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 Untergrund von Crocus

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Kuma

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BeitragThema: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyFr 14 Aug 2015 - 17:32

Ortsname: Untergrund von Crocus
Art: Höhle
Spezielles: ---
Beschreibung: Der Untergrund der Stadt, früher auch Ort der Hinrichtungen von Kriminellen, erstreckt sich unter der gesamten Stadt und konnte bis heute noch nicht vollständig kartographiert werden. Während manche Stellen innerhalb des Untergrunds so aussehen, als wäre es eine natürlich gewachsene Höhle, findet man in anderen Teilen Reste der ursprünglichen Stadt Crocus. An einer schwer erreichbaren Stelle in der Nähe von Domus Flau findet man sogar Überreste von Drachen, diese sind jedoch nicht für die Bevölkerung zugänglich und werden bewacht.
Gut verborgen beherbergt der Untergrund viele der illegalen Einwohner der Stadt und Teile des Schwarzmarkts, sowie eine große Untergrund-Bar, die regelmäßig an eine andere Stelle des Gebietes zieht. Tigress Lily, eine der Einwohnerinnen, die Einfluss auf einige Mitglieder des Untergrundes ausübt, soll sogar direkt mit Royal Crusade in Verbindung stehen.

Change Log: ---
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Eohl
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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptySo 10 Okt 2021 - 15:47

Cf: Verfallenes Kloster

„Mmh... Thana schätzt meine Fähigkeiten...“, wisperte Eohl, gefangen in tiefster Glückseligkeit. Es gab niemanden auf der Welt, dem sie mehr nützlich sein wollte, sodass die Klarstellung der Mahaf in keinster Weise ihre Freude hemmte, im Gegenteil, sie war umso zufriedener über das weitere Lob. „Ich werde dich nicht enttäuschen!“ Die Einschätzung der Schwarzhaarigen war mehr als wichtig für sie. Wenn Thana sagte, dass sie stark und fähig war, dann musste es stimmen. Ob Eohl wohl zu den besseren Waffen gehörte, die Royal Crusade besaß...?
„Verstanden! Thana hat also herausgefunden, dass er in Crocus ist!“, nickte Eohl mit einem zufriedenen Lächeln. Die Mahaf war zwar selbst noch nicht ganz überzeugt davon, aber auch hier galt: Wenn Thana es sagte, musste es stimmen! „Ich bin sicher, wir finden ihn dort“, nickte Eohl bekräftigend und ließ ihre Freundin endlich wieder los. Ihre Augen leuchteten gespannt. „Beeindruckend! Wir haben kaum angefangen und Thana hat jetzt schon alle Informationen! Es ist immer so eine Ehre, dir dienen zu dürfen...“

Damit war die Entscheidung getroffen. Selbstverständlich hatte die Yihwa nicht vor, ihrer besten Freundin und gleichzeitig einer großartigen Auserwählten zu widersprechen. Im Gegenteil, sie war Feuer und Flamme, den Worten der Dürremagierin bis ans Ende der Welt zu folgen. Entsprechend aufgeregt saß sie auch schon wenig später in ihrem Sitz im Zug, blickte durch das Fenster hinaus an die vorbeiziehende Welt, lehnte ihren Körper in diese und jene Richtung, bewegte sich und zappelte recht viel, während sie darauf wartete, dass es weiterging. Nur, wenn Thana sich herausnahm, sie in den Arm zu nehmen oder ein wenig zu kuscheln, beruhigte sich Eohl ein wenig, schloss die Augen und genoss die Nähe. Das war das einzige, was ihren Herzschlag auf eine zufriedene, ruhige Frequenz zu bringen vermochte.
Das Wohlgefühl und die Energie, die Eohl erfüllten, ließen aber ein gutes Stück nach, als sich der Zug ihrem Ziel näherte. Crocus Town war ein Ort, an dem sich viele Erinnerungen der Yihwa verbargen – Erinnerungen, auf die sie keinen Zugriff mehr haben sollte und durfte. Mit dem ersten Blick auf die Stadt spürte Eohl, wie das Rauschen und die Stimmen wieder zurückkehrten. Wenn sie jemanden zum Reden hatte, war sie davor eigentlich beschützt... aber jetzt gerade begann es wirklich zu dröhnen. „Ich glaube, ich kriege Kopfschmerzen...“, murmelte sie unzufrieden, während die beiden aus dem Zug ausstiegen, und legte sich eine Hand an den Kopf. An diesem Bahnhof war die Eohl der Vergangenheit häufig gewesen. Auch die Straßen davor waren ihr eins sehr bekannt gewesen. Überall, an jeder Ecke, eine unerwünschte Erinnerung, die sie nicht zu sehen vermochte, weil ihr Kopf mehr und mehr zu blockieren begann. Wie unangenehm... Der gequälte Blick der Yihwa glitt von Seite zu Seite, auf der Suche nach etwas, das ihr helfen konnte, als sich ihre Augen plötzlich aufhellten. „Ah... Thana, komm mit!“, meinte sie leise, ehe sie die Hand ihrer Partnerin ergriff und sie mit sich hinter eines der näher gelegenen Gebäude zog, wo sie ein Stück weit entlang der Stadtmauer ging. „Hier irgendwo müsste es sein... da!“, meinte sie und deutete auf eine alte, rostige Tür, die in die Mauer eingelassen war. Sie wurde von einem kleinen Vorhängeschluss verschlossen gehalten, aber das ließ sich schnell beheben. Eohl musste nur ihre volle Kraft nutzen, um die Spitze ihres robusten Dolches in die Öffnung des Schlosses zu rammen, und schaffte es dann, es soweit zu drehen, dass der Mechanismus brach und die Tür sich wehrlos öffnete. „Hier runter“, meinte sie und begann sogleich, die dunkle Treppe hinab zu gehen, die sich hinter der Tür verborgen hatte.

„Aah... schon besser.“
Erleichtert atmete Eohl auf. Ja, hier unten fühlte sie sich gleich besser. Hier war sie nicht allzu oft gewesen, und vor Allem nicht in jedem einzelnen Teil davon. Wo die Straßen über ihrem Kopf einst zu ihrem Alltag gehört hatten, waren die Höhlen, die sich unter der Stadt erstreckten, eher ein Ort, den sie mal gekannt hatte, als einer, an dem sie gelebt hatte.
„Das hier ist der Untergrund von Crocus... Die verlassene und vergessene Seite der Stadt“, erklärte sie zufrieden, während sie sich weiterhin die Stirn rieb. Ein wenig tat es noch weh. „Früher haben die Runenritter hier öfter kontrolliert, weil Kriminelle sich hier noch relativ frei bewegen und mit Diebesgut und sowas handeln konnten... aber dann haben die gelernt, wie man den Kontrollen ausweichen kann, also wurde das zurückgefahren. Jetzt kommen hier nur relativ selten Runenritter runter, aber dafür erwischen sie viel zuverlässiger Diebe, weil die nicht mehr damit rechnen. Ich denke, wenn jemand versucht, sich vor Royal Crusade zu verstecken, ist das hier vermutlich der beste Ort...“ Nachdenklich legte sie eine Hand ans Kinn. Sie wusste nicht, wie gut Keepo darin gewesen war, seine Verbrechen zu verbergen, aber sie ging durchaus davon aus, dass Polizei und Runenritter sein Gesicht zumindest kennen konnten. Wenn er sich schon nach Crocus wagte, dann war es vermutlich das Beste für ihn, sich zu...
Eohl zuckte zusammen, als ein stechender Schmerz wie ein Blitz durch ihren Kopf zog. „A-auu... M-Moment mal...“ Warum kam ihr das hier bekannt vor? Warum hatte sie gewusst, wo die Tür war? Warum hatte sie Ahnung vom Untergrund? Warum wusste sie etwas über die Runenritter? Soweit sie sich erinnern konnte, war sie doch noch nie hier gewesen! „W-woher weiß ich das überhaupt...?“

@Thana


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Thana
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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyMo 18 Okt 2021 - 19:44


Was glaubt er, wer er ist?

Thana & @Eohl


cf: Verfallenes Kloster
# 4 Jedes Mal wenn Thana wieder auf Eohl traf, und wenn es nur nach kurzer Zeit war, verblüffte diese Frau sie aufs neue. Wie sie ihre Prioritäten steckte, wie sie selektiv wahrnahm und dabei oft das eigentlich Wichtige ausblendete und dabei relativ Unerhebliches förmlich auf die Goldwaage legte. Einfach unglaublich. Und so eine Magierin stellte eine äußert starke und effektive Waffe Royal Crusades dar.

Die Zugfahrt nach Crocus war ruhig und weitestgehend ohne besondere Vorkomnisse. Thana machte es sich in der gemeinsamen Fahrgastkabine gemütlich, gemeinsam mit ihrer Gefährtin. Den einen Arm hatte sie um eben jene gelegt, der andere stützte ein Buch in welchem die Magierin las. „Götterkulte und Rituale“. Ein Thema, welches sie mehr fesselte als je zuvor. Als sie dann den Zug verließen und damit den Bahnhof Crocus Towns betraten, äußerte Eohl sich zu ihrem Wohlbefinden, welches sich qualitativ als lediglich mäßig titulieren ließ. Sie klagte über Kopfschmerzen. Überrascht hob T hana die Brauen. "Sollen wir nach Kräutern schauen? Vielleicht solltest du auch etwas trinken.", schlug sie vor, während sie beobachtete wie die Assassine sich hastig umschaute, als würde sie etwas bestimmtes suchen. Scheinbar wurde sie auch schnell fündig, denn sie griff nach Thanas Hand und bat sie gleichzeitig ihr zu folgen. "Wohin willst du?", fragte die Dürremagierin skeptisch. Doch Eohl murmelte irgendetwas vor sich hin. In der Tat suchte sie nach was, nur was war das? "Was suchst du denn?!" Die Magierin wurde von Sekunde zu Sekunde unruhiger. Es wurmte sie, dass sie nicht wusste was Eohl vorhatte. Diese aber fand bald darauf eine rostige Tür, zu der sie sich mit Gewalt Zungang verschaffte, indem sie das dazugehörige Schloss zerstörte. Hinter der Tür verbarg sich eine Treppe, die die Zwei dann hinabstiegen. Sogleich erklärte Eohl ihren Zustand als verbessert. Thana hingegen brachte dieser Verlauf der Dinge nur noch mehr Verwirrung. "Es geht dir besser? Nur weil wir diesen Gang gefunden haben? Wolltest du aus der Sonne?" Fragen über Fragen. Eine weitere war, ob sich die Spiegelmagierin an diesem Ort auskannte, aber diese Frage glaubte Thana sich selbst beantworten zu können. Nichtsdestotrotz erklärte Eohl, dass sie sich nun im Untergrund von Crocus befanden. Es war sehr gut möglich, dass ihr Ziel sich genau an diesem Ort herumtrieb. Da war der gelinderte Kopfschmerz ihrer Kollegin ja quasi nur noch ein positiver Nebeneffekt. Thanas Mimik hellte also sehr schnell auf. Sie war zufrieden mit der Arbeit ihrer Freundin, ob diese nun verrichtet war um einen klaren Kopf zu bekommen oder um den flüchtigen Magier zu finden. "Sehr gut.", sprach Thana wohlwollend, als Eohl ihre Erklärung zu Ende geführt hatte. Dabei legte sie ihre warme Hand auf die Schulter ihrer Kollegin. Diese fuhr dann plötzlich zusammen. Zuerst, für einen Bruchteil einer Sekunde, dachte Thana sie hätte ihr wehgetan, doch dem war nicht so. Es war offensichtlich der Kopfschmerz, der zurückkehrte um sie zu quälen. Eohl fragte sich, woher ihr Wissen über diesen Ort kam... Das fragte sie doch hoffentlich nicht ihre Begleitung. Woher sollte sie das schließlich wissen? Nur eine Vermutung blieb der Mahaf. "Vermutlich war dieser Ort Teil deines alten Lebens.", erklärte sie ruhig. Immerhin hatte Eohl doch dieses mysteriöse alte Leben, an das sie sich nicht erinnern konnte und oder wollte.
Nebenbei hob Thana ihre Hand. Wenige Meter vor ihr entstand eine kleine Flamme, die ihnen den Weg leuchten sollte. "Los, lass uns weiter. Vielleicht hilft das gegen deine Kopfschmerzen." Fraglich. Die Magierin glaubte selbst nicht dran, versuchte lediglich durch eine nett gemeinte Täuschung dafür zu sorgen,dass sie weiter gingen. Je eher sie Keepo hatten, desto eher konnten sie auch wieder nach Hause und spätestens dann ging es Eohl doch sicher wieder besser. "Weißt du wo sich die Leute hier unten rumtreiben?", fragte Thana, während sie die Treppe weiter hinabstieg. Der Ort war ruhig. Immer mal wieder hallte das Echo tropfenden Wassers durch einen verhältnismäßig kleinen Korridor. Zunächst spaltete sich der Weg den sie gelaufen waren in zwei Richtungen auf. Links und Rechts. Thana ließ den Zufall entscheiden und setzte ihren Weg rechts fort. Außer ein paar Ratten würde sie ja niemanden an diesem Ort vermuten. Wer tat sich das denn bitte freiwillig an? Doch Eohl schien es ja besser zu wissen und bisher sprach nichts dagegen ihr zu vertrauen. Die schwebende Flamme vor sich herschiebend, spazierten die Zwei also durch eine Art Kanalisationssystem.

Living Candle
TYP: Elementarmagie
ELEMENT: Feuer
KLASSE: I
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 15 (14) pro 5 Minuten
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender (+5m)
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Heated Melting
BESCHREIBUNG: Diese Technik erlaubt dem Feuermagier, Flammen bis zu 5 Meter entfernt von seinen Handflächen zu erzeugen, die ihm Wärme und Licht spenden. Diese sind allerdings so anfällig, dass sie bei zu schneller Bewegung des Anwenders erlöschen.
Mastery:


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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptySo 7 Nov 2021 - 19:55

Diese Quest ging für Eohl irgendwie nicht so richtig gut los. Irgendetwas an Crocus Town verpasste ihr einfach ein furchtbar unangenehmes Gefühl. Wirklich erklären konnte die Yihwa das weder sich, noch Thana. Auch, wieso sie gewusst hatte, dass es diesen Untergrund gab und wie sie dort hinkamen, war ihr nicht so recht bewusst. Eine seltsame Diskrepanz zwischen dem, was ihr Kopf über sie selbst wusste, und dem, was in ihrem Gedächtnis über den Rest der Welt noch verankert war.
„Altes... Leben?“, fragte Eohl mit schwacher Stimme, hob ihren verwirrten Blick, um Thana direkt in die Augen zu sehen. Wovon sprach sie. „Was für ein... altes Leben?“ Es dauerte ein paar Momente, ehe ihr dämmerte, was die Schwarzhaarige meinen könnte, schließlich hatte es wohl auch eine Eohl vor dem Erwachen gegeben. Die Eohl, der so viele Gildenmitglieder zuschrieben, eine Runenritterin gewesen zu sein. Trotz Thanas Wärme breitete sich bei diesem Gedanken eine Gänsehaut auf der Haut der Yihwa aus. „N-nein... Diese Eohl gibt es nicht...“, hauchte sie leise, mehr um sich selbst zu überzeugen als es Thana glaubhaft zu machen. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass Eohl Yihwa irgendwann mal jünger als siebenundzwanzig Jahre hatte sein müssen. Sie hatte existiert zu einer Zeit, an die sie sich nur noch begrenzt erinnerte. Das wusste Thana. Das wusste jeder. Irgendwo wusste es auch Eohl, wollte und durfte es nur nicht wahrhaben. Zu sehr unterschied sich ihre Vergangenheit von ihrer Gegenwart.

