Ortsname: Diamante - Das beste Viertel Art: Freifläche Spezielles: --- Beschreibung: Die am Besten verdienenden Einwohner von Crystalline Town neigen dazu, im großen Viertel "Diamante" zu leben - einer der wenigen Teile der Stadt, wo der Schnee immer ordentlich geräumt wird und man sich sogar die Mühe gemacht hat, eine der alten Burgruinen zu restaurieren. Die Straßen sind gesäumt von heimeligen Einfamilienhäusern und größeren Villen, dazwischen das gelegentliche Geschäft mit Alltagsgütern oder Luxus, immer in Schrittweite für die Anwohner oder ihre Untergebenen. Wer sich in den falschen Klamotten hierher verirrt, kann davon ausgehen, schief angesehen zu werden.
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Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Ein Schnitt an der Wange war wohl nicht genug? Es war schon ganz schön dreißt, was sich Eohl hier alles herausgenommen hatte. Wenn man es mit ein wenig Abstand betrachtete und das musste man tun, dann konnte man sagen, dass es schon eine gewisse Art und Weise der Respektlosigkeit gegenüber einem Mitglied von Royal Crusade gewesen war, so mit ihm zu sprechen. - Gut, Eohl war selbst ein Mitglied von Royal Crusade gewesen, aber innerhalb der Gilde hatte sie so ziemlich den niedrigsten Rang überhaupt inne. Im Tierreich bei Rudeln würde man nun wohl vom Omega-Tier sprechen, in der Hirarchie an wirklich allerletzter Stelle, aber Eohl war wohl noch niedriger als der letzte Platz. In den Augen der Royal Crusade-Gilde war Eohl wohl noch weniger Wert gewesen als der Haufen Dreck, der sich auf der Straße vor dem Gildenheim ansammelte. Und genau das war auch der Knackpunkt, augenscheinlich wusste die Yihwa sehr wohl um ihren Standpunkt, aber wusste sie auch um ihren Platz? Es war offensichtlich gewesen, dass sie jeden Crusader ls hochwertig ansah, ebenso offensichtlich war gewesen, dass sie genau wusste, wo ihr Platz gewesen war. Aber, kannte sie eben diesen? Es vermachte den Anschein, als würde sie ihren Platz eben nicht kennen. Sie selbst hatte einen Ton gegenüber den Vampir angelegt, der wirklich etwas unangebracht gewesen war, welcher wirklich nicht in die Situartion gepasst hatte. Wie gut nur, dass der Salazar eine verminderte Emotionsfähigkeit besaß und damit selbst quasi ohne emotionelle Verantwortung an irgendetwas gebunden war. Aber dennoch war es nicht wirklich vorteilhaft von Eohl gewesen, den Grafen der Nacht mit so einer Art und Weise anzusprechen und ihm in dieser Art und Weise eine Respektlosigkeit entgegen kommen zu lassen. Der Mann in Schwarz mit der Persönlichkeitsstörung blickte Eohl einfach nur an. Aber, ihr verhalten änderte auch ein wenig an seiner Wahrnehmung, denn es bewirkte, dass etwas in ihm aufflammte, was heute sowieso schon an der Reihe gewesen war, selbst wenn es nur eine dumme Quest gewesen war und es damit äußerst langweilig machte. Dem Vampir stieg die Mordlust im Kopf wieder hoch, jedoch auch die Blutgier, denn sie hatte es gewagt, wirklich einen dummen Fehler in der Nähe dieses Mannes zu begehen. Jetzt affektierte sich der Vampir innerhalb seines Körpers, das Verlangen, ein wenig Blut zu saugen und das Verlangen, damit ein wenig Genugtuung zu erhalten. Es würde sich sowieso damit kombinieren, dass er schon sehr bald wieder zum Mörder werden würde.
"Damit auch unterbelichtete Kreaturen wie du es verstehen, erkläre ich es.. Auch bei einem Mordauftrag kann jemand zurückbleiben... Jemand, der geopfert wird, um die Sache zu Ende zu bringen. Erfolgreich.. Quasi, als Kollateralschaden... Also du..." Mit seinem stechendem Blick machte er ihr damit klar, dass er nicht darauf achten würde, dass Eohl gesund und munter zur Gilde zurückkehren würde. Entweder konnte sie diese Quest erfolgreich absolvieren, dann wäre alles gut. Oder aber es würde das geschehen, was der Salazar im Moment erwartete. Sie wäre zu dumm, diese Mission erfolgreich auszuführen, würde zurückgelassen werden und dann entweder gefanen genommen werden oder sterben. Mehr als diese Optionen hatte sie nicht. Im Allgemeinen, so wie sie ihn sprach, ob er sie langweiligen wollen würde, war sie im Begriff dabei, ihn zu langweilen. Schließlich erwartete Valerian von Mitgliedern der Gilde schon ein wenig mehr bosheit und nicht so einen Kinderkram. Aber gut, was sollte man von Eohl schon erwarten. Genauso wenig sollte man von einem Mitglied der Gilde erwarten, so dermaßen schwer von Begriff zu sein. "Eine Haufen Kompost scheint mehr Intelligenz und Auffassungsgabe zu besitzen, als du, kann das sein?" Das sie wirklich nicht verstand, was er damit meinte, das sie ihm den Kopf verdrehen sollte, machte ihn ein stückweit fassungslos. Aber Valerian versuchte, ruhig zu bleiben und seine Triebe noch weitgehend zu unterdrücken. Er kramte eine Zigarette hervor und steckte sie sich diese in den Mund, behielt sie fest zwischen den Lippen. "Was ist daran so schwer zu verstehen? Ich werde ihn schon töten.. Du wirst jedoch den Köder spielen, ein bisschen mit deinem Hintern wackeln, ihm deine Brüste vor das gesicht halten. Damit er abgelenkt wird, sich darauf fixiert, dich anzusehen. Sodass er nicht merkt, das ich dann auftauchte..." Der Salazar musste sich wirklich zusammenreißen, Eohl nicht schon für ihre Blödheit im Verständnis an Ort und Stelle einfach zu beseitigen und das Kapitel zu schließen.
"Dafür, dass deine eigene Unfähigkeit unter Beweis gestellt wird, nimmst du dir einen ganz schönen Rechtsstatus heraus, in solch einem Tonfall mit mir zu sprechen... So sei es, ich werde dich dafür später zur Rechenschaft ziehen..." Wiederum beobachtete er mit seinen eiskalten, leuchtend gelben Seelenspiegel die Yihwa, die sich nun ein wenig von ihm entfernt hatte. Aber er würde ihr einen kleinen Gefallen tun, wenn sie es sich doch so sehr wünschte. Zunächst ging Valerian ein Stück weit auf sie zu, sein Enigma befand sich aber schon seit längerem wieder in seiner Tasche. Nun stand er also hinter der Yihwa und wartete noch, bis sie ausgesprochen hatte. Urplötzlich zuckten seine schwarzen Handschuhe hervor und seine Hände legten sich von hinten um ihren Halsapparat. Er fixierte die Yihwa so mit einem Griff und drückte mit den Händen zu, begann damit, auf die Blutzufuhr konzentriert, ihr diese zu unterbrechen und ein wenig dafür zu Sorgen, dass ihr Wunsch, zu sterben, in greifbare Nähe rücken würde. Es war doch eine freundliche Gestik von ihm, sie für diese Respektlosigkeit ihm gegenüber mit einer solch zuvorkommenden Tat zu belohnen. Ein paar Sekunden lang drosselte er die Yihwa also mit seinen Händen, ehe er urplötzlich die Hände von ihr entfernte und damit aufhörte, sein Werk als Serienmörder fortzusetzen. Allerdings, seine Augen hatten sich verändert. Sie wurden rötlich und kennzeichneten damit seinen Vampirmodus, der sich angeschaltet hatte, er wollte ein wenig Blut saugen. Ein bösartiges Grinsen kennzeichnete sich, ehe der Salazar nun auch die Zigarette entlich entzündete. Seine Fangzähne als Vampir waren durch dieses Grinsen deutlich zu sehen. Würde sich die Yihwa umdrehen, hätte sie den perfekten Blick auf eben diese. "Er wird von mir getötet, Eohl, nur keine Sorge... Aber zuvor... Benötige ich etwas Blut..." Der Salazar deutete mit seiner Hand auf die Yihwa selbst. Er wollte etwas von ihrem Blut, also Tribut dafür, was er hier überhaupt alles durchmachen musste. Eohl würde ihm dieses Blut auch geben. Da gab es überhaupt keine zwei Meinungen, überhaupt keine andere Option. Ob sie nun wollte, oder nicht...
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Eohl The Sun's Shade
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Hintern wackeln? Brüste ins Gesicht halten? Verwirrt legte Eohl den Kopf schief. „Im Allgemeinen ist es empfehlenswert, von der Zielperson nicht gesehen zu werden, bevor sie tot ist“, meinte Eohl und hob erklärend einen Finger. War das ein Test? Ein Experte wie Vally hier musste das doch wissen. „Wenn du versuchst, mich zu testen, sind diese Fehler doch zu offensichtlich... Kein ernster Assassine würde mit so einer Strategie arbeiten.“ Es lag ohnehin nicht in der Natur der Yihwa, ihre Feinde zu verführen. Wenn sie etwas gegen jemanden hatte, zeigte sie das ziemlich deutlich. Nur zu den Leuten, die nett wirkten oder ihr nahe standen, war sie eigentlich immer lieb. Oder natürlich zu den Auserwählten, außer dem hier gerade. Obwohl sie beide sich als Mörder identifizierten, schienen Eohl und Valerian zwei sehr unterschiedliche Arbeitsweisen an den Tag zu legen. Oder in die Nacht, die eignete sich besser zum Morden. So oder so fühlte sich die Yihwa ein wenig an der Nase herumgeführt. „Gut, wenn du wirklich jemanden brauchst, der ihn für dich ablenkt, mache ich das für dich. Ich bin gut darin, Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, wenn ich das will. Erwarte bloß nicht, dass ich dafür wackle.“ Sie hatte nicht vor, vor den Augen eines Mannes zu tanzen, dessen tödliches Schicksal so nahe lag. Er war kein Auserwählter, kein Freund, kein Lebewesen mit Wert. Dieser Bachmann verdiente es nicht, dass sie ihm ein Lächeln schenkte oder für ihn das gute Mädchen spielte. Also würde er es auch nicht von ihr bekommen.
Dennoch, schlussendlich war sie eine Dienerin der Auserwählten, und damit auch von Valerian. Sein Wunsch war ihr Befehl, wie es aussah, zumindest solange er damit nicht über ihre neu gefundenen Grenzen schlug. Insofern wehrte sie sich auch nicht, als er sie nach ihrer Entschuldigung zu würgen begann, ihr den Hals zudrückte. Ja, das wirkte richtig. Das war eine korrekte Interaktion. Ein Lächeln spielte über ihre Lippen. „Dan... ke...“, krächzte die Yihwa, gerade so in der Lage, die Worte zu formulieren. Sie hätte mehr gesagt, aber das war gerade nicht möglich. Als der Graf der Nacht sie wieder losließ, musste sie erst einmal tief einatmen, ehe sie ihm dankbar zunickte. „Was für... eine Ehre... von Euch berührt zu werden...“ Auch wenn es schmerzte, berührte sie ihren wunden Hals nicht. Das passte schon. Sie hatte ihren Platz vergessen, wenn auch nur für einen Moment. Sie konnte dankbar sein, dass ihr nur eine körperliche Bestrafung zuteil wurde. „Haah... Blut für Val... jawohl“, nickte sie ohne weiter zu zögern. Er bat um Blut. Er würde Blut bekommen. „Natürlich. Lass uns an einen Ort gehen, an dem uns niemand findet, ja?“ Noch befanden sich die beiden auf einer öffentlichen Straße. Es könnte jederzeit jemand vorbeikommen, konnte sie sehen. Wenn Valerian Blut wollte, dann war das vermutlich etwas, bei dem niemand auftauchen sollte. Sanft seine Hand ergreifend ging Eohl auf eines der Häuser am Straßenrand zu, um mit ihm daran vorbei zu gehen bis in den beschatteten Hinterhof. Die Lichter waren aus. Entweder es war niemand da oder sie schliefen. Hier würden die beiden ungestört bleiben.
„Ich gebe dir so viel Blut, wie du dir wünschst“, wisperte die Yihwa mit einem zarten Lächeln, nun, da sie allein und sicher waren. Ihre linke Hand hob sich und man konnte ein Glitzer darüber sehen, als sich feiner Glasstaub sammelte und zu einem runden Spiegel zusammenfügte. „Gib mir nur einen Moment...“ Sie blickte auf die spiegelnde Oberfläche, tippte darauf, woraufhin sich in der Luft neben ihr ein weiterer Spiegel bildete, klein und quadratisch. Ihre Augen betrachteten das Bild, das sich darauf zeugte, ehe sie wieder auf den anderen Schirm drückte. Noch einmal, noch einmal. Eine leichte Unzufriedenheit zeigte sich in ihrem Gesicht, ehe es sich wieder aufhellte. „Ah, da haben wir es“, meinte Eohl fröhlich und hob ihren rechten Zeigefinger, ließ ihn kurz durch die Luft kreisen, ehe sie auf den quadratischen Spiegel deutete und sich ihr Lächeln deutlich verbreiterte. Offenbar war sie zufrieden mit dem Ergebnis. Mit der Hand wischte sie einmal nach links und die beiden Spiegel, die sie hielt, lösten sich auf – dafür entstand ein weiterer, größerer direkt an der Hauswand. Wie die Wand eines Schrankes war dieser Spiegel groß genug, um den ganzen Körper zu reflektieren, doch wenn sich Valerian davor stellte, würde er nicht sich selbst sehen. Stattdessen glitt sein Blick in ein Badezimmer mit weißen Kacheln. Der Ausgangspunkt war vermutlich über dem Waschbecken. Ein junger Mann, der wohl eben noch seine Zähne geputzt hatte, lag nun auf dem Boden, auf dem Rücken, regte sich nicht mehr, atmete nicht mehr. In seinem weit offenen Mund konnte man eine große Scherbe sehen, die sich tief in seinen Rachen gebohrt hatte. Er hatte nicht schreien können; ein lautloser Tod, wie es sich gehörte. „Bitte sehr. Frisches Blut für Val“, meinte die Yihwa mit einer höflichen Verbeugung. „Du kannst durch den Spiegel hindurchgehen, dann kommst du zu deinem Tribut. Ich hoffe, du bist glücklich mit mir.“ Langsam begann auch die Scherbe im Hals des Toten sich aufzulösen. Nur ein paar wenige Augenblicke verstrichen, ehe jeder Beweis verschwunden war. Eohl hatte das Badezimmer nicht betreten, war ihm nicht einmal nahe. Es gab keine Spuren, keine Fingerabdrücke, keine Mordwaffe. Nur ein Mordopfer.
In Eohls Augen war das die Art, auf die eine wahre Assassine mordete.
Contact Mirror TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 250 Meter Radius SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber beschwört der Magier direkt vor sich einen runden Spiegel mit einem goldenen, verzierten Rahmen. Auf der Oberfläche dieses Spiegels tauchen kleine, rote Punkte auf, die die Position aller Spiegel innerhalb der Reichweite aufzeigen. Tippt der Anwender auf einen dieser Punkte, kann er den betroffenen Spiegel für Zauber verwenden, die normalerweise Spiegel in Sichtweite nutzen. Dadurch, dass die Oberfläche weiterhin spiegelt, können die roten Punkte unter falschen Lichtverhältnissen schwer zu sehen sein. Leitet der Anwender kein Mana mehr in den Spiegel, verschwinden die roten Punkte, er bleibt aber als normaler Spiegel bestehen, bis er zerstört wird.
Reflection Transfer TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber kann der Anwender entweder ein viereckiges Spiegelfragment erschaffen oder einen bereits bestehenden Spiegel verwenden. Die Reflektion des Spiegels wird mit der Reflektion eines anderen Spiegels ausgetauscht, sodass der Anwender sehen kann, was an einer anderen Position geschieht. Um die Verbindung zu erstellen, muss der Anwender die Position des zweiten Spiegels sehen können.
Mirror Shard Transfer TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 10 Meter vom Spiegel SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Mirror Shard, Reflection Transfer BESCHREIBUNG: Dieser Zauber kann nur gewirkt werden, wenn der Anwender in einen Spiegel schaut, dessen Spiegelbild mit einem anderen vertauscht ist. Bei diesem Zauber erschafft der Magier im Sichtfeld des zweiten Spiegels die scharfkantige Scherbe eines zerbrochenen Spiegels mit einer Länge von etwa 40 cm. Diese Scherbe kann als Projektil auf einen Gegner geschossen werden, wobei ihre Stärke und Geschwindigkeit der Willenskraft des Anwenders entsprechen mit einem Maximum von Level 6. Dieser Zauber dient primär dazu, Menschen anzugreifen, ohne sich im selben Raum aufhalten zu müssen.
Reflection Connect TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute MAX. REICHWEITE: 50 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es dem Anwender, zwei Spiegel miteinander zu verbinden, solange er beide sieht und sie sich in seiner Reichweite befinden. Sobald die Verbindung besteht, hält sie an, bis ihr kein Mana mehr zugeführt wird. Zwei verbundene Spiegel zeigen das Bild an, das der jeweils andere Spiegel reflektieren würde, und erlauben es jedem Lebewesen, Angriff oder Gegenstand, in einen Spiegel einzudringen und aus dem anderen herauszukommen. Dieser Zauber dient dazu, zwei nicht-magische Spiegel zu verbinden. Der Anwender kann maximal einen Spiegel beschwören, um diesen Zauber anzuwenden, mindestens der zweite muss aber bereits bestehen.
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Das sollte doch wohl eine schlechter Scherz sein? Hatte sie das gerade wirklich getan? Sprach sie gerade in einem unhöflichen Ton mit dem Grafen der Nacht und legte gerade so etwas wie Widerworte auf den Tisch? Nun, es stimmte zwar, dass Eohl die Anführerin der Quest gewesen ist und Eohl vom Rang her auch deutlich höher war als Valerian selbst, aber verflucht nochmal, wie konnte dieses niedere Gewürm von Yihwa es denn wagen, anzufangen, so mit Valerian zu sprechen? Man konnte darauf nicht viel tun, es gab nicht viel zu erwarten, man musste einfach nur zusehen und konnte sich die Reaktion, die daraufhin vom Serienmörder aus Royal Crusade folgen würde, durchaus denken. Zwar hatte sie schon durchaus recht, dass es für einen Mordauftrag nicht zwingend von Vorteil gewesen wäre, wenn das Zielobjekt seinen Killer bereits vor der Ausführung sehen würde, aber genau das war ja auch das Entscheidende. Denn der Unterschied zwischen einem Assasinen, einem lautlosen und im geheimen meuchelnden Killer und einem Mörder war ganz eindeutig die Herangehensweise an einen Mord. Gerade für einen Serienmörder wie Valerian es war, gab es auch soetwas wie ein ästhetisches Empfinden, welches sich einschaltete, gerade aus welchem Grund er dabei war, eine Person über den Jordan zu schicken. Denn, es gab einfach nichts schöneres, nichts angenehmeres, als das Wimmern und das Winseln eines Opfers zu sehen und mitzubekommen, wenn es nicht wusste, was genau mit ihm geschehen würde und wie sein weiteres Schicksal aussehen würde? Es war doch so angenehm, über sein Opfer als Herrscher zu leben, weiter zu entscheiden, was geschehen würde und wie die weitere Zeit aussehen würde. Noch interessanter war es jedoch, wenn man sehen konnte, wie das Leben langsam aus den Augen eines Opfers zu entweichen begann und man genau erkennen konnte, wann die Seelenspiegel begannen, trüb zu werden. Denn das war das unvermittelte Zeichen dafür, dass ein Mord so langsam auf die Zielgerade einbog und fast in seiner Vollendung war. Aber so jemand wie Eohl, die einfach nur in der stillen Heimlichkeit tötete, konnte das einfach nicht verstehen. Wahrscheinlich sah sie noch nicht einmal den weiteren Sinn dahinter, über sein Opfer zu herrschen und es dieser großen seelischen Qual auszusetzen, dieser Folter, diesem Spiel, bei dem es einfach nur einen Sieger hätte geben können. - Den Mörder. Was hatten da schon Assasinen entgegenzusetzen? Häufig bekamen sie nicht einmal mit, wenn ihr Opfer dden Tod fand, sie machten etwas aus der Entfernung heraus, nur um die Sicherheit zu haben, nicht entdeckt zu werden. Aber ein wahrer Mörder spielte mit dem Feuer, lies sich immer wieder neue Wege einfallen, sein Werk zu vollbringen und dabei nicht entdeckt zu werden. Sich von Anfang an darauf zu fixieren, nicht entdeckt zu werden, hatte wirklich nichts mit dem gnadenlosen Talent, ein Mörder zu sein, zu tun. Es war einfach nur langweilig.
