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 Bahnhof - Eingangshalle

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Medusa
Herrin der Statuen
Medusa
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BeitragThema: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyFr 28 Feb 2020 - 13:04

Ortsname: Bahnhof - Eingangshalle
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Der Bahnhof von Sakura Town wirkt auf den ersten Blick sehr romantisch, ein aus hellgrauen Steinen erbautes Gebäude, das mit Efeu bewachsen ist und von allen Seiten von Kirschbäumen umstellt ist. Selbst zwischen einzelnen Bahnsteigen, die sich hinter dem Bau befinden, stehen Kirschbäume, die an einem sonnigen Tag Schatten spenden, um den Blick auf diese nicht zu verdecken, wurden die Bahnsteige mit gläsernen Dächern geschützt.
Im Gebäude selbst finden Reisende einen Bücherladen, eine Information, Toiletten und einen Bäcker, der ein spezielles Kirschbrot erfunden hat und als Souvenirs verkauft.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


Number of Statues: 312
No statue would defy me
So you shouldn't either
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Denniel

Denniel
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyFr 10 Dez 2021 - 9:59

Übergreifende Quest -- Rang C
Eine Zugfahrt, die ist lustig...
Teilnehmer: [GL] Lasciel, [SC] Maenor, [RK] Denniel

[1 / 8]

Üblicherweise war der Bahhof von Sakura Town ein überaus beschauliches Plätzchen. Die Kleinstadt erfreute sich aufgrund ihrer immerblühenden Kirschbäume zwar etlicher Touristen, die zumeist per Gleis aus allen Ecken Fiores angereist kamen, doch auch sie sorgten nicht für solchen Trubel, wie man ihn zum Beispiel täglich am geschäftigen Bahnhof der Hauptstadt finden konnte.
Nun war heute jedoch nicht bloß ein ganz normaler Tag wie jeder andere, zumindest nicht für all jene, die sich auch nur im groben Umkreis des Bahnhofs von Sakura befanden. Schon jetzt, um Viertel nach neun Uhr morgens, herrschte hier nämlich ein solcher Andrang, wie man ihn selbst in Crocus zu den Hauptgeschäftszeiten nur selten antraf. Etliche Personen aller Schichten, vom gediegen gekleideten Adligen bis hin zum zerlumpten Bettler, drängten an das grünlich-pink schimmernde Gebäude heran, als wären sie Eisenflocken und der Bahnhof ein immenser Magnet.
Der Grund für diesen gewaltigen Andrang lugte derweil mit einer golden verkleideten Spitze gut sichtbar aus dem vorderen Ende des nächstgelegenen Bahnsteigs heraus: Der AIE-X6, ein Zug modernster Bauart, lockte Kinder wie Senioren, Männer wie Frauen, etliche Magier und Dutzende von Reportern zu sich, um unter den Augen nicht nur der Stadt, sondern denen ganz Fiores seine Jungfernfahrt anzutreten.
Auf dem Bahnsteig in der Nähe der hell schimmernden Lokomotive wiederum, jenseits einer von drei grimmig dreinblickenden Wachmännern beschützten Barrikade, fand sich eine lose Traube wichtig aussehender Personen, zu der auch ein überraschend junger Magier mit grünen Haaren, großen Augen und einem knorrigen Priesterstab in der Hand gehörte. Besagter Magier zupfte immer wieder nervös an seiner Uniform herum, während er sich alle Mühe gab, nicht begeistert zu dem technischen Wunderwerk aufzublicken, neben dem er stand, sondern stattdessen die aufgeregte Meute im Blick zu haben, welche die Bahnhofsmitarbeiter nur mit Mühe unter Kontrolle hielten. So ganz gelang ihm das allerdings nicht, vor allem weil es ja nicht nur die Lokomotive war, die den Zug zu etwas überaus Sehenswürdigem machte.
Hinter der beinahe kitschig zu nennenden Zugmaschine reihte sich nämlich ein opulenter Wagon an den anderen. Frisch poliertes dunkles Holz und klare Fensterscheiben glänzten im Sonnenlicht, gewaltige Räder aus blauem Eisen ruhten ungeduldig auf alten Gleisen, und überall prangte das verschnörkelte Logo der Eisenbahngesellschaft in Form kunstvoll gestalteter Reliefs. Doch nicht nur das: Etwa die Hälfte der Wagen maß eine schier gewaltige Höhe, welche nur eine Daumenlänge davon entfernt war, an der freitragenden Decke des Bahnhofs zu kratzen. Bei ihnen handelte es sich um das ausgewiesene Alleinstellungsmerkmal des Zugs, doppelstöckige Übernachtungsabteile, welche die Standards des Gleisverkehrs für immer verändern sollten.

„Ein Prachtstück, nicht wahr?“
Denniel zuckte zusammen, als ihn eine fremde Stimme aus einem verträumten Blick zur Lokomotive riss. Zackig drehte er sich um und fand sich einer nicht breiten, aber auch nicht schmalen Gestalt gegenüber. Der gebeugte Mann mittleren Alters trug eine klassische Schaffnersmütze, die passende Uniform, sowie einen buschigen schwarzgrauen Schnauzer, unter dem geradeso ein ruhiges Lächeln zu erkennen war.
„J-ja“, haspelte Denniel, bevor er sich fing und, strammstehend wie es sich für einen Ritter gebührte, antwortete: „Machen Sie sich keine Sorgen, der Herr. Meine Kameraden und ich werden uns alle Mühe geben, dass ihm nichts passiert!“
„Ihr“, erwiderte der Mann, „die Große hier ist eine Sie.“ Der Schaffner erlaubte sich ein Grinsen, bevor er betont neugierig an Denniel vorbeischaute. „Deine Kameraden scheinen sich etwas zu verspäten?“
Denniel schüttelte den Kopf. „Es ist noch immer eine gute halbe Stunde, bis der Zug abfährt. Offiziell hatten wir uns für Punkt halb 10 Uhr verabredet. Ich bin sicher, dass meine Kollegen einfach nur pünktlich sein wollen.“
Der Schaffner nickte, doch ihm entging nicht, dass Denniel etwas unsicher dreinsah. Letzteres mit Grund: Die Vergabe der heutigen Mission war schließlich nicht unbedingt problemlos vonstatten gegangen.
*Probleme hin oder her… Ich bin mir sicher, dass die Einberufung, in der auch der Treffpunkt hier und die Uhrzeit vermerkt waren, meine beiden Partner rechtzeitig erreicht hat…*

Womit sich nur noch die Frage stellte, ob die beiden Magier, über die Denniel nichts weiter wusste als ihre Gildezugehörigkeit (oder wie in einem der beiden Fälle, die Gildelosigkeit), pünktlich erscheinen würden oder nicht. Purer Fakt war jedenfalls, dass jeder, der sich erst jetzt auf die Socken machte, eine gewaltige Menschenmenge passieren müsste, um den ausgemachten Treffpunkt zu erreichen…

@Lasciel
@Maenor


„Sprechen“ ~ *Denken* ~ Zauber
Outfit ~ Theme

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Lasciel
Silent Horseman
Lasciel
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptySa 11 Dez 2021 - 22:20


There is nothing you can do.
Quest Eine Zugfahrt, die lustig ist …

Das leise Schnauben des Tieres an seiner Wange, der warme Atemzug, waren wie unsichtbare Decken, unter denen er sich verstecken konnte. Mit deren Hilfe er die Welt ausblenden konnte, um sich zu beruhigend. Die vielen Schritte um ihn herum stressten ihn. Das Stimmengewirr schwoll in seinen Kopf immer weiter an, wurde zu einem lauten Surren, dass es ihm schwer machte, sich auf seinen eigenen, nächsten Schritt zu konzentrieren. Seine Finger gruben sich in das weiche, seidige Fell am Widerrist, dort, wo die Satteldecke begann. Er trat näher zu dem Pferd, dass sich wie ein Boxer durch die Menschen schob. Natürlich konnte es ihm nicht direkt helfen, den gesuchten Ort zu finden, aber es verhinderte doch, dass man ihm vor den Füßen herumlief oder dass er in eine verglaste Türe krachte. Nur wusste er nicht, wie lange er so noch weitermachen konnte, ehe man ihn aufhielt und bat den Ort zu verlassen. Sicher war er sich nicht, doch er traute den Besitzern des Zughafens- Bahnhof durchaus zu, dass sie etwas gegen große Tiere hatten. Ach, zuweilen ging ihm diese neue Welt mit ihren pingeligen Regeln wirklich auf den stillstehenden Zeiger.
Kontrolliert atmete er aus und lehnte den Kopf an den kräftigen Hals, atmete den Geruch von Erde, Gras und Sonne ein. Es beruhigte ihn, auch wenn sie inmitten all der geschäftigen Leute wohl ein seltsames Bild abgaben. Fast zwei Meter groß, gekleidet in einen dunklen grauen Mantel mit Pelz am Kragen und schwarzen Stiefeln, die Haare unordentlich im Nacken stand er da, die Nase im Fell der grauen Stute, die auf dem Sattel die große Tasche mit all dem Gepäck trug, dass er benötigte. Einige Augenblick verharrte er so. Zumeist war die Zeit bedeutungslos. Es gab niemanden, der auf ihn wartete. Keiner, der seine Gesellschaft suchte oder der sich fragte, was er tat, wo er war, wie es ihm ging. Er war einer der Heimatlosen. Deshalb war eine Quest für den Verstoßenen immer ein seltsames Gefühl. Die meiste Zeit verbrachte er alleine, zog durch die Wälder, begleitet von seiner geliebten Stille, doch das hier widersprach ihm vollkommen. Zusammenarbeit war nicht seines, man kam sich zu oft in die Quere, zu viele Fehler mit hässlichen Konsequenzen. Davon abgesehen wurde auch er plötzlich wichtig, hatte eine Rolle, eine Aufgabe. Neben dem Geld, dass er nur allzu oft verspielte, war das vermutlich einer der Gründe, dass er sich von Zeit zu Zeit dazu durchrang, bei so etwas mitzumachen. Er hatte sich die Namen nicht angesehen, eigentlich hatte er die Quest nur grob überfolgen und sie mit einem höchst mulmigen Gefühl gepickt. Der Grund: Er hasste Züge.
Er vertraute ihnen nicht und sie gaben der Hölle in seinem Kopf nur weitere Zunder, um noch größer, noch heller zu brennen, um noch mehr zu zerstören. Doch Desperatio war noch nicht komplett gesund und die Reise nach Sakura hatte sie genug gekostet. Er würde gratis mit ihr reisen können, nein, sogar Jewels dafür bekommen. Und so flau ihm bei dem Gedanken wurde, hob er den Kopf wieder und ging weiter, bis er, dem Strom folgend, es zu den Gleisen schaffte.

Lasciel zog die Augenklappe aus der Hosentasche, darauf bedacht, sich nicht selbst an den Klingen der Kette zu schneiden, die ihm wie stets als Gürtel diente. Er zog sie über den Kopf, ohne darauf zu achten, wie viel Unordnung er damit in seinem braunen Haarschopf verursachte und aktivierte sie. Langsam lichtete sich die Dunkelheit vor seinem linken Auge und er sah die Umrisse der Personen, der Bäume, der Gleise in schwarz und weiß. Und den Zug, der viele Augen auf sich zog. Der Engel biss die Zähne zusammen und sah sich suchend um. Er drängte sich mit Des vor bis zum hinteren Teil und suchte nach einem der Angestellten. Ein bisschen dauerte es, bis er diesen fand.
„Ich bin Schützer dieses Gefährts“,
stellte er sich vor, was mit einem verwirrten Blick quittiert wurde. „Es heißt, es gibt einen … Wagon für Tiere? Wo ist dieser?“ Lash störte sich nicht an der Sprachlosigkeit des jungen Mannes, der ihn zunehmend irritiert musterte.
„Mr, wie ist Ihr Name? Sind Sie sicher, dass Sie hier richtig sind.“
„Lasciel. Ja, das bin ich. Wenn du nicht helfen kannst, werde ich selbst suchen.“
„Äh- geben Sie mir bitte einen Moment.“
Lasciel verzog den Mund und drehte sich zu Des um, die ungeduldig mit dem Schweif schlug. Wie sie das Ganze sah? Vermutlich war sie ebenfalls nicht scharf auf die Fahrt, doch es würde ihre Beine schonen. Es dauerte nicht lange, da kehrte der Mann mit einer Frau zurück, die das ähnliche Kostüm trug. Er konnte es nicht ganz erkennen, was es war …
Guten Tag. Ich werde ihr Pferd gerne übernehmen und verladen Mr. Wir danken Ihnen, für ihre Unterstützung.“
Nun, damit war er nicht ganz einverstanden. Lasciels Griff um die Zügel verstärkte sich. „Ich bringe sie selbst hinein.“
„Aber das müssen Sie doch nicht …“
„Ich tue es.“
Darauf würde er beharren, da störten ihn die Blicke auch nicht, die aufgrund des kleinen Trubels auf ihn gerichtet waren.


@Maenor @Denniel [ 1 ] Kleidung

#LasQ4


Manaverbrach [85/100]:


Bahnhof - Eingangshalle Sig10
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Maenor

Maenor
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyMo 13 Dez 2021 - 17:37

#1 Es klang viel zu schön, um wahr zu sein: Eine luxuriöse Zugfahrt, auf welcher sie die schöne Landschaft des Reiches genießen und dabei exquisite Speisen zu sich nehmen konnten. Oh ja, genau das war die Art von Aufträgen, für die Maenor lebte und war allerhöchste Eisenbahn – haha – dass er auch endlich wieder in den Genuss guten Lebens kam. Doch wie kam der Fice überhaupt an diese Quest, obwohl er nicht in der fiorischen Landessprache lesen konnte? Nun, man musste ja aus seinen Fehlern lernen, weshalb er nicht blindlings die nächstbeste Quest angenommen hatte, ohne zu wissen, worum es ging. Dieses Mal hatte er nämlich mitbekommen, wie die Questverantwortlichen über diesen Auftrag gesprochen hatten, weshalb er sich unverzüglich gemeldet hatte! Nichts und niemand würde ihn erneut in einen so schrecklichen Ort bringen, wie er ihn bei seinem letzten Auftrag hatte besuchen müssen: Die Bibliothek Maldina Towns. Nun mochte man meinen, dass es doch weitaus schrecklichere Orte als eine mit Büchern gefüllte Bibliothek gab. Allerdings konnte der Lichtgodslayer nicht lesen, weshalb er das auch mied wo es nur ging, um sich nicht die Blöße zu geben. Letzten Endes hatte er diesen Auftrag mehr oder weniger unbeschadet überlebt. Dennoch hatte er sich geschworen, wenn möglich nie wieder einen Fuß in die Bibliothek zu setzen. *Grr, wenn ich an diesen blöden Bücherwyrm denke, kriege ich direkt schlechte Laune.* Immerhin hatte die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls anwesenden Runenritter geklappt, sodass sie das mystische Wesen in den stadteigenen Zoo unterbringen konnten. Aber von solch einer Art Auftrag würde er dieses Mal meilenweit entfernt sein. Ein glückseliger Ausdruck bildete sich auf seinem Gesicht, als er in Gedanken an das leckere Essen und den Luxus schwelgte. Man durfte nicht vergessen, dass Maenor’s früheres Leben nur aus Luxus bestand und er dieses Leben hinter sich gelassen hatte. Statt vom Leben belohnt zu werden, war er ständig pleite, weshalb er sich so etwas nicht mehr leisten konnte. Eine willkommene Abwechslung also. Und Babysitter zu spielen und dafür zu sorgen, dass nichts schief ging, sollte er auch noch schaffen. Sicher gab es für ihn trotzdem noch die Möglichkeit, die Jungfernfahrt zu genießen, davon war er überzeugt!
 
Wie so oft, lief aber nicht alles genauso ab, wie geplant. Da sich der Herr zu gut gewesen war, um sich nach dem richtigen Weg zu erkundigen, hatte er versehentlich die falsche Zugverbindung gewählt und war in Hargeon Town gelandet. Da sein Geld nur für ein einziges Ticket gereicht hatte, musste er sich in den richtigen Zug nach Sakura Town schleichen und schwarz mitfahren. Beinahe wäre er von einem Kontrolleur erwischt worden, doch nachdem er sich in der Zugtoilette eingesperrt und eine Magenverstimmung vorgespielt hatte, war er gerade nochmal davon gekommen. Ehe der Kontrolleur ihn erwischen konnte, hatte der junge Mann einen Abflug durch das Toilettenfenster gemacht, kaum waren sie in den Bahnhof von Sakura Town eingefahren. Gut, dass ihn der Kontrolleur nicht erblickt hatte, da er sonst sicherlich schnell gefasst worden wäre. Das lag vor allem an seiner äußeren Entscheidung, denn über einer gewöhnlichen Hose und einem Pullover, war er in einen weiten Umhang gehüllt und trug ebenfalls eine Kapuze über dem Kopf. Damit man zudem nicht sein Gesicht erkannte, hatte er sich ein weiteres Halstuch übers Gesicht gezogen, sodass man lediglich – sofern man wirklich genau hinsah – seine haselnussbraunen Augen erkennen konnte. *So weit, so gut.*, dachte sich der Fice gut gelaunt, während er sich im idyllischen Bahnhof umsah. Von allen Bahnhöfen, die er bisher in Fiore besucht hatte, handelte es sich bei dem in Sakura Town definitiv um den Schönsten. Zwischen den einzelnen Bahnsteigen standen wunderschöne Kirschbäume, deren Blätter zu dieser Jahreszeit eher den Boden als die Kronen bedeckten. Das gläserne Dach spendete genügend Sonnenlicht und auch außerhalb des Bahnhofes konnte man viele Bäume sehen. Die Farbe des Gesteins war grau, aber dennoch strahlte es ein einladendes und warmes Gefühl aus. Allein dieser Anblick löste in ihm einen Kreativitätsschub aus, sodass er erpicht war, sich alsbald in sein nächstes Projekt zu stürzen. Wenn allein dieser Bahnhof schon solch eine Wirkung hatte, was würde dann erst eine luxuriöse Zugfahrt in ihm auslösen?
 
Grinsend, was jedoch für die Menschen um ihn herum nicht ersichtlich war, machte er sich auf den Weg zu seinem Zug. Zum Glück musste er keine blöden Schilder identifizieren, noch sich nach dem richtigen Zug erkundigen, da es auf der Hand lag, wo er hin musste: Es handelte sich um die neuste Lokomotive, welche zudem von einer Handvoll Wachen bewacht wurde. Hier war er richtig. Summend und die Blicke der Menschen um sich herum ignorierend – immerhin war er keine alltägliche Erscheinung – ging er leichten Schrittes an den Wachmännern vorbei. Schließlich war da noch irgend so ein Typ mit einem Pferd, der dieses nicht abgeben wollte oder so, doch Maenor ignorierte ihn. Dekadenz lockte manchmal die seltsamsten Figuren an, aber das sollte nicht sein Problem sein. Jeder wie ihm beliebte. Seine gute Laune brach jedoch beim Anblick eines grünen Haarschopfes wie ein instabiles Kartenhaus in sich zusammen. *Nein, das kann doch nicht …* Doch. Es war Denniel. Ein Runenritter. Und nicht nur irgendein Runenritter, sondern eben jener, mit welchem der Fice seinen vorherigen Auftrag erledigt hatte. Konnte er jetzt noch fliehen? Aber wohin? Er hatte ja kein Geld, um sich ein Ticket zu kaufen. Andererseits … er hatte sich so sehr auf die luxuriöse Zugfahrt gefreut, da würde er doch jetzt keinen Rückzieher machen. Dementsprechend schluckte er all den Ärger und die bösen Vorahnungen, die ihn bezüglich des anstehenden Auftrags überkamen, runter, und marschierte zielstrebig auf Denniel zu. Bei ihm angekommen, blieb er stehen, ignorierte dabei den neugierigen Blick des Gesprächspartners des Runenritters, und hob die Hand zum Gruß. „Hallo Denniel, was für ein Zufall dich hier zu sehen. Du bist nicht zufällig Gast auf der heutigen Fahrt, oder?“, erkundigte sich der braunhaarige Magier mit einem letzten Funken Hoffnung nach den Gründen der Anwesenheit des Runenritters, obwohl er davon ausging, dass der andere aus dem gleichen Grund wie er da war. So ungefähr. „Ich bin heute in offiziellem Auftrag hier und soll mich mit den anderen Magiern treffen. Weißt du zufällig, wann es losgeht? Ich kann es kaum erwarten, die Aussicht zu genießen … ehm ich meine, mit der Wache zu beginnen.“ Ja, genau. Na so hatte er sich das nicht vorgestellt…

@Denniel @Lasciel


Bahnhof - Eingangshalle Zhongli.full.3582264

Sprechen ~ Denken

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Denniel

Denniel
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyDi 14 Dez 2021 - 14:04

[2 / 8]