Während sich die beiden Frauen auf den weiteren Weg machten, löste sich Eohl von Thana, trat ein Stück weit eigenständig durch die Gänge hindurch, um sich ordentlich umzusehen. Sie erkannte Einlässe in den Wänden, wo man Fackeln aufhängen konnte, wenn man das wollte, Nischen und Wandmalereien, die vor langer Zeit mal edel ausgesehen hatten. Inzwischen war dieser vergessene Teil der Stadt sehr heruntergekommen und dreckig, roch ein wenig modrig dank der Luftfeuchtigkeit hier unten. Ohne die hohe Temperatur, die die Mahaf ausstrahlte, wäre es vermutlich auch recht kühl gewesen. Nicht der angenehmste Ort, an dem man sein konnte. „Ja... es geht besser, wenn wir laufen...“, bestätigte Eohl. Ihre Kopfschmerzen verzogen sich relativ schnell wieder. Das konnte aber auch einfach daran liegen, dass sie nicht mehr nachdachte. Sie versuchte nicht, sich an etwas zu erinnern, sondern beschäftigte sich mit dem Hier und Jetzt. Es gab also keinen Grund für die Stimmen in ihrem Kopf, ihr etwas zu verbieten. Erst, als Thana sie fragte, wo es lang ging, und Eohl sich irritiert die unterschiedlichen Richtungen ansah, in die sich der Weg gabelte, fing es wieder an.
„A-ah... entschuldige, ich weiß es nicht“, gab die Grünhaarige peinlich berührt zu, während ihr Kopf dröhnte. Sie hatte nicht so viele Erinnerungen an den Untergrund hier, dass sie ihn ordentlich navigieren könnte, und der Versuch wurde ziemlich schnell intensiv und schmerzhaft. Sie mussten sich hier wohl manuell umsehen. „E-entschuldige bitte...“ Es gab auch sicherlich mehr als einen Treffpunkt hier unten, schließlich zogen sich die Räumlichkeiten unter der gesamten Stadt entlang. Das war eine Menge Platz. Und auch, wenn sie geheimniskrämerisch sein konnten, waren Kriminelle nicht unbedingt dafür bekannt, zu den zahmeren Menschen dieser Welt zu gehören. Wenn man ordentlich lauschte, konnte man sicher jemanden hören, der sich nicht genug unter Kontrolle hatte...

@Thana


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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptySo 5 Dez 2021 - 13:48


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# 5 "Diese Eohl gibt es nicht mehr.", ergänzte Thana die Worte ihrer Freundin. Dabei ließ sie keine Zweifel aufkommen, dass dem tatsächlich so war. Sie machte aber dennoch deutlich, dass es ihrer Meinung nach keine gute Idee war die Vergangenheit zu verleugnen. Nein. Ihrer Auffassung nach sollte Eohl sie akzeptieren. Vielleicht half ihr das dabei sich von ihr zu lösen. Ein und für alle Male. Das war allerdings kein Thema, welches sofort besprochen werden sollte. Darüber mussten sie noch reden. Später. Zuhause.

Thana bemerkte, wie Eohl sich von ihr löste und ließ dies auch zu. Es schien so, als wolle sich die Assassine auf ihre Arbeit konzentrieren und das befürwortete die Mahaf. Während sie das Licht vor sich her trieb und sich nur grob umschaute, nahm Eohl nun alles etwas genauer unter die Lupe. Es war wirklich ein abgeranzter Ort. Aber was sollte man auch erwarten von einem Versteck unter der Straße, mitten in der Kanalisation? Hier schwamm sicher irgendwo die Scheiße der oberen Schicht herum. Abwasser, in welches sich nur die Kriminellen wagten, auf der Flucht vor ihren Verfolgern.
Während Thana sich dem Bauchgefühl nach durch die unterirdischen Gänge bewegte, löste ihre Frage nach navigatorischer Hilfe erneut Kopfschmerzen bei ihrer Gefährtin aus. Klar, das hätte die Magierin ja vorher wissen können. Sobald Eohl versuchte sich zu erinnern, tat es ihr weh. Also sorgte es auch für Schmerzen, wenn sie sich an die Wege dort unten zu erinnern versuchte. "Schon okay, mach dir keinen Kopf.", sprach die Mahaf mit ruhiger Stimme. "Wir finden diesen Dreckssack auch so."
So dauerte es im Zweifelsfall nur länger. "Hoffentlich verlaufen wir uns hier nur nicht." Die Magierin setzte ein gezwungenes Lächeln auf, welches sie ihrer Freundin zuwarf. Nein, verlaufen war gar kein schöner Gedanke.
Der modrige Gestank, der durch die Gänge zog war alles andere als angenehm. Missmutig blickte Thana auf eine Art Randstein, der sich hinter der nächsten Abbiegung durch die folgende Gasse zog. Zwischen diesen Randsteinen verlief ein Bach dunkler Flüssigkeit. Abwasser. Der Gestank wurde zunehmend intensiver. "Wäh!", stieß die Dürremagierin angeekelt von sich. Sie fühlte sich immer unwohler. Ein zartes Geschöpf wie sie, in einer lebensfeindlichen Umgebung wie dieser... "Kein Wunder, dass sie sich hier unten verkriechen. Wer würde ihnen schon hierher folgen...", außer zwei Magierinnen einer dunklen Gilde natürlich.
Plötzlich huschte etwas durch die Schatten, fernab von der Licht spendenden Flamme, die Thana mit sich führte. Etwas fiel ins Brackwasser. Erschrocken und hastig schob Thana das Feuer zur Seite, wodurch es fast erlosch und zunächst viel von dem Schein der Flamme verloren ging.

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptySo 12 Dez 2021 - 2:49

An der Kanalisation störte sich Eohl nicht allzu sehr. Zwischen Ratten und Abwasser passte sie perfekt mit rein. Thana war dafür aber vermutlich wirklich zu gut. Zu schade, dass keiner von Eohls Zaubern sie vor diesem schmutzigen Ort schützen konnte, aber solange sie auf dem richtigen Weg waren, würde die Mahaf schon damit klarkommen. Sie setzte sich schließlich genauso entschlossen für die Gilde ein wie die Spiegelmagierin. Es stimmte aber wohl, dass die meisten Leute nicht hier in dieses feuchte, unangenehm duftende Gebiet hinabsteigen würden, um ein paar Kleinkriminelle zu überraschen...
Eohls Entspannung ließ aber schlagartig nach, als sie bemerkte, wie etwas durch die dunklen Hallen huschte. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Was war das für ein Schatten gewesen? Ein Platschen im Wasser zog ihren Blick in die richtige Richtung, wo... eine ziemlich fette Ratte um ihr Leben plantschte. Verwirrt blinzelte sie. Das war wohl, was ins Wasser gefallen war, aber... das war nicht der Schatten, oder? Leicht nervös blickte sich Eohl im Gang um, konnte aber niemanden erkennen. „Meinst du, hier ist jemand?“, fragte sie leise an Thana gewandt und schämte sich im gleichen Moment dafür. Sie war doch die Spionin. Sie sollte wissen, ob andere Menschen in der Nähe waren oder nicht. Vielleicht sollte sie einen ihrer Spiegelzauber aktivieren, um sich hier etwas genauer umzusehen...


„Hey! Au! Hör auf damit!“


Ein lauter Schrei, der in den steinernen Gängen widerhallte, lenkte Eohl ab und lockte ihre Aufmerksamkeit in eine andere Richtung. Okay, jetzt stand fest, dass hier noch andere Leute außer ihnen waren. Anstatt sich weiter nach dem Schatten umzusehen eilte sie vorwärts, in Richtung der Stimme, ehe sie um eine Ecke bog und sich vor ihr zwei Personen offenbarten. Ein großer, kräftiger Mann mit stark gebräunter Haut hatte eine junge Frau – deutlich jünger als Eohl, vermutlich sogar als Thana – am Revers gepackt und hielt sie vor sich in die Luft. „Selber Schuld, wenn du hier Ärger machst!“, grollte er, ehe er sie schwungvoll und mit einem lauten Platschen ins Wasser warf. Grimmig drehte er sich um, warf nicht einmal einen Blick in Eohls Richtung, ehe er eine in die Gänge des Kanals eingebaute Tür packte und aufriss. „Lass dich hier nicht nochmal blicken. Wenn ich dich wiedersehe, bin ich nicht so gnädig.“
„Du kannst mich mal!“, fauchte das Mädchen zurück und versuchte, im dreckigen Wasser Halt zu bekommen. Ihr dicker Wollsweater sah aus, als würde er sich komplett vollsaugen, und auch ihr langes, blondes Haar wirkte nicht mehr so sauber wie zuvor. „Ihr werdet es noch bereuen, mich rausgeschmissen zu haben! Das siehst du schon noch!“ Grummelig stapfte sie aus dem Wasser heraus, klopfte mit einem angeekelten Ausdruck ihre Klamotten aus, ehe sich ihre scharfen Augen auf Eohl richteten. „Wer ist da?“, fauchte sie und ballte ihre Fäuste. „Legt euch nicht mit mir an! Ich bin echt nicht in der Stimmung!“


@Thana


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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptySo 19 Dez 2021 - 20:00


Was glaubt er, wer er ist?

Thana & @Eohl

# 6 Es dauerte einen Moment, bis Thanas beschworene Flamme wieder genug Kraft erlangte um das Gewölbe auszuleuchten. Die Augen der Magierin lagen während dieser Zeit gebannt auf dem von leichten Wellen durchzogenen Abwasser. Da bewegte sich doch was... Zwei kleine, schwarze Knöpfe reflektierten den Schein der Zauberflamme... Moment, das waren Augen. DAS WAR EINE RATTE! Die Frage ihrer Freundin registrierte sie schon gar nicht mehr.

Angewidert wollte Thana aufschreien, als sie bemerkte, wie dieses Untergrundwesen geradewegs auf sie zu schwamm, doch ihre Stimme versagte. Ein Teil ihres Körpers zog sich automatisch zurück, sodass Living Candle diesmal vollends erlosch. Ein Umstand, der die Panik der Magierin nur noch antrieb. Nun konnte sie nicht einmal sehen wo diese nasse Pestbeule sich herumtrieb. Aus dem Affekt erzeugte Thana erneut Feuer, diesmal direkt in ihrer Hand. Sie warf einen Feuerball vor ihre Füße und für einen kurzen Moment war die Räumlichkeit wieder erhellt gewesen. Das Vieh quiekte, auch wenn die Mahaf sich sicher war, es nicht getroffen zu haben. Dennoch reichte das Feuer aus die Ratte zu vertreiben. Was für eine Aufregung! Thanas Herz hämmerte von innen gegen ihre Brust. Nicht auszudenken was geschehen wäre, hätte dieses Ding es bis zu ihr geschafft!

Während die Dürremagierin sich beruhigte und erneut eine Flamme beschwor, die den Raum zumindest gemäßigt erleuchten sollte, suchte ihr Blick ihre Begleitung. "Hast du das gesehen? Die hätte mich beinahe..." Ja, was hätte die Ratte? Sie... berührt? Alleine der Gedanke löste Würgereiz bei ihr aus. Aber Eohl schien sich dafür gar nicht zu interessieren. Sie hatte ihre Augen ganz woanders... und ihre Ohren auch. Apropos Ohren! Da waren doch Laute. Waren das Stimmen? "Was geschieht dort?", fragte Thana nun viel leiser als zuvor. Es klang nach einer weiblichen Person und sie rief in ihre Richtung. Hatte sie Eohl bemerkt? Und wenn schon. Nach einer Frau suchten sie ja gar nicht. Allerdings konnte sie ihnen vielleicht helfen ihre Zielperson ausfindig zu machen.
Eleganten Schrittes schloss die Dürremagierin zu ihrer Freundin auf. Mit der offenen Handfläche ihrer Rechten schob sie dabei sachte die beschworene Flamme vor sich her. Als Thana dabei um die nächste Ecke in einen Gang hinein gebogen war, offenbarte sich ihr woher die weibliche Stimme stammte. Es erklärte sich ihr auch, warum die Dame so grantig klang. "Die sieht ja furchtbar aus.", kommentierte Thana abfällig. Das blonde Mädchen war vollkommen durchnässt und wenn man sich mal kurz umschaute, wurde schnell klar, dass es weder Regen-, noch Duschwasser war, womit sich die Klamotten der Fremden da vollgesaugt hatten.
"Wer bist du und was machst du hier?", fragte die dunkle Magierin mit einer Überzeugung die fast darauf hindeutete, dass ihre und die Anwesenheit ihrer Freundin gar nichts ungewöhnliches war.



