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 Ländereien Zentral-Fiores

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Aska
Dämonentöterin
Aska
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BeitragThema: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySo 16 Okt 2022 - 21:01

das Eingangsposting lautete :

Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 Zentralfiorem6erp

Ortsname: Ländereien Zentral-Fiores
Art: Freiraum
Spezielles: -
Beschreibung: Die Landschaft Zentral-Fiores ist geprägt von satten, grünen Farben und weitläufigen Feldern, Wiesen und Wäldern. Abgelegen von der großen Hauptstadt führen nur noch Feldwege und Trampelpfade Reisende an ihr Ziel. Je nach dem, in welche Richtung des Landes man sich begibt, ändert sich die Umgebung natürlich dementsprechend.

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AutorNachricht
Athena

Athena
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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySa 11 Nov 2023 - 22:30

09 | @Aska

Selbst als Kreatur der Magie, der lebendig gewordenen Kampfeslust, musste man manchmal inne halten und staunen. Ob es nun war, weil man auf einem Waldspaziergang eine Lichtung voller Blumen entdeckte. Oder weil man am Fuße eines Wasserfalls stand und einem die Gischt Haare und Gesicht einnebelte. Oder aber man ging um eine Ecke und stand einem niedlichen Hund gegenüber. Oder, und das war die letzte Alternative, man sah einem gleißenden Kugelblitz zu, wie diese Lichtgestalt einen eigentlich recht gut vorbereiteten Hinterhalt im Alleingang auseinander nahm. Es war unmöglich Aska bei ihrem Angriff mit den Augen zu folgen. Einzig das Leuchten ihrer Lichtkuppel schien mal hier, mal dort zwischen den Bäumen hervor, tränkte die Blätter der Bäume und Büsche, dass nur noch deren Rippen zu sehen waren. Die Runensoldaten schienen ebenso wie Athena die Dämonentöterin zum ersten Mal im Einsatz zu sehen. Die Teile der Truppe, die grade das Rad austauschen wollten, waren wie erstarrt, glotzten stattdessen in den Wald hinein. Dem Rest erging es nicht sonderlich anders. Athena war leider nicht die erste, die sich wieder in Bewegung setzte, aber zumindest bei den ersten dabei. Mit einer flüssigen Bewegung wurde Pluma aus seiner Scheide gerissen und als Dirigierstock zweckentfremdet. Ein Deut ging von den Runensoldaten, die grade damit beschäftigt waren das Rad zu tauschen, in Richtung Waldesrand. "Lasst das Rad liegen! Waffen bereit machen!"

Unpassend fröhlich tanzte die Feder Chamuels durch die Luft. Die Nymphe hatte sie mit einem sachten Puster in Richtung der Runensoldaten befördert, in deren Reihe sich eine rosa-leuchtende Gestalt formte. Der Engel formte sich zu seiner humanoiden Form, auch wenn er nicht so wirklich körperlich zu werden schien. Mit dem Rauschen von Wind schnappten zwei gewaltige, grüne Flügel auf und legten sich schützend um die dem Wesen nächsten Runensoldaten. Auch diese bestanden aus nicht mehr als in Form gegossenem Licht. Einzig das Schwert mit seiner breiten Klinge war scharf zu erkennen. "Chamuel, beschütz' unsere Leute!", brüllte Athena weiter Befehle heraus. Die jadegrünen Augen des Engels schnappten auf. In Unisono hoben sich erst zwei Engelsklingen, dann die Speere und Stäbe der Runensoldaten den anrückenden Banditen entgegen. "Kreist sie ein! Versucht sie lebend zu fassen!" Die Banditen kamen ungeordnet aus dem Wald gebrochen, aber bereit aufzugeben waren sie augenscheinlich nicht. Einer der Männer an der vordersten Front streckte eine Hand nach Athena aus, die grade ein ganz und gar wunderbares Ziel abgab. Unter Knirschen bildete sich eine steinerne Faust, die auf die Nymphe zuschoss. Die ersten Angriffe der Runensoldaten gingen ins Leere. Rumpelnd schob sich eine Wand aus lehmigen Waldboden in die Hiebe und Stiche. Mit einem ganz und gar undamenhaften Grunzen ließ Athena Plumas Klinge durch die Luft sirren und brachte die Waffe in die Bahn der irdenen Faust. Das Geschoss platzte in Myriaden Splitter. Etwas tropfte heiß auf Athenas Wange. Mit einem Ächzen ging die Nymphe in die Knie, reckte aber schon wieder die Waffe hoch. "Links um die Mauer, rechts um die Mauer! Sie wollen an die Wägen!" Und wie recht sie doch leider hatte. Unter dem schrecklichen Kreischen reißenden Metalls wurde der Wagen unter Athena angehoben. Eine Steinsäule brach direkt unter ihren Füßen aus dem Dach und schleuderte die Nymphe von dem Wagen, der nun auf den Pfählen aufgespießt in der Luft hing. Die Pferde hingen noch einen Moment lang am Joch, bevor die Seile rissen und sie gemeinschaftlich durchgingen.

Pluma flog durch die Luft, als Athena die Klinge von sich schleuderte. Auf der eigenen Waffe aufgespießt zu verenden wäre schließlich ein unrühmlicher Tod. Blinde Flecken schlichen sich in ihr Sichtfeld, als der Aufprall ihr die Luft aus den Lungen trieb. Wie einfach es wäre liegen zu bleiben. Nein! Aska sah zu! Wie sollte sie von der Heldin akzeptiert werden, wenn sie nach einem Angriff liegen blieb? Ächzend, mit blutverschmiertem Gesicht, stemmte sich die Nymphe wieder hoch und wischte sich einmal mit dem Ärmel das Blut weg. Das misslang, aber dafür kamen noch ein paar hübsche Schmierer Erde dazu. Mit einem wortlosen Brüllen setzte Athena über das gebrochene Pferdegeschirr ihres Wagens hinweg. Pluma erschien in flackerndem Schein in der ausgestreckten Hand. Eine schwirrende Lichtklinge drängte einen der Angreifer zurück, der einem Runensoldaten zugesetzt hatte. Chamuel brüllte oder sprach nicht, wehrte nur so viele Angriffe wie möglich mit Schwert oder Flügeln ab. Der Engel war widerstandsfähig, aber in den grünen Schwingen zeigten sich Risse, aus denen das rosane Licht seiner eigentlichen Gestalt hervorbrach. Mit der flachen Seite der Klinge fuhr Pluma auf den bebärteten Mann runter, der Athena vorher attackiert hatte. Mühelos parierte der Mann den Hieb der Nymphe mit einer Hand, die von einer dicken Schicht Erde geschützt wurde. Splitter spritzten weg, als die Klinge Plumas wieder zurückgezogen wurde. "Schützt den letzten Wagen! Drängt den Magier zu-ugh." Der Befehl wurde von einer Faust unterbrochen, die Athena nur deshalb nicht auf den Boden beförderte, weil sie ihre Waffe mit beiden Händen dazwischen brachte. Als Dank bekam der Magier einen Tritt zwischen die Beine, der ihn zumindest für den Moment in die Defensive drängte.

Mana:

Zauber:


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Aska
Dämonentöterin
Aska
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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyDi 14 Nov 2023 - 21:30

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[ 9 | 15 ]

Aska hatte ein klares Ziel vor Augen: Der Gefängniswagen, in welcher sich der Insasse befand. Selbst wenn sie sich dort positionieren und somit verraten würde, in welchem der beiden übrigen Wägen sich der Gefangene befand. Sei es drum, bei einer fünfzig-fünfzig Chance war es ohne schon egal. Außerdem wollte Aska verhindern, dass der leere Wagen grundlos zerstört wurde. Sie brauchten ihn schließlich gleich! Wirklich ärgerlich, dass der Dritte Wagen unbrauchbar war. Am Rande bemerkte die Heldin während ihres Sprints, wie Athena ihre Engel beschwor, damit er die Soldaten schützte - so wie sie es erklärt hatte. Der Erdmagier unter den Feinden war bisher zumindest der gefährlichste Gegner, allerdings wusste Aska nicht, was mit den anderen war. Zwei andere Verbrecher konnte sie im Vorbeilauf mit ihrer Faust gezielt niederschlagen, ehe sie unweit des Wagens doch innehielt. Noch konnte sie sich nicht ins Abseits begeben, um das unüberwindbare Hindernis zu spielen. Sie musste ihren Kameraden zumindest am Anfang beistehen!

Die Pferde gingen durch, zu sehr schreckte sie das Kampfgeschehen auf. Eine der Verbrecherinnen schaffte es gerade, eine kleine Truppe der Soldaten aufzumischen. Entschlossen begab sich Aska ins Geschehen und bemerkte, dass die Fäuste der Kämpferin mit puren Kristallen verstärkt waren. Unerschrocken wandte die Dämonentöterin den Schildzauber White Devil's Luminous Decrease an, schnellte vor und stellte sich somit vor einen Soldaten, dessen Schild aufgrund der starken Angriffe zu Bruch gegangen war. Der Lichtschild der Magierin aber konnte den starken Kristallfaustangriff abfangen und deutlich abschwächen. „Steht den Kameraden bei!“, befahl Aska ihren Leuten und machte somit deutlich, dass sie sich um diese Dame kümmern würde. Ihre Hände leuchteten auf und leiteten White Devil’s Luminous Impact ein, denn es war Zeit, sich im Nahkampf zu messen! Zu Beginn der Auseinandersetzung wich Aska häufig aus, blieb daher unbeschadet. Außerdem wollte sie der Gegnerin die Oberhand lassen, damit sie nachlässig wurde. Sie war im Nahkampf nicht so bewandert, wie Aska, das bemerkte die Ritterin schnell. Somit wartete sie eine günstige Gelegenheit ab und bretterte der Magierin ihre Lichtfäuste gezielt je einmal in den Oberkörper, sodass diese Meterweit zurückgeschleudert wurde und außer Gefecht war.

Da sich die Lage minimal entspannte, die Wägen aber zunehmend in den Fokus der Feinde gerieten, wechselte Aska ihre Position. Beim richtigen Wagen angekommen, schwang sie sich geschickt auf den Gefängniswagen, auf dessen Dach sie nun stand. Erneut galt ihr prüfender Blick der Lage, allem voran aber auch Athena. Sie schlug sich weiterhin tapfer. Den Erdmagier würde sie ihr vorerst überlassen, denn eine Herausforderung musste eindringlich sein, wenn man daraus lernen wollte. Es war keine von Askas Methoden, jedem vorsorglich den Hintern zu retten. Nur wenn es brenzlig werden würde, wäre die Heldin sofort zur Stelle.
Natürlich begaben sich ein paar der Kriminellen zum Wagen. Nicht alle jedoch. „Das könnte eine Falle sein! Inspiziert den anderen Wagen!“, hörte die Devilslayerin, welche die Augen verdrehte. Der sollte doch unbeschadet bleiben, Herrgott! Dennoch lud Aska ihre linkte Hand mit Mana auf, um mit White Devil’s Holy Cannon erste Annäherungen abzuwehren. Für diejenigen, die näher zu ihr durchdringen wollten, entstand mittels Fenrir's Demon Tail am anderen Arm der jungen Frau eine lange Lichtpeitsche, mit welcher man lieber keine Bekanntschaft machen konnte.


Aska Zauber:

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Aska   |   Zauber  |  Theme
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Athena

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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyMi 15 Nov 2023 - 13:23

10 | @Aska

Dies war kein Feind, der mit irgendeiner Art von Ehre kämpfte. Grade hatte sich der Erdmagier noch um Athenas zielsicheres Knie gewickelt wie ein Wasserschlauch, der sich langsam entleerte, da torkelte er schon wieder ein paar Schritte zurück. Zwei seiner Kumpanen deckten den Mann mit ihren Waffen, die sich drohend gegen die Nymphe erhoben. "CHAMUEL!", brüllte Athena heraus. Die Füße in den hochhackigen Stiefeln - bekanntermaßen die beste Idee für einen sicheren Stand - verschoben sich. Linker Fuß nach vorn, rechter Fuß angewinkelt nach hinten. Der Ort Plumas hob sich dem rechten ihrer beiden Kontrahenten entgegen, während der Arm Athenas die Waffe nach hinten zog. Fließend ging sie in eine Nebenhut über. Diese beiden hier hatten Waffen. Der eine einen Speer, der andere eine Art grobe Keule. Die beiden Gestalten und ihre Bewaffnung sahen ähnlich abgerissen aus. Aber wenn sie ein gutes Leben hätten führen wollen, hätten sie sich nicht irgendeiner dunklen Gilde anschließen sollen, die am Ende doch nur von den Rune Knights zerschlagen wurde. Wie es das Schicksal aller bösartigen Wesenheiten in Fiore war. Eine Ruhe überkam Athena. Das hier war hingegen wieder bekannt. Für so etwas hatte sie trainiert. Die beiden waren vermutlich nicht einmal Magier, die armen. Der Blick wechselte einmal zwischen Keulenmann und Speerfrau. Der Speer war die größere Gefahr. Die Frau hatte damit einen Reichweitenvorteil. Und der Magier weiter hinten begann irgendeinen Zauber zu weben. Viel Zeit blieb nicht.

Mit einem Streich in die Luft formte Pluma eine glühende Lichtklinge, die sich von der Waffe ablöste und sirrend auf die Frau mit dem Speer zuflog. Das rechte Bein Athenas entlud die Anspannung wie eine Feder und katapultierte die Nymphe nach vorne. Reflexartig hob die Speerfrau die Arme an, um ihre Augen zu schützen. Zu ihrem Glück bewegte sie sich jedoch nicht weiter. Die Lichtklinge war nie direkt auf sie gezielt gewesen. Aus dem Augenwinkel konnte Athena sehen, wie die Keule heran rauschte. Sie selbst duckte sich unter dem jetzt gehobenen Speer hindurch, drückte dessen Schaft mit dem Arm weiter beiseite. Die Keule zu blocken oder auszuweichen war keine Zeit mehr. Mit dem Rauschen von Wind schob sich eine fedrige, grüne Barriere in den Hieb des Keulenträgers. Chamuel ächzte einmal leise auf, als die Waffe seine Schwingen traf. Rosaglühende Finger legten sich um das geschlagene Holz der Waffe, als der Engel einen Ringkampf um eben diese mit ihrem Träger begann. Athenas rechter Arm brachte Pluma einmal nach hinten, bevor er wieder nach vorne ruckte. Der Knauf des Engelsschwertes wurde der Frau mit dem Speer gegen die Schläfe gehämmert. Leblos sackte die Gegnerin zusammen, als ihr Verstand ausging und die Beine sie nicht mehr trugen. Den Rückschwung des Treffers ausnutzend säbelte Athena noch eine Lichtklinge in die Luft, die den Keulenträger in die Seite traf. Mehr als oberflächliche Wunden hinterließ der Angriff nicht, aber er gab Chamuel genug Zeit dem Verbrecher die Keule zu entwinden und hinter sich zu treten. Das Gesicht des Engels zerknitterte als hätte er grade in eine Zitrone gebissen. Trotzdem zwang die glühende Wesenheit seinen Feind auf die Knie.

