Canalstreet

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Canalstreet
Art: Freiraum
Spezielles: ---
Beschreibung: Die Canalstreet ist eine besondere Straße Magnolias, insofern sie nicht von magischen Vehikeln oder anderen Fahrzeugen befahren werden darf, sondern nur eine reine Fußgängerzone darstellt. In der Mitte fließt der Kanal, der Magnolia durchzieht, ruhig daher und mehrere Boote bieten Transporte oder Übersetzung an. Die Wohnungen und Geschäfte hier an der Canalstreet kosten gut und gerne das dreifache an Miete, wenn man sie mit dem Rest der Stadt vergleicht.

Change Log: ---

C-Rang: Das perfekte Dinner



# 7 Während Ângelo ignorierte, wie ignorierend Juno mit ihm umging, ignorierte sie wiederum den zustimmenden Blick und das Nicken, welches er ihr zuwarf. Wozu brauchte sie denn auch seine Zusage? Sie war eine Magierin und würde die Leute befragen, ob er wollte oder nicht!
Inwiefern der Rune Knight innerhalb oder außerhalb seiner Rolle agierte, wusste sie hingegen auch nicht. Dieses alberne Theater hatte sie ja eigentlich eh schon abgelegt. Dennoch honorierte die Halbdämonin seine merkwürdige Unterstützen damit, dass sie einen ihrer Mundwinkel hoch zucken ließ. Das war ja fast schon ein halbes Lächeln! Umgekehrt schenkte er ihr ein ganzes Lächeln. Dann überließ er die Verdächtigen ihr. Die Magierin achtete gar nicht darauf, wo er überhaupt hin ging. Konnte ihr ja auch egal sein. Sie hatte zu tun.
"Also?", schob Juno nochmal nach. Es konnte gut als Anzählen verstanden werden. Immerhin wurde ihnen grade mehr oder weniger körperliche Gewalt angedroht, wenn sie nicht spurten. Zwar nicht von ihr, aber... "Das ist Bert! Er war sein Gärtner.", erklang plötzlich eine Stimme von der Seite. Irritiert blickte Juno dorthin, ehe sie dem Deut der Frau folgte, die gesprochen hatte. Zurück zu einem der Verdächtigen. Es war die Frau des Opfers, die sprach. Sehr gut, sie durfte ja die Leute kennen, die ihrem Gatten näher standen. "Bert, hm? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen? Warum bist du weggelaufen?" Der Kerl blickte zu der Frau, dann beschämt zur Seite. "Ich sag gar nichts...", murmelte er. Gut, der konnte auch noch etwas warten und schmollen. "Was ist mit denen?" fragte Juno, die ihre Arme unter der Brust verschränkt hatte in Richtung der Frau, wobei sie ein Nicken in Richtung der potenziellen Täter andeutete. "Wer sind die anderen?"
Die Frau des Toten reckte die Nase nach oben, ehe sie überdramatisch zu gestikulieren begann. "Joana, seine Ärztin und Georgia, sein Mädchen für-""Seine Assistentin.", grätschte besagte Georgia dazwischen. Ein Grinsen huschte über Junos Lippen. Na ging doch. Da kam endlich Fahrt auf...

Fahrt kam auch hinter der Halbdämonin auf. Dort scheuchte nämlich Ângelo die Menge auf.
Neugierig, was da wohl abging, drehte Juno sich um. Leute irrten umher, brachten schließlich verschiedenstes Zeug zu dem Mann, der vor der Leiche hockte. Juno war kurz irritiert was er da machte, fasste dann aber einfach mal zusammen. Dafür trat sie näher an Ângelo heran und weg von den potenziellen Tätern.
"Also... Mit der tatkräftigen Unterstützung der am heutigen Abend verwitweten Dame haben wir die Verdächtigen identifiziert." Waren es überhaupt Verdächtige? Immerhin gab es gleich drei Messer, also auch drei Täter, oder? Wer von ihnen letztlich den tödlichen Stoß ausführte war doch fast unerheblich. Sie hatten alle versucht zu morden. War doch so, oder?
"Wir haben Bert, den Gärtner. Ich verbitte mir an dieser Stelle Witze zu seinem Beruf! Außerdem noch die beiden Damen Joana und Georgia. Seine Ärztin und seine Assistentin. Die Frau des Opfers war so nett uns etwas über die zwei Damen zu erzählen. Anscheinend haben sie beide dem Opfer schöne Augen gemacht. Die Vermutung wäre also ein Mord aus Eifersucht. Was den Gärtner angeht, der redet nicht sehr gerne... Vielleicht war es das Geld. Vielleicht wurde ihm zu wenig bezahlt."
Juno, die indes immer weiter zu Ângelo spaziert war, trat gleich neben ihn. Anders als er es tat, wollte sie sich aber nicht zu ihm herunter hocken. Wäre in dem engen Rock wahrscheinlich auch nicht möglich oder aber würde in einer kleinen Katastrophe enden. Ergo blickte die Halbdämonin auf den Magier hinab, so wie sie es allgemein auf die Menschheit tat. "Was machen wir nun? Lassen wir sie alle wegsperren? Hast du eine Idee?"

C-Rang: Das perfekte Dinner



# 8 Juno schilderte diesem Kerl die Informationen, die sie eben zusammengetragen hatte. Er wiederholte einen Teil davon und stellte nebenbei noch Fragen in den Raum. Ja, warum brachte er seine Bediensteten mit. War das so untypisch? Wer wusste schon was er für ein Verhältnis zu ihnen hatte? Die Magierin nicht, denn sie war auch kein Profi im Verhören. Vielleicht wäre das ja der nächste Schritt. Den Beziehungen zum Opfer zu erfragen und zu analysieren. Während Juno darüber nachdachte, bemerkte sie plötzlich wie Ângelo sie von unten förmlich anglotzte. Versuchte er etwa... Linste er etwa... Ein diabolisches Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Langsam und für die Menschen hinter ihr kaum sichtbar, zog sie den Rock, der das Beinkleid zu ihrer Corsage darstellte, vorne etwas hoch um ihn noch etwas zu provozieren, anzustacheln und zu necken. Schließlich trat einer der Gäste an die Zwei heran. Juno ließ den Stoff wieder los, als sie sah, wie er sich Ângelo von hinten näherte. Im nächsten Augenblick hielt diese Person Ângelo auch schon etwas unter die Nase. Pfeffer. Dem Typen fiel natürlich nichts besseres ein, als erst einmal eine gute Nase voll davon einzuatmen. Urplötzlich brach er in einem regelrechten Niesanfall aus. Er kriegte sich ja gar nicht mehr ein! Erst als man ihm ein Glas Wasser reichte, welches er sofort leerte, ging es langsam besser. Zu guter Letzt entschuldigte er sich für diese Einlage, um dann aufs Bad zu verschwinden. "Na die Nase pudern braucht er sich ja jetzt nicht mehr.", murmelte die Halbdämonin, die das ganze voller Verwunderung und mit hochgezogenen Augenbrauen mit angesehen hatte vor sich her. „Puder“ hatte er grade genug in der Nase gehabt. Während Ângelo also unterwegs war, vertrieb sich Juno die Zeit damit, sich die Leiche noch einmal anzusehen. Etwas, was sie bis dahin noch gar nicht getan hatte. Ihr fiel etwas auf, was offensichtlich war. In der Brust des Mannes klafften drei Messer. Drei. Nachdenklich blickte sie über die Schulter. Drei Personen waren geflohen. Das war zu leicht um wahr zu sein. Sie waren es alle, richtig?
Ohne zu zögern fuhr die Halbdämonin herum. Sie marschierte wieder auf die drei Verdächtigen zu. Dass der Kerl aus dem Bad noch nicht zurück war, störte sie nicht. "Jetzt mal Klartext hier. Ich habe keine Lust auf irgendwelches Gestammel, okay? Warum habt ihr das gemacht? War das so ein Schwur? Wir bringen ihn gemeinsam um, dann hat jeder von uns Schuld? Oder wie? Du, warum hast du auf ihn eingestochen? Hat er die Arztrechnungen nicht bezahlt? Oder du! Warst du scharf auf seine Frau?" Die Ärztin und der Gärtner zuckten beide erschrocken zurück. Selbst der Frau des Opfers klappte die Kinnlade herunter. Gut, war jetzt nicht besonders feinfühlig von der Magierin. Aber Feinfühligkeit war auch nicht ihre Stärke.

