Ortsname: Halle der Rune Knights - Empfangsbereich Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Betritt man die große Halle der Rune Knights, so gelangt man unweigerlich zunächst in den Empfangsbereich. Der Eingangsbereich ist in arkanem Stil gehalten, es gibt viele magische Formeln und Zirkeln, welche die Halle vor Angriffen schützen sollen. Es gibt viele Sitzmöglichkeiten, welche Zivilisten in Anspruch nehmen können, ehe sie aufgerufen werden, um zum Beispiel zu einem bestimmten Fall auszusagen. Hinter dem Empfangsbereich geht es zu den weiteren Bereichen der Rune Knights, was jedoch nur offiziellen Mitarbeitern gestattet ist.
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Yuuki
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Im Empfangsbereich der Halle der Rune Knights herrschte reger Betrieb. Viele Runenritter kamen und gingen, standen beieinander und hielten einen kurzen Plausch oder ließen sich von dem Empfangspersonal Dokumente geben. Abgesehen von Yuuki gab es durchaus noch weitere Zivilisten hier, die entweder nervös auf ihrem Sitz hin und her rutschten oder ganz und gar gelangweilt waren. Erstere waren wahrscheinlich zu einer Zeugenaussage vorgeladen worden, Zweitere schienen ihren Aufenthalt eher bürokratischem Aufwand zu verdanken. Der Rotschopf selbst ließ seinen Blick durch die Halle schweifen und sog alles an Informationen auf. Vor allem den Runenritter galt seine Aufmerksamkeit. Hier zu warten gab ihm Zeit, nachzudenken und durch seine Gedanken zu gehen. Linnéa hatte behauptet, dass er durchaus eine gute Karriere als Rune Knight machen könnte. Da er seit seinem siebten Lebensjahr Mitglied bei Crimson Sphynx war, gab es wenige berufliche Aussichten, die ihn wirklich reizten oder interessierten. Sein ganzes Leben lang hatte er praktisch in der Gilde verbracht und von seinem Bruder gelernt, was es hieß, ein guter Magier und Mensch zu sein. Ein Leben lang hatte er die Vorsätze der Gilde zu seinen Vorsätzen gemacht und sie jederzeit befolgt. Er war immer dort gewesen, von daher konnte er sich ehrlicherweise kein anderes Leben vorstellen. Aber Runenritter? Seine Eltern waren schließlich auch Rune Knights gewesen und war ein Ruf nach einer höheren Berufung. Man konnte seine magischen Fertigkeiten für das Wohle der Gesellschaft einsetzen und Gutes tun. Sicherlich gab es hier und da auch ein schwarzes Schaf, aber das galt genauso gut für jede Gilde. Auch in Crimson Sphynx gab es einige Mitglieder, ohne die man besser dran war. Hier hätte der Grynder durchaus Gutes tun können, hätte aber auch große Schuhe zu füllen gehabt. Hatte die Metherlance nicht behauptet, dass seine Eltern bemerkenswertes erledigt hatten? Wusste sie wohl mehr über ihre Aufträge und wieso sie verschwunden waren? Der Grynder haderte mit dem Thema und mit sich selbst. Er war hin- und hergerissen – am liebsten hätte er Linnéa natürlich darauf angesprochen, aber er zögerte. Die ehrliche Antwort war nämlich: Er traute sich nicht. Jahrelang war er vor dem Thema weggelaufen, hatte es in ferner Zukunft gesehen und sich geschworen, sich einst auf die Suche nach ihnen zu begeben. Doch als der Moment dann kam, traute er sich nicht. *Was für ein Idiot du doch bist.*, schalt er sich selbst in Gedanken. Während der junge Mann mit sich selbst beschäftigt war und eine stille Erscheinung in der Empfangshalle darstellte, war seine Anwesenheit durchaus bemerkt worden. Unsichtbar für die Augen aller Zivilisten und die meisten Rune Knights niedrigen Ranges, waren mehrere Augenpaare auf Yuuki Grynder gerichtet. Bedächtige Stimmen tauschten sich ob dieser Entdeckung miteinander aus. “Es ist wie vor fünf Jahren, als Ryo plötzlich hier stand.”“Ob er wohl aus dem gleichen Grund hier ist?”“Das kann nichts Gutes bedeuten...” Der Rotschopf – und auch niemand anderes – war sich indessen nicht darüber im Klaren, dass er beobachtet wurde. Nach so viel Trubel war er doch ganz froh, dass er zumindest ein wenig sitzen und in aller Ruhe verdauen konnte. Er würde sich aber durchaus freuen, wenn die Dragonslayerin bald wieder zu ihm stieß. Ob sie noch viel Zettelarbeit vor sich hatte? Sie kam ihm wie der Typ Mensch vor, der alles korrekt erledigen musste und dafür bewunderte er sie auch etwas. Nicht viele hatten heutzutage die Geduld oder den Charakter dafür. *Ob sie noch lange braucht?*, fragte er sich selbst und hielt dabei Ausschau nach der schwarzhaarigen jungen Frau. Innerlich kam Freude auf bei den Gedanken an die Ideen, die er für den Rest des Nachmittages hatte. Zumindest in dieser Hinsicht enttäuschte Crocus Town nie!
»..oder als mein persönlicher Handlanger.« Die 18-jährige scherzte, doch es wäre definitiv eine Lüge zu behaupten, dass ihr der Gedanke nicht gefiel. Ob ihr Gehalt für beide reichen würde? Vielleicht konnte man das ja auch als ernsthafte Rolle verkaufen! Hmm. Die nächsten Worte des Rotschopfs brachten sie kurz zum Nachdenken. »Entschädigung, hm?« Von ihm wohl nur als Scherz gemeinte, machte Linnéa sich etwas ernsthafterer Gedanken darüber – zu erkennen daran, dass ihre Hand nachdenklich am Kinn platziert wurde. Ihr hatte noch nie jemand bei der Arbeit geholfen, und irgendwie war das auch nichts, was sie einfach so von anderen erwarten würde. »Über Essen reicht meine Kreativität leider nicht hinaus, Vorschläge sind also gern willkommen.« Während sie die Halunken dingfest machte, streichelten Yuukis Worte zugegebener Maßen ein wenig ihr Ego. Bei den Rune Knights hatte man sich gerne mal darüber lustig gemacht, dass sie selbst an ihren freien Tagen den ganzen Kram mit sich herumtrug. Sie war sogar kurz davor gewesen, das einzusehen, doch nun.. Pech gehabt! Ha! Es ließ sich quasi gar nicht vermeiden, dass sie darüber schmunzeln musste. Und scheinbar den Gedanken des Grynders aussprach. »Ich fühle mich hier eigentlich ganz wohl, aber sag Bescheid, falls es mal einen Magieraustausch geben sollte.« Der Gedanke daran entlockte ihr leises kichern. Wie das wohl aussehen würde? Trugen die Austauschmagier dann Bänder am Oberarm mit dem entsprechenden Gildenlogo? Prinzipiell wäre das sogar ein echt gutes System, da Magier mehr Verständnis für andere Gilden gewinnen würden. Ob diese Vorurteile Rune Knights gegenüber damit wohl auch ein wenig zurückgehen würden? Wünschenswert wäre es. Yuuki war tatsächlich einer der ersten, der ihre Zugehörigkeit gelobt hatte. Eine erfrischende Abwechslung, definitiv. Als sie mit dem Gedankengang abgeschlossen hatte, waren sie und die Räuber auch schon aufbruchsfähig. Die Bewegungen, die sie dabei durchgeführt hatte, waren ihr einfach schon so weit ins Blut gegangen, dass es nicht mehr sonderlich viel Aufmerksamkeit erforderte. Die Tatsache, dass Yuuki sich entschieden hatte, sie zu begleiten, ließ die Enttäuschung wieder von ihr abbrasseln. Glück für die Räuber, sie würden doch keine schlecht gelaunte Dragonslayerin erleben müssen. Nicht, dass sich dies besonders äußern würde, aber.. darum ging es hier ja nicht. Auf seine Frage hin nickte sie. »Jup, mein freier Tag. Eigentlich.« Tja, dann mal wieder zurück dahin, wo sie vor wenigen Stunden hergekommen war.
In der – ihrer Meinung nach – viel zu riesigen Empfangshalle angekommen, visierte Linnéa gleich einen bestimmten Rune Knight an, der eine etwas höhere Position einnahm – Otome. Als sie circa fünf Schritte in dessen Richtung gesetzt hatte, stoppte sie jedoch noch einmal apprupt und wandte sich zu Yuuki um. »Ich beeil mich so gut ich kann, bis gleich!« Ihr Gesicht nahm dabei entschuldigende Züge an – immerhin nur Züge! Letztlich konnte sie sich wohl schlecht dafür entschuldigen, dass sie ein Rune Knight war. Oder es zumindest nicht aussprechen. Das würde sie auch nicht, niemals. Nun, Zeit, die Arbeit schnell hinter sich zu bringen. Eiligen Schrittes – die vier Banditen dabei eng vor sich hergeschoben, immerhin sollten sie hier für keinen Aufruhr sorgen – schritt sie also zu Otome, der nicht umher kam, bei diesem Anblick laut aufzulachen. „Mädel, du hast deinen freien Tag und bringst uns allen erstens 5 Verbrecher?!“ Linnéa blickte ihren Vorgesetzten recht perplex an. So beherzt hatte sie den sonst strengen Otome noch nie erlebt. Das brachte sie für einen Moment aus dem Konzept. »Uhm, naja, das eine war ein Unfall.. und die anderen kamen von allein.« Ein kurzes Räuspern. Sie befanden sich immerhin in der öffentlich zugänglichen Empfangshalle, wo sich nicht gerade wenig Zivilisten aufhielten. Das war definitiv nicht der passende Moment, um unprofessionell zu wirken. »Diese Vier hier haben einen körperlichen Übergriff auf einen Rune Knight vollführt und versucht, einen Laden auszurauben.« Ihr Umschwung zurück zum offiziellen Verhalten motivierte Otome scheinbar, das Gleiche zutun. „In Ordnung, kümmern wir uns hinten um den Rest.“ Tja, was würde passieren? Sie würde ein Protokoll schreiben müssen, und ihre Anhängsel würden so oder so erstmal eine Weile hinter Gittern verbringen – bis der Prozess kam. Linnéa liebte ihre Arbeit, doch die ganze Schreibarbeit die damit verbunden war.. Gut, die mochte wohl niemand wirklich gern. Außer Alistair vielleicht, immerhin machte dieser sich ohnehin gerne Notizen. Für einen Moment wünschte sie, sie könnte ihm einfach schildern was passiert war, und er würde das Protokoll schreiben. Natürlich hätte sie ihm dafür auch was gegeben, vielleicht noch eine Tüte dieser sauren Kaubonbons! Leider war dem aber nicht so, weshalb sie mit Otome nun in den hinteren, nicht mehr offiziellen Teil des Gebäudes wechselte, die Festgenommenen übergab, sich das passende Formular schnappte und begann, das Protokoll zu schreiben. Sie würde auch Yuuki erwähnen müssen, so viel war klar. Ob es etwas auslösen würde, wenn der Name ‚Grynder‘ in einem Protokoll auftauchte? Aber was sollte schon passieren, schließlich war der Name des Nachwuchses auch in den Verzeichnissen der Runenritter aufgeführt und dementsprechend bekannt. Den Part mit der ‚Entführung‘ würde sie allerdings weglassen, so viel war klar. Ein resignierendes Seufzen verließ ihre Kehle, als sie sich dranmachte, den Zettel auszufüllen. Etwa zwanzig Minuten dauerte das Ganze, ehe sie ihre Unterschrift daruntersetzte, sich ihr Werk noch einmal besah und sie zufrieden nickte. Das war geschafft. Mit einer höflichen Verbeugung gab sie das Protokoll an der entsprechenden Theke ab, verabschiedete sich von Otome – alles in höflicher Ruhe – ehe sie schließlich hastig zurück in Richtung Eingangshalle.. Moment. Eigentlich konnte sie sich noch schnell umziehen, immerhin waren die Wohnquartiere nicht weit. Und vielleicht würde es dann auch zu weniger Unterbrechungen von Möchtegern Verbrechern kommen. Statt zur Eingangshalle zurückzukehren machte sie also stattdessen einen Bogen über die Wohnquartiere. Kurz bevor sie den Raum verlassen hatte, rief ihr Otome allerdings noch hinterher: „Dann noch viel Spaß bei deinem Date!“ »Das ist k-!« In dem Moment schloss sich auch schon die Tür hinter ihr. Nicht, weil man sie zuknallte, sondern einfach, weil Otome seinen Kommentar perfekt getimed hatte. Nach außen hin wirkte es also vermutlich wirklich wie ein Date, huh? Schade, dass sie absolut keine Ahnung von sowas hatte. In ihrem Zimmer griff sie sich wintertaugliche Klamotten bestehend aus einer schwarzen Leggings, einem weißen, kurzen Rock und einem dicken, khakifarbenen Strickpullover mit Rollkragen. Zuletzt schnappte sie sich eine Art Mantelcape, welchen sie überzog du schließlich hastig zurück Richtung Eingangshalle eilte. Dort angekommen machte sie den Rotschopf recht schnell ausfindig. Gut, so rote Haare hatten jetzt eben auch nicht die meisten. Sie war aus einer anderen Tür gekommen, als sie zuvor reingegangen war. Der Moment der Überraschung lag also bei ihr! Zeit, einen anderen Trick anzuwenden, den sie mal irgendwo aufgeschnappt hatte. Vorsichtig – jedoch nicht auffällig unauffällig, man konnte sie hier schließlich immer noch erkennen und ein gewisser Otome sie veralbern – schlich sie sich hinter Yuuki, um diesem von hinten die Hände auf die Augen zu legen. Die meisten sagten in diesem Moment sowas wie ‚Wer bin ich?‘, aber das war doch eigentlich nur ein Eigentor, oder nicht? Also wartete Lin einige Sekunden, ehe sie witzelte. »Ich hoffe du hast mich nicht zu sehr vermisst, -« gerade wollte sie ob ihres vorherigen Abenteuers noch einen Kosenamen dranhängen, doch dann kamen ihr Otomes Worte wieder in den Sinn, was sie stocken ließ. Und für ein Räuspern ihrerseits sorgte. »Ehm. Ist dir in der Zeit irgendwas Spannendes eingefallen? Ich hoffe nicht noch mehr Essen, sonst passe ich morgen wirklich nicht mehr in die Uniform!«
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Yuuki
