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 Halle der Rune Knights - Exerzierplatz

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Medusa
Herrin der Statuen
Medusa
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BeitragThema: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptyFr 28 Feb 2020 - 13:31

Ortsname: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Art: Freifläche
Spezielles: ---
Beschreibung: Direkt hinter der Halle der Rune Knights befindet sich der Exerzierplatz, auf dem regelmäßig Übungen und Veranstaltungen abgehalten werden. Diesen Platz teilen sich die Rune Knights mit den nicht magisch begabten Runenrittern, sodass hier sehr oft eine Menge Trubel herrscht. An der Südseite befindet sich eine Tribüne, auf der bei Militärparaden die Würdenträger Platz finden, die Mitte ist reserviert für die Königsfamilie.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


Number of Statues: 312
No statue would defy me
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Amon

Amon
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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptyDo 3 Nov 2022 - 22:02



Post I | Outfit


In der Abenddämmerung...

Offplay

Die Abenddämmerung, eine Zeit, in der sich die meisten Personen schon nicht mehr wirklich auf den Straßen oder in Aufenthaltsräumen aufhielten, sondern viel eher in den heimischen vier Wänden anzutreffen waren. Die Abenddämmerung leitete auch den Abschied des aktuellen Tages ein, es bedeutete, das die Sonne unterging und die sternenklare Nacht nicht mehr sonderlich lange auf sich warten lassen würde. Gerade als Daeva mit seinem extremen Hang nach Schönheit war dieser Aspekt natürlich ein klassischer Punkt, denn der Volksmund sagte ja auch aus, dass einen sternenklare Nacht immer wirklich richtig schön anzusehen war. Aber, eine sternenklare Nacht, davon war man dann doch noch etwas entfernt. Nicht weit, aber ein wenig Zeit war ja noch. Schließlich war die Abenddämmerung gerade erst einmal dabei, den Himmel in ein wirklich richtig schönes orange zu hüllen. Doch, wenn man sich etwas anschauen wollte, was auch schön anzusehen war, dann musste man dafür zwangsweise ein Fenster besitzen, doch das war hier an diesem Ort doch eher Mangelware. Im Exerzierplatz waren nur ganz kleine Fenster vorhanden und wenn, dann waren sie sehr weit oben im Raum, das hatte aber auch seinen Grund. Da man hier regelmäßig trainierte, wollte man damit auch verhindern, das etwaige Schäden oder Probleme durch die Fensterscheiben hervorgerufen werden würde. Daher traf man einst diese eher unkonventionelle Art und Weise der Entscheidung, welche sich allerdings auch nicht als falsch herausstellen sollte.

So kam es letztendlich auch, dass sich der Rune Knight Amon Sayed auf den Exerzierplatz verirrte. Dabei hatte er noch nicht einmal irgendwelche Erfahrungen mit dem Nahkampf oder gar mit dem Schwert, eben jener Waffe, die hier auf diesem Platz das größte Übungsrelikt gewesen war. Der Beschwörungsmagier hatte mittlerweile recht viel über die Kunst des Kampfes mit dem Schwert gelesen und bastelte wirklich an der Überlegung, selbst mit dieser Kunst zu beginnen. Schließlich bezeichnete man den Schwertkampf ja auch als Schwertkunst und das war für einen Kunstliebhaber wie ihn natürlich ein entscheidener Aspekt. Es dauerte also wirklich nicht sehr lange, bis er die Überzeugung hatte, aber auch den Willen, dies jetzt auch durchzuziehen. Schließlich war ein hochmütiger Daeva wie er natürlich davon überzeugt, dass er auch das Schwert ohne große Probleme beherrschen würde. - Na, ob er sich da mal nicht irren würde. Doch selbst wenn es so wäre, dann gäbe es ja noch immer den Neid in ihm, also würde eine der beiden Todsünden, die er verkörperte, schon für seinen innerlichen Antrieb sorgen, das zu lernen, was er auch gern erreichen wollen würde. So stand er auch da, in seinem weißen Hakama, den er an der Brust ein wenig geöffnet hatte und darüber einen schwarzen Umhängemantel. Eines seiner Freizeitoutfits in seinem Raum, er rechnete letztendlich nicht damit, das er heute noch auf jemanden treffen sollte.

Komisch war nur, das konnte der leidenschaftliche Koch absolut nicht abstreiten, das es selbst wenn es bereits Abenddämmerung war, wirklich keine Menschenseele mehr in die Hallen der Rune Knights verschlagen hatte. Das war schon relativ komisch, gab es denn nicht auch in der annahenden Nacht immer Kameraden, welche Dienst hatten? Schließlich würden Verbrecher auch nicht schlafen und es gab ja auch fast nichts, was der Daeva mehr verachtete als Verbrecher. So lief er einige Male auf und ab und beobachtete all die Utensilien, die zum Training verwendet wurden. Es war so leise hier, so ruhig, aber er wusste auch, das es wahrscheinlich erst gar nichts bringen würde, wenn er alleine zu trainieren beginnen würde. Aber selbst, wenn Amon schon seit sechs Jahren bei den Knights war, so konnte er doch noch immer nicht so wirklich Freundschaften schließen oder Kontakte knüpfen, obwohl ihm das doch so wichtig war. Das zeigte ihm aber auch nur, das es immer noch große Probleme damit gab, das sich ein Untoter unter den Rune Knights befand. Schließlich wusste ein jeder Ritter, das Amon ein Untoter war und wahrscheinlich lag es eben auch daran, das man ihn bisher noch immer nicht so sehr beachtete.

Nun wagte er sich jedoch etwas wirklich mutiges. Denn er ergriff nun einfach eine Übungswaffe aus Bambus, welches eine echte Waffe symbolisieren sollte. Er hatte aber wirklich Schwierigkeiten, sich darauf zu konzentrieren und die Übrungswaffe ordentlich zu halten. Er brachte also nicht nur Training in diesem Bereich, sondern auch jede Menge Übung. Aber was er wirklich brauchte war eine führende Hand, die ihm zeigte, was er alles tun musste und aus was er achten musste. Schließlich ging es ihm auch darum, ein besserer Rune Knight zu werden und dafür zu sorgen, sich in jeder Hinsicht zu verbessern. "Es ist wirklich schwieriger als ich dachte. Aber, ich werde auch diesen Aspekt noch beherrschen. Irgendwann werde ich auch das Schwert zu meinen persönlichen Kunstwerken zählen können." Murmelte der Daeva so vor sich hin, als er plötzlich ein Geräusch gehört hatte. Näherte sich da doch tatsächlich jemand dem Exerzoerülatz? Jetzt, zu Beginn der Abenddämmerung? amon selbst konnte es nur recht sein, er wäre froh über ein wenig Kontakt an diesem herannahenden Abend gewesen. Dahingehend hoffte er also doch auf das Beste. "Ist da jemand? Ich habe doch gerade ein Geräusch gehört." Sprach er etwas bestimmend in die Richtung, aus welcher er das Geräusch letztendlich wahrgenommen hatte. Er konnte ja nicht ahnen, wer ihn da zu so später Stunde noch besuchen kommen würde...

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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptyFr 4 Nov 2022 - 11:48

Outfit
[ 1 ]

Obwohl die Sonne bereits unterging, waren die Trainingshallen noch immer voll. Wahrscheinlich wollten die meisten der Kameraden bis zum Abendessen durchziehen, ehe sie die Trainingsräume verließen. Einen Moment lang war Aska am Eingang gestanden und hatte nach bekannten Gesichtern gesucht. Aber weder Cassius, Helena noch drei andere Bekannte, welche sie in der Gilde hatte, waren zu sehen. Unter Fremden trainieren? Das wäre ihr unangenehm. Unbemerkt machte die Magierin kehrt und verließ die Trainingshallen wieder. Wohin? Crocus Town war eine dicht besiedelte Stadt und enorm groß. Bis sie eine geeignete Freifläche gefunden hatte, wäre es endgültig dunkel. In Magnolia Town war das einfacher gewesen. Seufzend marschierte Aska weiter. Vieles war dort einfacher gewesen. Das Leben in der Gilde, die Freunde, auf die man immer traf, der Ziehvater in der Nähe und das Grün um die Stadt war schnell erreicht. Seit fast drei Monaten lebte Aska schon in Crocus Town. Seither hatte sie die Prüfungen abgelegt, bereits drei wichtige Aufträge bekommen und sogar eine Sonderrolle als Mentorin war ihr anvertraut worden. Es war die richtige Entscheidung gewesen, doch glücklich war die mächtige Magierin nicht. Eines Tages würde sie es wieder sein, aber noch schmerzten Heimweh und Einsamkeit zu sehr.

Doch wie immer ließ Aska sich nichts anmerken. Ihre Miene war unberührt sachlich, der Gang stolz und elegant wie eh und je. Sie folgte einem bestimmten Ziel. Es war zwar unüblich, aber der Exerzierplatz war um diese Tageszeit meist leer. Übungen wurden bei Tag abgehalten, anderenfalls wusste man in aller Regel Bescheid. Und wie hoch war die Wahrscheinlichkeit einer unangekündigten, außerordentlichen Übung? Dieses Risiko ging Aska gerne ein. Draußen angekommen hielt die Blonde allerdings schnell wieder inne. Durch ihr Devil’s Ear hörte sie bereits von weitem eine fremde Stimme klar und deutlich. Oh, das klang fast so, als trainierte hier schon jemand anders. Die Stimme war eindeutig einem Mann zuzuordnen, welcher wohl Ansprüche an seine Fähigkeiten stellte. Gut so, nur so könnte man weiterkommen. Neugierig trat Aska wieder ein paar Schritte nach vorn, um den Fremden sehen zu können. Oh.. Der.

Dämonen.. Aber auch Völker wie Vampire, Wiedergänger und in welch Kreaturen die Untoten sich auch immer aufteilten, waren nicht gerade Askas liebster Umgang. Von einem besonders geschwätzigen Kameraden, Korporal Brom, welcher nicht müde wurde, Askas Aufmerksamkeit für sich zu beanspruchen, hatte sie erfahren, dass dieser Mann dort ein Untoter war. Er sei zwar bereits seit vielen Jahren ein Mitglied bei den Rune Knights, aber seine Abstammung schien es ihm hier nicht leicht zu machen. Aska verstand das nur zu gut, denn auch sie hatte große Vorbehalte. So machte die Devilslayerin einen Schritt rückwärts, um wieder zu gehen.

„Bitte... erinner dich an Zahar, das Echsenmädchen... Nicht an mich. Kannst du das für mich tun...?“, hallten die Worte der dämonischen Zahar in ihren Gedanken wieder. Ihre liebste Freundin, die Person, welche ihr so wichtig war, war zu Teilen ein Dämon. Und Aska, einem rechtsschaffenden Mensch, wurden durch die eigene Magie dämonische Kräfte und Merkmale verliehen, aktivierte sie Devil‘ Demise.

Aska biss die Zähne zusammen. Sie wusste es doch mittlerweile besser. Sie wollte nicht mehr Schwarz und Weiß denken. Und dieser Mann dort war ein Rune Knight, seit vielen Jahren. Nicht wie diese Gina, welche nur kurze Zeit infiltrierte und dann verschwand. Was sollte schon passieren? Sie war in ganz Fiore bekannt als Dämonentöterin Aska. Und wenn Korporal Brom jemanden nicht mochte, dann sollte das vielleicht hinterfragt werden.

Entschlossen ging Aska wieder weiter zum Platz und zog ein Bambusschwert aus dem Sammelkrug. Dabei verhielt sie sich absichtlich nicht leise, um die Aufmerksamkeit des Fremden bewusst auf sich zu ziehen. Er sprach in ihre Richtung und Aska lächelte aufgrund seiner Aussage leicht. Sie hatte den Griff des Bambusschwertes in der rechten Hand und die ungefährliche Klinge lag locker in ihrer linken, eine eindeutig defensive Haltung. „Guten Abend“, sprach sie ihn freundlich, aber dennoch verhalten an. „Das Schwert zu einem persönlichen Kunstwerk zählen“, wiederholte sie seine Worte und blickte ihn direkt an. Zwischen ihnen lagen noch einige Meter Abstand, aber das reichte Aska auch vorerst. Sie war trotz ihrer Mühe, ihn nicht zu verurteilen, vorsichtig. „Das klingt nach harter Arbeit und viel Disziplin“, dachte sie laut nach und lächelte dann sogar leicht. Zur Untermalung zog sie das Bambusschwert in ihrer Hand nach oben, um es dann einmal etwas fester in der linken aufkommen zu lassen. „Teilt Ihr diesen Platz denn?“ Er war schließlich zuerst hier gewesen.


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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
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Post II | Outfit


In der Abenddämmerung...

Offplay

Es gab wirklich noch viel zu lernen für einen Mann wie ihn, auch wenn er sich bereits seit einigen Jahren bei den Rune Knights befand. Er hatte gerade in verschiedenen Bereichen, die sich noch unterrichten lassen würden, noch Probleme, wirklich gut zu sein. Aber, das lag wohl nicht nur daran, das er ein Wesen war, das von anderen Personen gerne gemieden wurde, sondern auch, das er sich als Person des Hochmutes stehts für besser und talentierter hielt als alle Anderen es eigentlich sein könnten. Natürlich brachte dies nicht nur gute Moral, denn selbstverständlich gab es auch Personen, die sogar die Mehrheit davon sein würde, die es nicht unbedingt gutheißen können würde, wenn da ein Niemand einfach auftaucht und sich selbst groß in Szene setzt, nur um zu sagen, das er selbst alles sehr viel besser könne, als alle Anderen. Das dies nicht lange zum Erfolg führen würde und dafür auch Sorge tragen würde, das sich andere Personen angeeckt fühlen könnten, das war eigentlich vorprogrammiert. Der Daeva aber hatte keine Augen dafür, in diesem Bereich falsch zu liegen, denn seine beiden personifizierten Todsünden, der Hochmut und der Neid, waren jetzt nicht unbedingt dafür bekannt, das sie so große Problemlöser gewesen sind. Gleichwohl waren diese beiden Aspekte auch nicht gerade sehr gut darin, eine Basis zu finden, wenn es darum ging, etwas auf einem diplomatischen Weg zu lösen. Diese zwei Aspekte standen eigentlich nur darum im Vordergrund, die Person, von der sie kommen, zu verhelfen, im Mittelpunkt zu stehen und genau so war es bei Amon schon immer gewesen.

Eines hatte der Daeva aber schon seit geraumer Zeit bemerkt. Kein Mitglied der Rune Knights vertraute ihm wirklich vorurteilsfrei, jeder hatte so seine Probleme damit, was er war und das er überhaupt ein Mitglied der Ritter gewesen ist. Aber, die Frage die sich stellen musste war ja die, ob der Sayed denn überhaupt etwas dafür konnte, das er zu einem Daeva gemacht wurde und damit im eigentlichen Sinne ein Rachegeist gewesen war? Er hatte es sich schließlich nicht ausgedacht und auch nicht unbedingt gewünscht, in der Blüte seines Lebens ermordet zu werden, nur um dann als untote Kreatur wieder ins Leben zurückgerufen zu werden. Amon setzte der Gedanke schon etwas zu, das ihm in der Gilde wirklich kaum jemand vertraute, geschweige denn wirklich eine Chance gab, aber da musste er nun einmal durch, irgendwann würden sie bestimmt auch ihm gegenüber vorurteilsfrei werden und ihn schlussendlich akzeptieren. Auch, weil Amon sich selbst einer großen Schwächung aussetzte, da er bekanntlich sehr gerne Freunde haben möchte. Daher geht er bei diesem Unterfangen auch so weit. Er kannte diese Blicke, die er verspüren musste, wenn das Gelbauge einen Raum betrat oder wenn er auch nur daran dachte, etwas vorzutragen. Dabei war er doch kein schlechtes Wesen, er versuchte mit aller Macht, das zu verteidigen, was ihm wichtig war, nämlich den Ruf der Gilde. Schließlich hatte Amon für einen Verbrecher grundsätzlich schon einmal kein Erbarmen übrig, ganz egal, was auch immer für ein Verbrechen begangen worden ist, dahingehend waren alle Verbrecher gleichhart zu behandeln.

So stand er da in seinem Hakama, in einem wirklich sehr luftigem Aufzug, den er aber auch nur dann trug, wenn er dachte, das er allein wäre und wenn niemand auch nur ansatzweise in seiner Nähe sein könnte. Heute hatte er dazu ein Risiko begangen, in dem er in diesem Hakama sein Quartier verlassen hatte, um den Exerzierplatz aufzusuchen und natürlich sollte ihm dies zum Verhängnis werden. Denn wie er da so stand, war es natürlich nur logisch, das sich ein Geräusch auftat und er somit durch das Bemerken eben dieses nicht mehr allein sein konnte in diesem Raum in dieser Dämmerung des Abends. Doch der leidenschaftliche Koch und insgeheim auch noch ein ziemlich hübsch anzusehender Kerl wollte natürlich wissen, woher das Geräusch denn kam und staunte dann auch nichts schlecht, als er den Besuch vor sich empfing, denn mit dieser großen Überraschung hatte er mit Sicherheit nicht gerechnet. Denn mit Aska van der Velden tauchte die sehr berühmte Dämonentöterin bei ihm auf. Dem Daeva war sofort klar, was für eine ranghohe Kameradin und Magierin da vor ihm stand und entsprechend respektvoll versuchte er sich nun auch zu verhalten. Das stand außer Frage.

"Guten Abend." Entgegnete er der jungen Kriegerin. Amon wusste, das ein normales Verhalten immer noch das Beste war und jedes übertriebene Handeln eben einfach nur übertrieben gewesen wäre. Denn jeder Andere hätte jetzt mit einem Kniefall oder sonst etwas reagiert, doch der Daeva nicht, denn er setzte auf eine andere, höfliche Gestik. So verneigte er sich leicht vor der jungen Dame, um ihr den gebührenden Respekt zu zollen. "Es ist auch harte Arbeit. Ich mag die bildende Kunst sehr, mit allem was dazu gehört. Aber ich habe noch kein Talent für den Schwertkampf entwickelt, das möchte ich jedoch ändern. Deshalb kommt auf mich eine sehr große Menge Arbeit zu." Der Sayed legte das Übungsschwert, was er sich gerade noch genauer angeschaut hatte, beiseite, um sich voll uns ganz auf Aska konzentrieren zu können. Freundlich und warmherzig zeigte er sich ihr gegenüber, schließlich war ihm jedes Mitglied der Gilde wichtig gewesen. Er war ja an sich auch kein schlechter Daeva gewesen. Vorsichtig zog der Sayed seine Hand aus dem Hakama und streckte diese Aska entgegen, dabei waren seine schwarz lackierten Fingernägel deutlich sichtbar gewesen. "Wir sind uns bisher noch nicht begegnet, nehme ich an. Amon Sayed, sehr erfreut, Euch kennenlernen zu dürfen." Die Frage, ob der Sayed den Trainingsplatz teilen würde, war keine Frage, über die er sehr lange hätte nachdenken müssen. "Der Raum ist groß genug. Ich wäre ein schlechter Kamerad, würde ich diesen Ort für mich beanspruchen. Nein, das gibt es nicht. Es wäre mit eine Ehre, wenn Ihr den Platz mit mir teilen würdet." Ebenso überlegte Amon, ob er zum -san oder zum -sama übergehen sollte? Eigentlich bot sich mehr das -sama an, aber das war eine Frage, die er nicht zu unüberlegt beantworten sollte. Dennoch war es für ihn ganz schön, solch eine nette Begegnung an diesem Abend haben zu können. "Darf ich fragen, was Euch hier zum Exerzierplatz führt? Die meisten Kameraden befinden sich doch nun zu so später Stunde bereits in ihren Quartieren?" Ja, ein klein wenig neugierig war Amon schon, wenngleich er auch hoffte, das Aska nicht direkt durch ein Vorurteil ein falsches Bild von dem Daeva bekommen hatte...