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# 9 Juno bereitet es Spaß Herren zu necken und zu provozieren. Dabei schreckte sie auch vor unlauteren Mitteln nicht zurück, wie Ângelo am eigenen Leib erfahren durfte. Scham war ein Gefühl, welches ihr in der Hinsicht nahezu fremd war. Dass der Runenritter gleich die Retourkutsche für sein schelmisches Verhalten kassierte, in Form eines Nießanfalls, der sich wirklich gewaschen hatte, machte es umso unterhaltsamer.
Während die Halbdämonin dann schließlich auf die Verdächtigen losging, zumindest verbal, kehrte Ângelo auch aus dem Bad zurück. Dass er noch mitbekam, wie ihr Verhör etwas ausuferte, bekam Juno hingegen nicht mit. Wie denn auch, er machte sich ja nicht einmal bemerkbar. Stattdessen setzte er seine Arbeit an der Leiche, beziehungsweise an den Mordwaffen fort. Unter dem Druck der Halbdämonin, platzte es dann schließlich aus dem Gärtner heraus. Sie hatte ihn beschuldigt es auf die Frau des Opfers abgesehen zu haben und das konnte er einfach nicht mehr auf sich sitzen lassen. Wutentbrannt sprang er auf. „Nimm das zurück! Ich habe nicht auf ihn eingestochen!“, schrie er zurück. Juno war überrascht, dass ihre Worte eine Wirkung hatten. Grade öffnete sie den Mund, um weiter zu sprechen, da fuhr er ihr aber schon wieder dazwischen. „Ich wollte es! So ist es nicht! Dieser Mann war furchtbar! Aber ich konnte nicht! Ich hab’s nicht gepackt!“ Verwirrung machte sich im Gesicht der Magierin breit. Als der Kerl dann aber plötzlich ein Messer aus der Innentasche seiner Jacke zog und es auf den Boden pfefferte, wurde ihr klar, dass er Ernst machte. Er machte Ernst und, was viel wichtiger war, er sprach die Wahrheit. Der Typ wollte tatsächlich auf das Opfer einstechen, hatte es aber nicht fertiggebracht und stattdessen den Schwanz eingekniffen. Als der Mord dann aber passierte, hatte er Angst bekommen und war mit weggelaufen. Juno nahm das Gebrüll jedenfalls anteilnahmslos und emotionslos auf. Nachdenklich murmelte sie weiter. "Nur noch zwei Verdächtige, aber drei Messer…" Erneut blickte sie über die Schulter, hin zur Leiche, um dann auch zu bemerken, dass Ângelo zurück war. Als sie ihren Blick wieder nach vorne richten wollte, blieb sie dann an der Frau des Opfers hängen. Sie bemerkte, wie angespannt diese Frau war. "Okay, setz dich wieder.", wies Juno den Gärtner recht dominant an. Dieser murmelte noch etwas, gab dann aber nach und setzte sich auf seinen Stuhl. Juno trat nach vorne. "Wie ist es mit euch, warum habt ihr zugestochen? Wundert mich ja nicht, dass es die Frauen sind, die kaltblütig genug sind, die Tat auch zu vollbringen." Juno stemmte die Hände in die Hüften und beugte sich zu den beiden sitzenden Damen vor. "Hat er euch angefasst? War er ein schmieriger Sack, der einen Pfifferling auf euch gab? Was sind eure Motive, mhm? " Es war die Sekretärin, die sich erst ziemte, dann aber tatsächlich Worte über die Lippen brachte. „Es sollte eine Warnung sein…“ "Was sagst du?", antwortete Juno gehässig. Sie hatte genau verstanden was gesagt wurde, verkniff es sich aber nicht auf diese Art über die Dame herzuziehen. „Eine Warnung. Nur eine Warnung. Er sollte nicht sterben!“, brach es dann aus der Frau heraus. Die Ärztin blickte beschämt zur Seite. "Eine Warnung? Ihr wolltet ihn verletzen, aber nicht töten? Ist ja richtig schief gelaufen, meint ihr nicht?" Juno kehrte den Damen ihren Rücken zu und blickte wieder zu Ângelo und dem Toten. "Aber ich glaube euch und ihr habt diesen Mann nicht umgebracht." Ein Raunen ging durch das Zimmer, gefolgt von eifrigem Gemurmel der noch anwesenden Gäste. "Zwei Messer, eure beiden, stecken in diesem Mann an Stellen, an denen sie zwar nicht grade angenehm sein dürften, doch mit medizinischer Versorgung hätte der Arme das sicher überlebt. Aber steckt noch ein drittes Messer und es ist nicht das dieses Weicheis." Juno nickte zu dem Gärtner herüber, der sie vollkommen perplex anstarrte und nicht wusste, wie er nun darauf reagieren sollte. "Es ist das Messer einer anderen Person, die dem Opfer sehr, sehr nahe stand und das auf zweierlei Arten." Junos Blick wanderte zur Frau des Toten. "Zum einen weil sie ein gemeinsames Leben teilten, zum anderen weil sie sich unmittelbar vor seinem Tod direkt neben ihm aufgehalten hatte. Nicht wahr, Madame?"
Die Frau war geschockt. Die Verdächtigen waren geschockt. Alle waren sie geschockt. Das war wohl der perfekte Moment für Ângelo mit einer Erkenntnis zu kommen, die Junos These unterstützte, sodass es nicht nur ihre Worte waren, die sie gegen die Frau hatten. Mit eiskaltem Blick strafte die Halbdämonin die Frau, die sie als Täterin sah.