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Während Linnéa also ihrer Arbeit nachging, saß Yuuki nach wie vor auf einer der Bänke des Eingangsbereiches und wartete auf die junge Frau. Seine Gedanken waren längst abgeschweift und er sah sich dort an einem schönen Sommertag im Oasis-Park von Aloe Town faulenzen und einfach das gute Wetter genießen. Es gab Nichts, dass ihn beschäftigte, sodass er die Sonne auf sich scheinen lassen konnte. Einfach ein wenig die Ruhe genießen, die man sich nach all der Arbeit durchaus verdient hatte. Bei dieser Vorstellung schweiften seine Gedanken zu seiner neuen Bekannten ab. Ob ihn die Metherlance eines Tages auch in Aloe Town besuchen würde? Falls es wirklich zu einem Schnuppertag in den Gilden kam, wäre sie bestimmt früher da als gedacht. Bei diesem Gedanken hob sich seine Stimmung ein wenig. Aram Falls hatte sicherlich nichts dagegen, denn vielmehr würde so ein Austausch dazu dienen, dass sich die Runenritter als Institution der Regierung mit eigenen Augen die Meinung zur Professionalität von Crimson Sphynx machen konnten. Und die Gildenmagier konnten ihrerseits zu den Rune Knights geschickt werden, um mehr über ihre Arbeitsweise zu erfahren und zu lernen, als auch die Ritter von sich zu überzeugen. Was andere Gilden wie Fairy Tail anging war er sich nicht sicher, ob diese nicht in einem Tag den kompletten Ruf von Crismon Sphynx, den sie sich mühevoll aufgebaut hatten, wieder zerstören würden. Aber er war offen für jede neue Erfahrung. Würde man ihm die Wahl lassen, dann wäre der Grynder auf jeden Fall zu den Rune Knights gekommen. Kein Wunder, schließlich würde er so mehr über die Arbeit seiner Eltern in Erfahrung bringen können. Dass er dabei auch den einen oder anderen Auftrag mit Linnéa erledigen konnte, war natürlich auch nicht von der Hand zu weisen, jedoch war er sich dessen im Vergleich zum Gedanken seiner Eltern nicht wirklich bewusst. Derart in in seiner eigenen Welt vertieft, bemerkte der Rotschopf gar nicht, dass sich in der Zwischenzeit jemand von hinten angeschlichen hatte. Erst als sich ein Paar weicher Hände auf seine Augen legte, wäre er beinahe vor Schreck zusammengezuckt. Aber eben nur beinahe, da er sich nämlich im Hauptquartier der Runenritter befand, fühlte er sich unterbewusst sicher und rechnete mit keinem Ärger. Vielleicht verriet ihn dennoch ein kleines Zucken, das kam wiederum auf die Auffassungsgabe der Metherlance an. Es vergingen einige Sekunden, ehe Yuuki die Linnéas Stimme vernahm. In der Zwischenzeit hatte die Berührung eine seltsame Auswirkungen auf den Crimson Sphynx Magier, denn seine Nackenhaare richteten sich auf und ein wohlig-schauriges Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus. Sein Herzschlag hatte sich in diesem Augenblick etwas beschleunigt, und als er ihre Stimme hörte und die Hände von seinen Augen glitten, wusste er, dass es sich um die Dragonslayerin handelte und wandte sich ihr zu. “Da hast du mich ertappt, ich habe gar nicht gemerkt, dass du dich angeschlichen hast. Bestimmt ist das nützlich, wenn du undercover unterwegs bist.” Mein Gott, was redete er da nur? Der junge Mann war noch etwas durch den Wind durch die letzte halbe Minute und fragte sich, was mit ihm los war. Hoffentlich wurde er nicht krank, das konnte er jetzt auf keinen Fall gebrauchen. So viel zu Scharfsinnigkeit und Auffassungsgabe. Die Metherlance schaffte es ihn immer wieder erneut zu überraschen und etwas aus der Fassung zu bringen, so etwas kam nicht oft vor. Bei ihrem Anblick wurde ihm bewusst, dass sie sich umgezogen hatte. Die Uniform war abgelegt und sie hatte sich scheinbar für gemütlichere Freizeitkleidung entschieden, was sich durchaus sehen lassen konnte. “Das steht dir gut.”, teilte er ihr mit einem ehrlichen Lächeln mit. Da war es wieder, dieses komische Gefühl. “Vielleicht ziehen wir damit weniger Ärger an, falls sich noch jemand an uns rächen möchte.”, fügte er noch lachend hinzu. Nach wie vor ein wenig durch den Wind, antwortete er auf das nächste Thema: Die Nachmittagsbeschäftigung. “Ja. Ehm, ja ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und habe einige Vorschläge. Wir könnten entweder ins Nazuna Ravine Observatorium, ins Ryuzetsu Land oder ins neu eröffnete E-Land. Was wäre dir am Liebsten?” Das Nazuna Ravine Observatorium war weitbekannt, denn es ermöglichte einen fantastischen Blick auf den Nachthimmel von Fiore und die Betrachtung der Sterne, aber dafür war es wohl noch nicht dunkel genug. Schade eigentlich, denn er stellte sich so etwas als sehr entspannt vor, aber ob Linnéa das wohl mochte? Auch vom Ryuzetsu Land hatte sie bestimmt gehört, handelte es sich bei dem ersten Wort doch um ein Fremdwort für Drache. Das extrem beliebte Wellnessresort war in ganz Fiore und darüber hinaus bekannt, es gab viele verschiedene Pools und Rutschen. Vor hundert Jahren war es – natürlich durch einen Fairy Tail Magier, wen sonst? – zerstört worden, doch aufgrund der Beliebtheit war es ganz schnell wieder restauriert und in Betrieb genommen worden. Bei E-Land handelte es sich um einen neu eröffneten Freizeitpark, der alle möglichen Attraktionen hatte. Von einer wilden Rutsche, bis hin zu fliegenden Teppichen und einem Gruselmuseum gab es hier alles, für Groß und Klein. Für was sich die junge Frau wohl entscheiden würde?
Das Zucken nahm die 18-Jährige durchaus wahr, weshalb sich auch ein zufriedenes Grinsen auf ihren Lippen breitmachte. Immerhin war es auch halbwegs ihr Plan gewesen, den Rotschopf mit dieser Aktion ein wenig zu erschrecken. Seine Worte bestätigten ihren Erfolg sogar noch einmal! Der Punkt mit der Undercover Mission überraschte sie ein wenig, doch sie wäre nicht Linnéa, wenn sie sich dazu nicht mindestens einen Moment lang ernsthafte Gedanken machen würde. Ob sie für eine Undercover Mission gut geeignet wäre? Spannend wäre es auf jeden Fall! Allerdings handelte es sich dabei auch meistens um sehr lange, intensive Missionen wo Seriosität und gute Schauspielkunst das A und O waren. »Meinst du? Bislang hatte ich noch keine Mission der Art, aber es wäre wirklich.. spannend. Und eine Ehre.« Sie ertappte sich dabei, wie sie gerade zu einem Salutieren ansetzen wollte, stoppte jedoch früh genug. Die Rune Knight Formalitäten waren ihr inzwischen wahrlich ins Blut übergegangen, so wie es aussah. Umso besser, dass dieser Tag sie Mal ein wenig davon lösen würde. Als Yuuki ihr neues Outfit bemerkte – und ihr auch noch ein Kompliment zu diesem gab – stieg ihr wieder eine leichte Röte ins Gesicht. Mit Lob zu ihren Fähigkeiten konnte sie umgehen, diese erfüllten sie immer wieder mit Stolz. Doch wenn es um ihr Äußeres ging, dem sie nie allzu viel Beachtung schenkte.. das brachte sie einfach jedes Mal aufs Neue aus dem Konzept. Die Worte, die Yuuki noch lachend ergänzte, lockerten die Situation jedoch recht schnell wieder. »D-danke. Ungefähr das war mein Plan dahinter. Noch mehr Ärger kann es gerne morgen wieder geben, aber für heute reichts.« Letzten Endes kam die Dragonslayerin auch nicht umher, darüber zu lachen. Nicht laut, nicht lang, doch ehrlich. Dieser Tag war durchaus.. nicht alltäglich. Tatsächlich zweifelte Linnéa auch daran, in den nächsten Wochen noch einmal so einen heiteren Tag zu erleben – also mussten sie wohl alles aus diesem herausholen! Passend also, dass der Grynder sich bereits Gedanken zu dem weiteren Verlauf gemacht hatte. Als er die Vorschläge ausgesprochen hatte, neigte Linnéa ihren Kopf nachdenklich ein wenig zur Seite, während ihre Hand als passende Geste den Weg zu ihrem Kinn fand. »Hmmm..« Gedanklich ging sie noch einmal eins nach dem anderem durch. Sie war nicht gerade bewandert in den Freizeitaktivitäten, die man hier durchführen konnte, doch saßen hier in der Empfangshalle nicht selten irgendwelche Gruppen junger Frauen, die über diverse Örtlichkeiten tratschten. Tja, da kam es eben auch oft zu Diebstählen oder Leuten, die anderen Unfug trieben. Das Observatorium klang definitiv nach einer wundervollen Idee. Allerdings war es gerade Mittags und es mussten noch einige Stunden ins Land ziehen, bevor man den Nachthimmel bewundern konnte. Gut, sie selbst würde auch den Blick bei Tageslicht genießen – gerade als Licht Dragonslayerin – doch letzten Endes ging es bei sowas doch eher um den nächtlichen Anblick, den sie selbst auch noch nie bewusst genossen hatte. Ob man dort vielleicht einfach am Ende des Tages noch einen kurzen Abstecher machen konnte? Vielleicht würde sie es Yuuki später noch vorschlagen, doch sie wusste auch nicht recht, ob er nicht heute noch eine lange Rückreise oder andere Pläne hatte. Gut, das war ein Problem für Zukunftslinnéa. Das E-Land war es, dass ihr allein beim Gedanken daran einen Schauer über den Rücken rasen ließ. Was das anging, verfluchte sie ihre Magie. Als Kind hatte sie solche Orte genossen, doch seit Luxren sie trainiert hatte, kam sie mit beweglichen Gerätschaften einfach nicht mehr klar. Das war definitiv ein No-Go und ein Anblick, den sie dem Rothaarigen nicht zumuten wollte. Was blieb also noch? Das Ryuzetsu Land. Allein die Tatsache, dass ‚Drache‘ im Namen vorkam, gab dem natürlich einen Pluspunkt, doch sie brauchte einen Moment, ehe ihr einfiel, worum es sich dabei genau handelte. Sie hatte ein paar Leute davon reden gehört. Es gab wohl Schwimmbecken und ein sehr besonderes Aquarium. Die Hauptattraktion war wohl ein Love-Slider, welchen man als Paar herunterrutschen sollte und sich durch das ganze, riesige Gebäude zog. Gerade das Aquarium war es, was sie neugierig machte.. prinzipiell waren solche Einrichtungen für sie etwas Neues. Also wieso sollte man nicht einmal etwas Neues wagen?! »Das Observatorium klingt super, ist aber vermutlich eher was für Abends. Alsoooo.. wenn du möchtest, können wir ins Ryuzetsu Land?« Er hatte es selbst vorgeschlagen, also wollte er dort auch hin, oder nicht? Allerdings fiel der Schwarzhaarigen da recht schnell noch ein anderes Problem ein. »Ich fürchte allerdings, dass ich keine passende Kleidung dafür besitze. Meinst du, man kann sich dort welche leihen? Oder doch noch ein kurzer Abstecher? Hmm..« Sie hatte zumindest schon von Schwimmresorts gehört, wo man sich Schwimmkleidung leihen konnte. Doch wenn dies auf das Ryuzetsu Land nicht zutraf, wäre der Weg dorthin umsonst. Während sie so lang dort standen und sich unterhielten, warfen immer mehr ihrer Kollegen neugierige Blicke in die Richtung. Nicht nur, weil man sie selten bis nie in Begleitung sah, auch der Rothaarige selbst schien für Aufmerksamkeit zu sorgen. Eine Tatsache, die nicht unbedingt angenehm war. »So oder so, lass uns erst einmal hier rausgehen!« Der Höflichkeit halber nickte sie den anwesenden Rune Knights noch einmal zu – mitsamt angedeuteter Verbeugung – ehe sie durch die große Tür der Eingangshalle schritt.
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Der junge Mann war aufmerksam genug, als dass ihm das Erröten nach dem Kompliment nicht entging. Er war beruhigt darüber, dass die Dragonslayerin das Kompliment als solches aufnahm und sich auf die eine oder andere Weise darüber freute. Zum Glück kam es zu keiner peinlichen Situation oder unangenehmen Stille, denn es lockerte sich mit einem Lachen wieder, in welches auch Linnéa einstieg. Zum seinem Glück fiel ihr sein dummes Geschwätz nicht auf und sie nahm es als was es war, eine Frage die es zu beantworten galt. Aufmerksam wartete Yuuki auf die Antwort zur Freizeitbeschäftigung. Was wohl in ihrem Kopf vorging? Für was sie sich wohl entscheiden würde? Sein Favorit war das Observatorium, aber das war leider zu früh am Tage, als dass man wirklich etwas hätte sehen können. Andererseits ergab sich vielleicht später am Abend, die Möglichkeit für einen Besuch. In diesem Augenblick ertappte sich der Rotschopf dabei, dass er es einfach für selbstverständlich hielt, dass ihn die Schwarzhaarige begleiten würde und nichts anderes zu tun hatte . *Und wenn sie andere Pläne hat?* In seinen Gedanken vertieft, rutschte er hin und her und überlegte. Immerhin war es ja möglich, dass sie noch etwas Anderes zu tun hatte. Und das Letzte, was er wollte, war ihre Zeit weiter in Anspruch zu nehmen, wenn sie doch andere Sachen zu tun hatte. Das Beste war wohl, wenn er sich später einfach bei ihr unverbindlich erkundigte. Er selbst hatte seinen Job getan, konnte also frei entscheiden, wann er zur Gilde zurückkehrte, sie musste aber am nächsten Tag wieder zum Dienst, wenn er ihre Worte richtig verstanden hatte. Innerlich nickte der Grynder zufrieden mit seiner Vorgehensweise und war so abgelenkt, dass er beinahe verpasst hätte, dass Linnéa mit ihrer Antwort begonnen hatte. Zwei Dumme, ein Gedanke, was? Das Observatorium war also vorerst von der Liste, und vom E-Land sagte die Gute überraschenderweise auch nichts. Der Grynder konnte ja auch nicht ahnen, dass Fortbewegungsmittel der Todfeind der Dragonslayer war. Stattdessen entschied sie sich für das Ryuzetsu Land, auch eine sehr gute Wahl und immer einen Besuch wert. „Alles klar!“, kommentierte er ihre Entscheidung und bestätigte sie mit einem Nicken. „Ich habe auch keine passende Kleidung dabei, aber das sollte wir problemlos in Ryuzetsu Land finden.“*Und wahrscheinlich einen kleinen Aufpreis zahlen, weil das Angebot vor Ort und die Nachfrage groß ist.* Aber so war das nun Mal, davon würde sicherlich niemand arm werden und sie konnten die hiesige Wirtschaft unterstützen. Da die Entscheidung gefällt und sonst nichts mehr hier zu tun war, einigten sich die beiden Magier loszugehen. „Nach dir.“, teilte er der Metherlance mit und überließ ihr den Vortritt, als ihn plötzlich ein kalter Schauer überkam. Mit einem etwas mulmigen Gefühl drehte er sich um, doch er konnte nichts spezifisches erkennen. Lediglich einige Runenritter, die miteinander redeten und teilweise ihm und Linnéa nachschauten. Aber ansonsten nichts, was dieses Gefühl erklärt hätte. „Was war das?“, murmelte er etwas verunsichert vor sich hin, ehe er die Empfangshalle erneut absuchte. Da er nichts fand, entschied er sich, es vorerst aus seinen Gedanken zu vertreiben und zurück zur Freizeitgestaltung zu kommen. Ein durchaus angenehmeres Thema. Eiligen Schrittes lief er also der jungen Frau hinterher und verließ das Hauptquartier der Rune Knights. In einem erhöhten und fürs gewöhnliche Auge nicht sichtbarer Raum, folgten diverse Augenpaare dem Abgang von Yuuki Grynder.