Für Bachmann als Ziel dieser Operation gab es damit auch kein weiteres Schicksal mehr. Dabei war es allerdings noch eine Ehre für ihn, vom Grafen der Nacht höchstselbst erledigt zu werden. Dies war ein Privileg, schon allein, da es um eine Quest ging, das war garkeine Frage. Aber irgendwo war es auch eine Befreiung, denn eine Quest nur durch einen Assasinen beenden zu lassen, ohne dass das Opfer noch winseln oder wimmern konnte, wäre absolut problematisch gewesen. Denn das würde auch nicht besonders großen Vorteil für die Laune des hier anwesenden Serienmörders haben, so viel stand fest. Entsprechend war die Laune von ihm aber gerade doch nicht die beste, das erkannte man allein schon an seinem Verhalten und seinen Reaktionen. Da er seine Royal-Crusade-Kameradin gerade würgte und dabei auch nicht zimperlich vorging, untermauerte, wie grausam er eigentlich wirklich sein konnte und das er selbst auch absolut keine Skrupel dabei hatte, dies bei einem Mitglied von Royal Crusade so durchzuziehen. Dabei war es aber ihr Glück, dass er es nur tat, um sie maßzuregeln, weshalb er schon relativ zügig damit wieder aufhörte. Außerdem konnte sie froh sein, dass er es mit seinen Händen tat und ihr somit keine Würgemale hinterlassen konnte. - Das nächste Mal könnte er aber auch ein Werkzeug dafür benutzen, um sie zu drosseln, das wäre bestimmt deutlich effektiver... Eohl Yihwa. Ich dulde es kein zweites Mal, dass du in solch einer sarkastischen Tonlage mit mir sprichst... Geschieht dies noch ein einziges Mal und du vergisst deinen Platz, wird der Tod nur die angenehmste Erfahrung sein, die dir zu Teil werden wird. Du hast wohl vergessen, mit wem du hier redest?" Als Konsequenz für dieses Verhalten reagierte Valerian noch mit einer kräftigen Ohrfeige für Eohl. Er zeigte ihr damit ganz eindeutig, dass auch er seine Grenzen hatte und er es nicht duldete, wenn man so mit ihm sprach. Wenn überhaupt, konnte dieses Privileg nur einer Person zugestanden werden. Und Eohl war wohl kaum Printsessa, weswegen sich diese Sache dadurch soweiso erledigt hatte. Der Graf der Nacht war, man konnte es schon fast so nennen, deutlich wütend auf Eohl. Bisher hatte sie für diese Quest nichts getan außer dumm zu sein und das, obwohl sie die Quest anleitete. Was war das nur für eine Situation, in der er sich hier gerade befand?
Dann aber hatte sie etwas getan, wofür sie ihn in eine dunkle Gasse zog. Sie zeigte ihm dann etwas von ihren Fähigkeiten. Auf Valerians Aussage hin, dass er etwas Blut benötigte, wodurch eigentlich ihr Blut gemeint war. Sie setzte aber ihre Kräfte der Lost Magic frei und werkelte mit Spiegeln, wodurch plötzlich eine Person in einem Badezimmer beim Zähneputzen zum Vorschein kam, die dann auch schon relativ zügig in einer Blutlache auf dem Boden lag und... tot war. Der Mann in Schwarz sagte kein Wort, er beobachtete die Szenerie einfach nur und starrte mit seinem eiskalten Blick nahezu. "Das nennst du töten? Er konnte ja noch nicht einmal wimmern. Er konnte sich ja noch nicht einmal bewusst werden, dass sein Schicksal besiegelt werden wird. Das ist kein töten, das ist einfach nur langweilig. Diese Vorgehensweise beleidigt einen Serienmörder wie ich es bin, in tiefster Art und Weise... Wiederum zeigte er sich darüber verstimmt, auch wenn Eohl es wohl einfach nur gut meinte, so erschien es zumindest. Aber was bedeutete das schon für einen fast emotionslosen Wahnsinnigen? Doch der Anblick des Blutes dieses John Doe... In Valerian reagierte etwas. Es triggerte sich etwas in ihm. Urpötzlich wechselten seine Iriden die Farbe und wurden blurot. Der Durst des Vampirs in ihm war gestiegen, er wollte dieses Blut. Doch... Urplötzlich griff er die neben ihm stehende Eohl unvermittelt an und drückte sie mit dem Rücken gegen die Wand. Blitzschnell stand er nun vor ihr, nahm seinen Handschuh zwischen die Zähne und zog ihn dadurch aus. Danach spuckte er ihn zu Boden. Dann wiederum drückte er zunächst seine flache Hand über ihre Lippen, um ihre Reaktion in Schweigen zu hüllen. Mit der anderen Hand legte er daraufhin ihren Hals frei und seine charakteristischen Zähne des Vampirs kamen zum Vorschein. Als vorletzten Schritt nutzte er nun seinen Zeigefinger und drückte ihn quasi zwischen Eohls Lippen in ihrem MUnd hinein, sie sollte keine Möglichkeit bekommen, zu sprechen oder gar zu schreiben, wie es viele Personen bei so einer unvermittelten Aktion taten. Dann geschah es. Er fixierte sich auf ihren Hals und mit einem kräftigen Mal jagte er seine Vampirzähne in ihre linkte Halsseite, knapp oberhalb ihres Schlüsselbeins in ihren Körper und begann damit, ihr Blut zu trinken, was die Yihwa auch sehr deutlich spüren sollte. Sie erschien es ohnehin zu wissen, dass es sich bei ihrem Questpartner um einen Vampir handelte. Ob sich dies jetzt wohl rächte? Viel wichtiger war aber die Frage, wie würde Eohl jetzt darauf reagieren? Ihr wurde gerade von ihrem Verbündeten Blut abgezapft und durch die Geste mit seinem Finger auch zum Schweigen gebracht. Würde sie dem nun noch immer so entspannt entgegen stehen? Sie hatte es in jedem Fall geschafft, Valerians Instinkte als Vampir zu triggern und dies musste man erst einmal erreichen. Es war eine Sache, auf welche sie durchaus hätte stolz sein können...
Spoiler:
Essence Drain TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: - MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur von Vampiren erlernt werden VORAUSSETZUNGEN: - BESCHREIBUNG: Dass Vampire Blutsauger sind, weiß jedes Kind. Mit diesem Zauber kann ein Vampir einem Ziel Mana entziehen, indem er dessen Blut trinkt. Das kann an einer bereits offenen Wunde geschehen, oder aber, indem der Vampir das Opfer mit seinen spitzen Zähnen beißt. Dieser Vorgang benötigt jedoch mindestens 15 Sekunden, deshalb ist der Zauber nur wirklich effektiv gegen gefesselte, bewusstlose oder freiwillige Ziele. Je mächtiger ein Blutspender ist, desto mehr Magie kann der Vampir entziehen, nicht aber über seinen maximalen Manawert kommen. Trinkt der Vampir mit diesem Zauber frisches Blut, so kann er den Attributsmalus, den der Aufenthalt im Sonnenlicht verursacht, kurzzeitig aufgehoben
Tier: Der Vampir kann sich 1 Stunde ohne Mali im Sonnenlicht aufhalten
Vernunftbegabtes Lebewesen: Der Vampir kann sich 2 Stunden ohne Mali im Sonnenlicht aufhalten.
Magier/Magisches Wesen: 2% des Maximalen Manas des Wirtes pro 15 Sekunden; der Vampir kann sich 4 Stunde ohne Mali im Sonnenlicht aufhalten.
Zu Anfang hatte Eohl noch gedacht, dass es Spaß machen würde, mit einem besonders erfahrenen Mörder zusammenzuarbeiten. Dass sie vielleicht noch etwas von ihm lernen könnte. Dass der große Graf der Nacht ihr zeigen könnte, wie jemand tötete, der es schon seit so viel mehr Jahren tat als sie. Offenbar hatte sie sich geirrt. Wie sich herausstellte, hatten die beiden Magier sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie man einem Menschen das Leben zu nehmen hatte. Während Eohl Wert darauf legte, dass ihr Opfer tot war, bevor es auch nur daran denken konnte, ihr etwas anzutun und damit ihre Aufgaben zu gefährden, bevorzugte es der Salazar wohl, sich zu zeigen, mit seinen Opfern zu spielen und ihnen die Gelegenheit zu geben, vom Gejagten zum Jäger zu werden, weil er so überzeugt davon war, dass er nicht verlieren konnte. Wie plump. Wie naiv. Und so jemand wollte lang genug Leben, um Eohls, um Royal Crusades Zukunft einzuleiten? Nun, schlussendlich war er ein Auserwählter. Die Gilde legte wohl ein gewisses Vertrauen in ihn, insofern sollte sie ihm den gleichen Respekt zeigen wie den anderen. Vielleicht war es ja ihr Fehler. Vielleicht wusste er etwas, das sie nicht wusste. Noch war er schließlich nicht tot, und er machte es schon so lange auf seine fal-... komische Weise. Sie würde es ja heute sehen. Aber vorher war es Zeit, für ihre unhöflichen Worte bestraft zu werden. Ja, für ihren Widerspruch hatte es die Yihwa nicht besser verdient!
Die Hände an ihrem Hals und auch den Schlag ins Gesicht nahm Eohl mit Dankbarkeit und einem Lächeln entgegen. „Ich wäre nie... niemals sarkastisch... zu Val“, sprach sie zwischen ein paar schweren Atemzügen, ihre Luftrohre noch nicht so ganz wieder bereit, Luft normal aufzunehmen. Ob es ihn wohl interessierte, dass sie jedes ihrer Worte ernst gemeint hatte? Ob das für ihn besser oder schlechter war? Schwer zu sagen. Erst einmal wollte er, dass sie ihm Blut besorgte, also würde sie genau das tun. Hoffnung lag in den Augen der Yihwa, als sie ihre Beute präsentierte und hoffte, dass Valerian sich an ihrem Werk erfreuen konnte. Sein Blick zeigte nicht, wie toll er ihren Mord bestimmt fand, aber ihr war bewusst, dass ein Profi wie er so einen perfekten, effizienten, fehlerfreien Tod zu schätzen wissen würde, egal, wie kalt und hart seine Augen waren. Sicherlich war es nur eine Frage der Zeit, bis er sie lobte, bis er ihr dankte, bis er ihr zeigte, was für gute Arbeit sie gerade geleistet hatte. Sie konnte es kaum erwarten, dass die Worte aus seinem Mund kamen! „... Was?“ Was sagte er da? Die Worte, mit denen er ihre Handlung beschrieb, zeugten von Perfektion – die Zielperson war gestorben, ohne Bewusstsein und ohne auch nur einen Laut. Und doch behauptete er, ihre Arbeit wäre nicht zufriedenstellend, es wäre kein Töten, was auch immer das bedeuten sollte, und langweilig! Warum fühlte gerade er sich beleidigt, wenn er es doch war, der ihr so böswillige Worte an den Kopf warf, nachdem sie einen wundervollen Mord begangen hatte? „Aber das...“, wollte sich die Yihwa noch erklären, als auch schon plötzlich eine Hand auf ihrem Mund lag. Überrascht blinzelte sie, wagte es nicht, sich zu wehren, als Valerian sie unnötig roh gegen die Wand in ihrem Rücken schob. Der Spiegel, der neben ihr stand, kippte um in der Eile, fiel hinab auf den Schnee und brach sauber in drei Stücke. Damit war die Verbindung auch schon wieder gelöst... Wollte Valerian sein Blut jetzt doch nicht haben?
Oh doch. Doch, das wollte er.
Leicht irritiert öffnete Eohl die Lippen, als sie spürte, dass sein Finger in ihren Mund dringen wollte. Was genau er damit wollte, war ihr unklar, aber es war vermutlich falsch, an dieser Stelle nein zu sagen. Kaum hatte sich ihr Mund geöffnet, spürte sie aber auch schon den Biss tief in ihre Halsbeuge, das schmerzhafte Gefühl seiner spitzen Zähne, die durch ihre Haut in ihr Inneres drangen. „Hnng!“ Ah, dafür war der Finger da! Ihr überraschter Laut wurde erstickt, während ihre Augen kurz von Seite zu Seite zuckten, sicherstellten, dass niemand sie sah, ehe sich ihr Blick auf den weißen Schopf ihres heutigen Begleiters senkte. Das war doch... das Gleiche, was Gin gemacht hatte. Richtig, der Graf war so wie sie. Nun, in vielerlei Hinsicht war er es wohl nicht. Ihm fehlte der Charme, den die du Bellay mitbrachte, ihre liebevolle Art und der Humor, der ihr innewohnte. Das Verständnis für Leben und Tod. Aber was ihnen vielleicht beiden fehlte, war ein lebendes, schlagendes Herz. Valerian lebte nicht mehr, das war in diesem Moment klarer denn je. Er trank Eohls Blut so genüsslich, dass es geradezu niedlich war. Ihre Wangen röteten sich leicht bei dem Gedanken, dass dieser Mann an ihrem Körper nuckelte wie ein Kind. Richtig, bei Gin war es nicht anders gewesen. Sie hatte Dinge getan, die unvernünftig waren, wenn man nicht sterben wollte... und war gestorben. Valerian, der nichts vom Töten verstand, war nur deswegen noch hier, weil er den Tod überlebt hatte. Das erklärte, warum er mit seiner Naivität trotz Allem noch stand... und warum die Gilde ihn auserwählt hatte. Die Fähigkeit, zu leben, war eine wichtige Kraft. Diese Erkenntnis zeigte der Yihwa wieder einmal, dass Royal Crusade wirklich jene waren, die die Zukunft zur Realität machen konnten, dass sie genau wussten, was sie taten, und dass wohl auch Valerian Salazar, der Graf der Nacht, kein Fehler war. Dass es sich auch bei ihm um einen legitimen, schicksalshaften Auserwählten handelte. Und wenn das stimmte... dann bedeutete das ja, dass sie von einem echten Auserwählten gebissen wurde!
„Nha...“ Zufrieden seufzte die Yihwa, während sich ihre Zähne leicht in den Zeigefinger ihres Partners verbissen. Was für ein angenehmer Gedanke. Er biss sie, sie biss ihn. Eine gefühlt endlose Zweisamkeit, die ihr Herz schneller schlagen ließ. Sie spürte, wie ein Teil ihrer Kraft sie verließ, doch das war egal. Sie gab ihr Blut, ihr Mana, zum Wohle der Zukunft. Für ein paar kurze Momente schloss Eohl die Augen, atmete in langsamen, tiefen Zügen, bis sie fühlte, wie der Biss sich lockerte und Val von ihr abließ. Leicht taumelnd löste sie sich von der Wand, trat zwei unsichere Schritte zur Seite. Ohje, er war so gut zu ihr gewesen, dass ihr sogar leicht schwindlig geworden war... „Mehee... ich... ich verstehe es, Val“, meinte die Yihwa mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen. „Ich verstehe... dich... als Mörder...“
Sollten sie also langsam damit beginnen, sich zu verstehen? Würde es langsam eine Einheit werden? Würden sie sich langsam als Team wiederfinden? Zugegeben, sie hatten recht unterschiedliche Ansichten darüber, was ein idealer Mord gewesen war und wie man ihn im besten Fall ausführte, dennoch waren sich der Graf der Nacht und die Assassinin gar nicht mal so unähnlich. Beide hatten sie einen heiden Spaß daran, dafür zu sorgen, dass ihre Opfer auf verschiedenste Art und Weise den Tod fanden. Beide hatten sie eine Verbindung zu mTod selbst, eine äußerst vertraute Bindung, als wäre der Tod so etwas wie der beste Freund oder der engste Verbündete dieser beiden Personen. Der einzige wirklich nennenswerte Unterschied war der, dass es sich bei der Yihwa um eine Assassinin handelte, also einer Killerin, welche die Heimlichkeit bevorzugte und nach Möglichkeit versuchte, von nichts und niemandem entdeckt zu werden. Dabei war ihr natürlich ihre Lost Magic, der Infinity Mirror, eine der größten Hilfen überhaupt. Auf der anderen Seite war dann da noch der Graf der Nacht, seines Zeichens ein Serienmörder der alten Klasse, welcher sich noch einen Spaß daraus machte, seine Opfer leiden zu sehen und ihnen die Hoffnung zu geben und schlussendlich zu zerstören, sie könnten sich irgendwie retten. Aber dieser kleine Unterschied war im Grunde überhaupt kein nennenswerter Unterschied, denn eine Sache, die wichtigste Sache überhaupt, verband sie dann doch, denn sie waren beide Mörder und das mit Leidenschaft. Sie waren Mörder für die Gilde Royal Crusade und darauf waren sie beide Stolz. Und heute waren sie auch gemeinsam auf einer Quest, in der es darum ging, eine Person umzubringen. Was bedeutete, dass sowohl Eohl, wie auch Valerian einmal in den Genuss kommen würden, die Mordkunst des jeweils Anderen sehen zu können. Aber, was sollte man auch anderes dazu sagen als pech gehabt für denjenigen, der an diesem heutigen Tag ihr Ziel gewesen war. Man musste aber auch sagen, dass sie sich nun schon wirklich ein wenig zu lange damit beschäftigt hatten, mit sich selbst im Einklang zu bekommen und den jeweils Anderen für seine Art und Weise der Mordkunst zu kritisieren. Denn, man musste es einfach so auf den Tisch legen und festhalten, jeder der beiden hatte seine einzigartige Klasse und es wäre einfach falsch gewesen, diese jeweils einzigartige Klasse zwanghaft zu verändern zu wollen. Das wäre nicht nur falsch gewesen, das wäre eine absolute Respektlosigkeit gewesen. Denn auch, wenn Eohl die niederste Kreatur unter allen in Royal Crusade gewesen war, verdiente es jedoch auch sie, für die Art und Weise, wie sie Morde ausführte, respektiert zu werden. Zumindest beim legendären Grafen der Nacht erreichte sie das, zumindest ein bisschen.