Schmerzhaft prallte etwas gegen Athenas Brust. Der verlotterte Erdmagier hatte die Hand in Richtung gestreckt. Kieselchen und Lehm erhoben sich um ihn herum aus dem Erdreich. Bedrohlich drehten sich die Steinchen und Erdklumpen in der Luft, bevor sie auf Athena zurasten. Und am Körper der Nymphe kleben blieben wie hartnäckiges Kaugummi an einer Schuhsohle. Ihre Schulter wurde nach hinten gerissen, als ein Kiesel dort einschlug. Was dachte sich dieser Kerl denn? Dass eine Rune Knight einfach klein beigeben würde? Hah! Niemals! Plumas Klinge schwang herum, schrieb einen weiteren goldenen Bogen in die Luft, der auf den Erdmagier zuschoss. Dicht dahinter flitzte Athena. Oder versuchte es zumindest. Die Bewegungen der Nymphe wurden zunehmend von der heranrauschenden Erde beeinträchtigt. Nur noch zwei Meter! Eineinhalb! Einen! Mit einem Geräusch von von tausenden rollender Murmeln erhob sich ein ganzer Schwall an Kieseln aus dem Erdreich, legte sich wie ein Umhang um die Schultern des Erdmagiers. Die abgeschossene Lichtklinge Plumas ditschte zwar ein paar der Kiesel fort, richtete an dem Mann jedoch keinen nennenswerten Schaden an. Jetzt! Wieder funkelte goldene Magie, als Athena ihre Waffe mit einem wortlosen Wutschrei herumschwang. Steinchen drängten gegen den Hieb an, verlangsamten ihn, bis...Athena vollständig erstarrte. Die flache Seite der Klinge des Engelsschwerts war noch mehr als zehn Zentimeter vom Kopf des Erdmagiers entfernt. Aber wo sich bis grade noch eine Nymphe befunden hatte, war nur noch eine täuschend echte, und ein bisschen voluminösere Statue aus Erde und Steinchen zu sehen. "Ergebt Euch!", spuckte eben diese ihrem Feind durch den Atemschlitz in dem irdenen Gefängnis entgegen. Man musste ja optimistisch bleiben.

Mana:

Zauber des Erdmagiers:


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Aska
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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyMi 22 Nov 2023 - 21:41

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[ 10 | 15 ]

Allen die Tatsache, dass Aska auf dem Gefängniswagen stand, wirkte für die Verbrecher abschreckend. Einige von ihnen zuckten schon zur Seite, wenn die Magierin nur die verhältnismäßig schwachen Lichtkugeln abfeuerte. Der Hieb mit der schmerzhaften Lichtpeitsche für den tapfersten der Kriminellen wirkte jedoch wie ein deutliches Mahnmal, sich dem Gefangenen besser nicht zu nähern. Immer wieder griff Aska nebenher nach ihrem Bogen, um von ihrer erhöhten Stellung aus ihre Kameraden zu unterstützen. Dabei wurde auf Athena natürlich ein besonderes Augenmerk gelegt. Es gefiel der Dämonentöterin, dass die Nymphe so tapfer kämpfte und sich zum Teil sogar einer Überzahl stellte, um ihre Kameraden zu schützen und zu unterstützen. Solange die Schwertkämpferin klar kam, würde Aska sie einfach machen lassen. Nichts war erniedrigender, als das Zepter aus der Hand gerissen zu bekommen.

Die Lage entspannte sich. Zumindest diesen Überfall konnten die Runensoldaten und die beiden Magierinnen der Rune Knights zerschlagen. Als die Zeit gekommen war und Aska sich sicher sein konnte, dass sie sich vom Gefangenen entfernen konnte, gab sie den Befehl: „Schützt den Wagen!“, um sich nach vorne zu begeben. Sie beobachtete gerade den letzten Angriff Athenas, welcher taktisch und technisch sehr gelungen war, jedoch an den Fähigkeiten des Erdmagiers scheiterte. Ehe sich die Nymphe versah, befand sie sich in einem Erdgefängnis. Diese Wehrlosigkeit war es schließlich, welche Aska auf den Plan rief. So schnell wie möglich hatte sie sich vor dem Schlitz positioniert, aus welchem Athena blickte. Augenkontakt - eindringlich und vielleicht etwas unheimlich. „Wie willst du den Kampf von da drin aus weiterführen?!“, fragte Aska scharf, als wäre das Athenas Idee gewesen. Just in diesem Moment zog die Heldin ihre Faust mit dem Zauber White Devil’s Luminous Impact auf und verpasste dem Erdgefängnis einen Schlag, der sich gewaschen hatte. Die Fessel zersprang, Athena war wieder frei und der Erdmagier wirkte etwas schockiert. „Es sieht nicht gut für dich aus. Und du scheinst bereits an deine Grenzen zu gelangen“, sprach Aska ihn direkt an. Er hatte viel gezaubert und das beschleunigte seine Atmung bereits merklich.

Doch statt ihn bloßzustellen, ging es der Heldin eigentlich um den arrangierten Blickkontakt mit ihm. Denn just in diesem Moment, als er ihr in die Augen sah, wandte sie den Zauber Fenrir’s Demon Eyes an. Der Feind wurde stark geblendet und wandte reflexartig den Blick ab. Aska hoffte, dass Athena ihr Zutun auch als solche verstanden hatte. Die Nymphe hatte durch ihre Manöver überzeugt. Aber würde Aska ihr nun den Gegner abknöpfen, dann müsste sich Athena den Respekt der Runensoldaten erst wieder hart erkämpfen. Also zog sich die Heldin wieder zurück, begab sich zum Wagen mit dem Gefangenen und befahl den Runensoldaten, die verletzten und ausgeknockten Gegner zu fesseln, um sie für den Abtransport bereit zu machen. Doch auch wenn sie sich zurückgezogen hatte, so blieb Aska wachsam für die tapfere Ritterin.


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Athena

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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyMi 22 Nov 2023 - 22:31

11 | @Aska

Der durch den Atemschlitz sichtbare Mund presste sich frustriert zusammen. Sie war dem Feind komplett in die Falle getappt! Butterkeks! Und natürlich hatte Aska die ganze Misere mitbekommen. Zimtröllchen! Die Stimme der Magierin drang zwar nur dumpf durch die dicke Schicht an Erde und Geröll, aber sie war trotzdem einigermaßen verständlich. Zumindest auf einer Seite. Auf der anderen versuchte ein Kiesel grade sich quer in Athenas Gehörgang zu bohren. Sehr unangenehm, besonders, wenn man sich grade nicht kratzen konnte. Mit einem Krachen wurde das Gefängnis zerschmettert. Die Nymphe sog einen gierigen Atemzug lang Luft in sich hinein, bevor sie ihre Wut dem zurücktaumelnden Erdmagier ins Gesicht schrie. Der Kerl hatte die Arme schützend vor das Gesicht gehoben. Vielleicht hatte ihm die Wucht des Schreis imponiert? Nein, Athena mochte weltfremd sein, aber so dumm war sie nicht. Lady van der Velden hatte sein Gefängnis mit einem einzigen Hieb zerschmettert. Vermutlich war es ihre Stärke gewesen, die diesem dämonischem Feind derart zugesetzt hatte. Noch immer rieselten Steinchen und Erde von Athenas Leib herab, als sie einen Satz nach vorne machte. Die linke Hand schloss sich um den Hals des Erdmagiers, drückte einen Moment lang zu, bevor der rechte Arm herum schwang und dem armen, geblendeten Kerl den Faustkorb Plumas gegen die Schläfe donnerte. Der Magier erschlaffte in Athenas Hand.

Mit zornig roten Augen erstarrte Athena einen Moment lang. Der bewusstlose Mann wurde gemustert. Oh, wie einfach es wäre ihn umzubringen. Aber so operierte das Gute nicht. Die Engel töteten nur Dämonen, Teufel und dergleichen Gezücht. Nicht Menschen, deren einzige Verfehlung darin bestand den falschen Weg gegangen zu sein. Man konnte sie zurück auf den rechten Pfad holen. Die kurzlebigen Völker waren wandelbar, flexibel. Auch für diesen Mann war es nicht zu spät. Vielleicht würde der Aufenthalt im Gefängnis ihm gut tun und er würde als erneuerter Mensch wieder hervor kommen. "Wann immer meine Klinge einen Lebensfaden durchschneidet, wird das Potenzial für Gutes in der Welt geringer", intonierte Athena feierlich. Der Mann hatte keine Dämonen beschworen, keine Untoten erweckt. Er konnte gerettet werden. Mit dem kratzenden Geräusch von Metall an Metall wurde Pluma zurück in die Scheide gesteckt. Die Nymphe war scheinbar zu einem Entschluss gekommen, denn sie veränderte den Griff an dem Mann, warf ihn sich über die eine Schulter. Kieselchen spritzten weg, als es mit der schweren Last zurück in Richtung der Runensoldaten ging. Die leuchtende Gestalt Chamuels zwang immer noch den vorherigen Keulenträger in die Knie. Der Engel musterte seine Beschwörerin einen langen, urteilenden Moment lang. Die jadegrünen Schlitze in der rosanen Gestalt kniffen sich zusammen, bevor sie sich wieder entspannten. Chamuel nickte kaum merklich, augenscheinlich zufrieden mit dem Verhalten seines Vertragspartners. "Chamuel, ich danke dir. Wir übernehmen ab hier. Bitte, erhole dich. Engel der Nächstenliebe, ich danke dir für deinen Dienst." Das letzte wurde wieder feierlicher gesprochen. Es klang formelhaft. Mit der freien Hand wurden ein paar Runensoldaten herbeordert, die Chamuel den liegenden Keulenträger abnahmen. Die kleine, leuchtende Gestalt erhob sich, neigte den Kopf vor Athena. Gleißend schrumpfte der Körper zusammen. Das rosane Glühen verging, setzte sich zu der schillernd grünen Feder zusammen, die in Athenas ausgestreckte Hand flatterte. Sie kam zurück hinter das Ohr.

"Versorgt unsere Verwundeten! Die Gefangenen, die noch laufen können, nehmen wir in die Mitte, vor dem verbliebenen Wagen! Jene, die nicht laufen können, kommen in den Wagen." Laut ertönte Athenas Stimme, wiederholte jene Befehle, die Aska bereits gegeben hatte. Das ging erstaunlich gut. Eigentlich ahmte sie nur das Verhalten des Engels von der Lichtung nach. Langsam, aber sicher, wurden die Gefangenen verladen oder reisefertig gemacht. Keiner von ihnen würde noch großartig Magie im Körper haben und die Handschellen taten ein übriges. Sollte es zu einem erneuten Angriff kommen, riskierten die Feinde jetzt außerdem eine Großzahl ihrer Leute zu töten, sollte sie wieder den Wagen attackieren. Athena legte selbst mit Hand, wobei es ihr besonders der Erdmagier angetan zu haben schien. Der bekam persönlich die Handschellen angelegt. Es dauerte trotzdem fast eine Viertelstunde, bis alles bereit war. Kostbare Zeit, aber das Kommando würde damit gerechnet haben, dass der Transport angegriffen werden würde. Vermutlich ging man also nicht davon aus, dass der Tross pünktlich ankommen würde. Was, so im Nachhinein betrachtet, wohl auch der Grund für Askas Anwesenheit war. Apropos Aska. Mit langen Schritten gesellte sich Athena neben Aska. Die letzten Handschläge wurden getätigt, die Runensoldaten waren allesamt beschäftigt. Ein sehr, sehr, flüsterleises "Danke" ertönte, bevor Athena schon wieder davon schritt, um sich zurück auf den Kutschbock zu schwingen, den sie sich jetzt mit zwei Verletzten der Runensoldaten teilen würde. Einer lag gar auf dem Dach des Gefängniswagens. "Es geht weiter! Augen auf und Waffen bereit!"

Mana:


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Aska
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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyDo 30 Nov 2023 - 22:02

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[ 11 | 15 ]

Zufrieden beobachtete Aska die Nymphe dabei, wie sie letztendlich doch noch als erfolgreiche Siegerin aus dem Kampf hervorging. Immerhin war Athena tapfer und schien sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Jeder landete mal in einem Fesselzauber, das passierte auch Aska ständig. Man musste nur wissen, wie man sich daraus befreien konnte! Die Dämonentöterin ließ ihren Blick prüfend schweifen, ehe sie die Umgebung noch einmal abhörte. Aber sie schienen diesen Angriff überstanden zu haben und konnten einige weitere Verbrecher Gefangennehmen. Zwar war Aska etwas irritiert über den heroischen Spruch ihrer Partnerin, aber sie wandte sich wieder lächelnd von ihr ab. Was hatte sie selbst früher immer gesagt, als sie noch diese arrogante Heldenfigur verkörper hatte? Die Gerechtigkeit hat wieder einmal obsiegt.

„Legt ihnen allen magische Fesseln an. Ich möchte kein Risiko eingehen“ Einfache Handschellen wären schließlich kein Hindernis für Magier, doch die magieblockierende Variante schuf Abhilfe. Während Aska der Soldatentruppe dabei half, alle Gegner einzusammeln und dingfest zu machen, kümmerte sich Athena um ihren Engel, ehe sie weiterhin die Befehle für die Weiterreise gab. Jemand brachte der Heldin ihr Pferd, welches sie dankend entgegennahm, um sich in den Sattel zu schwingen. Doch bevor sie das tat, bemerkte sie Athena bei sich. Sie flüsterte ein sehr leises Danke, was die Ritterin ein wenig überrascht zu ihr blicken ließ. Wofür? Dass sie ihr aus der Erdfessel geholfen hatte? Wahrscheinlich. Da sich die Nymphe jedoch bereits entfernt hatte, schwang sich Aska in den Sattel.

Eine Weile marschierten sie alle weiter, ehe sich Aska mit ihrem Pferd von ihrer Position nach und nach weiter nach hinten begab. Es war ruhig und das Verlassen der Spitze würde nur von kurzer Dauer sein. So marschierte das majestätische Tier neben Athena auf dem Kutschbock her, sodass Aska sich kurz mit ihr austauschen konnte. „Ist bei dir alles in Ordnung? Du schlägst dich immerhin wacker“, erkundigte sie sich bei Athena. Aska war für ihre Verhältnisse bereits weit aus sich heraus gekommen. Sie war nicht der Typ, der sich weitestgehend fremden Personen öffnete. Nach dem Wohlergehen zu fragen, war jedoch im Rahmen. „War das deine erste feindliche Auseinandersetzung? Oder hast du zuvor schon einmal deine Waffe gegen eine andere Person erhoben?“ Für Aska hatte es damals einen Unterschied gemacht. Es war etwas anderes, ob man nach einer Riesenmücke schlug, oder eine andere Person angriff. Doch das Herz der Dämonentöterin war damals kälter gewesen. Sie wollte nicht, dass die Nymphe diesen Weg einschlug. „Hast du dir schon einmal Gedanken über Fernkampfwaffen gemacht?


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Aska   |   Zauber  |  Theme
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Athena

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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyFr 1 Dez 2023 - 0:42

12 | @Aska

Immer mal wieder drifteten Athenas Gedanken ab. Der Zeitpunkt, ab dem sie bewegungslos gewesen war, spielte sich immer und immer und immer wieder vor dem inneren Auge ab. Das war eine perfide Magie. Die Steine und Erde waren so flächendeckend aufgewirbelt worden, dass ein Ausweichen unmöglich gewesen war. In dem Moment hatte sie zwar nicht wirklich darauf geachtet, aber im Nachhinein kam ihr die Reichweite dieses Zaubers ausgesprochen begrenzt vor. Es waren nur wenige Meter gewesen, in denen der Erdstaub gelegen hatte, nachdem Aska sie befreit hatte. Vielleicht bestand das Geheimnis also darin einfach ein bisschen zurück zu weichen? Wobei Aska das Gefängnis scheinbar schlicht zertrümmert hatte? Vielleicht genügte also auch Muskeltraining, um im Zweifelsfall solche Fesseln sprengen zu können? Oder sie hörte sich einmal nach einem Engel um, der stark genug war um gegen solche Zauber agieren zu können. Das war doch einmal eine Idee! Neben einem Engel des guten Geschmacks, einem Engel der Finanzen und einem Engel der Nächstenliebe gab es doch bestimmt auch einen Engel der Freiheit oder dergleichen. Und der hatte ganz bestimmt was dagegen, wenn unschuldige Nymphen in Steingefängnisse eingeschlossen wurden! Nachdenkliche, blassorangene Augen legten sich auf Aska, als diese ihr Pferd langsamer laufen ließ um zurückfallen zu können.