Etwas nach der Mittagszeit hatte Alistair sich in der Eingangshalle des Gebäudes der Rune Knight eingefunden. Er durfte heute mal wieder auf eine Mission gehen, die ihn aus der Stadt herausführen würde, nachdem er in letzter Zeit eher innerhalb der Stadtgrenzen agiert hatte. Und dann war es auch noch gleich solch eine eher ungewöhnliche Mission. In dem Zimmer eines kleinen Mädchens sollte es angeblich spuken und nur der Hund schien etwas davon zu bemerken. Nun hatte man also die Rune Knights damit beauftragt diesen Spuk zu untersuchen und im Idealfall zu beenden. Der Weißhaarige glaubte nicht wirklich an solche Sachen wie Geister und Spukgeschichten, jedoch lag ihm das Wohl der Bürger Fiores sehr am Herzen und falls sich doch noch etwas anderes hinter diesen Problemen verbarg, würde er dieses Geheimnis definitiv aufdecken! Ihn begleiten würde eine Person namens Charlie. Dieser Name sagte ihm nichts, doch das störte ihn nicht weiter. Ganz im Gegenteil empfand er es sogar als eine gute Sache, mehr Kollegen von den Rittern kennenzulernen. Es war auf jeden Fall besser, als nur mit Mitgliedern anderer Gilden zusammen arbeiten zu müssen!
Da die ungewöhnlichen Ereignisse bisher nur nachts aufgetreten waren, würden sie auch erst gegen Abend an ihrem Zielort anreisen, was auch der Grund war, weshalb er sich erst so spät mit seinem Begleiter traf. Immerhin würde es wenig bringen, wenn sie viel zu früh eintreffen und dann nur nutzlos herumsitzen würden. Stattdessen hatte Alistair den Vormittag lieber dafür genutzt, um auch mal ein wenig auszuschlafen, ein ordentliches Frühstück zu sich zu nehmen und anschließend eine ausführliche Trainingseinheit mit seinem Schwert einzuschieben. Er fühlte sich in letzter Zeit ein wenig unterfordert, hatte er doch weder vernünftige Gegner gehabt noch angemessene Trainingspartner gefunden. Er vermutete zwar, dass sein Schwert auch auf dieser Mission nicht zum Einsatz kommen würde, doch die Trainingseinheit war nicht schlecht, um ein wenig den Rost von seinen Fähigkeiten zu polieren. Dafür hatte er jedoch in seinem Studium der alten Runen große Fortschritte gemacht und auch mit der Übersetzung der Texte, die er in den Ruinen im East Forest gefunden hatte, kam er gut voran. Er hatte definitiv das Gefühl, dass er kurz vor einem Durchbruch stand und vielleicht sogar eine Entdeckung machen würde, die ihm helfen würde, noch stärker zu werden und die Anwohner ihrer Nation noch besser verteidigen zu können. Nach dem Training war er nochmal unter die Dusche gesprungen und direkt nach einem schnellen Mittagessen zum Treffpunkt geeilt, weswegen seine Haare auch noch ein wenig nass waren, während er hier in der Eingangshalle nun wartete. Was für eine Person Charlie wohl war? Der Weißhaarige hoffte ja, dass es jemand war, mit dem er gut zusammenarbeiten konnte. Oder dass die Person wenigstens pflichtbewusst war. Mehr brauchte er eigentlich auch gar nicht. Doch das würde sich wohl sehr bald zeigen, nicht wahr? Immerhin war ihr vereinbarter Treffzeitpunkt schon fast erreicht.
Endlich mal eine Aufgabe, die voll und ganz nach dem Geschmack des Engels war. Nicht nur konnte er vorher ausgiebig ausschlafen (was schon Grund genug gewesen wäre, die Quest anzunehmen), nein! Es ging auch noch um Geister! Schon immer wollte er einmal so richtig auf Gespensterjagd gehen. Wenn es Drachen, Götter und Dämonen gab, dann gab es die Dinger sicherlich auch! Dementsprechend hätte er nun hoffentlich die Chance, dies ein für allemal zu beweisen! Oooh, das wäre viel zu toll! Diese gewaltige Anzahl an positiven Gründen sorgte wohl dafür, dass Charlie sogar ein wenig eher wach war und dementsprechend sogar Zeit hatte, unter die Dusche zu hüpfen, sich die Haare zu kämmen und sogar frische, unzerknitterte Kleidung anzuziehen! Natürlich handelte es sich wie immer um einen schlichten, viel zu großen Pullover und genauso simple Jeans. Die Flügel hatte er mal wieder ordentlich unter seinen Pulli gestopft, auf Geisterjagd waren die sicherlich nur im Weg. Obwohl es für das kleine Kiddo, welches heimgesucht wurde, sicherlich cool wäre, wenn es wüsste, dass ein Engel über es wachte. Aber der Oneiros mochte keine Kinder und genauso wenig mochte er es, von ihnen angehimmelt zu werden. Die waren einfach zu laut und wuselig für die Schlafmütze. So trudelte er überpünktlich und sogar frisch duftend mit glänzendem, offenen Haar in der großen Eingangshalle ein. In seiner Hand hielt er eine billige Energy-Dose, welcher er gerade die letzten Schlücke entlockte, ehe er sie in irgendeinen Mülleimer schmiss. Pfand? Eh, zu anstrengend. Aktuell war es überraschend leer. Die meisten Ritter waren bereits zu ihren Missionen aufgebrochen und so hielten sich nur vereinzelte Klienten hier auf. Äußerst praktisch für den Engel, denn er hatte mal wieder keine Ahnung, mit wem er heute die Ehre haben würde. Klar, er hatte den Namen erfahren, 'Alistair', aber zu wem dieser gehörte? Null Plan. Sich unter die Leute zu mischen und seine Kollegen kennenzulernen erforderte Energie, die er schlichtweg nicht zur Verfügung hatte. Allzu lange dümpelte der Braunhaarige auch gar nicht wie ein verlorener Welpe in der Halle herum, ehe er jemanden erblickte, der sein Interesse erweckte. Flotten Schrittes betrat ein junger Mann den Treffpunkt. Seine roten Augen stachen neben der blassen Haut und den weißen Haaren hervor, doch das war nicht das, was Charlie als erstes auffiel. Es war das Gildenzeichen auf der Hand des Kerls, das in ihm die Hoffnung erweckte, den Richtigen gefunden zu haben. Kein Klient, sondern Verbündeter. Das war schon mal ein gutes Zeichen. Auch wenn sein feuchtes Haar womöglich darauf schließen ließ, dass er zu spät war und nicht gezielt eine Quest zu dieser Uhrzeit antreten wollte, der Engel blieb optimistisch. "Heehh, Alistair? Was geht?" Sicherlich nicht die taktvollste Begrüßung aber dafür die effektivste. So wusste er gleich, ob er richtig lag oder nicht. Vom Aussehen her passte der Name auf jeden Fall.
Mit einer Hand fuhr Alistair sich durch das aktuell offene und noch immer etwas feuchte Haar. Er mochte es lieber, seine Haare natürlich trocknen zu lassen, was der Hauptgrund war, aus dem es noch immer nass war. Durch die Länge brauchten sie leider doch immer eine gewisse Zeit, um trocken zu werden. Manchmal hatte er sich doch schon überlegt sie einfach kurz zu schneiden, doch seine Schwester sagte immer, wie toll sie seine Haare fand, weshalb er es bisher gelassen hatte. Es gab wohl durchaus Schlimmeres als etwas länger feuchte Haare zu haben, er würde es auf jeden Fall überleben. Er hatte schließlich auch schon schlimmeres überlebt. Daher machte es ihm auch recht wenig aus, mit seinen feuchten Haaren hier in der Halle zu stehen und auf einen ihm aktuell noch unbekannten Begleiter zu warten. In der Zeit, die er hier wartete, sah er so die eine oder andere Person kommen und wieder gehen. Die meisten waren Zivilisten, in der Regel Personen, die eine Quest in Auftrag geben wollten. Der eine oder andere wollte sich auch direkt an Alistair wenden, dieser verwies sie jedoch freundlich an den dafür vorgesehenen Schalter. Den einen oder anderen Rune Knight sah er ebenfalls, doch keiner von ihnen wirkte so, als würden sie nach ihrem Questpartner suchen. Die meisten verweilten auch nicht lange in der Halle, sondern verließen diese schnell wieder. Für Alistair hieß das, einfach weiter warten. Dann betrat jedoch eine Gestalt, die seine Aufmerksamkeit weckte, die Halle. Es war schwierig das Geschlecht der Person genauer zu spezifizieren, hatte sie doch ein sehr androgynes Äußeres. Dazu kam noch ein recht einfaches Outfit, das nicht sonderlich die Aufmerksamkeit des Weißhaarigen weckte. Er war ja ein Verfechter der Meinung, dass alle Runenritter im Dienst eine Uniform tragen sollten, doch leider war diese Meinung bisher wohl nicht allzu weit vertreten. Daher musste es ihm wohl reichen, wenn die entsprechenden Mitglieder ihre Armbinde, die sie als Mitglied der Rune Knights kenntlich machte, trugen. Aktuell trug er seine eigene noch nicht, doch das würde sich ändern, sobald er sich auch wirklich offiziell im Dienst befand. Was aber vor allem seine Aufmerksamkeit weckte, war die Dose, aus der diese Person noch einen Schluck trank, ehe sie zielgenau in eine Tonne geworfen wurde. Dabei verzog Ali leicht sein Gesicht. Er war an sich schon froh, dass die junge Person die Dose nicht einfach irgendwo hinwarf, doch ein gutes Beispiel war es nun wirklich nicht. Pfand durfte man doch nicht einfach so wegschmeißen! Doch noch bevor er dazu kam auf die Person zuzugehen und sie darauf anzusprechen, kam sie wiederum zu ihn und sprach ihn an. In einer ziemlich… Lapidaren Art und Weise. "Du bist dann wohl… Charlie? Freut mich, dich kennenzulernen." Obwohl er sich die Antwort ja bereits denken konnte, antwortete er zunächst in einem fragenden Tonfall. Welche ihm unbekannte Person sollte ihn auch sonst so ansprechen? Auch wenn ihm die Ansprache doch etwas zu vertraut für das erste Treffen war. Das anschließendes Lächeln und die höflichen Worte des Rotäugigen wirkten dann allerdings doch etwas gezwungen, denn Charlie schien doch eines der eher sehr entspannten Mitglieder der Rune Knights zu sein. Was bedeutete, dass Ali wohl durchaus die eine oder andere Schwierigkeiten haben könnte, mit ihm klarzukommen. Hatte er mit Leuten dieser Art doch meistens Probleme. Doch solange er seine Arbeit pflichtbewusst erfüllte, wollte auch Alistair versuchen so gut es ging mit ihm zusammenzuarbeiten.
Nachdem der Weißhaarige sein Gegenüber nochmal von oben bis unten gemustert hatte, er konnte das Geschlecht noch immer nicht so ganz genau feststellen, räusperte er sich einmal kurz. "Nun… Wollen wir dann erstmal aufbrechen? Wir müssen noch einen Zug erwischen. Während der Fahrt können wir dann ja noch weitere Details besprechen." Mit diesen Worten drehte er sich auch schon in Richtung Ausgang, fest davon überzeugt, dass Charlie ihm schon folgen würde. Das hatte definitiv noch das Potential eine sehr interessante, aber auch anstrengende Quest zu werden.