Das rettete sie jedoch nicht davor, den Zauber Essence Drain kennen zu lernen und von Valerian als legendige Blutbank verwendet zu werden. Zwar hatte sie schlussendlich die Mana verbraucht, als sie ihre Zauber einsetzte, aber dennoch holte Valerian es sich zurück. Aber, warum holte er Blut vin Eohl? Hatte dies einen speziellen Grund? Ja, in der Tat, es hatte einen speziellen Grund. Eohl wurde durch den Vampir gebranntmarkt, sie murde markiert, wenn man so wollte. Aber warum er sie markierte? Tja, das behielt der Vampir zunächst noch für sich. Schließlich hatten sie im Moment deutlich wichtigeres zu tun, als sich um solchen nonsense zu kümmern. Während Valerian Eohl biss und ihr Blut saugte, hatte sein Finger die Funktion, ihr den Mund zu stopfen, damit sie still blieb. Dennoch gab sie vereinzelnt Laute von sich, was den Mörder allerdings recht kühl lies.
Dennoch hatte ihr Blut einen relativ eigensinnigen Geschmack, zumindest hatte er diese Art von Blut bisher noch nie gekostet, das war auf jeden Fall recht einzigartig, aber auch ein wenig merkwürdig. Als Valerian von ihr ablies und seinen Biss beendete, taumelte Eohl ein wenig und musste sich selbst ein wenig stabilisieren. Aber auch der Graf der Nacht reagierte entsprechend und griff ihren Arm, sodass sie gerade stehen konnte. Es brachte ja jetzt nichts, wenn sie für die Quest selbst nicht mehr brauchbar war, das wäre mehr als nur schlecht gewesen und das durfte einfach nicht sein. Also hatte der Salazar sich auch noch darum zu kümmern, dass das Royal-Crusade-Fangirl sich nach Möglichkeit sehr schnell von diesem kleinen Biss erholte. Ohne sich aber groß um die aktuelle Thematik zu kümmern, setzte Valerian seinen eigenen Starrsinn weiter fort. "Du verstehst mich als Mörder? Das glaube ich zwar nicht, aber gut, ich bin ganz Ohr, was hast du zu erzählen?" Der Serienmörder von Fiore zog seinen Handschuh wieder an und richtete sich seine gesamte Kleidung, da es langsam darum ging, wieder in vollen Konzentrationsmodus zu gehen, damit die Mission langsam wieder ernsthaft aufgenommen werden könnte. Doch zuvor, selbst wenn Eohl die Anführerin war, gab es eine neue Regelung. Vergiss, was ich vorhin sagte, Eohl. Ich habe heute genug gesehen. Deine Art und Weise zu töten ist gewöhnungsbedürftig, aber sie führt ans Ziel, nur das ist wichtig. Entsprechend werde ich unser Ziel beseitigen. Aber du wirst mir Rückendeckung geben. Ich verlasse mich darauf. Es war eine Art Lob, die Wohl da von Valerian bekommen hatte. Sie musste sich ja auch ein wenig gut fühlen, denn schließlich war das auch für eine solche Quest mit unter auch sehr wichtig. Der Mörder mit der Finsternismagie war nun also bereit, wieder auf die belebte Straße im Viertel Diamante zu begeben. Langsam musste es wieder ernst werden. Also Eohl. Wo finden wir unser Ziel? Meine Häne beginnen zu zucken, ich möchte so langsam ein Spiel spielen, aus dem es kein Entkommen gibt." Nun wurde es also langsam sehr interessant. Mal abwarten, wie sich das ganze Spiel hier noch so entwickelte und in welche Richtung es final noch gehen würde?...
„Deine Art zu morden funktioniert gut... weil du tot bist“, meinte Eohl fröhlich, als Valerian sie fragte, was genau sie denn zu verstehen glaubte. Ihr Lächeln war stolz und überzeugt von dem was sie sagte, und wie eine Schülerin, die ein Lob erwartete, hatte sie sich gerade aufgerichtet und die Arme hinter dem Rücken verschränkt. „Du machst dir keine Gedanken darum, dass du sterben könntest, richtig? Es kann dir egal sein, ob dein Opfer dich bemerkt, weil du so oder so am Ende lebst. Weil du eh schon tot bist.“ Wenn man, so wie Val und Eohl, sicher war, dass es kein Opfer gab, das einem Mord entkommen konnte, war die einzige andere Sorge, dass man selbst attackiert werden konnte, wenn man sich dumm anstellte. Die Yihwa wusste zwar, dass sie nicht sterben würde, aber sie wusste auch, dass sie nicht gut damit umgehen konnte, wenn man sie mal erwischte. Ein einzelner Treffer konnte eine nicht zu rettende Niederlage bedeuten. Wenn sie erwischt wurde, dann hatte sie ihren Auftrag vermasselt. Eine Einschränkung, die für Valerian offensichtlich nicht galt. „Wie oft bist du schon gestorben?“, fragte sie neugierig, legte den Kopf schief und einen Finger an ihre Lippen. „Wie oft kannst du noch? Wie oft willst du noch?“
So oder so hatte das ungleiche Gespann wohl eine Art Plan gefasst. Eohl kicherte, als Val ihr endlich zugestand, dass auch ihre Art zu töten funktionierte, und sie nickte fröhlich. „Es ist sicher gut, zwei unterschiedliche Killer dabei zu haben“, stimmte sie ihm zu. Was, wenn sie mal in eine Situation kamen, in der es keinen passenden Spiegel für ihre Zwecke gab und sie nur die frontale Offensive zur Wahl hatten? Dann war Eohl im Nachteil, aber Valerian überhaupt nicht eingeschränkt. „Du kannst bestimmt all die Leute töten, die zu schlau sind, um auf meine Tricks reinzufallen, hehe! Und ich decke deinen Rücken zu!“ Wenn er das so wollte, dann würde sie es tun. Teamwork bedeutete, dass die Grünhaarige das tat, was andere Mitglieder Royal Crusades von ihr verlangten, während sie ihr eigenes Ding machten. Und wenn sie erst einmal bei ihrer Zielperson waren, dann konnten die beiden Mörder beweisen, wie gut ihr Teamwork wirklich war! „Wir finden unser Ziel... ähm...“ Nachdenklich blinzelte Eohl und sah sich um. Sie hatte es doch eben noch gewusst, als sie in ihrem fokussierten, emotionslosen Modus gewesen war. Bevor der Salazar sie gebissen hatte. Jetzt aber fiel es ihr schwer, sich daran zu erinnern. Stattdessen kratzte sie sich am Kopf. „Wo ist unsere Zielperson nochmal? Das war doch Burg... Bach... Beckmann...?“ Ihr Gedächtnis verschwamm gerade wieder ein bisschen... und wenn sie zu sehr versuchte, sich daran zu erinnern, fielen ihr wieder die ziehenden Schmerzen in ihrem Nacken auf, dort, wo die Zähne in sie geschlagen worden waren, und sie erinnerte sich an dieses angenehme Gefühl. „Mmhh...“ Genüsslich schloss die Yihwa die Augen, legte eine Hand auf ihre kleine Bisswunde. Das half dabei, sich ein wenig mehr zu konzentrieren. Trotzdem wusste sie nicht so wirklich, wo sie lang mussten, aber Val erwartete eine Antwort. Sie musste ihm antworten. Nachdenklich hob sie eine Hand und deutete in eine Richtung.
Sie begannen, sich als Teampartner zu verstehen. Sie begannen, sich als Kameraden zu verstehen, sie begannen, sich als Mitglieder einer Einheit zu verstehen. Der Graf der Nacht, der Schrecken aus Fiore, der Unheilsbringer über das Leben, die gefährliche Bestie, die wandelnde Gefahr für Leib und Leben offenbahrte, dass er von der Art und Weise des Mordes seiner Gildenkameradin beeindruckt war. Zwar brauchte er seine Zeit, um zu verstehen, dass auch die stille und heimliche Art des Tötens durchaus eine Vorteile zu haben schien, aber dennoch war es so, das er anerkannte, dass es eine andere Art des Tötens gab, als diejenige, welche er für sich wählte und ausgeführt hatte. Es konnte aber trotzdem sein, dass der Graf der Nacht sich manche Möglichkeit offen heilt, schließlich war er es, der sich immer wieder danach umsah, welche Art von Mord er wann einsetzen konnte. Dennoch war es deutlich aufwendiger gewesen, sein Opfer zunächst zu verfolgen, es in eine Ecke zu drängen, ihm den Weg und damit die Möglichkeit zur Flucht abzuscheniden, es sich zu vorbereiten und schlussendlich dann endgültig zu töten. Die Art und Weise des Tötens von Eohl hingegen war da weitaus weniger auffällig, weitaus weiniger aufwendig und noch viel weniger auffällig, als es eben seine war. Nur, sie benutzte dafür Spiegel, augenscheinlich war das ja auch ihre Magie, sie verwendete Spiegel, um irgendeine Art der Täuschung oder ähnliches freizusetzen, mit welcher sie es schlussendlich schaffte, ihre Zielperson zu töten. Nun, eine Täschung würd edas natürlich nicht gewesen sein, aber der Graf der Nacht kannte diese Lost Magic nicht, welche Eohl beherrschte und unter diesem Gesichtspunkt war es nur klar, dass man zunächst davon ausgehen musste, dass es sich hierbei um eine Art Täuschung oder ähnlichem handelte. Natürlich wusste die Assasinin, wie es wirklich gewesen war. In jedem Fall hatte sie ein gutes Talent dafür entwickelt, keinerlei Spuren zu hinterlassen, ganz so, wie man es von einem Mörder auch erwartete. Aber, auch der Mörder sah in seiner Art und Weise Kunst und ein Kunstwerk musste doch auffallen, oder? Daher musste es doch etwas geben, was zurückbleiben würde, irgendetwas musste existieren, was auch nur entfernt danach aussah, als würde es zu diesem Kunstwerk dazugehören. Nichtsdestotrotz konnte man sagen, je unterschiedlicher ihre Vorgehensweise auch war, sie hatten beide das gleiche Ziel vor Augen und sie hatten beide das gleiche Ergebnis am Ende zu erreichen. Sie waren Mörder, ob nun still und geheim oder offen und greifbar, das Ende war das, was wirklich entscheidend gewesen war und nur das zählte.
Obgleich ihr Verständnis von dem, was sie sagte, wirklich so offenkundig war, wie der Salazar das erwartete, sollte mal dahingestellt sein. Aber das Eohl sagte, der Grund, warum seine Art zu morden funktionierte der war, das er bereits gestorben war, erschien ihm dennoch etwas suspekt. Es war ihm letztendlich einfach nur egal, er mordete, um damit etwas zu überwinden, nicht mehr und nicht weniger. Aber ihre Ansicht auf die Dinge war dennoch äußerst interessant gewesen, das musste man so sagen. "Hmh. Es spielt keine Rolle, ob ich lebe oder nicht. Es ist wahr, ich bin bereits gestorben, aber am Ende lebe ich doch wieder. Ich mag ein untoter Vampir sein, aber dennoch bin ich dazu fähig, ein weiteres Mal zu sterben. Es interessiert mich nur nicht mehr, mein eigenes Schicksal ist bereits gestorben." Valerian erlaubte es Eohl, mit seiner Antwort ein wenig in sein pechschwarzes Inneres zu blicken, schließlich zählt man ihn als das Böseste vom Bösen und dies kam ja auch nicht von ungefähr, schließlich kannte und zeigte er keine Gnade. Das brauchte er aber auch nicht mehr, hatte man dies mit ihm bekanntermaßen auch nicht getan, als jener Tag kam. "Ein Mal. Anastassija hatte mich genau ein Mal getötet. Mit siebzehn Stichen in die Brust. Als wir gemeinsam am Tisch saßen und zu abend aßen. Dies werde ich wohl immer in Erinnerung behalten." Der Salazar stockte kurz, die Erinnerung daran lies seine Flamme des Mordens wieder ein wenig wachsen, es war für ihn schließlich auch ein gnadenloses Trauma, was dort damals geschehen war. "Glaub mir, Eohl. Wenn es jemanden gibt, den man wirklich liebt und dem man vertraut, von dem man nicht annimmt, sie würde sich gegen einen selbst wenden. Dann verbleibt eine Gewissheit im Inneren die einem zeigt, man traf einst eine unkluge Entscheidung. Das gerade sie mich getötet hat, Ironie, dass ich nun ihr untergebener Diener bin, was ich ja schon zu Lebzeiten war. Aber es prägt dich, Eohl. Warum wurde ich zum Mörder? Wohl deswegen..." Im Inneren des Serienmörders stieg so etwas wie Wut auf, unterdrückte Emotionen, welche er jedoch mit seiner Persönlichkeitsstörung nur sehr schwach bis überhaupt nicht wahrnehmen oder deuten konnte. Ein Teufelskreis. Der Wille, der Drang zu morden stieg bei ihm so ins Unermessliche.
Teamwork war eine gute Sache. Gerade für zwei Mörder war es gut, sich gegenseitig den Rücken freizuhalten, so konnten sie perfekt zusammenarbeiten und sich noch besser ergänzen. "Ich habe ein Anliegen. Lass uns ein Team werden und bilden. Wir beide sind die fähigsten Mörder, die unsere Gilde besitzt. Arbeiten wir von nun an stehts zusammen und werden das stärkste und beste Duo, was sich bilden kann. Was meinst du, Partner?" Daraufhin hielt Valerian ihr die Hand hin und erwartete ihre Erwiederung. Es kam schon einer Adelssprechung gleich, dass gerade er, der so überzeugte Graf der Nacht Eohl als Teampartnerin haben wollte. Sie kannte ihre Fähigkeiten an. Ohne jeden Zweifel. Valerian erhoffte sich auch, dass Eohl und er über einen längeren Zeitraum gemeinsam Ziele auslöschen konnten, sodass er sich selbst auch wieder neu finden konnte. Er hoffte aber auch, dass sie ihm diese Hand gab und nicht verwehrte.
Dann erkannte er ihre Unsicherheit im Bezug auf die aktuelle Zielperson und ihr heutiges Mordopfer. Der Salazar zeigte sich dennoch geduldig mit der Yihwa, sie sollte in Ruhe nachdenken und sie beide zum richtigen Ort führen. Dafür gab er ihr auch ordentliche Motivationshilfe. Der Serienmörder von Fiore trat auf Eohl zu und legte zuerst eine Hand auf ihre Schulter, während er die andere Hand unter ihr Kinn legte und mit zwei Fingern sanft etwas höher streckte. "Denk ganz in Ruhe nach. Unsere Zielperson, wo befindet sie sich oder wo könnte sie sich befinden? Du besitzt keinen Druck, ich weiß, dass du es kannst. Ich lege mein ganzes Vertrauen in deine Überzeugung. Atme tief durch und informiere mich, wenn du dich wieder erinnerst, Partner." Ob Valerian wohl das einzige Royal Crusade-Mitglied war, welches die Yihwa akzeptierte und sie anerkannte? Er hatte zumindest keinen Grund, sie schlecht zu behandeln und das würde er auch nicht tun. Neben seinen warmen Worten gab er ihr aber noch eine weitere Hilfe, einen Motivationsschub zu bekommen. "Ist unsere Quest erfolgreich, zeige ich dir etwas Neues über mich, Eohl. Also streng dich an." Es war schon fast komisch, dass der Salazar so nett war, allerdings handelte es sich dabei auch um die größte Nettigkeit, zu der er noch im Stande war. Er hatte sich vorgenommen, die Yihwa so gut zu behandeln, wie es nur möglich war. Sie hatte es irgendwo auch verdient. Selbst, wenn die meisten Mitglieder von Royal Crusade sie behandelten sie den letzten Dreck. Valerian tat es nicht, denn sie hatte ihn beeindruckt. Aber dennoch wollte er sich hin und wieder die Möglichkeit nicht entgegen lassen, sie ein wenig zu necken. So erblickte er, dass sie sich an die Stelle fasste, in welche er ihr die Bisswunde hinterlassen hatte. Und in seiner vampiristisch-charismatischen Art reagierte er darauf mit warmen Worten. "Da dir der Biss gefallen hat und dein Blut auch gut schmeckt... Wer weiß, vielleicht beiße ich dir nach dem erfolgreichen Abschluss der Quest zur Belohnung zusätzlich in die Lippe?... Gerade in den Lippen befand sich sehr viel Blut, das wusste der Vampir. So hätte die Yihwa ihr eigenes Blut ebenso schmecken können. Aber ihr müsste klar sein, das seine eigenen Lippen ihr dadurch unweigerlich nahe kommen würden und zumindest seine spitzen Vampirzähne dadurch erneut eine Hauptrolle spielen würden. Ob Eohl sich darüber im Klaren war? Valerian spielte nur zu gern mit den Möglichkeiten, er setzte zu gern charismatische Züge ein, um als Vampir umherzuschweifen. Doch eines war klar, er würde noch sehr viel Spaß auf dieser Quest haben, sowohl mit dem eigentlichen Ziel als auch mit Eohl selbst...
Es war doch sehr interessant zu hören, wie sich das Verständnis des Schicksals bei einer Person anhörte, die bereits einmal den Tod gefunden hatte. Valerian konnte es nicht wissen, aber dieses kleine Wort hatte für Eohl eine große Bedeutung. Sie blinzelte, ihre Augen fokussierten sich, während sie haargenau jeder Bewegung seiner Lippen folgte, jedem seiner Worte aufmerksam lauschte. „Anas... tassija...?“, murmelte sie, wiederholte den Namen, den er gesprochen hatte. Das war also die Person, die ihn getötet hatte? Bei siebzehn Stichen in die Brust wäre es wohl ein Wunder, wenn er überlebt hätte, auch wenn sich Eohl noch nicht so recht erklären konnte, wieso er jetzt noch hier vor ihr stand. Wie funktionierte der Untod? Bei Gin hatte sie es verstanden, ihr Herz war nicht tot, es war nur woanders, aber Vally... Der war gestorben, und er war hier. „Wie faszinierend...“ Neugierig trat sie näher an den Mann heran, legte ihre Finger an seine verstorbene Hand, strich sanft seinen Arm und seinen Hals hinauf, bis ihre Hand an seiner Wange lag und sie, dicht vor ihm, zu ihm aufsehen konnte. „Dein Schicksal... Es ist noch nicht vorbei, Valerian...“, wisperte sie, während sie tief in seine Augen blickte und ihre freie Hand an seine Brust legte. Auf diese kurze Distanz konnte sie sogar seinen Atem spüren. Selbst im Tod hatte er noch einen Atem. Ihre Augen schienen sanft zu leuchten in ihrem hellen Orange, während ihre Pupillen die seinen fixierten. „Ich kann es sehen...“
Die Zeit war nicht gnädig. Sie bewegte sich immer weiter, ob man wollte oder nicht. Ob man lebte oder starb, machte keinen Unterschied. Die Gefahr am Tod war es, von der Zeit zurückgelassen zu werden, liegen zu bleiben und in Vergessenheit zu geraten. Wer starb, konnte nichts mehr tun – das war die Natur dieser Welt. Doch wenn man tot war und doch weiterhin kämpfen und handeln konnte, dann war man noch immer fest im Griff des Schicksals, eine Spielfigur der Zeit, ob man sich dessen bewusst war oder nicht. Ob Valerian es glaubte oder nicht: Er war Teil einer Zukunft, die ohne ihn anders wäre. Die Zeit riss ihn mit sich. Der Tod allein war keine Erlösung.
