Royal Crusade Ruinenversteck - Aushang Liberty Phoenix

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Royal Crusade Ruinenversteck - Aushang Liberty Phoenix
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: So mancherlei Auftrag ist speziell an Liberty Phoenix gerichtet und so mancher Magier von Royal Crusade ist zugleich auch für diese Tarngilde tätig. Entsprechend verfügt diese Tarngilde auch über einen Aushang, an welchem gewöhnliche Aufträge ausgehangen werden, damit Magier der beiden Gilden sich derer annehmen können. Hier hängen jedoch nur die Aufträge, bei denen es den beiden Gildenmeistern egal ist, wer sich letztlich darum kümmert, denn spezifische Aufträge werden gezielt an Mitglieder der Gilden vergeben. Der Aushang selbst ist sehr pragmatisch, handelt es sich schlicht und ergreifend um ein hölzerndes Brett, an welchem die Aushänge befestigt werden.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.

Man mochte Andrei Grausamkeit oder Kaltschnäuzigkeit unterstellen - Eigenschaften, die es in den Reihen der dunklen Gilde sicherlich nicht selten gab und die wahrscheinlich unter einigen Mitgliedern hoch geschätzt wurden. Bis zu einem gewissen Grad stimmte eine solche Einschätzung, doch normalerweise neigte der Kevuem tatsächlich nicht zu übermäßiger Gewalt oder Grausamkeit. Er gehörte zu den eher geduldigen Menschen, die sich nicht gerne in Konflikte involvierten und bemühte sich darum, ein harmonisches Leben zu führen. Gleichzeitig hatte Andrei jedoch auch eine vollkommen andere Sozialisierung erfahren als die meisten. Sein Leben hatte zu großen Teilen aus Experimenten im sterilen Umfeld eines Labors bestanden. Sein Doktor hatte ihn zwar vergleichsweise nett behandelt, doch man durfte nicht vergessen, dass dieser noch immer tägliche Tests an ihm ausgeführt hatte. Elektroschocks waren ein essentieller Bestandteil eines Therapieplans, der Schmerzempfindlichkeit und Muskelreaktionen überprüfte. Es gab Bestrafungen für Fehlverhalten. Grund und Effekt. Aktion und Reaktion. Wissenschaftliche Grundprinzipien, die für Andrei ebenso unumstößlich korrekt waren wie die seiner Religion. Aus diesem Grund empfand er kein Mitleid oder Sorge, als er das Halsband aktivierte. Es war genau zu diesem Zweck erschaffen worden. Eine disziplinarische Maßnahme. Noch immer spürte er den widerlichen Geschmack auf seiner Zunge, der noch einmal intensiver wurde, als das Monster von seinem Stuhl fiel und über den Boden legte. Er schmeckte noch einmal Stiefel und Widerlichkeit, würgte trocken, dann nahm er Olivias Glas und stürzte den Inhalt hastig herunter. Er spürte das Wasser und bemerkte ebenso schnell, wie das Innere seines Munds wieder vertrauter schmeckte. Doch er konnte nicht antworten, was dieses Wesen genau getan hatte. Andrei wusste es selbst nicht. Er wusste nur, dass es von einer Berührung ausgegangen sein musste. Daher machte Andrei einen langen Schritt zur Seite und brachte Distanz zwischen sich und dem Wesen, das für ihn noch immer etwas von einem Tier hatte. "Was genau schwebt dir vor?"

Andreis Augen blieben auf die Kreatur gerichtet, doch sein Kopf war leicht in Olivias Richtung gedreht, um ihr zu signalisieren, dass er ihrem Vorhaben lauschen würde. Es war Andrei sehr wichtig, dass sie ihre Quest gut erledigten und Royal Crusade keine Schande bereiteten, doch die Anreise stellte eine große Schwierigkeit dar. Wollte er Olivia wirklich alleine mit dem Wesen im Frachtraum lassen? Was, wenn es sie anfiel oder versuchte, sie zu fressen? Vielleicht hatte sie genauere Vorstellungen und konnte die aufkeimenden Zweifel ersticken. Derweil beobachtete Andrei die sich windende Kreatur, die beim Hochziehen auf den Stuhl erneut stürzte. Der Kevuem machte einen Schritt auf sie zu, doch statt Anstalten zu machen, dem Tier aufzuhelfen, stellte er den Stuhl wieder gerade hin, der polternd über den Boden rollte. Mit in die Hüfte gestemmten Händen schaute er auf das Wesen herab. Es tat ihm nicht Leid, dass er ihn geschockt hatte - doch er wollte ihn nicht unnötig demütigen. "Das ist deine Chance, für eine Weile diesen Ort zu verlassen. Eine weitere solche Aktion, bevor wir am Zielort sind, und wir lassen dich hier. Die Obrigkeit wird sicherlich Verständnis haben, dass der Auftrag die höchste Priorität hat." Daran glaubte Andrei wirklich, auch wenn er wusste, dass der Erfolg mit der Geheimwaffe dort ein deutlich greifbarere Nähe rückte.