Also wirklich, warum guckte ihn sein Kollege denn jetzt so schief an? Charlie hatte doch brav seine Dose in den Müll geworfen ... oder war dem Weißhaar der Wurf nicht elegant genug gewesen? Naja, was soll's. Er ging trotzdem auf ihn zu und grüßte ihn direkt. "Ja man. Voll gut erkannt!" Sein Gegenüber sprach zwar deutlich distanzierter als er selbst, aber das hielt den Engel trotzdem nicht davon ab, in seiner typischen Redensart weiterzuquatschen. Alistair war schließlich ein Kollege und unter Kollegen konnte man es ruhig ein wenig vertrauter zugehen lassen. Völlig unbehelligt ließ er sich von seinem Gegenüber mustern, lächelte dabei nur ein wenig schief. Manch anderer hätte sich dabei sicherlich wohl gefühlt, doch bis auf seine Flügel hatte die Schlafmütze ja nichts zu verstecken. "Is' was?" fragte er aber trotzdem, denn neugierig, was ihn dazu veranlasst hatte, ihn so auszuchecken, war er schon. "Ich weiß, ich bin voll die Schönheit. Brauche am morgen auch immer fünf Minuten extra, weil ich meine Augen nicht von meinem Spiegelbild nehmen kann." Er schnaubte amüsiert. Natürlich war das nur Quatsch, er brauchte höchstens fünf Minuten länger, weil er mal wieder nicht aus den Federn kam. Aber was gab es besseres, als einen kleinen Witz, um jemanden den Stock ein wenig aus dem Hintern zu ziehen? Dieser Alistair-Dude konnte ruhig mal ein wenig chillen, sie waren ja noch nichtmal zu ihrem Auftrag aufgebrochen. Lustigerweise hatte der Braunschopf diesen Gedanken kaum zuende gedacht, da kam auch schon der Vorschlag, sich direkt auf die Socken zu machen. "Man, du lässt ja echt nix anbrennen. Kein Wunder, dass du hier mit halbnassen Haaren aufgetaucht bist." Und der Lynch wartete nicht mal auf eine Antwort, sondern marschierte einfach los. Der war wohl wirklich, wirklich pflichtbewusst. Nicht unbedingt untypisch für die Rune Knights, aber ein bisschen schade war es schon. Wieso waren die bloß alle so versessen darauf, alles möglichst schnell und perfekt zu machen? Irgendwie passte Charlie hier echt nicht rein, aber das musste er ja nicht allzu deutlich machen. "Aber find' ich gut. Dann mal los, los!" erwiderte er also, gähnte jedoch ausgiebig, als man ihm den Rücken zudrehte. Ein Glück war es von der Halle nicht besonders weit bis zum Bahnhof, denn von langen Fußmärschen war der Engel nicht besonders begeistert. Auch war es gut, dass Alastair offensichtlich den absoluten Durchblick hatte und sie erfolgreich in den richtigen Zug manövrierte. So konnte er sich einfach ein wenig zurücklehnen und die Führung abgeben, bis er sich schließlich in einen Fensterplatz fallen lassen konnte. Fröhlich klopfte er auf den Platz neben sich und lud seinen Kollegen so ein, direkt neben ihm Platz zu nehmen. Sie hatten schließlich noch ein paar Dinge zu bequatschen! "Ey ich find's so krass, dass wir Geisterjagen gehen dürfen! Das is doch voll nicht n Job für uns Ritter." Okay, er war auch schon im Namen der Gilde auf Aliensuche gewesen, also sollte es ihn eigentlich nicht überraschen, aber damals während seinem Training hatte es immer so geklungen, als würde er irgendwann nur so richtig ernstes Zeug übernehmen. Und weder Geister, noch Aliens waren so richtig ernst. Insgeheim freute es den abergläubischen Engel natürlich, aber das wollte er (noch) nicht allzu sehr durchscheinen lassen. Ein guter erster Eindruck war schließlich viel wert. Nachdem schließlich alle Fahrgäste einen Platz gefunden hatten, setzte sich der Wagon auch schon mit einem kleinen Ruck in Bewegung. Die Räder quietschten einen Moment lang fürcherlich, wurden jedoch ruhiger, nachdem sie ins Rollen kamen. "Übrigens meinstest du ja vorhin, du hast noch 'n paar Details. Willste damit mal rausrücken? Ich weiß nich viel mehr, als dass irgendein Kiddo und 'n Hund wohl von nem Geist terrorisiert werden. Weiß ehrlich gesagt nichmal, wohin's eigentlich geht."
Alles klar, diese Person gehörte also wirklich zu dieser Art von Leuten. Die flapsige und lapidare Ausdrucksweise und die vertraute Ansprache verstießen jedoch leider gegen keine Vorschriften der Rune Knights, weswegen Alistair wohl keine große Handhabe hatte, es seinem Gegenüber zu verbieten. Dennoch fragte er sich manchmal, weshalb solche Personen überhaupt Teil einer Gilde mit militärischem Ursprung wurden. Das wollte sich ihm einfach nicht erschließen. Doch nun war es so und er würde sein Bestes geben, um mit jeder Person zusammenzuarbeiten, die ihm als Partner zugewiesen wurde. Seine abschließende Betrachtung hatte ihn bei der Entscheidung, welches Geschlecht Charlie haben könnte, zwar nicht weitergebracht, aber er entschloss einfach für sich, dass er ihn als männlich ansehen würde, bis er eben widerspricht. Allerdings schien sein Blick nicht unbemerkt geblieben zu sein, sprach Charlie ihn doch ebenfalls darauf an. "Nein nein, ich präge mir nur lieber das Gesicht der Leute, mit denen ich zusammenarbeite, gut ein." Das war nicht mal gelogen, wenn auch nur die halbe Wahrheit. Er prägte sich Gesichter auch deshalb gerne ein, damit er dann später eine Zeichnung jener Personen seinen Notizen hinzufügen kann. Diese würde er später dann auch auf seine Informationskarten übertragen, wenn die Quest abgeschlossen war und er die Zeit dafür hätte. Auf den doch recht selbstverliebt klingenden Kommentar antwortete er erstmal nichts, machte sich jedoch schonmal gedanklich eine Notiz dazu. "Nun, wir haben leider einen gewissen Zeitdruck, da wir unsere Untersuchungen nur nachts anstellen können. Und ich würde das arme Mädchen ungerne noch länger als nötig leiden lassen." Mit diesen Worten brachen die beiden schließlich auf.
Alistair ging recht zielstrebig voran und führte Charlie auf direktem Weg zum Bahnhof sowie zum richtigen Zug, den sie auch schnell bestiegen. Am liebsten hätte der Weißhaarige sich einen Vierersitz oder ein Abteil für die beiden gesucht, doch Charlie ließ sich relativ schnell auf den Fensterplatz einer Zweierreihe fallen. Mit einem Seufzen nahm er das hin und setzte sich neben den anderen Ritter. "Jeder Hilferuf eines Bürgers ist eine Aufgabe für die Rune Knights. Und wenn wir Geister jagen sollen, dann jagen wir eben Geister." Leicht lächelte er bei diesen Worten. Er war stolz auf die Arbeit, die er und seine Gilde vollbrachten. Den Bürgern zu helfen war außerdem ein sehr gutes Gefühl, es freute ihn jedes Mal, wenn er jemandes Problem lösen konnte. Sobald der Zug sich in Bewegung gesetzt hatte, fragte Charlie auch schon nach weiteren Informationen zu ihrer Quest. Ohne lange zu zögern zückte er seinen Notizblock, auf dem er sich die Details notiert hatte und trug sie vor. "Hmmm… Unser Ziel ist ein kleiner Ort in der Nähe von Hargeon Town. Und ja, du hast es schon ganz richtig erkannt. Die Tochter eines Wirts kann wohl seit einer ganzen Weile nicht mehr richtig schlafen. Gleichzeitig kratzt ihr Hund wohl regelmäßig nachts an der Tür und erst wenn man ihn rauslässt, hört er auf. Darum vermutet der Wirt jetzt eben, dass es an einem Geist liegt. Unsere Aufgabe ist jetzt herauszufinden, ob das wirklich stimmt." Eine recht kurze und knappe Beschreibung, doch sie fasste ihre Quest ganz gut zusammen. "Ich weiß zwar nicht, ob es zu einem Kampf kommen wird, aber für den Fall der Fälle wäre es wohl ganz gut, wenn wir wissen, was wir so können." Alistair schlug eine neue, noch leere Seite in seinem Notizblock auf und blickte Charlie erwartungsvoll an. "Warum machst du denn nicht den Anfang?" Interesse schwang in seiner Stimme und so wartete er ab, dass der Braunhaarige das Wort ergriff.
Kaum hatte sich der Engel in den leicht ungemütlichen Sitz fallen lassen, überkam ihn auch schonwieder die übliche Müdigkeit. Dabei hatte er sich doch eben erst einen Energy reingekippt! Es war einfach nur fürchterlich nervig. Vielleicht sollte er einfach vermeiden, sich zu setzen oder gar hinzulegen, sobald er es mal aus den Federn geschafft hatte? Jedes mal, wenn er eine gemütliche Position einnahm, schien es wieder schlimmer zu werden. Doch vor allem in der Gegenwart seiner Kollegen durfte er sich nichts anmerken lassen. So unterdrückte er ein Gähnen und sprach stattdessen die bevorstehende Quest an. "Wo du recht hast." stimmte er mit einem halben Nicken zu. "Hab' nur immer gedacht, dass so Zeug eher an Fairy Tail oder die Satyrs geht." Oder an irgendeine kleine, eher unbekannte Gilde, auf jedenfall irgendwas Lockeres. Die wenigsten Ritter glaubten wohl an das Übernatürliche, sie waren eine zugeknüpfte, rationale Truppe und daher in Charlies Augen nicht der idealste Ansprechpartner für Heimsuchungen und Poltergeister. Das veränderte aber natürlich nichts daran, dass auch er der Familie helfen wollte - auch in ihm steckte ein Hauch von 'Ich möchte die Welt verändern.', selbst wenn er gerne so tat, als wäre dies nicht der Fall. Es passte eben einfach nicht zu seiner gelassenen Art. Dabei war eben diese nicht alles, sie war überwiegend dadurch entstanden, um von seiner ständigen Müdigkeit abzulenken. Jemand, der stets tiefenentspannt war und hin und wieder mal gähnte oder etwas antriebslos wirkte, war normal. Da fragte kaum einer genauer nach. Wenn er aber freudig und voller Energie sprach, herumhüpfte wie ein Flummi und dann doch blitzschnell wieder den Punkt erreichte, wo die Erschöpfung ihn einholte, würde das auffallen. Sehr sogar, da war er sich sicher. Dazu mochte gesagt sein, vollkommen schwungvoll und energetisch war er noch nie gewesen, das passte schließlich nicht zu einem Engel vom Gott des Schlafes. Mit dem Blick aus dem Fenster lauschte er den Worten seines Kollegen. Ungefähr hatten seine eigenen Infos also gestimmt. Was sich ihm jedoch nicht erschloss, war, warum der Wirt direkt auf ein Gespenst kam. Nur weil der Hund in der Nacht nicht im Zimmer der Tochter bleiben wollte und die deswegen nicht schlafen konnte? Das ließ selbst den Oneiros, der sonst so leicht zu überzeugen war, stutzig werden. "Mmmhh..." Nachdenklich fuhr er sich durch die Haare. "Ich hab' das Gefühl, wir müssen da echt noch 'n weng nachforschen." Es gehörte sich als Knight nicht, den Auftraggeber direkt in Frage zu stellen, doch seine Zweifel wollte er trotzdem äußern. "Falls es zu 'nem Kampf kommt, biste vermutlich ziemlich auf dich allein gestellt." Nicht, dass Charlie unbedingt schwach oder nutzlos war, aber Nahkampf lag ihm nicht und seine Magie ließ sich nicht unbedingt als offensiv beschreiben. "Ich hab' nur n weng Schlafmagie drauf. Das hilft uns höchstens mit dem Kiddo." Er zuckte mit den Achseln und grinste schief. Für ihn selbst war das keine große Sache, auf Kämpfe stand er sowieso nicht besonders. Ihm war es vollkommen recht, einfach der Support zu sein. Ob sein Kollege damit genauso zufrieden war, würde sich gleich zeigen. Selbst wenn er sich beschweren würde, weder würde es den Engel groß interessieren, noch ärgern. Ändern konnte er daran sowieso nichts. Es war nicht so, als könnte er während der kurzen Zugfahrt noch ein paar neue Zauber lernen. "Könnte eventuell die Gegner einschläfern und du verprügelst se dann." Somit hatten sie zumindest eine Taktik für den Ernstfall! Vorausgesetzt Alistair war kämpferisch begabter als sein Kollege. Sicherlich konnte man sich da noch bessere Dinge ausdenken, aber das ging nur, wenn man seinen Gegner vor sich hatte und zumindest grob seine Fähigkeiten einschätzen konnte. Außerdem bezweifelte die Schlafmütze, dass es bei dieser Art von Auftrag tatsächlich zu irgendeiner Auseinandersetzung kam, weshalb er sich die Mühe sparen wollte. "Damit bist du dran, was haste so auf'm Kasten?" Auch wenn er seinen Gesprächspartner nicht einmal anblickte, während er mit ihm sprach, viel lieber die Vielzahl an Häusern von Hargeon Town beim vorbeiziehen beobachtete, ein wenig interessierte es ihn tatsächlich. Nur zu gern wusste er, mit wem er zu tun hatte und mit was er zu rechnen hatte. Auch wenn der Engel nicht unbedingt so wirkte, vorausdenken und planen war genau sein Ding - vorausgesetzt er hatte Lust, sich die Mühe zu machen. Das war zwar eher selten der Fall, aber falls ihn doch die Motivation ergriff, hatte er gerne bereits alle Informationen bereit.
Lash wäre wirklich sehr, sehr sauer, wenn er sich unnötig von einem Riesen verhauen hätte lassen. Gut … der Riese hat ihn nicht wirklich geschlagen, eher mehrere Meter durch die Luft geschleudert, nachdem er ihm seine Pistole ins Ohr gesteckt und abgedrückt hatte, aber wehgetan hatte es dennoch. Ein Kampf mit Flint war eben kein Zuckerschlecken und er verdammt froh, dass es nur für Übungszwecke gewesen war. Seit er die Nachricht bekommen hatte, dass es in Pitaya Town Schwierigkeiten gab, hatte er große Lust, sich persönlich mit diesen Schwierigkeiten zu konfrontieren. Das war auch der Grund, dass er am heutigen Morgen zurück in Crocus Town angekommen war. Er hatte sein Zimmer nicht aufgesucht, sondern war ohne Umschweife zum Gildenhaus der Runenritter gelangt. Die schrägen Blicke bekam er nicht mit. Nicht nur, weil er sie nicht sah, sondern auch, weil es ihm am Arsch vorbei ging. Menschen sahen ihn oft an, was meistens an seiner großen Begleitung lag – und an der Augenklappe, die gerade noch in seiner Hosentasche steckte. Lash klopfte mit den Fingern auf der Tasche herum. Er lehnte der Schulter an der Mauer vor dem Eingangsbereich. Desperatio stand irgendwo hinter ihm, mit Sattel auf dem Rücken und der Reisetasche daneben, während er auf seine Begleitung wartete. Yunai hatte man ihm gesagt, als er sich nach Pitaya durchgefragt hatte und schließlich die Quest bekommen hatte, die er wollte. Yunai sollte seine Begleitung sein, wenn sie die anderen Runenritter und deren Fracht zu der sich im Aufbau befindenden Stadt brachten. Was genau diese Fracht war, wusste er nicht. Nur, dass nicht er sie hatte, sondern seine Mitbestreiterin sie mitbringen sollte, während er hier draußen wartete, dass der Rest erschien. Das erfreulichste an der Quest war die Anmerkung, nicht mit den Zug zu fahren. Die Objekte oder mindestens eines davon vertrugen die Fahrt nicht, etwas, dass der Engel absolut nachvollziehen konnte. Ihm wurde zwar nicht übel, aber der Lärm ließ seinen Kopf brummen und er vertraute solch Technologie kein Stück weit, schon gar nicht, was sein Leben anging. Entsprechend würden sie auf Pferde und Kutschen umsteigen. Ob Yunai sich für die Kutsche entscheiden würde, oder dafür, neben ihm zu reiten? Ob sie reiten konnte? Fragen, die ihn von dem Bedürfnis ablenkten, eine der Kippen aus der Hosentasche zu kramen und anzuzünden. Lash wusste, dass er nicht für jeden der Gilde gerechtfertigt hier war und das Rauchen vor dem Gebäude auch nicht zum besten Benehmen gehörte. Wo es ihm die meiste Zeit egal war, was andere von seinem Verhalten hielten, bemühte er sich jetzt immerhin genug, gute Miene zum Spiel zu machen. Und wenn nur, um nicht darüber diskutieren zu müssen und dadurch schneller aufbrechen zu können.
