Ortsname: Fairy Tail Gildenhaus - Büro des Gildenmeisters Art: Gebäude Spezielles: Zutritt nur mit Erlaubnis des Gildenmeisters Beschreibung: Im Gildenhaus hat der Gildenmeister natürlich sein eigenes Büro, um seinen organisatorischen und führungstechnischen Pflichten nachgehen zu können. Der Raum ist von respektabler Größe, verfügt über viele Regale voller wichtiger Dokumente und Bücher, einen Schreibtisch zum Arbeiten, einem Bett für Eventualitäten sowie einem weiteren, größeren Arbeitstisch, auf dem sich eine große Karte vom Königreich Fiore befindet.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Am heutigen Tag war der Celeris bereits sehr früh im Gildenhaus von Fairy Tail aufgeschlagen, um sich in der Bibliothek weiter mit den Mysterien diverser Gottheiten zu beschäftigen. Allen voran die Tatsache, dass er ein Halbgott sein sollte, machte ihn buchstäblich verrückt. Es gab so viele Quellen, so viele Mythen und doch konnte er schlichtweg nichts beweisen oder belegen. Das frustrierte den Blondschopf natürlich sehr, der einfach nur wissen wollte, wo seine Wurzeln lagen und weshalb seine Magie eben das konnte, was sie konnte. Und auch das Abenteuer mit Charon hatte ihm nicht sonderlich viel Licht ins Dunkel gebracht, stattdessen hatten sich nur viele weitere Fragen gebildet, auf die Mareo schlichtweg keine Antwort hatte. Vielleicht sollte er bei Zeit wirklich mal ein intensives Gespräch mit dem Gildenmeister Raban Adair führen, der dahingehend offenbar mehr wusste, als dieser vermutlich wollte. Ganze zwei Schinken hatte der Halbgott bereits durch gewälzt, bis er schlichtweg keine Lust mehr hatte und enttäuscht zurück in die Gildenhalle marschierte, um sich bei einer Limo etwas zu entspannen. Geplant war für den heutigen Tag nichts, auch wenn am Questboard eine große Auswahl an Aufträgen verfügbar war. Irgendwie hatte er keine Lust, irgendeinem belanglosen Abenteuer hinter her zu rennen.
Und so saß er in der Gildenhalle an einem Tisch, zusammen mit dem S-Rang Magier Kestis Vale, der bereits die vierte halbe intus hatte. Kestis zählte zu den elitären Magiern der Gilde, die über unheimliche Kräfte verfügten und die Gilde daher auf den gefährlichsten Aufträgen repräsentierte aber zugleich war Kestis Vale auch ein ziemliches Arschloch. Mareo saß aber gern bei ihm, weil man neben ihm einfach Ruhe hatte, denn niemand wollte sich im Regelfall dazu gesellen. Der S-Rang Magier war jedoch trotz all seiner miserablen Eigenschaften ein verlässlicher Kamerad, der die Werte der Gilde aufs härteste verteidigte, also empfand der Halbgott dennoch Sympathie für ihn. Was ein herrlicher Morgen, auch wenn in der Stadt gegenwärtig allgemeine Unruhe herrschte, nachdem was mit der Kathedrale passiert war. Das Herz der Stadt Magnolia wurde ordentlich in Mitleidenschaft gezogen und offenbar steckten ein paar ziemlich böse Typen dahinter, doch noch wurde nichts über das weitere Vorgehen dahingehend entschieden. Mareo hatte davon auch nur am Rande mitbekommen, denn diese Explosion hatte ihn nicht geweckt.
Die gewünschte Ruhe fand jedoch sein jähes Ende, als die Bürotür des Gildenmeisters aufsprang und etwas unsanft am Türstopper einrastete. Es blieb nicht einmal ausreichend Zeit sich verwundert dahin zu drehen, da erklang schon die laute Stimme des Gildenmeisters, deren Schall durch die Halle fegte wie ein grausamer Sturm auf hoher See. „ASKA! MAREO! SOFORT ZU MIR!“, waren die lauten Worte Raban Adairs, der die beiden A-Rang Magier zu sich zitierte. Der Halbgott blinzelte überrascht und sprang sofort auf, während Kestis Vale gehässig lachte. „Viel Spaß, Kleiner“, warf er dem Godslayer noch hinterher, der schnurstracks zum Büro des Gildenmeisters eilte und sich nebenbei wunderte, dass auch Aska anwesend war, hatte er sie hier schließlich heute noch gar nicht gesehen. Auf halber Strecke zum Büro verschmolzen dann die Wege der beiden Magier, woraufhin der Blondschopf ihr ein Lächeln zu kommen ließ. „Guten Morgen, Aska“, begrüßte er sie sogleich und überließ ihr dann den Vortritt ins Büro, ehe er folgte. „Schließt bitte die Tür“, sprach dieser und Mareo kam der Bitte sofort nach.
Der Gildenmeister bat sie an den großen Arbeitstisch, wo auch die Karte vom Königreich Fiore ausgebreitet lag. „Ihr beide habt sicherlich schon vom Anschlag auf die Kathedrale unserer schönen Stadt gehört“, begann er auch direkt, ohne sie weiter zu begrüßen. Der Mann trug einen ernsten Gesichtsausdruck, weswegen der Halbgott auf übliche Späße verzichtete und deutlich nickte. „Diese Karte wurde vor Ort gefunden“, erklärte er daraufhin und hielt den beiden Magiern die Joker-Spielkarte hin. „Hinter dem Anschlag steckt die dunkle Gilde ‚Casino Criminale‘, die von einem Kerl namens Joker Infernale geführt wird. Diese Gilde muss zerschlagen werden“, sprach der Gildenmeister klipp und klar an. „Die Schwierigkeit liegt jedoch darin, diese Gilde ausfindig zu machen. Wir wissen nicht, wo sie stecken“, fügte Raban Adair an. „Hier kommt ihr zwei ins Spiel. Findet und zerschlagt diese Gilde, aber keine Toten! Jeder einzelne Magier dieser Gilde soll der Gerichtsbarkeit des magischen Rates zugeführt werden. Habt ihr das Verstanden?“, erzählte der Meister weiter und hakte nach, dass auch wirklich alles begriffen wurde. Der Halbgott zog etwas die Augenbrauen zusammen und blickte dem Meister dann in die Augen. „Verstanden, Master“, bestätigte Mareo also und blickte dann seitlich zu Aska. Ob sie Fragen dazu hatte?
Aska stand in Mitten des Dorfes Lerhamn und sah sich um. Eigenartig, beim letzten Mal sah alles völlig anders. Und dennoch wusste die Magierin mit Sicherheit, wo sie sich gerade befand. Sie wartete auf Cassius, welcher ihr zugesagt hatte, ihr den Umgang mit dem Schwert beizubringen. Ein wenig überraschte es sie schon, dass er plötzlich aus einem der zerstörten Häuser kam. War er schon länger hier? „Ich werde dir nicht weiter helfen“, ließ er plötzlich mit finsterem Blick verlauten. Überrascht sah Aska ihn an. „Warum hast du deine Meinung plötzlich geändert?“, fragte sie ihn verwundert. „Du hast mir die Leiter ins Gesicht geschlagen! Mit voller Absicht!“, warf er ihr wütend vor und plötzlich war sein Gesicht blutüberströmt. Erschrocken weitete Aska die Augen und ging näher auf ihn zu. „Aber.. das war doch keine Absicht..“, entgegnete sie nur leise, doch Cassius musterte sie mit finsterem Blick. Und plötzlich wurde das Haus, aus welchem er vorhin gekommen war, unter einem ohrenbetäubenden Knall in die Luft gesprengt..
Ein dumpfer Aufschrei entkam Aska, als sie von der lauten Explosion derart aufgeschreckt wurde, dass sie wild in die Decke verwickelt aus dem Bett fiel. Geistesgegenwärtig und unter einer unglaublichen Anstrengung zwirbelte sie sich irgendwie aus der Decke und sprang auf, um gleich in Kampfbereitschaft zu sein. Verwirrt blinzelte sie in die Dunkelheit, stolperte erneut über die Decke und schaltete das Licht an. Sie war noch völlig schlaftrunken, etwas verwirrt und zugleich unendlich dankbar dafür, dass niemand diesen peinlichen Auftritt gesehen haben konnte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es gerade einmal halb fünf am Morgen war. Nachdenklich ging Aska also zu ihrem Zimmerfenster und öffnete es, doch leider lag es nicht in Richtung Stadt, weswegen sie nichts erkennen konnte. Ein wenig unschlüssig setzte sie sich bei offenem Fenster aufs Bett. Ihr Devil’s Ear hatte sie regelrecht dazu verflucht, die Panik und das Treiben in der Stadt zu hören. So war es nun an der Magierin, sich schnell ins Bad zu begeben und sich danach etwas anzuziehen. Eine Heldin wie Aska musste schließlich nach dem Rechten sehen!
Eine Explosion in der Kathedrale.. Und Aska war zu spät gewesen. Alles, was sie tun konnte, war die aufgebrachten Bürger in ihre Häuser zurückzubringen, Dank ihres Gehörs nach Überlebenden unter den Trümmern zu lauschen und sich nach ein paar Informationen umzuhören. Doch um diese Uhrzeit war schlichtweg zu wenig los gewesen, als das wirklich jemand viel mitbekommen hätte. Und wer vor Ort gewesen war, war derzeit nicht ansprechbar..
Geschafft kehrte Aska nach einiger Zeit zurück in die Gilde, wobei sie nach einem kurzen Frühstück im Speisesaal erst einmal unter die Dusche sprang. Eigentlich wollte sie sich dann noch ein wenig ausruhen, schließlich war die Nacht kurz gewesen, doch gerade als sie aus der Nasszelle trat, vernahm sie erneut ein ohrenbetäubendes Geräusch. Der Gildenmeister verlangte nach ihr. Bedröppelt blickte Aska an sich herab und schnappte sich schleunigst frische Klamotten, um ihm nicht nur im Handtuch entgegentreten zu müssen. Und so warf sich die Heldin blitzschnell in ihre eindrucksvolle Kluft. Auf halbem Wege traf sie auf Mareo, welcher dasselbe Ziel hatte wie sie. „Guten Morgen!“, erwiderte sie lächelnd und schloss zu ihm auf, sodass sie nebeneinander marschieren konnten. Wer genau hinsah, konnte erkennen, dass Aska ein wenig müde aussah. Im Gegensatz zu Mareo hatte sie einen sehr leichten Schlaf. Das lag schlichtweg an ihrer Prägung, denn wer sein halbes Leben im Freien schlafen musste, der hat gelernt, wachsam zu bleiben. Erholsam war ihr Schlaf daher selten.
Als der Gildenmeister die Explosion auf die Kathedrale als Anschlag bezeichnete, wurde Aska sofort hellhörig. Ein gezielter Angriff also? Ihre Augen zogen sich zusammen. Sie wusste es! Vom ersten Moment an hatte sie bereits vermutet, dass hier Böses im Busch war! „Eine dunkle Gilde?“, wiederholte sie nachdenklich und sah sich die Karte an, welche Raban Adair ihnen hingehalten hatte. Diesen Vereinen war alles zuzutrauen! Sie griffen sogar das Herz einer Stadt an, in welchem sich nur Zivilisten aufhielten. Wie feige! Als der Gildenmeister darauf bestand, dass niemand getötet werden durfte und dann auch noch nachfragte, ob das verstanden wurde, zuckte Aska ein wenig zusammen. Meinte er explizit sie damit? Für Gabriel konnte sie nichts! Und.. die alte Hexe.. naja.. Ach! Er meinte, ob der Auftrag allgemein verstanden wurde? „Verstanden“, setzte Aska ein wenig verzögert ein, als Mareo dies schon längst getan hatte. „Aber gibt es denn irgendwelche Anhaltspunkte über Casino Criminale oder deren Mitglieder? Kann man ihren Aufenthalt auf einen Teil des Königreichs eingrenzen? Haben sie ein Gildenzeichen, wie wir? Oder tragen sie im Regelfall diese Karten bei sich?“, erkundigte Aska sich unter Nachdruck.
Die Heldin von Fairy Tail wirkte müde und angeschlagen, was natürlich auf den mangelnden Schlaf und ihr Devil’s Ear zurückzuführen war. Ersteres konnte Mareo aufgrund der gegebenen Tatsachen bereits vermuten, letzteres wusste er nach wie vor nicht. Sie befanden sich gerade allerdings nicht in der richtigen Situation, um darüber zu sprechen, also behielt Mareo seine Anteilnahme erst einmal zurück und gemeinsam überließen sie dem Gildenmeister die Center Stage, schließlich wollte er die beiden Magier sprechen. Tatsächlich ging es bei diesem Gespräch um den Anschlag auf die Kathedrale von Magnolia und das dahinter eine dunkle Gilde namens Casino Criminale steckte. Der Halbgott hatte von dieser Gilde noch nie gehört und konnte sich daher keinen Reim darauf bilden, aber immerhin hatte er den Auftrag klar verstanden. Finden, Zerstören, Verhaften. Klang natürlich wesentlich simpler als dieses Unterfangen tatsächlich war. Sie hatten, abgesehen von der Spielkarte, keinerlei Anhaltspunkte. Der Name der Gilde und der Name des Gildenmeisters allein halfen ihnen nicht wirklich, schließlich konnte man schlecht den Bäcker um die Ecke fragen. Der Auftrag versprach bereits jetzt einer von der komplizierten Sorte zu sein.
Aska wandte sich, wenn auch zögerlich, mit einem Verstanden an Raban Adair, der zufrieden nickte. Die Parameter des Auftrags waren also geklärt, wobei der Gildenmeister natürlich nicht explizit Aska meinte, sondern eben beide Magier. Die Anweisung dazu kam vom magischen Rat, denn Gildenkriege waren eigentlich per Gesetz verboten und folglich auch die Tötung von Magiern, selbst wenn sie dunkle Magier waren. Ohne Genehmigung des magischen Rates war ein solches Unterfangen also unmöglich, daher pochte Raban Adair so sehr darauf. Dieser wandte sich nun direkt an Aska, da sie noch etwas zu klären hatte. Sie fragte explizit nach Anhaltspunkten sowie einer territorialen Eingrenzung im Königreich, schließlich war Fiore unheimlich groß. Der Blondschopf nickte zustimmend und fixierte den Gildenmeister, der sich nachdenklich ans Kinn fasste und danach seufzte. „Casino Criminale hat es sich offenbar zum Ziel gesetzt, Angst und Schrecken in Magnolia und Umgebung zu verbreiten. Wir vermuten also, dass sie lokal ansässig sind“, erklärte der Gildenmeister und grenzte damit die Suche auf Magnolia und die nähere Umgebung ein. Dass er damit bereits goldrichtig lag, wusste keiner der drei anwesenden Magier.
„Über die Mitglieder ist nichts bekannt, außer das jedes Mitglied ein bekanntes Casino Spiel mimt“, fügte er an. „Ihr Gildenzeichen ist ein Poker-Chip. Mehr wissen wir nicht“, betonte er also noch einmal in aller Deutlichkeit und blickte zwischen den beiden Magiern hin und her. „Ich erwarte von euch beiden, dass ihr diese dunkle Gilde dingfest macht. Und haltet diese Angelegenheit so klein wie möglich“, gab er den beiden Magiern noch mit auf den Weg. Je weniger über die Jagd nach Casino Criminale wussten, desto höher die Wahrscheinlichkeit, damit erfolgreich zu sein. Buschfunk verbreitete sich immer wie ein Leuchtfeuer und das konnte Fairy Tail augenblicklich nicht gebrauchen. „Passt gut aufeinander auf. Und nun geht, ihr habt zu tun“, pflichtete Raban Adair den beiden Magiern bei und verabschiedete sie damit auch schon wieder aus seinem Büro. "Machen wir doch immer", entgegnete Mareo leicht schmunzelnd, wenn auch besorgt. War er überhaupt stark genug, um eine dunkle Gilde zu zerschlagen? In letzter Zeit zweifelte er häufiger an sich.