Zauber:


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Eohl
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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyMo 24 Jan 2022 - 19:48

Davon ausgehend, dass eine einfache Ratte für eine mächtige Magierin wie Thana keine große Gefahr darstellte, hatte Eohl ihre Aufmerksamkeit auf die Auseinandersetzung vor ihren Augen und vor Allem auf die durchnässte Frau gelegt, die gerade aus einer Kaverne des Untergrunds geworfen worden war. Die Kavernen waren die Orte, an denen sich große Gruppen trafen, typischerweise ausgestattet, damit man dort wie in einer Bar trinken konnte und Gelegenheiten hatte, an abseits stehenden Tischen unlautere Geschäfte miteinander abzuschließen. Wenn man zu den Kriminellen gehörte, fand man hier eigentlich ohne große Schwierigkeiten Unterschlupf – es sei denn, man wagte es, sich gegen seine eigene Art zu stellen. Die Diebe und Mörder hier schätzten es nicht, selbst ermordet oder bestohlen zu werden. Die Sicherheit dieses Ortes baute auf auf einem verdrehten Verständnis von Vertrauen, einer Art Ehrenkodex der Diebe, dass sie sich gegenseitig in Ruhe ließen und dafür in Ruhe gelassen wurden. „Ehehe... sie war bestimmt böse zu jemandem“, lachte Eohl amüsiert, als Thana die Fremde gefragt hatte, wer sie war und was sie hier tat. „Sie ist rausgeflogen! Ich wette, sie hat einen ihrer Kumpels beklaut!“

„Halt's Maul! Mach dich nicht über mich lustig! Wer seid ihr überhaupt?“, bellte die aggressive junge Dame. Sie hatte offensichtlich keine Angst vor den beiden Magierinnen. Man konnte wohl mit ziemlicher Leichtigkeit sehen, dass weder Eohl noch Thana wie Gutmenschen aussahen, sie passten gut in die Welt der Kriminalität, besonders wenn die Yihwa so bedrohlich vor sich hin kicherte. „Was machen wir? Soll ich mir Decknamen ausdenken?“, wisperte sie Thana zu, aber die schien sich noch daran zu erinnern, was für Namen sie letztes Mal ausgesucht hatte, also war das wohl vom Tisch. Mit einem verständnisvollen Nicken wandte sich Eohl an die Fremde. „Hii, ich bin Eohl! Das ist Thana! Freut mich, dich kennen zu lernen!“, meinte sie fröhlich und grinste. „Wir suchen nach jemandem, und ich denke, deine Freunde da drin decken ihn vielleicht. Das wäre nicht gut für sie, weißt du. Mit Royal Crusade legt man sich nicht an.“ Eohls Zeigefinger tippte auf das Symbol der Gilde, das sie so stolz auf der Brust trug. Ehre unter Dieben konnte eine schwierige Sache sein, wenn man eine bestimmte Person suchte. Die verkauften sich meistens nicht einfach so, weil sie wussten, dass sie auf das gegenseitige Vertrauen angewiesen waren. Wenn sie dazu noch jemanden gefunden hatten, der Informationen über eine große Macht wie Royal Crusade besaß, hatten die sicher auch einen gewissen Wert. Unter den vereinten Verbrechern würde es nicht ganz einfach sein, einen zu finden, der gerne redete... aber hier hatten sie offensichtlich eine Regelbrecherin, die gerade nicht die beste Beziehung zum Rest hatte.
„Royal, hm?“, meinte die Blondine skeptisch, während sie ihren Pullover abstreifte und auswrang. Mit einem gewissen Ekel betrachtete sie das dreckige Wasser, das in Mengen herauslief. Sollte sie den wirklich wieder anziehen...? „Royal Crusade sieht man nicht oft hier unten. Muss ja wichtig sein, wenn ihr euch hierher nach Crocus traut. Ihr könnt mich Lily nennen.“ Es war schwer zu sagen, ob sie kooperativ war, weil sie Respekt vor der Gilde hatte, oder ob sie die beiden einfach nicht mehr als Feinde ansah. Es war wohl eindeutig, dass Thana und Eohl nicht auf der Seite der Leute waren, mit denen sie sich gerade angelegt hatte, und der Feind ihres Feindes war vermutlich der einzige Freund, den sie aktuell hatte. „Ich hab vom letzten Raubzug ein bisschen mehr eingesteckt. Das machen alle mal, aber wenn du dich erwischen lässt, tun sie so, als wären sie unschuldig. Jetzt haben sie mir meinen Anteil komplett weggenommen“, beschwerte sich die Blondine und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn ihr sie aufmischen wollt, grüßt sie von mir. Verdient haben sie es!“ „Moment, Moment“, stoppte Eohl die Jüngere mit einem breiten Grinsen. „Wenn du bisher hier unterwegs war, hast du doch bestimmt gesehen, wer hier Unterschlupf gesucht hast. Was hältst du davon, wenn wir uns gegenseitig helfen...?“

@Thana


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Thana mag diesen Beitrag

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyDi 25 Jan 2022 - 20:35







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Überließ Eohl, die Assassine und gefühlt auch so etwas wie Leibwache Thanas ihre nicht offiziell Schutzbefohlene einfach so mit dem Kampf gegen eine ekelerregende, klitschnasse Ratte alleine? Kaum zu fassen, dass sie sich das Ding ganz alleine vom Hals halten musste, aber das hatte grade noch geklappt. Als Thana aufschloss, erspähte sie eine weitere Person, die bereits eindringlich von der Spiegelmagierin beobachtet wurde. Außerdem wurde der Bereich von Fackeln ausgeleuchtet, sodass sie ihren Flammenzauber erlöschen lassen konnte. Auf die Frage der Dürremagierin hin, wer diese Fremde war, antwortete zuerst ihre Freundin und das mit einer gehässig ausgedrückten Vermutung. Eohl meinte, dass diese Blondine sicher raus geflogen sei, weil sie ihre Kameraden bestohlen hatte. Fragend wanderte der Blick Thanas erst zu ihr und dann wieder zur Fremden. Diese war sichtlich angefressen von dem, was da gesagt wurde. Sichtlich und auch hörbar. Sie gab nämlich gleich Kontra, ehe sie umgekehrt fragte, mit wem sie es denn überhaupt zu tun hatte. Als Eohl dann fragte, ob sie sich Spitznamen ausdenken solle, kniffen sich die Augen ihrer Freundin zusammen und ihre Stirn legte sich in Falten. Es wirkte fast so, als bekäme sie spontane Kopfschmerzen. Mehr oder weniger dankend winkte sie aber. Lieber nicht. Solle sie ruhig ihre richtigen Namen erfahren. Sie waren schließlich im Untergrund, unter Kriminellen, da war das doch halb so wild, oder? Ohne große Umschweife stellte die Assassine sie dann auch beide vor. Mehr noch. Sie erklärte sogar weswegen sie überhaupt da waren und obendrein, dass sie der dunklen Gilde Royal Crusade angehörten. Da war er wieder, dieser spontane Kopfschmerz. Aber gut, gut. Es war der Untergrund. Thana versuchte sich zu beruhigen. Sie musste definitiv mal mit ihr darüber sprechen, dass sie so offen mit ihrer Gilde umging. Das konnte sie gut und gerne auch mal in Schwierigkeiten bringen. Gespannt wartete die Magierin ab, was diese Dame dazu zu sagen hatte. Wie reagierte sie auf ihre Gilde? War sie hilfsbereit? Oder mussten sie etwas Überzeugungsarbeit liefern? Scheinbar überbrückten Eohls Informationen den Abgrund, der sich zuvor noch aufgetan hatte. Diese Dame, die sich ihnen als Lily vorstellte, war plötzlich etwas redseliger als zuvor. “Gut, wer treibt sich hier unten auch freiwillig rum?“, schob Thana ein. Natürlich meinte sie damit dieses Drecksloch unter der Stadt und nicht Crocus selbst. Jedenfalls erzählte Lily, dass sie sich bei dem letzten gemeinsamen Beutezug mit ein paar Leuten einen größeren Anteil gegönnt hatte, als ihr eigentlich zustand. Weiter erzählte sie, dass dies eigentlich üblich sei, man sich nur nicht erwischen lassen sollte. Etwas, was ihr diesmal nicht gelungen zu sein schien. Kein Wunder also, dass sie den Magierinnen nicht im Wege stehen würde, wenn sie für etwas Action sorgten. Eohls Neugierde war geweckt, aber nicht nur ihre. Thana schob sich an ihrer Gefährtin vorbei. Sie griff, keine hastigen Bewegungen machend, nach dem klitschnassen Pullover der Blondine. “Was hältst du davon...“, leitete sie ein, während sie das nasse Kleidungsstück an sich nahm. “... den dir abgesprochenen Anteil zurück zu verdienen?“ Thana umklammerte den Pulli der Frau mit beiden Armen, fast so wie ein Kind ein Plüschtier hielt. Sie nutzte ihre Magie um ihn trocknen zu lassen. Der Schmutz ging dadurch zwar nicht raus, aber das Meiste davon mochte wahrscheinlich durch simples Ausklopfen aus den Fasern weichen. “Wir suchen jemanden aus unserer Gilde. Jemanden, der uns den Rücken gekehrt hat, um selbst groß durchzustarten. Ein Arroganter Hund, der sich für den größten hält. Er hört auf den Namen Keepo. Klingelt es da bei dir?“ Sie hielt der Dame den Pullover wieder hin, trocken. “Finden wir ihn dank deiner Hilfe, legen wir eine groß angelegte Kneipenschlägerei mit den Heinis hinter dieser Tür oben drauf.“ Vielleicht war Eohls Riecher ganz praktisch. Vielleicht hatten sie in dieser Lily tatsächlich eine junge Frau von Nutzen gefunden.

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyMi 26 Jan 2022 - 22:58

Diese drei Frauen passten wohl ganz gut zusammen. Skrupellos, schadenfroh und süß, wie sie waren, konnten Eohl, Thana und Lily schnell einen gemeinsamen Nenner finden. Sie waren sich also alle einig, dass die Leute hinter dieser Tür ihr blaues Wunder erleben würden, auch wenn es nicht so klang, als würde die Blondine ihren Teil dazu beitragen. Das war in Ordnung, solange sie den Magierinnen im Austausch gab, was sie wollten: Informationen über Keepo. „Keepo, hm?“, meinte die Diebin nachdenklich und nahm den Pullover wieder entgegen. Er mochte nicht sauber sein, aber er war wieder trocken, was schon einmal besser war als halbnackt in der kühlen, feuchten und dreckigen Kanalisation herumzustehen. Davon abgesehen fühlte er sich jetzt angenehm warm an, was ihr ein sanftes Lächeln auf die Lippen zauberte, während sie ihn überstreifte. Als sie weitersprach, wurde Lily aber wieder ernst. „Name sagt mir nichts, aber das ist normal. Die wenigsten Verfolgten sind so dumm, ihren echten Namen rauszuhauen.“ Eohl blinzelte, legte leicht den Kopf schief. Warum wurde sie denn jetzt so kritisch angeschaut? Hatte sie etwas falsch gemacht? „Aber ihr habt Glück. Royal ist so ziemlich die größte Schattenseite von Fiore... Niemand will den Namen laut sagen, aber wenn er auftaucht, kann man ihn nicht still halten. Wenn einer hier weiß, wo ihr her seid, weiß es jeder, der seine Ohren ordentlich offen hält.“ Wieder ein böser Blick. Ahnungslos spielte Eohl mit der orangen Strähne zwischen ihren Augen. Ging es darum, was sie gesagt hatte? Hätte sie nicht so viel erzählen sollen? Nein, das konnte es nicht sein...

„Bis letzte Woche hatten wir lange nichts von Royal gehört, aber die letzten Tage waren gleich zwei Leute hier, die irgendwie damit in Verbindung stehen“, erklärte Lily, während sie sich selbst umarmte, um mehr von der angenehmen Wärme ihres Oberteils zu spüren. In Reaktion darauf trat Eohl wieder einen Schritt näher an Thana heran. Es gefiel ihr nicht wirklich, ihre Wärme teilen zu müssen... „Wir haben ein paar Informanten hier unter. Einer davon hatte mit dem ersten Crusader gesprochen. Irgendein Deal... Vielleicht hat er ihm Schutz angeboten?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ist der Typ mit dem hohen Kragen und der Sonnenbrille. Glaubt mir, ihr erkennt ihn, wenn ihr ihn seht. Dunkel, wie es hier unten ist, trägt niemand außer ihm eine Sonnenbrille.“ Ein Informant hatte sicherlich Interesse an all den Details, die Keepo über die Gilde wusste. Das wäre ein großes Problem... Unabhängig davon, ob es tatsächlich Keepo oder ein anderes Gildenmitglied war, musste dieser Mann vermutlich sterben. Das betroffene Mitglied war in dem Fall auch ein Verräter, den sie wohl aus dem Weg räumen sollten... Hm, das wurde komplizierter als erwartet.
„Der andere hat mit ein paar kleinen Fischen gesprochen und versucht, sich hier seine eigene kleine Bande aufzubauen. Er denkt, weil er mal zu den großen Kids gehört hat, kann er hier den Boss spielen... Naja. Ein paar von den Versagern spielen mit. Sind eh alles Trinker, die hängen fast immer hier ab. Ihr findet bestimmt ein paar da drin.“ Hieß es nicht, dass Beepo abgehauen war, weil er mehr aus sich machen wollte? Weil er kein Untergebener von Royal Crusade, sondern sein eigener Boss sein wollte? Das würde wohl zu ihm passen... Schwer zu sagen, welcher von den beiden jetzt die Person war, die Eohl und Thana suchten, aber zumindest hatten sie jetzt ein paar Ansatzpunkte.

„Wenn ihr sie fertig gemacht hab, picke ich für euch gern die Leute raus, die Bescheid wissen sollten... aber Vorsicht. Das sind alles feige Ratten da drin. Wenn ihr sie abhauen lasst, werden sie nicht leicht zu finden sein...“