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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySa 5 Nov 2022 - 23:14

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[ 2 ]

Die Überraschung in seinen Augen war Aska nicht entgangen. Das war nicht weiter unüblich, schließlich hatte er den Platz zu dieser Tageszeit für sich allein gehabt und war mit seinem Training beschäftigt gewesen. Dass die Verwunderung zum Teil auch ihrer Person galt, das bedachte Aska in diesem Moment gar nicht. Innerhalb der Gilde fühlte sie sich tatsächlich weniger durch ihre Berühmtheit belästigt. Aska war keine Person mehr, welche sich im Ruhm sonnte. Sie hatte sich in den letzten Monaten sehr verändert. Zuvor hätte sie zum Beispiel auch keinerlei Ambitionen gehabt, einen Untoten friedlich anzusprechen. Dieser verneigte sich leicht, aber respektvoll vor ihr und begrüßte sie ebenfalls. Er mochte also die bildende Kunst? Interessant, mit solchen Dingen hatte sich die junge Frau noch nie auseinandergesetzt. So betrachtet hatte ihr Leben bisher nur daraus bestanden, zu einer lebenden Waffe zu werden. Außer dem Lesen hatte sie keine Leidenschaft, schon gar nicht wenn es darum ging, kreativ zu sein. Es war eigentlich traurig.. Ein verhaltenes Lächeln zierte ihre Lippen. „Immerhin macht Ihr Euch nichts vor und nehmt dieses Vorhaben nicht auf die leichte Schulter. Ich persönlich bin ein Freund von hohen Selbstansprüchen und Zielen“ Aber das überraschte ihn vielleicht auch nicht.

Aufmerksam beobachteten die karamellfarbenen Augen Askas jede Bewegung des Untoten. Er legte das Übungsschwert weg und zog seine Hand aus dem Hakama. Erstmals betrachtete sie dabei ihr Gegenüber etwas genauer. Er war ein ganzes Stück größer als Aska und hatte schulterlanges, schwarzes Haar, welches durch ein paar rote Strähnen auffiel. Seine Augen hatten eine auffällige gelbe Farbe. Besonders speziell war, dass er diese durch Eyeliner und Lidschatten betonte. Es passte zu den schwarz lackierten Fingernägeln. Anscheinend machte sich dieser Mann auch selbst zu einem Kunstwerk. Die Fingernägel waren Aska aufgefallen, als er ihr die Hand reichte. Sie sah diese an, blickte dann wieder in sein Gesicht, um die Augen danach erneut auf die Hand zu richten. Schließlich hob Aska auch ihrerseits die rechte Hand und nahm die Geste der Begrüßung an. „Das ist richtig. Über flüchtige Blicke gingen unsere Begegnungen bisher nicht hinaus. Freut mich ebenfalls, ich bin Aska van der Velden

Die Magierin war nun wirklich keine Person, welche sich leicht blenden ließ. Amon machte einen freundlichen Eindruck, wirkte auch sehr regelkonform und anständig. Aber es würde schon deutlich mehr als eine Begegnung brauchen, um die distanzierte Frau zu überzeugen. Aber sie war ihrerseits nicht kaltschnäuzig oder prüde. Sie ließ die Hand des Mannes los und ging zwei, drei Schritte rückwärts. Dabei drehte sie locker, aber sehr gekonnt das Bambusschwert in ihrer Hand und hielt es in einem geschickten Manöver mit dem Ende voraus in seine Richtung. Es bestand natürlich zu keiner Sekunde Gefahr, schließlich war Aska extra zurückgetreten und es war nur Bambus. Ein Grinsen lag auf ihrem Gesicht: „Sehr gut! Es wäre nicht schön gewesen, hätten wir uns um den Exerzierplatz streiten müssen“, scherzte sie und nahm das ungefährliche Übungsschwert natürlich sogleich wieder weg. Hoffentlich nahm er ihr den kleinen Ulk nicht übel?

Die Frage, was sie hier machte, konnte Aska leicht beantworten. Es war ihr nur etwas unangenehm, die Gründe dafür zu nennen. „Um diese Uhrzeit hat man hier viel Ruhe. Ich bin es gewohnt, allein zu trainieren. Oder in sehr kleinen Gruppen. Im Moment sind die Trainingshallen überfüllt und.. ich finde es nicht besonders angenehm, unter so vielen Fremden zu trainieren“ Die Menge der Leute störte Aska durchaus ein wenig. Aber es wäre erträglicher, hätte sie mehr Kontakte bei den Rune Knights. Es war nicht einfach, hier Anschluss zu finden. Aber wem erzählte sie das? Fragend sah die Blonde zu ihrer neuen Bekanntschaft. „Und Ihr? Wolltet Ihr auch dem Trubel entfliehen? Oder mögt Ihr keine Zuschauer beim Training?“ Ein stichhaltiger Grund! Aska selbst mochte es gar nicht, wenn ihr Leute zusahen. Wer legte auch gern seine Fähigkeiten offen?


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Amon

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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySo 6 Nov 2022 - 0:18



Post III | Outfit


In der Abenddämmerung...

Offplay

Es war durchweg eine Überraschung gewesen, die de Sayed hier zu dieser Uhrzeit erlebte. Er hatte ja mit allem gerechnet, aber nicht damit, das er hier auf Aska Van der Velden treffen würde. Die Runenritterin war ziemlich bekannt, denn sie war eine ziemlich talentierte, mutige und sehr ehrbare Magierin gewesen. Es stimmte zwar, sie hatten sich selbst bisher nur über flüchtige Blicke gesehen, wenn denn das auch schon das Maximum war, aber persönlich miteinander gesprochen hatten sie bisher noch nicht. So war es auch nicht weiter verwunderlich, das er junge Mann, dessen Äußeres dem eines 25-jährigen jungen Erwachsenen glich, auch sehr erfreut darüber war, jetzt, hier und heute so persönlich auf die Van der Velden treffen zu dürfen. Nicht viele würden bei seinem Anblick schätzen, das er bereit einhundert Jahre alt war, aber genau das machte ihm nichts aus. Selbst, wenn er schon vor vielen Jahren gestorben war, konnte er doch mit einer neuen Zeit wiedergeboren werden, eine Zeit, die nicht mehr verehen würde, eine Zeit, in der er nun alles tun konnte, was er wollte und solange er das wollte, denn er wusste, das die Zeit und vorallem die Vergänglichkeit ihm nicht mehr zusetzen würden. Aber dennoch, es war für ihn immer wieder schön, wenn er auf andere Personen traf, mit denen er sprechen konnte, denn seit dem Zeitpunkt seines Todes hatte er stehts Probleme damit gehabt, wirklichen Anschluss an irgendetwas zu finden, denn ein jeder hatte eigentlich seine persönlichen Vorbehalte oder defizite gegenüber Untoten gehabt und da war Amon eben auch keine Ausnahme gewesen.

Während Amon der jungen, aber freundlichen Aska die Hand zur Begrüßung reichte, erblickte er ihr verhaltenes Lächeln auf den Lippen, was er als nachdenkliche Gestik vermutete. Er würde sich niemals anmaßen, nachzufragen oder es zu thematisieren, aber der Sayed hatte eine ausgesprochen scharfe Beobachtungsgabe und ihm fielen solche Kleinigkeiten eher auf, als etwaige größere Dinge. Denn oftmals sind es ja nur die kleinsten Unzulänglichkeiten, welche die größte Wirkung entfalten können. Daher war sein Blick recht geschult und er achtete eben vermehrt auf solche Dinge. Die Beobachtungsgabe war eben auch eine seiner größten Stärken gewesen. Etwas, was ihn schon immer begleitet hatte. Bestimmt würde sich Aska aber über sein persönliches Aussehen wundern, über seine lackierten Fingernägel oder seinen Lidschatten, mit dem er seine Augen in Szene zu setzen versuchte. Das der Sayed einen Hang zur Schönheit hatte, schien sehr offensichtlich zu sein. Allerdings verband ihn noch viel mehr mit solchen Dingen, beispielsweise war er ja auch ein recht guter Koch und kümmerte sich grundsätzlich selbst um seine Verpflegung. Darüberhinaus war aber auch er eine Person, die eine andere Person gern begutachtete. So schaute er bei ihrer Begrüßung natürlich auch Aska ins Gesicht und dann einmal ihren Körper entlang. Ihm fiel sofort auf, das sie eine sehr feminine Ausstrahlung hatte und ihre Konturen im Gesicht engelsgleich anzuschauen waren. Aber auch ihre lange Haarpracht und ihre dunkelblonde Haarfarbe hatten ihren Anteil daran, das sie eine hohe Attraktivität ausstrahlte. Amon hatte einen Blick für Schönheit, da er generell alles, was Schönheit ausstrahlte, mochte. Und der Daeva erkannte in ihr pure Schönheit, was etwas sehr schönes war.

"Selbstkritik ist immer noch ein sehr wichtiges Unterfangen. Denn es hilft einem nur dabei, sich zu verbessern. Man kann zwar sagen, das man sowieso schon talentiert ist, aber das hat wenig mit der Realität zu tun. Deswegen ist es sehr wichtig, das man die Fähigkeit besitzt, sich selbst reflektieren zu können." Und das von einem Daeva, der den Hochmut und den Neid repräsentierte. Man lernte eben einfach nie aus, er selbst in diesem Zusammenhang aber auch nicht. Amon war stehts auf der Suche, sich selbst immer weiter verbessern zu können, damit es nichts geben konnte, was ihn in irgendeiner Weise schlecht darstehen lassen könnte, dahingehend hatte er einen sehr hohen Selbstanspruch. "Ich hoffe, Ihr könnt meinen Aufzug verzeihen. Ich hatte nicht erwartet, jetzt noch jemanden zu treffen. Sonst wäre ich Euch sicherlich nicht so entgegen getreten, Aska-san." Ja, der Runenritter hatte tatsächlich nicht damit gerechnet, generell noch auf irgendjemanden zu treffen, wo er doch sowieso von den meisten Rittern gemieden wurde.

Interessant war, wie er beobachten konnte, wie sie zwei Schritte zurücksetzte und das Bambusschwert dann in seine Richtung ansetzte. Ein gekonnter Schwung, man erkannte sofort, das sie sehr erfahren im Umgang mit dieser Art der Waffe war. Generell zeigte Aska auch in ihrer Ausstrahlung sehr viel Erfahrung, selbst im zwischenmenschlichen Bereich, das war dem Daeva auch nicht entgangen. Es überraschte ihn aber schon ein wenig, das sie selbst ein Freund von hohen Selbstansprüchen und Zielen gewesen war. "Anhand Eurer Bewegung lässt sich schnell erkennen, wie erfahren Ihr mit dem Schwert seid. Es ist beeindruckend. Es waren nur zwei Schritte zurück und doch nahmt Ihr eine perfekte Position der Distanz ein. Wäre ich Euer Gegner, hättet Ihr mich bereits in einer perfekten Ausgangslage." Dann legte sich wiederum ein Lächeln auf das hübsche Gesicht des Daevas. "Ganz wie es von einer erstklassigen Ritterin wie Euch zu erwarten war, Aska-san." Wie hatte immerhin den S-Rang inne, dies wusste auch ein so unbedeutender Ritter wie Amon es einer war. Der Respekt ihr gegenüber war dennoch sehr hoch. Natürlich nahm er ihr ihren kleinen Spaß nicht übel, wie hätte er das auch tun können? "Aber keineswegs. Im Zweifel hätte ich diesen Platz einer so schönen Frau wie Euch sehr gerne überlassen, Aska-san."

Es war lieb und zuvorkommend, das Aska ihm auf seine Frage antwortete, was sie um diese Uhrzeit hierher verschlug. Dabei ging es ihn ja eigentlich gar nichts an. Aber das zeigte einmal mehr, wie erfahren sie wirklich gewesen ist. Es lag in ihr keine Spur von Arroganz, sie war nicht abgehoben, sondern bodenständig, obwohl sie eine so ranghohe Magierin war. Allein das beeindruckte den Ritter schon maßgeblich. Der Schwarzhaarige mit den roten Strähnen im Haar schaute seine neue Bekanntschaft weiter in die Augen, er beantwortete ihre eigens gestellte Frage aber natürlich nur zu gern. "Es gibt viele Dinge, die ich gern mag, Aska-san. Kochen beispielsweise. Aber eben auch bildende Kunst. Die Kunst, ein Schwert zu führen gehört da ebenfalls dazu. Deshalb bin ich hier, um zu lernen." Kurz hielt der Daeva inne. Sein Blick wich von ihren Augen gen Boden ab, aber nur für Sekunden, dann schüttelte er sich kurz und blickte ihr erneut in die Augen. "Ihr habt sicherlich auch schon davon erfahren, das ich ein Daeva bin, also ein Untoter, nicht wahr? So ziemlich jeder Runenritter ist darüber informiert." Erneut war er kurz still. Es war gerade nicht einfach, das zu erklären, hatte er doch Sorge, das Aska ihn auch in eine Schublade stecken und sich von ihm abwenden würde. "Ich habe keine andere Wahl, als zu solch einer späten Stunde allein hier zu sein und zu lernen. Wisst Ihr, die anderen Ritter haben ihre Vorurteile gegenüber Untoten. Das kann ich Ihnen auch nicht verübeln. Entsprechend haben sie auch Vorurteile gegenüber mir. Dadurch fällt es mir natürlich schwer, meinen Platz zu finden und Anerkennung zu erhalten, obwohl ich bereits sechs Jahre bei den Rittern bin. Man meidet mich einfach so gut es möglich ist." Kurz strich sich der Sayed eine Strähne aus dem Gesicht.

"Ich wurde allerdings entgegen aller Erwartungen von den Rittern aufgenommen, obwohl ich ein Untoter bin. Obwohl ich seit meinem Tod vor über 80 Jahren eine lange Zeit nichts mit mir anzufangen wusste. Genau deshalb möchte ich den Rittern etwas zurückgeben und beweisen, das nicht alle Untote so schrecklich sind. Das es auch Untote gibt, denen man ihr Vertrauen schenken kann." Obwohl es gerade eine nicht ganz so schöne Sache für den Daeva war, wandte er seinen Blick nicht ab, denn das wäre einfach nur ein schlechtes Zeichen. Er wusste nun einmal, was er war und das es so war, wie es war. Er konnte nichts Anderes tun, außer das Beste, was es in dieser Situation zu tun gab. "Bitte entschuldigt, Aska-san. Ich wollte Euch damit jetzt nicht langweilen. Bitte vergesst das einfach wieder." Amon versuchte, diesen Punkt einfach wegzulächeln. Schließlich gab es interessantere Themengebiete. Sogleich versuchte er, das Thema auch auf etwas interessanteres zu lenken, beispielsweise auf... Schönheit. "Ich mag Dinge sehr gerne, die schön anzusehen sind. Blüten in der Frühlingszeit, eine sternenklare Nacht, Bilder, Gemälde und Skulpturen beispielsweise. Auch Ihr besitzt eine sehr bezaubernde Schönheit, Aska-san. Eure karamellfarbenden Augen sind ein Blickfang, man verliert sich darin. Ein schöner Kontrast zu Euer Haarfarbe und Eurem sehr schön anzuschauenden Gesicht." Da merkte der Daeva, das er doch ein wenig zu sehr vom Thema abkam, daher wollte er das auch beenden. Er war ebn auch ein großer Liebhaber von Romantik, aber das gehörte hier nun wirklich nicht hin. "Ich bitte um Verzeihung, meine Detailverliebtheit kam wieder einmal zum Vorschein." Dann lief der Daeva ein paar Schritte. Er hoffte sehr, das sein kleiner Aushänger in seine persönliche Gedankenwelt ihn nicht zu unbeliebt gemacht hatte, denn das war das Letzte, was er wollte. Denn eigentlich freute er sich sogar sehr, das er gerade Gesellschaft hatte und nicht wieder einfach nur die ganze Zeit gemieden wurde. "Nun, Aska-san, was ist mit Euch? Gibt es etwas, was Ihr besonders gerne mögt? Das Schwert vielleicht? Literatur? Oder die Ruhe? Dürfte ich Euch danach fragen?" Gespannt wartete der Daeva auf eine Antwort der jungen Dame, denn es begann schon, ihn zu interessieren.


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Erst als Amon es direkt ansprach, wurde Aska bewusst, dass er ziemlich luftig gekleidet war. Reflexartig glitten ihre Augen über seinen Hakama, wobei sie merkte, was er meinte. Er hatte sich anscheinend nicht die Mühe gemacht, noch etwas darunter zu tragen - zumindest um seine Brust zu bedecken. Nun, schämen müsste er sich für diesen Anblick ja nicht. Und obwohl es unangenehm war, fragte sich Aska dennoch in derselben Sekunde, ob ein Oberteil das einzige war, was fehlte, wenn man davon sprach, dass er „nichts drunter“ hatte. Wie dem auch sei, fragen würde sie nicht, es war ihr auch ehrlich gesagt einerlei. Nach ihrer letzten Quest mit Helena würde Aska nie wieder jemanden für Freizügigkeit verurteilen können. „Macht Euch darüber keine Gedanken“, versicherte sie ihm also und zog kurz darauf ihr Spielchen mit dem Bambusschwert durch. Es war schön, dass Amon es ihr nicht verübelte, sondern es mit einem Lächeln würdigen konnte. Nicht nur das, er hatte auch ein Auge für ihre meisterhafte Schwertkunst. Ja, Amon hatte recht. Aska war eine erstklassige Ritterin, dementsprechend legte sich auch ein stolzes Lächeln auf ihre Lippen. Es war doch schön, wenn man gewürdigt wurde! Aber immer schön demütig bleiben: „Es liegt nur daran, dass ich vom besten gelernt habe“, verriet sie dem Kameraden, wobei man Aska weiterhin ansehen konnte, dass sie die Wertschätzung durchaus genoss. Na, sie kämen schon gemeinsam mit dem Exerzierplatz zurecht. Das nächste Kompliment des Untoten war jedoch von anderer Natur. Diesmal galt es ihrem Äußeren. Sofort wich sie seinem Blick zur Seite hin aus, senkte den Kopf kaum merklich. Dabei lächelte sie aber nicht verlegen oder dergleichen, vielmehr zeigte ihr Ausdruck, wie unerwartet das kam. Sie spürte die Hitze in ihrem Gesicht aufflammen, welche ihre Wangen rot färbte. Ein Glück, dass das Thema schnell auf die Situation zurückkam!

Amon war mit ähnlichen Zielen hierher gekommen. Allerdings unterschieden sich die Gründe der beiden Ritter maßgeblich. Aska trainierte lieber allein oder mit Vertrauten wie Cassius oder Helena. Aber sie wusste, dass sie nur ein Wort sagen müsste und viele Ritter in der Trainingshalle würden sich darum reißen, mit ihr trainieren und von ihr lernen zu können. Aber das wollte Aska nicht. Sie war kein Vorbild. Sie hatte ernsthaft versucht, ihre liebste Freundin anzugreifen. Mit dem Ziel, sie zu töten. So jemand sollte niemanden trainieren. Aber Amon war den Umständen geschuldet dazu gezwungen, stets allein zu sein. Er wurde gemieden, weil er ein Untoter war. Und Aska konnte es verstehen, denn auch sie hatte Vorbehalte. Doch war ihr schmerzlich bewusst geworden, dass auch sie als lebendiger Mensch in der Lage war, schreckliche Dinge zu tun. Konnte die eigene Existenz überhaupt festlegen, ob man gut oder böse war? „Ich habe davon erfahren, ja“, gestand sie ihm also offen ein und lauschte seiner Geschichte.

Die Augen der Dämonentöterin wurden groß, als Amon davon sprach, dass er bereits seit achtzig Jahren tot war. Es war verwirrend, denn vor ihr stand ein junger Mann, welcher nur wenige Jähre älter zu sein schien, als sie selbst. War das also der Fluch der Untoten? Sie lebten in einer Hülle, welche kaum mehr Merkmale des Lebens zeigen konnten? Es passte gar nicht in das Bild der jungen Frau, welches sie von Untoten hatte. Amon wollte etwas zurückgeben? Und dafür suchte er sich die Gilde, welche für Rechtschaffenheit und für die Erhaltung des Friedens in Fiore kämpfte? Immerhin, seit sechs Jahren war er bereits ein Mitglied. Und dennoch kämpfte er mit Vorurteilen und Ausgrenzung durch die anderen Ritter. Aska wusste nicht, ob das fair war. Sie verstand beide Seiten. Aber erst kürzlich wurde ihr auf brutale Art und Weise aufgezeigt, dass man seine Umwelt nicht in Gut und Böse kategorisieren konnte. „Ihr habt mich damit nicht gelangweilt. Im Gegenteil, Eure Worte regen mich zum Nachdenken an“, versicherte sie ihm höflich, wenngleich ihr Lächeln aufgrund der Thematik noch nicht zurückgekehrt war. Sie hätte viele Fragen an ihn.. doch war sie nicht sicher, ob derart persönliche Fragen zu seinem Tod und dem Leben als Untoter zwischen zwei Fremden in Ordnung waren.

