Nun, er musste es irgendwie schaffen, dass seine heutige Partnerin mit ihm mitkam, ansonsten wäre er wohl alleine. Auch etwas, womit er an sich kein Problem hatte, aber wie sähe das denn für Linnéa aus, wenn diese bei einem Auftrag nicht präsent war, für den sie eingeteilt wurde? Hmmm, vermutlich würde er nicht drumherum kommen, die Tür zu öffnen. Er hoffte einfach nur, nichts zu sehen, was nicht für seine Augen bestimmt war.

“Ich…ich komme rein.” Sagte er und nahm die Klinke in die Hand. Erstaunlicherweise war die Tür wirklich nicht verschlossen, sondern ließ sich ganz einfach nach innen öffnen Yuitora ging sicher, dass er zuerst gen Boden schaute, um seinen Blick auch ja nicht dorthin zu legen, wo es vielleicht ungünstig war. Schnell bemerkte er jedoch, dass sich noch etwas auf dem Boden befand: Seine Partnerin! Also…irgendwie konnte das doch nicht gesund sein, oder? Etwas überrascht schaute er eine Sekunde auf die Frau, die in ihrer Decke eingewickelt auf dem Boden lag, bis ihm tatsächlich ein hörbares Seufzen entwich. “Linnéa, bitte wach auf. Wir haben einen Auftrag hier in Crocus zu erledigen.” Er versuchte, sie weiterhin mit seinen Worten zu erreichen, aber ob das so erfolgreich war? Kurz überlegte der Tomoeyasu seinen nächsten Schritt, doch schließlich kam er ihr etwas näher und kniete sich neben sie. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und schüttelte die Dame ganz leicht, damit sie davon ebenfalls hoffentlich ein wenig aus ihrem Traumland kam. “Komm schon, du kannst nicht die ganze Zeit schlafen.” Ob das half? Er zog an jedem Strohhalm und wollte nicht zu Methoden greifen, die unangenehm für sie werden könnten.

@Linnéa

Die Metherlance wäre definitiv dankbar für Yuitoras Einstellung - wenn sie denn nicht im Land der Träume war, statt wie es für tüchtige Runenritter üblich war, auf den Beinen zu stehen. Es war immerhin nicht selbstverständlich, sich für den Ruf eines Kollegen einzusetzen, geschweige denn dafür einer solchen Situation zu trotzen. Es gab sicherlich genug, die einfach allein losgezogen oder sie verpfiffen hätten. Stattdessen betrat er das Zimmer, ganz so wie Halbschlaf Linnéa es verlangt hatte. Doch statt dass er sich einfach stumm holte, was er brauchte, redete er plötzlich mit ihr! Wie frech. Die Worte drangen zwar an ihre recht guten Ohren, doch der Inhalt kam dennoch nicht so weit, als dass er verarbeitet werden konnte. Dafür schlummerte sie einfach zu tief. Was natürlich nicht hieß, dass sie nicht trotzdem mit einem Murren antwortete, welches ihren Unmut über die Störung zum Ausdruck brachte. Sogar ein leises »Bin nicht daa..« wurde noch ergänzt. Na, bestimmt glaubte er ihr das, während er so vor ihr stand, oder? Offensichtlich nicht, denn der nächste Schritt wurde eingeleitet, der die Störung letzten Endes aufs Maximum trieb. Berührung! Und noch darüber hinaus ein Schütteln! Okay, nun wars genug. Ihr Bruder nahm sich eindeutig zu viel raus und ihre Genervtheit war am Höhepunkt. In einer flinken Bewegung schob sich Lin auf eines ihrer Knie und griff mit beiden Händen nach dem Stoff von Yuis Uniform, einige Zentimeter unter dem Kinn, um ihn so nah an sich heranzuziehen, dass ihre Stirn seine berührte - ein Move, den sie nicht zum ersten Mal gemacht hatte. Ihre Stimme erklang furienartig, zumindest so lange bis sich ihre goldenen Augen endlich öffneten und direkt - aus nächster nähe - in unerwartet blaue Augen starrten. »Kannst du nicht einfach nehmen, was du brauchst und ab…hauen?« Ihre Stimme brach letztlich ab und sie sprach den letzten Teil nur äußerst leise und perplex, während ihre Augen ein paar Male verdutzt blinzelten. Sie ließ unmittelbar von ihm ab, dabei etwas ungeschickt zurück auf ihren Allerwertesten plumbsend.  »Was.. machst du hier in meinem Zimmer?« Und dann kam der Moment der Erleuchtung, in dem alle wichtigen Informationen auf sie einregneten und sie Yuitoras zuvor gesprochenen Worte stückweise zumindest doch abrufen konnte. »Ein Auftrag, hier in Crocus..«, wiederholte sie die Keyfacts, die er zuvor genannt hatte. Und dann kam die nächste Erleuchtung - ihr absolut unprofessionelles Verhalten. Das vor ihr war nicht ihr Bruder und sie befanden sich im Hauptquartier der Runenritter. Sie glaubte sich sogar erinnern zu können, ihren Questbegleiter als Tomate bezeichnet zu haben! Ganz zu schweigen von ihrer mehr als ruppigen Reaktion auf seinen eigentlich sanften Weckversuch. Wie. absolut. peinlich.