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyDo 27 Jan 2022 - 8:33







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Thanas Mundwinkel zuckten zufrieden nach oben, als sie erkannte wie positiv diese Lily darauf reagierte, dass sie ihr den Pullover getrocknet hatte. Es war nur eine kleine Geste, doch unterstützte sie ein zunehmend angenehmeres Gesprächsklima. Geduldig wartete sie darauf, was die Fremde zu sagen hatte. Zu ihrer Enttäuschung kannte Lily den gesuchten Magier, beziehungsweise seinen Namen nicht, aber was sie zu diesem Thema sagte klang durchaus sinnvoll. Er wird kaum durch die Gegend gelaufen sein mit den Worten „Hey, ich bin Keepo und werde von Royal Crusade gesucht“. Er wusste, dass er sich mit seiner Entscheidung in Schwierigkeiten brachte und auch wenn das alleine schon sehr dumm war, so war er doch nicht dumm genug derart offensichtliche Spuren zu hinterlassen. Der gegen Eohl ausgeteilten Spitze ließ Thana ihren Blick folgen. Ja, ihre Freundin war nicht die Unauffälligste, das stimmte. Aber strafen wollte sie sie dafür nicht. Nicht sofort. Sprechen mussten sie aber definitiv noch darüber. Eohl jedenfalls spielte derweil mit ihrem Haar herum, als könne sie kein Wässerchen trüben. Wusste sie überhaupt, was Lily da meinte? Kurz überlegte Thana, ob sie die Dame darum bitten sollte den Namen ihrer Gilde doch erst einmal still zu halten, aber eigentlich… eigentlich war es ihr egal. Wenn es nach ihr ging würde sie auch ein Exempel statuieren und dabei so richtig dick auftragen. Sollte doch jeder hier unten wissen, mit wem sie es sich verscherzt hatten.
Als Lily plötzlich offenbarte, dass da gleich zwei Personen auftauchten, die sich in Verbindung mit der dunklen Gilde brachten, staunte die Dürremagierin nicht schlecht. Kurz entgleisten ihr die Gesichtszüge. Sie fragte sich, ob sie ihren Sinnen trauen konnte oder ob sie sich vielleicht verhört hatte. “Zwei?“, erkundigte sich Thana nochmal. Abgelenkt von dieser Nachricht fiel ihr gar nicht auf, wie ihre Freundin ein Stück näher rückte. Wahrscheinlich hätte sie eh nicht verstanden, warum sie das in diesem Moment tat. Den ersten Kerl beschrieb Lily als einen Typen mit hohem Kragen und Sonnenbrille. “Scheint sich ja für richtig cool zu halten…“, lästerte Thana über diesen Typen. Konnte sich um Keepo handeln. Vielleicht versuchte er sich ja so besonders „unauffällig“ zu tarnen. Dass er Schutz suchte war jedenfalls ein Hinweis darauf, dass es sich bei diesem Mann um Keepo handelte. Thana dachte nach, doch Lily war ja noch gar nicht fertig mit ihren Informationen. Da gab es ja noch den zweiten Typen. Was sie weiter sagte, verwirrte die Magierin deutlich. Die Untergrunddame sprach von einem kleinen Fisch, der auf großen Macker machte und sich Unterstützung suchte. Das… klang noch viel mehr nach Keepo. Aber wer von beiden war er nun? Fragend blickte sie zu Eohl. Eigentlich war es ja auch egal. Nach dem, was sie da grade gehört hatten, mussten sie ohnehin beide Kerle schnappen. “Wir haben grade ein weiteres Ziel gefunden. Unverhofft kommt oft. Wir krallen sie uns Beide.“, erklärte Thana ihrer Begleitung. Lily hingegen bot an die Personen, die sie ans Ziel bringen konnten, zu identifizieren, sobald sie in dem Raum aufgeräumt hatten. Bedächtig nickte die Magierin ihr zu. Es gefiel ihr nicht, einer Fremden so einfach zu vertrauen. Allerdings hatten sie ja eine Abmachung, oder? “Wir sorgen da drinnen für klarschiff, du zeigst auf ein paar Leute und bekommst dafür so viel von deiner Beute wieder, wie du tragen kannst.“ Thana hielt der Gaunerin die Hand hin und wartete darauf, dass sie einschlug.
Dann konnte es eigentlich auch losgehen. Es lag wohl auf der Hand, dass Lily erstmal draußen warten würde. Das nahm die Dürremagierin ihr auch nicht übel. Sie konnte ja nicht wissen, wie gut es für die beiden Damen da drinnen laufen würde. Scheiterten sie, konnte Lily einfach draußen bleiben und weglaufen. Thana machte ihr da keine Vorwürfe. “Also gut, meine Liebe. Sorgst du für einen beeindruckenden Auftritt?“ Sie blickte zu Eohl, dann zur Tür. Dabei stellte sie sich vor, wie ihre Freundin die Tür aus den Angeln riss und sie quer durch den Raum flog, in den sie hineinwollten. Oder sie zersäbelte die Tür mit ihrer Klinge… Irgendwas Cooles halt. Irgendetwas, was Eindruck schaffte. Sie wollte, dass die Leute darin direkt wussten, mit wem sie es zu tun hatten!

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyDo 27 Jan 2022 - 19:57

Als Lily ihre Hand hob, um Thanas Angebot zu nehmen, schnellte auch schon Eohls Rechte vor und schnappte sie sich aus der Luft, bevor sie die Gelegenheit hatte, die jüngere Magierin zu erreichen. „Klingt doch gut! Dann kriegen wir alle, was wir wollten“, meinte sie mit einem strahlenden Lächeln, während sie die Hand der verdatterten Diebin schüttelte. Indes legten sich die Finger ihrer Linken sanft um die von Thana und senkten langsam wieder deren Arm. Die Blondine gierte doch nur danach, die Wärme der Mahaf zu spüren, dabei war die schon reserviert! Sie war nur eine Fremde. Sie sollte sich nicht der Illusion hergeben, ein Anrecht darauf zu haben, von Thana berührt zu werden. Auch nachdem Eohl die Hand von Lily wieder losließ, behielt sie die ihrer Freundin weiterhin in ihrem zarten Griff, während ihr Daumen sanft über Thanas weiche, liebliche, perfekte Haut streichelte. Nein, die wollte sie nicht teilen.

„Ehehe... verlass dich auf mich, Thana“, meinte Eohl mit einem breiten Grinsen. Sie sollte also beeindrucken, im Namen der Mahaf, sollte den Schrecken, die Ehrfurcht vor Royal Crusade verbreiten, noch ehe die beiden wirklich mit ihrem Streifzug begonnen hatten. Wenn es darum ging, Furcht in die Herzen von Menschen zu zwängen, war eine mächtige Person mit überwältigender Aura wie Thana sicher besser geeignet, doch wenn Eohl in ihrem Schatten es auch nur zu einer Nummer zwei schaffte, war es doch ihre Pflicht, ihrer Herrin gerecht zu werden. Eine Pflicht, der zu entsagen ihr nie in den Sinn kommen würde. „Sie werden den heutigen Tag nicht vergessen... Die Lebenden unter ihnen, meine ich.“
Leise vor sich hin kichernd zog die Yihwa ihre Hand wieder zu sich und bewegte sich auf die Tür zu, dachte darüber nach, wie sie wohl am Besten Eindruck schinden konnte. Ihre Hand legte sich an den Griff, drückte ihn herunter, um den Weg in die Kaverne zu eröffnen und mit entspannten Schritten hinein zu gehen. Während ein paar Raubeine ihr schiefe Blicke zuwarfen, ging sie tiefer hinein, blickte sich ein wenig um, prägte sich die Umgebung sein, bis sie inmitten des Raumes stand. Der Großteil der Verbrecher hier schenkte ihr nur wenig Aufmerksamkeit – schlussendlich war sie nur eine weitere verlorene Seele, die hier einen Platz suchte. Einige waren allerdings aufmerksamer. Die Yihwa konnte nicht wirklich einschätzen, bei wem es allgemeine Paranoia war, bei wem es daran lag, dass sie eine Frau war, und wer das Zeichen von Royal Crusade auf ihrer Brust bemerkt hatte.
So oder so würde sie sichergehen, dass kein einziger der Menschen hier sie ignorierte.

„Hallo zusammen! Schön euch zu sehen“, grüßte die Yihwa laut und riss eine Hand nach oben, um den Leuten zu winken. Jetzt horchten doch ein paar mehr auf. Es war ungewöhnlich, sich selbst hier in den Tiefen des Untergrundes, wo es vor gefährlichen Gestalten nur so wimmelte, so in den Mittelpunkt zu rücken. „Ich hoffe, ihr hattet alle Spaß hier“, lachte sie, während ihre Handfläche in Richtung der Decke zu zeigen begann. „Das Schicksal dieses Ortes ist besiegelt. Eure neue Herrscherin ist hier. Und ich bin hier, um ihren Weg zu ebnen!“ Verteilt im Raum, unter der Decke, sammelte sich Glasstaub zusammen, um sechs große, quadratische Spiegel zu beschwören – vier, die über den Tischen nahe der Ecken des Raumes hingen, und zwei etwas näher bei Eohl, die über den Köpfen von jenen schwebten, die ihr ein Stück näher waren. Sie schwebten allerdings nicht lange. Kaum hatten sich die letzten Körner zusammengefügt und die Spiegel waren vollständig, stürzten sie auch schon hinab, zerschellten mit einem lauten Klirren auf den Köpfen und Körpern der Verbrecher, die direkt unter ihnen saßen. Scherben verteilten sich überall, verwandelten den Raum in ein Kaleidoskop aus verwirrten Blicken und wütenden Grimassen, während Leute sich Schnitte zogen und Eohl von ihrer zentralen Position aus wie eine Wahnsinnige lachte. „Ahahahaaa!“, erfreute sie sich an dem Moment, während sie ihr geliebtes Schwer Níu aus seiner Scheide zog. „Die Göttin wandelt unter uns! Die Zeit eurer Freiheit hat ihr Ende gefunden!“

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Zuletzt von Eohl am Mo 31 Jan 2022 - 22:00 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyFr 28 Jan 2022 - 9:33







mit @Eohl

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Thana staunte nicht schlecht, als sich plötzlich eine Hand in ihr Sichtfeld schob. Eine Hand, die nicht Lily gehörte, denn die hatte sie ja bereits im Blick. Es war Eohl, die pfeilschnell reagierte und die statt ihr nach der Hand der Fremden griff, um diese zu schütteln. Nicht nur das. Die andere Hand der Assassine legte sich auf Thanas, um diese sanft wieder herunter zu drücken. Die Dürremagierin war sich nicht sicher, was genau das sollte. Wollte sie sie vor Lily beschützen? Misstraute sie ihr auch und nahm deswegen das Händeschütteln heldenhaft auf sich? Sie ahnte nicht, dass die Eifersucht ihrer Freundin so weit reichte, dass sie anderen nicht einmal einen Händedruck schenken durfte. Die Verwirrung der Magierin war auch mehr als deutlich zu sehen. Der Ausdruck Thanas und Lilys spiegelte sich förmlich, als sie einander verdutzt anblickten. Erst als sie die Streicheleinheit Eohls spürte, schaute sie wieder zu ihr herüber. Sie versuchte das einfach wortlos vorübergehen zu lassen, wusste sie doch eh nicht, was sie dazu sagen sollte. Die Anweisung für einen spektakulären Auftritt zu sorgen, nahm Eohl jedenfalls an. Der Witz bezüglich der Erinnerung und den Lebenden ließ Thanas Mundwinkel wieder nach oben zucken. Voller Spannung erwartete sie, was nun geschah. Sie malte sich aus, wie die Tür durch die Gegend flog oder in tausend Teile zersprang. Die in ihr aufkeimende Euphorie wurde etwas gebremst, als sie bemerkte wie Eohl einfach die Tür öffnete und eintrat wie jeder Normalo es auch tun würde. Thana warf noch einen letzten, zweifelnden Blick zu Lily, ehe sie ihrer Freundin mit etwas Abstand folgte und ebenfalls die Kaverne betrat. Dabei begann sie bereits ihre Hand zu erhitzen. Als sie den Raum betrat zog sie die Tür wieder hinter sich zu. Dabei ließ sie den Türknauf schmelzen und der Riegel, der sie verschloss, ließ sich durch den simplen Mechanismus nicht mehr verschieben. Diese Tür war verschlossen und bot jenen, die sie normal öffnen wollten schon mal keinen Fluchtweg mehr. Der Dampf, der sich um Thanas Hand gelegt hatte, verlor sich langsam in der Luft und ihre Hand kühlte sich wieder ab.
Wie Eohl in die Mitte des Raumes trat und sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden verschaffte, war doch lustig mit anzusehen. Die Mahaf begann immer breiter zu grinsen. Sie fragte sich, was wohl durch die Köpfe der Leute ging. Sie kamen sich sicher ziemlich verarscht vor. Die Magierin blieb im Eingangsbereich stehen, verschränkte die Arme unter der Brust und schob ihre Hüfte seitlich raus. Sie beobachtete, wie Eohl die Decke mit Spiegeln verzierte und zuckte kurz, als diese plötzlich zerschellten und die Scherben auf die Ganoven herabregneten. Binnen Bruchteilen von Sekunden brach das Chaos aus. Manche sprangen wutentbrannt auf, manche duckten sich ängstlich weg oder verkrochen sich unter Tischen. Das schien Thana der perfekte Moment zu sein, sich in Szene zu setzen. Mit ihrem typischen, eleganten Schritt, die Arme wieder gesenkt, trat sie mehrere Meter in den Raum hinein, ehe sie ihre Arme dann vom Körper spreizte, was schon fast einer Geste ähnelte, mit der alte Völker zu Göttern gebetet haben mochten. Nach ihrem letzten Schritt zog sie ein Knie etwas zum Körper, der sich den restlichen Weg zur Mitte des Raumes schwebend fortbewegte. Die Augen der Magierin gingen in Flammen auf. Mit stechendem Blick schaute sie durch den Raum. “Ihr Ratten, die ihr euch durch den Untergrund wühlt, niederes Volk! Ihr wagt es Verrätern Asyl zu gewähren und dafür sollt ihr bezahlen!“ Der Auftritt war episch! Die Trauer darum, dass es die Tür nicht zerfetzt hatte, war längst vergessen. Eohl war wie eine Priesterin, die ihre Gottheit ankündigte vormarschiert und es fühlte sich unbeschreiblich an. Alles was fehlte war eine bedrohlichere Stimme, doch das war nur ein kleiner, kaum sichtbarer Fleck auf dem Gewand eines Auftritts, welcher außer jedweder Konkurrenz stand. Der Vormarsch der Schläger wurde gestoppt, als Thana ihnen vor die Nase schwebte. Verunsicherung machte sich breit. Spannung lag in der Luft. Als plötzlich einer weiter hinten brüllte, „Holt euch das Magierpack!“, ging wieder ein Ruck durch die Ganoven. Sie setzten sich wieder in Bewegung und stürmten vor. Thana seufzte. Ihre Schultern sackten herunter und das Feuer in ihren Augen erlosch, wortwörtlich. Gut, sie wollten es nicht anders. Die Mahaf warf ihre Hände nach vorne und ihren Gegnern damit eine Scorching Wave entgegen. Zumindest in diesem Bereich wurde der Vormarsch dieser Kerle schnell wieder gebremst.

Genutzte ZauberHeated Melting
TYP: Elementarmagie
ELEMENT: Feuer
KLASSE: I
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 10 (9) pro Minute
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: Die Eigenschaften dieses Zaubers können nicht verändert werden.
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2
BESCHREIBUNG: Indem der Anwender Feuermagie in seiner Hand konzentriert, lässt er diese glühend heiß werden. In diesem Zustand könnte er durch seine Berührung brennbare Materialien entzünden und weiche Materialien schmelzen. Je schneller er seine Hand dabei jedoch bewegt, desto mehr kühlt sie ab, sodass eine Nutzung im Nahkampf deutlich erschwert bis praktisch unmöglich wird. Eine Anwendung auf beide Hände verdoppelt die Manakosten.
Beherrschung:
Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4, Manakosten 45 pro Minute: Bei längerer Berührung schmilzt nun sogar nicht-magisches Metall unter den Händen des Anwenders.

Devil’s Eyes
TYP: Elementarmagie
ELEMENT: Feuer
KLASSE: I
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 5 (4) pro Minute
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: -
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2
BESCHREIBUNG: Dieser Zauber bewirkt nichts weiter, als ein kosmetisches Update, welches allerdings beeindruckend wirken kann. So kann der Anwender dieses Zaubers seine Augen in Flammen aufgehen lassen. Dies hat keinen verstärkenden Effekt auf die Sicht, verpasst dem Nutzer allerdings eine gruselige und bedrohliche Erscheinung, die ihm beispielsweise beim Einschüchtern helfen kann.

Lighter than Air
TYP: Lost Magic
ELEMENT: ---
KLASSE: III
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 150 (135) pro 3 Minuten
MAX. REICHWEITE: Selbst
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5, Geschicklichkeit Level 5, Heat Immunity
BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber heizt der Magier die Luft um seinen Körper herum so sehr auf, dass sie leichter wird als die Umgebungsluft und ihn vom Boden heben kann, sodass der Magier kontrolliert schweben kann. Geschwindigkeit und Tragkraft werden durch das Level seiner Willenskraft definiert, bis zu einem maximalen Wert von 8. Dabei darf der Anwender sich maximal mit einer Fluggeschwindigkeit, 2 Level über dem Level seiner Geschicklichkeit bewegen, da der Magier ansonsten seinen Flug nicht kontrollieren kann. Auf diesem Level ist er nicht in der Lage, weitere Zauber einzusetzen, da er sich voll und ganz aufs Fliegen konzentrieren muss.

