Ortsname: Slums Art: Freifläche Spezielles: --- Beschreibung: Die Slums von Aloe Town. Mit dem schnellen Reichtum der Stadt und dem Zuziehen immer weiterer Menschen, bildeten sich bald weniger ansehnliche Gebiete, in denen jene lebten, die nicht das Glück von schnell gefundener Arbeit und regelmäßigen Einkommen besaßen. Für die doch eigentlich sichere Stadt ist gerade hier Kleinkriminalität an der Tagesordnung. Wer nichts hat, der kann auch nicht mehr viel verlieren.
Die Gegend ist übersäht von runtergekommenen Baracken und schnell zusammengekloppten Billighütten in denen viel zu viele Leute auf engstem Raum leben müssen.
Ein kurzer Schock war durch die Kämpfenden gegangen als Flint Astrid niedergeschlagen hatte. Röchelnd lag sie auf der warmen, sandbedeckten Straße und dunkelrot floss Blut aus ihrer Schulter. Als sie anfing, jämmerlich zu wimmern, wurde dem Riesen langsam klar, was hier gerade vorgefallen war. Die Gedanken Flints überschlugen sich, doch sein Körper setzte sich langsam wieder in Bewegung. Er musste weiter kämpfen und die Farce aufrecht erhalten. Tatsächlich war es so gekommen, wie er sich es gewünscht hatte. Thana war unterwegs, den Tyrannen kaltblütig zu ermorden, und Flint hatte einen ordentlichen Kampf. Der Leibmagier hatte sich als formidabler Gegner herausgestellt, der Flints Schild ohne Schwierigkeiten überwunden und dem Rotschopf ein paar ordentliche Wunden zugefügt hatte. Der Krieger blutete aus mehreren kleinen Einschusslöchern. Sein rechter Arm war ein wenig taub und die Hand ließ sich nicht richtig bewegen und auch das Atmen fiel dem Riesen schwer. Mit einem wuchtigen Hieb ließ er sein Schwert in Richtung des Leibmagiers schwingen, doch die Rüstung aus Sand, die der Magier um sich geschaffen hatte, fing selbst die Wucht von Flints kräftigem Angriff ab. Weder konnte er sich gegen den Magier verteidigen noch konnte er ihn wirklich angreifen. Ein breites Grinsen hatte die blutverschmierten Zähne des Riesen offenbart. Flint stieß nicht oft an seine Grenzen, diesen Moment wollte er eigentlich so lange wir möglich genießen. Doch Astrids Zustand machte ihm Sorgen.
Um dem Sandmagier nachzusetzen machte Flint einen Schritt nach vorne, doch einer der Söldner rammte ihm den langen Zweihänder zwischen die Beine. Flint stolperte und fiel vornüber mit einem gewaltigen Rumms auf die Straße, der die umliegenden Gebäude zum Erzittern brachte. Kaum war der Riese aufgeschlagen, war der zweite Söldner da. Er donnerte Flint den Streitkolben über den entblößten Hinterkopf und setzte sich dann in den Nacken des Riesen. Sein Kamerad mit dem Gassenhauer gesellte sich dazu und hielt Flint die lange Klinge an den Hals. Ergib dich, Monster!, rief einer der beiden aus und wutentbrannt grummelnd stieß Flint das Schwert von sich. Der Kampf war vorbei, er hatte sich ergeben. Liegenbleiben!, wies man ihn an und Flint nickte. Er konnte aus seiner Position nicht ganz erkennen, was geschah, doch irgendwann konnte er hören, wie Astrid sprach. Ick schuld’ Euch meen Leben. Vermutlich sprach sie mit dem Leibmagier. Verfluchte, schlaue Astrid. Könnt Ihr mir zeichen, wo’s ‘n Heiler oder so jibt?, schwatzte sie Mohammed an. Wir kümmern uns darum, dass das Monster hinter Schloß und Riegel kommt!, versprach der Söldner und zog Flint erneut eins über. Stimmte zu und machte sich auf, mit Astrid ein Hospital oder dergleichen aufzusuchen.
Die schlaue Söldnerin hatte wohl erkannt, dass Flint keine Chance gehabt hatte, den Leibmagier zu besiegen. Stattdessen hatte sie sich absichtlich treffen lassen, um nun nach dem Kampf dafür zu sorgen, dass der Sandmagier noch eine ganze Weile damit beschäftigt war, ihr zu helfen, und entsprechend nicht zu seinem Herren zurück konnte. Dafür würde der Riese seiner alten Bekannten so einige Runden schulden. Während Mohammed und Astrid sich also auf den Weg zu einem Heilkundigen machten, erhielten die beiden anderen Söldner das Schauspiel noch ein wenig aufrecht um die Schaulustigen nicht zu verwundern und - vermutlich - weil es ihnen Spaß machte, den großen Rotschopf herumzuschubsen. Doch nachdem sie den Riesen “zur Stadtwache gebracht hatten”, verabschiedete sich der Riese von den beiden. Er schlug sich mit der linken Faust gegen die Brust - der Kriegersalut - und röchelte dann schmerzverzerrt aus. Verdammt, da hatte er sich ja verletzt gehabt. Sagt Astrid, dass sie was bei mir gut habt. Und passt gut auf euch auf., riet er den beiden Söldnern. Dann machte er sich, auf einigen Umwegen, auf in Richtung des Anwesens von Al-Eben. Dort suchte er sich die höchsten Häusern der Umgebung und wartete in deren Schatten auf Thana. Hoffentlich ging bei ihr alles gut. Wenn im Anwesen Panik oder dergleichen aufkommen würde, wäre Flint in der Nähe um einzugreifen.
Thana konnte nicht anders als darauf zu vertrauen, dass ihr Kollege draußen alles im Griff hatte, während sie nun ihre Zeit mit diesem reichen Mistkerl verbrachte. Ein Mann, der aus nichts als Stolz heraus einen jungen Mann und wer weiß wie viele Frauen hatte ermorden lassen. Zweifel daran, dass er den Tod verdient hatte, besaß die Magierin jedenfalls nicht. Zu viel Zeit lassen wollte sie sich bei diesem Mord auch nicht. Sie hatte absolut kein Gefühl dafür, wie lange Flint die Scharade aufrecht erhalten konnte. Sie wusste nicht, ob der Magier ihn nicht sogar überwältigen würde. Dieses Unwissen nagte an ihren Nerven. Wohlwollend beobachtete sie, wie die Bediensteten des Ministers seiner Anweisung folgten und den Raum verließen. Sie waren also alleine. “Setzt Euch. Macht es Euch gemütlich.“, sprach der Mann und Thana kam dem einer Anweisung ähnlichen Angebot nach. Ohne zu zögern setzte sich Al-Eben gleich neben die Magierin. “Was genau verschlägt Euch nach Aloe? Eine Handelsbeziehung?“ Der Minister fummelte ein wenig an einem seiner Ringe herum, ehe er Thana einen der Kelche reichte. Sie nahm ihn an, wies das Gesprächsthema aber gleich ab. “Ja, so etwas. Aber lasst uns jetzt nicht über die Arbeit reden.“ Sie schlug die Beine übereinander und wandte sich dem Mann neben sich zu. “Ihr habt mich heute vor einem blutrünstigen Riesen gerettet. Ich bin Euch zu Dank verpflichtet.“ Sie hob ihren Kelch prostend an und begann Al-Eben hübsche Augen zu machen. Ein leichtes Lächeln, ein paar Wimpernschläge und eine aufrechte Körperhaltung. Der Minister stieß mit ihr an. “Eine Schönheit wie Ihr es seid war in Gefahr. Es waren die Instinkte eines starken Mannes, die mich antrieben. Ich konnte gar nicht anders.“, sprach er, ehe er begann zu trinken. Thanas Lächeln spitzte sich zu, dann tat sie es ihm gleich. Al-Eben beobachtete genau, wie sie den Kelch langsam leerte. Ein paar tiefe Schlucke, dann stellte sie ihn wieder bei Seite. Die Mahaf rückte noch ein Stückchen in Richtung Al-Ebens. Sie senkte ihren Blick und legte ihre Hand auf den Saum des Gewandes, welches er trug. “Wie kann ich mich dankbar zeigen?“, fragte sie in einer Art Flüsterton, während sie mit der Hand über den Stoff fuhr. “Mein Reich verfügt über keinerlei Reichtum und Schätze.“ Verzögert hob sie ihren Blick wieder, um Al-Eben ins Gesicht zu blicken. Sogleich sah sie das schelmische Grinsen, welches er auflegte. Auch er stellte seinen Kelch bei Seite. “Nichts ist kostbarer als Zeit. Schenkt mir nur ein wenig der euren…“ Er legte seine Hand in ihren Nacken und wollte wahrscheinlich zum Kuss ansetzen, doch Thana ging weiter. Sie legte das obere ihrer Beine über den Minister und rutschte im nächsten Moment schon auf seinen Schoß. Der Herr war sichtlich angetan davon. Die Magierin fuhr mit ihren Fingern unter sein Gewand, schob es damit zur Seite und begann damit seinen Hals zu küssen, während sie das Gewand Stückchen für Stückchen weiter öffnete. Kurz nachdem sie eine Hand von ihm abgewandt hatte, rissen die Augen des Mannes plötzlich weit auf. Al-Eben blieb die Luft weg und das nicht im positiven und auch nicht im übertragenen Sinne. Thana hatte seine Unaufmerksamkeit genutzt um den Dolch, den sie als Tattoo am Körper trug von jenem zu lösen und in dem des Ministers zu versenken. Gleich unter den Rippen hatte sie die Waffe in seine Lunge gestoßen. Al-Eben röchelte, er schaute Thana panisch an. “Ein Leben, um das vieler anderer zu vergelten.“, flüsterte sie ihm zu, wenn auch in einem weniger erotischen Ton als noch kurz zuvor. Al-Eben verstand gar nicht mehr, was Sache war, ehe sein Blick erstarrte und die krampfhaften Versuche zu atmen erstarben, sowie es auch sein Körper tat. Angewidert hinunter blickend, stand die Mahaf vom Schoß des Toten auf. Sie spazierte um das Mobiliar herum und zerrte die Kleidung nun vollständig von Al-Eben herunter. Es war ein spontaner Gedanke. Wenn er gefunden wurde, sollte er bloßgestellt sein. Thana wollte ein Zeichen setzen. Ein Zeichen für… was auch immer. Vielleicht dafür, was ein ehrenloses Geschöpf er zu Lebzeiten war. Zu guter Letzt legte sie dem Mann noch ihre Finger an die Schläfen. Mit Hilfe eines Zaubers entzog sie ihm so viel Wasser wie sie nur konnte. Zunächst füllte dieses Wasser ihren eigenen Wasserhaushalt wieder auf. Es war ein wohltuendes, erfrischendes Gefühl. Die restliche Flüssigkeit verdampfte in der Luft. Übrig blieb ein toter Mann, der nicht wenig Ähnlichkeit mit einer Mumie hatte, der man die Bandagen vom Körper gezogen hatte. Sein Gesicht war ganz eingefallen, sein Körper hatte deutlich an Masse verloren. Thana schaute noch ein letztes Mal angewidert auf ihn herunter. Sie gab ihm ein wenig seiner Flüssigkeit zurück, in Form von Spucke, die auf seiner Brust landete. Dann machte sie sich auf in Richtung des Balkons. Kurz und flüchtig schaute sich die Magierin um, ehe sie über das Geländer hüpfte und mit Hilfe ihrer Magie zu schweben begann. Mitten in der Luft jedoch wurde ihr plötzlich komisch. Schwindelgefühle machten sich breit. Thanas Blick wurde ziellos, bis ihr schwarz vor Augen wurde. Sie verlor das Bewusstsein und stürzte ab.
Genutzte Zauber Desiccating Vampirism TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 50 (45) pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Persönlich VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Manaregeneration Level 3, Touch of Drought BESCHREIBUNG: Wie bei Touch of Drought leitet der Anwender Mana in ein Körperteil, mit dem er seinen Gegner zu berühren gedenkt. Bei der Berührung wird durch das Mana stetig Wasser vom Körper gelöst und statt es einfach zu entfernen, über die Manaverbindung in den Körper des Anwenders abgeleitet, bis dieser aufgefüllt ist. Überflüssiges Wasser verdampft. Das Mana breitet sich nun im gesamten Körper des Betroffenen aus. Der Wasserentzug betrifft demnach auch seinen gesamten Wasserhaushalt. Folgen der Berührung sind nun bald einsetzende, allgemeine Lethargie, Kopfschmerzen & fehlende Konzentration. (Mittlerer Wasserverlust) Beherrschung: Willenskraft Level 6, Kosten 75 pro Minute: Folgen der Berührung sind nun einsetzende Muskelkrämpfe & Schockzustände. (Hoher Wasserverlust)
Lighter than Air TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 (135) pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5, Geschicklichkeit Level 5, Heat Immunity BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber heizt der Magier die Luft um seinen Körper herum so sehr auf, dass sie leichter wird als die Umgebungsluft und ihn vom Boden heben kann, sodass der Magier kontrolliert schweben kann. Geschwindigkeit und Tragkraft werden durch das Level seiner Willenskraft definiert, bis zu einem maximalen Wert von 8. Dabei darf der Anwender sich maximal mit einer Fluggeschwindigkeit, 2 Level über dem Level seiner Geschicklichkeit bewegen, da der Magier ansonsten seinen Flug nicht kontrollieren kann. Auf diesem Level ist er nicht in der Lage, weitere Zauber einzusetzen, da er sich voll und ganz aufs Fliegen konzentrieren muss.
Ein Rasseln in Flints Brust war dem Treffer der Sandmagie geschuldet. Zwar war der Riese nicht in Lebensgefahr - was er definitiv nur seinem massigen Körperbau, nicht etwa seinen Fähigkeiten als Krieger oder Magier zu verdanken hatte - doch hatte die Sand Machinegun ihn deutlich härter getroffen als so mancher anderer Angriff der Vergangenheit. Wenn er mit Thana aus der Stadt entkommen war, dann war ein rudimentäres Flicken und Verbinden vonnöten. Der Rotschopf hatte den roten Mantel um den Leib geschlungen, um manchem zufällig vorbei-schlendernden Passanten den Blick auf die Verletzungen, die der sich Riese im Kampf mit Muhammed zugezogen hatte, zu verwehren. Der Kriegermagier war sicher schon auffällig genug, da musste man ihm nicht ansehen, dass er gerade aus einem Kampf gekommen war, den er - ehrlicherweise gesagt - nur dank der schlauen Mithilfe seiner Söldnerfreunde überstanden hatte. Sicher, kein Krieger stand alleine auf dem Schlachtfeld und die richtigen Mitstreiter um sich zu scharen war (in Flints Augen) ein Teil der eigenen Stärke, dennoch war es kein schöner Gedankengang für den stolzen Riesen, sich einzugestehen, dass er einem Gegner hoffnungslos unterlegen war. Die Einsicht war dem Riesen vor einigen Jahren gekommen. Ein mächtiger Magier hatte mit gewaltigen Feuermassen ein ganzes Bataillon an Infanteristen bekämpft. Magier waren anderen Menschen überlegen, also wollte Flint selbst einer werden. Doch seit er Royal Crusade in der Hoffnung, dort einen Lehrmeister zu finden, beigetreten war, hatte er seine Fähigkeiten als Magier kein Stück voranbringen können. Die Gilde hatte nicht wirklich Lehrstunden oder Trainingseinheiten. Das einzige, das der Riese in diese Richtung hatte, war Thana. Sie war irgendwie sowas wie seine Patin, vielleicht würde der Riese sie mal auf seinen Wunsch ansprechen.
Doch zuerst musste sie aus dem Anwesen des Ministers wieder herauskommen. Flint konnte die Zeit, die er wartete, nicht richtig einschätzen. Vermutlich waren es nur wenige Minuten, die er gebannt Türen, Fenster und Balkone betrachtete, doch es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Die Ungewissheit, nicht über Thanas momentanen Status bescheid zu wissen, bereitete dem Riesen sehr viel mehr Kopfschmerzen als das die Treffer des Sandmagier es taten. Der Abend war mittlerweile weit fortgeschritten und der Himmel nahm eine satte, dunkelblaue Farbe an, sogar die ersten Sternlein und der Mond waren zu sehen. Die Fenster des Anwesens waren mittlerweile hell erleuchtet, die angestaute Hitze des Tages machte einer angenehmen Kühle platz. Sie würde schon bald in eisige Kälte umschlagen, die Temperaturen in der Wüste waren extrem. Eine gefühlte Ewigkeit später erkannte Flint dann endlich seine Partnerin. Das Herz sank ihm erleichtert in die Hose als er die gutaussehende Violetthaarige entdeckte, die gerade einen Balkon betrat. Sie wirkte nicht gehetzt oder in Eile, verletzt schien sie auch nicht (so fern das der Rotschopf aus den gut 20 Metern Distanz einschätzen konnte). Flint wollte noch nicht auf sich aufmerksam machen, es schien ihm unklug, wo er doch nicht wusste, wie der Stand im Inneren des Anwesens war. Als Thana über das Geländer des Balkons stieg, erschrak der Riese einen Moment, doch dann erinnerte er sich daran, dass sie gestern auch meterhoch in die Luft gestiegen und unbeschadet wieder heruntergekommen war. Doch etwas war anders. Thana schaukelte und wankte. OH!, stieß Flint aus. Kaum hatte er entdeckt, dass Gefahr im Verzug war, hatte sein Körper reagiert. Mit einem explosiven Satz, der von der wie von selbst fließenden Magie in den Beinen des Riesen nur beschleunigt wurde, versetzte er sich in einen kurzen Sprint. Mit vier, fünf großen Schritten war er direkt am Anwesen von Al-Eben angekommen und war damit keine Sekunde zu spät, denn tatsächlich schmierte Thana ab. Flint legte eine Grätsche hin, rutschte auf dem Hosenboden und dem Rücken über die sandige Straße und schaffte es so, Thana vor einem Aufprall auf den harten Boden zu bewahren. Er hatte sie in seine Arme geschlossen wie ein Vater seine neugeborene Tochter. Thana war ihm auf die Brust gefallen, was dem Riesen ein schmerzvolles Zischen entlockte. Hastig blickte Flint sich um, doch zum Glück schien er nicht aufgefallen zu sein. Schleunigst kam er wieder auf die Beine und machte sich daran, Distanz zu gewinnen. Raus aus der Stadt, Richtung Norden - dorthin, wo sie hergekommen waren. Thana?, versuchte der Rotschopf seiner Partnerin zuzureden, doch diese kam noch nicht ganz zu bewusstsein. Flint drehte sie einmal in den Armen, blickte sie (in dieser Situation tatsächlich ohne Hintergedanken!) von allen Seiten an, konnte jedoch keine offensichtliche Verletzung erkennen. Das konnte nur eins heißen. Verdammter Dreckssack. Sicher hatte er Thana irgendwas untergemischt, um sich besser über sie hermachen zu können. Zwei Optionen gab es. Entweder Flint suchte irgendwo Unterschlupf und einen Heilkundigen, dann würde er aber noch eine Weile in Aloe feststecken (und spätestens in ein Paar Stunden war in Aloe sicher die Hölle los). Oder er vertraute darauf, dass Al-Eben Thana nur ausknocken, nicht umbringen wollte. Dann würde ein etwaiger Effekt einer Droge oder dergleichen hoffentlich in ein paar Stunden nachlassen. Flint entschied sich für Zweiteres.
Eine halbe Stunde später war er, mit ein wenig Proviant für eine weitere Tagesreise durch die Wüste ausgestattet, nördlich von Aloe Town in der Wüste. In hunderten Metern Umkreis gab es keine Menschenseele, die die beiden Magier behelligen würden. Thana war noch immer nicht wach, vielleicht konnte Flint das ein wenig beschleunigen. Vorsichtig legte er seine Partnerin auf den Umhang, den er dazu ausgezogen hatte, drehte sie auf die Seite und stellte ein wenig Wasser parat. Dann zog er, so behutsam wie er konnte, den süßen Mund Thanas auf und steckte ihr dann den kleinen Finger in den Rachen. Hoffentlich konnte er so den Würgereiz seiner Partnerin auslösen, der Thana dazu bringen würde, ihren eventuell schädlichen Mageninhalt auszubrechen. Genau auf seinen schönen Umhang, aber was tat man nicht für die Gilde? Und für Thana erst recht!