Die Metherlance wäre wohl keine Metherlance, wenn sie darauf hin nicht fast automatisiert auf ihre Knie rutschen und ihren Oberkörper gen Boden für eine entschuldigende, tiefe Verbeugung rücken würde. »Bitte entschuldige mein absolut unprofessionelles Verhalten. …und vor allem, dass ich dich als Tomate bezeichnet hab. Ich verspreche, das wieder gut zu machen.« Die Ergänzung mit der Tomate fügte sie dabei deutlich leiser und schon fast ein wenig schmollig hinzu, doch irgendwie war es ihr wichtig. »Eigentlich ist mir korrektes Verhalten sehr wichtig.« Während ihr Kopf quasi am Boden ruhte, fiel ihr auf, dass sie hier gerade in einem übergroßen T-Shirt und naja, Unterhose saß. Klar, es war definitiv lang genug, um alles zu verdecken.. doch nur, wenn man darauf achtete. Was sie wohl eher nicht getan hatte. Mit einer leichten Schamesröte setzt sie sich also wieder auf, während ihre Hände zum Stoff des T-Shirts wanderten, um diesen noch ein kleines Stück runterzuziehen und ihn dort zu halten. »Ähm.. ich würde mich kurz umziehen und dann können wir los. .. Wenn das für dich okay ist.« Letzteres galt wohl vor allem der Tatsache, ob er nach dieser Aktion wirklich noch dazu bereit war, mit ihr loszuziehen. »Du kannst mir währenddessen gerne erzählen, worum es in der Mission geht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen.« Für ein paar wenige Sekunden wanderte ihr Blick auf ihren Schoß, bevor er sich wieder hob, um wieder den direkten Blickkontakt mit Yuitora zu suchen. »Danke, dass du mich geweckt hast.« Der Scham über die ganze Situation war ihr definitiv noch anzusehen, allein an den leicht rosanen Wangen. Doch nun hieß es erstmal warten. Einerseits, ob er bereit war, die Mission trotz des unschönen Kennenlernens - ehrlich gesagt wusste sie gerade nicht mal mehr seinen genauen Namen, obwohl sie sich recht sicher war, ihn schon auf dem Flur gesehen zu haben - mit ihr anzutreten oder sie nicht sogar zu melden. Andererseits, dass er ihr ein wenig Platz einräumte - und wegdrehte? - damit sie in ihre Uniform schlüpfen und ihr Katana anlegen konnte.

Das hier war definitiv einer der ungewöhnlichsten Morgende, die Yui bisher in den Wohnquartieren hatte. Normalerweise verlief die Zusammenkunft mit seinen Questpartnern recht problemlos und schnell, doch irgendwie sollte das hier gerade ziemlich anders verlaufen. Nicht nur musste er einfach so in das Zimmer seiner Partnerin treten und sie schlafend auf dem Boden auffinden, kaum hatte er sich dazu durchgerungen, sie aktiv zu wecken, nahm diese den Blauhaarigen und sagte ihm ziemlich nah, dass er abhauen sollte. Seine recht gutes Pokerface wurde weggewischt und der Ausdruck des Blauhaarigen war nun verdutzt und überrascht. Seine eigene, leichte Schamesröte konnte er jedoch noch gut zurückhalten, sodass er schnell wieder auf die Beine kam, sobald sie ihn losließ. Kurz richtete er seine Kleidung wieder, während er auf den nun ebenfalls ziemlich verwirrten Blick seiner Kameradin schaute, die wohl so langsam realisierte, was hier passiert war. Yui schaute jedoch kurz daraufhin wieder weg, immerhin wollte er nicht starren. Es war immernoch ihr Zimmer und sie…saß da in Unterwäsche. Seinen Blick richtete er nun einfach gegen die Wand, während die Konversation ihren Lauf nahm. “Es ist ja jetzt alles gut, also mach dir da nichts draus.” Meinte er schließlich nur mit einem Lächeln. Am Ende war ja nix großes passiert, es handelte sich lediglich um ein Missverständnis. Und auch wenn ihm gutes Verhalten nicht unwichtig war, Yui war kein Spießer.

