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 Aureas Zimmer

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Aurea

Aurea
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BeitragThema: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySa 4 Feb 2023 - 23:52

das Eingangsposting lautete :

Aureas Zimmer - Seite 2 Aurea_zimmer4ndqx

Ortsname: Aureas Zimmer
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Das Zimmer befindet sich in den Gewölbe des Gildenhaus von Royal Crusade, in denen die Mitglieder leben. Einst war es das Zimmer von Curio Dhakalis, doch nach dessen Tod bezog seine jüngere Schwester Aurea diesen Raum. Es ist ein sehr sporadisch eingerichtetes Zimmer, dafür jedoch hell und warm. Mit ein paar Akzenten versuchte Aurea, den Raum wohnlicher zu gestalten. Hier trifft man die junge Frau in aller Regel an. Seltener hingegen sieht man Norman, ihren Kater.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


Aurea   |   Zauber  |  Theme
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Eohl
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Eohl
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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySa 1 Jul 2023 - 21:12

„Erfahrung ist nicht Alles. Unterschätze nicht, was du beitragen kannst“, lächelte Eohl aufmunternd, als Aurea daran zweifelte, ihr etwas Neues zeigen zu können. In ihrer Anfangszeit hatte auch die Yihwa nicht viel von sich und ihren Fähigkeiten gehalten. Man musste sich entwickeln, aber die richtigen Leute trugen von Anfang an etwas in ihrem Herzen, und mit jedem Mal, dass sie ihre silberhaarige Freundin sah, war sich Eohl sicherer, dass auch sie das gewisse Etwas hatte. Vielleicht lag es auch daran, wie sympathisch die Dhakalis war, aber die Assassine hatte nicht das Gefühl, so von ihren Emotionen geblendet zu sein. Nein, da war etwas Besonderes, etwas, das Aurea von vielen anderen Auserwählten unterschied und aus der Menge hervor hob. Da war sie sich ziemlich sicher.
Mit einem fröhlichen Winken verabschiedete die Yihwa die flüchtende Katze, blinzelte dann überrascht, als sie die Worte der Jüngeren hörte. „Maxwell? Hast du Maxwell gesagt? Du kennst Maxwell?“ Plötzlich huschte die Grünhaarige an die Seite ihrer Freundin, sah ihr aufmerksam in die Augen, als würde sie darin nach etwas suchen. Dann breitete sich ein weites Lächeln auf ihren Lippen aus und sie klatschte einmal in die Hände. „Wie schön! Es freut mich zu hören, dass du mehr Freunde findest! Gibt es noch andere Leute hier, die du magst? Hehe!“ Wie schön, dass sich Aurea langsam hier einlebte. Das Gildenhaus sollte ihr ein Heim werden, auch wenn sie am Anfang noch ein wenig unsicher gewesen war. Es gab Grenzen dazu, was Eohl tun konnte, damit sich ihre Freundin wohlfühlte. Wenn sie noch mehr Freunde fand, war das eine ganz wundervolle Entwicklung! „Er ist ein komischer Kauz, nicht? Hehe! Ein liebes, süßes Kerlchen“, kicherte sie vor sich hin bei dem Gedanken an den aufgeweckten Schwertkämpfer. Sie mochte ihn, kein Zweifel. Er hatte eine Menge Potenzial und war schon jetzt ein ziemlich guter Kämpfer und ein verlässliches Mitglied. Ein gutes Vorbild für jeden Neuling in Royal Crusade. Langsam kippte Eohl ihren Kopf zur Seite, legte ihn schief, um über den Davis nachzudenken. „Hmm... sag mal...“, murmelte sie vor sich hin, während er ihr durch den Kopf ging. „Was denkst du, was sein großes Geheimnis ist, Aurea...?“

Mit einem zufriedenen Lächeln verließ Eohl Seite an Seite mit der Dhakalis deren Zimmer und schritt hinab in die Gildenhalle. Daran, nach Aufträgen für Liberty Phoenix zu schauen, dachte sie nicht einmal; stattdessen schwenkte sie direkt ab zu dem klassischen Questboard, an dem sie sich normalerweise bediente, wenn sie nicht einen Sonderauftrag zugeteilt bekam. Als doch recht spezialisiertes Mitglied kam das recht häufig vor, und auch, wenn Eohl sich daran nicht störte, freute sie sich über die Gelegenheit, etwas auszusuchen, das zu Aurea passen würde. Glücklicherweise zeigte sich die Jüngere in der Hinsicht sehr proaktiv und hatte auch schnell etwas gefunden, das ihr gefiel. „Hmm... Lokalisierung, Diebstahl und das Ausüben von Rache...“, fasste Eohl die Inhalte zusammen – nicht, wie sie auf dem Zettel beschrieben wurden, sondern basierend darauf, was sie tatsächlich machen mussten. Mit einem zufriedenen Lächeln nickte sie. „Ja, das ist doch eine gute Auswahl. So kannst du mir zeigen, wie gut du auf ganz verschiedenen Gebieten bist, hehe. Wenn dir solche Sachen liegen, dann könntest du sogar in meinem Bereich arbeiten...“ Spionage erforderte im Prinzip genau diese Fähigkeiten. Eohl gefiel der Gedanke, Aurea zu einem kleinen Spitzel auszubilden, vielleicht sogar zu einer jungen Spurenbeseitigerin oder Assassine. Dann konnten sie sicher ganz viele Aufträge zusammen ausführen und dauernd Zeit miteinander verbringen! Bei dem Gedanken musste Eohl Kichern, auch wenn das Geräusch wohl ohne Kontext aus ihr hervor brach. „Ich weiß nicht, ob er auf die Rache verzichten wird... So viel bezahlt man eigentlich nicht für einen einfachen Diebstahl. Bei dem Betrag wären Folter oder Mord nicht ausgeschlossen“, stellte sie auf die Nachfrage ihrer Partnerin hin fest und steckte den Questzettel ein. Die Intention hinter deren Frage hatte sie nicht realisiert. „Ich meine, wenn er sich entscheidet, dass wir der Zielperson nicht wehtun sollen, dann halten wir uns natürlich daran. Ich halte es nur für unwahrscheinlich, aber es kann sein. Allgemein ist die Anfrage nicht sonderlich eindeutig. Ich hätte auch gerne mehr Informationen zu unserer Zielperson und dem Pferd, das wir zurückholen sollen.“ Es gab unterschiedliche Arten von Auftraggebern. Mehr als genug wollten anonym bleiben oder zumindest vermeiden, persönlich mit einem Mitglied von Royal Crusade interagieren zu müssen. Es gab häufig neutrale Treffpunkte oder Mittelsmänner. Der hier war anders. Die Adresse des Auftraggebers war vermerkt und er wollte das Pferd persönlich entgegen nehmen. Insofern war es eine gute Gelegenheit, im Voraus mit ihm zu sprechen. „Lass uns zu ihm gehen. Ich möchte mindestens ein Bild von dem Pferd. Wenn er eine Adresse hat, umso besser. Bei der Gelegenheit kann er uns gleich sagen, was genau er von seiner Rache erwartet.“

@Aurea


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Aurea

Aurea
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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySo 2 Jul 2023 - 9:40

Outfit
[ 5 | 15 ]

Durchaus ein wenig beleidigt sah Aurea Norman hinterher, wie er den Flur entlang lief ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Stattdessen meinte sie, dass er sein Hinterteil etwas mehr hin und her bewegte, als er es sonst tat. Hatte sie ihn etwa verzogen? Naja, wenigstens wusste sie, wo sie ihren Kater suchen müsste. Kaum hatte Aurea den Namen des Mannes ausgesprochen, war Eohl an ihrer Seite erschienen und fixierte ihre hellgrauen Iriden durch ihre manchmal etwas verrückt wirkenden roten Augen. Die Heilerin wollte einen Schritt zurückweichen, allerdings war die Tür im Weg. „..ja, ich kenne Maxwell“, bestätigte sie die aufgeregte Frage der Yihwa etwas zögerlich. Sie zögerte deswegen, weil sie erst abwarten müsste, wie Eohl das fand. Sie brauchte diesen Input der Yihwa, um zu verstehen, ob das etwas Gutes oder Schlechtes war. Die Grünhaarige lächelte breit und klatschte in die Hände. Es war also gut. Unweigerlich lächelte Aurea sanft, konnte die Erleichterung jedoch nicht aus ihrem Gesicht verdrängen. „Na, dich mag ich“, entgegnete Aurea und grinste die Yihwa aufrichtig an, ehe sie die Tür wieder schloss. „Es stimmt schon, ich lerne immer mehr Mitglieder kennen. Aber mit dir und Maxwell habe ich bisher die meiste Zeit verbracht“ Aurea überlegte, ob sie Neferet erwähnen sollte. Sie wusste nichts von deren enger Verbindung.

Doch noch ehe Aurea eine Entscheidung treffen konnte, bezeichnete Eohl Maxwell als komischen Kauz. Kurz entglitten der Heilerin die Gesichtszüge, doch dann schwenkte sie um und betitelte den Davis als liebes, süßes Kerlchen. Verwirrend. „Ich habe ihn eigentlich als sehr freundlichen Mann kennengelernt“, erklärte Aurea zögerlich. Das war kein gutes Thema für die Heilerin. Sie musste ihr sanftes Lächeln wahren und durfte sich nicht anmerken lassen, dass ihr Herz vor Nervosität schneller schlug. Maxwell bedauerte seine Mitgliedschaft in Royal Crusade, wie auch Aurea. Und er hatte ihr angeboten, gemeinsam einen Weg aus der Gilde zu suchen. Sie hatte voller Freude angenommen. Dieser geheime Pakt wog so schwer, dass sie im Grunde das Leben des jeweils anderen in der Hand hatten. Eohl wirkte nachdenklich und stellte plötzlich eine Frage, welcher Aurea das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie stand einfach nur da, lächelte und wusste sich nicht besser zu helfen, als regelrecht naiv zu antworten: „Er hat mir gegenüber nie etwas von einem Geheimnis erwähnt“ Was für ein Geheimnis ja auch üblich war. Aber sie durfte Eohl nicht weiter ausweichen. Würde sie ihr ausweichen, dann wäre das verdächtig. Also brauchte Aurea nun eine plausible Antwort, um die Yihwa möglichst zufriedenzustellen. „Ich glaube, dass er sich einfach sehr für seine Vergangenheit schämt“ Für seine Vergangenheit bei den Rune Knights.

Aurea glaubte, eine andere Person vor sich zu haben. So klar und gezielt hatte sich Eohl noch nie vor ihr ausgedrückt, wie sie es gerade in Bezug auf den Auftrag tat. Ging sie bereits in einen anderen Modus über? Die Dhakalis schluckte. In Eohls Bereich arbeiten? „Oh.. ich weiß nicht..“, wehrte sie das gleich ab und hob abwehrend die Hände. „Vielleicht sollte ich mir das erst einmal nur ansehen“ Doch es wurde noch schlimmer. Für eine zart besaitete Person wie Aurea war eine 'Lektion erteilen' gleichzusetzen mit 'jemanden verprügeln'. Und das war schon schlimm! Aber Eohl sprach von Mord und Folter! Sie sollte ihre Aussage, sich das erst einmal nur anzusehen, revidieren? Die Heilerin wollte damit gar nichts zu tun haben. Sie merkte, wie das Eis dünner wurde. Das würde heute kein spaßiger Tag mit Eohl werden. Die nächsten Stunden würden Aurea einiges abverlangen. „Vielleicht zeigt er sich ja versöhnlich, wenn er sieht, dass es seinem Pferd sehr gut gegangen ist..?“, versuchte Aurea es weiter. Wenn es einen Weg gäbe, den schmutzigen Teil der Quest auszuhebeln, dann würde sie ihn finden.

Das ist eine gute Idee, lass uns erst mal mit ihm sprechen“, stimmte Aurea zu und hoffte einfach das Beste. Hoffnung war für die Dhakalis mittlerweile wichtig wie die Luft zum atmen. Gemäß der Adresse des Mannes mussten sie sich in das Wohngebiet begeben, durch welchen der Crystalline Creek floss.


-> Wohngebiet am Flussufer


Manavorrat:



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Zuletzt von Aurea am Mi 9 Aug 2023 - 12:15 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Eohl
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Eohl
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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyDi 8 Aug 2023 - 0:07

Offplay – Was sie nicht versteht
Teilnehmer: Eohl, Aurea

Es war eine Tür von vielen im Hauptquartier von Royal Crusade, auch wenn sie besser in Stand gehalten wurde als die meisten anderen. Auch das, was sich dahinter verbarg, war ein Stück besser ausgestattet und gepflegt als die meisten Räume der Schlossruine. Meistens, wenn Eohl hier vorbei kam, war es still im Inneren. Sie schlich sich des Nachts hinein, oder dann, wenn niemand hier war. Sie fütterte die Katze, wenn die eigentliche Bewohnerin nicht da war, oder genoss es einfach, ein wenig im Bett einer guten Freundin zu liegen oder an deren Parfüm zu schnuppern. Der heutige Tag war Anders. Anstatt dass die Tür in völlige Stille getaucht war, konnte man etwas dahinter hören. Etwas, das man hier vielleicht nicht oft hörte: Gelächter.

„Ahaha! Ja, Kühe geben Milch! Das weiß ich doch!“

Seite an Seite hockten die beiden Magierinnen auf Aureas Bett, Eohls Beine im Schneidersitz zusammengefasst. Auf ihrem Schoss lag ein aufgeschlagenes Buch, gefüllt mit Bildern und einem absoluten Minimum an Informationen über allerlei Tierarten. Daraus allein würde die Yihwa nicht sonderlich viel lernen und wenn man sich die Illustrationen und Formulierungen so ansah, war das Buch vermutlich auch nicht unbedingt für Erwachsene gedacht, aber dafür war Aurea ja da! Aurea, die sich mit Tieren auskannte! Sie konnte der Grünhaarigen alles erzählen, was man über diese Tiere wissen mussten, das Buch hatte Eohl eigentlich nur mitgebracht, damit sie sich selbst ins Gedächtnis rufen konnte, nach welchen Tierarten sie denn so fragen konnte. Wenn sie von sich aus darüber nachdachte, kamen ihr eigentlich nur Vögel in den Sinn, und davon nicht einmal besonders viele. Oh, und Henne natürlich. Für alles darüber hinaus schadete es nicht, ein Bild dabei zu haben, auf das sie deuten konnte, wenn sie ein wenig mehr wissen wollte.