Verwendete Zauber:
Fancy Footwork: Duelist Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Schnelligkeit Level 2, Geschicklichkeit Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber verwandelt der Anwender seine Beine in die eines geschickten Fechters, wodurch diese drahtiger werden. Die Schnelligkeit eines seiner Beine steigt um einen Level. Man kann den Zauber auch auf beide Beine anwenden, es verdoppeln sich dann allerdings die Manakosten. Außerdem kann der Anwender dann auch schnelle Ausfallsprünge nach vorne machen und ohne Anlauf eine Distanz von zwei bis drei Metern blitzschnell überwinden.
Es war vorbei. Dieses Ekelpaket von einem Politiker war tot. Sein Ableben war nur der berühmte Tropfen auf einen heißen Stein. Ein wahrscheinlich nicht weniger verachtenswerter Mensch würde seinen Platz einnehmen oder aber ein Mensch der zu einem solchen wurde. Trotzdem fühlte Thana ein wenig Genugtuung. Die Frauen und den Sohn Al-Sayfs, die er getötet hatte, brachte es nicht zurück. Auch machte es all die anderen Verbrechen, die er unter Garantie vollbracht hatte nicht ungeschehen. Die Magierin war angewidert von diesem Mann. So sehr, dass sie einfach nur noch heim wollte. Sie wollte sich waschen und diesen Tag endgültig hinter sich bringen. So ganz hatte sie sich noch nicht an das Gefühl, hoch durch die Luft zu schweben, gewöhnt. Doch das verging ja auch ganz schnell. Thana fühlte nicht einmal mehr, wie sie plötzlich an Höhe verlor. Ihr gingen die Lichter aus und gleich darauf stürzte sie wie ein Stein vom Himmel. Sie hatte nicht einmal das Vergnügen ihr bisheriges Leben vor ihren Augen ablaufen zu sehen. Nicht, dass sie da etwas verpasst hätte. Doch ihr Ende war es glücklicherweise nicht. Die Mahaf bekam es nicht mit, doch Flint sah mit an was mit ihr geschah. Sie hatte ihn in den Schatten nicht bemerkt, aber es war ihr Glück, dass es umgekehrt anders war. Hals über Kopf stürmte der Riese, unterstützt durch einen Zauber seiner Magie, nach vorne um sich heldenhaft über den Boden zu stürzen und die Magierin aufzufangen, bevor ihr Körper auf jenem zerschellte. Eine heroische Aktion, von der ihr nichts als Erzählungen bleiben würde. Mit bekam sie rein gar nichts. Thana schlief wie sie fiel, wie ein Stein. Es war ein traumloser Schlaf. Nichts als Dunkelheit und als das Bewusstsein der Mahaf langsam zurückkehrte, fügten sich zwei unsauber getrennte Filmstreifen wieder zusammen. Die geschlossenen Augen der jungen Frau zuckten, bis sie plötzlich aufrissen. Sie bekam Panik, als es ihr schwerfiel zu atmen. Das erste was sie sah, war das riesige Gesicht ihres Kameraden. Als nächstes registrierte sie seine Hand und wie er seinen Finger in ihrem Mundraum hatte. Thana hustete und zog instinktiv ihren Kopf zurück, während sie gleichzeitig ihre Hände an seinen Unterarm legte, um diesen von sich zu drücken. “Was… soll das?“, fragte sie erzürnt, unterbrochen von dem Husten der ihrer Kehle entsprang. Das nächste was sie registrierte war, dass sie sich mitten in der Wüste aufhielten. Sie hatten Aloe verlassen, waren wieder mitten im Nirgendwo. Nachdem Thana sich verdutzt umgeschaut hatte, richtete sie ihren Blick wieder auf Flint. Der Zorn war gleich wieder verflogen. “Was ist geschehen?“, fragte sie den Großen. Ihr Hirn arbeitete zeitgleich akribisch daran, die letzten Geschehnisse aufzuarbeiten, an die sie sich noch erinnern konnte. Al-Eben, er war tot. Tot, ausgetrocknet und nackt. Sie war auf den Balkon getreten und… heruntergestürzt? War sie vom Balkon gefallen? Nein, sie erinnerte sich daran, dass sie freiwillig über die Brüstung gestiegen war, um herunter auf die Straße zu schweben… Ihr Kopf schmerzte. Der Puls hämmerte gegen die Schläfe der Magierin. Sie fühlte sich ausgelaugt, ja wie verkatert. Dabei waren es nur wenige Schlucke Wein, die sie zu sich genommen hatte. Thana griff nach dem Wasser, welches Flint ihr bereit gestellt hatte. Da gab es einiges zu bereden. Sie würde wissen wollen, wie es dem Großen ergangen war und was aus dem Leibmagier wurde. Sie hatten sicher genug Zeit auf dem Heimweg darüber zu sprechen. Es ging schließlich wieder ein Stück durch die Wüste und dann mussten sie noch durchs halbe Königreich fahren, um zur Gilde zurückzukehren…
Hustend kam Thana wieder zu Bewusstsein und stieß ohne sich zu übergeben - den Arm des Riesen von sich. Der Rotschopf atmete erleichtert aus, als er bemerkte, dass Thana das ihr übliche Feuer inne wohnte. Indem er ein, zwei Schritte zurückwich, ließ er seiner Gildenkameradin genügend Freiraum, wieder zu sich zu kommen. Sie trank etwas, blickte sich um und fasste sich dann wieder. Du bist auf dem Weg aus dem Anwesen bewusstlos geworden., erklärte der Riese kleinlaut. Dass Thana so erzürnt reagiert hatte, hatte den Rotschopf verunsichert. Hatte er überreagiert? War die Tortur der Dürremagierin vielleicht gar nicht nötig gewesen? Oder war es einfach, dass die Violetthaarige überrascht war? Flint hätte auch einen ganz schönen Schock bekommen, wenn er mit etwas im Rachen aufgewacht wäre. Ich hab’ gedacht, du wurdest vielleicht vergiftet oder mit einer Droge betäubt und wollte dich zum Erbrechen bringen…, ließ Flint Thana wissen und hoffte, dass die Violetthaarige wenigstens seine gute Absicht honorieren konnte. Geht’s dir gut?, fragte er dann aber besorgt und blickte die Magierin von oben nach unten an. Ich hab’ dich gefangen, aber du bist trotzdem ziemlich tief gefallen. Ob sie wohl Schmerzen hatte? Und… hast du es vollbracht?
Nachdem die beiden sich kurz gegenseitig über den Verlauf der Aktion auf den aktuellsten Stand gebracht hatten, kam Flint zu dem Schluss, dass alles vergleichsweise gut verlaufen war. Er hatte zwar mit einigen Verletzungen und einem gebrochenen Stolz zu kämpfen und Thana war vermutlich vergiftet worden und hätte sich beinahe den Hals gebrochen, aber die beiden Magier hatten ihre Aufgabe innerhalb eines Tages erfüllt - was dem Auftraggeber sicher gut gefallen würde - und lebten beide noch, um sich an den Früchten ihrer Arbeit zu laben, sobald sie diese bekommen würden. Flint wollte noch ein wenig Distanz zwischen die Stadt und sich bekommen, vermutlich würden die beiden wieder die Nacht in der Wüste verbringen müssen. Das war wohl nichts mit Thanas luxuriösem Zeltlager gewesen. Wenn du willst, dann hüpf’ auf meine Schulter. Kannst dich noch ein wenig ausruhen., bot der Riese seiner Mitstreiterin an. Dass es ihm nicht wirklich etwas ausmachte, sie durch die Gegend zu tragen, würde sie hoffentlich verstehen. Und dass er sich Sorgen um seine Kameradin machte, die eben noch bewusstlos gewesen war, auch. So schlugen die beiden Royal Crusade Magier sich gemeinsam ein weiteres Mal durch die Wüste, in der Nähe der Eisenbahnstrecke entlang. Bei der nächsten Haltestelle würde zumindest Thana einsteigen könne, Flint und Bahnen funktionierten nur in wenigen Ausnahmefällen. Doch eine Sache lag dem Rotschopf noch auf dem Herzen. Sag mal, Thana…, begann er und hoffte, dass die Gildenkameradin nach dem anstrengenden, ereignisreichen Tag noch ein wenig Nerven für ihn übrig hatte. Ich bin zwar… Wie hatte sie so schön gesagt? ...der große, starke Mann und kann mich gut wehren und ich hab auch bisschen was im Oberstübchen, aber ich bin bei weitem kein starker Magier., erklärte er ihr. Sich Schwäche einzugestehen und nach Hilfe zu fragen würde so manchen vermutlich Überwindung kosten, doch Flint hatte kein Problem damit: Er war sich selbst gegenüber ehrlich genug, um sich nicht vorzumachen, alles alleine bewältigen zu können. Ich weiß noch nicht mal so wirklich, was meine Magie überhaupt ist. Wenn wir wieder in Crystalline sind, denkst du, du könntest mir helfen, das herauszufinden? Wie genau das passieren sollte wusste Flint noch nicht. Aber dafür hatte er seine Patin ja. Sie würde ihm entweder jemanden in der Gilde vorstellen können, der Flint auf seinem Pfad als Magier weiterbringen würde oder - so würde der Rotschopf es bevorzugen - sich selbst ein wenig mit der Magie des Riesen auseinander setzen. Doch erst einmal lag noch eine Wüstennacht und eine kleine Reise vor den beiden Magiern. Glücklicherweise waren sie in guter Gesellschaft.
Das Herz der Magierin erwärmte, als sie die Freude Yuukis darüber sah, dass sie sich ihm erneut vorstellte. Begleitet wurde dieses Gefühl allerdings auch von einem des Schmerzes. Erfreute sich über einen weiteren Namen, den er als den einen, richtigen Namen erachtete. Ein Name, der allerdings nichts weiter war als eine weitere Täuschung. Iris konnte ihn einfach nicht aufklären. Eine Problematik, welche die Beiden begleiten würde, auf Schritt und Tritt. Die Magierin bekam rückwirkend bestätigt, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist, zu ihm auf Abstand zu gehen. Eine Lebensweise, von der sie sich aber nun verabschiedet hatte. Sie hatte den Sprung ins kalte Wasser gewagt und musste nun mit den Konsequenzen leben. Ihre Zweisamkeit wurde jedoch vom Läuten der Tür unterbrochen und so stiegen sie die Treppe wieder hinunter um zu sehen wer dort wartete und was dieser Jemand wollte. Yuuki meinte, dass es sich dabei vielleicht um einen dritten Mitstreiter handeln könnte, was Iris gleich ein seltsames Gefühl vermittelte. Sie hoffte irgendwie… dass er sich täuschte. Auch wenn dies eine gefährliche Mission war, erhoffte sie sich doch sie mit ihm gemeinsam zu bestreiten, ohne eine dritte Person. Glücklicherweise sollte seine Vermutung tatsächlich nicht eintreffen. Wenn man von Glück sprechen konnte. Denn eigentlich stand hinter der Botschaft des Gildenkollegen, der an der Tür stand, kein positives Ereignis. Gleich mehrere Kameraden wurden verletzt, in der Gilde war eingebrochen worden, doch Yuuki wusste dazu mehr. Er erklärte der Blondine, dass der Gegenstand, den der Einbrecher suchte, nicht gefunden werden konnte. Er trug ihn nämlich bei sich, was er durch ein Klopfen auf seine Kürbisflasche deutlich machte. Irgendwie wurde Iris beim Erhalt dieser Informationen mulmig. Das bedeutete, dass der geheimnisvolle Mörder es… auf sie abgesehen hatte! Zumindest wenn er wusste, wo sich das gesuchte Artefakt wirklich aufhielt. Eigentlich sollte Iris sich damit ja abfinden können, immerhin war klar, dass sie sich dem Fremden noch stellen würden. Das war ja gar ihr Ziel. Doch dass sie nun in den Fokus des Mörders geraten können, war irgendwie anders als umgekehrt ihn zu jagen, oder nicht? Jedenfalls fühlte die Magierin sich dabei einfach nicht wohl. Der Bote berichtete noch, dass der Verbrecher gejagt und verfolgt wurde, bis er sich schließlich in einer alten Krypta in den Slums verschanzt hatte. Na super… in den Slums. Einen Verbrecher in den finsteren Gefilden der Stadt jagen und dann auch noch in einer Krypta treffen. Diese Quest bekam sehr schnell einen finsteren, unangenehmen Touch. „Äh, ja! Klar! Auf geht’s!“, entgegnete Iris der Frage ihres Partners mit offensichtlich aufgesetzter Positivität. Es ging also zu den Slums. Bis die Beiden dort ankamen, war eigentlich noch alles gut. Doch kaum hatten sie die weniger gut betuchten Viertel der Stadt betreten, wurde es Iris doch schnell sehr mulmig. Sie schloss noch näher zu Yuuki auf und war fast versucht seine Hand zu greifen. Der Verstand der Magierin setzte sich allerdings gegen ihren inneren Wunsch durch und so ließ sie von dieser Idee lieber ab. Immer wieder blickte die Magierin sich allerdings um. Sie fühlt sich beobachtet, aber glücklicherweise strahlte Yuuki als S-Rang Magier der Stadt auch eine gewisse Aura aus, die Leute sicherlich davon abhielt ihnen zu nahe zu kommen. Schließlich fanden die Beiden sich vor einer heruntergekommenen Krypta wieder. Drum herum standen vereinzelt Personen, die nicht wie Bewohner dieser Gegend aussahen. Es handelte sich um die Kollegen, die den Verbrecher verfolgt hatten. Doch das Stellen wurde nun Yuuki überlassen!
#9 Als Isabelle ihre Aufbruchsbereitschaft und Zustimmung auf seine Frage signalisierte, nickte Yuuki entsprechend und warf ihr ein warmes Lächeln zu. Ja, es war eine ernste Angelegenheit, äußerst ernst sogar. Und doch freute er sich ungemein über ihre Anwesenheit und Begleitung! Gefühle, die er sonst weniger mit einem ernsten Auftrag verband und die ihn möglicherweise auch etwas verwirrten. Anschließend wandte er sich wieder dem Gesandten namens Richard zu und schaute ihn eindringlich und ernst an. „Du kannst Aram Falls ausrichten, dass wir auf dem Weg sind und die Verfolgung aufnehmen. Er braucht sich keine Sorgen zu machen!“ War es etwas zu selbstsicher und überheblich, was er da von sich gab? Es war zumindest keine Absicht, dass er angeben wollte oder so. Der Grynder war sich einfach seiner Fähigkeiten und Position bewusst, sodass es recht wenig gab, dem er sich nicht stellen würde. Ein weiterer Vorteil war auch, dass Richard sich nun zurück zum Gildenpalast begeben würde, um dem Gildenmeister zu berichten. Daher brauchte er die beiden Magier auch nicht zur Krypta in den Slums zu begleiten und somit das dritte Rad am Wagen zu sein!
Da Yuuki sein ganzes Leben in Aloe Town verbracht hatte, kannte er die Stadt wie seine Westentasche. Kein Wunder also, dass er Isabelle zielstrebig durch die verschiedenen Viertel der Stadt führte, bis sie schließlich zu den Slums gelangten. Während sie durch das heruntergekommene Viertel liefen, wanderten die rubinroten Seelenspiegel des jungen Mannes hin und her, um die Umgebung im Auge zu behalten. Wahrlich keine schöne Gegend, aber glücklicherweise sprach sie niemand an. Insofern war es nicht verwunderlich, dass die beiden Magier fürs Erste keinen Smalltalk führten, sondern sie strammen Schrittes voranging, bis sie endlich die Krypta erreichten! Hier konnte Yuuki direkt vereinzelte Personen ausmachen, die nicht ins Bild des Viertels passten: Die Stadtwachen. Wie der Gesandte von Aram Falls ihnen korrekt berichtet hatte, waren es wohl die gewöhnlichen Wachleute der Stadt, welche die Verfolgung des Einbrechers aufgenommen hatten. Von anderen Gildenmitgliedern war hier weit und breit nichts zu sehen. Der Rotschopf nahm die letzten Schritte, ehe er zu jemandem aufschloss, der wie ein Hauptmann aussah. Aus den Augenwinkeln bemerkte die Wache, dass sich jemand näherte und wandte sich dementsprechend den Neuankömmlingen zu. „Yuuki Grynder und Isabelle von Crimson Sphynx.“, stellte der Magnetismusmagier sich und seine Kollegin vor, indem er bei Erwähnung ihres Namens auf sie zeigte. „Gott sei Dank, wir haben schon auf euch gewartet!“, stieß der Hauptmann mit sichtlicher Erleichterung aus! *Okay?* „Wir haben den Einbrecher bis zu dieser alten Krypta verfolgt.“, fuhr der Hauptmann fort. „Vor etwa zwanzig Minuten ist ein ganzer Wachtrupp hinuntergestiegen, doch seitdem haben wir nichts mehr gehört.“ Bei diesen Worten hätte Yuuki am liebsten frustriert aufgeseufzt, doch er hielt sich zurück. Die Wachen konnten ja nicht ahnen, dass es sich bei dem Einbrecher voraussichtlich um den Mörder eines A-Rang Magiers handelte, der zuletzt Schlagzeilen gemacht hatte. Andernfalls wären sie ihm wohl nicht so kopflos gefolgt. Dementsprechend überkam ihn ein mulmiges Gefühl, was der Grund dafür sein konnte, dass der Hauptmann nichts mehr von seinen Leuten gehört hatte.
„Vielen Dank für das kurze Update! Dann werden wir uns jetzt selbst in die Tiefen begeben.“, antwortete er dem Hauptmann mit einem Nicken, ehe er sich wieder der maskierten Blonden zuwandte, um ihr etwas zuzuflüstern. „Wir sollten uns da unten nicht aus den Augen verlieren, also bleib bitte in meiner Nähe.“ Immerhin hatten sie es hier wahrscheinlich mit einer sehr gefährlichen Person zu tun, weshalb sie keine Risiken eingehen sollten. Um sich selbst hatte der Grynder keine Angst, doch würde er es sich niemals verzeihen, wenn Isabelle etwas zustieß. Also würde er sie mit seinem Leben beschützen, wenn nicht noch mehr! Damit galt es jetzt nur noch das Tor in die unterirdischen Gewölbe zu öffnen und die Krypta zu betreten, um die Jagd nach ihrem Einbrecher/Mörder aufzunehmen. Die rubinroten Seelenspiegel blickten auf die feucht-modrigen Treppen und das trüb beleuchtete Gewölbe, welches sie erwartete. „Nach mir, würde ich sagen.“ Das war zwar nicht gentlemanlike, aber da es gefährlich war, würde er sich den Vortritt nicht nehmen lassen. Und mit diesen Worten nahm er den ersten vorsichtigen Schritt die Treppe hinunten!