“Das…klingt nach einem guten Plan. Ich würde es bevorzugen, meinen Blick nicht die ganze Zeit von dir abwenden zu müssen.” Das könnte sonst ziemlich problematisch werden. Mit diesen Worten drehte der Tomoeyasu sich um und ging zur Eingangstür. Diese stand nämlich immernoch offen und er wollte ihr nun wirklich nicht noch mehr Scham bereiten. Dementsprechend schloss er die Tür von innen und starrte nun diese einfach an, während seine Kollegin sich im Hintergrund fertig machte. “Es geht um eine Kampfarena, die seit einiger Zeit hier in Crocus gebaut wird. Ich weiß nicht, ob du sie schonmal gesehen hast, soweit ich erfahren habe, bist du erst vor kurzem wieder hier angekommen.” Ob sie darüber wohl Worte verlieren wollte? “Zur Feier der Fertigstellung soll dort ein Showkampf veranstaltet werden, bei dem wir uns gegen ein paar andere Magier messen sollen. Der Veranstalter scheint den Rune Knights eine gute Summe für diese Quest geboten zu haben.” Es war ja auch immerhin gute Werbung für Crocus, auch wenn diese Stadt sie sicher nicht brauchte. Doch noch mehr Touristen, die sich dann auch noch irgendwelche Kämpfe anschauen konnten, schadeten wohl nicht. “Wir haben noch etwas Zeit, bevor wir uns dort einfinden sollen, also mach dich wegen gerade eben nicht verrückt.”

@Linnéa

Jap, ungewöhnlicher Morgen traf dieses Erlebnis hier definitiv auf den Punkt. Yuitora war mit diesem Gefühl absolut nicht allein, denn Linnéa konnte sich ebenfalls bei bestem Willen nicht erklären, wie ein.. sagen wir Queststart so schief laufen konnte. Okay, in gewisser Weise wohl schon irgendwie. Dass ein gefaktes Leben so einen Einfluss auf ihr eigenes Leben hatte, war etwas, dass der Runenritterin nicht passte. Eine Tatsache, die ihr inzwischen des Öfteren auffiel und regelmäßig eine gewisse Übelkeit in ihr auslöste - so auch in diesem Moment. Und doch musste sie für ihre Aktionen gerade stehen. Die Dragonslayerin machte sich auf jede Reaktion gefasst - wobei sich ihr Kopf eigentlich nur alle schlimmen Varianten ausmalte, weshalb sie äußerst verdutzt war, als Yuitora tatsächlich sagte, sie solle sich nichts daraus machen. Hoah, sogar mit einem Lächeln dazu! Dem konnte man doch Vertrauen schenken, oder? Ihr Herz war ihr jedenfalls nahezu in die Hose gerutscht und nun machte sich ein Schwall Erleichterung in ihr breit, die sie die vorangegangene Übelkeit schnell vergessen ließ. Ihre Freude über seine Reaktion machte sich in einem weiten, ehrlichen Lächeln auf ihren Lippen bemerkbar. »Danke, To.. ähm..« Nun, an wenige Keyfacts hatte sie sich erinnern können, doch sein Name zählte leider nicht dazu. Ihre Augenbrauen zogen sich ein wenig peinlich berührt zusammen und ihr Blick ruhte hilfesuchend auf dem Blauhaarigen, in der Hoffnung, er würde die fehlende Information selbst ergänzen.