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# 10 Es gab nur eine Wahrheit und Juno brachte diese ans Licht. In bester Detektivmanier – Wer hätte gedacht, dass sie an diesem Abend trotz der mangelnden Motivation doch so gut in ihre Rolle finden würde – klärte die Halbdämonin den Fall auf. Die Reaktion der ehemaligen Ehefrau, nun Witwe, war keine überraschende. Sie reagierte empört und bauschte sich auf. Dabei wurde sie natürlich auch gleich beleidigend. Betroffen von dem Tod ihres Mannes wirkte sie nicht. Aber Juno war keine Psychologin. Verschiedene Menschen reagierten unterschiedlich auf Situationen. Sie vermochte daran nicht auszumachen, ob sie mit ihrer gewagten Theorie tatsächlich ins Schwarze traf. Gewagt deshalb, weil sie rein auf Vermutungen basierte. Die Magierin hatte keinerlei Beweise für das was sie sagte. Die Beleidigung, die Bezeichnung als drittklassige Pornodarstellerin ließ sie jedenfalls vollkommen kalt. Als gehörnte Frau hatte sie schon weitaus mehr an den Kopf geworfen bekommen als das. Im Endeffekt war es doch bloß die Wut einer alten, verbitterten Frau. Das bedeutete nicht, dass diese Bezeichnung die Verachtung der Halbdämonin für diese Frau nicht dennoch steigerte. Nur war dies einer der verhältnismäßig selteneren Fälle, bei dem sie mal nicht gleich an die Decke ging. Etwas kleinlaut wagte sich der Runenritter dann schließlich seine Stimme zu erheben. Er widersprach der Frau und erklärte, dass er wohl für Beweise sorgen konnte. Seine zunächst seltsam erscheinende Bitte an das Personal basierte auf einer gar nicht so schlechten Idee. Die nächste Ausflucht der Witwe war, dass da natürlich ihre Fingerabdrücke auf dem Besteck sein müssten, da es ja ihres war. Doch auch diese Ausflucht war haltlos, wie sich herausstellen sollte. Mit verwundert gehobenen Augenbrauen blickte Juno zum Gärtner, der anmerkte, dass die Messer an diesem Tage erst von den Tätern gekauft worden waren. Die Mundwinkel der Crimson Sphynx Magierin zogen sich zu einem diabolisch frechen Grinsen nach oben. Der panische Blick der Frau bestätigte ihr endgültig, dass dieser Fall aufgeklärt war. Es folgte noch ein kleiner Zickenkrieg zwischen der Assistentin, die die ehemalige Frau ihres ehemaligen Chefs anblaffte und dafür eine passende Antwort bekam. Diese Antwort war allerdings nicht nur verbaler Natur. Die Witwe marschierte auf die Dame, die noch auf ihrem Platz saß zu. Das ging Juno dann zu weit. Bei all den Emotionen, die aus diesen Menschen hervorsprudelten sollte diese Frau sich nicht noch mehr herausnehmen. Kurz spielte die Magierin mit dem Gedanken, ihr ihre dämonische Seite zu zeigen, doch entschied sie sich dagegen. Stattdessen griff sie nach einem freien Stuhl, um diesen über den Boden zu schleudern, in die Beine der Mörderin. "Kenne deinen Platz, Verbrecherin.", sprach sie dabei von oben auf sie herab. Quasi im gleichen Moment traf das Möbelstück die Frau, die dabei unsanft zu Boden stolperte. Damit war die Sache aber noch nicht gegessen, nicht für die Assistentin, die nun ihrerseits aufsprang und auf die Dame einschlagen wollte. Doch mittlerweile waren ein paar Männer aus dem „Publikum“ hervorgetreten, die sich daran machten die beiden Streithennen festzuhalten und auseinander zu schieben. Das wars. Juno stemmte die Hände in die Hüften und ließ ihren Blick noch einmal durch den Raum wandern. Gar nicht so schlecht für ihren ersten Fall, oder? Das würde sie nie wieder machen. Theater, pah. So einen Auftrag würde sie nie wieder übernehmen, da konnte man sich in der Gilde verbiegen.
[fin]

cf: Fairy Tail Gildenhaus - Büro des Gildenmeisters

Jörd ließ sich von Shizuka anheben, weil sie ihre Kameraden nicht täuschte? An der Mimik der Frau konnte man schnell erkennen dass es sich hierbei um einen Spaß handelte, allerdings konnte Cayra doch irgendwie nicht anders, als in Antwort auf diese offensichtliche Anspielung an ihren Diebstahl defensiv zu werden, und die Arme zu verschränken. „Täuschen“ war ja bestimmt etwas „Böses“ oder was auch immer Leute gerne sagten, allerdings wurde dabei komplett ignoriert, dass sie die Flasche doch, auf bestimmte Weise, für Zahar geklaut hatte, womit sie einem Kameraden geholfen hatte. Zählte das etwa nicht? Naja, es war nicht so als gab es Grund größer darauf einzugehen, da die A-Rang-Magierin dann schnell mit einer Erklärung über Jörd fortfuhr, eine Erklärung die die Feline leicht verwirrte. "Was Andres als ‘n Gegenstand? Was meinst du?" Was sie hier sah, war einfach eine magische Waffe mit funky Runen und ein Paar interessanten Eigenheiten, also konnte sie nicht nachvollziehen was die Waffe ao mythisch und besonders machen sollte.

„Vielleicht später“ war wirklich keine befriedigende Antwort, wollte die Lunos ihre Strafarbeit doch so schnell wie möglich beendet haben und sich ein Paar Kampftricks beibringen lassen. Jedoch musste sie sich wohl geschlagen geben, denn bei Shizuka zog selbst die Kätzchenaugen-Masche nicht. "Ach man..." Erst die Arbeit, dann das Vergnügen? Da konnte sie gerade zumindest nicht widersprechen. Jedoch, bei all den harten Abblockungen von ihren genialen Ideen merkte auch sie selbst, wie sie langsam eingeschnappt wurde. Auch wenn ihre Aufpasserin weiterhin freundlich war und die Dinge mit Humor nahm, vertrug Cayra es ganz und gar nicht, ihren Willen nicht zu bekommen, vor Allem wo sie schon dazu verdonnert war Befehlen zu gehorchen. Nein, das gefiel ihr ganz und gar nicht, und da musste sie etwas Dampf ablassen, indem sie prompt das Aussehen der Otorame behielt um im Gildenhaus ein wenig Quatsch hinauszuposaunen, der ihr Einfiel während sie nach draußen lief. Natürlich wusste sie dass sich das schnell aufklären würde, doch es ging ihr gerade sowieso mehr darum, ihrer Aufpasserin ein Bisschen eine auszuwischen. Tatsächlich war sie auch etwas neugierig wie diese auf den Streich reagieren würde, und wartete so geduldig auf sie, das unschuldigste Lächeln im Gesicht tragend das sie hinbekam.
Da war es ein kurzer Schreckmoment für die Teenagerin, als Shizuka mit ernster Miene die Faust erhob als würde sie zum Schlag ausholen, doch zum Glück sollte es sich dabei nur um ein tadelndes streifen handeln. Trotzdem hatte es durchaus etwas weh getan, sodass die Feline sich danach den Kopf rieb, auch wenn ihre Miene in Antwort auf die Worte der Älteren gleich wieder verschmitzt aufhellte. "Ja, oder?" Auch die Drohung dass sie schön schleppen müssen würde, wurde fürs erste nicht ganz ernst genommen, sodass die Beidem schließlich schnell auf dem Weg zum Einkaufen in die Innenstadt waren.