„Kühe sind die Tiere, von denen alle Milch kommt. Und Eier kommen von Hühnern... aber nur die, die wir essen. Andere Vögel haben andere Eier.“

Selbstbewusst nickte Eohl. Ganz so naiv, nicht einmal diese allgemein bekannten Fakten zu kennen, war sie dann auch wieder nicht. Auch wenn die Yihwa sich nie groß mit Tieren befasst hatte, besaß sie doch ein gewisses Allgemeinwissen. „Es reicht, wenn du mir die komplizierteren Sachen erklärst, hehe.“ Schlussendlich war für Eohl vor Allem wichtig, die optischen Eigenheiten unterschiedlicher Tiere zu kennen. Sowas wie die Pferdefesseln, die die Dhakalis ihr auf der letzten Quest erklärt hatte. Je besser sie einzelne Exemplare der gleichen Gattung unterscheiden und je detaillierter sie sie nachstellen konnte, desto besser, schließlich eröffnete ihr das ganz neue Möglichkeiten mit ihrer Gestaltwandelmagie. Mit einem fröhlichen Lächeln bewegte sie ihren Zeigefinger über die Seite. „Was ist mit Katzen? Wie Norman? Was kannst du mir dazu sagen?“, fragte sie und deutete auf das entsprechende Bild, ganz weit am unteren Ende der Seite. „Die magst du, nicht? Hehe!“

@Aurea


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyDo 10 Aug 2023 - 17:49

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[ 1 ]

Gelächter war etwas, das man wohl niemals aus Aureas Zimmer hörte. Natürlich lachte die silberhaarige Heilerin dann und wann, doch war das insgesamt deutlich weniger geworden, seit sie ein Mitglied der dunklen Gilde Royal Crusade war. Das ausgelassene Lachen gehörte daher Eohl Yihwa, während Aurea mit einem amüsierten Kichern neben ihr saß. Es war schon eigenartig, wie präsent diese mörderische Assassine im Leben von Aurea war. Die Dhakalis wusste nicht, dass Eohl so ziemlich alle Mitglieder mochte, daher fragte sie sich, warum sie gerade an ihr so einen Narren gefressen hatte. Aber sie merkte deutlich, dass Eohl sie gern hatte und gerne bei ihr war. Und die Eohl Yihwa, die gerade lachend auf ihrem Bett saß und sich das Buch über die Tiere ansah, war auch die Eohl, welche Aurea mochte. Die kaltblütige Mörderin in ihr war wie eine andere Persönlichkeit, jemand, den die Dhakalis verurteilte. Doch was sollte sie tun? Eohl mit diesen Vorwürfen konfrontieren? Ihr sagen, dass sie ins Gefängnis gehört und schwere Straftaten begeht? Sie meiden? Ihr die kalte Schulter zeigen? Aurea wollte nur überleben, um eines Tages frei zu sein. Und sie war sehr einsam, da war es nur menschlich, die Gesellschaft einer anderen Person zu genießen. Umso länger Aurea in Royal Crusade war, desto mehr verdrängte sie alles, was sie sehen und erleben musste. Sie unterdrückte Erinnerungen, dachte nicht mehr über die Moral anderer nach und wurde schließlich selbst immer trauriger.

Hast du schon einmal Wachteleier gegessen?“, fragte Aurea Eohl, als diese über die Vogeleier und Hühnereier sinnierte. Vielleicht sollte sie das näher erläutern? „Wachteln sind auch Vögel und ihre Eier sind viel kleiner, als Hühnereier. Sie gelten als Delikatesse“ Aber Aurea hatte schon verstanden. Die Grundlagen der Nutztierwelt hatte Eohl bereits verinnerlicht. Gab es in dem Kinderbuch auch ein Kapitel für Fortgeschrittene? Aurea hatte ein paar mal dem Hufschmied bei der Arbeit zugesehen, war das interessanter? Doch Eohl fand ein eigenes Thema: Katzen. Unweigerlich lächelte Aurea, sah sich kurz nach Norman um, allerdings war er noch nicht zurück. Vielleicht sollte sie heute Abend nachsehen, ob er sich wieder bei Maxwell untergemietet hatte. Die Heilerin wandte sich wieder Eohl zu und lächelte. „Ich mochte Katzen schon immer, aber seit ich Norman habe, sind sie wohl meine Lieblingstiere“, verriet sie leicht lachend. „Wusstest du, dass man schwarzen Katzen nachsagt, sie würden Unglück bringen?“, fragte sie dann gespannt. Ob Eohl mit solch einem Aberglauben etwas anfangen konnte? „Mal überlegen. Üblicherweise sehen wir Hauskatzen, so wie Norman eine ist. Ansonsten unterscheidet man Großkatzen wie Tiger oder Löwen und Kleinkatzen, wie zum Beispiel ein Luchs“ Dann seufzte Aurea. War das nicht langweilig für Eohl? Nachdenklich strich sie sich eine lange Haarsträhne zurück und machte es sich auf dem Bett etwas bequemer. „Hast du ein Lieblingstier?


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Eohl
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Eohl
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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySa 12 Aug 2023 - 17:26

Eohl für ihren Teil verspürte keine Trauer an der Seite der Dhakalis. Auch keine Langeweile. Sie hatte tatsächlich eine sehr gute Zeit mit ihrer Freundin! Ihr Lächeln, ihr Lachen, ihre Begeisterung – all das war echt. Genau wie sie sich freute, neue Dinge lernen zu können. „Wachteleier? Ne, noch gar nicht“, guckte sie erstaunt, schüttelte den Kopf. „Delikatessen... esse ich gar nicht, normalerweise. Gutes Essen ist an mir doch verschwendet, hehe.“ Sie kicherte leise, ehe ihr Blick auf die kleine Katze weiter unten auf der Seite fiel. Eine Katze, so wie Norman! Dass Aurea die mochte, das wusste sie ja. Sie lächelte sogar darüber! Fröhlich legte Eohl leicht den Kopf schief, betrachtete die Hellhaarige. Es war schön, sie glücklich zu sehen. Sie hatte unterschiedliche Arten zu Lächeln. Diese hier gefiel Eohl am Besten.
„Unglück? Norman ist doch ein guter Kater!“, stellte die Grünhaarige klar, ehe sie auflachte. „Es ist schon komisch, nicht? Dass Leute glauben, irgendwelche kleinen Zeichen könnten etwas an ihrem unausweichlichen Schicksal ändern! Hehee!“ Wahrsagerei war für Eohl durchaus interessant, und vielleicht war das hier eine Form davon, aber wenn man die Yihwa fragte, hatte das weder Hand noch Fuß. Eine schwarze Katze, die den eigenen Weg kreuzte, konnte man mit etwas zu Essen in eine andere Richtung locken. Eine Leiter konnte man umgehen, bei Salz konnte man einfach darauf aufpassen, es nicht zu verschütten. Diese Art Aberglaube war nur ein Weg für erbärmliche Menschen, sich selbst einzureden, sie hätten Einfluss auf ihre Zukunft. Irgendwie musste man wohl damit klarkommen, nicht zu den Auserwählten zu gehören...

„Mhm, mhm. Tiger sind die mit den Streifen... und Löwen haben die großen Mähnen, richtig?“, grinste Eohl stolz, so viel wusste sie nämlich schon! Dennoch legte sie sich neugierig einen Finger an die Lippen. „Luchse... Luchse... Wie sehen Luchse noch einmal aus? Was sind das für welche?“ Den Namen hatte Eohl definitiv schon gehört, aber ein Bild dazu kam ihr nicht in den Kopf. Was, wenn sie sich irgendwann mal in einen Luchs verwandeln musste? Dann wäre sie aufgeschmissen! Genau deswegen brauchte sie hier so dringend Aureas Hilfe.
„Oh, mein Lieblingstier? Klar hab ich ein Lieblingstier!“ Stolz rückte Eohl ein Stück von Aurea weg und breitete ihre Arme aus, um begeistert wie ein Kind zu erzählen: „Ich liebe Drachen! Ich liebe, wie sie fliegen und Feuer atmen und ihre Schuppen und ihre Hörner und ihre Flügel und Alles! Drachen sind so stark und cool!“ Ja, es gab überhaupt keine Frage. Man sollte meinen, Eohls Lieblingstiere wären irgendwelche Vögel, aber schlussendlich waren diese fliegenden Wesen einfach nur eine alltäglichere Version ihrer geliebten Drachen! „Du kennst meine Hörner? Das sollen Drachenhörner sein!“, erklärte sie aufgeregt und deutete auf die beiden goldenen Hörner, die ihren Kopf krönten. Sie selbst wäre gerne wie ein Drache. Thana war schon sehr nah dran. Sie hatte die Hitze und das Feuer, sie konnte fliegen, sie konnte zerstören und dominieren. Kein Wunder also, dass Thana Mahaf der beeindruckendste Mensch der Welt war! „Über Drachen weiß ich ganz viel... aber die meisten Menschen glauben nicht an Drachen, also bringt es mir nichts, mich in einen zu verwandeln.“ Eigentlich eine traurige Sache. Ihre Mundwinkel gesunken blickte Eohl ein paar Momente lang bedrückt hinab auf die Bettdecke, ehe sie ihre Augen wieder zu Aurea hob. „Sag mal... du glaubst doch, dass es Drachen gibt... richtig, Aurea?“ Natürlich glaubte sie daran! Aurea war doch Eohls Freundin! Und Freundinnen unterstützten einander! Ein schwaches Lächeln legte sich auf Eohls Lippen, ehe sie wieder hinab zum Buch sah.

„Aurea... Bin ich eigentlich dumm, weil ich so viele Sachen nicht weiß?“

Es war ungewöhnlich, dass Eohl so eine Frage stellte. Es war aber auch ungewöhnlich, dass jemand mit ihr zusammen lernte. Wer hätte denn auch Zeit für so etwas? Wer außer der Dhakalis würde sich diese Zeit für sie nehmen? Leicht unzufrieden stachelte Eohl mit ihrem Zeigefinger in der Bettdecke herum. „Das sagen ganz viele Crusader... dass ich dumm bin... dass ich nichts weiß... dass man mit mir nicht reden kann... aber ich kann es nicht besser.“ Sie hatte es versucht. Eohl tat ihr Bestes, um dem Bild zu entsprechen, das sich andere von ihr wünschten. Aber sie konnte es einfach nicht. Sie verstand nicht, was Leuten gefiel und warum. „Meine Magie... Gestaltwandeln... ist eine wirklich gute Fähigkeit. Aber ich bin nicht gut darin. Ich kenne zu wenig und ich kann mir nichts vorstellen, was ich nicht kenne. Ich bin... zu unkreativ, um eine gute Magierin zu sein...“

@Aurea


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Aurea

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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyMi 23 Aug 2023 - 15:37

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[ 2 ]

Ein unausweichliches Schicksal also? Das war kein schöner Gedanke. Es klang für Aurea, als habe sie keinerlei Kontrolle über ihr Leben. Als sei dieser wahrgewordene Albtraum unausweichlich und für die Endlosigkeit bestimmt. Kurz entflammte in der Dhakalis der Impuls, die Sache mit dem Schicksal noch einmal bei Eohl zu hinterfragen. Doch sie ließ es lieber sein, die Yihwa hatte schon einige Mal erwähnt, dass sie an jenes glaubte. Es war kein Thema für diesen eigentlich so netten Nachmittag.
Also sprachen sie über die Tiger und Löwen, während Aurea im Buch nach dem Bild eines Luchses suchte. Als sie dieses gefunden hatte, zeigte sie es Eohl. Bestimmt kam ihr das bekannt vor, oder? Für Aurea war das Lieblingstier der Assassine interessanter, als der Luchs. Daher erkundigte sie sich gespannt danach, nachdem sie es sich ein wenig bequemer auf dem Bett gemacht hatte. Begeisterung durchflutete die Grünhaarige, welche die Arme ausbreitete und tatsächlich den Drachen als Lieblingstier bezeichnete. Unweigerlich musste Aurea lächeln. Ihr Onkel Georgius hatte ihr oft Geschichten von den Drachen erzählt, welche der Legende nach vor unzähligen Jahren Earthland bewohnt hatten. Es waren schöne Geschichten, aber auch Schauermärchen. Es ging um die Menschen, welche Drachen töten konnten und um den Menschen, welcher selbst zum Drachen wurde. Die Frage Aureas, ob es Drachen wirklich gegeben hatte oder es sie noch heute gibt, konnte ihr Onkel natürlich nie beantworten, aber er war schon immer ein Optimist gewesen. „Oh, jetzt verstehe ich. Das zu wissen macht deine Hörner noch eindrucksvoller“, gestand Aurea aufrichtig und nickte anerkennend. Auf den Gedanken, sich aufgrund des Unglaubens der Menschen nicht in einen Drachen zu verwandeln, wäre Aurea niemals gekommen. Sie wandte nachdenklich den Blick ab, ehe Eohl ihr eine anscheinend wichtige Frage stellte. Die Dhakalis lächelte und plauderte aus dem Nähkästchen: „Mein Onkel hat mir vieles über Drachen erzählt. All das klang nicht nach Fantasiegeschichten, sondern nach Erzählungen aus einer anderen Zeit. Nur weil wir sie nicht mehr sehen, heißt es nicht, dass sie nicht noch irgendwo da draußen sind, nicht wahr?“, entgegnete Aurea aufrichtig und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie sich darüber ärgerte, ihren Onkel erwähnt zu haben.

„Aurea... Bin ich eigentlich dumm, weil ich so viele Sachen nicht weiß?“

Überrascht über diese Frage sah Aurea direkt in die blutroten Iriden der Yihwa. Damit hätte sie nun nicht gerechnet. Doch im Ausdruck der Dhakalis konnte man erkennen, dass sie sich nicht ertappt fühlte, sondern irritiert. Die Erklärung Eohls, warum sie zu dieser Annahme gekommen war, fühlte sich für Aurea wie ein Stich ins Herz an. War es nicht eigenartig, wie sie mit der Mörderin auf ihrem Bett mitfühlte? Es tat der Heilerin leid, dass man so mit ihr umging. Doch dann wurden die hellgrauen Augen groß. Eohl Yihwa, S-Rang Magierin von Royal Crusade und gesuchte Verbrecherin im Königreich Fiore hielt sich für eine schlechte Magierin? Weil sie unkreativ war? Völlig perplex sah Aurea sie an. Langsam legte sie ihre Hand auf Eohls, damit diese nicht mehr so nervös auf der Bettdecke herumstochern musste. „Du darfst dir niemals einreden lassen, du seist dumm. Das entspricht dir doch überhaupt nicht“, entgegnete Aurea tröstend. „Kein Mensch, der dumm ist, nimmt sich die Zeit, um sich zu bilden und zu lernen, so wie du es gerade tust. Und wer behauptet, du könntest nicht reden, der versteht vielleicht einfach nicht, was du sagen willst“ Zu sagen, die anderen Crusader seien dumm, das entsprach natürlich nicht Aureas Naturell. Doch sie war davon überzeugt, dass Personen wie Eohl schnell zum Opfer wurden. Eohl, weil sie dumm und sonderbar wirkte und Aurea, weil sie schwach und lächerlich war. „Ich weiß, es ist nicht einfach, wenn man mit anderen Mitgliedern konfrontiert wird, die einem selbst gegenüber feindselig gestimmt sind“, gestand Aurea ihr mit hilfloser Miene zu. „Aber du darfst dich nicht verunsichern lassen. Deren Wahrnehmung muss nicht der Realität entsprechen. Und du wirst sehen, dass du im Umgang mit deiner Magie immer besser und sicherer wirst, umso mehr du lernst. Hab einfach ein wenig Geduld mit dir“, versicherte Aurea ihr und drückte sanft ihre Hand, während sie Eohl liebevoll anlächelte.