"Danke, Lady van der Velden", erklang es für Athenas Verhältnisse ungewöhnlich leise vom Kutschbock rüber zu der berittenen Rune Knight. Mit ein wenig Anstrengung zwang Athena ihr Gesicht in einen dankbaren Ausdruck. Die Muskeln wollten nicht so recht. Lieber hätten sie den stillen, kontemplativen Ausdruck beibehalten. Es waren schon lästige Dinger. Der Zopf wischte jedoch munter nach rechts und links, als Athena den Kopf schüttelte. "Das war meine erste Auseinandersetzung mit einem feindlichen Magier. Aber nicht das erste Mal, dass ich für die Sicherheit des Königreichs Pluma einsetzen musste. Die vorherigen...Auseinandersetzung haben sich jedoch mit nicht tödlicher Gewalt regeln lassen. Manchmal unter Schwierigkeiten. Einer der Verbrecher hat Zihrun niedergeschossen. Es war...nicht schön. Aber ist inzwischen geheilt. Die hohen Himmel haben wohl gute Heiler, auch wenn ich noch keinen von ihnen kenne." Dass sie dabei den Verbrechern in die Weichteile getreten hatte, musste Aska noch nicht wissen. Vielleicht hatte die Magierin gar nichts dagegen, aber bis Athena das nicht wusste, konnte dieses kleine Detail doch bestimmt ausgespart bleiben, oder? Jedenfalls, solange Aska nicht direkt danach fragte. Athena machte sich keine Illusionen darüber die Rune Knight anlügen zu können. Außerdem wollte sie das auch gar nicht. Das wäre der schlechteste Dank dafür, dass Lady van der Velden ihr diese Gelegenheit geboten hatte.

"Ein paar Mal. Auf meinen Aufgaben für die Rune Knights hatte ich inzwischen ein paar Male mit einem Herrn Lucien Ashworth zu tun. Seinen Eltern gehört wohl eine Schusswaffenschmiede und ich denke darüber nach mir ein oder zwei Waffen von dort zu kaufen. Sie sind qualitativ hochwertig. Ich konnte mir eine Spezialanfertigung, die für Lucien geschaffen worden ist, anschauen." Während besagte Waffe einem Zivilisten gegen den Kopf gedrückt worden war. Innerliches Husten. Es war die beste Methode gewesen den Auftrag zu erfüllen, aber nicht die...eleganteste. Hm. Vielleicht sollte sie noch einmal darüber nachdenken, wie sie auf den bisherigen Aufträgen agiert hatte? War Lucien gar ein schlechter Einfluss? Aber er war so nett. Meistens. Zumindest schien er ein wenig aufgetaut zu sein. "Danach noch mindestens eine Armbrust, einen Bogen, ein paar Wurfmesser können nicht schaden. Shuriken sind immer brauchbar. Vielleicht ein Chakram. Bolas sind exzellent für Verfolgungsjagden. Blasrohre finde ich auch sehr hübsch." Am liebsten würde sie alle Waffen kaufen. Zumindest die gut gefertigten. Die schrottigen Waffen konnten sehen, wo sie blieben. "Habt Ihr, neben dem Bogen, eine Empfehlung, Lady van der Velden?" Ein Blick ging rüber zu den Runensoldaten, bevor Athena einen winzigen Moment lang einen entschuldigenden Gesichtsausdruck aufblitzen ließen. Vor den Soldaten musste Aska richtig angesprochen werden. Zumindest in der Welt der Nymphe.

Mana:


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Aska
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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySa 9 Dez 2023 - 14:24

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Die Dämonentöterin seufzte. „Du sollst mich doch einfach Aska nennen“, erinnerte sie Athena ein wenig genervt. Sie fühlte sich einfach nicht wie eine adelige Person, welche man derart höflich ansprechen musste. Sie hatte ihre Eltern erst vor wenigen Wochen wiedergefunden und gesehen, wie einfach und bäuerlich sie lebten. Da das ihre Wurzeln waren, wollte Aska keine Titel. Sie standen ihr einfach nicht zu. Diesbezüglich hatte die Heldin ein sehr starres Weltbild. Käme sie aus einem adeligen Geschlecht oder wäre eine Halbgöttin, so wie Mareo ein Halbgott war, wäre das etwas anderes. Aber sie war einfach nur ein sterblicher Mensch aus einer einfachen, dörflichen Familie.
Mit dieser Erinnerung ließ Aska es jedoch gut sein und erkundigte sich nach Athenas Erfahrungen bezüglich feindlicher Auseinandersetzungen. Die hochrangige Magierin nickte verstehend, den Blick geradeaus gerichtet. Immer wieder aktivierte sie das Devil’s Ear, um die Umgebung nach weiteren Feinden oder Hinterhalten abzuhorchen. „Es ist ein Unterschied, ob man gegen waffen- oder allgemein kampferprobte Zivilisten antreten muss, oder gegen dunkle Magier. Magier sind zweifellos vielseitigere und daher gefährlichere Gegner“, teilte sie ihre Erfahrung mit der Nymphe. Dass einer ihrer Engel niedergeschossen wurde, war verständlicherweise schmerzhaft für sie gewesen. Dennoch konnte Aska das nur verstehend abnicken, denn von empathischen Aussagen gegenüber Athena war sie noch weit entfernt. Sie tat sich schon immer schwer damit, ihre weiche Seite zu zeigen. Denn das würde sie nur verletzlich wirken lassen. „Du meinst, es fiel dir schwer, dich zurückzuhalten, als Zihrun getroffen wurde?“, fragte sie verständnishalber nach. Hoffentlich hatte sie das missverstanden, denn ein Engel war kein Kamerad aus den eigenen Reihen, wenngleich sich darüber streiten ließe. „Es ist unser Gebot, von der Tötung der Feinde abzusehen, solange es nicht absolut notwendig ist. Wir dürfen nicht über sie richten“, mahnte Aska sie an, damit das nicht in Vergessenheit geriet.

Der Name Ashworth sagte der Ritterin nichts, aber das lag vielleicht auch daran, dass sie sich nichts aus Schusswaffen machte. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, eine Waffe zu führen, welche einzig und allein das Zielen voraussetzte. Schwerter und Bögen hingegen erforderten viel mehr Technik, Kraft und ließen einen eigenen Stil zu. Außerdem war man im Vorteil, wenn man schnell war. Womöglich fehlte ihr einfach der Sinn für Schusswaffen, aber ihnen konnte Aska nichts abgewinnen. „Das wäre nichts für mich“, lautete also der abwertende Kommentar der konservativen Dämonentöterin. Doch dann hellte sich ihre Miene auf. „Das klingt doch gut! Über eine Armbrust habe ich auch schon einmal nachgedacht, allerdings habe ich dann den Bogen bekommen. Wurfmesser sind sicherlich auch praktisch“, stieg sie also lebhafter in das Gespräch ein und gab somit ihre Empfehlungen preis. „Ich persönlich bleibe bei meiner Klinge, meinem Bogen und den allgemeinen Nahkampfkünsten. Seit ich bei den Rune Knights bin, habe ich mich viel damit beschäftigt. Ich möchte wieder umschwenken und meine magischen Fähigkeiten vielfältiger machen“ Aska blickte zu Athena und sah ihr in die Augen, ehe sie ihr eine Frage stellte, welche ihr schon länger auf der Zunge lang: „Sag mal, ändert sich deine Augenfarbe?


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySa 9 Dez 2023 - 18:56

13 | @Aska

"Aye, Aska!", bestätigte Athena die, nun schon zum deutlich wiederholten Male vorgebrachte Bitte die Vorgesetzte doch einfach beim Vornamen zu nennen. Und das selbst vor den ganzen Runensoldaten. Die Bewunderung der Nymphe für die van der Velden wuchs noch ein Stückchen mehr, sofern das denn überhaupt möglich war. Nicht nur war sie eine mächtige Kämpferin, zudem war sie auch noch unsagbar bescheiden! Und wirklich hübsch. Wobei Athena was das anging wirklich nicht gut beurteilen konnte. Die Logik der Nymphe lief etwa so ab: Wenn sie etwas Vergleichbares schon einmal auf dem Cover eines Klatschblatts oder Modemagazins gesehen hatte, war die Person hübsch. Fertig.
Es folgte deutliches Nicken vonseiten Athenas, als Aska den Unterschied zwischen Magiern und magielosen Personen ansprach. Das war nur allzu deutlich geworden. Während die bisherigen Auseinandersetzungen zwar ihre ganz eigenen Probleme - und Lösungen, primär Knie in Weichteile - beinhaltet hatten, hatte noch nichts sie so kalt erwischt wie der feindliche Magier heute. "Magier sind definitiv gefährlicher. Und ich merke, dass mein Training noch lange nicht abgeschlossen ist. Vielleicht frage ich zuhause einmal herum, ob sich jemand bereit erklärt mich ein wenig mit Zaubern trainieren zu lassen. Die Rune Knights haben schließlich auch sehr vielfältige Mitglieder in ihren Reihen. Und je mehr Magien ich kennen lerne, desto weniger wahrscheinlich ist es auf eine unbekannte zu treffen. Was meint Ihr, Aska? Habt Ihr so etwas auch gemacht?"
Ein Blick traf Aska aus Augen, die sich sehr langsam in peinlich berührtes violett-blau umfärbten. Die höherrangige Rune Knight hatte mit ihrer Vermutung voll uns Schwarze getroffen. Athena hatte einen Moment mit sich selbst gerungen und ein Stück mehr Gewalt angewandt als notwendig gewesen war. Sie war einfach so...zornig gewesen. Wutentbrannt. Das Gefühl hatte die Barrikaden der Zurückhaltung einfach weggespült wie eine Flutwelle einen Biberdamm. Nicht alle, zum Glück. Lucien war auch nicht grade hilfreich gewesen. Der hatte sie ja noch angestachelt. Aber man konnte ihm nicht die Schuld geben. Er war kein Rune Knight. Er hatte keine Vorbildfunktion. Dementsprechend kam die Antwort etwas leiser als gewohnt aus dem Mund der Nymphe. "Ja. Es war schwer. Ich war sehr zornig. Und der Mann hat meinen Questpartner und mich mit einer Schusswaffe bedroht. Es war meine Schuld, dass Zihrun verletzt worden ist, weil ich so rasch nicht die richtige Feder habe finden können. Aber ich habe den Verbrecher nicht getötet, nur ausgeschaltet." Einen Moment lang schloss Athena die Augen. Wieder hörte sie den dumpfen Aufprall einer Kugel in Fleisch, sah die anzugtragende Gestalt Zihruns an sich vorbei kippen, während sie unter dessen Flügel hindurch tauchte. "Ich mache mir deswegen immer noch Vorwürfe. Aber er scheint es mir nicht übel zu nehmen. Und ich habe Wochen damit verbracht mir die Position der Federn im Etui einzuprägen. Damit das nicht noch einmal geschieht. Beides. Ich möchte nicht, dass meinen Freunden etwas passiert. Und ich möchte nicht gegen die Regeln der Rune Knights verstoßen. Ich möchte eine gute Rune Knight sein. Jemand, zu dem Leute aufschauen können."

Die bedrückte Stimmung oben auf dem Kutschbock wurde noch ein wenig dunkler, als Aska abwertend über Schusswaffen sprach. Dabei waren alle Waffen schön, zumindest wenn sie gut gearbeitet waren. Zum Glück hellte sich die Stimmung jedoch rasch wieder auf. Selbst Athenas bis eben noch düsterer Gesichtsausdruck wechselte rasch zu einem freudigen. Die Nymphe ließ mit breitem Lächeln die Beißerchen aufblitzen. "Oh, Armbrüste sind auch toll, ja. An Wurfmesser habe ich noch gar nicht gedacht! Aber ich sollte mir definitiv auch welche zulegen. Uh, Meister Cassius hatte gesagt, dass er Euch eine Weile im Schwertkampf ausgebildet hat. Das fiel mir zuerst fast ein bisschen schwer zu glauben, aber er hat mich ja bestimmt nicht angelogen. Oh, was für Magie wollt Ihr trainieren, Aska? Ihr könnt ja schon Lichtmagie und die sehr gut. Also eine andere Magie? Hmmm, Wind?" Augen, die ihren violetten Anteil verloren und stattdessen überraschtes Hellblau zu zeigen begannen, richteten sich auf Aska. Athena friemelte sich mit einer Hand am Auge herum, zog das Lid ein bisschen runter. Mehr Weiß des Auges wurde sichtbar. "Tun sie das?" Eine verwirrte Falte zeigte sich auf ihrer Stirn. Uh-oh. Das war nicht gut. Augen sollten sich nicht umfärben, oder? Zumindest taten die der Menschen das nicht. War sie vielleicht krank? "Das...ist das gut oder schlecht?"

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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySo 17 Dez 2023 - 18:49

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Ein undefinierbares „Hmm“, entfuhr Aska, während sie mit einem verzerrten Lächeln geradeaus blickte. Es war hilfreich, Athena kennenzulernen. Sie war mir einer großen Bitte an die Heldin herangetreten und diese hatte sie immerhin nicht gänzlich abgewehrt. Von Beginn an hatte sie gesagt, dass sie eine potenzielle Schülerin erst einmal kennenlernen musste. Dazu gehörte nicht nur, die Mission von Athena zu verstehen oder ihre Absichten zu durchblicken. Nein, auch die Persönlichkeit und den Charakter wollte Aska kennenlernen. Natürlich kannte sie die Nymphe noch kaum, aber dennoch war diese Art zu denken doch bereits typisch und wenig überraschend für Aska. Würde Athena möglichst viele Magien kennen, könne sie kaum mehr auf eine unbekannte Magie treffen. „Nein, so bin ich nie vorgegangen. Versteh mich nicht falsch, es ist wichtig, belesen zu sein und vieles über die verschiedenen Magien zu wissen. Auch das kann dich in einer brenzligen Situation retten. Aber mein Ansatz war grundsätzlich ein anderer“ Dann suchte Aska wieder den Blickkontakt zu Athena. In den doch so warmen, karamellfarbenen Augen blitzten die eiserne Disziplin und die Entschlossenheit der mächtigen Heldin durch. „Mein Fokus liegt einzig und allein auf mir und meinen Fähigkeiten. Meine Gegner waren stets anders, wandten verschiedenste Magien an - doch ich wusste immer, was ich konnte und darauf verließ ich mich blind. Sei flexibel, eigne dir vielseitige Fähigkeiten an und sorge dafür, dass du selbst dein stärkster Beschützer wirst. Konzentriere dich bei deinem Training nicht auf die Magien anderer, sondern auf dich“, gab sie Athena mit auf den Weg, wohlwissend, dass das nur eine Möglichkeit von vielen war. „So zumindest gehe ich seit jeher vor. Das bedeutet nicht, dass dieser Weg der richtige ist“ Aska war noch lange nicht am Ende angelangt. Gerade der Begriff der Vielseitigkeit war eine Baustelle, welcher sie sich nun mehr annahm.

Doch wichtiger war ein anderes Thema. Wut, Zorn, Enttäuschung, Verzweiflung und viele andere negative Gefühle machten blind und waren dazu in der Lage, zu schlimmen Taten zu verführen. Darüber konnte Aska ein Buch schreiben, denn ihre Weste war nicht weiß. Sie seufzte auf, sie würde nicht mit der Nymphe darüber sprechen. Zumindest noch nicht. „Eines Tages wirst du dir verzeihen müssen. Aber es macht den Eindruck, als hättest du aus deinen Fehlern gelernt und deine Reue hilft dir dabei, ihn nicht zu wiederholen. Es gehört dazu, ich musste diese Erfahrungen auch machen“ Oder auch Cassius, damals im alten Herrschaftsgut. Aska hatte nicht das Gefühl, als wäre sie eine Person, zu der man aufblicken sollte. Sie war zu schlimmen Dingen in der Lage gewesen und wirkte auf ihre Mitmenschen unnahbar. Es war irgendwie nett, dass Athena so zu ihr aufblickte. Aber wohl nur, weil sie Aska kaum kannte. Ein trauriger Gedanke.