Die Feline balancierte auf der Mauer am Kanal entlang, während die beiden Magierinnen die Canalstreet hinunter schritten, auf dem Weg zum Obsthändler, ihrer ersten Station. Viel gesagt wurde dabei aber nicht, sie genoss gerade lieber die warme Brise welche die Luft erfüllte, und endlich aus diesem, nach einer Weile echt eintönigem Schankraum, raus zu sein. Die Lunos sprang dann runter auf den Gehweg um der Otorame zu folgen als sie beim Obsthändler angekommen waren. Es war ein Stand am Straßenrand, welcher eine Vielzahl an Kästen mit säuberlich präsentiertem Obst beherbergte. "Oh, hallo Shizuka!" wurde die Frau warm von der alten Dame begrüßt, die den Stand besaß. Als A-Rang-Magierin kannten die meisten Leute in der Stadt die starke Shizuka Otorame, allerdings kannte die alte Dame natürlich auch so alle ihre Stammkunden. "Wen hast du da denn heute mitgebracht? Hast du dir etwa eine Aushilfe zugelegt?" folgte dann die neugierige und etwas scherzende Frage als sie auf Cayra deutete. Diese achtete nicht wirklich auf das Gespräch der Beiden, und half lieber dabei gutes frisches Obst für die Gilde herauszusuchen, was ihr mit ihrem relativ geschulten Auge recht gut gelang. Erst als der Aufenthalt der beiden Weißhaarigen am Obststand sich dem Ende zuneigte wurde die Feline hellhörig. "Verzeihe bitte dass es heute etwas teurer ist als sonst, Shizuka. Aber in letzter Zeit treibt sich hier in der Gegend ein Gauner herum, der mich schon mehrmals um Ware gebracht hat. Da muss ich die Preise einfach ein wenig anheben." Ein Gauner also, was? Wie das Geschäft der Obsthändlerin lief war der Lunos eigentlich relativ gleich, jedoch sah sie Magnolia Town gewissermaßen als ihr Revier an, und sich selbst obendrein als den besten Gauner weit und breit, da wurde sie durchaus neugierig um was für eine Person es sich dabei wohl handelte.

Post: 11

Mana: 110|215

@Shizuka

Shizuka konnte wohl auch nicht wirklich erklären was es mit Jörd auf sich hatte, beschrieb es als hätte die Waffe ein “Eigenleben”, und ja, tatsächlich verstand Cayra das nicht so wirklich. Eine lebende Waffe? So etwas hatte sie noch nie nie gesehen. Also wechselten die Beiden kurz danach das Thema, bis die Feline irgendwann in Form ihrer Aufpasserin Quatsch schreiend aus der Gildenhalle heraus rannte. Den Ernst ihrer Lage, dass sie wirklich die ganzen vollgepackten Taschen tragen müssen würde, hatte die Lunos noch gar nicht wirklich registriert, und so war der Weg zum Obsthändler, der ersten Station ihrer Einkaufstour, recht ruhig und ereignislos.
Am Verkaufsstand angekommen nickte die Teenagerin mit einem " ’kay." als ihre Kollegin sie auftrug auch ein Paar Birnen rauszusuchen, und langsam aber sicher begann die erste Einkaufstasche sich zu füllen. Die Feline begann dann aufmerksamer zuzuhören, als die alte Verkäuferin begann von einem Gauner zu sprechen. Sie wollte wohl aus irgend einem Grund der Gilde nicht davon erzählen, obwohl die Otorame, sobald sie das hörte, sogleich Hilfe anbot und bezüglich des Gauners nachhakte. Die alte Dame versuchte erst dem Thema auszuweichen, wollte die große Gilde Fairy Tail schließlich nicht mit solchen Kleinigkeiten stören, gab nach weiterem nachfragen aber schließlich nach. "Weißt du, es ist wie verhext, ich habe den Gauner noch gar nicht richtig zu sehen bekommen. Aber immer wieder bin ich nur für einen Moment abgelenkt, und plötzlich ist etwas von meiner Ware weg. Heute morgen erst haben zwei Herren angefangen sich mitten auf dem Gehweg laut zu streiten, und nachdem ich nur kurz dort hingeschaut hatte um zu sehen was los ist, war auch schon ein halbes Dutzend Äpfel verschwunden. Vielleicht werde ich langsam einfach nur zu alt, aber ich mir sicher, in letzter Zeit verschwindet viel häufiger Ware… und irgendwie passieren solche Streitereien und dergleichen auch viel öfter." Nachdem die Verkäuferin ihre Erzählung beendet hatte wurde relativ schnell bezahlt, und schließlich waren die beiden Weißhaarigen auch schon auf dem Weg zur nächsten Station. Cayra lief jetzt neben ihrer Aufpasserin her anstatt auf der Mauer, während sie den Beutel mit dem Obst trug und über die Worte der alten Frau nachdachte. Es passierte also immer öfter irgendetwas ablenkendes in der Nähe, und jedes Mal verschwand Ware? Jedoch war das nicht das einzige Thema, das ihr gerade im Kopf herumschwirrte. "Die alte Tante hat ja echt gutes Zeug, muss ich mir merken. Wohin gehts jetze?"

Post: 12

Mana: 130|215

@Shizuka

Aufmerksam sah Cayra sich das Obstangebot der alten Händlerin durch, einzelne Birnen heraus pickend und auf jegliche Makel inspizierend, zur Sicherheit auch noch dran riechend, bevor sie jene die ihren Ansprüchen gerecht wurden behutsam in die Einkaufstasche gelegt wurden. Nebenbei hörte sie der Unterhaltung zwischen Shizuka und der Obstverkäuferin zu, schaute dann auf als ihre Aufpasserin ihre Schulter griff. "Was ich für die Gilde mach entscheid ich immernoch selber!" erwiderte die Feline aus Prinzip mit gereiztem Tonfall, aber wirklich sauer war sie über die Aussage eigentlich nicht, immerhin hatten die mysteriösen Diebstähle auch ihr interesse erweckt.

Als die beiden Weißhaarigen auf dem Weg zur nächsten Station waren, fischte die Lunos sich nur zu gerne eine der Birnen heraus, und nachdem sie reingebissen hatte verstand sie auch was Shizuka meinte. W Mmm W Grünzeug und Süßes waren eigentlich weniger ihr Ding, aber dafür schmeckte das Obst von der alten Tante echt gut. Jetzt wusste sie wohl von wo sie es in Zukunft für sich und ihre Mutter kaufen würde. Während sie genüsslich kaute ging sie dann mit vollem Mund auf die vorherige Aussage der Otorame ein. "Das is bestimmt nich nur ein Dieb, da arbeiten Mehrere zusamm." Die Lunos schluckte herunter und biss erneut von der Birne ab, bevor sie mit hochmütigem Tonfall fortfuhr. "Is eigentlich einfach, hab ich früher auch immer gemacht. Einer macht iwas Dummes damit alle zu ihn schaun, und der Andre schnappt sich schnell was er will. Darf man ‘türlich nich zu oft machen, sonst fällts auf, aber wenn das echt so schnell ging wie die alte Schachtel sagte, haben die das schon öfter gemacht." Nur zu gerne gab die Illusionistin mit ihrer Expertise an. Sie war sich sicher, würde sie die Tat sehen während sie geschah, würde sie die Täter auch problemlos schnappen können. "Und was denkst du denn warum man Äpfel klaun würd? Um die zu essen ‘türlich."