Nun standen Aska und Mareo vor der Tür, die in das Büro des Gildenmeisters führte und sahen sich mit einer äußerst komplexen Aufgabe konfrontiert. Bevor sie auch nur irgendetwas unternehmen konnten, brauchten sie Informationen. Sie mussten also herausfinden, ob es weitere Indizien existierten, die sich letztlich zu einer Spur vernetzen ließen. Mit seinen goldgelben Iriden blickte er in die karamellfarbenen Seelenspiegel von Aska, die noch immer müde wirkte. „Was hälst du davon, wenn wir unser weiteres Vorgehen bei einem Kaffee besprechen? Ich kenne da einen netten Bäcker, nicht weit von hier“, schlug Mareo vor, überließ es aber der van der Velden, einen Kaffee trinken zu gehen oder direkt mit der Indiziensuche zu beginnen.
Eine dunkle Gilde, welche sich zum Ziel gesetzt hat, ausgerechnet hier in Magnolia Town Angst und Schrecken zu verbreiten? Sofort stellte sich Aska die Frage, warum ausgerechnet diese Stadt ins Visier Casino Criminales geraten war. Doch sie verkniff es sich, den Gildenmeister damit zu löchern. Es war allem Anschein nach so wenig über diese Gruppierung bekannt, dass er die Frage sicherlich auch nicht beantworten konnte. Also würde die Heldin sich all die Antworten selbst suchen! Und zwar jede Menge Antworten, denn wer kam schon auf die Idee, dass jedes Mitglied ein Glücksspiel mimen soll? Und das Gildenzeichen war ein Pokerchip? Wie albern. Ihnen würde schnell bewusst werden, dass sie von dem Moment an, an welchem Aska sich der Sache angenommen hatte, russisches Roulette spielten. Also.. im Sinne einer Gefangennahme. Niemand stirbt! Verstehend nickte die Blonde noch, als der Gildenmeister sie zur Diskretion aufrief. Das war klar, denn aufschrecken und verjagen durfte man die Übeltäter nicht. Vor allem, da nach ihnen gesucht wird. Und das dürfen diese dunklen Magier nicht erfahren!
„Sicher“, nickte Aska nur knapp die Bitte Raban Adairs ab, da sie bereits vielen Fragen und Gedanken nachhing. Wo sollten sie anfangen? Wie sollten sie am besten vorgehen? Es war.. gar nicht so einfach. Aska war gut darin, offensiv und klar vorzugehen. Aber derartige Operationen gehörten bisher zu den Ausnahmen, hier hatte sie noch zu lernen. Ob es ihr gefiel oder nicht, sie musste jeden Schritt mehrmals überdenken und sehr vorsichtig vorgehen. Als Mareo den Blickkontakt zu ihr suchte, kam sie ins Hier und Jetzt zurück. Oh, ein Kaffee? Das klang tatsächlich nach einer hervorragenden Idee. Das Gute an dieser Quest war, dass nicht unbedingt Zeitdruck herrschte. Nicht wie im Wald der Totenstille oder in Shirotsume. Und der Wachmacher würde Aska sicherlich gut tun. Also lächelte sie ihn warm an und nickte leicht. „Das klingt sehr gut, ich könnte einen Kaffee gebrauchen“, stimmte sie also zu, woraufhin die beiden Magier die Gilde verließen und ins Freie traten.
Es war schon eigenartig, dass dieser wunderbare, angenehm warme Sonnentag durch ein schreckliches und zugleich trauriges Ereignis eingeläutet wurde. „Hast du die Explosion gehört? Mich hat sie aus dem Schlaf gerissen.. gegen fünf war ich dann im Zentrum der Stadt und habe mich umgesehen. Aber die wenigen Menschen auf den Straßen waren so aufgebracht und besorgt um verschüttete Mitbürger, dass ich nichts von irgendwelchen dunkeln Magiern mitbekommen habe“, erklärte Aska ganz so, als wolle sie vor Mareo rechtfertigen, das Rätsel um Casino Criminale noch nicht gelöst zu haben. Das war wahrscheinlich Quatsch, aber immerhin erklärte es dem Celeris, warum Aska so müde war. Der Bäcker war bereits in Sichtweite. Tatsächlich kannte sie den Laden, aber nur vom Vorbeigehen. Warum auch immer, hatte Aska ihn noch nie betreten. Etwas, worüber die Devilslayerin noch einige Tage nachgedacht hatte, rückte wieder in den Vordergrund. Sie drehte den Kopf in Mareos Richtung und sah ihm direkt in die Augen, als er ihren Blick bemerkt hatte.
„Es ist noch nicht allzu lange her, seit wir im Wald der Totenstille waren. Geht es dir denn gut? Oder kam es nochmal zu einem Zwischenfall?“, erkundigte sie sich aufrichtig nach seinem Wohlergehen und spielte gegen Ende darauf an, dass er damals meinte, von seinem Vater gesteuert worden zu sein.
Was war das nur, etwa die Konsequenzen ihrer Taten? Cayra saß, den Kopf leicht gesenkt, auf einem Stuhl im Büro des Gildenmeisters, Raban Adair, welcher gegenüber von ihr hinter seinem Schreibtisch stand und mit strengem Gesichtsausdruck auf die junge Feline herabblickte. Es war bis jetzt eigentlich ein ganz normaler Tag gewesen, sie hatte sich im Gildenhaus die Zeit vertrieben und hatte geplant sich in kürze eine neue Quest zu suchen, doch daraus würde jetzt wohl nichts mehr werden, denn auf einmal war sie lautstark in das Büro des Gildenmeisters gerufen wurden, wo Raban sie mit einem finsteren Blick empfangen hatte und auch schon ohne große Umschweife begonnen hatte sie zu tadeln.
Doch warum die ernsten Worte? Nun, vor nicht allzu langer Zeit hatte die Lunos sich auf Bitte von Zahar an einer Flasche Wein aus dem Schankraum zu schaffen gemacht, hatte sie mit Hilfe ihrer Illusionsmagie trotz ihres Alters vor aller Augen einfach mitgenommen, ein Kunststück auf dass sie bis heute ziemlich stolz war. Jedoch war auch zu erwarten gewesen, dass es kein Schweres unterfangen für die Gildenmitglieder sein würde, zusammenzusetzen was passiert war, sobald die Illusionen sich aufgelöst hatten. Demnach hatte die Silberhaarige schon damit gerechnet, irgendwie zur Rechenschaft gezogen zu werden, allerdings fiel die Zurechtstutzung seitens des Gildenmeisters härter aus als erwartet, vor Allem da er offensichtlich auch noch einen weiteren Teil der Geschichte in Erfahrung gebracht hatte.
"...Nicht nur hast du Alkohol gestohlen, - Ich glaube ich muss dir nicht erklären wieso das inakzeptabel ist. - sondern oben drein hast du die Flasche dann auch noch auf eine Quest mitgenommen! Hast du eine Ahnung was das für ein Licht auf dich als Magierin, und vor Allem auf die Gilde wirft? Und ich dachte bisher du wärst von der reiferen Sorte." Ja, Raban hatte das wohl auch herausgefunden. Die Teenagerin ließ die Worte über sich ergehen und blickte den Schreibtisch vor sich an, während sie darüber nachdachte wie sie aus dieser Situation wieder herauskommen konnte. Währenddessen wurde sie langsam aber auch immer gereizter. Was fiel dem Typen eigentlich ein, dass er dachte so mit ihr reden zu dürfen? Zumal der Alkohol doch sowieso nur im Raum herumgestanden war, ohne von irgendwem getrunken zu werden. So kochte es bei Cayra jetzt auch langsam über. "Ich trink das Zeug doch eh nicht! Und Zahar macht Alk nichts aus! Wen interessiert es also?" Der Gildenmeister sah nur weiter unbeeindruckt zu ihr herunter. "Es ist ganz egal, wer immun dagegen ist und wer nicht. Es ist illegal! Ihr dürft keinen Alkohol mit euch führen, und ihn vor Allem nicht aus der Gilde stehlen!" Der Feline entkam darauf nur ein abwertendes "Pfft", während sie stur zur Seite blickte, die Worte des Mannes keines tieferen Gedanken würdigend. Raban Adair seufzte hingegen nur, während er sich irritiert ans Nasenbein Griff. "Ich habe außerdem gehört das du beim Kartenspielen mit deinen Gildenkollegen betrügst, stimmt das auch?" Verdammt nochmal, hörte der Typ etwa von allem? "Nein!" ließ die Lunos ohne zögern mit überraschtem Blick verlauten. Eine Lüge wie gedruckt, jedoch schien der Gildenmeister wenig überzeugt zu sein. "So oder so, ich glaube es würde dir gut tun, etwas über den Wert von Gesetzen und Regeln zu lernen. Deswegen wirst du heute deine Schuld abarbeiten."
Noch bevor die Silberhaarige diese Worte hinterfragen konnte, drehte Raban sich dann schon zur Tür des Büros, um jemanden hereinzurufen, "Du kannst reinkommen!" worauf sie neugierig die Person betrachtete, die jetzt den Raum betrat, eine junge Frau mit weißen Haaren, ihrem eigenen nicht unähnlich, und ein gutes Stück größer als sie, und obendrein war sie anscheind gut trainiert. "Das ist Shizuka, A-Rang Magierin und Barkeeperin, was bedeutet dass du auch sie bestohlen hast. Darum wird sie sich auch um deine Strafe kümmern. Ich möchte, dass du tust was auch immer sie dir aufträgt, bis sie entschieden hat, dass du deine Schuld ausgeglichen hast. Verstanden?" Oh nein, das mochte die Teenagerin ganz und gar nicht. Als ob sie Dienerin für irgendeine dahergelaufene Tusse spielen würde, bis diese sich erbarmen würde zu entscheiden, dass sie genug hatte. So wie Cayra es noch immer sah, hatte sie sowieso keine Strafe verdient. Mit rebellischem Gesichtsausdruck schaute sie also zu Shizuka, und dann wieder zum Gildenmeister. "Was wenn nicht?" Jener verschränkte nur die Arme, und begann mit einer noch strengeren Stimme als zuvor zu sprechen, etwas das die Feline gar nicht als möglich angesehen hätte. "Ich glaube ich muss dir nicht erklären was passiert, wenn Gildenmitglieder die Anweisungen des Gildenmeisters nicht respektieren."
So vorlaut wie die Lunos es bis jetzt gewesen war, diese Worte ließen sie jetzt doch leicht zurückschrecken, worauf sich geschlagen ihre Ohren senkten. Wenn sie in Fairy Tail bleiben wollte, war es wohl zu erwarten dass sie auch auf Raban hören musste. Ein Umstand der ihr alles andere als gefiel, jedoch war es wohl unausweichlich. Sie wusste nicht, wie sie jemals wieder vor Johannah treten sollte, sollte sie aus der Gilde geworfen werden, bevor sie das Geld für ihre Medizin zusammenhatte. Und außerdem wollte sie auch so nicht aus der Gilde fliegen, also hieß es wohl Augen zu und durch. "Oke, was auch immer..." äußerte sie nur kleinlaut, den Blick von den beiden Erwachsenen abwendend, worauf der Gildenmeister Shizuka vertrauend zunickte.
Ein Mitglied Fairy Tails, ein junges Katzenwesen mit silbrigem Haar war durch die Gilde spaziert und letztlich im Büro des Gildenmeisters verschwunden. Das war Shizukas Zeichen. Raban hatte ihr gesagt, dass sie sich daraufhin bitte direkt zur Zimmertür begeben und dort warten solle. Aber wirklich erst, wenn Cayra eingetreten war. Die Magierin tat wie ihr geheißen. Ein unwohles Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit. Fast so, als sei sie diejenige, die nun Ärger bekommen würde. Dabei wusste sie doch, dass das definitiv nicht der Fall sein würde. Es ging um das inakzeptable Verhalten des Katzenmädchens und darum was dies für ein Bild auf die Gilde werfen konnte. Gespräche, die sie so in der Art selbst schon mit Raban führen durfte, beziehungsweise musste. Allerdings hatte sie ihn dabei nie so verärgert oder… enttäuscht erlebt. Er wirkte bedrückt, als er Shizuka darum bat der jungen Dame Strafarbeiten aufzuhalsen und sie dabei zu beaufsichtigen, wie sie sie erledigt. Vielleicht war es grade das, was der Weißhaarigen Bauchschmerzen bereitete. Sie würde nun in den Genuss kommen die Seiten kennenzulernen, die ein höherer Rang innerhalb der Gilde ebenfalls mit sich brachten. Es ging nicht immer nur darum gefährlichere, schwierigere Quests anzunehmen oder sie zu leiten. Es ging auch darum den jüngeren und unerfahreneren Magiern ein Vorbild zu sein und sie im Zweifelsfall etwas mit zu erziehen und zu formen. Es war eine Aufgabe, für die Shizuka vielleicht nicht gemacht war. Oder sie hatte einfach zu wenig Erfahrung damit und darum war es ihr so unangenehm. Aber die Bitte des Gildenmeisters konnte und wollte sie nicht ausschlagen. Sie selbst musste dabei schließlich auch eine gewisse Reife zeigen. Ungeduldig, die Arme unter der Brust verschränkt, tippte die Ritterin mit dem Finger auf den Bodendielen vor dem Büro Raban Adairs. Es war seine Stimme, die ihn bald stutzen ließ. Sie unterbrach ihr auf Nervosität gründendes Verhalten und betrat, wie aufgefordert, das Büro. Sie schloss die Tür hinter sich und sogleich fiel ihr Blick auf Cayra, die vor dem Schreibtisch des Gildenmeisters saß. Als er sie der Feline vorstellte, hob sie unbeholfen und unsicher wie sie sich verhalten sollte die Hand zum Gruße. Dabei setzte sie ein gezwungenes Lächeln auf. Das Treffen der Beiden war vermutlich kein Anlass der Freude, aber sie würde dafür keine strenge und ernste Persönlichkeit vortäuschen. Das wäre nicht richtig gewesen. Raban erklärte im gleichen Zuge auch, dass es in Shizukas Händen lag, was die junge Dame zu erledigen hatte und wann es für sie gut war. Eine Maßnahme, die Cayra gar nicht gefallen sollte. Trotzig entgegnete sie die Frage, was denn sei, wenn sie nicht gehorchte. Hektisch wanderte der Blick der Feenritterin zu seinem ernsten Gesicht, als er mit einer Andeutung auf diese Frage reagierte. Ihm musste die Sache wirklich sehr ernst sein, wenn er gar drohte ein junges Gildenmitglied aus Fairy Tail herauszuwerfen. In seinen Augen hatte das Geschehene scheinbar wenig bis gar nicht mit irgendwelchen Jugendstreichen zu tun. Ein trauriger Gedanke, den Shizuka in ihrem Kopfe zu rekonstruieren versuchte. Für manche bedeutete die Gilde so etwas wie Familie. Ja für manche war es gar die einzige Familie, die sie hatten. Davon ausgeschlossen zu werden… Natürlich sollte man niemanden bestehlen, erst recht nicht Familie. Aber es war doch nur eine doofe Flasche Wein… Shizukas nachdenklicher Blick richtete sich auf Cayra, der der Gedanke herausgeworfen zu werden anscheinend genauso zu schaffen machte. Jedenfalls war ihr Tonfall nun weitaus zurückhaltender und auch wenn noch immer Trotz in ihrer Aussage steckte, so stellte sie sich nicht länger quer. Das war der erste Schritt, diese Sache hinter sich zu bringen. Shizukas Augenpaar suchte das ihres Meisters, als dieser ihr zunickte und ihr damit das Zeichen gab loszulegen. Sie erwiderte die Geste und schaute daraufhin zu ihrer jungen Kollegin. “Komm, ich habe schon eine Aufgabe für dich.“, sprach sie ruhig und alles andere als herrisch oder kommandierend. Sie trat ein paar Schritte zurück und schob mit einer Hand die Tür des Büros auf, sodass die Feline an ihr vorbei heraustreten konnte. Tatsächlich erinnerte das Katzenmädchen sie sehr an ein bockiges Kind. So würde es vermutlich sein, sich mit einem pubertierenden Teenager auseinandersetzen zu müssen. Shizuka wartete ab, bis das Mädchen den Raum verlassen hatte, ehe sie einen letzten Blick zu Raban warf. Sie schenkte auch ihm ein aufgesetztes, erzwungenes Lächeln, dann trat sie heraus und schloss hinter sich die Tür. Wie sollte sie das Ganze nun angehen? Das war die große Frage. "Du bist also Cayra. Schön dich kennenzulernen, wenn auch die Umstände bessere hätten sein können." Ja, durchaus hätten sie das. Die Magierin hätte viel lieber eine Quest mit dem Mädchen bestritten und sie dabei kennengelernt, als sich nun als eine Art Vorgesetzte aufspielen zu müssen. Hoffentlich bereitete die Feline ihr nicht mit bockigem Verhalten die gleichen Probleme wie Raban. Die Sorge war alles andere als ungerechtfertigt. "Komm, der Weg führt uns zuerst in den Schankraum." Dort hatte Shizuka extra veranlasst, die Gläser des letzten großen Beisammenseins nicht zu spülen und den Raum nicht großartig aufzuräumen. Es bedurfte keiner extra Motivation den Raum als riesengroßes Chaos zu hinterlassen. Dafür sorgten die Mitglieder der Gilde tagtäglich von ganz alleine…
So recht wusste Cayra nicht, was sie von dem aufgesetzt wirkenden Lächeln und Winken von dieser Shizuka halten sollte, als der Gildenmeister sie vorstellte. Versuchte sie etwa auf nett zu machen? Wenn sie nett sein wollte, sollte sie sie einfach gehen lassen und Raban dann erzählen sie hätte ihr sonst eine Strafe aufgedrückt… Leider hatte die Feline nur nicht das Gefühl, dass sie nicht so einfach wieder aus dieser Situation heraus kommen würde. Die ominösen Worte Rabans hatten ihr den nötigen Antrieb gegeben zu gehorchen, und so erhob sie sich wortlos vom Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, um dann durch die Tür schreiten die Shizuka ihr geöffnet hatte, als das gespräch beendet war. Wieso bekam Zahar eigentlich keine Strafe? Immerhin hatte sie den Diebstahl überhaupt erst veranlasst. Aber nein, sie war die Jüngere hieß es bestimmt oder so. Und ob der Gildenmeister sie wirklich rausgeworfen hätte, hätte sie nicht nachgegeben? Die Lunos war zumindest nicht erpicht darauf, dieses Risiko einzugehen. Ach, das war doch alles Mist.