Als Yui mehr oder minder den Vorteil von Klamotten in dieser Situation erwähnte - ein Spruch, der sie doch ein wenig kalt erwischte - prustete die Schwarzhaarige irgendwie ertappt und leicht amüsiert. »Hm ja, das könnte die Mission wohl etwas erschweren. Es sei denn du stehst auf Herausforderung..?« Ihre Witze waren wohl immer noch nicht besser geworden. Naja! Immerhin ging er mit ihrem Plan dacor, also machte sie sich nun auch dran, ihren Part zu erfüllen. Kurz schweifte ihr Blick suchend durch ihr Zimmer, fand dabei recht schnell die ordentlich aufgehängte Uniform, die sie nun schon begleitete, seit sie der Elite Einheit beigetreten war. Und doch war sie nun eine ganze Weile ungetragen. Ihr Herz pochte definitiv ein wenig schneller, als sie nun zu dem guten Stück griff, kurz einen Blick zu Yuitora wandte - Scham war da doch noch ein wenig so eine Sache - und schließlich das riesige T-Shirt über den Kopf zog und gen Bett beförderte, ehe sie in die Uniform hinein schlüpfte. Natürlich lauschte sie nebenbei den Worten ihres Kollegen und stutze kurz, als er eine Kampfarena erwähnte. »Huh, eine Kampfarena? Die ist mir tatsächlich neu.« Irgendwie war sie sich nicht ganz sicher, was sie davon halten sollte. Ein bisschen Kolosseum-Vibes brachte es auf jeden Fall mit sich, und doch.. »..Spannend.« Das traf es ihrer Meinung nach ganz gut. Letztlich kam es wohl darauf an, wie eine solche Arena eingesetzt wurde. Während die Dragonslayerin weiter lauschte, griff sie zu einem Gürtel, den sie sich um die Hüfte band und anschließend zu ihrem Schreibtisch blickte, an welchem ihr Katana lehnte. Auch dieses hatte sie auf Mission nicht mitnehmen können - immerhin hätte man sie daran identifizieren können - also war sie umso zufriedener, als sie es nun an ihrem Gürtel befestigte. Endlich wieder vereint. Nahezu automatisch tätschelte sie dessen Griff kurz, ehe ihr wieder einfiel, dass sie sich beeilen sollte! »Ein Showkampf, huh? Das ist definitiv mal was Neues. Irgendwie Marketing..« Und irgendwie.. erschien ihr ein wenig Dampf abzulassen gerade furchtbar richtig! Ob sich das wohl auch derjenige gedacht hatte, der ihnen die Mission zugeteilt hatte? So oder so war sie dieser Person dankbar! »Dann sollten wir wohl ordentlich demonstrieren, was die Rune Knights so drauf haben, oder?« Jap, in ihrer Stimme - sowie dem Grinsen ihrer Lippen - schwang definitiv eine gewisse Vorfreude mit. Zu guter Letzt schlüpfte Lin noch in ein paar schwarzer Strümpfe, die ihr etwa bis zur Mitte der Oberschenkel reichten, zog ihre weißen Stiefel darüber und finalisierte das Ganze mit weißen Handschuhen. Noch ein letztes Mal blickte sie durch ihr überschaubares Zimmer - um sicherzugehen, dass sie nichts vergessen hatte. Alles safe! Gerade, als sie also zu ihrem Questpartner losstiefeln wollte, schien dieser sie nochmal zur Situation beruhigen zu wollen. Lin schob ihre Unterlippe ein wenig vor - eine Art Schmollen, die ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck brachte. »Wenn wir noch etwas Zeit haben.. was hältst du von Frühstück To-Go? Auf meine Kappe. Als wenigstens eine kleine Form der Wiedergutmachung.« Schon während den Worten bewegte sich Linnéa auf ihn zu, um schließlich - mit hinter dem Körper verschränkten Händen - ihren Oberkörper leicht vor ihn zu beugen und so direkten Blickkontakt zu erhalten und gleichermaßen zu demonstrieren, dass er sich nicht mehr abwenden musste. »Wenn nicht müsste ich mit schlechtem Gewissen kämpfen, das würde bestimmt unsere Performance gefährden!«, witzelte sie mit einem gut gespieltem theatralischen Blick - als würde es um Leben und Tod gehen! Kaum hatte sie die Worte gesprochen öffnete sie die Tür des Raumes, schob sich an ihm vorbei hinaus und wartete brav, bis er selbst hinausgegangen war, um die Tür wieder zu schließen - und diesmal auch abzuschließen. Musste ja niemand.. oder eher nicht noch jemand ihre Unordnung sehen! »Ich kenne da einen guten Spot! Da gibts sowohl gesund und nährstoffreich als auch Süßes - je nachdem was du bevorzugst. Ist direkt um die Ecke.« Ha, bei Essen konnte ihr immer noch niemand etwas vormachen! Eilig - als hätten sie Zeit wiedergutzumachen, aber vielleicht auch vor allem etwas hungrig - stiefelte sie also voran in Richtung besagten Ortes. »Uhm. Was hast du eigentlich zu meiner Abwesenheit erfahren, wenn ich fragen darf?« Tatsächlich war sie sich nicht 100% sicher, wie offen sie bereits darüber sprechen durfte. Entsprechend war sie doch.. neugierig.