"Ah ja, zu den geh ich auch immer! Haste da schnonma die Würstchen mit Käse und Paprikastückchen drin probiert? Die sind super!" antwortete Cayra als Shizuka erzählte was das nächste Ziel Manfred Maibachs Metzgerei war, und auch auf die nächste Aussage wurde zustimmend geantwortet. "Mach ich, aber mit dir in der Nähe passiert ja nix, dich kennt ja die ganze Stadt." Nur ein absoluter Idiot würde versuchen irgendetwas zu stehlen während die bekannte Fairy Tail Magierin Shizuka Otorame anwesend war. Aber gut, die Diebe hatten ja auch schon oft genug den gleichen Trick benutzt dass es der alten Obsthändlerin aufgefallen war, vielleicht waren die Chancen also nicht ganz bei null. Beim Metzger angekommen atmete die Feline genüsslich den geruch vom frischen Fleisch ein, bevor sie gebannt ihren Blick über die köstlich befüllte Fleischtheke wandern ließ. Instinktiv leckte sie sich die Lippen und betrachtete die Waren noch ein Paar Sekunden lang, bevor sie den Blick aber wieder abwandte, um zu sehen ob sie in der Nähe irgendwelche ungewöhnlichen Vorkommnisse beobachten konnte.

Post: 13

Mana: 150|215

@Shizuka

Entspannt lehnte Tristan an einer jener Balustraden, die die Spaziergänger von dem Kanal trennte. Normalerweise war das Wasser in den Kanälen Magnolias klar wie...klares Wasser. Heute jedoch nicht. Man musste kein Genie sein, zu Tristans Glück, um zu wissen, dass das nicht normal war. Dass die Leute sich auf seinem Weg zur Gilde auch noch den Mund darüber zerrissen war allerdings noch einmal hilfreich. Scheinbar war man in seiner neuen Wahlheimat recht stolz auf die Kanäle mit dem kristallklaren Wasser und wollte sie wieder sauber haben. Dumm nur, dass wohl niemand bemerkt hatte, wo diese Verunreinigung nun eigentlich her kam. Im Dunkel der Nacht waren die schwarzen Schlieren im Wasser niemandem aufgefallen. Und am Morgen waren schon alle Kanäle voll mit brackigem Zeug. Wenigstens roch es nicht wie es aussah. Aber dann wäre vermutlich schneller jemand wach geworden. So jedoch blieb Tristans nichts anderes übrig als in aller Seelenruhe an seinem Meersalzeis zu nuckeln, bis Emille eintraf. Als gutes Bürger von Magnolia und ehrenhaftes Mitglied von Fairy Tail war er nämlich sofort nach dem Frühstück zum Questboard gedackelt und hatte dort gelauert, bis der unvermeidliche Questzettel mit dem Auftrag zur Reinigung der Kanäle eingetrudelt war. Und das lag keineswegs daran, dass er selbst fand, dass das scheiße aussah, nein Sir. Und natürlich hatte er Emille Bescheid gegeben, auf den er jetzt nur noch warten musste.

Die Sonne stand hoch am Himmel. Tristan ließ zwar nicht die Beine, aber die Seele baumeln. Der Kanal floss typisch träge vor sich hin. Den Bootsverkehr hatte die schwarze Suppe nicht einmal im Ansatz aufgehalten. Gefährlich schien das Zeug nicht zu sein. Mit geschlossenen Augen, den Kopf in Richtung Sonne gedreht, blieb kaum etwas anderes übrig als den Passanten zuzuhören. Irgendwer vermutete, dass Fairy Tail dahinter steckte. Am liebsten hätte Tristan diesem Arschkrapfen mal ordentlich die Meinung gegeigt, aber das war es grade vermutlich nicht wert. Immerhin war er erst vor kurzem mit den Runensoldaten aneinander gerasselt. Auch wenn das ja echt nicht seine Schuld gewesen war! Auch wenn sich die Situation da entschärft hatte, nicht zuletzt unter kräftiger Hilfe seiner Gildenmitglieder, war er jetzt nicht grade scharf darauf erneut mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Außerdem war es vermutlich eine echt nicht gute Idee einem unbescholtenen Bürger Magnolias einen Sucker Punch zu verpassen. Das schlechte Image fiel dann nur auf die Gilde zurück. Und die waren teilweise schon echt nicht so beliebt. Irgendwie seltsam. Eigentlich hatte Tristan ja erwartet, dass die Leute zu den Magiern aufschauten und ihnen nicht die Schuld für Sachen in die Schuhe schoben, für die sie nix konnten. Zugegeben sah diese schwarze Sülze echt nicht hübsch aus, aber welcher Magier von Fairy Tail sollte denn bitte die Kanäle der Heimatstadt versauen? Machte doch keinen Sinn. Sie mussten da ja auch ständig drauf gucken. Vielleicht war das dieser Schwarze Blitz? Dem schien Schwarz ja zu gefallen. Sonst hätte er sich ja nicht so genannt, logisch. Mit diesen unsagbar begründeten Gedankengängen drehte sich Tristan um, um dem Kanal den Rücken zu kehren. Emille musste eigentlich gleich eintreffen. Zumindest sollte er kurz nach Tristan bei der Gilde angekommen sein und irgendwer würde ihm schon Bescheid gegeben haben. Bestimmt.

01 | @Tristan

"... schlafen!"
Emille schreckte hoch und sah sich um. Er befand sich in einem großen, holzvertäfeltem Raum. Hohe Bücherregale säumten die Wände. Die Hälfte seines Sichtfelds wurde von etwas Seltsamen verdeckt. Als er die Hand hob, um das Hindernis zu entfernen, spürte er Papier. Es klebte an seiner Wange. Das Diagramm irgendeines Schiffs mit wenigen Masten und winzigen Segeln. Verschlafen hob der Jugendliche den Kopf und starrte direkt in die wütenden Augen einer Brillenträgerin. Nicht nur sprachen ihre strenge Frisur und ihre adrette Kleidung für die hauseigene Bibliothekarin, sie sprühte auch vor Wut. Halb im Delirium erkannte Emille, dass er auf einem Stapel Bücher eingeschlafen sein musste und diesen im Traum vollgesabbert hatte. Daher die klebrige Seite. Der Wassermagier zog die Schultern hoch und nuschelte eine Entschuldigung. Seine goldenen Augen schielten aber an der Frau vorbei auf die große Uhr im Lesesaal. Leicht zusammengekniffen erkannten sie die Uhrzeit.

"Ich verbitte mir diesen Umgang mit unseren ...!" mehr hörte Emille nicht, denn er rappelte sich hastig auf, deutete eine halbe Verbeugung an und raste mit wehender Weste aus dem Ausgang der Bibliothek von Magnolia zurück zur Gildenhalle. Zu spät! Er hatte verschlafen! Und das alles nur, weil er eine interessante Spur gefunden hatte. Ein Fischer erzählte ihm gestern Abend davon, dass er ein Schiff, das auf seine Beschreibung passte, ganz in der Nähe hatte einfahren sehen. Richtung Margaret. Konnte es wirklich das Schiff seines Vaters sein? Es wäre nicht das erste Mal, dass sich die Suche als roter Hering entpuppte und er einem falschen Gerücht nachjagte. Aus diesem Grund hatte er sich informiert und musste irgendwie beim Recherchieren eingeschlafen sein. Dabei wollte er doch eine Quest erledigen! Ob Tristan sich schon schreckliche Sorgen machte? Emille konnte sich bildlich den Blauschopf vorstellen, wie er schluchzend auf ihn wartete und sich freute, dass es dem Chalutier gut ging ... Na ja, vielleicht ging da etwas die Fantasie mit ihm durch.