„Hallo Denniel, was für ein Zufall-“
„Maenor!“
Denniel, eben noch in ein seichtes Gespräch mit dem Schaffner vertieft, drehte sich beim Klang der ihm vertrauten Stimme nicht einfach bloß um. Stattdessen wirbelte der kleine Mönch einmal um die eigene Achse wie ein winziger Tornado, riss beim Anblick der vermummten Gestalt seine grünen Augen so weit auf, dass sie ihm fast aus den Höhlen gekullert wären, und fiel seinem Partner schließlich so stürmisch um den Hals, dass die beiden fast in der kleinen Kluft zwischen Bahnsteig und Lokomotive gelandet wären.
Nur geradeso schaffte es Denniel noch, seinen Kollegen und sich auf den Beinen zu halten, nur um mit geröteten Backen einen hastigen Schritt zurückzutreten und Maenor seine Begrüßung beenden zu lassen. Erst danach traute sich Denniel eine verlegene Antwort zu:
„I-ich bin auch schon ganz gespannt! Die Fahrt wird sicher wundervoll, und mit uns beiden an Board wird sie ganz bestimmt auch vollends ohne besondere Vorkommnisse vonstatten gehen!“
Soviel zur Vorfreude seines Kollegen. Was den Rest anbetraf, strich sich Denniel seine Uniform glatt und meinte (zumindest etwas) ernster: „Äh, j-jedenfalls… Ich bin heute auch nicht als Gast hier, sondern als einer der Magier, die heute zusammen mit dir nach dem Rechten schauen sollen. Los geht es in…“ Denniel warf einen umständlichen Blick über die Schulter, wo die gewaltige Bahnhofsuhr allen Reisenden die Zeit verkündete. „…ungefähr zwanzig Minuten.“ Denniel stockte kurz, bevor er ein besorgtes Gesicht machte. „Du bist ein bisschen spät dran – dir ist auf dem Weg doch nichts passiert, oder? Du kommst doch direkt aus Maldina, oder warst du bis jetzt auf einem anderen Auftrag unterwegs?“
Bevor Maenor allerdings Zeit hatte, den Fakt sacken zu lassen, dass Denniel erneut sein Missionskollege sein sollte, und auch bevor er auf die unschuldige Frage nach seiner Anreise antworten konnte, trat plötzlich eine ebenfalls uniformierte Gestalt an Denniel und seinen Partner heran und versuchte, mit einem knappen Handzeichen auf sich aufmerksam zu machen. Denniel wand den Blick nur ungern von Maenor ab, doch als er aus den Augenwinkeln erkannte, dass es sich bei dem Neuling um einen Angestellten des Bahnhofs handelte, drückte der kleine Runenritter sogleich sein Kreuz durch und setzte eine ernste Mine auf.
„Ja?“
„Entschuldigung, bitte, Herr Ritter…“ Der Blick des Mannes taxierte kurz das an Denniels Unterarm prangende Zeichen der Rune Knights, bevor er zögerlich fortfuhr: „Es gibt da eine gewisse Kleinigkeit…“
Denniel nickte mit einem geschäftsmännischen Lächeln auf den Lippen. „Natürlich. Nur raus mit der Sprache, wir sind schließlich hier, um zu helfen.“
„J-ja, danke, äh… Nun denn.“ Der Zugbegleiter schürzte die Lippen, straffte sich etwas und deutete so etwas wie einen Salut an, dann erklärte er: „Vor ein paar Augenblicken ist am hinteren Ende des Zugs eine verdächtige Person aufgetaucht und hat behauptet, zu eurem Team zu gehören. Also, das heißt, zu den Magiern, die heute für die Sicherheit sorgen sollen. Nun war der Kerl aber etwas… seltsam…? Er ist mit einem Pferd im Schlepptau aufgetaucht, müsst ihr wissen, und als ich das sah, nun, da dachte mir gleich, was sollte denn ein Magier mit einem Pferd anfangen, besonders, wenn er angeblich hier ist, um sich um die Sicherheit der Passagiere zu kümmern? Nun, jedenfalls… Ich habe die Adjutantin des Herrn Schaffners geholt, um den Typen erst einmal ein bisschen zu beschäftigen, während ich Sie holen gehe. Das bin ich auch sogleich; das letzte, was ich mitbekommen habe, ist, dass der Kerl sein Pferd selbst in den Wagon bringen wollte, anstatt es uns zu übergeben…“
Denniel schürzte die Lippen und nickte noch einmal, bevor er für eine Weile in nachdenkliches Schweigen verfiel. Nach dieser Weile richtete er sich dann erst an Maenor und öffnete schon den Mund, bevor er es sich dann doch anders überlegte und zunächst lächelnd zu dem Zugbegleiter meinte: „Es ist gut, dass Ihr uns gleich Bescheid gegeben habt. Ich bin sicher, dass sich unser Kollege einfach nur etwas verlaufen hat, beziehungsweise erst sein Pferd unterbringen wollte, bevor er sich offiziell bei uns vorstellt. Mein Partner und ich werden uns gleich um die Angelegenheit kümmern gehen. Seid bitte so gut und gebt dem Schaffner Bescheid, wo er uns finden kann.“
Gesagt, getan. Der nervöse Zugbegleiter nickte eifrig, bedankte sich kleinlaut und eilte ein paar Meter weiter, wo der Schaffner bereits in eine Gespräch mit jemand anderem verwickelt war.
In der Zwischenzeit nickte Denniel seinem Partner zu und deutete in Richtung Zugende. Da sich etliche Menschen auf dem Bahnsteig tummelten und der Zug überdies etliche Meter lang war, konnte keiner von beiden sehen, was sich dort gerade zutrug.
„Ich werde mir das mal ansehen. Wenn du magst, kannst du gerne mitkommen…“ Denniels Blick hätte selbst ein Blinder ansehen können, dass ihm diese Variante wesentlich lieber gewesen wäre, „…oder aber du schaust dich erst noch ein bisschen hier oder im Zug um. Ich denke jedenfalls nicht, dass es eine große Sache sein wird… oder? Ich meine, wenn ein Dunkler Magier vorhätte, sich illegal an Board des Zugs zu schleichen, dann würde er das sicherlich nicht mit einem Pferd versuchen? Andererseits stand in meinen Papieren nichts davon, dass unser dritter Mann ein Tier mitbringen würde… Genauso kann ich aber auch nicht glauben, dass meine Unterlegen falsch sein könnten. Ich meine, wir haben es hier mit einem Magier ohne Gilde zu tun, da waren meine Vorgesetzten besonders gründlich, was die Recherche anging. Hattest du mit einem von denen eigentlich schonmal zu tun? Also, mit einem… Gildelosen?“

Was auch immer Maenor seinem Kameraden auch antwortete, oder wofür er sich entscheiden mochte, nach einer Weile begab sich Denniel alleine oder aber in Begleitung ans hintere Ende des Zugs. Um sich nicht durch die Menge wartender Passagiere zwängen zu müssen, wählte er dabei den Weg durch das Innere des Zugs. Die beeindruckende Einrichtung der einzelnen Abteile ging dabei leider spurlos an ihm vorbei; Denniel hielt pflichtbewusst den Blick nach vorne gerichtet und eilte mit angemessener Zielstrebigkeit weiter und weiter, bis er schließlich aus einem der hinteren Wagons heraustrat und sich der Tür zum Wagen für die tierischen Reisenden gegenübersah.
Denniel wartete einen Augenblick, wobei er kurz sein Mana dafür vorbereitete, im Zweifelsfall sofort eine Ladung Schlafsand zu werfen oder seine schützende Aura heraufzubeschwören, dann erst klopfte er drei Mal entschlossen an die Holztür vor sich, drückte deren Klinke und trat mit einem entschlossenen Schritt hinein in den stickigen Wagon.
„Gefreiter Elenoscora von den Rune Knights! Darf ich fragen, was hier vor sich geht?“

Gute Frage: Was ging denn nun gerade in dem stickigen Abteil vor?

@Lasciel @Maenor


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Lasciel
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Lasciel
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyFr 17 Dez 2021 - 21:42


There is nothing you can do.
Quest Eine Zugfahrt, die lustig ist …

Lasciel biss die Zähne zusammen. Die meiste Zeit hielt er sich von Menschen fern und das, wie er jetzt wieder feststellen musste, aus gutem Grund. Es war verflucht nervenaufreibend. Lash beschloss in dem Moment, als er der Frau mit dem seltsamen Gewand gegenüberstand, sich nach dieser Prozedur eine Auszeit von den Menschen zu nehmen. Irgendwo hinzugehen, weit in einen Wald hinein, dorthin, wo kein Fuß zuvor den Boden berührt hatte. Vielleicht könnte er auch in die Berge gehen? Noch gut erinnerte er sich an die oft kalte, klare Luft hoch hoben erinneren, wenn unter ihm die Adler ihre Kreise gezogen hatten. Manchmal hatte er vom Haus aus zugesehen, wenn sie in die Tiefe stürzten. Majestätisch waren sie geflogen, mal sogar mit ihm. Doch dann war er gefallen. Nie wieder würde er ihnen zusehen, von weit droben. Doch vielleicht könnte er von unten zusehen und den Schmerz fühlen, die Sehnsucht danach auch frei zu sein.
"Mr Lasciel, Ihre Begleiter warten und es geht bald los. Bitte gestatten Sie uns, Ihr Pferd zu verladen."

Stur schüttelte er den Kopf. Wenn er eines gut konnte, dann den alten, grimmigen Hund zu spielen. Er war ein harter Knochen, den man nicht einfach zu etwas überredete. Und wenn es dabei um das einzige ging, dass ihm noch wichtig war, dann gewiss nicht. Lash starrte die Frau an, eine gute Leistung für jemanden mit nur einem blinden Auge. Der Kerl hatte sich derweil aus dem Staub gemacht, was ihn nicht wirklich betrübte. Die Frau schluckte. Lashs stoische Miene und dass durchgehend weiße Auge konnten so manch einen Sterblichen einschüchtern, doch sie riss sich zusammen und sah an ihm vorbei. Lash drehte den Kopf umd Schultern, um über Desperiatos Rücken hinwegzublicken. Er entdeckte schmenenhaft den jungen Mann bei zwei anderen. Waren dass die anderen Helfer?
Mit einem kaum wahrnehmbaren Schulterzucken drehte der Engel sich zurück.
"Ich mache das selbst."
Er sprach langsam, um die Worte zu unterstreichen. "Verstehst du, Frau?"
Erneut zögerte sie, dann nickte sie steif. "Gut. Dann folgen Sie mir bitte." Lash hörte ihr die Unzufriedenheit an, doch immerhin gab sie ihm endlich, was er wollte. Er setzte sich mit seiner Stute in Bewegung. Das Klack Klack ihrer Hufe war Musik in seinen Ohren. Beruhigend strich er ihr über den Hals. Seltsame Mensch, hm.

Eine Art Rampe führte in den Wagon, der seitlich geöffnet wurde. Es benötigte ein wenig Zeit, um Des daran zu gewöhnen, hinaufzugehen. Lash wusste nicht, ob sue Züge kannte oder schon in einem gewesen war, bevor er sie gestohlen hatte. Aber mit ihm war sie nur selten in deren Nähe gekommen. Am Ende stand sie in einem Abteil, ausgelegt mit Stroh für potenzielle Tiere. Lash nahm ihr die Tasche ab und stellte diese unter dem skeptischen Blick der Frau ins Eck.
"Sie dürfen während der Fahrt nicht herein." Innerlich fluchend beugte er sich vor und kramte die kleinere, darin enthaltenen Tasche unter der Decke hervor. Er stopfte eine Trinkflasche, Geld und ein paar nützliche Dinge hinein und legte dann den Stattel auf die große Tasche. Gerade richtete er sich wieder auf, als eine fremde Stimme erklang. Lash drehte sich um und stand einem der beiden Männer von vorhin gegenüber. Über einen Kopf kleiner als er selbst stand er da und strahlte doch so viel Selbstsicherheit und Bestimmtheit aus, dass sogar Lash instinktiv antworteten wollte. Sein Haar war ein mittleres grau, zumindest für Lashs farblose Augenklappe. Auch wenn sie ihm Form und Licht schenkte, blieben ihm die Farben verwehrt.
Der Alte riss sich zusammen und musterte den Jungen mit nicht verstecken Missfallen. Seine Laune war seit dem Eintreffen am Bahnhof nicht die Beste und dass hier verbesserte diese nicht. Also hob er nur stumm eine Augenbraue. Wenn der Junge nicht ebenfalls blind war, würde er durchaus sehen, was er da vor sich hatte. Einen Gefallen wollte er ihm allerdings tun, denn das konnte der andere ihm nicht aus der ansonst ausdruckslosen, nur etwas genervten Miene ablesen.
"Lasciel",
stellte er sich vor.


@Maenor @Denniel [ 2 ] Kleidung

#LasQ4


Manaverbrach [95/100]:


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Maenor

Maenor
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
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#2 Maenor hatte mit vielem gerechnet, jedoch nicht mit der stürmischen Reaktion von Denniel. Diese überrumpelte den Fice tatsächlich im ersten Augenblick, sodass er nichts erwidern konnte und ihm nichts anderes übrig blieb, als dessen Umarmung über sich ergehen zu lassen. Allein der Verhüllung des Satyr Magiers war es zu verdanken, dass niemand einen Blick auf seinen dummen und überraschten Gesichtsausdruck werfen konnte. Aber ernsthaft, wer in aller Welt hätte mit einer solch stürmischen Begrüßung gerechnet, vor allem bei dem Ablauf ihres letzten Auftrages? Zumindest zeigte ihm dies, dass sie die letzte Quest im Guten beendet hatte, obgleich Maenor seinem ritterlichen Gefährten durchaus das eine oder andere an den Kopf geworfen hatte. Aber hey, das hatte doch nur dazu gedient, den Bücherwyrm einzufangen und stellte keinesfalls die wahren Gedanken des Künstlers dar, oder? Oder?! *Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet.*, schoss es dem jungen Mann durch den Verstand, als der Elenoscora schließlich von ihm abließ und wieder etwas professionellerer Abstand zwischen ihnen hergestellt wurde und er weiter sprechen konnte. Bei den folgenden Worten des grünhaarigen Magiers bestätigte sich jedoch seine Befürchtung, dass er auch heute wieder zusammen mit dem Ritter den Auftrag bestreiten würde. Innerlich seufzte Maenor auf – war es denn zu viel verlangt, es sich einfach mal gut gehen lassen zu können? Dass er sich dafür ein aktuelles Ticket für die Jungfernfahrt hätte kaufen müssen und nicht als Leibwache antanzen sollen, blendete der braunhaarige Magier einfach mal aus.

Als Denniel ihn jedoch darauf ansprach, dass er eigentlich zu spät war und sich nach dem Hintergrund seiner Verspätung erkundigte, errötete Maenor sichtlich. Nun ja, es wäre sichtlich gewesen, wenn sein Gesicht nicht von dem Schal und der Kapuze verdeckt gewesen wäre, Gott sei Dank! Der Runenritter hatte ja keine Ahnung, dass er gerade wieder einen großen wunden Punkt des Fice getroffen hatte, denn er konnte ja nicht lesen. Das war ja auch der Grund dafür, dass er den falschen Zug genommen und eine gefühlte halbe Weltreise unternommen hatte, ehe er sich unerlaubt in den richtig Zug nach Sakura Town geschlichen hatte und hier angekommen war. Aber das konnte er dem anderen natürlich nicht offenbaren, schließlich dachte der Ritter ja, dass er genauso versessen auf Bücher war wie er. Noch so eine kleine (Not-)Lüge, die er auf der letzten Quest von sich gegeben hatte. Der Satyrs Cornucopia Magier wand sich ein wenig, als er zu einer Antwort ansetzte: „Zugegeben, Maldina liegt ganz in der Nähe. Allerdings bin ich … einer Intuition gefolgt und habe bereits die umliegenden Bahnhöfe besucht … um sicher zu stellen, dass dort kein Ärger auf uns wartet. Nur um sicher zu gehen. Es wäre lachhaft zu denken, ich hätte den falschen Zug genommen und wäre deshalb verspätet eingetroffen, was hahaha?“, gab er noch mit einem falschen Lachen von sich und hoffte inbrünstig, dass Denniel die Geschichte schluckte. Er hatte ja nicht ganz gelogen, schließlich hatte er ja die umliegenden Bahnhöfe besucht. Nur nicht aus dem von ihm angegeben Grund…

Glücklicherweise näherte sich just ein Bahnhofsangestellter und wandte sich an den Runenritter, um ihm eine brenzlige Situation näher zu bringen. Scheinbar hatten sie noch das Vergnügen mit einem weiteren Mitstreiter, was den Lichtgodslayer hoffen ließ, dass es nicht noch ein Ritter war. Denn dann wäre der Tag aber sowas von gegessen! Allerdings klang das Ganze recht surreal, denn irgendein obskurer Typ wollte ein Pferd in den Wagen schleusen. Oder so in der Art, denn ganz recht hatte der Fice nicht wirklich den Leuten gelauscht. Es reichte ja, wenn er die Quintessenz des Ganzen mitnahm! „Mein Partner und ich werden uns gleich um die Angelegenheit kümmern gehen. Seid bitte so gut und gebt dem Schaffner Bescheid, wo er uns finden kann.“ Beim Klang dieser Worte seufzte der junge dieses Mal laut auf und erschrak, denn das hatte er ganz und gar nicht geplant. Um die Situation zu retten, bekräftigte er stattdessen Denniel’s Worte, als dieser ihn nach seinem nächsten Vorhaben fragte. „Ach, ich unterstütze dich doch gerne.“, sprach er und winkte ab, ehe er den zweiten Teil der Aussage vernahm. Oder aber er sah sich erst noch im Zug um. *Verdammter …* Warum hatte er nur so schnell zugesagt? Das war doch die beste Vorlage überhaupt! Er hätte jetzt ganz einfach den Zug erkundigen, schon mal ein bisschen was snacken können, während sich der Elenoscora um den ominösen dritten Partner kümmerte. Aber nein, stattdessen war ihm das Schicksal nicht wirklich hold und hatte ihn dazu gebracht, vorschnell seine Unterstützung zu sichern. „Vielleicht ist es auch nur ein Obdachloser. Allerdings weiß ich nicht, was ein Obdachloser mit einem Pferd machen und warum er dieses reinschmuggeln möchte.“ Hmm, irgendwie drehten sich seine Gedanken nicht wirklich weit. „Gildenloser? Ist das so etwas wie ein Obdachloser?“, scherzte er, ehe er sich räusperte und er ernster wurde. „Nein, ich hatte bisher mit keinem Gildenlosen zu tun. Lass uns doch einfach schauen, was er da treibt und was wir mit diesem Pferdeschmuggelnden Gildenlosen machen können.“ Daraufhin gab er Denniel einen mehr oder weniger behutsamen Klapps auf den Rücken und schob ihn vor. „Ritter vor Schönheit.“ Ha ha ha.

Nach wie vor über sich selbst und seine voreilige Zusage zur Unterstützung verärgert, lief er hinter Denniel her und erreichte schließlich den letzten Waggon, den er hinter dem Runenritter betrat. Drinnen befand sich tatsächlich ein recht großgewachsener Mann mit braunen Haaren und … einer Augenklappe? Instinktiv musste Maenor bei diesem Anblick grinsen, obgleich seine Belustigung den Augen der Anwesenden dank der Verhüllung verborgen blieb. Und tatsächlich fand sich auch hier ein Pferd. Aber eines nach dem Anderen, denn zunächst stellte sich Denniel sehr ritterhaft vor, was nur ein müdes Augenrollen beim Fice hervorrief. Statt auf die Frage zu antworten, nannte der Mann mit der Piratenklappe lediglich einen Namen, wahrscheinlich seinen eigenen. In diesem Moment wäre Maenor nicht Maenor gewesen, wenn er nicht ein bisschen Stimmung in die Bude brachte. Aus diesem Grund beugte er sich zu Denniel vor und klopfte ihm auf die Schulter. „Gute Idee, du spielst den Good Cop und ich den Bad Cop.“, flüsterte er ihm zu. An Lasciel gerichtet sprach er jedoch wieder mit normaler Lautstärke. „Ich darf dich darauf aufmerksam machen, dass Pferde schmuggeln eine Straftat darstellt. Und du brauchst es erst gar nicht abzustreiten.“, winkte Maenor jeglicher Entgegnung ab. „Schmuggler sind bekannt dafür auch Piraten zu sein. Und da du eine Augenklappe trägt, ist der Fall klar: Du bist ein Pirat. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ Ehm, what? Na das war ja mal eine tolle Idee, um die Situation zu deeskalieren. Wie würden wohl Denniel und Lasciel auf diesen, um mal nicht allzu hart zu klingen, Bullshit reagieren?

@Denniel @Lasciel


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptySo 2 Jan 2022 - 10:37

[3 / 8]

Denniel war froh darum, Maenor in seinem Rücken zu wissen, als die beiden gemeinsam vorsichtig ins hinterste Abteil des Zugs traten. Die relative Dunkelheit, die hier fast unangefochten herrschte und nur von einigen wenigen schmutzigen Lichtstreifen durchbrochen wurde, die unangenehm feuchte Luft, sowie die (fast) einsame Gestalt, die mit ihrer Präsenz das Abteil domierte und dank Augenklappe und beeindruckender Körpergröße nicht gerade vertrauenserweckend wirkte, sorgten gemeinsam nämlich für eine reichlich bedrohliche Atmosphäre.
Während aus Denniels geschlossener Faust bereits Schlafsand rieselte, gewöhnten sich seine Augen in der angespannten Umgebung umso schneller an die Finsternis, wobei sich die Anspennung des kleinen Mönchs mit jedem bisschen mehr, das er von dem Raum sehen konnte, merklich löste. Das lag zum Einen daran, dass hinter dem Einäugigen die uniformierte Bahnangstellte stand, die Denniels Vorstellung zum Anlass nahm, eine hastige Verbeugung anzudeuten, bevor sie ein paar Schritte rückwärts machte, so als würde sie davon ausgehen, dass dem Fremden gleich Feuerbälle oder irgendsoetwas um die Ohren fliegen würden, in deren Gefahrenzone sie definitiv nicht weilen wollte.
…gut, allein die Anwesenheit der Bahnangestellten war es nicht, was Denniels Entspannung begünstigte, doch zumindest half sie ihm dabei, sich an seine eigentliche Aufgabe zu erinnern: Für Sicherheit zu sorgen.
Nein, das eigentliche Etwas, das zumindest für den kleinen Rune Knight den entscheidenden Unterschied machte, war die Präsenz des Pferds, das neben dem Fremden ruhig und entspannt dastand.
In dem Moment, als Denniel besagtes Pferd entdeckte, hätte selbst ein Blinder (oder, wie in diesem Fall, ein Halbblinder) gesehen, dass sich die Augen des Mönchs vor Bewunderung weiteten und sich ein glückliches Strahlen auf seinem Gesicht breitmachte.
„Oh…!“, quietschte Denniel da, bevor er sich daran zu erinnern schien, wo und wer er war, und mit merklich tieferer Stimme als Antwort auf Lasciels Vorstellung wiederholte: „Oh.“
Während Maenor die nächsten Augenblicke dazu nutzte, ein paar mehr oder weniger haltbare Anschuldigungen auszusprechen, hatte Denniel merklich Mühe damit, sich zu entscheiden, was er denn nun tun wollte. Am liebsten wäre er ja einfach zu dem Pferd hinübergesprungen und hätte es gestriegelt und gestreichelt, dass sich die Balken gebogen hätte, doch das wäre weder höflich noch respektvoll gewesen. Dem Besitzer des Pferdes so neutral gegenüberzutreten, wie es sich gebührt hätte, schien dem Ritterling allerdings auch nicht ganz angebracht.
„Oh!“
Apropos Besitzer! Hatte sich der Halbblinde nicht gerade als Lasciel vorgestellt? Wie hatte Denniel das nur übersehen können?
„Maenor, warte!“, beeilte sich Denniel, wobei er sich dramatisch zu seinem Kollegen umdrehte und belehrend einen Zeigefinger in die Luft streckte. „Das ist kein Schmuggler oder Pirat! …also, äh, zumindest nicht irgendein Schmuggler oder Pirat! Lasciel! Verstehst du! Der Name unseres dritten Kameraden!“
Diese Offenbarung schien vor allem die Bahnhofsmitarbeiterin zu überraschen, welche plötzlich mit großen Augen von Denniel zu Lasciel schaute. Mit Blick auf die leicht verstörte Frau meinte der Mönch beschwichtigend: „Alles in Ordnung, der hier gehört zu uns! Kümmern Sie sich nur weiter um die eigentlichen Gäste!“ Die Angesprochene wiederum schien nur auf einen ähnlichen Befehl gewartet zu haben, so schnell wie sie aus dem Tierabteil verschwunden war.
Blieben also nur noch Maenor, Lasciel, Denniel und das Pferd. Oh, und natürlich Maenors Anschuldigungen.
Um symbolisch die Kluft zwischen den zwei Gildemagiern und dem Freischaffenden zu überbrücken, nahm Denniel ein paar Schritte und stellte sich genau in die Mitte zwischen Lasciel und Maenor. Von Nahem sah der Fremde noch immer ein bisschen abgewetzt aus, zumindest in Denniels Augen, aber den armen Mann nur aufgrund seines Aussehens zu verteufeln war nun wirklich nicht das Niveau der Rune Knights.
„Ähem!“ Denniel räusperte sich, was bei seiner eher weiblichen Stimme etwas albern klang, bevor er mit Blick auf Lasciel (nicht ausschließlich mit Blick auf Lasciel, schaute Denniel doch immer wieder übertrieben unauffällig zu dessen Pferd hinüber) verkündete:
„S-seid gegrüßt! Denniel Elenoscora mein Name, meines Zeichens Angehöriger der Rune Knights und Anführer des für heute engagierten Magiertrios, dessen Aufgabe es ist, für einen reibungslosen und vor allem friedlichen Verlauf dieser Zugfahrt zu sorgen. Den Informationen zufolge, die mir meine Vorgesetzten haben zukommen lassen, gehört ein junger Mann namens Lasciel ebenfalls zu unserer Truppe. Nun wurde mir nicht gesagt, dass Ihr ein Pferd mit euch führen würdet, aber das heißt ja nicht, dass Ihr nicht Er seid. Im Gegenteil, die mir vorliegende Beschreibung unseres Kumpanen passt so haargenau auf euch, dass ich für den Moment davon ausgehen möchte, dass ihr er seid. Wenn ihr euch allerdings auf irgendeine Weise ausweisen könntet, wäre das natürlich umso besser.“
Soviel zum etwas umständlichen Intro des Ritterlings. Nach einem tiefen Atemzug und einem kurzen Blick über die Schulter zu Maenor hin fuhr Denniel fort:
„Mein Kamerad Fice hat Anschuldigungen gegen euch erhoben, die meiner Ansicht nach zwar der nötigen Grundlage entbehren, doch die… die Sache des Pferds ist nichtsdestoweniger etwas, das wir klären sollten… oder?“
Mit jedem Wort wurden Denniels Blicke zu Lasciels Pferd aufgeregter.
„D-deshalb, äh… Wenn ihr uns erklären könntet, woher dieses wunderhüb-… ich meine, woher dieses Pferd stammt, dann wären wir beide euch sehr verbunden. U-und, äh… I-ich müsste auch, also, falls das für euch ok wäre… Das Pferd einmal… also, n-nur ganz kurz… e-ein bisschen näher untersuchen… Also, äh, nur um zu gucken, ob es auch gesund ist und so!!“

Wie gesagt: Selbst ein Blinder hätte mittlerweile begriffen, dass es Denniel eigentlich nur darum ging, das arme Pferd mal ganz gehörig zu streicheln. Doch passte das Lasciel in den Kram? Und was hielt der Kerl eigentlich von „Bad Cop“ Maenor?
Und schließlich, last aber sicher nicht least: Was hielt das Pferd von Denniel?