Und dann lachte die junge Frau ehrlich auf. „Nein, er hat dich nicht angelogen“, lachte sie amüsiert und lächelte Athena an. „Es stimmt, er hat mir die Schwertkunst beigebracht. Das ist aber über zwei Jahre her. Und Tenshi hat er mir überlassen“, erzählte sie und zückte die Klinge zum Vorzeigen, wobei Athena diese Waffe nicht in die Hände bekam. Sie war Aska heilig. „Wind? Abwarten“, war die knappe Antwort der Heldin, wobei sie die Nymphe kurz darauf mit verschmitzt blitzenden Augen ansah. Ob die Unwissenheit sie störte? Ja, manchmal saß auch Aska der Schalk im Nacken.

Ich weiß nicht. Ist das nicht normal für Nymphen?“, fragte Aska plump wie immer nach. Das wäre zumindest ihre logische Erklärung gewesen. „Was verrät die Augenfarbe über dich? Deine Empfindungen? Hm. Dann kannst du wohl kaum ein Pokerface vor einem Gegner wahren“, kam eine weitere, unbewusste Breitseite von der Dämonentöterin. Es war wirklich ein Wunder, dass Athena noch Interesse an der Ausbildung durch sie hatte.

Aska, wir näheren uns unserem Ziel“, rief einer der Runensoldaten aus. „Sehr gut, doch bleibt aufmerksam!“, befahl Aska streng und steckte das Schwert wieder weg. Ein letzter Blick zu Athena folgte, ein kurzes Nicken und schon trabte die Heldin auf ihrem Pferd zurück auf ihren Platz an der Spitze. Sie konnte von dort aus bereits die hohen Gefängnismauern sehen. Sie hatten es also so gut wie geschafft. Und es waren nur zwei der drei Kutschen zerstört worden, ein überschaubarer Schaden! Wunderbar!


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyMo 18 Dez 2023 - 22:11

14 | @Aska

"Hmm", machte Athena in einer ordentlichen Kopie des Lauts von Aska. Es gab viel Stoff zum Nachdenken. Was Aska sagte ergab sehr viel Sinn. Wenn man sich selbst so verbesserte, dass man alle Situationen meistern konnte auch wenn man vorher nicht wusste, was los war, hatte man doch auch keine Probleme mehr, oder? Die Frage war nur...wie lange würde das dauern? Athena mochte weltfremd sein, aber sich selbst kannte sie ziemlich gut. Zumindest, was ihre Fähigkeiten anging. Bis sie das Level von Aska erreichte, würden Jahre ins Land gehen, wenn nicht Jahrzehnte. Und war es nicht auch manchmal Wissen über den Feind und dessen Möglichkeiten, das einen Sieg aus den Fängen der Niederlage klauben konnte? Wenn man wusste, gegen was man stand und was der Feind konnte, konnte man sich besser vorbereiten. Und dafür musste man nicht nur die Fähigkeiten des Feindes, sondern auch die seiner Verbündeten kennen. Es nützte ja nichts, wenn sie bei einem Einsatz einen Fernkampfspezialisten in den Nahkampf zwang. Mit leerem Blick hatte Athena einen Moment lang gradeaus gestarrt, sich kaum bewegt, sah man einmal vom Atmen und gelegentlichen Ziehen an den Zügeln ab. "Ich denke...ich möchte beides tun. Diese Welt steckt voller Wunder und es wäre schade sie nicht alle sehen zu wollen. Auch wenn manche Dinge schrecklich sind. Aber als Rune Knight kann ich sie dann richtig stellen. Und während ich das tue, arbeite ich an mir selbst. Der Weg ist lang, ja, aber ich habe Zeit. Und ich tue Gutes. Jeder Einsatz hilft. Nicht viel, aber es ist besser ein bisschen zu machen als gar nichts." Der Fokus kehrte in den Blick der Nymphe zurück. Ein zaghaftes Lächeln wurde auf Aska gerichtet. "Auch wenn das dann nicht ganz Euer Weg ist, Aska. Aber vielleicht ist es der richtige für mich."

Und schon wurde der Blick wieder ein kleines bisschen leerer. Sich selbst verzeihen? Hm. Vielleicht, irgendwann einmal. Wenn sie mehr Zeit gehabt hatte. Wenn sie stärker geworden war. Sowie sie stark genug war, um im Zweifel Zihrun schützen zu können und nicht umgekehrt. Aber noch waren die Engel viel besser als sie. Selbst ein Engel verstand mehr von der Welt und sie waren die meiste Zeit über nicht einmal auf ihr. Aber... "Ihr musstet das auch lernen? Gehört das zum Leben? Wird es irgendwann leichter? Ich trainiere und trainiere, aber...ich fühle mich nicht weniger schuldig. Die Fragen rasen. Was, wenn ich schneller gewesen wäre? Stärker? Zielsicherer?" Für den Moment sackten Athenas Schultern nach unten. Sicher, sie hatte sich vorgenommen diesen Fehler nicht noch einmal zu machen. Besser zu werden und all das. Aber es fühlte sich nicht an als würde sich etwas tun. Zumindest hatte es etwas Tröstendes, dass Aska so etwas wohl auch schon einmal verbockt hatte. Dann war sie damit nicht so ganz alleine. Der Zopf wippte, als Athena heftig den Kopf schüttelte. Nein, es half nichts. Die Fragen würden sie eine Weile begleiten. Trotzdem lächelte sie Aska gleich noch einmal entgegen. Die Mundwinkel krochen von alleine in Position, mussten ausnahmweise einmal nicht dazu gezwungen werden. "Jeder fängt irgendwo an, denke ich."

Das Thema wechselte weg von den trüben Gedanken, die sich wie ein stagnierender Bach durch Athenas Verstand wanden. Die Augen der Nymphe leuchteten deutlich auf, als Aska noch eine ihrer Waffen präsentierte. Das Rapier war engelhaft aufgemacht. Die Parierstange fächerte kreuzförmig auf. Die Klinge teilte sich in federähnliche Auswüchse gen Griff. "Das ist eine wunderbare Waffe", merkte Athena mit Ehrfurcht in der Stimme an. Etwas an der Klinge ließ sie an winzige, klingelnde Glöckchen und flaumige, helle Federn denken. Seltsam. Und natürlich hatte sie wie typisch zuerst die Waffe kommentiert. Aber es war nunmal auch ein wirklich hübsches Mordinstrument. "Er hat aber auch gesagt, dass er am Anfang viel besser war. Das heißt Ihr habt Euch in zwei Jahren so gesteigert, dass Ihr Euren Meister überflügelt habt. Uhm. Wow. Meinen Respekt, Aska." Zwei Finger gingen an die Schläfe. Eine Geste, um die Worte zu unterstreichen.

Wie um Askas Aussage zu unterstreichen, wechselten Athenas Augen zu einem besorgten, blassen Dunkelgrün. Eine Hand begann nervös am Zopf herum zu zupfen und ihn mit den Fingern abzufahren. "Ich...weiß nicht. Andere Nymphen kenne ich nicht. Wir haben keine Städte oder dergleichen. Uh, vielleicht sollte ich mich vom Stabsarzt untersuchen lassen. Nicht, dass etwas mit meinen Augen nicht stimmt." Und da ertönte der Ruf. Aska nickte zu Athena rauf, die unsicher zurück lächelte und den kompletten Weg damit fortfuhr sich besorgt an den Augen herum zu fummeln. Nicht einmal der Runensoldat neben ihr blieb mit Fragen verschont und musste wiederholt bestätigen, dass, ja, die Augen Athenas sich verfärbten und dass das, nein, nicht normal für Menschen war. Aber wenigstens war das der einzige Überfall, der stattfand, bis die Kutsche die Außenmauern des neuen Gefängnisses passierte. Die Runensoldaten am Eingang dort schauten zuerst verwundert. Einer von ihnen sah von einem Schreiben in seiner Hand auf und merkte ein leises "Wir haben nur einen neuen Gefangenen erwartet" an, wobei der Blick auf Aska gerichtet blieb. Ganz offensichtlich war sie auch hier ein Begriff.


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyMi 27 Dez 2023 - 11:32

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Bestätigend nickte Aska, erwiderte das zarte Lächeln der Nymphe. Es war gut, wenn Athena ihren eigenen Weg fand. „Mein Vorgehen oder meine Denkweise sind nicht das Maß aller Dinge. Du kannst nur dann erfolgreich werden, wenn du einen Weg einschlägst, der für dich der richtige ist. Und ich bin froh, dass du mir nicht blind auf meinem Pfad folgst“ Selbst wenn die Ritterin eine Art Vorbild verkörperte, so wollte sie nicht kopiert werden. Nicht, weil sie einzigartig bleiben wollte, sondern weil Aska viele Eigenschaften hatte, welche nicht kopiert werden sollten. Wenngleich sie mittlerweile eine Hundertachtziggradwendung hingelegt hatte, war sie nach wie vor auf sich selbst fixiert. Wenngleich sie mittlerweile Menschen an ihrer Seite hatte, denen sie vertrauen konnte, so war sie sich selbst noch immer die engste Vertraute. Das Umfeld war wichtig, doch lag ihr Fokus auf ihren Fähigkeiten.

Während Aska neben Athena her ritt, seufzte sie einmal mehr schwer auf. Was für eine Plaudertasche. Und so wissbegierig und auf ihre Art ungeduldig. Mutig. Nicht so ein Angsthase wie Zahar früher. Nicht so widerspenstig. Nein, keine Vergleiche. Aska sah zu Athena. Sie war auf ihre Art sympathisch und wirkte aufrichtig. Sie machte sich viele Gedanken um ihre Engel, verstand diese nicht als Diener. Und doch wirkte die Nymphe so hilflos. Sie trainierte, um sich verzeihen zu können? Glaubte sie etwa, durch Bankdrücken könnte man sich leichter um Vergebung bitten? „Natürlich gehört das zum Leben, jeder muss sich mit eigenen Fehlern und Unzulänglichkeiten auseinandersetzen“, murrte Aska. „Und ich rate dir, schleunigst diese Fragen im Keim zu ersticken. Egal wie oft du diese Situation gedanklich durchspielst, du wirst sie nicht mehr ändern können. Lass es gut sein“ Hätte Aska in Fairy Tail bleiben können, hätte sie ihre Selbstbeherrschung nicht verloren? Würde sie gemeinsam mit Zahar weiterhin Dämonen jagen? Hätte Mareo ihre Gefühle erwidert? Hätte sie Zahar erlösen und töten sollen? Alles Unsinn. Und doch spannten sich die Gesichtszüge der Ritterin an, verzerrten sich gequält. Nein. „Es war nun einmal zu dieser Zeit so. So war ich“, murmelte Aska, ehe sie Athena ansah. „Und so warst du. Schon heute bist du stärker und weiser, als zu diesen schweren Stunden“ Es war kein angenehmes Thema und eigentlich war es lächerlich, dass ausgerechnet Aska mit ihren tollen Ratschlägen umher warf, als sei sie allwissend.

Angenehmer war es, als es um die Waffe ging. Da hellte sich auch die Miene der Ritterin wieder auf. Was auch immer in ihrem Leben geschehen war, es war alles gut gewesen. Denn all das hatte sie zu Cassius geführt. „Ansichtssache“, lachte Aska auf. „Ich bin der Meinung, dass er nach wie vor der bessere Schwertkämpfer ist“, gestand sie grinsend. Ein wenig konnte einem Athena ja schon leid tun, so als einsame Nymphe. Aska war von Menschen umgeben, sie kannte die herkömmlichen Leiden und Wehwehchen. „Ja, lass sie mal untersuchen. Sag ihm vielleicht, dass du eine Nymphe bist. Vielleicht weiß es dann mehr darüber“, unterstützte Aska die Idee der Blonden. Dass sie nun eine hypochondrische Athena auf dem Kutschbock zurückließ, war ihr nicht klar.

Endlich war das Gefängnis erreicht, die Quest war also erfolgreich zu Ende gebracht worden. Aska ärgerte sich über die zerstören Wägen, aber immerhin konnte sie einen Haufen weiterer Verbrecher dingfest machen. Die Begrüßung des Gefängniswärters ließ die Heldin schmunzeln. Ja, man hatte nur mit einem Gefangenen gerechnet. „Unverhofft kommt oft“, meinte sie dazu nur, was den Wärter ebenfalls zufrieden lächeln ließ. „Sie haben uns auf unserem Weg angegriffen. Könnt Ihr sie vorerst in Gewahrsam nehmen, damit die Ermittlungen eingeleitet werden können?“, erkundigte sich Aska höflich. „Selbstverständlich, Aska. Wir bereiten alles vor


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyMi 3 Jan 2024 - 23:36

15 | @Aska

Aska hatte Athena mit reichlich Stoff zum Nachdenken zurück gelassen. Und auch wenn sie den armen Soldaten neben ihr weiter mit Fragen traktierte, arbeitete der Verstand der Nymphe ebenso eifrig vor sich hin, wie ihr Mund. Aska hatte "ich" gesagt. Also...war sie auch einmal in einer solchen Situation gewesen. Auch sie hatte es mindestens einmal nicht geschafft jemanden zu schützen, der ihr wichtig war. Auf der einen Seite fühlte Athena mit ihrer Vorgesetzten. Es war ein schreckliches Gefühl. Und wer wusste schon, ob, wann und wie Aska darüber hinweg gekommen war. Sie hatte geklungen, als ob sie diese Angelegenheit hatte hinter sich lassen können. Aber Athena war unsagbar schlecht darin zu erkennen ob jemand log oder nicht. Wer konnte also sagen, ob Aska das nur gesagt hatte, um gute Miene zu bösem Spiel zu machen? Athena jedenfalls ganz sicher nicht. Und auf der anderen Seite fiel es ihr irgendwie schwer zu glauben, dass Aska jemandem unterlegen sein konnte. Der Blick der Nymphe richtete sich auf Askas Rücken, während die Rune Knight vorritt. Sie wirkte so stolz, so mächtig. Hohe Himmel, sie hatte das Erdgefängnis mit einem Schlag zerstört. Athena schauderte. Was auch immer Aska hatte in die Knie zwingen können, war kein Feind, dem sie sich stellen wollte. Vielleicht an der Seite der Rune Knight, nach Monaten oder Jahren des Trainings. Aber nicht jetzt.