„Hehe... ich verstehe nichts von Liebe. Ich weiß nicht, wie sich das anfühlt“, meinte sie amüsiert, während sie sich langsam wieder von ihm löste. „Aber ich vertraue jedem von euch Auserwählten mit meinem Glück und meiner Zukunft. Ihr könnt mich hintergehen, so viel ihr wollt, aber ich werde immer auf eurer Seite sein. Die Eohl, die du kennst, ist nicht weniger Sklave als du.“ Sie trat zwei Schritte rückwärts, verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken, während sie ihn betrachtete. In ihren Augen lagen Wertschätzung und Interesse, es tanzte aber auch ein schwer definierbares Licht darin. Gut passend zu der allgemein schwer zu deutenden Natur der Yihwa war unmöglich zu sagen, was hinter ihren großen Augen vor sich ging, aber ihre Faszination war mehr als glaubwürdig. In ihrer Haltung, ihrem Blick, ihrem Lächeln war deutlich zu sehen, dass der Salazar ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. „Auch Sklaven wie wir haben ein Schicksal zu erfüllen. Wir haben eine Zukunft, die sich auf uns verlässt. Vielleicht mehr als manch eine Person, die sich für einen Herrscher hält“, meinte sie ruhig und legte den Kopf schief. „Deine Zukunft ist wichtig, Val. Sei dir dessen bewusst. Ich bin gerne Teil davon... also ja. Wir sind ein Team, Val. Du und ich, wir können in den Schatten schaffen, was im Licht der Welt unmöglich wäre, hehe...“ Ohne weiteres Zögern streckte sie ihren Arm aus und nahm seine Hand, während sie ihm in die Augen blickte. Es war eine Ehre, von einem Auserwählten ein Angebot wie dieses zu erhalten, besonders wenn es ein Mörder war wie sie selbst. Selbstverständlich würde die Yihwa nicht einmal daran denken, es zu verneinen...
Das Einzige, was die beiden Crusader bisher noch nicht angepackt hatten, war ihr Auftrag. Ein Mensch war bereits tot und es war nicht ihr Ziel, ein anderer war gebissen worden und es war Teil des Teams. Ihre Zielperson ahnte nicht einmal, dass ihm überhaupt etwas passieren könnte, und die beiden Magier waren weder in seiner Nähe, noch hatten sie ein klares Bild davon, wo sie hin mussten. Glücklicherweise gewährte Valerien Eohl etwas Zeit, um sich halbwegs zu orientieren in dem Chaos, das im Inneren ihres Kopfes, in diesem ewigen Scherbenhaufen herrschte, auch wenn er gleichzeitig seine Aufmerksamkeit in andere Richtungen lenkte. Er wollte ihr etwas Neues zeigen? Aber das musste bis nach der Quest warten? Erst machte er sie neugierig, dann behielt er seine Informationen für sich, dabei wollte sie es doch wissen... Auch sein letzter Satz, das Angebot des Bisses, verwirrte sie mehr, als dass es etwas klarstellte. „In... die Lippe?“, wiederholte sie unsicher, legte einen Finger an ihre Unterlippe, während sich ihre Pupillen senkten, um darauf hinab zu blicken. Ein Biss klang schön, aber warum ausgerechnet in die Lippe? „Ähm... schmeckt das besser...?“ Gelegentlich war der Salazar doch ein verwirrender Mann, schwer zu durchschauen, schwer zu verstehen. Die Yihwa konnte sich nicht wirklich vorstellen, was er an ihren Lippen fand. Gin war mehr als glücklich damit gewesen, an ihrem Hals zu nuckeln... aber es machte wohl keinen Unterschied. Wenn er sie als Blutspender nutzen wollte, war die Stelle irrelevant. Sie würde gehorchen, so wie sie nun gehorchte. Wie sie sich jetzt fokussierte, um den rechten Weg einschlagen zu können. Mit einem Nicken bestätigte sie, als sich der Nebel in ihrem Kopf auflöste und die Erinnerung daran, was sie gerade machen wollten, zu ihr zurückkehrte. „Genau. Wir suchen Ludwig Bachmann“, erklärte sie, auch, um sich selbst den Namen wieder besser einzuprägen. „Ich weiß, wo er wohnt. Folge mir.“
Es war eine Überraschung, dass der wahre Name von Printsessa der jungen Yihwa nicht wirklich etwas sagte. Aber gut, sie war schließlich in der Gilde unter einem anderen Namen bekannt, aber das würde auch kein Problem sein, denn der Vampirlord würde seiner Teampartnerin dazu gerne reinen Wein einschenken. Wenn man denn so wollte, dann war Eohl für den Serienmörder so etwas wie ein Seelenbalsam geworden. Er genoss es, mit ihr zu sprechen, allgemein mit ihr zu kommunizieren, das lag aber nicht nur daran, dass sie auf einer Wellenlänge waren, das lag unter Anderem auch daran, dass die junge Assassinin mit ihrer Art wirklich viel bei dem Salazar erreichte. Ob es ihr nun bewusst wurde oder auch nicht, aber mit ihrer Art und Weise mit ihm umzugehen, mit ihm zu sprechen und ihn zu akzeptieren schaffte sie es, dass sich seine Emotionen in seinem Innersten wieder öffneten. Waren sie teilweise doch in seiner pechschwarzen Seele verschollen, so ergriffen sie die Initiative aufgrund des wirklich angenehmen Umgangs mit Eohl und wuchsen wieder aus dem Selbst des Salazar hervor. Seine Persönlichkeit begann dadurch, sich zu verändern, seine Persönlichkeit begann, wieder die zu werden, die er einst einmal war und das sollte sich zu überhaupt keinem Nachteil entwickeln. Zugegeben, es hatte auch etwas damit zu tun, dass Eohl in ihrer ganz speziellen Art und Weise auch ein wenig wie ein Fangirl von Valerian wirkte, da sie begeistert darüber gewesen ist, dass er ein 'wahrer' Crusader gewesen ist. Wobei sie ja selbst auch eine wahre Crusaderin ist, jedoch von allen nur als Fußabtreter missbraucht wurde, ein Aspekt, den der Vampir unbedingt verändern wollte. Ja, seine Persönlichkeitsveränderung zum Besseren hin hatte hier und da auch einen noch weiteren Effekt, aber dieser beinhaltete, dass es den Personen um ihn herum auch entsprechend gut gehen sollte. Schließlich wusste er ganz genau, was es bedeutete, wie der letzte Dreck behandelt zu werden und das wollte er einfach verhindern. Eohl hatte ihm selbst in der kurzen Zeit, in der sie jetzt unterwegs gewesen sind, so viel Gutes getan, dass er es auch nicht wollte, dass man ihr etwas Negatives tat, ganz egal von welcher Persönlichkeit das durchgeführt werden würde. Man konnte fast schon sagen, dass der Vampir in der Yihwa so etwas wie sein Wachobjekt sah, denn jeder vergaß, dass es sich bei ihr auch um eine junge Frau handelte, die auch über gewisse Emotionen verfügte. Und auch sie verdiente es, gut behandelt zu werden, selbst wenn sie es augenscheinlich mochte, nicht ganz so gut behandelt zu werden. Aber, sie hatte ja unter Anderem auch den Biss des Vampires über sich ergehen lassen und das sollte ja wohl auch etwas heißen. In jedem Fall war Valerian schwer beeindruckt von Eohl und dieses würde sich auch nicht mehr ändern. Sie hatte ihm gezeigt, dass es durchaus eine Lösung gibt für etwas, von dem man dachte, dass es eine ausweglose Situation gewesen wäre, aber sie konnte ihm den rechten Weg aufzeigen. Dementsprechend hatte sie mehr für ihn getan, als sie sich wahrscheinlich selbst bewusst war oder bewusst wurde.
"Anastassija Romanova. Du kennst sie, sie ist ebenfalls Mitglied von Royal Crusade. Jedoch nennt sie sich selbst dort oftmals nur Printsessa. Oder auch Nastja. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob du schon mit ihr zu tun hattest, aber ich bin mir dafür äußerst sicher, dass du sie kennst, und wenn es nur vom sehen oder hören ist." Sprach der Salazar mit völlig ruhiger Stimme, beobachtete aber die Gestiken, welche die junge Yihwa da mit seinem Oberkörper vollführte. Augenscheinlich war sie fasziniert davon, dass er noch vor ihr stand und atmete, obwohl er bereits einmal verstorben war. Ja, es ist schon merkwürdig, aber er gehörte einem untoten Volk an, einem Volk, welchem man erst beiwohnen konnte, wenn man seine Lebzeiten bereits hinter sich gehabt hatte. "Ich fasziniere dich?" Fragte der Vampirlord mit ruhiger und sanfter Stimmlage, er lies Eohl gerne gewähren bei dem, was sie tat, sie hatte schließlich auch etwas über sich ergeben lassen müssen, seinen Biss, dem Aufsaugen und Trinken ihres Blutes. Da war es nur selbstverständlich, dass der Salazar sie generell gewähren und sie seinen Körper oder seine Haut untersuchen lies. Sein Schicksal war noch nicht vorbei? Ein interessanter Ansatz, sicherlich war sein Schicksal des lebendigen Valerian einst vorbei, aber das Schicksal des Vampirlordes Valerian? Jenes war an die Gilde und dessen Mitglieder gebunden und gehörte damit zum Teil auch Eohl. "Mein Schicksal ist mit der Gilde verpflochten. Also ist es zum Teil auch in deinen Händen. Und da ist es auch sehr gut aufgehoben." Mit diesem Satz wurde Eohl ja beinahe geadelt, es war eines der größten Lobe, die der Salazar hätte aussprechen können.
"Es ist eine merkwürdige Angelegenheit, Eohl. Wenn man denkt, man wird geliebt, sollte man meinen, es ginge einem gut. Nicht, dass man eine Messerklinge mehrfach in die Brust gerammt bekommt." Sprach der Salazar, ehe er nun seine Oberbekleidung ein wenig lockerte und etwas weitete, sodass er Eohl seine nackte Brust hatte zeigen können. Diese war von Narben nur so übersäht, unzählige, kleine, mittellange und lange Narben. Es gab kaum eine Stelle, die narbenfrei war. Doch auch in mitten seines Brustbeines waren einige kleinere Narben, welche sich als Löcher herausstellten. Es waren die Stellen, in welche damals das Messer eindrang. Eine Stelle, direkt oberhalb seines Herzens war dabei besonders dick, denn es war die Einstichstelle, die ihn letztendlich getötet hatte, weil sie seinen Herzbeutel irreversiebel verletzt hatte. "Siehst du? All diese Narben sind erst nach meinem Tod entstanden. Erst, seitdem ich ein Vampir bin, trage ich diese mit mir herum. Mein ganzer Körper ist davon übersäht, von Kopf bis Fuß, wenn man so will. Wenn du sie näher betrachten möchtest, hast du meine Erlaubnis, ich werde nichts dagegen tun." Der Salazar selbst zeigte sich Eohl gegenüber etwas aufgeschlossener, etwas befreiter, da er ihren Worten Glauben schenkte und er begonnen hatte, ihr zu vertrauen. Irgendwie hatte er es im Gefühl, dass er ihr wirklich hatte vertrauen können. "Auch dir gehört mein Vertrauen, junge Yihwa. Dein Blick mir gegenüber zeigt eine gewisse Faszination und Aufrichtigkeit, deshalb bin ich überzeugt davon, dass du dieses Vertrauen auch wertschätzen wirst. Deshalb Eohl, deshalb bin ich froh, dass du zur Gilde gehörst und ich dich kennen gelernt habe. Ab sofort nimmst du einen besonderen Stellenwert für mich ein." In der Tat, Eohl war die erste Frau, welcher der Salazar wieder begann, zu vertrauen und das war das größte Kompliment, was er hätte aussprechen können. Eine Steigerung davon wäre fast nicht mehr möglich gewesen. "Gibt es also noch eine Eohl, die ich noch nicht kennen gelernt habe? Falls dem so ist, wäre es möglich, dass ich diese auch kennen lernen dürfte? Schließlich faszinierst du mich genauso, wie ich dich fasziniere." Und auch das war die absolute Wahrheit. Denn der Salazar begann wirklich, sehr stark fasziniert von der Yihwa zu sein und würde nur zu gerne wissen, ob es noch eine andere Seite an ihr gab und falls ja, was es mit dieser auf sich hatte.
Mit ihrer Zustimmung erreichte sie tatsächlich, dass die Emotion Freude wieder aus Valerians Inneren zum Vorschein kam, denn er begann plötzlich zu lächeln. Selbst, wenn er dieses noch nicht wirklich bewusst tat, zeigte sein Unterbewusstsein diese Reaktion und er freute sich darüber, dass Eohl tatsächlich ja dazu gesagt hatte, mit ihm absofort ein Team zu bilden. Dahingehend hatte der Salazar wirklich wahnsinniges Glück. "Dann werfen wir ab heute nur noch einen einzigen, großen Schatten. Da, wo Eohl Yihwa sein wird, wird auch Valerian Salazar sein und umgekehrt. Wir werden das Licht der Welt mit den Schatten überziehen und ihnen unseren persönlichen Stempel aufdrücken. Als gemeinsames Team, also unschlagbares Duo. Als gleichberechtigte Partner." Als Eohl seine Hand genommen und ihre Vereinbarung damit hatte Realität werden lassen, zog der Salazar sie leicht zu sich und drückte sie in eine Umarmung. So drückte er seine Teampartnerin an seinen Oberkörper, der kuroiserweise dennoch Wärme ausstrahlte und legte eine Hand auf ihren Nacken überhalb ihrer Haare. So befand sich ihr Kopf nun an seiner Schulter, sie war gerade gefangen in der Umarmung des Vampirs. "Ich danke dir, dass du zugestimmt hast. Das ist wirklich wichtig für mich.." Murmelte der Vampirlord der Assasinin ins Ohr. So verharrte er mit ihr für eine kurze Zeit, ehe er sie dann wieder los lies und sie mit seinen Seelenspiegeln fixierte.
"Lippen werden grundsätzlich mit sehr viel Blut versorgt, weil sich darin sehr vile Nervenbahnen und Nervenzellen verbergen. Deswegen ist es auch sehr leicht, selbst durch einen leichten Kratzer an der Lippe sofort zu bluten. Es schmeckt zwar nicht besser, aber es ist eben jede Menge frisches Blut dort vorhanden." Klärte der Salazar Eohl gerne auf. Aber jetzt hieß es wirklich, sich auf die Quest zu konzentrieren. Denn darum hatten sie sich jetzt in den letzten paar Minuten wirklich nicht gekümmert, aber das war auch kein Problem, denn das würden sie sowieso noch schaffen, problemlos. Sie waren ja ein Team. Und sie würden auch ein gutes Team werden. Nach kurzer Zeit schien es so, als würde Eohl sich auch an die Zielperson erinnern. Sehr gut. Das bestätigte Valerian auch nur, dass er recht damit hatte, sein vollstes Vertrauen in Eohl zu setzen. Sie hatte wirklich sehr viel Potenzial. "Ludwig Bachmann, alles klar." Bestätigte der Vampir den Namen der Zielperson und er machte sich ohne Umschweife auf, seiner Teamkameradin zu folgen...
„Oooh, du meinst Prinny!“, nickte Eohl mit leuchtenden Augen. Ja, Printsessa, das sagte ihr etwas. Sie war kein Mensch, mit dem die Yihwa schon gesprochen hätte, aber sie gehörte zu den vielen Personen, die sie im Hauptgebäude der Gilde beobachtet hatte. Ihren Namen konnte sie aufschnappen, ein wenig darüber, wer sie war und wie sie aussah. Eohl war aufmerksamer als die Meisten vermuteten, aber selbst sie konnte nicht Alles über Jeden wissen, so gerne sie auch würde. Dass Valerian eine Verbindung zu dieser Frau hatte, das war ihr aber bewusst. Nur der Name Anastassija... nein, der hatte bei ihr überhaupt nicht geläutet. „Das ist die große Hübsche, die mit den blonden Haaren, nicht? Ich mag ihre Kleider, ehee...“ Optisch war sie sehr ansprechend. Sie hatte auch etwas an sich, das Eohl anzog, auch wenn die Yihwa nicht so recht sagen konnte, was das war. Eine Gelegenheit, ihr nahe zu kommen, hatte sie allerdings noch nicht gehabt. In seltenen Fällen hatte Eohl das Glück gehabt, Ziel ihres Spottes zu werden, doch davon abgesehen wurde sie gestraft von Indifferenz, als würde Prinny sie überhaupt nicht als Existenz wahrnehmen, die eine Welt mit ihr teilte. Das lag wohl an dem Wertunterschied zwischen einer so perfekten Auserwählten und einer bedeutungslosen Sklavin...
Ein noch angenehmeres Gefühl als die Beleidigung einer Crusaderin war die Tatsache, dass Valerian ihre Berührungen nicht zurück wies, im Gegenteil, er schien sie frei an seinem Körper gewähren zu lassen, was Eohls Herz zum Schlagen brachte und dafür sorgte, dass ihr aufgeregter Atem deutlich hörbarer und, hier draußen in der Kälte, sichtbarer wurde. Er wagte es sogar, sich ihr in der verschneiten Stadt noch weiter zu offenbaren, seine Brust freizulegen, damit sich ihre kühlen Handschuhe an seine nackte Haut legen konnten. Sie nutzte die Gelegenheit, sah mit neugierigen Augen und einem sanften Lächeln seine Narben an, während ihre Fingerspitzen darüber strichen. „Ich mag es, Menschen eine Klinge in die Brust zu stoßen...“, murmelte sie, auch wenn das vielleicht nicht die Art Aufmunterung war, die er suchte, als er mit ihr über das Thema sprach. „Diese Narben... sind so schön... Hehe! Denkst du, das hätte anders ausgesehen, wenn ich es gewesen wäre, die dich getötet hat?“ Der Gedanke hatte etwas sehr Angenehmes an sich, etwas Beruhigendes. Wie es wohl wäre, wenn sie jemanden ermordete und der einfach als Leiche weiterlebte? Wie oft sie so eine Person wohl töten konnte? Sich leicht über die dunklen Lippen leckend dachte Eohl über das Gefühl aus, verspürte das Verlangen, es auszuprobieren, auch wenn sie kein passendes Testobjekt dafür hatte. Jemand wie Valerian war für dieses Risiko zweifellos zu wichtig. „Mmh... ich hätte irgendwann gern meine eigene lebende Leiche...“ Ihre Art zu sprechen war seltsam wie immer, und anscheinend fiel dem Salazar an ihren Worten etwas auf. „Eh?“ Überrascht blinzelte die Grünhaarige. Er war aufmerksam, das musste sie ihm lassen. Die meisten Menschen taten ihre Art, über sich selbst zu sprechen, einfach als Teil ihrer wirren Wortwahl ab. Vor Vally hatte es eigentlich nur Thana hinterfragt. „Oh... nein. Entschuldige, Val, aber hier und jetzt gibt es nur eine einzige Eohl. Es gibt... nur mich.“ Mit enttäuschtem Blick sah sie zu Boden, wagte es nicht, seinen Augen zu begegnen. Er freute sich sicher nicht über eine so unglückliche Nachricht. Wer war schon zufrieden mit dieser Version von ihr? „Die Eohl der Vergangenheit... und die Eohl der Zukunft... Sie existieren nicht. Nicht jetzt. Ich bin allein...“
Es war herzerwärmend, von einem Auserwählten als Partnerin anerkannt zu werden. „Ich bin es nicht gewohnt, selbst Schatten zu werfen“, gab Eohl zu. Im Normalfall war sie selbst der Schatten, eine Kreatur, die nur an den Füßen größerer Figuren zu existieren vermochte. Kein Wunder also, dass niemand sie zu bemerkte, oder dass in den Fällen, in denen man sie tatsächlich entdeckte, sie nicht als menschliches Wesen gesehen oder behandelt wurde. Mit einem Kichern nickte sie dem Vampir zu. „Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich mich gelegentlich in deinem Schatten verberge... Oh Graf der Nacht.“ Ob er ihre Klinge brauchte, sich an ihrem Blut bediente oder sie auch mal als die Person nutzen wollte, die selbst den Schatten warf, die Yihwa freute sich auf die Gelegenheit, an seiner Seite zu kämpfen gegen diese Welt, die so grausam sein konnte. Ob er ihrer Mission wohl dienlich war? Ob sie gemeinsam die Zukunft auf der richtigen Schiene halten konnten? Er war ein Mitglied von Royal Crusade, also musste er zu jenen gehören, die das wahre Schicksal zu schaffen vermochten. Ihre Hand ausstreckend hielt Eohl ihre Handfläche nach oben, sodass sich über ihr langsam ein kleines, viereckiges Spiegelfragment bildete. Demonstrativ hielt sie den kleinen Spiegel zwischen sich und Valerian, während sich langsam die Finger ihrer freien Hand daran legten... und das Fragment in zwei perfekte, saubere Hälften teilten. In der Mitte zerbrochen, ohne einen Hinweis darauf, das je mehr davon bestanden habe. Mit einem Blick tief in seine Augen hielt Eohl dem Salazar das rechte Stück des Spiegels hin. „Hier, bitte“, meinte sie ruhig, darauf wartend, dass er ihr Geschenk entgegen nahm. „Dieses Stück wird mir erlauben, jederzeit Kontakt zu dir zu finden, selbst wenn wir weit voneinander entfernt sind. Es ist ein Symbol unserer Partnerschaft... unserer Verbindung. Ich hoffe sehr, du wirst es nicht verlieren.“ Sie wollte nicht zu viele dieser Geschenke herstellen, denn Eohl hatte diesen Zauber für eine bestimmte Person erlernt. Er war ihr im Traum erschienen, das hier war die erste Anwendung in der echten Welt, und doch wusste sie, dass es funktionieren würde. Ein Testlauf war nicht notwendig. „Im Gegenzug für unsere uneingeschränkte Gemeinschaft... bitte ich dich nur um eines“, wisperte sie, eine gewisse Melancholie in ihrem Blick. „Unsere Schicksale mögen in Royal Crusade liegen... doch nicht alle Crusader arbeiten auf das gleiche Ziel hin. Ich habe in letzter Zeit... gelegentlich... ein ungutes Gefühl...“, murmelte sie, ehe sie den Kopf schüttelte. „Sollten die Crusader nicht alle an einem Strang ziehen... dann hoffe ich, dass du auf der gleichen Seite kämpfst, die meine Zukunft verteidigt. Als mein Partner... Ich will nie dein Feind sein müssen, Valerian.“
Long-Distance Transfer TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Reflection Transfer BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Anwender ein viereckiges Spiegelfragment und bricht dieses in zwei Teile. Wenn er eines dieser zwei Fragmente berührt, kann er den Zauber Reflection Transfer zu vollen Kosten wirken, um zwischen den beiden Fragmenten unabhängig von Distanz eine optische Verbindung herzustellen, sodass beide Seiten sehen können, was die jeweils andere reflektiert. Dieser Effekt wird im Allgemeinen genutzt, um jemandem eine Scherbe an den Körper zu heften und so anhand der Umgebung einzuschätzen, wo sich die Person befindet. Alternativ kann auch der Zauber Reflection Connect verwendet werden, sodass auch Geräusche durch den Spiegel dringen. In dem Fall eignet sich das Fragment gut zur Kommunikation, kann aber nicht zur Teleportation genutzt werden. Das Fragment kann mit geringem Kraftaufwand zerstört werden.