# 09 Eigentlich gab es keine Optionen. Yuuki wies den Boten noch dazu an, eine Nachricht zurück an den Gildenleiter zu überbringen und zwar die, dass sie sich um die Verfolgung kümmern würden. Mit sie waren natürlich Yuuki und in dem Falle Iris gemeint. Die Art und Weise wie der Magier ihren Kameraden anwies, die Botschaft zu überbringen, hatte schon etwas… cooles. Er wirkte in diesem Moment so erwachsen und dann noch seine Ausstrahlung. Einen kurzen Augenblick hinterfragte Iris ihr Bild vom Rotschopf. Sie kannte ihn noch als kleinen Jungen, doch diesem war der Grynder längst entwachsen… Eine Tatsache, die ihr grade wieder richtig bewusst wurde. Jedenfalls ging es kurz darauf auch los in die Slums. Es gab schließlich keine Zeit zu verlieren! Dass es sich bei den Leuten, die um die Krypta herum warteten, nur um normale Wachleute handelte und nicht etwa um Gildenkameraden, so wie Iris zunächst gedacht hätte, wurde ihr so richtig klar, als Yuuki sie beide als Magier Crymson Sphynx vorstellte. Ein halblautes „Oh…“, entfuhr der Blondine, während sie ihren Fehler bemerkte. Ein Moment der Verwunderung, dem ein warmes Lächeln ihrerseits folgte. Dem mulmigen Gefühl, welches sie seit Betreten der Slums hatte, mischte sich zumindest ein bisschen Freude bei, als der Wachmann seinen an Gott gerichteten Dank aussprach. Dafür, dass sie gekommen waren. Eine Ehre, die eigentlich mehr Yuuki gebührte, fühlte sich die Diebin doch viel mehr als sein Sidekick. Die Wache berichtete, dass sie den Verbrecher bis zur Krypta verfolgt hatten und dass vor nun etwa zwanzig Minuten ein Wachtrupp hinein ist, der seit dem aber keinen Kontakt mehr nach außen aufgebaut hatte. „Warum habt ihr nicht noch gewartet?“, fragte Iris erschrocken ob der Situation, in der die Männer nun vielleicht steckten, wenn sie überhaupt noch am Leben waren. Anders als ihr Freund hatte die Magierin nicht das nötige Feingefühl und auch nicht die Erfahrung als Gildenmagierin, die es in dieser Situation vielleicht gebraucht hätte, um kompetent aufzutreten. Hinzu kam ja sogar noch die Tatsache, dass Yuuki als Diplomat noch einmal zusätzlich in Sachen Rhetorik bewandert war. Anders als die Blondine bedankte sich der S-Rang Magier nur bei dem Wachmann für seine Mühen, für die Mühen all seiner Leute. Es schauderte seine Begleitung, als er ihr zu wisperte, dass sie sich in seiner Nähe aufhalten sollte. Als ob sie das nicht sowieso getan hätte! „M-Mhm!“, bestätigte sie zuerst stockend und ohne ein richtiges Wort zu sprechen. Die Anspannung in ihr stieg ins Unermessliche, als sie zur Tür der Krypta traten und Yuuki diese öffnete. „Äh… Ja! Gentlemen first!“, scherzte Iris antwortend auf seine Aussage. An ihrer Anspannung änderte dieser kleine Spaß allerdings nicht wirklich etwas. Sie schluckte, doch der Klos, der sich in ihrem Hals bildete sollte dadurch nicht weichen. War das wirklich die richtige Idee gewesen, sich Yuuki bei dieser Quest anzuschließen? Die Magierin war sich da nicht mehr so sicher, wenn sie das überhaupt je war. Die Atmosphäre die in der Krypta herrschte, war wirklich gruselig. Das Licht war sehr gedämmt, es war also wirklich finster. Darüber hinaus war die Luft so Stickig und muffig. Es war wirklich unangenehm. Zu allem Überfluss führte der Weg in der Krypta zunächst nahezu ausschließlich in die Tiefe, also in den Keller? Nannte man das Keller? Oder Katakomben? Immer wieder haftete Iris Blick an irgendwelchen Verzierungen oder kleineren Steintafeln, mit Namen oder Texten drauf. Vom Mörder bis dahin aber keine Spur. Wenn es nach ihr ging, konnte das eigentlich auch so bleiben… aber das war ja eigentlich nicht Sinn der Sache. Es war ruhig, die Schritte der Magier hallten von den Wänden und der Decke wieder. Iris traute sich gar nicht einen unnötigen Ton von sich so geben, so sehr stand sie unter Spannung.
#10 Die rubinroten Seelenspiegel des jungen Mannes legten sich auf seine neue Gildenkollegin, als sich diese erschrocken beim Hauptmann der Wache danach erkundigte, warum der Trupp bereits die Verfolgung aufgenommen hatte. Es war eine durchaus berechtigte Frage, doch es gab einen triftigen Grund, warum sich Yuuki das Stellen eben jener verkniffen hatte. Isabelle unterschätzte in diesem Augenblick einfach das Ehr- und Pflichtgefühl der Stadtwache, die es als ihre Aufgabe ansah, für Recht und Ordnung zu sorgen. Und dies traf umso mehr zu, als dass Crimson Sphynx angegriffen worden war, der ganze Stolz Aloe Towns. Kein Wunder also, dass die Wachen die Verfolgung des Einbrechers so erpicht aufgenommen und nicht etwa gestoppt hatten, um auf Verstärkung von Magiern zu warten. Dieses Gefühl ließ sich auch vom Gesicht des Hauptmanns ablesen. „Geschätzte Isabelle von Crimson Sphynx, als Wache von Aloe Town ist es unsere Aufgabe, Unrecht zu verhindern und Gesetzesbrüche zu verfolgen! Keine Wache würde davor zurückschrecken, einen Einbrecher in diese Krypta zu verfolgen.“„Und wir werden den Trupp finden.“, versicherte der Grynder dem Hauptmann in diesem Augenblick und rundete das Ganze somit ab. Er war jedoch erfahren und reif genug, nicht so etwas Kindisches zu versprechen wie: „Wir werden sie alle wohlerhalten wieder zurückbringen.“ oder „Es wird niemandem etwas geschehen.“ Das war etwas, dass er nicht versprechen konnte und würde! Er konnte nur Dinge gewährleisten und für bürgen, die in seiner eigenen Macht standen!
Als Reaktion auf Isabelles Aussage „Gentlemen first“ schmunzelte der Rotschopf und ging entsprechend voran. Je tiefer sie in die Krypta hinabstiegen, desto stickiger wurde die Luft und umso finsterer erschien ihm die Umgebung. Eine wirklich unangenehme Kombination. Außer den Schritten der Magier, war nichts zu hören. Auch Yuuki blickte sich immer wieder um, doch seine Aufmerksamkeit blieb nicht an irgendwelchen Verzierungen oder kleinen Steintafeln hängen. Stattdessen fiel sein Blick bei einem seiner Rundblicke auf seine Gildenkollegin, die zum Zerreißen angepasst war. Das konnte man wirklich fühlen! Höchste Eisenbahn also, dass er daran etwas änderte. Yuuki hob seine Hand, um Isabelle ein Zeichen zu geben, und blieb schließlich stehen. Daraufhin wandte er sich zur maskierten Blondine und trat einen Schritt auf sie zu, sodass er etwa eine Treppenstufe unter ihr war, sie sich aber nun auf Augenhöhe befanden. Selbst im trüben Licht konnte er die stahlblauen Seelenspiegel der jungen Frau erkennen. Vorsichtig legte der Grynder seine Hand auf ihre Schulter und drückte diese ganz leicht. „Das Atmen bitte nicht vergessen. Du brauchst Sauerstoff, um klar denken zu können, vor allem wenn es gefährlich wird.“, begann er schließlich mit warmer Stimme zu sprechen, jedoch nicht mit allzu lauter Stimme. Isabelle hatte einfach etwas an sich, dass in ihm das Bedürfnis erweckte, sie zu schützen und wohl fühlen zu lassen. „Ich weiß, dass es leicht gesagt ist, aber versuch dich nicht von der Nervosität überwältigen zu lassen. Hier unten sind wir zwar an keinem schönen Ort und wir haben eine gefährliche Aufgabe vor uns, aber ich verspreche dir, dass ich auf dich so gut achten werde, wie es mir nur möglich ist!“ Das Schlusswort seiner Rede wurde von einem warmen Lächeln begleitet, ehe er die Hand von ihrer Schulter nahm und sich wieder dem Treppenabstieg zuwandte. Hoffentlich war es ihm gelungen, dass sich Isabelle ein wenig entspannte. Wenn man zu aufgeregt war, dann stand man sich selbst unnötig im Weg und das war etwas, dass sie sich im Angesicht eines Mörders nicht erlauben konnten!
Unten angekommen, hörte man … nichts. Der junge Mann vernahm keinerlei Geräusche, weder Rufe der Wachen, noch Schritte, noch sonst etwas. Das war wirklich seltsam. Der Gang vor ihnen war nicht sonderlich lang und bog sogleich um die Ecke ab. Da sie keine andere Wahl hatten, signalisierte er seiner blonden Kollegin mit einer Handbewegung, dass sie weitergehen würden. „Halt die Augen offen! Vielleicht finden sich hier irgendwelche Anzeichen eines Kampfes oder gar der Wachen!“ Das würde ihnen Aufschluss darauf geben, was hier unten bereits vorgefallen war. Der Grynder ging vorsichtigen Schrittes voran, während seine Seelenspiegel sich in der dunklen Umgebung nach irgendwelchen Hinweisen umschauten. Kaum war Yuuki aber um die Ecke gebogen und mehrere Schritte den Gang entlang gelaufen, hörte er endlich etwas: Platsch. Die rubinroten Seelenspiegel schauten sogleich auf den Boden, das Schlimmste befürchtend … doch es war nur Wasser. Der Gang vor ihnen war in seichtes Wasser getaucht. Kaum drehte er sich zu Isabelle um, erkannte er, dass der Weg hinter ihnen ebenfalls leicht unter Wasser stand. Moment Mal, das war doch nicht möglich! Gerade eben war noch kein Wasser da gewesen, oder? Sogleich huschte er an der jungen Frau vorbei, um zurück um die Ecke zu blicken und blieb schließlich erstarrt stehen. Dort, wo sich vorher die Treppe befunden hatte, war … ein langer Gang, der ebenfalls leicht unter Wasser stand. „Sind wir nicht gerade von hier gekommen? Wo ist der Ausgang?“, erkundigte er sich sicherheitshalber nochmal bei seiner Gildenkollegin und schaute sich dabei um. Wo war der Ausgang aus diesen Katakomben? Sie waren doch erst ein paar Meter gelaufen? Was um alles in der Welt …?
# 10 Iris Blick haftete fassungslos an dem Wachmann. Anders als zumindest eine Person sicher meinen wollte, war es für sie gar nicht so gewöhnlich derartig edel angesprochen. Doch das war nicht der Grund, warum sie so an den Lippen des Mannes hing. Jedenfalls nicht der einzige, nicht der primäre. Es war viel mehr die Aufopferungsbereitschaft. Unabhängig davon, dass es sich um einen Mann handelte, der taff genug war in eine Gilde einzubrechen und stark genug, um dort mehrere Magier zu verletzen, verfolgten diese Wachmänner den Kerl nicht nur, sie wollten ihn gar stellen. Eigentlich musste ihnen doch klar sein, dass sie gar keine Chance gegen ihn hatten, oder nicht? Iris wurde von Yuuki aus ihrem Fokus gerissen, weswegen sie überrascht und hastig zu ihm blickte. Er versuchte die Wache mit seinen Worten… zu beruhigen? Eine merkwürdige Situation, die die Blondine nicht zu verstehen glaubte.
Mit jedem Schritt, den die Magierin tiefer in die Krypta hinein trat, wuchs die Spannung in ihr mehr und mehr. Es fühlte sich an, als würde ihre Brust zerbersten, sollte sie ein spitzes Hindernis auch nur tuschieren. Iris erschrak ein bisschen, als Yuuki vor ihr plötzlich die Hand hob. Was sollte das Zeichen bedeuten? Was geschah nun? Hatte er etwas gesehen? Etwas gespürt? War der Verbrecher in der Nähe? Irritiert betrachtete sie, wie der Magier sich in aller Ruhe zu ihr umdrehte und ihr schließlich eine Hand auf die Schulter legte. Der Höhenunterschied der Treppe sorgte dafür, dass sie einander ausnahmsweise mal ungefähr auf Augenhöhe begegneten. Ein Teil der Anspannung fiel sogleich von ihren Schultern, als klar wurde, dass Yuuki genau diese bemerkt hatte. Er versuchte ihr Mut zu machen, ihr gut zuzusprechen. Außerdem schwor er ihr sie bestmöglich zu beschützen und genau das war der Punkt, der sie am meisten erleichterte. Auch wenn sie sich dessen hätte bewusst sein sollen, fühlte es sich noch einmal gut an die warmen Worte ihres Freundes zu hören. Sie benötigte seine Unterstützung, dabei war sie doch eigentlich da um ihm zu helfen und nicht umgekehrt. Vermutlich hätte sie in diesem Moment ihre Hand auf die des Grynders gelegt, wäre sie nicht so versteift gewesen. „T-Tut mir leid. Ich gebe mir Mühe!“, versicherte die Magierin ihrem Gefährten. Das letzte was sie wollte war, ihm eine Last zu sein. Es war also Zeit sich etwas zusammenzuraufen. Milde lächelte sie Yuuki entgegen, begleitet von einem entschlossenen Nicken. Als der Rotschopf sich wieder der Treppe zuwandte, erkaltete das Lächeln zwar ein wenig, doch mit einem tiefen Durchatmen konnte es für Iris weitergehen. Sie würde das schon schaffen, betete sie sich innerlich ihr Mantra für diesen Tag vor. In der nächsttieferen Etage angekommen, wurde dann alles plötzlich sehr merkwürdig. „Ja, natürlich!“, entgegnete die Magierin ihrem Kollegen noch mit gedämpfter Stimme, nachdem er sie dazu aufgefordert hatte die Augen offenzuhalten. Dann aber gingen seltsame Dinge ab. Etwas, was Iris zunächst nicht auffiel. Diese folgte einfach stur ihrem Vordermann, bis dieser wieder stehen blieb. „Hm?“, stieß sie überrascht aus, dann fiel ihr Blick hinab. Wasser. Die Feuchtigkeit hatte sich in dieser Tiefe besonders stark gesammelt. Vermutlich war das gar nicht so unüblich? Die Magierin trat verwundert zur Seite, als Yuuki sich im engen Gang an ihr vorbeischob. „Was hast du?“, fragte sie ihn, als er sich irritiert umsah, dann trat er schließlich zur Ecke, um die sie grade gelaufen waren. Verwirrt fragte er sie, ob sie nicht aus dieser Richtung gekommen waren, was natürlich auch Iris nachdenklich stimmte. Immerhin gab es doch bis dahin auch gar keine andere Option oder nicht? „Ja, klar. Was meinst du?“ Sie konnte sich jedenfalls an keine Abzweigung erinnern. Nachdenklich trat sie also auf Yuuki zu, um ebenfalls um die Ecke zu blicken. „Treib keine Späße mit mir, wir sind doch-“ Dann stockte sie und ein Schauer fuhr ihr über den Rücken. Die Treppe war fort. Sie hatten sie grade erst hinter sich gelassen, nun war sie verschwunden. Statt dem Übergang in das nächst höhere Stockwerk erstreckte sich vor ihnen plötzlich ein weiterer Gang. „W-Was hat das zu bedeuten? Haben wir uns verlaufen?“ War sie so unaufmerksam gewesen? Nein, eigentlich war Iris sich sicher, dass da eine Treppe sein musste. Da war es wieder, das starke Herzklopfen. Hatte es sich erst gebessert, wurde der Blondine plötzlich sehr mulmig. Irritiert schaute sie sich um, wieder und wieder. War das Magie? Das musste Magie sein, oder? War der Verbrecher in der Nähe? „Was machen wir nun? Gehen wir weiter? Drehen wir um und orientieren uns erst einmal?“ Zum Glück war das kein Horrorroman, sonst würden sie sich aufteilen und beides Tun. Diese Option gab es allerdings definitiv nicht!
#11 Isabelle kannte Yuuki noch nicht gut genug, um zu wissen, dass er auf Quests, vor allem auf den gefährlichen unter ihnen, keinerlei unsinnigen Schabernack trieb. Der junge Mann trat höchst professionell auf und war voll und ganz auf die Aufgabe vor ihnen konzentriert. Vor allem in der aktuellen Situation, in welcher sie einen gefährlichen Mörder in einer unterirdischen Krypta verfolgen, war keinesfalls ein guter Moment, in denen er zu unnötigen Scherzen aufgelegt war. Und dass der Ausgang plötzlich einem weiteren Gang gewichen war, fiel genau unter die Kategorie unnötiger Witz. „Wir sind doch kaum zwanzig Meter gelaufen, das kann also nicht sein.“, verneinte er die Frage der maskierten Blondine, ob sie sich verlaufen hätten. Nein, hier ging etwas ganz anderes vor sich, dessen war sich der Rotschopf sicher! Auch sein Herzschlag beschleunigte sich und Adrenalin breitete sich im gesamten Körper des Grynders aus – kurzum, er machte sich bereit für eine Konfrontation. Mit seiner rechten Hand wischte er sich übers Gesicht, um eine für diese Lage nützliche Maske zu beschwören. Requip: Mask of Mana. Sogleich materialisierte sich wie aus dem Nichts eine orange-rote Maske, welche von aufwendigen und feuerähnlichen Verzierungen geschmückt war. Kaum hatte der Crimson Sphynx Magier die Maske aufgesetzt, war er in der Lage, magische Energie oder Mana um sie herum wie ein helles Leuchten zu erblicken. Und was er da sah, bestätigte seine Vermutung, dass sie es hier mit keinerlei natürlichem Phänomen zu tun hatten! „Die Wände, die Luft, ja die ganzen Katakomben sind durch und durch von Mana überzogen.“, teilte er seiner Gildenkollegin mit, während er die Maske mit einem weiteren Wisch zurück in seine Taschendimension beförderte. „Das bedeutet, was auch immer hier vor sich geht, ist nicht natürlich, sondern wird durch einen Zauber oder Fluch gewirkt. Und ich möchte nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, aber ich gehe doch stark davon aus, dass hier unser gesuchter Einbrecher und Mörder seine Finger im Spiel hat.“, kommentierte er das Ganze mit einem trockenen Ton. „Ich würde also vorschlagen, dass wir zusammenbleiben und einfach weitergehen.“ Eine Trennung war ausgeschlossen, das war schließlich kein Horrorfilm hier!
Kaum waren die beiden Magier einige Gänge weitergelaufen, die alle dem anderen glichen und eine Orientierung somit enorm erschwerten, begann der nächste Schabernack. Immer wieder flackerte das trübe Licht und es gab einige Sekundenbruchteile, in denen sie von vollständiger Finsternis umgeben waren. In einem dieser Augenblicke, meinte Yuuki etwas zu hören. Dementsprechend drehte er sich zu seiner Gildenkollegin um. „Hörst du das?“ Zunächst war nicht viel mehr als das Atmen der beiden Wüstenmagier zu hören, obgleich der Rotschopf auch das Rauschen seines Blutes im Körper vernahm. Da! Es klang … nach einem … „Schluchzen?“, stellte der Grynder verwundert fest. Im nächsten Augenblick wandelte sich das leise Schluchzen und es klang eher nach einem Kichern. Die rubinroten Seelenspiegel waren alarmiert und er änderte seine Körperhaltung ein wenig, um auf jedweden Angriff oder Hinterhalt reagieren zu können. Doch so schnell das Kichern und Schluchzen gekommen war, so schnell war es auch wieder verschwunden. Man, das war hier echt nichts für schwache Nerven, so viel stand fest! Wie Isabelle wohl auf das Ganze reagieren würde?
Die Nerven des jungen Mannes waren zum Zerreißen angespannt, als er um die nächste Ecke bog. Als ihm ein dunkler Schatten entgegenkam, hätte er beinahe zugeschlagen und bewegte sich bereits zu einem Gegenangriff nach vorne, als er das Outfit der Person vor sich erkannte: Es war eine Stadtwache! Die bereits losgetretene Vorwärtsbewegung durch seinen Angriff nutzend, wandelte er diesen ab und stützte die Person, die in seine Arme fiel. Es war ein junger Mann, keine Achtzehn Jahre alt sicher, der völlig entkräftet und zerschlagen war. Die rubinroten Seelenspiegel von Yuuki checkten die Wache ab und entdeckten, dass die Uniform blutgetränkt war. Jetzt galt festzustellen, ob sie es hier mit einem Schwerverwundeten zu tun hatten oder das Blut möglicherweise von einer anderen Person stammte. „Alles in Ordnung, ich habe dich! Wir sind von Crimson Sphynx und hier, um zu helfen!“ Als Reaktion darauf ertönte ein schwaches Wimmern und die junge Wache brach in Tränen aus. „Gott sei Dank!“, schniefte der Mann schwach. „Wir stecken schon seit zwei Tagen hier drinnen mit diesem … Monster. Ich kann nicht mehr … aber ich möchte nicht sterben…“, gab die junge Wache von sich und brach völlig entkräftet in Tränen aus. Yuuki tätschelte den Rücken des Mannes und blickte daraufhin zu seiner Gildenkollegin. Zwei Tage? Die Wache war doch zwanzig Minuten vor ihnen in die Katakomben aufgebrochen, nicht wahr? War das auch der Magie des Einbrechers und Mörders zu verdanken? Die ganze Sache wurde von Minute zu Minute schräger!