Yunai zupfte an ihrem linken Zopf und strich sich die Haare glatt. Neben ihr lief ein junger Mann, der ihr letzte Instruktionen gab. Unter Yunais Arm war eine größere Box, die versiegelt war. An der linken Hand führte sie eine wunderschöne Tinkerdame. Man sah die Rosahaarige nicken und sie führte das Pferd vor das Gebäude. Eine Kutsche stand nicht weit entfernt. Obwohl die Runenritterin nach außen ruhig wirkte, war sie etwas nervös. Tatsächlich aber weniger wegen der besonderen Fracht, die sie transportierten, sondern wegen der Tatsache, dass sie nicht einfach mit der Kutsche mitfahren würde. Sie wusste das es bei den Runenrittern Tradition war auch beritten unterwegs zu sein, jedoch hatte sie sich in ihrer bisherigen Laufbahn um das Stärken der eigenen Kräfte und Fähigkeiten - magisch und pysisch - gekümmert. Das Thema reiten kam da meist zu kurz, da es sehr selten erforderlich war wirklich mit den Pferden auf Aufträgen zu agieren. Aber bei diesem Auftrag schon und sie kam hier schließlich als Repräsentantin mit. Es sah besser aus wenn sie selbst zu Pferd nebendran ritt, als sich in die Kutsche zu setzen…. ja das verstand sie, aber wie sollte das bitte werden?! Sie saß zwar schonmal auf einem Pferd, aber so richtig lange und bei einem Auftrag….nein. Dann war das wohl etwas, was sie schnell lernen musste. Sie hatte zwar darüber debattiert, ob es nötig war, aber nachdem es hieß es sähe schon besser aus hatte sie hoffnungsvoll gesagt sie würde das schon irgendwie schaffen. Das war nicht mal eine Lüge - was sie im übrigen eh nicht könnte - irgendwie würde das auch gehen…die Frage war nur was irgendwie am Ende bedeutete.
Sie sah wie ein anderer Runenritter an einer Wand lehnte. Sie reichte die Zügel einem der bestehenden Runenritter, und drängte sich nach vorne, um die versiegelte Box zu verstauen. Dazu öffnete sie einen Zwischenboden in der Kutsche, der gut gepolstert aussah. Sie nickte ihren Kollegen zu und nachdem der Boden verschlossen wurde, reichte man Yunai einen kleinen Schlüssel. Sie trat auf Lasciel zu, während sie den Schlüssel an einer Kette befestigte wo sich bereits ein Schlüssel befand. Der Inhalt der Box war empfindlich und in diesem Fall war eine gewisse Sicherheit von Nöten. Immerhin wollten sie alle heil in Pitaya ankommen.
”Hallo, Yunai Yhiwa. Wir sind heute gemeinsam für den Auftrag verantwortlich.” stellte sie sich vor und schob die Kette unter ihr Oberteil. Sie trug ein schwarz weißes Outfit. Tatsächlich hatte sie eine gepolsterte Weste drunter, nur für den Notfall. Doch durch diesen asymmetrischen Style sah sie sowohl entsprechend militärisch angehaucht aus, wie auch modern. Das sie sich darunter schütze fiel nur auf, wenn man genauer darauf achtete und ihr Outfit war dadurch auch sehr reisetauglich. Sie hatte in ihren Wechsle Sachen auch ihre richtige Rüstung mit bei, die in der Kutsche verstaut waren, jedoch würde sie erst den letzten Tag darauf wechseln. Bis dahin war dies hier deutlich bequemer und dennoch repräsentativ.
”Es gibt 2 Kutschen und noch 2 weitere Einzelreiter neben uns…” begann sie ”Wir sollten die Kutschen vorne und hinten flankieren, bevorzugst du eine Seite?” fragte sie und sah Lasciel dabei an. Erst da fiel ihr auf, dass seine Iris glasig und leer wirkte. Das war ja interessant, die Hoffnung in ihr stieg, dass Lasciel nicht zu den Smalltalk freudigen Kollegen gehören könnte, sondern tatsächlich etwas Spannendes zu erzählen hatte. Wer zumindest vermutlich blind war und dennoch so erfolgreich Aufträge erfüllte, hatte ja bestimmt mehr zu bieten, als darüber zu reden wie das Wetter so war. Doch das würde sich wohl erst zeigen. Yunai zupfte etwas nervös an ihrem Mantel als sie fortfuhr ”Es sollte nun auch alles wichtige verstaut sein” begann sie, während sich hinter den beiden die Garnison die sie begleiten sollte in die 2 Kutschen verteilte. ”Gibt es noch Fragen, oder Details die du nicht erhalten hast, aber benötigst, oder möchtest du direkt los und alles weitere…naja auf dem Weg klären. ” sie wirkte wohl etwas nervös als sie den letzten Teil ihres Satzes sagte. Immerhin war sie sich noch nicht sicher wie das mit dem Pferd so laufen würde und eine kleine Verzögerung wäre ihr da doch ganz lieb. Denn als sie nochmal prüfend zu den Kutschen sah, hielt der Kollege, dem sie die Zügel gegeben hat, ihr jene auffordernd hin. Sie seufze leise, das konnte spannend werden.
Lash lauschte dem Rumoren. Schritte, das vertraute Schnauben der Pferde. Er arbeitete nicht offiziell in den Ställen der Runenritter. Dafür war er zu viel unterwegs. Es wäre mit Sicherheit eine Arbeit, in der er gut wäre. Im Gegensatz zu Menschen verstand er sich mit Tieren viel einfacher. Er mochte es, sich nicht unterhalten zu müssen, nicht gedrängt zu werden, von sich zu erzählen, sondern einfach mit ihnen zu arbeiten. Allerdings wäre es auch keine Tätigkeit, die ihn wirklich erfüllen würde. Zu rastlos wäre er, eingesperrt in den Ställen. Er war auch nicht sicher, wie Desperatio damit umgehen würde. Wie er war die Stute es seit Jahren gewöhnt, durch die Welt zu reisen. Ein Stall, vergleichsweiße kaum Ausgang? Nein, das wäre für beide nichts. Lash füllte sich so zwar nicht gerade erfüllter von dem was er tat, aber es war deutlich besser. Gewissermaßen hatte er jetzt auch eine Aufgabe, eine Verpflichtung und einen Sinn, wie Gina gesagt hatte, als sie ihm die Rune Knights empfohlen hatte. Angekommen war er aber nicht, er tat was er tun musste, aber die Gilde war noch nicht sein Zuhause, nicht der Ort, an dem er sich band und auf den er sein Leben stütze. Vielleicht würde er auch nie wieder so einen Ort finden. Der Engel hatte seine Lektion gelernt: Weder ein Ort noch ein Leben oder eine Organisation hielten für immer an. Eines Tages zerfiel alles zu Staub und Knochen, eines Tages vielleicht auch er selbst.
Lasciel sah das Nicken nicht, er bemerkte nicht einmal, dass seine Begleiterin vor Ort war. Blind wie er an der Wand lehnte, wartete er einfach nur ab, bis man ihn ansprach. Als die Stimme einer jungen Frau erklang, schob er die Hand in die Hosentasche und zog die Augenklappe hervor, um sie sich über den Kopf zu ziehen. Ein Nicken als Begrüßung und ein wenig Magie, dann zerfiel die Dunkelheit in helle und dunkle Schattierungen. Langsam setzten diese sich wieder zu der Gestalt einer hellhaarigen Frau. Yunai Yhiwa, wie sie sich vorstellte. Lash hatte keinen Schimmer ob ihre Kleidung wirklich schwarz und weiß war oder für ihn nur so wirkte und er würde auch nicht nachfragen. Nicht aus Taktgefühl, sondern weil es ihm so oder so nichts nützen würde. Die einzigen Farben die er noch sah waren rotes Feuer, das helle braun seiner verbrennenden Flügeln, der dunkle Steintisch bedeckt von seinem Blut und die Schlangen. Die verdammten Schlangen in grün und gold. Überall diese Schlangen. Gänsehaut kroch ihm den Rücken hinauf und er klopfte erneut auf seinen Hosentaschen herum, in der die Kippen stecken. <„Lasciel“, gab er etwas verspätet seinen Namen preis, falls sie ihn nicht kennen würde. Zu seiner Freude begann sie nicht mit Smalltalk sondern mit der Arbeitseinteilung. Ein Mundwinkel hob sich und er drehte sich zur Seite. „Die linke Seite übernehme ich“, wählte er und trat zurück zu Desperatio, um seine Tasche aufzuheben. „Deine Sachen und unser Gegenstand ist in der Kutsche?“, erkundigte er sich, während er die Reisetasche hinüber zu der Kutsche trug. Bevor blieb er stehen und kramte die Pistole heraus, um sie in das Halfter an der Hüfte zu schieben, dann hievte er die Tasche hinein und schloss die Kutschentür. Einen Augenblick betrachtete er Yunai durch die Augenklappe hindurch. Lash war nicht für seine große Rücksicht bekannt, vor allem, da ihm andere sehr leicht auf den Zeiger gingen und seine Geduldsschnur nicht gerade lang war, aber obwohl seine Augen blind waren, merkte er der Jüngeren sehr wohl ihr Nervosität an. Kurz wog er ab, es einfach bei der einen Frage zu belassen, die er noch hatte, beschloss dann aber, sich ein Stück weit tiefgehender zu erkundigen. „Für den Fall, dass uns jemand aufhält – bist in fähig, dich und die Kutsche zu verteidigen? Mit Magie oder mit deinem Körper?“ Lash betete, dass sie keine Feuermagierin wäre, als er Desperatio abholte und sich mit der Übung von vielen Jahren in den Sattel schwang. Er sah zu dem Pferd hinüber, dass wohl für Yunai bereit stand, abwartend, dass die Reise losgehen würde.
Yunai war sehr pflichtbewusst, weshalb sie nicht lange um das Thema herum sprach. Smalltalk war ohnehin etwas, was sie zwar konnte und in ihrer Rolle auch oft genug tun musste, doch sie war kein Fan davon. So vermied sie es gerade, wenn sie eine Aufgabe hatten, die es zu erfüllen galt. Sie konzentrierte sich gerne auf die anstehende Arbeit und da dieser Auftrag einiges an Zeit brauchen würde, würden die beiden auch genug Zeit zum reden haben. Auch wenn Lasciel, der sich ihr vorstellte, nicht unbedingt wie einer der gesprächigsten Runenritter wirkte. ”Dann schicke ich die anderen nach hinten und wir platzieren uns vorne.” meinte sie also schließlich. Auf die knappen Aussagen des anderen Magiers hin. ”Alles verstaut in der mittleren Kutsche, dort ist es am sichersten, sollte es zu Schwierigkeiten kommen. Den Schlüssel hab ich genau hie…” sie hielt inne und räusperte sich entschuldigend ”Ich habe den Schlüssel zu besagter Ware an einer Kette am Hals.” Aus Reflex nickte sie nochmal, als die beiden sich zu den Pferden bewegten, offensichtlich war Lasciel darin geübter als sie. Zumindest ging er sehr locker mit dem Thema zu reiten um. Jedoch wand er sich an sie mit einer Frage, die Yunai kurz stocken ließ. Doch sie straffte den Rücken und sah Lasciel an ”Na…natürlich! Ich habe meine Schwerter und weiß meine Magie situationsabhänig zu verwenden. Ich bin mir der Wichtigkeit des Auftrags bewusst. Oder dachtet ihr möglicherweise, die Runenritter schicken euch eine Magierin, die nur ein Klotz am Bein sein wird? ” Da war sie wieder, ihre sehr direkte Art. Aber ja, wozu extra fragen, oder war das seine Form zu fragen, ob sie bereit war? Wieso dann so kompliziert und explizit? Nun hatte Yunai schon wieder begonnen, sich über die Hintergründe der Frage Gedanken zu machen. Sie konnte es wirklich nicht lassen, alles 3-mal zu hinterfragen.
Misstraute er ihr etwa? Aber selbst wenn, sie würde sich einfach beweisen. Ihre Haltung entspannte sich etwas und sie murmelte ”Wir sollten wohl…aufbrechen” Denn der eigentliche Grund für ihre Nervosität war nicht der Höherrangige, wortkarge Kollege, sondern die wunderschöne Stute. Kräftige Beine, seidenes dunkles Fell und eine helle, weiß-beige Mähne. Calypso hieß die hübsche Stute und nachdem sie sich von Lasciel abgewendet hatte, trat sie auf die Stute zu. Leicht zitterte ihre Hand, sie durfte sich nun eine Blöße geben. Sanft furh sie mit der hand über den hals des hübschen Tieres. Sie hatte nicht direkt Angst vor den Tieren, sie war sich nur etwas nervös. Immerhin würde jeder sie beobachten und wenn man keine Übung im reiten hatte. Aber das wurde schon…oder? Sie sah, wie sich Lasciel ohne große Mühe in den Sattel schwang und sie imitierte die Bewegungen die bei ihrem Kollegen so routiniert aussahen. Leider reichte ihr Schwung nicht aus und als das Pferd dann noch durch ihre eigene Nervosität ausgelöst etwas zu tippeln begann, musste Yunai den Fuß wieder absetzen. Das Pferd tippelte zur Seite und auf einem Bein hüpfend, folgte Yunai der Bewegung, da ihr Fuß sich im Steigbügel verkantet hatte. Dreck. Mit beiden Händen griff sie an den Steinbügel, um den Fuß zu befreien und stolperte ein paar Schritte nach hinten. Sie bot damit sicher eine schöne Show für die anderen Runenritter und sie unterdrückte den Impuls aufstampfen. Ganz ruhig… so schwer konnte das doch nicht sein. Lediglich der Gedanke, dass Lasciel selbst diese unfreiwillige Show möglicherweise nicht sehen würde, beruhigt sie etwas.