Beherrschung:
Willenskraft Level 7: Statt insgesamt zwei kann man nun insgesamt vier verbundene Fragmente erschaffen. Reflection Transfer bzw. Reflection Connect beeinflusst dabei immer alle Fragmente. Es ist nicht möglich, nur einen Anteil der Fragmente zu verbinden.
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Was war das? Hörte sich das etwa gerade nach einer Vertrauenssache an? War es wirklich so, dass Eohl dem Vampir ihr absolutes Vertrauen aussprach? Ein Vertrauen, das weitaus mehr damit zu tun hatte, als es nur in seiner Person als Crusader beinhaltete? Vertraute Eohl etwa der Person Valerian Salazar und nicht nur dem Crusader Valerian Salazar? Falls es so wäre, dann hätte Eohl dem Mörder damit eine gewaltige Freude gemacht. Ja in der Tat, denn es ist für ihn nicht leicht, durch ein Leben zu gehen, welches gespickt ist von Problemen, aber in welchem man eigentlich auch keinen Halt hatte, weil es so gut wie keine Verbündeten hatte, so gut wie keine Freunde, die sich um seine Belange kümmerten. Einzig und allein Raziel stand an seiner Seite, jener Wendigo, den er einst aus mit aus seinem Verlies befreit hatte. Nur er und auch wirklich nur er hatte eine Verbindung zum Salazar, weshalb es für ihn mehr als nur gut tat, zu merken, dass es auch in Eohl weine weitere Person gab, die ihm langsam aber sicher wichtig wurde. Denn sie erinnerte ihn so ziemlich an sich selbst, er hatte den Gedankengang, dass er sich schützend vor sie stellen musste, in seinem Kopf entwickelt und dies würde er auch so beibehalten. Die Yihwa wusste es vermutlich noch nicht, aber sie sorgte gerade dafür, das jede einzelne seiner Emotioenne zurück ins Leben kehrten und sie den Salazar wieder zu einer wahren Persönlichkeit machten. Er hatte sich ja bereits vor einiger Zeit als Vampirlord einen eigenen Titel gegeben, schließlich gab es außer ihm selbst keinen männlichen Vampir, er hatte zumindest noch von keinem gehört, also war es dahingehend nur sehr legitim, dass er sich selbst mit solch einem Titel ausstattete. Aber auch sein Beiname, der Graf der Nacht war eine schöne Sache, die er selbstverständlich nicht ablegen würde. Denn dafür hatte er mit diesem Beinamen schon zu viel erreicht, dafür war er mit diesem Beinamen schon viel zu bekannt. Wenn man das jetzt aber auch so betrachtetem dann wurde einem recht schnell klar, dass der Vampir seinerseits eine relativ interessante Persönlichkeit entwickelte, welche ihn selbst in die Verbindung mit anderen Personen setzte und es somit als unvermeidbar galt, sich mit ihm auseinandersetzen zu müssen. Die jungr Yihwa aber hatte es geschafft, sich in sein Interesse zu arbeiten und dafür sollte sie auch immer belohnt sein. Denn der Salazar hatte absolut keine Absichten, ihr etwas Negatives zu tun, weswegen er sich auch darum kümmern wollte, sein allgemeines Verhältnis zu der jungen Dame auch nur irgendwie zu verbessern. Es gab da so einen Begriff, einen Term, ein Fachwort, welches man dafür benutzen konnte, wonach es ihm selbst strebte, wenn er die Grünhaarige sah. - Freundschaft. Warum eigentlich nicht? Unmöglich wäre es zumindest nicht gewesen. Der Graf der Nacht wollte wirklich mit der talentierten Assasinin befreundet sein, das wäre ein Unterfangen, was für ihn wirklich eine sehr schöne Nachricht wäre. Nicht nur, dass es sich bei den beiden um ein Team handeln würde, nein, sie wären auch gute Freunde, etwas, was noch sehr viel entscheidender und sehr viel wichtiger wäre.
Etwas überrascht reagierte der Salazar, als Eohl auch seine ehemalige Herrscherin mit einem Spitznamen versah, aber das war auch wirklich niedlich, machte das Eohl doch auch irgendwie aus. "Es überrascht mich ehrlich gesagt nicht, dass du sie kennst. Findest du es nicht ein wenig merkwürdig, das sie es war, die mich getötet und zum Vampir gemacht hat? Denn, sie ist ebenfalls eine Vampirin. Nachdem sie mich getötet hatte und mir bei der Widerauferstehung half, war ich wieder Gefangen im Trott, ein Bediensteter zu sein. Nur dieses Mal bis in die Unendlichkeit. Aber, das war mal." Irgendwo konnte der Vampirlord seine eigene Abscheu erkennen, dass er nicht viel früher hätte auf seinen unbegusamen Willen schauen und hören sollen. Schließlich war die Unbeugsamkeit des Willens seine größte Stärke und selbst dann noch, seit er als untoter Vampir noch so sehr durch die Welt lief. Nichts und niemand konnte seinen Willen untergraben, wenn man so wollte war dies wirklich die größte Waffe, über die der Graf der Nacht verfügte. Denn sein unbeugsamer Wille hatte ihn schon immer in einer jeden Situation unterstützend zur Seite gestanden, sein unbeugsamer Wille verriet ihm auch in jeder Situation, was die richtige Entscheidung war. Sein unbeugsamer Wille sorgte dafür, dass man ihn nicht von seiner Meinung hätte abbringen können, ganz egal, was auch immer man mit ihm versuchte. Selbst Folter hielt er stand, das bewiesen seine zahlreichen Narben am gesamten Körper.
Als wandelbarer Untoter störte es den Mörder wirklich nicht, dass er einen Teil von sich selbst entblößte, nur um der Yihwa zu zeigen, was er gemeint hatte. Diese Narben, vor allem die Großen, welche sich über seinen gesamten Körper erstreckten, warne so etwas wie die Geißel, die dafür sorgten, dass sein eigener Körper nie wieder als Schön bezeichnet werden würde, dafür wurde er von diesen zu sehr entstellt. So spürte der Graf der Nacht auch die Berührungen über seinen Narben, gerade als Eohl mit ihren Fingerspitzen darüber strich. Er bleib jedoch ruhig und lies sie gewähren, es war ja auch kein Problem. Und wenn die junge Grünhaarige sich freute, umso perfekter. Sie sollte sich freuen, die sollte glücklich sein. Valerian nahm jedoch zur Kenntnis, dass auch sie es mochte, Anderen die Klinge durch die Brust zu rammen. "Ich mag es auch. Es gibt kaum etwas angenehmeres, als für den Tod einer Zielperson zu sorgen. Still und heimlich, ohne aufzufallen." Damit kam er auch auf ihre Art und Weise des Tötens zu sprechen, welche er deswegen hervorhob, weil er sie damit lobte. "Wenn du mich getötet hättest, wäre es nur eine einzige Narbe gewesen. Du benötigst keinen zweiten Stich, du tötest perfekt. Das unterscheidet dich als wahren Profi von Stümpern. Hättest wirklich du mich getötet, wäre es ehne Ehre für mich gewesen." Es stimmte ja auch, denn Valerian schätzte die Art wie sie tötete, da er selbst davon noch immer etwas hatte lernen können. Denn manchmal benötigte selbst er mehr als einen Stich zum töten, was ihn jedoch selbst zum Stümper machte. Aber das er auch sich selbst mit dieser Aussage meinte, musste er Eohl jetzt nicht unbedingt mitteilen.
War es so verwunderlich, dass er ihren Worten zuhörte? Das er ihr Gehör schenkte und in einem Gespräch etwas hinterfragte, weil es ihn interessierte? Das war etwas vollkommen normales und gerade weil es um Eohl selbst ging, wollte er es nun einmal auch wissen. Dennoch reagierte Eohl augenscheinlich traurig und blickte ihm nicht in die Augen. Doch, nicht mit dem Grafen der Nacht. Als charismatischer Vampir hatte auch er seine Möglichkeiten, jemandem womöglich den Kopf zu verdrehen, aber das war ja wieder etwas Anderes. Er legte jedenfalls sanft zwei Finger unter das Kinn seiner Partnerin und drückte dieses sanft in die Höhe, sodass sie in seine Seelenspiegel blicken musste, unweigerlich. "Ganz egal, was dir geschehen ist oder was dir widerfahren ist. Ganz egal, was auch immer sein wird. Du selbst bist die Eohl, die ich kennen gelernt habe und die ich mag. Vergiss das niemals." Kurz stoppte der Salazar, nur um ihr intensiv in die Augen zu blicken, tief, äußerst tief. "Solange ich da bin, solange es mich gibt, wirst du nicht mehr alleine sein. Die Eohl der Vergangenheit, die Eohl der Gegenwart, aber auch die Eohl der Zukunft haben eine Gemeinsamkeit. Mich zum Freund. Du bist dein personifiziertes selbst, also bist du es, die mich zum Freund hat. Du wirst nicht mehr allein sein, nicht mehr in der Gilde, nicht mehr außerhalb, nirgendwo. Immer, zu jeder Zeit, kannst du zu mir kommen. Wir verbringen Zeit. Wir sind ein Duo, ein Team, zwei Partner. Wir sind Freunde." Wie da selbst sein altes Ich gerade aus ihm gesprochen hatte, welches die Yihwa ja wiedererweckt hatte. Aber es stimmte, sie war wirklich nicht mehr allein. Solange er da war und als Untoter würde er immer da sein, hatte sie in ihm einen Freund gefunden, welcher immer an ihrer Seite stand.
"Solange ich dich an meiner Seite weiß, als Kameradin, als Teampartnerin, als Verbündete, wird mich niemals etwas stören. Du kannst es dir so lange in meinem Schatten bequem machen, wie du es dir wünschst." Schlussendlich lies der Salazar ihr Kinn wieder los und blieb dennoch dicht bei ihr stehen, um seinen ganzen Worten damit auch Nachdruck zu verleihen, denn er hatte es wirklich ernst gemeint. Eohl begann, ihm etwas zu bedeuten, ihm wichtig zu werden und das sollte sie auch selbst mitbekommen. Das sie seinen Rufnamen verwendete, brachte den Mörder zum Lächeln. Entspannt nickte der Vampirlord einfach dazu. Aber dann, ganz plötzlich setzte sie ihre Lost Magic ein und erschuf ein Spiegelfragment, welches... Welches für ihn bestimmt war? Bekam der Vampirlord hier gerade etwa ein Geschenk? Verwundert blickte der Mörder drein. So etwas hatte er bisher noch nie erlebt, Geschenke waren nun wirklich etwas, woran er sich selbst nicht erinnern kann, mal so etwas bekommen zu haben. Entsprechend fiel auch seine Reaktion aus, perplex. "D-Danke..." Mehr war er nicht dazu imstande, zu entgegnen, zu groß war die Verwunderung darüber. Diese kleine Geste freute den Mörder aber wirklich sehr, es war letztendlich etwas völlig banales, aber Eohl hatte ihm damit wirklich eine große Freude gemacht. "Vielen Dank, Eohl. Ich werde dieses Spiegelfragment in Ehren halten und mit größter Vorsicht behandeln. Ich werde stolz darauf warten, dass du damit Kontakt zu mir finden wirst. Und ich werde dieses Fragment niemals irgendjemanden auch nur berühren lassen." Eohl konnte an den leuchtenden Seelenspiegeln des Serienmörders erkennen, dass er sich wirklich darüber freute. Einige Minuten betrachtete er dieses Geschenk, in seinen Augen stand nur eines geschrieben: Dankbarkeit. Dann aber wurde er aufmerksam, als sie ihn wiederum um etwas bat. Er sollte auf ihrer Seite stehen, ganz egal, was auch immer geschah. Doch für Valerian eine Selbstverständlichkeit. Urplötzlich berührte der Salazar sanft ihre Hand und hielt sie fest. Dabei schaute er ihr erneut in ihre Seelenspiegel.
"Selbst ich habe ein persönliches Ziel. Aber, du kannst dir über eine Sache sicher sein. Wenn es wirklich jemals dazu kommen sollte, dass ich mich entscheiden müsste, völlig unabhängig davon, worum es gehen würde, dann wähle ich die Seite, auf der du auch stehst. Denn ganz egal was passiert, ich werde stehts auf deiner Seite stehen. Ich werde niemals gegen dich agieren." Jetzt zog er mit seinen Reißzähnen plötzlich seinen Handschuh aus und spuckte diesen zu Boden. Dann legte er seine bloße Hand gegen die Wange der Grünhaarigen. Jetzt sollte sie ganz ohne Begrenzung durch einen Handschuh spüren, was er da tat. "Du wirst mir wichtig, Eohl. Als dein Partner, als dein Kamerad, als dein Verbündeter, aber auch als ein Freund, glaube mir eines, wir werden niemals Feinde sein oder Feinde werden. Darauf gebe ich dir mein Wort, darauf gebe ich dir ein Versprechen. Das Versprechen des Valerian Salazar, deines Partners, der hier jetzt vor dir steht." Der Vampirlord meinte dies wirklich ernst und er hoffte auch, dass Eohl ihm ihrerseits ebenfalls dieses Versprechen geben würde, was versicherte, das sie grundsätzlich nur auf einer gemeinsamen Seite stehen würden. Kurz darauf, noch immer war die Kleidung des Salazar geweitet und seine nackte Brust war zu sehen. Ein leichtes Lächeln zeigte sich. "Vielleicht möchtest du mir ja auch eine Narbe verpassen? Eine Narbe, die ich immer mit mir herumtragen werde? Du wünschst dir deine eigene, lebende Leiche? Hiermit hast du sie gefunden." Es stellte sich jetzt bloß die Frage, was zum Henker meinte der Vampirlord damit? Wie konnte man seine letzte Aussage richtig verstehen? Inwiefern meinte der Graf der Nacht es so, dass sie ihre eigene lebende Leiche gefunden hatte? Das er sich selbst damit meinte, war offensichtlich. Aber, wie würde Eohl wohl darauf reagieren? Eines stand jedoch fest, sie waren Partner und das würde niemals irgendjemand ändern können. Dafür stand der Graf der Nacht ein.
Ob sie es merkwürdig fand, dass Prinny Valerian getötet hatte? „Nö.“ Eohl blinzelte verdutzt. Das Töten war eine absolute Selbstverständlichkeit und auch, wenn es immer eine Schande war, einen Auserwählten zu verlieren, wurden auch Crusader gelegentlich zum Opfer. „Wenn ich jemanden zu einer lebenden Leiche machen könnte, würde ich es auch tun wollen. Wenigstens einmal. Das ist echt beeindruckend!“ Die Gefühle, die der Graf der Nacht äußerten, waren mehr, als sie verstehen konnte. Gerade ein Mensch, dem man die Loyalität geschworen hatte, hatte alles Recht dazu, den eigenen Tod herbeizuführen und wieder zu korrigieren. Es zeigte sich in ihrem eigenen Verhalten, in ihrer absoluten Akzeptanz, nein, ihrer Freude darüber, von ihren Gildenmitgliedern verbal und physisch grausam behandelt zu werden. Genauso machte es Spaß, Menschen zu erstechen, das sah er ja genau wie sie. Wieso also war es so unglaubwürdig, dass jemand, den man liebte, einem das Leben nahm... und es dann wieder zurückgab? „Stimmt aber... ich hätte vermutlich einen Schnitt gelassen“, nickte Eohl nachdenklich. Da hatte Valerian Recht. Sie vermied es, unnötig zu attackieren, vor Allem, wenn das Ziel bereits tot war. Es gab keinen Grund dazu und Befriedigung zog sie auch nicht daraus. „Ich bevorzuge es, den Hals abzutrennen... Das ist er zuverlässigste Weg, zu töten. Meinst du, du hättest auch ohne Hals noch ein Vampir werden können?“
Ihre Freude darüber, mit Valerian ein Team zu bilden und von ihm sogar als Freundin bezeichnet zu werden, stand Eohl ins Gesicht geschrieben. Sie hatte wohl auch deutlich ausgedrückt, was ihr diese Form der Anerkennung bedeutete. Damit hatte sie schon zwei in der Gilde! Eine Zweckgemeinschaft, wie sie sie mit Ren und Alexios ausgemacht hatte, hätte die Yihwa ebenfalls erfreut, aber als Freundin bezeichnet zu werden, fühlte sich doch anders an. Dementsprechend konnte sie ein Kichern und eine gewisse Röte in ihren Wangen nicht vermeiden. So lieb waren die Meisten nicht zu ihr. Als Zeichen dessen, dass auch sie sich darauf festlegte, diese Bindung zu akzeptieren und zu stützen, gab sie ihm einen Kontaktspiegel – den einzigen Weg, den sie kannte, selbst mehrere Städte voneinander entfernt noch miteinander sprechen zu können. Natürlich war sie die Einzige, die diese Art Kontakt diktieren konnte, Valerian konnte nicht den Zauber wirken, um die beiden Scherben wieder miteinander in Verbindung treten zu lassen. Dennoch... Wer sie kannte, der wusste, dass Eohl niemand war, der Aufmerksamkeit verstreichen ließ. Wenn ihr erst einmal jemand die Tür öffnete, wie Val es eben getan hatte, dann würde sie niemals wieder zulassen, die sie sich schloss. Sie klammerte sich an andere, nutzte jede Gelegenheit, um sich ihrer andauernden Treue zu versichern. Noch ahnte der Salazar nicht, wie häufig er Anrufe von ihr auf der kleinen Scherbe erhalten würde. Hoffentlich war er nicht allzu schnell genervt von ihr...