Als sie dann noch einmal von der Otorame begrüßt wurde, antwortete sie nur mit einem verstimmten "Hmm", die Hände trotzig in ihren Taschen vergraben. Sie war gerade echt sauer, sowohl sauer auf sich selbst, dass sie unvorsichtig gewesen war und sich die Strafe überhaupt erst selbst eingebrockt hatte, als auch sauer auf Raban, dass er wegen solch einer dummen Sache so mit ihr umsprang. Das hieß zwar dass die Teenagerin nichts direkt gegen Shizuka hatte, allerdings hatte sie gerade trotzdem nur sehr wenig Lust darauf, mit ihrer Henkerin – So fühlte es sich zumindest ein wenig an. - Freundlichkeiten auszutauschen. Nein, sie wollte diese Sache einfach nur hinter sich bringen, und das so schnell wie möglich. Den Worten der A-Rang Magierin nach zu Urteilen, hatte diese wohl mehrere Aufgaben für sie Vorbereitet, und die erste davon erwartete sie im Schankraum, also begann Cayra auch schon ohne zu zögern dorthin zu stapfen. Auf dem Weg rätselte die sie wenig darüber, was sie wohl erwartete, doch als sie ankam relativierte sich diese Frage schnell. Es sah aus, als hätte ein Sturm im Schankraum gewütet, so unordentlich wie es war, und wie viele schmutzige Gläser offen herumstanden. "Ugh, lass mich raten. Ich soll das alles sauber machen?" Da hatte Shizuka sich ja etwas ganz tolles einfallen lassen, die Feline wäre fast schon beeindruckt gewesen, wäre sie selbst nicht diejenige gewesen, die das alles ausbaden musste. Seit Johannah oft nicht mehr wirklich mobil war, lag es an der Silberhaarigen einen großen Teil der Hausarbeit zu machen, sodass sie jetzt zumindest nicht allzu eingeschüchtert von der vor ihr liegenden Aufgabe war, das Problem würde eher die gewaltige Langeweile werden.
Aber wie dem auch war, der einzige Weg ihre Freiheit zurückzuerlangen war wohl der Weg geradeaus, was bedeutete, dass Herumquängeln nur wertvolle Zeit verschwenden würde. Die Hände in die Hüften gestemmt ließ Cayra also ihren Blick einen Moment lang durch den chaotischen Schankraum schweifen, worauf sie begann, herumstehendes Geschirr von den Tischen zu räumen und zum Waschbecken zu bringen, sodass sie dann beginnen konnte, es abzuspülen sobald alles zusammengesammelt war.
Wortlos war das Mädchen an Shizuka vorbei gegangen, hinaus aus dem Büro des Gildenmeisters. Es blieb abzuwarten wie schwer sie zu knacken war. Die Weißhaarige ging erstmal vom Schlimmsten aus und ließ sich lieber positiv überraschen, statt guter Dinge zu sein und dann enttäuscht und aufgerieben zu werden. Nichtsdestotrotz ging sie mit einer positiven Art an die Sache heran. Sie startete freundlich und versuchte Cayra ihre Offenheit zu präsentieren. Die erste Reaktion des Mädchens war lediglich ein murrig zustimmendes Summen. Aber das brachte Shizuka selbstverständlich nicht dazu aufzugeben. Gemeinsam Traten sie den Weg zum Schankraum der Gilde an. Dort angekommen durfte der Feline schnell grauen was ihr bevorstand. Es war schließlich nicht zu übersehen, dass dieser Ort fast schon einer Grundreinigung bedurfte. Diese Tatsache, zusammen mit der, dass sie Strafarbeit verrichten sollte… Sie zählte Eins und Eins zusammen und stellte Shizuka gleich eine Frage, die aller Wahrscheinlichkeit rhetorischer Natur war. Die Magierin nickte dennoch zustimmend. "Richtig.", bestätigte sie, ehe sie dann doch einen kleinen Einwand hatte und diesen auch vortrug. "Also fast. Ich werde dir helfen.", erklärte sie, kurz bevor ihr Blick den des Mädchens suchte, um ihre Reaktion einzufangen. Klar, es war Cayra, die diese Strafarbeiten verrichten sollte. Aber zum einen war es normalerweise ihr eigener Job und zum anderen war es definitiv nicht ihr Stil sich an die Bar zu setzen, sich die Nägel zu feilen und zu warten, dass die Feline fertig wurde. Das bedeutete jedoch nicht, dass Shizuka sich nicht doch ein wenig zurücknehmen und ihrer Kollegin die „Drecksarbeit“ überlassen würde. Außerdem behielt sie es sich vor die Aufräumaktion zu koordinieren. Vielleicht war es ja sogar zielführend Cayra anzuleiten und ihr ein wenig die Teamarbeit näher zu bringen. Das konnte die Weißhaarige schwer einschätzen, wusste sie doch nicht wie das Mädchen im Gildenalltag, draußen während ihrer Quests arbeitete. "Also gut…", murmelte Shizuka, die zufälligerweise die gleiche Pose wie Cayra einnahm, also die Hände in die Hüften stemmte. "Genau, kümmere du dich um das Geschirr. Sammle und spüle es.", sprach die Magierin zustimmend, beziehungsweise unterstützend. Schließlich hatte das Katzenmädchen genau damit von alleine angefangen. "Ich schaue in der Zeit, dass ich das Mobiliar wieder richte…" Begeistert klang sie dabei nicht. Doch musste sie sich über ihre Arbeit ja auch nicht freuen, nur weil es in der Gilde ihr Job war. Später würde sie das Abtrocknen des sauberen Geschirrs übernehmen und Cayra die Tische und Bänke putzen, sowie den Kotzefleck in der Ecke wegmachen lassen. Doch erst einmal war sie ja eine Weile beschäftigt. Shizuka bewegte sich durch den Raum. Sie rückte Tische wieder grade und hob die umgefallenen auf. Gleiches galt für die Sitzbänke und Stühle. Einen kaputten Tisch begutachtete sie kurz, um einzuschätzen ob es sich lohnte ihn reparieren zu lassen. "Sag, wie hast du das eigentlich angestellt mit der Flasche? Ich habe gehört, du hast sie direkt vor der Nase Anderer entwendet?", startete die Ritterin ein wenig Smalltalk. Es war sicher für Beide angenehmer und die Zeit würde schneller vorübergehen, wenn sie sich angeregt unterhalten konnten. Shizuka seufzte und schleifte die beiden Hälften des Tisches bis zur Eingangstüre, wo sie sie zu Boden fallen ließ. Diese Idioten übertrieben auch immer, wenn sie einander so weit hochschaukelten, dass sie sich prügelten. Konnten sie das nicht draußen machen? Mussten sie dabei die Einrichtung zerstören? "Und warum hast du es eigentlich gemacht? Hast du es als Herausforderung gesehen?" Eine weitere Frage an Cayra, die sie gleich mal hinterherwarf.
Cayra musste ein geschlagenes Seufzen unterdrücken, als sie den verwüsteten Schankraum betrachtete. Die Arbeit selbst war weniger das Problem, sondern eher würde es ihrer Einschätzung nach einfach ewig dauern, mit dem Haufen an dreckigem Geschirr, allerlei Schmutz und Flecken, sowie dem verstelltem und teilweise sogar beschädigtem Mobiliar fertig zu werden. Da war es äußerst erleichternd zu hören, dass Shizuka ihr helfen würde. Die Feline sah einen Moment lang überrascht zu ihr herüber, nachdem sie bis jetzt so wenig Kenntnis wie möglich von der Frau genommen hatte, ihre Augenbrauen leicht nach oben gezogen, heraus aus der mürrischen Position, in der sie bis jetzt verharrt hatten, bevor sie sich dann wieder mit einem neutralerem Gemüt geradeaus richtete. Sie hatte irgendwie nicht erwartet Hilfe bei ihrer Arbeit zu bekommen, und der Gedanke dass die Otorame Mitleid mit ihr haben könnte, ließ die Lunos fast schon wieder defensiv werden, aber nein, wenn das hieß dass sie schneller fertig werden würde, wollte sie es nicht ausschlagen. Mit einem Nicken nahm sie die Aussage zur Kenntnis, worauf sie sich dann auch schon an die Arbeit machte.
So begann sie also das wild im Raum verteilte Geschirr aufzusammeln. Das Meiste war wie zu erwarten auf den Tischen zu finden, aber nicht wenig hatte auch seinen Weg auf die Bänke und den Boden gefunden und dabei teilweise seinen Inhalt verschüttet. Als Shizuka sich dem kaputtem Tisch widmete, hielt die Teenagerin auch einen Moment lang inne um ihn zu betrachten. Sie war fast schon beeindruckt von der typischen Zerstörungswut Fairy Tails, die durch den Tisch, wie schon so oft zuvor, zur Schau gestellt wurde, gleichzeitig aber auch angeekelt von dem Wissen, dass das nicht unwahrscheinlich unter dem Einfluss von Alkohol geschehen ist. Sie hatte den Wein für Zahar geklaut, aber auch nur weil das Zeug keinen Effekt auf sie hatte. Bei allen Anderen Menschen zeigte sich immer wieder, wie Alkohol nur Idiotie und Aggression hervorbrachte. Es war ihr ein Rätsel dass das Zeug nicht vom Staat verboten war, während so viele Andere Dinge ohne Sinn und Verstand eingeschränkt wurden, ein Aspekt, weswegen Cayra so wenig von Gesetzen hielt.
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Otorame fragte, wie sie das mit der Flasche angestellt hatte. Die Feline konnte sich ein Schmunzeln nicht unterdrücken, als sie an die absolut coole Aktion zurückdachte, wie sie mit ein Paar gezielten Illusionen jeden, der im Raum gewesen war, an der Nase herumgeführt hatte. "Ja, ich habe meine Magie genutzt um sie mit einer Flasche Saft auszutauschen. Es hatte absolut keiner ne Ahnung gehabt... Naja, bis die Illusion sich aufgelöst hatte..." Ja, es war nicht überraschend dass man im Nachhinein gemerkt hatte, was geschehen war, schließlich hatten ihre Zauber nur eine begrenzte Dauer und Reichweite. Die Aktion war schon ziemlich impulsiv gewesen, hatte sie es doch hauptsächlich getan um Zahar mit der Flasche Wein ärgern. Aber na gut, das war auch nicht der einzige Grund gewesen, wie jetzt angesprochen wurde.
Hatte sie es als Herausforderung gesehen? "Hmmm, schätz schon." antwortete die Lunos etwas nachdenklich. "Es sagen alle immer ich bin zu jung für Alk und so, da mussten die mal eine ausgewischt bekommen... Nicht dass ich das Zeug überhaupt trinken will." Nein, das Getränk selbst war ihr komplett egal. Es war eher alles drum herum, das den Wein zu einem guten Ziel gemacht hatte. "Zahar hatte mich drum gebeten, und da wollt ich sie ‘n Bisschen damit ärgern. Aber im Ernst, wieso darf sie es überhaupt nich? Sie hält‘s besser aus als die Erwachsenen!" das letzte Wort hatte Cayra in einem ziemlich abwertenden Tonfall ausgesprochen, aber auch allgemein war sie langsam etwas aufgebracht geworden, während sie sich über die sinnlosen Regeln der Gesellschaft aufgeregt hatte. Sie sammelte weiter Geschirr auf, abwartend was Shizuka dazu zu sagen hatte, allerdings waren ihre Erwartungen nicht gerade hoch. Es würde doch nur wieder das Gleiche sein, was Raban und auch alle Anderen zuvor gesagt hatten, nur bedeutungslose Ausreden. Manchmal hatte die Feline echt das Gefühl, auf der Straße war das Leben einfacher gewesen...