Das Pferd jedoch tippelte immer noch nervös auf und ab und Yunai schloss kurz die Augen. Dann zog sie mit einer flüssigen Bewegung einige Steine von ihrer Kette. Sie hielt sie in ihren Händen und mit einem leichten Leuchten erschienen Runen auf den Steinen, während Yunai leise vor sich hinzumurmeln schien. Dann warf sie die glänzende Steine zu Boden. “Thurisaz, Fehu, Raidho!” murmelte Yunai wie ein Mantra. Runen erschienen am boden und verbanden die Runensteine miteinander, während das Runenfeld entstand. Sicher, der Zauber war für andere Menschen gedacht, doch die beruhigende Wirkung könnte vielleicht… ein Versuch war es wert. Mit neuem Mut, ganz egal ob der Zauber die gewünschte Wirkung hatte oder nicht strich Yunai einmal kräftig über den Hals des Tieres und stieg erneut in den Steigbügel. ”Wir kriegen das hin Calypso!” sagte sie leise und stieß sich ab. Der Schwung war gut und Calypso blieb…naja nicht ganz stehen, doch Yunai bekam den Sattel oben gut zu greifen und während Calypso entspannt Richtung Desperatio lief, kämpfte Yunai damit vernünftig in den Sattel zu kommen. Sie zupfte an ihrer Kleidung, sobald sie saß und ein entschuldigendes Lächeln erschien. Gut, das sie vorne ritten, so sah sie die Blicke der anderen nicht und Lasciel hatte im besten Fall nichts mitbekommen . Sie räusperte sich leise und griff nach den Zügeln um der Pferd zu bremsen, ehe sie sagte ”So, ich bin soweit! Bei dir sah das so geübt aus, bist du viel auf dem Pferd unterwegs Lasciel? ” sie klang wohl ehrlich überrascht. Währenddessen verkrampften sich ihre Finger um die Zügel, sie war eigentlich kein Smalltalktyp, aber gerade behalf ihr das reden über diesen nicht optimal verlaufenden Aufstieg hinweg und wenn Lasciel wirklich Erfahrung hatte, vielleicht hatte er dann ja ein paar Tipps, ob Yunai ihm unauffällig ein paar davon entlocken könnte?
Runes of Innocent Appearance TYP: Elementlose Magie ELEMENT: — KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Runenfeldgröße max. 4 Felder VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 3, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: In diesem Feld nimmt man andere Personen als harmlos war. Man sieht also keine Gefahr in den Personen die sich im Runenfeld befinden. Das ganze wirkt nur, solange eine Person keinen offensichtlich aggressiven Akt gegenüber einer anderen innerhalb des Feldes ausübt. Sollte das passieren, ist der Effekt für diese Person gebrochen und würde erst wieder hergestellt werden, sobald die Person das Feld verlässt und neu betritt.
Lash nickte der Magierin knapp zu, während er seine Tasche in die Kutsche stopfte. Das gute: Sollte man sie überfallen, wären seine Sachen zumindest im Weg und würden den Räuber aufhalten, zumindest einige Augenblicke, die er brauchen würde, alles zur Seite zu schieben. Das Schlechte daran war, dass seine Sachen damit vielleicht im Dreck landen oder durcheinanderkommen würden, und darauf hatte er wenig Lust. Er schloss die Türe und fuhr mit den Fingern über das Schloss, um ihn in das Loch zu bekommen. Es dauerte kurz, dann knackte es und er zog den Schlüssel heraus, um ihn in seiner Hosentasche verschwinden zu lassen. Eine Kutsche von den Rune Knights selbst zu haben, anstatt eine x-beliebige in der Stadt zu bezahlen hatte wirklich seine Vorteile. Dieser hier stimmte den Engel fast schon positiv, würde seine Erfahrung ihm den Spaß nicht vermiesen. Er konnte mit Leichtigkeit an einer Hand die Kutschenfahrten abzählen, die er im Laufe des letzten Jahres entweder begleitet oder selbst genützt hatte und bei zwei davon war es zu einem Überfall gekommen. Entsprechend rechnete er nicht wirklich mit einer ruhigen Reise und mit seiner realistischen und manchmal pessimistischen Einstellung … Zum Glück war ihre Ware doppelt gesichert und statt keinem oder nur drei Rune Knights waren sie ein größerer Haufen. Lash hasste große Haufen von Menschen, hätte die Kiste am liebsten selbst in seine Tasche gepackt und wäre losgezogen. Vielleicht wäre eine solch unauffällige Transportation sogar am sichersten, aber so viel Mitsprach hatte er leider nicht. Das Mädchen, Yunai, schien von seiner Frage nicht ganz begeistert, erzählte ihm aber, was er wissen wollte. Er zuckte nur die Schultern. „Na hoffentlich nicht.“ Er kannte sie nicht und er hielt in der Tat nicht jeden Rune Knight für fähig, mit dem gottverdammten Waschbär angefangen. Bislang mochte er sie mehr, auch wenn er sie nicht gerade sympathisch fand. Andererseits tat er das nur mit einer Handvoll Menschen. So beschäftigte er sich nicht weiter mit Yunai, sondern holte Des und stieg auf. Eine Hand an den Zügeln lenkte er die Stute näher zur Kutsche. Das Pferd war mehr als nur sein Transportmittel. Sie war nur allzu oft seine Augen und er kämpfte unter anderem von ihrem Rücken aus, wofür er beide Hände brauchte und nur die Schenkel zum Reiten hatte. Die junge Frau schien etwas mehr Probleme zu haben, ihr dunkles Pferd tänzelte zurück. Er überlegte schon, ihr das Pferd zu halten oder sie im Notfall hochzuheben, dass sie loslegen konnten. Lash war nicht gerade geduldig, nur oft ignorant gegenüber seiner Umwelt, was manch einer auf den ersten Blick zu verwechseln schien. Bevor er sie aber erreichen konnte, gelang es Yunai aufzusitzen. Calypso steuerte auf Des zu, die stehen blieb und schnaubend die Nase vorstreckte. Lash lächelte, eines der sehr, sehr seltenen, wirklichen Lächeln. Ein wenig eingerostet, als er über Des Hals fuhr und sie dann wieder zum Schritt trieb. Er nickte Calypsos Reiterin zu und brummte zustimmend. Smalltalk war etwas, wozu der Alte wirklich nicht geeignet war, vor allem wenn es nur eine Ja oder Nein Frage war und er keine große Lust hatte, sich zu unterhalten. Demnach, wie Calypso Desperatio aber ein Stück einfach hinterherlief … Sie schien wirklich nicht sonderlich viel Erfahrung zu haben und er kannte das dunkle Pferd nicht. Lash wusste, dass Des an der Kutsche bleiben würde, selbst wenn er auf ihr eindöste, Jahre des täglichen Kontaktes und der vielen Reisen hatten dieses wortwörtlich blinde Vertrauen geschmiedet. Er atmete schnauben durch die Nase aus und deutete in die Richtung, wo andere Runenritter sich fertigmachten. „Einer von euch nimmt die andere Seite, der andere ist hinten!“, rief er ihnen zu, als sie die Gruppe in Bewegung setzte und er Yunai und Calypso zwischen sich und der Kutsche lies. Sie konnte das nach der ersten Pause oder wenn auch immer ja noch ändern. Lash rechnete nicht damit, so schnell in Gefahr zu kommen, solange sie in der Nähe von Crocus Town waren. So wandte er sich Yunai zu, ohne den Kopf zu drehen. Die Augenklappe behielt er zwar auf, allerdings verließ er sich weniger auf seine Augen als darauf, dass die Kutsche den richtigen Weg nahm und Des ihr folgte. „Wie gut kannst du reiten? Kommst du auf einer Seite alleine zurecht?“, fragte er ohne Umschweife. Lash hatte kein Interesse an Herumgedruckste oder daran, dass jemand, der sein Pferd nicht halten konnte, auf einer Seite alleine war – in erster Linie für den Auftrag, in zweiter für das Tier, für dass es auch Stress wäre. Wenn sie es verneinte, war es eben so, er war da recht pragmatisch.
Er verbirgt seine Laune nicht wirklich dachte die Runenritterin bei sich und ließ sie zu einem. ”Ach du wirst es schon selbst merken” als er ziemlich direkt sagte das er hoffte sie würde kein Klotz am Bein sein. Etwas verstimmt näherte sie sich Calypso um ihrerseits selbst aufzusteigen. Das sie einige Probleme hatte auszusteigen versuchte sie zu verbergen. Als Calypso näher kam, schien der grummelige Herr doch tatsächlich leicht schief zu Lächeln. Ynai neigte leicht fragend den Kopf zur Seite, doch war zu sehr damit beschäftigt ihre eigene Nervosität zu verbergen. So startete sie doch tatsächlich Smalltalk, obwohl sie selbst oft genug damit nicht viel anfangen konnte. Sie war schon in der Lage dazu, musste man es leider oft genug machen, doch sie startete es ungern von sich aus…außer sie wurde nervös. Doch ihr Kollege brummelte nur und Yunai war wieder allein mit ihrer Nervosität. Na gut…ich krieg das schon hin sagte sie sich selbst in Gedanken und suchte einen sicheren Sitz. Sie kannte Grundlagen des Reitens grob, sie hatte als Kind mal auf einem Pferd gesessen. Aber es war ungewohnt und schon recht lange her, wenn sie ehrlich sein sollte. Ob das als wirklich als Erfahrung galt, da war sie sich nicht so sicher. Nach einigen Schritten begann sie etwas ruhiger zu werden. Calypso trotte ruhig neben der Kutsche und als Lasciel sich plötzlich an sie wandte, weiteten sich kurz Yunais Augen. Sie sah kurz zu ihm, ehe sie nach vorne starrte. Gerne hätte sie ihm versichern das alles gut war und das sie das hinbekam, aber da sie sich selbst nicht sicher war käme das einer Lüge gleich und schon beim Gedanken daran spürte sie ein leichtes Kribbeln in ihrer Wahrheitsrune an ihrem Hals.
”Ich könnte wohl etwas mehr Erfahrung gebrauchen, doch Calypso und ich werden das schon irgendwie machen.” begann sie und spürte zwar ein kleines ziehen, doch sie war zuversichtlich es hinzubekommen. ”Was dagegen wenn wir vorerst auf der gleichen Seite bleiben, dann haben Calypso und ich Zeit uns aneinander zu gewöhnen” schlug sie schließlich vor und rutschte auf ihrem Sitz hin und her. Es fiel ihr schwer zuzugeben, dass sie unerfahrener war als sie es vermutlich sein sollte. Doch was hätte sie tun sollen, man hatte ihr das Pferd einfach in die Hand gedrückt. Sie wusste ihren Kollegen nicht ganz einzuschätzen, er wirkte grummelig, aber auch pragmatisch. Er stellte simple Fragen, um die Gegebenheiten der Mission zu klären und auch wenn er verstimmt wirkte, war er doch bisher zumindest nicht missgünstig. Yunai blieb still und konzentrierte sich, sie begann die anderen Reiter zu beobachten und versuchte so ihren Sitz und den Griff zu den Zügeln zu korrigieren. Sie versuchte gar nicht erst nochmal ein Gespräch anzufangen. Stattdessen schaute sie sich nochmal nach der Karawane um. Der Start verlief reibungslos und zumindest das beruhigte sie. Den Weg durch die Stadt und vor die Tore sollte so kein Problem werden. Nur falls sie das Tempo beschleunigen würden, das würde noch spannend werden. ”Ich würde vorschlagen, dass wir die erste Rast bei der Dämmerung machen. Diesen Tag nutzen, um, so weit wie möglich voranzukommen. Im Verlaufe der nächsten Tage können wir dann nach Bedarf öfter rasten, oder wenn das Gelände für die Pferde mehr Pausen erfordert. Warst du schonmal in dem Gebiet von unserem Zielort? ” fragte sie dann, nachdem sie schon einige Zeit schweigend nebeneinander her geritten waren. Es wäre praktisch, wenn sich jemand dort bereits auskannte, um die genauen Geländebedingungen zu kennen, die einen dort erwarten würde, falls nicht, würden sie sich wohl überraschen lassen müssen.
Aus Yunais etwas schroffer Antwort machte er sich nichts. Obwohl es ihm relativ egal war, war ihm schon bewusst, dass er es herausgefordert hatte. Nachdem ihm aber keine Entschuldigung über die Lippen kam, nickte er nur knapp und beließ es dabei. Ändern konnte man jetzt sowieso nichts mehr, egal wie die ganze Sache hier sich entwickeln würde, also würde er darüber nicht zu jammern beginnen. Und vielleicht gehörte Yunai auch den Runenrittern, die zu mehr fähig waren, als ihm auf den Zeiger zu gehen. Es war vermutlich nicht ganz fair von ihm, so über sie zu denken, wo er sie nicht kannte, aber Lash schob andere gerne in Schubladen hinein. Dann saßen sie auf und der kleine Unterhaltungsversuch verlief rasch im Sand. Lash lenkte Des näher zur Kutsche, wodurch Yunais dunkles Pferd noch zwischen ihnen und dieser war. Die Gruppe setzte sich in Bewegung und Lash erhob diesmal von sich aus die Stimme, als er sich nach ihrem Können auf dem Pferd erkundigte und die anderen Runenritter, die sie begleiteten, einteilte. Es war etwas ungewohnt für ihn, die Führung einer Gruppe zu haben. Die meiste Zeit war er alleine, lebte und kämpfte alleine, ohne dass er sich Gedanken um andere machen musste. Allerdings war er anpassungsfähig, er konnte Befehle befolgen und sie geben, wenn es nötig war und sonst keiner sich dazu berufen fühlte. Lash lebte gerne nach ‚Der, der am lautesten ist sagt, wo es hingeht‘ und das war meistens nicht er.