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Eohl
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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyMo 18 Sep 2023 - 15:15

„Hehe, nicht wahr?“ Fröhlich grinste Eohl, als Aurea ihre Hörner als beeindruckend bezeichnete. Es war eine ehrliche Freude darüber, verstanden und geschätzt zu werden, was Eohl doch so oft verwehrt wurde. Das Leuchten in ihren Augen wurde umso hoffnungsvoller, als die Dhakalis dann auch noch meinte, dass es Drachen, diese mythischen Wesen, vielleicht noch irgendwo gab. „Nicht wahr? Nicht wahr?“ Gab es ein eindrucksvolleres Wesen, sei es in Realität oder Fantasie? Sicher nicht! So ein Wesen konnte nicht einfach so verschwinden, und der Gedanke, dass es sie nie gegeben habe, wirkte auf die Yihwa geradezu lächerlich. „So viel, wie über Drachen erzählt wurde, muss es sie gegeben haben! Irgendwann tauchen sicher wieder welche auf, ehehee!“ Eine kindliche Aufregung und ein scheinbar irrsinnig starker Glaube an ein vermeintliches Fantasiekonstrukt sprühten geradezu aus der Yihwa heraus, die sich noch sehr gut daran erinnerte, wie viele Leute ihren innigen Glauben für undurchdacht oder, ironischerweise, unreflektiert hielten. Ihren Glauben an Drachen. Ihren Glauben ans Schicksal. Ihren Glauben an die Zukunft Fiores. Die wenigsten Leute nahmen sie ernst, wenn sie von so etwas sprach. Im Gegenteil... Leute neigten dazu, Eohl für eine dumme Frau zu halten.

Im Allgemeinen sah man Eohl lachen und lächeln und alles, was ihr geschah, fröhlich akzeptieren. Hier und heute zeigte sie Aurea aber einen Teil der Unsicherheiten, die normalerweise nur für ihr Inneres vorbehalten waren. Unsicher grub sich ihre Hand in die Bettdecke ihrer Freundin, ehe diese sanft ihre eigene Hand darauf legte. Leicht überrascht blinzelte Eohl, sah auf in Aureas Augen, während diese entschlossen ablehnte, dass die Grünhaarige dumm sei. „N-Natürlich versuche ich, zu lernen...“, meinte sie kleinlaut, sah das nicht wirklich als guten Charakterzug an, sondern als etwas, das sie tun musste, das dazu gehörte. Eine Selbstverständlichkeit, die niemand schätzen würde, weil man es ohnehin von ihr erwartete. So, wie Aurea das sagte, klang es, als wäre es etwas Besonderes, dass Eohl sich Mühe gab, aber... „Das tut doch jeder...“ Eohl war nicht toll, weil sie versuchte, besser zu sein. Sie war unbedeutend, weil sie es nicht schaffte. Sie stand hier zwischen all diesen Auserwählten, und sie selbst war nur so halb ein Teil von ihnen. Die Rolle, die sie spielte, hatte sie kaum verdient... und daran wurde sie regelmäßig erinnert.
„Du meinst... das, was die anderen Auserwählten sagen, stimmt nicht...?“, murmelte Eohl nachdenklich, legte ihren Kopf zur Seite, während ihr Blick sich im Nichts verlor. Das wirkte falsch. Es passte nicht zu ihrer Weltsicht. Aber Aurea war selbst eine Auserwählte, da war sich die Yihwa mehr als sicher. Sie hatte eine Hand darin, welche Richtung das Schicksal einschlug, ob sie es wollte oder nicht. Nicht wie Eohl, die lediglich darauf hoffen konnte, jene zu unterstützen, die eine gute Zukunft herbei führten. Das bedeutete aber auch, dass Aureas Worte nicht minder bedeutsam waren... aber es konnte nicht sein, dass die Leute, die schlechte Dinge über Eohl sagten, Recht hatten, und gleichzeitig auch Aurea, die genau das Gegenteil behauptete. „Aber... wer hat dann recht...?“, murmelte die Yihwa, legte die linke Hand an ihren Kopf, der langsam zu schmerzen begann. Der Schmerz zeigte sich auf ihrem Gesicht, während sie langsam durchatmete, um ihren Fokus von diesen schwierigen Fragen weg zu bewegen.

„Aurea... deine Stimme...“, meinte die Assassine leise, als ihre Kopfschmerzen wieder nachließen. Vorsichtig betrachtete sie das Gesicht der Jüngeren, auch wenn sie es in diesem Moment nicht ganz schaffte, ihr in die Augen zu sehen. „Deine Stimme... war sicherer als sonst“, stellte sie fest, während sich ihre rechte Hand, die noch immer unter der Hand der Dhakalis lag, öffnete, um ihre Finger mit der ihrer Freundin zu verschränken. Dieser Halt tat ihr gerade gut. „Du klangst... als wäre dir das wirklich wichtig...“

@Aurea


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
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[ 3 ]

Eohl war Feuer und Flamme für Drachen und sie wurde richtig aufgeregt, als Aurea ihren Glauben an diese mächtigen Wesen bekräftigte. Das war niedlich mit anzusehen und ließ wie so oft vergessen, dass eine kaltblütige Mörderin auf Aureas Bett saß. Doch die Heilerin erzählte ihr nicht, was sie hören wollte. So wie auch ihr Onkel war Aurea offen für die Möglichkeit, dass die Drachen eines Tages zurückkehren würden. Oder dass es sie zumindest einst gegeben hatte. Fragwürdig war lediglich, ob eine Rückkehr der Riesenechsen eine glückliche Fügung für die Menschheit sein würde.

Es tat Aurea leid zu sehen, wie sehr Eohl aufgrund der Häme anderer Mitglieder litt. Es war nicht fair, sie so zu behandeln und es gefiel Aurea nicht. Typisch für eine dunkle Gilde, denn die junge Frau glaubte kaum, dass andere Gilden ebenso mit ihren Mitgliedern umgingen. „Nein, das tun nicht viele. Es gibt einige Mitglieder, welche immer und immer wieder zu mir kommen, um geheilt zu werden. Und egal wie schlimm sie zugerichtet wurden, sie halten sich noch immer für die stärksten und besten Magier. Aber ich sehe keine Verbesserung, weil sie es nicht für notwendig halten, zu lernen. Also tun sie es auch nicht. Aber du bist anders“, bekräftigte Aurea ihre vorherige Aussage. „Es gibt ein Sprichwort: Der Weg ist das Ziel. Und du bist bereits auf dem Weg“, erklärte sie noch lächelnd und hoffte wirklich inständig, dass Eohl mit Redensarten etwas anfangen konnte. Sie hatte schneller gesprochen, als nachgedacht, aber vielleicht unterschätzte sie die Grünhaarige nun ebenfalls.

Sie wirkte so verblendet, da sie die Mitglieder Royal Crusades als Auserwählte betitelte und in den Himmel hob. Aurea war diesbezüglich viel nüchterner. Womöglich war eher das Gegenteil der Fall, denn sie verurteilte sie. Eohl war sichtlich verwirrt, ihr Blick wurde leerer. Tja, wer hatte recht? Die Auserwählten oder die auserwählte Aurea? Eine gute Frage. Die Dhakalis wollte gerade antworten, als sie das schmerzverzerrte Gesicht der Yihwa bemerkte. Merkwürdig. Das passierte sehr oft, wenn sie mit Eohl sprach. Oder wenn sie versuchte, sich zu erinnern. Das war nicht üblich und es bekräftigte Aurea, dass mit Eohl etwas Schlimmes geschehen sein musste. Es war so, als dürfe sie sich weder erinnern, noch Dinge hinterfragen. „Als Mitglied von Royal Crusade bist auch du eine Auserwählte, richtig? Also zählt auch deine eigene Ansicht“, meinte Aurea. „Für mich zählt, was die Menschen über mich denken, die mir wichtig sind. Zum Beispiel du oder Maxwell. Oder mein Vater“ Letzteres war natürlich gelogen, aber es schien passend zu sein. „Vielleicht solltest du nur auf die Auserwählten hören, die dich richtig kennengelernt haben. Alle anderen sollten kein Urteil über dich fällen. So denke ich darüber

Eohl wirkte noch immer etwas angeschlagen, anscheinend bereiteten ihr Gespräche dieser Art wirklich Probleme. Sie sprach auf ihre Stimme an und Aurea blickte überrascht auf. Was sollte mit ihrer Stimme sein? Sie klang sicherer als sonst? Jetzt, wo Eohl das sagte, war es auch Aurea aufgefallen. Sie hatte geklungen wie früher. Früher war das ihre normale Sprechstimme gewesen. Die Dhakalis spürte, wie sich Eohls Hand bewegte und sich ihre Finger miteinander verschränkten. Aurea lächelte warmherzig. „Natürlich. Es ist mir ja auch wirklich sehr wichtig. Ich möchte nicht, dass dir andere das Gefühl geben, du seist unzureichend. Niemand sollte anderen etwas Schlechtes antun“ Dazu gehörte auch, Unschuldige zu töten. Ja, Aurea versuchte gerade erstmals, Eohls Gewissen anzuregen. Aber nur ganz langsam, Schritt für Schritt. „Erinnerst du dich, als der Magier im Pferdestall mich angegriffen hat? Du warst wütend“ Aurea wartete, bis Eohl das bestätigte. „Und so geht es mir jetzt auch. Es ärgert mich, wenn andere dir weh tun. Nicht nur deinem Körper, sondern in diesem Fall deiner Seele. Es macht dich traurig und unsicher und das möchte ich nicht. Es soll dir gut gehen“ Eohl sprach doch davon, dass sie Freundinnen waren. Dann war das doch normal, oder?


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyMi 27 Sep 2023 - 2:06

Typischerweise nahm Eohl böse Worte und Taten gegen ihre Person mit einem Lächeln entgegen, solange sie von einem Crusader kamen. Diese Freude war nicht gespielt, sie war nicht falsch oder geschaffen. Eher war sie verzweifelt. Eohl brauchte Aufmerksamkeit, sie brauchte Nähe. Sie wollte nicht allein sein, wie Aurea in letzter Zeit vermutlich deutlich gemerkt hatte, so oft, wie ihr die Grünhaarige auf die Pelle rückte. Sie tauchte auf wie aus dem Nichts, nur weil sie ihre Freundin sehen wollte. Dennoch machten all diese düsteren Gedanken auf Dauer etwas mit ihr. Sie war fragil, ein zerbrechlicher Spiegel, schon lange voller Risse. Ein paar davon bekam die Jüngere gerade zu sehen, weil sie anders war. Weil sie Eohl offen zuhörte, weil sie ihr Fragen stellte. Sie entzog der Yihwa Gedanken und Sorgen, von denen der Grünhaarigen kaum bewusst war, dass sie sie hatte.
„Ich bin... auf dem Weg?“, wiederholte sie leicht verwundert die Worte, die die Dhakalis ihr schenkte. Sie waren etwas unklar, zumindest für die Yihwa, aber gleichzeitig trugen sie Hoffnung in sich. Eine Hoffnung, die sie fühlen konnte.
„Ah... du missverstehst. Ich gehöre nicht zu den Auserwählten“, stellte Eohl mit einem Kopfschütteln klar, ihre Worte mit einem Mal wieder ein gutes Stück sicherer. Sie konnte nur begrenzt ihre eigene Entwicklung als Mensch einschätzen, und auch, wenn sie sich über Aureas Würdigung ihrer eigenen Person freute, fühlte sich die Yihwa deutlich sicherer, wenn sie sich und die Welt aus den unumstößlichen Perspektiven des Schicksals betrachtete. „Auserwählt sind jene, die die Fähigkeit besitzen, das Schicksal zu beeinflussen. Sie können ihren Beitrag dazu leisten, eine Zukunft auszuwählen unter jenen, die im Rahmen des Möglichen liegen. Ich... kann nichts dergleichen. Ich bin kaum mehr als ein normaler Mensch.“ Mit einem Lächeln legte Eohl die linke Hand an ihr Herz. Sie beklagte ihre Rolle nicht, im Gegenteil. Sie war froh, an der Seite von Leuten zu stehen, die bedeutsamer waren als sie selbst. „Die Zeit war gnädig zu mir. Sie hat mir Einblicke gewährt, die Anderen verborgen bleiben. Doch ich habe nicht die Macht, das Schicksal zu verändern. Ich kann nur jene unterstützen, die in der Lage dazu sind. Bessere Menschen als ich. Bedeutsamere. Menschen wie dich, Aurea.“

Die Dhakalis sah das anders. Sie urteilte über Andere nicht basierend auf deren Schicksal, auch nicht nach ihrem Wert. Sie sah es subjektiver. Wer ihr wichtig war, dessen Meinung interessierte sie. Nachdenklich wandte Eohl ihren Blick ab, sah hinab auf die Decke, auf der die beiden hockten. „Die Menschen, die dir wichtig sind...“, wiederholte sie, und der Hauch eines Schmunzelns legte sich auf ihre dunklen Lippen. Ihr war nicht entgangen, dass die Jüngere auch sie in dieser Liste aufgeführt hatte. „Ich glaube... du bist nicht die Einzige... die so etwas zu mir sagt. Jemand, der mir wichtig ist... Sie würde dir zustimmen, denke ich“, sprach die Grünhaarige nachdenklich, und je mehr sie überlegte, desto weiter wurde ihr Lächeln. „Ich glaube... sogar m-mehr als eine... ehehee...“
Es war schwer zu behaupten, dass Eohl wahrlich wertlos war, wenn so viele Menschen, von denen sie so viel hielt, ihr stetig das Gegenteil erzählten. Es war nicht so, als hätten sie sich abgesprochen oder als wäre es eine Meinung, die sich überall verbreitete. Nein, sie entschieden für sich selbst, dass sie Eohl wichtig fanden. Aurea hatte entschieden, dass Eohl wichtig war. Und sie ahnte vermutlich nicht, wie viel Glück die Yihwa allein aus diesem Gedanken zog. „Es ist... schwierig“, gab sie zu, eine leichte Röte auf ihren Wangen. „Schwierig, nicht auf so viele Leute zu hören, die... ich respektiere. Aber...“ Unsicher stocherte sie mit ihrem Zeigefinger in der Bettdecke herum. „Aber... ich danke dir. Ich... denke darüber nach, i-in Ordnung?“