Eingesetzte Zauber:
Requip: Masks TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: Entsprechend der Klasse der beschworenen Maske: 5 / 20 / 50 / 100 / 250 MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: Dieser Zauber kann lediglich Masken beschwören. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Mit Hilfe dieses Zaubers kann der Magier auf seine Taschendimension zugreifen und eine Maske daraus beschwören. Falls bereits eine Maske beschworen wurde, ersetzt der Anwender seine aktuelle Maske durch die gewählte Maske. Die Maske kann der Anwender auf sich selbst oder auf ein Ziel in Reichweite beschwören. Das Beschwören einer Maske dauert 10 Sekunden minus 1 Sekunde pro Level der Willenskraft.
Mask of Mana TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: IV ART: Support MANAVERBRAUCH: 200 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7 BESCHREIBUNG: Der Anwender beschwört eine orange-rote Maske, deren aufwendige Verzierungen ein wenig an Feuer erinnern. Setzt er sie auf, erhält er die Fähigkeit, Mana auszumachen, wodurch er viele Fallenzauber deutlich einfacher durchschauen kann. Er nimmt die magische Energie wie ein helles Leuchten wahr, das aufgrund der Tatsache, dass er jegliches Farbsehen während der Anwendung verliert, kaum zu übersehen ist. Natürlich ist es so auch möglich, einen Magier von einem normalen Menschen zu unterscheiden und etwa zu schätzen, wie viel der magischen Energie er wohl besitzen mag.
# 11 Yuuki sprach aus, was auch Iris sich dachte. Eigentlich konnten sie sich nicht verlaufen haben. Auch konnten sie die Treppe nicht verloren haben, sie hatten sich kaum von ihr entfernt. Das konnte nur eines bedeuten und zwar, dass jemand sich einen Scherz mit ihnen erlaubte. Aber nicht so einen harmlosen, wie die Blondine ihrem Partner fast unterstellt hätte. Die Vermutung, dass es sich um Magie handelte, lag ja wirklich nahe. Bestätigt wurde das dann durch Yuukis Einsatz einer seiner Masken, die ihn genau das wohl sehen lassen konnte. Iris war kein Stück überrascht von der Expertise, die er nach seiner Analyse abgab. Auch seine Vermutung, dass dies das Handwerk des Verbrechers sein würde, teilte sie, zumindest zu größten Teilen. „Das hat aber nichts mit der Krypta zu tun, oder? Hast du mal davon gehört, dass hier irgendetwas Magisches vor sich gehen soll?“, streute sie nur die kleinsten, leisesten Zweifel an seiner Vermutung ein. Zweifel, die sie nur bedacht haben wollte, an die sie selbst nicht wirklich glauben mochte. Wer dafür nun verantwortlich war spielte aber eigentlich ja auch keine Rolle. Wichtig war, dass sie sich davon nicht unterkriegen ließen. Iris nickte bestätigend, als Yuuki entschied, dass sie weitergehen würden. „Alles klar!“ Er war der Chef! Er hatte die Erfahrung und auch die nötige Kraft sich dem Verbrecher entgegenzustellen. Sie hingegen bereitete sich nur darauf vor, ihre Magie zu verwenden um in Sicherheit zu blinken…
Iris stockte, als Yuuki sie fragte, ob sie etwas gehört hätte. Sie schärfte ihre Sinne und lauschte noch einmal gezielter und bewusster. Ja, da war tatsächlich etwas. Sie bestätigte es allerdings nicht verbal, um nicht über das Geräusch drüber zu quatschen. Ein… Wimmern? Ein… Kichern! Beide Geräusche waren an einem solch gruseligen Ort schon unheimlich genug, doch beide in Kombination? Erneut wanderte der Magierin ein Schauer über den Rücken. Kurz erinnerte sie sich zurück an einen Ausflug in eine alte Gruselhütte. Doch damals war dort kein bestätigter Schwerverbrecher, sondern nur der Verdacht, es könne spuken. Spuk, der sich schließlich als menschengemacht herausstellte. Dieses Erlebnis aber war auf der Gruselskala einige Stufen über dem Gruselhaus einzuordnen! „War das ein... Kind?“, fragte sie schließlich unsicher, als die Geräusche abklangen.
Die Blondine erschrak, als Yuuki plötzlich dazu ansetzte einen Angriff auszuführen. Da sie hinter ihm wanderte, sah sie zum einen weniger als er und zum anderen auch alles ein Stück später. So fiel ihr der Schatten erst gar nicht auf, bis er ansetzte in ihn hinein zu prügeln und dann schließlich doch noch abbrach. Stattdessen hatte er kurz darauf einen jungen Mann in vollgebluteter Wachenkleidung im Arm. Natürlich tastete auch Iris Blick den Mann nach Wunden ab. Dass es das Blut eines anderen hätte sein können, wollte ihr erst gar nicht einfallen. „Oh je…“, stieß sie halblaut aus, nachdem sie vor Schreck scharf eingeatmet hatte. Die Wache freute sich über die Ankunft der Gildenmagier, erzählte dann aber davon, schon Tage dort unten festzustecken. Sogleich trafen sich die irritierten Blicke der Beiden. „Zwei Tage?“, fragte Iris noch einmal. Hatte sie sich vielleicht verhört? „Aber es hieß doch, sie seien grade erst hineingegangen…“, fügte sie kurz darauf noch an, ohne vorher auf eine Antwort gewartet zu haben. Ja, in solchen Sachen war sie nicht gut. Es hatte ihr aber auch niemand erklärt, wann sie ihre Gedanken aussprechen durfte und wann sie es vielleicht lieber nicht tat. Zum Beispiel um anderen keine unnötigen Sorgen zu machen. Keine Frage, dieser Mann musste sich irren. Diese seltsame Magie spielte ihm einen Streich! Oder… Oh Gott… Es waren doch nicht sie, der die Magie vortäuschte, dass es nur wenige Minuten waren, die sie dort unten herumliefen. Ob der Moment, in dem die Treppe „verschwunden war“ so eine Art Cut war? Waren sie davor in Trance und erst dann wieder erwacht? Fehlte ihnen diese Zeit vielleicht einfach? In Iris Kopf entwickelten sich grade unzählige Szenarien gleichzeitig, eines merkwürdiger und verstörender als das andere. „D-Du wirst nicht sterben!“, sprach die Magierin, nachdem sie sich selbst aus ihren wirren Gedanken gerissen hatte, sich zurück daran entsinnend, was der Mann noch gesagt hatte. Da hatte sie doch Recht, oder? Hilfesuchend wanderte ihr Blick erneut zu Yuuki. Er würde doch wirklich nicht sterben, oder?
#12 Hmm, ob ein alter Fluch auf der Krypta lag, die sie hier in Verfolgung des gesuchten Einbrechers und Mörders betreten hatten? Nun, zumindest nicht seines Wissens nach! Dementsprechend verneinte Yuuki die Frage seiner Gildenkollegin und hoffte inbrünstig, dass er ihr damit ein wenig die Angst nehmen konnte. Es hatte keinen Sinn, sich panisch von der Angst übermannen zu lassen, denn dann war man gelähmt, wenn man agieren musste. „Nicht, dass ich wüsste. Dieser Ort hier sollte auch gelegentlich gereinigt und in Stand gehalten werden. Und niemand ist bisher verschwunden oder hatte etwas Seltsames zu berichten.“ Das ließ doch darauf schließen, dass es irgendeinem Zauber ihres Gesuchten zu verdanken war, dass es hier so seltsam schien, oder etwa nicht? Die sich verändernden Gänge waren übrigens nicht das Einzige, was hier nicht stimmte. Auch Isabelle hatte die komischen Geräusche, das Schluchzen und Kichern gehört. Ein Kind? Jetzt wo Yuuki drüber nachdachte, hörte es sich ganz danach an. Aber dieses Gekicher … das jagte ihm einen wahren Schauer über den Rücken. „Das klingt zwar so, aber ich bezweifle es. Wir sollten auf der Hut bleiben.“ Mittlerweile war die Blondine nicht die Einzige, die einen Klos der Aufregung im Hals hatte!
Als die Wache Aloe Towns ihnen berichtete, dass sie sich bereits seit zwei Tagen in dem unterirdischen Gewölbe befand, war die Reaktion der jungen Frau mehr als nur nachvollziehbar. Auch Yuuki teilte diese Verwirrung und erwiderte entsprechend den Blick seiner Gildenkollegin. Ob die Wache halluzinierte? Aber sie schien zumindest bei klarem Verstand zu sein, wenn auch völlig verängstigt! Auf die Aussage hin, dass die Wache nicht sterben würde, machte sich der Grynder daran, diese zu untersuchen. Es galt schnell herauszufinden, wessen Blut das war. „Was ist mit dem Rest der Einheit geschehen?“, begann der Rotschopf indes die Befragung, während er vorsichtig den blutigen Stoff abtastete. „W-wir wurden getrennt, als dieses … Monstrum angriff.“, wimmerte die junge Wache. „Erst waren wir fünf, doch nach jedem Angriff waren wir einer weniger…“ Dann brach die Stimme des jungen Mannes ab. Das hörte sich ganz und gar nicht gut an. Was für ein Monstrum denn? Yuuki befürchtete jedoch, dass ihm die Wache noch wegkippte, wenn er zu sehr nachbohrte. Glücklicherweise – zumindest für die Wache selbst – hatte er gute Nachrichten zu berichten. Während er sich wieder erhob, sprach er die Wache an. „Du hast glücklicherweise keine Wunden.“ Das bedeutete doch wiederum, dass das Blut wahrscheinlich von einem seiner Kameraden stammt. Mit was in aller Welt hatten sie es hier unten nur zu tun?
Kaum hatte sich der Rotschopf diese Frage gestellt, bereute er es sogleich, als wieder komische Geräusche ertönten. Diese waren jedoch anderer Natur als das Geschluchze und Gekicher zuvor. Statt menschlichen Ursprungs zu sein, klang es vielmehr nach Kettensägengeräuschen. Und jedes Mal, wenn diese Kettensägen aufheulten, flackerte das Licht auf. Viel besorgniserregender war jedoch der Fakt, wie nah die Geräuschquelle war und wie sie sich stetig näherte. Beim Klang der Kettensägen, sackte die Wache in sich zusammen und wimmerte auf. „D-da ist es wieder. B-bitte, lasst nicht zu, dass …“ Weiter kam die Wache nicht, denn ein finsterer Greifarm schoss um die Ecke, wickelte sich um die Beine der Wache und zogen diese mit einem Ruck ums Eck. Der junge Mann schrie währenddessen, doch die Schreie verstummten ziemlich schnell, als die Kettensägen aufheulten und etwas knirschte. Ein Schwall von Blut spritzte an die Wand rechts von Isabelle und Yuuki und zeugte wohl davon, was der armen Wache gerade zugestoßen war. Das Herz schlug Yuuki bis zum Hals und er verfluchte sich dafür, dass er nicht rechtzeitig hatte reagieren können, um die Wache zu retten. Doch er würde alles in seiner Macht Erdenkliche tun, um die liebe Isabelle oder gar sich selbst vor diesem Schicksal zu bewahren. „Requip: Wukong’s Enlightenment.“Die Krone, welche die Blondine bereits aus dem Anwesen der Monreaus kannte, materialisierte sich wie aus dem Nichts auf dem Haupt des Crimson Sphynx Magiers. Und doch war etwas anders, denn die Krone leuchtete anders als zuvor weiß auf und erhellte die Umgebung. In Yuuki’s Hand befand sich jetzt auch sein Stab, welchen er kampfbereit vor sich ausgestreckt hatte. Dabei positionierte er sich schützend vor Isabelle und streckte den linken Arm vor ihr aus, um nichts durchkommen zu lassen. Adrenalin rauschte durch seinen Körper und seine Nerven waren zum Reißen angespannt. Was würde da gleich um die Ecke treten?
Eingesetzte Zauber:
Requip: Masks TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: Entsprechend der Klasse der beschworenen Maske: 5 / 20 / 50 / 100 / 250 MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: Dieser Zauber kann lediglich Masken beschwören. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Mit Hilfe dieses Zaubers kann der Magier auf seine Taschendimension zugreifen und eine Maske daraus beschwören. Falls bereits eine Maske beschworen wurde, ersetzt der Anwender seine aktuelle Maske durch die gewählte Maske. Die Maske kann der Anwender auf sich selbst oder auf ein Ziel in Reichweite beschwören. Das Beschwören einer Maske dauert 10 Sekunden minus 1 Sekunde pro Level der Willenskraft.
Wukong's Enlightenment TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: IV ART: Support MANAVERBRAUCH: 250 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender; Gespür 15 Meter Radius SPEZIELLES: Persönlicher Zauber von Yuuki Grynder VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7, Wukong's Crown BESCHREIBUNG: Der Affenkönig war in seinen alten Tagen ein himmlisches Geschöpf, welcher auf einer erschwerlichen Reise voller Herausforderung in achtundachtzig Prüfungen von Buddha selbst getestet wurde. Als Erfolg für das Bestehen dieser erschwerlichen Reise, erlangte er Buddhas Erleuchtung und vermochte fort an die Welt mit anderen Augen zu sehen und zu spüren. Ob diese alte Legende der Wahrheit entspricht, vermögen nur der Affenkönig und Buddha selbst zu zu sagen. Auf jeden Fall ist der Anwender in der Lage, mithilfe dieser erweiterten Form der Krone des Affenkönigs, ebenfalls die Welt mit anderen Augen zu erblicken. Dabei erlangt der Anwender einerseits die Fähigkeit, die generelle Gesinnung von Lebewesen ihm gegenüber zu erspüren und wahrzunehmen: Sind sie ihm gegenüber beispielsweise feindlich eingestellt oder doch eher wohlgesonnen? Andererseits verspürt er auch Gefahren um sich herum und entwickelt auf diese Art und Weise einen Gefahrensinn, welcher es ihm ermöglicht, darauf zu reagieren, sofern er auch über die nötige Geschwindigkeit und das entsprechende Geschick verfügt. Je größer die Gefahr und das Verletzungspotenzial des Anwenders durch etwas, das sich in seinem Wirkungsradius befindet und ihn verletzen würde, wenn er nicht reagieren sollte, desto eindringlicher wird sich sein Gefahrensinn melden und ihn warnen. Äußerlich macht sich diese erweiterte Form der Krone bemerkbar, indem sie weiß leuchtet und sich die Augen des Anwenders zu kreuzförmigen Schlitzen verändern.
# 12 Gut, mit der Aussage Yuukis waren eigentlich alle Zweifel beseitigt. Er sprach davon, dass diese Krypta regelmäßig besucht wurde und nie etwas über magische Vorfälle berichtet wurde. Damit konnten die Merkwürdigkeiten eigentlich nur noch mit der Magie eines Magiers zusammenhängen. Es war vermutlich das Naheliegendste, dass es sich dabei um jemanden handelte, der ihnen nichts Gutes wollte. Der gesuchte Verbrecher! Dass sie auf der Hut bleiben sollten, auch wenn das Gekicher nach dem eines Kindes klag, brauchte Yuuki seiner Begleitung nicht zweimal sagen. Eigentlich hätte er es gar nicht sagen müssen. Iris wollte diese Merkwürdigkeit nur ausgesprochen haben, da das wirklich gruselig war. Sie würde einen Teufel tun und nun nachlässig werden. Ganz im Gegenteil, es spornte die Magierin nur dazu an noch mehr aufzupassen. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde gleich darauf doch wieder gebrochen. Iris begann ihr Umfeld zu vernachlässigen, als die Wache in sie hineinstolperte und von Yuuki aufgefangen wurde. Viel zu spannend und wichtig war, was dieser Mann zu sagen hatte. Er sprach davon, dass sie schon Tage dort unten waren, obwohl er höchstens zwanzig Minuten Vorsprung vor den Magierin gehabt haben sollte. Eine Aussage, die Iris mehr und mehr zu denken gab, sodass sie ihre ganz eigenen Geschichten zu spinnen begann. Weiter erklärte die Wache, dass sein Trupp erst getrennt wurde, bevor einer nach dem anderen verlorenging und vermutlich auch… Yuuki versuchte den Mann zu beruhigen, indem er ihm zumindest versicherte, dass er nicht verwundet war, doch das war sicherlich kein Trost. Er machte wirklich etwas verdammt Schlimmes durch und würde vermutlich nicht ohne ein Trauma aus dieser Krypta herauslaufen. Nein, es kam leider noch schlimmer. Er würde diesen Ort gar nicht mehr verlassen. Nicht aus eigener Kraft. Nicht lebendig. Die Blondine schreckte auf, als plötzlich die Geräusche einer Kettensäge zu vernehmen waren. Als dann auch noch etwas durch ihr Blickfeld flog, kreischte die Magierin auf. Mit weit geöffneten Augen, fassungslos beobachtete sie, wie die Wache mit einem kräftigen Ruck um die Ecke herumgezogen wurde. Die Kettensäge kreischte ebenfalls auf, dann aber stoß sie hörbar auf Widerstand. Sie arbeitete und kurz darauf verstummten die qualvollen Schreie der Wache. Er war kaltblütig ermordet worden. Während Yuuki sich instinktiv kampfbereit machte, war Iris wie eingefroren. Er rüstete sich mit Requip aus, packte seinen Kampfstab. Sie schob lediglich die Hand vor ihren vor Fassungslosigkeit geöffneten Mund. Ihre Augen waren aufgerissen, sie fixierte die Ecke, hinter der der arme Kerl verschwunden war. Iris bemerkte gar nicht, wie sie nicht mehr ausatmete, nachdem sie im Schockmoment tief eingeatmet hatte. Sie konnte nicht glauben was da grade passiert war. Das war ja furchtbar! Unmenschlich! Dieser Kerl war ein Monster! Ein kaltblütiger Mörder. Und er stand nur wenige Meter von ihnen entfernt, verborgen hinter nur einer Ecke in diesem Flur. Iris fühlte sich machtlos. Alles was sie tun könnte, wäre sich in Sicherheit bringen. Hoffentlich. Diesen Mann zur Strecke zu bringen lag in Yuukis Hand, keine Frage.
#13 Das Herz schlug Yuuki bis zum Hals. Seine rubinroten Seelenspiegel blickten gebannt auf die Ecke und die Kettensägengeräusche, die stetig näher kamen. Dabei umklammerte er seinen Ruyi Jingu Stab fest und erschuf sogleich ein starkes, magnetisches Feld, damit er seine Schläge mit der metallenen Waffe verstärken konnte. Mehr noch, die Füße des jungen Mannes hoben vom Boden ab, sodass er ungefähr einen halben Meter in der Luft schwebte. Viel höher konnte er auch nicht, denn dann käme er schon an die Decke der Katakomben. Aber besser als gar nichts, denn im Flug war er viel wendiger und konnte dank seiner Krone entsprechend auf Angriffe schneller reagieren. Die Zähne des Rotschopfes waren fest zusammengebissen und eine Schweißperle rutschte seine Schläfe entlang, während er darauf wartete, dass sich der Mörder der Artefaktensammler und auch der Wachen endlich zeigte.
Und dann ging alles so schnell, dass es nach nicht einmal einer Minute höchst intensiven Schlagabtauschs auch schon vorbei war. Aber eines nach dem anderen. Als erstes trat etwas um die Ecke, was entfernt humanoid schien. Es war eine Person, aber auch nicht. Finstere Energie umwaberte sie und ihre Züge verzerrten sich ständig, ganz so, als ob Raum und Zeit versuchten, diese … Person, oder was auch immer sie war, auseinander zu ziehen. Kaum war dieses Etwas um die Ecke getreten, schossen verschiedene Greifarme auf den Grynder zu, um nach diesem zu schnappen. Dabei erzeugte eine undefinierbare Masse am Ende der Arme die Kettensägengeräusche. Dank Wukong’s Unterstützung, fühlte der Rotschopf genau, wo ihn diese Angriffe tödlich verletzt hätten, sodass er gut daran tat, die Angriffe mit dem Stab abzuwehren. Im Anschluss ging er zum Gegenangriff über und schlug mit seiner Waffe zu, welche er mithilfe seines Magnetismus beschleunigte und verstärkte, sodass er seinen Gegner ein Stück in den Gang zurückwarf. Dabei traf der Stab des jungen Mannes auf eine anmutig verzierte Glocke in einem der Greifarme, wodurch eine Schockwelle als Ergebnis des Aufeinandertreffens den Gang entlang geschickt wurde. Und in diesem Augenblick geschah etwas äußerst Kurioses: Bilder blitzten vor seinen Augen auf. Bilder, aus einer vergangenen Zeit, welche sich hoch in der Luft abspielten, ja gar im Weltraum. Hier prallten Wukong und ein humanoides, göttliches Wesen aufeinander. *Uh, uh, uh. Tathagata!*, knurrte die Stimme des Affenkönigs in seinem Verstand. Damit erhärtete sich der Verdacht des Crimson Sphynx Magiers, dass sie es hier mit ihrem gesuchten Mörder zu tun hatten. Aber was war mit diesem geschehen, dass er seine Menschlichkeit verloren und zu solch einem Wesen geworden war?