Im Gildenhaus erfuhr Emille, dass Tristan nicht auf ihn wartete, sondern schon Richtung Canalstreet gestiefelt war. Der Gegenstand ihrer Quest hatte wohl irgendetwas mit brackiger Sülze zu tun, die in den eigentlich wunderschönen Kanälen herumschwomm. Emille, der dem Wasser als sein Element natürlich zugeneigt war, beobachtete auf dem Weg durch die Straßen Richtung Canalstreet das Treiben der stinkenden Flecken. Sie sahen nicht wirklich aus wie Öl, doch aus der Ferne konnte er keine weitere Diagnose anstellen. Und wenn sie der Sache auf den Grund gehen sollten, würden sie vermutlich ohnehin früher oder später ins kalte Wasser springen. Sprichwörtlich. Zum Glück konnte er da einigermaßen helfen! Emilles magische Kräfte konnte man zwar noch nicht wirklich als herausragend bezeichnen, doch er bemerkte jeden Tag einen neuen Fortschritt beim Training. Bald schon konnte sich seine Wassermagie echt sehen lassen! Doch er musste noch stärker werden, wenn er seinen Vater und dessen Schiff finden wollte. Was auch immer ihn verschleppt hatte musste sehr stark sein. Stärker als alles, was er momentan aufbringen konnte.

Schlitternd kam Emille neben dem baumelnden Tristan zum Stehen und presste eine Hand in seine stechende Seite. Er hatte sich beeilt und keuchte daher eine Begrüßung, bei der es sich auch um die geheime Sprache guttural sprechender Ureinwohner des östlichen Sumpfes handeln mochte. Verstehen konnte man ihn jedenfalls nur schlecht. Die dunklen Ringe unter seinen Augen betrogen, dass er in der Nacht zuvor nur wenig Schlaf bekommen hatte, und das dunkelblaue Haar stand auf einer Seite ab, als hätte eine Kuh daran geleckt. Ansonsten sprühte er aber vor Tatendrang! Und ... bekam einen mittelschweren Hustenanfall.

Träge wanderte eine Hand Tristans nach oben, um den heran...nun man konnte nicht von rasen sprechen...um den sich nähernden Emille zu begrüßen. Das Meersalzeis war inzwischen bis fast auf den Stiel abgelutscht. Einzig das dünne Holzplättchen ragte noch aus Tristans Schnute und ließ ihn sicherlich total verwegen aussehen. Emille kam schlitternd vor Tristan zum Stehen, grummelte irgendwas komplett unverständliches. "Yo", machte der Eismagier, bevor sein Gesicht einen Ausdruck tiefer Verwirrung annahm. Was quasselte Emille da bloß? Es klang vage nach "Die Ratten sind ausgebrochen". Oder zumindest irgendwas in der Richtung. Aber um welche Ratten sollte es da gehen? Waren Ratten an der Verunreinigung der Kanäle Schuld? Tristan drehte den Kopf in Richtung Kanal. Einen Moment lang erging sich sein Hirn in dem Versuch zu berechnen wie viele Köttel wohl nötig waren, um die ganzen Kanäle einzusauen. Es gab auf.
Als Emille von seinem Hustenanfall durchgerüttelt wurde und sich vornüberbeugte, griff Tristan ohne zu Zögern nach dessen Schulter um den Blauhaarigen zu stützen. Die andere Hand klopfte - vorsichtig! Immerhin war der Chalutier zerbrechlich wie...dünnes Eis - auf dessen Rücken, bis er sich wieder gefangen hatte.
"Hi. Wennde fertig bist mit Sterben: Wir soll'n uns die Kanäle mal anseh'n. Möchteste was zu trink'n?"
Sprach's, klopfte sich die Hosentaschen ab und stellte fest, dass er gar nichts zu Trinken dabei hatte.
"Wart. Ich hol rasch was."

Eine kurze Verhandlung mit einem der örtlichen Kioskbesitzer später kehrte Tristan auch schon mit einer Wasserflasche zu Emille zurück und versuchte diesen Richtung Balustrade zu bugsieren. Herrje, sein Kumpel sah ja mal echt furchtbar aus.
"Was is dir passiert? Warum sin deine Haare..."
Wildes Fuchteln mit beiden Händen.
"...so? Un du hast Tränensäcke da wären Ommas drauf neidisch. Sag ja nur."
Nach dieser Darstellung von Fürsorglichkeit und sprühendem Charme drückte Tristan seinem Freund die Wasserflasche in die Hände. Hoffentlich verschluckte er sich nicht dran und verstarb noch wirklich. Neben Emille lehnte sich auch Tristan wieder an die Balustrade und streckte eine Hand in Richtung des versifften Wassers aus.
"Siehst ja, was los is. Ich war mal so frei den Auftrag anzunehm den Mist hier zu behebn. Sieht ja echt nich aus. Un du hasses ja auch mitm Wasser un so. Das wird also bestimmt n Klacks."
Direkt nach dem Wort Klacks schnalzte Tristan einmal lautstark mit der Zunge und erntete dafür gleich mal ein paar missbilligende Blicke der vorbei stravanzenden Passanten. Der Junge starrte ebenso missbilligend zurück.
"Also, ich hab 'nen Plan...", hob Tristan wieder an und starrte auf das Wasser. Also...sie konnten ja einfach...in das Wasser springen? Ne, schlechter Plan. Aber sie konnten ja einfach...dem Fluss bis zur Quelle folgen? Nein, auch kein guter Plan. Aber vielleicht konnte Emille einfach das ganze Wasser sauber machen? Ein prüfender Blick ging rüber zu dem Lauch an seiner Seite. Nein, auch kein guter Plan. So weit waren sie beide mit der Magie noch nicht.
"Also...als ich grad gesagt hab, dass ich nen Plan hätt. Ich hab kein Plan. Hast du ne Idee?"

Emille schnappte nach Luft. Statt einer Antwort an seinen besten Freund folgte nur ein weiterer, lauter Huster. Die körperliche Verfassung des Wassermagiers hatte schon immer zu wünschen übrig gelassen, doch wenn er sich besonders verausgabte, dann wurde es meistens etwas schlimmer. Schlanke Hände schlossen sich um die Balustrade, die neugierige Kinder davon abhalten sollte, in die Kanäle von Magnolia zu springen. Der Chalutier hielt sich daran fest und zwang seine brennende Lunge, Luft einzusaugen. Es dauerte jedoch, bis Tristan mit der Wasserflasche zurückkam, bis er nicht mehr das Gefühl hatte, dass seine Atemorgane ihm zum Hals rausgeschossen kamen. "Danke!", keuchte Emille und setzte die Flasche direkt an die Lippen. Schon nach wenigen Schlucken fühlte er sich besser. Nachdem der Durst gestillt war, legte er sich das kühle Glas an das von Husten und Laufen rote, verschwitzte Gesicht. Eigentlich konnte er sich durch seine Magie ja immer und jederzeit Trinkwasser erschaffen, doch seine magische Macht war noch nicht stark genug, um unter großer Ablenkung zu zaubern. Ein Hustenanfall gehörte definitiv dazu.