Anders als die stetig zweifelnde Yihwa wirkte Aurea mehr als entschlossen. Sie war überzeugt von dem, was sie sagte... mehr als sie es sonst zu sein schien. Es war motivierend, ihre Freundin so stark zu sehen. „Natürlich... Natürlich war ich wütend! Ich will nicht, dass jemand gemein zu dir ist, Aurea!“, stellte Eohl klar, wie sie sich noch an die Situation auf dem Gestüt erinnerte. Für jemanden, der quasi als Spiegel lebte, war sie allerdings mehr als schlecht darin, sich selbst zu reflektieren – deutlich sichtbar darin, dass die Yihwa nie selbst in einem Spiegel erschien. Sie wusste, wie sie für Aurea fühlte, aber der Gedanke, dass ihre Freundin das Gleiche fühlen konnte, wenn es um sie ging, war schockierend. Ihr Herz klopfte kräftiger, während sie die Silberhaarige aus großen Augen ansah.
„Ist... ist das dein Ernst?“
Es lag Eohl auf der Zunge, Aurea zu sagen, dass sie sich nicht um sie sorgen sollte. Dass sie es nicht wert war. Dass es Unsinn war, sich für das Leben eines Werkzeuges einzusetzen. Aber zum ersten Mal wollte sie keines dieser Worte aussprechen. Sie verstand, was Aurea meinte, auch wenn es ihr schwerfiel, sich selbst aus dieser Perspektive zu sehen. Feucht glänzten ihre Augen, während sie realisierte, was die Dhakalis ihr da eigentlich sagte. „Du möchtest... dass es mir... gut geht...?“, wiederholte sie, und man konnte aus ihrer Stimme heraushören, wie schwer es für sie war, diese Worte anzunehmen. Mit einem traurigen Lächeln senkte sich ihr Blick. „Auch... meine Seele?“, murmelte sie, ihre Hände zitternd. „Aber... ich soll doch gar keine haben...“

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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySo 1 Okt 2023 - 13:09

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Was waren das nur für absurde Ansichten? Wie kam Eohl auf solch paradoxe Gedanken? Und wer sollten diese ominösen Auserwählten sein? Mitglieder von Royal Crusade? Nein. Nach dieser Logik sollte jeder Mensch ein Auserwählter sein, denn jeder war dazu in der Lage, sein Schicksal in die Hand zu nehmen. Aurea wollte einfach nicht glauben, einem vorherbestimmten Weg ausgeliefert zu sein. Wenn sie das glauben würde, käme das dem Aufgeben gleich. „Aber Eohl, ich bin doch auch nicht mehr als ein normaler Mensch. Und daran ist nichts Schlechtes. Warum sollten wir unterschiedlich sein? Warum sollte ich auserwählt sein und du nicht?“, fragte Aurea aufrichtig nach, denn sie wollte wirklich verstehen, was in Eohl vorging. „Ich kann einfach nicht glauben, besser zu sein als andere Menschen. Das möchte ich nicht

Gespannt horchte Aurea auf. Nicht nur sie sagte diese Dinge zu Eohl? Da wäre es ja interessant zu erfahren, wer diese Personen waren. Doch Aurea wollte nicht zu neugierig sein. „Siehst du? Du hast viele Menschen in deinem Leben, die dich ebenso gernhaben, wie du sie. Deren Meinung hat doch viel mehr Gewicht, das jene der Fremden“, bekräftigte Aurea ihre Aussage noch einmal und lächelte Eohl entschlossen an. „Ja, es ist schwierig. Aber es wird dir gelingen“, sprach sie der Grünhaarigen weiterhin gut zu.

Weitaus komplexer schien das Thema zu sein, dass Aurea aufrichtige Gefühle der Sorge für Eohl empfand. Es überraschte die Dhakalis, dass Eohl so fassungslos wirkte. Endlich hatte Aurea einen Weg gefunden, ihre Gefühle für die Yihwa verständlich darzustellen, indem sie einen Vergleich zog. Doch es verwirrte die Ältere sichtlich. Noch immer entschlossen nickte Aurea nur, als Eohl fragte, ob ihre Worte ernst waren. Sie wollte das erst einmal wirken lassen, ehe sie ihre Stimme dann doch erhob: „Ja. Ich möchte, dass es dir gut geht. Dir und deiner Seele“ Eohl wirkte traurig, senkte den Blick trotz des Lächelns. Aurea folgte ihren Augen und bemerkte, dass die Hände der Yihwa zitterten. Die darauffolgenden Worte taten der Heilerin leid. Sie soll keine Seele haben? Nur eine kaltblütige Mörderin sein? Das würde Aurea verhindern! Sie würde es nicht länger erdulden, dass diese schrecklichen Menschen in der dunklen Gilde Eohl so missbrauchten. Sie legte ihre Hände tröstend auf Eohls und nahm diese sanft in ihre. „Nur ein einfacher Mensch, das sagtest du. Und jeder noch so einfache Mensch hat eine Seele. Das ist etwas Schönes. Warum solltest du keine haben sollen?“, fragte sie mit vorsichtiger, ruhiger Stimme. Sie wollte nicht wieder diese Kopfschmerzen in ihr auslösen, auch wenn das unvermeidlich zu sein schien. „Ohne Seele könnten wir nichts füreinander empfinden, weder Freundschaft noch Liebe


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySa 7 Okt 2023 - 16:40

„Hehe!“ Leicht amüsiert, hinter vorgehaltener Hand, kicherte Eohl. „Du bist so bescheiden, Aurea...“ Es bestand kein Zweifel daran, dass die Dhakalis etwas Besonderes war. Einer von wenigen Menschen, die wirklich eine Bedeutung hatten. Wenn sie es nicht glauben wollte, dann war das ihre Entscheidung. Kaum jemand glaubte Eohl. Und doch war die Yihwa überzeugt davon, dass dieser Unglaube nichts an der Realität änderte, die sie so gut kannte. Außerdem war das ja wirklich nicht der einzige Punkt, an dem Aurea versuchte, andere Menschen über sich selbst zu stellen. Selbst ein wertloses Wesen wie die Yihwa selbst, eine lebende Puppe, wollte sie davon überzeugen, dass sie einen Wert hatte. Wie lieb von ihr. Und ja, sie war nicht die Einzige. Teile von Eohl hatten sich in der letzten Zeit mehr und mehr mit der Möglichkeit abgefunden, dass sie vielleicht doch jemand war, selbst in ihrer jetzigen Form. Dass sie, so gut, wie sie ihre Arbeit machte, durchaus stolz auf sich als Individuum sein durfte. Dass sie jemand war, den man mögen konnte und für den man da sein wollte. Es... fühlte sich gut an, so gesehen zu werden. Surreal, aber gut. Der stetige Tropfen hatte ihr Herz schlussendlich dazu gebracht, es zu akzeptieren, doch der zerbrechliche Spiegel in ihrem Kopf bekam nur mehr und mehr Risse, je weiter sie sich zu öffnen versuchte. Während ein Teil von ihr es immer leichter hatte, sich der Möglichkeit, eine vollwertige Person zu sein, zu öffnen, verschloss sich ein anderer dieser Idee mehr und mehr. Der Kopf wollte nicht, was das Herz wollte.

„Jeder Mensch... hat eine Seele...“, wiederholte Eohl, was Aurea sagte, und blickte nach unten, auf ihre Hand, die sich auf ihr Herz legte. So wie sie sich bis eben mit jedem Wort zunehmend schwerer getan hatte, erkannte man nun neben der tiefsitzenden Unsicherheit in diesem Satz auch eine gewisse Trauer, die in ihrer Stimme mitschwang. „Auch ich soll... eine Seele haben...?“ Es war schwer zu leugnen. Aureas Logik war stichhaltig, und sie war jemand, auf dessen Wort die Yihwa viel Gewicht legte. Sie traf zielsicher, verschaffte sich Gehör. Aber der Effekt war weniger positiv, als sie es sich erhoffte. Die Hand der Assassine ballte sich zur Faust, zitterte, während ihr Kopf schmerzte und ihr Haupt sich umso tiefer senkte, bis die Dhakalis hinter ihrem grünen Haar ihre Augen nicht mehr sehen konnte.
„Ich darf nicht...“, wisperte Eohl, in dem stillen Raum noch immer gut hörbar. „Aber... ich habe trotzdem...?“ Ihr Inneres kämpfte einen Kampf gegen sich selbst. Zwei Wölfe, die einander tot zu beißen versuchten. Der Gedanke, dass sie eine Seele hatte, sollte ihm Keim ersticken, wollte aber das ewig währende Gefühl, nichts wert zu sein, endlich für immer vergraben. Es war ein Kampf, den Eohl unmöglich gewinnen konnte. Das Zittern ihrer Hand breitete sich auf ihren ganzen Körper aus, während die Schmerzen schlimmer wurden. „Ich soll doch... kein Mensch sein“, stöhnte sie, während ihr heiß und kalt zugleich wurde. „Ich bin... ein Werkzeug. Eine Puppe. Nicht mehr als das Jetzt... für die Zukunft.“ Sie biss die Zähne zusammen, konnte sich aber nicht stoppen. Leise, gedämpft durch den Stoff, fielen zwei Wassertropfen hinab auf Aureas Decke. Dann mehr. Die dicken Tränen, die Eohls Gesicht hinab liefen, wollten nicht mehr stoppen. „A-Aurea... ich habe versagt, n-nicht wahr? Ich habe meine... Aufgabe nicht erfüllt...“ Eohls Stimme bebte. Ihr Körper auch. Die Aufregung überkam sie. Der Schmerz wurde so schlimm, dass ihr fast schwarz vor Augen wurde. Nicht, dass es einen Unterschied machte; durch die Vorhänge salzigen Wassers konnte sie ohnehin nichts sehen. „Ich soll keine Freunde haben. Ich soll keine Freunde wollen. Ich soll nicht lieben. Ich soll nicht fühlen. Ich soll nur töten. Dafür existiere ich.“ Die Worte kamen monoton aus ihr heraus, wie aufgesagt. Dennoch hörte das Beben nicht auf. Der Teil von Eohls Persönlichkeit, der einfach funktionierte, wollte die Kontrolle übernehmen, doch zum ersten Mal schaffte er es nicht. Das Herz, die Seele der Yihwa waren zu erschüttert. „Aber... trotzdem...“ Sie schniefte. Gefühl kehrte in ihre Stimme zurück. „Trotzdem... will ich m-meine Freunde beschützen... Sie sind mir... viel zu wichtig...!“ Während ihr Hals sich zuschnürte, legte sie eine Hand auf ihr Gesicht. Ihre Worte waren kaum noch zu verstehen, gefangen in ihrem verzerrten Schluchzen. „Und verliebt... ha-habe ich mich auch...!“

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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySo 8 Okt 2023 - 21:52

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Ermunternd nickte Aurea, als Eohl sich noch einmal vergewisserte, ob sie tatsächlich eine Seele habe. Natürlich war die Dhakalis keine naive Träumerin, welche das Konzept der Seele als Geist innerhalb eines Körpers verstand. Für sie war die Seele die Gesamtheit aller Empfindungen, Erfahrungen, sowie auch die Persönlichkeit und die Verbindungen zu anderen Seelen. Es war als Mensch doch schier unmöglich, keine Seele zu haben! Auch Eohl Yihwa, die freundschaftliche Gefühle empfand, Freude und Leid erlebt hatte und eine besondere Persönlichkeit hatte, besaß eine Seele. Doch Aurea stutzte, ihre Lächeln ebbte langsam am und wich einer besorgten Miene. Eohls Hand, welche an ihrem Herzen lag, ballte sich zu einer strengen Faust und zitterte. Und das Gesicht der Assassine war weiterhin schmerzverzerrt. Hatte sie wieder diese Kopfschmerzen? Es tat Aurea leid, dass Eohl so leiden musste. Doch sie durfte jetzt nicht aufgeben. Sie mussten diese Situation beide gleichermaßen ertragen, vielleicht würde es Eohl im Nachhinein helfen, wieder zu ihrem alten Ich zu finden?

Eohl.. ist alles in Ordnung..?“, wagte sich Aurea mit leiser Stimme hervor.

Doch der Zustand der Yihwa verschlechterte sich. Sie zitterte nun am ganzen Leib und stöhnte bereits vor Schmerzen auf. Dann betete sie Worte wie ein Mantra herunter. Sie war ein Werkzeug, kein Mensch? Verwirrt zogen sich die Augenbrauen der Dhakalis zusammen. „Wer hat dir so etwas nur eingeredet?“, fragte Aurea sichtlich betroffen mit ihrer sanften Stimme. Dann wirkte sie wieder natürlicher, weinte aufgrund der Annahme, sie habe versagt. Beinahe ein wenig überfordert mit den Gefühlsausbrüchen legte sich Aurea ihre Hände besorgt an die Brust. Und dann schaltete die Yihwa wieder um, klang monoton und betete einen Satz ab, welcher bei Aurea einschlug wie der Blitz. Ich soll keine Freunde haben. Ich soll keine Freunde wollen. Ich soll nicht lieben. Ich soll nicht fühlen. Ich soll nur töten. Dafür existiere ich. Mit geweiteten Augen sprach Aurea sich diesen Satz immer und immer wieder in Gedanken vor. Sie würde ihn bei der nächsten Gelegenheit notieren, doch bis dahin musste sie ihn auswendig lernen. Immer und immer wieder wiederholte sie den Satz in ihrem Kopf. Das klang nicht nach Eohls Worten. Aurea fühlte sich in ihrer Annahme bestätigt! Jemand hatte Eohl etwas sehr Schreckliches angetan und sie völlig umgedreht. Wie eine Art Gehirnwäsche.