Und dann war da noch die Sache mit Cassius. Aska war der Meinung, dass er der bessere Schwertkämpfer sei. Aber Cassius hatte gesagt, dass sie ihn schon lange überflügelt hatte. Athena runzelte die Stirn. Beides konnte nicht stimmen. Einer von den beiden musste der bessere Schwertkämpfer sein. Oder waren sie vielleicht beide exakt gleich stark? Und ihre Duelle liefen häufig auf ein Unentschieden heraus? Oh, was sie beide dazu veranlasste noch mehr zu trainieren! Weil sie sich gegenseitig aufbauten! Und einer von ihnen musste gewinnen, bevor er oder sie den Antrag machen konnte! Zumindest lief das so in manchen der Schundromane ab, die Athena gerne und viel konsumierte. Sie wusste nicht exakt, was ein Antrag war, aber es klang verdammt wichtig. Vielleicht wollten die beiden zusammen in eine Wohnung ziehen und brauchten dafür ein Formular, das an irgendein Amt ging? Egal. Auf jeden Fall wünschte sie den beiden viel Glück. Und das sagte sie nicht nur, weil ihr solche Geschichten gefielen, neinein! Während sie so gedanklich ihren albernen Tagträumen anheim gefallen war, hatte sich die Kutsche ihren Weg bis zum Gefängnis gebahnt. Aska übernahm es die weitere Versorgung der frischgebackenen Gefangenen zu übernehmen, was Athena mit einer eigenen Aufgabe zurück ließ. "Verwundete in das Lazarett! Die freien Pferde in die Stallungen!", ertönte es laut und klar vor dem Eingang des Gefängnisses. Die Runensoldaten beeilten sich dem Befehl nachzukommen. Zwei schnappten sich die Pferde, andere halfen den Verwundeten dabei in Richtung des Lazaretts zu kommen. Es blieben genug übrig, um den Haufen Gefangener in jene Zellen zu begleiten, die für's Erste deren neues Zuhause darstellen würden. Erst als die Verwundeten versorgt, die Pferde weg gebracht, die Gefangenen inmitten der Runensoldaten abgeführt wurden und die Kutsche sich ihren weiteren Weg ins Innere des Gefängnisses bahnte, gesellte sich Athena zu Aska hinüber. Mit leicht schief gelegtem Kopf starrte die Nymphe einen Moment lang zu der Rune Knight hoch. Noch einmal gingen ihr die vorherigen Gedanken durch den Kopf. Jedoch nur, bis sie ihren Mund zwang ein warmes Lächeln zu zeigen. "Danke, Aska. Für die Gespräche."


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyDo 4 Jan 2024 - 10:10

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Betrachtete man Aska und Athena, könnte man eigentlich meinen, dass die Dämonentöterin weitaus mehr über das Leben, das Lernen und die Vergangenheit nachdachte, als die Nymphe. Aska war ruhiger, wirkte deutlich mehr geerdet und Athena hingegen war auf ihre einzigartige Art quirlig und aufgeweckt. Und doch schien sich letztere mehr in ihren Gedanken zu verlieren. Sie grübelte und analysierte schier unendlich und schien den Vorgang zu wiederholen, wenn sie auf keine zufriedenstellende Antwort gekommen war. Aska hingegen wollte sich mit den Dingen nicht auseinandersetzen. In dieser Beziehung war sie feige. Über die Taten der Vergangenheit nachzudenken war schmerzvoll und sich zu fragen, wie ihr Leben anders verlaufen wäre, weckte unnötige Wünsche. Nein, sie hatte sich mehr oder weniger mit all dem auseinandergesetzt und ihren Frieden damit geschlossen. Nicht wahr? Wenngleich beim ersten Aufeinandertreffen mit Zahar vor kurzem erneut die Fetzen flogen, waren sie doch im Guten auseinander gegangen.. oder? Zahar wollte Aska in ihrem Leben.. aber irgendwie auch nicht. Denn neben ihr wäre sie das kleine Kind, welches sie nicht mehr war. Also wollte Zahar weiterhin ihren Weg ohne sie bestreiten.

Aska biss die Zähne zusammen, senkte den Blick und presste die Augen zu. Sie wollte darüber nicht mehr nachdenken.

Kurz blickte sie über ihre Schulter zu Athena. Sie war interessant und eine gewisse Sympathie und Zuneigung konnte Aska nicht abstreiten. Sie standen erst am Anfang, doch allein ihr Stand bei den Rune Knights verbot es ihr, Athena allein den Spuren der Dämonen folgen zu lassen. Und sie wollte das auch nicht. Und dann, eines Tages, würde die Nymphe sich von ihr abwenden. So wie einst Zahar. Und so, wie sich Aska von Fenrir abgewandt hatte. Vielleicht war es auch ein natürlicher Lauf der Dinge. Sie sollte nicht zu viel hineininterpretieren.

Wenngleich die Quest sich einem erfolgreichen Ende näherte, waren natürlich noch einige organisatorische Dinge zu tun. Während Athena sich um die Truppen kümmerte, war es an Aska, die Gefangenen gemeinsam mit dem Gefängnispersonal zu verwahren. Als alles soweit erledigt war, fanden die beiden Magierinnen wieder zueinander. Es würde nur noch an das Verhör gehen, dann konnten sie nach Crocus Town zurückreisen. Während sie gemeinsam durch die Gänge marschierten, bemerkte Aska den Blick Athenas auf sich. Sie sah zu ihr und bemerkte das warme Lächeln im Gesicht der Nymphe. Anstatt es sofort zu erwidern, wirkte sie eher verwundert. Sie bedankte sich für die Gespräche..? Nicht für Duelle, Waffen oder Lektionen? Einen Augenblick lang sah Aska noch verwunderter drein, dann aber erwiderte sie das warmherzige Lächeln und nickte leicht. Worte waren in dieser Situation nicht gerade ihre Stärke. „Wenn wir wieder in Crocus Town sind, nutz deine Zeit auch zur Erholung. Wir haben noch viel zu tun“ Nach der Quest ist vor der Quest, nicht wahr? Oder vor dem Training. Mal sehen, wie Athena sich mit Yunai verstand.


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@Athena

- Quest Ende -


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySo 3 März 2024 - 16:26

06 l @Lucien
cf: Nates Zimmer

Nate lächelte. Zwar lud das Gesprächsthema alles andere als zum Lächeln ein, aber der Beschützerinstinkt von Luce war einfach zuckersüß. Manchmal ein bisschen übertrieben und ärgerlich, weil er dafür seine eigene Gesundheit auf das Spiel setzte. Aber das Wissen, dass sich jemand um sein Wohl kümmerte, egal wie gefährlich die Situation letztendlich werden mochte, war schön. “Wenn die Gilde ohne dich an Waffenprojekten arbeitet, wäre das wirklich gruselig”, stimmte er zu und seufzte. Wobei … zutrauen würde er eine heimliche, interne Arbeit unter ausgewählten Mitgliedern schon, immerhin war Midas Hands nicht gerade für offene Kommunikation und freundliche Zusammenarbeit bekannt. “Puh, den Code sollten wir uns lieber einprägen und den Zettel verbrennen oder so”, schlug das Blondchen vor und widmete sich weiter den Vorbereitungen, als sein bester Freund wieder nachdenklich in den Unterlagen verschwand.
Bevor die Reise schließlich begann, gab es noch eine Sache, die gebeichtet werden musste, ehe es zu spät war und ein Unglück passierte; und es ging hierbei nicht um Nate, der quasi Angst vor allem hatte! Als Luce die Nervosität bis zum Maximum hochschaukelte und dann endlich mit der Sprache herausrückte, war der Kleinere doch verblüfft. “Huh, sind die echt so anders? Bin noch nie mit einer M-Kutsche gefahren.” Eigentlich eine blöde Frage, wenn der Besorgte das sagte und Kutsche und Zug miteinander vergleichen konnte. Irgendwie wunderte es ihn kaum noch, wenn er mit seinen reichen Privilegien um die Ecke kam. Aber trotzdem war der Gedanke daran so unglaublich surreal … einfach durch die Gegend chauffieren lassen. Da war die Angst vor einem Überfall bestimmt auch so gut wie nicht vorhanden. “Wieso dürfen sie das nicht wissen? Sind sie besorgt um dich?” Überraschen würde es nicht, immerhin war er der einzige Sohn, der wohl die Firma eines Tages übernehmen sollte. Zumindest war das immer ein Wunschdenken von reichen Eltern. Jedenfalls war das keine Sache, wofür man sich schämen musste, jeder hatte irgendwas im Leben, womit er nicht klarkam. Allein der Felton konnte ein Lied davon singen! Und er war froh darüber, dass er seinem Kumpel vielleicht damit helfen konnte, deshalb erzählte er von seiner eigenen Magie und unterbreitete ihm damit gleich einen Vorschlag. Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen.
Lange hatte der Blonde überlegt, wie er seine Fähigkeit möglichst schmerzfrei mitteilte. Hah, die Reaktion hatte er befürchtet. Er konnte beinahe die ratternden Gedanken im Kopf des Ashworths sehen, er fragte sich sicherlich, ob seine Gefühle seit dem Wiedersehen manipuliert wurden. Man konnte es ihm null übelnehmen, wahrscheinlich würde jeder so denken. “K-keine Sorge, ich setze meine Magie nur im Notfall ein, also nur, wenn es wirklich sein muss!” Hoffentlich glaubte Luce ihm und hoffentlich war auch ihm klar, dass Nate bewusst war, was er alles anstellen konnte. Er war sozusagen dazu in der Lage, die ganze Welt in seinen Bann zu ziehen, wenn er es darauf anlegte; aber er tat es nicht! Zum Beispiel wären die Gildenkollegen nicht so asozial zu ihm, oder er würde nicht am Hungertuch nagen, wenn er einen reichen Typen einfach um sein Geld brachte. Insgesamt könnte das Leben so viel besser sein, wenn er nur die fiese Magie einsetzte. Es tat weh zu sehen, wie die Hand des anderen sofort zum Herzen wanderte. “Bitte, glaube mir … deine Gefühle gehören dir”, meinte er leise und schluckte. Dann schüttelte der Dunkelhaarige entschlossen den Kopf und behielt die stillen Zweifel für sich, wollte aber mehr darüber erfahren, plötzlich sehr aufgeregt. Und das sollte er. “Uhm, nein, nicht nur Ängste und Sorgen … eigentlich alle Gefühle, die man so empfindet. A-aber ich bin noch nicht so gut darin und brauche mehr Übung. Theoretisch kann ich auch jemanden davon abbringen, mich anzugreifen, ja.” Haha, der Gunner schien wirklich ziemlich begeistert davon, ein Glück! “Das mit dem Verlieben … könnte vielleicht mal funktionieren, aber aktuell kann ich sowas nicht. Gute Idee für das nächste Training! Schreibe mir gerne weitere Gedanken auf, falls dir noch mehr einfällt!” Ein schiefes Grinsen. Luce begriff schnell, was man alles damit anstellen könnte, wenn man sich richtig mit der Magie beschäftigte.  
Kaum am Bahnhof angekommen, versteifte sich der Größere und suchte Nähe. Es war fast schon komisch, dass die Rollen mal vertauscht waren. Langsam und fürsorglich lotste Nate seinen Kumpel in den Zug, nachdem er zwei Tickets gekauft hatte, und überließ ihm die Platzwahl. Dann passierte etwas, womit der Felton nicht rechnete, der Ashworth wirkte von Übelkeit geplagt, sobald die Pfeife ertönte und der metallische Koloss in Bewegung kam. Erst holprig, gemächlich, bis die Fahrt zunahm. “Oh nein, ist dir wirklich so übel? Leider kann ich keine körperlichen Beschwerden lindern, tut mir leid! Mann, hättest du eher was gesagt!” Dann hätte sich der Kleinere darüber informiert und ihm die Reise vielleicht erleichtern können. Bevor der Kopf des anderen gegen seine Schulter kippte, öffnete er das Fenster einen Spaltbreit. “Frische Luft soll helfen, glaube ich”, murmelte er und biss sich verzweifelt auf die Unterlippe. “Versuche, ein wenig zu schlafen”, schlug er hilflos vor und strich dem armen Kerl beruhigend über die Hände. Ob er Papiertüten organisieren sollte? Hm. Lieber nicht wie ein aufgeschrecktes Huhn verhalten und ihn möglicherweise noch verrückter machen.


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Lucien

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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySo 10 März 2024 - 18:50

07 | @Nate
"Falsch, mein lieber Nate", lachte Lucien amüsiert. Man merkte einmal mehr, wie wenig Ahnung der Blondschopf hatte, wenn es um Unternehmensführung ging. Das war auch nicht weiter schlimm, dafür hatte er anderswo stärken, doch ein wenig belustigte es den Ashworth doch. "Es wäre ein Fehler, mich mitarbeiten zu lassen. Sicher, ich bin Teil dieser Gilde und ihr gewissermaßen zur Treue verpflichtet. Aber ich habe noch immer eine enge Verbindung zu meiner Familie. Gibt es eine Garantie, dass ich dem Rivalen in der Schusswaffenproduktion nicht treuer bin? Nein." Er war ein großes Risiko, was Betriebsgeheimnisse anging. Jetzt, wo die Angelegenheit aber brenzlig wurde, zog man doch lieber jemanden hinzu, der Ahnung von der Materie hatte. Verständlich. Lieber gingen die Informationen über die neuartige Waffe an einen Rivalen, als in die Hände von Verbrechern. Im nächsten Moment bewies der Felton auch schon, dass er zwar weniger Ahnung hatte, aber trotzdem clever war. Die Idee, sich den Code einzuprägen und den Zettel zu vernichten, war gut. So liefen sie gar nicht erst Gefahr, dass er versehentlich in die Hände der falschen Leute geriet. Gesagt, getan.
"Da ist ein gewaltiger Unterschied", seufzte Lucien. Zumindest für ihn. Die M-Kutsche war deutlich weniger wackelig und Unebenheiten des Untergrunds waren kaum zu spüren. "Ich könnte- halt ... nein ... könnte ich nicht." Frustriertes Schnauben. Es würde nur unangenehme Fragen geben, wenn er den Felton mitschleppen würde. Schließlich dürfte er ihn überhaupt nicht wiedergefunden haben. "Nein, das ist es nicht." Vielleicht würden sie sich sorgen, da war er sich nicht sicher. Doch das war nicht der Grund, warum er sein Leben vor ihnen verheimlichte. "Lass uns jetzt nicht darüber reden." Kopfschütteln. Das war ein Thema, für das mindestens ein ganzer Abend nötig war, um es abzuhandeln. Außerdem sorgte es bei ihm nur für schlechte Laune, darauf konnte er wirklich verzichten.
Daraufhin wurde sich endlich auf den Weg gemacht. Es gab keine Zeit zu verlieren. "Ich zweifle nicht an dir", antwortete der Schwarzhaarige entschlossen. Sicher, im ersten Moment hatte er Zweifel gehabt, doch für diese gab es überhaupt keinen Grund. Nate war beim besten Willen niemand, der die Gefühle anderer zu seinem Vorteil manipulierte, davon war der Gunner voll und ganz überzeugt. "Du brauchst dir darüber keine Sorgen zu machen." Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, das stolz die scharfen Zähnchen präsentierte, versenkte er die Hand in dem blonden Wuschelschopf. Eigentlich war die Fähigkeit seines besten Freundes wirklich cool und extrem nützlich, er sollte stolz sein! Natürlich würde Lucien ihn mit allerlei dummen und eventuell hin und wieder sogar guten Ideen unterstützen!
Vorerst würde er jedoch die Unterstützung von seinem Kumpel benötigen und nicht umgekehrt. Die Zugfahrt war eine gewaltige Herausforderung, das schien auch Nate nun zu bemerken. Vielleicht übertrieb Lucien auch ein wenig, aber wirklich nur ein kleinwenig. Ein klitzekleines bisschen. "Was dachtest du denn? Ich habe doch keine Angst vor sowas ..." Ein qualvolles Stöhnen. Oh man, ihm war so fürchterlich übel und das Ende war noch lange nicht in Sicht. Zwar war es keine lange Fahrt, aber sie war trotzdem zu lang. Der Willkür seines Körpers ausgeliefert klammerte er sich an seinen besten Freund, der letzte Funke Halt, den er in diesem Moment noch hatte. Alles andere um ihn herum schien zu wackeln und zu schwanken. Wie sollte er da bloß schlafen? Mit Gewalt presste er die Augenlider aufeinander. Nun sah er zwar nicht mehr die Welt, die an ihm vorbei rauschte, aber das Schwanken folterte ihn trotzdem. So fest wie möglich klammerten sich die schwachen Finger an den Stoff der Kleidung des Felton. "Nahhhtteee....", krächzte Lucien verzweifelt. Er war kurz davor, mit dem Sensenmann Hände zu schütteln, er wusste es. Dabei war er doch viel zu jung und schön um zu sterben. Aber man sagte ja immer 'die Besten gehen immer zuerst'. "Bitte halte mich. Ich will, dass du das Letzte bist, was ich vor meinem Tod sehe." Verzweifelt öffnete er die Augen wieder und blickte dem Blondchen direkt entgegen. Immerhin war sein Ausblick wunderschön. So ließ es sich ein wenig angenehmer aus dem Leben scheiden. "Du sollst wissen, dass ich sehr froh bin, dich wiedergetroffen zu haben, Nate..." Dabei war es inzwischen gar nicht mehr so weit bis zum Zielbahnhof. "Ich wünschte wir hätten mehr Zeit gehabt...!"