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptySo 2 Jan 2022 - 16:09


There is nothing you can do.
Quest Eine Zugfahrt, die lustig ist …

Lasciel war wirklich nicht begeistert. Gerade hatte er es geschafft, seine Stute in den Wagen zu bringen, da ging das Theater in die zweite Runde. Er hatte gerade die Tasche abgelegt und begonnen, alles, was er brauchen konnte, in seine Hosentaschen oder den kleinen Rucksack zu packen und alles was er nicht länger benötigte daraus zu entfernen. So kamen Trinken oder größere Gegenstände in den Rucksack, eine kleine Lampe in die Hosentasche seitlich am Bein. Das Seil behielt er bei sich. Es war nie falsch, eines bei sich zu haben – ob zum eigenen Sichern oder zum Sichern anderer Person. Der Engel war kein Gesetzeshüter wie einer seiner Questgefährten, aber das hieß nicht, dass er nicht nie jemanden gefesselt hatte. Warum genau beließ er im Schatten.
Als letztes hob er den Sattel von Des Rücken und legte ihn auf die Reisetasche. Den Mantel behielt er trotz der Wärme an. Es war angenehmer die Illusion zu haben, sich darin verkriechen zu können, wenn ihm die Welt zu bunt wurde. Zudem war schwitzen sein geringstes Problem. Viel mehr waren es die beiden Grünschnäbel, die im Wagon auftauchten. Beide in etwa gleich groß und von dem Erscheinen der beiden war er ebenfalls gleich wenig begeistert. Doch mussten das seine Mitarbeiter sein, demnach konnte er sich auch nicht ganz verschließen. Was nicht bedeutete, dass er sie nicht finster ansehen konnte, sofern ihm das mit dem magischen Auge möglich war. Im Halbdunkeln konnte er sie nur unscharf erkennen, dunklere Schatten vor den Wänden. Lash behielt eine Hand auf der kräftigen Schulter seines Tieres, fuhr mit den Fingern sanft durch das seidige Fell. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er die beiden, nachdem ihn der eine mit der Situation konfrontiert hatte.
Dann begann Grünschnabel Eins einen Vortrag über das Schmuggeln von Pferden und bezeichnete ihn als Soldat. Vielleicht hatte es Lash amüsiert. Wenn er zum Beispiel angetrunken in aller Ruhe an einer Bar gesessen wäre, was nicht der Fall war. Nein, er war definitiv nüchtern und das musste er auch bleiben, um diese beschissene Zugfahrt zu überstehen. Auch wenn er nicht sicher war, ob seine Nerven den Jungen überstehen würden.
„Halt die Klappe, Grünschnabel“,
brummte er also. Selbst wenn er sein Pferd schmuggeln würde, wäre es ihm ziemlich gleichgültig, was die Gesetze ihm vorschlugen. Er war nur ein Gast dieser Zeit und irgendwann würde die Gesetze vergehen, sich ändern und wandeln, vielleicht auch fallen, während er noch immer hier war. Es war ein ziemlich ignorantes Verhalten, das war ihm klar. Allerdings war ihm das ebenfalls egal. Ihm selbst tat es nicht weh, und wenn andere ein Problem damit hatten … Nun, er störte ihn nicht, andere zu vergraulen. Eigentlich war das sein Sinn im Leben geworden, wenn man das so nennen konnte.
„Pirat mit Pferd“,
murmelte Lash eher an sich gewandt und schüttelte den Kopf. Ob er andere mehr konnte, als Unsinn von sich zu geben?

Dass dieser mit insgesamt drei Ohs das Gespräch begann, ließ ihn etwas daran zweifeln. Doch selbst dem Alten, dessen soziale Fähigkeiten mehr als eingerostet waren, hörte die Begeisterung aus der Stimme heraus, als dieser Desperatio entdeckte. Auch die aufgesetzte Höflichkeit, zumindest erschien es Lash so, änderte nichts daran. Dieser begann nun auch den Grünschnabel Maenor zu erklären, dass er wohl kein Pirat war. Lash zuckte nur gleichgültig die Schultern. Ob man ihn für einen Pirat hielt oder nicht, war unwichtig. Allerdings fand er es viel interessanter und angenehmer, als der gefreiter Elenoscora, was ein wirklich seltsamer Name war, die Frau endlich wegschickte. Leider nahm sie Maenor nicht mit sich. Aber wie hieß es so schön? Man konnte nicht alles haben, was man wollte. Und dass wusste Lasciel nur zu gut. Es gab für alles eine Rechnung, und wurde diese nicht beglichen, kam etwas oder jemand, um den Tribut einzufordern. Sein jemand hatte sich einen wirklichen Spaß daraus gemacht.
Der Alte presste die Lippen zusammen, als die Ansätze seiner Flügel zu jucken begannen. Er hielt sich davon ab, sich zu kratzen. Es half nichts, tat es nie. Meist war es nur ein Schlag ins Gesicht die Knorpeln unter der vernarbten, verbrannten Haut zu spüren. Vielleicht trug er den Mantel auch, um seinen Rücken zu verstecken …

Elenoscora trat näher zu ihm und da Desperatio in seinem Rücken stand, blieb Lasciel nichts anderes übrig, als stehen zu bleiben. Entsprechend versuchte er Maenor auszublenden und sich mehr auf das Interesse des anderen für sein Pferd zu fixieren. Seit man ihm im Spätsommer versucht hatte, seine Stute zu stehlen, war er etwas empfindlich geworden, doch Denniel, wie er sich vorstellte, erinnerte ihn eher an ein Kind, das zum ersten Mal das große Meer sah, die Augen strahlend aufgerissen. Ach verdammt, es erinnerte ihn an ihn selbst, als sein Bruder ihm das weite Wasser gezeigt hatte …
Der Rune Knight versuchte die Lage aufzuklären und Lasciel drehte ihm den Rücken zu, um Des noch das Zaumzeug anzunehmen und gegen ein Halfter auszutauschen. Er hörte ihn durchaus zu, auch wenn er ihn nicht ansah. Das er doch ein Pferd mit sich führte, brauchte er nicht zu bestätigen, zumindest seiner Ansicht nach. Selbst er sah es doch. Lash fühlte den warmen Atem des Tieres auf seiner Handfläche. „Ich besitze keinen … Ausweis. Ihr könnt mir nur glauben, oder eben nicht.“ Das mit dem jungen Mann ließ er unkommentiert. Lasciel hatte nie sein Alter verraten und auch nicht vor, damit in naher Zukunft anzufangen, auch wenn seine Ausdrucksweise und Akzent nicht ganz von hier waren. Der Engel drehte sich wieder um. Seine Miene war nun weniger verbissen, einfach wieder kühl wie eh und je. Als Denniel dann aber begann zu stammeln und über Des sprach, zuckte ein kurzes Grinsen über sein Gesicht. „Sie ist mir zugelaufen.“ Nicht ganz die Wahrheit, aber wen störte das schon. Vermutlich hatte er sie wirklich gestohlen, auch wenn seine Erinnerungen an die Nacht etwas verschwommen waren. Aber das brauchte der liebe Rune Knight ja nicht zu wissen. Also zuckte er die Schultern. „Und seitdem ist sie bei mir geblieben.“ Die besten Lügen waren die, die nah genug an der Wahrheit waren, um nicht aufzufallen. Und zumindest dieser Teil entsprach der Wahrheit.
Das Denniel es auch noch anfassen wollte, war allerdings an Lashs Wohlfühlgrenze. Doch bisher schien Des ruhiger zu sein als ihr Reiter. Mit großem Misstrauen nickte er knapp. Seine Hand lag an der Kette, bereit diese im Notfall zu ziehen. „Wenn du ihr Schmerzen zufügst, werde ich dich ebenfalls verletzen.“
Es war ihm vollkommen ernst damit, unabhängig davon, wer die beiden waren und das Des diese Zugfahrt brauchte, um ihr Bein zu entlasten.


@Maenor @Denniel [ 3 ] Kleidung

#LasQ4


Manaverbrach [100/100]:


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyMo 3 Jan 2022 - 14:07

#3 „Halt die Klappe, Grünschnabel.“ Das Gesicht unter der Kapuze und dem Schal versteckt, konnte sich Maenor ein Grinsen nicht verkneifen. Was für einen stocksteifen und unsympathischen Typen das Schicksal ihnen vorgelegt hatte. Hatte der Typ etwa keinen Sinn für Humor? Oh, dann würde der Fice ihm ordentlich Nachhilfe geben und dabei seinen Spaß haben, so viel stand fest. Theatralisch griff er sich mit der Hand an das Gewand etwa auf der Höhe seines Herzens und führte die andere Hand an seine Stirn, während er mit säuselnder Stimme antwortete. „Oh, diese Schlagfertigkeit, ich bin geschlagen. Woher lernt man nur so etwas?!“ Glück im Unglück, dass sich der Runenritter schließlich gefangen hatte, ansonsten hätte es vermutlich einen weiteren verbalen Schlagabtausch gegeben. Denniel grätschte also dazwischen und klärte die Situation auf – sie hatten es hier tatsächlich mit dem dritten Mitglied ihres heutigen Auftrages zu tun, Lasciel. In solchen Momenten verfluchte der Godslayer seine Verhüllung, da er die Situation nur allzu gerne mit einer entsprechenden Grimasse quittiert hätte. Manchmal sagte eine Geste mehr als tausend Worte, oder so ähnlich. „Na was für ein Glück wir haben. Die Freude ist ganz meinerseits.“, brummte Maenor also unter seiner Verkleidung und täuschte einen Knicks vor dem großgewachsenen Mann an.

Irgendwie hatte der Satyrs Cornucopia Magier nicht das beste Gefühl bei dieser Truppe. Da hatten sie einerseits Denniel, den Runenritter, der im Augenblick mehr an dem Pferd als an der Truppe, geschweige ihrem Auftrag interessiert zu sein schien. Dann hatten sie noch den steifen Lasciel, der kaum fünf Worte von sich gegeben hatte und jedes einzelne dieser Worte hätte Maenor am liebsten mit einem Augenrollen quittiert. Und dann noch seine Wenigkeit, die einzig verbliebene Kompetenz im Raum. Scherz beiseite, natürlich hätte er sich am liebsten direkt in den Speisewagen begeben und erlesene Speisen zu sich genommen von der Sorte, wie er sie lange nicht mehr hatte genießen können. Tja, das Leben als flüchtiger Prinz war eben alles andere als rosig. Geld wuchs eben nicht auf dem Baum – eine Lektion, die der Gute auf die harte Tour gelernt hatte. Schließlich begann Denniel mit seiner Vorstellung machte dem Namen eines stocksteifen Runenritters alle Ehre. Angehöriger der Rune Knights, engagiertes Magiertrio, blabla. Gelangweilt schaute sich der Fice im Raum nach etwas Interessantem um, doch leider Fehlanzeige. Als es jedoch darum ging, dass sich besagte Lasciel ausweisen sollte und dieser Kund gab, dass er keinen Ausweis besaß, wurde die Sache wieder interessanter und die Aufmerksamkeit des braunhaarigen Schwertmagiers gesichert. „Okay, okay, lass mich mal zusammenfassen.“, erhob der junge Mann seine Stimme und hob gleichzeitig seine Arme, um sich die Aufmerksamkeit seiner beiden heutigen „Kollegen“ zu sichern. „Du besitzt also keinen Ausweis, mit welchem du dich identifizieren könntest. Also keine Ahnung, ob du wirklich ein gildenloser Magier bist oder vielleicht doch ein Schmuggler. Und dein Pferd ist dir … zugelaufen. Einfach so? Also du hast auch keine Papiere und einen Beweis, dass du sie nicht … und jetzt lass mich mal laut denken … einfach piratenmäßig geklaut hast?“ Autsch, hier hatte Maenor jetzt eine volle Breitseite abgegeben. Andererseits hatte es ihm Lasciel wirklich leicht gemacht. Die Frage war nur, was jetzt geschehen würde. Trieb es der Godslayer zu weit und überstrapazierte er die Geduld des Engels? Und was würde der Runenritter der Truppe von dieser Situation halten? Oh, das musste das erste und einzige Mal sein, dass sich der Fice über die Anwesenheit eines Runenritters wirklich erfreute. Ohne ihn wären seine ganzen Anschuldigungen vermutlich ins Leere gelaufen, aber zum Glück hatten sie ja einen Gesetzeshüter bei sich!

Aber so lustig das Ganze auch war, wurde Maenor diesem Schauspiel allmählich müde. Er hatte echt keinen Bock, noch mehr Zeit in dem Pferdewaggon zu verbringen, wenn keine paar Wägen weiter, ein köstliches Festmahl auf sie wartete. Dass sie eigentlich zusammen mit den Gästen beschützen müssten, ja. Allerdings würde doch niemand den einen oder anderen Happen vermissen, oder etwa doch? Als Denniel also leicht vernarrt auf das Pferd stierte und es streicheln wollte und Lasciel ihm daraufhin drohte, war die Grenze für den braunhaarigen Magier erreicht. Was tat er also auf die Aussage, dass er Denniel verletzen würde? Er fakte ein ganz lautes Niesen. „HATSCHIIII!“ Im Anschluss rümpfte er die Nase und entschuldigte sich. „Sorry, ich bin einfach allergisch gegen Bullshit.“, gab er trocken seine falsche Entschuldigung von sich. Ra wäre in diesem Augenblick wahrlich stolz auf ihn gewesen. Denniel war zwar ein Runenritter und damit führte er nicht unbedingt die Liste der Dinge an, die er mochte, allerdings war er ein feiner, wenn auch etwas übereifriger Kerl. Ganz abgesehen davon, dass sich der Godslayer fragte, warum man zum Teufel einem Runenritter drohte, ging ihm die Attitüde und das Verhalten von Lasciel gehörig gegen den Strich. Insofern hatte er also sein Bestes getan, um die Situation zu deeskalieren, oder? „Ihr könnt ja gerne hier noch weiter Zeit zusammen verbringen und Pferde streicheln und euch schöne Zöpfe flechten oder so. Aber ich begebe mich jetzt in Richtung der Gäste…“ Bei diesen Worten zeigte er mit dem Daumen hinter sich. „…denn uns erwartet ein Auftrag. Also dann könnt ihr dazu stoßen, wenn ihr so weit seid! Tschö mit Ö!“ Und damit führte er noch eine lässige Abschiedsbewegung mit der Hand aus und drehte sich um, damit er in Richtung des Ess… ähm der Gäste natürlich gehen konnte.  

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyMi 5 Jan 2022 - 7:52

[4 / 8]

Seit er zum ersten Mal die Pferde in den Stallungen der Rune Knights hatte kennenlernen dürfen, war der sowieso ausgemachte Tierliebhaber Denniel ein echter Fan dieser Art von Vierbeiner. Kein Tier war so eng mit dem Mythos „Ritter“ verflochten wie das Pferd, oder verband Schönheit und Grazie so mit Kampfeswillen, Schnelligkeit und Belastbarkeit. Und dann handelte es sich bei Lasciels Stute auch noch um ein wahrhaft prächtiges Exemplar!
Kurzum: Denniel kam tatsächlich kaum mehr aus dem Staunen raus. Allerdings war seine echte Begeisterung bezüglich des Pferds nicht der einzige Grund, aus dem er sich ganz und gar auf das Tier konzentrierte, während Maenor und Lasciel ihr kleines Wortgefecht schlugen. Vielmehr war sich Denniel überdeutlich bewusst, dass die Chemie zwischen den beiden Magiern mal so gar nicht stimmte, doch was genau er dagegen tun konnte, das wusste Denniel nicht.
*Dabei war das in der Ausbildung ein sooo großes Thema! Aber irgendwie… Ach, ich käme mir albern vor, als Rekrut mit gerade einmal einer Mission auf dem Rücken zwei andere, ausgebildete Magier zu belehren, nett zu einander zu sein! Und eigentlich können sich die beiden ja auch noch so sehr kabbeln, so lange sie unseren Auftrag dadurch nicht gefährden.
Doch andererseits… Mir wäre schon lieber, wenn die beiden sich am Ende unserer gemeinsamen Zeit etwas besser verstehen würden!*

Während Denniel also Lasciels wohl gewählte Worte als Erlaubnis verstand, sich der Stute zu nähern, was er auch sogleich tat, brannte in den Augen des kleinen Mönchs bereits das Feuer des Eifers.
*Genau! Ich betrachte das einfach als… Nebenmission! Dafür zu sorgen, dass die beiden einander näher kommen!*
Ob in diesem Moment Lasciel oder Maenor wohl ein kalter Schauer über den Rücken jagte?

Da sich mit Maenors folgendem Abflug – Denniel wollte seinem Kumpanen noch hinterherrufen, dass sie sich doch nachher im Speisewagen treffen konnten, um die bitter nötige Missionsbesprechung abzuhalten, doch Maenor war dafür viel zu schnell abgedampft – die gespannte Atmosphäre im Tierabteil etwas lockerte und Lasciel Denniel wohl sicher nicht aus den Augen ließ, während der sein Pferd bestaunte, schien dem Mönch die Zweisamkeit als perfekte Gelegenheit, die eine Hälfte seiner Nebenmission bereits einmal ein wenig… vorzubereiten.
Die Augen aus gebührendem Abstand auf das Pferd gerichtet, mit einer Hand grübelnd am Kinn, so als würde er andächtig über das, was er sah, nachdenken, sprach Denniel seinen einäugigen Kollegen mit ruhiger Stimme an:
„Entschuldige bitte die rüde Art unseres Partners. Maenor und ich kennen uns bereits, noch nicht lange zwar, aber meiner Ansicht nach doch lange genug um sagen zu dürfen, dass er etwas… Sagen wir mal, äh, menschenscheu ist? Ich meine, dass er die ganze Zeit in schwere Klamotten gewickelt herumläuft und arg darauf achtet, dass ihm niemand ins Gesicht schaut, hat sicher seine Gründe. Keine zwar, die ich kenne, aber das muss ich ja auch nicht, um ihm seinen Freiraum zu geben. Und außerdem hat doch jeder von uns sein Päckchen zu tragen, nur haben eben manche den Vorteil, dass sie besser darin sind, andere nichts davon merken zu lassen.“
Denniel hoffte inständig, dass seine kleine Erklärung so versöhnlich und tiefsinnig herüberkam, wie sie in seinem Kopf noch geklungen hatte, bevor er mit einem Schritt vom Pferd weg wesentlich lockerer meinte:
„Soweit ich das einschätzen kann, fehlt unserer Schönheit nicht ein Härchen. Sehr gut. Was deine… ihre… eure… Identität angeht, belassen wir es einfach dabei, dass du ja von selber den Namen Lasciel genannt hast. Entweder bist du also unser Kumpan, oder du heißt nur zufällig genauso und bist noch zufälliger zur selben Zeit und am selben Ort, wie er sein sollte, oder… Oder du hast im Vorfeld erfahren, wie unser dritter Mann heißt… hast ihn außer Gefecht gesetzt und dann seinen Platz eingenommen… Womöglich um als Maulwurf unsere Mission zu untergraben, dir unser Vertrauen zu erschleichen, nur um uns dann in den Rücken zu fallen und…!“
*Krach*
*Rumpel*

„Waaah!“
Denniel zuckte merklich zusammen und schreckte vor seinem vermeintlichem Gefährten und seiner Stute einige Meter zurück, als gerade im Augenblick seines düsteren Gedankengangs ein gewaltiger Ruck durch den Zug ging und das mächtige Gefährt einen unsauberen Sprung nach vorn machte, bevor es wieder wie tot liegenblieb.
„M-mist!“, entfuhr es Denniel, „Ist es wirklich schon soweit?“
Denniel warf Lasciel einen reichlich unsicheren Blick zu, bevor er einen hastigen Salut andeutete und erklärte:
„W-wegen gerade eben, also, äh, ich denke nicht, dass du… jemand anderes bist… Also, soll heißen, äh, ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit? …die allerdings noch etwas warten muss, denke ich. Es sei denn, du willst mich zum Zugführer begleiten. Mit dem wollte ich nämlich noch ein paar Worte wechseln, bevor wir uns zwecks Missionsbesprechung zusammensetzen. Bis dahin kannst du dich gerne etwas im Zug umsehen. Ich würde mich allerdings freuen, wenn du dich später im Speisesaal einfinden könntest, für, naja, unsere Besprechung eben. Oh, und wenn du zwischenzeitlich Maenor über den Weg läufst, könntest du ihm dann sagen wo wir uns treffen? Vielen Dank im Voraus…!“
Denniel hatte seinen Satz nicht einmal ganz beendet, da eilte er bereits zur Tür des kleinen Abteils hinaus zum nächsten, wobei er deutlich merkte, dass sich der Zug seit diesem ersten, monströsen Ruck nicht ein Zentimeterchen bewegt hatte.
*Also beginnt die Fahrt doch noch nicht? Hmm... Wir wären doch auch sehr pünktlich dran gewesen. Herrje, eine Uhr müsste man haben!*