Scorching Wave
TYP: Lost Magic
ELEMENT: ---
KLASSE: III
Art: Fernkampf
MANAVERBRAUCH: 125 -> (115) Mastery -> (104) Volksbonus
MAX. REICHWEITE: 35 Meter
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Drought Wave
BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Anwender Mana in seinen Hände, sodass er anschließend eine Welle von Trockenheit ausstoßen kann. Diese versengende Welle trocknet selbst Bäume in sekundenschnelle aus und Lebewesen werden einen Großteil des Wasserhaushaltes einbüßen. Die Welle breitet sich mit einer Geschwindigkeit aus, die der Willenskraft des Anwenders entspricht, bis zu einem maximalen Level von 8.
Mastery (Fernkampf):
Manaverbrauch -10

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyFr 4 Feb 2022 - 0:46

Chaos, Panik und Zerstörung waren Elemente, die definitiv dafür sorgten, dass sich Eohl in ihrer Position wohlfühlte. Während die Menschen um sie herum aufschrien, aufsprangen und sich erschraken, lachte sie vor Freude und richtete ihren Blick auf die einzige Person hier, die etwas bedeutete: Thana Mahaf, die Wüstengöttin. Die Yihwa hatte den Auftakt gemacht, aber selbst sie wurde vom Auftreten ihrer Freundin mit leuchtenden Augen in den Bann gezogen. Sie wirkte so ruhig, so elegant, so gefasst, richtiggehend majestätisch! Und dann... erhob sie sich. Der Atem der Spiegelmagierin stockte, als sie sah, wie ihre beste Freundin zu schweben begann, eine bedrohliche Hitze ausstrahlend in der Luft hing wie ein mächtiger Drache. „T-Thana...“, wisperte sie mit rapide schlagendem Herzen. „Du siehst... wundervoll aus...“

Die Leute hier schienen die Show allerdings nicht so sehr wertzuschätzen wie Eohl. Herablassend schnalzte Eohl mit der Zunge, als sie merkte, dass einige der Diebe tatsächlich ihre Thana anzugreifen versuchten. Nicht, dass sie eine Gefahr wären. Mit einem einzigen Schwenk ihrer Hand brachte die Mahaf ihre Feinde ordentlich ins Schwitzen, sie hielten ihre schmerzenden Köpfe, gerieten ins Straucheln, als ihnen schwindlig wurde, ein paar von ihnen litten sogar schnell unter Muskelkrämpfen, die sie in sich zusammensacken ließen. Kein Einziger von ihnen schaffte es, sich der Hitze ernsthaft entgegen zu stellen. „So mächtig...“, murmelte die Yihwa und legte ihre linke Hand auf ihr gepanzertes Herz, ein verträumtes Lächeln auf den Lippen, während sie mit dem anderen Arm ihr Schwert zog. Auch aus der anderen Richtung wagten sich Feinde zu ihnen, was natürlich nicht akzeptabel war. Níus Klinge drang durch das Fleisch aller, die sich ihr näherten, ehe es die Feinde auch nur bemerkten. Eben noch hatte Eohl vor ihnen gestanden, dann hatte sich ihr flexibler Körper gewunden und sie war zwischen den Herren hindurch gehuscht, woraufhin diese auch schon zusammenklappten, schwere Wunden in ihren Armen und Beinen. Das Blut spritzte, auch wenn noch niemand gestorben war, schließlich durfte sie nicht versehentlich eine Person töten, die wichtige Informationen haben konnte. Das Bewusstsein würde aber vermutlich nicht jeder von ihnen behalten, und die, die es taten, würden so schnell nicht wieder aufstehen. Mit einem Kichern blickte Eohl hinüber zu einer anderen Tür, auf die ein paar weniger kräftige Diebe und Diebinnen zu eilten. Diejenigen, die den Ausgang, durch den sie und Thana gekommen waren, gewählt hatten, waren bereits am Verzweifeln vor dem endgültig geschmolzenen Griff und dem nicht zu öffnenden Schloss, die in der anderen Richtung hatten allerdings noch Hoffnung.
„Oh, oh nein. Hoffnung ist hier nicht erlaubt.“
Kichernd nahm die Yihwa endlich ihre Hand von ihrem Herzen und deutete mit der offenen Handfläche in Richtung der Flüchtigen, während ihre Augen wieder in Thanas Richtung glitten. Zwischen ihr und ihnen stellte sich plötzlich ein großer Standspiegel auf, in dem sich für ein paar kurze Momente ihr Ebenbild zeigte, ehe ihre Fingerspitzen die Oberfläche berührten und ihre Kopie verschwand... und stattdessen auf der anderen Seite der Glasfläche auftauchte. Nicht innerhalb, sondern außerhalb des Spiegels. Eine reale, echte Doppelgängerin, die mit schneller Geschwindigkeit über den Boden hinweg glitt, zwischen den Flüchtlingen hindurch, um sich zwischen ihnen zu positionieren. Wie auch Thana musste diese Version von Eohl nicht einmal ihre Beine bewegen, glitt richtiggehend durch den Raum, bis eine Eohl vor und eine hinter den Flüchtlingen stand. Beide hoben das Schwert in ihrer rechten Hand und deuteten damit auf ihre Feinde.
„Eure Zeit ist gekommen. Akzeptiert es“, sprachen beide unisono mit fester, ruhiger Stimme. „Je früher die Wahrheit ihren Weg in eure Herzen findet, desto einfacher ist es. Geht in die Knie und betet um Thanas Vergebung. Nur dann kann ich euch unverletzt lassen.“

„... Das genügt.“
Inzwischen hatten die meisten Besucher der Kaverne entschieden, was sie machen wollten. Jene, die weglaufen oder angreifen wollten, hatte man gestoppt. Die Erbärmlichsten versteckten sich hinter Stühlen oder unter Tischen, die Hartgesotteneren, die zu klug waren, um blind zu attackieren, hatten den Schock hinter sich gelassen, saßen an ihren Plätzen und beobachteten, was sich abspielte. Der Barkeeper, ein kräftiger Mann ohne Haare, polierte in aller Ruhe ein Glas, als würde hier nichts ungewöhnliches geschehen. Nur ein einzelner Mann stand jetzt noch von seinem Tisch auf und trat auf die beiden Magier zu. Seine Größe stellte Eohl und Thana bei Weitem in den Schatten und seine breiten Schultern waren nur eins von vielen Zeichen dafür, wie muskulös er war. „Oh, das ist der, der Lily ins Wasser geschmissen hat!“ Ja, an den erinnerte sie sich noch. Er sah genau so aus wie vorhin – zumindest noch.
„Ich bin der König hier unten. Niemand macht Ärger in meinem Gebiet.“
Seine Stimme war ein Grollen, ein Knurren, und wurde nur umso tiefer, als plötzlich sein halblanges, dunkelbraunes Haar zu wachsen begann und sich um seinen Kopf legte wie eine wilde Mähne. Auch sein Gesicht veränderte sich, bildete eine Schnauze mit scharfen Zähnen, einer guten Nase und ein paar süßen Schnurrhaaren aus, während seine Arme zu den kraftvollen Pranken eines Löwen wurden.
„Animal Soul: Dark King.“

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyMo 7 Feb 2022 - 12:29







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Thana hatte sich lange auf diesen Moment gefreut. Die brennenden Augen, wie sie so durch die Luft schwebte, das schindete schon ganz schön Eindruck. Nicht nur bei dem Lumpenpack, welches sei einschüchtern wollte, sondern auch bei ihrer Freundin. Sie musste sich ein freudiges Grinsen richtig verkneifen, um möglichst böse und finster dreinzublicken, was ihr aber auch gelang. Ihr entging nicht, wie erstaunt Eohl sie anblickte, doch ihr Fokus lag auf den anderen Anwesenden. Ihre Kollegin hatte sie aufgescheucht und angegriffen. Die Stimmung im Raum näherte sich dem Siedepunkt, was nicht an der Hitze lag, die sie selbst abgab. Ein erstes Aufbäumen hatte Thana mit einer Hitzewelle niedergeschlagen. Dabei verließ sie sich ganz auf ihre Freundin und dass diese ihr die Seiten freihalten würde, was sie ja dann auch tat. Wer es noch wagte anzugreifen, wurde vom Schwert der Spiegelmagierin niedergestreckt. Ein paar Leute versuchten durch die Tür zu fliehen, zu der die beiden Damen hereingekommen waren, vergebens. Sie verzweifelten an dem Knauf und dem Mechanismus der Tür, die durch Thanas Hand weggeschmolzen waren. Die Tür war blockiert. Doch auch aus dem anderen Ausgang sollten keine Verbrecher fliehen. Diese wurden nämlich von einem Spiegelbild Eohls aufgehalten. Oder war es die echte Eohl und ihr Spiegelbild stand… Na ja, außerordentlich praktisch jedenfalls, sich auf diese Art aufteilen zu können. Sie überraschte Thana immer wieder mit ihren Fähigkeiten. Eohl wollte die Leute noch davon überzeugen, dass sie sich ergeben sollten, als plötzlich jemand einschritt. Er war bis dahin vermutlich der Einzige gewesen, der sich nicht unter, beziehungsweise hinter etwas gekauert hatte, angriff oder versuchte wegzulaufen. Stattdessen saß er einfach nur da, bis zu diesem Zeitpunkt eben. Der Barmann, der gemütlich Gläser poliert hatte, während in seiner „Bar“ das Chaos ausbrach, unterbrach seine Tätigkeit ebenfalls erst nachdem der Fremde seine Stimme erhoben hatte. Eohl erkannte den Mann als jenen, der das Mädchen draußen ins Wasser geschubst hatte. Selbst nannte der großgewachsene, muskelbepackte Herr sich den „König hier unten“. Dass er bereit war selbst Hand anzulegen und sich den Damen entgegenzustellen, untermauerte er dadurch, dass er seine äußere Erscheinung zu der eines Löwenmannes änderte. Dort stand ein Magier, ein Take Over Magier vor ihnen. Es waren also nicht alles nur niedere Kriminelle, die dort unten hausten. ”Ah, jemand, der meint ihr das Sagen zu haben.”, gab Thana mit einem Schmunzeln von sich. Ihre Haltung entspannte sich wieder, ihre Hände, mit denen sie zuvor die Angreifer in die Knie gezwungen hatte, senkten sich wieder. Doch sie schwebte noch immer im Raum, mit lodernden Augen. ”Wenn du hier deine Ruhe haben willst, dann händige uns die Verräter doch einfach aus. Magier Royal Crusades, die Informationen verkaufen und ihren von der Gilde gegebenen Ruf dafür nutzen, sich hier eigenständig zu profilieren. Gib sie uns und wir sind gleich wieder weg.” Thana war angespannt, auch wenn sie sich größte Mühe gab diese Anspannung zu verbergen. Sie kannte diesen Kerl nicht und wusste auch nicht, zu was er in der Lage sein würde. Immerhin stand es quasi zwei gegen einen. Der Rest des Haufens hier war ja keine Herausforderung. Der Fremde drückte seine Brust raus. Er winkelte seine Arme an und zog die Hände neben seine Hüften, was seine Muskulatur augenscheinlich fast zum Platzen brachte. War es um seine Position zu verdeutlichen oder bereitete er einen Angriff vor? Er zögerte jedenfalls mit einer Antwort. Ruhe war eingekehrt. Nur noch das Jammern und Wimmern einiger weniger war zu hören. Ausnahmslos alle Anwesenden blickten zu dem, der sich König taufte. Nur der Barmann wandte seinen Blick gleich wieder ab. Er rappelte etwas an seinem Spirituosenregal und zog schließlich Bretter davor, die seine Flaschen vor Schaden schützen sollten. Er wollte wohl gewappnet sein.

Genutzte Zauber

Devil’s Eyes
TYP: Elementarmagie
ELEMENT: Feuer
KLASSE: I
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 5 (4) pro Minute
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: -
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2
BESCHREIBUNG: Dieser Zauber bewirkt nichts weiter, als ein kosmetisches Update, welches allerdings beeindruckend wirken kann. So kann der Anwender dieses Zaubers seine Augen in Flammen aufgehen lassen. Dies hat keinen verstärkenden Effekt auf die Sicht, verpasst dem Nutzer allerdings eine gruselige und bedrohliche Erscheinung, die ihm beispielsweise beim Einschüchtern helfen kann.

Lighter than Air
TYP: Lost Magic
ELEMENT: ---
KLASSE: III
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 150 (135) pro 3 Minuten
MAX. REICHWEITE: Selbst
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5, Geschicklichkeit Level 5, Heat Immunity
BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber heizt der Magier die Luft um seinen Körper herum so sehr auf, dass sie leichter wird als die Umgebungsluft und ihn vom Boden heben kann, sodass der Magier kontrolliert schweben kann. Geschwindigkeit und Tragkraft werden durch das Level seiner Willenskraft definiert, bis zu einem maximalen Wert von 8. Dabei darf der Anwender sich maximal mit einer Fluggeschwindigkeit, 2 Level über dem Level seiner Geschicklichkeit bewegen, da der Magier ansonsten seinen Flug nicht kontrollieren kann. Auf diesem Level ist er nicht in der Lage, weitere Zauber einzusetzen, da er sich voll und ganz aufs Fliegen konzentrieren muss.


304 / 600
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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyDo 10 Feb 2022 - 18:33

Der Löwenmann – der vermeintliche König des Untergrundes – wirkte ziemlich sauer auf die beiden Eindringlinge, die ihm seine Bande streitig zu machen versuchten. Thana meinte, dass sie ihn und seine Leute in Ruhe lassen würden, wenn er ihnen gab, was sie wollte, was Eohl dazu zwang, ihr einen enttäuschten Blick zuzuwerfen. Sie hatten doch gerade angekündigt, dass sie hier alle Menschen ihrem Schicksal unterwerfen würden! Aber wie es aussah hatte sie Glück: Dem Löwen gefiel der Vorschlag nämlich gar nicht!
„Wie süß! Denkt ihr, ihr könnt Forderungen stellen, nachdem ihr hier so viel Unruhe reinbringt?“, schnaubte er, ehe er ein lautes Brüllen ausstieß, das den Raum erbeben ließ und der Yihwa durch Mark und Bein fuhr. Wie gruselig! Für einen Moment war sie wie weggetreten, realisierte gar nicht, dass der Löwe auf Thana zustürzen wollte, ehe sie sich wieder fing und zwischen die beiden warf.