„Ehehe... niemals Feinde. Niemals Feinde“, wiederholte die Yihwa glücklich die Worte, die ihr Partner gesprochen hatten, während sie durch die Straßen von Crocus Town schritten auf dem Weg zum Hause ihres Opfers. Schon ein paar Mal hatte Valerian es gesagt: Es war lange an der Zeit, ihren Auftrag zu erfüllen. So gerne Eohl auch ewig mit ihm über ihre Zukunft gesprochen hätten, wäre es eine Schande für ihre Gilde, wenn zwei ihrer besten Auftragsmörder es verpassten, einem Opfer das Leben auszuhauchen. „Das Einzige, was ich brauche, ist es, dich an meiner Seite zu wissen. Der Verlust wäre zu groß, wenn ich dein Herz durchsteche und du doch nicht weiterleben solltest“, hatte sie ihm recht deutlich gesagt, als er sie aufgefordert hatte, ihm eine Narbe zuzufügen. „Und eine Narbe an einer Stelle, die nicht tödlich ist, hat absolut nicht die gleiche Bedeutung...“ Vielleicht fand sie ja jemand anderen, bei dem das Herz zu durchstechen eine realistische Option war. Am Besten jemand, der nicht zu Royal Crusade gehörte... Vielleicht jemand, der die Gelegenheit, ihr ewige Treue zu schwören, ausgeschlagen hatte. Ob es so jemanden wohl gab? Ein dünnes, düsteres Lächeln zeigte sich auf Eohls Lippen ab, als sie aufsah zu dem Gebäude vor ihr. „Da! Da sind wir!“, lachte sie fröhlich und legte ihre Hand auf Valerians Schulter. „Das Haus... Bachmanns Haus.“
Es war schön zu sehen, wie sich das frisch gebildete Team immer besser verstand und immer mehr auf die gegenseitigen Wünsche und Bedürfnisse einging. Für den charismatischen Vampirlord war es nur mehr als klar gewesen, dass er immer auf der Seite von Eohl stehen würde. Sie hatte ihm das Zeichen gegeben, dass sie immer eine loyale Kameradin und Partnerin sein würde, also warum sollte er dann einen Grund finden, sich gegen sie zu stellen? Nun wusste der Vampir schon über eine Sache bescheid, die ihm mehr als nur wichtig gewesen war. Neben Eohl, die nun immer an seiner Seite stand, hatte er auch die Loyalität von Raziel auf seiner Seite, da der Wendigo ja auch mit von ihm aus seiner misslichen Lage befreit worden war. Und die Kombination aus Eohl und Raziel an seiner Seite zu wissen, war wirklich ein Gedanke, der sich wirklich äußerst gut anfühlte. Denn für den Serienmörder war damit klar, das die Zeit, die er in Einsamkeit verbringen musste, da er gefesselt war von dieser Hölle als Bediensteter, nun langsam das Ende eingeläutet hatte. Mit dem Erwerb der Darkwood Manor und dem Aufbau von gegenwärtigen Kameradschaften oder Beziehungen zu anderen Crusadern war der Vampir in der Lage, sein eigenes Netzwerk aufzubauen, welches ihm erlaubte, sich ganz langsam in Freiheit zu bewegen und sich ganz langsam in einer Philisophie widerzufinden, in welcher er sich in einer besseren Rolle positionierte. So hatte er schon für das Wohl des Wendigos gesorgt, dem er versuchte, so viele Freiheiten zu lassen wie möglich, wenn er es denn nicht übertrieb, aber nun auch das Wohl der Yihwa dazu, von der er nicht wollte, dass sie von anderen Personen so schlecht behandelt wurde. Dahingehend war es ihm wichtig, dass er sie in eine Situation brachte, bei der auch sie endlich mehr Gerechtigkeit gegenüber ihrer Person verspüren konnte, denn sie hatte es nun einmal eindeutig verdient, viel besser behandelt zu werden als das, was die meisten Crusader und diese elendigen Obrigkeiten im Moment mit ihr abzogen. Denn Eohl war eine Person, die wirklich sehr viel Charakter hatte, die wirklich sehr viel Charisma besaß und die auch sehr viel Charme besaß, den sie auch ausstrahlte, vermochte dies vielleicht auch nur unterbewusst von ihr ausgehen. Aber dies war bei ihr definitiv vorhanden und dieser Aspekt war eine wichtige Sache, welche sie in Zukunft vielleicht etwas mehr ausbauen sollte, aber das war eben ihre eigene Sache gewesen und das war auch ihre Entscheidung, ob sie so etwas mochte oder eben nicht. Deswegen beobachtete der Salazar auch, in wie weit sich Eohl mit was wohlfühlte, damit er selbst erreichen konnte, das sie sich auch in seiner Gegenwart wohlfühlte und vorallem auch selbst gerne aufhielt, denn das war absolut das Wichtigste. Aber Eohl hatte mit einer Sache recht. Dre Mord war keine Notwendigkeit, der Mord war eine Selbstverständlichkeit und ein Zeitvertreib obendrein, wahrscheinlich machte es deswegen auch so einen ungeheuren Spaß, anderen Personen das Licht auszuknipsen. Dafür zu sorgen, dass sie nur noch die schwarze Finsternis wahrnehmen würden und das die Umgebung mit ihrem Blut nur so überquoll. Wirklich ein richtig angenehmer Gedanke.
"Wenn du diesen Wunsch verspürst, müsstest du selbst zu einem Vampir werden. Dann würdest auch du darüber verfügen, die Macht in der Hand zu halten, etwas zu erschaffen und dieses Erschaffene nach freiem Belieben wieder korrigieren zu können. Ich gebe zu.. Dieser Gedanke fühlt sich gut an." In dem Salazar stieg Zufriedenheit auf. Er erkannte den wirklichen Wert in einer solchen Tat, sah den erweiterten Blick darauf, sich einen persönlichen Diener zu erschaffen, in dem man jemand Anderen in einen Vampir verwandelte. Das man selbst jemanden erschuf, über den man höchstpersönlich die Macht hatte. Er schien zu verstehen, warum Nastja das einst mit ihm getan hatte. Es war der Machtfaktor, den man erhalten würde, die erhabene Macht über jemanden auszuführen. Das erschien als eine mächtige Fähigkeit, über die man durchaus nachdenken könnte. Der Salazar genoss die Gespräche mit Eohl immer mehr, es machte ihm immer mehr Spaß, Zeit mit ihr zu verbringen. "Nein, ich denke, ohne Kopf auf den Schultern wäre mir das nicht möglich gewesen. Aber, in dieser Hinsicht sind wir uns wiederum sehr ähnlich, denn ich bevorzuge es auch, meinen Opfern die Kehle durchzuschneiden." In der Tat, selbst wenn er seine Opfer immer mit einem Stich in den Oberkörper handlungsunfähig machte, den wahren Todesstoß versetzte er zumeist mit dem Durchtrennen der Kehle.
Die Kameradschaft mit Eohl war keine einfache Kameradschaft an sich, es würde sich relativ schnell in eine Freundschaft entwickeln. Denn der Salazar selbst merke, wie sehr sich Eohl darüber freute, von ihm so anerkannt zu werden, schließlich war auch er so ein Crusader, die sie vergötterte. Aber seine Haltung ihr gegenüber war auch ihr eigener Verdienst, denn sie war es, die sich ihm gegenüber so interessant machte und daher war es nur normal, dass diese Sache sich so entwickelt hatte. Aber der Stolz darüber, dass er begann, Eohl damit nahe zu stehen, zeigte sich auch im Salazar selbst. Zumal ja auch seine Emotionen auf dem Weg zur Wiederherstellung waren, was dem Ganzen noch eine wirklich schöne Anekdote verpasste. "Sofern du es möchtest, unternehmen wir nach der Lequidierung unseres Ziel noch etwas gemeinsam? Das kann auch sein, was du möchtest und muss sich nicht nur auf das Töten beschränken. Interesse?" Sprach der Salazar mit einem recht entspannten Blick. Entweder hätte Eohl Lust auf diesen Vorschlag gehabt, mit dem Mörder noch ein wenig Zeit zusätzlich zu verbringen oder eben nicht. Die Entscheidung dahingehend lag ganz bei ihr allein. Auf ihren sorgenvollen Spruch hinweg reagierte der Salazar, in dem er Eohl kurz fest an seinen Oberkörper drückte und ihr in ihre Seelenspiegel sah. "Mach dir keine Sorgen. Ich stehe an deiner Seite. Ich bin ein Vampir und damit untod. Das bedeutet, ich stehe an deiner Seite, von jetzt an bis in alle Ewigkeit. Hiermit schwöre ich dir höchstpersönlich ewige Treue und Loyalität eines Freundes." Ja, so war es eben, er war eine untote Kreatur, er musste sich also keine Sorgen darüber machen, von der Zeit her erneut getötet zu werden, das würde nämlich nicht mehr geschehen. Er besaß ja auch keinen zirkulierenden Blutkreislauf mehr, entsprechend war sein Körper auch relativ kühl. Er war eben ein bereits Verstorbener. Valerians Blick verfinsterte sich, als sie schlussendlich am Zielpunkt ankamen. Er verspürte gerade ernsthafte Lust darauf, das Ziel zu lequidieren. Wiederum schaute er zu Eohl rüber. "Was machen wir? Lequidieren wir ihn erneut durch deine legendären Fähigkeiten oder spielen wir ein kleines Spielchen mit ihm? Du führst unsere Quest an, ich höre darauf, was du entscheidest." Aah, der Salazar plante wohl, ihn wie ein Schlachtvieh zuerst ein wenig ängstlich zu machen, ihn dann in die Ecke zu drängen und schlussendlich zu vernichten. Aber das war nur ein Gedanke, er hatte auch kein Problem damit, es mit den tollen Fähigkeiten seiner Kameradin durchzuführen. Sie führte die Quest an, sie entschied.
„Ein Vampir? Ich?“ Überrascht blinzelte Eohl, wirkte kurz nachdenklich, ehe sie den Kopf schüttelte. „Nein, das ist nicht richtig. Ihr lebenden Toten seid voll süß, aber... ich muss leben. Lebend leben. Sonst verpasse ich die Zukunft, die ich will...“ Sie hatte die Visionen sehr klar und deutlich erlebt und konnte mit Sicherheit sagen, dass ihr Körper nicht anders gewesen war. Ein normaler Mensch, ohne seltsame Narben, ohne besonders scharfe Zähne, ohne Gins scharfe Augen, ungewöhnliche Kälte, einen fehlenden Herzschlag. Auf dem Weg in diese Zukunft war sie kein einziges Mal gestorben. Das Schicksal wollte nicht, dass sie zu einem Vampir werden wollte, und wenn sie sich dagegen stellte, würde sie bestraft werden. Selbst zu einem Vampir zu werden war definitiv keine Option. „Le-qui... was? Lackierung?“ Mit verständnislosen Augen blickte Eohl ihrem Partner entgegen. Seit ihr Gedächtnis nicht mehr allzu gut funktionierte, vermied sie sonderlich komplizierte Worte. „Ähm... lass uns ihn erst töten, okay? Dann kannst du immer noch lackieren.“ Irgendwie wirkte es, als würde Valerian ihre Quest noch leichter aus den Augen verlieren als die Yihwa selbst. Sie musste leicht kichern bei dem Gedanken. „Natürlich, wenn du wünschst, begleite ich dich auch nach der Quest“, nickte sie, auch wenn sie nicht so recht wusste, was sie machen sollten. „Was machst du denn so... nach der Arbeit? Ich sitze gern allein zuhause... oder ich sitze gern in der Gilde und beobachte die anderen... oder ich schlafe...“ Sie lächelte leicht, als sie an ihre ganzen Hobbies dachte. Nur eins davon war wirklich deprimierend, und zwei von drei gute war ein ziemlich guter Score für jemanden wie sie. Wenn sie darüber nachdachte, fand sie sogar noch ein, zwei Sachen mehr, die sie mochte. „Mh... Schwimmen ist auch schön... und Schwertkampf. Weißt du, wie man ein Schwert benutzt, Val?“ Ein echter Kampf gegen einen echten Schwertkämpfer brachte ihr Herz immer dazu, höher zu schlagen. Töten machte Spaß, aber zu Schwertern hatte sie irgendwie eine besondere, schwer zu erklärende Beziehung, ein Gefühl in ihrem Inneren, dass sie mehr damit verband, als sie zu wissen vermochte. Sie dachte bevorzugt nicht allzu viel darüber nach, um Kopfschmerzen zu vermeiden.
Die Versicherung, dass der Salazar sie immer unterstützen würde, zauberte Eohl ein ehrliches Lächeln aufs Gesicht. Das war ein gegenseitiges Versprechen – solange er auf ihrer Seite war, war sie auch auf seiner. Sie war jemand, der ihre Freunde verteidigte und sich für sie einsetzte, auch wenn nicht viele Menschen Interesse an ihrer Aufmerksamkeit hatten. Dem Salazar würde sie nun zuteil werden. Dann mussten sie nur noch den Rest der Quest klären. „Du tötest ihn“, stellte Eohl noch einmal klar. Sie hatte ihre primäre Motivation des heutigen Tages nicht vergessen. „Ich will sehen, wie du tötest, Val. Ich bin gespannt, wie es bei einem so erfahrenen Mörder aussieht. Du durftest mir bereits zusehen, also bist du jetzt dran.“ Ihr Blick fiel auf die Fenster der Villa. Hinter den meisten brannte Licht, aber ein dunkles fiel ihr auf. „Da ist vermutlich niemand drin“, meinte sie und deutete in die Richtung. „Wenn du magst, kann ich dir gern ein Spiegelportal dorthin öffnen, damit du unbemerkt einsteigen kannst... Es sei denn, du hast deinen eigenen Weg dafür. Mehr Hilfe gibt es aber nicht.“ Sie kicherte düster. „Je mehr ich selber mache, desto weniger sehe ich von deinem Werk, Val... Dabei will ich doch, dass du mich zum Staunen bringst...“
Es wurde nun also langsam aber sicher Zeit, dem Ziel die Lebenslichter auszuknipsen. Wieder zurück zur eigentlichen Quest, zu den eigentlichen Befehlen, welche sie von der Gilde selbst bekommen hatten. Dies hier war nicht umsonst eine Quest des B-Ranges, welche es letztendlich auch erlauben sollte, dass nichts schief gehen sollte. Es war eben nicht schon so gewesen, dass die Gilde ihre etwas schwierigeren Aufgaben nur zu gerne an eine höhregestellte Person gab, damit sicher gestellt werden konnte, dass eben diese Person auch liquidiert wurde. Aber, dafür war letztendlich doch auch Valerian an der Reihe, denn der Salazar war seines Zeichens doch ebenfalls ein Mörder sonderbarer Klasse gewesen. Sicher, er hatte wahrscheinlich nicht das Talent von Eohl, als erfolgreiche Assasinin ihren Weg zu gehen und ihre Opfer noch sehr viel schneller auszuschalten, als er es konnte, aber heute war das dann vielleicht doch ein kleines bisschen anders. Denn heute sollte es Valerian sein, der im Mittelpunkt stand. Heute sollte es Valerian sein, der sich darum kümmern sollte, dass das Opfer nicht mehr wieder aufwachen würde und den nächsten Tag nicht mehr erleben würde. Es war fast wie eine Herausforderung, dass er es sich so langsam aber sicher adäquat darauf konzentrieren sollte, sich um dieses Ziel zu kümmern. Ein leichtes Grinsen zeichnete sich im Gesicht des Serienmörders ab. Klar, er war mit der Zeit ein wenig ruhiger geworden, als er eigentlich sowieso schon gewesen ist, aber es hatte auch was, wenn er seinen Mord durchweg mit Charisma und weiterer Unternehmung im Bereich der Höflichkeitsfloskeln zu untermauern. Es gab schließlich eine Möglichkeit, wie er sich um das Ziel kümmern konnte, ohne dass es wirklich sehr viel Tamtam machen würde. Der Mörder wie er, der sich nur auf die Begebenheiten der Umgebung konzentrierte, schaute sich auch nach einer noch so kleinen Möglichkeit um, die Begebenheit für sich selbst zu nutzen. Denn ein Mörder benötigte zwingend ein wirklich sehr starkes Talent, er musste sehr gut improvisieren können. Denn ein Mörder musste sich immer ganz genau ausdenken, wie er einen Auftrag zu Ende brachte, selbst wenn es augenscheinlich keinerlei Möglichkeit dafür gab, einen Erfolg zu gewährleisten. Aber dafür musste ein Mörder sich eben entsprechend vorbereiten und jede noch so kleine Möglichkeit ausnutzen, wie sie ihm zur Verfügung stand. Aber, nicht jeder eignete sich wirklich sehr gut zum Mörder, denn als zwite Quintessenz benötigte der erfahrene Mörder eine gute Portion Geduld. Ein gut durchdachter Mord musste massiv geplant werden, da jeder noch so kleine Fehler konnte dafür sorgen, dass er scheiterte und dass das Opfer letztendlich Wind von der Sache bekam. Würde das Opfer Wind von der Sache bekommen, dann wäre der gesamte versuchte Mord natürlich in die Hose gegangen und es würde letztendlich nur die Gefahr in die Höhe reißen, dass irgendjemand die Rune Knights alamieren würde. Das der Mörder sich elegant und adäquat auf seine Möglichkeiten vorbereitete und alles bis ins kleinste Detail plante, gehörte zum Detailwissen und sorgte dafür, dass überhaupt erst ein Mord wirklich perfekt ausgeführt werden könnte. Man erkannte, das doch eine Menge mehr dazu gehörte, ein Mörder zu sein. Noch dazu ein Guter.