Während Maenor und Lasciel also Zeit hatten, sich vor Ort etwas umzuschauen, hastete Denniel weiter durch die Eingeweide des Zugs, auf dem Weg nach vorn zur Lok. Dabei hielt er zwar rudimentär Ausschau nach Maenor, doch Denniels Hauptaugenmerk galt der etwas chaotischen Gästeschaft des Zugs, die vom Fehlstart der Reise wohl genauso überrascht worden waren wie Denniel.
Einige dieser Gäste machten dem Mönch glücklicherweise Platz, als dieser wieder und wieder „Aus der Bahn, Runenritter hier, bitte Platz machen!“ rief, doch ein paar schafften es einfach nicht rechtzeitig, Denniel aus dem Weg zu gehen. Unter letzteren fand sich auch eine hagere Gestalt, die genauso überhastet unterwegs war wie Denniel, nur a) in die exakt andere Richtung, und b) mit weitaus weniger Rücksicht auf sein Umfeld. Kein Wunder also, dass Denniel und die besagte Gestalt miteinander zusammenstießen. Ganz in seine Aufgabe vertieft entschuldigte sich der Mönch geistesabwesend und stürmte weiter, ohne dabei zu bemerken, wie ängstlich ihm die Gestalt hinterher sah.
Dass er eben einen vielleicht fatalen Fehler begangen hatte, wurde Denniel erst klar, als ihm einen Wagon später ein Besatzungsmitglied des Zugs über den Weg lief.
„Herr Ritter“, krächzte der Uniformierte mit heiserer Stimme, „den Göttern sei Dank! Habt ihr ihn gesehen?“
„Wen?“
„Na… d-diesen Kerl! Oh, Herr Ritter, es ist etwas ganz schreckliches passiert!“


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Lasciel
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyMi 5 Jan 2022 - 19:58


There is nothing you can do.
Quest Eine Zugfahrt, die lustig ist …

Er hätte ja seinen Rat befolgen und schweigen können. Lash hatte ihm gesagt, er solle den Mund halten, doch stattdessen kam noch mehr Dreck heraus, der ihm den Tag nun ordentlich versaute. Warum noch einmal hatte er die Zugquest ausgewählt? Zähneknirschend stierte er die vermummte Gestalt an, die es sich wohl zur Aufgabe gemacht hatte, ihn mit jedem Wort mehr zu reizen. Er stellte Lashs Geduld ziemlich auf die Probe. Das Problem war folgendes: Der Engel hatte an ziemlich wenig Interesse und mischte sich nur selten absichtlich ein. Meistens wurde er gegen seinen Willen in ein Geschehen gezogen, das ihm nichts anderes übrigließ, als aktiv zu werden und ihn aus seinem ruhigen Trotte riss, mit dem er dem Fluss der Zeit folgte. Das leise Plätschern am Ufer war einschläfernd, betäubte ihn, bis es ihm egal wurde, wer er war. Was er war. Bis er fast glaubte, es vergessen zu können. Doch immer dann wurde er unterbrochen, wie auch jetzt. Denn was viele verwechselten war die Tatsache, dass seine Gleichgültigkeit nichts mit Geduld zu tun hatte. Lasciels Geduldsfaden war wie der eines Durchschnittsbürgers. Es nervte ihn, wenn er verlor. Es nervte ihn, wenn man ihn längere Zeit auf den Geist ging und wenn er sowieso nicht bestens gelaunt war. Der Alte war fähig zu warten und zu überdenken, wenn es nötig war. Er konnte Pläne entwerfen und sich daranhalten – wenn es ihm wichtig war. Und da seine Beziehung zu dem Grünschnabel sowieso schon den Bach runter ging, war es ihm wirklich scheiß egal, wenn er seinen Frust über alles an ihm ausließ.
Der Engel bleckte die Zähne. „Ich kann dich gerne schlagen, wenn du weiterhin dämliches Zeug faselst, dass keinem etwas bringt. Also schweig still Junge oder bring den anderen dazu, mein Ross nicht so anzublicken, als würde er es am liebsten mitnehmen wollen.“
Auf den Knicks reagierte er nicht weiter. Momentan beließ er es bei dem für ihn langen Satz. Lasciel sprach nicht viel. Seine Stimme war es nicht gewöhnt zu arbeiten, davon abgesehen waren seine Stimmbänder nicht mehr die, die sie einst waren, Ein Jahrhundert Feuer und Lavadämpfe einatmen und weitere, fast 80, oder 90 Jahre Tabak hatten so seine Spuren hinterlassen. Er wusste es nicht genau, er hatte schon lange aufgehört zu zählen, aber es waren viele. Und trotz seines Engelsdasein und seiner Alterslosigkeit war er nicht immun gegen den Rauch, den er so gerne inhalierte. Ob es verboten war, in einem … Zug zu rauchen? Lasciels Mundwinkel zuckte sarkastisch. Das seltsame Gefährt würde sich kaum daran stören. Zudem stank es selbst bereits genug, da würde das nicht einmal auffallen.

Der Blinde ließ den Grünschnabel seine glorreiche Zusammenfassung verkünden. Seufzend unterdrückte Lash das Bedürfnis, sich einfach neben Des zu Boden zu setzen, am Besten hinter seiner Tasche, sich daran festzuklammern wie an einem Rettungsreifen und darauf zu warten, dass die Fahrt ein Ende finden würde. Doch der Zug war noch nicht einmal losgefahren und vermutlich würden die beiden Jünglinge ihn auch nicht in Ruhe lassen. Also nickte er. „Ja. Und entweder ihr verbannt mich aus der Quest und ich fahre als normaler Passagier mit, denn ihr habt ebenfalls keinen Beweis, dass ich sie geklaut hätte, und somit kein Recht mich festzunehmen, oder du lässt diesen Unsinn bleiben.“ Zumindest glaubte er das. Lash hatte sich nie die Regeln durchgelesen. Er befolgte sein eigenes Prinzip, tat, was er tat und tat nicht, was er nicht wollte. Ihm war schon bewusst, dass Diebstahl und Mord wohl verboten war, aber wie genau es da mit Vermutungen aussah, wusste er nicht. Es ging ihm ehrlich gesagt auch am Hintern vorbei.
Nicht egal war im Desperatio und Denniel hatte offenbar vor, diese zu streicheln. Begleitet einer kleinen, völlig ernst gemeinten Drohung, ließ er ihn schließlich gewähren. Als das Tier bei Maenors Niesen zusammenzuckte und die Ohren nach hinten drehte, war Lash kurz davor, den Kerl eigenhändig aus dem Wagon zu werfen. Zum Glück des Vermummten machte sich dieser selbst aus dem Staub, bevor Lash die Kette ziehen und ihm hinterherwerfen konnte. Er hasste ihn jetzt schon.

Mies gelaunt drehte er sich wieder dem Runenritter zu. Dieser hielt einen gewissen Abstand ein, was wirklich sehr, sehr gut für Lashs gereizte Nerven war. Zudem sprach dieser ruhiger und der Engel beruhigte sich und sein Tier durch sanftes Streicheln soweit es ging. Außerdem bekam er eine, wenn auch nicht gewollte, Erklärung über den Grünschnabel. Ein wenig erinnerte die Beschreibung ihn an sich selbst. Menschen meidete er ebenfalls und auch Lash hätte seine Narben verborgen, wenn es ihn wichtig genug wäre. Der Engel hatte kein Problem damit sich auszuziehen, ja, das stimmte. Aber dennoch bevorzugte er seine Kleidung, einfach da diese ziemlich praktisch war. Er kannte seine Taschen und Kleidungsstücke. Das Brandloch im Shirt, dass er noch nicht genäht hatte, weil er sich bei dem Versuch selbst in den Finger gestochen hatte, als seine Näherin, die er manchmal aufgesucht hatte, verstorben war. Und dennoch spielte er sich nicht derart auf. Lasciel zuckte die Schultern, auch wenn man seinem Gesicht ansah, dass ihm das als Entschuldigung nicht reichte. Zudem kam es nicht von Maenor persönlich. Und das Einzige was er von dem wollte, war in Frieden gelassen zu werden. „Er sollte dennoch lernen darauf zu achten, was er von sich gibt“, brummte Lash.
Dann hätte er wirklich fast gegrinst. Immerhin entspannten seine Brauen sich ein Stück. Oh, er hatte so etwas früher durchaus getan. Es war erschreckend einfach jemand zu sein, der man nicht war – wenn man sich noch nicht kannte und den richtigen Betrag dabeihatte. Nicht dass dieser auch immer die Hände gewechselt hatte. „Wenn, so hätte ich kein Pferd mit mir gebracht und es mir derart schwer mit deinem Kollegen gemacht.“ Nein, war man jemand anders, machte man es sich so einfach wie möglich, um die Sache schnell hinter sich zu bringen. Verhaftet zu werden, nachdem man andere getäuscht hatte, wer man war, und dann nicht einmal dafür, wäre wirklich dämlich. Das behielt er aber für sich. Wie gesagt, er hatte nicht vor, sich noch mehr in die Schussbahn zu bringen. Es musste ja keiner wissen, was er bereits alles getan hatte. Auch wenn er sich fragte, ob der Spion auf die Quest oder die Gilde bezogen war …

Ein Rumpeln ließ Lasciel gegen Des‘ Schulter taumeln. Denniel zuckte zurück, während der Engel instinktiv die Kette aus dem Hosenbund zog. Ehe er eine Fragen stellen konnte, quasselte der Kleine los, und kurz darauf verschwand er schon. „Warte!“, rief Lash ihm hinterher. „Sind uns Waffen gestattet?“ Er würde sich doch besser damit fühlen … Natürlich, seine Kette würde er behalten, doch seine zweite Waffe lag noch in der Tasche. Doch dann war der Rune Knight schon verschwunden. Den Kopf schüttelnd drehte er sich um und versuchte sein Pferd zu beruhigen, indem er leise vor sich hin murmelte. Dann ging er zurück zu der Tasche, sah sich kurz um und zog die Pistole heraus. Er stopfte sie in den kleinen Lederrucksack, nahm ihn an den Bändern und warf ihn sich wie einen Sack über die Schultern. „Bis dann.“ Er hob die Hand und fuhr noch einmal über Desperatios Schulter, zog die Decke zurecht, dann verließ er den Zug.

Lash ging den Zug entlang. Auch wenn er Maenor wirklich keinen Besuch abstatten wollte, so wäre es besser, gleich das Speiseabteil zu suchen. Verwirrte, verängstigte Menschen kamen ihm entgegen. Ein Kind prallte gegen seine Beine und taumelte zurück. Fluchend ging der Engel in die Knie und hielt den Kleinen an den Schultern fest, bis dessen Augen sich auf sein Gesicht richtete. Eine Mischung aus Angst und Neugierde war in den für Lasciel grauen Augen zu lesen. „Alles gut Junge. Ich gehöre zu den Aufpassern, wir schauen, dass euch nichts geschieht. Kehre zu deinen Eltern zurück und bleibt ruhig sitzen. Es ist nichts schlimmes passiert.“ Er drückte die schmalen Schultern, dann ließ er ihn los und ging weiter, bis er den Speisebereich entdeckte und sich nach der Wurzel allen Böses im Zug umsah. Ah, da. Lash blieb ein Stück entfernt stehen, in der Hoffnung nicht bemerkt und vor allem nicht angesprochen zu werden. Stattdessen begann er die Getränke zu suchen. Mit etwas Glück könnte er sich ein Glas genehmigen, ehe der Gesetzeshüter zurückkehrte. Der Engel entdeckte jemanden, der aussah, als gehörte er zum Personal. „Gibt es hier Getränke zum Bestellen? Etwas wie Whiskey?“


@Maenor @Denniel [ 4 ] Kleidung

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyMi 12 Jan 2022 - 9:56

#4 Freudig stapfte Maenor davon und wanderte durch die Zugabteile, auf dem Weg zum Speisewagen. Sollten doch Denniel und Lasciel da hinten bei den Pferden chillen, diese striegeln und Freundschaftsbändchen austauschen, war ihm ganz recht. Dann konnte er in aller Ruhe die Aussicht genießen und vielleicht die eine oder andere Köstlichkeit zu sich nehmen. Die verwunderten Blicke der Passagiere ignorierend – immerhin gab er mit seiner Verhüllung eine nicht alltägliche Erscheinung ab – lief er mit einem federnden Sprung vor sich her und pfiff leise eine Melodie. Der Fice war bestens gelaunt, denn er hatte soeben eine grandiose Idee gehabt. Dadurch, dass mit Denniel ein Runenritter mit von der Partie war, konnte er sich nicht einfach gehen lassen. Je weniger Aufmerksamkeit seitens der Regierung und ihren Haschern auf ihm lag, desto besser. Wie also würde er sein Ziel erreichen, ohne dass dies negativ auffiel? Richtig, indem man sich gewissenhaft gab und lediglich seine Pflicht ausübte. Als der Godslayer das gesuchte Abteil erreichte, blickte er sich zunächst um. Die Bar ließ er erst mal außer Acht, vielmehr interessierte ihn das üppig aufgesetzte Buffet da am anderen Ende des Abteils. Ein Zugmitarbeiter richtete gerade die letzten Speisen an und schaute den Satyrs Cornucopia Magier verdutzt an, als dieser sich laut räusperte. Aufmerksamkeit gesichert. „Mein Name ist Maenor Fice und ich bin heute als Teil des Teams von Denniel El… dem Runenritter tätig.“, führte er den Satz zu Ende, denn er hatte den Nachnamen des grünhaarigen Offiziellen vergessen. Vermutlich stand dieser sogar auf seinem Questzettel, aber da der Achtzehnjährige nicht in der hiesigen Landessprache lesen konnte, hätte da gut und gerne sonstiger Quatsch stehen können – er hätte es nicht identifizieren können. Der Zugmitarbeiter blickte verwundert zum Barkeeper am anderen Ende des Raumes, der genauso verwirrt drein blickte, lediglich aber mit den Schultern zuckte. Vermutlich hatte dieser den verhüllten Magier tatsächlich zusammen mit dem Runenritter auf dem Gleis gesehen, sodass man sich über dessen Anwesenheit nicht weiter zu wundern hatte. Magier konnten schon ein ganz komisches Völkchen sein, wer wusste schon, warum sich dieser Mann verhüllte. „Willkommen an Bord. Ist alles in Ordnung hier?“, erkundigte sich also der Zugmitarbeiter bei Maenor. Dieser musste grinsen, zwang sich jedoch sogleich wieder, das Grinsen runterzuschlucken, damit man ihm dies nicht an seiner Stimme anmerkte. Sein Gesicht mochte nicht zu sehen sein, allerdings bedeutete das nicht, dass man nicht Belustigung oder Schalk in seiner Stimme wahrnehmen könnte. „Alles ordentlich bisher!“ Ein erleichterter Ausdruck bildete sich auf dem Gesicht des Mitarbeiters. „Wurden die Speisen allerdings bereits getestet? Auf Vergiftungen? Wir wollen den Passagieren schließlich nichts zumuten.“ Der erfreute Ausdruck auf dem Gesicht des Mitarbeiters erstarb, während er eine abwehrende Haltung einnahm. „Sir, ich kann versichern, dass …“ Weiter kam er nicht, denn mit einer Handbewegung schnitt ihm Maenor das Wort ab. „Ich denke, es ist im Sinne unseres Auftrags, wenn wir wirklich sicher gehen, dass hier alles in Ordnung ist. Ich werde alles nochmal testen, damit wir sichergehen können, dass den Passagieren nichts passiert.“ Was ein Geniestreich! Nun konnte der Fice das Grinsen nicht mehr zurückhalten, als er mit ansah, wie der Bahnmitarbeiter resignierte und seinen Wunsch entsprechend vorbereitete. Strike!

*Mhh, fantastisch.* Der junge Magier schmolz innerlich, als er den köstlichen Nachtisch kostete und spürte, wie sich eine Wärme in seinem ganzen Körper ausbreitete. Für diesen Geniestreich der Verkostung zur Sicherheit der Fahrgäste, konnte er sich auf jeden Fall auf die Schultern klopfen. Der verhüllte Godslayer hatte bereits einige Vorspeisen gekostet und dabei viel Mühe gehabt, nicht allzu begeistert zu klingen, als er sie als sicher einstufte. Die Hauptspeisen hatte er übersprungen und war direkt zum Dessert übergegangen, immerhin hob man sich das Beste zum Schluss auf! Ehe er einen weiteren Bissen einer anmutig wirkenden Nachspeise zu sich nehmen konnte, fuhr ein kräftiger Ruck durch den gesamten Zug, der ihn beinahe zu Boden warf. Viel wichtiger war jedoch: Stand das Buffet noch?! Mit großen Augen blickte er den langen Tisch an, bei welchem alles noch stand wie zuvor. *Vermutlich magisch erzeugte Stabilität oder so.*, dachte er sich erleichtert. Wäre ja wirklich eine Verschwendung gewesen, wenn die guten Speisen zu Boden gegangen wären. Die haselnussbraunen Augen blickten zu der Uhr, die sich an der Wand des Speisewagens befand. Was hatte Denniel nochmal gesagt, wann sie losfahren würden? Das war doch erst in fünf Minuten… Was war also geschehen? Die sich öffnende Tür des Speisewagens sicherte seine Aufmerksamkeit und der Appetit verging ihm, als das großgewachsene dritte Mitglied der Magiertruppe das Abteil betrat. Lasciel. Hmpf. Der Appetit war ihm nun vergangen, was aber weniger an dessen Anwesenheit, als an dem seltsamen Ruck lag. So konnte er sich ja nicht wirklich entspannen. Und da er auch nicht wirklich auf Smalltalk mit dem braunhaarigen Mann aus war, legte er also seinen Teller ab und machte sich darauf an, das Abteil zu verlassen, um nach dem Ursprung dieses komischen Rucks und ihrem Anführer zu schauen. Maenor konnte nicht umhin als zu hören, wie sich Lasciel nach hochprozentigem Alkohol erkundigte, was wieder ein Grinsen auf sein Gesicht zauberte. Was wohl ihr Runenritter-Anführer davon halten würde, bei der Arbeit zu trinken? Vermutlich nicht viel. Dem Fice war das recht egal, aber da er Lasciel ein wenig auf dem Kieker hatte, sah er hier wieder eine Möglichkeit, den anderen ein wenig in die Bredouille zu bringen. Wortlos verließ der Satyrs Magier das Abteil und machte sich auf den Weg ganz nach vorne, wo er Denniel vermutet. Vorbei lief er an murmelnden und besorgt dreinblickenden Gästen, und schnappte dabei das eine oder andere Interessante auf. „… war das? Nicht normal, oder?“ „… den gesehen? Creepy, der gehört nicht zum Personal, oder?“ „… los? Das war nicht so geplant.“ Hmm, klang ja ganz so, als ob irgendwas nicht richtig lief und sich hier irgendwer Seltsames an Bord befand. Also noch seltsamer, als Lasciel und vor allem Maenor mit seinem Erscheinungsbild. Es war jedoch eine laute und empört klingende Aussage, die ihm vor allem im Kopf blieb. „Wir können nicht mehr raus!“ „Was soll das, wir wollen kurz an die frische Luft.“, empörte sich ein älteres Pärchen bei einem entschuldigend dreinblickenden Mitarbeiter. Das klang nicht gut, gar nicht gut, dachte sich der junge Mann grimmig und erreichte schließlich das Abteil mit ihrem Anführer, der im Gespräch mit weiteren Bahnmitarbeitern war. „Denniel, was ist hier los? Was war das für ein Ruck? Und die Leute meinen irgendjemand Verdächtiges gesehen zu haben und dass sie den Zug nicht mehr verlassen können?“ Man, so hatte er sich seine entspannte Rundfahrt aber nicht vorgestellt!

@Denniel @Lasciel


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Sprechen ~ Denken

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Denniel

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyFr 14 Jan 2022 - 7:52

[5 / 8]

„Denniel, was ist hier los?“
Denniel, eben noch in ein Gespräch mit dem Zugführer, dessen rechter Hand sowie einem Ingenieur vertieft, drehte sich beim Klang der Stimme seines Kollegen Maenor sofort um und begrüßte ihn mit einem dankbaren Nicken. Gleichzeitig hob der junge Mann allerdings einen Zeigefinger und bat Maenor so, einen Augenblick zu warten.
Sein Augenmerk wieder auf den Zugführer gerichtet bekam Denniel das Ende von dessen Erklärung geradeso noch mit:
„…die aktuelle Lage. Was sollen wir jetzt machen?“
Während Denniel sich Mühe gab, nach außen hin das Bild eines abgeklärten Runenritter abzugeben, den die momentanen Widrigkeiten kaum besorgten, stolperten seine Gedanken gleichzeitig in einem solchen Chaos übereinander, dass sich der Junge kaum traute, den Mund aufzumachen. Beim Versuch, das Wirrwarr in seinem Kopf in Worte zu fassen, bestand schließlich die ernstzunehmende Gefahr, dass sich seine Zunge verknotete oder er seine Schutzbefohlenen mit irgendwelchem Kauderwelsch nur noch weiter verunsicherte.
Nach einer langen, langen Bedenkzeit, die die vier Umstehenden hoffentlich auch als solche akzeptierten, begann Denniel langsam:
„Nun… Ich… und meine Kollegen… Werden uns beraten.“
Denniels wohlgewählte Worte sorgten prompt dafür, dass sich die Gesichter der Umstehenden verfinsterten.
*Argh, das war schonmal nichts! Ich brauche mehr…! Ehr Überzeugungskraft! Mehr Plan! Mehr… Wumms!*
„Wir werden uns beraten und zusehen, dass wir den Verdächtigen so schnell wie möglich zu fassen bekommen! Mit der vereinten Macht von drei ausgebildeten Magiern dürfte, nein, wird das kein Problem sein!“
*Hoffe ich!*
„Bis wir uns koordiniert haben, würde ich alle Beteiligten darum bitten, sich auf die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit innerhalb des Zugs zu konzentrieren. Es ist dafür zu sorgen, dass kein weiterer Unbekannter die Lok betritt. Die Mechaniker an Bord sollen sich über eine mögliche Lösung für unser Problem beraten. Die Zugbegleiter wiederum sollen ihr Bestes geben, die Passagiere über die Situation aufzuklären, ohne dabei eine Panik zu provozieren.“
„Leichter gesagt, als getan!“, brüskierte sich die rechte Hand des Zugführers. „Die Leute sind doch schon außer sich!“
Tatsächlich konnte man vom vorderen Ende des Zugs aus bereits einige laute Stimmen hören, die die aktuelle Situation wohl arg verunsichert hatte.
Denniel überlegt nochmals, bevor er meinte: „Ich werde ihnen sagen, welche Informationen weiterzugeben sind und welche nicht. Ich würde die Durchsage ja selbst tätigen, aber ich denke, die Stimme eines Jungen eignet sich hierfür schlechter als die eines älteren Mannes oder einer Frau.“
Denniel nickte, erklärte den Beteliligten rasch, worauf es ihm ankam, und verabschiedete sich dann mit einem knappen „Meine Herren“, bevor er mit Maenor im Schlepptau die Lok verließ und begann, den Rückweg in Richtung Speisewagen anzutreten.