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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyDi 19 März 2024 - 20:17

07 l @Lucien
Ja, Nate hatte nicht die geringste Ahnung über Unternehmungsführung, Waffengeschäfte oder Waffenproduktion, er wollte aber auch auf etwas anderes hinaus. “Ich meine, ich würde mich sicherer fühlen, wenn du da involviert wärst und ein Auge auf die Sache hättest. Du würdest nämlich keinen Mist damit anstellen.” Illegale Aktivitäten, beispielsweise Blaupausen teuer auf dem Schwarzmarkt oder an den Höchstbietenden, verticken. Der Felton vertraute dem Ashworth blind und glaubte fest daran, dass er sowas Leichtsinniges nicht tun würde. Der Gilde allerdings traute er alles zu, es gab immer schwarze Schafe, die aus der Reihe tanzten und nebenbei die eigenen Geldbeutel füllten.
“Hmm …”, machte er nachdenklich, akzeptierte den Wunsch, nicht weiter darüber zu reden, natürlich. “In Ordnung.” Er war der Letzte, der jemanden zu irgendwas zwang, schließlich hatte er selbst Probleme, über die er noch nicht reden wollte und konnte. Auch, als Luce eine Idee anschnitt und sie gleich wieder verwarf, ohne darauf einzugehen, bohrte Nate nicht nach. Manchmal gab es einfach Themen und Gedanken, die man erstmal verschieben musste, das war völlig okay. Der richtige Zeitpunkt dafür kam früher oder später. “Wir kriegen die Zugfahrt schon irgendwie hin!”, meinte er zuversichtlich und klopfte dem Dunkelhaarigen aufheiternd auf die Schulter.
Schließlich wurden die Taschen gerafft und das Gildenhaus vermutlich für ein paar Tage verlassen. Obwohl ihm wegen der bevorstehenden Aufgabe mulmig zumute war, war er gleichzeitig froh darüber, die blöden Kollegen und die lauernden Handlanger für diesen Zeitraum (hoffentlich) hinter sich zu lassen. “Ich danke dir.” Es hätte ihm echt das Herz in tausend Stücke zerrissen, wenn Luce an ihm zweifelte. Und doch wäre Unsicherheit sein gutes Recht, aber Nate war tatsächlich niemand, der einen Geist zu seinem Vorteil beeinflussen wollte. Freunde gewinnen, weil man seine Person mochte; so und nicht anders. Ein fröhliches Kichern, als eine Hand aufheiternd in seinem Schopf landete. Beide hatten ihre ganz eigene Art und Weise, bedrückende Stimmung aufzulockern und schließlich zu verbannen, ohne großartig Reden zu schwingen.    
“Es klang aber so … oder als hättest du irgendwas ausgefressen und lebenslanges Zugverbot. Dass dir schlecht wird, muss dir doch nicht peinlich sein! Wir hätten vor der Fahrt echt was dagegen tun können”, meckerte der Felton neben dem stöhnenden Ashworth, der sich an ihn klammerte, und seufzte. Das Wanken und Schwanken empfand er eher als einschläfernd und müdigkeitsfördernd, der Brechreiz blieb brav. “Komm schon, Luce, reiß dich zusammen … du wirst schon nicht sterben.” Ein diskretes Augenrollen war unvermeidbar. Dann tauchte der Schaffner auf, um die Tickets zu kontrollieren, und Nate wollte im Erdboden versinken, als er fragte, ob er den Zug anhalten und ihn anderweitig transportieren lassen sollte. Nach einem kleinen Hin und Her, sobald der Kontrolleur weiterging, seufzte er erneut. “Mann, Luce … die Leute gucken schon, bitte …” War das unangenehm. Der Blonde konnte es kaum ertragen, im Mittelpunkt zu stehen und sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die dachten bestimmt, der Kerl neben ihm wäre gottlos betrunken und er musste sich jetzt um ihn kümmern und sicher nach Hause bringen! Glücklicherweise war der nächste Halt auch schon der Zielort. “Wir sind gleich da, halte durch!”
Als der Zug zum Stehen kam, sprang Nate sofort auf, hakte seinen Freund bei sich unter und zerrte ihn mit großer Anstrengung hinaus in die Freiheit. Dabei ignorierte er das nachhaltige Jammern und hievte ihn erstmal auf die nächste Bank. "Geht es dir besser? Willst du vielleicht was essen oder trinken? Vielleicht gibt es hier in der Nähe eine Apotheke, die uns beraten kann. Ansonsten sollten wir nach einem Hotel Ausschau halten, in dem du dich richtig ausruhen kannst.” Eigentlich war Zeitverschwendung für diesen Auftrag ziemlich unvorteilhaft, aber wenn der Dunkelhaarige nicht dazu in der Lage war, hundert Prozent zu geben, war ein Losstürmen auch nicht gerade das Beste.


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyMi 20 März 2024 - 19:36

08 | @Nate
Wow, das Blondchen hatte wirklich viel Vertrauen in Lucien. Kurz hob er die Brauen, sagte aber nichts. Seienr Familie war er selbstverständlich treu. Niemals würde er betriebsinterne Informationen von Ashworth Corp. einfach verkaufen. Das hieß jedoch nicht, dass er Midas Hands nicht für den richtigen Preis in den Rücken fallen würde. Selbstverständlich würde er durchaus ein Auge darauf haben, an wen genau er die Informationen verkaufte, aber für den richtigen Preis würde er beinahe alles tun. Wenn er es nicht verkaufte, dann würde es garantiert ein Anderer tun. Es gab immer ein schwaches Glied in der Kette. Deswegen vertrauten die Ashworths auch niemandem, außer sich selbst, wenn es um die Waffenproduktion ging. Doch das waren unschöne Details über die Geldgier des Schwarzhaarigen, die dessen Kumpel nicht wissen musste.
Im Gegensatz zu ihm war Nate eine viel zu gute Seele. Nicht nur akzeptierte er ohne zu zögern die Bitte, nicht weiter über das Thema Familie zu sprechen, er blickte auch der Zugfahrt optimistisch entgegen. Etwas, das der Ashworth beim besten Willen nicht konnte. Nur zu gerne würde er davon ausgehen, dass sie die Fahrt geschaukelt bekamen.
Doch genau das war das Problem - das Schaukeln. Es machte den sonst so resistenten Gunner vollkommen fertig. Es war für fast jeden Gegner eine Herausforderung, ihn in die Knie zu zwingen, im Wegstecken war er schon immer gut gewesen. Doch ausgerechnet dieser metallische, leblose Kolloss schaffte es, ihn zu einem hilflosen Kleinkind werden zu lassen. Den armen Schaffner -der offensichtlich unzählige Stoßgebete an sämtliche Gottheiten sendete, damit der Schwarzhaarige ihm nicht die Bahn vollreierte- nahm er kaum wahr. Auch die neugierigen Blicke blieben unbemerkt. Für ihn gab es gerade nur zwei Dinge: Selbstmitleid und Nate. Jener schien sich schwer zu tun mit dem sterbenden Schwan. Wer konnte es ihm verübeln? "Hngghhh, ich werde definitiv sterben..." Für ihn bestand daran überhaupt kein Zweifel. Woher wollte der Felton denn wissen, dass es nicht so war? Das war einfach nur eine haltlose Behauptung.
Und dann war es auf einmal vorbei. Zum wiederholten Mal hielt der Zug quietschend an. Doch anders als die bisherigen Male zerrte Nate ihn dieses Mal aus dem Folterstuhl. Ächzend, stöhnend und seufzend ließ er sich auf die Beine zerren und stolperte hinterher. Die Arme hatte er dabei weiterhin haltsuchend um seinen Kumpel gelegt, genau genommen dessen Hüfte, sodass das Kinn auf der Schulter ruhen konnte. Elegant war das nicht, unterstrich viel mehr, dass Lucien scheinbar einige Gläser Alkohol zu viel intus hatte. Doch das war ihm egal. Hauptsache, er fühlte sich sicher. Und das tat er sehr wohl! Mit einem lauten "ufff" landete sein Hintern auf einer Bank, der Kopf kullerte über die Lehne nach hinten und Arme und Beine verteilten sich wie weichgekochte Spaghetti. "Urrrggghhh....", merkte er noch an, dann kehrte vorerst Stille ein. Die Welt war plötzlich wieder so wunderbar stabil. Kein Wackeln, kein Holpern, einfach nur stabiler Boden unter den Füßen. Es war traumhaft. "Nein ... nur kurz ..." Er brauchte nichts. Nur einen kurzen Moment für sich. Die Hände hoben sich zu seinem Gesicht, rieben über die Augen und fuhren sich durch das lange Haar. Und dann hob sich der ashworth'sche Schädel wieder. Die goldenen Seelenspiegel landeten auf Nate, der bisher so gequälte Ausdruck verwandelte sich in ein Lächeln. "Schon besser. Bin wieder fit." Als wäre nie etwas gewesen schwang er sich auf die Beine, streckte, begleitet von einem langen, herzhaften Seufzen, die Arme in die Luft. "Ich nehme doch keine Medikamente, Nate. Das würde ich meinem Körper niemals antun und ein Hotel wäre Geld- und Zeitverschwendung. Aber Essen klingt gut." Er ließ sich ein Sandwich in die Hand drücken und dann konnte es auch schon losgehen.
Natürlich überließ er dem Blondschopf wie immer die Führung. Zumindest, bis sie es tatsächlich an das Ufer des breiten Flusses schafften, der nach Kaiso führte. Ein Blick gen Horizont verriet jedoch, dass die Suche aufwändiger werden würde, denn bisher war kein Schiff zu sehen. "Hm", gab er von sich, der sein kleines Zwischenmahl inzwischen vollständig verdrückt hatte. Eine leichte Brise ließ das Laub der umliegenden Bäume rascheln und die langen Haare des Ashworth tanzen. Eilig strich er sie hinter die Ohren. "Ich denke wir sollten dem Wasser folgen, bis wir das Schiff gefunden haben. Etwas anderes bleibt uns wohl nicht übrig." Wirklich begeistert davon war er zwar nicht, aber war hatten sie für eine Alternative? Immerhin saß er nicht länger in dem verfluchten Zug. "Hör mal, Nate. Ich will nicht, dass du denkst, dass ich glaube, dass du schwach bist. Aber bitte bleibe immer in meiner Nähe, okay?" Da sie wohl noch ein Weilchen unterwegs sein würden, nutzte er die Zeit, etwas anzumerken, das durch die katastrophale Zugfahrt noch nicht eher zur Sprache gekommen war. "Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas passiert." Kurz zögerte er, ehe er noch hinzufügte: "Dein Wohl liegt mir wirklich am Herzen, okay? Bevor du dir etwas passiert, lassen wir die Räuber lieber entkommen."



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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyDo 21 März 2024 - 20:55

08 l @Lucien
Während sich Luce theatralisch auf der Bank räkelte und komische Geräusche von sich gab, setzte Nate den gut gefüllten Rucksack ab und ließ seine Finger wiederholt in den vielen Seitentaschen verschwinden. In der Hoffnung, er hatte irgendwann Tabletten gegen das aktuelle Problem darin vergessen, kramte und kramte er. Leider wurde er nicht fündig, doch scheinbar war ein Mittel auch gar nicht mehr nötig, denn die körpereigene Erholung machte sich bereits erfolgreich an die Arbeit. Als wäre stundenlang nichts gewesen, verkündete der eben noch Jammernde deutliche Besserung und schwang sich zurück auf die Beine. Der Felton hob skeptisch eine Braue und musterte seinen Kumpel einen Moment von oben bis unten; offenbar ging es ihm wirklich wieder gut. Erleichtertes Seufzen und ein bisschen entspannen. “Hm, gut zu wissen … wenn wir wieder Zuhause sind, dann gehen wir Kräuter und Gemüse, vor allem Ingwer und Zitrone kaufen. Die natürlichen Produkte helfen unter anderem gegen Übelkeit, ist mir gerade wieder eingefallen.” Das vorteilhafte Wissen hatte er von seiner Mutter, die ihm früher ein paar Dinge erklärte, während sie kochte und er dabei zusah. Doch in all dem Stress, der leichten Panik und Sorge vergaß das Blondchen schon mal Dinge. Mit Druck und Belastung konnte es noch nicht so gut umgehen, wie es gerne wollte. Anschließend bat der Ashworth doch um ein Sandwich, ehe die Reise auch schon in Angriff genommen wurde. Nate schlug eine Karte von Zentral-Fiore auf und rotierte um die eigene Achse, als er den derzeitigen Standort auf dem robusten Papier suchte und sich neu orientierte. Dann schloss er den Rucksack, hievte ihn auf den Rücken und nickte entschlossen. "Los geht's!", verkündete er voller Tatendrang und machte sich auf den Weg zum Fluss.
Die Landschaft war echt hübsch, ganz anders im Vergleich mit Marokkasu oder Crocus. Weitläufige Wiesen und Wald am Horizont, selbst die Trampelpfade waren eher naturbelassen. Schade, dass die Magier keine Zeit zum Wandern und Erkunden hatten, sondern ein bestimmtes Ziel verfolgen mussten. Vielleicht ein andermal. So viel Grün sah er recht selten und auch die Luft war frischer und geruchlos, quasi das Gegenteil zur Stadt. Hier und da huschten sogar Tiere vorbei, die man nur im Freien beobachten konnte. “Jup, klingt gut. Wir müssen uns eh demnächst irgendwo durch das Grün schlagen, wenn wir den Fluss überhaupt mal sehen wollen”, erklärte der Felton, dessen Kopf zwischendurch in der aufgeschlagenen Karte in seinen Händen steckte und schob seinen Kumpel durch das nächste Gestrüpp auf eine kleine Lichtung. “Uhm, auf der anderen Seite sollten wir dann das Wasser bald sehen!” Beim Weiterlaufen zupfte er sich gefallenes Laub aus dem Schopf und befreite auch Luce davon. Hah, hoffentlich hatte das weiche, lange Haar nicht allzu sehr unter den störrischen Zweigen gelitten. “Hey, sieh mal! Da vorne, zwischen den Bäumen glitzert es! Das ist bestimmt der Fluss!” Aber jetzt bloß nicht zum Ufer stürzen, wer wusste schon, wo genau das gekaperte Schiff angelegt wurde … falls es denn anlegte und nicht irgendwo im Nirgendwo herumtrieb. Vielleicht mussten die beiden auch erstmal ein Boot besorgen und dahinrudern. Wenn das so wäre, war ein unentdecktes Annähern ziemlich schwierig.          
Zwar wurden sie noch von der grünen Natur verschluckt, aber je näher sie dem Fluss kamen, desto mehr zog Nate instinktiv den Kopf ein. Puh, schlagartig kehrte die Anspannung zurück, die imaginären Alarmglocken, bereit zum Läuten. Falls das Schiff in der Nähe lag, könnten die miesen Piraten die Umgebung auskundschaften und patrouillieren. Womöglich saßen sie in den Baumkronen oder präparierten Bodenfallen … oh Mann, die Fantasie lief auf Hochtouren. “Hah, das musst du mir echt nicht zweimal sagen, Luce.” Er verstand sowieso nicht, wieso man sich aufteilen sollte, dadurch stieg die Gefahr doch eher. Außerdem war ihm klar, dass er in einem hitzigen Kampf nicht sonderlich viel ausrichtete, wenn er die Magie aus welchen Gründen auch immer nicht nutzen konnte. “Aber sei du bitte auch vorsichtig und überlege lieber dreimal, bevor du etwas tust, ja?” Bisher wusste der Felton nur über die magische Pistole Bescheid, aber was passierte, wenn das Duo dazu gezwungen war, in den Nahkampf zu wechseln? Er selbst würde gnadenlos versagen. Während der Ashworth die nächsten, diesmal fürsorglichen Worte sprach, erröteten mehr und mehr die Wangen, die sich bald wie Feuer anfühlten. Verlegen wandte die Tomate das Gesicht von ihm ab und versuchte, das schneller klopfende Herz mit tiefen Atemzügen zu beruhigen. “I-ich … uhm …” Manno, was war denn jetzt los? “Ist gut, ich werde vorsichtig sein”, meinte er leiser und schenkte ihm dann mutig ein warmes Lächeln. Dass er leicht errötete war eigentlich nichts Besonderes mehr, weshalb verstecken nicht nötig war. Aber es war trotzdem irgendwie peinlich. “Ich werde ebenso todtraurig sein, wenn dir etwas passiert, also … brich du mir auch nicht mein Herz.”, fügte Nate etwas ernster hinzu und faltete die ausgediente Karte zusammen, ehe sie in der Tasche verschwand. Leider war nicht verzeichnet, wo das Schiff lag, aber das wäre ja zu einfach. Eine magische Karte wäre mal eine gute Idee.