Antworten tat die Feline auf die Aussage, dass sie ihr bei dem Verrichten der Arbeit im Schankraum helfen würde, nicht. Shizuka erwartete aber auch nicht, dass sie sich dadurch sofort öffnete. Sie war zufrieden mit ihrer Reaktion, also zufrieden damit, dass sie sich nicht sträubte, sondern direkt zur Arbeit überging. Der kaputte Tisch war erst einmal bei Seite geräumt. Sie würde ihn später nach draußen bringen, vielleicht in kleinere Stücke zerschlagen und ihn zum Feuerholz sortieren. Einen anderen Zweck als verbrannt zu werden würde er vermutlich nicht mehr erfüllen. Shizuka versucht es zwischendurch mit etwas Smalltalk, indem sie Cayra auf ihren Coup mit der Weinflasche in einem Raum voller Menschen ansprach. Sie wollte das Mädchen aber nicht zu sehr bedrängen, beziehungsweise auf eine Antwort beharren, weswegen sie ihre Fragen eher beiläufig fallen ließ. Die Magierin schritt derweil zu einer Wand rüber, um ein Bild, welches an ihr hing und aus irgendeinem Grund vollkommen schief war, wieder zu richten. Dieser Raum war so chaotisch. Es waren viele, viele Schritte zu absolvieren, bis er wieder aufgeräumt war… Der Feline war anzusehen, dass ihr die Aktion mit der Weinflasche nicht leid tat, sondern dass sie sogar noch stolz darauf war. Das Schmunzeln, welches sie sogleich aufsetzte und welches Shizuka nur mit einem flüchtigen Seitenblick auffing, verriet sie dabei. Die Ritterin machte ihr das nicht zum Vorwurf. Wenn es ein geschicktes Manöver war und das schien es ja zu sein, wenn es zunächst niemand bemerkt hatte, warum nicht stolz drauf sein? Es wurde ja niemand verletzt und was Raban betraf, der übertrieb auch manchmal etwas. Oder aber es lag daran, dass er die Verantwortung für so viele Mitglieder auf seinen Schultern trug. Sie konnte es schwer beurteilen, wusste nicht wie er sich in seiner Position fühlte. Cayra erklärte, dass sie die Weinflasche mit einer Flasche Saft ausgetauscht hatte und dass es sich um eine Illusion gehandelt hatte. Auch Shizukas Vermutung, dass es sich für sie wie eine Herausforderung angefühlt hatte, bestätigte sie. Dabei brachte die Magierin das Mädchen ein wenig mehr zum Reden. Das war so ziemlich die primäre Absicht der Älteren gewesen. Nicht um Informationen zu dem Diebstahl aus ihr heraus zu kitzeln. Das war eher ein Nebenprodukt des Gespräches. Sie versuchte einen Draht zu der Katzendame herzustellen und sie zu verstehen. Cayra erklärte weiter, dass sie es satt war zu hören, dass Alkohol nichts für sie sei. Dabei deutete sie auch an ihn nicht einmal zu sich nehmen zu wollen. Sie hatte also nur eine Flasche Wein gestohlen, weil man ihn ihr verboten hatte? Das Verbot war der einzige Grund dafür gewesen? Nein, nicht ganz. Während Shizuka nämlich weiter durch den Raum wanderte und Tische, sowie Stühle und Bänke richtete, erklärte Cayra weiter, dass sie es (auch) für Zahar getan hatte. Verdutzt blieb die Weißhaarige stehen. "Zahar?", fragte sie verwundert, jedoch eher rhetorisch. Sie erwartete keine Antwort, keine Bestätigung, sondern führte sich den Namen viel mehr noch einmal selbst vor Augen. Shizuka erinnerte sich daran, wie sie während einer Quest auch gerne Schnaps gehabt hätte und dafür einen Zivilisten bedrängt hatte. Wie sich herausstellte, hing es mit ihrer Magie zusammen. Sie hatte nun mal diese Affinität zu Giften und Alkohol war ja nichts Anderes. Ein Gift, welches man über Getränke zu sich führte und welches den Kopf dann benebelte. Naja. Cayra wollte die Weinflasche stehlen und Zahar damit ärgern. Nichts als ein Jugendstreich also. Allerdings regte sich das Mädchen in ihrer Erklärung auch über Erwachsene auf. Ein Wort, welches sie schließlich auch abfällig betonte. Da war sie wieder, die trotzige Reaktion eines vermutlich pubertären Mädchens. Shizuka regte sich allerdings nicht darüber auf. Zum einen fühlte sie sich nicht angegriffen und zum anderen brächte es vermutlich eh nichts. "Das ist nicht so einfach…", entgegnete die Ritterin nachdenklich. Dabei stellte sie auch ihre Arbeit für einen Moment ein. Nach Worten ringend wanderte ihr Blick durch den Raum, ehe er doch wieder bei dem Mädchen hängenblieb. "Sie ist halt noch jung. Ob es ihr nun schadet oder nicht, Raban muss auch bedenken was es für einen Eindruck macht, wenn Kinder in unserer Gilde Alkohol trinken. Alkohol ist nichts für Kinder… auch wenn du natürlich Recht hast. Auch für manchen Erwachsenen ist es eigentlich nichts…" Dieses Schlachtfeld war ein eindeutiger Beweis dafür. Bessere Worte waren ihr leider nicht eingefallen. Aber nur, weil sie versuchte einen Draht zu dem Mädchen zu bekommen, würde sie nicht gleich lügen oder von ihrem eigenen Standpunkt abweichen. "Hast du die Flasche Zahar dann eigentlich gegeben? Und… hast du denn mal Wein probiert?", fragte Shizuka weiter, während sie wieder durch den halben Raum lief, um sich einen Besen zu holen. Cayra sagte ja, dass sie den Wein selbst gar nicht trinken wollte. Hatte sie kein Interesse daran oder hatte das einen Hintergrund?
Dafür, dass Cayras ursprüngliche Absicht gewesen war, Shizuka so wenig wie möglich zu Kenntnis zu nehmen, hatte sie sich jetzt doch ziemlich schnell aus der Reserve locken lassen. Dass sie Hilfe bei ihrer Strafarbeit bekam, war eine positive Überraschung gewesen, und mit der Frage, wie die sie Flasche Wein denn gestohlen hatte, hatte die Otorame einen ziemlichen Glückstreffer gelandet. Denn im Ernst, wie sollte die Feline denn bitte nicht davon erzählen, wie cool und schlau sie mit ihrem diebischem Manöver gewesen war? Dadurch aufgeweicht hatte sie dann auch nicht mehr groß dabei gezögert, die nächste Frage zu beantworten. Hätte die Lunos in diesem Moment aktiv über die Unterhaltung reflektiert, wäre sie wohl beeindruckt von Shizukas Geschick im Umgang mit anderen Menschen gewesen, allerdings war sie gerade eher beschäftigt damit, sich über die Idiotie der Gesellschaft aufzuregen.
Die Teenagerin war leicht nervös, als sie fertig auf die Frage der A-Rang Magierin geantwortet hatte. Würde jetzt wieder eine Tirade folgen, dass sie Verantwortung zeigen und Respekt vor Vorschriften haben sollte, wie sie sich gerade eben noch von Raban hatte anhören müssen? Tatsächlich fielen die Worte die folgten um einiges milder aus als erwartet. Es wurden Gedanken geteilt, denen Cayra noch immer nicht wirklich zustimmen konnte, allerdings zeigte Shizuka auch Verständnis für das, was sie gesagt hatte. Das gab der Feline etwas Sicherheit, dass sie sich mit ihr unterhalten konnte, dass sie nicht nur gegen eine Wand reden würde. "Dann soll er halt erklären dass Zara damit klarkommt, sie is ja immerhin ne Magierin. Und wenn wer zu doof is das zu kapieren, isses doch nich unser Problem."
Die Feline hatte gerade eine weitere Portion Geschirr ans Waschbecken gebracht, und sah sich jetzt im Schankraum um. Mit der Arbeit die die beiden Weißhaarigen bisher gemacht hatten, sah es schon einmal ein ganzes Stück besser aus, auch wenn sie natürlich noch lange nicht fertig waren. Auf jeden Fall konnte die Lunos kein Geschirr mehr herumliegen sehen, womit sie wohl beginnen konnte, es abzuwaschen. Sie begann Wasser ins Waschbecken zu lassen, als sie erneut von der Otorame angesprochen wurde. "Nee, ich habe den Wein dann in mein Rucksack gepackt und sie sollte versuchen ihn zu klauen. Es wär ja langweilig gewesen ihn einfach hinzugeben." antwortete sie etwas schelmisch, den Fakt dass sie den besagten Rucksack dann auf eine Quest mitgenommen hatte einfach mal außen vor lassend, und hoffend, dass man ihrer heutigen Aufpasserin nicht davon erzählt hatte. Denn ehrlich gesagt, das war schon etwas leichtsinnig von ihr gewesen. Sie musste Quests ja ernst nehmen um sie richtig ausführen und Geld verdienen zu können, so war dieser Teil der Aktion etwas gewesen, dass sie sich in Zukunft lieber zwei Mal überlegen würde. Und ob sie Wein schon einmal probiert hatte? "Nein." antwortete sie schlicht mit einem Kopfschütteln. Sie hatte besseres zu tun als sich den Geist zu Vergiften, und Leute die es taten verloren auch stets etwas Respekt von ihr, wenn sie es herausfand. Da war es nur natürlich, dass der Blick der Teenagerin jetzt neugierig zu Shizuka wanderte. "Trinkt du Alk?" Der Großteil der Gilde gönnte sich nicht selten mal einen Drink, aber Cayra konnte sich nicht wirklich erinnern, schon einmal wirklich auf die Otorame geachtet zu haben, wenn sie sie überhaupt einmal durch Zufall gesehen hatte.
Shizuka war äußerst glücklich mit dem Umstand, dass sie es schaffte sich einigermaßen stressfrei mit Cayra zu unterhalten. Dass sie dabei ein wenig darauf achten musste, wie sie mit ihr umging und wie sie mit ihr redete, war definitiv ein verkraftbarer Umstand. So ergab sich ein recht angenehmes Arbeitsklima, in welchem die Beiden den Schankraum der Gilde wieder herrichten konnten. Die Feline äußerte zwar weiterhin ihr Missverständnis darüber, dass beispielsweise Zahar keinen Alkohol zu sich nehmen durfte, obwohl sie eine Art Resistenz oder gar Immunität gegenüber dieses Stoffes aufgebaut hatte. Shizuka hingegen versuchte nicht ihr irgendeine Meinung vorzuschreiben oder aufzuzwingen, sondern einen Weg zu finden sie selbst einen anderen Blickwinkel einnehmen zu lassen. "Das… ist leider gar nicht so einfach, weißt du?", antwortete sie dem Mädchen. Dabei kletterte sie auf einen der Tische, um an den Kronleuchter darüber zu kommen. Sie hantierte an den schiefen Kerzen herum, bis sie diese wieder gerichtet hatte. "In gewisser Weise ist das nämlich doch unser Problem. Nicht sofort, aber auf längere Sicht…" Geschickt hüpfte sie wieder von dem Tisch herunter. Sie klatschte sich mehrfach reibend in die Hände, um den Wachs wieder von den Fingern zu bekommen. "Ob die Leute das nämlich verstehen oder nicht, sie haben dann einen negativen Blick auf uns als Gilde. Fairy Tail verliert durch so etwas an Ansehen. Und wenn die Gilde an Ansehen verliert, wenden sich immer weniger Leute an uns, wenn sie Hilfe brauchen. Wenn man es mal etwas extremer weiterdenkt, dann verdient Fairy Tail irgendwann kein Geld mehr. Die Gilde müsste schließen und aufgelöst werden, wenn es mit unserem Ruf zu weit in den Abgrund geht, verstehst du? Und es liegt in Rabans Verantwortung uns dabei immer wieder Anstöße zu geben, was wir lieber nicht tun sollten." Zugegeben, das war etwas extrem gedacht. Von einem solchen Vorfall würde die Gilde ja nicht gleich vor die Wand fahren. Aber eines führte ja nun mal zum anderen… Während die Katzendame nun dazu überging das eingesammelte Geschirr zu spülen, griff sich Shizuka Block und Stift. Sie wollte eine Bestandsaufnahme machen, beziehungsweise notieren, was zukünftig mal besorgt werden müsste. Dinge wie beispielsweise der zerstörte Tisch, der ersetzt werden musste. Aber auch Vorräte galt es zu prüfen und neu zu bestellen. Cayra erklärte dann, dass sie den Wein nicht gekostet hatte. Sie wollte Zahar also tatsächlich nur damit foppen. "Gut. Sehr vernünftig.", entgegnete die Magierin mit einem milden Lächeln auf die Aussage, dass das Mädchen tatsächlich keinen Alkohol zu sich nahm. Ein Umstand, der für sie selbst nicht galt, wie sie kurz darauf auch offenbaren würde. Unabhängig davon ob es ihrem Ansehen nun schaden konnte oder nicht, sah Shizuka schließlich keinen Grund zu lügen. "Ja, hin und wieder.", antwortete sie also auf die Frage ihrer jüngeren Gildenkollegin. "Lieber Bier als Schnaps, aber das ist ja Geschmackssache." Kurz fragte sie sich selbst, wann sie damit angefangen hatte und ob sie Cayra grade gut ins Gewissen geredet hatte, obwohl sie in ihrem Alter vielleicht selbst schon Wein gekostet hatte. Doch zu einer Erkenntnis kam sie nicht, ohne wirklich tief in sich zu gehen, weswegen sie sich stattdessen wieder auf ihre Aufgaben konzentrierte. Sie öffnete einen Schrank und fuhr mit ihren Augen die Regalbretter entlang. "Wenn du gespült hast, dann wisch bitte über die Tische. Danach kannst du den Boden fegen. Ich mache mich dann ans Abtrocknen.", fasste sie mit nachdenklicher Stimme schon einmal den weiteren Ablauf ihrer Arbeiten zusammen.
Überraschenderweise gab Shizuka eine ziemlich gute Gesprächspartnerin ab. Cayra wäre davon ausgegangen dass Raban ihr irgendeine herrische Langweilerin aufdrücken würde, allerdings kam die Otorame gar nicht so rüber, stattdessen fühlte es sich eher angenehm an, mit ihr zu reden, als würde diese sie verstehen, oder es zumindest versuchen. So unterhielten die Beiden sich relativ entspannt, während sie ihren individuellen Aufgaben nachgingen um den Schankraum wieder auf Vordermann zu bringen. Die Feline verstand noch immer nicht, was so schlimm daran wäre Zahar Alkohol trinken zu lassen, da diese ja so ziemlich Immun gegen dessen benebelnden Effekt war, und so hörte sie zu, was ihre Aufpasserin weiteres zu diesem Thema zu sagen hatte. Die Erklärung war dass so etwas dem Ruf der Gilde schaden würde, was dann dazu führen würde dass sie keine Aufträge, und somit kein Geld mehr bekommen würden. So gesehen war es für die Lunos schon einleuchtend, aber andererseits auch ziemlich frustrierend. "Also sind wir am Ende abhängig von Anderen..." Warum durften fremde Leute, die selbst nichts verstanden, und wahrscheinlich selbst nicht einmal Magie beherrschten, über das Schicksal der Gilde entscheiden? Die Gilden hatten doch die mächtigen, teils übermenschlichen Magier, da war es doch nicht richtig dass sie sich Sorgen darüber machen mussten, was andere über sie dachten. Es sollte doch eher anders herum sein,
Schließlich war die Teenagerin fertig damit das Geschirr zusammenzusammeln, und widmete sich jetzt dessen Reinigung. Ein Grinsen huschte ihr übers Gesicht, als Shizuka sie in ihrer Entscheidung bestärkte keinen Alkohol zu trinken. Da war es dann leicht überraschend dass die A-Rang Magierin erzählte, es hin und wieder zu sich nehmen. Deren Geschmackspräferenz konnte Cayra nicht kommentieren, immerhin hatte sie keines von Beiden jemals probiert, stattdessen verspürte sie jetzt ein Gefühl von Resignation. Selbst die Otorame, die doch eigentlich ziemlich vernünftig schien, und sie gerade eben noch dafür gelobt hatte, dass sie noch keinen Alkohol probiert hatte, nahm das Zeug zu sich. Letzten Endes waren da wohl alle „Erwachsenen“ gleich, während sie selbst wie immer nur als Kind gesehen wurde. Ein wenig war der Feline damit jetzt die Lust auf eine Unterhaltung vergangen, und so gab sie auch keine wirkliche Antwort von sich, stattdessen war es für die nächsten Minuten ziemlich ruhig im Schankraum, mit Ausnahme der Geräusche die durch die Arbeit der beiden Magier entstanden, und einem simplen " ‘kay" als Shizuka das weitere Vorgehen entschied.
