Ortsname: Halle der Rune Knights - Questausgabe Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Anders, als bei den offiziellen Gilden des Reiches werden den Rune Knights keine Aufträge ausgehängt, sondern durch Mitarbeiter in diesem Büro ausgehändigt. Drei Damen besetzten diesen Ort von 9 Uhr bis 17 Uhr jeden Tag außer am Wochenende, Aufträge, die besonderer Dringlichkeit oder spezieller Teilnehmer bedürfen, werden meist separat an die Mitglieder verteilt. An einer der Wände existiert jedoch ein kleines Questboard, an dem Aufträge ausgehangen werden, die an mehrere Gilden versandt worden sind und meist private Auftraggeber haben. Diese können von Rune Knights angenommen werden, sofern sie keine anderen Befehle haben.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Number of Statues: 312
No statue would defy me
So you shouldn't either
Ângelo
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Es waren nur wenige Tage vergangen, seitdem Amelia und Ângelo die Höhle erforscht haben. Das dabei entdeckte Diebesgut, siwie die drei Männer waren von den Sicherheitskräften, die Amelia geholt hatte, in Hargeon Town in Gewahrsam genommen worden. Die Beute wird in naher Zukunft als Beweismaterial gegen die festgenommenen Männer vor Gericht verwendet werden. Auch der Sturm, der sich die tage um die Küstenstadt zusammengezogen hatte, ist auf das offene Meer hinausgezogen. Die Bürger von Hargeon Town haben sogleich mit den Aufräumarbeiten begonnen. Wie ein tüchtiger Ameisenhügel wurden alle Schäden beseitigt, um den Tourismus von dem die Stadt lebt, wieder starten zu können. Unterdessen haben die beiden Rune Knights die Stadt wieder Richtung Hauptstadt verlassen. Ângelo hatte auf der Rückfahrt erklärt was seine Magie genauer ist, die er besaß. Sprich das es einr Lost Magic war, dass man damit die Mana anderer absorbieren konnte oder auch deren magischen Geschosse abblocken oder wie im Kampf gezeigt, reflektieren kann. Wie genau Amelia diese Fähigkeit aufnahm konnte Ângelo nicht genau sagen. Er war der Meinung, dass die hübsche Magierin es zumindest nicht als was schlechtes empfand. Zumindest nicht, wenn es sich bei einem magischen Kampf handelte oder allgemein mit Magie zu tun hatte. Zum Schluss haben beide ausgemacht sich in ein paar Tage vor dem Questbüro zu treffen, um die nächste Quest in Angriff zu nehmen. Ângelo hatte dann noch als Questleiter den Bericht abgegeben und sich erstmal aufs Ohr gehauen. Was Amelia in der Zwischenzeit machte wusste der Magicslayer nicht. Er konnte es ja nachher fragen. Also stand Ângelo nun hier und diesmal war er es der zuerst da war. Er hatte im Questbüro Bescheid gegeben, dass er und Amelia wieder gemeinsam eine Quest erledigen wollten. Ângelo hatte aber noch keinen Blick auf die Quests geworfen, die man ihm in die Hände gedrückt hatte. Es waren auch nur Kopien und dann sollten er und seine Partnerin such für eine entscheiden. Der Magicslayer hatte bislang auch noch keine geraucht am heutigen Tag, um Amelia nicht mit schlechtem Atem zu begrüßen. Doch spätestens wenn die beiden unterwegs waren, musste er eine Qualmen. Bislang hält sich Ângelo mit seinen Schmerztabletten am Riemen, doch sie konnten die Nikotinsucht nur minimal lindern. Um sich vom Laster abzulenken pfiff Ângelo Lieder vor sich hin. Im Augenblick die Titelmelodie von 2 Haudegen, deren Stücke Ângelo als Kind gerne gesehen hatte... und auch jetzt noch tat. Diese 2 Kindheitshelden hatten allerhand coole Sprüche auf dem Kasten und prügelten alles ubd jeden nieder, egal wie viele es waren.
Wenn Ângelo "spricht" | denkt | macht | zaubert (Updates)
"Manchmal fühlt sich mein Leben wie ein Test an, für den ich nicht gelernt habe und wenn ich denke, dass es nicht schwerer werden kann, kommt eine schöne Frau um die Ecke."
Es war nun einige Tage her, seit Amelia sich mit dem Serrado in Hargeon durch eine Höhle getastet hatte. Ein Kampf gegen Banditen, ein Schatz und eine wieder einmal viel zu bürokratische Lösung später, hatten die beiden ihre Aufgabe abgeschlossen und sich im Zug zurück nach Crocus begeben. Es war nicht einmal Zeit für einen kleinen Einkaufsbummel gewesen, doch bei dem Wetter, das Hargeon damals präsentiert hatte, war es wohl auch besser so. Irgendetwas musste die Harper geritten haben, als sie auf der Heimfahrt zugesagt hatte die nächste Aufgabe gemeinsam durch zu führen, wenn sie nicht zwischenzeitlich andere befehle erhielten. Nun, es gab keine anderen Befehle, ergo musste Amelia ihrem Wort treu bleiben. Was auch immer sie davon halten sollte. Nun, wenigstens wusste sie jetzt, worauf sie sich einließ. Einen Lustmolch mit einer interessanten Lost Magic, die aber wohl nur im Kampf gegen Magier von Nutzen sein konnte. Noch ein wenig verschlafen rieb sich die Harper die Augen, als sie die Halle der Rune Knights betrat, es war zwar schon etwas spät, doch Amelia hatte, die Chance nutzend, länger im Bett gelegen und entsprechend ihre Müdigkeit noch nicht vollends besiegt. Selbst für aufwändiges Styling hatte sie heute keine Zeit in Anspruch genommen, ihre Haare hatte sie nur simpel gewaschen und zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, wobei ihr zu beiden Seiten des Gesichtes jeweils eine farbige Strähne herabbaumelte. Gut genug, hatte sich Amelia heute Morgen dazu gedacht. Auch ihre Kleiderwahl fiel recht simpel, aber nicht aufreizend aus, eine cremefarbene Bluse, die sie über dem Bauch zusammengeknotet hatte, ihr Vater hatte dies als skandalös und unpassend betitelt, also genau richtig, und eine einfache, sehr eng anliegende, also wirklich, wirklich enganliegende braune Dreiviertelhose, die ihre Köchel zeigen würde, wenn diese nicht in braun, weißen Stiefeletten stecken würden, mit Absatz versteht sich. An beiden Armen klimperten mehrere rosé farbene Armbänder. Man mochte meinen, die junge Frau wolle zu einer Party gehen und nicht zur Arbeit, wäre da nicht das Schwert in seiner weißen Scheide, an der Hüfte der jungen Frau. Alles in allem, man merkte Amelia an, dass sie eine ungewöhnliche Rune Knight war. Bevor sie jedoch die Questausgabe ansteuerte, benötigte sie etwas viel Wichtigeres aus der Kantine. Kaffee. Wenig später öffnete die junge Frau die Tür zu dem Raum, in dem Aufträge ausgegeben wurden und blickte sich um. Einige Rune Knights standen in Grüppchen herum und besahen sich freie Aufträge oder versuchten so beschäftigt zu wirken, dass man nicht sah, dass sie gar keinen Job angenommen hatten. Es gab also doch faule Rune Knights, sie waren nur nicht so prominent, wie es bei anderen Gilden zu sein schien. Wenigstens etwas beruhigend. Doch Amelias Ziel war keiner von denen, sie steuerte auf einen Mann zu, dessen Beschreibung wohl am einfachsten Typ Cowboy lauten würde. Der rothaarige Lustmolch Ângelo Serrado. Er schien bereits auf die junge Frau zu warten und pfiff leise vor sich hin. Irgendwie bekannt kam ihr das Lied vor, aber wirklich zuordnen konnte sie es nicht, daher versuchte sie nicht darüber noch zu denken. Das war ja jetzt wirklich nicht der Grund, warum sie hier war. Guten Morgen, Ângelo. Es folgte ein kräftiger Schluck aus dem To-Go Kaffeebecher, wobei ihr etwas Milchschaum an der Oberlippe hängen blieb. Genüsslich und absichtlich langsam, leckte sie sich diesen ab und wischte noch einmal mit ihrem Finger über ihre Lippen, um die Reste zu entfernen? Sollte sie den übrigen Schaum vielleicht von ihrem Finger lecken? Besser nicht, es starrten bereits mindestens vier Kerle und das so früh am Morgen musste noch nicht sein. Die anderen musste wahrscheinlich noch denken und dazu war das Organ zwischen den Ohren besser geeignet, als das Organ zwischen den Beinen. Aber Ângelo etwas zu ärgern, war drin. Mit einem Grinsen stupste sie ihm mit dem schaumigen Finger gegen die Nase und hinterließ Milchschaum auf dessen Nasenspitze. Boop. Vielleicht war Amelia noch etwas verschlafen, aber sie hatte gute Laune.
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Ângelo
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Amelia kam mit einem Becher in der Hand, der vorzüglich nach Kaffee roch. Aber das war nur eine begleitende Note zu dem optischen Erscheinungsbild von Amelia. Die Frau kam mit recht knapper eng anliegenden Kleidungsstücken daher. Ebenfalls begleitend waren das stetige Klack-Klack ihrer Stiefeletten. Sie sieht fantastisch aus. Wäre jetzt echt nicht schlecht, wenn wir beide alleine wären, dachte Ângelo und blickte für einen Bruchteil einer Sekunde weg von Amelia hin zu seinen Magierkollegen, von denen einige selbst im Bann von Amelia lagen. Tja, Pech gehabt Männers. Sie gehört mir, kicherte Ângelo in sich hinein. Auch wenn es etwas arrogant oder egoistisch klang, durfte Ângelo dies zumindest denken. Ich mach mich zwar nicht strafrechtlich Schuldig, wenn ich das nur denke aber rein ethisch betrachtet wäre ich jetzt schuldig. Zum Glück kann hier jetzt niemand meine Gedanken lesen. Amelia begrüßte Ângelo und nahm anschließend einen Schluck von ihrem Kaffee. "Na du? Alles fit bei dir?", fragte Ângelo die Magierin. Er wollte unbekümmert klingen, damit es für die anderen Rune Knights den Eindruck erweckte, dass die beiden sich schon länger kannten und nicht erst seit ein paar Tagen. Selbst wenn das so klingen mag, als würde Ângelo behaupten es sei schon eine innigere Freundschaft konnte er das immer noch abstreiten, da es schlussendlich nur ein falscher Eindruck der Leute war und sie etwas geglaubt haben was gar nicht Realität war. Die einzige Sache war halt, dass Ângelo nichts dazu beigetragen hatte diesen Eindruck entkräften. Aber das war auch schon alles. Zwischenzeitlich begann Amelia damit Ângelo etwas mitteilen zu wollen. Leckt sie ihren Milchbart absichtlich so langsam ab um ihre… ähm Gelüste mitzuteilen?, fragte sich Ângelo. Oder sie ärgert mich. Kann auch sein. Unsicher darüber ob Amelia ihre Sache ernst meinte oder ob Ângelo auf denselben Trick reingefallen ist wie er ihn sich zuvor bei den anderen Rittern ausgedacht hatte, konnte er schlussendlich nicht selbst beantworten. Zu allen Überfluss „Boopte“ Amelia Ângelo noch an und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Ich halte das für ein ja", sagte Ângelo lächelnd und gab Amelia die Kopien der Quests in die Hand. "Ich habe selbst noch nicht reingeguckt, wollte das mit dir zusammen machen", sagte der Magicslayer und versicherte sich, dass Amelia ihren Blick auf die Blätter heftete, sodass Ângelo den anderen Runenrittern, die Amelia anstarrten wie ein saftiges Stück Steak, einen Blick zuwerfen konnte, der zum einen Teil aus Schadenfreude bestand, dass er und nicht sie mit Amelia zusammen auf eine Quest gehen konnte und zum anderen ein „Lasst-ja-die-Finger-von-ihr“-Blick. Wohlgemerkt, tat Ângelo dies mit dem Milchschaumfleck auf der Nase. Erst als die anderen anwesenden Magier ihr Lachen kaum noch verkneifen konnten, bemerkte Ângelo sein Fauxpas und wischte sich schnell mit seinem Handrücken den Milchschaum von der Nase, nur um diesen ein klein wenig theatralisch aufzulecken. "Hast du was Interessantes schon gefunden?", fragte er Amelia, bevor sie ihren Blick hob.