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySa 30 März 2024 - 18:55

09 | @Nate
Eine natürliche Lösung gegen die Reiseübelkeit, die Lucien verspürte, war diesem definitiv lieber, als irgendwelche Pillen zu schlucken, von denen er überhaupt nicht wusste, was sich nun eigentlich genau in ihnen befand. Es mochte verrückt sein, doch hin und wieder verstand selbst er, dass es besser war, sich der Natur zu öffnen, anstatt ihr den Rücken zu kehren. Es gab jedoch auch Momenten, in denen er sie weiterhin verabscheute.
Das hier und jetzt zählte eindeutig dazu. Was war das für ein Alptraum, durch den er hier geschleppt wurde? Überall zerrten Äste und Gestrüpp an seiner Kleidung, seiner Haut und seinem Haar. Alles war dreckig, der Boden war uneben, teils sogar schlammig und hin und wieder verfingen sich sogar ekelhafte Spinnweben an seinem Körper. Ein wahrer Alptraum. Es war wahrlich pures Leid, das sich im Gesicht des Ashworths widerspiegelte. Nur widerwillig ließ er sich über Stock und Stein jagen. Schon jetzt vermisste er das Häusermeer der Großstadt, die geteerten Straßen und den Trubel, der meist Tag und Nacht herrschte. Immerhin schien Nate wirklich zuverlässig den Überblick zu behalten und zu wissen, wohin er lief. Für Lucien sah jeder Baum, jedes Gebüsch, das sie durchquerten, exakt gleich aus. "Fürchterlich", grummelte er, ließ sich ohne Widerworte, aber mit unauffällig hüpfendem Herzen das Grün aus der schwarzen Mähne zupfen. Das Funkeln des Wassers, das schließlich durch Äste und Laub hindurch zu sehen war, erkannte sogar er. Damit war das Gebüschgekrieche hoffentlich bald vorüber - wenn das gesuchte Schiff nicht kilometerweit entfernt von ihrem aktuellen Standpunkt war. Zumindest aktuell war es noch nicht in Sichtreichweite, was hieß, dass sie zumindest noch einen kleinen Fußmarsch vor sich hatten. Diesen füllte der Schwarzhaarige sogleich mit einem ernsten Gespräch. "Ich werde es versuchen." Eigentlich war er jemand, der in der Hitze des Gefechts nur selten nachdachte, sondern einfach handelte, gerne auch ohne Rücksicht auf Verluste. Doch er wusste, dass es Nate wirklich wichtig war und so wollte er ihm zumindest ein wenig Sicherheit geben. Die goldenen Seelenspiegel beobachteten dabei aufmerksam, wie der Kleinere immer und immer mehr rot anlief. Große Güte, wie konnte man bloß so unfassbar niedlich sein? War es denn so überraschend, dass sich Lucien um seinen besten Freund sorgte? Dabei schien der Felton doch genauso zu fühlen. Die Art, wie er das ausdrückte, ließ den Älteren jedoch innehalten. Ihm das Herz brechen? Das klang ja beinahe so, als ob ... Nein, das war Quatsch. Warum sollte er? Sie waren Freunde. Zügig schluckte er den kurzen Anflug an Enttäuschung herunter und versenkte stattdessen die Hand in dem flauschigen Blond. "Ich würde dir niemals absichtlich das Herz brechen. Dafür ist es mir viel zu wertvoll." Seine Stimme war sanft, aber entschlossen. Nein, solange er die Wahl hatte, würde er Nate niemals verletzen. Dafür lie- nein, mochte er ihn viel zu sehr. Alleine die Vorstellung, dass der Kleinere weinte, reichte aus, um ihn dazu zu motivieren, tatsächlich auf sich selbst aufzupassen.
Und dann war es da plötzlich, das Schiff. Der metallische Kolloss erhob sich eindrucksvoll aus dem ruhigen, im warmen Sonnenlicht schimmernden Wasser. Leicht und unauffällig schwankte er einige Meter entfernt vom Ufer, ließ nicht im Ansatz erahnen, was im Inneren gerade geschah. Es schien friedlich, erweckte den Eindruck, dass es nur kurz ein kleines Päuslein einlegte, bevor es schließlich weitertuckern würde. Doch das Magierduo wusste, dass das nicht der Fall war. "Da ist es", flüsterte Lucien und löste den goldenen Blick von dem Schiff, um ihn stattdessen auf den Felton zu legen. "Es sind keine Wachen zu sehen." Ob das nun gut war oder schlecht, das ließ sich noch nicht sagen. Vielleicht waren die Banditen leichtsinnig, vielleicht versteckten sie sich aber auch gut. "Ich habe bereits eine Idee, wie wir hinüber kommen. Ich hoffe bloß, dass uns tatsächlich niemand auflauert." Alles andere würde viel zu lange dauern oder viel zu kompliziert sein. Sie brauchten eine schnelle, zuverlässige Lösung. Und seine Magie hielt genau das parat. Mana sammelte sich in seiner Hand und formte sich zügig zu einer mehr als ungewöhnlichen Schusswaffe. Anstelle von Kugeln verschoss sie einen Metallhaken, welcher mit einem stabilen Seil verbunden war. Sobald dieser etwas zu greifen bekam, klammerte er sich dort fest und zog den Anwender zu sich hinüber. Der Nachteil: Lucien benötigte dafür beide Hände. Oder eben der Vorteil. Je nachdem, wie man es sah. Für den Ashworth gab es natürlich nichts Schöneres, als die Nähe zu Nate. Das sprach er zwar nicht aus, aber das verschmitzte Grinsen machte es womöglich trotzdem deutlich. "Halte dich bitte an mir fest. Und zwar gut."



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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyFr 5 Apr 2024 - 13:59

09 l @Lucien
Immer, wenn Lucien über die Natur klagte, entfuhr Nate ein leises, amüsiertes Kichern. Es hätte natürlich auch einen regulären Weg zum Fluss gegeben, aber die Karte zeigte bis dahin eine längere Strecke an, für die sie leider keine Zeit hatten. Also musste eine Abkürzung her, die dem feinen Herrn Ashworth scheinbar nicht zusagte. Insekten und Spinnentiere musste das Blondchen nun auch nicht unbedingt begegnen, aber das ganze Grün drumherum war einfach nur wunderschön. “Hey … nicht nur versuchen … sei vorsichtig!” Hah, wie sollte er sich mit solch einer vagen Antwort zufriedengeben? Ein bisschen Sicherheit aussprechen war doch nicht verkehrt, selbst wenn am Ende etwas passierte. So begann der Kopf bloß wieder Sorgen auszuschütten und unnötig Stress zu produzieren, der die ganze Zeit über schwer auf seinen Schultern lastete. “Besser so! Ansonsten kannst du dir einen anderen Koch suchen!”, lachte er dann heiter, als die große Hand Luces wie so oft auf seinem Kopf landete und durch das Haar wuschelte. Dafür fand der Größere stets einen Weg, um die Sache direkt wieder gut zu machen.
Das Schiff, das ohne umschweifende Suche am nahen Ufer auftauchte, ließ Nate auf der Stelle wie ein ängstliches Tier hinter dem nächsten Gebüsch erstarren und durch Blätter und Zweige linsen. Das schwimmende Teil war wirklich riesig, es brauchte also mehr als eine Handvoll Leute, um es erfolgreich zu kapern. Die Atmosphäre war bedächtig ruhig, zu ruhig nach seinem Geschmack. Die Ruhe vor dem Sturm? Dazu war niemand auf der Fläche zu sehen. Nate schenkte seinem Kumpel einen unsicheren Seitenblick. “Mh-hm … v-vielleicht sind die meisten gerade auf Landgang oder so.” Hoffentlich. Denn dann hätten die beiden Magier eine echt gute Chance, unbemerkt auf das Schiff zu steigen, die Leute zu befreien und die geheimnisvolle Waffe unter den Nagel zu reißen, ehe die Piraten davon Wind bekommen. Aber so einfach würde das leichtsinnige Manöver bestimmt nicht klappen, außerdem war der Felton bekanntermaßen kein Freund von Leichtsinnigkeit, sondern übervorsichtig. “Schade, dass meine Magie noch nicht so weit ausgereift ist, ich kann nur in unmittelbarer Nähe ausmachen, wie viele und wo genau sich die Leute befinden.” Im Grunde wäre die Emotional Magic von einem Assassinen oder Attentäter richtig eingesetzt, sehr übel. Unbesiegbar quasi. Vielleicht sollte er sich doch noch ein paar Nahkampf-Techniken aneignen, nur zum Schutz natürlich. Aber es war jetzt nicht an der Zeit, über die Zukunft nachzudenken, denn Luce wollte endlich auf das Schiff und er schien bereits eine Idee zu haben. Als er eine Art Harpune in seiner Hand manifestierte, staunte der Kleinere nicht schlecht. Er besaß also auch praktische Sachen in seinem Arsenal, wie gut war das denn?! “Hui, wie cool!”, freute er sich über die schnelle Lösung und die Einfachheit des Lebens. Er hätte ansonsten echt keine Ahnung gehabt, wie die beiden dorthin kommen sollten, ohne selbst schwimmen zu müssen. Wie von ihm gefordert, legte Nate von hinten beide Arme um die Mitte Luciens, behutsam erst, und verhakte die eigenen Finger miteinander, ehe er sich fest an den breiten Rücken drückte. “Uhm … g-gut so?” Die Verlegenheit in der Stimme war kaum zu überhören, allein das übliche Stottern trug viel dazu bei. Er konnte nicht länger verleugnen, wie gut sich die distanzlose Nähe zu seinem Kumpel anfühlte, wollte momentan aber auch nicht weiter darüber nachdenken. Gleich ging nämlich die Post ab und dafür musste er einen kühlen Kopf bewahren! “A-also … wenn wir da sind, am besten sofort in Deckung gehen, oder? Vielleicht kann ich dann auch meine Fühler ausstrecken und die Positionen der Leute bestimmen”, schlug er vor, ehe der Ruck passierte. Uff, es wurde allmählich ernst! Hals und Beinbruch!


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyMo 8 Apr 2024 - 19:57

10 | @Nate
"Solange ich nur meinen Koch verliere und nicht meinen besten Freund, ist mir das Recht", erwiderte der Schwarzhaarige mit einem warmen Lächeln auf den Lippen. Natürlich wusste er die Mahlzeiten, die Nate für ihn zubereitete, zu schätzen, doch das hieß nicht, dass er nur deshalb so viel Zeit mit ihm verbrachte. Er war so viel mehr als nur irgendein Koch. Er war Er war fast schon zum Verlieben, wenn man nicht aufpasste - wie gut, dass Lucien wunderbar gut im Aufpassen war.
Als sie das Boot endlich fanden, legte der Ashworth sofort die Hand auf die Schulter seines verunsicherten Freundes. "Ich hoffe es, das würde es deutlich einfacher für uns machen." Allzu optimistisch wollte er jedoch nicht sein. Es machte leichtsinnig und das konnten sie bei diesem Auftrag wirklich nicht gebrauchen. "Das könntest du theoretisch tun? Krass, Nate, das sollten wir unbedingt trainiern! Aber mach dir keinen Kopf, wir werden auch so Erfolg haben." Es würde womöglich nicht so einfach werden, doch letztendlich würde es sie nicht aufhalten. Sie waren auch so stark und ein grandioses Team. Daran hatte Lucien nicht die geringsten Zweifel. Sie würden diese Gauner auseinander nehmen und die Waffe sichern, gar keine Frage.
Zuerst mussten sie jedoch an Board gelangen. Falls ihre Feinde sich in Sicherheit wogen, weil das auf dem Wasser treibende Schiff schwer zu erreichen war, begangen sie einen schweren Fehler. Für den Ashworth waren Distanzen kein Problem. Dass er beide Hände benötigte und somit nicht selbst sicherstellen konnte, dass sein Kollege ebenfalls mit hinüber kam, war ein kleiner Nachteil, der im Zusammenhang mit Nate allerdings auch irgendwie ein Vorteil war. Jedes bisschen Nähe war mehr als willkommen. Dass das Blondchen sich allerdings ausgerechnet so an ihm festhielt, kam überraschend. Die goldenen Äuglein wurden groß und von einem zarten Rosaton unterstrichen. Eigentlich hatte er erwartet, dass der Felton sich an seiner Seite festhielt, dass er sich ausgerechnet von hinten fest an ihn krallte, erwischte ihn eiskalt. Wie gut, dass er so nicht den entgeisterten Blick des Größeren sehen konnte. Mit einem tiefen Atemzug holte er sich einen Teil seiner Fassung zurück. "Klar", antwortete er, als wäre es das selbstverständlichste der Welt, dass er die Brust seines besten Freundes fest an seinen Rücken gedrückt fühlte. "Ein wenig fester wäre mir aber auch Recht~" Natürlich konnte er sich den kleinen, zusätzlichen Kommentar nicht verkneifen. Es hatte einfach sein müssen. Auch, wenn die Hitze auf seinen Wangen dadurch ins Unermessliche zu steigen schien. Für gewöhnlich konnte er doch auch ohne Probleme flirten, was sollte diese verfluchte Reaktion?
Der Griff um seine 'Waffe' festigte sich und er drückte endlich ab. Lieber nicht länger in dieser Situation verweilen. Ein kräftiger Ruck durchzuckte den Ashworth, als der Haken sich an der Reling festgriff und alles, was am anderen Ende hing, zu sich heran zog. Mit einem leisen 'Donk' landeten seine Füße an der Außenwand, die Hände schnappten sich eine nach der anderen das Geländer und zogen den restlichen Körper daran hinauf. Sein eigenes Gewicht konnte er problemlos halten, doch die zusätzlichen Kilogramm durch Nate machten sich deutlich bemerkbar. Wie gut, dass er sein Training in den letzten Wochen nicht vernachlässigt hatte. Als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, schnaufte er schwer durch, stützte sich einen Moment am Geländer ab und fuhr sich durch die langen Haare. Zeit, um sich von dem Kraftakt zu erholen, gönnte er sich jedoch nicht. Hier oben waren sie schließlich wie auf dem Präsentierteller. Zuerst Deckung, dann der Rest. Zügig huschten die goldenen Seelenspiegel über das Deck. Natürlich gab es den Haupteingang der vermutlich unter Deck und zum Cockpit führte, doch wer wusste, was sie dort erwarten würde. Deutlich interessanter war eine unauffällige Luke, die vermutlich in irgendeinen kleinen Lagerraum führte. Das sollte passen. "Komm!" Fest legten sich seine Finger um Nates und zogen ihn mit, ehe er eiligen Schrittes über die offene Fläche huschte. Ihre Schritte hallten leise, doch bisher schien noch niemand sie entdeckt zu haben. Hoffentlich blieb es weiterhin so. Das Falltürchen wurde aufgerissen und das Blondchen hinein gescheucht, ehe der Gunner folgte.
Die Luke wurde zugezogen und Dunkelheit umhüllte die beiden Eindringlinge. Von allen Seiten drückten schwere Kisten und allerlei Gerümpel an Lucien, auch Nate war nur wenige Zentimeter entfernt. Trotzdem nutzte er die Chance und schnaufte tief durch. Es war womöglich das letzte Mal, bevor sie das Schiff verließen, dass er die Chance dazu bekam. "Uff, ich hätte nicht gedacht, dass es hier so eng ist", flüsterte er in die alles verschlingende Schwärze hinein und bemühte sich, sein klopfendes Herz zu ignorieren. Sicherlich kam das nur von der aufregenden Situation, nicht etwa von der Nähe zu seinem besten Freund. "Dann strecke mal deine Fühler aus"