Schließlich hatte die Lunos fertig abgespült, und betrachtete zufrieden das Geschirr. "Bin fertig." Zugegeben, sie hätte es etwas gründlicher sauber machen können, aber sie wollte schnell fertig werden und für die Gilde würde es schon ausreichen. Ihre Aufpasserin hatte gesagt dass sie sich um das abtrocknen kümmern würde, und so nahm die Teenagerin jetzt einen Lappen um machte sich daran, wie aufgetragen die Tische abzuwischen. So langsam bemerkte sie aber, ihr war wirklich langweilig. Es würde noch eine ganze Weile dauern bis die Beiden fertig sein würden, und irgendwie war ihr das Thema mit dem Alkohol nicht aus dem Kopf gegangen, sodass sie die Unterhaltung mit der Otorame jetzt wieder aufnahm. "Schmeckt‘s echt so gut? Also Alk?" Dass alkoholische Getränke unglaublich gut schmecken mussten, war zumindest ihre einzige Erklärung dafür, warum Leute diese überhaupt zu sich nahmen. Denn so wie Betrunkene auf sie Wirkten, konnte die Teenagerin sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es sonst irgendjemand freiwillig tun würde.
So wie es das Mädchen sagte, klang es tatsächlich etwas merkwürdig. „Sie waren abhängig von Anderen“. Aber ja, so war es nun mal. Aber so ging es nicht nur der Gilde Fairy Tail, beziehungsweise überhaupt Gilden. Shizuka brauchte einen kurzen Moment, bis sie sich das vor Augen geführt hatte. "Das sind doch die meisten. Jeder da draußen braucht entweder Geld, welches er verdienen, also von anderen bekommen muss oder aber er versorgt sich selbst mit Obst, Gemüse, Getreide, Vieh und was weiß ich nicht noch…" Doch von solchen Selbstversorgern gab es verhältnismäßig wenige. Selbst wenn man es schaffte, sich so ein Umfeld zu schaffen… "Und auch dann noch muss man dem Königreich irgendetwas abdrücken." Sei es Geld oder Güter. Es würde abgedroschen klingen, das zu sagen, doch so war nun eben die Welt da draußen. Plötzlich schien eine Art Bruch ins Gespräch zu kommen. Hatte Shizuka eben noch das Gefühl, dass sie sich der Feline annäherte und sie sich eigentlich recht gut verstanden und auch unterhalten konnten, war die Jüngere plötzlich spürbar kurz angebunden. Irgendetwas von dem, was die Ritterin gesagt hatte, schien ihr nicht zu passen. Als Antwort auf ihre Bitten bekam sie mit „‘kay“ nicht einmal mehr ein vollwertiges Wort. Shizuka stutzte und beobachtete Cayra einen Moment. Sie glaubte sogar ihr ihren Missmut ein wenig ansehen zu können. So entschied sich die Magierin, ihr einen Moment für sich zu geben. Sie mussten ja nicht gut klarkommen, sie mussten auch keine Freunde werden. Sie mussten die Gilde auf Vordermann bringen. Das ging auf eine angenehmere, aber auch auf eine unangenehmerer Art und Weise. Shizuka vertrieb sich ihre Zeit noch ein wenig, bis das Mädchen meinte, dass sie fertig war mit Spülen. Die Ältere schaute auf und machte sich auch gleich auf den Weg zu ihr. Zum einen wollte sie ihre Arbeit begutachten, zum anderen hatte sie ja schon angekündigt, dass sie das Abtrocknen übernehmen würde und Cayra weiter das Putzen. "Okay.", entgegnete Shizuka, die sich unterwegs ein Handtuch vom Tresen zupfte. Umgekehrt nahm sich das Kätzchen einen Lappen, um die Tische abzuwischen. Was sie ihrer Kollegin an Geschirr übrig gelassen hatte glänzte zwar nicht im Tageslicht, welches in den Schankraum fiel, doch blitzeblank würden die Dinger vermutlich nie werden. Außerdem polierte sie das Geschirr mit dem Handtuch ja noch etwas auf. Shizuka nahm also zunächst die Teller ins Visier und trocknete einen nach dem anderen ab. Aufgrund der mangelnden Gesprächigkeit, versank sie dabei ein wenig in Gedanken. Sie überlegte ob sie mit Cayra danach noch einkaufen sollte, um die Vorräte aufzufüllen. Doch diese schaltete sich dann doch wieder ein. Dieses blöde Thema des Alkohols schien es ihr wirklich angetan zu haben. "Das ist schwer zu sagen.", entgegnete Shizuka ihr. "Reiner Alkohol ist nicht genießbar. Es gibt aber verschiedene Getränke in denen er vorkommt. Manche schmecken besser, andere weniger. Im Endeffekt ist es aber alles Geschmackssache." Sie zuckte mit den Achseln, ehe sie unter einem leichten Klirren den abgetrockneten Teller auf einen Stapel fertigen Geschirrs ablegte. "Aber magst du nicht über etwas Anderes reden? Was machst du so außerhalb der Gilde? Machst du Sport? Hast du nichtmagische Freunde in der Gegend?" Das musste es doch auch andere Themen geben!
Cayra hörte Shizuka aufmerksam zu, während diese auf ihre eben aufgestellte These antwortete. Es stimmte das die Gilde von anderen Leuten abhängig war, allerdings traf das auch auf die meisten Leute zu. Ja, es brauchte eben jeder Geld um zu überleben, das hatte die Feline schon früh gelernt. Man musste irgendwie sein eigenes überleben sichern können, oder sich für jemand anderen nützlich machen, so wie sie es als Gildenmagier taten. Der Gedanke auf andere angewiesen zu sein wollte der Lunos noch immer nicht so recht gefallen, aber so gesehen war es wohl doch nicht allzu anders von der Art und Weise wie sie vor ihrer Adoption gelebt hatte. Danach wechselte die Konversation zum Thema Alkohol, und auch wenn die Teenagerin neugierig war, hatte sie doch eine nicht insignifikante Abneigung gegen alles was damit zu tun hatte. So hatte sie sich irgendwie ihr eigenes emotionales Grab geschaufelt, indem sie ihre Aufpasserin gefragt hatte ob diese Alkohol trank. Als diese es bejahte flammte irgendwie noch einmal die gesamte Frustration in Cayra auf die sie gerade verspürte, sowohl über diese Angelegenheit selbst, als auch die Gesamtsituation gerade, sowie was dazu geführt hat, und so wurde es für eine Weile ruhig im Schankraum, während die Feline damit beschäftigt war sich auszubocken.
So ganz wusste die Lunos dann selbst nicht was sie erwartete, als sie das Thema erneut ansprach. Sie fragte ob Alkhohl wirklich gut schmeckte, und die Antwort die die Otorame gab war essentiell „Kommt drauf an“, nicht sehr vielsagend, aber es ließ die Teenagerin zum Schluss kommen dass es beim Saufen wohl doch nicht um den Alkohol selbst ging. Dies warf wiederum erneut die Frage auf, warum Leute solches Zeug dann überhaupt tranken, allerdings wurden Cayras Gedanken von dem Thema abgelenkt, als Shizuka den Vorschlag machte über etwas Anderes zu sprechen. Einen Moment lang war die Feline genervt dass ihre Aufpasserin so abrupt das Thema wechselte, obwohl sie doch gerade etwas bestimmtes wissen wollte, aber andererseits musste sie zugeben, auch wenn sie neugierig war, würde ihr ein neuer Unterhaltungsfokus jetzt doch besser gefallen, anstatt den ganzen Tag damit zu verbringen auf der selben Sache herum zureiten. Die Lunos dachte für ein Paar Sekunden nach wie sie die gestellte Frage antworten wollte, während sie versuchte mit dem Lappen einen besonders hartnäckigen Fleck von einen der Tische zu rubbeln. So offen wie die gestellt war konnte sie sich kaum entscheiden, was genau sie erzählen sollte. "Worauf ich gerade Lust hab eigentlich. Ich laufe, koche, schnitze... Früher hab ich meiner Ma oft bei der Arbeit geholfen, aber seitdem sie nich mehr kann verdien ich Geld mit den Quests hier." Freunde hatte sie nicht wirklich außerhalb der Gilde, höchstens Bonny, aber Gott wusste wo die gerade war, also ging sie auf den Teil der Frage auch nicht wirklich ein. So langsam ging der hartnäckige Fleck weg, und so konnte die Teenagerin sich dann mit dem Rest des Tisches befassen. "Und wie is bei dir? Was machst du so?" fragte sie dann erwartungsvoll, kurz zu ihrer Aufpasserin herüber schauend. Wenn sie selbst schon etwas über ihr Leben teilte, wollte sie schließlich auch etwas interessantes von ihrem Gegenüber hören.
Shizuka wollte wirklich nicht so etwas wie eine Ersatzmutter spielen und ihrer Gildenkollegin die Welt da draußen erklären. Sie wollte sich nicht als Erwachsene geben und Cayra wie ein Kind behandeln. Allerdings wollte sie einer jungen Gildenmagierin als erfahrenere Kollegin zur Seite stehen und sie leiten, wenn sie Führung bedurfte. Raban verlangte so etwas von ambitionierten und höherrangigeren Magiern. Sie waren eine große Gemeinschaft, wie eine Familie, in der man einander half. Vermutlich kam die Beziehung Shizukas zu dem Katzenmädchen also eher der einer großen und kleinen Schwester nahe? Jedenfalls erklärte sie ihr, dass die Abhängigkeit Fairy Tails gar nichts so ungewöhnliches war, wie es auf den ersten Blick schien. Es war schließlich auch Shizuka, die versuchte das Gesprächsthema etwas vom Alkohol wegzulocken. Zwar schien Cayra dieser irgendwie zu interessieren, stellte sie doch viele Fragen dazu, doch wirklich glücklich machte es sie dabei nicht. Nicht ahnend, wie kompliziert auch das Thema Freundschaft für die Jüngere war, sprach sie daneben noch Freizeit und Hobbys an. Shizuka polierte ein paar Flecken von den Tellern, die Cayra bei ihrer Katzenwäsche hinterlassen hatte und wartete währenddessen auf ihre Antwort. Die Weißhaarige erklärte, dass sie einfach tat wonach ihr grade war. Sie war also scheinbar eine spontane junge Frau, die in den Tag hineinlebte und die Zwei waren damit was das anbelangte gar nicht so verschieden. "Du kochst gerne! Vielleicht magst du mir ja mal hinter dem Tresen helfen. Also nur wenn du Lust hast, nicht als Strafarbeit." Beim Wort „Strafarbeit“ hob Shizuka beide Hände. Trotz Handtuch und Teller gestikulierte sie ein wenig wackelnd mit ihnen. "Was hat deine Mutter denn gearbeitet?", horchte die Magierin dann weiter nach. Cayra erzählte, dass sie ihrer Mutter geholfen hatte, bis diese nicht mehr konnte. Der Fokus Shizukas lag allerdings erstmal auf der Art der Tätigkeit. Gründe dafür, dass sie dieser nicht mehr nachgehen konnte gab es sicher viele. Sie konnte ja nicht ahnen, was wirklich dahinter steckte.
Shizuka glaubte an der Tatsache, dass Cayra die obligatorische Gegenfrage stellte, auszumachen, dass sie wieder etwas aufgeschlossener war und den Frust von zuvor heruntergeschluckt hatte. "Ach, so viel Freizeit habe ich gar nicht.", erklärte die Ritterin nach einem Seufzen. "Wenn ich nicht grade draußen für die Gilde arbeite, arbeite ich hier in der Gilde." Erneut breitete sie die Arme aus, diesmal nur mit dem Handtuch in der Hand, um damit den Raum zu präsentieren, ihre zweite Arbeitsstelle. "Nebenbei mache ich noch etwas Sport, so etwas wie Laufen und Krafttraining. Ich bin eine Schwertkämpferin und auf meine Fitness angewiesen, weißt du?" Sie erklärte es einfach mal, da sie unsicher war was Cayra über sie vielleicht schon wusste und was nicht. Aber wo sie schon mal bei den Fähigkeiten waren… "Sag mal…" Shizuka beugte sich vor und stützte ihren Kopf mit dem Arm auf den Tresen. "Zeigst du mir den Trick? Du weißt schon, den der dir das hier eingebrockt hat." Shizuka lächelte ihrer Kollegin entgegen. Sie war neugierig was das Katzenmädchen auf dem Kasten hatte.
Hätte man Cayra den Schwesternvergleich erzählt, wäre die Reaktion wohl vehemente Ablehnung gewesen. Es würde noch einiges an Zeit brauchen bis die Feline Fairy Tail wirklich als Familie sah, bis jetzt war die Gilde für sie weitesgehend noch ein Arbeitsplatz, auch wenn es ihr dort gefiel und sie inzwischen eine Bindung zu dem einen oder anderen Mitglied entwickelt hatte. Zudem sah sie sich selbst nicht, wie akkurat diese Einschätzung auch immer sein mag, als eine Art Frischling der Führung brauchte. Wenn überhaupt fühlte sie sich den meisten ihrer Kollegen überlegen in den meisten Aspekten, wenn nicht in Fähigkeit als Magier, würde es auch nicht mehr lange dauern bis sie denjenigen übertroffen hatte. Doch so unabhängig die Lunos auch gerne sein wollte, es war unausweichlich dass sie nach den Regeln der Gilde spielen musste, wenn sie ein Teil dieser bleiben wollte, weswegen sie wohl oder übel der Arbeit nachging die ihr von ihrer Aufpasserin aufgetragen wurde.
Währenddessen hatte das Thema des Alkohols die Teenagerin ziemlich eingenommen, immerhin war er ja auch der Grund weswegen sie gerade so schuften musste. Aber nachdem sie sich wieder beruhigt hatte merkte sie auch selbst schnell, dass die Konversation darüber sie nur sinnlos aufregte, also hatte sie nichts dagegen das Thema zu wechseln. Als Shizuka fragte was sie in ihrer Freizeit machte musste Cayra kurz nachdenken. Sie hatte viel Freizeit gehabt als Johannah noch gesund gewesen war, aber heutzutage hatte sie oft zu tun, Quests um Geld rein zu kriegen oder Hausarbeit um ihr Heim auf Vordermann zu halten, für persönliche Projekte oder so hatte sie da oft nur zwischendurch Zeit. Kochen tat sie aber trotzdem oft, und obendrein war es definitiv eine ihre liebsten Tätigkeiten. Als Barkeeperin war es wohl keine Überraschung dass die Otorame dann darauf ansprang, sogleich vorschlagend dass die Feline mal hinter dem Tresen half. Sie musste zugeben, die Vorstellung gefiel ihr, sich von ihren Gildenkollegen für ihre Kochkünste loben lassen zu können, aber wäre es nicht langweilig die ganze Zeit nur hinter dem Tresen zu stehen? Trotzdem, wenn es unverbindlich war hatte sie nichts dagegen es mal auszuprobieren. Neue Erfahrungen machte sie eigentlich immer gerne. "Klar, solang ich aufhören kann wenn ich keine Lust mehr hab." antwortete sie also enthusiastisch, nicht wirklich denkend dass Shizuka sie gegen ihren Willen hinter dem Tresen behalten wollen würde, aber klarstellen musste man es ja trotzdem. Als nächstes folgte eine Frage über ihre Mutter, ein Thema über das sie durchaus gerne sprach. "Sie ist Heilerin, die beste in der Stadt. Früher war sie auch mal hier in der Gilde, dadurch bin ich erst reingekommen." Ob Johannah wirklich die beste Heilerin in Magnolia war konnte die Teenagerin eigentlich nicht sagen, aber sie hatte kein Problem damit, das einfach mal so in den Raum zu stellen. Es war immer interessant zu sehen ob die Mitglieder der Gilde ihre Mutter kannten, meistens waren es aber eher die Älteren, die zur selben Zeit schon Mitglieder gewesen waren, da schien es ihr bei der A-Rang Magierin unwahrscheinlich.