"Ganz wie du es für dich entscheidest. Bedenke jedoch eines, ich stehe an deiner Seite und werde dir in deiner Zukunft den Rücken stärken. Auf Valerian Salazar ist für Eohl Yihwa immer verlass. Ich werde dein Rückhalt sein." Auch wenn es schon ein wirklich interessanter Gedanke gewesen wäre, Eohl in eine Vampirin zu verwandeln und auch ihr die ewige Jugend, das ewige Leben und die Ewigkeit an sich zu schenken. Man musste sich doch vor Augen halten, was das für ein Erfolg wäre, wie cool das eigentlich wäre, wenn Eohl als untote Wiedergeborene nicht mehr den Zahn der Zeit als Feind hätte. Ein Gedanke, den die Yihwa sich vielleicht doch noch irgendwann einmal anhören sollte, wenn die Zeit dafür diese Gedankengänge erlauben würde. Da es aber ansonsten doch nonsense war, gab es auch keinen Grund mehr, über diesen Gedanken weiter nachzudenken und ihm im Kopf zu behalten. "Verzeih. Ich meinte Liquidieren. Dies bedeutet nichts weiter, als jemanden zu töten. Ihn auszuschalten, zu vernichten. Liquidieren klingt dramatischer als töten. Wobei... Lackieren ist auch ein netter Gedanke. Wir sollten dir später einfach mal die Fingernägel lackieren, was meinst du?" Immer weiter versuchte der Serienmörder, gute Stimmung und Heiterkeit in diese Opferation zu bringen, denn Eohl brachte ihn einfach dazu, diese Stimmungslage zu besitzen. Man merkte, dass er sich in ihrer Gegenwart wirklich wohl fühlte. "Dann ist es doch ein Deal. Lass uns nach diesem Auftrag gemeinsam an den Stand gehen. Haben wir ein wenig Spaß und gehen schwimmen." Dann kam die Frage, ob Valerian mit einem Schwert umgehen kann. Nun, er war ein Messerkämpfer, entsprechend hatte er Erfahrungen mit Klingenwaffen, ein Schwert konnte er demnach auch bedienen und damit umgehen. Der Salazar begann mit dem Grinsen. Mit einer Hand kramte er im Innenfutter seines Mantels und er holte Malignus hervor, sein langes Schlachtermesser. "Nun, ich bin den Klingenwaffen vor langer Zeit ein Meister geworden. Doch ich bevorzuge Messer und Dolche. Aber mit einem Schwert kann ich dennoch umgehen, Eohl."
Nun war es an der Zeit. Der Auftrag war klar, er sollte das Ziel töten. Auf das Angebot Eohls, ihm ein Spiegelportal zu öffnen, winkte er höflich ab, er hatte seine eigene Methode. Denn, das Haus verfügte über einen Kamin und über eine Terasse mit Hintertür, zwei perfekte Orte für ein Auftauchen. So wählte der Salazar dem Kamin. Entsprechend begab er sich elegant auf den Weg an diesen und binnen weniger Sekunden war er in der Wohnung. Er wusste, wie er sich zu bewegen hatte, um lautlos zu agieren. Er öffnete leise das Fenster, in dessen Nähe Eohl sich aufhielt und bereitete alles Weitere vor. Dann begab er sich in den Schatten eines Zimmers und verbarg seine Präsenz, sorgte aber für einen kleines Kniff, in dem er mit seinem Tained Touch an die Wand neben dem Fenster etwas schrieb. 'Du bist der Nächste.'
"Nanu, was ist das denn? Wo kommt das her und wieso ist das Fenster geöffnet? Was soll denn dieser Satz?" Ertönte die Stimme des Zieles, während die Yihwa außer Sichtweite war und Valerian alles weiter beobachtete. Er fixierte sich darauf, dass sein Opfer seine Aufmerksamkeit ganz dem falschen Effekt widmete und sich zu sehr auf das Fenster und den Text konzentrierte. Dann war es soweit. Als eben dies geschah, tauchte der Salazar ganz unverblühmt blitzschnell hinter seinem Opfer auf und legte Malignus an. Mit einem gezielten und scharfem Schnitt mit diesem Schlachtermesser durchtrennte er seinem arg. und wehrlosem Opfer sowohl die Kehle, wie auch die Luftröhre, die Speiseröhre und selbst die Aorta im Hals. Hier handelte es sich um einen sehr schnellen, grausamen und brutalen Mord, bei dem er selbst keine Miene verzog. Es war für ihn keine Schwierigkeit. Die tödliche Wunde am Hals zeugte von äußerster Brutalität. Ein wenig Blut spritzte dem Salazar dann aber doch in sein Gesicht. Er schloss das Fenster wieder, sein Zauber würde sich auch innerhalb kürzester Zeit auflösen. Er selbst schloss die Haustüre ab und verzog sich wieder durch den Kamin, eben dem Weg, von dem er auch gekommen war. Und da er die gesamte Zeit über Handschuhe getragen hatte, hinterlies er selbst auch keinerlei Spuren am Tatort. Er hatte ihn also begangen, den Mord in einem hermetisch verschlossenem Raum. Kurz darauf tauchte er wieder bei Eohl auf, noch immer sein Schlachtermesser Malignus in der Hand. Sein düsteres Grinsen passte nun ein wenig zur Situation, er hatte Spaß am Morden und das sah man ihm auch eindeutig an. "Und? War das ausreichend? Habe ich meine Teampartnerin ausreichend zum Staunen gebracht? Ich erhoffe es mir doch." Mit seiner Zunge glitt er über die Klinge seines Schlachtermessers und leckte ein wenig vom Blut des Opfers ab. Eine Gestik, die aussagte, dass er echt Spaß hatte, was heute so alles geschehen war...
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Tainted Touch TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 pro Minute MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber leitet der Magier finsteres Mana in eine seiner Fingerspitzen, bis diese dunkel glüht. Berührt er nun etwas, färbt sich die angefasste Stelle schwarz. Bewegt man den Finger nun auf der Oberfläche, kann man so Linien oder Symbole zeichnen, um etwas aufzuschreiben oder eine Markierung zu machen. Auf organischen Materialien wie Pflanzen oder Haut hält die schwarze Farbe maximal einen Tag, während sie auf anorganischen oder leblosen Oberflächen, einschließlich Papier, mehrere Wochen bestehen bleiben kann.
Ah... mit liquieren meinte er also töten, Gut, das war ein bisschen verwirrend, aber damit konnte sie arbeiten, jetzt, wo Valerian es erklärt hatte. Sein nächster Punkt ließ sie aber überrascht blinzeln. „Finger... nägel...?“ Unsicher fielen die roten Augen der Yihwa hinab auf ihre Panzerhandschuhe, inspizierte sie für einen Moment, während sie nachdachte. „Eohls Fingernägel... waren noch nie lackiert...“ Das war kein Nein, lediglich eine Erkenntnis. Vermutlich keine allzu überraschende. Nie hatte Eohl allzu viel Mühe aufgewandt, um als attraktive Frau auftreten zu können. Ehe sie eine Meinung dazu bilden konnte, war Val aber auch schon einen Schritt weiter und entlockte ihr ein schwaches Lächeln. „Oh... ja... schwimmen...“
Versanken sie nicht ein wenig zu sehr in ihrer Freizeitplanung? Es gab immer noch einen Mann, der heute sterben musste. Hilfe beim Einstieg brauchte er wohl nicht, also erschuf Eohl einfach eine Gruppe kleiner Spiegel, die ihr dabei helfen sollte, selbst von ihrem Standpunkt hier draußen aus einen unbemerkten Blick auf den Tatort zu werfen. Was für eine Schande es doch wäre, Valerians Spektakel zu verpassen... Es war interessant, wie viel Vorbereitung er in einen Mord steckte. Da waren sie wieder sehr unterschiedlich. Eohl Yihwa war eher ein spontaner als ein durchdachter Mensch, zumindest in vielerlei Hinsicht, und wenn sie sich die Mühe machte, einen Mord über Zeit und Ort hinaus zu planen, dann ging es meistens um die reine Darstellung. Wie sie unerwartet vor ihrem Opfer auftauchen würde, es in die Enge drängte, um ihm Angst einzuflößen, ehe es soweit war. Wie sie einen Körper liegen lassen sollte, damit die nächste Person, die vorbeikam, so einen wundervoll ängstlichen Gesichtsausdruck haben würde. Ob es die Art Mord war, die sie gerne aus den Schatten heraus vollführte, oder ob es notwendig war, geradewegs in eine Falle zu laufen, um ihre Macht zu demonstrieren. Inhaltlich... Inhaltlich tat sie einfach, was sie konnte. Schoss mit Spiegelscherben, teleportierte sich herum, schlug mit ihrem Schwert zu, was gerade passte. Es war kein Geheimnis, dass Eohl Yihwa eine Mörderin und Verbrecherin war. Die Welt war bereits ihr Feind. Sie hatte keinen Grund, darauf zu achten, dass ihre Identität ein Geheimnis blieb, und erst recht kein Interesse. Schließlich war sie doch so stolz darauf, was sie für ihre wundervolle Gilde tun durfte... Der Graf der Nacht war da ganz anders. Er stellte sicher, dass er nicht entdeckt werden würde, ehe er sich durch den Kamin ins Innere begab und dort ausgiebig seinen Plan vorbereitete. Als er das Fenster öffnete, winkte die Yihwa kurz mit einem fröhlichen Lächeln zu ihm hinauf, auch wenn er gerade vermutlich Besseres zu tun hatte, als ihr Aufmerksamkeit zu schenken. Er schrieb Worte an die Wand und verbarg sich in den Schatten des Raumes, ehe er die Zielperson anlockte. Es funktionierte wundervoll. Die Aufmerksamkeit des Bach-Bruders wurde schnell dorthin gelenkt, wo Vally sie haben wollte, und einen kurzen Moment später war es um sein Leben geschehen. Eohls Augen leuchteten in strahlendem Orange, als ihr Partner wieder aus dem Inneren des Hauses erschien. Ihre Begeisterung war deutlich aus ihren Augen zu lesen, auch bevor sie fröhlich auf und ab hüpfte und in ihre Hände klatschte. „Wow, Vally, das war so toll! Hast du gesehen, wie sein Blut rumgespritzt ist?“, lachte sie amüsiert und vergaß dabei ein bisschen, dass sie sich noch auf einer öffentlichen Straße befanden. „Ehehe... du bist richtig gut in dieser Schatten-Sache, Vally! Er hat dich gar nicht gesehen! Das war besser, als ich gehoft hatte, hehee...“
Es wa rein relativ einfaches Unterfangen, keine große Herausforderung für den Meister seines Faches. Royal Crusade hatte ihn nicht umsonst mit einer Aufgabe betraut, die er sich problemlos hatte annehmen können. Für Valerian gab es wirklich keinerlei Probleme, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, er war immerhin hier gewesne, um eine Person zu ermorden, er machte sein Handwerk und kümmerte sich entsprechend um alles, was damit zusammenhing. Mord war immer noch eine Tatsache, die für ihn mit einen hohen Stellenwert aufgenommen hatte. Früher war der Mord für ihn noch eine Art Entschädigung dafür gewesen, eine Traumatabewältigung durchzuführen, während es heute nur noch sein Hobby gewesen ist, Menschen ins andere Wahrnehmungszentrum zu befördern. Der Mord brachte ihm nichts weiter als Befriedigung und Spaß an einer Sache, die einst selbst dafür gesorgt hatte, dass er sich in einer Lage befand, die er selbst sich eigentlich nicht ausgesucht hatte. Aber das musste man ihm auch lassen, denn er konnte sich mit einer solchen Thematik immer abfinden und auch furchtbar schnell klar kommen. Was aber noch viel interessanter in dieser Situation gewesen ist, war die Tatsache, dass er diese Morde sthehts ausführte, ohne dass er auf seinen Status als Vampir achtete. Denn eigentlich konnte er sich dafür an seinen Opfern nähren und so viel Blut abzapfen wie er wollte, allerdings machte er dies nie bei einer frischen Leiche oder einer Person, die er selbst ermordet hatte. Das hatte für ihn auch entsprechende Gründe, aber es war einfach langweilig gewesen, dass er einem frisch von ihm getöteten Opfer auch noch das Blut absaugte und sich daran nährte. Klar, er musste Blut saugen um als Vampir nicht sterben zu müssen, allerdings war das für ihn doch eine Tatsache, welche er nicht so schnell akzeptierte und welche er auch immer versuchte, so umzusetzen, dass er sich selbst nur dann nährte, wenn es wirklich zwingend notwendig geworden war. Aus diesem Grund ignorierte er auch das frische Blut seines Opfers hier.
Wieder bei seiner Assasinenpartnerin angelangt, zeigte der Mörder sogleich etwas von seiner Freundlichkeit, aber auch von seiner Professionalität als Mörder. Denn er ergriff die Hand von Eohl ziemlich sanft und hielt sie auch fest, zog die Yihwa mit sich und ging ein Stück mit ihr, Hand in Hand. Warum er das wohl tat? Die Antwort darauf würde er direkt selbst liefern. "Das Wichtigste bei einem solchen Mord ist es, nicht aufzufallen. Dies hier ist eine sehr belebte Straße und die Wahrscheinlichkeit, das Zeugen hier auftauchen könnten, ist recht hoch. Also gilt es, nicht die Ruhe zu verlieren und sich elegant und unauffällig vom Tatort zu entfernen. Deswegen gehen wir nun ein Stück Hand in Hand und entfernen uns so aus dem Aufmerksamkeitsradius." Clever war der Mörder schon gewesen, das stand außer Frage. Was aber sollte es denn bedeuten, wenn er sich darum bemühte, so unauffällig wir möglich zu sein? Ganz einfach, damit war der Justiz und möglichen Zeugen einen Schritt voraus, sodass er sich immer selbst in die Schatten flüchtete und so verbarg. Man nannte ihn ja nicht umsonst als den Grafen der Nacht. Er schaffte es immer, seinen Gegnern den einen Schritt voraus zu sein. Er war eben einfach ein sehr talentierter Mörder gewesen, der so gut wie alle Tricks kannte. Nach einer Weile des gemeinsamen Ganges und nachdem sie ausreichend viel Entfernung zwischen sich und dem Tatort zurückgelassen hatten, lies Valerian schlussendlich die Hand der Yihwa wieder los. "Es ist zwar bei weitem nicht so gut wie deine Art des Mordes, aber es ist zumindest ein Versuch, nicht so weit hinter dein Talent und deiner Vorgehensweise zurückzustecken. Aber die bessere Methode des Mordes besitzt ganz eindeutig du." Adelte der Mörder seine Partnerin. Er hielt echt sehr große Stücke auf sie und freute sich bereits darauf, in Zukunft noch sehr viel mehr gemeinsame Quests mit ihr zu absolvieren.
"Nun, da wir unser Ziel erreicht und die Zielperson eliminiert haben, was wollen wir machen? Wir hatten doch gesagt, wir gehen gemeinsam zum Strand und erholen uns dort vom Auftrag, nicht wahr? Oder möchtest du zuvor zur Gilde zurückkehren oder irgendetwas Anderes unternehmen? Ich bin ganz Ohr, du führst die Quest an, also entscheidest du auch darüber, was wir gemeinsam danach unternehmen." Kurzzeitig dachte der Vampirlord über etwas nach, dann schaute er sich die Finger der Assassinin genauer an. "Na, was meinst du? Lackieren wir deine Nägel? Schwarz? Blau? Oder eine andere Farbe?" Dann aber gab es ein Problem, welches sich im Körper des Vampires breit machte und auch seine größte Schwäche darstellte. Valerian war schließlich immer noch ein Vampir gewesen und er bekam durst. Es dürstete ihn nach frischem Blut, doch er wusste nicht, wie er jetzt vorgehen sollte. Obwohl, eigentlich schon, denn da gab es doch eine Möglichkeit. Er drehte sich zu Eohl und schaute ihr direkt und tief in die Augen. "Ich habe Durst, Eohl. Mich schwächt der Tag ein wenig. Erlaubst du mir, dich zu beißen, mich ein wenig an dir zu nähren und gibst mir etwas Blut? Ich brauche auch nicht viel..." Mit einer Hand fasste sich der Vampirlord schließlich leicht vor das linke Auge, denn er begann so langsam, nach Durst zu schreien und es dauerte nicht mehr lange, bis die vampiristische Bestie in ihm wieder zum Vorschein kommen würde. Wenigstens hatten sie ihre Quest erfolgreich abgeschlossen...
Nach einem sehr erfolgreichen Mord zeigte sich Valerian ziemlich beflügelt, so wie er über seine Erfolge sprach. Eohl realisierte dabei nur so halbwegs, dass er versuchte, sie aus der Öffentlichkeit heraus zu bugsieren, aber es war ihr an sich auch egal. Wenn der Crusader sie an der Hand führen wollte, würde sie ihm folgen, welches Ziel auch immer er sich aussuchte. Es war vermutlich eine gute Entscheidung, sich aus der Sicht der Öffentlichkeit zu ziehen, auch wenn Eohls Handlungen nicht immer ganz so clever waren. Manchmal funktionierte sie sehr gut, manchmal nicht so... Sie war ein wechselhaftes Wesen, ohne Zweifel. „Ich fand voll gut, wie du das gemacht hast“, lachte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um dem Vampir ermutigend den Kopf zu tätscheln. „Mach dich nicht runter! Du bist ein wundervoller Mörder und du hast es verdient, als Auserwählter anerkannt zu sein!“ Es war schmeichelhaft, dass er ihre Art des Tötens so lobte, aber das bedeutete noch lange nicht, dass seine weniger wert war. Es war fast schon amüsant zu sehen, wie ein wahrer Crusader versuchte, sich selbst unter sie zu stellen. Da konnte Eohl doch gar nicht anders, als ihn mütterlich aufbauen zu wollen!
Jetzt blieb nur noch die Frage, wie die beiden ihren Tag fortsetzen wollten... Der Mord war ziemlich schnell abgelaufen, jetzt hatten sie noch einiges an Zeit übrig. Die Yihwa hatte ja gehofft, dass der Salazar die Kontrolle übernehmen und eine Entscheidung treffen konnte, aber nein, er überließ es ihr. Dabei war sie darin doch gar nicht gut. Nachdenklich legte die Grünhaarige den Kopf schief. „Strand klingt schön...“, murmelte sie vor sich hin, auch wenn sie nicht so recht wusste, welchen Strand er meinte. „Hier in der Umgebung gibt es nicht wirklich Strände... aber ich kenne eine Klippe, die ins Meer führt...“ Ja, sie erinnerte sich noch gut daran, wie sie in ihrem Eifer des Schwimmens dort hinab gesprungen und den ganzen Weg bis nach Hargeon Town geschwommen war, ohne es zu merken. Eine erschöpfende, aber erfreuliche Erfahrung. Kurz musste Eohl kichern, ehe sie stockte. „Oh... aber Lord Charis vom Rat der Gilde hat mir verboten, im Eiswasser zu schwimmen... und mich durch halb Fiore treiben zu lassen... Ich will nicht kaputt gehen, bevor ich meinen Zweck erfüllt habe...“ Ja, das war eine schlechte Idee. Eohl hatte eine ungefähre Ahnung davon, wie lange sie leben würde, aber sie wusste, dass der Rat mit Lady Itama und zu einem geringeren Grad Lord Shorai einen Einblick in die Zukunft hatte, der ihrem weit voraus war. Wenn die Gefahr bestand, sich eine irreparable Verletzung einzuhandeln, die ihren Nutzen minderte, konnte es gut sein, dass sie nichts mehr dafür tun konnte, die Zeit in die rechte Richtung zu lenken. Das musste unbedingt vermieden werden. „Zurück zur Gilde können wir wohl auch...“, wiederholte sie die Worte von Valerian. So sehr sie sich auch Mühe gab, für sich selbst zu denken, konnte die Crusaderin einfach nicht anders, als sich an den Vorschlagen des Salazar entlang zu hangeln. „Ja... die Gilde ist schön. Ich mag die Gilde.“ Sie nickte. Sie mochte die Gilde. „Dann... darfst du auch meine Nägel lackieren, wenn dich das glücklich macht. Ich mag am Liebsten rot... und schwarz.“ Ihre beiden Lieblingsfarben waren auch in ihrem Outfit deutlich zu erkennen, beim besten Willen kein Geheimnis. Als der Ältere dann noch um einen Schluck Blut von ihr bat, konnte Eohl nicht anders als zu lächeln. Da war es ja endlich. Keine Entscheidung, die sie zu treffen hatte, sondern ein klarer Wunsch. „Aber natürlich, Val! Lass mich dir nützlich sein!“, meinte sie aufgeregt und hielt ihm ihren Arm hin, während sie den Ärmel ihres Bodysuits zurück zog und ihre dunkle Haut entblößte. „Trink so viel du möchtest...“
Oh, wie toll war das denn? Er, Callum Riley, neuernannter B-Rang Magier seiner Gilde durfte heute auf eine Quest gehen, die er sogar leiten sollte, wie es schien. Das würde ein Spaß werden. Natürlich wollte Callum dafür sorgen, dass sein Partner heute den bestesten tag aller Zeiten haben würde und der Auftraggeber nur zufrieden sein konnte. Sicherlich bedeutete dies auch, dass sich Callum auf die Aufgabe konzentrieren musste, aber das würde er schon packen. Immerhin war er immer schon dafür bekannt gewesen sich fokussiert und besonnen zu benehmen. (Editor’s Note: War er nicht.) Ach, es würde einfach schön werden. Freudig und gespannt, hoppste der Kater von einem Schneehaufen zum nächsten und sorgte dafür, dass der ordentlich zur Seite gekehrte Shcnee wieder auf die Straße geworfen wurde. Dass er um diese Jahreszeit überhaupt noch Schnee sehen konnte, erstaunte den Kater, in Maldina war bereits seit längerem alles grün, aber hier im Norden war es frischer und der Schnee schmolz nur langsam. Zwar war das Thermometer bereits in die Plusgrade gestiegen, aber die Sonne kämpfte dennoch gegen die frostige Masse an, man merkte es. Callums Atem war jedes Mal, wenn er ausatmete zu sehen und bildete kleine Wölkchen, die sich in der Luft verloren.