Wie auch immer diese erste Zusammenkunft nun verlaufen war, Yui war am Ende doch froh, dass seine Partnerin sich recht schnell fing. Er war ihr wegen solchen Kleinigkeiten überhaupt nicht böse oder negativ gegenüber gestimmt, es war ja nichts großes passiert. Auch wenn das Problem der Klamotten weiterhin existierte, weswegen er seinen Blick erstmal nicht auf die Frau vor ihm warf. “Yuitora Tomoeyasu. Aber nenn mich einfach Yuitora oder Yui.” Sie waren Kollegen, da wollte er nicht hochgestochen agieren und sich gegenseitig siezen oder mit Nachnamen ansprechen. Außerdem war sein Spitzname kurz genug, dass dieser in einem Ernstfall schnell auszusprechen war. Schnell entfernte er sich nun von ihr und gab der Magierin genug Freiraum, um sich entsprechend zu bekleiden, während er ihr eine kurze Zusammenfassung ihrer Quest gab. Ja, spannend traf es wohl am besten. Diese Kampfarena schien wirklich für den Tourismus gebaut worden zu sein, aber ob sich das auf Dauer halten sollte? Nun, es gab bestimmt noch mehr Verwendungszwecke als irgendwelchen Leuten dabei zuzusehen, wie sie sich auf die Mütze hauten. Heute war das aber nicht der Fall, denn ihr Showkampf würde vermutlich genau darauf hinauslaufen. Yui würde lügen, wenn er bestreiten würde, dass ihn seine Kontrahenten interessierten. Auch wenn heute zum Glück alles im Sinne eines fairen Wettkampfs und einer guten Show stattfand, war der Blauhaarige einem Kräftemessen nicht abgeneigt.

“Ich sehe, wir sind uns in diesem Punkt einig.” Meinte er nur auf ihren ebenso vorhandenen Enthusiasmus hin. Ja, sie würden auf jeden Fall zeigen, warum die Rune Knights dafür da waren, dieses Königreich zu beschützen! Seine Augen wandten sich schließlich wieder von der Wand ab, als das Gesicht der Metherlance ihn anblickte. Das hieß wohl, er konnte sie endlich wieder anschauen? Kurz musterte er seine Kollegin, die nun in ihrer Uniform bei ihm stand. “Eine passende Uniform. Sie steht dir” Sagte er nur mit einem Lächeln und musste kurz über ihren Vorschlag nachdenken. Yui würde solche Wiedergutmachungen von alleine nicht vorschlagen, immerhin gab es für ihn nichts, was man wieder gut machen müsste. Allerdings konnte er doch gerade kaum nein sagen, oder? “Wenn du darauf bestehst, dann sehr gerne.” Antwortete er und trat aus ihrem Zimmer heraus. “Ich bevorzuge es nährstoffreich und gesund. Wie ist es bei dir?” Ja, Yui war kein großer Freund von Süßkram. “Deine Abwesenheit? Lass mich kurz überlegen…” Er strengte zwar seinen Kopf ein wenig an, doch das Ergebnis war schnell zu hören. “Nicht sehr viel, wenn ich ehrlich bin. Ich weiß, dass du wohl einen Auftrag hattest und erst vor kurzem wiedergekommen bist. Die Details kenne ich allerdings nicht. Wenn du darüber reden willst, nur zu.” Versicherte der Blauhaarige mit einem Lächeln, während sie die Wohnquartiere der Rune Knights verließen und er seiner Partnerin nun die Führung überließ. Sie musste die Beiden immerhin zu dem Ort führen, den sie vorgeschlagen hatte.

@Linnéa