Wenn man so viel über sich selbst erzählte war es dann nur natürlich, auch etwas über seinen Gegenüber hören zu wollen. Während die Lunos auch viel Zeit außerhalb der Gilde verbrachte, war das der Erzählung der Otorame nach zu urteilen bei dieser wohl nicht der Fall, stattdessen klang es fast schon so als sei Fairy Tail ihr Leben. Ein schwer zu begreifender Gedanke für die Teenagerin, die die Gilde wie schon gesagt eher als Mittel zum Zweck sah. "Was haste denn gemacht bevor du in der Gilde warst? Und warum biste beigetreten?" fragte sie da neugierig nach, während sie den letzten Tisch abwischte, worauf sie zufrieden das Ergebnis ihrer Arbeit betrachtete. Nachfragen was sie als nächstes machen sollte konnte Cayra jedoch nicht, da Shizuka auf einmal eine überraschende Frage stellte. Sie schaute zu ihrer Kollegin herüber die ihren Kopf mit dem Arm auf den Tresen gestützt hatte, worauf sich in ihrem Gesicht schnell ein schelmisches Grinsen ausbreitete. Ob sie eine ihrer besten Listen in junger Erinnerung vorführen wollte? Aber sicher! "Wenn du unbedingt willst." antwortete sie vorführerisch, worauf sie an den Getränkeschrank trat um zwei Flaschen herauszuholen, eine Wein und eine Orangensaft, gleich denen die sie bei ihrer Aktion genutzt hatte. Der Orangensaft wurde auf den Tresen gestellt, während sie die Weinflasche auf einem der Tische platzierte. "Also der Wein stand hier, unbeaufsichtigt." begann die Feline zu erklären während sie zur Bar schritt. "Ich bin reingekommen und hab mir Orangensaft bestellt, und habe hiermit bezahlt." Sie hielt die leere Handfläche auf sodass die Otorame sie sehen konnte, worauf darin scheinbar auf einmal Geld erschien. Phantom Mirage hatte sie gewirkt um falsches Geld erscheinen zu lassen, das sie dann auf den Tresen legte, worauf sie den Orangensaft ergriff und zu einer der Sitzbänke ging. "Dann hab ich auf den richtigen Moment gewartet..." Als nächstes näherte die Lunos sich wieder der Weinflasche, welche sie dann für Shizuka sichtbar mit einer flinken Bewegung in die Hand nahm, während an gleicher Stelle der Orangensaft platziert wurde und sie erneut ihren Zauber wirkte um die Erscheinungsbilder der Flaschen zu vertauschen. "...um die Flaschen auszutauschen, wonach ich einfach rausspaziert bin. Und als wer gemerkt hat was passiert war, war ich schon lang weg." beendete die Teenagerin ihre Erläuterung, die Hände in den Hüften und ein Ausdruck von stolz in ihrem Gesicht.
Phantom Mirage TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Phantom Mirage ist die grundlegendste Fähigkeit der Illusionsmagie, die Kunst seinem Opfer etwas vorzugaukeln, was in Wirklichkeit nicht da war. Aus Nichts etwas zu erschaffen muss zum Repertoire jedes Illusionisten gehören. Beim Phantom Mirage Zauber wird eine Illusion von einem unbelebtem Objekt entweder aus dem Nichts erschaffen oder das Erscheinungsbild eines bereits vorhandenen Gegenstandes wird verändert. Jenes Objekt kann dabei bis zu stuhlgroß sein, aber es ist auch möglich mehrere kleinere Gegenstände des entsprechenden Gesamtvolumens zu erschaffen oder zu manipulieren, solange sie gleichartig sind. Um das Trugbild auch realistisch erscheinen zu lassen, reagiert es auf äußere Einflüsse wie Wind und Erschütterungen dementsprechend. Die Illusion ist ein Abbild der Vorstellung des Anwenders, deswegen muss der Magier ein klares Bild von dem zu beschwörenden Gegenstand im Kopf haben, ansonsten wird die Illusion dementsprechend schwammig ausfallen. Weitere Konzentration ist nicht mehr nötig nachdem das Trugbild steht.
Beherrschung:
Willenskraft Level 4, Manaregeneration 4, Manaverbrauch 50 pro Minute: Ab dieser Stufe ist es dem Illusionisten möglich einen Gegenstand von der Größe einer Pferdekutsche zu erschaffen oder zu manipulieren. Willenskraft Level 6, Manaregeneration 6, Manaverbrauch 150 pro Minute: Ab dieser Stufe ist es dem Illusionisten möglich einen Gegenstand von der Größe eines Hauses zu erschaffen oder zu manipulieren.
Mastery:
Mastery I: Reichweite der Fähigkeit erhöht sich um 5m
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
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Cayra kochte also gerne in ihrer Freizeit. Vielleicht konnte sie Shizuka ja sogar ein wenig was beibringen. Diese wusste zwar wie man einen Herd bediente, doch waren ihre Kochkünste doch eher auf ein paar simple Gerichte begrenzt. Jemand der Übung dabei hatte und sich auch mal ausprobierte konnte sie da sicher noch das ein oder andere lehren. Erst recht, wenn sie zusammen hinter der Theke arbeiteten! Dieses Angebot machte die Magierin ihrer Kollegin nämlich gleich, als es schon um dieses Thema ging. Cayra war der Sache sogar gar nicht mal so abgelehnt. Sie setzte nur eine einzige Sache voraus und das war, dass sie aufhören wollen würde, wenn sie keine Lust mehr hatte. "Ja, klar. Das ließe sich einrichten.", entgegnete Shizuka ihr daraufhin freudestrahlend. Solange die Katzendame nicht richtig eingestellt wurde, hatte sie auch keine Anwesenheitspflichten und keine festen Schichten. Sie konnte die Weißhaarige unterstützen, solange sie Lust dazu hatte und gehen, wenn diese Lust eben schwand. Für die Ritterin stellte das kein Problem dar. Das Gespräch führte über Umwege zu Cayras Vergangenheit, jedenfalls wurde diese etwas angeschnitten. Das Mädchen erklärte, dass ihre Mutter früher mal Heilerin gewesen ist, sogar die beste der Stadt und bei Fairy Tail war sie auch. Das war dann gleichzeitig auch die Möglichkeit Cayras der Gilde beizutreten. Ob die besagte Frau wirklich die beste Heilerin der Stadt war, wagte die Ritterin doch zu bezweifeln. Sie hielt diese Worte für die enthusiastischen Worte eines Mädchens, welches zu seiner Mutter aufsah und sie bewunderte. Immerhin gab es da noch die alte Ariadne, die vermutlich schon Heilerin der Gilde war, bevor Cayras Mutter überhaupt geboren wurde, so alt wie sie schien. Oh, hoffentlich konnte die alte Frau nicht Gedanken lesen. Ein kalter Schauer wanderte über den Rücken der Magierin, die sich darauf gleich mal schüttelte. Weg, böse Gedanken! "Ah und du hast ihr geholfen? Hast du ihre Patienten mit versorgt? Ihnen Verbände angelegt, Medizin gebracht und so was?", hakte Shizuka nach. Es war interessant mehr über die junge Diebin zu erfahren. Viel interessanter als diese blöde Arbeit, die sie gemeinsam verrichteten, auch wenn diese natürlich gemacht werden musste. Da führte kein Weg dran vorbei! Umgekehrt entwickelte die Kleine auch ein Interesse daran mehr über Shizuka zu erfahren. Diese war natürlich nicht abgeneigt auch über sich zu reden. "Bevor ich zu Fairy Tail kam, hab ich bei den Rune Knights gedient.", erklärte sie. "Ich habe mit meiner Mutter in Crocus gewohnt und bin dort beigetreten. Als ich dann aber meine magischen Fähigkeiten entdeckt habe, habe ich mich in meiner Truppe immer unwohler gefühlt." Shizuka schmunzelte kurz, als sie sich zurückerinnerte. "Mein Vater lebte schon damals in Magnolia und da ich ihn ab und an besucht hab, habe ich auch Fairy Tail kennengelernt. Nun bin ich hier und ich muss sagen, es war glaub ich die beste Entscheidung." Worte der Überzeugung, allesamt wahr. Nicht, dass sie noch Werbung für die Gilde machen musste, immerhin war Cayra bereits Mitglied. Was die kleine Vorführung anging, so erkannte Shizuka schnell, dass die Mimik des Mädchens ihren Worten widersprach. Sie klang so, als müsse sie sich bitten lassen, dabei wirkte ihr Ausdruck so als hätte sie wirklich Lust der Ritterin ihre Magie zu präsentieren. Eine Erkenntnis, die der Otorame ein breites Grinsen auf die Lippen zauberte. Sie legte auch ihr Handtuch bei Seite und stützte sich erwartungsvoll auf den Tresen. Dann konnte sie beobachten, wie Cayra die Szene, also den Tathergang für den sie im Nachhinein bestraft wurde, noch einmal nachstellte. Dazu nahm sie sich sowohl eine Weinflasche, als auch eine Flasche Orangensaft zur Hilfe. Ganz wie in ihrem Original Coup. Sie erklärte, dass sie sich einen Orangensaft bestellt hatte und mit… nichts gezahlt hatte. Oder? Shizuka staunte, als sich in der leeren Hand der Katzendame plötzlich Geld bildete, als würde sie es herzaubern. Geld, welches allerdings nicht wirklich existierte. Cayra erstellte eine täuschend echte Illusion der Jewel. Das war der erste Schritt. Danach ging das Mädchen zur Weinflasche, um diese mit einem schnellen Griff gegen den Orangensaft auszutauschen. Klar, Shizuka erkannte das sofort, aber es war ja auch niemand anderes im Raum und sie legte ihre volle Aufmerksamkeit auf das Geschehen. An einem Tag an dem der Schankraum besucht war und sie arbeitete, hätte sie darauf sicher nicht geachtet. Allenfalls einen kurzen, kontrollierenden Blick hätte sie im Nachhinein dorthin geworfen und dann wäre es auch schon zu spät gewesen. Sofort ließ Cayra nämlich den Orangensaft wie eine Weinflasche aussehen. Kurz nicht hingeschaut und sie hatte ihr Ziel erreicht. "Faszinierend...", hauchte die Magierin gefesselt aus. Dann ging sie selbst zur Flasche um sie zu greifen und sie sich anzuschauen. "Wirklich… Wirklich cool!", staunte sie. "Täuschend echt! Ob es auch nach Wein schmeckt?" Die Otorame öffnete die Flasche um davon zu kosten…
Nach kurzem Überlegen stimmte Cayra dem Vorschlag zu, mal hinter dem Tresen zu helfen. Auch wenn der Gedanke, die ganze Zeit an einem Ort herumzustehen, nicht sehr ansprechend war, präsentierte sie gerne ihre Kochkünste, und mit Shizuka dabei würde es vielleicht trotzdem echt angenehm sein, zumal diese bestätigte dass es unverbindlich sein würde. Und sowieso, probieren ging über studieren. "Wirst du als Barkeeperin eigentlich richtig bezahlt?" kam in ihr dann noch die Frage auf. Es schien der Feline logisch, dass es so sein würde, immerhin erfüllte die Otorame dadurch ja Arbeit für die Gilde. Wer weiß, wenn es gut lief würde sie selbst vielleicht auch irgendwann richtig als Gildenbarkeeperin anfangen können, und so noch etwas dazuverdienen? Eine Idee, die man später gegebenenfalls stärker in Erwägung ziehen konnte. Danach wechselte das Thema in Richtung der Vergangenheit der Lunos, und wie diese ihrer Mutter bei der Arbeit geholfen hatte. Sie benickte die Nachfragte der Schwertkämpferin. "Jap, sowas hauptsächlich, komplizierteres Medizinzeug is mir aber zu lahm." Sie hatte ein Paar Grundlagen der Erste Hilfe, Anatomie und Kräuterkunde von ihrer Mutter gelernt, höheres medizinisches Wissen entzog sich ihr jedoch. Die Teenagerin hatte es durchaus angeboten bekommen mehr beigebracht zu bekommen, allerdings hatte ihre Geduld oder Interesse nie für solchen Stoff ausgereicht. Schließlich war dann auch Shizuka an der Reihe, etwas von ihre Vergangenheit zu erzählen, wobei Cayra aufmerksam zuhörte. "Die Rune Knights, hmm?" entkam es ihr dabei nachdenklich. Zwar hatte sie noch nie direkt mit dieser Gilde zu tun gehabt, doch mit ihrer Abneigung gegenüber Gesetzen und Autorität war es wahrscheinlich vorherzusehen, dass ihre vorgefertigte Meinung zu jener Gilde alles Andere als positiv war. Da überraschte es sie wenig, dass die Otorame sich dort nicht wohlgefühlt hatte, wie sollte ein Mensch mit gesundem Verstand das auch? Da war diese in Fairy Tail wirklich viel besser aufgehoben. Ein schmunzeln entkam der Feline bevor sie mit schelmischem Ton antwortete. "Also ich finds gut dass du stattdessen hierhin gekommen bist, sonst hätt ich heut vielleicht sonst wen aufgedrückt bekommen."
Darauf folgte die Demonstation der Lunos, wie sie es geschafft hatte die Weinflasche zu entwenden. Sie genoss wie die Aufmerksamkeit allein auf ihr lag, während sie ihren Geniestreich nachstellte, genauso wie das Lob das Shizuka ihr gab als sie fertig war. Es war natürlich selbstverständlich dass sie cool war, aber es war ja nichts falsch dran, es trotzdem nochmal gesagt zu bekommen. Das Gesicht der Illusionistin nahm wieder einen neutraleren Ausdruck an, als ihre Aufpasserin herangetreten kam und einen Schluck vom Orangensaft nahm, wohl in der Hoffnung er würde nach Wein schmecken. "Ne, so klappt das nich." erklärte die Teenagerin mit einem Kopfschütteln während sie die Illusionen auflöste, und die Weinflasche an sich nahm um sie dorthin zurückzustellen, wo sie hergekommen war. "Der Zauber kann nich richtig den Geschmack verändern, und selbst wenn müsst ich erst wissen wie Wein überhaupt schmeckt." Sie wusste von einem Illusionszauber der es ermöglichte den Geschmackssinn zu manipulieren, jedoch hatte sie kein Wirkliches Interesse an jenem. Sie spielte nicht gerne mit Essen, und wollte erst recht nicht mit Magie daran herum pfuschen. Als die Weinflasche ihren ursprünglichen Platz wiedergefunden hatte richtete Cayra sich wieder an die Otorame. "Kannste mir mal was mit deinen Schwert zeigen, so als Schwertkämpferin? Ich benutz zwar Dolche, aber 'n Paar Tricks von dir würd ich bestimmt trotzdem benutzen können." Immerhin waren Schwerter ja nur längere Dolche, da würde sie sich sicher die eine oder andere Technik von der A-Rang-Magierin abschauen können. "Und was für Magie haste eigentlich?" kam danach die Folgefrage hinterher. Der naheliegende Gedanke war, dass die Magie von Shizuka irgendwie mit deren Schwertkünsten zusammenhing, allerdings hatte ihre eigene Illusionsmagie auch nichts direkt mit ihren Dolchen zu tun, da wurde die Feline durchaus neugierig.