In der Luft, vollführte Yuuki eine Drehung und wich einigen Angriffen aus. Dabei erblickte er seine Gildenkollegin, die völlig erstarrt schien und ihre Hand schockiert vor den Mund hielt. *Isabelle!* Sie schien völlig überfordert von der Situation zu sein, was ihn durchaus in eine nachteilige Position versetzte. Er konnte nicht alles geben und zeitgleich auf sie achten, wenn sie da völlig erstarrt war. In Sekundenbruchteilen ging der Grynder die verschiedenen Möglichkeiten in seinem Verstand durch und entschloss sich schließlich für eine Variante, welche ihnen mehr Zeit verschaffen würde, sodass er die Blonde aus ihrer Schockstarre befreien konnte. Der Rotschopf rammte seinen Stab in den Boden, rollte sich in Richtung der maskierten Magierin ab und zog die Hände auseinander. Mithilfe eines Manaimpulses gelang es ihm, seinen Stab in die Höhe und Breite wachsen zu lassen, sodass der ganze Gang ausgefüllt wurde. Dabei trennte er mehrere finstere Fangarme ab, unter anderem jenen, der die seltsame Glocke im Griff gehalten hatte. Die Kettensägengeräusche heulten frustriert auf und man konnte mehrere Schläge gegen den dicken Stab vernehmen, der den ganzen Gang blockierte, sich jedoch keinen Millimeter rührte. Schließlich ertönte wieder das Geschluchze und Gekicher, welches allmählich leiser wurde und sich entfernte. Sogleich wandte sich der Rotschopf Isabelle zu, trat zu ihr und legte seine Hände auf ihre Oberarme, um sie aus der Schockstarre rauszuholen. „Isabelle? Alles in Ordnung? Bist du verletzt?“, fragte der junge Mann schwer atmend, denn sein Körper war noch voller Adrenalin und im Kampfmodus und drückte sie dabei leicht an den Oberarmen. Eine schnelle, oberflächliche Prüfung schien zumindest daraufhin zu deuten, dass sie wohlauf war. Aber was wirklich in ihr vorging, dass konnte ihm nur die junge Frau sagen.
Eingesetzte Zauber:
Wukong's Enlightenment TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: IV ART: Support MANAVERBRAUCH: 250 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender; Gespür 15 Meter Radius SPEZIELLES: Persönlicher Zauber von Yuuki Grynder VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7, Wukong's Crown BESCHREIBUNG: Der Affenkönig war in seinen alten Tagen ein himmlisches Geschöpf, welcher auf einer erschwerlichen Reise voller Herausforderung in achtundachtzig Prüfungen von Buddha selbst getestet wurde. Als Erfolg für das Bestehen dieser erschwerlichen Reise, erlangte er Buddhas Erleuchtung und vermochte fort an die Welt mit anderen Augen zu sehen und zu spüren. Ob diese alte Legende der Wahrheit entspricht, vermögen nur der Affenkönig und Buddha selbst zu zu sagen. Auf jeden Fall ist der Anwender in der Lage, mithilfe dieser erweiterten Form der Krone des Affenkönigs, ebenfalls die Welt mit anderen Augen zu erblicken. Dabei erlangt der Anwender einerseits die Fähigkeit, die generelle Gesinnung von Lebewesen ihm gegenüber zu erspüren und wahrzunehmen: Sind sie ihm gegenüber beispielsweise feindlich eingestellt oder doch eher wohlgesonnen? Andererseits verspürt er auch Gefahren um sich herum und entwickelt auf diese Art und Weise einen Gefahrensinn, welcher es ihm ermöglicht, darauf zu reagieren, sofern er auch über die nötige Geschwindigkeit und das entsprechende Geschick verfügt. Je größer die Gefahr und das Verletzungspotenzial des Anwenders durch etwas, das sich in seinem Wirkungsradius befindet und ihn verletzen würde, wenn er nicht reagieren sollte, desto eindringlicher wird sich sein Gefahrensinn melden und ihn warnen. Äußerlich macht sich diese erweiterte Form der Krone bemerkbar, indem sie weiß leuchtet und sich die Augen des Anwenders zu kreuzförmigen Schlitzen verändern.
High Magnetic Control TYP: Lost Magic ELEMENT: - KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro 2,5 Minuten MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5, Magnetic Push, Magnetic Pull, Magnetic Levitation, Magnetic Gravitation BESCHREIBUNG: Mithilfe dieses Zaubers ist der Anwender in der Lage, Einfluss auf metallene Gegenstände in Reichweite zu nehmen. Dank seiner Magie, kann er diese anziehen oder abstoßen, aber auch levitieren oder gen Boden fallen lassen. Die Stärke und Geschwindigkeit, mit der die metallenen Objekte bewegt werden können, entspricht der Willenskraft des Anwenders bis zu einem maximalen Level von 8. Beherrschung: Willenskraft Level 8: Die Reichweite erhöht sich auf 30 Meter. Willenskraft Level 9: Die Reichweite erhöht sich auf 40 Meter. Mastery (Support):
Geomagnetic Levitation TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro 7,5 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5, Geschicklichkeit Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber ist der Anwender in der Lage, sich das magnetische Feld des Planeten etwas zunutze zu machen. Mithilfe seiner magnetischen Kräfte, ist es dem Anwender möglich, sich vom Boden abzustoßen. Geschwindigkeit und Tragkraft werden durch das Level seiner Willenskraft definiert, bis zu einem maximalen Wert von 8. Dabei darf die Geschicklichkeit maximal der Willenskraft -2 entsprechen, da der Magier ansonsten seine Geschwindigkeit nicht kontrollieren kann. Auf diesem Level ist er nicht in der Lage, weitere Zauber einzusetzen, da er sich voll und ganz aufs Fliegen konzentrieren muss. Beherrschung: Willenskraft Level 7: Noch tut sich der Magier schwer mit dem Fliegen, er muss sich voll und ganz auf diese Tätigkeit konzentrieren. Er kann neben diesem Zauber lediglich Zauber Klasse II einsetzen. Willenskraft Level 8: Mittlerweile kann der Magier neben diesem Zauber auch weitere Zauber bis maximal Klasse III einsetzen und muss sich nicht mehr so sehr auf das Fliegen an sich konzentrieren. Willenskraft Level 9: Auf diesem Level kann sich der Magier getrost anderen Dingen zuwenden, da er instinktiv fliegen kann. Mastery (Support):
Ruyi Jingu GATTUNG: Stangenwaffen TYP: Stab BESITZER: Yuuki Grynder ELEMENT: --- KLASSE: III MANAVERBRAUCH: Verlängern/Verkürzen: 20 pro 10 Meter; Ausdehnen/Zusammenziehen: 20 pro Meter SPEZIELLES: Diese Waffe kann lediglich von jemandem aufgehoben und im Kampf geführt werden, den sie als ihren Meister anerkannt hat. Im Augenblick handelt es sich dabei um Yuuki Grynder. Die Dicke der Waffe kann zwischen 1 Millimeter und 10 Metern und die Länge zwischen 1 Zentimeter und 100 Metern. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Stangenwaffen Grad II BESCHREIBUNG: Der Legende nach war Ruyi Jingu einst eine der Steinsäulen, die den Palast des Drachenkönigs trugen. Der Drachenkönig rühmte sich damit, dass niemand die Säulen bewegen konnte und forderte jeden dazu auf, sich daran zu versuchen. Sofern es jemand Würdigem gelang, die Säule zu stemmen, würde er sie ihm überlassen und ihn rühmlich beschenken. Bis zur Ankunft des Affenkönigs, war diese Tat niemandem gelungen, ehe er es schaffte und die Säule fortan als Waffe benutzte. Ob die Legende wahr ist, sei dahingestellt. Jedenfalls handelt es sich bei Ruyi Jingu in seiner Standardform um einen etwa 1 Meter langen Stab, der aus einem unbekannten, metallischen Element besteht, der ihm die silberne Farbe verleiht. Ruyi Jingu ist in der Lage, sich mit einem sprachlichen Kommando des Besitzers auf dessen Wünsche anzupassen. Der Stab verfügt über folgende Fertigkeiten:
Die Größe des Ruyi Jingu kann nach dem Willen des Anwenders verändert werden. Er kann nach Belieben breiter oder schlanker und länger oder kürzer werden mit einer Geschwindigkeit, die der Willenskraft des Anwenders entspricht. Da der Stab Yuuki Grynder als Meister anerkannt hat, ist sie für ihn immer so schwer, dass er sie mühelos tragen und benutzen kann - gleichwohl wie groß sie sein mag.
Der Stab ist unglaublich widerstandsfähig, lediglich Angriffe mit Kraft Level 10 oder Zauber der Klasse IV sind in der Lage, ihn zu zerstören. Nach einem Tag wird sich der zerstörte Stab wieder selbst herstellen.
Der Stab kann aufgrund seines Materials durch magnetische Kräfte beeinflusst werden.
# 13 Iris konnte nicht fassen, was da geschehen war. Grade noch hatte sie dem Mann mehr oder weniger versprochen, das zumindest er nicht sterben würde. Sein Trupp war zerschlagen und vermutlich ausgelöscht, doch er befand sich ja nun bei ihr und vor allem Yuuki in Sicherheit. Sie konnten dafür sorgen, dass ihm nichts zustieß, jedenfalls war das Iris Gedanke. Wunschdenken, wie sich herausstellte. Die Bilder, wie der Mann um die Ecke gerissen wurde, die qualvollen Geräusche, die folgten. All das würde der Magierin vermutlich noch eine Weile nachhallen. Gemeinsam mit der Erinnerung daran, wie sie dem Mann versichern wollte, dass alles gut war. Aber das waren die Probleme von Zukunfts-Iris. Sollte sie es anders als die Wache überhaupt jemals aus dieser Krypta schaffen. Für den Moment hatte sie ganz andere Sorgen. Da war zum Beispiel dieser Killer, der nun jeden Augenblick um die Ecke trat, um sich auch noch die beiden Crimson Sphynx Mitglieder zu holen und dann vermutlich das Artefakt. Ob er überhaupt wusste, dass sie es bei sich trugen? Glücklicherweise war Yuuki im Gegensatz zu seiner Begleitung für einen solchen Kampf gewappnet. Er erhob sich einen halben Schritt weit in die Luft, bereitete Kampfstab und Maske vor und dann ging es zur Sache. Iris Herz bollerte wie wild von innen gegen ihre Brust, bis plötzlich ein unförmiges Wesen um die Ecke trat. Dann fühlte es sich nämlich fast so an, als wäre ihr Herz einfach stehengeblieben, als hätte es die Flinte ins Korn geworfen und einfach aufgegeben. Binnen weniger Augenblicke ging es wirklich zur Sache. Der Grynder legte ein unglaubliches Geschick an den Tag. Wie er mit seinem Stab herumfuhr und die Greifhaken abwehrte, die auf ihn geschossen wurden, war wirklich zu bewundern. Es gab der Magierin zumindest einen Funken Hoffnung. Solange sie ihn an ihrer Seite hatte, war sie wirklich in guten Händen. Nur… was konnte sie zu dieser Sache beitragen? Warum war sie überhaupt mitgekommen? Zweifel machten sich in ihr breit. Zweifel darüber, ob das wirklich so eine gute Idee gewesen war. Anders als für Yuuki lief dieser Kampf in Iris Augen wesentlich schneller ab. Wirbel, wirbel, pling-pling und der Angreifer wurde nach hinten geworfen. Keine feshen Visionen, einfach ein direkter Kampf im Gang der Katakomben. Dann wandte sich der Rotschopf ihr auch schon zu. Er breitete seine Arme aus und bewegte dadurch seinen Stab dazu, den Gang einmal komplett zu verbarrikadieren. Der Flur war einfach verstopft. Hinter dem Stab jedoch waren Geräusche zu hören. Das Kreischen der Kettensäge, dann das Schluchzen und Kichern. Wirklich gruselige Vorstellung! Yuuki legte seine Hände auf die Arme der Blondine. Er schaute ihr aus nächster Nähe entgegen und versuchte sie zu beruhigen, ja machte sich gar Sorgen, sie hätte verletzt werden können. Hektisch schüttelte sie den Kopf, dann senkte sie auch ihre Hand wieder. "Mir fehlt nichts!" Der Gedanke, dass Yuuki dem Monster gewachsen war, etablierte sich so langsam in ihrem Kopf. "Mach ihn fertig! Ich passe auf mich auf.", entgegnete sie ihrem Partner entschlossen. Dann nickte sie mit ebenjener Entschlossenheit. Sie konnte ihm nicht länger ein Klotz am Bein sein. Die Magierin war doch in der Lag auf sich Acht zu geben! Blink, Left Behind, Stopped Plane, sie hatte den ein oder anderen Zauber, mit dem sie sich in Sicherheit bringen oder ihren Angreifer in die Irre führen konnte. Sie brauchte nur ein wenig Selbstvertrauen zu haben! "Los, du musst ihm Einhalt gebieten!", forderte Iris Yuuki noch einmal auf, den Mund zu einem schiefen Grinsen geformt. "Ich komme klar." Die Magierin löste sich von Yuuki und trat ein, zwei Schritte zurück. Ihr Fokus lag nun voll und ganz auf dem bevorstehenden Kampf
#14 Yuuki konnte zwar keine Gedanken lesen, doch das bedeutete längst nicht, dass er blind gegenüber den Emotionen war, welche Isabelle just in diesem Moment ihm gegenüber verspürte. Das war eine der nützlichen Fähigkeiten, welche seine Krone in diesem fortgeschrittenen Zustand besaß. Er verspürte Vertrauen, Wärme und Zuneigung, was ein wohliges Brennen in seiner Brust auslöste. Entsprechend raste sein Herz wieder, doch weniger aufgrund des Adrenalins und des Kampfes auf Leben und Tod. Eher wegen dem, was er von der maskierten Magierin empfing. Irgendwas machte sie mit ihm, dass er sich einfach nicht erklären konnte. Und jetzt war auch nicht der richtige Zeitpunkt, um diesen Gefühlen nachzugehen.
Glücklicherweise fehlte Isabelle nichts und sie ermunterte ihn vielmehr, den Kampf mit dem Monstrum wieder aufzunehmen. „Sicher?“, fragte Yuuki besorgt nach, dem es höchst wichtig war, dass es der Blondine tatsächlich gut ging und der jede Ausrede dafür suchte, mehr Zeit in ihrer Nähe zu verbringen. Wieder verneinte sie, ihr fehle nichts. Der Rotschopf müsse dem Monster Einhalt gebieten! Irgendwie fühlte es sich fantastisch an, dass die junge Frau so viel Vertrauen in ihn setzte. Das in ihm tobende Feuer entwickelte sich zu einem wahren Feuersturm, was sich schließlich auch auf seinem Gesicht widerspiegelte. „Alles klar!“, entgegnete er ihr schließlich ebenfalls schief grinsend und wandte sich wieder um. „Ruyi Jingu!“, rief Yuuki beim Umdrehen aus und streckte seine Hand in Richtung des breitgewordenen Stabs, der den ganzen Gang ausfüllte und ein Vorbeikommen des Mörders an diesem unmöglich machte. Der Affenstab verkleinerte sich sogleich in seine Kampfstabgröße und flog wie von Geisterhand zurück in die ausgestreckte Hand des jungen Mannes, der diesen sogleich umherwirbelte und kampfbereit vor sich hielt. Der Grynder war bereit, den Kampf fortzuführen und sich diesem finsteren, wahnsinnigen Wesen entgegenzuwerfen … doch dieses hatte längst die Kurve gekratzt. Vor ihnen befand sich einfach nur ein leerer, trüb beleuchteter Gang, der etwas unter Wasser stand. „Verdammter Mist, er ist weg!“, stieß Yuuki frustriert aus. Das erkannte er vor allem an der Abwesenheit der Mordlust und des Wahnsinns, welchen er zuvor während der kurzen Auseinandersetzung verspürt hatte. Diese Emotionen waren ganz klar von ihrem wahnsinnigen Mörder mit den Artefakten des Tathagata ausgegangen!
Glücklicherweise war nicht alles umsonst, denn im nächsten Augenblick fielen die rubinroten Seelenspiegel auf die am Boden liegende Glocke. Kurz inspizierte der junge Mann sie, ehe er sich bückte und diese aufhob. *Uh, uh, uh! Sutra! Die Glocke der Vibrationen! Uh, uh, uh!*, tönte es recht zufrieden in Yuuki’s Verstand. Damit verfügte das Monstrum nur noch über fünf der Artefakte und Isabelle und er über zwei. Das musste doch für etwas gut sein, oder etwa nicht? „Schau mal, Sutra, die Glocke der Vibrationen!“, imitierte er die Worte des Affenkönigs aus seinem Verstand und präsentierte diese der maskierten Blondine. Wukong war darüber ganz und gar nicht begeistert und begann mit dem Rotschopf zu schimpfen, weshalb dieser die Krone auflöste und zurück in die Taschendimension schickte. Das ließ den Geist fürs Erste verstummen, auch wenn er danach sicher nicht gut gelaunt sein würde. „Wir haben ihm zumindest ein Artefakt abgenommen und ihn geschwächt.“, sprach er wieder besser gelaunt und mit einem Lächeln auf seinem Gesicht. Die Glocke würde er fürs Erste sicher verstauen, weshalb er seine karmesinrote Flasche in seine Hand nahm und das Artefakt einsaugte, sodass es dem ersten Artefakt Gesellschaft leisten konnte. „Falls du etwas hast, was ich transportieren soll und zu viel wiegt, lass es mich einfach wissen.“, gluckste Yuuki und zwinkerte Isabelle verschmitzt zu. Der Kampf war nicht völlig umsonst gewesen, denn das Wesen hatte einen Verlust erlitten und sich vermutlich deshalb zurückgezogen. Jetzt galt es die Verfolgung wieder aufzunehmen und es zu stellen!
Da ihnen jetzt vermutlich nichts anderes übrig blieb, als weiter zu laufen, konnten sie die Pläne für eine weitere Konfrontation schmieden. „Sag mal, wie fortgeschritten ist deine Zeitmagie? Über was für Fähigkeiten verfügst du? Es hat zwar auch alleine geklappt, aber ich würde mich wohler damit fühlen, zu wissen, dass ich Rückendeckung von dir bekomme.“, erkundigte er sich entsprechend mit warmen Worten nach den Fähigkeiten Isabelles und warf ihr ein entsprechendes Lächeln zu. Mit Zeitmagie ließ sich immerhin so allerlei Nützliches anstellen!
Eingesetzte Zauber:
Wukong's Enlightenment TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: IV ART: Support MANAVERBRAUCH: 250 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender; Gespür 15 Meter Radius SPEZIELLES: Persönlicher Zauber von Yuuki Grynder VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7, Wukong's Crown BESCHREIBUNG: Der Affenkönig war in seinen alten Tagen ein himmlisches Geschöpf, welcher auf einer erschwerlichen Reise voller Herausforderung in achtundachtzig Prüfungen von Buddha selbst getestet wurde. Als Erfolg für das Bestehen dieser erschwerlichen Reise, erlangte er Buddhas Erleuchtung und vermochte fort an die Welt mit anderen Augen zu sehen und zu spüren. Ob diese alte Legende der Wahrheit entspricht, vermögen nur der Affenkönig und Buddha selbst zu zu sagen. Auf jeden Fall ist der Anwender in der Lage, mithilfe dieser erweiterten Form der Krone des Affenkönigs, ebenfalls die Welt mit anderen Augen zu erblicken. Dabei erlangt der Anwender einerseits die Fähigkeit, die generelle Gesinnung von Lebewesen ihm gegenüber zu erspüren und wahrzunehmen: Sind sie ihm gegenüber beispielsweise feindlich eingestellt oder doch eher wohlgesonnen? Andererseits verspürt er auch Gefahren um sich herum und entwickelt auf diese Art und Weise einen Gefahrensinn, welcher es ihm ermöglicht, darauf zu reagieren, sofern er auch über die nötige Geschwindigkeit und das entsprechende Geschick verfügt. Je größer die Gefahr und das Verletzungspotenzial des Anwenders durch etwas, das sich in seinem Wirkungsradius befindet und ihn verletzen würde, wenn er nicht reagieren sollte, desto eindringlicher wird sich sein Gefahrensinn melden und ihn warnen. Äußerlich macht sich diese erweiterte Form der Krone bemerkbar, indem sie weiß leuchtet und sich die Augen des Anwenders zu kreuzförmigen Schlitzen verändern.