„Mirror Guard!“

Instinktiv beschwor Eohl einen runden Spiegel zwischen sich und das Monster, wie sie es beim ersten Treffen mit Ra getan hatte, um dessen Flammen zu stoppen. Dieses Mal zeigte es sich aber noch weniger effektiv; die Klauen der Bestie zerschlugen den Spiegel in Stücke, ohne auch nur verlangsamt zu werden. Den kurzen Moment, in dem ihr Schild die Sicht zwischen ihr und dem Löwen verdeckte, nutzte Eohl zwar, um vorzupreschen und mit ihrem Schwert nach seinem Hals zu schlagen, doch er war schnell und geschickt und hatte offensichtlich einiges an Erfahrung im Nahkampf. In einer flüssigen Bewegung wich er zur Seite aus, knapp an ihrer Klinge vorbei, und blieb stehen, um mit seiner großen Pranke zurück zu schlagen. Nur knapp konnte sich Eohl unter dem Hieb hinweg ducken, ehe sie einen guten Meter zurück hüpfte, um wieder Distanz zu gewinnen. Seinen Vormarsch auf Thana zu hatte sie gestoppt, aber sicher nicht lange, und ein Blick hinüber zu den Leuten, die eben noch am Boden gekauert hatten, zeigte, dass sie ihre Konzentration verloren hatte. Ihr Doppelgänger war verschwunden und Hoffnung zeigte sich in den Augen der Gefangenen – Hoffnung, die unterdrückt werden musste. „Wagt es auch nur einer von euch, aufzustehen, töte ich jeden einzelnen von euch“, fauchte sie ihnen zu, ihre Stimme kaum weniger bedrohlich als der zornige Ton des Löwen. Die Ziele ihrer Aggression schluckten – für den Moment war es wohl besser, hocken zu bleiben.

„Du guckst in die falsche Richtung, Gazelle!“

Das Gebrüll des Löwen schreckte Eohl auf, als die scharfen Klauen seiner Pranke sich mit rasender Geschwindigkeit auf ihn zu bewegten. Zurück zuckend realisierte sie, dass Ausweichen kaum eine Option war – während ihr Oberkörper sich zurück bewegte, schoss ihr Arm vor, um ihr Schwert direkt in Richtung seiner Hand zu stoßen. Anstatt sie zu treffen, wollte sie ihm die Pfote durchschneiden, doch er erkannte das Manöver, trat nach links und schlug ihre Waffe zur Seite. Sein lautes Brüllen fokussierte Eohls Blick auf seiner Schnauze, seinen spitzen, gefletschten Zähnen, ehe ihre Augen von ihm herab zu Boden fielen... und sich ein Lächeln auf ihren Lippen abzeichnete.

„GRRRAAOOO!“

Der Zorn in seinem Geschrei wurde ergänzt um eine weitere Komponente: Um Schmerz. Massiven, quälenden Schmerz, der einsetzte, als sich eine große, einem Dolch ähnliche Spiegelscherbe tief in seinen Rücken bohrte. „Du hast hier nicht länger das Sagen, Katze“, säuselte sie, während sie ihr Schwert wieder stabilisierte. „Wir haben diesen Raum bereits in Anspruch genommen. In diesem Spiegelkabinett kann ich von überall attackieren!“
Es stimmte, was sie sagte: Für Eohl war es in diesem Moment ein Kinderspiel, ihn von hinten, von der Seite, von unten zu attackieren. Hier überall lagen Scherben – Spiegelscherben, um genau zu sein. Jede einzelne von ihnen hatte eine Reflexion, und jede einzelne befand sich in Eohls Blickfeld. Wenn sie eine Scherbe ansah und mit einer anderen verband, konnte sie mit Mirror Shard Transfer ein tödliches Projektil dort beschwören, wo sie andere Scherbe lag. Keine Ecke dieses Raumes und kein Angriffswinkel waren ihr mehr verborgen. Nicht, dass der Löwe schon so weit war, aufzugeben. Der Winkel der Spiegel erlaubte ihr leider nicht, so genau zu zielen, dass sie zuverlässig sein Herz oder seine Lunge erwischen konnte. Insofern lebte er noch und die Art, wie er brüllte und seine Arme hob, zeigte ihr, dass er noch kämpfen würde. Dennoch... Wie lange er wohl durchhalten konnte, wenn sie ihm weiter eine Scherbe nach der anderen in den Rücken jagte...?

@Thana

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Eohls Zauber:


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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyFr 11 Feb 2022 - 19:13







mit @Eohl

11 | 15
Tatsächlich gefiel Thana die Vorstellung, diesen ganzen Untergrund-Versammlungsort niederzumachen und allen Anwesenden das Wasser aus den Leibern zu ziehen, um sie anschließend zu verbrennen… Allerdings hatte die Aufgabe, die sie von ihrer Gilde erhalten haben, Vorrang. Wichtig war, dass sie diesen Keepo stellten und entweder abmahnten, oder ihn büßen und seine Entscheidung bereuen ließen. Okay, das „Oder“ war fehl am Platz, denn die Entscheidung für eine der beiden Optionen war eindeutig. Thana störte sich nicht an dem Blick, den ihr ihre Freundin zuwarf. So wie sie sie aber einschätzte, würde sie sich ohnehin dem fügen, was die Dürremagierin verlangte. Dieser Löwenmann spielte aber nicht so mit, wie Thana es sich gewünscht hätte. Er versuchte nicht einmal zu verhandeln. Stattdessen machte er sich über die Forderung, oder eher die Tatsache, dass sie diese gestellt hatte, lustig. Die Mahaf riss ihre Augen weit auf, als der Kerl plötzlich auf sie zu marschierte. Hätte Eohl sich nicht im letzten Moment dazwischen geworfen, hätte er sie mit höchster Wahrscheinlichkeit seine Pranke spüren lassen. Sie verfolgte das was geschah, doch so wirklich verarbeiten tat sie es nur langsam. Thanas Blick folgte dem ihrer Gefährtin, als diese ein paar der Männer einschüchterte, sodass sie es ja nicht wagten sich zu erheben. Wieder konnte sie nicht reagieren und der Tiermagier griff Eohl zum zweiten Mal an, diesmal jedoch gezielt. Es war ihrem Einfallsreichtum zu verdanken, dass sie es schaffte einen Gegenangriff zu starten und den Löwen zu verletzen. Die Assassine arbeitete daran, das Blatt zu wenden und den Kampf zu ihren Gunsten laufen zu lassen. Der Löwe aber gab nicht so schnell auf. Er machte seiner Wahlerscheinung alle Ehre. Das Schmerzensgebrüll intensivierte sich. Die Nase der zweibeinigen Katze legte sich in Falten, ihre Lefzen zogen sich hoch und sie bleckte ihre Zähne. Thana sah staunend mit an, wie der (vermutlich) selbsternannte König des Untergrunds den Schmerz ignorierte, seine Pranken auf Eohls Schultern legte und ihr mit seinem Mal langsam näherkam. Er wollte sie einfach ins Gesicht beißen, wie unheimlich! Nein, das war’s. Die Mahaf hatte genug zugesehen. Sie ließ sich zu Boden sinken, knipste die flackernden Lichter in ihren Augen aus und bereitete einen anderen Zauber vor. “Pass auf!“, sprach sie natürlich zu ihrer Freundin, nicht zu ihrem Feind. Sie warf ihre Arme nach vorne und spreizte ihre Finger krampfhaft ab, um kurz darauf eine Welle der Trockenheit auf die beiden Kämpfenden loszulassen. Scorching Wave Natürlich war ihr bewusst, dass Eohl davon auch getroffen wurde, wenn sie es nicht schaffte sie rechtzeitig vom Löwen zu lösen. So oder so würde sie ihn aber davon abhalten, ihre beste Freundin zu verspeisen. Vielleicht litt er ja sogar mehr unter der Hitze, weil er Fell trug? Thana fiel jedenfalls auf die Schnelle nichts besseres ein. Ihre Hitzewelle rollte durch den Raum, regte verängstigte Zuschauer zu einem ausweichenden Sprung an und begann Teile der Inneneinrichtung zu verkohlen. Der Barkeeper seufzte auf. Das würde ihm vermutlich niemand ersetzen. An Eohl und den Löwen traute sich in dem Moment jedenfalls niemand heran. Allerdings witterten zwei, drei Halunken ihre Chance Thana anzugreifen. Immerhin hatte diese sich darauf konzentriert einen Zauber zu wirken.

Genutzte Zauber
Scorching Wave
TYP: Lost Magic
ELEMENT: ---
KLASSE: III
Art: Fernkampf
MANAVERBRAUCH: 125 -> (115) Mastery -> (104) Volksbonus
MAX. REICHWEITE: 35 Meter
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Drought Wave
BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Anwender Mana in seinen Hände, sodass er anschließend eine Welle von Trockenheit ausstoßen kann. Diese versengende Welle trocknet selbst Bäume in sekundenschnelle aus und Lebewesen werden einen Großteil des Wasserhaushaltes einbüßen. Die Welle breitet sich mit einer Geschwindigkeit aus, die der Willenskraft des Anwenders entspricht, bis zu einem maximalen Level von 8.
Mastery (Fernkampf):
Manaverbrauch -10


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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyFr 11 Feb 2022 - 23:11

Der Kampf gegen den Löwen war selbst für Eohl eine Herausforderung. Sie hatte lange nicht mehr mit einem Gegner zu tun gehabt, der mit ihrer Geschwindigkeit mithalten konnte, aber dieses Monster war ihr im Nahkampf merklich überlegen. Dafür war die Yihwa ohne Zweifel die bessere Magierin. Seine kleinen Verwandlungen konnten nicht mithalten mit ihren Spiegeln, wie sich besonders zeigte, als sich eine ihrer Scherben tief in seinen Rücken bohrte. Dennoch... das allein genügte nicht, um ihn aufzuhalten, und auch, wenn sie jetzt einen Weg gefunden hatte, ihn zu überraschen, kämpfte er ungehalten weiter mit dem blutrünstigen Verlangen, sie zu zerfleischen. Ihr Schwert genügte nicht, um ihn auf Distanz zu halten, dafür reagierte er zu gut und ging zu aggressiv gegen sie vor. Außerdem merkte der Löwe, was sein Problem mit ihr war: Er ließ Eohl zu viele Freiheiten. Solange sie einen freien Blick und einen leichten Abstand halten konnte, konnte sie ihre Macht voll ausnutzen, also schränkte er ihre Bewegung ein, indem er ihr mit seinen breiten Armen das Ausweichen zur Seite blockierte und sie dann an den Schultern packte, in die sich seine Krallen tief bohrten und sie zum Jaulen brachten. Sie war selbst nicht unbedingt schwach, aber aus seinem kraftvollen Griff konnte sie sich definitiv nicht winden – erst recht nicht, wenn solche Schmerzen durch ihren Körper jagten. Eohl Yihwa wusste genau, dass sie es sich nicht leisten konnte, von einem Gegner erwischt zu werden. Deswegen war sie eine Assassine, ein Schatten, der sich nicht zeigte. Auf Thanas Geheiß hin hatte sie sich in den Mittelpunkt gestellt und die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber damit hatte sie sich auch verwundbar gemacht. Ihre Morde waren schnell, gezielt und unauffällig. Sie kämpfte ungern von Angesicht zu Angesicht. Wie es ausging, wenn sie einem geübteren Nahkämpfer direkt gegenüber stand, das sah man jetzt, wo sie gefangen litt und nicht viel gegen den Versuch tun konnte, ihr das Gesicht zu zerbeißen.

Den Befehl ihrer Göttin, dass sie aufpassen sollte, konnte die Yihwa in dieser Situation leider nicht erfüllen. Gefangen im Griff des Löwen gab es kein Entfliehen, sodass sie mit ihm zusammen von der Hitzewelle erwischt wurde. Immerhin hatte die Warnung ihr in einer Hinsicht geholfen: Eohl kannte die Hitze der Mahaf. Sie wusste, was auf sie zukam, und auch, wenn ihr Gegner seinen Griff nur ein wenig lockerte, nutzte sie den Moment aus, um ihren Stiefel gegen dessen Brust zu pressen und sich von ihm wegzustoßen. Während er kurz taumelte, purzelte sie den Boden entlang, bis sie gegen ein Tischbein stieß und dort liegen blieb. Ihr Blick verschwamm vor ihren Augen. Die Verletzung ihrer Schulter war ziemlich ernst und die Stöße, die sie sich bei dem Fall eben eingefangen hatte, machten das auch nicht besser... aber das, was ihr gerade am Meisten zugesetzt hatte, war der Wasserverlust. Thanas Zauber. Man konnte leicht sehen, dass die Yihwa davon deutlich mehr Schaden davongetragen hatte als der Löwe. Die große, resistente Figur stand weiterhin auf beiden Beinen und fing sich innerhalb von Sekunden, wirkte vielleicht etwas erschöpfter als zuvor, aber noch immer sehr kontrolliert und fokussiert. Eohl dagegen? Ihre Augen zitterten, während der Raum vor ihnen leicht zu verschwimmen schien, und sie spürte, wie schwach sich ihre Gelenke gerade anfühlten. Ihre Zunge huschte kurz über ihre trockenen Lippen, half aber kaum. Schwer atmend fasste sie sich an den Kopf, versuchte die zunehmenden Kopfschmerzen zu ignorieren, während ihr Blick auf die Rebellen zufuhr, die ihre Freundin zu attackieren versuchten.
„Th-Thana!“, rief sie erschöpft aus, schaffte es noch, eine Hand zu heben. Vor ihr in der Luft entstanden fünf Scherben, die ein wenig hin und her tänzelten, deutlich weniger fest und kontrolliert, als ihre Projektile normalerweise wirkten. Halbwegs gezielt ließ sie die Scherben in Richtung der drei Angreifer schießen, und auch, wenn sie kaum sichergehen konnte, dass sie auch traf, hoffte sie, dass sie damit der Mahaf genügen Zeit zum Reagieren geben konnte. Es war schließlich ihre Aufgabe als Schatten, diese strahlende Sonne mit aller Kraft zu schützen...

Die Tatsache, dass Eohl Thanas Sicherheit über ihre eigene stellte, wurde umso deutlicher, als der massive Körper des Löwen auf sie zutrat und den Blick auf die Angreifer verdeckte. „Nein!“, rief die Yihwa heiser aus ihrer trockenen Kehle. „Thana!“ Sie hatte gerade keine Augen für ihn. Er versuchte nur, Eohl selbst wehzutun, war also keine relevante Gefahr. Sie war nur eine Puppe, ein Werkzeug, das ruhig ein Stück weit zerbrochen werden durfte. Eohl wusste, dass sie in der Zukunft existierte, nur Thana hatte sie dort nie gesehen – ein Umstand, der ihr Sorgen bereitete. Was auch geschah, sie würde nicht zulassen, dass die Mahaf starb! Auch wenn sie damit ihr eigenes Wohlergehen riskierte. Die Yihwa hatte im Moment gar keine Augen für den Löwenmann, dessen großer Körper über sie gelehnt noch weiter zu mutieren begann...