Neben ein paar belanglosen Worten seines Kumpanen hörte Maenor, genauso wie Lasciel und der Rest der Passagiere, wenig später erst ein melodisches Klingeln, das von überall und nirgends zu kommen schien und jede noch so verwinkelte Ecke im Zug erreichte. Auf die kurze Melodie folgte die folgende Durchsage, vorgetragen von einer sanften, beruhigenden Frauenstimme:
„Sehr geehrte Fahrgäste. Aufgrund technischer Probleme, an deren Lösung unsere Belegschaft bereits arbeitet, ist es aktuell nicht möglich, den Zug oder dessen näheres Umfeld zu verlassen. Dies geht auf die fehlerhafte und grundlose Aktivierung unseres Sicherheitssystems zurück, welches als solches zwar keinerlei Gefahr darstellt, dafür jedoch einen planmäßigen Start unserer Reise verhindert. Wir bitten Sie, soweit möglich, für die Dauer der nächsten Viertelstunde an den ihnen zugewiesenen Sitzplätzen zu verharren und nicht zu versuchen, den Zug zu verlassen oder das Abteil zu wechseln.“
Nach ein paar weiteren Hinweisen, wie zum Beispiel dass sich die Passagiere gegenseitig über den Stand der Dinge informieren und aufeinander Acht geben sollten, wiederholte sich die Nachricht noch zwei Mal. Zu jenem Zeitpunkt hatten Denniel und Maenor bereits den Speisewagen erreicht und auch Lasciel entdeckt, der wohl noch immer (oder schon wieder) an der Bar lümmelte.
Mit einem freundlichen Gruß, der hoffentlich nicht so nervös klang, wie Denniel sich fühlte, trat er mit Maenor an den hochgewachsenen Magier heran, bot seinem Kollegen aus Maldina den Barhocker neben Lasciel an, und stellte sich selbst dann so zu den beiden, dass man zu dritt ein mehr oder weniger ruhiges, schlecht belauschbares Gespräch führen konnte. Die neugierigen Blicke, die den drei aufgrund ihrer (oder zumindest Denniels) gut sichtbarem Gildezeichen zuwarf, waren für den Runenritter nämlich schon Aufmerksamkeit genug.
Auf diese Weise mehr oder weniger unter sich begann Denniel ohne Umschweife, die aktuelle Lage zu erklären:
„Lasciel, Maenor… Wie es aussieht, beginnt unser Job schon vor dem Start der eigentlichen Reise. Augenscheinlich hat sich nämlich ein fremder Magier an Board geschlichen und es irgendwie geschafft, nicht nur zur Lok vorzustoßen, sondern auch die dortigen Systeme so zu manipulieren, dass die magischen Barrieren, die eigentlich nur im Notfall für den Schutz des Zugs sorgen sollten, jetzt schon aktiv sind. Der Zug kann deshalb nicht losfahren, niemand kann ihn verlassen, und die Gäste geraten auch schon langsam immer mehr in Panik.“
*Nicht nur die…*
„Die Belegschaft ist bereits dabei, sich um unsere schlimmsten Probleme – den Zustand des Zugs und die Gemüter der Gäste – zu kümmern, doch ich weiß nicht, ob sie den Zug repariert kriegen oder die Angst der Gäste unter Kontrolle bekommen. Unter anderen Umständen würde ich sagen, dass wir ihnen dabei helfen sollten, doch derjenige, der den Zug sabotiert hat, ist ja auch noch irgendwo. Dank des Sicherheitssystems kann unser Übeltäter schließlich nicht weit gekommen sein, und wer weiß, was er noch alles anrichtet, wenn wir nicht sofort mit der Suche nach ihm beginnen und uns stattdessen um den Zug und die Leute kümmern?
Die Frage ist allerdings, ob dies tatsächlich die beste Vorgehensweise ist, und falls ja, wie wir nach diesem Mann – oder dieser Frau – suchen sollten. Das einzige, was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass es wohl eine etwas seltsame, übermäßig vermummte Gestalt gewesen sein soll…“
Denniel warf einen entschuldigenden Blick zu Maenor, bevor er fortfuhr. „…und dass die Gestalt metallverändernde Magie benutzt hat, um den Zug zu sabotieren. Ansonsten haben wir keine Ahnung, wer unser Feind ist oder was seine Beweggründe sind. Es kann wie gesagt ein Mann oder eine Frau sein, er oder sie mag noch über andere Magien verfügen, vielleicht ist er… sie… sogar bewaffnet. Ganz zu schweigen davon, dass die vermeintlich ‚seltsame Gestalt’ sich mittlerweile sicher unter die anderen Passagiere gemischt und ihr Aussehen verändert haben wird. Vielleicht mit Magie, vielleicht mit einer Kostümierung…!“
Denniel konnte nicht anders, als sich die Haare zu raufen.
„Wir könnten den ganzen Zug nach Verdächtigen absuchen, unserer Zielperson vielleicht irgendeine Falle stellen, nach der Tätowierung einer Dunklen Gilde Ausschau halten, uns doch auf die Wiederinstandsetzung des Zuges oder die Kontrolle der Passagiere konzentrieren, zusammen vorgehen oder getrennt, offen agieren oder eher verdeckt…!“
Der kleine Runenritter schnaubte, bevor er erst Maenor, dann Lasciel je einen Blick zuwarf, welcher Denniel zumindest kurz nicht wie den abgebrühten Soldaten aussehen ließ, sondern eher wie den überforderten Jungen, der er nunmal auch war.
„W-was meint ihr? Oder habt ihr irgendwelche Fragen? …ach ja, Lasciel, was Waffen angeht: Da wir nicht wissen, mit wem wir es zu tun haben, kannst du mitnehmen was du möchtest. Achte nur bitte darauf, keinen der Passagiere zu verletzen oder unnötig zu verängstigen, ja? Darüber hinaus könnte ich es verstehen, wenn du kurz nach deinem Pferd schauen gehen möchtest, also, falls du unbedingt willst und es für super, duper nötig hältst…?“


„Sprechen“ ~ *Denken* ~ Zauber
Outfit ~ Theme

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
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There is nothing you can do.
Quest Eine Zugfahrt, die lustig ist …

Sie hatten Whiskey.
Sie hatten guten Whiskey.
Sie hatten wirklich guten Whiskey.
Lash war ausnahmsweise fast rundum zufrieden, als er sein Glas in der Hand hielt. Er konnte sogar die kunstvolle Verzierung ignorieren, die sich in seine Handfläche drückte. Für seinen Geschmack war das Glas zu zart, zu elegant. Und vor allem zu klein, verglichen mit dem teuren Preis, den er dafür zahlen musste. Aber der Geschmack machte es allemal wert. Schwer auf seiner Zunge, etwas süßlich. Lash bevorzugte es eigentlich bitter, doch er hatte nicht vor, sich zu beschweren. Auch wenn er der Flasche, aus der man ihm eingeschenkt hatte, sehnsüchtige Blicke zuwarf. In Bars und Kneipen waren die Getränke oft mehr zum Betrinken da, als um sie zu genießen. Sein Gaumen hatte sich daran gewöhnt, wie scheußlich es oft schmeckte, aber das hier war dagegen der Himmel selbst. Es war, als hätte sich das Personal von dem Motto ‚Je mehr du trinkst, desto besser schmeckt es.‘ verabschiedet und einen neuen, erfolgreichen Weg eingeschlagen. Da zahlte sich die Zugfahrt beinah schon erträglich. Zudem hatten die beiden Magier sich verzogen und er konnte in Ruhe an der Wand lehnen, die Menschen betrachten und einfach für sich selbst sein. Und der Zug fuhr noch nicht. Darauf kam es auch an, denn er war nicht sicher, ob er ansonsten seinen Alkohol bei sich behalten könnte.
„Na, wie schmeckt es Ihnen?“
Lasciel drehte den Kopf zur Seite. Eine junge Frau stand neben ihm. Sie trug die Kleidung des Personals, ihr für ihn weißen Locken hatten sich aus dem Knoten auf ihrem Kopf gelöst und umspielten ihr Gesicht. Sie deutete lächelnd auf sein Glas. Kurz irritiert musterte er sie, dann nickte er knapp und drehte sich zurück, um weiter dem Chaos zuzusehen. Wie beeinflussbar von so kleinen Ereignissen sie waren, gegen die sie nichts unternehmen konnten …
„Sie scheinen nicht sehr gesprächig sein.“ Ach echt? Er schnaubte undeutlich, nicht gewillt sich wieder zu ihr umzudrehen. Und um ehrlich zu sein, sollte das Antwort genug sein. Also wartete er ab, dass sie endlich gehen würde und ihn in Ruhe lassen. Sollte sie denn nicht arbeiten? Oder nützte sie ihre Pausen gerne, um hilflose Passagiere anzuquatschen? Sein Blick fiel auf seine Stiefel und dem Rucksack mit der Pistole. Was sie davon wohl halten würde? Vielleicht war sie auch nur getarnt, um Personen mit unerlaubten Waffen ausfindig zu machen? Immerhin hatte er keine direkte Erlaubnis erhalten, nicht, dass es ihn davon abgehalten hätte, Tunet mitzunehmen.
„Ich bin Jessy. Jessika Summer.“
Als er wieder nicht reagierte, kam nach kurzer Pause: „Dies ist der richtige Zeitpunkt dafür, sich auch vorzustellen.“
„Lasciel“,
brummte er.
„Schön, Lasciel. Genießen Sie es bisher?“
Wenn du nicht hier wärest. Doch er zuckte nur die Schultern und nahm einen langen Schluck. Neben sich hörte er Jessy seufzen. „Sie machen es mir nicht einfach.“ Sie kam ihm näher, bis ihre Schulter seine berührte. Lash wich einen Schritt zur Seite aus.

Die Durchsage der Bahn gerettete ihn vor weiteren Kommunikationsversuchen. „Entschuldigen Sie, ich muss los!“ Jessy setzte sich in Bewegung und drückte sich an ihm vorbei. Verwirrt sah er ihr einen Augenblick hinterher. Dann lauschte er weiter der Erklärung und nippte an dem Glas. Er wurde ziemlich zeitgleich fertig und stellte es zurück. Lasciel war oft und schnell genervt, aber er war fähig, sich wirklich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Der Alte stand noch an der Bar, als der Grünschnabel mit dem Rune Knight erschien. Pause war auch etwas anderes.
Dennoch wandte er sich ohne Murren Denniel zu und ignorierte Maenor einfach. Hoffentlich würde es auch einfach bleiben. Zumindest dass er ihm die wortwörtlich kalte Schulter zeigen, sollte doch genügen, um ein „Lass mich in Ruhe“, zu vermitteln. Er konzentrierte sich stattessen darauf, dem anderen zuzuhören. Seine Miene verdüsterte sich kaum merklich, obwohl sein Geist zugleich zu arbeiten begann. Eine Aufgabe war angebrochen, eine Person galt es zu suchen. Lasciel fühlte sich … fast schon zu Hause. Es war ein vertrautes, gutes Gefühl, das tun zu können, was er konnte. Mit Verbrecher zu arbeiten. Im Gegensatz dazu schien Denniel nicht so ruhig zu sein. Auch wenn er sich mit richtig und falsch oftmals schwer tat, hörte er ihm die Nervosität an. Lash nickte langsam, während der Junge sich die Haare raufte. Und dann bekam er tatsächlich eine Antwort auf seine Fragen.
„In Ordnung. Ich trage zwei bei mir. Eine Kette und eine Pistole. Ihr sollt wissen, dass ich damit auch umgehen kann. Ich kann auf mich selbst aufpassen, wenn es nötig ist.“
Eigentlich gab er ungern so etwas Preis, doch ein Kampf klang nicht unwahrscheinlich. „Mein Pferd habe ich versorgt zurückgelassen, ich werde es erst aufsuchen, wenn wir das hier abgeschlossen haben. Doch wie steht es um eure Fähigkeiten? Könnt ihr der Person etwas entgegensetzen?“ Jetzt bekam sogar Maenor einen Blick ab.
„Du hast sein Aussehen beschrieben. Aber wir dürfen uns nicht darauf verlassen. Wäre ich in seiner Position, würde ich meine Verkleidung danach ablegen. Doch ist er dir entgegengekommen? Dann sollten wir in diese Richtung gehen. Die Chance besteht zwar, dass er oder sie sich zurückgewandt hat, doch es sie ist geringer, als in die andere Richtung.“
Lash erhob sich und warf sich den Rucksack über die Schultern. „Einwände? Sonst sollten wir uns beeilen, ehe er einen anderen Weg findet. Zum Beispiel über das Dach, falls dieses nicht ebenfalls blockiert ist.“


@Maenor @Denniel [ 5 ] Kleidung

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyDi 18 Jan 2022 - 12:57

#5 Kaum war Maenor zu seinem Anführer getreten, erkannte er sofort, dass Denniel die Lage voll im Griff hatte … nicht. Dass das Zugpersonal nicht vor Freude in die Lüfte sprang, als der Runenritter ankündigte, sich zunächst mit seinen Mitstreitern beraten zu wollen, konnte der Fice durchaus nachvollziehen. Er wusste, dass in Zeiten von Not Autorität und Kompetenz das A und O waren und dazu führten, dass sich die Leute sicher und gut aufgehoben fühlten. Sein Vater hatte ihm in seiner Kindheit immer wieder eingetrichtert, dass er als Königlicher dafür zu sorgen hatte, dass er stets alles im Griff hatte. Umso mehr Grund also, dass sich der braunhaarige Magier zurückhielt, denn a) wollte er nichts mit seinem Vater zu tun haben und kindischerweise benahm er sich gegenteilig zu ihm, wo ihm nur möglich war und b) verspürte er auch nicht viel Lust, sich jetzt in den Vordergrund zu drängen. Der Godslayer war ganz froh, wenn andere im Rampenlicht standen und er unbemerkt unter dem Radar fliegen konnte. Um die Aussage seines Kollegen zu unterstreichen, streckte der Satyrs Cornucopia Magier selbstbewusst den Daumen aus und nickte bestätigend. „Wir kümmern uns darum.“, setzte der junge Mann noch hinterher und meinte das auch so. Klar, einerseits war er hierher gekommen, um sich zu entspannen, eine schöne Aussicht zu genießen und leckere Speisen zu sich zu nehmen. In seinen Augen hatte es sich hierbei um einen leichten Auftrag gehandelt, weshalb er ihn angenommen hatte. Das bedeutete jedoch nicht, dass er dabei zuschauen würde, wie hier Unrecht geschah oder gar jemand zu schaden kam. Er war zwar oft am albern, aber dennoch verfügte er über ein gutes Herz. In den meisten Fällen. Dementsprechend lief er Denniel hinterher, als dieser schließlich zu Ende gesprochen hatte, und verabschiedete sich vom Rest der Crew erneut mit einer Handbewegung, die man gut und gerne als spöttischen Salut bezeichnen konnte. Es war also nicht weiter verwunderlich, dass das Personal sich nicht wirklich gut aufgehoben fühlte. Aber sie würden es ihnen schon beweisen, indem sie den Missetäter fanden!

Mit federndem Schritt und leise vor sich hin pfeifend, lief der Lichtmagier seinem Anführer hinterher und schwelgte in Gedanken längst wieder beim Buffet im Speisewagen. Allein diese fünf bis zehn ruhige Minuten, in denen er für sich alleine ohne Denniel und Lasciel gewesen war, waren diesen ganzen Ärger bereits wert gewesen. Es war wirklich viel zu lange her, dass er so etwas Leckeres hatte essen können. Und wer konnte schon mit recht sagen, ob die Zuggesellschaft sie nicht fürstlich entlohnte, wenn sie diesen Übeltäter schnappten und dafür sorgten, dass die Fahrt doch noch wie geplant ablaufen konnte? Wenn man ihn fragte, dann würde er auch gerne ein Paket mit Buffet buchen, aber das stand ja in den Sternen. Nur unterbewusst nahm Maenor die blecherne Stimme des Lautsprechers wahr, welche die Gäste über die aktuelle Situation informierte und darum bat, Ruhe zu behalten. Der Schwertkämpfer war viel zu beschäftigt mit seiner Tagträumerei – und damit, Denniel nicht auf die Füße zu treten – als dass er wirklich wahrnahm, was um ihn herum geschah. Schließlich wurde der junge Mann aus seinen Träumen gerissen, als sie wieder im Speisewaggon ankamen und sie dort Lasciel sahen. Seine gute Laune nahm beim Anblick des anderen direkt wieder ein wenig ab. Fürs Erste erlaubte er sich jedoch keine weiteren Spitzen gegenüber dem großgewachsenen, einäugigen Magier, sondern lauschte mehr oder minder interessiert den Worten des Elenoscora. *Hmm.*, dachte sich der Fice, als er die Worte von Denniel vernahm. Dass sich die magische Barriere aktiviert hatte und keiner mehr den Zug verlassen konnte, hatte er ja bereits von den Zuggästen erfahren. Aber scheinbar war dies das Werk eines unbekannten Magiers. Interessant war auch, dass es sich dabei wohl um eine seltsame, übermäßig vermummte Gestalt gehandelt hatte. Der braunhaarige Magier kniff ein wenig die Augen zusammen und starrte den Runenritter anklagend an, auch wenn dieser wohl nicht seinen Gesichtsausdruck mitbekommen durfte. „Falls du wissen möchtest, wie ich aussehe, musst du einfach nur danach fragen.“, teilte er ihm gespielt eingeschnappt mit und verschränkte die Arme. An dieser Stelle musste gesagt werden, dass das alte Schlitzohr einerseits nicht ernsthaft beleidigt war und andererseits wohl eine flapsige Antwort im Repertoire hätte, falls Denniel sich tatsächlich nach seinem Äußeren erkundigen sollte.

Mit den letzten Fragen zum weiteren Vorgehen endete auch der Monolog des Runenritters, was dazu führte, dass der Licht Godslayer seinen Nacken knacken ließ und sich begann zu strecken. „Also müssen wir einfach nur diesen Unbekannten finden und zur Strecke bringen? Kein Problem!“ Hui, woher kam dieser plötzliche Motivationsschub? Nun, das war keineswegs altruistischer Natur, denn aus irgendeinem Grund war der Künstler wirklich der Ansicht, dass eine fette Belohnung winkte, wenn sie diesen Kerl schnappten. Ein Jahr kostenlos Zugfahren klang doch ganz verführerisch. Und vielleicht mit unbegrenztem Zugang zum Speisewagen? Wenn dem so war, dann würde er seine viel zu teure Wohnung kündigen und fortan in den Zügen leben! Scheinbar hatte jedoch nicht nur Maenor neue Motivation gefunden, sondern auch Lasciel, als er von seinen Fähigkeiten verkündete und sich seinerseits nach ihren Kräften erkundigte. „Solange du weißt, wohin du schießt und der Whiskey vorhin nicht deine Zielfertigkeiten beeinträchtigt, klingt das doch gut. Ansonsten müssen wir uns vielleicht unter drei Augen unterhalten.“, antwortete der Fice mit süßlich klingender Stimme und erwähnte scheinbar beiläufig das hochprozentige Getränk, welches der Andere zu sich genommen hatte. Er konnte es einfach nicht lassen! Mit ein wenig Glück führte das zu einer Standpauke von Denniel und dazu, dass dieser Lasciel begleitete, um sicher zu stellen, dass nichts geschah. Das gab ihm die Chance, auf eigene Faust nach dem Übeltäter zu suchen und im besten Falle die Sonderbelohnung selbst einzusacken! Ehe der Runenritter der Runde dazu kam, etwas über seine Kräfte preis zu geben – die Maenor ja bereits kannte – räusperte er sich wieder und begann mit theatralischen Handbewegungen zu erzählen. „Ich trage diese Gewänder, weil ich verflucht bin. Wenn jemand einen Blick auf mein Äußeres werfen sollte, so wird diese Person leider in Stein verwandelt. Deshalb bin ich ständig so verhüllt, um alle Menschen um mich herum zu schützen.“ Ehm, joa, das klang aber nach etwas anderem, als er Denniel das letzte Mal berichtet hatte. Dem grünhaarigen Runenritter hatte er gesteckt, dass er extrem hässlich war und seinen Mitmenschen seinen Anblick ersparen wollte. Wie der Junge wohl auf die neue Version seiner Geschichte reagieren würde? „Davon abgesehen beherrsche ich Lichtmagie.“, fügte er wenig enthusiastisch und achselzuckend hinterher. Das hatte natürlich nicht dasselbe Flair wie seine Versteinerungsgeschichte.

Der Satyrs Magier vollführte einige weitere Dehnungsübungen aus, ehe er schließlich zufrieden war und mit seinen Schultern kreiste. „So, ich bin aufgewärmt. Also, wie wollen wir vorgehen? Und wie finden wir überhaupt unseren Übeltäter?“ Im Grunde genommen wiederholte der Fice nun die Fragen des Elenoscora in eigenen Worten, denn er hatte partout keine Ahnung, wie sie einen Unbekannten finden sollten. Das höchste Maß seiner Gefühle wäre eine Zusammenarbeit mit Denniel, auch wenn er liebend gerne allein losgezogen wäre. Aber wenn ihn sein grünhaariger Anführer zusammen mit dem Einauge losschickte, dann würde er mit ihm ein Hühnchen zu rupfen haben!


@Denniel @Lasciel


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyDo 20 Jan 2022 - 9:43

[6 / 8]

*Haben wir denn keine andere Wahl, als hilflos darauf zu warten, dass unser Feind ein weiteres Mal zuschlägt?*
Egal, wie lange sich Denniel auch mit seinen Kameraden besprach, oder wie sehr er sich den eigenen Kopf zerbrach, ein rechter Plan, wie die Gruppe weiter vorgehen sollte, kam nicht zustande.
*Wobei Lasciels Ansatz doch kein schlechter ist! Versetzen wir uns einmal in die Lage unseres Übeltäters. Ohne zu wissen, wer er ist, oder was genau er will, ist das zwar schwierig, aber was bleibt uns sonst übrig? Also… Ich bin ein Bösewicht, der einen Zug lahmgelegt hat. Das hab ich geschafft, indem ich mich vermummt nach vorne geschlichen habe, und…*
Schon bei seiner ersten Überlegung musste Denniel den Kopf schütteln.
*Nein, das passt nicht. Eine komplette Vermummung wäre viel zu auffällig für soetwas gewesen. Sicherlich hätte das Sicherheitspersonal oder die restliche Zugführerschaft so jemanden gestoppt, ehe er auch nur in die Nähe der Lok gekommen wäre. Oder waren alle so beschäftigt mit der Vorbereitung unserer Abfahrt gewesen? Hmm…*
Somit war bereits der erste vermeintliche Fakt, den die kleine Dreiergruppe über den Verbrecher zu wissen glaubte – dass es sich bei ihm um die verdächtige Gestalt handelte, über die bereits Gerüchte kursierten – in schweren Zweifel gezogen.
*Vielleicht…*
Denniel bedachte mit einem Seitenblick Maenor, der noch immer neben ihm an der Bar saß.
*Vielleicht beziehen sich diese Gerüchte doch auf ihn? Nun, gehen wir einmal davon aus, was sagt uns das? Nicht viel. Es ist und bleibt Fakt, dass jemand vorne bei der Lok war. Dies ergibt sich daraus, das an der dortigen Maschinerie manipuliert worden ist. ‚Manipuliert’ ist allerdings etwas wage… Wir sollten die Ingenieure fragen, ob sie mittlerweile herausgefunden haben, worin genau die Sabotage bestand, und ob ersichtlich ist, dass die Aktivierung der Sicherheitssysteme geplant oder ein Unfall gewesen ist.
Wobei… Der erste Ingenieur des Zugs hat wiederholt behauptet, dass das Sicherheitssystem des Zugs unglaublich modern sei und kein Außenstehender über dessen genaue Funktionsweise hätte Bescheid wissen können. Außerdem wäre es von unserem Mann sehr übermütig, sich durch sein Verbrechen zusammen mit seinen Häschern auf begrenzten Raum einzusperren.
Nehmen wir also für den Moment an, es war ein Unfall, und der Verbrecher wollte den Zug lediglich lahmlegen. Aus Versehen aktivierte er dabei die Barriere des Zugs und sah sich nun einer vertrakten Lage gegenüber: Die Anwesenheit von uns dreien, oder zumindest von mir, war ihm sicherlich bekannt. Er wird also wissen, dass ihm jemand auf den Fersen ist. Soll er nun warten, bis die magische Barriere von den Zugbegleitern aufgehoben wird? Was sollte er bis dahin tun? Wenn er sehr gut darin ist, sicher unter die Gäste zu mischen, wäre dies sicherlich die eleganteste Methode, einer Verhaftung zu entgehen. Doch vielleicht reichen seine Fähigkeiten dafür nicht. Oder aber er ist ungeduldig. Oder vielleicht plant er noch etwas ganz anderes…*


Nach einer langen Weile des stummen Kontemplierens seufzte Denniel und wandte sich erneut seinen Kameraden zu.
„Wir haben meiner Ansicht nach zu wenige Informationen, um einen allzu schlagfertigen Plan auszuarbeiten, weshalb es mir sinnvoll erscheint, unser Vorgehen möglichst breit und flexibel anzulegen. Wenn wir uns trennen, können wir mehr Dinge gleichzeitig erledigen, als wenn wir als Gruppe agieren. Nur…“
Der offensichtliche Nachteil dieses Vorgehens bestand natürlich darin, dass einer der drei dem Übeltäter kurzzeitig alleine gegenüberstehen könnte. Maenor hatte sich bereits als fähiger Kämpfer bewiesen, zumindest gegen einen kleinen Drachen, und Lasciel sah ebenfalls so aus, als könnte er sich selbst verteidigen…
*Doch was, wenn wir von vornherein einem Trugschluss unterlegen sind? Was, wenn wir es mit mehr als einem Übeltäter zu tun haben? Oder unser Feind über besonders mächtige Magie verfügt?*
Für beides gab es allerdings keine Hinweise, weshalb solcherlei Gedanken müßig waren. Nichtsdestoweniger wollte Denniel den beiden sagen, dass sie vorsichtig sein und ihre eigene Sicherheit als höchste Priorität betrachten sollten… Doch gleichzeitig hatten sie alle willentlich den Auftrag übernommen, für die Sicherheit dieser Zugfahrt zu sorgen, notfalls auch auf Kosten der eigenen.
„Nur… Seid wachsam. Haltet die Augen offen und versucht, falls ihr etwas in Erfahrung bringt oder auf Gefahr stoßt, die anderen irgendwie auf euch aufmerksam zu machen.
Was die eigentlichen Aufgaben von uns angeht: Ich denke, es wäre sinnvoll, wenn einer von uns sich im Zug umsieht und dabei gleichzeitig Präsenz zeigt, um die aufkeimende Panik im Zug im Zaum zu halten. Jemand anderes sollte zu den Zugführenden vorne bei der Lok zurückkehren und sich nach den Erkenntnissen der dortigen Ingenieure erkundigen. Schließlich halte ich Lasciels Plan für sinnvoll, dem hinteren Teil des Zugs besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn sich unser Verdächtiger auf magischem Wege nicht zu verstecken weiß, wird er sich vielleicht in die weniger gut besuchten Winkel des Zugs zurückziehen.
Betreffend unserer Aufteilung…“
Denniel schenkte seinen Kameraden einen flüchtigen, leicht verschämten Blick, bevor er meinte: „Ähm… Ich denke, dass ich mich selbst darum kümmern sollte, mit den Leuten zu reden und sie zu beruhigen. Oder hat jemand Einwände?“
Denniel hoffte, dass weder der grimmige Einäugige, noch der Vermummte etwas dagegen hatten, dass keiner von beiden auf die Gästeschaft losgelassen angesetzt wurde.
„Lasciel, da es deine Idee war, würde ich dich bitten, die hintere Hälfte des Zugs zu übernehmen. Schau, ob du den dortigen Gästen helfen kannst, und ob du irgendeinen Hinweis darauf findest, wo sich unsere Zielperson befindet.
Maenor, die Zugführer kennen dich bereits, weshalb du schließlich ideal dafür geeignet wärst, dich mit den Arbeitern an der Lok zu unterhalten. Vor allem zwei Dinge wären gut zu wissen: Worin genau die Sabotage am Zug besteht, und ob jenseits des vermeintlich Verdächtigen irgendjemand vorne bei der Lok war, der dort nicht hingehörte.“

Nach einem schweren Atemzug endete Denniel: „Zusammengefasst würde mein Vorschlag also folgendermaßen lauten. Lasciel durchsucht die etwas spärlicher besuchte hintere Hälfte des Zugs, während ich selbst langsam und umsichtig die vordere Hälfte durchkämme. In der Zwischenzeit eilt Maenor nach vorn, befragt die Zugmitarbeiter an der Lok, und bewegt sich dann langsam zurück. Wenn wir beide uns treffen, hasten wir zurück zu Lasciel, um schließlich unsere Ergebnisse zu vergleichen.“


„Sprechen“ ~ *Denken* ~ Zauber
Outfit ~ Theme

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyFr 21 Jan 2022 - 18:13


There is nothing you can do.
Quest Eine Zugfahrt, die lustig ist …

Lasciel zog eine Augenbraue hoch. Das Aussehen anderer Personen war ihn relativ egal geworden. Es war auch einfach nicht so wichtig, welche Haare welcher jemand trug – vor allem wenn er die Haarfarben sowieso nur in Grauschattierungen sah. Nein, er verließ sich mehr auf Stimmen, um daran Standorte und Personen zu erkennen. Er hatte mitbekommen, dass der Grünschnabel vermummt war, aber das war im Angesicht der Tatsache nicht so wichtig. Zudem erschien er ihm zu übertrieben energisch, als dass er das hier veranstalten würde. Auch wenn er ihm durchaus zutraute, selbst das zu verhauen und aus Versehen eine Sicherheitsbarriere auszulösen. Irgendwie waren seine Erwartungen an den Jungen wirklich niedrig und wenn der sich dagegen nicht wehren würde, indem er etwas schlaues und hilfreiches tat, wäre sein inneres Seelenwohl den Tag vielleicht doch überstehen.
Er hoffte wirklich, Maenor wäre ihn nicht enttäuschen und als er plötzlich begann, sinnvoll zu denken, bekam er fast schon Angst. Als er dann aber vom Whiskey zu reden begann, zuckte ein sarkastisches Lächeln über sein Gesicht. „Keine Sorge, ich treffe noch gut.“ Zumindest für ihn würde es ausreichen. Außerdem war Lasciel es gewöhnt, mit ein, zwei Gläschen oder auch mehr noch zu kämpfen. Davon abgesehen war er ziemlich trinkfest und das Glas wirklich klein gewesen. Sollte der Junge es aber wirklich testen wollen, müsste er ihn nur weiter reizen, bis der Alte sich auf ein Duell einlassen würde.
Gerade beschäftige aber etwas anders seinen Kopf, was eine schöne Ablenkung war. Nicht mehr das Zischeln der Schlagen in seinem Kopf zu hören, die falsche Stimme, die ihn verrückt machte. Sie saß an seinem Ohr wie eine Spinne im Netz, nicht gewillt zu gehen. Und es schien, es würde Lasciel der Spinne mit jedem Tag eine Fliege zuwerfen, dass diese nur wuchs, ihre Stimme lauter wurde. Ihn mehr verwirrte …

„Du bist Medusa?“,
fragte er, etwas skeptisch. Er hatte von der Frau gehört, natürlich. Aber gesehen hatte er sie zum Glück nicht, sonst wäre er auch nicht hier. Allerdings schloss er ihre Existenz nicht aus, auch wenn er nicht ganz wusste, ob er Maenor glauben sollte. Doch solange der Junge sich nicht entkleidete, war das auch nicht wichtig. Dafür schrieb er sich den Teil mit der Lichtmagie hinter die Ohren. Licht war gut. Es half Lash, ebenfalls zu sehen, sofern er seine Augenklappe trug. Zudem war es eine mögliche Waffe, die sie nützen könnten, wenn sie den Täter fanden. Vielleicht konnte er doch mehr als den Engel auf die instabilen Nerven zu gehen, auch wenn die Tatsache, dass er nur plump Denniel nachsprach, nicht dafür sprach.
Der Rune Knight war aber auch nur am Überlegen, während Lash etwas ungeduldig wartete, dass der Kleine sich entschied, was sie tun sollten. Für ihn war es nicht so schwer. Er hatte einen Plan, den er am liebsten einfach verfolgt hätte, bis er den Schuldigen entdeckte.
„Natürlich kann uns alleine mehr passieren, aber wir sollten ihn finden versuchen und es geht so schneller. Ich komme alleine gut zurecht, wie es bei euch aussieht weiß ich natürlich nicht, doch wenn notwendig geht ihr zu zweit, um euch gegenseitig den Rücken frei zu halten.“
Eigentlich rechnete er schon damit, dass Rune Knight nur Personen einstellte, die auch etwas konnten, doch so genau hatte er sich mit den magischen Polizisten nie beschäftigt. Solange sie ihn nicht störten, ging er auch ihnen aus dem Weg.
Dann teilte Denniel seine Entscheidung mit ihnen und Lash nickte. Er trat einen Schritt zurück. „In Ordnung. Wir sehen uns.“ Damit zog er sich zurück. Jetzt alleine arbeiten zu können war wirklich ein Geschenk des Himmels. Ob er noch ein Glas nehmen konnte? Er warf einen Blick zurück, doch solange die beiden hier waren, würde er das nicht tun. Außerdem hatte er jetzt etwas zu erledigen.

Lash bewegte sich durch den Zug zurück. Er konnte sich etwas mehr Zeit lassen, wenn die anderen beiden erstmal in die andere Richtung gehen würde. Jetzt war die Frage, nach was er suchen würde. Einer Person, die vielleicht vermummt war? Das würde sie jetzt kaum mehr sein. Der Engel steckte den Kopf in das erste Abteil recht und schlenderte hinein. Er setzte sich ganz hinten, sodass er den Weg im Auge hatte und hörte den wirren, aufgeregten Stimmen zu. Keiner schien ihm verdächtig, also ging er wieder und arbeitete sich so ziemlich langsam vorwärts. Vor dem vierten Wagon entdeckte er den Jungen von vorhin. Als dieser ihn sah, hielt er den Engel auf. „Jetzt nicht.“ Er schob ihn zur Seite. Lash hatte sich bereits zuvor mit dem Jungen beschäftigt und ihn abgehackt. Außerdem war er beschäftigt und hatte keine Lust, sich mit anderen abzugeben. Als er seine Suche fortsetzte, lief ihm der Kleine aber hinterher. Lasciel ignorierte ihn, bis er wieder anfing, mit ihm zu reden.
„Klappe“,
brummte er und versuchte zuzuhören, als der Junge sich vor ihn stellte und ihn direkt ansprach, ihm zu helfen.
„Hier sind sie nicht, also geh.“

Diese Tortur zog sich weiter. Der Kleine war verdammt hartnäckig, doch Lash würde ihn nicht einfach verprügeln. Er könnte, er wollte, aber es käme nicht gut und würde wirklich nicht hilfreich sein. Irgendwann begann er von seinem Pferd zu reden, dass er wohl in der Durchsage gehört hatte. Das war in etwa der Punkt, wo ihm der Kragen platzte. Der Engel hob den Bengel hoch und trug ihn kurzerhand aus dem Wagon, setzte ihn auf dem Durchgang ab und ging in die Hocke.
„Höre verflucht noch einmal auf mir hinterherzulaufen. Du wirst nichts bekommen, weder mein Pferd noch sonst etwas. Wenn du deine Eltern suchst, dann hau ab und geh nach vorne. Du bist mir jetzt lange gefolgt und hast sie offenbar nicht gefunden, also geh.“
Er sprach leise, kalt. „Ich habe gesagt, ich passe auf, aber das hat eine Grenze. Und du stehst gerade am Tor, mein Junge.“
Damit stand er auf und starrte in die wütenden Augen des Kleinen. Kurz dachte er, der würde ihn anspringen, dann wirbelte er aber herum und ging. Lasciel fluchte leise und machte sich dann seinerseits auf den Weg. Jetzt lag in wenigen Abteilen der Tierwagon vor ihm. Er ging auf den nächsten Wagon zu, wovor zwei Männer standen, den Rücken zur Wand. Als Lash näher kam, hob einer das Kinn. „Kein Durchgang.“
„Fick dich …“
„Was?“ Da war der Fluch wohl etwas zu laut gewesen. Doch Lashs Nerven waren mittlerweile echt am Arsch. „Lass mich durch. Wenn nicht, gehe ich selbst durch.“
„Das dürfen Sie nicht.“
„Sehe ich aus, als wäre mir das wichtig?“

„Mr!“
Lasciel zog seine Pistole aus der Hosentasche und die Gesichter der beiden wurden blass. „Ich soll den Schuldigen finden, also lasst mich durch.“ Damit ging er auf die Türe zu, stemmte sie dagegen und drückte sie auf. Einer der zwei schob ihn an der Schulter zur Seite und Lash wirbelte herum, hielt den Lauf an die Schläfe. „Finger weg!“, zischte er.
„Lass Sie mich los!“,
ächzte der Mann. „Nehmen Sie sofort die Waffe runter!“ Der Engel ließ ihn nicht los, dadurch konnte er aber nicht verhindern, dass der zweite ein Gerät zog und hineinsprach. Er erzählte von einem Fremden mit Augenklappe, der sich gewaltvoll Zugang verschaffen wollte.


@Maenor @Denniel [ 6 ] Kleidung

#LasQ4


Manaverbrach [100/100]:


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
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#6 Lasciel machte es Maenor aber auch zu leicht und fiel auf jede seiner noch so offensichtlichen Provokationen herein. Die selbstsichere Aussage, selbst mit einem Whiskey intus würde er noch gut treffen, quittierte der Fice einfach, indem er mit seinen Fingern eine Fingerpistole bildete und so tat, als würde er auf den großgewachsenen Magier abdrücken. Ja, der andere enttäuschte ihn bisher ganz und gar nicht. Dasselbe konnte leider nicht über ihren Anführer gesagt werden, der leider nicht seine Vorlage bezüglich seines wahren, äußeren Erscheinungsbildes aufgriff. Zu schade aber auch, hatte sich der Licht Godslayer doch bereits einen flotten Spruch ausgedacht, den er dem anderen mitgeben wollte. Satz mit X, war wohl nix! Zumindest reagierte Lasciel wieder auf seine Aussage und fragte skeptisch nach, ob es sich bei ihm um Medusa handelte. Dies nahm der braunhaarige Magier zum Anlass, sich vor dem Anderen aufzuplustern und genervt mit den Händen zu fuchteln. „Hey, aufgepasst, ja? Nimm den Namen meiner Mutter nicht einfach so in den Mund. So eine Unverschämtheit. Für dich heißt das immer noch Frau Gorgon, kapiert! Keine Manieren, man man man. Piraten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Von wegen Ehrencodex.“ Hatte man ihm im ersten Augenblick noch abgekauft, dass er sich tatsächlich über die Ansprache zu seiner „Mutter“ echauffiert hatte, musste der Rest seiner Aussage doch klar machen, dass er mal wieder nur Bullshit von sich gab. Aber hey, solange der andere ihm wirklich glaubte, dass seine Mutter Medusa war und dass sein Anblick die Menschen um sich herum zu Stein erstarren ließ, umso besser, oder? Vielleicht konnte er ja sogar darauf aufbauen und seinen nächsten Streich oder Witz planen.

Während also Lasciel und Maenor höchst professionell miteinander umgingen, war es an Denniel, den Kopf der Truppe zu spielen und sich einen Plan zurecht zu legen. Nachdem der grünhaarige Junge beinahe viel zu lange stumm geblieben war und sein Verstand für jeden hier Anwesenden laut und deutlich gerattert hatte, war sein Plan wohl vollendet, sodass er endlich Anweisungen geben konnte. Nicht. *Besonders breites und flexibles Vorgehen, am Arsch.*, dachte sich der junge Mann nur innerlich kopfschüttelnd. Worüber hatte sich der Runenritter eigentlich so lange den Kopf zerbrochen, wenn sie am Ende sowieso das machten, was jeder wollte? Allerdings wollte sich Maenor nicht öffentlich beschweren, denn ihr Anführer hatte etwas von sich gegeben, bei dem ihm die Ohren klingelten: Sie würden sich aufteilen und er konnte allein vorgehen. Allein diese Aussage zauberte ein Grinsen auf seinem Gesicht, was jedoch niemand sehen konnte. Das bedeutete, dass die Belohnung für das Fangen des Übeltäters ihm allein zuteil wurde und er sein Jahresticket mit niemandem teilen musste. Wie gesagt, der junge Mann war nach wie vor der Ansicht, dass die Belohnung so in etwa auf ihn wartete. So weit, so gut. Der großgewachsene braunhaarige Magier würde den hinteren Teil des Zuges erkundigen. Sollte er doch wieder zu seinem Pferd gehen und es striegeln. Whatever. Er würde sich wie befohlen zum Zugführer begeben, denn sie „kannten“ sich bereits. Zumindest hatte er ihn schon mal gesehen, also würde er ihn definitiv wieder erkennen. „Nein, das klingt nach einem meisterhaften Plan. Ich muss schon sagen, ihr Runenritter überrascht mich immer wieder aufs Neuste.“, gab er mit einem Hauch von Trockenheit von sich, zeigte jedoch letzten Endes einen Daumen nach oben. „Ihr könnt euch auf mich verlassen, oh Captain, mein Captain.“, gab der Fice wieder seine theatralische Ader zum Besten und salutierte scherzhaft vor dem Runenritter. Und die Verabschiedung Lasciels? Die kommentierte der junge Mann natürlich auch kurz. „Ja ja, geh mit Gott, aber geh endlich.“, winkte er ihn weg. Jetzt war die Zeit für einen Profi gekommen!

Gesagt, getan, nahm der junge Mann die Beine in die Hand und begann sich zügig in Richtung des vordersten Waggons zu begeben, wo sicherlich der Zugführer auf ihn wartete. Vor seinen Augen sah er schon die Belohnung. Ein Jahresticket und unbegrenzter Zugang zum Speisewagen. Gab es denn etwas Schöneres? Maenor war so in Gedanken vertieft, dass er beinahe die junge Frau umgerannt hätte, die plötzlich aus einem Abteil heraus auf den Gang kam. Schlitternd kam der Fice zum Stehen, gerade noch rechtzeitig, denn die Frau machte auch irgendwie keine Anstalten, ihm auszuweichen. „Oh, seid ihr einer der Magier?“, trällerte sie und klimperte mit den Wimpern. Aus der Nähe betrachtet war sie attraktiv, äußerst attraktiv, das musste er zugeben. Langes, haselnussbraunes Haar, welches sie offen trug. Ein niedliches Gesicht und tiefgrüne Augen, in denen man sich verlieren konnte. Fast hatte er das Gefühl, dass ihm ein Wald entgegenblickte, als er ihre Seelenspiegel genauer betrachtete. Hmm, hatte er sie nicht schon mal irgendwo gesehen? Gute Frage, vielleicht vorhin auf der Suche nach Denniel, vielleicht war er da an ihr vorbeigelaufen. Glücklicherweise verhinderte seine Verhüllung, dass die Frau merkte, wie sehr er sie anstarrte. Räuspernd strich er sich seinen Umhang glatt, ehe er zu einer Antwort ansetzte. „Ja, bin ich. Allerdings habe ich es wirklich eilig, Autogrammstunde ist also später. Im Speisewagen.“ Bei diesen Worten zeigte der junge Mann hinter sich, aus der Richtung, aus welcher er gerade gekommen war. Die junge Frau schüttelte den Kopf und ihre Haarpracht tanzte hin und her. „Nein, ich brauche sofort Hilfe, bitte.“ Bei diesen Worten wollte sie eine Hand auf seine Brust legen, doch zuckte sie erschrocken zurück, als der Satyrs Cornucopia Magier kurz auf die Finger klopfte. „Finger weg, das ist feinstes Kaschmir!“, wies er sie zurecht. Klar, der zerlumpte und verdreckte Umhang war aus Kaschmir, sicher. Die Verwirrung stand der Frau ins Gesicht geschrieben, denn sie hatte keine Ahnung, wie sie mit dem jungen Mann umgehen sollte. Oder war es überhaupt ein junger Mann, der sich unter den vielen Lagen Stoff befand? „Also, wir sehen uns dann später.“, verkündete der Godslayer und versuchte sich an der Frau vorbeizudrängen, jedoch ohne Erfolg. Kaum war er auf ihrer Höhe, fuhr sie um und knickte ein. „Oh ich fühle mich so schwach.“, gab sie noch von sich und krallte sich doch ziemlich fest an Maenors Umhang, der nun sein Bestes tun musste, um sie zu halten und nicht einfach auf den Boden fallen zu lassen. Was für ein Scheiß, was sollte das? Unschlüssig, was der Fice nun mit der Frau tun sollte, die einen Schwächeanfall spielte, schaute er sich links und rechts im Gang um. Gab es denn nichts, was ihn aus dieser Situation retten konnte?