Doch dem Schwarzhaarigen schien dieses Thema so unangenehm zu sein, dass er es schnell wechselte. Stattdessen kam er auf etwas zu sprechen, woran er viel Freude hatte. Er mochte also Dinge, die schön anzusehen waren? So wie er darüber sprach, ging es ihm dabei um mehr, als nur einen einfachen Anblick. Schönheit schien viel in ihm auszulösen, so viel war klar. Aska hatte darüber bisher wenig nachgedacht. Zwar war ihr das eigene Äußere wichtig, da man sich schließlich selbst repräsentierte, aber aufmerksam wurde sie darauf erst, als sie nicht mehr mit dem Dämon Fenrir gelebt hatte. Und dann kam Amon in seiner Aufzählung erneut auf ihre angebliche Schönheit zu sprechen. Nicht nur das, er untermauerte sein Urteil sogar mit liebevollen Beispielen. Das überforderte Aska, was man ihr sicherlich ansehen konnte. Sie wurde erneut rot, wandte den Blick aber diesmal nicht ab, sondern sah den Untoten beinahe entgeistert an. Wie konnte er das nur so leichtfertig aussprechen? Derart schöne Komplimente hatte sie wohl noch nie bekommen, außer von einem Krieger auf Champa. Wie sollte sie damit umgehen? Doch just in diesem Moment entschuldigte Amon sich bei ihr für seinen Vorstoß. „Es ist.. schon in Ordnung, denke ich. Ich glaube zu verstehen, was Ihr sagen wollt. Ihr betrachtet Eure Umwelt mit anderen Augen, womöglich viel aufmerksamer und detaillierter für das, was für Euch von großer Bedeutung ist. Ich weiß nur nicht mit Euren Worten für mich umzugehen“ Der Gedanke, dass sie nur Teil einer Aufzählung gewesen war, half ihr in diesem Moment, gelassen damit umzugehen. Aber eigentlich war es schön gewesen, einmal mehr nicht die brachial starke Magierin zu sein, welche gesehen wurde. Sondern.. naja.

Tatsächlich musste die Blonde leicht auflachen, als Amon sich nach ihr erkundigt hatte und gleich drei Treffer landete. „Ihr habt es wohl erfasst“, bestätigte sie lachend, „Das Schwert, die Literatur und Ruhe. Und in den letzten Monaten habe ich die Gesellschaft von Freunden sehr zu schätzen gelernt“ Mareo, Zahar, Shizuka. Diese drei Personen vermisste Aska sehr. Sie hatten nicht nur viele Abenteuer und Gefahren durchgestanden, sondern auch zusammen gelacht und ihre Freizeit gemeinsam genossen. Es fühlte sich an wie längst vergangene Zeiten. „Amon.. ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich muss noch einmal auf Euch zurückkommen. Ich hätte so viele Fragen an Euch als Untoten, aber ich möchte nicht unsensibel sein und Euch mit etwas konfrontieren, worunter Ihr allem Anschein nach leidet“ Hoffnungsvoll blickte sie den hochgewachsenen Mann an und deutete mit einer einladenden Geste auf die Tribünen. Würde er dort mit ihr Platz nehmen wollen, bedeutete das wohl, dass er bereit war, ihr Frage und Antwort zu stehen.

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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySo 13 Nov 2022 - 0:21



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In der Abenddämmerung...

Offplay

Die Begegnung in der Abenddämerung schien eine sehr unerwartete Seite zu zeigen. Amon hätte nicht einmal wirklich auch nur im Ansatz daran gedacht, das er hier diesen hohen Besuch bekommen würde. Und noch viel weniger hätte er daran gedacht, das er hier diesen so charmanten Besuch bekommen würde. So wie Aska hier vor ihm auftauchte, so ruhig auf diesem Exerzierplatz in der Abenddämmerung, so erschien sie als Ritterin sehr normal. Sie war gefasst, sie war mental ziemlich stark und physisch sowieso eine Meisterin. Aber, sie tauchte auch als junge Frau an diesme Platz auf, eine Tatsache, die absolut nicht von der Hand zu weisen war und auch ein ziemlich wichtiger Faktor gewesen war. Denn viele kannten natürlich diesen vorherrschenden Mythos um die Dämonentöterin Aska Van der Velden. Natprlich kannte auch der Sayed diesen Mythos, das war ihm natürlich nicht verborgen geblieben. Selbst, wenn Aska selbst noch nicht so lange ein aktives Mitglied der glorreichen Runenritter gewesen war, so hatte sie sich doch dennoch bereits einen Namen gemacht und immer sprach man in einem Atemzug von ihr, als wäre sie eine sehr unbarmherzige und unnachgiebige Persönlichkeit. Aber das, was der Daeva des Hochmutes und des Neides hier erblickte, so, wie sich Aska mit ihm unterhielt, konnte er diesen Aspekt einfach nicht teilen. Denn für ihn war es wichtig, das man in ihr auch den Menschen, die Frau, die Person hinter dem großen Ganzen sah. Dieser wichtige Punkt hätte wirklich niemals außer Acht gelassen werden dürfen, denn genau das wäre es doch gewesen, was nur zu einem falschen Weg geführt hätte. Amon kannte dies. Er hatte ja bereits vieles erlebt, ihm war es wichtig, das er sich nicht von Vorurteilen leiten lassen würde, er machte sich grundsätzlich sein eigenes Bild.

Das Aska seine gewisse 'Freizügigkeit' nicht weiter störte, stimmte den Daeva dahingehend auch froh, denn er hatte wirklich nicht damit gerechnet, das er heute Abend noch Besuch bekommen würden, - schon gar nicht so tollen Besuch. Deswegen war er eben auch nur mit seinem Hakama bekleidet, aber auch mit gewissen Teilen, die dazu gehörten, gänzlich ohne Wäsche war er auch unterhalb seines Hakamas nicht gewesen, darüber hätte sich also niemand ernsthafte Sorgen machen müssen. "Ich bin Euch zu Dank verpflichtet. Ich freue mich, heute Abend noch so wundervolle Gesellschaft bekommen zu haben, da würde ich Euch nur ungern mit meiner sparlichen Bekleidung verunsichern." Zumindest war der Daeva ehrlich, eben ein weiterer Punkt, der ihm wichtig war, wollte er doch so unbedingt Freunde finden. Das war sein größtes Ziel, deshalb strengte er sich auch so unfassbar an. Wie es wohl gewesen sein musste, wenn man als Person Freunde sein Eigen nennen durfte? Er würde dieses Unterfangen auch sehr gerne erleben und jemanden als seinen Freund bezeichnen wollen. Nur zu gerne. Aber, die Runenritter waren wohl allesamt zu sehr von den Vorurteilen geblendet gewesen. Doch er hoffte, das Aska eben nicht so war, das sie weitaus stärker war als alle Anderen zusammen.

Mit Blick auf die durchaus kleineren Dinge des Lebens war Amon das seichte Lächeln der Blondine nicht entgangen, seine Worte freuten sie wohl. Das er erkannte, wie gut sie mit dem Schwert sein musste, war durch ihre Bewegungen auch relativ einfach zu benennen. "Ihr habt vom Besten gelernt und seid nun selbst die Beste. Dazu noch schön und attraktiv. Ich gehe sehr stark davon aus, das es sehr viele Männer geben muss, die Schlange stehen, um nur ein einziges Mal mit euch gemeinsam trainieren zu dürfen. Schönheit, Eleganz und Kampfgeist. Diese durchaus sehr seltene Kombination findet man heute nicht mehr häufig vor und sie spricht einen Großteil der Männerwelt natürlich an." Erklärte der Sayed seine Beobachtung und seine Meinung, die aber im Grunde auch die Wahrheit gewesen ist, denn mit Sicherheit gab es viele Personen, die sich genau deswegen gemeinsame Zeit mit Aska wünschten. - Sei es auf dem Trainingsplatz, auf einem Date oder sonstwo. Doch dennoch war der scharfen Beobachtungsgabe des Sayed nicht entgangen, das die Wangen seiner Gegenüber sich rot verfärbten und sie sich sichtlich über die Komplimente freute, selbst wenn sie dadurch leicht verlegen wurde. Das war aber ganz normal, Komplimente waren ja auch nicht gerade etwas, das man jeden Tag zu hören bekam. Zumindest nicht aus dem Munde des Daeva. Nichtsdestotrotz nutzte er nur zu gern seine Vorliebe für Romantik und Flirts aus und wenn Aska es ihm nicht verwehrte, würde er an diesem Abend bestimmt noch ab und zu ein paar Male mit ihr flirten.

Sie hatte also davon erfahren, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten. Allerdings war sie ganz anders als die anderen Mitglieder der Rune Knights. Denn Aska verwarb sich Amon gegenüber nicht direkt. Sie ging bei ihm nicht auf Abstand, sie lies ihn nicht spüren, das er unerwünscht gewesen war. Im Gegenteil, sie suchte sogar sehr offen die Kommunikation mit ihm, das war etwas, was ihn sehr ansprach und ihm auch sehr zusagte. Sie zeigte einmal mehr, wie Erhaben sie eigentlich wirklich war und was für eine großartige S-Rang Magierin sie gewesen ist, selbst im zwischenmenschlichen Bereich. Dadurch wurde der Respekt ihr gegenüber sogar noch einmal sehr deutlich verstärkt. Aska war eben einfach fair gewesen und das war ein sehr wichtiger Punkt. "Ich bin beeindruckt. Ihr wisst davon und Ihr meidet mich nicht. Ihr geht sogar offen in einen Dialog mit mir, den Ihr sogar selbst gewählt habt. Normalerweise sind meine Gespräche mit den anderen Ritterkameraden nur Einsatzbesprechungen. Mehr nicht.  Es stimmt mich wirklich froh, das Ihr da anders seid, Aska-san."

Ja, 80 Jahre waren eine lange Zeit. Aber Zeit, was war das schon? Das zählte für einen Untoten ja nicht mehr. Denn ihr natürlicher Alterungsprozess war bis in alle Ewigkeit gestoppt worden. Sie waren ja bekanntlich schon einmal verstorben. Sogesehen war dies ihr wahrliches Zeichen für die Nachwelt, ihr Fluch, ihre Bürde. Auferlegt vom Schicksal. "Bitte, Ihr müsst Eure Haltung mit gegenüber nicht verändern. Es steht Euch weiterhin frei, mir aus dem Weg zu gehen. Das ist doch völlig legitim. Natürlich ist es schön zu hören, wenn meine Worte Euch zum nachdenken angeregt haben, aber Ihr müsst meinetwegen nichts anders machen, Aska-san." Der Sayed bemerkte aber, das die Komplimente, die sie erhielt, eine Schwierigkeit für die junge Runenritterin gewesen war. Sie sagte ihm das auch ganz offen, sie wusste nicht, wie sie mit seinen Worten umgehen sollte. Auh das war ein ganz normaler Punkt, wenn man selbst nicht so in diesem Thema drin war, dann war es eben schon einmal schwierig, wenn jemand mit einem selbst offenkundig flirtete. Aber, da war alles okay. "Wenn ich Euch schmeicheln, Euch ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern konnte, dann freut mich das. Ihr braucht Euch keine Gedanken zu machen, meine Worte beschreiben nur Schönheit, die ich mit eigenen Augen sehe. Es reicht mir, wenn Ihr zu meinen Worten lächelt, dann schenkt Ihr mir schon etwas Bezauberndes." Eine wahre und lieb gemeinte Antwort, die er ihr da gab, aber schließlich war es auch so. Amon war lieb, er meinte es auch wirklich lieb. Wenn Aska sich freute, dann war das wirklich etwas, worüber er sich auch freuen würde.

Unfassbar, das er mit seiner Annahme von Schwert, Literatur und Ruhe direkt richtig lag, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Umso mehr erstaunte es ihn, wie professionell und menschlich großartig die Blondine gewesen war. Jeder, der sie zu seinem Freundeskreis zählen durfte, konnte sich wahrlich glücklich schätzen. "Freunde.. Es muss ein tolles Gefühl sein, wenn man Freunde um sich herum hat, mit denen man etwas unternehmen kann, mit denen man einfach man selbst sein kann. Ich hoffe sehr, dass Eure Freunde Euch genauso schätzen, wie Ihr es bei ihnen auch tut." Stimmt, Amon hatte nicht viele Freunde, insgesamt hatte er genau 0 Freunde. Er führte ein wirklich einsames Untotendasein bei den Rittern und versuchte immer, das man ihm zumindest ein klein wenig Beachtung zuteil werden lies. Deswegen hatte er eigentlich auch recht wenig Probleme damit, über einen Teil seiner Vergangenheit zu sprechen. Doh was Aska dann zu ihm sagte, überraschte ihn sehr. Sie lud ihn quasi dazu ein, mit ihm zu den Tribünen zu gehen, wo sie ungestört unter sich waren, um miteinander zu reden. Aska hatte also Fragen über ihn und dem Untot sein. Nun gut, damit hatte er absolut kein Problem. Es zeigte sich ein Lächeln auf den Lippen des Untoten, ehe er für einen Moment die Augen schloss. Dann ergriff er vorsichtig und sehr sanft die Hand seiner Gegenüber und zog sie ebenfalls vorsichtig mit sich zu den Tribünen. Er deutete auf einen Platz, blieb aber zunächst stehen, da es unhöflich gewesen wäre, sich vor der jungen Dame auf einen Platz zu setzen. "Ich stehe Euch gern Rede und Antwort. Was möchtet Ihr denn gerne wissen? Und habt keine scheu, Aska-san. Fragt mich, was Euch auf dem Herzen liegt, Ihr braucht nicht zu zögern, ich beantworte es Euch gern." Der Sayed deutete auf zwei Plätze auf den Tribünen direkt nebeneinander. Ob Aska sich neben ihn selten würde, ob sie ihn bei sich dulden würde? Ob es ihr schon zu viel war, das er sie an der Hand vorsichtig mit sich genommen hatte? "Meine Dankbarkeit Euch gegenüber ist grenzenlos." Immerhin sprach sie mit ihm und zeigte ihm, das er nicht von allen Runenrittern konsequent ignoriert wurde, sondern das es - beispielsweise mit ihr selbst - auch noch ehrenvolle Runenritter gab. Die Blondine hatte bereits definitiv einen Eindruck bei ihm hinterlassen. Er begann, sich zu wünschen, irgendwann einen Platz in ihrem Freundeskreis finden zu können...


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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySo 13 Nov 2022 - 22:26

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Es war wohl alles andere als einfach, ein Untoter bei den Rune Knights zu sein. Amon bedankte sich überschwänglich dafür, dass Aska ihn nicht mied, sondern sich mit ihm unterhielt. All seine Unterhaltungen bezogen sich in der Regel auf Einsatzbesprechungen. Und er stellte es der Magierin frei, wieder zu gehen, wenn ihr seine Anwesenheit Unbehagen bescherte. Dazu hatte Aska ihm durchaus etwas zu sagen: „Die jahrelange Ausgrenzung scheint Euch verunsichert zu haben. Ihr müsst die Haltung der anderen nicht für Euch übernehmen. Es ist nicht gesagt, dass ihr Umgang mit Euch richtig ist“ Wer wusste schon, was richtig und was falsch war? Gut oder Böse? Aska dachte jahrelang, dass sie das sehr gut wüsste. Aber das war ein Irrglaube, sie wusste nichts darüber.
Auch seine Äußerung bezüglich der Freunde sprach Bände. So wie es schien, handelte es sich bei dem Schwarzhaarigen um eine sehr einsame Seele. Es war sicherlich nicht einfach, der Endlosigkeit ausgeliefert zu sein und diese dazu noch allein verbringen zu müssen. Ja, Aska wollte nicht mit ihm tauschen. Nicht ohne Grund würde sie den Tod stets dem Untot vorziehen.

Die Schmeicheleien des Daeva bewirkten irgendwann, dass Aska ihm durchdringend in die gelben Augen sah. Neugier lag in ihrem Ausdruck, aber auch ein Hauch von Unglauben, welcher sich in den kaum merklich verengten Augen verbarg. Verfolgte er ein Ziel? Warum schmeichelte er ihr so sehr? Es war nicht so, als waren seine Worte nicht auch ein wenig Balsam für ihre Seele, doch die misstrauische Magierin unterstellte gerne einmal unlautere Absichten. Erhoffte er sich eine private Trainingseinheit von ihr? Dafür würde es reichen, wenn er sie einfach darum bittet. Warum also machte er ihr so viele Komplimente? Über ihr Äußeres und dann noch die Vermutung, sie würde den Großteil der Männerwelt ansprechen. Über so etwas hatte sie noch nie nachgedacht.. Romantik, Liebe, Gefühle - dazu hat sie erst seit kurzem einen Zugriff. Noch waren diese Dinge sehr rätselhaft. Aska war nicht unerfahren, doch körperliches Verlangen konnte wohl kaum mit emotionalem Verlangen verglichen werden. Sie wusste nicht, ob die Männer Schlange standen. Ja, dieser Korporal Brom hing an ihr wie eine Klette und auch so kam die ein oder andere Anfrage auf ein Treffen. Aber derart oberflächliche Personen sprachen Aska nicht an. Und nun behauptete Amon, ein Lächeln von ihr wäre etwas Bezauberndes. Nein, so etwas sagte man nicht einfach so. Ein wissendes Lächeln breitete sich auf Askas Gesicht aus, ehe sie gelassen entgegnete: „Also gut, Amon. Was braucht Ihr von mir? Sagt es einfach“ Der arme Untote. Aber so war das, wenn man auf Aska traf. Sie mochte elegant und schön sein, aber manchmal ebenso unbeholfen unromantisch.

Ein wenig Überwindung hatte es Aska schon gekostet, den Untoten um ein paar Antworten zu bitten. Sie bemerkte ja, dass er unter seiner Art litt, doch wollte die Blonde es nicht unversucht lassen. Überrascht, aber nicht minder misstrauisch betrachtete sie dann seine Hand, wie sie sanft nach ihrer griff. Das Misstrauen saß sehr tief in der Seele der Devilslayerin, zu oft hatte das Schicksal ihr gelehrt, dass Vertrauen verwundbar machte. Doch ließ sie den Schwarzhaarigen gewähren, da die Neugier in diesem Moment überwog. Was hatte er nun vor? Angst hatte Aska nicht. Eine Magierin ihres Kalibers hatte in solchen Situationen keine Angst mehr. Und tatsächlich glaubte sie nicht, dass Amon als Kamerad etwas Böses im Schilde führte. So hatte er sie zu den Tribünen gebracht, wo sie sich nun einen Platz suchen könnten. Als der Mann wieder von ihr abgelassen hatte, konnte Aska nicht aus ihrer Haut raus und ging zwei Plätze zurück, um sich mit etwas Abstand niederzulassen. Sie war zu distanziert, um einer fremden Person nahe sein zu können. Noch bevor die junge Frau überhaupt die erste Frage stellen konnte, bedankte der Daeva sich bereits bei ihr. Verwundert darüber schüttelte Aska leicht den Kopf, ehe sie ihn verwirrt ansah. Und dann wurde es ihr bewusst: „Ihr meint das Ernst“, stellte sie verblüfft fest. „Dass ich hier mit Euch sitze und mich mit Euch unterhalte, ist Euch wirklich so viel wert. Und die Komplimente, die mir galten, das meintet Ihr ehrlich so? Ich wollte mich nach Euren Absichten erkundigen, aber womöglich habe ich Euch Unrecht getan“ Überrascht über ihre eigene Erkenntnis blickte Aska kurz in den mittlerweile dunklen Nachthimmel. Bald wäre die Dämmerung endgültig vollzogen. „Ihr überschätzt meine Person maßlos, das solltet Ihr wissen“, gab sie trocken von sich, denn es war ihr Ernst. Aska wusste mittlerweile, wer sie war. Sie kannte ihren wahren Familiennamen und wusste, aus welch einfachen, ja bäuerlichen Verhältnissen sie kam.

Wie dem auch sei. Aska würde ehrlich zu Amon sein. Sie suchte den Blickkontakt zu ihm und bot ihm gnadenlos ihre Sicht der Dinge dar: „Ich war schon immer der Überzeugung, dass man Untoten nicht über den Weg trauen kann. Sie haben das Wertvollste bereits verloren und wandeln mit diesem Wissen durch die Welt. Verleitet das nicht zu moralisch fragwürdigen Gedanken und Taten?