High Magnetic Control TYP: Lost Magic ELEMENT: - KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro 2,5 Minuten MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5, Magnetic Push, Magnetic Pull, Magnetic Levitation, Magnetic Gravitation BESCHREIBUNG: Mithilfe dieses Zaubers ist der Anwender in der Lage, Einfluss auf metallene Gegenstände in Reichweite zu nehmen. Dank seiner Magie, kann er diese anziehen oder abstoßen, aber auch levitieren oder gen Boden fallen lassen. Die Stärke und Geschwindigkeit, mit der die metallenen Objekte bewegt werden können, entspricht der Willenskraft des Anwenders bis zu einem maximalen Level von 8. Beherrschung: Willenskraft Level 8: Die Reichweite erhöht sich auf 30 Meter. Willenskraft Level 9: Die Reichweite erhöht sich auf 40 Meter. Mastery (Support):
Geomagnetic Levitation TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro 7,5 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5, Geschicklichkeit Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber ist der Anwender in der Lage, sich das magnetische Feld des Planeten etwas zunutze zu machen. Mithilfe seiner magnetischen Kräfte, ist es dem Anwender möglich, sich vom Boden abzustoßen. Geschwindigkeit und Tragkraft werden durch das Level seiner Willenskraft definiert, bis zu einem maximalen Wert von 8. Dabei darf die Geschicklichkeit maximal der Willenskraft -2 entsprechen, da der Magier ansonsten seine Geschwindigkeit nicht kontrollieren kann. Auf diesem Level ist er nicht in der Lage, weitere Zauber einzusetzen, da er sich voll und ganz aufs Fliegen konzentrieren muss. Beherrschung: Willenskraft Level 7: Noch tut sich der Magier schwer mit dem Fliegen, er muss sich voll und ganz auf diese Tätigkeit konzentrieren. Er kann neben diesem Zauber lediglich Zauber Klasse II einsetzen. Willenskraft Level 8: Mittlerweile kann der Magier neben diesem Zauber auch weitere Zauber bis maximal Klasse III einsetzen und muss sich nicht mehr so sehr auf das Fliegen an sich konzentrieren. Willenskraft Level 9: Auf diesem Level kann sich der Magier getrost anderen Dingen zuwenden, da er instinktiv fliegen kann. Mastery (Support):
Ruyi Jingu GATTUNG: Stangenwaffen TYP: Stab BESITZER: Yuuki Grynder ELEMENT: --- KLASSE: III MANAVERBRAUCH: Verlängern/Verkürzen: 20 pro 10 Meter; Ausdehnen/Zusammenziehen: 20 pro Meter SPEZIELLES: Diese Waffe kann lediglich von jemandem aufgehoben und im Kampf geführt werden, den sie als ihren Meister anerkannt hat. Im Augenblick handelt es sich dabei um Yuuki Grynder. Die Dicke der Waffe kann zwischen 1 Millimeter und 10 Metern und die Länge zwischen 1 Zentimeter und 100 Metern. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Stangenwaffen Grad II BESCHREIBUNG: Der Legende nach war Ruyi Jingu einst eine der Steinsäulen, die den Palast des Drachenkönigs trugen. Der Drachenkönig rühmte sich damit, dass niemand die Säulen bewegen konnte und forderte jeden dazu auf, sich daran zu versuchen. Sofern es jemand Würdigem gelang, die Säule zu stemmen, würde er sie ihm überlassen und ihn rühmlich beschenken. Bis zur Ankunft des Affenkönigs, war diese Tat niemandem gelungen, ehe er es schaffte und die Säule fortan als Waffe benutzte. Ob die Legende wahr ist, sei dahingestellt. Jedenfalls handelt es sich bei Ruyi Jingu in seiner Standardform um einen etwa 1 Meter langen Stab, der aus einem unbekannten, metallischen Element besteht, der ihm die silberne Farbe verleiht. Ruyi Jingu ist in der Lage, sich mit einem sprachlichen Kommando des Besitzers auf dessen Wünsche anzupassen. Der Stab verfügt über folgende Fertigkeiten:
Die Größe des Ruyi Jingu kann nach dem Willen des Anwenders verändert werden. Er kann nach Belieben breiter oder schlanker und länger oder kürzer werden mit einer Geschwindigkeit, die der Willenskraft des Anwenders entspricht. Da der Stab Yuuki Grynder als Meister anerkannt hat, ist sie für ihn immer so schwer, dass er sie mühelos tragen und benutzen kann - gleichwohl wie groß sie sein mag.
Der Stab ist unglaublich widerstandsfähig, lediglich Angriffe mit Kraft Level 10 oder Zauber der Klasse IV sind in der Lage, ihn zu zerstören. Nach einem Tag wird sich der zerstörte Stab wieder selbst herstellen.
Der Stab kann aufgrund seines Materials durch magnetische Kräfte beeinflusst werden.
Crimson Gourd GATTUNG: Artefakte TYP: Flasche BESITZER: Yuuki Grynder ELEMENT: --- KLASSE: V MANAVERBRAUCH: 10/40/125/275/750 SPEZIELLES: Dieser Gegenstand kann lediglich von jemandem benutzt werden, den er als seinen Meister anerkannt hat. Im Augenblick handelt es sich dabei um Yuuki Grynder. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 10, Requipmagie BESCHREIBUNG: Die Crimson Gourd war einer Legende nach eine von mehreren magischen Gegenständen, die von zwei Dämonenbrüder geführt wurden. Erzählungen besagen, dass sie mithilfe dieser Flasche in der Lage waren, die Körper und Seelen von Menschen darin einzufangen und aufzulösen. Der Affenkönig soll die beiden Dämonenbrüder besiegt und die magische Flasche an sich genommen haben. Ob es sich bei dieser Flasche um jenen mystischen und mysteriösen Gegenstand aus den Legenden handelt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Der Benutzer dieses Gegenstandes ist in der Lage, folgende Fertigkeiten der Flasche zu nutzen:
Die Flasche dient als geräumige Taschendimension zur Verstauung von Gegenständen. Dabei ist der Fantasie des Anwenders keine Grenzen gesetzt, kann er sogar eine ganze Wohnung in der Flasche verstauen und verschiedene Bereiche der Taschendimension zur Aufbewahrung von Gegenständen nutzen. Während magische Gegenstände eingesaugt werden können, ist die Flasche nicht in der Lage, Zauber zu absorbieren. Anzumerken ist, dass lediglich Gegenstände von nicht unwilligen Personen eingesaugt werden können. Somit ist der Anwender nicht in der Lage, einem Gegner beispielsweise die Waffe aus der Hand zu saugen - außer die Person wäre damit einverstanden. Die Absoprtion und Freisetzung erfolgt benötigt ca. 3 Sekunden bei Aktivierung der Crimson Gourd und kann auf Gegenstände in bis zu 5 Metern Entfernung gewirkt werden.
Der Anwender kann auch Menschen mit der Flasche aufsaugen, unter der Voraussetzung, dass die Person nicht widerwillig ist. Sollte der entsprechende Widerwille vorhanden sein, so kann die Person auch nicht von der Flasche aufgesaugt werden. Dementsprechend handelt sich diese Funktion am Besten als Transport von Kameraden oder Ohnmächtigen, die keinen entsprechenden Willen aufbringen, sich nicht transportieren zu lassen. Selbstverständlich kann sich eine in der Flasche befindliche Person selbst wieder aus der Flasche freilassen. Der Anwender kann sich nach Belieben auch selbst in die Flasche aufsaugen und wieder freisetzen lassen.
Sollte die Flasche zerstört werden, so wird sie sich nach einem Tag wieder selbst herstellen. Da sich die Gegenstände in einer Taschendimension befinden, werden sie durch die Zerstörung der Flasche nicht freigesetzt, sondern können erst wieder freigelassen werden, sobald sich die Flasche wieder hergestellt hat.
Gemäß den eingesetzten Manakosten können Gegenstände von etwa folgender Größe eingesaugt werden: Manakosten: 10 Mana: faustgroßer Gegenstand 40 Mana: fußballgroßer Gegenstand 125 Mana: Person, personengroßer Gegenstand 275 Mana: raumgroßer Gegenstand 750 Mana: gebäudegroßer Gegenstand
# 14 In Iris war ein Prozess in Gang gebracht worden. Sie versuchte sich nun endgültig zusammenzureißen. Sie selbst konnte einem Magier wie dem, der für die ganze Misere verantwortlich war, vermutlich nichts entgegenbringen. Sie hatte keine Kampfzauber, war nicht in der Lage ihn zu Fall zu bringen. Alles was sie konnte war auf sich aufpassen und dafür sorgen, dass Yuuki sich unbesorgt und ohne sich zurückhalten zu müssen seinem Gegner widmen konnte. Das war schließlich auch der Grund dafür, warum sie den Rothaarigen dazu ermutigte sie sich selbst zu überlassen. Er sollte sich dem Wichtigen widmen, den Kampf gewinnen und den Verbrecher stellen. Als Yuuki sich dann überwand ihrer Bitte nachzukommen, war es allerdings schon zu spät. Er nahm seinen Stab wieder an sich, löste die Blockade im Flur, doch dieses unheimliche Wesen war bereits verschwunden. Der Flur war leer, die Umgebung unheimlich ruhig. Einerseits war Iris erleichtert, dass dieses Kettensägenmonster nun nicht mehr da war, andererseits, so dachte sie sich, hätte mit einem Kampf gleich alles vorbei sein können. Nun aber mussten sie weiter suchen, sich eventuell ein weiteres Mal erschrecken und wieder die Sinne schärfen. Die Sinne, die auf irgendeine Art und Weise getrübt wurden. "So ein Ärger…", seufzte die Blondine, die grade all ihren Mut zusammengenommen hatte. Während Iris die Situation und den weiteren Verlauf dieser noch verarbeitete, fiel ihrem Gefährten allerdings etwas auf. Er beugte sich und hob etwas vom Boden auf, ehe er ihr erklärte worum es sich dabei handelte und seine Krone wieder auflöste. "Sutra?", wiederholte die Magierin in einer fragenden Tonlage. Zwar nannte er sie auch die Glocke der Vibrationen, doch auch das half ihr nicht wirklich weiter dieses Objekt zu verstehen. "Was macht sie?", fragte sie also weiter nach. Da Yuuki das Artefakt beim Namen kannte, wies ja darauf hin, dass er mehr darüber wusste. Vermutlich mehr als nur den Namen. Weiter hob er hervor, dass sie dem Kriminellen nun eines seiner Artefakte abgenommen und ihn so geschwächt hatten. "Wenn wir ihn stellen haben wir gleich all seine Artefakte sichergestellt.", entgegnete Iris mit einem Lächeln, wenngleich es gar nicht ihre Absicht war diesen Teilerfolg zu schmälern. Jedenfalls verstaute der Rotschopf die Glocke in seiner Kürbisflasche, um auch seiner Gefährtin daraufhin das Angebot zu machen, Dinge von ihr, die sie nicht tragen wolle, in seiner Flasche zu transportieren. Iris aber hob abwinkend die Hand. "Da habe ich grade nichts, aber dann weiß ich zukünftig Bescheid. Ich danke dir.", erklärte sie. Wohlmöglich war das eher eine Information für weitere, gemeinsame Abenteuer. Yuukis Frage nach ihren Fähigkeiten, beschämte Iris ein wenig. Eine aufrichtige Antwort würde nur wieder hervorheben, wie ungeeignet sie eigentlich für eine solche Mission war, doch Lügen war in diesem Fall auch keine Option. Zum einen war es furchtbar unangenehm dem Grynder weitere Lügen aufzubinden, zum anderen würde eine falsche Darstellung ihrer Fähigkeiten sie potenziell in noch bedrohlichere Situationen bringen. Sich nervös die Hand zum Hinterkopf führend, setzte die Magierin ein peinlich berührtes Lächeln auf. "Also… ich kann auf mich aufpassen. Zauber wie Blink oder Left Behind helfen mir dabei leicht zu entkommen und einen Verfolger in die Irre zu führen…" Offensivzauber? Fehlanzeige. Doch dafür hatte sie ja Yuuki! Was die Zaubernamen betraf, so hätte sie diese vermutlich sonst nicht genannt. Doch sie wusste ja, dass es sich bei ihrem Kameraden selbst um einen Zeitmagier handelte und da er weitaus mächtiger war als sie, sagten ihm diese Begriffe mit Sicherheit etwas.
#15 Yuuki fühlte sich schon ein wenig blöd, als sich Isabelle nach den Fähigkeiten der Glocke erkundigte. Der junge Mann hätte es besser wissen müssen, als sich mit fremden Federn zu schmücken und dem Affengeist einfach nachzuplappern, um Eindruck bei der jungen Frau zu schinden. Er konnte nicht den Finger drauf legen, aber die Blondine machte etwas mit ihm, dass ihn dazu veranlasste, sie beeindrucken zu wollen. Aber wie so oft währte die Wahrheit nun mal am längsten, weshalb er sich etwas schief grinsend mit der rechten Hand am Hinterkopf kratzte. „Ich werde ehrlich sein: Ich habe diese Info gerade von Wukong erhalten und ihm einfach nur nachgeplappert. Wahrscheinlich könnte ich ihn nach genaueren Details fragen, aber da ich ihn gerade abgewürgt habe, als ich die Krone zurück in die Taschendimension gepackt habe, ist er vermutlich nicht gerade bester Laune.“, sprach er entschuldigend aus und zeigte bei diesen Worten auf sein Haupt, welches kurz zuvor noch von der Affenkrone geschmückt gewesen war. Das bedeutete jedoch noch lange nicht, dass er nicht entsprechende Hypothesen und Mutmaßungen anstellen konnte, welche er gleich mit Isabelle teilte. „Allerdings lässt der Name der Glocke ja auf ihre Fähigkeiten schließen. Und als der Stab und die Glocke aufeinander geprallt sind, ist eine Schockwelle entstanden, die durch den ganzen Gang gegangen ist. Meine Vermutung wäre also, dass man mithilfe dieser Glocke Schockwellen erzeugen kann. Und vielleicht noch mehr, was ich ein ander Mal in Erfahrung bringen kann.“, teilte er ihr schließlich mit einem entschuldigenden Lächeln mit. Oh man, wie blamabel. Hoffentlich hielt sie ihm das nicht vor oder dachte noch schlecht von ihm!
Hatte er eine falsche Frage gestellt, als er sich nach ihren magischen Fähigkeiten hinsichtlich der Zeitmagie erkundigt hatte? Als die maskierte Blonde ihre Hand zum Hinterkopf führte und ein komisches Lächeln aufsetzte, erkannte er Parallelen zu sich selbst, wenn er nervös oder wenn ihm etwas unangenehm war. Dabei brauchte sie sich gar nicht zu verstecken, denn auch sie verfügte über die Möglichkeit, in die Zukunft zu springen oder sogar Kopien von sich zu erschaffen, um einen entsprechenden Verfolger in die Irre zu führen. Hmm. Kaum hatte sie ihm die Informationen mitgeteilt, blieb der Grynder stehen und schaute seine Gildenkollegin eindringlich an. In seinem Verstand ratterten Ideen und Möglichkeiten, wie sie Isabelle bestmöglich in den Auftrag einbinden könnten, ohne sie allzu sehr zu gefährden. Dabei kam ihm eine Idee in den Sinn, welche er jedoch zunächst mit der Blondine besprechen wollte, da er ihr keinesfalls irgendwelche gefährlichen Aufgaben aufdrängen wollte. „Ich hätte eine Idee für die nächste Konfrontation, aber sie wäre nicht ohne Gefahr.“, begann der junge Mann zu sprechen, wobei das Licht passend zu seiner ominösen Vorstellung der Idee wieder zu flackern begann. Das Kettensägengeräusch, was er beinahe erwartete zu hören, blieb jedoch aus. „Falls du unsere Artefakte des Tathagata in den Händen halten solltest, bin ich mir sicher, dass sich das Monstrum auf dich konzentrieren würde. Falls er dich angreift, könntest du dich mithilfe von Blink in Sicherheit bringen. Das würde es mir ermöglichen, ihn möglicherweise ungeschützt zu erwischen und ihn auszuschalten.“, erläuterte er kurz seinen Plan, obgleich er ihm sehr widerstrebte. „Aber ich bin ehrlich: So effektiv dieser Plan auch wäre, fühle ich mich nicht gut dabei, dir eine Zielscheibe aufzusetzen.“, sprach er schließlich kopfschüttelnd aus und offenbarte damit den Konflikt in seinem Inneren. Als Questleiter war er schließlich für die Unversehrtheit seiner Mitstreiter verantwortlich. Und dieses Gefühl traf in verstärktem Maße auf die junge Frau zu. „Falls du dich dazu entschließen solltest, es zu machen, musst du mir versprechen, dass du dich bei jeglichen Anzeichen von Gefahr in Sicherheit bringst.“ Bei diesen Worten nahm er die Hände der blonden Magierin in seine Hände. „Ich werde mein Bestes geben, auf dich aufzupassen, aber du müsstest es mir versprechen!“ Wie würde Isabelle wohl darauf reagieren und für was würde sie sich entscheiden?
Der Weg der beiden Crimson Sphynx Magier führte eine ganze Weile geradeaus, ehe sich ihnen ein großes Gewölbe offenbarte. Eine große Treppe führte weiter hinten wohl ins untere Stockwerk und hätte man es nicht mit den Augen gesehen, so hätten die Kettensägengeräusche und das Geschluchze verraten, was hier auf sie wartete: Das Monstrum, besessen von den Artefakten Tathagatas, befand sich hier! Die rubinroten Seelenspiegel legten sich auf seine Kollegin. Also, was würde es werden?
# 15 Natürlich war Iris daran interessiert, was diese ominöse Glocke konnte, die Yuuki ihr da grade präsentiert hatte. Sie war von Grund auf neugierig und er hatte sie ihr ja förmlich unter die Nase gehalten, sie sogar beim Namen genannt. Doch wie sich herausstellte, brillierte er da mehr mit Halbwissen. Die Blondine konnte sich trotz der gruseligen Atmosphäre und dem eben erst vergangenen Schockmoment ein Grinsen nicht verkneifen. Ein Grinsen, welches sich zu einem Kichern entwickelte, zu dem sie kurz die Hand vor den Mund nahm. "Du hast selbst keine Ahnung, ja?", fragte sie amüsiert. Der Rotschopf erklärte zuvor, dass er die ihr mitgeteilten Informationen von Wukong hatte. Nun wollte er die Krone in dem der Geist innewohnte nicht erneut beschwören, da er ihn grade erst unfreundlich abgewürgt hatte. Zu schade, denn die Magiern hätte tatsächlich gerne gewusst, was es mit dem Artefakt auf sich hatte. Immerhin malte sich Yuuki ein ausreichendes Fachwissen aus, um zumindest Vermutungen über die Fähigkeiten des magischen Gegenstandes zu äußern. Da es sich um die „Glocke der Vibrationen“ handelte und er im Kampf gegen den Verbrecher eine Schockwelle bemerkt hatte, bezog er jene auf das Artefakt. Vermutlich befähigte es den Besitzer solche Wellen auszusenden. Wenn etwas Zeit vergangen war, konnte er sich dazu allerdings auch weitere Informationen einholen. Die erneute Andeutung der Situation kurz zuvor, in der Wukong einfach „abgeschaltet“ wurde, ließ erneut ein Lächeln auf Iris Lippen aufflammen. Sie konnte sich ausmalen, wie aufgeregt der Affengeist in dem Moment war. Sie hatte sogar gleich seine Stimme imaginär im Ohr. Sie kannte sie ja von dem Ballabend, an dem sie eine unfreiwillige Begegnung mit diesem Wesen hatte. "Lass mich gerne wissen, wenn du mehr weißt!" Zwar würde Iris den Teufel tun dieses Artefakt zu stehlen, doch änderte das nichts an ihrer Neugierde.