Da die Dhakalis gerade so konzentriert war, wirkte es für einen Moment vielleicht so, als wäre sie der Yihwa gegenüber erkaltet. Doch als diese wieder Ton in ihre Aussagen gab, wurde Aurea wieder aufmerksam. Sie begann nun endgültig zu weinen, wirkte völlig durch den Wind, vielleicht auch aufgrund der Schmerzen. „Eohl.. komm her“, sprach Aurea tröstend auf sie ein, beugte sich nach vorn und legte ihre Arme um die Assassine, um sie an sich zu ziehen. Beruhigend hatte Aurea den Kopf ihrer Freundin an ihre Brust gebettet und strich ihr sanft mit einer Hand übers Haar, während sie andere Hand sie fest an ihren Körper zog. Dabei wirkte Aurea außerdem den Zauber Easing Pain, damit die Schmerzen für Eohl erträglich wurden, vielleicht sogar verschwanden. „Du hast nicht versagt“, beruhigte sie ihre Freundin. Sie musste irgendwie auf einer Ebene mit ihr kommunizieren. „Ich denke, dass man Unmögliches von dir verlangt hat. Es ist uns einfach nicht möglich, uns von unseren Empfindungen zu trennen“ Dann lächelte Aurea, senkte für einen Moment den Kopf und legte ihre Stirn kurz an Eohls Schopf ab. „Deine Freunde sind dir so wichtig und sie haben dich so gern. Das ist doch nichts, das du missen möchtest, oder?“, wirkte sie weiterhin mit ihrer sanften Stimme auf die Yihwa ein. „Und du hast dich verliebt, ja? Ist das nicht wundervoll? Ich glaube, es gibt kein schöneres Gefühl auf der Welt. Nichts macht dich stärker, nichts lässt dich mehr ertragen, als die Liebe, die du für jemanden empfinden kannst. Hast du das bereits bemerkt?


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyFr 13 Okt 2023 - 23:33

Nein… Nein, es war nicht Alles in Ordnung. Auch wenn Eohl es nicht schaffte, eine Antwort zu formulieren, sollte so viel wohl erkennbar sein. Was sie überkam, war nicht natürlicher Natur. Es war eine Mischung aus Gefühlen, die ihre eigenen waren mit jenen, die von außen eingeführt worden waren. Überzeugung und Zweifel vermengten sich und führten zu unüberwindbarer Verzweiflung. Deutlich angenehmer fühlte sich die Umarmung Aureas an, die Eohl warm und zärtlich umgab. Tatsächlich linderte ihr Zauber den pochenden Schmerz im Kopf der Yihwa, ließ ihn nicht ganz vergehen, aber gab ihr ein Stück weit die Möglichkeit zurück, sich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. Sie hatte nicht versagt? Ruhiger atmend öffnete sich Eohl für einen Moment dieser Möglichkeit, doch weit kam Aurea damit nicht. „Es ist unmöglich...“, wiederholte die Yihwa, was Aurea gesagt hatte. „Also... habe ich es nicht geschafft...“ Wenn sie ihre Aufgabe nicht erfüllte, weil es unmöglich war... dann war das ein Versagen ihrerseits. Es war normal, dass es Hindernisse auf dem Weg zur Erfüllung eines Ziels gab, und wenn eines dieser Hindernisse war, dass es unmöglich war, dann war es ihre Aufgabe, es zu überkommen. Und wenn sie das nicht schaffte... war es ihr Versagen.
Dementsprechend hatten die Worte der Dhakalis kaum eine Gelegenheit, beruhigend auf Eohl zu wirken. „Mm... Mhm“, nickte die Yihwa, die Lippen fest zusammengepresst. Ja, ihre Freunde waren ihr wichtig. Sie wollte sie nicht missen. Ihr Wille war auf der Seite jener, die ihr viel bedeuteten, aber ihre Pflicht sollte ihr solche Gefühle eigentlich vorenthalten. Als Aurea dann darüber sprach, dass Liebe jemanden stärker machte, schien Eohls Körper zu gefrieren. Ihr Zittern stoppte, aber so taten es auch ihre übrigen Bewegungen. Einige Sekunden lang blieb Eohl still, während Erinnerungen vor ihrem Inneren Auge tanzten. Dann schloss sie die Augen... und schüttelte den Kopf. „N-... Nein...“ Ihre Finger krallten sich in den Stoff über ihren Knien, während der starre Blick ihrer kalten Augen durch Aurea hindurch zu sehen schien. „Ich bin am Stärksten... und ertrage am Meisten... wenn ich Befehle befolge...“ Anders als bei dem Mantra zuvor war das hier nicht die kühle, distanzierte Stimme einer funktionierenden Eohl. Sie war emotional, traurig. Gebrochen, als sie sich daran erinnerte, wie sie Thana damals, nach dem harten Kampf in Idylia, zurück in die Herberge geschleppt hatte. Aus eigener Kraft hätte sie es nicht einmal die Treppe hinauf geschafft. Es waren Befehle gewesen, die sie Schritt um Schritt voran getrieben hatten. „Wenn ich liebe... mache ich Fehler... und werde verletzt...“ Erinnerungen an Momente, in denen sie sich um Andere gesorgt hatte und dafür eine Chance verpasst oder einen Angriff eingesteckt hatte... In denen sie sich in eine nachteilige Position begeben hatte, weil sie einen Wunsch erfüllte oder jemandem Schutz bot... Irrationale Entscheidungen, basierend auf egoistischen, gar neidischen Gefühlen... Bei allen Werten, die Eohl als Wichtig ans Herz gelegt worden waren, war es ihre liebende, freundschaftliche Seite, die versagte. Es war die funktionierende, die gute Eohl, die sich brav von ihren Gefühlen getrennt hielt, die sich einen Erfolg nach dem Anderen erarbeitet hatte. All ihren Wert und selbst ihre Freunde und ihre Liebe hatte diese Eohl verdient. Sich von diesen Gefühlen zu lösen wirkte wie der einzig richtige Weg... und trotzdem...

„Ich will... das nicht...“

Eohls Körper entspannte sich... komplett. Ihr Bewusstsein entglitt ihr, als das, was sie sein sollte, trotz all seiner Übermacht nicht schaffte, durch das zu brechen, was sie sein wollte. Schlussendlich hielt der fragile Körper der Yihwa nicht mehr mit. Sie fiel in sich zusammen, locker in Aureas Umarmung. Ihre Atmung beruhigte sich, und sie versank in einen dunklen, leeren Schlaf...

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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySa 21 Okt 2023 - 9:31

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Aurea presste ihre Lippen aufeinander. Das war nicht das, was sie Eohl sagen wollte. Eigentlich hatte sie die Yihwa entlasten wollen, indem sie ihr sagte, dass ihr eine unmögliche Aufgabe gestellt wurde. Doch das hatte nur dazu geführt, dass sie nun dachte, sie habe versagt. Die Dhakalis blieb vorerst still, denn sie musste besser über ihre Worte nachdenken, sie weiser wählen. Sie hatte vielleicht vorschnell gesprochen. Währenddessen hielt sie Eohl sanft bei sich und strich ihr beruhigend über das Haar, während sie ihr mit Hilfe eines Zaubers die Schmerzen linderte. Dann versuchte Aurea es erneut, indem sie der Yihwa all ihre kostbaren Errungenschaften aufzählte. Die Freundschaft, die Liebe. Die Menschen, welche auch sie so gern hatten. Doch dann schien die Heilerin erneut an der falschen Stelle anzusetzen, denn Eohl erstarrte in ihren Armen, war regelrecht verkrampft. Sie sei am stärksten, wenn sie Befehle befolgte? Dafür hatte Aurea nur ein aufrichtig bedauerndes: „Das tut mir leid..“, übrig. Wie schrecklich musste diese Art zu leben sein? Wie würde Eohl die Runenritterin ihr heutiges Abbild wohl befinden?

Erneut antwortete Aurea nicht. Es stimmte schon, die Liebe konnte auch sehr verletzlich machen und Fehler begünstigen. Man konnte nicht immer klar denken, wenn man in Begriff war, das Wichtigste zu verlieren. Irgendwie hatte die Dhakalis das Gefühl, dass sie sich die Erfüllung des Wunsches, Eohl von diesen Lastern zu befreien, viel zu einfach vorgestellt hatte. Sie würde nicht aufgeben, aber es würde sehr viel Zeit beanspruchen. Aufmerksam weiteten sich die hellen, graublauen Augen wieder. „Was willst du nicht?“, fragte Aurea nach, doch dann brach die gerade noch stocksteife Eohl zusammen. Sie lag schwer in den Armen der Heilerin und schien jedes Bewusstsein verloren zu haben. „Eohl?“, fragte sie nach, doch sie bekam keine Antwort. Unter Anstrengung hob sie die Assassine von sich und legte sie in eine bequeme Lage in ihr Bett. Dann prüfte Aurea zur Sicherheit die Atmung, ehe sie Eohl noch zudeckte. Daraufhin holte sich die junge Frau ihren Stuhl, zog ihn ans Bett und nahm sich dazu noch das Buch vom Nachttisch. Sie würde bei Eohl bleiben, direkt neben ihr.

Es war einige Zeit vergangen, als Aurea bemerkte, dass Eohl sich regte. Sie las die Seite zu Ende, vermerkte sie mit dem roten Band, welches am Buch angebracht war und legte es wieder weg. Dann nahm sie Eohls Hand, denn die Grünhaarige schien langsam wieder zu sich zu kommen. „Eohl“, sprach sie ihre Freundin vorsichtig und lächelnd an, damit sie gleich wusste, dass Aurea bei ihr war. „Geht es dir besser?“, fragte sie leise und strich der Yihwa behutsam die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie ließ ihr Zeit, zu sich zu kommen. Sicherlich müsste auch der Kreislauf sich erst einmal stabilisieren. Dafür reichte Aurea Eohl auch ein Glas Wasser. Irgendwann, als es ihr besser zu gehen schien, hoffte die Heilerin Platz zu eine Frage zu finden, welche ihr durchaus auf der Seele brannte. Man bemerkte eben, dass Aurea nicht nur eine Magierin war, sondern auch eine junge Frau. „Eohl, verrätst du mir, in wen du dich verliebt hast? Wenn ich dir verspreche, es niemandem zu sagen?


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyMo 23 Okt 2023 - 11:56

Eohl war ein Mensch, der stets träumte. Nicht nur, wenn sie wach war, sondern gerade, wenn sie schlief. Das war die Zeit, in der die Zeit sie kontaktierte. Die Zeit, in der sie Visionen der Zukunft geschenkt bekam und in der ihr gezeigt wurde, welche mystischen Kräfte ihrer Magie sie noch gar nicht freigeschaltet hatte. Das war, wenn sie schlief. Das hier… das war kein Schlaf. Nicht im klassischen Sinne. Eohls Kopf war leer. Das Schicksal, die Zeit, die Zukunft sprachen nicht zu ihr, und auch von ihren zerbrechenden Erinnerungen wurde keine reflektiert. Es war schwarz und dunkel und leer, nur Zeit, die passierte, ohne dass es Bilder dazu gab. Von außen betrachtet war Eohl genauso reglos wie im Inneren, auch wenn ihr Herzschlag und ihre Atmung zeigte, dass sie noch da war. Zumindest körperlich. Es dauerte eine kurze Weile, bis auch ihr Geist zurückkehrte.

“Mh… hmm?”
Leicht müde blinzelte Eohl, als sie erwachte. Sofort glitten ihre Augen durch den Raum, in dem sie war. Kaum waren sie geöffnet, wollten sie auch schon feststellen, wo sich die Yihwa befand, denn ihr eigenes Heim war das hier nicht. “Ah… Aureas Zimmer”, stellte sie fest und setzte sich auf, den Blick auf ihre Freundin richtend. Kurz sah sie leicht verwirrt aus, dann lächelte sie. Müdigkeit suchte man in ihrem Ausdruck vergebens. “Ah, Aurea! Entschuldige bitte, ich muss eingeschlafen sein, hehee!” Amüsiert kicherte sie, ehe sie nachdenklich einen Finger an ihre Lippen legte. “Hm, wo waren wir…? Ah, ja. Du wolltest mir zeigen, wie Luchse aussehen, nicht?”
Fröhlich und sorglos hockte Eohl auf dem Bett der Dhakalis - eine Stimmung, die schnell umschlug, als Aurea eine entscheidende Frage stellte. Die Augen der Yihwa weiteten sich, ihre Wangen röteten sich, ehe sie ihr Gesicht hinter ihren Händen verbarg. “A-aah… Das… das hast du gemerkt? Ist es so offensichtlich…?” Wie peinlich! Eigentlich war Eohl doch eine gefühlskalte, rücksichtslose Assassine, die sich nicht von so wertlosen Dingen wie Emotionen zurückhalten ließ! Und doch hatte sie jemanden, für den sie mehr fühlte, als vorgesehen war… Immer wollte sie an ihrer Seite sein. Der Gedanke, sie nicht mehr in ihrem Leben zu haben, erfüllte Eohl mit der größten Furcht. Sie war jemand, den zu verlieren so untragbar war, dass selbst eine sterblichere Eohl ihr Leben für sie geben würde. Nach Allem, was sie gehört und erklärt bekommen hatte… War das nicht Liebe? “Da-das kann ich doch nicht sagen…”, murmelte Eohl aufgeregt, ihr Blick stur hinab auf das Bett gerichtet, als sie ihre Hände wieder senkte. Zuzugeben, dass sie verliebt war, war schon schwer für sie - sowohl gegenüber sich selbst als auch gegenüber Aurea. Aber das reichte der Silberhaarigen nicht! Sie wollte sogar wissen, um wen es ging. Zögerlich sammelte Eohl ihren Mut. Sie fühlte sich gerade unsicherer als sonst. “Also… ich… ich weiß nicht, unter welchem Namen du sie kennst…”, gab Eohl zu und schloss verträumt die Augen. “Aber sie… sie ist ein wundervoller Mensch. Die stärkste unter unseren S-Rängen, die Wüstenkönigin, die mit Dürre und Trockenheit Macht über alles Leben ausüben kann… U-und sie hat das größte Herz, das man sich nur vorstellen kann…” Da waren sie wieder, Eohls Träumereien. Verloren in ihrem kräftig schlagenden Herzen schwärmte sie von ihrem so idealen Bild einer gar göttlichen Frau, obwohl sie sie doch Tag für Tag sah. Wie konnte sie da immer noch so verzaubert von ihr sein…? “Ehehee… Ich bin sicher, du kennst sie”, lächelte Eohl, breit und fröhlich. “Sie ist cleverer als alle Anderen, und schöner ist sie auch. Man kann sie gar nicht verwechseln!”

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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySo 29 Okt 2023 - 19:14

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[ 7 ]

Ein wenig fasziniert hatte Aurea festgestellt, dass Eohl so gar keine Zeit brauchte, um überhaupt richtig wach zu werden. Sie hatte die Augen aufgeschlagen, sich schnell orientiert und war von null auf hundert komplett wach. Das war ja beinahe beneidenswert. Sie war frisch und gut gelaunt und entschuldigte sich dafür, kurz eingeschlafen zu sein. Was dann folgte, ließ Aurea völlig entgeistert drein blicken. Was..? Die Dhakalis stutzte. „Die Luchse?“, stammelte sie ungläubig. Durfte das war sein? Waren die letzten Stunden etwa aus Eohls Gedächtnis gelöscht worden? Ihre Gespräche, die Offenbarungen, Aureas mühevolle Arbeit.. Sie hatte gehofft, die Yihwa nach und nach zu ihrem früheren Ich zurückbringen zu können. Doch nun saß sie da und sprach von den Luchsen, welche doch schon längst Schnee von gestern waren. Die Heilerin seufzte auf, doch dann lächelte sie warmherzig. „Richtig, ja. Aber lass uns das später machen“, vertröstete sie Eohl, da sie lieber etwas anderes erfahren wollte.

Zugegeben, die Frage war etwas unverblümt, aber Aurea war schon ein wenig neugierig geworden. In wen hatte sich Eohl Yihwa wohl verliebt? Wen würde das nicht interessieren? Sie schien die Assassine ganz schön aus der Fassung mit dieser Frage zu bringen, denn ihre Augen weiteten sich, ihr Gesicht wurde rot wie eine Tomate und schließlich von ihren Händen verborgen. Ein wenig beschämt legte sich nun auch Aurea ihre Hand an die eigene Wange. War sie zu weit gegangen? Doch die Gegenfrage, ob ihre Gefühle so offensichtlich waren, zeigte nur erneut, dass Eohl das vorherige Gespräch einfach vergessen zu haben schien.. Na gut, vorerst würde Aurea mitspielen. „Wir sind Freunde, ich bin aufmerksam, was dich betrifft“, erklärte sie also, wie sie das Verliebtsein Eohls erkannt hatte. Und dann schwärmte die Grünhaarige. Sie schwärmte und lächelte verträumt, während sie von ihrer Liebe sprach. Doch wer war die Frau, welche ihr den Kopf verdreht hatte? Eine mächtige S-Rang Magierin. Die Wüstenkönigin. Wüste.. Neferet schien zumindest mit den Traditionen der Wüste vertraut zu sein, wenn man ihr Äußeres betrachtete. Na, Aurea könnte ja einfach mal ins Blaue raten: „Na gut.. so, wie du sie beschreibst.. das könnte vielleicht auf Neferet zutreffen?“, versuchte sie es also mit einem aufgeregten Lächeln. „Habe ich Recht?“, hakte sie gespannt nach.

Aurea musste ein wenig kichern. „Du bist niedlich! Du bist eine erwachsene Frau und dennoch spielst du bei dem Gedanken an sie nervös an der Bettdecke herum! Aber ich finde das schön. Und weiß sie von deinen Gefühlen? Erwidert sie sie sogar?“, fragte Aurea weiter und war wirklich aufrichtig daran interessiert. Dass sie einmal mit Eohl Yihwa über so etwas sprechen würde, hätte sie auch nie gedacht.


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyMo 6 Nov 2023 - 21:38

„Hm?“ Fragend sah Eohl Aurea an, als diese so überrascht nach den Luchsen fragte. Darüber hatten sie doch gerade erst gesprochen... oder mochte die Dhakalis Luchse etwa nicht? Jetzt gerade wollte sie offenbar nicht darüber reden. Rücksichtsvoll, wie sie nun einmal war, akzeptierte Eohl das bereitwillig mit einem kurzen Nicken. Dabei konnte sie aber noch nicht damit rechnen, dass Aurea diese Rücksicht nutzen würden, um Eohl nach ihrer geheimen Liebe zu fragen...
Erst einmal klopfte Eohls Herz ziemlich heftig, aber als sie fragte, wie Aurea ihre Gefühle überhaupt bemerkt hatte, erstaunte die Jüngere sie mit ihrer Antwort. „Weil wir... Freunde sind?“, wiederholte die Grünhaarige und senkte ihre Hände, während sie Aurea erstaunt ansah. Dann kehrte ihr Lächeln zurück, und ihr Oberkörper schnellte nach vorne, um ihre Freundin in die Arme zu nehmen und eng an sich zu ziehen. „Aah, Aurea! Es ist so süß, wenn du das sagst!“ Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht genoss sie die Nähe zwischen ihnen beiden. Aus Aureas Mund zu hören, was für gute Freundinnen sie doch waren, ließ Eohls Herz höher schlagen. „Du bist wundervoll... ich bin froh, eine Freundin wie dich zu haben!“

Zugegeben... Es gab da eine Frau, die Eohl noch glücklicher machte als Aurea. So glücklich, dass sie kaum aufhören konnte, sie zu loben und zu preisen, wenn sie nach ihr gefragt wurde. Die perfekte Magierin, die Wüstenkönigin, Eohls selbst gewählte Göttin, einzig und allein dem reißenden Zahn der Zeit unterstellt... Es gab eigentlich nur eine Person, die es sein konnte, nicht wahr? „Neferet! Ganz genau!“ Mit einem strahlenden Lächeln und glühend roten Wangen rutschte Eohl auf ihren Knien ein wenig hin und her in Aureas weichem Bett. Ihre Aufregung und ihr Herzklopfen ließen sich nur schwerlich unterdrücken und waren ihr vermutlich deutlich anzusehen. „N-niedlich? Findest du?“ Eohls breites Grinsen zog sich leicht zurück zu einem etwas schüchternen Lächeln. Zugegeben, sie ließ ihre Emotionen gerade ganz schön laufen, dabei passte das nicht unbedingt zu einer eiskalten Assassine. Aber gut... Auserwählte bewundern konnte sie ja immer. Dass es sich dabei eben um ihre Auserwählte handelte, ließ ihre Bewunderung eben gelegentlich... häufig ins Extreme umschlagen.

„Ah... i-ich... ich weiß nicht genau...“ Ob Thana ihre Gefühle erwiderte? Tat sie das? Eohl war... unsicher. Einerseits war die Mahaf immer sehr, sehr lieb zu ihr. Sie verbrachten unheimlich viel Zeit zusammen und kamen sich auch sehr nahe. Andererseits hatte Neferet nie gesagt, dass sie so etwas für Eohl fühlen würde, und Eohl war... Eohl. Warum sollte die wundervollste Frau der Welt Interesse haben an... ihr? „Es ist... schwer zu sagen“, seufzte die Yihwa unsicher. „Ich meine... wahrscheinlich nicht. Aber es gibt schon ein paar Zeichen...“ Nervös nahm sie die helle Haarsträhne zwischen ihren Augen zwischen Daumen und Zeigefinger, bewegte das Haar ein wenig. Statt auf Aurea fokussierte sich ihr Blick auf dieses kleine Spielchen. So ließ zumindest das Kribbeln in ihrem Bauch ein wenig nach, und sie konnte sich mehr darauf konzentrieren, normal zu sprechen. „Ich meine... sie war die erste Person hier, die mit mir befreundet sein wollte... Wir machen viele Quests zusammen, und sie lobt mich ganz viel. Das fühlt sich toll an.“ Andererseits waren das alles eher Zeichen dafür, dass sie befreundet waren, nicht für... mehr. Vermutlich das Beste, worauf Eohl hoffen konnte. „Aber sie ist wirklich sehr lieb zu mir... Sie ist immer so warm, und sie wärmt mich auf, wenn es kalt wird. Wenn wir unterwegs sind, dann hält sie immer meine Hand oder legt ihren Arm um mich, und wenn wir zuhause sind, dann kuschelt sie ganz viel mit mir... ehe... hehee...“ Ein verträumtes Lächeln auf ihrem Gesicht, konnte Eohl nicht anders, als bei den Gedanken zu lächeln. Ihr Herz wärmte sie gerade fast noch besser, als es Thanas Magie konnte. Allerdings... hatte sie gerade etwas gesagt, das für Aurea vermutlich nicht viel Sinn machte, oder? „Ach ja... du musst wissen, sie wohnt bei mir!“, erklärte Eohl schnell, damit sich die Dhakalis nicht mehr über ihren letzten Kommentar wundern musste. „Sie ist... bei mir eingezogen. Vor einer Weile, hehe. Das hat mich so glücklich gemacht! Das einzige, was noch besser ist, ist wenn sie mich küsst... da dreht sich mir immer der Kopf, ehehee...“ Die Augen schließend legte Eohl beide Hände auf ihre glühenden Wangen, schüttelte ihren Kopf, um die Bilder zu vertreiben. Solche Gedanken durfte sie doch vor der armen Aurea nicht hegen! Nicht nur ihre Hand zu halten, sondern sogar einen Kuss geschenkt zu bekommen... Wann nur hatte Eohl all ihre Unschuld verloren?
„Ahahaa... j-jedenfalls...“ Eohl brauchte einen Moment, um sich wieder zu beruhigen, ehe sie wieder ordentlich reden konnte. „Ich weiß nicht... Manchmal glaube ich, sie mag mich vielleicht... aber... vermutlich sehe ich nur, was ich sehen will...“

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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySo 12 Nov 2023 - 12:51

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[ 8 ]

Aurea war überrascht über die unvermittelte Umarmung Eohls. Reflexartig legte sie aber gleich auch ihre Arme um die Yihwa. Sie freute sich so sehr darüber, dass die Dhakalis sie auch ihrerseits als Freundin bezeichnet hatte, dass dieser das Herz schwer wurde. Was wäre wohl, wenn es Aurea eines Tages gelingen würde und sie wäre frei von Royal Crusade? Würde sie Eohl das Herz brechen? Und wie ging die Assassine mit Trauer um? Aurea war nicht sicher, ob sie das herausfinden wollte. Oder hätte Eohl sogar Verständnis? Sie wusste es nicht, konnte es absolut nicht einschätzen. Während die Dhakalis mit Komplimenten überhäuft wurde, drückte sie die Grünhaarige herzlich an sich. Es war ihr Wunsch, dass Eohl mit dieser Zuneigung und Freundschaft vielleicht wieder zu ihrem alten Ich finden würde. Vielleicht könnten sie sogar gemeinsam gehen.

Eohl war total nervös, während sie von der Frau sprach, in welche sie sich so sehr verliebt hatte. Das befand Aurea für niedlich, natürlich und wundervoll. Unvermittelt begann die Heilerin dann mit der Ratestunde und hatte den Treffer beim ersten Versuch bereits versenkt. Eohl und Neferet? Das hätte Aurea nicht gedacht. Sie kannte Neferet mittlerweile besser, denn die beiden hatten gemeinsame Aufträge bekommen und planten sogar nun gemeinsam privat ins Theater zu gehen. Aber Eohl hatte die hochrangige Magierin, welche Aurea nur als Neferet kannte, nie erwähnt. Aber das war nicht weiter verwunderlich. So gut kannten sie einander noch nicht und bestimmt war die Wüstenkönigin keine Person, welche solch intime Details mit jedem teilte. Doch sie müssten sich keine Sorgen machen, Aurea verurteilte sie nicht und war keine Tratschtante. Aber interessiert war die Heilerin durchaus! Daher erkundigte sie sich bei Eohl nach den Gefühlen Neferets.

Im ersten Moment machte es den Anschein, als wüsste die Angebetete nicht einmal, dass Eohl diese Gefühle hatte. Doch umso mehr die Yihwa erzählte, desto mehr fragte Aurea sich, wie sie überhaupt an der Erwiderung der Gefühle zweifeln konnte. Irgendwann lehnte sich die Dhakalis entspannt auf ihrem Stuhl zurück, lauschte verträumt den Worten Eohls und lächelte ihrerseits mit einem roten Schimmer auf den Wangen. Das klang so schön.. da begann Aurea direkt, dieses wundervolle Gefühl gegenseitiger Liebe zu vermissen. Es war eine ganze Weile her, dass sie diese Zärtlichkeit ausgetauscht hatte. Das aufregende Kribbeln, das unendliche Glück und die unbeschreibliche Angst, die Hoffnung, die Verzweiflung.. ein Wechselbad der Gefühle. Bis man sich der Gefühle des anderen sicher sein konnte. Dann zog man ein in ein Leben voller Wonnen und Liebe. „Das weckt Erinnerungen.. es ist schön, dir zuzuhören

Erst als Eohl wieder ihre Zweifel äußerte, kam auch Aurea zurück auf den Boden der Tatsachen. Ungläubig hatten sich ihre hellgrauen Augen geweitet. „Ich habe euch beide zwar noch nicht zusammen erlebt, aber wenn ich nun nur davon ausgehe, was du mir schilderst“, begann sie eindringlich, „dann klingt das sehr wohl so, als würde sie deine Gefühle erwidern. Natürlich kann ich dir keine Garantie geben, aber objektiv betrachtet ist es doch so: Sie sucht deine Nähe, lebt mit dir. Sie hält deine Hand und ist für dich da, wenn es dir nicht gut geht. Womöglich würden wir beide das auch füreinander tun, aber sie gibt dir auch körperliche Zärtlichkeit, küsst dich und ist dir nah. Das tut man nicht für jemanden, den man nicht liebt“ Es sei denn, Neferet ist furchtbar gemein zu Eohl. „Für mich klingt das sehr positiv. Warum frägst du sie nicht einfach nach ihren Gefühlen? Dann müsstest du nicht mehr verunsichert sein


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyDo 16 Nov 2023 - 17:34

“Erinnerungen?” Fragend legte Eohl den Kopf schief. Ganz offensichtlich kannte sich Aurea mit dieser Liebes-Sache besser aus als die Yihwa, aber das klang ja schon nach sehr persönlichen Erfahrungen. Mit großen Augen sah sie ihre Freundin an. “Du kennst das?”, hakte sie neugierig nach, auch wenn sie nicht ganz sicher war, wie sie die Frage formulieren wollte. Das war ein aufregendes, aber irgendwie auch schwieriges Thema für sie. “Also… du hast mal… verliebt?” Für Eohl war das alles so neu… Sie sollte so etwas ja auch eigentlich gar nicht fühlen. Aber Aurea, die kannte sich wohl aus. Ob sie ihrer Freundin helfen würde, diese schwierige Phase in ihrem Leben zu navigieren…?

“Meinst du… wirklich?” Eine gewisse Überraschung und Unsicherheit hielten an Eohls Stimme fest, als Aurea meinte, dass es für sie durchaus so klang, als würde Neferet vergleichbare Gefühle für sie hegen. Zärtlichkeit und Nähe waren da wohl ziemlich eindeutige Signale, hm? “Das… wäre echt schön.” Ein schüchternes Lächeln lag auf ihren Lippen, während ihre Wangen in einem sanften Rosa glühten. Ein verknalltes Schulmädchen sah vermutlich ganz genauso aus. Es steckte eine gewisse Unschuld in den Gefühlen der Yihwa, die doch in so vielerlei Hinsicht alles Andere als unschuldig war. Verträumt ausatmend ließ sie sich zurückfallen, mit dem Rücken auf das Bett, und breitete ihre Arme aus, während sie hinauf zur Decke starrte. Sie und Thana... Es war ein erschreckend unwahrscheinlicher Gedanke, aber auch einer, der ihr Herz höher schlagen ließ. Dabei wusste Eohl so gar nicht, wie es war, eine Beziehung mit jemandem zu führen oder jemandem seine Liebe zu gestehen. Nie hatte sie Interesse daran gehabt... bis jetzt. “Wie ist das… denn so? Wenn sich doch… beide mögen?”, hakte sie nach. Noch immer war keine Sicherheit, keine Überzeugung zu hören… aber Hoffnung begann zu keimen. “Und wie… sagt man das jemandem? Ich weiß gar nicht…” Dabei war die Yihwa doch normalerweise so direkt. Sie fürchtete sich nicht, genau das auszusprechen, was sie aussprechen wollte. Aber das hier war schwierig. Seltsam schwierig.

"Weißt du... ich kann es immer noch kaum glauben", seufzte sie, schloss ihre tiefroten Augen. "Aber... weil du es bist, vertraue ich, dass es stimmt. Auch wenn das eigentlich nicht sein kann." Ja… Es konnte nicht sein. Es war so irrsinnig, so ein wilder Gedanke. Selbst, wenn es Thana war… “Eigentlich… kann sie mich doch gar nicht wirklich mögen…” Die Stimme der Yihwa wurde leiser, während ihre Mundwinkel langsam sanken. Das Kribbeln in ihrem Bauch war noch da, auch die Wärme in ihrer Brust. Aber die Euphorie des Momentes begann schnell wieder abzuflauen.

“Ich meine… am Ende ist Eohl… immer noch Eohl…”

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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySa 25 Nov 2023 - 10:54

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[ 9 ]

Ja.. schöne und schmerzvolle Erinnerungen“, erzählte Aurea mit einem wehmütigen Lächeln, ehe sie bemerkte, dass sie das vielleicht erklären sollte: „Liebe ist im Grunde etwas wundervolles. Es ist das schönste und stärkste, das ein Mensch fühlen kann. Aber sie kann auch schreckliche Schmerzen verursachen. Etwa, wenn die Liebe nicht oder nicht mehr erwidert wird“ Aber das schien Eohl ja bereits in Ansätzen bemerkt zu haben. Denn sie litt allein schon unter der Ungewissheit, wie Neferet zu ihr stand. Doch vor möglichen Enttäuschungen konnte Aurea ihre Freundin nicht bewahren. Sie könnte nur für sie da sein, sollten Eohls Gefühle nicht erwidert werden. Doch Aurea bezweifelte, dass das der Stand der Dinge war. Entzückt über diese niedliche und unschuldige Frage kicherte Aurea auf. „Ja, ich war auch schon einmal sehr verliebt“ In Aiden Clark, einen mittlerweile A-Rang Magier der Rune Knights. Ein Detail, welches vielleicht nicht unbedingt erwähnt werden sollte. Eohl schien diese Gilde und ihre Mitglieder nicht zu mögen, wenn sie sich schämte, selbst einmal eine Ritterin gewesen zu sein. Oder war sie erleichtert darüber, dass Aurea sich von Aiden getrennt hatte? Wobei - er hatte sie abserviert, nachdem sie seinen Heiratsantrag nicht angenommen hatte. Aurea hätte die Beziehung an sich gerne weitergeführt. Doch der Kummer und die Schmerzen waren überwunden. „Aber das ist seit fast drei Jahren vorbei. Aber nur weil meine erste Liebe nicht für das ganze Leben bestimmt war, muss das nicht auch für dich gelten“ Es war so komplex. Wo sollte man da nur anfangen? Womöglich würde Eohl Bauklötze staunen, wenn Aurea ihr sagen würde, dass man nach der ersten Liebe sich auch wieder in eine andere Person neuverlieben konnte. Und auf genau diesem Pfand befand sich die Dhakalis gerade.

Aufrichtig und mit aufgeregt funkelnden Augen nickte Aurea bestätigend, als Eohl sich vergewisserte, ob sie wirklich in Betracht zog, dass Neferet ihre Gefühle erwiderte. „Ich kann natürlich nur anhand deiner Schilderungen ein Urteil fällen.. aber so klingt es für mich danach“, meinte sie noch lächelnd. Es war wirklich herzerwärmend, Eohl so zu sehen. Wie ihre Wangen glühten, wie sie sich verliebt wieder auf das Bett fallen ließ und verträumt zur Decke blickte. Aurea wollte Eohl genau so sehen. Menschlich und liebend. Glücklich seufzend lehnte sich die Heilerin auf ihrem Stuhl zurück und blickte nun ihrerseits verträumt in die Luft. „Wenn zwei Menschen das Gleiche füreinander empfinden.. das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, begann sie. „In der ersten Zeit kann man gar nicht voneinander lassen. Alles ist neu und aufregend.. die andere Person ist in jeder Hinsicht perfekt und hat die den Raum nur für eine Minute verlassen, vermisst man sie bereits. Es ist ein Gefühlsrausch und man kriegt einfach nicht genug vom anderen“, schwärmte Aurea. So war es zumindest bei ihr gewesen. „Natürlich bleibt das nicht für immer so, denn für immer ist eine Liebe nicht neu. Aber dann wächst man mehr und mehr zusammen, die Gefühle werden tiefer und ernster und verlieren ihre Oberflächlichkeit. Sicherheit, Geborgenheit und die Gewissheit, dass die andere Person einen trotz Fehlern und Makeln liebt, stellen sich ein. So, wie man auch selbst erkennt, dass der andere nicht perfekt ist. Aber dennoch liebt man ihn vollkommen“ Und damit hatte Aurea im Grunde nur einen kleinen Teil des großen Ganzen umrissen.

Wenn du das herausfinden willst, musst du ein Risiko eingehen. Das ist einfach so, daran führt für keinen Mensch ein Weg vorbei. Du machst dich verletzlich, denn es setzt voraus, dass du ihr deine Gefühle gestehst. Wenn du es ihr anvertraut hast, wird sie dir bestimmt eine Antwort geben. Anderenfalls musst du sie fragen, ob sie ebenso für dich empfindet“ Da hatte Aurea leider keinen besseren Rat parat. Es wäre schön, wenn. Aber so war nun einmal das Leben.

Erneut äußerte Eohl Zweifel. Sie konnte nicht glauben, dass jemand sie lieben könnte. Aurea seufzte leise, es tat ihr leid, dass die Yihwa so sehr an sich zweifelte und sich selbst so abstoßend zu empfinden schien. „Weißt du, du kannst nun einmal nicht für andere entscheiden, wie sie dich sehen oder was sie für dich empfinden. Nur weil du dich für unzureichend hältst, gilt das nicht auch für mich oder Neferet“, erklärte Aurea, diesmal sogar mit Nachdruck in der Stimme. „Du kannst mir noch so oft sagen, dass du schlecht bist oder dergleichen. Das entspricht nicht dem Bild, das ich von dir habe. Wenn ich dich ansehe und du bei mir ist, sehe ich eine aufopferungsvolle, liebenswerte und fürsorgliche Freundin. Eine Person, die mich zum Lachen bringt und aufheitert“, erklärte sie ihr eindringlich und hoffte, dass das endlich bei der Yihwa ankam. „Und andersherum ist es genauso. Ich verstehe nicht, warum du mich so.. so.. ja, in den Himmel hebst. Du scheinst mich sehr gern zu haben, suchst meine Nähe und sagst mir oft, was für ein toller Mensch ich bin. Aber das heißt nicht, dass ich mich ebenso empfinde. Ich bin kein guter Mensch. Ich war vielleicht einmal einer, aber das ist vorbei. Ich habe immer Angst, andere erledigen die Dreckarbeit für mich, weil ich nicht dazu in der Lage bin und das schlimmste ist, dass ich-lüge. Aurea senkte das Gesicht. Ihr Herz raste und sie biss angespannt die Zähne zusammen. Jetzt nicht einknicken. Sie atmete durch, setzte das sanfte Lächeln auf und blickte wieder gefasst zu Eohl. „Verstehst du? Wie wir uns selbst sehen und wie andere uns sehen, stimmt oft nicht überein


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySo 3 Dez 2023 - 21:09

Schöne und schmerzvolle Erinnerungen... Irgendwie, auf eine Weise, die sie nicht erklären konnte, resonierten diese Worte tief im Herzen Eohls, und sie lauschte ihrer Freundin aufmerksam, als diese von ihren Gefühlen der Liebe berichtete. „Etwas Schönes, das schreckliche Schmerzen verursacht...“, wiederholte sie melancholisch die Worte der Jüngeren. „Das klingt... wirklich gefährlich.“ Und Aurea... hatte das bereits durchlebt, ja? Die schöne Seite der Liebe, aber auch den Schmerz, wenn es nicht mehr funktionierte? „... es tut mir leid“, meinte Eohl leise und rückte näher an die Dhakalis heran, um ihr eine Hand auf den Kopf zu legen. „Es tut mir leid, dass du Schmerzen hattest. Aber du bist nicht mehr allein.“ Sie konnte nur hoffen, dass sie die ganze Sache richtig verstanden und dass ihre Worte tatsächlich etwas Tröstendes mit sich trugen. Aber auch, wenn die Gefühle zwischen den beiden Crusaderinnen nicht die gleiche Art Liebe waren, konnte ihre Nähe etwas Schönes sein, nicht wahr? Etwas Tröstendes? Sie waren schließlich enge Freundinnen...
„Ja... Genau so fühlt es sich an“, seufzte Eohl mit einem zufriedenen Lächeln, während Aurea beschrieb, wie es war, frisch verliebt zu sein. Genau so ging es ihr schon seit über einem Jahr. Die Gefühle wollten einfach nicht weniger werden, obwohl schon so viel Zeit verstrichen war. Sie waren jedes Mal wieder intensiv. Ob das an Eohls kaputten Gedächtnis lag? Daran, dass sie sich nicht an etwas gewöhnen konnte, weil es für sie tatsächlich jedes Mal wieder eine zumindest größtenteils neue Erfahrung war? In der Hinsicht war ihr stetig bröckelnder Kopf vielleicht ein verborgener Segen. „... ich glaube, bei mir bleibt es vielleicht doch für immer so“, gab die Grünhaarige zu, äußerte die Gedanken, die ihr in den Sinn kamen. „Ich glaube... ich bin zu kaputt, dass es nicht mehr aufhören kann...“

Das war schlussendlich ihr größtes Problem, nicht? Eohl war bewusst, dass sie kaputt war, in verschiedener Hinsicht. Es wurde ihr ja regelmäßig gespiegelt. Jeder wusste es. Sie war irre. Sie war ein Niemand. So war es wohl auch kein Wunder, dass Eohl nicht anders konnte, als an sich selbst zu zweifeln. Positive und negative Verstärkung trafen sie von allen Seiten und erfüllten sie mit Unsicherheiten, die auf das Bild trafen, das sie von sich haben sollte. Es war schwierig. Schwierig auf eine Weise, die sich Aurea vermutlich nicht vorstellen konnte. Aber Recht hatte sie trotzdem. „Ich weiß... Ihr seht... ein anderes Bild von mir“, gab sie zu, blickte zur Seite. Eohl verstand es, auch wenn ihr Vorstellungsvermögen nicht gut genug war, um zu erkennen, was die beiden in ihr sahen. Langsam setzte sie sich wieder ordentlich auf, rutschte zum Rand des Bettes. „Ich... weiß, dass du Recht hast“, gab sie zu, auch wenn sie mit dem Wissen wenig anfangen konnte. „Und... ich schaue, dass ich sie frage, aber... aber...“ Sich selbst auf die Lippe beißend hob sie ihren Blick, sah Aurea in die Augen. Langsam erhob sich Eohl von dem Bett, trat hinüber zu dem Stuhl, auf dem ihre Freundin saß. Sie setzte sich auf deren Schoß und schloss vorsichtig ihre warmen Arme um die Jüngere. „Aber... du bist doch ein guter Mensch“, stellte sie klar, egal, ob die Dhakalis ihr da zustimmen wollte oder nicht. Die Augen schließend genoss sie die Umarmung, die sie dem Silberhaar schenkte. Das hier... Das fühlte sich gut an. „Du tust viel für mich... und für andere“, stellte sie klar, während ihre linke Hand den Rücken ihrer Freundin entlang glitt. „Also... wenn du nicht sagen kannst, das ich schlecht bin... dann will ich auch nicht, dass du sagst, dass du schlecht bist. Weil... Das bist du nicht. Und du bedeutest mir viel, Aurea...“

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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySo 10 Dez 2023 - 20:15

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Aurea lächelte, als Eohl ihr tröstend die Hand auf den Kopf legte. „Mach dir deswegen keine Gedanken, mir geht es wieder gut. Ich habe das überwunden und heute sind die schönen, aber auch die schmerzvollen Zeiten nur noch Erinnerungen“, versicherte sie Eohl aufrichtig. „Aber es hilft immer, wenn man Freunde um sich hat“, fügte sie noch an um der Yihwa zu zeigen, dass sie ihr wichtig war. Mittlerweile waren die beiden Magierinnen sehr vertraut miteinander. Aurea hätte sich niemals erträumen können, dass sie sich einmal mit einer Mörderin, einer dunklen Magierin so derart verbunden fühlte. Doch es war einfach geschehen. Eohl war immer für sie da, beschützte sie und brachte sie zum Lachen. Sie hörte Aurea zu, wenn sie ihr Instrument spielte und es war immer vergnüglich, Zeit mit ihr zu verbringen. Auch diese Gespräche schweißten die beiden nur noch enger zusammen, das Vertrauen zueinander wuchs mehr und mehr. Doch das schürte auch das schlechte Gewissen Aureas. Sie verurteilte die Yihwa zugleich, hasste das, wofür sie einstand und verstand nicht, wie sie nur so kaltblütig handeln konnte. Und Aurea war keine loyale Auserwählte. Sie wollte mit all dem nichts zu tun haben. Es gab eine Zeit, da hatte Aurea geglaubt, sie könnte Eohl fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Aber.. war das überhaupt noch möglich?

Was meinst du damit.. du bist zu kaputt? Ist es wegen deinem Gedächtnis? Weißt du denn, warum es dir so schwer fällt?“, fragte Aurea neugierig und hoffte, die arme Grünhaarige nicht erneut zu überfordern. Doch damit nicht genug, die Heilerin hielt der Assassine eine Ansprache, versuchte ihr beinahe verzweifelt zu erklären, dass Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinander gingen und sie nicht über andere bestimmen konnte, was das Bild von ihr betraf. Doch Eohl nahm Aurea einfach den Wind aus den Segeln, indem sie sagte, sie wisse das alles. Und sie wisse, das Aurea recht habe. „Oh“, entfuhr es der Hellhaarigen perplex. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Es war ihr beinahe peinlich, so eine leidenschaftliche Ansprache gehalten zu haben, bei welcher sie fast die Fassung verloren hätte. In der letzten Sekunde war es ihr gelungen, inne zuhalten und das sanfte Lächeln aufzusetzen, welches sie sich zu einem perfekten Automatismus angeeignet hatte.

Eohl erhob sich und nahm, zu Aureas Überraschung, auf ihrem Schoß Platz. Dann legte die Ältere die Arme um sie und zog sie in eine innige Umarmung. Eine derartige Nähe überforderte die Dhakalis in den ersten Sekunden. Wäre es nicht die ihr vertraute Eohl, hätte sie sich der Situation wohl entzogen. Doch so legte sie zögerlich aufgrund der Überraschung ebenfalls die Arme um sie. Aurea schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Natürlich sagte Eohl weiterhin, dass sie ein guter Mensch war. Sie spürte die Hand der Assassine, wie sie ihren Rücken hinab glitt. Es war eine eigenartige Nähe, welche sie zu einer Frau noch nicht gehabt hatte. Doch die Dhakalis wusste, dass sie das nicht derartig zu bewerten hatte, denn Eohl war einfach so. Ein ehrliches Lächeln legte sich auf die Lippen der Heilerin. „Na gut. Dann sind wir uns eben einig.. Und du bedeutest mir auch viel, Eohl“, versicherte sie ihrer Freundin. „Denkst du, wir wären auch dann Freundinnen geworden, wenn ich kein Mitglied der Gilde geworden wäre? Ich habe in Crocus Town gelebt und dort studiert. Wusstest du das? Ich war eine einfache Zivilistin


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptyDo 21 Dez 2023 - 20:16

Nur noch Erinnerungen... Es freute Eohl, dass es Aurea gutging, aber gleichzeitig stach dieser Satz direkt in ihr Herz. Wenn es so weiter ging, würde sie das nie sagen können. Dass etwas nur noch Erinnerungen war. Wie viel ihrer Vergangenheit Eohl wohl schon verloren hatte? Nicht nur die Zeit vor ihrem Erwachen, sondern auch viele Momente danach. Menschen, deren Bilder sie nicht bei sich trug. Quests, die irgendwo in dem Scherbenhaufen ihres Kopfes begraben waren. Gefühle und Eindrücke, die sie gespürt, aber wieder vergessen hatte. Sie wusste ja nicht einmal, dass sie und Aurea eben erst einen bedeutsamen Austausch gehabt hatten, an den sich nur eine von ihnen erinnern würde. Sie nickte traurig. „Ja... mein Gedächtnis.“ Eohls Kopf senkte sich leicht, während sie sich mit ihrer wohl größten Schwäche auseinandersetzte. Es fühlte sich an, als ginge ihr Tag für Tag mehr ihres Lebens verloren. „Ich kann mich nicht daran gewöhnen, weil... jedes Mal, wenn ich es fühle, ist es, als würde ich es zum ersten Mal fühlen. Und es ist neu, und aufregend. Aber ich weiß, dass ich es schon gefühlt habe. Ich erinnere mich nur nicht.“ Es war ironisch, dass Eohl stellenweise mehr darüber sagen konnte, was sie in Zukunft noch erleben würde, als sie darüber wusste, was in ihrem Leben schon passiert war.
„Ich weiß nicht, warum“, gab sie mit einem Kopfschütteln zu. „Aber... es wird schlimmer. Langsam, langsam, aber immer schlimmer.“ In ihrer Anfangszeit bei Royal Crusade war ihr Gedächtnis nicht gut gewesen, aber sie hatte alles, was sie neu gelernt hatte, zumindest behalten können. Jetzt fühlte es sich nicht mehr so an. „Ich habe... Löcher in meinem Leben. Ich weiß nicht mehr, was mir alles passiert ist. Früher war es nur früher, aber... jetzt gibt es sogar gestern Sachen, die ich nicht mehr weiß. Als wäre eine Stunde meines Lebens einfach... gelöscht.“ Kurz erschauderte Eohl bei diesem Gedanken. Sie seufzte leise. „Naja... Wenigstens weiß ich noch alles, was wir zusammen gemacht haben. Ein Bild von jemandem bei mir zu haben hilft mir.“

Es war vermutlich ungewöhnlich, dass die stets fröhliche, lächelnde Eohl so negativ sprach, aber das passierte schnell, wenn es um sie selbst ging. Um das eine Mitglied von Royal Crusade, von dem sie keine gute Meinung hatte. Natürlich hielt Aurea ihr vor, dass sie nicht so schlecht war, wie sie immer vorgab, und natürlich musste Eohl gestehen, dass sie diese Information irgendwo schon akzeptiert hatte. Irgendwo leider auch noch nicht. Es war eine schwierige Situation. Wovon sie aber überzeugt war, war, dass Aurea ein deutlich besserer Mensch war, als sie sich zugestand. In der Hinsicht waren die beiden ungleichen Magierinnen sich wohl ziemlich ähnlich. „Nein, das wusste ich nicht. Ich glaube, ich kenne niemanden, der studiert hat“, bewunderte Eohl die Leistungen der Dhakalis, als diese ihr mehr über ihre Vergangenheit offenbarte. „Ich habe vor Royal Crusade angeblich auch in Crocus Town gelebt... Schade, dass wir uns nicht schon früher getroffen haben.“ Sie lächelte, strahlte geradezu. „Wir wären nämlich auf jeden Fall Freundinnen geworden, ehehee! Weil ich dein Herz so sehr mag!“ Und wenn ihre Herzen im gleichen Takt schlugen, dann war das etwas, das über Erinnerungen und Gilden hinausging. Selbst die furchtbare Eohl der Vergangenheit hätte sicher bemerkt, wie toll Aurea war, daran hatte sie gar keinen Zweifel. Zufrieden kicherte sie. „Aber jetzt kennen wir uns ja. Gemeinsam auf dem Weg in die einzig wahre Zukunft. Das ist fast noch besser, hehe!“, grinste sie und fokussierte das Gesicht der Silberhaarigen aus ihren großen, weit offenen Augen. „Sag, was hast du denn studiert? Ich möchte gern die Chance nutzen, etwas Neues über dich zu lernen!“

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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySa 30 Dez 2023 - 17:01

Outfit
[ 11 ]

Angestrengt nachdenklich kniff Aurea die Augen zusammen, während sie Eohls Gesicht musterte. Kein Gewöhungs- oder Lerneffekt, weil es sich jedes Mal wie etwas Neues anfühlte. Aber sie wusste, dass es nicht neu war? Im ersten Moment dachte Aurea an eine neurodegenerative Erkrankung, aber wenn Eohl bewusst war, dass sie nichts Neues empfand, konnte man das dann überhaupt feststellen? So etwas Eigenartiges war Aurea noch nie unterkommen. Natürlich war sie keine Ärztin, aber ein gewisses Hintergrundwissen hatte sie aufgrund des Studiums der Sozialwissenschaften und der Heilkunde. Die Dhakalis glaubte durchaus, dass etwas mit dem Gehirn der Yihwa nicht stimmte. Als sei sie Opfer einer schweren Gehirnwäsche geworden. Irgendetwas, das sie nachhaltig geschädigt hatte oder eine fortwährende Schädigung für sie bedeutete. In diesem Moment bekam Aurea Angst. Was, wenn Eohl eines Tages wie die Patienten in der Anstalt damals keinerlei Erinnerungen mehr haben würde? Die, die alles vergessen hatten? Sogar, wie man sich anzog oder sich die Zähne putzte? Nein. So weit würde es nicht kommen. Vielleicht gab es ja einen mächtigen Heilzauber, welcher Eohl helfen konnte? Aurea würde es ihr nicht sagen, damit sie ihr keine falschen Hoffnungen machte. Doch die Dhakalis nahm sich vor, zu recherchieren. Sollte sie etwas finden, würde sie alles dafür geben, um diesen Zauber zu erlernen. Sie griff nach der Hand der Yihwa und sah ihr eindringlich in die Augen. „Kann ich dir denn helfen, dich leichter zu erinnern? Sollen wir gemeinsam deine vergangenen Tage durchsprechen? Ich weiß es nicht.. aber ich will nicht, dass du alles vergisst“, sprach Aurea besorgt, ehe sie ihre zweite Hand auf Eohls legte.

Aureas Lächeln wurde offener und aufrichtiger. „Wer weiß, ob wir uns nicht sogar schon einmal in Crocus Town über den Weg gelaufen sind, ohne es bemerkt zu haben!“, lachte sie vergnügt über diesen Gedanken. Die Dhakalis hätte natürlich lieber die frühere Eohl in der Hauptstadt getroffen, als hier in Royal Crusade mit ihr gefangen zu sein. Irgendwie konnte sich die Heilerin kaum vorstellen, dass es Eohl gut getan hatte, hier gelandet zu sein. Doch sie nickte nur wortlos mit einem sanften Lächeln. „Oh, ich habe Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Psychologie studiert. Leider konnte ich es nicht abschließen.. meine Abschlussarbeit war fertig zur Korrektur, aber dann reiste ich nach Crystalline Town zur Beerdigung meines Bruders und-“ Aurea seufzte schwer. Und sie durfte nicht mehr zurück. „..und bin hier geblieben“ Etwas, das sie in ihrem Leben noch immer schwer bedauerte. All die Arbeit, all das Lernen.. Erneut seufzte sie. Genug. Sie konnte sich damit nicht befassen, es war schmerzhaft. Also schlug sie Eohl etwas vor: „Weißt du, ich glaube ein wenig frische Luft tut uns beiden ganz gut. Was hältst du davon, wenn wir Henne mal wieder einen Besuch abstatten?


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BeitragThema: Re: Aureas Zimmer
Aureas Zimmer - Seite 2 EmptySa 13 Jan 2024 - 13:55

Die Furcht vor dem Vergessen war wohl die größte Furcht in Eohls Leben. Sie fürchtete nicht den Tod, hatte keine Angst vor der Zukunft oder auch vor ihren Feinden. Dass sie morgen vielleicht nicht mehr wusste, was sie heute nicht mehr erlebt hatte, war für sie ein deutlich schlimmerer Gedanke. Und er war umso furchteinflößender, weil er real war. Ob Aurea ihr da wohl helfen konnte? Sie mochte eine fähige Heilerin sein, aber war es Heilung, die Eohl brauchte? Oder steckten da Dinge hinter, die ein normaler Mensch nicht zu lösen hoffen konnte? Oder... konnte es sein, dass Aurea die Grenzen normaler Menschen gar nicht fürchten brauchen? Sie war schließlich eine Auserwählte...
„Sprechen ist schlecht“, wehrte Eohl ab und schüttelte den Kopf. Dabei meinte sie natürlich nur das Sprechen über ihre Erinnerungen; im Allgemeinen sprach sie mehr als gerne mit der Dhakalis, wie sie sicher gemerkt hatte. Sätze ordentlich zu formulieren war nur nicht immer ganz einfach, wenn sie aufgeregt war. „Wenn ich darüber spreche, dann... tut es weh. Und wenn ich versuche, mich an etwas zu erinnern, was ich nicht soll, dann... wird es ganz, ganz schlimm...“ Und das wollte sie nicht. Lieber beschäftigte Eohl sich einfach gar nicht mit ihrer Vergangenheit, als sich diesem Gefühl auszusetzen. Die Wärme von Aureas Händen genießend blickte sie der Jüngeren in die Augen. Sie wollte auch nicht alles vergessen, wirklich nicht...

Der Gedanke, dass die beiden Magierinnen schon viel früher hätten Freundinnen sein können, als ihre beiden Leben praktisch komplett anders gewesen waren, war wirklich erheiternd, selbst nach diesen ernsten Themen. „Psychologie... Du weißt, wie Leute denken?“, stellte die Yihwa fest, ihre neugierigen Augen weit offen. Das klang echt nützlich. Fast schon schade, dass Aurea dieses Wissen vermutlich nicht nutzen würde, um Menschen zu töten. „Das ist beeindruckend. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, an einer Universität zu studieren! Aber... ich kann mir vorstellen, wie es in einer Schule aussieht...“ Das war tatsächlich ganz interessant. Eohl erinnerte sich nicht daran, je in einer Schule gewesen zu sein, aber wenn man sie fragte, wie eine aussah, dann hatte sie ein sehr klares Bild in ihrem Kopf. Oder naja... ein relativ klares. Gerade die Menschen im Inneren gingen vor ihrem inneren Auge verloren, wurden bestenfalls zu Schatten, die das düstere Gebäude bevölkerten.
„Frische Luft klingt gut.“ Eohl nickte, ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen. Trotz der Schwere ihrer Themen ging sie mit einem leichten Herzen aus dem Zimmer, all ihre Sorgen schnell wieder vergessen. Wie es ihr so leicht fiel, stets so glücklich zu sein... auch das war eine gute Frage. War das Eohl, oder war das etwas Anderes? Wie anders wäre sie, wenn sie nicht beschädigt wäre? Ob sich Aurea mit diesen Gedanken noch immer beschäftigte?

Eohl tat es nicht mehr. Fröhlich lachend tanzte sie durch den Schnee draußen, zeigte sich enthusiastisch und voller Energie, während sie mit ihrer Freundin plapperte und den Pfad in Richtung Crystalline Town hinab lief. Einfach ein wenig zusammen unterwegs sein, den kleinen Hof mit Henne zu besuchen, den kalten Tag und den hübschen Schnee genießen... Das klang doch nach einem schönen Tag für zwei gute Freundinnen!

@Aurea

~ Szenenende ~


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