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyDi 25 Jan 2022 - 21:54

[7 / 8]

„Maenor?“
Denniels Augen weiteten sich überrascht, als er im zweitletzten Abteil vor der Lok plötzlich seinen Kameraden auf dem Gang entdeckte. Doch nicht nur das: In den Armen trug der Magier eine fremde Frau, die sich theatralisch eine Hand an die Stirn hielt.
Mit ein paar eiligen Schritten war der Runenritter bei den beiden und warf erst der Frau, dann Maenor einen besorgten Blick zu.
„Ist ewas passiert? War der Verdächtige hier? Hat euch jemand angegriffen?“
Maenor hatte allerdings kaum Zeit, sich zu erklären, da die Frau in genau jenem Augenblick flatternd ihre Augen öffnete und sich mühsam auf die Beine kämpfte.
„Mir geht es gut…“, murmelte sie mehr zu sich selbst, „Soetwas passiert mir öfter…“
Doch nicht nur das: Kaum hatten Maenor und Denniel der Unbekannten endültig aufgeholfen, da platzte bereits einer der Zugleiter aus Richtung der Lok in den Gang des Abteils und rief, sobald er Denniel und Maenor erblickte:
„Ein Kerl mit Knarre ist hinten im Zug!“
„Was?!“
*Es stimmt wohl wirklich, dass Unheil selten allein kommt!*
Denniel schluckte und schaute zu Maenor, dem er einen Blick in Richtung der angeschlagenen jungen Frau zeigte.
„Kannst du dich vielleicht um sie kümmern…?“
Es war allerdings die Fremde, die Denniel überraschend hastig antwortete:
„Braucht er nicht. Wie gesagt, so etwas passiert mir öfter, doch diese Schwächeanfälle gehen genauso schnell vorbei, wie sie kommen.“
Denniel beäugte die Frau besorgt, doch mit Maenor und dem Zugbegleiter im Rücken und einem vermeintlichen Schützen auf freiem Fuß blieb wenig Zeit, um sich um eine Zivilistin zu kümmern, die augenscheinlich gesund und munter war. Jedenfalls sah Denniel der Dame keine Anzeichen körperlicher Schwäche an, kein bleiches Gesicht, kein sichtbares Zittern, nichts.
Widerwillig nickte er also der Frau zu, woraufhin sie sich aus dem Abteil zurückzog und Maenor, Denniel und den Zugbegleiter allein ließ.
Letzteren fest im Blick fragte der Runenritter ernst: „Erzählt uns was los ist.“

„Das wurde aber auch Zeit! Wo zum Teufel warst du?!“
Selbst über den Trubel, der im gesamten Zug herrschte, fiel nicht wenigen Leuten der kleine Junge auf, der wie selbstverständlich an der Bar im Speisewagen saß und ungeduldig die Brünette begrüßte, die mit zackigen Schritten auf ihn zukam.
„Für Ablenkung sorgen. Nicht, dass das gut geklappt hätte. Dieser beschissene kleine… Ugh! Dabei ist das hier eine meiner besten Formen!“
Mit einem Seufzen strich sich die Frau ihre Kleider glatt und suchte ihre Reflexion im Spiegel hinter der Bar.
„Wer kann so ein Gesicht sehen und sich nicht sofort schockverlieben?“
Über ihr Spiegelbild schaute der Junge die Frau grimmig an.
„Kein Wunder, dass es nicht vorwärts geht, wenn du dich mit so einer Scheiße beschäftigst! Solange du es hinbekommen kannst, den Kerl anzugrabbeln, ist doch alles in Ordnung! …das hast du doch, oder?“
„Nicht nur ihn.“
Die Frau drehte sich dem kleinen Jungen zu und lächelte:
„Was wäre dir lieber: Der Vermummte oder das Ritterchen?“

„…insgesamt recht ruhig, den Drachen sei Dank.“
Die Zeit, die es dauerte, im Schlepptau des Zugbegleiters zur Lok zu gelangen, nutzte Denniel, um seinen Kollegen Maenor auf den neusten Stand zu bringen. Viel zu erzählen gab es allerdings nicht, da Denniels Versuche, die Passagiere zu beruhigen, kaum nötig gewesen waren.
„Einige finden diese ganze Situation spannend, andere lamentieren bloß, dass Züge doch sowieso immer zu spät ankommen und abfahren, und das hier der erste pünktliche gewesen wäre… Naja, wie auch immer, die Gäste scheinen jedenfalls erstmal nur ein kleineres Problem zu sein.“
Womit Maenor und Denniel ausreichend Zeit hatten, sich um das Eigentliche zu kümmern: Den vermeintlichen Schützen im hinteren Teil des Zugs.
Als die beiden Magier die Lok des modernen Zugs erreichten, fanden sie sich einer Gruppe von drei Personen gegenüber: Erneut waren es der Zugführer, dessen rechte Hand und einer der Ingenieure, die mit besorgten Minen zu Maenor und Denniel aufblickten.
„Na endlich!“, echauffierte sich der jüngere Zugbegleiter sofort, doch sogleich hob sein Vorgesetzter die Hand und hielt Denniel einen kleinen Kasten entgegen, der über eine gewundene Schnur mit der linken Wand der Lok verbunden war.
„Einer unserer Mitarbeiter wird hinten am Zug von einem Mann mit Schusswaffe bedroht. Offenbar hat er die Beherrschung verloren, als man ihm den Zugang zum hinteren Teils des Zugs verwehrte.“
Es dauerte einen Moment, bevor sich Denniels Augen weiteten und seine Kinnlade deutlich hörbar herunterklappte.
*Das wird doch nicht etwa…! Und das, nachdem ich ihm extra gesagt habe, vorsichtig zu sein? …Nein, das muss ein Irrtum sein.*
„Scheinbar handelt es bei dem Mann um einen jungen Kerl mit braunen Haaren und einer Augenklappe.“
„…“
„…“
„…“
„Herr Ritter? Wie sollen wir weiter vorgehen?“
Denniel zeigte unsicher auf den Kasten, den ihm der Zugführer entgegenhielt.
„Mit diesem… Gerät kann man sich mit anderen Leuten im Zug unterhalten, richtig?“
Der Zugführer schaute etwas verwirrt. „J-ja. Der Kollege der Geisel hat die interne Kommunikationsanlage benutzt, um uns zu kontaktieren, nur daher wissen wir Bescheid.“
Der Runenritter nahm das Gerät entgegen, dachte aber einen Moment nach und fragte dann den Zugführer:
„Warum haben ihre Leute meinen Kollegen nicht durchgelassen? Soweit ich mich erinnere, konnte man vor Aktivierung der Barriere problemlos den ganzen Zug von hinten nach vorne passieren.“
„Nun, im drittletzten Abteil des Zugs…“
Bevor der Zugführer seinen Satz zu Ende bringen konnte, schaltete sich der anwesende Ingenieur ein.
„Dort hinten, im zweitletzten Abteil des Zugs, befindet sich hinter ein paar Kisten versteckt das magilektrische Hirn des Zugs. Das Gegenstück zum Herzen, das die Lok hier darstellt. Nur hier oder dort ist man wirklich dazu in der Lage, die Barriere des Zugs zu deaktivieren.“
„Für den Fall, dass die Ganoven versuchen sollten, schnell Reißaus zu nehmen, empfand ich es für sinnvoll, dieser Anlage zusätzlichen Schutz zuzuteilen…“
„Wenn dieses Ding so wichtig ist“, empörte sich Denniel, „warum habt ihr uns dann vorhin nichts davon erzählt?“
Der Zugführer schürzte die Lippen. „Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von der Wichtigkeit dieser Anlage für unsere aktuelle Situation. Die genaue Funktionsweise des Zugs, insbesondere seines Sicherheitssystems, ist den Wenigsten bekannt.“
„Das heißt, die Saboteure des Zugs sollten auch nichts darüber wissen?“
„Richtig. Nichtsdestoweniger hielt ich es für richtig, ein paar Männer diskret ein Auge auf das Abteil halten zu lassen und verdächtige Passagiere vom Betreten des Wagens abzuhalten.“
Denniel nickte.
*Vorsichtshalber war das sicher eine gute Idee, vorausgesetzt, unsere Feinde sind wegen der plötzlichen Bewachung nicht misstrauisch, oder besser gesagt, neugierig geworden.*
Endlich nahm Denniel das Gerät an sich, schaute es eine Weile unsicher an, hielt es dann verkehrtherum an sein Ohr, bis der Ingenieur den Hörer richtig herum drehte, und sprach dann:
„Entschuldigung?“
„N-na endlich! Dieser Verrückte… Er will immernoch in den Wagon!“
„Könnte ich womöglich mit diesem ‚Verrückten’ reden?“
Über den Hörer hörte Denniel es knacken, dann ertönte erneut die Stimme des Wachmanns:
„Jetzt!“
„Lasciel?“
Denniel wartete, bis er genug von Lasciels Stimme zu hören bekam, um seinen Kameraden zu identifizieren, und sprach dann möglichst ruhig: „Bitte nimm dir Waffe runter, ja? Die beiden Zugmitarbeiter hatten einen Grund, dir den Zugang zum Wagon zu verwehren. Wenn jemand die Schuld an dieser verfahrenen Situation trägt, dann ich. Wir hätten uns wohl doch nicht aufteilen und überstürzt in alle Winde zerstreuen sollen…
Die Zugbegleiter wiederum möchte ich bitten, meinem Kollegen Zugang zum Wagon zu gewähren. Er ist einer der Magier, die für die Sicherheit des Zugs verantwortlich sind, und erfüllt lediglich den Auftrag, den ich ihm gegeben habe.“

Um Denniels Bitte zu unterstreichen, rief der Zugführer im Hintergrund ein strenges: „Das ist ein Befehl!“.
„So…“ Denniel seufzte. Während sein Hirn, was die Verarbeitung all der Eindrücke der letzten Minuten anging, noch um Meilen hinterherhinkte, drehte sich der Runenritter zu Maenor um und meinte: „Ich bitte dich nur ungern darum, aber könntest du nach hinten gehen und Lasciel… unterstützen?“
*…und dabei ein bisschen Blitzableiter spielen, damit nicht nochmal einer der Mitarbeiter mit einer Waffe bedroht wird?*
Ein fieser Gedanke, doch irgendwie glaubte Denniel, dass Maenors flaxige Art besser dazu geeignet war, den gildenlosen Schützen im Zaum zu halten, als Denniels liebevolle Nicht-Strenge. Ganz zu schweigen davon, dass es noch immer zum Plan des Runenritters gehörte, die beiden Magier einander näher zu bringen.
„In der Zwischenzeit werde ich mir erklären lassen, was mit dem Zug passiert ist, und ob irgendjemand Verdächtiges bei der Lok vorne war, bevor sich das Sicherheitssystem aktiviert hat.“


„Sprechen“ ~ *Denken* ~ Zauber
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyDo 27 Jan 2022 - 15:41


There is nothing you can do.
Quest Eine Zugfahrt, die lustig ist …

Lash grinste den Grünschnabel düster an. Seiner Mutter? Lash war die Sache mit einer Mutter nicht bekannt. Er war nie ein Kind gewesen, wurde nie geboren. Er war Seite an Seite mit Lassiter auf den kalten Marmorboden im Gebäude des Gottes der Liebe erwacht. Eltern kannte er nicht, zumindest keine leiblichen. Sein Dasein war nur gefüllt mit seinen Erlebnissen, gefangen in einer Hülle, die rein aus dem Willen Amors bestand. „Ich entscheide selbst, wie es für mich heißt. Ich denke, da hast du kein Mitspracherecht, dass wäre eine Sache zwischen mir und ihr“, stellte er klar. Wenn er schon nicht weg konnte, so konnte er sich zumindest einen Spaß machen. Und es war erstaunlich amüsierend den Kleinen auf die Palme zu treiben. So beeinflussbar.
Und Ehre … wer hatte in dieser Welt denn noch Ehre? Lash hatte ein, zwei Grundsätze, doch ehrenhaft machte ihn das nicht. Sonst hätte er ihn zuvor auch nicht angelogen. Was für ein Glück, dass Ehre nicht notwendig war, um zu überleben. Was brachte es ihm schon außer Blumen an seinem Grab, wo sie nur vertrocknen würde?
Als es dann an den Plan ging, waren die beiden Streithähne das erste Mal einer Meinung: Es war eine gute Idee. Nicht der langen Bedenkzeit würdig, doch Lash hatte keinen Stress. Dennoch erhob er sich und verabschiedete sich von den zwei Jüngeren. Schnaubend über den letzten Kommentar verzog er sich. Geh mit Gott. Nun … Das Problem daran war nur, dass Gott nicht mit ihm gehen wollte. Zumindest nicht sein Gott, und von dem einzig anderen Gott, den er kannte, hatte er die Nase voll. Sein einziges Ziel, sollte er ihm je wieder begegnen, wäre, Rache. Rache für seine Geliebte und ihr ungeborenes Kind. Für alles, was er ihm genommen hatte.
Lasciels Laune besserte sich während der Suche kein Stück. Er fand nichts, keiner verhielt sich auch nur ansatzweise verdächtig, abgesehen von dem Jungen. Dieser verfolgte ihn regelrecht und ließ sich trotz rauer Worte nicht abweisen, bis Lash der Geduldsfaden riss und er den Knirps mit einer Drohung wegschickte. Die Jugend heutzutage war wirklich grauenhaft! Entsprechend sauer traf der Engel auf das nächste Hindernis. Zwei Männer, die ihm den Weg versperrten.

Der Lauf seiner Waffe drückte gegen die Schläfe des Mannes. Lash war relativ groß und nur wenig zimperlich. Er hatte dem Hand den Arm um den Hals gelegt und hielt ihn fest. „Lassen Sie mich durch!“, flüsterte er in das Ohr, als er den zweiten Mann hörte. Sein eines Auge richtete sich auf den anderen, der etwas in der Hand hielt. Instinktiv war er schon versucht, hinter seinem Opfer in Deckung zu gehen, da verstand er die Worte, die zu ihm herüberdrangen. Der Verrückte, damit war ohne Zweifel er gemeint und Lash konnte es ihm nicht einmal übelnehmen.
„Äh, man möchte mit Ihnen sprechen.“

Lash streckte die freie Hand nach vor, ohne die Waffe vom Kopf zu entfernen und nahm das ihm völlig fremde Gerät in die Hand. Als er Denniels Stimme hörte, zuckte er zusammen und erwischte fast den Abzug, wodurch er dem Kerl beinahe das Gehirn wegpustete. Der Engel trat zurück und hielt das Ding ein gutes Stück weiter weg. Suspekt war es ihm allemal.
Er hörte seinen Namen. „Ja?“, knurrte er in den Hörer.
Schweigend hörte er zu, obwohl er dieser Technologie noch immer nicht traute. „Ist schon weg und er lebt noch“, brummte Lash und behielt die zwei im Auge. Er behielt für sich, dass er sich seinen Weg durchaus selbst hätte erkämpfen können. Immerhin ließen die beiden Männer ihn nach dem Befehl des Runenkriegers und eines anderen Mannes durch. Sie öffneten die Türe und Lash trat nach einem misstrauischen Blick ein. Die Pistole in der linken Hand, war sie doch mehr Schein. Er machte damit nicht viel Schaden, aber darum ging es nicht. Wenn er wirklich jemanden umbringen wollte, dann nützte er seine Kette. Der Engel behielt die Hand an der Hüfte, wo Mors ruhte.

Es war düster darin. So düster, dass Lasciel kaum etwas erkennen konnte. Nur in dunkelgrau und schwarz konnte er grob Kisten erkennen. Ein Lagerraum? Mit den Stiefeln tastete er den Boden ab, um nicht zu stolpern. Es wäre ein guter Ort für ein Versteck, ein zu guter. Lash wäre nicht fähig, jemanden zu erkennen, wenn dieser nur still und leise irgendwo abwarten würde. Mit der richtigen Kleidung könnte die Person sogar an der Wand im gegenüberstehen, ohne dass er es mitbekommen würde. Die Lippen aufeinander gepresst tastete er sich weiter herum. Gab es hier Licht? Er bezweifelte ein wenig, dass man ihm helfen würde.
Nachdenklich blieb er etwa in der Mitte des Raumes stehen. Wenn er der Verbrecher wäre und ihm bewusst wäre, dass man ihn suchen würde … er hatte den Verbrecher in diese Richtung vermutet. Wenn dieser das auch tat und wusste, wäre es nur schlau einen Ort zu finden, an dem er sich gut verstecken konnte. An dem er sich Bestfalls umziehen und die Verkleidung ablegen könnte …
Doch dazu hätte er durch die Türe gemusst.
Lasciel ging rückwärts, bis er mit dem Rücken an der Türe stand. Er schob sie von innen auf und begegnete den genervten Blick der Wachleute. „Seit wann steht ihr bereits da?“, fragte er.
„Warum?“, kam bissig von dem Typ, dem er seine Waffe an den Kopf gehalten hatte.
„Seit etwa fünfzehn Minuten“, gab dafür der Andere Auskunft. Eine viertel Stunde also … Wie lange hatte er zum Durchsuchen gebraucht? Der Engel verfluchte sein Zeitgefühl. Wenn Tage, Wochen, und gar Jahre einmal ineinandergeflossen waren, war es schwer, diese auch wieder zu trennen. Entsprechend dachte er sich auch nichts dabei, als Denniel auftauchte. Das Maenor fehlte, betrübte ihn kein Stück.
„Komm mit“,
zog er den Gildenmagier in den Wagon. „Siehst du hier jemanden? Oder einen Satz Kleidung?“ Lash drehte Denniel den Rücken zu und sah, soweit es eben ging, sich um. „Wo ist der Grünschnabel unterwegs?“, fragte er aus reinem Interesse. Er drehte den Kopf halb herum, als er aus dem Augenwinkel etwas auf sich zu sausen sah. Der Alte wich zur Seite aus, besser gesagt er versuchte es, doch die Faust traf ihn am Kinn. Er stolperte rückwärts, als ein Tritt ihn in den Bauch traf. Ächzend beugte er sich vor, doch diesmal schaffte er es, von sich selbst aus, die schmäleren Schultern von sich zu stoßen. Mans floss in seine Hände, als er ihn ein gutes Stück von sich stieß. „Was zum-„, setzte Lasciel an, als Denniel gegen die Wand knallte. Sein Kopf brummte und sein Magen fühlte sich an, wie durch den Hund gedreht, doch er zog die Kette aus dem Gürtel. Die Pistole war ihm zu ungenau, und Denniel davon wohl nicht beeindruckt. Als der Rune Knight das nächste Mal angriff, duckte er sich, doch das Glück war nicht auf seiner Seite. Eine Faust traf ihn erneut am Kopf und diesmal verlor er das Gleichgewicht und ging zu Boden. „Fuck!“ Lashs Fingerknöcheln schmerzten, doch er wand sich herum, um mit der Hand, in der er die Kette hielt, nach dem anderen zu schlagen und die Kette, mit Glück, um dessen Fußgelenk zu wickeln.


@Maenor @Denniel [ 7 ] Kleidung

#LasQ4


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyFr 28 Jan 2022 - 11:40

#7 Maenor konnte sich an kein einziges Mal erinnern, an welchem er froh war, die Stimme eines sich nahenden Runenritters zu vernehmen. Doch in diesem Augenblick reckte er seinen Kopf verzweifelt nach seinem Retter. „Denniel!“, stieß er aus, während er mit der jungen Frau „kämpfte“. Zwar hatte sie behauptet, einen Schwächeanfall zu erleiden, doch so wie sie sich an ihn klammerte und versuchte ihn zu Boden zu zerren, stimmte etwas ganz und gar nicht. Handelte es sich hier etwa um … eine Stalkerin?! Verdammt, er war einfach zu nachlässig gewesen und hätte ihr niemals Hoffnungen mittels seiner Autogramme machen dürfen. Magier waren ja generell ein guter Fang, und zwar konnte sie sein Gesicht nicht sehen, aber er hatte eine tolle Stimme, das wusste er. Oh weh, wie hätte sie wohl reagiert, wenn sie ihn ohne Verkleidung erblickt hätte? Dann hätte sie bestimmt an seinem Hintern geklebt und er wäre sie nicht mehr losgeworden. Ja, so spielte das Schicksal einem nun mal mit. *Die Attraktivsten sind immer die Verrücktesten.*, sprach er zu sich selbst, während er die sich an ihn klammernde Schönheit betrachtete. Kaum war der grünhaarige Ritter zu ihnen getreten, rappelte sich die junge Frau wieder auf. Jaja, öfter, so ein Schwachsinn. Ihm konnte sie nichts vormachen! Als der Elenoscora zu ihm meinte, ob er sich nicht um die Frau kümmern konnte, wäre ihm Maenor am Liebsten an den Hals gesprungen. Warum zum Teufel warf ihn der Runenritter vor die Hunde? Sah er denn nicht, dass sie es mit einer verrückten Stalkerin zu tun hatten, die es auf seinen königlichen Allerwertesten abgesehen hatte? Hätten Blicke töten können, dann wäre der grünhaarige Anführer wohl umgefallen. Aber vermutlich sah er noch nicht mal den bösen Blick, den ihm der Fice zuwarf, da er verhüllt war und so. Überraschenderweise wandte sich die Frau von ihnen ab und machte sich an, das Abteil zu verlassen. Na wenn das mal nicht Rettung in aller letzter Sekunde gewesen war. „Es hätte auch niemals zwischen uns geklappt.“, rief ihr der Braunhaarige entschuldigend hinterher und machte drei Kreuze, dass er sie nie wieder sah. Und was Denniel anging, den alten Schlingel, das würde er noch zurückbekommen! Und er hatte gedacht sie wären Freunde, aber im erstbesten Augenblick wollte er den Satyrs Cornucopia Magier einer Verrückten ausliefern. Lektion gelernt: Keine Autogramme mehr versprechen!

Ein Unheil folgte dem nächsten, als ein Zugbegleiter ihnen zurief, dass sich ein Verrückter mit Knarre im hinteren Zugabteil aufhielt. Am Liebsten hätte er sich mit der flachen Hand auf die Stirn geschlagen und laut gestöhnt. Was dachte sich dieser Idiot Lasciel nur dabei? Dass der Dritte im Bunde verantwortlich dafür war, stand in Maenors Augen außer Zweifel. Wer sonst könnte so blöd sein, so Aufsehen zu erregen? *Ich schwöre, wenn ich wegen ihm keine Belohnung erhalte, ist er dran!* Oh ja, seine Laune nahm minütlich ab. Schlimm genug, dass er jetzt zusammen mit Denniel nach vorne lief. Hatte er etwas gegen den Runenritter? Nein, das war es nicht. Vielmehr war es die Aussicht, seine Belohnung mit ihrem Anführer teilen zu müssen. Aber ein Jahresticket zusammen mit einem Runenritter? Wieder seufzte der Godslayer auf. Das Glück war wahrlich nicht mit ihm heute. Und es sollte noch besser kommen! Zwar hatte der Schwertmagier sich nicht nach den Passagieren erkundigt, doch Denniel erzählte es ihm sowieso. Das zog wiederum ein nicht erkennbares Augenrollen nach sich. Zum Glück endeten die belanglosen Informationen, als sie beim Zugführer vorne ankamen. Und dieser war ganz und gar nicht erfreut, was man nach seiner Aussage gut und gerne nachvollziehen konnte. „Einer unserer Mitarbeiter wird hinten am Zug von einem Mann mit Schusswaffe bedroht. Offenbar hat er die Beherrschung verloren, als man ihm den Zugang zum hinteren Teil des Zugs verwehrte.“ Der Runenritter brauchte ein wenig, doch bei der Bestätigung seiner vorherigen Vermutung konnte der Künstler nicht umhin, als laut aufzuschnauben. Nicht nur, dass Lasciel Leute mit seiner Erscheinung und Knarre erschrak, nein. Jetzt bedrohte er auch noch die Mitarbeiter des Zuges. Der Typ machte ihn echt fertig und das sollte etwas heißen! Als Außenstehender hätte er sich über diese Situation sicherlich prächtig amüsiert und sie bei einer guten Portion süßen Popcorns genossen. Aber hier und jetzt stand verdammt nochmal seine Belohnung auf dem Spiel. Und dieser Trampel drohte alles zu ruinieren. Ja, wie gesagt, der Fice war nach wie vor der Ansicht, dass die Bahngesellschaft sie – im besten Falle ihn allein, wenn er den Übeltäter schnappte – großzügig belohnen würde. Aber was wären Gründe, sie gar nicht zu bezahlen? Richtig, die Zugmitarbeiter zu bedrohen und die Fahrgäste zu verängstigen.  

So richtig hörte er dem Gespräch von Denniel und den Mitarbeitern nicht zu. Magilektrisches Hirn hier, Barriere des Zugs da, blablabla. Die haselnussbraunen Augen fielen auf das Gerät, durch welches der Runenritter Kontakt zum wildgewordenen Dritten des Teams aufnahm. Statt ihn endlich mal zu ermahnen, redete der Elenoscora einfach nur behutsam auf den anderen ein und bat die bedrohten Mitarbeiter, Lasciel gewähren zu lassen. So oder so ähnlich zumindest. *Der verarscht mich doch.* Irgendwie hatte ihr Anführer den Dritten nicht so richtig im Griff oder wusste nicht so recht wie man mit ihm umgehen sollte. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Maenor vermutlich laut aufgestöhnt und nach irgendeiner Ausrede gesucht, um nicht Zeit mit dem einäugigen braunhaarigen Magier zu verbringen. Doch in diesem Augenblick zauberte die Bitte des Runenritters ein grimmiges Lächeln auf sein Gesicht. „Mit Vergnügen.“, gab er knapp von sich und stapfte den Weg zurück zu des hinteren Abteils entlang. *Dieser elende …* Der junge Mann rauchte, doch sah er nun die Möglichkeit, ein Ventil für seinen Frust zu finden. Und dieses Ventil trug eine schwarze Augenklappe und meinte gut mit Pistolen umgehen zu können. „Leg‘ die Ohren an und mach dich frisch, alter Junge.“, murmelte der Fice beim Laufen, die Gäste um sich herum ignorierend. Ja, der sonst so lockere und gut gelaunte Typ hatte eine Pause eingelegt. Dafür war jemand gekommen, dem ganz und gar nicht zu lachen war und der dieses Gefühl auch äußerst verständlich zum Ausdruck bringen würde! Zwei verängstigt dreinblickende Zugmitarbeiter kamen ihm entgegen, was bedeutete, dass er auf dem richtigen Weg war. Der verhüllte Magier legte die Hand an die Tür, um das Abteil zu betreten, als er ein lautes Krachen hörte. Stirnrunzelnd lauschte er kurz, ehe er wieder ein Krachen hörte. Was zum Henker trieb dieser Schwachkopf eigentlich?!