Der heitere Moment in all dem Chaos und der prekären Situation in der sie steckten tat zwar gut, doch war er nicht von langer Dauer. Als Yuuki sich nach den Fähigkeiten der Magierin erkundigte, war ihr das denkbar unangenehm. Sie bekam verdeutlicht, wie wenig geeignet sie für diese Mission eigentlich war. Nur der Wunsch Zeit mit ihm zu verbringen hatte sie dazu gedrängt mitzukommen. Dabei hatte sie ihm doch sogar noch versichert, dass sie mitkommen würde, komme was wolle. Nun steckten sie einmal in Schwierigkeiten und Iris war gleich aufgeschmissen, nein sie bremste ihn sogar aus! Doch der Rothaarige sah das gar nicht so. Im Gegenteil, er arbeitete sogar daran einen Plan zu entwickeln, in dem Iris nützlich sein konnte. Auch wenn er mit dem Ergebnis dieser gedanklichen Arbeit selbst nicht zufrieden war. Er erklärte, dass der Unbekannte es sicher auf sie abgesehen hätte, wenn sie das gesuchte Artefakt in den Händen hielt. Iris könne seine Person auf sich ziehen und Yuuki so eine gute Möglichkeit verschaffen, ihn frei zu attackieren. Sogleich fielen der Magierin dazu die passenden Wörter ein. Lockvogel. Köder. Natürlich wollte er nicht, dass ihr etwas zustieß, weswegen ihm die Idee auch gar nicht schmeckte, doch Iris war Feuer und Flamme. Sie wollte helfen. Sie wollte nützlich sein. Sie wollte ihn nicht länger bremsen, ihm kein Klotz am Bein sein. "Ich…" Nur kurz blickte sie zum Boden, im nächsten Augenblick ballte sie die Hand zur Faust und schaute ihrem Kollegen entschlossen entgegen. "Ich mach das!", sprach sie voller Überzeugung. "Ich habe das Zeug dazu. Ich mache mich ihm schmackhaft und dann schnappst du ihn dir. Das wird richtige Teamarbeit!" Die Vorstellung, Yuuki dabei wirklich zu helfen diesen Mann zu stellen, beflügelte sie. Nun war es Iris, die auf den Rothaarigen zuging. Dabei löste sich ihre Faust wieder auf und sie legte ihr Hände auf die Schultern des Magiers, ähnlich wie er es zuvor bei ihr tat. "Mach dir keine Sorgen um mich. Er wird mich nicht kriegen.", versicherte sie ihm mit einer milden Stimme. In diesem Moment war ihr alles andere egal. Das flackernde Licht, die gruselige Stimmung. Es gab nur ihn und sie. Zu zweit würden sie diesem Monster das Handwerk legen. "Ich verspreche es dir. Ich bleibe in Sicherheit und gehe kein Risiko ein.", versprach Iris dem Grynder aus nächster Nähe. Sie strahlte ihm entgegen, auch wenn ihre Ausstrahlung sicherlich unter der Maske litt, die ihr Gesicht bedeckte.
Es konnte also weitergehen. Die Magier blickten nicht zurück. Sie gingen weiter durch die Flure der Krypta und der Weg führte sie in die nächste Halle. Dort offenbarte sich ihnen der Feind erneut. Diesmal jedoch nicht feige und hinterhältig wie zuvor. Dafür nicht minder gruselig und bedrohlich. Dieses Monster stand mitten im Gewölbe und seine Säge kreischte auf. Zu diesem Kreischen gesellten sich Kichern und Schluchzen, was so etwas wie sein Markenzeichen war. Die Blicke der Crimson Sphynx Magier trafen sich und Iris erwiderte ihr entschlossenes Nicken. Der Plan stand, sie würde das Monster locken. Fordernd reichte sie Yuuki ihre geöffnete Hand. Er sollte ihr das Artefakt übergeben. Der Rest ergab sich von selbst. Das Ding würde sie attackieren und dem Magnetismusmagier dabei hoffentlich eine gute Angriffsfläche bieten. "Ich bin bereit.", stellte Iris klar. Sie hoffte nur, dass sie sich dabei nicht übernehmen würde…
#16 Autsch, was für ein Volltreffer! Der junge Mann lächelte betroffen drein, als ihm die Blondine spaßeshalber vorhielt, dass er ja keine Ahnung von dem hatte, was er da von sich gab! Das sollte ihm eine gehörige Lektion sein, zu versuchen, sich mit fremden Federn zu schmücken! Aber sobald er mehr in Erfahrung gebracht hatte, würde er die junge Frau darüber informieren. Es war faszinierend festzustellen, dass die Blondine seine Leidenschaft für geheimnisvolle und mysteriöse Artefakte teilte. In einer etwas entspannteren Situation hätte er wohl ein Gespräch hinsichtlich der magischen Artefakte begonnen, aber da sie sich aktuell auf den Spuren eines mörderischen Wesens befanden, hielt sich der junge Mann zurück. Auf einer Quest galt es professionell vorzugehen, für Schabernack und Schalk war jetzt kein Platz!
Äußerst gespannt blickte der Rotschopf auf die maskierte Magierin, als er auf eine Antwort hinsichtlich der ihm formulierten Vorgehensweise wartete. Seine rubinroten Seelenspiegel hätten nur allzu gern hinter die Maske geblickt, um einen vollen Eindruck ihres Gesichts und ihrer Mimik zu erhaschen. So aber musste er sich mit der sichtbaren Hälfte ihres Gesichts begnügen, wobei er versuchte, einen Blickkontakt herzustellen. Was ging wohl im hübschen Kopf der jungen Frau vor sich? Ob sie es ihm übel nahm, dass er ihr vorschlug, den Lockvogel zu spielen? Möglicherweise geziemte es sich auch für eine adelige Person ihres Standes nicht, sich in solch eine Gefahr zu begeben! Umso überraschender war es also für Yuuki, als die Blonde entschlossen, ja gar enthusiastisch reagierte und ihm versicherte, dass sie es machen würde. Durchaus überrascht, klappte Yuuki der Mund auf, als er die junge Frau anstarrte. „Echt?“, gab er nur von sich, während Isabelle mehr und mehr Positivität und Sicherheit ausstrahlte. Sie hatte das Zeug dazu und würde seinem Plan folgen, sodass sie das Monstrum eintüten könnten. Dabei versicherte sie ihm auch, dass sie auf sich aufpassen und keine Risiken eingehen würde. Ihre Ausstrahlung führte dazu, dass sich auch ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht abbildete. „Alles klar, dann lass es uns so machen!“, stimmte er schließlich ein, obgleich der Gute nach wie vor ein mulmiges Gefühl hatte. Das konnte entweder mit seinem Plan zu tun haben, der möglicherweise Lücken hatte. Oder aber es war dem Fakt geschuldet, dass sie hier ein mörderisches Wesen zur Strecke bringen mussten.
Als die beiden Crimson Sphynx Magier das Monstrum schließlich in dem großen Gewölbe gefunden hatten, streckte Isabelle ihre Hand aus. Gerade hatte sie der Grynder noch fragen wollen, ob sie sich wirklich sicher war, doch ihre Aktion sprach Bände. Entsprechend holte er aus seiner karmesinroten Kürbisflasche die beiden Artefakte hervor und übergab sie ihr. Anschließend drückte er kurz ihre freie Hand mit seiner Hand. „Pass bitte auf dich auf, ja? Versprochen ist versprochen!“ Der Rotschopf würde es sich nämlich niemals verzeihen, wenn der jungen Frau etwas seinetwegen zustieße. Im nächsten Augenblick bemerkte er, wie nah und zugeneigt er der Blondine war, weshalb er sich räusperte und ihre Hand losließ. Jetzt galt es einen klaren Kopf zu haben, damit er im Kampf nicht abgelenkt war. Kaum hatte der Rotschopf einen Schritt ins Gewölbe gesetzt, erblickte sie das Monstrum, was man an den aufheulenden Kettensägengeräuschen begleitet vom Kichern und Schluchzen bemerkte. Passend dazu, schnappte es aus der Ferne mit seinen Greifarmen aus Finsternis nach ihnen, machte aber keinerlei Anstalten, zu ihnen zu kommen. Stattdessen blieb es an Ort und Stelle stehen. Woran das wohl lag? Verspürte es möglicherweise Angst vor einer Konfrontation, nachdem sich der Rotschopf als ebenbürtiger Gegner erwiesen hatte, der ihm sogar ein magisches Artefakt abgeluchst hatte? „Dann bleibt mir wohl nichts Anderes übrig, als ihn aus der Reserve zu locken.“, teilte er seiner Kollegin mit und schoss auf das Wesen zu, den Affenstab kampfbereit in den Händen. Und damit tappte der Grynder voll in die Falle und es offenbarte sich, warum das mörderische Wesen keinerlei Anstalten gemacht hatte, sich beim Anblick zweier Artefakt, vom Fleck zu rühren. Aus dem Boden unter dem Wüstenmagier brachen mehrere Finsternisgreifarme hervor, welche ihn mit Wucht an die Decke klatschten und dort fixierten. Damit hing der Rotschopf reglos von der Decke, während er von Dunkelheit umwabert wurde, die seine Gesichtszüge und seinen Körper immer wieder bedeckten. Ruyi Jingu fiel aus seinen leblosen Händen und schlug klirrend auf dem Boden auf, wo der Stab liegenblieb. Erst jetzt, da die primäre Gefahr für das Wesen gebannt war, wandte es sich Isabelle zu und kam langsam auf sie zugeschritten, begleitet von aufheulenden Kettensägengeräuschen. Was würde die junge Frau wohl jetzt machen?
# 16 Es war also beschlossen. Iris haderte nicht lange mit der Idee, die Yuuki selbst nicht so ganz schmecken wollte. Ihr war es gleich. Sie machte ihm keine Vorwürfe für seinen Plan, warum sollte sie auch? Er hatte ja Recht. Sie würde einen guten Köder abgeben und zwar einen, der auf sich selbst Acht geben konnte. Einer, der sich selbst in Sicherheit bringen konnte, wenn es darauf ankam. Ihre Magie half ihr dabei, sich unabhängig vom Rotschopf selbst schützen zu können. Die Aussicht, in dieser Quest doch eine nützliche Rolle einnehmen zu können, Yuuki helfen zu können statt nur hübsches Beiwerk dabei zu sein, während er sich der Sache annahm, beflügelte sie förmlich. Die Magierin wollte ihm zeigen, dass sie auch zu etwas gut war. Sie wollte ihren Gefährten beeindrucken…
Dann war es soweit. Die Zwei standen ihrem Feind gegenüber, mehr oder minder Angesicht zu Angesicht. Er stand weiter hinten, in der Halle die sie grade im Inbegriff waren zu betreten. Dies war der letzte Moment für Vorbereitungen. Dies war der Moment, in dem Yuuki ihr die Artefakte geben musste, damit sie ihre Rolle auch einnehmen konnte. Der Rotschopf reichte ihr die Gegenstände, nachdem sie fordernd ihre Hand danach ausgestreckt hatte. Aber damit war er noch nicht fertig. Er griff ihre freie Hand und drückte sie leicht, bevor er von ihr einforderte, was sie versprochen hatte. Sie musste auf sich aufpassen. Iris konnte sich denken, was für ein schlechtes Gewissen er haben würde, wenn sie versagte und ihr etwas zustieß, obwohl er sich teilweise gegen diesen Plan gesträubt hatte. Sie wollte ihm ja kein schlechtes Gewissen machen. Sie wollte ja nicht, dass er sie ein zweites Mal verlor… Unabhängig davon, dass sie keine Lust hatte diesmal tatsächlich zu sterben. "Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen.", entgegnete die Magierin ihrem Kameraden frech lächelnd, ohne dabei die Ernsthaftigkeit ihres Ausdrucks vollends zu verlieren. Die Beiden traten in die Halle…
Zunächst einmal geschah merkwürdig wenig. Iris hatte erwartet, dass der Kerl sich gleich blutrünstig auf sie zubewegte, so wie er es schon zuvor im Flur getan hatte. Aber da täuschte sie sich. Dieses… Ding blieb eher auf Abstand. Dabei durfte man davon ausgehen, dass seine Stärken doch im Nahkampf lagen. Hatte Yuuki sich etwa so einen Respekt erarbeitet? Hatte das Ding Angst vor ihm? Eine Frage, die sich der Grynder vermutlich auch stellte, nachdem er die halbherzigen Versuche des Gegners mit den Greifhaken einfach abwehrte. Jedenfalls erwog er einen kleinen Taktikwechsel. Yuuki sah sich gezwungen dem Ding näher zu kommen, wenn es schon umgekehrt nicht passierte. "Yuuki, pass auf…", bat Iris den Magier. Sie hatte ein ungutes Gefühl dabei. Irgendetwas stimmte nicht… und mit diesem Gefühl sollte sie Recht behalten. Plötzlich tat sich etwas auf dem Boden. Yuuki wurde einfach hochgerissen, bis an die Decke. Eine seltsame, schwarze Masse hatte ihn gepackt und durch die Luft gezogen, bis die räumliche Begrenzung ihn aufhielt. "YUUU!", rief Iris ihm geschockt hinterher. Sie streckte ihre Hand nach ihm aus, doch konnte sie ihn natürlich nicht erreichen. Der Rothaarige war einfach so, von jetzt auf gleich ausgeschaltet. Fassungslos konnte Iris nur noch beobachten, wie diese schwarze Masse sich über sein Gesicht schob, immer wieder die Sicht auf jenes verdeckte. "Yu…", wiederholte die Blondine traurig… leiser. Was sollte sie nun tun? Wenn es ihn umhaute, was sollte sie dem Ding dann entgegenwerfen? Viel Zeit dies herauszufinden hatte sie jedenfalls nicht. Sogleich kreischte die Säge auf und das Gekicher und Wimmern wurde wieder lauter. Panisch richtete sich ihr Blick auf den Feind, der sie bereits bedrohlich ins Visier genommen hatte. "Du Monster…", warf die Magierin ihm entgegen, wobei ihre Stimme drohte zu brechen. Nicht sehr effektiv, denn dieses Ding bewegte sich weiter einfach auf sie zu. Dem ersten Greifhaken entging sie noch, indem sie sich wegduckte, dann aber schoss ein weiterer auf sie zu, der sie am Handgelenk griff. Oder etwa nicht? Iris begann plötzlich zu Staub zu zerfallen. Sie löste sich auf und verschwand. Nein, das war nicht Iris. Das war eine Kopie, die sie mit Left Behind erstellt hatte, um den Angreifer zu irritieren. Im gleichen Zuge war sie mit Blink an ihrem Gegner vorbeigelaufen. Sie stand also hinter ihm, gleich bei dem Stab, den Yuuki bei dem Hinterhalt hatte fallenlassen. Die Magierin bemerkte, wie der Verbrecher sich zunächst verdutzt umschaute, sich dann aber auch umdrehte und sie erspähte. "YU!", rief sie nun laut, direkt zu ihm herauf. Sie musste ihren Kopf in den Nacken legen, um ihn zu sehen. Doch ihr Freund reagierte nicht. Er wirkte wie Abwesend. Oder… zuckte da etwa seine Hand? Iris glaubte eine Regung zu erkennen. Aber was sollte sie nun tun? Ihr Blick fiel hinab zum Boden, auf seinen Stab. Ob er ihm etwas nützte? Die Magierin bückte sich, um den Stab aufzuheben, doch dieses Ding rührte sich nicht. Iris versuchte all ihre Kraft zusammenzunehmen, aber auch das half nichts. War dieser Stab wirklich so schwer? Er war zwar aus Metall, aber… auch ein Metallstab dieser Größe musste sich doch bewegen lassen! Ein stechender Schmerz fuhr durch den Arm der Cerulean. Erschrocken stellte sie fest, dass einer der Greifarme sie erwischt hatte. Bei dem Stoß purzelte ihr auch gleich die Glocke der Vibrationen aus der Hand. Sie fiel einfach vor ihr auf den Boden und rollte noch ein Stückchen. Iris fuhr zu dem Monster herum, welches sie nicht zu sich heranzog, sondern langsam, fast schon genussvoll auf sie zu spazierte. "Nein…", hauchte die Magierin. "Nein! Yuuki!", Die Blonde versuchte weiter, immer panischer den Stab aufzuheben, doch es geschah nichts. Tränen drangen in ihre Augen. War das das Ende? Sollte es so zu Ende gehen? Die ersten Tränen kullerten bereits ihre Wange herunter, als sie noch einmal zu ihrem Freund hinaufsah. Ihre bebenden Lippen öffneten sich vor Überraschung, als plötzlich etwas von oben herunterfiel. War das etwa… Yuukis Krone? War das Wukongs Krone?
Zauber:
Left Behind TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro Doppelgänger MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Geschicklichkeit Level 4 BESCHREIBUNG: Der Anwender stoppt seine eigene Zeit mit Hilfe dieses Zauber, doch anstelle zu erstarren, scheint sich eine weitere Version von ihm zu lösen. Das Original kann sich nämlich normal weiterbewegen, während eine unbewegliche Kopie an Ort und Stelle festgefroren scheint. Wird die Kopie nur berührt, zerfällt sie zu Staub und verschwindet spurlos. Besonders effektiv ist der Zauber, wenn man eine Möglichkeit hat den Gegner aus den Augen zu verlieren oder seine Sicht zu versperren. Leider kann nur der Anwender dieser Technik davon profitieren, da andere Menschen nicht auf diese Weise gestoppt werden können.
Blink TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro Anwendung MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Der Anwender kann nur sich selbst mit diesem Zauber beeinflussen. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Geschicklichkeit Level 5, Manaregeneration Level 5, Track of Time BESCHREIBUNG: Diesen Zauber kann der Anwender auf sich selbst wirken, um sich selbst circa drei Sekunden in die Zukunft zu versetzen. Hierbei bedeutet dies, dass man augenblicklich eine Position einnimmt, die man sonst erst drei Sekunden später erreicht haben könnte. Es ist zu beachten, dass man auf natürlichem Wege diese Position erreichen können muss, da man nur die Zeit, die man dafür benötigt abkürzt, aber nicht den Aufwand dorthin zu gelangen. Das plötzliche Auftauchen ist gerade für ungeübte Nutzer des Zaubers schwierig und erfordert etwas Übung, um sich an die augenblickliche Änderung der Position zu gewöhnen. Nach drei Anwendungen des Zaubers muss der Anwender mindestens fünf Minuten warten, bis er wieder in der Lage ist sich schneller in der Zeit vorwärts zu bewegen.
Beherrschung:
Willenskraft Level 8: Nun lässt sich der Zauber 4 Mal durchführen, bevor man sich für fünf Minuten regenerieren muss. Willenskraft Level 9: Die Regenerationszeit des Zaubers sinkt auf 3 Minuten. Willenskraft Level 10: Eine fünfte Anwendung der Technik ist nun möglich.
#17 Tatsächlich war es Yuuki’s Krone, die der jungen Frau vor die Füße gefallen war. Es handelte sich genau um jene Krone, welche die Blondine bereits im Anwesen der Monreaus aufgehabt hatte und die vom Geist des Affenkönigs beseelt war. Doch woher war die Krone gekommen? Der Grynder hing nach wie vor regungslos an der Decke, also was ging hier vor sich? Um das erklären zu können, musste man wissen, was gerade im jungen Mann vor sich ging.