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyDi 15 Feb 2022 - 15:07







mit @Eohl

12 | 15
Thana hatte viel zu lange herumgestanden und regungslos zugesehen, was da geschah. Der Löwe kämpfte gegen Eohl, die erbittert gegen seinen starken Körper ankämpfte. Es sah alles in allem nicht gut für sie aus. Ein Anblick, der für die Mahaf sehr ungewohnt war. Sie kannte ihre Freundin als schnelle, starke Assassine, die in der Zeit eines Wimpernzuckens kurzen Prozess mit mehreren Gegnern gleichzeitig machte. Nun musste sie reagieren. Thana nutzte ihre Magie um eine Welle sengender Hitze loszutreten. Leider handelte es sich dabei um einen großflächigen Zauber, der Kollateralschäden nicht ausschließen konnte. Eohl wurde genauso getroffen wie der Löwenmann. Die Magierin schaffte es sich in dem austrocknenden Wind von ihrem Gegner zu lösen, ging jedoch dabei unglücklich zu Boden und schaffte es nicht sich sofort wieder aufzuraffen. Der Löwe hingegen blieb sogar auf seinen Beinen. Thana starrte mit weit aufgerissenen Augen in den Raum hinein. Tränen schossen ihr in die Augen. Ihr Blick haftete zunächst an ihrem Gegner, ehe er zu ihrer Freundin herüberwanderte. Sie war fassungslos. Was hatte sie getan? Ihr Zauber hatte den Löwen kaum aufgehalten, ihre beste Freundin jedoch niedergestreckt. Lag sie im Sterben? Die Mahaf ereilte eine zweite Schockstarre binnen weniger Augenblicke. Erst als Eohl mit geschwächter Stimme etwas rief, folgten ihre Augen dem Zauber der am Boden liegenden. Ein paar Männer wollten auf Thana zulaufen und wurden durch Eohl mit Scherben übersäht. Dann ging alles wie von selbst. Ohne nachzudenken legte die Dürremagierin ihren Arm auf den Tresen. Sie räumte diesen ab. Mehrere Schnapsflaschen gingen zu Boden. Sie entzündete einen Feuerball und warf ihn dazu. Das tat sie wie ferngesteuert, ohne noch über etwas nachzudenken. Eine Feuerwolke flammte auf. Der Schnaps verpuffte in Flammen, die sich sogleich auf den Tresen und einen nahegelegenen Tisch ausbreiteten. Die Kerle, die mit ihren Splitterwunden zu kämpfen hatten, fielen rücklings zu Boden, abgeschreckt von dem Feuer. Wie ferngesteuert bewegte Thana sich dann auf den Löwen zu. Erst langsam, dann immer schneller. Sie legte ihre Hand in ihren Nacken und gab dort einen Manaimpuls ab, der ihren magischen Dolch von der Haut löste. “Lass sie in Frieden du Monster!“, brüllte, nein kreischte sie dem Löwen förmlich entgegen, als sie schließlich zu rennen begann. Sie sprang auf ihn zu und rammte ihm den Dolch in die Niere. Sie mochte wie ein zickiges Kind ausgesehen haben, wie sie sich an der Kante von einem Mann festklammerte. Den Dolch versuchte sie in seiner Wunde zu drehen, während Thana versuchte ihre andere Hand in die Nähe seines Gesichts zu bringen. Die Dürrewelle hatte er überstanden, sie musste ihm weiteres Wasser entziehen, wenn sie ihn in die Knie zwingen wollte. Dadurch, dass sie das Wasser direkt aus seinem Kopf zog, erhoffte sich die Magierin, dass er schon bald nicht mehr handlungsfähig war. Sie konnte nicht zulassen, dass er Eohl weiter verletzte.

Genutzte Zauber
Fire Bullet
TYP: Elementarmagie
ELEMENT: Feuer
KLASSE: I
ART: Fernkampf
MANAVERBRAUCH: 10 (9)
MAX. REICHWEITE: 10 Meter (15)
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2
BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erzeugt der Anwender ein etwa fußballgroßes Geschoss aus Feuer, welches dieser in eine Richtung verschießen kann. Der Feuerball fügt bei Berührung Verbrennungen zu und seine Geschwindigkeit entspricht der Willenskraft des Anwenders -1, wobei dieser Wert niemals größer als 4 zu werden vermag.
Mastery (Fernkampf):
Mastery-Stufe I: Reichweite +5 Meter

Azhir - Geheime Tintenklinge
GATTUNG: Klingenwaffen
TYP: Dolch
BESITZER: Thana
ELEMENT: ---
KLASSE: I
MANAVERBRAUCH: 20 pro Umwandlung
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3
BESCHREIBUNG: Azhir ist ein pechschwarzer Kris, also ein Ritualdolch mit gewellter Klinge. Der Effekt dieses Dolches kann durch einen Manaimpuls aktiviert werden. Fließt Mana in die Klinge, verschmilzt die Waffe an der Stelle, an der sie in diesem Moment liegt mit der Haut des Anwenders und verwandelt sich dabei in ein Tattoo. Umgekehrt funktioniert die Rückwandlung. Ein Manaimpuls in das Klingentattoo löst die Waffe wieder von der Haut.

Desiccating Vampirism
TYP: Lost Magic
ELEMENT: ---
KLASSE: II
ART: Nahkampf
MANAVERBRAUCH: 50 (45) pro Minute
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: Persönlich
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Manaregeneration Level 3, Touch of Drought
BESCHREIBUNG: Wie bei Touch of Drought leitet der Anwender Mana in ein Körperteil, mit dem er seinen Gegner zu berühren gedenkt. Bei der Berührung wird durch das Mana stetig Wasser vom Körper gelöst und statt es einfach zu entfernen, über die Manaverbindung in den Körper des Anwenders abgeleitet, bis dieser aufgefüllt ist. Überflüssiges Wasser verdampft. Das Mana breitet sich nun im gesamten Körper des Betroffenen aus. Der Wasserentzug betrifft demnach auch seinen gesamten Wasserhaushalt. Folgen der Berührung sind nun bald einsetzende, allgemeine Lethargie, Kopfschmerzen & fehlende Konzentration. (Mittlerer Wasserverlust)
Beherrschung:
Willenskraft Level 6, Kosten 75 pro Minute: Folgen der Berührung sind nun einsetzende Muskelkrämpfe & Schockzustände. (Hoher Wasserverlust)

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptySa 19 Feb 2022 - 0:32

Von ihrer eigenen Schwäche an den Boden gefesselt konnte Eohl nichts Anderes tun als dabei zuzusehen, wie Thana die Arbeit, die die Yihwa begonnen hatte, zu Ende führen musste. Wie peinlich... Sie war die Beschützerin ihrer Göttin, war dafür da, ihre Wünsche auszuführen, und doch war es nun die Mahaf, die ihr zur Hilfe eilen musste. Dass sie, die Sonne, keinerlei Schwierigkeiten haben würde, wenn sie ernsthaft kämpfte, war Eohl bewusst. Sie füllte den Raum mit Feuer, so wie sie Eohls Herz mit Bewunderung erfüllte, und ließ den Löwen nicht einfach nur austrocknen, sondern erstach ihn auch noch, wie ihre Freundin es nicht geschafft hatte. Mit einem erschöpften Lächeln auf den spröden Lippen beobachtete die Yihwa, wie dem Mann das Leben ausgesaugt wurde, wie er verschrumpelte, während sein Körper an Feuchtigkeit verlor, und sah dabei zu, wie Thana ihm das Messer tief ins Fleisch rammte. Es bestand kein Zweifel daran: Dieser Mann würde nicht länger kämpfen. Vermutlich nie wieder.

Die Glückseligkeit in Eohls Augen verschwand aber schnell und machte Platz für einen eiskalten Gesichtsausdruck, als sie erkannte, was am anderen Ende der Halle geschah. Diese törichten Diebe glaubten wohl tatsächlich, dass die Tatsache, dass die Ritterin schwer verletzt am Boden lag und die Göttin mit dem Körper des Löwen beschäftigt war, für sie bedeutete, dass sie einen Fluchtversuch wagen konnten. Vorsichtig waren sie aufgestanden und wollten hinüber in Richtung Tür laufen... als sich vor dem Ausgang plötzlich ein weiterer Spiegel bildete.
„Könnt ihr... nicht hören?“
Mit wütend funkelnden Augen starrte Eohl die Männer an. Die konnten sich vermutlich auf Anhieb nicht erklären, wie sie hierher gekommen war. Eben noch hatte sie verletzt vor der Bar gelegen, und einen Moment später stand sie hier, blockierte den Weg zur Tür und lehnte sich dabei gegen den Rahmen des Spiegels, aus dem ihr Oberkörper ragte. Diese Art der Teleportation war immer wieder nützlich, aber darum ging es der Yihwa gerade nicht. Ihr plötzlich Auftauchen als letzte Blockade schienen einige der Männer als Zeichen dafür zu sehen, dass ihre Flucht fehlgeschlagen war... aber zwei von ihnen wirkten nur umso angestachelter. Sie sahen in der gekrümmten Haltung der Yihwa und deren schwerer Atmung wohl den richtigen Moment, um zu attackieren, jetzt, wo sie an ihrem schwächsten Punkt angelangt war.

Eine tiefe Fehlentscheidung, wie sich schnell herausstellen sollte.

Ja, Eohl Yihwa konnte nicht gut mit Schmerzen, Verletzungen und magischen Angriffen umgehen, erst recht nicht in ihrem aktuellen Zustand. Sie war definitiv nicht in der Verfassung, einen ernsthaften Kampf durchzuführen. Aber das hier war kein ernsthafter Kampf. Selbst wenn sie leicht schwankte und sich abstützen musste, waren ihre Angreifer nur einfache Menschen, die sich mit einer geborenen Killerin messen wollte. Es war kein Wunder, dass ihr Schwert zielsicher die Hälse der beiden Männer durchtrennte, und mit einem Schwung ihrer Klinge ließ sie das daran haftende Blut vor die Füße der Menge spritzen, währen die kopflosen Körper in sich zusammensackten und deren Köpfe auf dem Boden herum kullerten. „Besser“, knurrte sie, während sie eine Hand an die Wand neben sich legte. „Noch irgendwer, der weglaufen will?“ Nein, anscheinend nicht. Der Rest, der aufgestanden war, sank ganz schnell wieder auf die Knie. Der Löwe rührte sich nicht. Die übrigen Besucher zeigten kein Interesse daran, sich zu wehren. Der Barkeeper ging weiterhin in aller Ruhe seiner Arbeit nach.
So, wie es aussah, hatten Thana und Eohl erfolgreich die Kontrolle über das Gebiet übernommen... und mussten jetzt noch schauen, dass einer ihrer Gefangenen Informationen zu Keepo geben konnte. Hoffentlich bevor diese Kopfschmerzen dafür sorgten, dass die Yihwa in sich zusammenklappte...

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyMo 21 Feb 2022 - 8:52







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Thana starrte auf den Hinterkopf, auf die Mähne des Löwenmannes. Sie fixierte wahllos einen Punkt an, doch was ihre Augen da betrachteten, kam gar nicht in der Wahrnehmung der jungen Frau an. Gedanklich war sie ganz wo anders. Thana konnte von Glück sprechen, dass sie dem Kerl einen kritischen Treffer beigefügt hätte, sonst hätte ihre mangelhafte Aufmerksamkeit schwere Folgen haben können. Die Magierin kam nicht von dem Gedanken weg, Eohl beinahe getötet zu haben, wenn auch eher indirekt. Sie hatte sie so sehr geschwächt, der Löwe aber hatte noch gestanden. Er hätte sie sich schnappen können, weil sie falsch gehandelt hatte! Noch immer Seufzte der Mann Schmerzenstöne heraus, wenn Thana das Messer ein wenig drehte. Es dauerte, bis sie ihm genug Flüssigkeit entzogen hatte, dass er wirklich handlungsunfähig war. Er begann zu krampfen, als Eohl sich aufraffte. Der Blick der Mahaf war noch immer auf den Tiermann gerichtet. Sie nahm gar nicht wahr, was ihre Freundin am anderen Ende des Raumes mit den Männern anstellte. So richtig zur Besinnung kam sie erst, als der Kerl sich plötzlich zurückverwandelte. Seine Kräfte schwanden, auch die magischen. Er begann zu Husten und spuckte Blut. Thana erschrak und wich vorsichtig ein Stückchen zurück. Sie verstand nicht so recht was da vor sich ging, als er plötzlich anfing zu lachen, immer wieder unterbrochen von Husten und Blutspucken. “Er… Er ist tot…“, schob der Löwe dazwischen, ehe er einen weiteren, stärkeren Hustenanfall hatte. “Was? Von wem sprichst du?“, fragte Thana verwundert. Ihre Vorsicht war auch wieder gewichen, nachdem sie festgestellt hatte, dass von diesem Typen wohl keine Gefahr mehr ausgehen sollte. Er atmete schwer, nahm noch einmal Kraft zusammen. “Keepo… Ich hab ihn…“, versuchte er heiser zu erklären. Doch zu mehr kam er nicht. Dieser Mann hatte seine letzten Worte ausgehaucht. Thana beäugte ihn kritisch. Sie zog ihren Dolch aus seinem Körper und stand auf. Hatte sie das richtig verstanden? Keepo, der Verräter war bereits tot? Kurz wanderte ihr Blick zu Eohl. Sie war zwar deutlich sichtbar angeschlagen, sah aber dennoch nicht so aus, als hätte sie aktuell Probleme, sich mit den anderen Kerlen auseinanderzusetzen. Thana ging zum Tresen hinüber. Sie griff nach einem Tuch, welches darauf lag und wischte damit das Blut von ihrer Klinge. “Es stimmt.“, sprach der Barkeeper zu ihr, woraufhin sie aufzuckte. Das Worte aus dieser Richtung kamen, darauf war sie nicht vorbereitet gewesen. Erschrocken blickte die Magierin in seine Richtung. “Es passte ihm nicht, dass dieser Keepo hier unten etwas aufbauen wollte. Also hat er ihn umgebracht.“ Mit dem Tod des „Königs des Untergrunds“, hatte der Kerl wohl seine Sprache wiedergefunden. Er wirkte betroffen, was ihn aber nicht daran hinderte seine Arbeit weiter zu verrichten. Die Mahaf starrte den Mann noch etwas an, ehe sie sich ihren Dolch in den Nacken legte, um ihn dort durch einen Manaimpuls mit ihrer Haut verschmelzen zu lassen. Sie antwortete dem Barkeeper nicht. Stattdessen richtete sie ihren Fokus erneut auf ihre Gefährtin. Langsamen Schrittes, erschöpft, wanderte sie zu ihr herüber. Sie stoppte nicht bevor sie direkt bei ihr angekommen war. Das bewältigt, legte Thana ihre Arme um Eohl. Sie schloss sie in ihre Arme, vergrub ihr Gesicht am Hals der Assassine. “Wir sind hier fertig.“, sprach sie erst nach einigen Augenblicken. Keepo war schon tot. Diese Gewissheit reichte ihr. Der andere Verräter, von dem ihnen erzählt wurde? Das war eine andere Geschichte. Das konnten sie auch der Gildenführung vortragen. Vielleicht fand die ja auch heraus, um wen es sich dabei handelte. Thana jedenfalls hatte mit diesem Ort abgeschlossen.