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Leicht amüsiert hob Amelia die Brauen, als Ângelo fragte, ob bei ihr alles fit wäre. Da versuchte aber jemand wirklich zu heftig locker und jung zu klingen. Es war irgendwie niedlich, aber gleichzeitig auch sowas von ein Grund sich fremd zu schämen, dass sie nur mit Müh und Not ein Lachen unterdrücken konnte. War er wirklich so verzweifelt? Offensichtlich, merkte er nicht einmal, dass er sich mit dem halben Kaffee von Amelia im Gesicht vor den anderen anwesenden Rune Knights mehr zum Deppen machte, als alles andere. Das Kichern der ein oder anderen Person bekam die junge Frau mit, soviel stand fest. Unterdessen hatte Ângelo aber auch mehrere Questzettel ausgewählt und diese Amelia zum Lesen gegeben. Er ließ ihr also die Wahl, wie ein Gentleman. Der Lustmolch versuchte es also wirklich, nun, dann spielte die Harper erben erstmal ein wenig mit. Wer wusste schon, wie es später aussehen würde. Ich darf auswählen? Wie nett von dir. Knisternd nahm die junge Frau die Zettel in Empfang und blätterte grob durch die einzelnen Aufträge. Sie waren alle dem C Rang zugeordnet, aber das war zu erwarten gewesen, denn weder der Serrado noch Amelia selbst, waren so erfahren, was Magierarbeit anging. Magie anwenden zu können alleine reichte bei weitem nicht aus. Aber selbst dann, diese Aufträge waren ein Witz. Das hat man davon, wenn man nichts zugeteilt bekommt, da bleiben nur die Reste. keine der Quests, die sie in der Hand hatte, war wirklich reizvoll, da hatte bei einer sogar jemand ernsthaft Rune Knights anheuern wollen, um den Garten zu bewässern. Machte das nicht sonst ein Gärtnerservice? Da jetzt wirklich gar nichts dabei war, was Amelia vom Hocker hauen konnte, machte sie das einzige, was sie sich hier zu vorstellen konnte, sie griff zufällig eines der Blätter und hielt es Ângelo hin. Wie wäre es damit? Keine sonderlich gute Strategie den Zufall entscheiden zu lassen, aber gleichzeitig, es waren C Rang Aufgaben, was konnte da schon groß schief gehen? Und letzten Endes musste Ângelo die Entscheidung treffen, hatte sich Amelia doch bereiterklärt ihm die Leitung dieser Aufgabe zu überlassen. Wobei si, oder wenigstens ihre Hüften, sicherlich ganz gut in der Lage wäre Ângelo im Gegenzug etwas zu leiten. Kümmer‘ du dich ruhig um die Anmeldung, damit wir los können, ich trink noch meinen Kaffee aus. Sollte er seine Pflichten als Anführer ruhig ausleben. Zwischenzeitlich war Amelia damit beschäftigt das zu tun, was sie am besten tat. Kerle abzulenken. Während sie einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee nahm, ließ sie ein wenig der Flüssigkeit über ihre Lippen laufen, sodass einzelne Tropfen langsam an ihrem Hals in Richtung ihres Dekolletés entlangliefen. Dabei tat sie vollkommen Ahnungslos, während sie die Gesichter der Kerle flüchtig überflog, sie hingen ihr gerade am Hals. Erst als der Kaffee drohte ihre Bluse zu treffen, wischte sie sich langsam mit dem Zeigefinger über die Brust und leckte das Getränk mit ihrer Zunge von ihrem Finger. Wirklich etwas bewirken tat sie nichts, sie kurbelte lediglich den Kreislauf von einigen Anwesenden an der falschen Stelle an. Die Libido konnte etwas Schlimmes sein. Aber es war auch sowas von amüsant zu sehen, was sie mit Kerlen anstellte. Zufrieden mit dem bisschen Chaos, dass sie in den Hormonen einiger Rune Knights verursacht hatte, näherte sie sich Ângelo von hinten und fuhr ihm einmal mit der Hand den Rücken empor und begann, als sie sie erreichte, mit den Haaren seines Zopfes zu spielen. Ist alles erledigt? Können wir dann los, Ângelo? Ob der Ältere die Avancen von Amelia als Flirt auffassen würde? Eines stand auf jeden Fall fest die Harper hatte gerade richtig viel Spaß daran mit ihm und den anderen Männern zu spielen.
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Ângelo
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Amelia schien eher zufällig ein Blatt zu wählen, statt gezielt, bemerkte Ângelo. Er nahm das Blatt aber auch die anderen wieder in Empfang. Das Blatt mit der ausgesuchten Quest lag oben drauf. Ângelo schaute sich das Blatt und nickte zustimmend, so als wäre er mit der Auswahl einverstanden. Er überflog die Quest, während er von Amelia gebeten wurde die Anmeldung zu übernehmen. "Klar kann ich machen", murmelte Ângelo vor sich hin. Er war halb in Gedanken noch bei der ausgesuchten Quest. Ângelo ging zur Anmeldung, wo ein paar hübsche Angestellte der Rune Knights sich um das Questbüro kümmerten. "Da bin ich wieder", sagte der Rune Knight, als er an den Schalter trat an der einer der Angestellten stand. Gerade war sie die einzige die überhaupt anwesend war. Die beiden anderen Damen waren wohl im angrenzenden Raum und gingen gerade irgendeiner Arbeit nach. Die Frau war ein wenig jünger als Ângelo und hatte knallrote Haare. „Habt ihr euch entschieden“, fragte die Frau lächelnd nach. Ângelo konnte nicht ganz genau erkennen ob es sich um das normale Lächeln handelte, wenn eine Verkäuferin einen Kunden bediente oder ob sie an die Aktion mit der Milchnase von eben denken musste. "Ja, ich denke schon", antwortete Ângelo und versuchte sich nichts anmerken zu lassen und einfach freundlich zu bleiben, sollte die Rothaarige wegen letzteres lächeln. „Dann einen Moment bitte, ich bin gleich wieder da“, sagte die Angestellte und drehte sich mit einem Hüftschwung um, bevor sie in das Nachbarzimmer verschwand. Ihr rotes Haar wirbelte dabei ebenso wie ihre Hüfte herum und Ângelo zog tief Luft ein, um den Geruch der Frau intensiv zu spüren den sie beim herumdrehen verteilt hatte. Man was für eine Frau. Die kann genauso gut mit ihrem Becken umgehen wie Amelia, dachte Ângelo, während er der Angestellte hinterherguckte bis sie im Nachbarzimmer verschwand. Ângelo wollte zunächst einen Blick zu Amelia werfen, wurde aber von der Angestellten abgelenkt, als diese lediglich mit ihrem Kopf in der Türfüllung auftauchte, ihr rotes langes Haar fiel dabei seitlich Richtung Boden und fragte: „Ângelo Serrado war ihr Name gewesen, richtig? Und den ihrer Questpartnerin war Amelia Penelope Harper?“ Ângelo wollte gerade antworten als er eine Hand an seinem Rücken spürte und durch eine kleine Kopfbewegung Amelia hinter sich stehen sah. "Ähm, genau!", sagte Ângelo leicht verwirrt, als Amelia langsam an Ângelos Rücken hochwanderte und anschließend mit seinem Zopf spielte. Er griff hinter sich und bekam Amelia zu fassen. Fühlt sich aber nicht wie ihr Arm an, dachte Ângelo und tastete weiter, Habe ich ihren Bauch zu fassen bekommen? Fühlt sich aber… weicher an als gedacht. Ich will ja nicht schwabbelig sagen, aber irgendwie passt es. Was könnte denn sonst noch weich und doch griffig anfüüüühhleeen…? Es dämmerte Ângelo erst langsam was er da bei Amelia gerade anfasste und drehte sich mit einem roten Kopf blitzschnell um. "Verzeih mir bitte", sagte Ângelo mit gedämpfter Stimme, damit es nicht jeder der im Büro stand aufmerksam wurde. "Es war ein Versehen. Entschuldige mich 1000-mal bitte. Ich gebe dir auch nach der Quest einen aus, wenn du magst", flehte Ângelo die Harper an. Er erwartete dennoch eine schallende Ohrfeige. Zu Recht, wenn man bedachte, dass er gerade ohne Vorankündigung, urplötzlich und in Öffentlichkeit anderer Rune Knights ihre Brüste angefasst hatte. Theoretisch müsste Ângelo sich diesen Schmerz über sich ergehen lassen wie ein richtiger Mann. Sofern seine Reflexe nicht zuschlagen und versuchen würden den Schlag abzuwehren. Verdammt, dachte der Magicslayer, kam aber nicht Drumherum zu denken, dass sich Amelias Brüste gut angefühlt haben. Ângelo ließ sich aber von diesem Gedanken nichts anmerken, da er garantiert dadurch nicht nur eine Ohrfeige bekommen hätte sondern auch eine saftige Standpauke und eventuell sogar eine Rüge von der Verwaltung der Runenritter. Es hing also davon ab, wie Amelia mit der Situation umging.
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Eigentlich hatte Amelia vorgehabt nur ein wenig mit Ângelo zu spielen. Ihn etwas anzufeuern, dass er sich ihr geistig unterordnete, aber der Lustmolch musste ja weitergehen, als es gut für ihn war. Eben hatte die Harper den Zopf des Mannes noch um ihren Finger gewickelt, als plötzlich die Hand des Serrado nach hinten schnellte und sich recht zielsicher in ihrem Brustbereich vergnügte. Oh das hat er jetzt nicht getan. In so einer Situation hätten die meisten Mädchen laut aufgeschrien und eventuell ihrem Gegenüber eine Ohrfeige verpasst, nicht so Amelia. Durch ihr Training mit ihrem Vater und mehrerer seiner Soldaten wusste sie, dass solch eine Kurzschlussreaktion nur selten die gewünschte Wirkung entfalten würde. Nein, Amelia hatte einen anderen Plan. Sie wartete bis sich der Serrado vollständig umgedreht hatte und blickte ihm mit überraschend kalten Augen an. Nur gucken, nichts anfassen! Während sie dies sagte schoss eines ihrer Knie empor und zielte genau auf eine recht tief liegende und sehr empfindliche Stelle im Bereich der unteren Lenden. Eigentlich war es ziemlich heuchlerisch von Amelia dies zu sagen, hatte sie doch gerade selbst am Rücken des Rune Knights und mit dessen Haaren herumgespielt. Dennoch war da ja schon ein gewisser Unterschied, immerhin hatte die Magierin ihrem Begleiter nicht die Hand direkt in den Schritt gesteckt oder so. Ângelo hatte auf jeden Fall eine Grenze überschritten, bei der Amelia selbst entscheiden wollte, wer sie übertrat und um ehrlich zu sein, den Serrado hatte sie noch nicht einmal in Betracht gezogen. Noch während sie aber ihr Knie von ihrem Angriff zurückzog, kam ihr ein Gedanke, der ihr ein Lächeln auf die heute nur leicht geschminkten Lippen zauberte. Das lässt sich bestimmt ausnutzen. Ângelos Scham und dieser Fehler eigentlich in der Öffentlichkeit. Aber wie am Besten? Sie konnte schlecht zu hoch pokern, dann würde auffallen, dass es ihr recht egal war und sie auf ihrem eigenen Gewinn aus war, gleichzeitig wollte sie aber auch nicht, dass sie zu wenig bekam und der Lustmolch einfach so davonkam. Vielleicht würde während des Auftrages noch die ein oder andere Sache einfallen, aber sie musste den Grundstein von Ângelos Bestrafung legen. Verschwörerisch lächelnd packte sie den Mann am Kragen und zog ihn langsam, Kraft war da nicht hinter, eher eine mitschwingende Drohung, zu sich heran. Du willst es wieder gutmachen, oder? Die Rune Knight stellte es als Frage, ließ dem Älteren aber nicht einmal genügend Zeit, um zu antworten. Ein Anfang wäre es doch, wenn du mir wenigstens ein Essen nach der Aufgabe ausgeben würdest. Und ich meine jetzt nicht so ein Fastfoodzeug, wie Fritten von der nächsten Ecke, sondern was Nettes. Eventuell konnte Amelias Aussage missinterpretiert werden, das klang, von der Situation mal abgesehen, schon stark nach einer Aufforderung zu einem Date. Wobei selbst dieses Missverständnis nicht unbedingt störend für die Harper wäre. Falls sich der Serrado selbst eine Leine verpassen wollte, würde die Zeitmagierin ihn sicherlich nicht davon abhalten. Nachdem Amelia den Kragen ihres Begleiters losgelassen hatten, wandte sie sich nur einmal um und deutete mit ihrem Finger in die Luft nach vorne. Hast du alles? Dann können wir ja jetzt endlich los. Strammen Schrittes marschierte Amelia einfach drauf los und machte sich auf den Weg. Vollkommen außer Acht lassend, dass sie keinen Plan hatte, wo es hinging. Sollte sich doch Ângelo damit befassen. Amelia war schon wieder zu sehr damit beschäftigt die anderen männlichen Rune Knights, die hier im Raum standen, mit ihren weiblichen Reizen zu verzaubern.
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Ângelo
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Kurz war Ângelo von ausgegangen dass Amelia das als Versehen sieht und nicht weiter unternehmen würde. Umso mehr war er dann von dem Tritt zwischen die Beine überrascht gewesen. Ângelo ging wie ein nasser Sack zu Boden, während er wie ein getretener Hund winselte. Gut das mit dem Treten stimmte ja auch. Der Magier hatte mehr mit einer Ohrfeige gerechnet, aber nicht mit einem Tritt ins männliche Heiligtum. Wieso bekomme ich jetzt diese Art von Bestrafung?, fragte sich Ângelo, Ich habe ihr ja schließlich nicht wehgetan. Wobei sie mich jetzt auch an einer empfindlichen Stelle berührt hat. Aber bei mir war es ein Versehen. Da hätte sie nicht unbedingt 100% geben müssen. Oder waren das keine 100%? Wenn ja, dann will ich nicht wissen wie sich das anfühlt, wenn sie mit voller Kraft zutritt. Es fühlt sich jetzt schon an, das der eigentliche Schmerz in einer Woche beginnt, wenn alles was nach innen gedrückt wurde, sich wieder… ausstülpt. Ângelo wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Amelia ihn an den Kragen packte. So wirklich verärgert schien die Magierin nicht zu sein, dachte sich Ângelo, als er ihr Lächeln sah. Er konnte aber auch nicht ahnen, dass sie nur ein paar Hintergedanken gefasst hatte und deren Ergebnis, sie bereits jetzt zufrieden stellte. Umso mehr verunsicherte Amelias drohende Stimme Ângelo, die bei ihrer Forderung miteinherging. Wenn man sich freut, dann kann man doch nicht so fies klingen wie eine Sadistin, kam Ângelo zum Schluss. Zumindest konnte Ângelo es wieder gut machen bei Amalia. Das sollte zumindest die Sache vereinfachen. Hoffentlich wird das was Entspannteres, als die Quest. Oder die Quest wird entspannend. Zumindest darf nicht beides anstrengend werden. Die Forderungen die Amelia aufsagte, waren, recht schlicht. Hatte sie eventuell überreagiert und ihr tat es leid, wodurch sie nun mildere Forderungen stellte? Die Forderungen bestanden zumindest nur aus einem gemeinsamen Essen nach der Quest und auch kein einfaches sondern ein etwas Gehobeneres. Nunja, mit schönen Frauen gehe ich gerne mal fein aus. Amelia ließ von dem Cowboy los und forderte ihn auf endlich zur Quest zu gehen. „Herr Serrado, wo sind Sie hin? Ich habe Ihre Papiere fertig“, hörte es der Serrado. Noch immer lag er leicht zusammen gekümmert auf dem Boden vor dem Tresen, sodass die Angestellte an der Questausgabe ihn nicht sehen konnte. Mit einem schmerzendem Stöhnen streckte Ângelo seinen Arm nach oben und nahm mit einem „Huch“ seitens der rothaarigen Angestellten die Quest entgegen. "Danke sehr", stöhnte Ângelo und hievte sich auf, wobei er stark gekrümmt und mit eingeknickten Knien da stand. „Geht es Ihnen wirklich gut, Herr Serrado?“ fragte die Angestellte. "Alles in bester Ordnung", erwiderte der Magicslayer und schenkte der hübschen Angestellten ein schmerzverzehrtes Lächeln, ehe er Amelia folgte.