Yuuki blinzelte mehrmals, denn er verstand nicht so recht, was hier vor sich ging. War er nicht in einer unterirdischen Krypta gewesen? Was tat er also hier im Freien, in Aloe Town? Und warum schien alles so viel größer zu sein als vorher? Der rothaarige Magier schaute sich mehrmals um, damit er sich vergewissern konnte, dass es tatsächlich seine Heimatstadt war. Sogleich fiel sein Blick auf einen Laden, in welchem man die Ware von außen durch das Glas betrachten konnte. Da irgendetwas nicht stimmte, entschloss sich der Grynder, auf den Laden zuzulaufen, wobei er bereits die nächste Ungereimtheit entdeckte: Er brauchte viel länger, als er es gewohnt war. Er konnte es nicht so recht beschreiben, aber er hatte das Gefühl, dass seine Schritte viel kleiner waren als üblich. Was ging hier nur vor sich? Das entdeckte er, als er schließlich beim Laden angekommen war und sich selbst im Glas sehen konnte. Das war nicht er selbst! Vielmehr war es der Yuuki Grynder der Vergangenheit, mit dreizehn Jahren! Deshalb schien er die Welt nicht aus seiner üblichen Höhe zu betrachten, da er durchaus kleiner war als sein Einundzwanzigjähriges Selbst. Ganz zu schweige von den kürzeren Schritten, die er tätigte. So seltsam das auch alles war, es sollte noch viel schlimmer kommen. „Feuer! Feuer! Es brennt!“, vernahm der jugendliche Yuuki die alarmierten und panischen Stimmen der Bewohner Aloe Town’s, die in eine bestimmte Richtung zeigten und liefen. Ein ganz mulmiges Gefühl überkam den jungen Mann, und auch er nahm seine Beine in die Hände und rannte in die entsprechende Richtung los. Kaum war Yuuki um die Ecke gebogen, sank sein Herz vollends in die Hose, als er den brennenden Laden der Ceruleans erblickte. *Nein, das kann nicht sein!* Das war doch alles längst geschehen und er war nicht hier gewesen? Das konnte nicht echt sein! Jegliche Gedankenspiele wurden jedoch unterbrochen, als seine rubinroten Seelenspiegel Iris am Fenster erblickten. „YUUU!“, rief sie ihm zu. Der ganze Laden stand in Flammen und es war nur eine Frage der Zeit, ehe alles abbrannte und Iris sowie ihre Mutter dem Feuer zum Opfer fielen. Die Rufe seiner Freundin fühlten sich wie ein Schock an, der durch seinen ganzen Körper fuhr. Er musste etwas machen! Er musste ihr helfen! Doch wie? Vielleicht hatte ja Wukong in diesem Augenblick eine Idee, wie man hier vorgehen könnte. Dementsprechend versuchte der Grynder die Affenkrone zu beschwören, doch nichts geschah. Natürlich, wie hatte er so blöd sein können? Die Krone des Wukong würde er doch erst in einigen Jahren finden, also stand sie ihm gar nicht zur Verfügung! Verzweifelt biss er sich auf die Lippe, während er mitansehen musste, wie die Flammen stärker und wilder wurden. „YU!“ Erneut rief Iris nach ihm, was dazu führte, dass sich seine gelähmten Beine wieder bewegten und er auf das brennende Gebäude zulief. Yuuki öffnete den Mund, um nach Iris zu rufen, doch es ertönte kein Laut. Egal, wie sehr er sich anstrengte, seine Stimme wollte nicht. Er wollte ihren Namen rufen, ihr versichern, dass er alles in seiner Macht Stehende dafür tun würde, sie zu retten. Und doch versagte seine Stimme und er konnte nichts anderes machen, als zuzuschauen, wie das Feuer den Laden endgültig übermannte und alles in sich zusammenbrach. Ein letztes Mal öffnete Yuuki Grynder seinen Mund, und schrie mit voller Kraft den Namen, mit dem er seine Freundin ansprach …
„ISIIIIIII!“ Die Worte, welche er in seinem Traum – oder was auch immer das gewesen war – nicht hatte aussprechen können, erklangen dafür in der Wirklichkeit umso lauter, als der junge Mann erwachte. Ein Schock ging durch seinen Körper, ausgehend von seiner rechten Hand, in welcher sich Ruyi Jingu befand. Diesen nutzte er sogleich dazu, den ihn an die Decke haltenden Greifarm der Finsternis zu durchtrennen und wieder zurück zu Boden zu kommen. Ein enorm schweres Gefühl lag auf seinem Herzen, als er neben seiner Gildenkollegin landete. Der Grynder hatte damals in der Vergangenheit versagt, als er nicht anwesend gewesen war, um Iris vor den Flammen zu retten. Sein Traum hatte ihm wieder verdeutlicht, wie hilflos er war. Aber eines stand fest: Dieses Mal würde er nicht versagen. Er würde Isabelle nicht verlieren! „Wachse Ruyi Jingu!“, rief der Rotschopf aus und zeigte dabei auf das mörderhafte Wesen, sodass sich sein Affenstab in atemberaubender Geschwindigkeit verlängerte und das Monstrum gut zehn Meter zurückwarf. „Isabelle … es tut mir wirklich leid ... dass ich mein Versprechen nicht halten konnte. Es soll nicht wieder vorkommen.“, sprach Yuuki mit belegter und schwerer Stimme seine Entschuldigung aus, wobei er es nicht wagte, Blickkontakt zur maskierten Blondine herzustellen. Entgegen all seiner Versprechen hatte er sie enttäuscht und war diesem Monstrum in die Falle getappt. Damit war sie einer enormen Gefahr ausgesetzt gewesen und hätte sterben können! Und das wäre wiederum auf seine Kappe gegangen! *Unverzeihlich, einfach unverzeihlich!*, schoss es dem Grynder durch den Kopf. Das mörderhafte Wesen ließ wieder seine Kettensägengeräusche aufheulen und warf sich nun in ihre Richtung. Der junge Mann betrachtete das sich nähernde Mistviech aus erbarmungslosen Seelenspiegeln heraus und sprach dabei zwei Worte, welche diesen Kampf endgültig besiegeln würden. „Magnetic World.“
Eingesetzte Zauber:
Magnetic World TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: V ART: Support MANAVERBRAUCH: 750 pro Minute MAX. REICHWEITE: 100 Meter Radius SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 10, Manaregeneration Level 9, Geomagnetic Levitation, High Magnetic Control BESCHREIBUNG: Bei diesem ultimativen Zauber der magnetischen Künste sammelt der Anwender sein Mana einige Sekunden lang, um schließlich ein extrem starkes magnetisches Feld um den Anwender herum zu bilden, welches kugelförmig ist. Diese Kugel wird nun samt dem im Innern befindlichen Magier gen Luft steigen und bei ca. zwanzig Metern sein Ziel finden. Der Anwender kann durch das extrem starke Magnetfeld nun selbst die schwersten Metallkonstruktionen aus dem Boden reißen und um sich herum schwirren lassen. Ob es sich dabei um ein magisches Vehikel, ein Haus oder gar eine großes Stadion handelt, spielt keine Rolle. Die Gewalt und Geschwindigkeit, mit denen der Anwender diese beeinflussen und nutzen kann ist so groß, dass nach Wirken des Zaubers nur noch ein Feld der Verwüstung hinterlassen wird. Selbst kleinste metallische Elemente werden aus dem Boden gerissen und werden um die Kugel rotieren. Die magnetische Kugel ist physisch nicht zu durchdringen und kann lediglich durch einen anderen, mächtigen Klasse V Zauber gebrochen werden. Beim Wirken dieses Zaubers, kann sich der Anwender jedoch nicht mehr vom Ort bewegen, sobald die magnetische Kugel an seinem Ziel in der Luft angekommen ist.
# 17 Selbstredend dachte Iris in diesem Moment nicht darüber nach, wie sie Yuuki nannte. Dass sie eine Anrede verwendete, die sie als wahre Iris früher für ihn nutzte, eine die Isabelle niemals genutzt hätte, fiel ihr gar nicht auf. Sie steckte in einer wirklich misslichen Lage. Die Magierin hatte Angst. Nicht nur um sich selbst, die drohte von dem Kettensägenmonster angegriffen zu werden. Sie hatte vor allem auch Angst um ihren Freund, der dort oben an der Decke klebte und sich nicht mehr rührte. Sobald das Monster sie überwältigt und ihr die Artefakte abgenommen hatte, würde sie doch sicher den wehrlosen Magier an der Decke eiskalt umbringen, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte. Zu gerne würde Iris dem Grynder helfen, ihn wecken oder gar befreien, doch wusste sie nicht wie. Als die Verzweiflung drohe sie zu übermannen, passierte plötzlich etwas für sie Unerklärliches. Wukongs Krone fiel von der Decke zu ihr hinab, direkt vor ihre Füße. Ohne zu zögern griff sie danach. Iris setzte das Artefakt und vernahm sofort die panische Stimme des Affen. "Uh! Uh! Ruyi Jingu! Uh! Der Stab! Gib ihm den Stab!", forderte die Stimme aufgeregt. Iris, die keine Ahnung von telepathischer Unterhaltung hatte, sprach dann wie gewohnt laut aus, was ihr auf der Seele brannte. "Wollte ich ja, aber -" Aber es ging nicht. Vorhin jedenfalls. Nun aber ließ sich der Stab einfach aufsammeln, als wäre nichts gewesen. "Los! Los!", drängte Wukong weiter, woraufhin Iris ihre Kraft zusammen nahm und den Stab in die Luft warf. Erwartungsvoll beobachtete sie seine Flugbahn, die den Stab direkt in die Hand Yuukis brachte. Wie gebannt haftete ihr Blick an dem Rotschopf. Selbst als das Monster ihr bedrohlich nahekam, schaute sie nicht mehr zur Seite. Alles lag nun an Yuuki. Die Zeit verstrich wie in Zeitlupe, dabei wandte die Blondine keine Magie an. Ein Zucken, ein Ruck der durch seinen Körper ging. “Isi…“, wisperte sie nachdenklich. Er begann sich zu bewegen und dauerte eine Sekunden in der Wahrnehmung Iris grade noch Minuten, flog die Zeit plötzlich wie im Zeitraffer dahin, schwemmte damit auch die Skepsis an dem ausgesprochenen Spitznamen vorerst weg. Yuuki erwachte. Er löste sich von der Decke, dann sprang er von jener hinab. Mit seiner Waffe trennte er das Monster von Iris und während er traurig klang und sich entschuldigte, ging der Cerulean das Herz auf. Ihre Augen wurden Glasig, bargen sie doch Tränen der Freude. Tränen, die sie allerdings zurückhielt. In ihrem Kopf jaulte und jubelte Wukong vor Freude, doch das blendete sie aus. Iris bewunderte mit welcher Gewandtheit ihr Kamerad kämpfte und es schmerzte sie, seinen traurigen mit anzusehen. "Du hältst es doch ein! Du lässt nicht zu, dass mir etwas geschieht…" Die Magierin versuchte ihm mit mitfühlender Stimme seine Sorgen zu nehmen, doch dies war kein Moment um über Gefühle zu sprechen. Deswegen ging der Magier auch gleich weiter dazu über, diese Bestie ein für alle Male aus dem Weg zu räumen. Sogleich verspürte Iris ein seltsames Gefühl, doch während um sie beide herum Metall damit begann sich loszureißen und sie zu umrunden, blieb alles was Iris bei sich hatte auch an ihrem Körper. Goldene Armreifen, eine Taschenuhr, ihre Kette und auch die Krone Wukongs. Alles blieb an seinem Platz. "Uh, jetzt geht’s los! Haha!", plapperte der Affe voller Vorfreude weiter und erst in diesem Moment realisierte die Blondine überhaupt, dass sie ja noch immer mit ihm verbunden war. "Was geschieht jetzt?", fragte sie verbal, wobei ihre Frage allerdings an Wukong gerichtet war und nicht an Yuuki, den sie in diesem Moment nicht stören wollte.
#18 Die Worte der jungen Frau wären eigentlich Balsam für sein kleines Herz gewesen, doch in diesem Augenblick waren sie leider nur ein schwacher Trost. Yuuki war sich nicht dessen bewusst, dass es sich bei Isabelle in Wahrheit um seine verstorben geglaubte Jugendliebe Iris handelte. Und doch hatte der Spitzname, der in der Realität ausgerufen worden war und den er in seinem Traum – oder was auch immer das gewesen sein mochte – vernommen hatte, dem Ganzen eine enorme Schwere verliehen. Der Grynder fühlte sich, als ob er versagt hätte, als ob er sein Wort nicht gehalten hätte. Er hatte es der blonden Magierin versprochen, dass er auf sie aufpassen würde. Und was war geschehen? Wie ein Trottel war er in eine offensichtliche Falle getappt und hatte somit das Leben und die Unversehrtheit der jungen Frau gefährdet. Auch wenn Isabelle tatsächlich nichts zugestoßen war, hing doch im Raum, dass ihr etwas hätte zustoßen können. Die Schwere seines Traums als auch seines Versagens führten also dementsprechend dazu, dass er ziemlich enttäuscht und traurig über sich selbst war. Und dass er so geknickt war, daran würden auch die freundlichen Worte der jungen Frau nichts ändern. Das Einzige, was er tun konnte, um Buße zu leisten, war dafür zu sorgen, dass dieses mörderhafte Wesen der maskierten Blondine nie wieder gefährlich werden konnte…
Wukong schien in außergewöhnlich guter Laune zu sein, so wie er die Blondine vollplapperte. Wahrscheinlich hätte er sich diese Blöße niemals vor dem Grynder gegeben und dass er wirklich erleichtert war, dass es dem Rotschopf gut ging. Aber er hatte bereits zuvor Kontakt zur jungen Frau aufgenommen und auch ein mächtiger Affengeist konnte in ihrer Anwesenheit seine Barrieren fallen lassen uns sich einfach freuen, dass Yuuki wieder erwacht und voll einsatzbereit war. Als der Rotschopf den Zauber wirkte, ging ein Beben durch die gesamten Katakomben und es rieselte etwas Sand von der Decke, als sich der Zauber langsam entfaltete. Mit jeder Sekunde wuchs das extrem starke magnetische Feld um Isabelle und Yuuki heran, ehe es eine kugelartige Form annahm. Schließlich hob die Kugel ab und stieg etwas vom Boden ab, während sich ihr Effekt auf eine brachiale Art und Weise entfaltete: Jegliches Metall im Umkreis wurde angezogen, angefangen von den Fackeln, welche die Umgebung in trübes Licht tauchten, bis hin zu den magischen Artefakten, welche das Monstrum in seinen Greifarmen hielt. Schließlich brachen noch metallene Stützpfeiler und Särge aus den Wänden hervor und ließen Geröll und Gestein in das Gewölbe krachen, was am magnetischen Feld um die beiden Crimson Sphynx Magier harmlos abprallte. Das Monstrum hatte jedoch weniger Glück und konnte die fallenden Steine nicht so einfach wegstecken. Als die Kugel bei etwa zwei Metern Höhe stoppte, war der Zauber in vollem Gange und jegliches Metall in der näheren Umgebung rotierte um Isabelle und Yuuki herum. Das Ganze verstieß gegen jegliche Werte der Gilde, doch der Grynder erlebte einen der seltenen Momente, in denen er von seinen Emotionen übermannt wurde. Die Erinnerung an Iris und die Hilflosigkeit, welche er in ihrem Angesicht spürte, hatten ihn überkommen und führten dazu, dass er das Monster mit jeglichen Mitteln zu Fall bringen wollte. Dass er dabei alles um sich herum beschädigte und eher einem Fairy Tail Magier als einem Crimson Sphynx Mitglied schien, war ihm im Augenblick völlig egal. Zugegeben – immerhin konnte er das Ganze im Nachgang auch wieder zurücksetzen und reparieren, sodass es keinen Aufschrei geben sollte. Nichtsdestotrotz würde er sich bestimmt eine Rüge von Aram Falls einfangen, sollte der von dem Vorfall hier Wind bekommen.
Mit einer Handbewegung schoss sämtliches Metall – abgesehen von den Artefakten, welche er dem Monstrum entrissen hatten – auf ihren Gegner zu und bohrten sich mit großer Gewalt durch dessen Körper. In Sekundenbruchteilen war es von Unmengen an Metall durchbohrt und schließlich begraben, sodass der Kampf ein abruptes und brutales Ende genommen hatte. Langsam glitt die Kugel wieder zum Boden und löste sich wieder auf, wobei der junge Mann auch den Einfluss über jegliches Metall verlor. Statt seine Gildenkollegin anzustrahlen oder erfreut zu umarmen, da sie gesiegt hatten, schaute sich der Grynder nur traurig um und bemerkte nun die ganze Verwüstung, die er angerichtet hatte. Kopfschüttelnd breitete er schließlich die Hände aus und nutzte sein restliches Mana, um einen letzten Zauber zu wirken, der die ganze Zerstörung wieder rückgängig machen sollte. Recycling. Wie im Zeitraffer und von Geisterhand, begab sich jegliches Metall zurück dahin, wo es herkam. Auch das Geröll und Teile der Decke begaben sich zurück, wohin sie gehörten. Es war faszinierend und magisch mitanzusehen, wie jegliche Zerstörung wieder rückgängig gemacht wurde und die Schäden behoben wurden, ganz so, als ob sie niemals entstanden waren. Kaum eine Minute später, befanden sich die beiden Crimson Sphynx Magier in einer einwandfreien und unbeschädigten Umgebung. Mehr noch – die Magie des Monstrums schien versiegt zu sein, denn es gab kein flackerndes Licht mehr und die Umgebung war wieder in ein warmes Licht getaucht. Auch gab es keine komische Atmosphäre hier unten. Es war geschafft! Warum also nur war der Grynder so niedergeschlagen? Nach wie vor mit den schweren Gefühlen im Herzen, ließ sich der junge Mann auf sein Allerwertestes fallen und atmete tief und schwer aus. Zwar hatten sie einen Sieg eingefahren, doch vermochte er sich nicht wirklich darüber zu freuen. Wie sollte er Isabelle jetzt noch in die Augen schauen? Zwar hatte sie ihm freundlich zugeredet, doch sicherlich hegte sie einen großen Groll ihm gegenüber, dafür, dass er sie Gefahr ausgesetzt hatte. Die rubinroten Seelenspiegel blickten starr auf den Boden vor sich, denn er mied den Blick zur jungen Frau, während sein Hirn marterte. Wie konnte er das Ganze nur wieder gutmachen?
Eingesetzte Zauber:
Magnetic World TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: V ART: Support MANAVERBRAUCH: 750 pro Minute MAX. REICHWEITE: 100 Meter Radius SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 10, Manaregeneration Level 9, Geomagnetic Levitation, High Magnetic Control BESCHREIBUNG: Bei diesem ultimativen Zauber der magnetischen Künste sammelt der Anwender sein Mana einige Sekunden lang, um schließlich ein extrem starkes magnetisches Feld um den Anwender herum zu bilden, welches kugelförmig ist. Diese Kugel wird nun samt dem im Innern befindlichen Magier gen Luft steigen und bei ca. zwanzig Metern sein Ziel finden. Der Anwender kann durch das extrem starke Magnetfeld nun selbst die schwersten Metallkonstruktionen aus dem Boden reißen und um sich herum schwirren lassen. Ob es sich dabei um ein magisches Vehikel, ein Haus oder gar eine großes Stadion handelt, spielt keine Rolle. Die Gewalt und Geschwindigkeit, mit denen der Anwender diese beeinflussen und nutzen kann ist so groß, dass nach Wirken des Zaubers nur noch ein Feld der Verwüstung hinterlassen wird. Selbst kleinste metallische Elemente werden aus dem Boden gerissen und werden um die Kugel rotieren. Die magnetische Kugel ist physisch nicht zu durchdringen und kann lediglich durch einen anderen, mächtigen Klasse V Zauber gebrochen werden. Beim Wirken dieses Zaubers, kann sich der Anwender jedoch nicht mehr vom Ort bewegen, sobald die magnetische Kugel an seinem Ziel in der Luft angekommen ist.
Recycling TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 30 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Backtrack BESCHREIBUNG: Dieser Zauber dreht die Zeit für ein anorganisches Objekt, das zerstört wurde, zurück bis an den letzten Punkt, an dem es noch unversehrt war. So kann man alle möglichen Objekte reparieren. Der Zauber wirkt nur auf Objekte, die klein genug sind, um vom Anwender mit einer Hand angehoben zu werden, und schlägt fehl, wenn das Objekt vor mehr als einem Monat zerstört wurde. Für die Reparatur benötigt der Anwender mindestens einen Bestandteil des ursprünglichen Objektes. Beherrschung: Willenskraft Level 6, Manaverbrauch 70: Dieser Zauber wirkt auf Objekte, die groß genug sind, um zwei Menschen zu beherbergen, beispielsweise große Kisten oder Felsen. Willenskraft Level 8, Manaverbrauch 150: Dieser Zauber kann ganze Gebäude wiederherstellen, bis zur Größe eines Schlosses.
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