"Natürlich werde ich dafür auch bezahlt. Es ist schließlich ein Job, richtige Arbeit.", antwortete die Magierin verwundert. Was glaubte Cayra denn? Dass sie das aus Langeweile machte oder für den guten Zweck? Shizuka gefiel ihre Arbeit und sie stand gerne hinter dem Tresen, doch das hieß nicht, dass es nicht auch oft harte Arbeit war. Sollte sie sich doch mal einen Tag, beziehungsweise Abend mit all den Chaoten herumschlagen, dann würde sie das schon merken. Doch arbeiten an sich kannte Cayra ja, hatte sie doch früher ihrer Mutter beim behandeln ihrer Patienten geholfen. "Ja, ich glaube dafür muss man gemacht sein.", sinnierte die Magierin, als ihre Kollegin davon sprach, dass ihr das „Medizinzeug“ zu „lahm“ sei. Doch so war es bei vielem. Es war nicht einfach einen Job zu finden, der auch zu einem passte. Als Shizuka erklärte, eine Zeit bei den Rune Knights gewesen zu sein, entgegnete ihre Kollegin schelmisch, dass sie ganz froh war, dass sie zu den Feen gewechselt war. Woher diese Meinung rührte, offenbarte sie dann auch sofort. Sonst hätte sie nämlich vielleicht eine unangenehmere Person aufgedrückt bekommen, um sie Strafarbeit verrichten zu lassen. Shizuka grinste ob dieser Antwort. Ein Lachen folgte. "Ja, gut möglich!", amüsierte sie sich. Das war ein gutes Zeichen, oder? Es deutete darauf hin, dass die Zwei gut miteinander auskamen. In der Tat war Shizuka beispielsweise nicht so streng zu ihr, wie Raban selbst. Dann aber kam es zu der kleinen Vorführung.
Shizuka war wirklich von den Fähigkeiten ihrer Kollegin begeistert. Vor ihren Augen hatte sie eine Saftflasche augenscheinlich in eine Weinflasche verwandelt. Wenn sie es nicht mit eigenen Augen beobachtet hätte, hätte sie es vermutlich gar nicht geglaubt. Es war also kein Wunder, dass sie es auf diese Art geschafft hatte die Flasche zu entwenden und das vermutlich mit Leichtigkeit. Cayra musste ja nur flink genug sein und einen Augenblick erwischen, in dem sie unbeobachtet war. So war es auch geschehen. Die Weißhaarige fragte nicht nur sich selbst, ob die verzauberte Flasche nun auch nach Wein schmeckte. Sie äußerte diese Gedanken auch, wurde jedoch gleich von der Katzendame aufgeklärt. Sie hatte zwar schon die Flasche geöffnet, doch der Geruch erinnerte gar nicht an das Getränk, welches sie erwartet hatte. Als sie die Flasche wieder verschloss, griff Cayra auch danach, um sie wieder zu verstauen. "Verstehe…", erwiderte sie nachdenklich. Sie hatte also nur das Aussehen verändert. Wobei, was hieß „nur“? Erstaunt war Shizuka ja trotzdem! Weiter fragte das Mädchen danach, ob sie ihr „etwas von ihrem Schwert“ zeigen könne. Damit meinte sie scheinbar ein paar coole Moves oder so. Weiter erklärte sie nämlich, dass sie zwar Dolche nutzte, sich aber vielleicht etwas von ihr abschauen könne. Außerdem war sie neugierig was für eine Magie die Otorame beherrschte. "Ich kann dir mein Schwert zeigen.", entgegnete sie zunächst einmal. Shizuka wandte sich vom Tresen ab, ging ein paar Schritte zur Ecke des Raumes und griff nach ihrer Waffe, die sie bei ihrer Ankunft in der Gildenhalle dort platziert hatte. Angst, dass es jemand entwenden könnte, hatte sie nie wirklich gehabt. Zum einen würde das in der Gilde sicher niemand tun, zum anderen konnte es ja auch niemand. "Hier, schau mal. Damit kämpfe ich aktuell." Mit Leichtigkeit hob sie das Schwert auf den Tresen, um es dort niederzulegen. "Das ist Jörd.", stellte sie vor. Sobald ihre Hand den Griff der exotischen Waffe losließ, um sich wieder breitarmig abzustützen, wirkte die Magie darin, sodass sie sich an den Tresen presste.
Jörd:
So sehr sich das Katzenmädchen auch Mühe geben würde, sie bekäme es keinen Millimeter bewegt. Insgeheim hoffte die Ritterin gar, dass sie es versuchen würde. "Ein paar Manöver kann ich dir auch gerne zeigen, aber dazu eignet sich wahrscheinlich ein Trainingskampf besser. Können wir gerne bald mal machen, wenn du magst." Für den Moment aber gab es anderes zu tun, auch wenn die beiden ein kleines Päuschen einlegten und sich etwas unterhielten. "Meine Magie ist simpel.", sprach sie weiter. "Ich kann zwischen verschiedenen, magischen Rüstungen wechseln. Sie verleihen mir die Kraft zu fliegen, weit zu springen, durch Wände zu gehen und vieles mehr!" Ihre Rüstungen machten Shizuka zu einer wirklich vielseitigen Kämpferin. Doch ohne ihre Fähigkeiten an der Waffe wäre sie bei weitem nicht so stark wie sie war. Immer wieder erwischte sie sich dabei, über die magischen Fähigkeiten anderer zu staunen. Offensiv hatten ihre Zauberrüstungen nämlich wenig zu bieten… Doch da fiel ihr noch etwas ein. "Oh! Eine Sache kann ich auch! Sie wird dir gefallen!" Total aufgedreht grinste sie ihrer Kollegin plötzlich entgegen. "Schau mal!" Ein Lichtschweif zog sich über ihren Körper und in der Zeit eines Wimpernschlages hatte die Magierin ihr Äußeres gewechselt. Mittlerweile war sie nämlich wirklich flink darin, die Rüstung zu wechseln. Zunächst trug Shizuka eine simple, polierte und spiegelnde Metallrüstung. Doch als sie dann den Effekt jener aktivierte, verschwamm das Aussehen der Ritterin. Kurz darauf stand Cayra quasi ihrer eigenen Person gegenüber. Die Weißhaarige hatte die optische Erscheinung der Katzendame angenommen. "Und? Was sagst du?", fragte sie allerdings in ihrer eigenen Stimme.
Genutzte Zauber Doppelganger Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 5 Min MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 4, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Die Rüstung sieht im inaktiven Zustand aus wie eine simple Metallrüstung, die aufpoliert wurde, dass man sich gut in ihr Spiegeln kann. Nutzt man die Fähigkeiten der Rüstung, so wandelt sie ihr eigenes Aussehen und das des Nutzers. Jener nimmt samt Kleidung das Aussehen einer anderen Person an. Diese muss sich zum Zeitpunkt der Aktivierung innerhalb einer Reichweite von 5m befinden, um von der Rüstung erkannt zu werden. Ab diesem Zeitpunkt kostet das Aufrechterhalten des Aussehens Mana.
Shizuka wurde für das Barkeepern und Kellnern also richtig bezahlt. Anders hatte Cayra es eigentlich auch nicht erwartet, immerhin war das zusätzliche Arbeit, die sie dadurch für die Gilde machte. Zur Sicherheit hatte sie aber trotzdem noch einmal nachfragen wollen. Die Aussage dass man für medizinische Arbeit auch gemacht sein musste bejahte die Feline mit einem "Hmm, stimmt wohl." Zu ihrer Mutter passte die Arbeit als Heilerin wirklich, so wie sie sich um alle Menschen sorgte, eine Eigenschaft die die Weißhaarige bis heute nicht ganz nachvollziehen konnte, aber trotzdem irgendwie bewunderte. Weiter wurde dann aber nicht auf das Thema eingegangen, bevor die Otorame auch schon von ihrer Zeit bei den Rune Knights erzählte. Mit ihrem Kommentar machte die Lunos durchaus eine gewisse Aussage darüber in was für einem Licht sie ihre derzeitige Aufpasserin sah. Sie war sich nicht zu scheu zuzugeben dass es unangenehmere Leute in der Gilde gab (an Aska musste die Teenagerin da zum Beispiel denken, oder Raban der ihr die Strafarbeit überhaupt aufgedrückt hatte), und da verwunderte es sie auch nicht, dass es Shizuka bei den Runenrittern wohl nicht gefallen hatte. "Und sowieso, wer würd schon bei den Typen bleiben wollen?" fügte sie also noch amüsiert hinzu.
Schließlich gab Cayra dann ihre Vorstellung ab, mit was für einem Manöver sie sich denn in die heutige Situation gebracht hatte. Nachdem sie sich in der Bewunderung ihrer Kollegin gebadet hatte, musste sie diese aber leider damit enttäuschen, dass der visuell in Wein verwandelte Orangensaft nicht auch danach schmeckte. Tja, die Otorame konnte jetzt wohl keinen Alkohol trinken, auch wenn etwas das nur danach schmeckte wahrscheinlich akzeptabler war als das richtige Zeug. Somit hatte die Feline gezeigt was sie drauf hatte, aber natürlich wollte sie dann auch wissen was die Barkeeperin so konnte, die ja schon A-Rang Magierin war, und fragte demnach nach ihren Waffen und ihrer Magie. Und jene sollte auch nicht enttäuschen als sie ihr Schwert auf den Bartresen brachte. Jörd hieß das gute Stück wohl, und die Lunos war sofort eingenommen von den rhythmisch mit grünem Licht flackernden Runen, welche die Klingt zierten. "Was sind das für Schriftzeichen?" entkam es ihr da fast schon wie ein Reflex, worauf ebenso wie von selbst ihre Hand zum Griff wanderte um das Schwert prüfend anzuheben. Dabei stockte sie, als sie bemerkte dass diese Waffe viel zu schwer dafür war. Obwohl schwer irgendwie schon gar nicht mehr die korrekte Bezeichnung darstellte , allein schon die Klinge auf dem Tresen zu verschieben fühlte sich an, als würde sie mit bloßen Händen einen ausgewachsenen Baum aus dem Boden zu reißen wollen. Auch als die Teengerin mit beiden Händen anpackte und sich mit einem Bein am Tresen abstützte, weigerte Jörd sich, auch nur einen Millimeter nachzugeben. Nach ein Paar Ansätzen gab sie schließlich auf und ließ von der Klinge ab, um sich mit dem Ärmel geschlagen über die Stirn zu wischen. "Alter, was is denn mit dein Schwert los?! Wie stark bist du?!" Shizuka würde sich sicher gut an der verblüfften Cayra amüsieren können, bevor sie dann auf die Frage einging, ob sie dieser mal ein Paar Tricks im Umgang mit Klingenwaffen zeigen konnte. Glücklicherweise wurde sofort eingewilligt, auch wenn ein Trainingskampf eher weniger dem entsprach, was die Feline sich vorgestellt hatte. Es gefiel ihr nicht, einfach hirnlos auf Andere einzuhauen, das war ihr zu ineffizient, lieber hätte sie sich von der Otorame einfach ein Paar Moves vorführen lassen und dann nachgemacht. Aber gut, wenn diese meinte dass sie ihre Fähigkeiten durch einen Kampf besser einschätzen konnte, würde es wohl nicht schaden, auch wenn die Lunos trotzdem einen Einwand hatte. "Bald? Lass das doch gleich machen! Wir sind doch praktisch fertig!" Wer weiß, mit etwas Glück konnte sie ihre Aufpasserin vielleicht dazu verleiten die Strafarbeit vorzeitig zu beenden.
Dann erklärte die A-Rang Magierin auch ihre Magie, und zwar hatte sie wohl mehrere magische Rüstungen, zwischen denen sie wechseln konnte. Etwas, das spontan vielleicht recht banal klang, aber mit den Beispielen die gegeben wurden, was die Rüstungen so für magische Effekte haben konnten, klang das für die Teenagerin doch nach einer ziemlich nützlichen Magie. "Klingt cool, zeig ma!" Gerne hätte sie mit eigenen Augen gesehen wie diese Rüstungen funktionierten, und zu ihrer Freude hatte Shizuka wohl tatsächlich eine, die sie vorführen wollte, kündigte sogar an dass das Cayra gefallen würde, wodurch diese umso gespannter wurde. Von einem Moment auf den Anderen wechselte die Otorame durch einen Lichtschweif in einen neuen Harnisch. Auf den ersten Blick wirkte dieser ziemlich simpel, doch dann verschwamm die Ritterin plötzlich vor ihr, bevor sich ihre Form nach einem Moment wieder verfestigte - und das in der Gestalt der Feline! "Boah!" Weit aufgerissen waren die Augen und der Mund der Lunos, als sie aufgeregt ihre Kollegin betrachtete, die zu einem genauen visuellen Abbild ihrer selbst geworden war. Schnell fasste sie sich jedoch wieder, und fuhr damit fort, langsam mit nachdenklichem, prüfendem Blick um Shizuka herum zu schreiten, um zu bewerten wie genau die Rüstung es geschafft hatte ihren Körper nachzubilden. Und tatsächlich, sie konnte keinerlei Makel entdecken, jedes Haar und jede Narbe schien an Ort und Stelle zu sein. Als sie dann wieder vor der Otorame angekommen war, blieb sie mit verschränkten Armen und einem enthusiastischen Nicken stehen. "Jaa, da hat deine Rüstung echt gute Arbeit geleistet, siehst wirklich aus wie ich."
Zugegeben, es hatte etwas wirklich Komisches an sich einen genauen Doppelgänger seiner selbst zu betrachten. Jedoch war der Kopf der Teenagerin mehr beschäftigt damit, sich allen möglichen Schabernack auszudenken, den man jetzt damit treiben könnte, und es dauerte dann auch nicht lange, bis sie selbst auf eine spaßige Idee kam. "Hehe, okay. Und jetz pass auf." Cayra schloss kurz die Augen um sich besser konzentrieren zu können, und innerhalb von Sekunden schien sich das Schauspiel von gerade eben zu wiederholen, ihre Gestalt verschwamm, und nach einem Moment schien sich dann eine neue darüber zu legen. Genauso wie Shizuka sich in Cayra verwandelt hatte, hatte Cayra jetzt das Aussehen von Shizuka angenommen. "Tadaaa, jetzt haben wir die Rollen getauscht!" verkündete die Lunos kichernd während sie angeberisch posierte. "Und ich kann sogar deine Stimme nachmachen." Tatsächlich, auch die Stimme von ihr klang jetzt wie die der Otorame, auf wenn sie sich keine Mühe gab deren Intonation nachzumachen. Die Aufmerksamkeit der Teenagerin in Gestalt der erwachsenen richtete sich dann wieder auf Jörd, und prüfend streckte sie jetzt die Hand aus um zu versuchen das Schwert anzuheben. Vielleicht konnte sie das Schwert ja auch austricksen? Aber nein, es bewegte sich noch immer kein Stück. "Schade, 'n Versuch wars ja Wert." gab sie sich geschlagen, bevor sich ein verschmitztes Grinsen in ihrem Gesicht breit machte. "Hmm. Wenn wir Rollen getauscht haben, heißt das dann ich darf jetzt dich rumkommandieren?"
Transformation TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Durch diesen Zauber nimmt der Magier in den Augen seines Umfelds eine fremde Gestalt an. Neben dem äußerlichen Erscheinungsbild wird auch die Stimme angepasst, um die Illusion möglichst echt aussehen zu lassen. Der Illusionsmagier muss ein sehr genaues Bild vor Augen haben, in wen er sich verwandeln möchte, damit die Täuschung auch echt wirkt. Natürlich erhält man nur durch die Illusion nicht die Fähigkeiten einer Person, dessen Aussehen man sich geliehen hat - es handelt sich um eine rein äußerliche Täuschung.
Beherrschung:
Willenskraft Level 7: Anstatt seiner Eigenen kann der Anwender auch die Gestalt einer anderen Person verändern.