Schlecht gelaunt betrat Maenor das Abteil und schloss die Tür wieder hinter sich, als er etwas äußerst Eigenartiges vor Augen bekam. Lasciel kämpfte gegen … Denniel? Hä? Aber der war doch gerade eben noch bei ihm gewesen und hatte behauptet, sich noch irgendetwas über den Zug anhören zu wollen. Hatte er sich letzten Endes doch anders entschieden und wollte den Missetäter selbst in die Schranken weisen? Nicht dass der Fice etwas dagegen hätte, aber wie um alles in der Welt war er dann an ihm vorbeigekommen? „Was ist hier los?“, hallte seine verwirrte Stimme durchs Abteil. Scheinbar sorgte das für Ablenkung genau im falschen Augenblick, denn der Runenritter vor ihm sprang beim Klang seiner Stimme verdutzt zur Seite, sodass er Lasciels Angriff mit der Kette entging und sich diese – wie auch nicht – stattdessen um seine Füße wickelte und den vermummten Magier damit zu Fall brachte. Autsch. Jeglicher Anflug von Schmerz gingen in dem Zorn unter, den der Satyrs Cornucopia Magier jetzt verspürte. Das war der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Am Boden liegend, versuchte er sich wieder aufzurichten und schnauzte dabei den Magier mit der Augenklappe an. „Du willst mich doch echt verarschen! Ist es das, was du willst? Na gut, hier hast du es!“ Und mit diesen Worten richtete der erzürnte Maenor seinen Zeigefinger auf Lasciel, an dessen Spitze ein schwarzes Leuchten entstand. „CERO!“, rief der Achtzehnjährige laut aus und feuerte einen Lichtstrahl auf den Pistolen- und Kettenmagier ab. Da es sich bei ihm natürlich um keinen Hollow sondern einen Magier handelte und dies das Fairy Tail und nicht das Bleach Universum war, handelte es sich bei seinem Angriff natürlich um kein Cero, sondern um den Light God’s Beam. Dabei beließ es der Fice jedoch nicht, sondern stieß die Kette von seinen Füßen ab und rappelte sich wieder auf, wobei seine beiden Hände in schwarzem Licht leuchteten, als sein Mana sammelte und Light God's Holy Fist wirkte. Der wildgewordene Pistolenträger hatte ganz schön fest am Ohrfeigenbaum geschüttelt und gleich würde er von den Früchten kosten. Aber Momentchen mal, hatte er nicht irgendetwas vergessen? In diesem Moment sprang der falsche Denniel von hinten auf den verhüllten Magier und begann ihn von hinten zu würgen. Das zog nach sich, dass Maenor unkontrolliert mit seinen Fäusten um sich schlug, in dem Versuch, wieder Luft zu bekommen und sich von seinem Hascher zu befreien. Chaos war gelinde gesagt noch eine Untertreibung für die Szene, die sich in diesem Abteil gerade abspielte…

Eingesetzte Zauber:

60/ 100


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptySa 29 Jan 2022 - 8:35

[8 / 8]

„Eine brünette Dame? Nein, die habe ich leider nicht gesehen…“
Denniel nickte verständnisvoll, verbeugte sich artig vor dem verwirrten Passagier und eilte weiter.
*Das letzte Mal hat sie also jemand im Speisewagen gesehen… Vermutlich hat sie seitdem ihre Gestalt erneut gewechselt und ist untergetaucht. Was für eine ekelige Magie!*
Das Verwandeln der eigenen Gestalt war so ziemlich der ideale Magieausleger für den gemeinen Tunichtgut. Während der Ausbildung in der Halle der Rune Knights hatte Denniel soviel bereits mitbekommen, doch am eigenen Leib den Frust spüren zu müssen, seinem Gegenspieler ins Gesicht gesehen zu haben, und trotzdem ohne Chance auf Wiedererkennung der besagten Person zu sein, war hart.
Denniel hatte allerdings noch andere Probleme, die schleunigst einer Lösung bedurften, oder besser gesagt: Die brünette Gestaltwandlerin war nicht die einzige Übeltäterin, die es dingfest zu machen galt. Mit neuerlichem Elan verfiel Denniel von seinem leichten Trab in einen angestrengten Spurt, immer mit aufmerksamen Blick nach den anderen Passagieren, um auch ja keinen von ihnen über den Haufen zu rempeln.
*Lasciel… Maenor… Bitte haltet noch ein bisschen durch!*

*Was für ein beschissener Auftrag!*
Da rackerte man sich jahrelang solo ab, um irgendwie über die Runden zu kommen, bekam dann endlich das heiß ersehnte Engagement einer dunklen Gilde, welche Aussicht auf zumindest ein Modikum an Sicherheit und vor allem eine hochmoderne Zahnpflegeversicherung bot, nur um schließlich im Zuge des ersten, gleich des ERSTEN Auftrags so einer beschissenen Situation ausgeliefert zu sein!
*Erst bekomme ich diese faule Schlampe als Partnerin zugeteilt… Ja, schön, ihre Magie ist sinnvoll, aber wenn sie sich darauf beschränkt, andere zu verwandeln, und ansonsten keines ihrer zarten Händchen rührt, was bringt sie mir dann schon? Dann aktiviert sich diese verfickte Barriere, kaum manipuliert man ein itzi-bitzi kleines bisschen an diesem mistigen Zug… Und jetzt kriegt meine Hure von Partnerin es nicht mal auf die Reihe, einen Achtzehnjährigen lange genug zu verführen, um…*
„Ack!“
Sich auf Maenor zu werfen hatte für den falschen Denniel – Fenniel? – just in diesem Moment die schmerzhafte Konsequenz, dass den ungewohnt kleinen Ganoven ein schmerzhafter Fausthieb gegen die Stirn traf. Sein Griff um den merkwürdig vermummten Aufpasser lockerte sich daraufhin ganz von selbst, doch bevor sich die beiden komplett voneinander lösten, gab Fenniel der Discount-Mumie noch einen frustrierten Tritt ins Kreuz.
Eilig rappelte sich Fenniel schließlich wieder auf die Beine und versuchte, mit ein paar schnellen Blicken die Situation einzuschätzen. Noch vor ein paar Augenblicken, als er nur diesem Emo-Zyklopen gegenübergestanden hatte, war Fenniel seines Sieges ziemlich sicher gewesen. Der Kerl schien von Zauberei wenig genug zu verstehen, und mit seiner komischen Fahrradkette kam er in dem engen Lagerraum… -wagon… Bestimmt auch nicht weit. Zudem hatte er für seinen ersten Angriff das Überraschungsmoment auf seiner Seite gehabt!
Mit Ankunft des laufenden Kleiderbergs hatte sich die Situation allerdings in alle Richtungen gleichzeitig entwickelt. Einerseits stand Fenniel nun zwei verhinderten Gesetzeshütern gegenüber, doch andererseits schienen sich die beiden nicht gerade grün zu sein. Vielleicht lag in dieser Zwietracht ja seine Chance, doch noch mit heiler Haut davonzukommen?
*Dafür müsste ich allerdings darauf bauen, dass die zwei Deppen hier diesen grünhaarigen Zwerg nicht gut genug kennen, um meine Verkleidung sofort zu durchschauen. Wenn die sich mit ihm genauso gut vertragen wie untereinander, wäre das zumindest kein sonderlich großes Wunder…*
Fenniels Blick schweifte von den beiden Magiern zu einer auffällig-unauffälligen Holzkiste, die in einer Ecke des zugeräumten Wagons gut sichtbar bis kurz unter die Decke des Abteils ragte.
*Zwei Meter. Wenn ich so nah an das Ding rankomme, kann ich mit ein bisschen mehr Metallmagie sicher zerstören, was auch immer dort drinnen ist. Dann ist die Barriere weg, der Zug komplett lahmgelegt, und dann steht endlich nichts mehr zwischen mir und meiner Belohnung für diesen bescheuerten Auftrag. Außer den beiden Giftzwergen natürlich…*
Am Ende des Tages musste sich Fenniel also um die beiden kümmern, doch wie?
„Ouch!“, rief der falsche Denniel da plötzlich und rieb sich übertrieben sein linkes Auge. „Du hast mich gehauen! Was soll das!?“
Mit einem Blick zu Lasciel meinte er weiter: „Du, ich glaube, das ist einer dieser Gangster, die den Zug überfallen wollen! Wahrscheinlich hat er sich irgendwie in unseren Kumpel verwandelt! Los, lass ihn uns umbring- äh, außer Gefecht setzen!“

*Klingt meine Stimme wirklich so… Weinerlich?*
Während Fenniel versuchte, Lasciel und Maenor weiter gegeneinander aufzuwiegeln, stand der echte Denniel mittlerweile vor der Tür zu dem bewachten Wagon und spähte neugierig durch dessen Schlüsselloch, unentschlossen, was er als nächstes tun sollte.
*Es steht außer Frage, dass mein Spiegelbild dort drinnen einer der Gesuchten ist. Lasciel und Maenor scheinen ihn allerdings gut im Griff zu haben…*
Zumindest hatten die beiden noch nicht endgültig den Kürzeren gezogen, und das war ja schonmal was.
*Darüber hinaus ist dies nun wirklich die ideale Gelegenheit für die zwei, einander etwas näher zu kommen. Und falls etwas passiert, kann ich immer noch von hier aus eine meiner Auren einsetzen, oder mit einem Arm voller Schlafsand in den Wagon stürmen.*
Selbstsicher nickte Denniel sich selbst zu, bevor er sich wieder daran machte, in das Abteil zu spähen. Die Frage eines der Bahnangestellten, die bis eben noch das Abteil bewacht hatten und sich nun laut darüber wunderten, warum ein junger Mini-Runenritter lieber Voyeur spielte anstatt seinen Kumpanen zu helfen, beantwortete Denniel mit einem laxen Abwinken.
„Die beiden kommen ganz gut ohne mich aus, guter Mann. Sagt, habt ihr schonmal etwas über dieses neuartige Konzept namens ’Teambuilding’ gehört?“


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptySa 29 Jan 2022 - 19:43


There is nothing you can do.
Quest Eine Zugfahrt, die lustig ist …

Lash hatte die Situation … unter Kontrolle wäre gelogen. Aber er kam zurecht. Ja, er lag auf dem Boden, sein Kopf pochte von dem linken Haken, den man ihm versetzt hatte und seine Rippen hatten den Sturz nicht genossen. Aber der Engel hatte bereits mehr erlebt als das. Und er hatte etwas anders, auf das er sich konzentrieren konnte. Er hatte eine Aufgabe, und er war ein verbissener, alter Hund. Er würde nicht aufgeben und sich zu Brei schlagen lassen. Einst war er wehrlos gewesen, doch nicht mehr. Nein, nicht mehr. Als schüttelte er alle nervigen Gedanken ab und konzentrierte sich. Er warf seine Kette in Richtung des Beines Denniels, während er zugleich versuchte zu verstehen, was hier los war. Die Kette traf etwas und Lasciel nützte den Ruck, als die Kettenglieder sich kurz verfingen, um sich auf die Knie zu ziehen. Ein Poltern, als jemand zu Boden fiel, brachte ihm Genugtuung und er sah auf. Doch … da stand noch jemanden. Denniel stand immer noch da, während … Sein Gesicht richtete sich nach unten und verzog sich zu einer Grimmasse. „Fuck.“
Besser konnte er die ganze Situation wohl nicht ausdrücken. Wie hieß es so schön, es konnte immer schlimmer werden? Für Lash war jetzt aber die Endstufe erreicht. Anstatt seinen Gegner hatte er eine vermummte Gestalt, ohne Zweifel Maenor, getroffen. Zeitgleich mit ihm richtete der Jüngere sich auf. In Lashs Kopf ratterte es. Hatte man ihn hereingelegt? Ging es hier um etwas anderes und arbeiteten die beiden gegen ihn. Doch er glaubte nicht, dass Maenors Gefühle gelogen waren. Man, das klang ja kitschig. Der Alte schüttelte den Kopf und ließ die Kette los. Er hob die Hände zum Zeichen, dass er es nicht auf ihn abgesehen hatte, da schoss etwas auf ihn zu. Ein Lichtstrahl, selbst für ihn gleisend hell. Lash kniff die Augen zusammen und hielt die rechte Hand vor das Gesicht. Der schmale, elegante Silberring an seinem Mittelfinger leuchtete kurz auf, als sich ein Feld vor seinem Gesicht bildete. Noch sah man den Kettenmagier hindurch, doch er wirkte leicht … anders. Wie durch eine Fensterscheibe oder dergleichen. Das Schild erschien gerade in dem Moment, in dem das Licht ihn traf.
Doch anstatt abgehalten oder geschwächt zu werden ging der Strahl durch es hindurch und traf die linke Seite seines Gesichtes. Hitze tanzte über seine Haut. Lash schrie auf. Er zuckte zurück, drehte sich einmal blitzschnell um sich selbst und streckte die Hand aus. Wieder floss Mana, als er die Kette durch Magnetismus dazu brachte, sich vom Boden aus in seine Hand zu bewegen. Er spürte noch immer das Feuer auf seiner Haut. Feuer? Es war doch kein Feuer gewesen … Nur Licht. Dennoch fühlte es sich so an. Er stand in Flammen, ohne dass diese wirklich da wären. Der beißende Geruch von verbranntem Fleisch war nur in seinem Kopf, doch für ihn änderte das nicht. Lasciel wusste nicht, was hier war und was Vergangenheit. Es verschmolz zu einem. Das Einzige was er wusste, war, dass seine Hände frei waren. Er spürte keine Fesseln an den Handgelenken. Mit einem Schrei kam er Maenor näher, als dessen Hände ihn an den Schultern trafen.
Noch mehr Feuer. Noch mehr Schmerz. Sein Gesicht drückte kein bestimmtes Gefühl mehr aus, doch es war offensichtlich, dass Lash nicht mehr Herr seiner selbst war. Der Engel schwang seine Kette, sein Herz raste unkontrolliert. So ruhig er zuvor gewesen war, so irre griff er jetzt blindlinks an.

Lasciel sah nicht, dass Denniel sich von hinten auf Maenor geworfen hatte, bis seine Kette den Rücken des Jungen statt den Grünschnabel traf und dieser schreiend von ihm abließ. Nicht der Plan der Sache, doch instinktiv richtete der Engel sich nun gegen beide. Und er hatte verdammt viel Wut, verdammt viel Hass in sich. Dass die beiden sich trennten, gefiel ihm nicht. Und da nützte das Gefasel auch nichts. Knurrend kam Lash auf ihn zu und packte ihn an den Schultern. „Halt deine verfickte Klappe!“, zischte er ihn an. Ohne ein Ziel schlug er mit der Faust auf sein Gesicht ein. „Schweig!“, schrie er ihn an. „SCHWEIG!“ Er wollte ihn nicht hören. Er würde ihm auch nicht zu hören. Denniel hatte ihn angegriffen, und auch Maenor. Und Lash war gerade alles andere als besonnen und bereit mit sich reden zu lassen. Stattdessen schlug er auf ihn an. „Mörder. Schweig Mörder. Hör auf mit deinen verdammten Lügen! Hör auf!“ Keuchend rang er nach Luft. Er sah nichts vor sich außer einem mehr von Flammen. Ob er mit Denniel sprach? Nur halb, denn in seinem Kopf geisterte das Bild der Schlange herum, wie ein Geist aus alten Zeiten.
Der Geist, der Lash all das angetan hatte.


@Maenor @Denniel [ 8 ] Kleidung

#LasQ4


Manaverbrach [40/100]:


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Eingangshalle
Bahnhof - Eingangshalle EmptyMo 31 Jan 2022 - 10:06




Eine Zugfahrt, die ist lustig...

Übergreifende C-Rang Quest #8 / @Denniel @Lasciel

Jetzt war endgültig Chaos in dem Abteil ausgebrochen. Der gewürgte Maenor schlug wie wild um sich und erwischte dabei einerseits Lasciel mit seiner Lichtfaust und andererseits traf er auch mehr schlecht als recht den Jungen, der ihn von hinten strangulierte. Dieser Angriff reichte jedoch nicht aus, um ihn loszuwerden. Glück im Unglück also, dass der braunhaarige Magier mit seinem Kettenangriff nicht den Fice erwischte, sondern das Ebenbild von Denniel, was dazu führte, dass dieser schließlich vom Satyrs Cornucopia Magier abließ. Nach Luft röchelnd, taumelte der Licht Godslayer einige Schritte zur Seite und hielt sich den schmerzenden Hals. In dieser dicken Kleidung war ihm im Kampf viel zu warm und stickig, nicht gerade eine tolle Voraussetzung dafür, gut zu Atem zu kommen. Diese kurze Verschnaufpause wurde vom falschen Denniel dazu genutzt, um Stimmung gegen Lasciel zu machen. „Du, ich glaube, das ist einer dieser Gangster, die den Zug überfallen wollen! Wahrscheinlich hat er sich irgendwie in unseren Kumpel verwandelt! Los, lass ihn uns umbring- äh, außer Gefecht setzen!“ Nicht, dass es nötig gewesen wäre, den braunhaarigen Magier noch allzu sehr gegen seinen Kollegen und Mitstreiter aufzustacheln. Maenor und Lasciel waren wie Hund und Katz, wie Feuer und Wasser, sodass sowieso eine Grundspannung zwischen ihnen herrschte. Und nach dem versehentlichen Angriff von Letzterem, war der sowieso pissige Künstler vor Zorn am Rauchen, sodass er den anderen auch von sich aus angegriffen hätte. Allerdings meldete sich etwas selbst durch seinen vor Zorn benebelten Verstand und ließen ihn innehalten. *Gangster? Umbringen? Kumpel?* Der Fice hatte bereits die eine oder andere Stunde mit dem Rune Knight verbracht und obwohl er den anderen ganz und gar nicht als Freund ansah, kamen ihm diese Begriffe aus dem Mund des anderen doch äußerst seltsam vor. Es waren nämlich allesamt Wörter, die der liebe und stocksteife Junge eigentlich nicht nutzte. Also brauchte man nur eins und eins zusammen zu zählen und spätestens jetzt war auch dem Godslayer bewusst, dass es sich hierbei unmöglich um den echten Denniel handeln konnte. Ganz zu schweige von davor, als er ihn körperlich angegriffen hatte. Der Runenritter hatte doch eine höchst effektive Magie, um seine Gegner zu bändigen und zu Boden zu bringen: Schlafmagie. Warum also hatte er den wildgewordenen Lasciel nicht einfach mit seinem Sand beworfen und ihn immobilisiert? Ganz einfach, weil sie es hier mit einem Fake zu tun hatten!

Ehe Maenor etwas sagen geschweige denn etwas gegen Fenniel – falscher Denniel – unternehmen konnte, verlor Lasciel abermals die Kontrolle. Wieder mal war ihm das Glück hold, als sich Fenniel etwas näher an dem einäugigen Magier befand, sodass dieser dessen Frust und Wut abbekam. Wie von Sinnen, begann er diesen anzuschreien und auf ihn einzuschlagen. Die ersten Angriffe konnte der andere noch parieren, ehe die Fäuste des Kettenmagiers durch seine Verteidigung brachen und immer wieder sein Gesicht trafen, sodass er zu Boden ging. Währenddessen steigerte sich der gute Lasciel richtig in Rage und begann damit, den am Boden liegenden Übeltäter als Mörder und Lügner zu bezeichnen. An diesem Punkt war für den Schwertmagier völlig klar, dass Lasciel mehr als nur eine Schraube locker hatte. Sein eigener Zorn war etwas verraucht und er war wieder er selbst, sodass er klar denken konnte. „Ist gut Lasciel, ich glaube, er hat genug.“, sprach Maenor laut aus, als gerade die Nase von Fenniel brach und Blut herumspritzte. „Hör auf!“ Doch so wie der andere im Wahn war, kamen seine Worte nicht zu ihm durch. Und wenn der einäugige Magier so weitermachte, dann würde er Fenniel noch umbringen. Da seine Worte nicht zu seinem Kollegen durchdrangen, zog der junge Mann schließlich sein Schwert und ließ den Knauf mit einem lauten Knacken gegen die Schläfe von Lasciel krachen, was diesen fürs Erste ins Land der Träume schickte. Damit herrschte wieder Ruhe im Abteil, abgesehen vom Wimmern des zu Brei geschlagenen falschen Denniels. Da der wohl so schnell nicht wieder auf die Beine kommen sollte, drehte sich der Fice zum Ausgang um, damit er Verstärkung rufen konnte, die sich medizinisch um seinen Kollegen sowie den Übeltäter kümmern konnten.

Kaum hatte der braunhaarige Godslayer die Abteiltür geöffnet, erblickte er den wohl auf frischer Tat ertappten Runenritter, der das Geschehen wohl beobachtet hatte, statt aktiv miteinzugreifen. Neben ihm befanden sich die beiden anderen Bahnmitarbeiter, welche zuvor das Abteil bewacht hatten und von Lasciel bedroht worden waren. *Der lässt mich ackern und genießt einfach die Show?*, dachte sich der Künstler ungläubig, während er Denniel böse anfunkelte – eine Aktion, die aufgrund seiner Verkleidung wohl vergebens war. Damit man seinen Unmut auch sehen konnte, stemmte er wütend seine Hände in die Seiten. „So, ich hoffe, dass euch die Vorstellung gefallen hat. Das macht dann 500 Jewel pro Nase bitte. Wir sind ja hier schließlich nicht bei der Heilsarmee.“, ertönte es äußerst sarkastisch, während sich seine Blicke in den grünhaarigen Magier bohrten. „Trinkgeld wird auch gerne angenommen, bitte hier einwerfen. Nur große Scheine.“ Bei diesen Worten öffnete er eine Tasche und hielt sie den eher bedäppert dreinblickenden Bahnmitarbeitern sowie anschließend Denniel hin. „Jetzt wo die Arbeit erledigt ist, kannst du dich ja in offizieller Funktion als Runenritter mal darum kümmern.“, teilte er dem anderen nicht sonderlich gut gelaunt mit und zeigte mit dem Daumen hinter sich. „Und fürs Protokoll: Maenor Fice hat den wildgewordenen gildenlosen Magier sowie den Verbrecher zur Strecke gebracht.“ Damit das auch klar war, denn immerhin wollte er die Belohnung kassieren, falls es denn noch eine Belohnung gab. Dass er nicht ganz die Wahrheit sagte – immerhin hatte letzten Endes Lasciel Fenniel überwältigt und zu Brei geschlagen – kümmerte ihn im Augenblick nicht weiter. Dafür war er wirklich ganz und gar nicht amused, dass ihr grünhaariger Anführer nicht nur diesen Schwachmaten da hinten einfach allein hatte losziehen lassen, sondern dass er auch noch den Satyrs Magier dafür genutzt hatte, hinter ihm aufzuräumen. „Tüdelü, ihr blöden Wichser.“, gab der junge Mann schließlich mit einer ausfallenden Handbewegung noch zum Besten und stapfte an dem Trio vorbei, in Richtung des Speisewagens. Vielleicht sollte er lieber noch etwas Leckeres zu essen erhaschen, bevor sie wegen diesem Trottel Lasciel noch Hausverbot oder besser gesagt Zugverbot bekamen. Adé, oh schöne Belohnung und gratis Zugfahren und Schlemmen…

60/ 100

by Kazuya


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