Jetzt lauschte er aber, was Yunai erzählte. Der Engel nickte zustimmend. „In Ordnung.“ Er sagte es nicht verurteilend. Nicht jeder konnte reiten und mit den Zügen und Kutschen war es auch nicht notwendig, wenn man nicht wie er durch die Welt streifte – auch an Orten, wo es weder das eine, noch das andere Verkehrsmittel gab. So ließ er Des Zügel leicht durchhängen und setzte sich etwas gemütlicher hin. Die Reise würde lange werden. Sie ritten aus der Stadt und machten sich auf den Weg zur Wüste. Den direkten Weg zu wählen war für Lash etwas ungewöhnlich, aber er war ihn nicht gänzlich fremd. „Ich war noch nie vor Ort, aber ich bin schon nach Aloe Town geritten“, beantwortete er die Frage für seine Verhältnisse relativ ausgeschwiffen. „Je weiter wir kommen, umso mehr müssen wir am Vormittag oder Nachmittag zurücklegen. Mittags wird es ihnen zu heiß.“ Zumindest ihre Pläne waren gut, etwas, dass auch dafür sorgte, dass der Engel sich ein Stück weit entspannte. Der Lärm und Gestank der Großstadt verschwanden hinter ihnen, als die Kutschen und Reiter sich immer weiter entfernten. Unter den Hufen und Rädern knirschte der Weg. Lasciel war froh über den leichten, frischen Wind auf seinem Gesicht. Selbst als die Augenklappe schließlich erlosch und er in Finsternis getaucht zurückblieb, war er froh, wieder draußen zu sein. Draußen, wo ihn nichts an enge Steinräume und viel Bewegung um ihn herum erinnerte. Ein leiser Schauder überzog seinen Rücken und er drängte den Gedanken an die Schlangen zurück.
Sie kamen gut voran und als der erste Tag sich dem Ende neigte, hielten sie ein Stück vom Weg entfernt unter einer Baumgruppe an. Lasciel hatte seine Augenklappe in der Hosentasche, in der Dämmerung würde er sowieso nichts sehen. Die anderen entzündeten ein Feuer gegen die kommende Kühle. Der Engel tastete sich blind vorwärts bis zu seiner Tasche und macht es sich damit und mit Des ein gutes Stück vom Feuer entfernt bequem. Zumindest nahm er Des den Sattel ab. Seine Finger fanden nach Jahren von Übung, ohne zu sehen den Weg. „Yunai?“, fragte er derweil laut in die Umgebung. Er hatte keine Ahnung, wo seine Begleiterin war und wartete, ab, bis er von ihr hörte, ehe er weitersprach. „Möchtest du mit der Wache beginnen? Du kannst mich wecken, wenn du zu müde wirst.“ Wenn er nicht schon wach wäre. Lash hörte die anderen in der Nähe lachen und reden, hörte das Knistern der Flammen und war froh, weit genug weg zu sein, um die Wärme kaum zu spüren. Aber ob Yunai bei ihm bleiben würde oder sich auch zum Feuer setzen wollte? Er überließ es ihr.
Sie zupfte ihren Zopf zurecht und kontrollierte den Sitz. Symmetrisch und gleich hoch. Vielleicht hielt es ein mancher Übertriebe bei einer Mission für ein Kind die volle Rüstung zu tragen. Für sie jedoch war es wichtig, aus mehreren Gründen. Einerseits waren da die Eltern des Sohnes, Eltern, die wohlhabend sind, haben Einfluss und sowas verbreitete sich. Nicht nur mussten die Rune Knights sich immer wieder neu beweisen, auch ihre eigene Außenwirkung war ihr wichtig. Der zweite Grund war eher persönlich, aber sie vertrat die Werte sehr gerne, die sie hier mit den Runenritter repräsentierte. Die Werte, die auch ihrer Schwester damals viel bedeutet hatten. Sicher hatte es auch seien Schattenseite hier zu sie, aber so jungen Nachwuchs gab man gerne mal einen Schubs in die entsprechende Richtung. Im Grunde war sie als vergleichsweise junger Runenritter dafür vermutlich genau die richtige. Nicht, dass man ihr viel eine Wahl gelassen hatte. Die Quest wurde ihr zugeteilt, mit dem Unterton als Repräsentantin sie das ihr Job, zudem hat sie einen wohl recht neuen Runenritter an ihrer Seite zugeteilt bekommen. Also musste sie nicht nur gegenüber dem Kind und den Eltern die Werte vertreten, sondern vorher auch auf einen Nenner mit dem frischen Runenritter kommen. Wie sehr er sie Werte wohl schon verinnerlicht hatte? Nicht jeder Runenritter war wirklich so pflichtbewusst, wie er tat. Doch sie wollte natürlich nichts unterstellen, was sie nicht wissen konnte. Dennoch machte sie die ganzen Umstände nervöser als ihr lieb war und das bei einem so scheinbar einfachen Auftrag. Was war nur manchmal los mit ihr. Sie strich sachte über ihr Amulette und schüttelte dann den Kopf. Nein, beim Laufen und der Bahnfahrt würde sie ihre Nervosität schon ohne magische Hilfe geregelt bekommen.
Also nickte sie und ging aus dem Zimmer zum Empfangsbereich. Sie hatte noch 5 Minuten. Die Strecke war mit einem schnellen Schritt gutzumachen und wenig später trat sie in voller Rüstung, mit je einem Schwert an einer Seite in den Empfangsbereich. Sie ließ ihren Blick schweifen und da es meiste recht geordnet vorging waren Leute die warten schnell auszumachen. Sie hatte die Wahl zwischen ein paar wenigen, doch da sie die meisten zumindest vom Sehen zuordnen konnte, wand sie sich schnell einem hellhaarigen, etwas größerem Mann zu. ”Qênān Martell?” fragte sie als sie auf ihn zutrat und nickte. ”Yunai Yhiwa. Wir sind zusammen eingeteilt.” sagte sie und hielt ihm die Questrolle hin. Dann legte sie eine Hand auf die Hüfte und musterte ihn kurz. Sie wusste nicht viel, scheinbar kam er nicht aus Fiore und war noch nicht so lange hier. ”Erst so kurz hier und dann gleich ein Auftrag wo man die Werte von der Gilde repräsentieren soll, hm? Falls du da selber noch offene Fragen hast scheue dich nicht davor zu fragen, sowas klären wir lieber vorher und nicht vor den Auftragsgebern und dem Kind. Also falls es da Fragen gibt.” sie nickte und hatte somit das wichtigste direkt gesagt. Ehrlich und direkt war sie im Normalfall, nicht, dass sie in Bezug auf Unehrlichkeit eine große Wahl hatte. Sie hielt dann kurze Zeit später ein Ticket ihm entgegen und meinte ”Unser Zug geht in 20 Minuten.” damit war ihre Begrüßung zu Ende. Alles Wichtige war gesagt und sie hatte sich vorgenommen sich abzugewöhnen in Smalltalk zu verfallen, den sie ohnehin nicht leiden konnte. Doch sie versuchte es auf die Art, meist um es anderen recht zu machen, doch war nur selten damit erfolgreich. Vermutlich weil man merkte, dass sie selbst kein Fan davon wahr? Was auch immer die Gründe waren, wenn er keine weiteren Fragen jetzt direkt hatte, würde sie losgehen. Sie hatten genug Zeit auf dem Weg oder im Zug alles Weitere zu klären. Sie konnte ihren Questpartner nämlich wirklich nicht einschätzen und wollte zumindest ein bisschen in Erfahrung bringen, mit wem sie es da zu tun hatte. Denn sonst konnte auch ein noch so einfach wirkender Auftrag schnell mal eine unerwartete Wendung nehmen. Das war nicht immer eine gute Wendung.
Ein neuer Tag, ein neuer Auftrag. Wenn Qênān so darüber nachdachte, hatte er sich immer noch nicht so recht daran gewöhnt. Jeden Tag aufstehen, fertig machen und überprüfen, ob man ihm eine neue Aufgabe zugewiesen hatte. Es störte ihn nicht in seiner Routine, das keineswegs. Aber doch war es eine ziemliche Umstellung. Bisher hatte er sich lediglich auf seine Forschung konzentrieren müssen, nun musste er auch noch nebenbei Aufgaben für die Rune Knights erledigen, welche ihm nur zum Teil eine Hilfe bei seiner sonstigen Arbeit war. Es gab Aufträge, welche komplexer von ihrem Inhalt waren und jene, die eher simpel waren. Wie der heutige. Wobei simpel nicht unbedingt der richtige Ausdruck für das war, was den Martell an diesem Tag erwartete. Es war keine komplexe wissenschaftliche Frage, die er zu lösen hatte. Viel mehr etwas, was ihn als Person, als Mensch herausforderte. Etwas, was ihm nicht lag. Denn wenn er es richtig verstanden hatte, würde es heute seine Aufgabe sein, einem Kind zu zeigen, was es bedeutete ein Rune Knight zu sein. Zu zeigen, was ihre Aufgaben waren und dergleichen. Eine... Spezielle Aufgabe für jemanden, der sich selbst noch nicht besonders lange ein Teil davon nennen durfte. Es war nicht einmal besonders lange her, dass er seine eigene Ausbildung abgeschlossen hatte. Wenn auch seine sicherlich etwas ausgesehen hatte, als es für die Runenritter so üblich war. Da er als Forscher in die Organisation kam und weniger als Kämpfer. Nicht das er überhaupt nicht in der Lage war sich gegen einen Gegner zu behaupten. Sein Augenmerk lag bisher einfach nicht so darauf. Sicherlich würde sich das Kind auch weniger für die Wissenschaft, als den Adrenalinkick beim Bekämpfen von Bösewichten interessieren. Die meisten Kinder, von denen er in Büchern gelesen hatten, eiferten Helden nach. Qênān war kein Held. Wenn man überhaupt versuchen würde, ihn in so einen Stereotypen einzuordnen wäre er wohl eher der Antagonist oder unnahbare Kerl, der seine Mitmenschen wie Dreck behandelte. Nicht das er sich besonders daran störte. Es interessierte ihn schlichtweg nicht, was andere von ihm dachten. Solange er dem Nachgehen konnte, was er wollte. Aber sicherlich war dies nichts, dem ein kleines Kind nacheifern wollte. Das sollte es auch nicht, wenn der Martell ehrlich mit sich selbst war. Stumm und wie immer mit seinen Kopfhörern auf den Ohren stand er also in dem Empfangsbereich der Hallen der Rune Knights rum, darauf wartend, dass ihn irgendwer ansprach. Wobei sich das wohl als schwerer gestalten würde. Immerhin hatte er sich, angesichts des lauten Trubels der um diese Uhrzeit dort herrschte diese angestellt. Momentan lauschte er ein paar angenehmen Tönen, welche ihn von der herrschenden Hektik ablenkten. So stand er da, bis etwas oder viel mehr jemand in seinem Augenwinkel auftauchte und auf sich aufmerksam machte. Die erste Worte bekam er nicht mit, erst nachdem er sein Mana wieder in das technische Gerät füllte und an den Einstellungen spielte, verstand er die Dame mit dem rosanenen Haar vor sich. Sie stellte sich als Yunai Yihwa vor und meinte, dass sie zusammen eingeteilt war... Yihwa, den Namen hatte er schonmal gehört. Hieß nicht so eine berüchtigte Feindin des Regimes und vor allem der Rune Knights? Ob man es glauben wollte oder nicht, hatte sich der Mann durchaus mit solchen Themen auseinandergesetzt. Auch wenn es ihn viel Zeit gekostet hatte durch den zahlreichen Tratsch und Klatsch der Zeitungen hindurchzukommen und die wirklich wichtigen Informationen herauszufiltern. Auf jeden Fall kommentierte seine Kameradin, dass es überraschend war, dass er trotz seiner erst kurzen Mitgliedschaft bereits die Organisation repräsentieren sollte. Unbeeindruckt zuckte der Hüne mit den Schultern, wenig bekümmert. Er hatte zwar auch darüber nachgedacht und die Auswahl für diesen Auftrag innerlich in Frage gestellt, aber es sollte nicht seine Sorge sein. Er würde seinen Teil tun, ob es zum gewünschten Ergebnis führen würde, konnte er aber nicht sagen. Ob er fragen hatte? Ein paar. Sollte er sie stellen? Vermutlich nicht. Die meisten gestalteten sich wohl eher als unangemessen oder möglicherweise respektlos. Er wollte es sich nicht mit dieser Yihwa verscherzen. Das würde den Tag nur unnötig anstrengend machen. Darauf konnte er definitiv verzichten. Also nickte er nur knapp und folgte ihr wortlos aus dem Gebäude. Er wusste, das viele nichts mit ihm anzufangen wussten, so verschwiegen wie er zumeist war, aber er war eben sparsam mit seinen Worten. Wenn er keinen Grund sah zu reden, beließ er es. Zumal diese Yunai ihm wie jemand schien, der durchaus in der Lage war, seine tägliche Dosis an Mindestworten direkt für ihn zu übernehmen und mitzumachen. Vor allem angesichts des Auftrages, wo er ihr definitiv den Vortritt lassen würde.
Genutzte Zauber/GegenständeHeadphones Q.K.M GATTUNG: Artefakt TYP: Kopfhörer BESITZER: Qênān Kaan Martell ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 zum Aktivieren/Deaktivieren + 15 pro Lautstärkeregulierung SPEZIELLES: Bei diesem Gegenstand handelt es sich um ein Unikat des Martells, welches er selber entworfen und gebaut hat. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Die Kopfhörer sind aus goldenem Metall und grünen Lacrima gefertigt, liegen auf den Ohren wie Overears. Sie sind Kabelgebunden und münden am anderen Ende des türkisen Kabels in ein kleines Gerät über das die Lautstärkeregelung gehandhabt wird. Mithilfe dieses Kopfhörers ist Qênān in der Lage, die Lautstärke von nicht-magischen Geräuschen und seiner Umwelt zu regulieren und an seine Bedürfnisse anzupassen. Er kann sie so einstellen, dass er gar nichts mehr hört, zum Beispiel wenn er arbeitet, um sich besser zu konzentrieren. Allerdings kann er anders herum auch die Lautstärke erhöhen, wodurch es ihm leichter fällt Personen zu verstehen, die er ohne diese Kopfhörer kaum hören würde, aufgrund seines beschädigten Gehörs.