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Credit: Poubelli
Wenn Ângelo "spricht" | denkt | macht | zaubert (Updates)
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Wie Ângelo zu Boden ging, registrierte Amelia mit einem leicht selbstgefälligen Grinsen, während sie sich dem Ausgang entgegen wandte. Der Lüstling musste seinen Platz in der Hackordnung kennenlernen, auch wenn es die Harper schon ein wenig amüsierte, wie sehr er es probierte. Das hatte potenzial, so jemand ließ sicherlich eine Menge mit sich machen. Vielleicht hätte sie doch nicht ganz so hart durchgreifen sollen, aber gleichzeitig musste sie ja auch den anderen Anwesenden zeigen, dass sie nicht das Spielzeug von irgendwelchen Männern war. Sie hatte die Hosen an. Zuckerbrot und Peitsche und gerade gab es eindeutig die Peitsche zu sehen. Deswegen machte sie nicht einmal Anstalten dem Rune Knight auf zu helfen, sondern bewegte sie relativ zielstrebig auf den Ausgang der Questausgabe zu. Er sollte sich ruhig um die ganzen Formalitäten kümmern und sie konnte los. Bei jedem Schritt betonte sie absichtlich ihren Hüftschwung, so als wollte sie allen anwesenden zeigen, dass diese gefährliche Frucht doch die süßeste im ganzen Garten sei. Schnell verließ sie den Raum und atmete einmal tief durch. War sie doch zu weit gegangen? Nein. Sie schüttelte den Kopf beherzt. Wenn sie nicht jetzt einen doch sehr schmerzhaften Riegel vor die Sache geschoben hätte, wäre Ângelo sicherlich irgendwann richtig übergriffig geworden. Dieses versehen, Amelia erkannte es natürlich als solches, auszunutzen, um ihn etwas in die Schranken zu weisen, war schon richtig gewesen. Sie wollte sich nicht mit den Problemen belasten, die ein solches Verhalten ohne eine Form der Kontrolle anrichten konnte. Dabei ging es ihr weniger um die Gesellschaft oder Frauen im Allgemeinen, sondern eher darum, dass es sie nerven würde, wenn ihr der Kerl die ganze Zeit am Rockzipfel hängen würde. Wenn er andere Frauen anschmachten wollte, sollte er es doch machen, das war Amelia herzlich egal, aber sie selbst wollte diejenige sein, die hier die Kontrolle hatte. Hoffentlich hatte sie es mit dem gezielten tritt eindeutig klar gestellt. Ein wenig ungeduldig wartete Amelia auf Ângelo und lehnte sich dabei mit dem Rücken gegen die Wand des Flures vor der Questausgabe. Ihre Arme waren fest verschränkt und in einem gleichmäßigen Rhythmus tippe sie sich mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand auf den linken Oberarm. Dies tat sie keinesfalls um Ungeduld zu zeigen, es war ja eh niemand hier, der sie sehen konnte, aber das gleichmäßige Tippen sorgte ein wenig dafür, dass sie sich beruhigte, denn auch wenn sie es nicht zugeben würde, nicht einmal sich selbst gegenüber, die Aktion mit Ângelo hatte sie aufgewühlt. Sehr sogar. Doch sie wollte keine große Sache draus machen, also keine größere Sache, als das, was es jetzt schon war. Sie würde es einfach auf sich beruhen lassen. Ângelo und sie würden einfach nicht mehr darüber sprechen, er würde keine große Entschuldigung fordern und Amelia würde sich definitiv nicht entschuldigen. Ja, das wäre ihr ideales Vorgehen. Jetzt musste nur der Grabscher dabei mitmachen, aber dafür musste er ja erstmal aus dem Raum kommen. Hoffentlich habe ich Ihn nicht außer Gefecht gesetzt. So fest hatte sie eigentlich gar nicht zugetreten, aber vielleicht war Ângelo ja auch ein Weichei … get it?
Manavorrat
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Ângelo
Anmeldedatum : 05.01.15 Anzahl der Beiträge : 310 Alter : 31
Ganz vorsichtig ging Ângelo auf den Gang hinaus und blickte sich schnell nach Amelia um. Er wollte nicht noch eine „Bestrafung“ riskieren. Der Magier wollte auf der Hut sein und gegebenenfalls ausweichen oder in Deckung gehen, wenn Amelia weiterhin einen auf Sadistin macht. Kaum hatte er sie also im Gang stehend erspräht, ließ er sie auch nicht mehr aus den Augen. Noch einmal erwischst du mich nicht, dachte sich Ângelo. Der Schmerz zwischen seinen Beinen erinnerte ihn zusätzlich daran. Als sich Ângelo seiner Questpartnerin näherte, macht er unabsichtlich einen langsamen Bogen. Der Gang war vielleicht etwas über 2 Meter, aber keine 3 Meter, breit. Ângelos Bogen endete, als er Amelia gegenüberstand, aber als Sicherheitsabstand die Breite des Ganges ausnutzte. Ângelo hielt für eine Sekunde den Atem an, als er Amelia in die Augen guckte, ob nicht gleich noch ein Überraschungsangriff käme. Als dieser nicht kam sprach er: "Wir sollen nach Marokkasu Town heute. In die Oak Street. Da ist so eine Art Besserungsanstalt, denen wir einen Besuch abstatten sollen. Die brauchen da wohl gerade jede helfende Hand", erklärte Ângelo schnell und immer darauf bedacht sofort zu reagieren, falls Amelia was noch vorhatte. "So wie es ausschaut sind dort schwer erziehbare Jugendliche. Kannst du gut mit Teenagern umgehen?", fragte er die Harper, weil er sich selber nicht so genau einschätzen konnte im Bezug auf Kindern. Wenn das solche Bälger sind die glauben einen auf dicke Hose machen zu müssen, schubbe ich die in die Ecke, überlegte Ângelo, Gab´s da nicht solche Zellen früher in Schulen? Wie hießen die gleich nochmal? Karzer? Ich glaube das war so gewesen. Irgend so ein beklopptes Wort, was heutzutage keiner mehr kennt, außer alte Knacker. Ângelo merkte erst darauf das er sich selbst als alten Knacker tituliert hatte. Oder Leute die gerne Kreuzworträtsel machen, ergänzte er deshalb noch schnell in Gedanken, obwohl er selber auch kein Kreuzworträtsel machte, aber zumindest machte er sich damit nicht unfreiwilllig zum alten Eisen. "Wollen wir los machen?", fragte Ângelo wobei das eher eine rhetorische Frage war, weil er merkte das Amelia lieber zur Tat schreiten wollte, als statt weiter auf solche Belanglosigkeiten einzugehen. Zumindest glaubte Ângelo als die beiden loszogen. Er konnte sich auch täuschen.
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Cassius The Black Knight
Anmeldedatum : 06.05.21 Anzahl der Beiträge : 1458 Alter : 32
Wie konnte es nur so weit kommen? Das die Verlnarion Brüder ausgerechnet den Rune Knights beitraten, war im Grunde eine göttliche Fügung, denn es war selten, dass Außenstehende mal ebenso in diesen elitären Verband konnten. Allerdings war es ein glücklicher Zufall gewesen, dass Flux und Cassius auf dem Marktplatz anwesend waren, denn so hatten sie die Möglichkeit erhalten, von den Ressourcen dieses Verbandes zu profitieren. Sie hatten ohnehin keine Bleibe gehabt und die Suche nach Informationen über ihre Nemesis, lief auch nicht gerade prächtig. Alles in allem war diese Zwischenstation also gut so, wie sie war. Die beiden hatten ein Quartier erhalten und konnten zusammen bleiben, was für die zwei Brüder natürlich der wichtigste Faktor war. Selbst auf den Missionen des Verbandes durften sie gemeinsam operieren, da ihre Zusammenarbeit einfach makellos war. Und im Grunde hatten die zwei Chaoten ihre Herzen auch am rechten Fleck, also passten sie durchaus gut in diesen ritterlichen Haufen von Magiern, die für das Gesetz des Königreiches eintraten.
Am heutigen Morgen, mussten Flux und Cassius früh zu einem Antreten, um die Vollzähligkeit und Dienstfähigkeit festzustellen. Offenbar waren sie für den heutigen Tag eingeteilt worden, sonst hätten sie ausschlafen können. Manchmal beneidete Cassius das offenere Leben in den vielen Magiergilden, denn beim Militär war immer alles so ernst und versteift. Beim Antreten wurde auch wieder vom diensthabenden Offizier weggeföhnt, weil er seinen Hosenstall noch offen hatte. Die hatten hier doch alle einen Stock im Arsch! Die Einweisung in die Tagesbefehle waren allesamt ziemlich uninteressant und für die Velnarion Brüder auch nicht wirklich von Wert, schließlich verfolgten sie im Grunde ihre eigenen Ziele. Aber der letzte Befehl änderte alles. Die beiden Magier sollten sich um halb 10 bei der Questaufgabe einfinden, denn sie wurden für einen Auftrag eingeteilt. Nun, dagegen konnten sie sich nun wirklich nicht wehren, aber seit sie hier waren, hatten sie nur dämliche Jobs erfüllen müssen. Und Cassius hatte wenig Hoffnung, dass der heutige Auftrag großartig anders werden würde. Man spürte eben deutlich, dass so Quereinsteiger wie Flux und er hier einfach nicht gern gesehen waren, aber die zwei Velnarion Brüder würden den Runenrittern schon zeigen, was es heißt, ein geiler Typ zu sein.
Nach einem deftigen Frühstück und etwas Prokrastinieren auf dem Quartier, hatten sich Flux und Cassius zur Questausgabe begeben, um sich ihren Auftrag abzuholen. Dort arbeiteten drei Damen, die für die Verteilung der Arbeiten zuständig waren und ziemlich versiert in ihren Abläufen waren. Sie warteten vor der Tür und wurden pünktlich um halb 10 hinein zitiert, wo eine der Damen dann auch schon den Auftrag verlas. Der einflussreiche Politiker Thorin Beskar reist am heutigen Tag zu einem wichtigen, diplomatischen Treffen und forderte, dass die Rune Knights in der Zwischenzeit seinen Sohn in seinem Anwesen beschützen. Ungläubig blinzelte Cassius und war drauf und dran, laut zu seufzen und so wie er Flux kannte, wäre dieser mit seinem Temperament sicher durchgegangen. Aber sie wussten auch beide: Da mussten sie durch. Und so hatten sie den Auftrag entgegen genommen und standen nun wieder im Wartebereich der Questausgabe.
„Ich will nicht auf diesen Knirps aufpassen, Bruder“, moserte Cassius und verschränkte genervt die Arme vor der Brust, während er zu seinem pelzigen Begleiter herab blickte. „Ich möchte endlich mal jemanden verhaften oder einem die Rechte vorlesen, ätzend“, seufzte der Velnarion und ließ kurz den Kopf hängen. Doch sie sollten nun auch nicht verzagen, denn ihre Zeit würde schon noch kommen. „Na gut, dann lass uns, bevor wir zu spät kommen!“, grinste Cassius daraufhin freudig und begann auf den Ausgang zu zu spazieren. Nach wenigen Schritten fing er an hin und her zu tänzeln, bewegte dabei auch seinen Oberkörper und vollzog sogar eine Drehung, denn der bestochene Praktikant, der dort Reinigungsaufgaben durchführen musste, hatte ihren Song angeschmissen, mit welchem sie auf eine Mission losmarschierten. „If you like Piña Coladas!“
#1 Die Rune Knights! Der wohl elitärste Haufen Magier die das Königreich Fiore zu bieten hatte! Und sie waren Mitglieder geworden! Was wie ein Lobgesang auf die Gilde klang, waren die Gedanken des Sansargiller, der immer noch nicht ganz nachvollziehen konnte, welchen Nutzen es für die Organisation brachte, aber fürs erste dazu führte, dass er in sich hineingrinste. Nun gut, die beiden waren auch zwei verdammte geile Burschen, keine Frage, aber zum aktuellen Zeitpunkt waren es noch die Brüder, die von diesem Agreement am meisten profitierten. Manchmal lohnt es sich eben doch am richtigen Platz rumzulungern. Und zur Abwechslung war es schon sehr schön, dauerhaft ein Dach über dem Kopf zu haben. Noch dazu monatliche Bezahlung! Für ein tagelöhnendes Duo wie die Freikarte ins Schlaraffenland. Zudem hatten sie jetzt eine Basis, um die Suche des Schwertkämpfers mit etwas mehr System anzugehen, als blindlings durch das unbekannte Königreich zu stolpern. Jetzt konnten sie im Namen dieser doch sehr rechtschaffenden Leute blindlings umherstolpern. Die Tatsache, dass sie diesen neuen Abschnitt gemeinsam bestritten war auch die einzige Voraussetzung, die die Velnarions an die Bürokraten, Militärs und Administratoren gestellt hatten. Wenn sie schon durch die Hölle gesehen sollten, dann wenigsten zusammen. Am heutigen Morgen war ihre Hölle der Appell. Oh, wie er den Appell hasste. Was zu Beginn noch neu und faszinierend war, führte jetzt dazu, dass er sich morgens lieber das Kissen über den Kopf warf, als auch nur einen Fuß aus dem kuscheligen Bett zu setzen. Warum ließen diese Leute einen nicht schlafen? Und wenn er müde war, war der kleine Quälgeist nur noch unausstehlicher. Der Sinn dahinter blieb für ihn zudem nebulös. Was genau bezweckten ihre Vorgesetzen damit? Schikane? Machtdemonstration? Sie sollten die beiden einfach ihr Ding machen lassen und sofern nötig eben auf einen Auftrag schicken. Aber das hier? Zeitverschwendung. Zu Flux‘ Überraschung sollte das Antreten doch noch einen Wert erhalten, als Cassius wegen des Hosenstalls zur Sau gemacht wurde. Ein hoch auf funktionelle, praktische Onesies. Statt seine Freude jedoch für sie zu behalten, brach er in ein Gelächter aus, welches ihm wiederum einen deftigen Schlag gegen den Hinterkopf bescherte. Spielverderber! Die darauf anschließende Einweisung verbrachte er deshalb mit einem Finger im linken Ohr und der anderen Hand in seinen Taschen klappernd, bis auch dieses, diesmal durch einen verbalen Anschiss, unterbunden wurde. Was machten diese Leute den ganzen Tag? Oder noch viel schlimmer: wie gestalteten sie ihre Freizeit? Erst das Wort Quest lies ihn aufhorchen und zum ersten Mal an diesem Tag tatsächlich zuhören. Ja, sie war zwar befohlen, aber so kamen sie hier fürs erste raus und könnten die folgende Tage ganz nach belieben gestalten. Jackpot. Hundertmal besser als Latrinen schrubben oder Akten sortieren.