Mit dem Daumen zerquetschte Olivia ihre eingedellte Zigarette in einem nahen Aschenbecher. Die schmauchende Spitze des Lungenzerstörers verging. Lange hielt dieser Umstand einer zigarettenlosen Mendez freilich nicht an. Kaum, dass die alte Zigarette fort war, schnappte sie sich bereits die nächste aus ihrer gammligen Packung. Mehr als ein leises Klicken des Feuerlacrima brauchte es auch nicht, bevor der Glimmstengel schon wieder seinen Weg in ihren Mund fand. Es brauchte ein paar beruhigende Atemzüge, bevor Olivia zu einer Erklärung anheben konnte. Der Blick blassgrüner Augen blieb dabei auf den Chupacabra gerichtet. Dieser glich derzeit einem kleinen Häufchen Elend. Man konnte kaum glauben, dass es sich bei dieser Kreatur um eine reißende Bestie handeln sollte, statt einem verwirrten, vielleicht sogar verletzten Tierchen mit ungewöhnlichem Aussehen. Aber auch wenn ihr Herz vor Mitleid für die geschundene Kreatur vor ihr überfloß, behielt sie ihren Abstand bei. Die Klauen waren einfach deutlich zu furchterregend. Sie wollte ganz sicher nicht testen, ob ihre eigenen Knochen oder die Klauen bei einem Aufeinandertreffen gewinnen würden. Mit zwei spitzen Fingern zupfte sich Olivia die Fluppe aus der Schnute und stützte sich auf der Theke ab, um über deren Rand hinweg den liegenden Chupacabra ansehen zu können. Die blassgrünen Augen färbten sich mit glimmendem Mondscheinstrahlen ein.
"Hey, W'Razzyqx. Dir wird nichts passieren, ja? Wir...ich brauche deine Kraft. Für einen Kampf. Und keine Sorge, wir passen auf, dass dir nichts passieren kann. Du bist doch eh so groß und stark und furchterregend. Viel größer und stärker und furchterregender als ich kleines Wesen. Und wenn du gewonnen hast, besorge ich dir noch mehr leckere Knochen. Klingt doch gut, oder?"
Eine Antwort erwartete Olivia nicht im Geringsten. Der Chupacabra machte nicht den Eindruck als wäre er sonderlich gesprächig. Ihrer eigenen Stimme versuchte sie, so gut es eben ging, einen möglichst beruhigenden, samtenen Unterton zu verleihen. Ihr Gegenüber sollte sich schließlich so wohl wie möglich fühlen. Dann hatte ihre Magie es leichter.
Ohne den Blick von dem Chupacabra zu lösen, fügte sie in Richtung Andrei an: "Ich kann ihn schlafen lassen, bis wir die Arena erreicht haben. Solange wir ihn vorsichtig transportieren und ich in seiner Nähe bleiben kann, wird weder ihm noch mir etwas passieren. Wir brauchen nur etwas möglichst bequemes und blickdichtes, in dem wir ihn unterbringen können."
Unter den sanft glimmenden Augen hoben sich Olivias Mundwinkel zu einem freundlichen Lächeln. Ihre Stimme war fast schon ein Schnurren, als sie sich wieder an den Chupacabra wandte.
"Keine Sorge. Dir passiert nichts, Großer. Erst passe ich auf dich auf und dann sorgst du dafür, dass ich nicht zusammen geschlagen werde. Und am Ende gibt es zur Feier ein paar Kleinigkeiten für dich."
Ob das Wesen nun verstand oder nicht war im Grunde egal. Bei Hunden und Katzen wirkte der Ton der Stimme bereits Wunder. Und sollte es verstehen, war es nun hoffentlich ausreichend motiviert. Derzeit sah es ohnehin nicht aus als könne es sich sonderlich gut zur Wehr setzen. Auch wenn sie es garantiert nicht darauf ankommen lassen würde. Andrei war schon einmal schnell gewesen, was den Auslöser des Schockhalsbands anging. Und hoffentlich würde er das noch einmal sein, sollte sich W'Razzyqx durch die schwächende Magie hindurch dazu entscheiden ihr Gesicht essen zu wollen. Vielleicht war es besser, wenn sie sich doppelt absicherte? Eine schmale Hand reckte sich dem Chupacabra entgegen. Die Fingerspitzen begannen in einem sanften Blauton zu glimmen und einen glitzernden Staub abzusondern, der auf das Wesen zuhielt.
"Tragen kann ich ihn aber nicht. Erst recht nicht, wenn noch was drum ist."
Das galt wohl wieder Andrei.

Zauber: