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 Akademisches Viertel

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Taiji

Taiji
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BeitragThema: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptySa 14 Okt 2023 - 14:48

das Eingangsposting lautete :

Akademisches Viertel



Typ: Freiraum
Besitzer: ---
Beschreibung: Das akademische Viertel von Marokkasu befindet sich direkt um das Institut für Magie und Technologie herum, beherbergt aber keine der unterschiedlichen Teilinstitutionen der Universität. Stattdessen finden sich hier vor allem die Wohnungen und Häuser der unterschiedlichen Lehrkräfte, Studentenwohnheime und Läden für alles, was Lehr- oder Lernkraft so benötigt. Die Atmosphäre darf geschäftig genannt werden, auf den Straßen ist immer recht viel los. Die Pubs zwischen den Häuserschluchten der Wohnheime sind vor allem abends gerammelt voll, erfreuen sich nicht nur bei den zur Universität gehörigen großer Beliebtheit. Dazwischen finden sich die unterschiedlichsten Werkstätten, die es (noch) nicht geschafft haben Teil der Universität zu werden.


Changelog: ---


"Bark." | Bite | Magic
Akademisches Viertel - Seite 2 Sig10
The ocean can not be measured by the cup.


Zuletzt von Taiji am Do 19 Okt 2023 - 12:25 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Andrei
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Andrei
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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptySo 7 Apr 2024 - 10:05

cf. Olivias Zimmer
05 | @Olivia

Andrei nahm das Diagramm wieder entgegen und warf beim Laufen selbst noch einmal einen Blick auf das fremdartige Objekt. Zu welchem Zweck erschufen die Forscher aus Marokkasu solche Dinge? Und weshalb hatte ausgerechnet ein religiöser Kult Interesse an dieser Waffe? Der Kevuem hatte keine Gewissensbisse, eine möglicherweise gefährliche Organisation mit Mitteln zu versorgen. Aber diese ganze Sache hatte sein Interesse und seine Neugierde geweckt. Säuberlich faltete er das Papier zusammen und ließ es in einer Tasche verschwinden. Je näher die beiden Magier an Crystalline rückten, desto mehr dicke Nadelbäume schoben sich in ihren Weg. Der große Wald von Nord-Fiore umschloss die beiden auf dem gewundenen Weg wie zwei verlorene Kinder aus einem Märchen. Am anderen Ende des Pfades, gesäumt von Tannen und Fichten mit schneeschweren Ästen, lauerte jedoch kein aus Zucker und Lebkuchen bestehendes Haus, sondern die mit Eiszapfen behangenen Fassaden der Ausläufer von Crystalline. Andrei führte Olivia durch die Straßen, wobei er darauf achtete, die Kapuze seines Mantels über den Kopf zu ziehen. Wenn man ganz genau in die Dunkelheit seines Kopfteils schaute, konnte man zwar die violetten Verfärbungen noch immer erkennen, doch für einen flüchtigen Blick genügte diese behelfsmäßige Verkleidung. Andrei konnte sich an keine Zeit erinnern, an der er nicht so aussah; für ihn war es normal. Doch er wusste auch, dass sie als Mitglieder von Royal Crusade nicht unbedingt auffallen wollten. Am Bahnhof angekommen, kümmerte sich Andrei wie von Olivia vorgeschlagen um die Tickets. Wie er seiner Partnerin bereits in der Ruine mitgeteilt hatte, mussten sie glücklicherweise nicht sonderlich lange in der Kälte warten, bis die dunklen Rauchschwaden des nahenden Zuges vor dem weißen Himmel zu sehen waren. Der Zug fuhr ein, während ein Schaffner, der sich an einer Stange festhielt, aus Leibeskräften in eine Pfeife blies. Neben ihnen gab es nur eine Handvoll Fahrgäste, die allesamt eher geschäftlich aussahen. Wer sich mit dem Leben in Crystalline arrangierte, hatte wohl keinen großen Bedarf nach Urlauben oder schlicht nicht die Mittel, um weit zu reisen. Andrei ließ Olivia den Vortritt und hielt ihr eine Hand hin, falls sie Hilfe benötigte, die enge Stiege zum Besucherbereich zu erklimmen. Dann folgte er ihr und setzte sich, nachdem sie einen Platz gewählt hatte. Auf seinem Sitz nahm er die Umhängetasche ab und zog eine kleine Mappe hervor, die er Olivia auf dem ausklappbaren, zerkratztem Holztisch legte, der sie voneinander trennte. Die Beine übereinander geschlagen, lupfte sich Andrei die Kapuze vom Kopf und wuschelte das blonde Haar über die dunkle Hälfte seines Gesichts. Er zog außerdem den Vorhang auf seiner Seite zu, so dass er leicht im Halbdunkel lag. Die direkte Sonneneinstrahlung brachte seine Haut sonst zu sehr zum Kribbeln. "Hier ist die Adresse und eine Aufstellung der Ladenmitarbeiter. Wie es im Keller aussieht, ist unbekannt. Wir wissen nur, dass wir ins dritte Untergeschoss müssen." Andrei sprach leise genug, dass ein Sitznachbar es vielleicht als geschäftliches Gespräch abtun könnte und deutete mit den von Handschuhen umhüllten Fingern auf einzelne Aspekte des Portfolios, das er angelegt hatte. Es gab einen Geschäftsführer, der von der Anwesenheit der geheimen Einrichtung wusste, und eine Angestellte, welche dies scheinbar nicht tat. "Wenn du den Geschäftsführer bezirzt, kann ich die Angestellte übernehmen. Wir müssen herausbekommen, wie wir Zugang zu unserem Zielort erhalten." Möglichst ohne irgendwelche Sicherheitssysteme zu alarmieren, doch das musste Andrei sicherlich nicht extra erwähnen.


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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptyDi 9 Apr 2024 - 20:05

06 | @Andrei

Zu fein die ihr dargebotene Hand anzunehmen war sich Olivia keineswegs. Es mochte an ihrer geringen Größe liegen, aber der Einstieg in einen Zug stellte immer eine gewisse Herausforderung dar. Die Bahnsteige waren eben nicht immer eben mit dem Zug selbst. Und dann war eine kleine Kletterpartie von Nöten unter der stetigen, völlig irrationalen Angst, dass irgendwann eine der Einstiegshilfen mit ihr zusammen vom Zug abbrechen würde. Ob die Anstrengung beim Einstieg auch etwas mit ihrer miserablen Kondition zu tun hatte? Näää, bestimmt nicht. Ein dankbares Grinsen gen Andrei folgte, als dieser seinen inneren Gentleman nach außen kehrte. Der junge Mann verdiente sich noch ein paar Pluspunkte auf Olivias "Ist kein Arschloch/Massenmörder"-Liste hinzu. Natürlich war absolut möglich, dass er einfach nur netter Massenmörder war, aber man durfte die Hoffnung ja bekanntlich nicht aufgeben.
Kaum, dass Olivia es sich bequem gemacht hatte, lehnte sich die junge Frau auch schon in den Sitzen zurück. Der gewaltige Hut, Marke klassische Hexe, kam von den Haaren, die erst einmal ordentlich durchgewuschelt wurden. Erst danach wurden sie vorsichtig wieder in Ordnung gebracht, die beiden Zöpfe wieder ordnungsgemäß fallen gelassen. Vorsichtig zupfte sie sich das Portfolio rüber, das Andrei mitgebracht hatte. Er war ja echt gut vorbereitet. Bilder gab es keine, aber zumindest grobe Beschreibungen der beiden Personen, die sie wahrscheinlich im Laden antreffen würden. Schlimmstenfalls war der Geschäftsführer grade nicht im Verkaufsraum. Aber auch das stellte vermutlich kein Problem dar. Immerhin war Eleonore Rosecaster eine Reporterin. Und Eleonore Rosecaster war Olivia. Beziehungsweise...

"Darf ich dich darum bitten mich während des Auftrags Anathema oder Anna zu nennen, Andrei? Meinen normalen Namen verwende ich auch für meine...gewöhnlicheren Tätigkeiten und ich hätte gerne, dass das so bleiben kann", erklang es ebenso leise wie Andrei seine Erklärungen vorgetragen hatte, auch von Olivia. Natürlich war das eine Umstellung für ihr Gegenüber, aber hoffentlich keine, die zu kompliziert für den Blondschopf war. In jedem Fall wirkte er nicht so, als wären seine mentalen Kapazitäten damit schon erschöpft. Und falls doch halfen bestimmt sanfte Schläge auf den Hinterkopf. Mit einem Stuhl. Kurz überflog Olivia noch einmal die Beschreibung des Geschäftsführers. "Das kriege ich hin. Mh. Sei bitte möglichst leise, während du dich mit der Angestellten beschäftigst. Laute Geräusche oder plötzliche Berührungen des Mannes werden mir einen Strich durch die Rechnung machen." Also: Rein in den Laden. Andrei schaltete die Angestellte aus, hoffentlich nicht wörtlich, oder lenkte sie ab. Sie kümmerte sich um den Geschäftsführer, stellte ihn ruhig und quetschte alles an Informationen aus ihm heraus, die sie brauchen würden. Und dann ging es ins dritte Untergeschoss. Die gestohlenen Informationen würden ausreichen, damit sie die ganzen Sicherheitsvorkehrungen umgehen konnten und einfach rein- und wieder rausspazieren konnten. Hah, nein, so würde es sicher nicht ablaufen. Während der Zug in Richtung Marokkasu ratterte, richtete Olivia blassgrüne Augen auf Andrei, in denen es mit einem Mal schelmisch funkelte. "Sag mal, Andrei. Kannst du eigentlich ein M-Rad oder ein M-Mobil fahren? Nur für alle Fälle gefragt..."


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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptyDo 6 Jun 2024 - 20:37

06 | @Olivia

Im Gegensatz zu Olivia lehnte sich Andrei im Zug nicht zurück. Er war kein sonderlich großer Freund von öffentlichen Verkehrsmitteln, denn die hatten oft die unangenehme Angewohnheit, furchtbar dreckig zu sein. In der Natur konnte er den Schmutz der Welt gut tolerieren, denn da gehörte es ja irgendwie dazu, doch in beengten, kleinen Räumen ... Der Kevuem seufzte leise, freute sich über seine Handschuhe und setzte das Fenster zwischen ihnen auf Kipp, während Olivia das Portfolio studierte. Dass jemand ihrer Sitznachbarn sie belauschen oder beobachten könnte, das berunruhigte Andrei nicht. Die Mappe war absolut gewöhnlich. Abgesehen vom Aufzug der jungen Frau ihm gegenüber war es höchstens seine eigenartige Hautfärbung, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte, doch seine Kleidung war ebenso gewöhnlich. Man mochte sie für Gildenmagier auf einem Auftrag halten - was sie ja eigentlich auch waren. "Verstanden, Anna." Der Blondschopf lächelte, auch wenn er sich hier nicht so wohl fühlte. Wenigstens war es etwas dunkler. Er zog den Vorhang neben sich dennoch etwas mehr über das Fenster und genoss die frische Luft, wenn auch nicht die Sonne. Natürlich wusste Andrei, dass einige Mitglieder seiner Gilde es bevorzugten, ihre Aktivitäten hinter Decknamen zu verstecken. Er gehörte nicht dazu und erledigte all seine Aufträge offen, obwohl er es nicht darauf anlegte, dabei erwischt zu werden. Bisher hatte man das auch nicht oft getan. Andere wollten Aspekte ihres Lebens schützen. Dass soetwas nötig war, empfand der Kevuem als bedauerlich, doch er konnte es durchaus verstehen. Er selbst hatte nur nichts an seinem Leben, das er vor der Gilde oder dem Gesetz verbergen wollte.

"Ich kann leise sein, keine Sorge." Darauf nickte Andrei doch viel energischer als zuvor. Er malte mit den stoffbedeckten Fingerspitzen kleine Muster auf den Tisch zwischen ihnen. Mathematische Formeln, die er vor einer gefühlten Ewigkeit einmal hatte auswendig lernen müssen. Es half, seine Gedanken zu ordnen, so wie es auch seine Meditation und das Putzen und Kochen tat - eintönige Arbeiten, die einem halfen, sich zu beruhigen. Gerade war Andrei nicht aufgewühlt und hatte seine dunklere Seite gut im Griff, doch er dachte dennoch nach. Die Quest hatte eine klare und simple Aufgabenstellung: Einbrechen, Klaue bergen und und zurückkehren, nachdem man die Fracht am vereinbarten Treffpunkt abgegeben hatte. Doch es war sicherlich kein Zuckerschlecken, in eine Forschungseinrichtung einzubrechen. Obwohl sie wussten, wo genau die Klaue sein sollte, kannten sie den Weg hinein nicht. Dieser Auftrag stand und fiel also durch die Informationen, die Olivia aus dem Geschäftsführer bekam. Bisher wirkte sie recht fähig, aber war sie das auch wirklich? Eine große, unsichere Variable, wo ihr Zauber doch so anfällig für äußerliche Einflüsse war. Wie würde sein Doktor diese Sache lösen? Eine möglichst neutrale Grundlage schaffen ...

"Huh? Was ist das?" Andrei hob den Blick und blinzelte, als Olivia ihn plötzlich ansprach. Was sollte er fahren können? Die Begriffe sagten dem Kevuem, der sein ganzes Leben entweder in einem Labor oder in dichten Nadelwäldern verbracht hatte, rein gar nichts. Seine Kameradin war sicherlich weltenerfahrener als er - das war eigentlich jeder. "Du meinst eine Kutsche?"


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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptyFr 7 Jun 2024 - 18:31

07 | @Andrei

"Danke."
Erleichtert atmete Olivia aus. Gut, die Sache mit der Tarnidentität war schon einmal geklärt. Eigentlich sollte sich ab jetzt einfach immer damit vorstellen. Dann brauchte sie ihre Questpartner nicht immer bitten doch bitte einen anderen Namen zu verwenden als jener, den sie zuerst gehört hatten. Das war wohl einfacher. War ihr nur bislang nicht eingefallen. So ganz hatte sie diese Angelegenheit mit der Kriminalität einfach noch nicht raus.
Der Blick der jungen Frau senkte sich auf Andreis Finger herab. Was malte er da auf den Tisch? Malte er überhaupt? Die Bewegungen wirkten eher wie Buchstaben. Oder vielleicht auch Zahlen. Was für ein komischer Kauz, dachte sich Olivia, die selbst damit angefangen hatte ihre eigenen Finger zu kneten und mit einem Fuß auf und wieder ab zu wippen. Der Entzug an Zigaretten machte sich bemerkbar. Oh, sie konnte es kaum abwarten, bis sie die Grenzen des Bahnhofs von Marokkasu hinter sich hatten und sie sich endlich wieder eine anzünden konnte. Ob Andrei den Bahnhof bereits kannte? Magier schienen ganz unterschiedlich auf die Magieblockade dort zu reagieren. Für Olivia selbst veränderte sich nicht viel. Ihre Magie war ohnehin subtil und kam nur, wenn sie sich darauf konzentrierte. Vielleicht im Gegensatz zu Andrei, der wirkte, als wäre er mindestens teilweise mit Magie durchtränkt. Nun, hoffentlich bekam es ihm einigermaßen.

"Das ist gut. Dann kriege ich die Informationen schon. Höh? Du weißt nicht, was ein M-Mobil ist? Hm, na ja, gut. Sie sind noch nicht sonderlich weit verbreitet. Aber in Marokkasu werden wir auf dem Weg bestimmt ein paar sehen. Stell sie dir als Kutschen vor, die keine Pferde brauchen, sondern per Magie beschleunigt werden. Sie haben eine Art Armreif, die Magier sich umlegen können, um die Kutsche mit Mana zu versorgen. Das rechte Pedal beschleunigt die Kutsche. Das linke bremst sie ab. In der Mitte gibts nen Hebel. Mit dem lenkt man." Klang einfach, war es aber nicht. Mist. Damit fiel eine Fluchtmöglichkeit leider ins Wasser. Na ja, gut. Es gab ja noch mehr Methoden. Und vielleicht lösten sie ja auch einfach gar keinen Alarm aus, haha.
"Wir sollten bald da sein."

Mit neugierigem Blick und einer Kippe im Mundwinkel betrachtete Olivia das Gebäude vor ihr. Es war ein unscheinbares Ding, wie es sich da in eine der unübersichtlichen Gassen des akademischen Viertels quetschte. Gedrungen war es, als schäme es sich hier zu sein und zu viel Platz einzunehmen, neben den anderen, prestigeträchtigeren Bauten. Die Bücherei schien herzlich leer zu sein. Ganz ließ sich nicht alles überblicken. Es standen Regale voller Bücher, was denn auch sonst, im Sichtfeld. Aber die Gasse wurde schon nicht besonders häufig frequentiert. Vermutlich verirrte sich nur selten einmal jemand an diesen absoluten Arsch von Marokkasu. Gemütlich paffte Olivia vor sich hin. Die Zigarette bot eine wunderbare Gelegenheit noch ein wenig vor dem Laden stehen zu bleiben und diesen zu betrachten. Selbst wenn jemand misstrauisch werden sollte, konnte sie einfach darauf verweisen nicht mit dem Glimmstengel in den Laden gehen zu wollen.
"Okay, also. Du lenkst die Mitarbeiterin ab, ich kralle mir den Geschäftsführer. Brauche vielleicht zwei Minuten, ab dem Moment, wo er vor mir steht. Bereit? Noch irgendwelche Fragen?"


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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptyMo 17 Jun 2024 - 11:27

07 | @Olivia

Andrei atmete tief durch, nickte Olivia zu betrat den kleinen Buchladen mit einem Lächeln auf den Lippen. Der Glockenklang über der Tür kündigte seine Ankunft an, und die Mitarbeiterin hinter dem Tresen sah von ihrem Buch auf. Einen Moment lang weiteten sich ihre Augen leicht bei dem Anblick der dunklen Male, die seine rechte Gesichtshälfte bedeckten, doch sie fing sich schnell und setzte ein professionelles Lächeln auf. Sie war etwa in ihrem Alter und hatte lange, kastanienbraune Haare. Olivia erhielt ein weiteres, weniger verstörtes Lächeln.

"Wie kann ich euch helfen?" fragte sie höflich und legte das Buch zur Seite.

Andrei strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte breit. "Guten Tag! Ich suche nach einem speziellen Buch. Es geht um alte Formeln für Haushaltmagie. Könnten Sie mir vielleicht weiterhelfen?"
Die junge Frau nickte eifrig. "Natürlich! Wir haben eine ganze Abteilung für den Haushalt. Folgen Sie mir, bitte."

Andrei tat, wie ihm geheißen, und ließ seinen Blick durch den Laden schweifen. Die Regale waren dicht an dicht gefüllt mit Büchern verschiedenster Themen. Es roch nach altem Papier und Tinte, ein beruhigender Duft, der Andrei immer wieder ein Gefühl von Zuhause vermittelte, obwohl er in einem sterilen Labor aufgewachsen war. Der Doktor liebte alte Folianten. Der Blick blieb an Oliva hängen und er gab ihr ein subtiles Nicken. Hoffentlich würde sie sein Signal verstehen.

Die Mitarbeiterin führte ihn zu einem Regal in der hinteren Ecke des Ladens. "Hier sind unsere Bücher über Haushaltsmagie," sagte sie und begann, einige Bände herauszuziehen und ihm zu zeigen. Andrei nickte interessiert und ließ sie reden, während er unauffällig die Umgebung musterte. Seine rechte Körperhälfte, die von dunklen Malen bedeckt war, kribbelte leicht – ein Zeichen dafür, dass er sich auf das konzentrieren musste, was gleich geschehen würde. "Dieses Buch hier," die Mitarbeiterin hielt einen besonders dicken Band hoch, "ist sehr detailliert und enthält viele seltene Formeln."

Andrei nahm das Buch entgegen und tat, als würde er es aufmerksam durchblättern. "Das sieht wirklich interessant aus. Wissen Sie, ich habe immer eine Faszination für verschiedene Magieausleger gehabt. Schon als Kind habe ich davon geträumt, die Geheimnisse der Welt zu entschlüsseln." Das war nicht einmal gelogen. Nur war das Geheimnis eben er selbst und die Welt ein Labor.

Die Mitarbeiterin lächelte, offensichtlich erfreut über sein Interesse. "Das ist eine wunderbare Leidenschaft. Und gerade Haushaltsmagie ist ein so facettenreiches Gebiet."

Andrei nickte erneut und stellte sicher, dass sie ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf das Gespräch richtete. "Können Sie mir mehr über die Geschichte dieser Magie erzählen? Ich finde es faszinierend, wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat." Die Mitarbeiterin begann, ihm enthusiastisch von den Anfängen der Magie in alten Kulturen zu erzählen, von den großen Zauberern der Vergangenheit und ihren Entdeckungen. Sie ließ die Nachtschleicher aus, die Wirkung der Finsternis. Wiederholte blasphemisches Lehrbuchgefasel. Andrei hörte aufmerksam zu, stellte Fragen und sorgte dafür, dass das Gespräch am Laufen blieb. Er bemerkte, wie sich seine linke Körperhälfte immer mehr beruhigte – ein Zeichen dafür, dass er in seinem Element war.

Während sie sprach, bewegte sich Andrei geschickt so, dass er die Sicht auf den Rest des Ladens blockierte. Er wusste, dass dies entscheidend war. Jedes Detail musste stimmen, wenn ihr Auftrag von Erfolg gekrönt sein sollte.

"Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Wissen in diesen alten Texten steckt," sagte Andrei, als die Mitarbeiterin eine Pause machte. "Haben Sie vielleicht noch weitere Empfehlungen für Bücher, die tiefere Einblicke in bestimmte Theorien bieten?"

"Natürlich," antwortete sie begeistert und drehte sich zu einem anderen Regal. "Ich denke, dieses Buch hier könnte Sie auch interessieren."
Andrei folgte ihr und bemerkte dabei, dass er Olivia nicht mehr sehen konnte. Er ließ sich nichts anmerken, konzentrierte sich weiter auf das Gespräch und die Mitarbeiterin, die nun voller Elan von weiteren Werken erzählte.
"Sie haben wirklich eine beeindruckende Sammlung hier," sagte Andrei und nahm das nächste Buch entgegen. "Ich könnte Stunden hier verbringen."
Die Mitarbeiterin lachte. "Das hören wir oft. Bücher haben eine ganz eigene Magie, nicht wahr?"

Apropos ... wie stand es eigentlich mit Olivias ganz eigener Magie?


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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptyFr 21 Jun 2024 - 12:53

08 | @Andrei | Mana: 125/250

Mit dem Absatz drückte Olivia ihre Zigarette im Pflaster der Gasse aus. Der verbrauchte Glimmstengel reihte sich nur in eine ganze Masse weiterer seiner Art ein. Ganz offensichtlich wurde der Ort hier auch von anderen Leuten für ihre Raucherpausen genutzt. Vielleicht sogar von den Mitarbeitern des Labors in dem Gebäude vor ihnen. Kaum drinnen schritt Andrei sofort zur Tat. Olivia musste nicht mehr tun als das Lächeln der jungen Frau hinter dem Tresen zu erwidern. Sogleich wurde die Mitarbeiterin auf sehr freundliche Art und Weise von Andrei entführt. Sehr gut. Sie würde kein Problem darstellen. Gewichtig erwiderte Olivia auch Andreis Nicken. Zeit den Plan in die Tat umzusetzen. Es gab nur eine Türe im Laden, die wohl tiefer in das Gebäude führen musste. Kurz zeichnete sich ein glühender Sichelmond in Olivias Augen ab, als sie die Guckerle magisch auflud. Zurück blieb von dem Zauber nur ein sanftes Mondscheinschimmern, das hoffentlich nicht auffallen würde. Die junge Frau gab sich Mühe einen besonders unschuldigen und interessierten Gesichtsausdruck aufzusetzen, bevor sie an die Türe neben dem Tresen klopfte.
"Ja?", ertönte es schon unwirsch dahinter, noch bevor die Türe geöffnet wurde. Beim Öffnen gab sie den Blick auf einen recht simplen Arbeitsbereich frei. In dem hell erleuchteten Zimmer befanden sich nur ein Arbeitstisch, jede Menge Regale und diverse Werkzeuge, die vermutlich zur Reparatur von alten Büchern dienten. Zumindest war eines davon in einer Zwinge eingeklemmt und bekam grade offenbar einen neuen Rücken.
"Entschuldigung, der Herr. Hättet Ihr die Zeit und die Freundlichkeit mir bei meiner Suche behilflich zu sein? Ich brauche ein paar sehr seltene Bücher für meine Arbeit für die Universität. Alle anderen Läden hatten sie nicht und da haben sie mich hierher geschickt."
Der ältere Herr blinzelte langsam. Irgendwie erinnerte er Olivia an ihren Großvater. Der war auch immer langsamer geworden, wenn er nachdenken musste. Schlussendlich deutete er auf den Tresen.

Vorsichtig lehnte sich Olivia auf das Holz. Sonderlich Oberweite hatte sie leider nicht vorzuweisen, aber das, was da war, durfte ruhig ein wenig präsentiert werden. Sollte der Kerl nur denken, dass es sich bei ihr um eine ganz besonders verzweifelte Studentin handelte.
"Wonach suchen sie denn, junges Fräulein?" Noch schien der Mann nicht den geringsten Verdacht geschöpft zu haben, stemmte er sich doch recht lässig mit den Händen auf dem Tresen auf.
"Also. Mein Professor hat mir gesagt, dass ich mich mehr mit den alten Sprachen beschäftigen soll. Vielleicht habe ich ein bisschen Mist gebaut, hehe. Und deswegen eine Strafarbeit aufgebrummt bekommen. Auf jeden Fall soll ich jetzt eine Arbeit über das alte Skelemeisch schreiben. Und seine Unterschiede zum modernen Fiorisch. Aber ich finde einfach keine Bücher dazu. Nicht eines. Es gibt da diesen Buchladen Ecke Magnusstraße. Der ist eigentlich immer sehr gut sortiert, aber selbst die hatten nichts dazu. Kaum zu glauben, oder? Mein Professor möchte mir jedenfalls auch nicht helfen. Also sitze ich jetzt richtig gewaltig in der Tinte. Oh, ja, der Buchladen. Von dem hat man mich hierher geschickt, weil sie angeblich sehr gut sortiert sind. Bitte, der Herr. Könnt Ihr mir helfen?"
Passend zu dem verzweifelten Ton der vorgetragenen Bitte und völlig erstunkenen und erlogenen Schilderung der Problemlage, ließ Olivia ihre Unterlippe ein bisschen zittern. Das war einer der wenigen Boni, die ihr Äußeres mit sich brachte. Während sie immer noch regelmäßig gefragt wurde, ob sie denn auch wirklich schon Alkohol trinken sollte, war es ausgesprochen einfach jünger zu wirken. Und viele Leute verbanden damit relativ automatisch einen Drang ihr helfen zu wollen. Wie auch der alte Mann vor ihr, der tief in Gedanken versunken schien. Wahrscheinlich ging er grade die vorhandenen Bücher nach einer Sprache durch, die sie sich ausgedacht hatte. Er gähnte. Die Sekunden zogen sich in die Länge. Grade hob er die Hand, spreizte einen Finger ab um mit einer bestimmt sehr interessanten Erklärung anzufangen, als seine Augenlider und sein Kopf herab fielen. Die Haare Olivias schlängelten sich über den Tresen wie Vipern, um den herabfallenden Kopf sanft zu umfangen und ein weiches Nest unter dem Schädel zu bilden.
"Gut. Gut. Ich bedanke mich im Voraus für Eure Hilfe. Und jetzt: Wo ist der Eingang zu dem Labor im Laden?"

Viele Fragen waren gar nicht nötig, bis Olivia zufrieden war. Der Eingang befand sich, klassisch, hinter einem der Bücherregale im Hinterzimmer. Um es zu öffnen musste man nur einige Knöpfe unter der Werkbank drücken. Kurzerhand hatte sie den Ladeninhaber also in besagten Hinterraum verfrachtet, wo er nun friedlich vor sich hin schlummerte. Wahrscheinlich sollte man ihn noch irgendwie anderweitig sichern, alleine schon um den Fluchtweg offen zu halten. Aber darum musste sich wohl Andrei kümmern. Apropos Andrei...
Vorsichtig schob sich Olivias gewaltiger Hexenhut hinter einem Regal hervor. dem Kevuem wurde ein Daumen nach oben präsentiert, dann erfolgte ein Deut in Richtung Hintertüre.

Zauber:


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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptyFr 21 Jun 2024 - 14:16

08 | @Olivia

Der Laden war friedlich, während Andrei zwischen den alten Regalen entlangschritt. Der Duft von Leder und Pergament erfüllte die Luft, und das gedämpfte Licht der Öllampen schuf eine behagliche Atmosphäre. Der Kevuem lächelte die junge Buchladenmitarbeiterin unentwegt an, die ihm gerade einen alten Folianten zeigte.
„Dieses Buch ist besonders interessant“, erklärte sie. Ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. „Es enthält Geschichten und Legenden aus den frühen Überlieferungen des Königreichs.“

Andrei nickte anerkennend und stellte eine weitere Frage, um sie abzulenken: „Wissen Sie, ob es in diesen Legenden Hinweise auf verborgene Schätze gibt?“ Während die Mitarbeiterin eifrig nach einer Antwort suchte, schielte Andrei unauffällig zu der Tür am Ende des Ladens. Dort sollte Olivia ihr Werk vollbringen. Würde sie es schaffen, den Geschäftsführer um den Finger zu wickeln?

Minuten vergingen, und Andrei hörte der Mitarbeiterin weiterhin geduldig zu, während sie über alte Mythen und geheimnisvolle Schatzkarten sprach. Er nickte und stellte gelegentlich eine Frage, aber seine Gedanken waren bei seiner Partnerin und ihrer heiklen Aufgabe. Plötzlich sah Andrei den Hexenhut am Rande des Regals auftauchen. Kurz darauf einen erhobenen Daumen. Olivia hatte Erfolg gehabt! Nun begann der schwierige Teil.

„Entschuldigen Sie bitte“, meinte Andrei höflich zu der Mitarbeiterin. „Ich glaube, ich habe gerade meinen Freund gesehen. Ich muss kurz nachsehen.“

Er ließ die überraschte junge Frau zurück und ging schnellen Schrittes zur Hintertür. Eine Hand auf der Klinke wartete Andrei, bis Olivia mit einer ihrer Haarsträhnen die Ladenklingel betätigte. So erweckten sie den Eindruck, als hätten sie das Geschäft verlassen. Gemeinsam schlüpften er und seine Kameradin lautlos durch die Tür in die Werkstatt des Buchmachers, bevor die Mitarbeiterin damit fertig war, die ganzen Bücher wieder einzuordnen, die sie Andrei gebracht hatte.

Der Ladenbesitzer lag in einem tiefen Schlaf auf einem alten, abgenutzten Sofa. Olivia hatte gute Arbeit geleistet. Andrei nickte ihr zu, und sie begannen sofort mit ihrer Arbeit. Er sicherte die Türen und Fenster der Werkstatt, um sicherzustellen, dass niemand sie überraschen konnte. Derweil überprüfte seine Partnerin den Zustand des Ladenbesitzers. Er atmete ruhig und gleichmäßig, völlig unwissend über die Geschehnisse um ihn herum. "Gute Arbeit, liebe Olivia. Dann verlieren wir keine Zeit." Andreis Stimme war nur ein Flüstern, aber sein Lächeln warm und freudig.

Während er einen letzten Blick durch die Werkstatt warf, folgte er den Anweisungen seiner Partnerin und legte den Geheimgang frei, der sich hinter einem der Bücherregale verbarg. Dunkelheit erfüllte den Gang dahinter, doch Andreis Verbindung zur Finsternis erlaubte ihm, sich einigermaßen zu orientieren. "Vorsicht, Stufe." Mit leisen Schritten schlichen sie die Treppe hinunter. Der Weg führte sie zu einem unterirdischen Labor, dessen Wände mit Regalen voller seltsamer Apparaturen und Bücher gesäumt waren. In der Mitte des Raumes stand ein großer Tisch, bedeckt mit Karten und Notizen.

„Das muss das geheime Labor des Ladenbesitzers sein.“ Andrei durchsuchte die Papiere auf dem Tisch und fand mehrere Hinweise auf Experimente mit magischen Artefakten. Skizzen, die eine Klaue zeigten. „Scheinbar ist die Klaue nicht gerade ungefährlich.Wir müssen vorsichtig sein.“ Leider hatten sie nicht genug Zeit, die Notizen allesamt zu lesen und das Labor genauer zu erkunden. Ihr Auftrag war es, die Klaue zu bergen, nicht sie zu verstehen.

Andrei bewegte sich sicher und leise durch das unterirdische Labor, jede Bewegung zeugte von einer Vertrautheit, die tief in seiner Kindheit verwurzelt war. Er hatte seine ersten Jahre in einem ähnlichen Labor verbracht, verborgen vor der Außenwelt und umgeben von mysteriösen Apparaturen und alten Büchern. Sein Doktor hatte ihm alles über die Geheimnisse der Magie beigebracht. Die dunklen Ecken und geheimen Durchgänge eines Labors waren ihm vertraut wie die Flure seines eigenen Zuhauses. Während andere Kinder draußen spielten, hatte Andrei gelernt, seinen Geist zu weiten, Klauen aus Finsternis zu erschaffen und Leben auszulöschen. "Was für ein bezaubernder Ort", schwärmte der Florescu und klatschte lautlos in die behandschuhten Hände.


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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
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09 | @Andrei | Mana: 175/250

Wie ein Messband schnurrte der eine von Olivias Zöpfen, den sie zum Betätigen der Ladenklingel genutzt hatte, wieder zusammen. Das helle Klingeln hallte noch einen Moment durch den Laden, übertönte das leise Klicken der Türe, die zurück ins Schloss geschoben wurde. Der Ladenbesitzer lag friedlich schlummernd auf dem Sofa seiner Werkstatt. So wie es vorher ausgesehen hatte, war das nichts ungewöhnliches. Die Kissen waren zerknautscht gewesen. Auf einem Tischchen in der Nähe stand ein Glas Wasser. Vermutlich ruhte sich der Mann hier häufiger aus. Das war gut. Vor allem würde es dann keine Aufmerksamkeit erregen, wenn er hier schlief. Ohnehin war es überraschend leicht gewesen ihn in die Traumlande zu schicken. Wahrscheinlich war er einfach vorher bereits müde gewesen.
"Anna", korrigierte Olivia ihren Questpartner leise, während sie noch einmal die Kissen um den schlafenden Mann zurecht zupfte. Der schnurchelte sacht vor sich hin. Typischerweise hielt ihre Magie nur wenige Minuten, aber wenn die Person schlafen wollte, war es nicht anders als wenn sie auch so eingeschlafen wären. Mit ein wenig Glück hatten Andrei und sie also eine halbe Stunde, bevor der Mann hier aufwachte und den offenen Eingang zu dem Laboratorium erblickte. Und selbst dann...was wollte er denn schon machen? Andrei konnte sich bestimmt locker mit ihm anlegen.

"Danke", murmelte Olivia und suchte mit dem Fuß nach der angesagten Stufe. Gleich dahinter kam noch eine. Also war das hier eine Treppe. Im Gegensatz zu Andrei sah sie nach den ersten paar Metern schon nichts mehr. Ergo streckte sich eine schmale Hand der jungen Frau aus und umfing mit den Fingern den Mantelsaum Andreis. So konnte er ihr nicht verloren gehen. Und sie würde spüren, wenn der Boden eben wurde, was hoffentlich verhinderte, dass sie sich auf die Fresse legte. Der Mantel in ihrem Griff hob sich an, senkte sich dann tiefer ab. Vorsichtig setzte Olivia einen weiteren Schritt. Der Boden wurde eben. Auch Andrei vermerkte, dass es sich hierbei um das Labor handeln musste.
"Lass mich rasch einen Lichtschalter suchen", bat Olivia, die nach wie vor mit Blindheit geschlagen war. So rasch glichen sich die Augen leider auch nicht der Dunkelheit an. Beziehungsweise war das in diesem Fall vermutlich gut. So sorgten die plötzlich aufflackernden Lampen nicht dafür, dass sie vollständig geblendet wurde. Es eröffnete sich der Ausblick auf ein Geheimlabor Marke Abziehbild. Es sah stereotyp aus. Irgendwo in den Regalen blubberte eine Flüssigkeit in Glaskolben vor sich hin. Bücher säumten die Regale, sorgten dafür, dass die hölzernen Bretter darunter sich wegen des Gewichts leicht durchbogen. Mittendrin stand ein gewaltiger Schreibtisch, auf dem eine ganze Sammlung an Zetteln und Notizen verteilt war. Einzig die Klaue war bislang nicht zu sehen. Was nicht das größte aller Probleme war. Olivia hatte den Besitzer nach dem Lagerort und Sicherungsmethoden ausgefragt.
"Andrei, ich brauche dich gleich mal. In dem Regal dort hinten sollte ein Schalter verborgen sein. Hier drüben ebenfalls. Wir müssen sie gleichzeitig betätigen. Wieso fühlst du dich hier eigentlich so wohl? Mir ist das ziemlich unheimlich. Fehlen nur noch ein paar in Gläsern umherschwimmende Augen oder so etwas."
Vorsichtig rückte Olivia auf ihrer Seite des Raumes ein paar Bücher in einem Regal beiseite. Wie hatte der Mann es nur alleine geschafft diesen Sicherheitsmechanismus zu umgehen? Vielleicht war die Mitarbeiterin doch mit von der Partie? Oder aber in den sich gleich öffnenden Räumlichkeiten lauerten noch mehr Personen.
"Ziehen auf "Ziehen". Drei, zwei, eins, Ziehen."


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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptyMo 24 Jun 2024 - 11:47

09 | @Olivia

Andrei zog gleichzeitig mit Olivia den Hebel nach unten und spürte, wie Metall unter seinen Fingern knarrte. Ein leises, mechanisches Surren durchdrang die Stille des unterirdischen Labors.  Das Geheimfach öffnete sich langsam, als der Hebel in seiner Position einrastete, und enthüllte eine kleine Nische im Stein. In ihr lag ein Artefakt von seltener Schönheit und Macht: eine goldene Klaue, fein gearbeitet und mit seltsamen, glühenden Runen verziert.

Andrei spürte die Anziehungskraft des Artefakts sofort. Es war, als ob die Klaue lebendig wäre und nach ihm rief. Für einen Moment konnte er sich vorstellen, wie es wäre, diese Macht zu besitzen. Die Finsternis in ihm jubelte, wuchs und versuchte, seine Gedanken zu überwältigen. Doch Andrei biss die Zähne zusammen.  Der Auftrag lautete klar und einfach: das Artefakt bergen und ungesehen verschwinden.

Vorsichtig nahm er die goldene Klaue in die Hand. Das Metall fühlte sich überraschend warm an, fast als ob es lebte. Die Runen leuchteten heller, und Andrei konnte den Hauch von Magie spüren, der durch seine Finger floss. Er wusste, dass diese Macht nicht für ihn bestimmt war, egal wie sehr sie ihn lockte.

Er holte ein Tuch aus der Tasche und legte die Klaue behutsam hinein. Mit einem letzten Blick auf das pulsierende Artefakt und einem Nicken in Olivias Richtung ließ er es in seine Umhängetasche gleiten. Ein Gefühl der Erleichterung durchflutete ihn. Die Klaue war sicher, und er hatte der Versuchung widerstanden.

Doch noch waren sie nicht ganz vom Haken. Jetzt, da sie das Artefakt in Händen hielten, mussten sie ebenso unbemerkt wieder hinaus. Andrei schritt zügig durch den Raum zur Treppe, die nach oben führte und lauschte. Das Gewicht in seiner Tasche war beruhigend und gleichzeitig beunruhigend. Die goldene Klaue schien in der Dunkelheit fast lebendig, als ob sie darauf wartete, entfesselt zu werden. Jeder Schritt hallte in der Stille wider, und er konnte spüren, wie die Finsternis in ihm unruhig wurde. "Nur noch ein paar Minuten," flüsterte er, "und wir sind hier raus." Ob er damit sich selbst oder seine Partnerin ansprach, war nicht ganz ersichtlich.

Oben angekommen, warf Andrei einen Blick auf den Geschäftsführer, der friedlich in seinem Sessel schlummerte. Doch als er und seine Kameradin sich zur Tür schlichen, bemerkte er, wie der alte Mann unruhig wurde. Seine Finger zuckten, und ein leises Murmeln entkam seinen Lippen.  Der Weg durch die Werkstatt schien länger als beim Hineingehen, jeder Schritt ein potenzielles Geräusch, das den Geschäftsführer endgültig aufwecken könnte. Um sicher zu gehen, kanalisierte er ein wenig Finsternismagie in seiner Hand und tauchte den Raum in zunehmende Dunkelheit.

Andrei versuchte, seine Nervosität zu unterdrücken, als er die freie Hand auf die Klinke legte, die zurück in den Buchladen führte. Doch das Schicksal schien gegen sie zu arbeiten. Mit einem plötzlichen Schnaufen setzte sich der Geschäftsführer auf, seine Augen öffneten sich halb, und er blinzelte verwirrt. "Wer ist da?" murmelte er schläfrig, während seine Hand über das Sofa tastete und beinahe Olivias Mantel zu packen bekam.

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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptyMo 24 Jun 2024 - 15:14

10 | @Andrei | Mana: 125/250

Surrend entblößte sich der Schatz dieses Laboratoriums. Die Klaue schien verheißungsvoll zu funkeln, obwohl sie fast kein Licht erreichte. Unwillkürlich machte Olivia einen Schritt auf die Waffe zu. Eine Hand reckte sich bereits empor, um nach dem metallenen Ding zu greifen. Die andere raste hinterher, umfing den Unterarm der vorgestreckten Hand und riss den ganzen Arm nach unten. Purer Terror machte sich in Olivia breit, verästelte in dunklen, furchterfüllten Bahnen durch ihren Verstand. Was hier geschah war nicht richtig. Das war nicht sie. Die Füße machten weiteren Schritt in Richtung Klaue, völlig ohne Input vonseiten Hirn. Olivia gab ein leises, panisches Fiepen von sich. Was war das nur für ein widerliches Ding, das irgendein Kult sich hier von Royal Crusade stehlen ließ? Was bei allen Niederhöllen hatten sie damit vor? Ein Blick aus weit aufgerissenen, blassgrünen Augen raste zu Andrei hinüber. Auch der sah angestrengt aus. Wahrscheinlich bemerkte er die fast schon greifbare Macht, die von der Klaue ausging, ebenfalls. Wie Peitschen schwangen die beiden Zöpfe Olivias nach hinten weg und wickelten sich um die Wände des Regals hinter ihr. Die Füße machten trotzdem noch einen Schritt nach vorne, sodass sie halb schief im Raum hing. Der Spuk fand ein jähes Ende, als Andrei die Klaue in seiner Tasche verstaute. Einen Moment lang hing Olivia noch japsend in ihren eigenen Seilen, bevor sie sich langsam wieder aufrichtete.
"Was für ein teuflisches Scheißteil. Lass uns das schnell abliefern, bevor irgendwas passiert."

Die Zöpfe schlängelten sich die Wände der Treppe entlang, verliehen der jungen Magierin zusätzlichen Halt. Ihre Augen kehrten immer wieder zur der Tasche des vor ihr gehenden Andreis zurück. Sie ließen sich nicht davon abhalten. Konzentration, Olivia! Bald war das miese Ding weg und ganz klar nicht mehr ihr Problem!
"Bitte. Ich möchte hier raus und eine Zigarette. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge."
Mit flatternden, unruhigen Bewegungen suchten Olivias Hände in der plötzlich auftauchenden Dunkelheit den Saum von Andreis Mantel. Im Gegensatz zu ihm war sie grade mit Blindheit geschlagen. Die Finger krallten sich in den Stoff als wäre dieser ein Rettungsring und sie am Ertrinken. Nur zur Sicherheit ließ Olivia weitere Dunkelheit von ihrem Hut herab strömen. Ein undurchsichtiger Schleier legte sich vor ihr Gesicht. Doppelt hielt bekanntlich besser.
"Wer ist da?"
Die Zöpfe schwangen nach oben wie der Schwanz einer erschreckten Katze. Die restlichen Haare taten ihr den Gefallen gleich mit zu machen. Olivia hielt den Atem an, verkrallte sich noch fester in Andreis Mantel. Wenn sie nichts sah, konnte der Kerl auch nichts sehen. Wenn sie sich nicht bewegte, würde er sich bestimmt auch nicht bewegen. So funktionierte das! So funktionierte Realität. Ganz bestimmt.
Etwas streifte Olivias Kleidung auf Oberschenkelhöhe. Die Hand der Magierin bewegte sich fast wie von alleine. Die Fingerspitzen begannen bläulich zu glühen, zogen in der von Andrei erzeugten Dunkelheit leuchtende Spuren hinter sich her, während glitzernder Sand von ihnen abfiel. Die Hand hob sich. Die Hand rauschte herab.

Es klatschte lautstark, der bemitleidenswerte Ladeninhaber eine Ohrfeige verpasst bekam. Die getroffene Stelle glomm noch bläulich nach, während sich Olivia in der Dunkelheitsblase von hinten gegen Andrei warf. Die Zöpfe schossen nach vorne, krabbelten über die Türe wie die Tentakel eines ganz besonders verwirrten Oktopus'.
"Raus! Rausrausrausrausraus! Und fass mich nicht an!" Letzteres galt wohl eher dem Ladeninhaber, angesichts der Tatsache, dass sich Olivia halb an Andrei hing wie ein Koalajunges.

Zauber:


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BeitragThema: Re: Akademisches Viertel
Akademisches Viertel - Seite 2 EmptyMo 24 Jun 2024 - 23:30

10 | @Olivia

Andrei schlich sich mit schnellen, lautlosen Schritten durch die schmalen Gänge des Buchladens. Die Regale, vollgestopft mit alten Folianten und aktuelleren Publikationen, warfen lange Schatten in das schummrige Licht der wenigen Lampen. Die goldene Klaue fühlte sich in der Innentasche seines Mantels schwer und bedrohlich an, als ob sie nur darauf wartete, entdeckt zu werden. Noch immer hielt Andrei den Dunkelzauber aufrecht.

Hinter sich hatte er ein Klatschen gehört und spürte nun das Gewicht seiner Partnerin an seiner Seite. Jede Sekunde zählte. Der Geschäftsführer war wieder in seinen Sessel zurückgesunken, doch seine Augen hatten sich schon einmal geöffnet.

Plötzlich hörte er leise Schritte hinter sich. Er wirbelte herum und sah die junge Mitarbeiterin des Buchladens, eine schmale Gestalt mit einer Kerze in der Hand, die das Flackern ihres zögernden Schrittes beleuchtete. Sie war offenbar noch auf ihrem Rundgang durch den Laden und hatte ihn noch nicht bemerkt.

Andrei hielt den Atem an und presste sich zusammen mit Olivia gegen ein hohes Regal. Die Schatten umhüllten ihn, und er blieb völlig still. Die Mitarbeiterin kam näher, ihre Augen suchten die Dunkelheit ab. "Ist da jemand?" rief sie leise, ihre Stimme zitternd. Sie schien nervös, ängstlich. Verständlich, immerhin waren hier plötzlich die Lichter ausgegangen.

Andrei wusste, dass er schnell handeln musste. Er tastete nach einem der kleineren Bücher in dem Regal neben sich, zog es leise heraus und warf es geschickt in die entgegengesetzte Richtung. Das Buch landete mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden, und die Mitarbeiterin zuckte zusammen, ihr Blick wandte sich in Richtung des Geräusches.

Während sie vorsichtig auf das Buch zuging, nutzte Andrei die Gelegenheit. Er nahm Olivia bei der Hand und bewegte sich lautlos weiter zur Hintertür des Ladens, die in eine schmale Gasse führte. Sein Herz pochte laut in seiner Brust, doch seine Bewegungen blieben ruhig und kontrolliert. Er hatte dies schon viele Male geübt; jede Bewegung war einstudiert. Am Ende gab es aber normalerweise mehr Tote. Ach, was soll's!

Die Sonne schlug ihm ins Gesicht, als er endlich die Tür öffnete und hinaustrat. Er zog die Kapuze seines Umhangs tiefer ins Gesicht, während er die Tür hinter sich leise schloss. Ein schneller Blick zurück versicherte ihm, dass die Mitarbeiterin immer noch drinnen war, abgelenkt von dem Buch, das er geworfen hatte.

Andrei verschmolz mit den Schatten der Gasse und löste seinen Zauber. Er hielt die andere Hand schützend über die Tasche, in der sich das Artefakt befand, als würde er dessen Macht und Gefahr spüren. Die Stadt lag ruhig vor ihm, während er sich auf den Weg machte.

Die goldene Klaue schien in der Tasche zu pulsieren, als ob sie seine Gedanken und Ängste teilte. Aber Andrei blieb fokussiert. Mit einem sanften Lächeln bot er Olivia den Arm zum Unterhaken an und tat, als hätten sie nichts weiter getan als einen erfrischenden Spaziergang durch das akademische Viertel zu führen.

Nun mussten sie die Klaue nur noch am Treffpunkt abliefern und hatten einen Auftrag für die dunkle Gilde erfüllt. "Aufregend, nicht wahr?", fragte der Kevuem vergnügt und bemerkte dabei nicht, dass seine Partnerin vor Angst bebte. Ihm selbst ging es gut. Die Finsternis war zu einem sonoren Brummen geworden, wie eine schnurrende Katze, die es sich auf seinem Schoß bequem gemacht hatte. "Oh, stimmt, wir wollten ja noch Früchte für dich kaufen ...!"

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