Ein saftiges Frühstück und einige Basteleinheiten später kamen sie im Büro der nur all zu bekannten Damen an. Mit einer Präzision, die sogar Flux etwas bewundern musste, funktionierten diese Abteile wie Uhrwerke; alle Teile aufeinander abgestimmt. Aufgeregt lauschte er ihrer kommenden Aufgabe, nur um mit einem verwirrten, eher frustrierten Gesichtsausdruck das Zimmer zu verlassen. Cassius hatte ihn herausbugsiert, bevor die Langweiligkeit ihrer Tätigkeit vollständig zu ihm durchgedrungen war. Wobei ein positives hatte es: Das Anwesen war bestimmt voll mit unbekannten Zeug. Zeug das nur darauf wartete mit seinem Schraubenzieher Bekanntschaft zu machen. Aufregen wäre aber sowieso vergebens gewesen. Was wollten sie schon tun, außer die Befehle zu verweigern, wodurch sie ihr gemachtes Nest so schnell wieder verlieren würden, wie sie es bekommen hatten. Darüber hinaus hatte der Auftrag auch etwas Nobles an sich: Ein Kind zu beschützen war eine Aufgabe, mit der die beiden sich nur all zu gut identifizieren konnten. Der Attentäter musste erst noch geboren werden, der sie übertrumpfen konnte! Als er die Stimme seines Bruder vernahm, schaute er auf und war erneut wieder mal erstaunt, wie groß dieser eigentlich geworden war. Er konnte sich noch gut an die Zeiten erinnern, als er, zumindest für eine kurzen Moment, größer war. Jener war ebenso frustriert von ihrer Auftragslage, aber Flux konnte ihm nur beipflichten. „Hey, die Quest sagt nur wir sollen auf ihn aufpassen. Es steht nirgendwo, dass wir nicht auch etwas Spaß haben dürfen“ erwiderte der Sansargiller auf das Grinsen mit seinem eigenem und folgte ihm daraufhin. Die Tanzeinlage und das Lied sorgten dafür, dass diese Freude erhalten blieb. Solange sie das zu Zweit durchstanden, würde es schon noch ein Abenteuer werden. Freudig summte Flux die Melodie mit. „…I'm not much into health food, I am into champagne…“
Das Leben steckte voller Überraschungen. Ihre Heimat wurde zerstört, ihr Weg führte sie ins Königreich Fiore und ausgerechnet in der Hauptstadt verprügelten sie ein paar dunkle Magier, weswegen sie nunmehr zur elitärsten Truppe des Königreiches gehörten. Die Ereignisse hatten sich alle ein wenig überschlagen, da blieb wenig Zeit, um sich damit tatsächlich richtig zu befassen. Doch alles in allem war der Velnarion froh über diese Entwicklung, denn Flux und ihm ging es hier sehr gut und sie erhielten hier die Möglichkeit, starke Magier zu werden, um ihre eigentlichen Ziele zu erreichen. Allerdings war der Weg zum starken Magier gewiss kein einfacher, zumal er von echt nervigen Aufgaben gespickt war, wie sich heute wieder zeigen sollte. Sie sollten auf den Sohn eines wichtigen Politikers aufpassen, der zur reichen Oberschicht gehörte. Es klang zunächst sehr langweilig und ziemlich frustrierend, aber zeitgleich war es eine noble Arbeit. Wenn sie den Sohn des Politikers erfolgreich beschützen konnten, dann war das ein saftiger Pluspunkt in ihrer Akte und sorgte bestimmt dafür, dass sie alsbald coolere Quests ausführen durften.
Die geknickte Laune des größeren aber jüngeren Bruders wurde schnell aufgehellt, denn das urtypische Grinsen den Sansargiller bewirkte wahre Wunder. Crash hatte so etwas von recht. Sie sollten zwar auf den Jungen aufpassen, aber der eigene Spaß wurde ihnen nicht ausdrücklich verwehrt. Es bestand also doch noch Hoffnung, dass diese Quest einen entsprechenden Spaßfaktor mit sich brachte. „Du hast recht. Lassen wir uns davon nicht die Laune verderben“, grinste Cassius seinen pelzigen Bruder an und gemeinsam wurde zum Aufbruch getanzt. Der Praktikant spielte ihre gegenwärtige Hymne ein und Cassius sang dazu, während er sich tänzelnd gen Ausgang bewegte. Natürlich ließ sich der Akimbo Knight nicht zweimal bitten und stieg freudig mit ein, eine weitere Textpassage singend. Und so tänzelten die Brüder hinaus aus dem Bereich und begaben sich zum Ausgang der Hallen. "Haha, der Auftakt war grandios!", freute sich der Schwertkämpfer. Eine Quest so zu starten, war immer wieder genial. Cassius bewegte sich dabei in einer entspannten Geschwindigkeit vorwärts, hatte die Hände in den Hosentaschen und trug seinen schwarzen Mantel offen wie immer. Das Requiem hatte er schräg über den Rücken gehängt, damit er es jederzeit ziehen konnte.
Der Abgang war wieder einmal grandios gewesen, weswegen sich auch ein entspanntes Lächeln auf dem Gesicht des Velnarion wiederfand, der es einfach liebte, mit seinem Bruder loszuziehen. Sie stapften auf die Straßen von Crocus Town und begaben sich in Richtung des Wohngebietes, wo sich die Reichen in dieser Stadt niederließen. Wo sie in etwa hin mussten, wurde ihn ja bei der Questausgabe mitgeteilt, aber vermutlich sollte sich wieder einmal herausstellen, dass Orientierung in Städten einfach nicht die Stärke des Waldläufers war. „Ich bin sehr auf den Jungen gespannt“, sprach er dann seinen Bruder an und blickte zu ihm herab, ohne dies zu merken. Für ihn selbst fühlte es sich immer an, als würde er mit Flux auf direkter Augenhöhe sein. Tatsächlich fühlte sich Slash auch immer jünger als Flux, obwohl dieser in Menschenjahren etwas hinter hing. Alles in allem war diese Beziehung für viele Außenstehende eine seltsame, nicht aber für die beiden Velnarion, die ihr Leben lang nichts anderes kannten außer ihre brüderliche Bindung zueinander. „Und auf die Hütte bin ich gespannt. Ob es da etwas Leckeres zu Essen gibt?“, fragte er freudig und kicherte dann belustigt, während er im Laufen die Arme hinter dem Kopf verschränkte.
Und last but not least, eine längst überfällige Frage, bisher ungeklärt: „Auf was für Mädchen stehst du eigentlich so?“
Queststart: C-Rang - Findet den Gauner – Linnéa, Cassius & Flux
#1 Wäre das Fell des Ritters nicht so dicht, hätte man jetzt sehen können, wie ein Schweißtropfen, ausgelöst durch die Spannung der Situation, langsam die Schläfe des kompakten Wesens hinabglitt. Stattdessen schaute Flux konzentriert in die Augen seines Bruders, während dessen eisblaue Klinge nur wenige Millimeter davon entfernt war den Sansargiller in zwei Hälften zu spalten. Der einzige Grund, warum das noch nicht passiert war, war wiederum der Finger des Akimbo Knights, welcher selbst einen leichten Druck davon entfernt war, den Auslöser von Plaint zu betätigten und damit seinem jüngeren Geschwisterchen ein Loch zwischen die Augen zu pusten. Aber wie war es zu diesem Patt direkt vor der Tür zum Büro der Questausgabe gekommen? Nun dafür musste man nur das Objekt betrachten, welches er selbst an einem Zipfel mit seiner rechten, während Cassius es, ebenso an einer Ecke, mit seiner linken Hand festhielt: Ein Schokoriegel. „Bruderherz es tut mir leid aber du weißt, dass ich dich damit nicht gehen lassen kann. Ich habe ihn zuerst gesehen und er enthält … Nougat“. Natürlich war Crash felsenfest davon überzeugt, dass er das alleinige Recht an der schokoladigen Geschmacksexplosion hatte. Das Konzept zu teilen geschweige denn diese Option in den Ring zu werfen, war gedanklich so weit entfernt wie eine gesittete Art Konflikte zwischeneinander zu lösen. Seit die beiden den Runenritter beigetreten waren, hatten sie diverse größere wie kleinere Aufträge bewältigt und durch die neu gewonnen und ungewohnt üppigen Ressourcen ihrer Schirmherren, hatte sie endlich Zeit dafür ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten zu erweitern, statt sich ständig überlegen zu müssen, wo sie Essen oder einen warmen Schlafplatz herbekamen. Während Slash anscheinend seinen Körper gestählt hatte, zumindest hatte er das beim gemeinsamen Sparring am eigenen Leib spüren dürfen, und auch die Schwertführung viel routinierter wirkte, hatte sich Crash tatsächlich einerseits mehr mit seiner ursprünglichen Magie beschäftigt als auch ein paar neue Tricks gelernt. Es war eine Sache mit den Pistolen umzugehen. Jetzt hatte er jedoch einige Überraschungen auf Lager. Würde seine schlechtere Hälfte diesen Kampf für sich entscheiden wollen, wäre er mehr als dazu bereit sein zurechtgelegtes Kamikazemanöver auszuführen. Wenn ich ihn nicht bekommen kann, wird ihn keiner bekommen. Immer noch auf den anderen fixiert wusste die beiden Velnarions noch nicht, dass sie am heutigen Tag nicht zu zweit unterwegs sein würden und ihre lockere Art und fast schon dreiste Disziplinlosigkeit auf ihre bisher härteste Probe gestellt werde würde. Dabei hatten sie die Sache mit Takuya sogar zu einer solchen Zufriedenheit erledigt, dass selbst Astoria den beiden ihre Anerkennung ausgesprochen hatte. Nicht, dass ihn ein Lob dieser Frau wirklich interessierte. Immerhin zauberte sie mit Holz. Holz! Wie konnte man nur derart nutzlos sein. Kein Wunder, dass ihn dieser Gedankengang nach außen hin schmunzeln ließ. Bis heute wusste er nicht, was der Schwarzhaarige an ihr fand. Vermutlich waren es diese unerklärlichen Gefühle von Anziehung, die die jungen, männlichen Exemplare dieser nackten Spezies an den Tag legten. Rette sich wer kann, vor den drei Schwertern meines Bruders. Das Schmunzeln wurde zu einem kurzen, unterdrückten Lachen, fast ein Grunzen, ehe er Cassius wieder ernst anschaute. „Also, wärst du so nett das Ding jetzt loszulassen?“.
Stunden zuvor auf dem Trainingsplatz, wo eine Gruppe Rekruten körperlich ertüchtigt wurde: Es war noch sehr früh am Morgen, doch eine militärische Ausbildung nahm auf solche Umstände keine Rücksicht. Das Leben im Militär war hart und gespickt von Disziplin und fester Struktur. Als Ausbilder für die Gruppe war ausnahmsweise Flux zuständig, dem man endlich ausreichend Vertrauen entgegen brachte, um ein solches Unterfangen durchzuführen. Als Sansargiller von geringer Körpergröße hatte er vermutlich alle Pfoten voll zu tun, sich die notwendige Autorität von den ganzen Menschen zu sichern, die er hier körperlich ertüchtigen sollte. Aber warum erzählte man nun von diesem Training, wenn es doch gar nichts mit der Quest zu tun hatte? Nun. Es war nicht nur der Beginn des Tages, sondern auch der Beginn anhaltender Spannungen zwischen zwei Geschwistern, die am heutigen Tag wesentlich intensiver aneinander gerieten, als es sonst üblich war. Und genau bei dieser Ausbildung fing alles an. Der Sansargiller hatte die Rekruten in einer Reihe antreten lassen, die etwa zur Hälfte aus Frauen bestanden, was generell kein Problem war. Doch inmitten der Einweisung für die körperliche Ertüchtigung, geschah etwas, was jedem Ausbilder sauer aufstoßen würde. Der weibliche Teil des Publikums war ziemlich abgelenkt. Abgelenkt von der Erscheinung einer bestimmten Person, die in letzter Zeit immer häufiger die Blicke des weiblichen Geschlechts auf sich zog, ohne es zu realisieren. Es war Cassius, der gemeinsam mit der schönen Astoria, am Platz der Ausbildung vorbei kam, und frohlockend mit ihr am quatschen war, während man das Gefühl hatte, dass folgender Song gespielt wurde. Die weiblichen Rekruten waren hin und weg, als der schwarze Schwertkämpfer vorbei kam, wobei manche von den Damen ziemlich eifersüchtige Blicke auf Astoria warfen. Diese ganze Situation war so banal und idiotisch, aber es füllte das Fass des Sansargillers, denn die Damen achteten keineswegs auf den pelzigen Ritter.
In der Gegenwart, mitten vor der Questausgabe, dann der nächste Bock: ein Schokoriegel. Es war eine Situation, die angespannter und gefährlicher nicht hätte sein können. Der astrein polierte Lauf einer Waffe lugte direkt in das Gesicht des schwarzen Ritters, dessen eisblaue Klinge gefährlich aufblitzte und nur wenige Millimeter von der Kehle des pelzigen Ritters entfernt war. Ein Schweißtropfen perlte an der Stirn des schwarzen Schwertkämpfers, der vehement den Schokoriegel mit seiner linken Hand an einer Ecke festhielt, während sein Bruder Flux die andere Ecke in seiner Pfote hielt. „Und du weißt, dass Nougat mich sehr glücklich macht!“, entgegnete Cassius mit ernster Stimme, nicht die Intention habend, nachzugeben. Dieser Schokoriegel war alles, was der Velnarion im Augenblick wollte und er war sich absolut sicher, dass er ihn zuerst gesehen hatte. Aber auch Flux schien dieser Ansicht zu sein und sah es ebenso wenig ein, sich zurückzunehmen. Das steigerte die Intensität der Situation natürlich nur und könnte jederzeit in einer offenen Konfrontation münden, die man innerhalb der Rune Knights noch nie gesehen hätte. In letzter Zeit hatte Cassius seinen Körper gestählt und den Umgang mit dem Schwert trainiert, zumal er an zwei sehr besondere Schwerter gekommen war, die den Grundpfeiler seines neuen Schicksals darstellten. Wenn er den Sansargiller töten musste, dann sollte es wohl so sein, nur hatte er sich als jüngerer Bruder gewünscht, dass der Grund nicht unbedingt ein Schokoriegel war. Allerdings enthielt der Schokoriegel Nougat, was einen Mord an einem Familienmitgleid beinahe rechtfertigte. Welch verzwickte Situation, in welcher die beiden Brüder dort steckten.
„Es tut mir leid, Bruderherz. Aber ich kann ihn dir nicht überlassen“, antwortete er auf die Bitte seines pelzigen Bruders. „Du weißt genau, dass er mir zusteht! Ich habe heute viel…trainiert“, fügte er an und log dabei, denn er hatte den ganzen Morgen mit Astoria verbracht gehabt, zumal er die Ausbildung von Flux gestört hatte. „Ich will dich nicht töten müssen!“ Eine spannende Situation, die sicher noch spannender wurde, wenn sich herausstellte, dass die anstehende Quest nicht im Doppelpack stattfinden würde.
I. Welch ein angenehmer Start in den Tag! Die letzte Woche über hatte sich die Runenritterin darauf trainiert, ihr Bett deutlich früher zu verlassen, nachdem sie vor Kurzem in einer Zeitung über die zahlreichen Vorteile des frühen Aufstehens gelesen hatte. Es war definitiv nicht das.. einfachste Unterfangen, da die Schwarzhaarige nicht gerade zu den Menschen zählte, die morgens in topform aus dem Bett sprangen. Auch heute hatte sie sich beinahe 10 Minuten rumgewälzt - ja vielleicht sogar ein wenig das Kissen angesabbert - bevor sie es endlich aus den weichen, warmen Laken geschafft hatte. Dennoch! Ein Erfolg auf ganzer Linie, denn so hatte sie es noch vor dem Frühstück in die Trainingshallen geschafft - natürlich nachdem das Chaos in ihren Haaren beseitigt, die alltägliche Reinigung durchgeführt und in ihre Uniform geschlüpft wurde. Man hatte ihr bereits am vorigen Abend angekündigt, dass sie heute eine Quest leiten solle - also wollte sie sich auch entsprechend vorbereitet fühlen. Das Grinsen, welches mehr als deutlich auf den Lippen des Komtur lag, als dieser sich gerade von ihr abwandte, hatte sie allerdings bei bestem Willen nicht verstanden. War die Quest etwa so.. belustigend? Nun, sie würde es ja heute erfahren.
Bereits die Trainingseinheit war relativ interessant. Aufgrund der anstehenden Quest hatte sich die Dragonslayerin dazu entschieden, den Fokus lediglich auf ihr Schwert und eher einfache Hiebe zu konzentrieren, um genug Energie für später parat zu haben. Ein Schwung hier, ein Hieb da, oftmals gefolgt von einem Rundum-Schwertangriff, den sie gerade trainierte, um sich aus brenzligen Situationen gegen mehrere Gegner zu retten. Nach dem Ende einer recht langen Kombination diverser Angriffe wie Verteidigungsschritte, hielt sie kurz in der Endposition, ehe sie einmal tief ausatmete und sich eine Schweißperle welche sich gerade den Weg suchte, ihre Haut zu verlassen und die Reise gen Boden anzutreten, zuvor mit dem Handrücken ihrer freien Hand abwischte. »Das tat gut.« Nur einige Meter von ihr entfernt befand sich zu diesem Zeitpunkt ein Trainingstrupp, welcher gerade offensichtlich eine Trainingseinheit absolvierte, angeführt von.. die Runenritterin blinzelte verdutzt. Von einem Waschbären? Sie erinnerte sich, irgendwann Mal von einem solchen Volk gehört zu haben, doch hatte sie zuvor niemals einen solchen tatsächlich gesehen. Und irgendwie war die Hälfte des Kurses nicht sonderlich aufmerksam. Warum? Linnéas Neugierde war gepackt. In der Tat war es den Runenrittern erlaubt, sich sämtlichen Trainingseinheiten anzuschließen - sofern es der Ausbilder zuließ. Die Schwarzhaarige nutzte den recht lang anhaltenden unaufmerksamen Moment, um sich neben eine der abgelenkten.. Damen zu stellen. »Was ist los?« Flüsterte sie leise, jedoch deutlich interessiert in ihre Richtung. “Na da!” Ihre goldenen Pupillen bewegten sich in Richtung des gedeuteten Ortes. »Oh, Astoria.« - “Neiiin! Er! Cassius Velnarion!” Hä? Sie runzelte die Stirn und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, dem Ganzen nicht ganz folgend. »Ist er so ein hohes Tier? Aber ich weiß davon gar nichts..« - “Hä? Was ist denn mit dir? Guck doch mal richtig hin!” Allmählich glaubte sie, dass das Mädchen eine andere Sprache sprach. Doch dann wurden sie ohnehin von einem nicht sehr begeisterten Waschbären unterbrochen. Nun, jetzt wo sie da war, musste sie wohl auch durchziehen!
Einige Zeit später hatte sie schließlich den Weg zum Questschalter geschafft, wo sie recht knapp über den Inhalt der Quest unterrichtet wurde. Und ihre Questpartner - zumindest namentlich. Cassius und Flux Velnarion. Oh, hey! Ihre Aktion am Morgen hatte ihr tatsächlich was gebracht! Und nun hatte sie noch dazu die Gelegenheit zu erfahren, was genau so.. besonders an ihm war? Praktisch! Allerdings kam sie nicht allzu weit, denn kaum hatte sie eine Tür aus dem Raum gesetzt, hing in absoluter Verführung ein Schokoriegel in der Luft. Sie war sich sicher, beiläufig das Wort Nougat gehört zu haben. Ein Wort, dass ihrem Magen nahezu automatisch ein Knurren entlockte, da die ungeplante zweite Trainingseinheit sie um ihr Frühstück gebracht hatte. Moment. Einer der beiden Streithähne um den Schokoriegel war Cassius! Und der andere.. der Waschbär von zuvor! Bruderherz? Wie praktisch, sie musste die beiden also erst gar nicht suchen. Und noch dazu.. brachte man ihr Frühstück. Denn wenn sie eins aus ihren Brüdern gelernt hatte: wenn Streit ausbricht, muss man diesen einfach im Keim ersticken. Recht automatisch machte sich ein Grinsen auf ihren Lippen breit, als sie die Hand unauffällig anhob und erwiderte “Wirklich? Ich hab dich heute gar nicht in den Trainingshallen gesehen.” Als wäre es das Stichwort, leuchtete ihre Hand in einem White Dragons Glow auf - nur für einen sehr kurzen, doch effektiven Moment, um die beiden Streithähne zu blenden. Der perfekte Moment, um den Riegel zu schnappen, in einer flüssigen Bewegung zu öffnen und sich kurzerhand in den Mund zu stecken - und kurz danach ein seriöses Gesicht aufzulegen, immerhin ging es hier um eine Quest, klar soweit? Als der Riegel schließlich runtergeschluckt war, ergriff sie schließlich das Wort: »Ich kann leider nicht zulassen, dass ihr euch vor unserer Quest umbringt. Was danach geschieht liegt allerdings nicht in meiner Macht.« Sie führte eine unter den Runenrittern recht übliche leichte Verbeugung aus - jap, der Rune Knight Modus war definitiv zurück. »Mein Name ist Linnéa Metherlance. Mir wurde gerade mitgeteilt, dass wir drei heute einen Gauner schnappen dürfen.« Okay, so ganz zuversichtlich war sie mit ihrer Einschätzung doch nicht, weshalb sie - wieder aufrecht stehend - ergänzte »..glaube ich zumindest. Cassius und Flux Velnarion?« Fragend, mit geh blickte sie von einem zum nächsten, in der Hoffnung, mit dem Riegel nun auch die Chance auf eine friedliche Erledigung der Quest hinuntergeschluckt zu haben.
#2 Linnéa Metherlance. So war also der Name der Frau, die das traurige doch sehr bestimmte Los gezogen hatte, die erste Person zu sein, die durch seine Hand würde sterben müssen. Es war unvermeidbar. Dabei war der Sanargiller keine Person, die schnell derartige Gewalt anwendete. Was war also geschehen, dass sich dieses Individuum so schnell von ihrem Leben verabschieden musste? Flux konnte sich noch daran erinnern, als ob es gestern erst passiert war. Es war bestimmt der fünft- oder sechstkälteste Tag seines gesamten Lebens. Nachdem er und sein Bruder hart trainiert hatten, fanden sie sich nur kurze Zeit später in einem brüderlichen Konflikt ungeahnten Ausmaßes wieder. Wo waren Liebe, Zusammenhalt und gemeinsame Erinnerung nur geblieben? Warum standen sie sich noch am gleichen Tag als Kontrahenten in einem Kampf um Leben und Tod gegenüber? Draußen zuckten wild Blitze über das Gelände und äscherten alles, was sie berührten, mit sofortiger Wirkung ein. Die Hitze des ausbrechenden Vulkans trieb den beiden Kämpfern den Schweiß ins Gesicht doch würden Beobachter behaupten, dass es den unglaublichen und nie dagewesen Fähigkeiten der beiden geschuldet war, die die beiden an ihre körperlichen Grenzen trieb. Drei Tage und drei Nächte fochten sie miteinander, bis sie irgendwann in einer Pattsituation ankamen. Mit nur einer Bewegung das Leben des anderen beenden könnend, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich einer von ihnen gänzlich von seinem alten Leben lossagte und den Konflikt des Jahrhunderts, ja des Jahrtausend zu Ende brachte. Nur ein Name würde in die Geschichtsbücher eingehen, denn es waren die Gewinner, die die Geschichte bekanntlich schrieben. Allerdings sollte die Geschichte der beiden Helden eine ungeahnte Wendung nehmen. Denn es war Linnéa Metherlance, die Usurpatorin, die einst ihre ganze Familie dahingerafft hatte, um an die Macht zu kommen. Jetzt, wo die zwei stärksten Kräfte des Landes in einer verehrenden Auseinandersetzung gefangen waren, nutzte sie die Gunst der Stunde und Griff in den Kampf ein, um sich das Artefakt unbeschreiblicher Macht zu sichern, so wie sie einst ihre Familie verraten hatte, verriet sie nun das ganze Land. Hilflos konnten die Brüder nur mit ansehen, wie sie sich das Objekt, in den Schmieden uralter Zeit geschmiedet, mühelos einverleibte. Ihr Kampf war umsonst gewesen. Bei dem Versuch das Königreich vor dem jeweils anderen zu retten, hatten die Velnarions es nur in eine tiefere Krise gestürzt. Eine Gesichte voller unerwartet Wendungen, die für Klein wie Groß unschätzbare Lektionen bereithielt. An diesem Tag schwor Flux Velnarion Rache und er nahm es sich als neue Lebensaufgabe erst dann zu Ruhen, wenn dieses Unrecht beseitigt worden war…
So oder ähnlich spielte sich zumindest die Situation im Kopf des Sansargillers ab. In der Realität, die niemals jemand außerhalb der drei anwesenden Personen hören durfte, war es ein kurzer, unachtsamer Moment, in welchem die beiden Streithähne von der unbekannten Dritten geblendet wurde. Instinktiv lockerte sich sein Griff um den Schatz um damit seine Augen zu schützen. Er hatte einen Fehler begangen und sich dafür am liebsten direkt in die Klinge seines Bruder gestürzt. Viel bewundernswerter war jedoch, was er sich aber niemals eingestehen würde, die Tatsache, wie elegant und flüssig sie sich das Objekt ihrer Begierde einverleibte. Zwar konnte er es nur zwischen zusammengekniffenen Augen erkennen, aber ihre Aktion war verdammt kalkuliert gewesen. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, blickte sie nun nicht einmal erfreut sondern ernst zu den beiden. Den Griff noch immer um die Pistole, dauerte es noch einige Sekunden, ehe sich seine Schockstarre löste und er einen Schritt von Cassius wegmachte, die Pistole halfterte und zwischen der Frau und Slash entgeistert hin- und herblickte. Nur beiläufig nahm er die Information wahr, dass sie auf eine Quest beordert waren, während sich ihr Name auf alle Zeit in sein Gedächtnis brannte. Entgeistert viel der Sansargiller auf die Knie. „Verdammt, verdammt nochmal. Verdammt seist du“ rief er in den Flur hinein und klopfte dabei auf den Boden. Der Schokoriegel war so nah und jetzt so fern. In seiner Wut hatte er ihn praktisch geopfert. „Neeeeeeeein“ schrie er daraufhin beinahe schon, den Blick gen Decke und die Hände zu Fäusten geballt. Mühsam erhob er sich vom Boden. Wie es wohl seinem Bruder ergangen war? Dann schaute er Linnéa in die Augen und sein Blick war hasserfüllt und doch glitzerte der leichte Schimmer von Tränen in diesen. „Ihr habt euch heute mächtige Feinde gemacht, Linnéa Metherlance“. Nun gut, das musste erst einmal aus seinem System raus. Sich wieder etwas gefangen, deutete er mit einer Geste der Dame. „nach euch“ ehe er sich sarkastisch verbeugte. Kein Guter Start für eine Quest. Einen noch schlechteren Start würde jedoch sein Bruder bekommen, denn dieser hatte es ebenso wenig verhindert, dass die Hexe sich den Preis an den Nagel reißen konnte. Kaum hatten sich die drei in Bewegung versetzt, mit ihr an der Spitze und Slash und Crash folgend, initiierte der Akimbo Knight seine Rache. Fast schon lässig klatschte er seinem Bruder auf den hinteren Oberschenkel, während er Mana in seine Pfoten leitete und so mithilfe von Shatter Hose und Gürtel seiner schlechteren Hälfte in kleine geometrische Formen zerlegte. Unterbewusst bereute er diese Tat jetzt bereits.
Manavorrat
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Eingesetzte Zauber:
Shatter! TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 60 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber wird eine Fläche mit einem Radius von 5 Metern in kleine geometrische Formen zerlegt, solange der Anwender Kontakt zu ihr aufbaut.
Beherrschung:
Willenskraft Level 6: Der Radius beträgt nun 7 Meter. Willenskraft Level 7: Nun wirkt der Zauber in einem 10 Meter Radius.
Was für eine brenzlige Situation. Die Pistole knapp vor den eigenen Augen, die Klinge an der Kehle seines Bruders und in der Mitte ein Schokoriegel mit Nougat, der von beiden krampfhaft festgehalten wurde. Das dieser noch nicht gänzlich aufgeweicht war, war echt ein Wunder und sprach für die brachiale Qualität der Schokolade. Beide Kontrahenten beharrten auf ihrem Recht und schreckten auch nicht vor intensiven Drohungen zurück, denn der Kampf um einen Nougatriegel war eben purer Krieg. Eine Seite würde hier nun definitiv verlieren und der Sieger konnte es vollkommen auskosten. Aber wieso nicht brüderlich teilen? Eine sehr gute Frage! Eigentlich teilten sie alles, selbst die Nüsse aus Flux Taschen, aber dieser Riegel sollte einen alleinigen Vertilger haben, ohja.
Das sich unterdessen die Tür zur Questausgabe geöffnet hatte, bekam der Ritter überhaupt nicht mit, schließlich war er vollkommen auf den Krieg fokussiert. Als er dann die Worte einer Frau vernahm, wollte er gerade neugierig aufblicken, als es plötzlich außerordentlich hell wurde und der Blendeffekt eintrat. Der Ritter senkte automatisch sein Schwert, ließ dabei den Schokoriegel los und hielt sich den Arm vor die Augen, um sich davor zu schützen. „Argh so ein Mist“, fluchte er leise und fühlte bereits den Schmerz des tiefen Verlustes in seinem Herzen. Er hatte so einen Hunger auf diesen Nougatriegel und nun wurde er ihm entrissen. Außerdem konnte er nichts sehen, das nervte ihn augenblicklich am meisten. Aber halt. Hatte die Frau gerade gesagt, dass sie ihn nicht bei den Trainingshallen gesehen hatte? Oh oh. Dass er seine Zeit mit Astoria verbracht hatte, war offenbar bereits bekannt, wie ärgerlich für diese Argumentation.
Und obwohl die beiden Brüder sich eben noch beinahe gegenseitig getötet hätten, um etwas Nougat genießen zu können, hatten sie nun wieder einmal einen gemeinsam Erzfeind: Linnéa Metherlance. Sie hatte sich den Schokoriegel elegant einverleibt und besaß dann noch die Dreistigkeit hier eine ernste Miene an den Tag zu legen. Sie waren also zu einer Quest beordert? Super. Cassius hatte gegenwärtig aber andere Sorgen, denn sein Magen knurrte kurz auf und schon lehnte er sich theatralisch an die Wand, hielt dabei aber noch immer sein rotes Schwert in der Hand. „Du hättest mein sein sollen. Du hättest mir wohlige Gefühle im Magen bescheren sollen. Oh, mein schmackhafter Nougatriegel“, jammerte Cassius vor sich hin, während Flux eine ähnliche Nummer abzog. Linnéa bekam hier bereits den ersten Eindruck, wie es mit den idiotischen Velnarion Brüdern war und doch hatte sie noch längst nicht das volle Potential der Idiotie zu Gesicht bekommen. Flux übernahm die Kommunikation mit der jungen Frau, die hier offenbar auch irgendwie das Sagen zu haben schien, und regelte alles Weitere.
Die Quest konnte nun also beginnen und Linnéa ging voraus, gefolgt vom schwarzen Schwertkämpfer und dem Akimbo Knight. Alles war perfekt vorbereit für den Ausmarsch aus dem Gebäude, denn wie üblich hatte Cassius einen Rekruten engagiert, um rechtzeitig genug epische Musik durch die Halle schallen zu lassen. Crash und Slash gingen niemals ohne gutes Intro auf eine Quest! Allerdings sollte dieser epische Auftritt in eine völlig andere Richtung gehen, denn Crash nutzte seine Crashmagie und klopfte ihm beim Gehen auf den hinteren Oberschenkel. Seine Hose und sein Gürtel lösten sich kurzerhand in viele, kleine geometrische Formen auf und zurück blieb eine weiße Unterhose mit Holzscheiten drauf, aber auch ein gekonnter Einblick auf die trainierten und teilweise durch Schnittwunden noch leicht vernarbten Beine des schwarzen Ritters. Mit großen Augen betrachtete Cassius das Werk seines Bruders, der sich offenbar viel zu selbstsicher mit dieser Aktion fühlte, denn noch hielt er sein rotes Schwert in den Händen. Cassius tat so, als hätte er noch nichts gemerkt. Leise nuschelte er die Formel zur Beschwörung der Feuerkräfte der Klinge und legte die glühende Klinge des Schwertes kurzerhand auf den Kopf des Sansargillers, der direkt Feuer fing und ihm eine saftige Glatze brannte. Danach landete das Schwert in der Scheide auf dem Rücken.
Genau rechtzeitig verließ das Dreiergespann die Questausgabe, als auch schon der Rekorder angeworfen und eine äußerst coole Melodie abgespielt wurde. Jeder der nun zu den Velnarion Brüdern blickte, sah zwei heldenhaft und sau coole Ritter hinaus treten, so elegant und ritterlich wie man nur sein konnte. Der eine ohne Hose, der andere mit glühender Glatze. Was ein Auftritt!
II. Okay, es wäre wohl eine Lüge gewesen zu behaupten, die Dragonslayerin hätte nicht mit kritischen Reaktionen auf ihr Unterfangen zu rechnen gehabt. Dass ihre Partner für die Quest auf dem gleichen Reifegrad wie ihr Bruder vor ca. fünf Jahren gewesen war, übertraf allerdings ihre Erwartungen! Doch letzten Endes wäre Linnéa nicht Linnéa, wenn sie auch solches Verhalten.. naja, irgendwie halbwegs ernst nehmen würde. Vor allem aber musste sie stark sein, nicht doch auf irgendeine Art einzuknicken oder ihr Verhalten glatt ein wenig zu bereuen - besonders, als sie den Plüschmann so bemitleidenswert am Boden kauernd bewundern durfte. Nein, es war das richtige! Der Streit ist getilgt! An der Stelle musste sie unterdrücken, ihre Hände nicht als mentale Unterstützung gegen ihre Wangen zu klatschen. Schließlich kam ihr jedoch noch der Gedanke, der ihre Schuldgefühle an der Stelle schwächte, wo sie bei anderen vermutlich eher zugenommen hätten. Aber zumindest war er verdammt lecker.. Ob sie wohl später fragen konnte, woher er genau war? Er machte bestimmt einen super Reiseproviant! Solchen, den sie heute leider vergessen hatte. So eine Schmach. Eine doppelte Schmach, weil sie damit vielleicht noch eine Chance gehabt hätte, die Androhung zu vermeiden, welche ihr trotz des beachtlichen Größenunterschied, ein kaum merkliches Schlucken verursachte. Ups. Und doch war das definitiv noch nicht der Moment, sich unterkriegen zu lassen! »Ich würde sagen für so einen leckeren, cremigen, schokoladigen Geschmack mit intensivem Nougat der regelrecht auf der Zunge zerflossen ist… sind mächtige Feinde es wert, Flux Velnarion.« Selbstverständlich wurde jedes Wort, welches der Beschreibung des Geschmackserlebnisses diente, betont langsam gesprochen. Ob es wirklich schlau war, das Ganze weiter auf die Spitze zu treiben? Doch irgendwas in ihm weckte einfach die große Schwester in ihr, die sich eine solche Chance nicht entgehen ließ. Untypisch für sie, gerade im Umgang mit anderen Rune Knights, doch scheinbar färbte die Sonderheit der Brüder bereits auf sie ab. Cassius Anblick war bei der ganzen Sache auch nicht schlecht. Wie wohl die Mädels aus der Trainingseinheit reagiert hätten, hätten sie ihn so gesehen? Oh, vermutlich wären sie noch für ihn zum nächstbesten Kiosk gerannt, so.. seltsam, wie sie auf ihn zu sprechen waren. »Keine Sorge, am Bahnhof gibt es bestimmt welche der nahrhaften Energieriegel, die dich auf den Beinen halten. Der geht auch auf mich, okay?« Die Tatsache, dass eben besagte Riegel äußerst trocken waren, ließ sie mal außen vor. Dennoch klang ihre Fürsorge durchaus echt - war sie auch! Oh, apropos Bahnhof.. da kam Vorfreude auf. Nun gut, immerhin waren sie nun bereit zum Aufbruch!
…der jedoch weit davon entfernt war, normal zu sein. Da sie vorausgegangen war, bemerkte sie zunächst herzlich wenig von den Streichen, die sich die Brüder einander spielten. Anders war es jedoch mit der Musik, die urplötzlich - und nicht gerade zu leise - ertönte und die Dragonslayerin zusammenzucken ließ. Völlig verwirrt blickte sie zu ihren Begleitern, die sich offensichtlich binnen weniger Sekunden einen neuen Look zugelegt hatten - der sie schon wieder glatt von der Musik ablenkte. Ganz besonders die Beinfreiheit Cassius’, die sie dazu veranlasste, eine Hand über ihre Augen zu schlagen, ganz als würde sie etwas Verbotenes sehen. Sie hob verdutzt den Finger an, um die Beiden - höchstvermutlich unnötig, denn man bemerkte wohl, wenns plötzlich luftig an den Beinen oder am Kopf wurde - auf ihre Veränderungen hinzuweisen, doch letzten Endes fehlten ihr die Worte. Vor allem, weil die beiden dennoch so souverän wirkten und ihren Auftritt mehr als offensichtlich genossen! Gut, ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als sich wieder nach vorne zu wenden und mitzuspielen. Und hey, wenn sie ehrlich war.. gefiel ihr die Musikuntermalung glatt.
╔═════════════════════╗ B-Rang: Der Schatz des Meeres ═══════════ Alita und Gin ╚═════════════════════╝
Ein neuer Tag, ein neuer Fall - und dieser würde was besonderes werden. Die schwarzhaarige Vampir-Runenritterin war nämlich befördert worden, hurra. Gestern erst hatte sie ein Vorgesetzter sie im kleinen Rahmen in den A-Rang erhoben - und das erst wenige Monate nachdem sie den Rune Knights beigetreten war. Man blicke auf eine verheißungsvolle Zukunft, hatte er ihr gesagt. Wenn sie so weiter mache sehe er sie vielleicht in zwei, drei Jahren im S-Rang. Das hatte Gina voll Stolz erfüllt, und voll Wehmut. Denn so gerne sie auch bei den Rune Knights weiter die Karriereleiter erklommen hätte, so wusste die Vampirin doch, dass sich ihr Aufenthalt dort bald dem Ende neigte. Wie dem auch sei, bis es dahin war würde die Blutsaugerin sich weiter alle Mühe geben, ihre Rolle als Gina Mazziotta weiter zu spielen und sich weiter bei den Runenrittern zu etablieren. Dass das mit so manch kleinem, beruflichen Erfolg kam, das nahm sie einfach mit. Frisch in den neuen Rang behoben war es beinahe eine Selbstverständlichkeit, dass die Ritterin ihren Wert auch zugleich am nächsten Tag beweisen durfte, indem sie eine wichtige Mission des B-Ranges anführte. Es ging darum, einigen Schwarzhändlern in Crocus Town auf den Zahn zu fühlen. Gerüchteweise sollen auf dem Schwarzmarkt zwischen Drogen, Waffen und Hehlerwaren auch die Schuppen und Tränen von Meerjungfrauen aufgetaucht zu sein. Das waren mächtige, magische Katalysatoren, die für allerlei Schandtat missbraucht werden konnten. Und außerdem bedeuteten zumindest die Existenz von Meerjungfrau-Tränen, dass das arme Ding vermutlich noch am Leben und irgendwo eingesperrt war. Das war nochmal eine Spur heftiger als einfach nur geschmuggelte Zigaretten zu verticken. Wovor der Vampirin ein wenig graute: Es würde sie und ihre Partnerin in die Whitechapel Cove führen - der vermutlich schlimmste Stadtteil von Crocus Town. Dass dort Gesetzeshüter wie Gina absolut gar nicht gerne gesehen waren hatte sie bei ihrem letzten Besuch gemerkt, da war die Vampirin auf den Vampire Lord Valerian höchstselbst gestoßen. Das hatte die ganze Operation der Doppelagentin bedroht, denn Valerian war eine Gefahr für ihrer Tarnidentität. Innig hoffte die Schwarzhaarige deshalb, dass sie ihm heute nicht begegnen würde.
Ein wenig zu früh - wie immer - war Gina auch heute in der Halle der Questausgabe. Ihr wurde eine andere Runenritterin zugeteilt, die sie bei dieser Aufgabe begleiten würde. Bis zum gestrigen Tag war noch nicht festgestanden, um wen es sich dabei handeln würden, weshalb die Schwarzhaarige sich recht gespannt umschaute. Irgendjemand würde schon auf sie zukommen. Die Ritterin hatte sich heute wieder in Schale geworfen. Sie trug - zur Feier des Anlasses - ein neues Kleid, dass sie sich vom Schneider anfertigen hatte lassen, den Linnea ihr empfohlen hatte. Es war eng anliegend, betonte ihre schlanke Taille, die füllige Oberweite und den knackigen Hintern der Ritterin. Natürlich war das Kleid schwarz, mit Nadelstreifen und jeder Menge Schnüren, Schnallen und Bändern versehen, um zu Ginas Style zu passen. Die Partie des Dekolletes war nur von einem feinen Netzstoff bedeckt, die Schultern und der Kragen wiederum waren von derselben Machart wie der Rest des Kleides. Es ging Gina etwa bis zu den Knien, war dort schräg geschnitten. Schwere, schwarze Stiefeletten aus Leder rundeten zusammen mit den Silbermondohrringen das Outfit der Schwarzhaarigen ab. Als eine Frau sich der Vampirin näherte, die wohl offensichtlich nach ihr suchte, musste Gin sich zusammen reißen, in ihrer Rolle zu bleiben, denn die Runenritterin, die da auf sie zu kam, kannte sie. Sehr gut. Verdammt. Alita? Die toughe Magierin war bei Orwynn so etwas wie ihre große Schwester gewesen. Sie stand bis zu der Zeit, in der Gin geflohen war (ein Akt, bei dem Alita durchaus ihre Finger im Spiel gehabt hatte) im Dienst des Schwarzmagiers und hatte die Du Bellay damals unter die Fittiche genommen. Mit bebender Unterlippe blickte Gin ihre alte Freundin an und verfluchte ihre eigene Existenz dafür, dass sie der großen Schwester nicht einfach um den Hals fallen konnte. Es würde ihre Tarnung aufschmeißen. Hey, ich bin Gina Mazziotta, suchst du nach mir?, fragte sie deshalb mit etwas brüchiger Stimme und blickte Alita eindringlich an. Hoffentlich spielte sie mit. Wir haben zusammen eine Quest, glaube ich.
Alita hatte dringend einen Tapetenwechsel gebraucht. Klar, sie hatte die Zeit mit @Momo, der kleinen Nymphe sehr genossen, aber irgendwie hatte sie seit dem Treffen, den Wunsch nach einer kleinen Änderung gehabt. Was genau sie meinte? Naja. Sie saß in ihrer Bleibe, legte den Pinsel ab, mit dem sie sich gerade sehr viel Produkt auf die langen Haare gekleistert hatte. Wobei sie diesen eher weglegte, nachdem sie begonnen hatte alles aufzuräumen, während sie abwartete, dass die Farbe einwirkte. Man sollte ja immer ein wenig warten, damit die Farbe ihren vollen Effekt erzielen konnte. Sie wusch also alles was sie gebraucht hatte, räumte auf, bis die besagte Zeit um war. Dann wusch sie sich die Farbe aus den Haaren, trocknete ihre Haare und musterte das Ergebnis kritisch im Spiegel. Ihre Haare hatten nun einen hellen rosaton, der ein wenig an Zuckerwatte erinnerte. Sie setzte sich vor den Spiegel und begann ihre Haare zu zwei Zöpfen zu flechten, zwei Strähnen ließ sie allerdings vorne aus, da diese ihr Gesicht wie sonst auch umrahmen sollten. Als sie fertig war zog sie sich ihr schwarzes Croptop an, welches ihre eine Schulter vollends bedeckte, während sie andere nur von einem Riemen bedeckt wurde. Sie zog ein paar Handschuhe an, eine lockere Hose mit vielen Bändern und Schnallen, die in einem kräftigeren hellen rosa gefärbt waren, während die Hose selbst schwarz war. Dazu dann noch schwarze Boots und die osa-schwarze Jacke, die sie drüber zog. Ihr Make Up hielt sie ebenfalls in einem rosa Ton. Für Alita waren Kleidung und Make Up ein wichtiger Weg, eine gute Möglichkeit um sich auszudrücken und das Innere nach außen zu bringen oder eben das, was man wollte, das andere sahen. Momo hatte erfolgreich ihr Bedürfnis, nach helleren Farben gestärkt und war letzten Endes der Grund, warum sie sich die Haare gefärbt hatte. Sie hatte die Zeit mit ihr genossen und hoffte auf diese Weise ein wenig länger an dieser schönen Erinnerung festhalten zu können. Außerdem war es auch ein wenig ihre Art und Weise zu zeigen, dass sie die Nymphe ein wenig ins Herz geschlossen hatte. Sie war auf dem Weg zur Questaufgabe, hatte man ihr schließlich mitgeteilt, dass sie eine neue Quest bestreiten sollte. Sie wusste, dass es eine B-Rang Quest war und sie diese mit einer weiteren Rune Knight Magierin bestreiten würde. Welche dies war wusste sie allerdings nicht, weshalb Alita der Quest ein wenig missmutig gegenüber stand. Sie mochte es nicht so recht, wenn sie nicht wusste mit wem sie es zutun haben würde. Wobei sie auch nicht glaubte, dass die Quest sonderlich anders laufen würde als die anderen oder generell die Zeit, die sie im Heim der Runenritter verbrachte. Womöglich würde sie wie immer distanziert, verschlossen und pragmatisch und vor allem zielorientiert handeln - weniger Platz für zwischenmenschliches und soziales lassen. Eine Eigenart, die ihr herrlich wenig leidtat. Rune Knights waren nicht bekannt dafür, dass sie Blümchen streichelten und mit ihnen redeten, sondern, dass sie ihnen das Gesetz und die Sicherheit wichtig waren. Die Ideale waren sehr rational und so präsentierte sich Alita auch bevorzugt. Gefühle lenkten ab und behinderten einen. Das hatte sie wieder in der Quest mit dem Magier @Lex gemerkt. Sie hätten womöglich fast die Verantwortlichen für das nächtliche Chaos in der Konditorei verpasst, weil Alita erstmal kurz eingepennt war und dann sich von ihren Gefühlen ablenken lassen hatte. Sie musste sich wieder mehr auf die Quest fokussieren und ihre Gefühle wegsperren wie es sich gehörte. Nur wusste sie zu diesem Zeitpunkt nicht, wie sehr dieses Vorhaben auf die Probe gestellt werden würde. Sie war etwas später dran, nicht zu spät, aber ziemlich viel später als ihre Kollegin bei dieser Quest. Wie sich herausstellte war diese bereits vor Ort und Stelle, schien schon einige Zeit auf sie zu warten. Da sie mehr oder weniger die einzige war, die in der Halle der Rune Knights zur Questausgabe stand, ließ sie sich schnell und einfach als die Leiterin der Quest identifizieren. Sie war etwas kleiner als Alita, trug ein enges, figurbetontes Kleid, dass ihre Figur perfekt umschmeichelte. Ihre Haare waren kurz, schwarz und die Spitzen rot gefärbt. Sie blickte umher und schien zu erstarren, als sie Alita erblickte. Alita hatte ihre Hände locker in die Taschen ihrer Hose verstaut, die Jacke bedeckte nur eine ihrer Schultern, ihr Gang war gerade, aufrecht und selbstbewusst, ihr Blick wirkte kalt, aber auch ein wenig gelangweilt. Wenige Augenblicke später stand sie vor der anderen Runenritterin, die ihr mit bebender Unterlippe entgegen blickte. Alita sah ihr ruhig in die Augen. Es dauerte eine Weile, aber dann erkannte die Kevuem das Mädchen das vor ihr stand. Gin.... Für einen kurzen Augenblick weiteten sich ihre Augen, als sie das Mädchen, dem sie geholfen hatte vor Orwynn zu fliehen und die sie seither nicht wieder gesehen hatte erkannte. Was machte sie hier? Wieso war sie hier? Warum war sie nicht irgendwo, wo sie in Sicherheit war? Wie war es ihr ergangen? So viele Fragen schwirrten in ihrem Kopf, aber sie war nicht in der Lage eine zu stellen zumal es töricht gewesen wäre. Sie waren im Haus der Rune Knights und diese durften nicht wissen, dass die beiden Damen sich kannten. Also entspannten sich die Augen der Tamaki wieder, wurden wieder kalt. Wenn Gin genau hinsah würde sie womöglich ein wenig Trauer und Schmerz in den Augen ihrer alten Freundin erkennen. Gin stellte sich ihr als Gina Mazziotta vor, fragte ob sie nach ihr suchte, meinte das sie glaubte, dass sie eine gemeinsame Quest hatten. Alita nickte, kaute weiter auf dem Kaugummi herum, dass sie im Mund hatte. "Alita Tamaki.", sagte sie kalt und kurz angebunden, ließ ihren Blick schweifen. "Hast du schon alle Informationen, sodass wir los können oder brauchen wir noch etwas?", sagte sie, blickte Gin nicht an. Womöglich könnte dieses Verhalten als respektlos oder verletztend angesehen werden, für Alita war es allerdings eine Möglichkeit, die aufkommenden Erinnerungen und Gefühle zu unterdrücken.
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Die Schwarzhaarige blickte ihre Kindheitsfreundin nur einen kurzen Moment lang an ehe diese den Blick von der Vampirin abwandte. Natürlich wusste Gina, wie Alita das meinte, warum sie das tat. Sie kannte die Tamaki wie kaum jemanden anderen. Vielleicht Lian noch. Freut mich, Alita., antwortete die Blutsaugerin auf die knappe Begrüßung Alitas. Wir können los, ich erzähle dir unterwegs alles., versprach sie der Tamaki. Dass hier, in der Halle der Rune Knights, nicht der beste Ort zum reden war, verstand die Kristallmagierin hoffentlich. So gingen die beiden alten Freundinnen also los. An ihre Rolle als Gina Mazziotta konnte die Blutsaugerin kaum noch denken. Die Anwesenheit von Alita hatte Gin derart aus dem Konzept gebracht, dass sie vom Gelände der Runenritter schleunigst herunter wollte. Nicht, dass es noch jemand mitbekam, wenn Gin ganz aus der Rolle fallen würde. Das würde ihre Mission, so kurz bevor sie zum Ende gekommen war, nur unnötig gefährden. Glücklicherweise hatten die beiden Ritterinnen in einer Gegend von Crocus Town zu tun, in der sich traditionellerweise nicht allzu viele Rune Knights aufhielten. In der Whitechapel Cove, einer der gefährlichsten Ecken von Crocus Town, würden Alita und Gin ironischerweise in Sicherheit sein und reden können.
Es war vielleicht neun Uhr morgens als die beiden Ritterinnen die Straßen Crocus Towns bewanderten. Kaum waren sie die ersten Schritte aus den kühlen Hallen des Hauptquartiers gelaufen spürte Gin den schwächenden Einfluss der Sonne - als hätte man ihr einen schweren Rucksack aufgesetzt. Mit zusammen gekniffenen Augen zog sie sich die runde Sonnenbrille mit den blutroten Gläsern auf die Stupsnase, das half wenigstens ein wenig gegen die brennenden Augen. Dennoch war es recht offensichtlich, dass die Vampirin sich auf offener Straße nicht wohl fühlte. Hätte sie Alita davon erzählt, die alte Freundin hätte Gin sich sicher ein wenig an ihrem Nacken bedienen lassen. Sie hatte immer schon alles getan, was sie konnte, um der Schwarzhaarigen zu helfen. Und Gin hatte sich nie dafür revangieren können. Verbittert biss sie sich auf die Unterlippe. Das musste sie nachholen. Während die beiden Damen durch die Straßen der Stadt schlenderten (und in ihren beiden Aufzügen sicher so manchen Blick auf sich zogen) blickte Gin sich angestrengt um. Scheinbar überall her schienen die Leute sie anzusehen - so kam ihr das zumindest vor. Hatte sie sonst doch absolut kein Problem, im Rampenlicht zu stehen, so war es jetzt doch hinderlich. So lange es noch Zeugen gab konnte die Schwarzhaarige nicht offen mit Alita sprechen. Es war zum verrücktwerden. Einige Augenblicke waren die beiden nun schon schweigend nebeneinander hergelaufen, da brach Gin das Eis. Sie waren schließlich auf einer Quest, das wollte nicht vergessen werden. Also, wir gehen einem Schwarzhändlerring nach., erklärte die Vampirin dann mit gedämpfter Stimme, öffnete mit einem kleinen Zauberspruch ein kleines Portal und zog eine Akte aus ihrer Taschendimension. Die war praktisch. Gin konnte alle ihre Dokumente dabei haben, hatte aber keine Gefahr, dass man sie ihr stehlen oder abnehmen konnte. Seit etwa zweieinhalb Wochen kursieren Meerjungfrauentränen und -schuppen auf den Märkten der Stadt. Wir sollen die Quelle dieser Handelsgüter ausfindig machen und retten. Das war so etwa das Grundgerüst der Quest. Es würde etwas spannender werden als die üblichen Tagesaufgaben wie Patrouille, Wache oder Patrouille. Das hatte Gin wohl ihrer Beförderung zu verdienen. Wir haben von einem Kontakt mitbekommen, dass “Sharif Al’Sulmiya”, ein örtlicher Hehler, dessen Ladengeschäft uns bekannt ist, wohl gelegentlich mit einigen der gesuchten Substanzen handelt., erklärte Gin Alita und zeigte ihr die Akte des West-Fiorlers, die einige wichtige Eckdaten, eine Fotografie, beobachtete Straftaten und Spekulationen über Verbindungen zu anderen Verbrechern beinhaltete. Al’Sulmiya hat seinen Laden in der Whitechapel Cove. Das ist ein gefährliches Pflaster für Ritter wie uns. Ich würde es also bevorzugen, wenn wir möglichst wenig Aufsehen erregen. Mit einer Hundertschaft Kleinkrimineller mag ich mich nicht anlegen - das hat schon beim letzten Mal nicht geklappt., erläuterte sie schmunzelnd. Dabei war doch der letzte Besuch, den die Schwarzhaarige in der Whitechapel Cove hinter sich hatte, absolut gar nicht zum Schmunzeln gewesen. Wenn wir Sharif mit einigen seiner Straftaten, die wir hier dokumentiert haben, konfrontieren, wird er uns hoffentlich seinen Zulieferer im Ausgleich dafür, dass wir ihn nicht in eine dunkle Zelle stecken, verraten. So zumindest der Plan. Soweit schon Fragen? Das kriegen wir hin, oder?
Gin(a) hatte in diesem Moment noch nicht wissen können, wie schrecklich das alles aus dem Ruder laufen würde.
Pocket Dimension TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 30 zum Lagern / 50 zum Entnehmen MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber hat das Reisen für Magier revolutioniert, denn mit ihm ist jeder Magier in der Lage Gegenstände, die nicht magischer Natur sind, in einer Taschendimension unterbringen und bei Bedarf wieder hervor holen. Hierbei öffnet sich ein Portal, dessen Größe in etwa einem DIN A4 Blatt enstpricht, wenn man den Gegenstand nicht am Stück durch dieses Portal bringen kann, lässt er sich nicht mitnehmen. Die Lagerung und die Entnahme dauern pro Gegenstand jeweils 30 Sekunden, sodass man im Kampf kaum damit rechnen kann, sich rechtzeitig eine Waffe zu greifen. Die Restriktion gegenüber magischen Gegenständen und Dauer legt nahe einen passenden Requip Zauber zu erlernen, wenn man wirklich im Kampf Ausrüstung austauschen möchte.