Goldene Augen richteten sich auf den Kanal, auch um der Musterung durch Tristan zu umgehen. Er wollte nicht, dass sich sein Freund Sorgen um ihn machte - das geschah sowieso schon viel zu oft. "Bin beim Lesen eingeschlafen!", gab er daher einen Teil der Wahrheit zu. Eigentlich hatte er nach Spuren gesucht und sich der vermutlich vergeblichen Hoffnung hingegeben, dass er seinen Vater finden könnte, wenn er dem Augenzeugenbericht eines Kontaktes bis nach Margaret Town folgte ... Doch daran wollte er gerade nicht denken. Zu viel Hoffnung schmerzte mehr als seine Lunge im Moment. "Das sieht übel aus", wechselte der Jugendliche daher schnell das Thema und kletterte auf die kleine, steinerne Stufe, in die die Stützpfeiler des Zauns eingelassen worden waren. Er beugte sich ein Stück über die Absperrung und beäugte die brackige Brühe, die durch den Kanal blubberte. Sie sah irgendwie fest aus ... und schleimig. In kleinen Mengen hatten solche Verschmutzungen seiner Magie nichts entgegen zu setzen, doch in einem solchen Ausmaß ... "Das ist eindeutig zu viel für meine Magie, das kann ich dir jetzt schon sagen." Der Chalutier strich sich die wild abstehenden Haare in eine einigermaßen ordentliche Position und schaute Tristan mit Neugierde und Verwunderung an, als dieser behauptete, einen Plan zu haben. Das passierte selten! Aber wenn Tristan ernsthaft über etwas nachdachte, dann schlummerten in ihm ungeahnte ... Oh, gut. Dann nicht. "Hm", machte der Wassermagier, "Ich denke, unser erster Schritt sollte sein, die Fließrichtung zurückzuverfolgen, ihr also quasi entgegen zu laufen. Vielleicht finden wir dann eine Quelle. Ansonsten können wir versuchen, ein wenig etwas davon zu fangen, damit ich schauen kann, ob meine Magie überhaupt etwas dagegen ausrichten kann." Das klang für Emille erst einmal am besten. Was auch immer diese Verschmutzungen verursachte, es musste ja irgendwo herkommen, nicht wahr? Entweder jemand hatte eine ganz besonders widerliche Art gefunden, seinen Müll loszuwerden, oder es gab irgendwo ein schleimiges Monster, das den Kanal als Klo auserkoren hatte. "Schwer zu sagen, ob es nur auf dem Wasser schwimmt oder das ganze Wasser so grützig ist, weil man nicht richtig durchsehen kann ... Was denkst du?"

Liebes Bisschen. Emille glich ja immer noch einer Tomate. Inzwischen hatte der junge Mann die Flasche Wasser gänzlich vernichtet und nutzte das Glas als Kühlmittel. Kurz musterte Tristan seinen besten Freund stumm, bevor er schließlich leise aufseufzte. Mit einem Durchbiegen des Oberkörpers wuppte er sich selbst von der Balustrade weg. Das Gesicht vor Konzentration verzogen und sogar leise vor sich hin brummend, streckte er die Hände aus. Einer nach dem anderen formte sich darüber ein Eiswürfel. Klirrend fielen sie in Tristans Pfoten und begannen sofort mit dem Schmelzen.
"Hier."
Vorsichtig wurden Emille die Eiswürfel auf immer feuchter werdenden Händen angeboten. Die Kälte machte Tristan nichts aus. Da hatte er schon deutlich schlimmeres erlebt in den gefrorenen Weiten Nord-Fiores. Kaum dass die Hände frei waren, begann Tristan auch schon damit Emille Luft zuzufächeln. Natürlich nur, weil er seinen Kumpel voll einsatzfähig brauchte. Besonders sein Hirn. Immerhin war Emille der Verstand unter den beiden. Nicht etwa, weil er sich um Emille sorgte, neee.
"Beim nächstn Mal trag'ch dich ins Bett", drohte Tristan und fuchtelte die Worte unterstreichend mit einem mahnenden Finger in der Luft herum. Emille las einfach viel zu viel! Diese Bücher machten Tristan auch immer müde, also musste es daran liegen. Vielleicht sollte er Emille mal dazu bringen bei den Übungen für die Muckis mit zu machen? Die wirkten immer ziemlich belebend. Wenigstens auf Tristan. Mit Verzögerung wandte sich Tristan wieder in Richtung des Kanals um, lehnte sich mit einem Arm wieder auf die Balustrade, während der andere weiter Emille Luft zufächelte.
"Gell? Sieht echt nich hübsch aus. Also: Ideen?"
Nicken. Wieder Nicken. Ein letztes Nicken. Und genau deswegen war Emille der Verstand in diesem ungleichen Duo. Natürlich mussten sie einfach nur dem Wasserstrom folgen, bis sie an die Quelle der Verunreinigung kamen. Im Grunde total einfach. Nur...
"Von wo kommtn das Wasser? Hrm. Du brauchs was von dem Zeug, ja? Halt ma."
Es dauerte nicht sonderlich lange, bis Tristan seine Jacke aufgeknöpft und schlicht in Richtung Emille geworfen hatte. Der Welt blieb der Anblick von Emilles kalkweißer Brust und die daraus resultierende Blendung zum Glück erspart, da der Junge unter dem Oberteil noch schwarzes Muskelshirt trug. Nur marginal länger dauerte es, bis Tristan sich seiner Schuhe und Socken entledigt hatte, auf die Balustrade geschwungen hatte und von dort ins Wasser gesprungen war. Es platschte. Ein paar der Umstehenden hielten sich die Hand vor den Mund oder deuteten in die entsprechende Richtung. So wie der Schmodder floss, in dicken, klebrigen Bahnen, aber leider primär in der Mitte des Kanals, war es leider gar nicht so leicht daran heran zu kommen. Tristans Kopf tauchte vor einer trüben Schicht im Wasser wieder auf. Er prustete.
"IS NUR ANNER OBERFLÄCHE!", krakelte aus lauthals aus dem Kanal heraus. Kaum, dass er die Worte herausgebrüllt hatte, tauchte Tristan schon wieder ab. Seine Einschätzung stellte sich als falsch heraus. Eine trübe Wolke breitete sich im Kanal vor ihm aus, trieb sanft in Richtung See. Aber Emille brauchte was von dem Zeug. Kräftig paddelten Tristans Füße, brachten ihn tiefer in Richtung Boden des Kanals. Im Wasser wand er sich herum, bis er die Oberfläche wieder vor sich hatte. Sein Fuß zeichnete einen Kreis ins Wasser. Knackend formte sich eine Eisfläche, die sofort gen Oberfläche rauschte.
Direkt nach der Scholle durchbrach auch Tristan wieder die Wasseroberfläche, hob einen Arm um Emille zuzuwinken und streckten den anderen nach der Eisscholle aus, auf deren Oberseite eine ansehnliche Menge des schwarzen Schnodders ruhte. Es tockte leise, als die Scholle gegen die Kanalwand prallte. Unter feuchtem Watschen seiner Kleidung zog sich auch Tristan wieder an Land.
"Is doch nich nur anner Oberfläche. Echt ekelhaft dunkle Grütze. So. Jetz bis du dran."