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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptyDi 22 Nov 2022 - 23:02



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In der Abenddämmerung...

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Ist es wirklich die jahrelange Ausgrenzung gewesen? Ist es wirklich diese Thematik gewesen, das er in den sechs Jahren seiner zeit bei den rune Knights von seinen anderen Gildenkameraden eher wie ein Aussetziger behandelt worden ist, ohne das er wirklich etwas dafür konnte? Gab es für ihn wirklich eine gute Alternative, wie er es sonst hätte besser machen können, ohne wirklich etwas in dieser Art und Weise erlebt haben zu können? Amon hatte es sich nicht ausgesucht, als Daeva, also als Rachegeist wiedergeboren zu werden und noch viel weniger hatte er es sich ausgesucht, so früh zu sterben, wie es ihm widerfahren ist. Es ist allgemein nicht besonders schön, getötet zu werden und es ist auch allgemein nicht besonders schön, mit der Gewissheit wieder auferstehen zu müssen, das man selbst ein Mordopfer ist. Denn um mehr als das handelte es sich bei Amon letztendlich nicht. Aber man musste es ja auch so sehen, er war jetzt wieder auf dieser Welt und hatte die Möglichkeit, erneut ein Leben zu leben, erneut etwas daraus zu machen und erneut etwas zu erleben, was ihm bei seinem ersten Leben vermutlich sogar verwehrt geblieben wäre. Denn wer würde denn heute davon ausgehen können, das er jemals das Königreich Minstrel verlassen hätte, wenn sein eigenes Schicksal nicht so weit gekommen wäre? Diese Frage könnte der Daeva vermutlich selbst nicht mit absoluter Gewissheit benatworten können. Aber es oblag auch nicht mehr seiner Verantwortung, das tun zu müssen, denn er war jetzt in dieser Situation, in diesem Leben, hatte nun eine Aufgabe als Rune Knight und damit war er auch zufrieden, denn das füllte ihn aus. - Zumindest bis auf die Dinge, die ihm offenkundig fehlten.

Es waren letztendlich aber doch einfühlsame und warme Worte der jungen Van der Velden, welche dem Daeva schmeichelten. Sie hatte recht, es war nicht gesagt, das er Umgang seiner Kollegen mit dem Daeva des Hochmutes und des Neides wirklich richtig war, aber er war eben nun einmal da und das musste er auch so stehen lassen. "Ich kann es ihnen aber nicht verübeln, Aska-san. Sie haben ihre Wahl getroffen, sie haben ihre Entscheidung in diese Richtung gelegt. Damit obliegt es nicht mehr mir, für einen Eindruck zu sorgen, denn die Stigmatisierung ist bereits vor Jahren geschehen. Heute bleibt mir nur, zu beweisen, das es auch Untote gibt, die nicht so sind, wie das Stigma, was auf ihnen allen lastet..." Kurz blickte Amon regelrecht abwesend ins Nichts. Denn irgendwo hatte die hübsche, dunkelblonde Schönheit doch schon recht und auch wirklich ins Schwarze getroffen. Auch für ein Wesen wie ihn war es nicht gerade einfach gewesen, jahrelang unter dieser Ausgrenzung zu leben. Gerade wenn er erkannte, was er sich wirklich wünschte, um auch einmal etwas Gutes erleben zu dürfen. - Freunde.

Dahingehend war es aber wohl noch einhundert Jahre zu früh, die Hoffnung daran zu besitzen, im Leben nach dem Leben noch über wirkliche Freunde besitzen zu dürfen. Aber dann gab es ja auch noch die Geschichte mit Serana in seiner Vergangenheit, die Thematik, die ihm zumindest für eine kurze Zeit etwas positives in seinem Leben aufgezeigt hatte. Denn wenn man so wollte, dann war das Leben des Sayed bisher in dein einhundert Jahren nur eine Aneinanderreihung von Problemen gewesen, die vielleicht mal über eine kurze Ausflucht des Positiven verfügte. Aber ein wirklich gutes Leben, das hatte er bis dato zu keinem Zeitpunkt gehabt. "Es wird schon noch die zeit kommen, an dem auch ihc irgendwann ein kleines bisschen Anerkennung erfahren werde. Das, was ich tue, mache ich aus voller Überzeugung. Die Ideale und die Symbolik der Rune Knights sind meine Aufgabe, mein neues Leben und diese führe ich mit Stolz und Ehre aus. Vielleicht werden die Kameraden irgendwann auch sehen, das es mir wirklich ernst mit der Gilde, unseren Aufgaben und unseren Idealen ist." Manchmal konnte der Sayed wirklich melancholisch werden, aber es entsprach nun einmal auch der Wahrheit, das er sich voll und ganz mit den Idealen der Gilde identifizierte und das Beste geben wollte, was ihm möglich gewesen ist, um die Werte und Ideale der Gilde auch immer wieder anwenden und schlussendlich auch verteidigen zu können.

Ein wenig überraschte es den Sayed schon, als die junge Langhaarige ihm offen aufzeigte, das sie doch ein wenig unsicher von seiner Art zu sein schien. Dabei war er nichts weiter als wirklich aufrichtig zu ihr, da er sich nach wie vor sehr über ihre Anwesenheit freute und sich sogar noch mehr darüber freute, das sie ein offenkundiges Gespräch mit ihm führte. Dennoch war es für ihn ein wenig überraschend, als sie ihn fragte, was er genau von ihr möchte und das er es schlussendlich einfach sagen sollte. Dabei gab es nichts, was der Sayed von ihr wollte, er genoss einfach nur die Anwesenheit einer so hübschen jungen Dame wie ihr und die Tatsache, das sie einfach so offen und ehrlich mit ihm sprach. "Wenn Ihr mir zwischendurch einfach ein Lächeln schenken würdet, dann würde mich das schon sehr freuen, Aska-san." In den Seelenspiegeln des Sayed spiegelten sich die Wahrhaftigkeit und die Ehrlichkeit seiner Aussagen klar wieder. Er war absolut überzeugt davon, es erschien, wie ein innerer Wunsch zu sein, den er hier offen kommunizierte. "Doch wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann würde ich mir vermutlich wünschen, das Ihr Euch euer eigenes Bild von Untoten oder vielleicht erst einmal von mir bildet. Sodass ich die Chance erhalten könnte, Euch zu beweisen, das nicht alle Untoten schlecht sind und das auch ich keine schlechte Leiche bin." Ein wenig Selbsthumor gab er dabei auch zu erkennen, bezeichnete er sich doch selbst als Leiche, auch wenn er nicht wirklich wie eine aussah, war er dennoch schon einmal gestorben und damit technisch gesehen auch eine Leiche gewesen.

Nichtsdestotrotz spürte der Sayed in seinem Innersten einen Ansatz von Entäuschung, als er bemerkte, das sich in der Van der Velden bei den Tribünen das Vorurteil breit machte und sie nicht anders konnte, als eine Sitzreihe entfernt von ihm Platz zu nehmen. Aber auch, wenn es klar war, das es geschehen würde, hatte er nun bis zuletzt daran geglaubt, das Aska nun nicht den Sicherheitsabstand wählen würde. Aber, letztendlich war er es ja gewohnt, als war alles okay, er kam bisher damit klar und er würde es nun auch schaffen. Der Sayed musste nur darauf achten, das er nicht zu viel Hoffnung in dieses kleine Treffen projezierte, aber es hatte eben so einen positiven Effekt auf ihn gehabt, nicht mehr alleine sein zu müssen an diesem Abend. Als die S-Rang Magierin dann aber eine Erkenntnis hatte, das sie dem Sayed möglicherweise Unrecht getan hatte, freute sich der Schwarzhaarige schon ein wenig darüber, denn das zeigte, das es ein erster Schritt hin zu einer besseren Zeit sein könnte. "Es ist mir sogar sehr viel Wert, das Ihr Euch mit mir unterhaltet. Es ist ein schönes Gefühl, eine angenehme Konversation halten zu dürfen. Mir ist das wirklich wichtig und das Ich das Glück habe, diese Erfahrung mit Euch machen zu dürfen, ist unsagbar wertvoll für mich." Nicht zu vergessen seine Äußerungen und Komplimente über die junge Magierin, die er ebenfalls genauso meinte, wie er sie gesprochen hatte. "Ihr seid attraktiv und hübsch, es ist sehr angenehm, in Euer Nähe sein zu dürfen. Wenn man Euch in die Seelenspiegel schaut, dann erkennt man keinen Funken von Hass, Abneigung oder ähnlichem. Die Ausdruckskraft Eurer Augen unterstreicht die Blüte der Schönheit, die ihr sowohl äußerlich wie auch innerlich besitzt." Erneut sprach der Schwarzhaarige damit die Grazie an, über welche sie verfügte und das sie letztendlich von natürlicher Blüte der Schönheit gewesen ist. "Bitte entschuldigt, wenn Euch meine kleinen Komplimente ein wenig verunsichern. Ich unterlasse das gern, wenn Ihr Euch damit wohler fühlt." Nichtsdestotrotz ging Amon sofort wieder in den respektvollen Umgang mit ihr über, denn auch wenn er jedes einzelne Wort ernst meinte und auch gern ein wenig mit ihr flirtete, würde er letztendlich niemals außer Acht lassen, wer hier vor ihm saß. Nur über ihre letzte Aussage, das er ihre Person maßlos überschätzen würde, musste erst einmal nachdenken.

Dann aber war es an der Zeit, sich den ersten Fragen der attraktiven Runenritterin zu stellen, dazu hatte er sich ja bereit erklärt. Und der Ritter des Hochmutes musste sich eingestehen, das ihre erste Frage auch ziemlich gut war. Aber nichtsdestotrotz musste er darüber nicht lange überlegen, bevor er ihr antwortete. Als er damit begann, ihr zu antworten, fokussierte er dabei auch ihre Augen und blickte direkt in diese hinein. "Ist das wirklich so, wie ihr das vermutet?" Fragte Amon ganz knapp. "Hat ein Untoter sein Wertvollstes wirklich schon verloren? Ich vermute, Ihr bezieht Euch damit auf das jeweils eigene Leben, aber vermag dieses wirklich das Wichtigste für eine Person zu sein?" Selbst als er nun unterbrach, fokussierte er weiterhin ihre Seelenspiegel und wich nicht von ihnen ab. "Ich möchte Euch ein wenig über mich erzählen, das vermag das beste Beispiel zu sein. Ich entstamme dem Königreich Minstrel müsst Ihr wissen und mein Vater war ein hoher Oberst im Militärwesen. In Minstrel gibt es eine Art Kastensystem, aufgeteilt nach Position, was gleichbedeutend mit dem eigenen Stand ist. So kommen die Adeligen an erste Stelle, Gelehrte und Militars an zweiter Stelle und so weiter. Dementsprechend entstammte ich einem äußerst hoch gestellten und damit wohlhabenden Haus. Dazu entstamme ich einer Beschwörerfamilie und dadurch herrschte bereits seit meiner Geburt ein gewisser Leistungsdruck auf meiner Person." Wieder unternahm der Sayed eine kurze Pause.

"Ich hatte kein Problem damit. Etwa mit dem Erreichen der Volljährigkeit hatte ich dann meine erste Freundin, ihr Name war Serana. Sie war ein guter Mensch, aber auch etwas verschlagen, denn ich habe durch sie das Kochen gelernt. Aber das hat sie mir nur beigebracht, damit sie sich dann selbst nach Herzenslaune von mir hätte bekochen lassen können. Eines Tages sind Serana und ich gemeinsam zum See gefahren, um ein Date miteinander zu haben. Im Verlaufe dieses Dates schlug das Schicksal zu, denn es geschah ein Unfall und Serana ertrank im See. Ich musste vom Ufer alles mit ansehen und konnte nichts dagegen unternehmen."

"Als sie starb, verlor ich das mir Wichtigste im Leben. Ich wusste danach selbst nichts mit mir anzufangen, meine Gedanken waren die zerrissen. Nicht einmal die Erfahrung meines ersten Kusses konnte ich machen, bis zum heutigen Tag nicht. Ich begann, als Gelehrter zu arbeiten, um meine Trauer selbst zu ertränken, doch ich merkte schnell, das mir etwas im Herzen fehlte. Diese Leere, die nicht zu ersetzen war. Ich war 18 Jahre alt und hatte meine erste große Liebe verloren. Sechs Jahre lang kämpfte ich so mit mir, bis ich beschloss, Minstrel zu verlassen. Kurz nach dem Verlassen von Minstrel wurde ich dann getötet. Warum, das weiß ich bis heute nicht." Aber, warum erzählte Amon Aska dies, war es doch keine Antwort auch ihre Frage. Oder, vielleicht doch?

"Ihr fragt Euch sicher, warum ich Euch dies erzähle, beantworte ich Euch damit doch nicht Eure Frage. Aber, ich habe sowohl meine Liebe, als auch mein Leben verloren, aber das mir Wichtigste habe ich doch damit noch lange nicht verloren. - Meine Überzeugung. Ich bin jetzt wieder hier im Leben, also habe ich eine neue Lebensaufgabe gefunden, etwas Neues, was mir wichtig ist." Noch immer fokussierte Amon die Seelenspiegel seiner Gegenüber. "Meistens kann ein Untoter nichts dafür, das er wiederauferstanden ist oder den Tod gefunden hat. Aber das macht die Untoten nicht gleichsam schlechter als die Menschen. Auch ein lebendiger Mensch kann ein Verbrecher sein, kann aber dennoch das ihm Wichtigste noch immer besitzen. Egal ob untot oder lebendig, ein grundlegender Gedanke für moralisch fragwürdige Taten kann bei jedem Wesen auftreten. Das hat aber nichts damit zu tun, ob man lebt oder nicht, es geht viel mehr um die Person dahinter, die für ihre Überzeugung steht. Nicht das Volk ist entscheidend, sondern die Person, um die es letztendlich geht." Das war doch mal eine Antwort auf die erste Frage der jungen Runenritterin. Aber genau so ist es ja auch gewesen, denn Amon versuchte damit zu verdeutlichen, das eine jede Person auf schlechte Gedanken kommen kann, ob sie nun lebt oder nicht, war dabei eigentlich völlig egal. Deswegen konnte er das allgemeine Schubladendenken gegenüber Untoten auch nicht nachvollziehen, aber dennoch recht gut verstehen, denn Vorurteile waren nun einmal sehr schnell gemacht. "Aber, wenn ich mich jetzt so daran zurückerinnere, die gemeinsame Zeit mit Serana war schon wirklich schön. Denn es war in meinem bis hierhin eher schlechten Leben der einzige, wenn auch kleine Lichtblick überhaupt."




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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySo 27 Nov 2022 - 12:38

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Amon hatte sich also die Ideale und Maxime der Rune Knights auf die Brust geschrieben und führt seine Aufgabe mit Stolz und Ehre aus. Nun, da hatten die beiden wohl etwas gemeinsam. Auch Aska hatte sich aus freien Stücken heraus für die Sicherung des Friedens im Königreich Fiore entschieden. Wäre sie diesen Schritt gegangen, hätte sie sich mit dem Verlassen Fairy Tails nicht strafen wollen? Sie wusste es nicht. Neben ihrem eigenen Schicksal gab es aber noch einen weiteren Grund, weswegen sie diesen Pfad gewählt hatte. Wenn genügend Zeit ins Land gezogen wäre, wäre sie Cassius eines Tages sicherlich auch ohne die dramatischen Ereignisse zu den Rune Knights gefolgt, hätte er sie auch dann dazu ermutigt. Amon seinerseits hoffte, dass er eines Tages seinen Kameraden zeigen konnte, dass er gute Absichten hatte, dass es ihm ernst war. Er sehnte sich so sehr nach Anerkennung und Zuwendung, dass Aska das regelrecht spüren konnte. Sie war noch nicht lange bei den Rune Knights, doch mit Engagement und langfristiger Mühe wäre sie eines Tages vielleicht von Amons Absichten überzeugt und würde ihm vertrauen. Aber die Blonde war eine sehr harte Nuss, was das Vertrauen betraf.

Ein Lächeln von ihr würde ihm reichen? Nun, zumindest müsste sich Aska dafür nicht in Unkosten stürzen. Aber Scherz bei Seite, es wunderte die junge Frau schon ein wenig. Sie merkte, dass Amon das ernst meinte, aber sie konnte es dennoch nicht nachvollziehen. Sie blieb dabei, dass man ihrer Person nicht diese Ehre zuteil kommen lassen musste. Dämonentöterin hin oder her, mittlerweile wusste Aska, dass sie nur die Tochter von zwei einfachen Leuten war, die in der wohl ländlichsten und bäuerlichsten Region Fiores lebten - wo auch immer das war. Sie war keine Königin, keine Adelige. Sie gehörte nicht einmal den Ten Wizard Saints an. Aber Amon schien darauf zu beharren, ihr diese Komplimente zukommen zu lassen. Er wünschte sich lediglich Offenheit - und eine Chance. „Es ist nicht leicht, seine Vorbehalte einfach zu übergehen. Schon gar nicht, wenn sie seit jeher Teil der eigenen Weltanschauung waren. Aber ich bin bereit, mir Eure Geschichte anzuhören. Und ich möchte nicht ausschließen, eines Tages zumindest von Euch ein anderes Bild zu haben“ Allgemein würde sie immer misstrauisch sein, aber Einzelfälle könnten sicherlich von diesem vorgefestigten Meinungsbild abweichen.

Dass Amon verletzt war, als sie sich mit Abstand zu ihm setzte, bemerkte Aska nur am Rande. Es lag nicht an ihm oder an der Tatsache, dass er ein Untoter war. Wer auch immer nun bei ihr wäre, würde mit dieser Distanz auskommen müssen. Aska scheute die Nähe zu fremden Personen, nur Vertrauten konnte und wollte sie nah sein. Erneut bezeichnete er sie als attraktiv und hübsch, tatsächlich war es mit der Zeit gar nicht mehr so unangenehm. Aska hatte bereits bemerkt, dass diese Art und Weise sich auszudrücken wohl einfach zu ihm gehörte. Es war seine Vorliebe für Schönheit, welche ihn dazu bewegte. Seine Worte schmeichelten ihr, doch glaubte sie durchaus, dass diese Worte auch anderen Damen regelmäßig zu Teil werden könnten. Erst als er über ihre Augen sprach, wich sie seinem Blick ertappt aus. Kein Funke von Hass also? „Täuscht euch nicht. Ihr wärt überrascht, wie viel Hass diese Augen ausdrücken können“, entgegnete sie beinahe wehmütig und leise. Sie schämte sich dafür, doch es war ein Umstand, welcher zu ihrer Geschichte gehörte.

Es ärgerte Aska beinahe, dass Amon ihre Aussage bezüglich der Untoten sogleich so gezielt hinterfragte und damit auch noch recht hatte. Das eigene Leben als das wertvollste Gut? Bestimmt konnte der Untote ihr den Missmut im Gesicht ablesen. Ertappt seufzte Aska auf. „Ist das nicht lächerlich? Diese Meinung habe ich schon seit so vielen Jahren. Sie stammte aus einer Zeit, in welcher mir nichts wichtiger war, als mein eigenes Leben“, entgegnete Aska auf seine Worte. Aber so war sie nicht mehr. Ihr eigenes Leben bedeutete ihr nicht einmal ansatzweise so viel, wie das von ihren Liebsten. „Das ist nicht mehr zeitgemäß. Es stimmt nicht mehr“, verbesserte sie sich also selbst und revidierte somit ihre Aussage.

So begann Amon, seine Geschichte zu erzählen. Er startete dabei mit seiner Herkunft, welche nicht das Königreich Fiore war und beschrieb sein Aufwachsen in diesem Land. Zunächst verstand Aska nicht, warum er so weit ausgeholt hatte, doch als er auf den Verlust seiner großen Liebe Serana zu sprechen kam, konnte sie es ahnen. Sie war also das wertvollste gewesen, das er besaß und er hatte sie verloren. Vor so vielen Jahren bereits.. Augenblicklich erschien Aska ein Gesicht vor ihrem Inneren Augen. Der Verlust dieser Person würde ihren persönlichen Niedergang bedeuten. Wie konnte sie früher nur so egozentrisch sein? Bedauern war in ihren Augen zu erkennen, während sie Amon zuhörte. Er hatte Minstrel verlassen, ging nach Fiore und wurde getötet. Er war einfach das Opfer eines Verbrechens geworden. Aska wusste ja, dass Amon recht hatte. Menschen waren ebenso dazu in der Lage, schreckliche Dinge zu tun. Nicht nur Untote.

Amon fristete sein Dasein, hielt aber an seinen Überzeugungen fest. Er bezeichnete sein Dasein sogar als Leben, das war interessant. Während des gesamten Gesprächs hielten die beiden Blickkontakt. Untote konnten nichts dafür, wieder erweckt zu werden? So genau wusste Aska das nicht, wenn sie ehrlich zu sich selbst war. Sie wusste nur, dass der Tod endgültig war und hoffte daher, nicht als Untote zurückkehren zu müssen. Amon bezeichnete sein Leben als ein schlechtes Leben, betitelte Serana als einzigen Lichtblick. Es gab eine Zeit, da dachte auch Aska, ihr Leben sei schlecht gewesen, weil sie Fenrir zum Opfer gefallen war. Doch heute wusste sie, dass die Wege des Schicksals sie in diese Zeit geführt hatten, in welcher sie vergleichsweise zufrieden war. Vielleicht sogar glücklich.. „Wie fühlt es sich denn für euch an, untot zu sein? Empfindet ihr anders, als noch zu Lebzeiten? Seid Ihr denn jetzt nicht mehr in der Lage, schöne Erfahrungen zu sammeln oder ein erfülltes Dasein zu fristen? Warum solltet Ihr die Momente, die Ihr glaubt verpasst zu haben, jetzt nicht mehr erfahren können?“, fragte sie ihn herausfordernd. Aska wusste selbst nicht, warum. Aber es ärgerte sie, dass Amon plötzlich so melancholisch wurde. Es war sein Recht, doch eine starke Person wie Aska war mit solchen Empfindungen schnell überfordert. „Und wenn ihr zu Lebzeiten ein guter Mensch wart, könnt ihr dann auch weiterhin ein Untoter mit ehrlichen und guten Absichten sein? Habt ihr keine Angst, dass euch der Frust und die Unendlichkeit eines Tages einnehmen?“, hakte Aska unerwartet emotional weiter nach. Man merkte ihr die Aufregung an. Ihr Körper war angespannt und die Augen funkekelten regelrecht.


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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySo 27 Nov 2022 - 15:03



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In der Abenddämmerung...

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Es herrschte nun ein wenig eine melancholische Stimmung. Eine etwas dorch durchaus ansprechende Stimmung, denn sie kennzeichnete auch aus, dass das Gespräch zwischen der Dämonentöterin und dem Rachegeist sehr tiefgründig gewesen ist. Aber, es entwickelte sich in eine Richtung, welche der Sayed sich wahrcsheinlich nicht hätte vorstellen können. Denn er fand es auch interessant, das Aska so viel Interesse an dem Dasein als Untoter verspürte und das sie mit gezielten Fragen nachbohrte und so versuchte, sich ein eigenes Bild von ihm oder von seiner Volksgruppe zu machen. Es offenbarte sich dabei aber auch, das die Dämonentöterin sich unterbewusst immer mehr für die Art und Weise ihres Gegenübers zu interessieren erschien. Doch, war das wirklich nur unterbewusst oder war es gezielt und bewusst von ihr so gehandhabt? Diese Frage vermochte wohl nur die junge Schönheit selbst zu beantworten. In jedem Fall aber hatte sie mit Amon einen Gesprächspartner, der ihr grundsätzlich nur mit der Wahrheit und nichts Anderem als der Wahrheit entgegen kommen würde. Aber, es war eine schonungslose Wahrheit, also waren mit Sicherheit auch Worte oder Formulierungen dabei, die so vielleicht nicht ganz so positiv klangen. Wobei er sich doch nur selbst ins negative Licht rückte mit seinen Aussagen, aber sie entsprachen nun einmal der Wahrheit. Genau so, wie er ihr das alles erzählt hatte, hatte sich sein Leben auch bisher zugetragen. Ob es da nicht schon fast ein Segen für ihn gewesen ist, bereits wieder gestorben zu sein? Oder war es viel eher doch ein Fluch gewesen, nur über ein so kurzes Leben verfügt zu haben und nicht genau das alles erreicht haben zu können, wie er es sich vielleicht zu Lebzeiten doch gewünscht hatte? Auf diese Frage wusste Amon vermutlich selbst keine korrekte Antwort zu finden. Denn sein Dasein als Untoter unterschied sich ein wenig von dem Dasein, das er fristete, als er noch zu den Lebenden gehörte.

Er sagte ihr, das ihm ein Lächeln ihrerseits reichen würde. - Das stimmte auch. Aber, warum nur ein Lächeln? Warum legte er da so viel Wert darauf? Nun, ganz einfach. Ein Lächeln war eine gewählte, warme Reaktion. Eine bemerkbare Reaktion, die auch Eindruck hinterlassen sollte. Würde Aska dem Sayed immer mal wieder zwischendurch ein Lächeln entgegen bringen, wenn sie sich anblickten, - selbst vor den anderen Kameraden der Rune Knights -, so würde sie damit unweigerlich ein Statement setzen, nämlich das sie nichts gegen den Untoten hatte. Und genau damit half sie ihm schon weiter, denn das war seine eigene Bestätigung, die ihm so fehlte, aber die ihm so wichtig war, das er eben doch eine wichtige Person gewesen ist. - Ob eben nun untot oder nicht. Dementsprechend hätte eine solche Reaktion von einer Person wie Aska mithin eine gewaltige Aussagekraft. Nicht zu vergessen, wie sehr der Daeva sich selbst auch über diese Geste und Symbolik erfreuen würde. "Es wäre mir eine große Freude. Es wäre mir auch eine sehr große Ehre, wenn Ihr mich nicht nur als Kreatur oder Monster des Unheils sehen würdet, sondern als gleichwertige Persönlichkeit. Vielleicht irgendwann als Bekannten, dann als guten Bekannten und ganz vielleicht, in weiter Ferne vielleicht sogar in freundschaftlicher Verbundenheit." Ja, erneut das Thema der Fruendschaft. Etwas so wichtiges und unersetzliches wie eine Freundschaft, das würde auch einem immer so verlassenen Daeva wie ihm eine sehr schöne Offenbarung sein und würde ihm auch eine weitere Sache in seinem zweiten Leben geben, die er zu schützen hatte. - Eine Freundschaft.

Seine Aufmerksamkeit, gerade im Bereich der kleinen Dinge, meldete sich wieder zu Wort. Ihm war nicht entgangen, das ihre Seelenspiegel in eine andere Richtung wechselten, ihre Blickrichtungen sich nun nicht mehr trafen, sondern einander auswichen. Ganz offensichtlich schämte sich Aska für die Worte, die sie ihm entgegen brachte, erschien dies doch eine größere Besonderheit für sie zu haben. Doch der Sayed hatte seine Überzeugung, denn er erkannte durch das Zusammentreffen mit Aska viel, aber nur eines erkannte er nicht. - Boshaftigkeit. "Hass ist immer eine legitime Eigenschaft. Er ist im Grunde auch nichts Schlechtes. Er ist nur eine Verkörperung Eurer Überzeugung, das Euch etwas nicht gefällt, was man Euren Liebsten getan hat." So war es ja auch, es gab eine großere Schere zwischen einfachem Hass und grenzenloser Boshaftigkeit. Während der Hass nur eine Reaktion auf Ungerechtigkeit, hervorgerufen durch starke persönliche Gefühle und Bindungen ist, basiert die wahre Boshaftigkeit auf einem eigenen Ideal, welche sich nicht durch Legitimität erklären lässt. "Die Augen dienen seit jeher als der Spiegel der Seele. Man sagt, man kann ein noch so guter Schauspieler sein, den Ausdruck der Augen kann man jedoch nicht verändern. Dieser wird über jeder Täuschung hinweg immer die wahren Gefühle einer Person offenbaren. Und der Blick in Eure Augen verrät es. Ihr seid nicht böse. Euch sind die Menschen in Eurer Nähe wichtig, diese möchtet ihr beschützen. Das ist eine völlig natürliche und auch sehr wichtige Sache. Aus diesem Grund werdet Ihr niemals bösartig sein. Viel eher eine junge Frau, die man bewundern sollte. Bewundern, für so viel charakterlicher Stärke und Hingabe." Die Worte des Daeva waren erneut ehrliche Worte seiner eigenen Überzeugung. Er erkannte in Aska absolut kein schlechtes Wesen. Sie hatte ja selbst ihre eigenen Erfahrungen in ihrem Leben gemacht und daran gab es absolut nichts verwerfliches.

Als Aska sich fühlte, als hätte er ihren Missmut ertappt, reagierte der Daeva mit einem liebevollen Lächeln. "Warum sollte das lächerlich sein? Eine Überzeugung zu haben ist niemals lächerlich. Mehr noch, Ihr habt selbst einen möglichen Fehler erkannt, den ihr getan habt. Das ist nichts Lächerliches, denn dies bedarf einen starken und einen gefestigten Charakter. Ihr habt erkannt, was Euch im Leben wirklich wertvoll ist und dies gilt es zu beschützen. Und ich verspreche Euch, so wie Ihr das Euch wichtigste beschützen möchtet, werde ich versuchen, Euch zu unterstützen. Denn ich möchte Euch dafür danken, das Ihr mich nicht wie einen Schatten behandelt und ignoriert." Je mehr Zeit Amon hier am Exerzierplatz mit Aska verbrachte, desto mehr wurde sie für ihn zu einer Person, die er zu schätzen lernte. Es war schon komisch, sie hatten wirklich erst seit wenigen Augenblicken richtigen Kontakt zueinander, aber es wirkte, als würden sie schon länger bekannt miteinander sein. Amon hoffte sehr, das er es vielleicht irgendwann schaffen könnte, ein freundschaftliches Verhältnis zu der Dämonentöterin aufzubauen, das wurde ihm von Minute zu Minute wichtiger.

Dann stellte die hübsche Blondhaarige ihm zwei wirklich sehr interessante Fragen. Um auf diese Fragen eine jeweils gute Antwort zu finden, musste er erst einmal etwas nachdenken. Wiederum schaute der Daeva der jungen Dame in die Augen, fixierte diese dabei wieder. Dann fiel ihm eine gute Antwort ein, eine, welche er gerne verdeutlichen würde. Der Sayed stand auf und näherte sich der jungen Frau, sodass er neben ihr saß. "Ich bitte Euch, schenkt mir nur für einen Moment Euer Vertrauen. Danach dürft Ihr mich gerne schlagen. Aber um Eure Frage ehrlich beantworten zu können, möchte ich Euch etwas zeigen." Ganz sanft berührte der Daeva mit seiner Hand die Hand der jungen Frau und führte diese sanft und zärtlich an seine Brust, genau an die Stelle, wo sich sein Herz befand. Schon bei der Berührung seiner Hand müsste ihr aufgefallen sein, das sein Körper sich ungewöhnlich kühl angefühlt haben musste, denn Amon strahlte nur noch sehr wenig Körperwärme aus. "Ich habe selbst fast keine Körperwärme mehr, weil mein Herz nur noch sehr schwach und manchesmal auch überhaupt nicht mehr schlägt, wie Ihr bestimmt spürt. Ich vermag dadurch auch ein paar meiner Gefühle nicht mehr so stark verspüren können, wie ich das zu Lebzeiten noch tat. Ich habe jedoch eine zweite Chance bekommen. Und diese zweite Chance würde ich auch sehr gerne nutzen." Amon war wirklich sehr vorsichtig und äußerst sanft zu Aska, er wusste, das sie die Nähe zu ihm mit Sicherheit jetzt noch nicht mögen oder wirklich zulassen würde, aber ihm fiel gerade einfach keine bessere Veranschaulichung ein.

Doch noch war er mit seiner Erklärung nicht fertig, denn dazu musste sie auch wissen, um was für einen Untoten es sich bei ihm genau handelte. Noch immer hielt er ihre Hand sanft. "Wisst Ihr, ich gehöre zum Untotenvolk der Daeva. Bei Daeva handelt es sich eigentlich um Rachegeister, also um Geschöpfe der Bosheit, welche die Todsünden symbolisieren. Eigentlich können.. nein, eigentlich dürfen wir keine positiven Gefühle mehr besitzen." Nachdem er eben dies gesagt hatte, lies er Askas Hand wieder los und legte sie auch wirklich sanft wieder in ihre ursprüngliche Position zurück. Dann verlies sein Blick auch ihre Seelenspiegel, denn er schaute nun leicht geknickt eher gen Boden und lies den Kopf leicht hängen. "Daeva können jedoch positive Gefühle haben und auch zeigen. Doch wenn Daeva dies tun, dann schwächen sie sich selbst sehr stark. Es mindert die Kräfte der Daeva und sorgt dafür, das sie sich unwohl fühlen und nicht ihr vollen Potenzial abrufen können. Es ist vergleichbar mit einem Vampir, der dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Dabei sind teilweise auch Schmerzen mit dabei." Vielleicht verstand Aska ihn ein wenig besser, wenn er ihr genau aufzeigte, was er eigentlich war. "Seitdem ich als Daeva wiedergeboren worden bin, setze ich mich entgegen meiner eigentlichen Volksbestimmung auf und schwäche mich und meinen Körper bewusst selbst. Denn ich möchte kein bösartiger Rachegeist sein, ich bin zwar ein Daeva, aber das ist nur mein Volk, ich bin Amon Sayed, einen Runenritter aus Stolz und Überzeugung, dessen größer Wunsch es ist, Freunde zu haben."

Es tat ihm zwar fast schon leid, so zu sein, wie er war, aber auch melancholische Stimmungen gehörten zu einem Leben dazu. Vielleicht verstand Aska jetzt, warum Amon sagte, das er bisher nur ein Leben hatte, was schlecht war. Denn das führte sich auch nach seiner Wiederauferstehung so fort. "Ich kann nur kämpfen. Kämpfen darum, das man mir glaubt. Aber die Überzeugungen gegen Untote werden es immer verhindern, das ich die Momente, die ich verpasst habe, jetzt nicht mehr erleben können. Ich werde weder schöne oder glückliche Momente erleben, noch werde ich jemals soetwas wie den ersten Kuss verspüren dürfen. Noch werde ich vermutlich jemals wieder eine Person wie Serana an meiner Seite haben können. Das ist der Fluch, den das Untot sein mit sich bringt, denn die Vorurteile werden immer da sein und immer vorherrschend sein." Kurz schüttelte Amon den Kopf, wollte er es doch nicht, erkennen, das es ihm vermutlich niemals gelingen würde, wirklich wahre Freundschaften oder Gefühle darüberhinaus zu erleben. Aber, er hatte nun einmal eine Überzeugung für die er hoffte, das es sich auch lohnte, dafür zu kämpfen. "Der Frust wird immer da sein, das sage ich Euch offen. Der Frust und die Erkenntnis, immer allein zu sein, werden vermutlich auch niemals wirklich gehen können. Aber, das gehört zu mir, damit lebe ich, das ist meine Bürde. Ich werde mich davon jedoch niemals unterkriegen lassen. Für mich ist die Zukunft nun unendlich, das stimmt. Aber damit habe ich auch eine Unendlichkeit lang Zeit, Freunde zu finden und für meine Überzeugung, ein guter Untoter zu sein, zu kämpfen." Damit hatte Amon ihr auch ihre nächsten beiden Fragen mit Ehrlichkeit und mit Offenherzigkeit beantwortet, so gut er konnte. Es lag an Aska, ob sie ihm glauben würde oder nicht. Er konnte ihr letztendlich nur mit Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit antworten. "Eine Bitte habe ich aber an Euch. Hättet Ihr etwas dagegen, mich von nun an mit dem Du anzusprechen? Das würde mich sehr freuen. Ich bin auch bereit, jede Strafe auf mich zu nehmen. Ihr dürft mich also jetzt gern schlagen." Damit bezog er sich darauf, das er ihr letztendlich, um etwas zu verdeutlichen, ein wenig nähergerückt war und für ein kurzes Zeitfenster ihre Hand ganz sanft berührt zu haben, aber letztendlich eben, ohne sie zu fragen. Auch, wenn er darauf gefasst war und auch, wenn er noch immer in eher melancholischer Stimmlage war, schaute er Aska nun wiederum in ihre Augen und schenkte ihr ein wärmenden Lächeln.


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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySo 4 Dez 2022 - 17:16

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Aska konnte Amons Worte nicht gänzlich annehmen. Sie mochte auf ihn keinen bösartigen Eindruck machen und er hatte durchaus recht damit, dass sie alles dafür tat, um die Menschen zu schützen, welche ihr etwas bedeuteten. Aber auch ihre Medaille hatte eine Kehrseite, denn Zahar war auch ein Wesen gewesen, dessen Wohlergehen sich Aska auf die Brust geschrieben hatte. Und niemand konnte ihr die Überzeugung nehmen, dass sie in diesen Stunden nicht abgrundtief bösartig gewesen war, als sie Zahar töten wollte. Doch diese Geschichte würde sie Amon nicht erzählen. Das war nichts, was für die Ohren eines Fremden bestimmt war. Am liebsten würde Aska niemals einer Seele davon erzählen. Das, was sie getan hatte, war unverzeihlich. Um einen Themenwechsel zu ermöglichen, äußerte sich Aska nicht weiter zu ihren Augen. Es wäre ihr unangenehm, müsste sie sich weiterhin damit befassen.

Dann erhob sich Amon, um sich direkt neben sie zu setzen. Sofort war Aska das Misstrauen deutlich anzumerken, wusste sie schließlich nicht, was er nun wollte. Durch Adleraugen beobachtete sie Amon, um auf alles gefasst zu sein. Ihm ihr Vertrauen schenken? Wenn auch nur für einen Moment? Das war nicht gerade Askas Ding. Und warum sollte sie ihn denn danach schlagen? Augenblick mal. Was hatte der jetzt vor?! Seine kalte Hand nahm ihre warme Hand vorsichtig an sich, um diese an seine Brust zu legen. Tatsächlich spürte Aska im ersten Moment nichts, doch dann konzentrierte sie sich auf ihr Gehör. Es war besser als jeder Seh- und Tastsinn. Und tatsächlich, jedes Lebewesen wäre mit diesem Puls nicht mehr lebensfähig. Sie behielt es für sich, doch das war ein Umstand, welcher Aska nicht gerade gefiel. Es erinnerte sie daran, wie befremdlich Untote waren. Und dennoch kam sie nicht ohnehin zu bemerken, dass Amon kein von Grund auf schlechter Untoter zu sein schien.  

Ihre Hand betrachtend, als sie wieder bei sich war, lauschte sie nebenher den Worten Amons. Daeva. Das hatte sie noch nie gehört. Sie kannte einige der Volksangehörigen der Untoten, aber diese waren ihr neu. Eine perfide Truppe, wenn sie durch positive Gefühle geschwächt werden. Und er wollte sich lieber selbst diesen Qualen aussetzen, um seinen Überzeugungen treu zu bleiben? Tja, untotsein war mit Sicherheit kein Spaß. Aska wollte nicht mit Amon tauschen, er hatte eine Bürde zu tragen, welche einer endlosen Aussichtslosigkeit glich. Aber er schien es geschafft zu haben, einen Sinn darin zu finden. Und doch erkannte man deutlich die Wehmütigkeit, mit welcher er sprach. Er wollte Freunde, Liebe und Berührung.

Lange Zeit war Aska still geblieben und hatte ihm einfach nur wortlos zugehört. Sie war sowieso besser darin, zuzuhören, als selbst zu sprechen. Und so seufzte sie schließlich auf: „Ich werde dich nicht schlagen, Amon“, begann sie und war somit seiner Bitte, ihn persönlicher anzusprechen, nachgekommen. Das galt natürlich in beide Richtungen, er müsste sie nicht länger so förmlich ansprechen. Dann schmunzelte sie sogar und schüttelte leicht den Kopf. „Wie kommst du nur darauf, dass ich gleich zuschlage? Ist das etwa ein Gerücht, welches hier über mich kursiert?“ Jaja.. es kam vielleicht nicht von ungefähr. Aber Aska war ja keine Furie! Und dass sie Astoria gegen die Wand geprescht hatte, war nur ein Versehen gewesen. Doch das war natürlich nicht alles, was Aska zu sagen hatte: „Du solltest die Hoffnung nicht aufgeben. Es ist nicht lange her, da musste ich schmerzlich feststellen, dass auch der vermeintlich nobelste Mensch tiefe, schwarze Abgründe hat“ Dass sie damit sich selbst meinte, erwähnte sie nicht. „Es ist allgemein bekannt, dass Menschen zu schrecklichen Dingen fähig sind. Wer weiß, vielleicht wird  eines Tages allgemein bekannt sein, dass es Untote gibt, die gute Absichten haben und Teil jener Gesellschaft bleiben wollen, welcher sie entstammen“, philosophierte Aska nachdenklich und fragte sich, ob sie wohl dieses Art zu Denken für sich übernehmen könnte. Amon hätte genug Zeit, sich für all diejenigen Untoten dafür einzusetzen, welcher unter ihrer neuen Existenz litten. „Damit will ich aber natürlich nicht sagen, dass du bis dahin keine Freunde finden können wirst. Oder dir bis dahin nicht all die anderen Dinge erfüllen kannst, die du dir wünscht“, erklärte sie ihm, ehe sich ihr Blick gen Himmel richtete. Die Abenddämmerung war mit dem Abschied der Sonne endgültig vollzogen. „Es ist eine Frage der Zeit. Aber das weißt du selbst am besten“ Was bedeutete Zeit schon für ihn?


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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptyMi 7 Dez 2022 - 23:12



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In der Abenddämmerung...

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Es war beeindruckend. Es war wirklich beeindruckend, in welcher Schnelligkeit die Stimmungslage hier an diesem Ort und zu dieser Zeit wechselte. Zuerst war es eine angespannte und eher zurückhaltende Stimmung, die daraufhin zu einer neugierigen und annähernden Stimmung wechselte. Anschließend tauschte sie den Platz mit einer melancholischen Stimmung, während nun ein hoffnungsvoller Schimmer eine doch leicht veränderliche, aber durchaus positive Stimmung in diesen Platz brachte. Dabei war das eigentlich kein böses unterfangen oder keine schwierige Sache, es hing nur ein wenig mit der Verunsicherung des Daeva zusammen, der nicht so recht wusste, ob das, was er tat oder sagte auch richtig gewesen war. Denn, das wichtigste für ihn war, das er Aska gegenüber respektvoll war und das er ihr auch mit dem gebührenden Respekt begegnete, den sie auch verdiente. Dabei wollte er sich aber auch nicht zu sehr darauf verlassen, das er mit seiner Art und Weise punkten zu können, denn er wusste es letztendlich mit am Besten, wie schnell eine einzige Entscheidung, ein einziger Spruch, eine einzige Aussage oder letztendlich ein einziger, belangloser Satz eine ganze Situation ein eine gänzlich Andere zu bringen. Aber die grundlegende Disziplin, das es für Amon vorherrscht, Aska respektvoll entgegen zu treten, sollte immer unabdingbar sein und auch immer in Gänze zu bemerken sein. Denn, der Daeva schätzte die Van der Velden als hochrangige Magierin, als Gildenkameradin, aber auch als Menschen, so wie er sie gerade besser kennen lernen konnte. Denn so, wie sie sich ihm zeigte, konnte der Daeva, der letztendlich viel auf die kleinen Dinge achtete, durchaus auch Züge erkennen oder verdeutlicht sehen, die so vielleicht nur weniger ins Gewicht fallen würden. Aber letztendlich zeigten auch die Seelenspiegel der jungen Frau sehr stark, wofür sie stand und was für eine Überzeugung sie hatte und das war ein Punkt, um dem der Sayed sie einfach nur beneidete. Denn, sie wusste, wer sie war, sie hatte ihren angestammten Platz und war für viele Mitglieder der Gilde sehr wichtig. Soetwas musste ein schönes und aufregendes Gefühl gewesen sein.

Als Amon ihre Hand letztendlich zu seiner Brust führte und sie somit wahrnehmen konnte, das es eigentlich keinen logischen und biologischen Grund mehr geben dürfte, das er hier vor ihr saß und lebte, erkannte ihr eigentlich erneut ihre nennen wir es Abscheu gegenüber Untoten. Es war letztendlich kein Problem und es war letztendlich auch nur das, was sie in den Jahren gelernt hatte, deswegen kam der Sayed damit eigentlich auch sehr gut klar. - Zumindest so gut es eigentlich ging, denn letztendlich wollte der Daeva auch nur das gerne an seiner Seite haben, was viele Personen letztendlich immer an ihrer Seite hatten: Freunde. Denn Freundschaften waren Dinge, die man pflegen musste und auch pflegen konnte, für die es sich lohnte, wirklich aktiv zu arbeiten und sie man auch gerne um sich hatte. Zu Lebzeiten in Minstrel war es ihm leider nicht vergönnt, wirklich Freunde finden zu können, das waren alles eher Leidensgenossen, aber das sollte ihn doch letztendlich nicht daran hindern, jetzt welche zu finden, oder?

"Ich hoffe, das mein sinnfreies Gerede dich jetzt nicht in irgendeiner Weise verunsichert hat oder dir ein falsches Bild impliziert, Aska? Ich hatte nicht vor, in irgendeiner Weise dafür zu sorgen oder soetwas in der Art, aber es war einfach mal befreiend, über einige Dinge reden zu können, die mir auf der Seele liegen. Aber, es ist nun einmal nicht einfach, wenn man weiß, das man stehts nur mit seinem eigenen Spiegelbild reden muss, um verdeutlicht zu bekommen, das es dann doch jemanden gibt, der dir zuhört, wenn zu sprichst. Aber auch wenn es komisch klingen mag, meine Bürde ist meine Bürde und sie wird auch immer meine Bürde bleiben. Bitte, sieh dich nicht in irgendeiner Verantwortung oder soetwas, so einen hohen Stellenwert besitze ich dann jetzt doch auch nicht." Lächelte Amon die Situation schon fast peinlich von seiner eigenen Art und Weise berührt, einfach weg. Er begann, Aska zu mögen, das stimmte und er hoffte, das sie in ihm auch irgendwann einen Kameraden oder einen Freund sehen könnte, denn dann wäre er schon wirklich erfreut darüber, das er zumindest eine einzige Person in den weiten Gefilden der Gilde auf seiner Seite wissen würde. Das würde es ihm im Allgemeinen aber auch sehr viel einfacher in der Zukunft machen, alles Weitere nicht für ernst zu nehmen.

"In Minstrel ist es eigentlich üblich, das man geschlagen wird, wenn man jemanden berührt hat, der zuvor eigentlich klar gekennzeichnet hat, das diese Person es nicht möchte. Bei uns ist gerade doch etwas ähnliches vorgefallen. Du wolltest gerne Abstand zwischen uns bringen, ich kam dann aber mit der Aktion mit meiner Hand. Deswegen sagte ich auch, das du mich jetzt gern hättest schlagen können. Es war mir eben noch im Mark, Fleisch und Blut." Aska war ehrlich zu ihm und das war ein Punkt, den er an ihr wirklich sehr schätzte. Dementsprechend war er auch ehrlich zu ihr und verheimlichte ihr nichts, sprach deshalb auch von seinem Volk, obwohl er das eigentlich nur selten und ungern tat. Langsam brachte er nun wieder die passende Entfernung zwischen Aska und sich selbst, damit sie sich auch wieder wohler fühlen konnte, wenn er wieder etwas entfernt von ihr saß. "Ich glaube aber ehrlich nicht mehr daran, das ich solche Dinge noch erfahren kann oder erfahren werde. Dinge wie ein erster Kuss oder so etwas sind eigentlich nur dann wichtig, wenn man noch lebt. Ich vermute, ich werde dies nur beobachten können für eine Ewigkeit lang, aber das ist auch vollkommen in Ordnung. Aber jetzt höre ich auch auf, davon zu sprechen, denn ich möchte nicht, das du vielleicht denken könntest, das du diesen Part übernehmen könntest." Da kicherte der Sayed ein wenig. Diese Sache nahm er mit Humor, aber einen kleinen Spaß leistete er sich mit Aska schon ein wenig, aber auch nur, um die Situation nun wieder ein wenig auflockern zu können. Denn mit Lockerheit war einfach alles besser. "Nur ein Spaß, keine Sorge." Das Lächeln des Daeva war ehrlich und wahrhaftig, Aska sah ihn hier gerade mit seinem stärksten Lächeln. "Die Zeit ist für mich nicht mehr relavant, ich lebe eine Unendlichkeit lang. Aber dennoch, ich würde mich schon freuen, wenn du ein Teil dieser Zeit würdest und irgendwann eine engere Bindung zu mir aufbauen könntest." Nun setzte sich der Daeva gerade auf seinen Stuhl, sodass man quasi fast auf seinem Schoß hätte sitzen können. Aber er stellte sich die Frage, ob Aska nicht vielleicht doch noch eine Frage auf dem Herzen gehabt haben könnte? - Oder zwei, oder drei? "Gibt es denn noch etwas, was du sehr gerne wissen würdest, Aska?" Fragte der gutaussehende Daeva entspannt und erwartungsvoll, während er Aska mit einem zauberhaften Lächeln wiederum direkt in die Augen schaute.

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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySo 11 Dez 2022 - 11:19

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Es war durchaus glaubwürdig, dass es Amon gut getan hatte, einmal mit einer Person über sich und seinen Fluch zu sprechen. Aska hatte es ja bereits gesehen, wie dieser Mann in der Gilde gemieden wurde. Wann immer sie ihn im Vorbeigehen oder in den eher belebten Räumen der Gilde mal gesehen hatte, war er allein anzutreffen. Nicht einmal Aska selbst, welche erst kürzlich Mitglied war und wenige Kameraden wirklich kannte, war so oft allein. Es wäre für Amon sicherlich einfacher, könnte er seine Bürde erleichtern, indem er die Unendlichkeit mit Freunden verbringen würde. Doch das Schicksal hatte es bisher nicht gut mit ihm gemeint. Und auch Aska war nicht die Person, welche ihm die Last von den Schultern nehmen konnte. Bis sie diese Rolle in Amons Dasein einnehmen könnte, müsste viel Zeit ins Land ziehen. Sie müsste sich von seiner guten Seele überzeugen, eine freundschaftliche Bindung zu ihm aufbauen und darüber hinaus zu einem Untoten Vertrauen fassen. War sie dazu überhaupt in der Lage? Das war nichts, worüber sie sich im Moment Gedanken machte. Als eine Person, die an das Schicksal glaubte, ließ Aska den Dingen ihren Lauf. „Du musst dich nicht dafür rechtfertigen, mir diese Dinge erzählt zu haben. Und verabschiede dich von dem Gedanken, mir eine Bürde auferlegt zu haben, denn dafür bin ich zu gemütsarm“ Nicht alles berührte die Dämonentöterin, welche seit jeher abstumpfen musste. Es waren nur die Schicksale einer Handvoll Personen, die ihre Seele bisher durchdringen konnten. Aber es wurden mehr.

Es war Aska schon oft aufgefallen, seit sie Teil der Rune Knights war: Manch Mitglied begegnete ihr mit solch gesundem Respekt, dass man meinen könnte, sie wurde gefürchtet. Wer sich negativ über die blonde Magierin äußerte, der tat das nur hinter vorgehaltener Hand, schließlich traute sich bisher niemand, offen Kritik an ihr zu äußern. Und zugegeben, Aska konnte sehr schnell eine unangenehme Zeitgenossin werden. Aber einen Verbündeten deswegen schlagen? Nur wenn es sein muss! Amon erklärte, dass es in Minstrel üblich sei, für Fehlverhalten dieser Art geschlagen zu werden. Nun, vor achtzig Jahren bestimmt! Die Magierin konnte nur schmunzeln. „Wie du siehst, konnte ich über deinen Tabubruch hinwegkommen“, tat sie das grinsend ab. Außerdem rückte er ja wieder von ihr ab, daher war sie absolut versöhnt. Doch die darauffolgenden Worte brachten die abgeklärte Aska dann schon ein wenig aus dem Konzept, schließlich war sie mit diesen Dingen schnell mal überfordert. Erneut sprach Amon über die ersehnte Erfahrung des ersten Kusses, was ja grundsätzlich nicht schlimm war. Doch er sprach davon, dass Aska aufgrund der wiederholten Thematik nicht auf den Gedanken kommen sollte, dass sie diejenige sein könnte, welche ihm diesen Wunsch erfüllen könnte. Augenblicklich hockte die junge Frau kerzengerade da und die Hitze stieg ihr in die Wangen. „Nein, nein!“, wehrte sie diese Vermutung gleich ab. Auf so eine Idee kam sie selbstverständlich nicht! „Diesen Gedanken hatte ich zu keiner Sekunde! Ich bin außerdem gänzlich ungeeignet dafür!“, erklärte sie ihm sogleich hektisch und hob abwehrend die Hände. Was? Nur ein Spaß?! Ein Glück.. Erleichtert entspannte sich Aska wieder und lächelte ertappt.

Er wollte also, dass sie ein Teil seiner Endlosigkeit sein würde? Augenblicklich wurde die Magierin wieder ernst. Sie würde mit offenen Karten spielen, das hatte sie schon immer getan. „Warum ich?“, fragte sie gerade heraus und meinte es auch so. Weil sie sich die Zeit genommen hatte, ihn anzuhören? Weil sie als mächtige S-Rang Magierin geliebt und gefürchtet wurde? „Enge Bindungen sind keine Selbstverständlichkeit und ich bin niemand, der sie nur auf der Basis von Sympathie eingehen kann. Es braucht viel Zeit, bis ich mich auf eine andere Person einlassen kann“, machte sie ihm klar. Ihr war natürlich bewusst, dass er genug Zeit hatte. Aber ihm sollte ebenso bewusst sein, dass Aska nun einmal nicht anders konnte, als ihm ebenfalls Misstrauen entgegen zu bringen. Ihm genauso, wie auch Wesen, welche lebendig waren. Es lag schlichtweg in ihrer Natur, die Absichten ihrer Mitmenschen in Frage zu stellen.

Du hast mir so viel erzählt, Amon. Es gibt keine offenen Fragen mehr“, erklärte sie ihm wieder lächelnd, als die Situation sich entspannt hatte. Dann fiel ihr dafür aber etwas anderes ein. „Ich habe dich neulich gesehen, als du in der Teeküche im ersten Stock der Quartiere warst. Ich bin zwar nur an dem Raum vorbeigegangen, aber der gute Duft hat für sich gesprochen“, erzählte sie ihm lächelnd.


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Amon

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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySo 25 Dez 2022 - 11:44



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In der Abenddämmerung...

Offplay

Der Daeva, der sich eigentlich nicht wie ein Daeva benahm, war letztendlich auch nur so etwas wie ein lebendiges Wesen. Wenn man ihn denn als lebendiges Wesen hätte bezeichnen können, denn das, was er war, war schlussendlich nichts weiter als eine Kreatur und hatte kein Recht auf ein Dasein als menschliches Wesen, noch nicht einmal als dessen Bezeichnung. Aber das sollte ihn niemals stören, das war für den Daeva nichts weiter als eine Randnotiz. Er kannte die Vorurteile, die sich über den allgemeinen Punkt der Untoten weiter befand und wahrscheinlich würde es erst eine lange Zeit dauern, bis es eine Möglichkeit geben würde, das die lebendigen Menschen ihren Groll und ihre Abneigung gegen den Untod so schnell wie möglich vergessen würden. Denn es war doch immer mehr als nur klar gewesen, dass es etwas Anders gewesen ist, wenn man ein Untoter gewesen ist. Ein Wesen, das eigentlich nicht mehr in dieser Welt existieren sollte, aber es dennoch tat, das machte natürlich in irgendeiner Form Probleme, denn neben dem, was es hier noch gab, waren die anderen Arten der Untoten, von denen der Sayed auch einige kannte und diese waren ja genau das, was dieses Vorurteil ausmachte, grausam, bösartig und nicht wirklich so angenehm und nett wie er.

Aber das er sich im Allgemeinen so friedlich und nett benahm, das lag ja unter Anderem auch daran, das er sich selbst nicht in dieser Welt wiederfinden wollte als Person, die etwas Negatives hatte hinterlassen wollen, sondern das er aufzeigen wollte, das es in dieser Welt auch noch Untote gab, die nicht nur schrecklich bösartig waren, sondern eben auch friedlich und freundlich waren. Auch, wenn er sich damit selbst schwächte, weil er der natürlichen Natur der Daeva entgegen stand, sollte ihn das nicht davon abhalten, sich weiter darum zu kümmern, genau diesen einen Weg weiterzugehen, den er selbst seit seiner Wiedergeburt vor einiger Zeit eingeschlagen hatte. Amon ab sich ungemein sehr viel Mühe, dies zu beweisen und auch dafür zu kämpfen. So versuchte er auch Aska zu zeigen, dass das, was er wirklich erreichen wollte, so immens wichtig für ihn gewesen ist. Zumindest ihr Vertrauen zu gewinnen und vielleicht sogar irgendwann mit ihr befreundet zu sein, das war ein Gedanke, der ihn nicht mehr loslassen konnte. Bemerkenswert. Es ist wirklich eine herausragende Eigenschaft, dass man allein mit dieser geistigen Gelassenheit so erhaben sein kann, Aska. Mein Schicksal erweist sich als abgrundtief schlecht, aber dennoch erleuchtet ein Lichtblick vor mir, in dem ich dir begegne. Vielleicht löst sich meine eigene Bürde damit ja selbst irgendwann auf."

Ja, die Regeln des Tabus waren in Minstrel wirklich sehr groß geschrieben und sie hatten auch eine sehr zusammenhängende Bedeutung. Gerade für einen ehemaligen Anhänger von Minstrel waren diese Tabus noch tief in den Gedanken verwurzelt. Aber augenscheinlich waren diese Art des Tabus für Aska nicht so zu empfinden, denn sie zeigte ihm, dass sie damit wohl kaum wirklich ein Problem gehabt hatte, was das Ganze für ihn wiederum auch sehr viel einfacher gestalten sollte, sich selbst besser weiterentwickeln zu können. Sie brachte ihm somit ein weiteres Lächeln ins Gesicht. Aber dann, als sie selbst auf den Wangen eine Röte erhielt, obschon der Vorstellung der Gabe des ersten Kusses, musste in dieser Hinsicht auch der Daeva des Hochmutes ein wenig schmunzeln. Denn augenscheinlich sah sich Aska selbst nicht als würdig genug dafür an, obgleich sie sich vielleicht diese Aktion gerade selbst bildlich vorgestellt hatte. Als Daeva des Hochmutes konnte er auch nichts anders, als auf diese durchaus unerwartete Reaktion von ihr anzuspringen, das war fast wie ein Automatismus. "Ach weisst du Aska, ich könnte mir durchaus vorstellen, die Erfahrung des ersten Kusses mit einem so bezaubernden Wesen wie dir zu erleben. Ich finde, du wärst mehr als nur geeignet dafür. Also, wenn du nicht abgeneigt bist?" Wiegesagt, es war wie ein Automatismus im Daeva, da zu reagieren, das war der Hochmut in ihm, der immer wieder die jeweiligen Grenzen bis zum Ende austesten musste, genau das machte einen Daeva nämlich letztendlich aus, seine symbolisierte Todsünde immer wieder zu repräsentieren, selbst in den unmöglichsten Situationen. Aber das war etwas, gegen das er sich nicht stellen konnte, denn dieses hochmütige Verhalten tauchte hin und wieder einfach auf, das war eben leider einfach so.

Dann aberkam Aska mit einer Frage, die ihn eigentlich vor eine Überraschung stellen sollte, doch der Sayed hatte damit gerechnet, das diese Frage irgendwann im Verlauf dieses Gespräches noch hätte fallen müssen. Warum sie? Ja, diese Frage war berechtigt, aber auch da hatte der Daeva eine passende Antwort für. "Ist das nicht offensichtlich? Selbstverständlich misstraust du mir nachwievor, aber das liegt nicht daran, das ich ein Daeva bin. Das liegt auch nicht daran, das ich zu einem untoten Volk gehöre. Das ist der natürliche Lauf der Dinge. Wie könntest du mir denn jetzt schon blindes Vertrauen entgegenbringen, wo wir uns gerade erst richtig kennenlernen? Doch, dennoch unterscheidest du dich sehr stark von anderen Personen. Du bist bereit, abzuwarten und die Zeit sprechen zu lassen. Du verurteilst mich nicht pauschal dafür, das ich anders bin, sondern bist gewillt, mir eine Chance zu geben. Du bist ranghoch, aber dennoch nicht abgehoben oder arrogant, sondern bescheiden, ehrlich und vorallem..."

Kurz stoppte er. Er schaute Aska noch einmal tief in die Augen, um ihr diese Überzeugung auch näher zu bringen und sie verstehen zu lassen und ihr zu verdeutlichen, was das denn wirklich bedeutete. "...Gutherzig. Ich habe selten eine Person getroffen, die wirklich solch ein gutes Herz hat wie du. Denn in deinen Augen ist weiterhin kein Groll zu erkennen. Nur Verunsicherung. Eine Eigenschaft, die völlig normal ist. Das hat mich begeistert, das hat mich sehr von dir beeindruckt. Ich mag dich sehr, Aska." Nun war der Sayed es, der mit einer leichten Röte im Gesicht verlegen zur Seite blickte und damit den Dauerkontakt zu ihren Seelenspiegeln unterbrechen musste. Gleichwohl verlegen kratzte er sich leicht mit dem Zeigefinger über die Wange, denn es kam selten vor, das er so verlegen war wie in dieser Situation. Glücklicherweise fiel der Van der Velden dann ein, wo sie Amon einst gesehen hatte. "Da hast du mich wohl bei meinem großen Geheimnis erwischt, was? Ich habe dir ja erzählt, das ich das Kochen gelernt habe. Dies beherrsche ich auch ziemlich gut." Dann kam dem Daeva doch tatsächlich eine Idee. "Dürfte ich dich vielleicht einladen? Ich würde dir sehr gerne etwas kochen. Ja, ich würde dich sehr gerne zum Abendessen einladen, liebe Aska." Lchelte er ihr wieder entgegen, das war wirklich eine recht gute Idee, schließlich war der Daeva ja wirklich ein hervorragender Koch gewesen.

100 von 100

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@Aska | #AmonOff01



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Aska
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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptyFr 30 Dez 2022 - 22:47

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Die Zeit war ins Land gezogen und wenn sie nicht vor den geschlossenen Türen des Speisesaals stehen wollten, sollten sich die beiden Magier allmählich nach Innen begeben. Das Training für heute würde Aska in die späteren Abendstunden verlegen, schließlich kam sie bisher noch nicht dazu. Das war aber nicht weiter schlimm, schließlich hatte sie die Zeit gut genutzt und ein Mitglied der Gilde besser kennengelernt, dessen negativen Ruf sie bisher gekannt hatte. Und obwohl Aska nach wie vor ihre Probleme mit Untoten hatte, so wollte sie Amon die Chance geben, zumindest in seinem Fall vom Gegenteil zu überzeugen. Kein Untoter - aber auch kein Mensch würde Askas Vertrauen einfach erlangen können, doch für erstere war es lange Zeit unmöglich gewesen. Wenn die Blonde so darüber nachdachte, war das eine ganz gute Fügung gewesen. Nicht nur, dass sie einen weiteren Kontakt knüpfen konnte, sie hatte auch die Möglichkeit, ihren Horizont zu erweitern. Darüber hinaus war nach dem Abendessen meist kaum noch jemand in den Trainingshallen, aber das war nur ein kleiner positiver Nebeneffekt des Ganzen.

Eigentlich hatte Aska geglaubt, die als scherzhaft titulierte Ansprache des ersten Kusses war bereits überwunden, doch da hatte sich die Dämonentöterin geirrt. Sie sei.. mehr als nur geeignet? Ihre Gesichtszüge entglitten ihr völlig. Wo war sie denn hier gelandet? Auf Champa oder was?! So etwas wie damals mit einem der Krieger der Gilde Iron Maxim würde ihr heute aber garantiert nicht mehr passieren. Nun eruierte Amon auch noch, ob sie denn offen dafür wäre. „Äh“, entfuhr es Aska völlig überrumpelt. Sie selbst hatte den ersten Kuss mit einem jungen Mann vor ein paar wenigen Jahren erlebt, welcher ihr nichts bedeutet hatte. Jetzt, da Aska erstmals so starke Gefühle für jemanden empfand, bedauerte sie es, diese Erfahrung so bedeutungslos gemacht zu haben. Es war keine besonders wichtige Erinnerung in ihrem Leben. Und abgesehen davon wurde ihr in diesen Sekunden bewusst, dass es nur eine Person in ihrem Leben gab, welche sie küssen wollte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen bei diesem Gedanken. War das nicht verrückt? Aber sie sollte Amon dankbar für diese Erkenntnis sein. Und dafür würde sie ihre Erfahrung mit ihm teilen: „Mit der Person, mit welcher ich diese Erfahrung gemacht habe, hatte ich eine sehr oberflächliche Verbindung. Ich rate dir, weiterhin zu warten. Ansonsten bleibt dir lediglich eine hüllenlose Erinnerung“, gab sie ihm einen gut gemeinten Rat, ehe sie sogar einen kleinen Scherz anhing: „Auf ein paar weitere Jahrzehnte wird es schon nicht ankommen“ Amon konnte nach den paar Stunden wohl kaum die Gefühle für Aska empfinden, welche einen Kuss magisch machten. Er würde es nur bereuen, da war sie sich sicher. Wer weiß, welche Dame ihm eines Tages diesen Wunsch gebührend erfüllen würde?

Tatsächlich erläuterte Amon ihr auf ihre Nachfrage, warum er sie so wertschätzte. Weshalb er eine Freundschaft mit ihr so sehr begrüßen würde. Die Tatsache, dass Aska sich nicht von den Worten der anderen Kameraden hatte beeinflussen lassen, schien Amon sehr imponiert zu haben. Für eine Einzelgängerin wie sie war es einigermaßen selbstverständlich, sich nicht vom Geplapper anderer beeindrucken zu lassen, doch Amon als jemand, der sich Freunde wünschte, war sehr dankbar dafür. Schon den ganzen Abend bekam die Dämonentöterin sehr nette Worte zu hören, doch diese schienen aus tiefer, aufrichtiger Seele zu kommen. Natürlich fiel es Aska schwer, das gänzlich anzunehmen, schließlich war ihre Seele aufgrund der letzten Ereignisse gebeutelt und sie hielt nicht mehr besonders viel von sich, aber es tat irgendwie gut zu hören, dass jemand nach wie vor ihre Gutherzigkeit zu erkennen vermochte. Hatte Amon recht? Hatte sie wirklich ein gutes Herz?

Ein wenig überraschte es Aska schon, als dieser selbstbewusste Mann sich so verlegen von ihr abwandte. Selbst eine leichte Röte war in seinem blassen Gesicht zu erkennen. Insgeheim musste sie ja schon schmunzeln. Er würde seine Meinung schnell ändern, wenn er ihre Allüren auf einer Quest zu ertragen hätte. Da hatten die wenigsten Kameraden Freude mit Aska. Aber heute war sie keine Heldin oder mächtige Magierin. Heute fühlte sie sich irgendwie normal und das war angenehm. „Danke, Amon“, fasste sie das, was sie gerade empfand, in zwei kurze, aber ausdrucksvolle Worte und in ein warmherziges Lächeln zusammen.
Prompt folgte auch eine Einladung zum Abendessen - besser gesagt würde Amon Aska seine Kochkünste vorführen. Die junge Dame erkannte die freundschaftliche Geste dahinter, schließlich hatte der Untote ja bereits gesagt, dass ein näheres Kennenlernen in seinem Sinne war. Auch Aska würde sich darauf einlassen, denn bisher sah sie nichts, was dagegen sprach. „Na gut“, stimmte sie also zu. „Das können wir machen. Was auch immer du an jenem Abend gekocht hast, kannst du dann gerne wiederholen“ Gab sie bereits einen indirekten Wunsch ab, denn im Flur hatte es wirklich köstlich gerochen. Dann erhob sie sich von ihrem Platz, es war an der Zeit, zu gehen. Doch zuvor drehte sie sich noch einmal dem Schwarzhaarigen zu und grinste ihn amüsiert an. Trotz des Witzes war der Unterton ihrer Aussage durchaus scharf: „Aber ich warne dich. Wenn du versuchen wirst, mich mit deiner Gabel zu füttern, werde ich sie dir in die Hand rammen“ Amon hatte ja nicht gerade ein Geheimnis daraus gemacht, dass er Romantik als etwas erstrebenswertes empfand. Aber sie wussten wohl beide, dass es kein Dinner dieser Art werden würde. „In Fiore ist das nämlich üblich“, beendete sie ihren Witz und spielte darauf an, dass man in Minstrel für Fehlverhalten anscheinend geschlagen wurde.


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- Off Ende -


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Sirviente

Sirviente
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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
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B-Rang Quest – Siehst du das Licht?
Teilnehmer: Sirviente, Lasciel

„Einen schönen guten Morgen wünsche ich, Herr Lasciel.“

Mit einer höflichen Verbeugung grüßte Sirviente den blinden Herren, als er diesen auf dem Exerzierplatz entdeckt hatte. Der Golem selbst war schon eine ganze Weile hier. Seit er die Anweisung dazu erhalten hatte, die heutige Quest hier zu beginnen, hatte er an der Wand der Baracken gestanden und aufmerksam die Ritter und Soldaten bei ihren täglichen Übungen beobachtet. Er selbst hatte an diesen nur in seiner Anfangszeit teilgenommen, und auch das nicht lange. Man hatte schnell bemerkt, dass es diesem lebenden Ballen an Eis nicht half, Runden zu laufen oder Waffen zu schwingen. Sein Konstitution besserte sich nicht im Geringsten, schließlich hatte er keine Muskeln, die er aufbauen konnte. Es war unmöglich für ihn, sich durch einfaches Training zu verbessern... aber im Gegenzug konnte er durch fehlendes Training auch nicht schlechter werden. Der Aufbau seines Körpers war nahezu unveränderlich und wenn man es versuchen wollte, dann musste man den magischen Weg gehen, nicht den physischen. Bisher hatten die Runenritter aber auch keinen magischen Weg gefunden, aus ihrem persönlichen Eisgolem eine Muskelmaschine zu machen, also blieb ihm aktuell wenig mehr, als die tatsächlich Trainierenden zu beobachten und auf seinen Questpartner zu warten.

Einen Partner, den er bereits gut kannte.

„Es ist immer wieder eine Freude, euch zu sehen“, grüßte Sir mit einem weiten Lächeln und hob etwas steif die rechte Hand, um seine Worte noch einmal zu unterstreichen. Er für seinen Teil empfand den Engel als sehr angenehmen Zeitgenossen. Gleichzeitig ging er aber davon aus, dass sie beide recht zielorientiert waren. „Wie informiert seid Ihr bereits bezüglich des heutigen Auftrages? Es handelt sich wohl um Vermisstenfälle im sumpfigen Kurobu“, fasste der Golem kurz zusammen, ehe er nachdenklich seine gehobene Hand an sein Kinn legte. „Ich würde annehmen, dass Ihr kein Interesse daran habt, den Zug zu nehmen. Daran soll es mit unserer Zusammenarbeit allerdings nicht scheitern. Ich habe vor kurzem die Gelegenheit genutzt, mein Erspartes zu investieren in einen Weg, wie ich euch den Großteil des Weges begleiten kann, ohne selbst einen Platz auf eurem Pferd einnehmen zu müssen.“

@Lasciel


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Lasciel
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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
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Silence is gold and gold is expensive
B-Quest Sieht du das Licht?


Lash ging in einer fließenden Bewegung in die Knie und wich dem Schlag seines Gegners aus. Er schwang das Bein herum, als er wieder hochkam und zog dem etwas kleineren, jungen Mann das rechte Bein weg. Dieser taumelte zur Seite und hob den Arm, um den Hieb den Engel damit abzuwehren, mit dem er auf den Kopf des Runenritters gezielt hatte. Sein zweiter Gegner, eine hellhaarige Frau, auch wenn er keinen Schimmer von ihrer wirklichen Haarfarbe hatte, gelang es, ihren Fuß in seiner Seite zu platzieren. Es war eine normale Reaktion nach der Kette zu greifen, aber er hatte keine Waffe an sich. Dieser Übungskampf, zu dem er sich schließlich entschlossen hatte, lief ohne Gegenstände ab. Nur der Körper, keine Magie. Nachdem er zwar mit drei Waffen relativ flexibel war und diese auch rasch zurück zu sich holen konnte, kam er nicht oft in die Situation, ganz ohne zu kämpfen, aber es schadete ihm nicht. Außerdem, so hatte er erfreut festgestellt, hinderte ein Kampf einen daran, eine Unterhaltung zu führen. Mit nur einem Auge, dass dank der Augenklappe auch nicht perfekt funktionierte, war seine halbe Seite blind und mit zwei Gegnern war das eine große Herausforderung. Eben das war auch der Grund, dass er sich mit den beiden beschäftigte. Mit je einem wäre er gut zurechtgekommen, aber seine Aufträge als Rune Knight bargen mehr Risiko als die zuvor und Lash hatte, obwohl er die Sache mit den Glücksspielen Großteil hatte sein lassen, im echten Leben nicht mehr Glück. Deshalb, und weil das Training hier ihm nicht schadete, den anderen zumindest die Chance gab, ihn wahrzunehmen, ohne ihn ansprechen zu können, hatte er sich, wenn er hier war, öfter auf dem Trainingsgelände eingefunden.
Lash landete einen Tritt gegen die Hüfte der Frau, wich zurück und drehte sich, den Ellbogen von sich gestreckt, herum. Er verfehlte den anderen, aber sein anderer Arm, den er vor sich hielt, fing den Angriff ab, der sein Kinn zurückgeschleudert hätte. Der Engel kam ihm näher, nahm ihm dem Platz, erneut auszuholen, und ging mit beiden Fäusten auf ihn los, wobei er sich mit flinken Bewegungen und großen Schritten um ihn drehte, sodass der Mann zwischen ihm und der Frau stand. Es war ein Vorteil hier, wo er über nichts am Boden stolpern würde. Obwohl seine Schuhe ihn davor warnen konnten, musste er für gewöhnlich vorsichtiger sein. Lasciel steckte einen Treffer über dem Auge und an der Schulter ein und ließ sich von dem Schwung zur Seite drehen, packte das Handgelenk des Mannes und stieß ihn mit der anderen Schulter zurück in Richtung der Frau, die versuchte, um ihren Partner herumzukommen. Es gelang ihr, nicht von ihrem Partner getroffen zu werden, aber instinktiv stützte sie ihn ab. Lash nützte das Taumeln beider, um mit einem Sprung vorwärts mit den Knien gegen den Körper des Kämpfer zu krachen, die Stiefel seitlich, um seine Landung abzufedern, als er damit den Kerl umriss und die Frau zurückstolperte. Er hielt nicht inne, sondern rollte sich von seinem Gegner herab, der noch nach Luft rang, und schlang einen Arm um die Beine der Frau, um sie mit einem Ruck aus dem Gleichgewicht zu bringen und auf den Boden zu befördern. Lasciel erhob sich, schwer atmend von dem Kampf und wie seine Kampfgegner von Schweiß bedeckt. Der Engel fuhr sich durch die vor wenigen Tagen geschnittenen, kinnlangen Haare und sah zu, wie die beiden sich aufrappelten. „Guter Kampf.“ Lash nickte knapp. Das mit den Gesprächen nach dem Kampf hatte er noch nicht so im Blut.

Wie es schien, war heute allerdings sein Glückstag, oder er hatte sein Glück in dem Moment aufgebraucht, als die kühle, freundliche Stimme des Eisgolem hinter ihm ertönte. Lasciel drehte sich von den beiden Menschen weg und steuerte auf Sirviente und seine Sachen, die in dessen Nähe standen, zu. Während der andere ihr formlich grüßte, blieb es von seiner Seite auf ein knappes: „Hallo.“ Er nahm die Trinkflasche von dem Platz, wo er sie neben seinen Waffen und dem langen Oberteil abgestellt hatte. Mit dem Verschluss hatte er noch immer etwas Probleme, aber dann konnte er das kühle Nasse genießen, während der Golem weitersprach. „Es scheint um Lichter zu gehen, denen manche der Bewohner gefolgt sind – und nicht mehr heimgekommen.“ Das hatte der Questzettel ihm verraten, den er am Morgen ausgewählt hatte, ehe er den Vormittag damit verbracht hatte, zu üben, seine Pistole und das Messer zu fangen, ohne sie zu verfehlen oder sich Körperteile abzuschneiden. Lash hob sein Oberteil hoch, um sich das Gesicht abzuwischen. Seine Stirn hinterließ einen leicht roten Fleck. „Fuck …“ Es tat nicht mehr weh als die anderen Schläge gegen seine Seite oder Schulter, aber das Blut war keine prickelnde Angelegenheit. „Hm, was? Ja. Was hast du dir gekauft?“ Eine Spur von echtem Interesse lag daran. Lasciel hatte seit seinem letzten Treffen mit Sirviente und Aska seinerseits begonnen, mehr Geld, dass er nicht für Des, seine Kippen und Essen benötigte, zur Seite zu legen.
„Ich mache Desperatio noch fertig“,
kündigte er an, während er die Kette in die Gürtelschlaufen seiner Hose fädelte. Das dauerte von allem hier am längsten, auch wenn er Jahrzehnte Übung darin hatte. Messer und Pistole folgten an je eine Seite, dann fuhr er mit den Fingern, die er zuerst mit etwas Wasser abwusch, über die Stirn. „Wie scheiße sieht das aus?“, erkundigte er sich bei dem Eisgolem, als er das Oberteil um seine Schultern legte und sich vom Platz abwandte.


@Sirviente [ 1 ] Kleidung

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Sirviente

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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySa 25 März 2023 - 12:36

Es war durchaus interessant, den Engel bei seinem Kampf zu beobachten. Dessen Bewegungen wirkten geübt, erfahren, ein Kampfstiel, der wohl schon das ein oder andere Scharmützel über Anwendung gefunden hatte. Aufmerksam hatte Sirviente Lasciels Bewegungen verfolgt, bis dieser sich auf dem Weg zu ihm machte. Also reagierte der Golem auf die einzig angemessene Weise: Auch er erhob sich von seinem Platz und kam Lasciel entgegen, grüßte ihn, ehe sie beide auch schon auf die Quest eingingen. Keine dieser langlebigen Kreaturen hatte die Angewohnheit, Teile ihrer endlosen Zeit mit unnötigen Worten zu verschwenden. Sie kamen schnell auf den Punkt und tauschten sich professionell aus. „Korrekt. Genauere Details bezüglich der Lichter haben wir unglücklicherweise nicht“, bestätigte der Golem mit einem kurzen Nicken und hob einladend die Hand, um anzudeuten, dass sie sich nun auf den Weg machen konnten. Vorbereitet hatte er sich bereits gut auf die Reise, die die beiden vor sich hatten, damit er seinen Partner nicht belasten oder ausbremsen würde. „Ich habe ein Transportmittel für Reisen wie diese beschafft“, erklärte er, während sich die beiden umwandten und gen Ausgang schritten. „Ich zeige es euch gerne. Es steht bereits an der Hauptstraße bereit.“
Aufmerksam betrachtete Sirviente das kleine Ritual, mit dem Lasciel seine Waffen verstaute und sein Gesicht reinigte. „Ich bin der Meinung, ihr seht größtenteils aus wie immer“, antwortete er auf die Rückfrage des Älteren mit dem gleichen höflichen Lächeln, das Lash bereits zur Genüge kannte. „Trotz leichten Rotstiches denke ich, dass Euer Auftreten sich Alles in Allem in einem für Runenritter angemessenen Rahmen bewegt.“ Auch darauf, dass sein Partner mit dem Vorbereiten seines Pferdes fertig wurde, wartete Sirviente endlos geduldig, gar reglos. Dann war es soweit. Sie konnten die Hallen der Rune Knights verlassen und in Richtung der Hauptstraße gehen.