"Worte" | Magie | Stimme | Theme | Battle
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
Anmeldedatum : 06.03.20 Anzahl der Beiträge : 1249 Alter : 32
Ja, wer wollte schon zu den Runenrittern? Shizuka jedenfalls nicht. Sie war heilfroh darüber, dass sie einen anderen Weg eingeschlagen hatte und sie bereute es sicher keinen Tag in ihrem Leben, sich Fairy Tail angeschlossen zu haben. Doch es gab auch andere Personen, mit anderen Sichtweisen und Motiven, wie sich bei Aska noch herausstellen sollte… "Das sind alte, magische Runen! Sie belegen dieses Schwert mit einem mächtigen Zauber!", entgegnete die Ritterin auf Cayras Frage nach ihrer Klinge. Was das für ein Zauber war? Nun, das würde sie gleich darauf erfahren, als sie versuchte das Schwert anzuheben. Das sollte ihr nicht gelingen. Nicht einmal einen Millimeter bekam sie es hoch oder verschoben. Kein Stück! Ein Anblick, an dem Shizuka sich vermutlich niemals sattsehen würde. Es war immer wieder unterhaltsam, mit was für einer Selbstverständlichkeit Leute nach der Waffe griffen und wie irritiert sie doch dreinschauten, wenn sie sich nicht rührte. Einen Moment noch kostete die Ritterin den Moment breit grinsend aus, ehe ihr Grinsen zu einem Lächeln schrumpfte. "Ach, so stark bin ich gar nicht.", winkte sie ab. Dann stupste sie gegen den Griff ihrer Waffe, welche sich durch den Stoß minimal drehte. "Die Runen binden Jörd an die Erde, doch sie erlauben es einer auserwählten Person dieser Kraft entgegenzuwirken. Ich kann es also, weil das Schwert es mir erlaubt." Nein, so kräftig war sie wirklich nicht. Aber Kraft war auch nicht die wahre „Stärke“ der Magierin. Sie war nicht zu vergleichen, war nicht aufzuwiegen mit ihrem Kampfgeschick. Was den Trainingskampf betraf, den Shizuka vorschlug, als Cayra nach ein paar coolen Manövern fragte, so musste sie das Mädchen leider vertrösten. "Nein, nicht jetzt. " Wirklich fertig waren sie nämlich noch lange nicht. "Wir haben noch was vor uns. Nachdem der Raum hier auf Vordermann gebracht ist, müssen wir noch einkaufen und die Vorräte auffüllen.", erklärte sie. "Raban würde es wirklich nicht gutheißen, wenn wir uns stattdessen auf dem Hof austoben." Und er würde es sicher erfahren, davon ging Shizuka fest aus. Ein wenig Zeit wandte Shizuka dann aber doch noch für die Unterhaltung auf. Sie sah es als… kurze Pause, bevor es mit der Arbeit weiterging. Sie nutzte diese, um Cayra zu zeigen was ihre Magie zum Beispiel so konnte. Mit ihrer Doppelganger Rüstung traf sie dann genau den Geschmack der Jüngeren. Ein kleiner Gag, der super ankam. Die anfängliche Faszination der Katzendame wich aufkeimender Neugierde. Sie schritt einmal um ihre Kollegin herum und nahm sie so richtig unter die Lupe. Ihr Fazit? Durchaus positiv. Sie erklärte, dass Shizuka ihr wirklich glich. Instinktiv fuhr sich die Ritterin durchs Haar, so wie sie selbst es ab und an tat, Cayra es aber sicher mit ihrer Art und Frisur nicht getan hätte. Keine Frage, nur weil sie so aussah wie sie, benahm sie sich natürlich nicht genauso. Ihre Körperhaltung, ihr Gesichtsausdruck, das war schon deutlich mehr Shizuka als ihre Kollegin. Der Vorführung der Otorame folgte eine weitere Vorführung Cayras. Sie hatte ja schon mit der Nachstellung ihres Weindiebstahls gezeigt, was ihre Magie konnte. Nun aber wollte sie einen drauf setzen und das sollte ihr definitiv gelingen! Nach einem kurzen Moment der Konzentration verschwamm die Figur des Mädchens, nur um sich kurz darauf wieder zu manifestieren und zwar… als Shizuka! Sie hatten, wie das Mädchen auch anmerkte, gewissermaßen die Rollen getauscht. Der Kiefer Shizukas, also der der echten, die optisch als Cayra verwandelt war, klappte schlagartig herunter, ehe sich ihre Lippen annähernd zu einem Kreis formten. "Oh…", staunte die Weißhaarige. "Wow! Das ist wirklich faszinierend!" Nun sah sie mit eigenen Augen, was Cayra grade erlebt hatte und was es hieß sich selbst gegenüberzustehen. Dabei war das noch nicht mal alles! Die Jüngere legte sogar noch einen oben drauf, indem sie gar die Stimme der Kellnerin perfekt imitierte! Gut, was hieß perfekt? Sie klang so wie Shizuka, wenngleich ihre Wortwahl und Stimmlage und so weiter nicht wirklich das war, was die Otorame nutzen würde. Ganz abgesehen von der Pose, die sie eingenommen hatte. Sogleich löste eine andere Emotion die des Staunens ab. "Oh du musst mir aber eines versprechen!", sprach sie aufgeregt und vielleicht weniger tadelnd wie ein Vormund, als fordernd wie eine Freundin. "Bring mich damit bitte nicht in Schwierigkeiten!" Sie ahnte warum Raban es mit ihr so schwer hatte. Mit den Fähigkeiten, die Cayra besaß, konnte sie wirklich eine Menge Unfug anstellen! Das wurde ihr langsam klar. Das Katzenmädchen hatte es derweil noch einmal mit ihrem Schwert versucht. Nun, da sie wie Shizuka aussah, hatte sie sich wohl erhofft für Shizuka gehalten zu werden. Doch die magische Waffe fiel auf diesen Trick nicht so leicht herein. Eine Szene, die die richtige Shizuka kurz zum Lachen brachte. Ein Lachen, welches sofort wieder abbrach, als Cayra eine Idee kam. "Vergiss es.", sprach sie mit geschlossenen Augen und voller Überzeugung und Ernst, welcher dann aber wieder wich, als das Lächeln auf ihre Lippen zurückkehrte. "Schnapp dir eine paar Taschen, wir gehen einkaufen.", kommandierte die RItterin. Dann griff sie wieder nach ihrer Waffe, um diese in die Ecke zu stellen, dort wo sie sie zuvor hergeholt hatte. Ihre magische Rüstung löste sie dabei auch wieder auf.
Aufmerksam lauschte Cayra den Worten ihrer Aufpasserin, als diese erklärte warum es ihr nicht gelungen würde Jörd auch nur einen Millimeter zu bewegen. Die blinkenden Schriftzeichen waren also Runen die das Schwert magisch am Boden hielten. Doch Shizuka konnte die Klinge ganz normal anheben weil... sie es ihr erlaubt hatte? "Ach, ich bin also nich gut genuch für Jörd?" kommentierte die Feline scherzhaft auf diese Erklärung, ging dann aber schnell in einen aufrichtigeren Ton über. "Und warum erlaubt‘s dir das Schwert?" Ehrlich gesagt hatte sie ein Bisschen Probleme sich vorzustellen, dass eine leblose Waffe solche Entscheidungen treffen konnte, es sei denn natürlich die Runen verliehen ihr irgend eine Art von Intelligenz? Immerhin war es mit Magie ja auch möglich Golems zu erschaffen, die soweit sie wusste zu einem bestimmten Grad autonom agieren konnten. Jedenfalls ging die Unterhaltung dann in die Frage über, ob sie nicht sofort den Trainingskampf machen konnten, wo die Lunos allerdings schnell enttäuscht wurde. Sie waren also noch nicht fertig, auch wenn der Schankraum wieder auf Vordermann war? Die Illusionistin hatte eigentlich echt wenig Lust Packesel für Vorräte spielen zu müssen, weswegen sie sich noch nicht geschlagen gab. Augenblicklich setzte die Teenagerin ihren besten Hunde- beziehungsweise Kätzchenblick auf, während sie der Älteren flehend in die Augen schaute. "Ach komm schon, biiiiiitte. Wir können ja auch woanders den Kampf machen, dann merkt Raban auch nix!"
Ob das die Otorame überzeugen würde? Wohl nicht, denn kurze Zeit später waren die Beiden Weißhaarigen dabei sich Gegenseitig ihre Magien vorzuführen. Shizuka nahm mithilfe einer ihrer Rüstungen die Gestalt von Cayra an, worauf diese es ihrem Gegenüber gleich tat, und die Gestalt der A-Rang-Magierin annahm. Eine etwas surreale Situation, vor allem wenn man das Geschehene von Außen beobachtet hätte. Stolz posierte die Feline während sie sich von ihrer Kollegin bewundern ließ, wurde dann aber hellhörig als jene eine Bitte aussprach. Ihr Mund verformte sich zu breiten, verschmitzten Grinsen. "Hmmm, ich kann nix garantieren... das wär ja viel zu witzich." Hatte die Lunos wirklich vor die Otorame durch irgendwelche Streiche in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen? Nein, sie mochte ihre Kollegin und hatte somit keinen Grund irgendetwas jenseits harmloser Streiche mit deren Antlitz anzustellen, allerdings war es viel zu spaßig sie mit der Idee zu ärgern. Vielleicht würde es ja auch ein überzeugendes Argument sein können um ihren Willen zu kriegen? Als nächstes testete die Teenagerin dann, ob ihre Illusion Jörd austricksen konnte, was leider nicht funktionierte, worauf sie einen weiteren neckenden Kommentar von sich gab. Auch das amüsierte Grinsen von Cayra verzog sich als Shizuka plötzlich überraschend entschieden antwortete, auch wenn es wohl nicht wirklich ernst war, so schnell sie wieder lächelte. Trotzdem wurde die Feline jetzt irgendwie eingeschnappt. "Spielverderberin..." Erst hatte ihre Aufpasserin den Trainingskampf hinten angestellt, dann hatte sie die verleitende Bitte gemacht sie nicht in Schwierigkeiten zu bringen, und jetzt hatte sie das Necken der Lunos einfach so abgeblockt. Da baute sich in dieser jetzt irgendwie ein starker Drang auf, irgendetwas anzustellen, und sie hatte auch schon eine Idee...
Mit neutraler Miene holte die Teenagerin ein Paar Beutel aus einem der Schränke, worauf sie wortlos auf den Ausgang des Schankraumes zuging. Doch gerade war sie an der Türschwelle angekommen, da entstand wieder ein schelmisches Grinsen in ihrem Gesicht, während sie plötzlich los sprintete und ihre Kollegin hinter sich zurück ließ, aus dem Schankraum, in die Richtung des Haupteinganges des Gildengebäudes, wobei sie natürlich auch durch die Haupthalle kam. Und als sie dort dann entlang eilte, noch immer in Gestalt der Otorame und ein Paar Beutel in den Händen tragend, begann sie lautstark vor sich her zu rufen, sodass es jeder in der Halle es hören würde. "Hey, ich bin Shizuka Otorame und Cayra ist viel cooler als ich! Und viel schlauer und stärker und geschickter, und ihre Dolche sind viel cooler als mein Jörd! Ihr solltet alle auf sie hören egal was sie sagt, weil sie die Allerbeste ist!" Und damit war die Feline auch schon am anderen Ende der Haupthalle angekommen, lief auf den Platz vor dem Gildenhaus, um wenige Meter entfernt vom Haupteingang stehen zu bleiben. Sie löste die Illusion auf die sie umgab und schaute erwartungsvoll Richtung Haupttor, mit einem unschuldigen, zuckersüßen Lächeln auf ihre Aufpasserin wartend.
Shizuka wertete die empörte Aussage des Katzenmädchens als das was sie war, ein Scherz. Die Frage danach, warum Jörd sich von der Schwertkämpferin aufheben ließ, klang dann jedoch ehrlicher. "Vielleicht... weil ich meine Kameraden nicht täusche.", sprach die Magierin mit einem gewissen Ernst in der Stimme, wenngleich ihre Mimik sich gleich in ein Schmunzeln wandelte. Natürlich war dies wiederum ein Spaß der Otorame. "Das ist nicht einfach ein Schwert, welches mit einem Zauber belegt wurde, weißt du? Es ist eine mythische Waffe, etwas anderes als einfach ein Gegenstand." Schwer zu sagen, wie viel Bewusstsein tatsächlich darin steckte und wie viel von dem magischen Effekt einfach programmierende Magie war. Für Shizuka fühlte es sich jedenfalls fast so an als lebe ihre Waffe. Was den Trainingskampf anging, den Cayra sich so sehr wünschte, ließ sie wirklich nicht so schnell locker. Das Mädchen merkte sogar an, dass sie diese Trainingseinheit ja irgendwo dahin verlegen konnten, wo Raban es nicht bemerken würde. Shizuka grinste, denn sie war sichtlich amüsiert über den Eifer, den die Jüngere dabei an den Tag legte. "Vielleicht, wenn wir vom Einkaufen zurück sind.", merkte sie an und hielt dabei offen, ob sie Cayra den Wunsch nicht doch erfüllte. "Wie heißt es doch gleich? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen." Der Entschluss stand fest und daran war nichts mehr zu rütteln. Die Zwei würden die Einkäufe erledigen, das hatte Vorrang. Auch wenn Cayra nach eigenen Aussagen nichts versprechen konnte, ging auch Shizuka nicht davon aus, dass sie sie mit ihren Fähigkeiten in Schwierigkeit bringen würde. Zum einen wusste sie ja nun auch davon und konnte sich im Zweifelsfall zur Wehr setzen, zum anderen schien sie einen recht guten Draht zu ihr zu bekommen und auch wenn das Kätzchen Flausen im Kopf hatte, schätzte sie sie reif oder ehrlich genug ein, diese junge und vergleichsweise noch dünne Beziehung nicht so jäh zu zerstören. Das bedeutete aber nicht, dass sie nicht doch noch einen weiteren Scherz zustandebrachte. So bewegte sie sich gelassen zum Ausgang des Schankraumes, um dann plötzlich loszusprinten. Shizuka ahnte bereits nichts Gutes, was primär auch daran lag, dass Cayra ihr Aussehen noch nicht wieder abgelegt hatte. "He-Hey!" Die Otorame streckte ihren Arm aus, doch war sie einige Meter von dem Mädchen entfernt. Sie hatte gar nicht die Möglichkeit nach ihr zu greifen und sie aufzuhalten. Sofort rannte die Magierin ihr hinterher, doch verhindern konnte sie das Vorhaben Cayras nicht. Die Jüngere rannte durch die Gildenhalle und verkündete, wie viel cooler, stärker und besser Cayra doch als "sie", also als Shizuka war. Scheinbar aus dem Mund der Schwertkämpferin selbst. Als die echte Shizuka die Gildenhalle betrat, hatte sie ihr Tempo schon wieder gedrosselt. Recht normal schnell, aber bestimmt schritt sie hinter ihr hinterher und der aufmerksame Beobachter, der Shizuka nun zum zweiten Mal durch den Raum gehen sah, ahnte vermutlich schon was da ungefähr vor sich ging. Ohne einen Ton zu sagen schloss die Weißhaarige zu ihrer Kollegin auf, die Miene neutral, jedoch wie versteinert. Kurz wartete Shizuka ab, dann bewegte sie ihre Faust flink zum Haupt der Katze. Sie schlug sie nicht, rieb allerdings ihre Knöchel strafend über den Kopf des Mädchens. "Wirklich sehr witzig!", kommentierte sie mit Anstrengung in der Stimme. Ein Spaß, den Cayra nun auch bezahlen sollte! Das bedeutete jedoch nicht, dass sie der Katze böse oder dass sie gar nachtragend war. Mit dieser "Kopfnuss" war das Mädchen in ihren Augen nämlich auch genug gestraft... jedenfalls fast. "Dafür darfst du gleich schön schleppen." Shizuka zog in Erwägung, ihr nun einen größeren Teil der Einkäufe zum Tragen aufzudrücken. "Zuerst zum Obsthändler.", merkte Shizuka an, woraufhin sie sich auch in Bewegung setzte. Ob Cayra ihr diese Aktion krummnehmen würde? Eigentlich war sie ja auch selbst Schuld.
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