Die Straßen dieses Wohnviertels waren, bis auf die Schneespritzer, die der Exceed verursacht hatte, ordentlich und überraschend leer. Abgesehen von einem älteren Mann mit weißem Schnurbart in einer typisch wirkenden Butleruniform, der mit einer Einkaufstrasche auf eines der Tore zuhielt, war niemand unterwegs. Aber das störte Callum nicht, er hatte sich, uncharakteristischerweise, sogar gemerkt, wo er hinmusste. Vor dem großen, Schmiedeeisernen Tor blieb der Exceed stehen und blickte die schwarzen Eisenstäbe staunend empor. Das Tor und der Zauber drum herum waren mindestens drei Meter hoch, wobei ein Teil des Zaunes auf einer ordentlichen Mauer thronte und gleichzeitig edel wirkte und ein Gefühl von Sicherheit vermittelte. Sicher, Callum käme da locker drüber, einer der Vorteile, wenn man fliegen konnte, aber der Gedanke zählte, oder? Eigentlich konnte Callum jetzt einfach loslegen, aber er wollte noch auf den anderen Magier warten, der ihn heute begleiten würde. Was das wohl für eine Person war? Bestimmt jemand ganz doll tolles. Ja, musste ja so sein, jeder, den Callum bisher getroffen hatte, hatte ganz viele Talente. Neue Freunde sind doch immer wieder etwas schönes. Doch erstmal hieß es warten. Das Haus am ende des Weges hinter dem Tor konnte der Exceed kaum ausmachen, der Weg war zu lang. Wer hier auch immer wohnte, hatte zu viel Geld. Es hieß, die Tochter ihres Auftraggeber sei hier zu besuch bei einer Freundin und nun sollten die Magier sie nach Crocus zurück eskortieren. Sollte ja nicht zu scher werden. Das würden sie schon packen können, ganz bestimmt.
Kais Augen weiteten sich entsetzt, als er den neuen Auftrag am Morgen während dem Zähneputzen nochmal durchging und klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Er hatte eine B-RANG Quest angenommen!? Bevor er sich an der Zahnpasta samt Zahnbürste verschluckte, spuckte und schmiss er beides energisch in das Waschbecken und spülte den Mund aus, ehe er sich abermals schockiert dem Zettel mit unheilverkündeten Inhalt widmete. Jup, da stand es schwarz auf weiß, ein großes, fettes B! Wow, so schrecklich unaufmerksam hatte sich der Falcon lange nicht gefühlt; das war ein klares No Go in seinem Leben. Scheinbar erlangte die Müdigkeit vor wenigen Tagen die Oberhand und ließ ihn unkonzentriert handeln. Noch immer kannte er diesbezüglich die Grenze kaum, dauerhaft mentale Anspannung war für ihn nur schwer abzulegen. Ein Schnalzen mit der Zunge war jedoch genug, um den aufkommenden Ärger rasch zu vertreiben. Kai war kein Typ, der Raum für Leid gab - das war ihm einfach zu stressig und außerdem total sinnlos. Warum überhaupt das Entsetzen? Der Gildenlose war noch quasi Magieanfänger und fühlte sich einer B-Rang eigentlich nicht gewachsen. Wie dem auch sei, angenommen war angenommen, er würde nun keinen Rückzieher machen. Hinterkopfkratzend sortierte er seine Gedanken und warf sich dann Klamotten über, schob eine Toastscheibe zwischen die Zähne, schnappte nach dem bereits gepackten Rucksack und verließ das Hotelzimmer. Hals und Beinbruch! Der Anblick der mehreren Villen im Diamante-Viertel entlockte dem Avaine ein unvermeidliches Würgegeräusch und ein unangenehmer Schauer rollte aus seinem Nacken über den Rücken. Die Vergangenheit saß nach zwei Jahren weiterhin tief in seiner Seele und wurzelte jedes Mal aufs Neue, wenn bestimmte Trigger ausgelöst wurden. Er spuckte angewidert zur Seite und sah lieber auf den Zettel, als er einen Fuß vor den anderen setzte, auf dem Weg zur angegebenen Adresse und dem heutigen Questpartner. Wie war das mit ‘Leid keinen Raum geben’? … das war was völlig anderes, es hatte triftige Gründe. Auch den Leuten, die ein- und ausgingen, schenkte Kai keine Beachtung, die extravagante Luxusklamotte war nämlich ebenso kaum zu ertragen. Vor dem beschriebenen Eisentor, das erste Ziel der Reise, entdeckte der Blonde ein kleines katzenähnliches Wesen, das neugierig die Behausung begutachtete. Für Kai war das kein außergewöhnlicher Anblick, damals waren unter anderem zwei Exceede, Bruder und Schwester, seine Mitbewohner. Was mit ihnen wohl geschah? Grüßend die Hand hebend, zauberte er ein Grinsen auf die Lippen und trat langsam auf den Fremden zu. “Yo! Bist du auch für den Auftrag hier?” Als er vor ihm zum Stehen kam, machte sein Kopf einen Schwenker zum Grundstück, das er wohl demnächst betreten würde. Der Aviane spähte durch das Eisengitter und stieß einen gespielt beeindruckten Pfiff aus. “Wooow, pompöses Land.”, kommentierte er sarkastisch das ungenutzte Gelände, das wie so viele andere nur unnötig Platz für weitere Häuser wegnahm. Weshalb reiche Leute den Grund und Boden oft leer ließen, verstand er bis heute nicht. Der elend lange Weg wurde umsäumt von weiten Rasenflächen, die zur Zeit vom Schnee bedeckt waren und vereinzelt karge Bäume, viel mehr gab es nicht zu sehen. Hoffentlich dauerte der Aufenthalt in diesem Viertel nicht ewig. “Oder wohnst du womöglich hier?” Vielleicht wartete der Exceed auch einfach auf Einlass, um nach Hause zurückzukehren. Nun, das wäre peinlich.
-Quest abgebrochen, Ort wieder frei-
Eohl The Sun's Shade
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1406
„Das ist er... der Outlander Club.“ Eohl erinnerte sich noch gut an ihre Quest damals, als Gin ihr diesen Ort vorgestellt hatte. Sie hatten die Tochter einer reichen Familie gesucht... eine Ronsard, wenn sich Eohl recht erinnerte. Und hatten hier festgestellt, dass der Club mit einem Entführer namens Nathanael Maxwell zusammenarbeitete, der hier wohl so einiges sponserte und sich dafür sorglos austoben konnte. Sie hatten den Untoten damals ordentlich aufgemischt, aber nicht wirklich aus dem Verkehr ziehen können. Und so, wie es aussah, war auch das Lokal hier immer noch offen und genauso prunkvoll und luxuriös wie eh und je. Fröhlich kicherte Eohl vor sich hin. „Sieht genauso aus, wie ich mich an ihn erinnere, glaube ich!“ Sie wäre sich sicher, wenn ihr Gedächtnis vertrauenswürdiger wäre. „Mal schauen, ob sie aus dem letzten Mal gelernt haben...“ Fröhlich vor sich hin summend nahm sie Ayra an die Hand und spazierte geradewegs auf den Eingang des Ladens zu. Genau wie beim letzten Mal trug sie nicht gerade Klamotten, die man in einem Club anhaben sollte, gehüllt in ihre düstere Rüstung, und ihr linkes Auge zuckte kurz, als sie erkannte, wie einer der beiden Männer vor dem Club vortreten wollte. Der andere stoppte ihn aber mit einer kurzen Geste, blickte ihn an. „Nicht... Das ist sie.“ Der erste zog kurz die Augenbrauen zusammen, musterte Eohl, nickte dann aber und trat wieder zurück an seinen Platz. Der andere winkte die beiden heran. „Ihr könnt rein“, meinte er und scheuchte die Schlange beiseite. „Kein Anstehen.“
„Ehehee... Du bist ja noch hier“, kicherte Eohl, als sie sich am Tresen hinterließ und den älteren Barkeeper ansah, der gerade ein Glas sauber machte. Es war der Gleiche wie damals. „Ich hätte gedacht, dass Nate konsequenter ist.“ „... ich bin nicht hier ohne Konsequenzen“, meinte er und hielt sein Glas unter den Wasserhahn, um es mit Leitungswasser zu füllen und der Assassine hinzustellen. „Vielen Dank!“, strahlte diese fröhlich und ließ ihre Beine baumeln. „Und trotz Allem bedienst du mich noch, hm?“ „Wenn ich nicht wüsste, wen ich wie zu behandeln habe, wäre ich lange nicht mehr hier“, meinte er nur kurz und wandte sich an Ayra. „Und was möchte die hübsche Begleiterin? Ich empfehle heute die Bloody Mary.“
Es gehörte nicht unbedingt zum guten Tonfall, den die untote Yihwa seit jeher gelernt hatte, aber dennoch hatte sie diesen angewendet. Sie verabscheute aber auch einfach den Gedanken, dass es eine widerwertige Made wagen konnte, auch nur im Ansatz seine abstoßenden Finger an ihre heilige Schwester zu legen. Dem kam schon im Grundprinzip ein Sakrileg gleich. In ihren Augen gab es im Grundsatz fast nichts schlimmeres als das, eine Made, ein wertloses Stück Dreck, was sich für interessant hielt, spielte tatsächlich mit dem abstrusen Gedanken, sich auf Augenhöhe mit den Yihwa-Schwestern zu befinden. Noch dazu mit der erhabenen Schwester. Was für ein absurder Gedanke, was für ein grotesker Gedanke, was für eine schlimme Art und Weise der Annahme, das es sich dabei um einen ernsthaften Gedanken dieser jedweden Person gehandelt haben könnte. Oder sogar dürfte. Je mehr Ayra darüber nachdachte, umso mehr lief ihr der Schauer der Abscheu über den Rücken. Das allein war für sich schon schlimm gehalten, aber in Kombination mit der Vorstellung, das es noch weitere solche Exemplare geben könnte, war die Auftragsmörderin von Royal Crusade nicht bereit, ein derartiges Risiko eingehen zu müssen, ihrer erhabenen und hochgeschätzten Schwester noch einmal diese Farce aussetzen zu müssen, die potenzielle Gefahr verspüren zu müssen, das sich ihr so etwas wie eine dreckige Made unweigerlich annähern könnte...
Mit diesem dummen und wirklich nicht vorhersehbaren Ereignis endete dieser kleine Ausflug zum Friedhof also. Durchaus schade, sogar sehr schade. Denn Ayra hatte sie genossen, diese Zeit allein mit ihrer Schwester, nachdem sie sich ein gutes Stück schon nicht mehr hatten sehen können. Dann auch diese Atmosphähre eines Friedhofes dabei... Ja, für einen Vampiren durfte das schon einmal ein Szenario sein, was man eigentlich sonst nur in einem Wunschtraum hätte erleben dürfen. Aber wie sagte man doch so schön... Man sollte aufhören, wenn es gerade am Schönsten ist, nicht wahr? Also wahrlich, ein wenig enttäuscht reagierte die Vampira schon, schließlich zeigte sie immense Freude über diese Übereinkunft der Beiden an diesem Ort. Und dann sollte ein solches Szenario am Ende der Grund dafür sein, dass dieser Ausflug eher als ein Reinfall hätte anerkannt werden können. - Es stimmte Ayra traurig. Aber irgendwie auch sehr nachdenklich. Musste es doch einen Grund dafür geben, das sich solche Szenarien überhaupt abspielten. Aber es einfach nur mit dem Wort Schicksal zu umschrieben? Zugegeben, die Tarotspielerin hatte einen großen Hang zum Schicksal und glaubte auch daran, aber das wäre schon ein ziemlich großer Zufall. Wenngleich es ihr auch am Liebsten war, das erst einmal so stehen zu lassen.
Denn der Weg, den die beiden Schwestern vom Friedhof aus unternahmen war letztendlich der Weg zur Bar. Die Gemeinsamkeit des Abends konnte also noch weiter gehen und wurde nicht beendet. Während Ayra selbst noch in Gedanken versunken war, summte ihre Schwester fröhlich laufend neben ihr. Bereitwillig nahm Eohl ihre Schwester sogar an die Hand. Schon alleine diese eine Situation stimmte die Vampira von ihrer traurigen Reaktion hin zu einer viel fröhlicheren Stimmung. Schlussendlich war es für sie ja ein sehr großes Gefühl der Ehre und Anerkennung, das Eohl sie so nah an sich heranließ und sie ihr derartiges Vertrauen schenkte. Etwas jedoch konnte auch dieser gemeinsame Weg nicht verhindern. Die eiskalte Verhaltensweise der Unbarmherzigen, als sie die Pforte zur Bar erreichten und die bereits genannten Türsteher fast schon wie auf Bestellung vor Ort waren, als hätten sie auf die zwei hübschen Augenweiden gewartet. Der erste Türsteher, der augenscheinlich etwas vor hatte, wurde relativ schnell von seinem Kollegen gestoppt und schnurstracks wurden die beiden Yihwa-Schwestern in den Club gelassen. Dabei blickte einer der beiden Türsteher die beiden Schwestern jedoch an, was Ayra natürlich nicht entging. "Glotz uns gefälligst nicht so an. Was bildest du dir überhaupt ein? Wer bist du schon, hmh?" Mehr gab es von der ehemaligen Militaristin auch nicht zu hören. Das war ihre Quittung auf eine möglicherweise zwiespältige Reaktion des Türstehers.
Als die beiden Schwestern schließlich das Lokal betraten, lief Eohl geradewegs zur Bar, Ayra folgte ihr schweigsam. Ihre eigene Garderobe war nun auch nicht unbedingt passend für einen Club, aber vermutlich würde es niemand wagen, den beiden Yihwa vorzuschreiben, wie sie sich zu kleiden hatten. Das entschieden sie völlig unabhängig und vollkommen wertfrei. Als die Untote sich neben ihre Schwester setzte und den Barkeeper anschaute, musste sie unweigerlich an Corazon denken, einem der Bediensteten der Darkwood Manor, der sich ja auch die meiste Zeit im Weinkeller hinter dem Tresen aufhielt. Aber mehr als ein sanftes Lächeln mit geschlossenen Augen gaben die rötlich gefärbten Lippen der Untoten einfach noch nicht her. Als Eohl das servierte Glas mit Leitungswasser erblickte, brach sie ihr Schweigen. "Ist das... Wasser?" Fragte sie eher überrascht, da sie nicht damit rechnete, das Eohl in einer Bar Leitungswasser als Getränk erhalten würde. Zumindest an einen Cocktail hätte sie gedacht. Der Barkeeper wandte sogleich das Wort an die Untote, welches Eohl mit einem eiskalten Blick konterte. "Ich mahne zur Vorsicht, alter Mann..." Demonstrativ erhob sie ihre Hände, legte eine Hand auf den Tisch und nutzte die andere Hand als Stütze unter ihrem Kinn, wodurch ihre langen schwarzen Fingernägel, - beinane schon Krallen - deutlich sichtbar zu erkennen waren. Vielleicht eine in Watte verpackte Warnung? "Wenn meine liebe Schwester mir das erlaubt, dann nehme ich diesen. Allerdings mit Gin anstelle des Vodka. Alternativ begnüge ich mich mit einem Glas Tomatensaft..."
„Hehe.“ Eohl kicherte leise, während Ayra einen der beiden Türsteher anfuhr, wütend wegen seinem Blick. Da hatte sie eine wirklich süße Schwester gefunden. Den Zorn einer Frau durfte man nicht unterschätzen, ganz besonders, wenn deren Name Yihwa war. Es war eine gute Entscheidung von den beiden Männern, sich schlussendlich mit keiner der beiden anzulegen, denn das war ein ziemlich sicherer Weg, das eigene Leben zu verkürzen. Im Inneren der Kneipe war schnell die Bar erreicht, an der Eohl damals mit Gin gesessen hatte. So viel hatte sich seither gar nicht verändert, was sie interessant fand. Der Barkeeper gefiel ihr jedenfalls, der hatte Stil und wusste, wie er sich zu benehmen hatte. Er erinnerte sich sogar noch an ihre Bestellung von damals! „Ja! Das ist Wasser“, nickte die Grünhaarige fröhlich auf die Rückfrage der Untoten hin und gönnte sich direkt einen Schluck. Erfrischend! Ayra dagegen, die wahrscheinlich die Normalere unter den beiden war, bekam tatsächlich einen ordentlichen Cocktail angeboten. „Es ist erlaubt!“, bestätigte sie mit einem fröhlichen Lächeln und nickte dem Barmann zu, der das Nicken erwiderte und damit begann, eine Bloody Mary zuzubereiten. Natürlich mit Gin statt Vodka. „Soll ich mir den Tomatensaft für Ihren nächsten Besuch vormerken?“, hakte er nach und auch, wenn Eohl das Gefühl hatte, dass das ein Scherz sein könnte, gab es an Haltung oder Stimme des Mannes nichts, das darauf hinwies. Wusste er, dass ihm freche Worte schnell Probleme bescheren konnte, oder meinte er es tatsächlich ernst?
„Ich hoffe, das hilft dir, hehe“, kicherte die Grünhaarige fröhlich und lehnte sich auf dem Barhocker zurück, während sie Ayra betrachtete. „Ich lass doch nicht zu, dass meine Schwester durstig bleibt!“ Eohl war jemand, der sich gerne fürsorglich zeigte und sich um die Leute kümmerte, die ihr etwas bedeuteten. Liebevoll streichelte sie das schwarz-weiße Haar ihrer süßen Begleiterin. „Ich gehe normalerweise nicht aus“, gab sie zu mit einem entschuldigenden Lächeln. Sie hatte Ayra hierher mitgenommen, weil sie etwas zusammen machen wollten und das hier so ziemlich der einzige Ort in der Stadt war, an dem Eohl schon einmal mit einer Freundin trinken gewesen war. „Aber ich hoffe, es gefällt dir trotzdem...“
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