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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySa 13 Apr 2024 - 15:17

10 l @Lucien
“Uff, fester geht echt nicht Luce!”, klagte Nate, der die Verlegenheit und den flüchtigen Flirtversuch seines besten Freundes gar nicht wahrnahm. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, sicheren Halt zu finden und ihm nicht die völlige Bewegungsfreiheit zu rauben. “Ich mein, du könntest mich auch Huckepack nehmen, wenn das besser für dich wäre …”, schlug er nachdenklich vor, hüpfte dann ohne Vorwarnung auf dessen Hüfte und schlang die Beine herum. Als wäre das alles gar kein Ding, legte er auch die Arme über die breite Brust und positionierte den Kopf distanzlos neben seinen. Näher und fester ging es echt nicht! “O-okay, kann losgehen!”, befeuerte er Lucien, der das Teil sofort abdrückte und die beiden Körper schließlich an das Ziel heranzog. Gut, dass der Felton darauf trainiert war, die Luft anzuhalten, Kreischen hätte alle Anwesenden sofort alarmiert.
An der Reling angekommen, ließ er vorsichtig und leise von dem Schwarzhaarigen ab, klopfte einmal lobend auf seine Schulter und machte gleichzeitig ein entschuldigendes Gesicht. Das zusätzliche Gewicht machte ihm offensichtlich zu schaffen, kein Wunder! Zeit für einen kleinen Wortwechsel blieb allerdings nicht, das Duo brauchte und suchte dringend Deckung. Luce schien etwas Geeignetes im Blick zu haben und lotste den Blondschopf gleich dahin, eine Luke, die direkt ins Innere des Schiffes führte. Dass sie überhaupt offen und scheinbar ohne Bewachung war, kam ihm zwar merkwürdig vor, aber das war die erstbeste Gelegenheit, um erstmal reinzukommen. Ohne großartig darüber nachzudenken, tauchte er in das dunkle Loch und verharrte einen Moment an Ort und Stelle, bis sich die Augen an das schwummrige Licht gewohnten. Es gefiel Nate gar nicht, wie sie gerade agierten; viel zu leichtsinnig! Aber … manchmal ging das wohl nicht anders. Und bisher klappte alles wie am Schnürchen, also ließ er das Meckern mal bleiben. Bevor es weiterging, wischte er sich blonde Spitzen aus dem Gesicht und atmete ebenso einmal tief durch. Die Anspannung war echt anstrengend, überall könnte etwas lauern und zu jeder Zeit von irgendwo hervorspringen, trotz der Enge. “Ich auch nicht”, flüsterte er zurück, starrte durch den schmalen, dunklen Gang und horchte einen Moment. Warum nur war es noch so verdammt ruhig? Irgendwas stimmte doch nicht. Geiseln wimmerten doch normalerweise vor Angst, oder nicht? “Ich kann niemanden spüren”, meinte der Felton, nachdem er seine Fühler ausstreckte und zuckte trotzig mit den Schultern. Vermutlich war es hier doch einfach zu eng, um einen gezielten Angriff starten zu können, geschweige denn auf einen Eindringling zu hoffen. Trotzdem beschlich ihn ein ungutes Gefühl, das mit jedem Schritt nach vorn wuchs. Und dann durchzuckte ihn eine Ahnung, weshalb er in eine gebeugte Haltung wechselte und Luce mit einer Hand am Weiterlaufen hinderte. Der enge Gang mündete in einen breiten Raum mit vollgestopften Regalen, behelfsmäßigen Tischen und Stühlen bestehend aus Fässern und Holzplatten, ein paar brennende Kerzen fungierten als schlechte Leuchtquellen. “Da sind mindestens fünf Personen zwischen dem Gerümpel und …” Noch einmal konzentrierte sich Nate, der die Augen zu Schlitzen formte und versuchte, etwas mehr zu erkennen. “Sind das da Gitter? Vielleicht … vielleicht sind da irgendwo die Gefangenen.” Nur eine vage Vermutung, denn dieser Bereich lag wieder außerhalb seiner Reichweite. Ein leises, plötzliches Gelächter bestätigte schon mal den Fakt, dass sie nicht alleine waren. “Uhm, die Fünf hocken jedenfalls nicht dicht zusammen, eher ein bisschen verteilt …”, erklärte er weiter und seufzte. “Entschuldige, das sind wirklich unklare Aussagen … aber die sind wohl noch gut gelaunt”, flüsterte er unsicher und drehte sich zu seinem hübschen Partner um, der hoffentlich irgendwas damit anfangen konnte. Fünf gegen zwei … das klang schwierig. Das Blondchen schluckte kräftig, wollte die Sorgen nicht Realität werden lassen. Jammern brachte die beiden nun auch nicht weiter. “Ich weiß nicht … sollen wir erst nach den Gefangenen sehen oder die Gruppe da festsetzen?” Was war wohl schlauer? Aber bitte nicht wie in einem Horrorfilm aufteilen, das war definitiv nicht schlau! Vermutlich lief auch auf Deck noch jemand herum …

Zauber:


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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptyMi 17 Apr 2024 - 11:36

11 | @Nate
Gerade eben war der Ashworth sich wirklich nicht sicher, ob das Blondchen seinen Flirtversuch nicht verstanden hatte, oder ob er ganz gezielt darauf einging. Ganz egal, wie es war, das Ergebnis blieb das selbe: Hitze krabbelte in jeden Winkel von Luciens Körper. Er versuchte, den dicken Kloß in seinem Hals zu schlucken und sich nichts anmerken zu lassen, doch das war alles andere als einfach. Wie sollte er darüber hinwegsehen, dass sich Nate nun noch mehr an ihn klammerte, als zuvor? Wenn er den Kopf nur ein kleines Stückchen drehte, dann könnte er ihm problemlos einen Kuss auf die Wange geben. Wieso dachte er überhaupt ausgerechnet darüber nach? Verdammt! Das konnte so echt nicht weitergehen. Diese Situation, die ein bunter Mix aus Foltermethode und Traumverwirklichung war, musste enden. Sofort.
Im nächsten Moment befanden sie sich auch schon auf dem Schiff. Noch war alles ruhig. Eine warme Brise fegte über das Deck und erweckte beinahe den Eindruck von falschem Frieden. Zügig verschwanden die Beiden vom Präsentierteller, suchten Schutz in der Dunkelheit, die eine unauffällige Luke bot. Die Luft war stickig und abgestanden, es war beim besten Willen kein Ort, der zum Verweilen einlud. Dementsprechend wunderte es ihn nicht, dass Nate niemanden wahrnahm. Was allerdings eine Überraschung war, war, dass es sich nicht nur um einen Lagerraum handelte. Vorsichtig, um nicht versehentlich einen der herumliegenden Gegenstände umzutreten, marschierte der Schwarzhaarige voran, selbstverständlich stets einen Schritt vor dem Felton. Ein Angriff von Hinten schien ihm unwahrscheinlicher. Weit kam er allerdings nicht, bevor er von seinem Begleiter zum Anhalten gebracht wurde. "Hm?", machte er leise und richtete die gelben Seelenspiegel dorthin, wo er die grünblauen erwartete. Aufmerksam lauschte er. Sie hatten es also mit mindestens fünf Gegnern zu tun. Das schallende Gelächter ließ keine Zweifel daran, dass sie es hier nicht mit Gefangenen zu tun hatten. Die Umgebung war düster, noch wurde das Magierduo von der Dunkelheit geschützt. Das war eindeutig ein Vorteil. "Du hast bereits sehr geholfen", versicherte er Nate und legte ihm die Hand auf (hoffentlich) die Schulter.  "Wir knöpfen uns definitiv zuerst die Gruppe vor. Ich möchte nicht, dass sie uns später in den Rücken fallen." Je weniger handlungsfähige Gegner sie hatten, desto besser. Er würde nicht riskieren, sie links liegen zu lassen und dadurch Gefahr zu laufen, dass sie später in einen Hinterhalt gerieten. "Danach befreien wir die Gefangenen, okay?" Kurz kehrte Ruhe ein, während er überlegte. Eine direkte Konfrontation war keine gute Idee, insbesondere, weil Nate keine große Kampfkraft besaß. Einen Großteil des Kampfes würde Lucien alleine meistern müssen ... Doch das hieß nicht, dass sein bester Kumpel ihm nicht helfen konnte. "Geh zurück Richtung Luke, wo wir hergekommen sind, Nate, und mach dort ein wenig Radau. Ich verstecke mich weiter hier in den Schatten und schalte die Kerle aus, sobald sie vorbei kommen um nachzusehen, was los ist." Auch die zweite Hand suchte nun nach Nates Schulter, fand diese jedoch erst nach einem kurzen Ausflug mitten in dessen Gesicht. "Ich werde nicht zulassen, dass einer von denen an mir vorbei kommt, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Ich komme sofort zurück zu dir, sobald ich alle erledigt habe. Versprochen." Ja, er war zuversichtlich, dass sein Plan klappen würde. Noch während er sprach, beschwor er sowohl seine Pistole, als auch den Silencer. Für gewöhnlich sah er den Knall, den seine Waffe beim Schuss abgab, als schönes Geräusch, auf das er nicht wenig stolz war, doch aktuell war möglichst leises, unauffälliges Vorgehen essentiell.



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BeitragThema: Re: Ländereien Zentral-Fiores
Ländereien Zentral-Fiores - Seite 2 EmptySo 21 Apr 2024 - 17:48

11 l @Lucien
“Danke”, murmelte Nate und senkte den Blick in die Dunkelheit. Er spürte die warme Hand auf seiner Schulter und fühlte sich zugleich erleichtert und verunsichert. Diese Geste der Anerkennung war immer noch neu für ihn, besonders von jemandem, der selbst viel drauf hatte. Er wandte langsam den Kopf, um Luce irgendwie in die Augen zu sehen, und sagte leise: “Es ist schön zu wissen, dass ich helfen konnte.” Sein Herz klopfte schneller, während er versuchte, die Gedanken zu ordnen und die Zuneigung zu erwidern. Es war gewiss nicht der richtige Zeitpunkt für sowas, aber falls im nächsten Moment doch etwas Schreckliches passierte, wollte er die Gelegenheit nicht verpasst haben. Eine sanfte Umarmung später erklärte der Ashworth die weitere Vorgehensweise, mit der Nate zunächst einverstanden und zufrieden war. Vor allem das Wir war ihm wichtig, ein Ich kam bei so vielen Gegnern allerdings nicht infrage, weshalb das anfänglich zustimmende Nicken bald in ablehnendes Kopfschütteln überging. “Du sagtest, wir knöpfen uns die Gruppe vor, wieso soll ich denn jetzt-” Argh, das war mal wieder so typisch, die zartbesaitete Blondine lieber im Voraus wegschicken, damit ihr kein Haar gekrümmt werden konnte. Oder weil man ihr keinen Kampf zutraute? Vielleicht sollte Nate in Zukunft die Angst hinter dem Berg halten, ansonsten könnte er das Vorhaben, stärker zu werden, knicken, wenn man ihn stets beschützen wollte. Eine Diskussion darüber war in diesem Augenblick jedoch fehl am Platz und Luce außerdem im Rang höher, weswegen er befehlen konnte, wie er lustig war. “Von mir aus.” Leises Grummeln. Dann spielte er eben den Lockvogel und hoffte, dass dem besten Freund nichts zustieß. Es wäre wirklich gut, wenn der Überraschungsmoment auf ihrer Seite lag. “… Bitte übernimm dich nicht, ja? Und komme einfach hinterher, wenn sie dir zu viel werden, dann helfe ich dir!” Mit beiden Händen umschloss er die des anderen und drückte einmal kurz sanft, ehe er losließ, wie besprochen auf dem Absatz kehrt machte und zurück zur Luke schlich. Nach wie vor hielt er den Plan für blöd; jetzt trennten sich die beiden schließlich doch, wie in einem dummen Horrorfilm, in dem man die leichtsinnigen Protagonisten dafür am liebsten anschreien und prügeln würde. Es musste einfach irgendwas schiefgehen!
An der Luke angekommen, kletterte der Felton leise und vorsichtig die wenigen Stufen hoch, drückte die Tür einen Spaltbreit nach oben und blinzelte in die Helligkeit. Scheinbar war das Deck weiterhin menschenleer. Das war immer noch sehr merkwürdig. Wie konnte man ein Schiff kapern und am Deck keine Wachen abstellen? Die Gefahr war so verdammt offensichtlich und trotzdem blieb ihm wohl keine andere Wahl, als den einen Plan zu verfolgen. Ohne Absprache aus der Reihe zu tanzen, war nicht drin. Nein, nein. Er vertraute Luce, dieser wusste bestimmt, was er tat und wozu er fähig war. Ja, ja. Nachdem Nate einmal tief ein und ausatmete, huschte er nach draußen, versteckte sich erstmal hinter zwei Holzkisten und wartete prüfend ab. Als sich weder etwas regte noch etwas passierte, donnerte er ein paar Mal mit seinen Füßen kräftig gegen die Luke, huschte dann wieder zu den Kisten und horchte gespannt. Noch drang kein Geräusch aus dem Inneren, hm. Dafür hörte er eilige Schritte über das Deck von der anderen Seite direkt auf ihn zu poltern, oh oh! Wie gut, dass er sowieso die ganze Zeit über eine blöde Ahnung hatte und jetzt nicht wie gelähmt vor Angst reagierte, sondern sich wenigstens dem Kontrahenten mutig zudrehte. "Na, sieh mal an, wen haben wir denn da? Ein kleiner Junge, pah! Was hast du hier zu suchen, hmm?” Ein Mann von einem Schrank baute sich vor Nate auf, packte ihn grob am Kragen und hob ihn ohne großartige Anstrengung ein paar Zentimeter vom Boden an. “I-ich, uhm …” Instinktiv trat er dem Piraten kräftig zwischen die Beine, der laut aufheulte und die zappelnde Beute losließ, um sich die schmerzenden Kronjuwelen zu halten. HA! Egal, wie trainiert ein Mann auch war, die eine heftige Schwachstelle blieb schwach und sollte nicht vergessen werden! Mit einem dünnen, verlorenen Holzbrett drohte der Felton ihm wackelig. “Keine Bewegung! Sonst, äh, zieh ich dir das Ding über den Kopf!” Beeil dich Luuuuuce!


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