Die Runenrittern blickte geduldig ihren Kollegen an, wartete, ob er Fragen hatte und war gespannt, wie gut er informiert war. Sie war sich natürlich bewusst, dass sie ungewöhnlich misstrauisch gegenüber ihren Kollegen war und deshalb hoffte sie, dass sie hier weniger misstrauisch sein musste. Er war neu, wie viele konnte er da schon wissen. Aber man wusste ja nie, nicht? Sie wartete auf eine Reaktion, es kam nichts. Dann ein Schulterzucken auf ihre Aussage und dann wieder Stille. Yunai blinzelte, er blinzelte. Stille. Nichtmal ein Wort zur Begrüßung. Sie starrte ihn kurz in die Augen und blinzelte erneut, drehte sich leicht zur Seite und ging dann los. Ein Blick über ihr Schulter sagte ihr, dass er ihr folgte. Auch als sie liefen, kam nichts, keine Frage, kein Wort…hatte er sie überhaupt gehört? Ja, das musste er, sonst wäre er ihr sicher nicht einfach gefolgt. Sicher er hatte Kopfhörer auf, da hatte sie nicht drauf geachtete, aber wenn er ihr folgte, musste er sie gehört haben. Wieso sagte er nichts? Es gab zwei Möglichkeiten, entweder war er so wie Lasciel nur noch schweigsamer. Oder er hatte keinerlei Interesse daran, mit ihr einen Auftrag zu erfüllen und zeigte es ihr deutlich. Na gut, wenn er nicht reden wollte war das okay, aber spätestens beim Jungen würde er etwas sagen müssen, sie übernahm das sicher nicht alleine, wozu waren sie denen sonst zu zweit. Sollte sie ihm das direkt so sagen, oder? Nein, vielleicht lieber noch nicht. Denn wenn er einfach nur schweigsam war, würde sie ihm nicht die Laune verderben wollen.
Während in Yunai die Gedanken rasten wie Autos auf der Autobahn, lief sie im zügigen Schritt durch die Straßen, nickte hier und da Leuten zu die sie als Runenritterin erkannten, die Rüstung und das offensichtliche Gildentatoo trugen da manchmal zu bei und als sie am Bahnhof angekommen waren, löste sie die Tickets und reichte Quenan schweigend ein rüber. Sie mussten zum Glück nicht lange warten, da die Züge im Zentrum regelmäßig fuhren und Yunai suchte sich ein leeres Abteil. Das würde Quenan sicher bevorzugen oder mochte er sie einfach nicht? Sie setzte sich und legte die Hände übereinander gefaltet in ihren Schoß. Sie sah aus dem Fenster und ihr Blick schweifte immer wieder zu Quenan, so als würde sie überlegen, was sie zu ihm sagen könnte. Sie wollte nicht belanglose Fragen stellen, wie es war bei den Runenrittern und wie er zurechtkam. Vermutlich tat das jeder und es wäre ohnehin nicht zielführend. Er war gut gekleidet, wirkte ziemlich neutral und trug Kopfhörer. Die Kopfhörer waren noch das auffälligste. Nach einer Weile sah sie ihn an und deutete mit den Fingern etwas hoch als sie meinte ”Wieso trägst du die Kopfhörer eigentlich? Hörst du damit Musik?” ihr fiel nichts Besseres ein, aber so konnte sie ihn so gar nicht einschätzen und das war nicht nur unpraktisch, sondern ließ auch ein Gefühl von Unbehagen in ihr zurück. Wenn er sie nur nicht mochte, weil er Dinge gehört hatte, dann sollte er es einfach sagen und sie wäre still.
Offplay – Beginn des Möhrenritters Teilnehmer: Iron, Yunai
So... Es war so weit. Mit flatterndem Herzen stand Iron vor dem großen Eingangstor zur noch größeren Halle der Runenritter. Seit gestern erst prangte das Zeichen der Rune Knights auf seiner Brust, und vor wenigen Minuten hatte er es vorgezeigt, um auf das Gelände hier gelassen zu werden. Und... es hatte funktioniert. Er durfte hier sein. Es war keine Vorstellung, kein Traum, keine Illusion. Der leicht ziehende Schmerz in seiner Brust war eine Erinnerung daran, wie real dieser Moment wirklich war. Er war zufrieden gewesen mit seinem Leben als Soldat, hatte bis vor einigen Monaten nicht einmal wirklich darüber nachgedacht, ob er zu dieser Eliteeinheit gehören wollte oder könnte... aber jetzt, wo es soweit war, war er tatsächlich aufgeregt. Langsam atmete er aus, ehe das übliche, fröhliche Lächeln den Weg zurück auf seine Lippen fand. Und dann... stieß er die Tür auf.
„Guten Tag, alle zusammen! Kadett Iron meldet sich zum Dienst!“
Mit lauter Stimme und einem geübten Salut trat der Hase ein in die große Halle, seine leichte Nervosität effektiv verborgen. Seine Uniform saß und war gleichermaßen sauber und ordentlich, das weiße Schwert an seiner Seite hing sicher, wo es hingehörte, seine dunkelblonden Hasenohren standen aufrecht, seine grünen Augen schimmerten stolz über den sanft geröteten Wangen. Seine Haltung war aufrecht, gerade, und es war schwer zu sagen, warum sie sich nicht steif anfühlte. Das Einzige, was nicht ins Bild eines Runenritters passte, waren seine Haare, die sich – wie immer – nicht aus ihrer wilden, struppigen Form hatten bringen lassen. Einige Blicke wandten sich um zu dem auffälligen Kerlchen, das plötzlich so laut hier aufgetaucht waren – verwunderte Blicke, skeptische Blicke. Aber er wurde gesehen. Ippi hatte Aufmerksamkeit bekommen, und zwar eine ganze Menge davon. Die ließ sich doch gut für eine Vorstellung nutzen! Das Salut lösend, hob der Ran seine rechte Hand.
„Bis vor Kurzem war ich als Soldat am Außenposten von Sakura Town eingesetzt, aber ab heute gehöre ich als Runenritter zu euch! Es ist mir eine Ehre! Ich bin Iron... vielleicht hat ja jemand schon von mir gehört? Hehe...“
Ja, gut. Wie hoch standen die Chancen, dass die Runenritter irgendwas von den regulären Runensoldaten mitbekamen? Unter den Fußsoldaten wurde des Öfteren gemunkelt, wie hochnäsig diese Elite doch war. Wie wenig sie sich für diejenigen interessierten, die tatsächlich Tag für Tag an der Front ihr Leben riskierten, nur weil sie als Magier etwas Besseres waren. Ippi war es immer schwer gefallen, das zu glauben, auch wenn es stimmte: Runenritter, mit denen er gearbeitet hatte, hatten sich meist nur kurz mit dem Anführer des anwesenden Soldatentrupps unterhalten, dann die Führung übernommen und meist geplant, als wären die nichtmagischen Truppen gar nicht da oder als dienten sie nur der Absicherung im Hintergrund. Dennoch... Iron bereute es nicht, hier zu sein. Und er trat den Rittern hier mit einem Lächeln entgegen. Auch wenn ihm Skepsis begegnete... er hatte keinen Zweifel daran, dass wenigstens einer von ihnen ihm sein Herz öffnen würde!
Yunai lief die Auffahrt hoch zur Tür der Runenritter, heute war ein ruhiger Tag und sie hatte am Vormittag ihre Pflicht als Repräsentantin wahrgenommen und wollte die Zeit jetzt nutzen, um ihr tägliches Training zu absolvieren. Als sie die Empfangshalle betrat, war diese gefüllt, wie am frühen Nachmittag üblich und es schienen viele Blicke auf einer Person zu liegen. Wie automatisch folgte sie den den Blicken der anderen und traf mit ihrem Blick auf einen blonden jungen Mann mit flauschigen Hasenohren. Die rechte Hand gehoben erzählte er von seiner Tätigkeit als Soldat im Außenposten und welche Ehre es sei nun ein Runenritter zu sein. Sie schmunzelte stumm. Ja so war es vermutlich, wenn man den Runenritter übe normalen Weg beitrat. Der erste Tag, an dem man die Halle betrat, geprägt von einem aufregenden klopfenden Herzen, voller Spannung auf das Eliteteam, das versucht für Ordnung zu sorgen. Auch wenn vermutlich auch nicht jeder sich in den Raum stellen würde, um sich laut der beschäftigten Menge vorzustellen. Einige gingen bereits weiter, andere schaute skeptisch und Yunai unterdrückte ein seufzen. Einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie nicht auch einfach weitergehen sollte, aber sie konnte ihn doch nicht einfach so dastehen lassen. Möglicherweise - sollte er weiter so laut vor sich hinnreden - würde er sich sonst seinen ersten Eindruck versauen.
Sie lief zu ihm hinüber. Sie musterte ihn nochmal kurz, mit seiner Uniform, er sah bereits aus wie ein Runenritter, immerhin passte der Look zu seinem Enthusiasmus. Sie selbst trug ein weißes Oberteil mit einer darüber gelegten blauen Weste, eine schwarze Hose und einen Gürtel, der ihre beiden Schwerter an je einer Seite hielt. Ihr Haar zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen gebunden. Sie legte eine Hand an seine Schulter als sie sagte ”Sei nicht sauer, wenn dir die Leute hier nicht mit dem gleichen Enthusiasmus begegnen. Es herrscht zwar buntes treiben, aber viele sind einfach beschäftigt. Naja, manche sind vielleicht wirklich ein wenig unfreundlich, aber mit denen muss man ja nichts zu tun haben, nicht? ” sagte sie und war damit wohl sehr direkt, auch wenn sie es gar nicht böse meinte. Sie nahm ihre Hand von seiner Schulter und nickte ihm leicht zu. ”Aber wenn du deinen Enthusiasmus beibehältst, kann das beim Trainieren und bei Aufträgen nur von Vorteil sein. Dann machst du dir sicher schnell einen Namen, auch falls Leute noch nicht von dir gehört haben.” sagte sie und meinte es auch so. Manchmal war es besser, wenn man unbekannt war und sich hocharbeiten und dann wirklich nur an seinen aktuellen Handlungen bemessen wurde. Obwohl wer wusste, was für ein Soldat er gewesen war, vielleicht war er ja wirklich bekannter und Yunai war nur uninformiert. Das würde sie wohl noch rausfinden müssen.
Haha, upsi! Da war Ippi mit seiner Begrüßung wohl etwas übereifrig gewesen, wenn er sich die trockenen Gesichter hier so anschaute. Machte man das bei den Runenrittern nicht so? Na gut, unter den Soldaten wäre es wohl auch befremdlich gewesen, einfach so hereinzuplatzen, aber was hatte er denn für eine Wahl? Still und leise rein schleichen und hoffen, dass keiner ihn bemerkte? Das hätte nun wirklich nicht zu dem Ran gepasst! „Okay, verstanden. Eher ruhig hier. Habt ihr alle, ähm... keine Ahnung. Was ist das Gegenteil von einen Clown frühstücken?“, begann der Hase sehr proaktiv, sich ein noch tieferes Grab zu schaufeln, kurz bevor doch tatsächlich eine junge Ritterin auf ihn zukam und ihn vor sich selbst rettete. „Ach, nicht doch, nicht doch! Wir sind doch alle Kameraden, nicht? Muss sich doch keiner erklären dafür, dass er beschäftigt ist!“, lachte Iron zufrieden, während er die junge Dame erfreut anlächelte. „Im Gegenteil! Du hast doch sicher auch zu tun! Lieb von dir, dass du dir Zeit für einen frischen Hüpfer wie mich nimmst!“ In der Hoffnung auf einen ordentlichen Handschlag hielt Ippi der Ritterin seine Rechte hin. Wirklich begrüßt hatte sie ihn ja noch nicht. „Meinen Namen hast du mitbekommen, denke ich. Wer bist du denn?“
Auch wenn ihre Art, sich vorzustellen, noch ein wenig Arbeit benötigte, erkannte man schnell das große Herz der Zöpfe tragenden Ritterin. Obwohl sie ihn noch gar nicht kannte, wollte sie ihm nicht nur versichern, dass die guten Kameraden es nicht böse meinten, wenn sie ihm keine Aufmerksamkeit schenkten, und lobte seinen Enthusiasmus. Sie war also wirklich der Meinung, er könne sich hier einen Namen machen? „Na hoppla, du bist ja eine richtige Zuckerschote! Sowas Liebes kriegt man selten so schnell gesagt, hehe!“, grinste der Soldat und kratzte sich am Kopf. Das reichte ihr schon, um zu zeigen, dass er es hier ernst meinte, hm? Alle aktiven Ausbilder, die Ippi bisher im Militär getroffen hatte, waren da ein gutes Stück strenger. Es war schön zu sehen, dass er sich nicht geirrt hatte: Selbst unter den Runenrittern gab es ein paar erfrischende Leute! Die Vorurteile, die sich so gern verbreiteten, waren also wirklich nicht mehr als das. „Zwei Schwerter, hm? Benutzt du die echt gleichzeitig?“, lenkte der Blondschopf das Thema zurück auf sein Gegenüber und deutete nach unten, wo die beiden Klingen an ihrer Hüfte hingen, ein symmetrischer Kontrast zu seiner einen, weißen Klinge. Auch in der Form unterschieden sie sich ziemlich stark von allen Waffen, die der Hase bisher gesehen hatte, aber nicht voneinander. Das sprach schon einmal dafür, dass sie wirklich beide gleichzeitig führte. Die meisten Schwertkämpfer hatten nicht zwei Waffen gleicher Länge, sondern welche, die sich ergänzten. Igaraki hatte mal gemeint, dass es sich immer lohnte, zu seinem Katana noch ein Wakizashi dabei zu haben, das man in engeren Räumen nutzen konnte oder gegen Gegner, die so dicht an einem dran waren, dass man sein Langschwert nicht ordentlich verwenden konnte. „Da hab ich ja mal Respekt vor! Meine Klinge hier benutze ich seit fünf Jahren alleine, und ich bin immer noch jedes Mal froh, dass sie mir gehorcht. Noch eine zweite zu holen, würde mir zu viel Unruhe in die Beziehung bringen, haha!“ Fröhlich lachte er, genoss den angeregten Small Talk, auch wenn es gut sein konnte, dass er einen Löwenanteil des Gespräches führte. War ja auch okay. Wenn er schon die Gelegenheit bekam, direkt mit einer neuen Kollegin zu sprechen, dann sollten sie sich auch direkt ordentlich kennen lernen. „Meins heißt White Moon“, stellte er das Schwert vor und legte entspannt die rechte Hand an das Saya der Klinge, um klarzustellen, was er meinte. „Haben deine auch einen Namen?“
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