„Darf ich vorstellen... Meine persönliche Kutsche, Frozen Kingdoms Trusty Steed. Ein Stück Iceberger Handwerkskunst aus der gleichen Art Eis, aus der auch ich geschaffen wurde.“
Mit einer höflichen Verbeugung stellte Sirviente die Kutsche vor, die vor den beiden Männern stand. Es war ein elegantes Gerüst aus Eis mit zwei Rädern an jeder Seite, auf und in der man bequem sitzen konnte. Die besondere Eigenheit war allerdings nicht nur das Eis, sondern auch die Eisfigur, das Pferd, das an mit Eiszapfen versehenen Zügeln vor der Kutsche stand. „Primär dient es dazu, dass ich Kollegen damit mitnehmen und an ihren Zielort fahren kann“, erklärte der Golem freundlich und sah Lasciel an. „Im heutigen Fall werde ich es allerdings primär nutzen, um mit euch Schritt zu halten. So könnt ihr weiterhin per Pferd reisen, ohne von mir verlangsamt zu werden. Ich hoffe, das ist in eurem Sinne, ansonsten findet sich sicherlich eine alternative Lösung.“ Theoretisch musste Sirviente ja nicht mit dieser Kutsche fahren, auch wenn es ihre Reise sicherlich vereinfachen würde. Vor Allem, da Lasciel sich bisher nicht wirklich als Freund von Zügen bewiesen hatte. Mit ihren unterschiedlichen Arten der Fortbewegung dürften sich die beiden allerdings gut organisieren.

„Wie sieht es aus, Herr Lasciel?“, fragte der Eismann höflich, während er auf die Kutsche zutrat. „Können wir uns auf den Weg machen?“

@Lasciel


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Lasciel
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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
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B-Quest Sieht du das Licht?


Lash musste zugeben, dass es ihm gut tat, hier zu trainieren. Die meisten seiner Gegner hatte er in den letzten hundert Jahren betrunken bekämpft und die restlichem im ersten Kampf. Ein reines Üben war nicht oft vorgekommen und auch wenn er definitiv nicht aus der Form war, so merkte er, dass ihn das regelmäßigere Training auf Schwung hielt. Und vor allem auch weiterbrachte. Er konnte wirklich üben, neue Techniken, ohne zu befürchten bei einem misslungenen Versuch aufgeschlitzt zu werden. Es war ein Privileg, dass er zu Beginn nicht ganz im Kopf gehabt hatte. Das ihm aber jeder dabei zusah … Lash lebte davon, dass sein Gegner ihn ebenfalls nicht gut einschätzen konnte, nicht wusste, was er tat, um seine Blindheit bestmöglichst auszugleichen. Das machte er sich hier zu Grunde.
Einen Hinterhalt erwartete er von dem Eismann aber nicht, als dieser ihn begrüßte, nachdem er seine Sachen erreicht hatte. Auch wenn er Sirviente nicht wirklich gemocht hatte und ihn noch immer seltsam fand, er funktionierte gut. Meistens sprach er nicht zu viel über Dinge, die dem Engel sowieso am Arsch vorbeigingen, sondern blieb bei der Sache. Leider wusste auch dieser nicht viel mehr als Lasciel. Der Alte grunzte als Zeichen, dass er es gehört hatte. „Schauen wir dann“, murmelte er und hob den Saum des Shirts, um sich das Gesicht abzuwischen. Er wusste nicht, ob der Golem seine Worte durch den Stoff vor seinem Mund hörte, wiederholte es aber auch nicht wieder. Als er das Oberteil sinken ließ, hob er die Augenbrauen. Fuck, das tat weh. „Klar.“ Lash war zugegeben gespannt, was für ein Transportmittel sich jemand wie Sirviente ausgesucht hatte. Er hatte ziemlich wenig Erfahrung mit diesen modernen Dingen und von dem, was zu einem Golem passte, noch weniger. Dann bemerkte er den dunklen Fleck auf dem Stoff und fluchte. Er sah die Farbe nicht, aber er konnte sich denken, woher das kam. Sein Kopf tat nicht umsonst weh. Und er wollte es auch gar nicht sehen. Auch wenn er die Farben vermisste, rot konnte er sich sparen.
Schnaubend befestigte er die Waffen an seinem Körper. „Super. Und läuft der Rotstrich meine Stirn hinab?“ Im angemessenen Rahmen. Lashs Redensart war eindeutig nicht so höflich und galant, aber dafür deutlich direkter. „Hoffen wir einmal, du hast Recht.“ Lash hatte wenig Lust darauf, angesprochen und aufgehalten zu werden.

Die beiden schafften es ohne Probleme zum Stall, wo der Engel Desperatio striegelte, aufzäumte und sattelte. Mit seiner kleinen Tasche, in der er die wichtigsten Dinge wie seine Trinkflasche oder seinen Mantel hatte, schwang er sich auf den Rücken der hellen Stute. Dann folgte er Sirviente mit ihr hinaus und an den Straßenrand. Was Lashs verdeckte Auge entdeckte war … passend. Eine Frage stellte sich dem Engel aber, als er durchdachte, was ihm der Golem erzählte. „Lebt das auch auf so eine komische Art wie du?“, fragte er mit gerunzelter und schmerzender Stirn. Lash reichte Sirviente als Begleitung vollkommen aus. Desperatio hob nervös den Kopf, als sie das eisige Pferd entdeckte. Die Hand in ihrer Mähne kraulte er den Ansatz, während er sich vorlehnte. „Bare rolig, det er bare en underlig isblok“, murmelte er beruhigend.
„Wenn du die Kutsche am Bahnhof stehen lassen kannst?“,
wandte er sich dann laut an Sirviente. Er nickte dem Golem zu und wartete ab, ob dieser aufstieg. Er hatte keine Ahnung, wie dessen Kutsche funktionierte, ob das Pferd wirklich … lebte oder ob der Golem es mit Kraft seiner Gedanken steuern musste. Aber solange es sich bewegte, war es ihm egal. „Wir müssen nach Kurobu. Mit Pferd werden wir da einen groben Monat brauchen. Ich hasse Züge, aber ohne die werden wir kaum auskommen.“ Er verzog die Lippen zu einer wenig erfreuten Grimasse. „Wir müssen uns einen Zug suchen, der Des mitnimmt.“ Das Pferd eigentlich kam mit Zügen besser klar als er und er wusste nicht, wie viel sie vor Ort unterwegs sein würden. „Außer du kannst die schrumpfen?“ Er deutete mit dem Kinn auf die Kutsche, ehe er sich in Bewegung setzte, um zum Bahnhof zu kommen.


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Sirviente

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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptyMo 10 Apr 2023 - 18:00

„Zu laufen scheint er nicht, nein. Zumindest nicht im Moment“, belächelte Sirviente Lasciels kleine Wunde. Selbst für einen Menschen, die ja im Allgemeinen recht zerbrechlich waren, dürfte das keine gefährliche Verletzung sein, und es sah auch nicht allzu schlimm aus. Anstatt sich also weiter um die bekannten Eigenschaften des Engels zu kümmern, stellte der Golem eine Neuerung vor: Eine magische Kutsche, geschaffen aus endlosem Eis, die ihn und seine Kameraden jederzeit ans Ziel zu führen vermochte. Auf Lashs Rückfrage hin schüttelte er den Kopf. „Ah, nicht doch. Es ist ein reines Transportmittel. In keiner Weise lebendig“, bestätigte Sir, auch wenn er es nicht recht schätzte, dass sein Besitz als einfacher Eisblock bezeichnet wurde. Nicht, dass es per se ein Problem oder auch nur falsch war... aber es gefiel ihm nicht, wie er mit leichter Überraschung feststellte. „Schrumpfen kann ich sie nicht, nein“, erwiderte er noch ein letztes Mal, ehe er auf dem Kutschbock aufsaß und die eisigen Zügel in die Hand nahm. Mana hinein leitend, machte er sich bereit, sich in Bewegung zu setzen. „Aber nun gut. Ich werde das gute Stück am Bahnhof abstellen. Von dort aus können wir den Rest der Reise in Angriff nehmen.“ Ein simpler, wenn auch leicht enttäuschender Plan. Es war schade, dass der Golem sein neues Fahrzeug hier zurücklassen musste, aber immerhin hatte Lasciel die Möglichkeit, seine Des mitzunehmen. Es wäre eine Schande, wenn sie beide hier ihr Transportmittel verloren.

„Entschuldigen Sie, aber Sie werden Ihr Pferd nicht im Zug mitnehmen können.“

Mit einem höflichen Gesichtsausdruck und einer kurzen Beugung ihres Oberkörpers teilte die Ticketverkäuferin den beiden Magiern mit, dass sie wohl doch nicht in der Lage sein würden, die Begleiterin des Engels an ihrer Seite zu behalten. Nicht, wenn sie den Zug nehmen wollten. „Heute fährt kein Zug mit einem separaten Gepäckabteil. Morgen voraussichtlich auch nicht. Und im Fahrgastbereich dürfen keine so großen Tiere mitgenommen werden. Das würde auch vom Platz her gar nicht passen.“ „Ah... eine unglückliche Wendung.“ Sirvientes Lächeln, unbewegt wie immer, widersprach seinem Ausspruch des Bedauerns, auch wenn er durchaus ernst gemeint war. Tief traf ihn dieser kleine Rückschritt allerdings nicht. Sie waren auf einem Auftrag, also brachte es nichts, sich an kleinen Aufhängern zu stören. Sie mussten weiter denken. „Nun gut. Wie Ihr gesagt habt, Herr Lasciel: Der Zug ist, vom zeitlichen Aspekt her, wohl unsere einzige reelle Alternative. Wir können unseren Auftrag nicht in einem Monat beginnen.“ Zugegebenermaßen war diese Art Ungeduld nicht Sirs Natur. Ein, zwei, drei Monate konnten schon einmal ins Land gehen. Seit er ein Bewusstsein hatte, fielen ihm Wartezeiten, die über zwei Wochen hinausgingen, ein wenig schwierig, aber eilig hatte er es dennoch praktisch nie. Nachdem Lash allerdings bereits hervorgehoben hatte, dass Zeit eine Rolle spielte, wollte er sich wirklich nicht über die Wünsche seines Begleiters erheben. „Nun gut. Dann brauchen wir zwei Tickets nach Kurobu-Town“, stellte er noch einmal fest und nickte kurz. „Können Sie uns vielleicht sagen, wo wir in der Zwischenzeit Herrn Lasciels Begleiterin unterbringen können?“

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Lasciel
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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptySo 16 Apr 2023 - 0:21


Silence is gold and gold is expensive
B-Quest Sieht du das Licht?


Lash sprach nicht viel, aber wenn, dann nicht gerade auf eine gepflogene Art und Weise. Sirviente dafür redete schon wieder so neutral und höflich zugleich, dass es am Humorlevel des Engels kratzte. „Na dann.“ Er packte seinen Kram und holte Desperatio, um sich mit Sir auf den Weg zu dessen Transportmittel zu machen. Eine Kutsche, mit Pferden aus purem Eis. Letzteres machte Des ziemlich nervös, ersteres den Engel misstrauisch. Zwar meinte Sir, dass sie nicht wirklich lebte, aber der Alte war nicht sicher, ob Sirviente sich überhaupt selbst als lebendiges Wesen einstufte. Um ehrlich zu sein, er selbst war sich mit dem Golem da auch nicht so sicher. Lash nickte als knappes Zeichen, dass er den anderen gehört hatte und stieg auf sein eigenes Pferd. Sobald auf der Golem auf der Kutsche saß, setzte diese sich in Bewegung. Lash folgte ihm, besser gesagt Des folgte der Kutsche, nachdem sie sich von dem unruhigen Tänzeln aus ebenfalls auf den Weg machte. Der Engel ließ seine Hand an ihrem Widerrist, kraulte das Fell mit den verbrannten Fingern, während die vertrauten Bewegungen ihn über die Straße Richtung Bahnhof trugen.

Lash hasste Bahnhöfe und Züge. Zurecht, wie er befand, als er der Ticketverkäuferin gegenüberstand und sich bemühen musste, sie nicht anzuschnauzen. Er mochte die meiste Zeit ruhig sein, weil es einfacher war, sein Umfeld zu ignorieren, aber Geduld hatte er nicht. Keinen Kontakt damit aufzubauen, nichts zu haben, dass sie Zeit dann sowieso wieder zerfraß. Nun, Sirviente würde vielleicht ähnlich lange bleiben, wie er, wenn keiner von ihnen den Kopf verlor, aber alle anderen? Sie würden wie diese nervtötig höfliche Frau in mehreren Jahrzehnten vergehen. Leider konnte er auch nicht dagegen argumentieren, was ihn nicht darin hinderte, die Frau verärgert anzusehen. Sie konnte wohl nichts dafür, aber Lash … nun, wie gesagt, er hasste diese moderne, unpraktische Welt. Während Sirviente weiter lächelte und die Frau mal immer wieder zu der verkrusteten Wunde an seinem Kopf sah, fluchte der Engel vor sich hin. „Eine verfickt beschissene Wendung.“ Das war einer der Momente, in denen es ihn wirklich nervte, sich benehmen zu müssen.
„Dann kauf die Tickets. Ich schaue mich um … oder so.“
Er schnaubte leise. Solange die Augenklappe noch anhielt, zumindest. „Komm, mi pige.“ Er trat zurück an Des Seite, um sich wieder in den Sattel zu schwingen, während die Kassiererin ihm einen kleinen Unterstand in der Nähe nannte. Lash kannte ihn. Es war nicht das erste Mal, dass er mit den Zügen anstand. Auf Reisen war es einfacher, lokale Quests zu nehmen, aber als Rune Knight wurde er durch die verdammte Welt gejagt. Und zwar schnell. Per Zug. Lash lieferte Des ab und verließ sie widerwillens, um zurück zum Bahnhof zu kommen. Gerade als er Sir entdeckte und den Zug einfahren könnte, wurde die Welt um ihn herum schwarz. Das Stundenlimit der Augenklappe war erreicht und tauchte den Engel in die alte Blindheit. Der Tag wurde immer besser … er hätte auf dem Trainingsplatz bleiben und Lichter Lichter sein sollen lassen. Quietschend laut kam der Zug zum Stehen. „Sirviente?“ Lash streckte eine Hand suchend nach dem Golem auf, als er sich vorsichtig auf ihn zubewegte und sich die Augenklappe vom Kopf zog. Im Zug brauchte und wollte er sowieso nichts sehen. Die Schnelligkeit, mit der die Landschaft vorbeizog, ließ ihn nur übel werden und erinnerte ihn ein Stück weit an das Fliegen und daran, dass er es nie wieder tun würde, wie die Narben verrieten, die seinen Körper kennzeichneten. Seine nackten Oberarme, wo die Brandspuren zu sehen waren, wo seine Flügel einst verbrannt waren. Heiße Federn auf seiner Haut gelandet waren. Sein Herz schlug schneller und er hoffte, dass Sirviente ihn sah und seine Hand nahm. Ansonsten würde er noch einmal Mana verwenden müssen, um den Golem nicht zu verlieren.


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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptyMi 19 Apr 2023 - 15:59

Sirviente und Lasciel waren ein sehr ungleiches Paar, das bemerkte man schon allein daran, wie emotional der Engel reagierte, während der eGolem seine Ruhe behielt, sein entspanntes Lächeln unverändert. “In Ordnung, das tue ich”, nickte er, um wie gefordert die Tickets zu bestellen. Einer kümmerte sich um die Reise, der andere brachte das Pferd in Sicherheit - gerechte Arbeitsteilung, soweit Sir es einschätzen konnte.
Stramm stehend wartete der Eismann am Gleis daran, dass sein Gefährte sich zeigte. Es wurde langsam ein wenig spät - der Zug war bereits am Einfahren, doch von Lasciel hatte er noch nichts gesehen. Dann jedoch hallte der Name des Golems durch die Halle, und sein Blick wandte sich um. Dort war er, der brünette Mann, der seine Augenklappe abgelegt hatte. Suchend war seine Hand von sich gestreckt, schien etwas, jemanden finden zu wollen. Basierend auf seinem Ausruf war dieser Jemand wohl Sirviente selbst.
“Darf ich Euch unterstützen, Herr Lasciel?”
Rücksichtsvoll nahm er die Hand des Ritters, seine Berührung kühl, aber sanft. Der Golem war es gewohnt, die Menschen zu führen, die er begleitete, schließlich war er dafür gemacht, sich um Kinder zu kümmern. Geduldig führte er seinen Begleiter den Bahnsteig entlang zur Tür des Zuges. “Wir steigen nun ein”, klärte er auf und half Lash in die richtige Richtung. “Passt auf die Stufe auf. Nicht, dass Ihr Euch noch verletzt.” Hand in Hand traten die beiden Jahrhunderte alten Männer in den Zug ein, nutzten den Gang, um ein freies Abteil zu finden. Sirviente stellte zuerst sicher, dass Lasciel sicher in seinen Sitzplatz gefunden hatte, ehe er sich neben ihn setzte - rigide wie immer, mit geradem Rücken und dem endlos gleichen Lächeln.

Tbc: Hauptplatz Kurobu

@Lasciel


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BeitragThema: Re: Halle der Rune Knights - Exerzierplatz
Halle der Rune Knights - Exerzierplatz EmptyFr 29 Sep 2023 - 11:31

Beginn der Quest: Der eisblaue Lotus
「 1  |  10 」

Mit halb geschlossenen Augen brachte Darion den dampfenden Tonbecher an seine Lippen. Draußen auf dem Exerzierplatz wurde soeben ein Appell für die Runensoldaten abgehalten, doch abgesehen von dem mildem Interesse, mit denen der Ritter die Übungen der nicht-magischen Fraktion des Militärapparats studierte, betraf den Nephilim das nicht. Der Ausbilder schritt soeben die Länge der aufgestellten Reihe entlang und erhob die Stimme. Offenbar hatte es einen kleinen Zwischenfall in den Quartieren der Runensoldaten gegeben - ein skandalöses Objekt war gefunden worden und man suchte nach dem Schuldigen. Der Ausbilder verließ sich wohl auf die gute, alte Generalbestrafung. Darion, der mit einem Becher Kaffee aus dem Speisesaal auf einer der Bänke nahe der Hallen der Rune Knights saß, schlug ein Bein über das andere.

"Pierce - können Sie mir etwas über unseren Fund berichten?" Der Ausbilder blieb vor einem jungen Runensoldaten stehen, der aussah, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Den Hawthorne wunderte es, dass er durch das Gebrüll seines Vorgesetzten nicht fortgeweht wurde wie der Samen einer Löwenzahnblume. "N-nein! Ich weiß nichts davon!", beteuerte der junge Soldat. Darion merkte, wie es hinten in seiner Kehle kitzelte und der Kaffee einen bitteren Geschmack von Galle erhielt. Einen langen Moment lang kontemplierte er, ob er einschreiten sollte, aber tatsächlich hatte Darion - auch wenn andere ihm dies möglicherweise nicht zugestehen wollten - einen gewissen Respekt für die hierarchischen Strukturen der Rune Knights (und ihrer geringeren Geschwister). Der Ritter wartete brav, bis die Versammlung aufgehoben war, trank den letzten Schluck seines erquickenden Getränks und erhob sich von der Bank. Beinahe schwebend erreichte er den Ausbilder, der nachdenklich und mit verschränkten Armen seinen Schützlingen hinterher blickte. Ein sachtes Tippen auf dessen Schulter ließ eine grimmige Person sich in Darions Richtung drehen, dessen Miene sich entspannte, als der Rune Knight kurz den Haarflausch über seinen Augen anhob. Ein zartes Flüstern in dessen aufnahmebereites Öhrchen später schallte ein Name durch den Übungsplatz und ein Soldat blieb abrupt stehen. "PIIIIIEEEERCE!"

Leise summend kehrte Darion zu seinem Becher zurück, umfasste dessen oberen Rand mit den schlanken Fingern und blickte sich auf dem Exerzierplatz um. Irgendwo am anderen Ende bekam "Pierce" eine kräftige Standpauke. Hier jedoch, auf der Seite der Rune Knights, herrschte an diesem Morgen angenehme Stille. Der uniformierte Nephilim hatte nicht etwa vor, den Tag (so schön er sich auch zeigte) hier beim Beobachten von niederen Menschlein zu vertrödeln. Tatsächlich wartete Darion auf seinen Questpartner, der ihm zugeteilt worden war. Angeblich frequentierte dieser mit beeindruckender Häufigkeit die Übungsplätze der Rune Knights und war dort am sichersten aufzutreffen. Vielversprechend. Vielleicht hatte die Obrigkeit endlich erkannt, dass er bereit war, mit wahrlich talentierten Rune Knights (die musste es ja irgendwo geben, nicht?) seine Arbeit zu erledigen. Die goldenen Augen huschten daher neugierig und aufgeschlossen über den Platz. Die Aussicht auf die Quest und deren Zielort dämpfte seine Laune durchaus, doch der Hawthorne beschloss, heute allem eine gerechte Chance zu geben.

Gewiss würde nichts geschehen, was Darion von diesem ungewohntem Optimismus abbringen konnte, nicht wahr?


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