Alita wusste nicht so recht was sie fühlen sollte. Sollte sie erleichtert sein? Erleichtert, dass es Gin offenbar gut ging und sie nicht verhungert oder verstorben war? Sollte sie sich Sorgen machen? Sich sorgen machen, wie bereits so oft, was die Jüngere bisher alles so hatte durchleben müssen. Alita wusste ja nicht, was ihr widerfahren war, während Alita weiter bei Orwynn gewesen war. Ihr hätte man sonst etwas antun können und Alita war nicht da gewesen um sie davor zu beschützen. Sollte sie wütend sein? Wütend, dass die Jüngere dieser Gilde beigetreten war? Wohlwissend, dass Alita dort war und dass diese von orwynn regelmäßig kontrolliert und überwacht wurde. Sie hätte sich jeder Gilde anschließen können, aber warum ausgerechnet einer, von der sie wusste, dass Orwynn sie infiltriert hatte? So viele Gefühle und Gedanken und Alita wusste nicht was sie machen sollte. Also tat sie das einzig richtige oder das einfachste. Sie blendete ihre Gefühle aus, sperrte sie weg und verdrängte all die Erinnerungen und Gefühle die sie von und für Gin je gehabt hatte. Es war nicht angemessen. Es würde nur dazu führen, dass sie sich verrieten und das würde schwere Folgen haben. Das konnte Alita nicht riskieren. Sie wollte nicht wissen was Orwynn tun würde, würde Alita sobald entdeckt werden. Das Risiko konnte sie nicht eingehen, auch wenn sie dann akzeptieren musste, dass sie Gin mit ihrem Verhalten womöglich verletzte oder zurückstieß. Ruhig stand sie da, die Hand, des Armes von der ihre schwarz-rosane Jacke herunter gerutscht war und viel mehr in der Armbeuge hing, in ihre Taille gelegt und das Gewicht auf ihr eines Bein verlagert und ruhig zu Gin blickend. Gin meinte, dass sie sich freute und meinte, dass sie los konnten und Gin unterwegs alles erzählen würde. Alita folgte der Jüngeren aus der Halle heraus, als diese aus dieser trat und versuchte ihren Gedanken nicht zu viel Raum zu geben. Das gelang ihr auch ganz gut. Immerhin hatte sie ihre echten Gefühle vor der Gilde bereits mehrere Jahre verborgen gehalten. Wie erwartet schien außerhalb der Halle der Rune Knights die pralle Sonne und Alita stach sofort ins Auge, wie schnell ihre ehemalige Freundin ihre Sonnenbrille runterzog. Jemand, der sich lediglich von der Sonne gestört fühlte, würde nicht so hastig reagieren. Womöglich hatte sie sich auch nur eingebildet, dass Gin die Brille mega schnell auf ihre Nase gesetzt hatte, aber es ließ sie irgendwie nicht los. Ihr war sofort aufgefallen, dass die andere sich sehr verändert hatte. Sie war älter geworden, hübscher, attraktiver, hatte einen provokativen, fast nuttigen Kleidungsstil und war selbstbewusster geworden. Nicht mehr das kleine Mädchen von damals, dem Alita geholfen hatte zu fliehen. Alita lief weiter, seufzte und hatte die Hände in die Taschen ihrer Hosen gestopft und ließ ihren blauen Blick durch die Masse an Menschen schweifen. Mit ihrer Klaustrophobie fühlte sich die Kevuem natürlich alles andere als wohl in dieser Enge, aber es ließ sich nichts dran ändern. Sie hatte nicht vor sobald ein weiteres Wort mit Gin zu wechseln, fürchtete sie, angesichts dessen, dass sie sich nunmal nicht wohl fühlte, nachgeben würde. Das konnte sie sich nicht leisten. Es wäre falsch und würde zeigen, dass sie schlecht in ihrer Aufgabe war. Das sie nicht gut genug war, dass sie sich nicht unter Kontrolle hätte. Etwas was unter Orwynns Anhängern und Sklaven nicht geduldet wurde. Schwäche durfte nicht gezeigt werden und das war Gin nunmal. Eine Schwäche. Alita merkte, wie viele der Menschen sie anstarrten. Die beiden waren wahrscheinlich eine interessant aussehende Kombination. Gin, in ihrem engen Ouftit und den roten Haarspitzen und Alita mit ihren pastellrosanen Haaren und der schwarzpinken Techwear Kleidung. Oder vielleicht erkannte man sie auch nur als Mitglieder der Runenritter. Was auch immer es war, Alita bekam das Gefühl, dass Gin sich angesichts dessen anspannte und das ihr dies nicht sonderlich gefiel. Vielleicht mochte Gin es auch einfach nur genauso wenig wie die Slayerin im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Naja, so schnell kamen sie sicherlich nicht aus dem Mittelpunkt heraus, waren sie gefühlt erst bei der Hälfte des großen Platzes angekommen, den sie überquerten. Erst als sie den Platz verlassen und sich ein ganzes Stück von diesem distanziert hatten erhob Gin das Wort und begann die Kevuem in die Quest einzuweihen. Offenbar ging es darum, dass ein paar illegale Waren auf dem Schwarzmarkt umhergingen, Meerjungfrauentränen und Schuppen und sie sollten die Quelle ausfindig machen. Die Waren waren starke magische Zutaten, die für vieles genutzt werden konnten. Dementsprechend war es ziemlich selbstverständlich, dass die Rune Knights daran interessiert waren, diesem Geschehen und Handel ein Ende zu bereiten. Sowas durfte nicht einfach verkauft werden und in falsche Hände gelangen. Gin fuhr weiter fort, dass sie einen Kontakt hatten, einen örtlichen Hehler der ebenfalls mit den gesuchten Waren handelte und in der Whitechapel Cove ansässig war. Alita kannte diesen Stadtteil, hatte schon das ein oder andere darüber gehört, sich aber selbst nie dorthin begeben. Es war ein Stadtteil in dem die Kriminalität enorm groß war, es war ein guter Anlaufpunkt, wenn man mit gestohlenen oder illegalen Gegenständen und Substanzen handeln wollte. Es war ein richtiges Nest an Kriminellen, dem die Rune Knights irgendwie kein Ende bereiten wollten. Womöglich, weil sie sonst nichts mehr zutun hätten. Keine Ahnung. Alita verstand es nicht so recht. Gin riet dazu, dass sie nicht zu viel Aufsehen erregen sollten, während sie in der Whitechapel Cove waren und sie sich nicht mit einer Hundertschaft an Kleinkriminellen auseinandersetzen wollte und dies schon beim letzten Mal nicht sonderlich gut geklappt hatte. Ein wenig überrascht hob die Kevuem eine Augenbraue, musterte die Magierin, ehe sie ihr Gesicht wieder entspannte und den Blick geradeaus richtete. Sie sprach weiter, meinte, dass sie Sharif, ihren Kontakt, womöglich durch das Aufzeigen seiner Straftaten zum Reden bekamen und sie so vielleicht an den ursprünglichen Zulieferer kommen würden. Gin erkundigte sich, ob Alita noch fragen hatte und ob sie das hinbekamen. Sie zuckte mit den Schultern. "Keine Fragen. Aber ich denke nicht, dass es so leicht wird. Wie du sagst, es ist ein Nest an Kriminellen... Wenn wir ihn zu sehr bedrängen, kann es auch passieren, dass wir trotz dessen, dass wir möglichst wenig Aufsehen erregen, dann eine Hundertschaft an Kriminellen an der Backe haben... In so einem Kaff verbünden sich die Straftäter gerne gegen die Rechenschaften, auch wenn sie sich sonst nicht ausstehen können.", sagte sie kühl, ließ ihren Blick weiter durch die Gasse streifen, sah kein einziges Mal während sie sprach zu Gin. "In ihren Augen dürfte es so sein, als wären wir ihr gemeinsamer Feind und das kann es ziemlich kompliziert werden..." Alita seufzte und blieb kurz stehen, richtete ihren Blick nun wieder auf Gin, sah ihr tief in die Augen. "Was hattest du eigentlich in der Cove verloren?"
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Gin
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Alita nahm den Plan kritisch auf. Natürlich würde es schwierig werden, aber immerhin hatten die beiden Magierinnen einen Anhaltspunkt, wo sie anfangen konnten. Von da aus würden sie dann sehen müssen, was passieren würde. Dass wir vorsichtig sein müssen, das stimmt auf jeden Fall., gab Gina ihrer Mitstreiterin recht und blieb dann stehen, als auch diese stehen blieb. Dem Blick Alitas hielt die Vampirin nicht lange stand, denn als die Kristallmagierin sich nach dem Grund für Ginas letztem Besuch in der Cover erkundete musste diese an die schmerzlichen Erfahrungen denken, die sie dort gemacht hatte. An die schreckliche Tat, die sie dort begangen hatte. Betroffen blickte sie zur Seite, antwortete dennoch. Ich war noch recht neu bei den Knights und auf dem Heimweg von einer Mission. Ein anderer Rune Knight war mit mir unterwegs. Ich wollte die Gegend ansehen, er hat mir davon abgeraten. Ich hätte auf ihn hören sollen…, gestand sie ein. Sie hätte sich so viel ersparen können. Wir sind von einem schmierigen Magier und seinen Handlangern angegriffen worden. Mein Kamerad hat es nicht geschafft, ich hab nur knapp übele… also… bei mir war es auch knapp. Ein wenig zögernd wurde die Vampirin sich bewusst, dass “überlebt” nicht so wirklich auf sie zutraf. Die Cove werde ich nicht nochmal unterschätzen. Und dieses Mal habe ich ja dich dabei. Langsam nickend blickte Gin zu Alita und ging dann weiter. Die Straßen lichteten sich bald schon von Passanten, je weiter die beiden Magierinnen das Zentrum von Crocus Town verließen, desto leerer wurde es. Der Tag war verdammt sonnig und trotzdem spürte Gin eine Dunkelheit, die sich vor ihr aufbaute, als langsam die ersten Straßen und Häuser in Sichtweite kamen.
Hey, pass doch auf! Doch sämtliche Warnung kam zu spät. Pri, die gerade die Nase ganz tief in einen Schnellhefter gesteckt hatte, prallte unachtsam gegen einen hochgewachsenen Mann in schicker Uniform. Uff!! Der Aufprall schickte die Rothaarige strauchelnd ein, zwei Schritte zurück und beförderte sie dann letzten Endes, ihren Tritt verlierend, auf den Boden, wo sie auf ihrem Hinterteil landete. Au! Au! Doch auch der Mann, gegen den die Ritterin gerannt war, kam nicht ganz ungeschoren davon. In einem Pappbecher hatte er heißen, dampfenden Kaffee bei sich getragen, den hatte Priscillas Unachtsamkeit erfasst und über Brust und Bauch des Mannes gekippt. Fluchend wischte er sich mit den bloßen Händen über das Oberteil und versuchte so, die größten Mengen Kaffee loszuwerden. Verdammt!! Kurz rieb Priscilla sich den (zugegeben etwas knochigen) Hintern dann, sprang sie, von einem kleinen Windstoß angetrieben, in einer flüssigen Bewegung zurück auf die Beine und grinste den Mann an. Entschuldiguuuung…, brachte sie heraus, doch der Herr schnaubte nur, nuschelte irgendwas von wegen Na dich merk’ ich mir… und machte sich stampfend davon. Verlegen kratzte Priscilla sich noch kurz am Hinterkopf und blickte dem Mann hinterher, dann drehte sie sich um und hob den Schnellhefter wieder, um weiterzulesen. Doch anstatt Zeilen bedruckten Papiers blickte die Rothaarige nur das Blau des Hefters an. Huh? Schnell drehte sie den Kopf hin und her und erkannte, dass der Inhalt ihres Ordners auf dem Boden verstreut lag. Er musste sich wohl bei dem Zusammenprall geöffnet haben. Hastig kroch Priscilla über den Boden, sammelte Blatt um Blatt ein und stopfte sie in den Hefter zurück. Triumphierend hob sie ihn dann an, als sie ihre Lektüre wieder zusammengeführt hatte. Neben einigen halbwegs öffentlich zugänglichen Akten und dem ein oder anderen Zeitungsausschnitt befand sich auch ein Foto von Cassius Velnarion darin - natürlich alles Kopien, Priscilla nahm keine Originale aus den Archiven mit.
Mit dem schwarzen Schwertkämpfer hatte sie bisher noch nichts zu tun gehabt. Doch wenn sie so las, was sie auf die Schnelle über ihren heutigen Questpartner herausgefunden hatte, dann bereute sie das fast ein bisschen. Bestimmt konnte die Schwertkämpferin noch so manchen Trick und Kniff von ihm aufschnappen. Leider war er wohl heute ohne seinen Bruder, Flux Velnarion, unterwegs. Hmm… Den Sansargiller hätte Priscilla auch gerne einmal getroffen, aber vielleicht ergab sich das ja irgendwann noch. Cassius war hoffentlich in bester Form. Vor einigen Monaten war er schwer verletzt worden. Und dann wiederum hatte er erst kürzlich eine Quest gemeinsam mit Aska van der Velden bestritten - ein ehemaliges Fairy Tail Mitglied, das vor kurzer Zeit zu den Runenrittern gewechselt hatte. Auf der gemeinsamen Quest hatten die beiden es scheinbar mit zwei bekannten Verbrecherinnen zu tun gehabt, stand da in einem Bericht. Spannend… Wenn Cassius diese Quest überstanden hatte, dann war er sicher in einer so guten Form, dass er auch heute mit Priscilla eine gute Show abgeben konnte - denn darum ging es in der ersten gemeinsamen Quest der beiden Schwertkämpfer. Irgendjemand hatte eine Kampfarena gebaut und Priscilla und Cassius sollten bei der Eröffnung gegen ein paar Gladiatoren oder so in einem tollen Showkampf antreten, um das Publikum zu bespaßen. Pri grinste breit über beide Ohren und ließ den Ordner sinken. Das war ihre Chance, zu beweisen, was sie alles drauf hatte. Und vielleicht würde man sie dann endlich befördern, das hatte sie sich (in ihren Augen) nach den letzten paar Jahren mehr als verdient. Gut, da waren die ein oder anderen Streitigkeiten mit Questleitern und Vorgesetzten gewesen, aber bis auf so zwischenmenschlichen Kram hatte Priscilla sich eigentlich echt gut angestellt - meinte sie. OH! Cassius!! Haaallo!!, rief sie dem Schwarzhaarigen zu, als sie ihn sah. Mit ihrem Schnellhefter in der linken Hand nutzte Priscilla stattdessen die Rechte, um ihm zuzuwinken. Als sie stürmisch auf ihn zu eilte, blieb das Mädchen jedoch mit einem Fuß am anderen hängen und es bretterte sie erneut auf den Boden, dieses Mal mit dem Gesicht voran. Au au aus… Die Akten und das Foto Casius’ flatterten durch die Luft wie Blätter im Herbst und fielen auf Priscilla. Hallo…, murmelte sie erneut, ihr Kopf war vor scham knallrot angelaufen. Besser blieb sie erstmal liegen.
Stand up! TYP: Elementlose Magie ELEMENT: -- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Klingenwaffen, Stangenwaffen, Kettenwaffen, Fernkampfwaffen, Faustwaffen, Schlagwaffen, Waffenlos VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber hilft dem Anwender, wieder aufzustehen. Durch die Anwendung wird es selbst bei starken Verletzungen möglich, wieder durch einen Manapush im Rücken auf die Beine zu kommen. Ob man danach wieder umkippt, ist im Zauber nicht mitinbehalten.
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