Zauber:

03 | @Tristan

Emille kniete sich neben den düsteren Kanal. Die goldene Morgensonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche, während er mit leuchtenden Augen die Probe in seiner Hand betrachtete. Als Wassermagier hatte er eine besondere Verbindung zu allen flüssigen Elementen. Doch heute war seine Aufgabe eine Herausforderung, die selbst für ihn ungewöhnlich war. Die mysteriösen Verunreinigungen in den Stadtkanälen zu untersuchen, die das Wasser trüb und stinkend machten ... so etwas hatte er noch nie zuvor gemacht!

Mit einem sanften Schwung seiner Hand ließ Emille einen dünnen Wasserstrahl aus der Probe aufsteigen. Er konzentrierte sich auf das schmutzige Wasser. Sein Gesicht verzog sich vor Ekel, als er die magische Struktur der Verunreinigung erkannte. Es war kein gewöhnlicher Schmutz, sondern etwas Magisches, das das Wasser vergiftete.

"Interessant," murmelte Emille zu sich selbst, ein Funken Neugierde in seinen Augen. Er liebte alles Gruselige, alles, was anderen Furcht einflößte. Für ihn war diese Herausforderung eine Gelegenheit, sein Wissen und seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Seine Finger zeichneten komplizierte Muster in die Luft, als er einen Reinigungszauber wirkte. Blaues Licht leuchtete auf und durchdrang das Wasser. Doch nur ein kleiner Teil der Verunreinigung löste sich auf. Verdammt.

Emille kniff die Augen zusammen und seufzte. "Das reicht nicht," murmelte er. Er stand auf und starrte in die Dunkelheit des Kanals. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Er wusste, dass er die Quelle der Verunreinigung finden musste. Nur so konnte er das Wasser vollständig reinigen - aber auch das würde vermutlich nicht leicht werden. "Keine Müdigkeit vorschützen, Tristan! Auf, auf!"

Mit entschlossenem Schritt machte er sich auf den Weg. Sein Atem pfiff leise, während er die schmalen Pfade entlang des Kanals entlang ging. Er folgte der Spur der Verunreinigung, die wie ein dunkler Schleier über dem Wasser lag. Emille spürte die magische Präsenz, die von der Verunreinigung ausging, und konzentrierte sich darauf, sie zurückzuverfolgen.

Je weiter er ging, desto stärker wurde die Präsenz. Schließlich gelangte er zu einer alten, steinernen Brücke, unter der das Wasser besonders dunkel und trüb wirkte. Emille kniete sich erneut hin und legte seine Hand auf die Wasseroberfläche. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er die dunkle Magie spürte, die von hier ausströmte.

Er schloss die Augen und fokussierte seine gesamte magische Energie auf den Punkt, an dem die Verunreinigung am stärksten war. Seine Finger zeichneten erneut Muster in die Luft, und dieses Mal sprach er die Worte eines mächtigeren Reinigungszaubers. Blaues Licht durchflutete das Wasser, und Emille spürte, wie sich die dunkle Magie ihm widersetzte.

Doch sein Zauber war nicht stark genug. Emille öffnete die Augen und seufzte erneut. Er konnte nur einen kleinen Teil der Verunreinigung reinigen. Die Quelle musste mächtiger sein, als er zunächst gedacht hatte. Er würde tiefer in die Kanäle vordringen müssen, um sie zu finden und zu zerstören. "Wird besser, aber das war's noch nicht!" Er keuchte und setzte sich kurz auf eine Bank, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. "Meinst du wir müssen rein-rein? In die Tunnel?"

Zauber:

Der Himmel war so wunderbar klar. Irgendwo in der Ferne kreischte eine Möwe. Leise schwappte das Wasser an den Rand des Kanals. Und Tristan fielen die Augen zu. In perfekter T-Pose lag er am Kanalrand, ließ die Beine ins Wasser baumeln und genoss einfach nur die Sonne und die Geräusche. Die Sonne funkelte herab, ließ zumindest seine Haare recht rasch wieder trocken werden. Sogar der Boden war einigermaßen warm. Tristan ignorierte die Nachfrage eines vorbeilaufenden Kindes, ob er noch lebe, geflissentlich. Er atmete. Also war er ja wohl auch noch am Leben. Zum Glück wurde das Kind ohnehin recht rasch von seiner Mutter weiter gescheucht. Außerdem sollte es den armen Jungen allein lassen. Das war wohl er.
Nur träge klappte ein Auge Tristans auf, um Emille bei seinem Tun zu beobachten. Der machte irgendwas magisches. Tristan hatte nicht die leiseste Ahnung, was genau das war, aber es war bestimmt nützlich. Zumindest funkelte der schwebende Blob Wasser vor Emille einmal auf und wurde ein bisschen heller. Das war doch schon mal ein Anfang. Das Auge ging sofort wieder zu.

Vielleicht war Tristan einen winzigen Moment weggedöst. Hoffentlich hatte er nicht geschnarcht. So oder so holten ihn Emilles auffordernde Worte zurück in die Realität.
"Mrhm. Komme, komme", gab Tristan brummelnd zu hören. Seine Füße steckten nach wie vor im Kanal. Sie hatten eine wunderbare dunkle Schicht an Schlick gewonnen. Toll. Mit feuchtem Watschen zog der Junge seine Latschen aus dem Kanal und stemmte sich in die Höhe. Die eigentlich noch trockene Jacke warf er sich einfach trotzdem über. Sie wurde sofort feucht auf Hosenbundhöhe. Im Gegensatz zu Emille achtete Tristan nicht im Geringsten auf eventuelle Magie im Kanal. Stattdessen trottete er, gähnend und mit feuchtem Klatschen von nackten Füßen auf Pflaster, hinter eben jenem her. Mit einem Finger rieb er sich unter dem Auge herum, wo sich spontan ein Krümel Schlafsand eingefunden hatte. Und prallte daher fast gegen Emille, als dieser stehen blieb. Hier spannte sich eine Brücke über den Kanal. Es mochte an dem Schatten unter dem steinernen Bogen liegen, aber war das Wasser dort noch dunkler als drum herum? Hm. Ein neugieriger Blick traf Emilles Rücken, als dieser sich niederkniete um wieder irgendwas mit dem Wasser anzustellen. Ging sein Atem da etwas pfeifend? Tristans Stirn zerknitterte. Manchmal sollte sich Emille wirklich ein bisschen mehr schonen. Tristan konnte ja schließlich nicht immer auf ihn Acht geben. Irgendwann würde ein Auftrag sie beide bestimmt mal trennen. Und er hatte keine Lust sich dann die ganze Zeit Sorgen machen zu müssen.
Kaum dass Emille den Kopf hob, um mit ihm zu sprechen, sah Tristan eilig weg, bugsierte seinen Freund dann aber trotzdem vorsichtig auf die Bank. Herrje. Der sah jetzt schon reichlich angestrengt aus.
"Na ja. Unter der Brücke da ist ein Gitter. Schau, da. Wenn diese dunkle Grütze da raus kommt, steckt die Quelle irgendwo hinter dem Gitter. Klar, oder? Ich kann das nur das Gitter nicht einfach aus der Wand ziehen. Also, könnte vielleicht schon. Aber das gäbe bestimmt richtig Ärger. Vielleicht sollten wir also über die Brücke gehen und nach dem nächsten Eingang in die Tunnel suchen? Den Deckel kriege ich gehoben, keine Sorge."
Wie zum Beweis spannte Tristan einmal die Arme an. Jup, würde er schaffen.