Genutzte Zauber

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GATTUNG: Klingenwaffen
TYP: Dolch
BESITZER: Thana
ELEMENT: ---
KLASSE: I
MANAVERBRAUCH: 20 pro Umwandlung
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3
BESCHREIBUNG: Azhir ist ein pechschwarzer Kris, also ein Ritualdolch mit gewellter Klinge. Der Effekt dieses Dolches kann durch einen Manaimpuls aktiviert werden. Fließt Mana in die Klinge, verschmilzt die Waffe an der Stelle, an der sie in diesem Moment liegt mit der Haut des Anwenders und verwandelt sich dabei in ein Tattoo. Umgekehrt funktioniert die Rückwandlung. Ein Manaimpuls in das Klingentattoo löst die Waffe wieder von der Haut.


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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptySa 26 Feb 2022 - 14:52

Niemand hier würde es vergessen. Die Macht von Royal Crusade. Die Macht von Thana Mahaf. Selbst ihre Untergebene hatte sich mit Leichtigkeit um die Vasallen des Untergrundes gekümmert, und der einzige Mann, der stark genug gewesen war, sich gegen Eohl zu wehren, war vor Thanas Berührung gefallen wie ein Domino-Stein. Ihre Stärke konnte man nicht anzweifeln. Auch wenn die Yihwa sich fühlte, als würde die Kontrolle über ihren eigenen Körper zunehmend schwinden, während sich die Erschöpfung der Dehydration zunehmend ausbreitete, war sie doch glücklich. Umso mehr Menschen würden sehen können, was sie an Thana so sehr bewunderte!

Erschöpft sank Eohl in die Arme ihrer Freundin und hob ihre einen Hände, um sie an die Hüfte der Mahaf zu legen. Eine sanfte Röte legte sich auf ihre Wangen, während ihr Körper sich erwärmte und ihr Herz schneller schlug. Wie angenehm diese sanfte Berührung doch war! „Ehehe... ich hoffe, ich habe dir keine Sorgen bereitet“, wisperte sie ins Ohr ihrer Partnerin. Gerne hätte sie die Augen geschlossen, um den Moment vollends zu genießen, aber es war ihre Aufgabe, alles hinter Thanas Rücken im Blick zu behalten. Nicht, dass noch jemand etwas Dummes tat. „Keine Sorge... außer dir hat mich niemand auch nur berührt. Keiner dieser Menschen ist auch nur ansatzweise so wundervoll wie du, Thaanaaa...“ Sie kicherte ein wenig, ließ ihre Hände kurz wandern, ehe sie sich wieder aus der Umarmung löste. „Nur mit einem hast du Unrecht... wir sind noch nicht fertig.“
Ihre letzte Kraft zunehmen richtete Eohl sich auf, um den Eindruck einer unerschütterlichen Kriegerin aufrecht zu erhalten. Kein Schwanken, keine Schwäche. Mit eleganten, kontrollierten Schritten trat sie zurück durch die Kaverne, hinüber zu der Tür, deren Schloss Thana zerstört hatte, und hob ihr Schwert. Zwei schnelle, kräftige Hiebe genügten, um den Schließmechanismus einfach komplett aus der Tür zu entfernen, sodass das Holz mit einem einfachen Tritt nachgab und den Weg nach draußen freigab. Eine ziemlich erschrockene Blondine war gerade zurückgewichen – sie hatte wohl bis eben gelauscht, was Eohl und Thana hier drin alles angerichtet hatten. „Lily!“, sprach die Yihwa die Diebin an, und sie zuckte zusammen. „Wir haben unseren Teil der Abmachung eingehalten, aber dein Part ist bereits obsolet. Keepo ist tot. Du hast keine Informationen mehr, die wir benötigen. Damit stehst du in unserer Schuld.“ Das war die Abmachung gewesen, nicht wahr? Eohl und Thana rächten das Mädchen, indem sie jeden der Anwesenden hier in die Schranken wiesen, und Lily sollte ihnen beim Identifizieren von Keepo helfen. Das war nicht länger notwendig. Was, also, konnte die Kriminelle tun, um ihre Schulden zu begleichen?
„Wie es sich gerade ergeben hat, fehlt es diesem Ort an jemandem, der das Chaos im Griff hat. Bevor der nächste aufmüpfige Löwe seinen Platz raubt, wollen wir in dieser Position jemanden sehen, mit dem Royal Crusade besser arbeiten kann. Deswegen... möchte meine Göttin dir ein Angebot machen, Lily.“ Die Hände in die Hüften gestemmt sah sich Eohl um. Sie schaute nicht auf die Verwüstung, auch wenn die Lily deutlich zeigen sollte, dass es keine gute Idee war, vor den Magierinnen wegzulaufen oder ihnen zu widersprechen. Nein, Eohl suchte nach etwas Bestimmten. „Gibt es einen Ort, an dem wir drei ungestört reden können?“

Nachdem die Diebin die beiden Crusader in eine kleine Kammer geführt hatte, konnten sich Eohl und Thana endlich setzen, auf ein kleines, altes, leicht zerfleddertes Sofa, das nicht allzu viel Platz, aber wenigstens ein bisschen Komfort bot. „Danke dir...“, murmelte die Yihwa leise, während sich Lily den beiden gegenüber auf einen Holzstuhl setzte. Der Grünhaarigen ging es nicht gut, auch wenn sie sich eben noch stark gezeigt hatte. Ihre Augen schlossen sich und sie sank zur Seite, legte eine Hand auf Thanas Oberschenkel, während ihr Kopf an der Brust ihrer Freundin zum Ruhen kam. Sie hatte tatsächlich nicht allzu viele Worte übrig, um irgendwelche Verhandlungen zu führen, aber es war zumindest eine gute Ausrede, sich an einen ruhigen Ort zurückzuziehen und dabei das Gesicht zu wahren. Abgesehen davon sollte diese Schnepfe sehen, dass sie, nur sie, Thana auf diese Weise berühren durfte!
Dennoch stimmte es, dass Lily vermutlich ein guter Spielball für Royal Crusade wäre. Direkt unter der Basis der Runenritter ein paar Sklaven der Gilde zu haben klang mehr als nützlich. Vor Allem, wenn sie Eohls Göttin, Thana, die Sonne, ebenfalls vergötterten...

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyMo 28 Feb 2022 - 9:08







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Sie hoffte… dass sie ihr keine Sorgen bereitete? Oh, Sorgen hatte die dunkle Magierin. Sie hatte eine Menge davon. Allerdings hatte sie sich jede einzelne davon selbst eingebrockt. Sie war dafür verantwortlich, dass ihre Freundin beinahe gestorben war. Sie war dafür verantwortlich, dass ihre Freundin so kraftlos und schlapp war. Sie selbst war daran schuld. Das verdeutlichte Eohl unabsichtlich dadurch, dass sie noch einmal herausstellte, von keinem der Menschen getroffen worden zu sein. Niemand hatte es auch nur geschafft sie zu berühren, das war einzig und allein Thana… “Es tut mir leid…“, hauchte sie der Assassine stimmlos zu. Sie wollte ihr nicht schaden, sie wollte ihr helfen. Am Ende war alles gut gegangen, doch damit konnte sie sich zumindest für den Moment nicht trösten. Als Eohl dann allerdings erklärte, dass sie keineswegs fertig waren und damit die Umarmung auflöste, schaute Thana verwundert auf. Waren sie nicht? “Was den anderen Verräter betrifft…“, setzte sie an zu erklären. Sie wollte ihrer Freundin grade sagen, dass sie sich nicht direkt um die ominöse zweite Person kümmern würden, doch das war anscheinend nicht das was Eohl meinte. Diese spazierte nämlich zu der Tür, zu der sie hereingekommen waren. Sie brach diese wieder auf und rief dann einen Namen. Es war der Name der jungen Frau, die sie zuvor draußen getroffen hatten. Thana hatte sie schon wieder vollkommen vergessen. Sie erachtete sie als unwichtig. Immerhin hatten sie ihren Auftrag erledigt, oder besser gesagt der Untergrundkönigslöwe hatte das für sie getan. Was kümmerte die Magierin also dieses Weib noch? Oder irgendwelche Absprachen? Sie hatten was sie wollten. Die Spiegelmagierin aber, so verwirrt oder kindlich sie in ihrem Denken auch manchmal wirkte, dachte weiter. Sie erklärte Lily, nachdem sie sie hereingeholt hatte, dass sie in der Schuld Royal Crusades stehen würde. Sie legte das, was in diesem Raum passiert war, als ihren Teil der Abmachung aus. Eine Abmachung, die die junge Frau nicht mehr einhalten konnte, da Keepo bereits tot war. Doch damit war Eohl noch nicht fertig. Sie erklärte der Fremden die Situation um den gefallenen König. Sie erklärte, dass diese Position wieder besetzt werden müsse und darüber hinaus, dass Thana ihr „ein Angebot“ machen wolle. Das war so nicht abgesprochen, doch eigentlich war das wohl ein intelligenter Schachzug. Besagte Magierin kommentierte das nicht. Sie blickte Lily lediglich kalt in die Augen. Ihre Freundin kümmerte sich derweil weiter um das Geschäftliche. Sie sorgte schließlich dafür, dass die drei ungestört in einer Kammer zusammenfanden. Eine Kammer mit einem Sofa, auf dem die beiden Magierinnen sich niederlassen konnten. Ihnen gegenüber Lily auf einem Stuhl. Nachdem Eohl all ihre Kraft zusammengenommen hatte, nachdem sie so lange stark war und sich keine Schwäche hatte anmerken lassen, sackte sie nun auf dem Sofa zusammen. Sie lehnte sich kraftlos an Thana an, die ihrerseits ihren Arm um ihre Freundin legte, um ihr Halt zu geben. Halt und Wärme. Nun, das war wohl nun ihr Part. Doch wo sollte sie anfangen?
“Eohl sagte es bereits. Wir haben unseren Teil der Abmachung eingehalten. Wir haben diesen Misthaufen aufgemischt. Viel mehr sogar. Wir haben diesen Untergrund geschlagen und wehrlos gemacht. Er ist nun formbar. Die Information, die du uns hättest geben können ist nun wertlos. Ich möchte etwas anderes von dir haben und du kannst dir sicher denken was.“ Sie machte eine kurze Pause, gab Lily Zeit nachzudenken, allerdings nicht genug Zeit zu antworten. Thana war noch nicht fertig. “Ich mache dir ein Angebot. Du sollst hier unten schalten und walten wie es dir beliebt. Du wolltest deinen Anteil zurückhaben? Du sollst viel mehr bekommen. Es gibt nur eine… sagen wir zwei Bedingungen.“ Thana hob die zur Faust geballte Hand, die nicht auf dem Körper ihrer Freundin ruhte. Davon spreizte sie den Zeigefinger ab. “Erstens: Du unterstehst Royal Crusade. Du gehorchst, wenn du Anweisungen bekommst und erstattest mir regelmäßig und ausführlich Bericht.“ Der Mittelfinger der Hand tat es dem Zeigefinger gleich. “Zweitens: Du hältst den Laden am Laufen. Wir brauchen keine Größenwahnsinnige, unter der hier unten alles zusammenbricht. Du hast Erfahrung, nicht? Nutze sie, handle überlegt und lass dir das hier nicht zu Kopfe steigen. Im Gegenzug erhältst du Geleitschutz der Gilde. Du kannst dich selbst schützen, wie das große Miezekätzchen es konnte, aber für deine Sicherheit können wir sorgen.“ Langsam senkte sich ihre Hand wieder.
Ein neuer Deal. Der Einsatz beider Parteien war bereits geklärt. Raum für Verhandlungen gab es kaum, dafür bedurfte es schon einer ausgeprägten Kreativität. Während die drei Damen sprachen, lichtete sich das Chaos im Schankraum langsam. Der Wirt war hauptsächlich mit Aufräumen beschäftigt, wohingegen die ganzen Kleinkriminellen ihre Wunden leckten. Was blieb war der gebrochene Stolz der Männer und Frauen. Doch das war ein Problem, um das sich Lily kümmern durfte, insofern sie das Angebot annehmen sollte.



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BESITZER: Thana
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BESCHREIBUNG: Azhir ist ein pechschwarzer Kris, also ein Ritualdolch mit gewellter Klinge. Der Effekt dieses Dolches kann durch einen Manaimpuls aktiviert werden. Fließt Mana in die Klinge, verschmilzt die Waffe an der Stelle, an der sie in diesem Moment liegt mit der Haut des Anwenders und verwandelt sich dabei in ein Tattoo. Umgekehrt funktioniert die Rückwandlung. Ein Manaimpuls in das Klingentattoo löst die Waffe wieder von der Haut.


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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyMo 28 Feb 2022 - 15:18

Eohl war erschöpft... So, so erschöpft. Etwas zu Trinken hätte ihr vermutlich gut getan, aber sie hatte keine Schwächen zeigen wollen vor den Leuten, die ihre Göttin anbeten sollten. Als Thanas Schatten war es umso wichtiger, dass sie stark und tödlich war. Umso mehr genoss sie die Momente, in dem sie ihre Schwäche zeigen und trotzdem geschätzt werden konnte, Momente wie dieser, an denen sie sich am Körper ihrer Sonne ausruhen durfte, während diese sanft ihren Arm um sie gelegt hatte. Von den Verhandlungen bekam Eohl herzlich wenig mit, aber das war vermutlich besser so, schließlich war eine Handlangerin wie sie schwerlich dafür geeignet. So clever wie Thana war sie nicht, und so dominant und eindrucksvoll erst recht nicht. Abgesehen davon... Was hatte Lily für eine Wahl? Sie war nicht annähernd stark genug, um sich gegen auch nur eine der Magierinnen zu wehren, und abseits ihrer Freiheit hatte sie nichts zu verlieren. Im Gegenteil, sie würde alles gewinnen, was sie bisher nicht haben konnte: Kontrolle, Untergebene, die auf sie hörten, Schätze, die sie nicht teilen musste. Das alles im Austausch gegen ein paar Aufträge, für die sie ohnehin extra bezahlt wurde, schließlich war das eine offizielle Geschäftsbeziehung der Gilde. Ein Lächeln breitete sich im Schlaf auf Eohls Lippen aus, während ihre Finger die zarte Haut Thanas befühlten und ihre Träume eine ungewohnt angenehme Richtung annahmen. Sie hatten heute gute Arbeit geleistet...

„Bye-byee! Viel Glück, Lily!“, rief Eohl ihrer neuen Freundin noch zurück, als sie und Thana sich wieder auf den Weg machten, den Untergrund zu verlassen und den Weg zum Bahnhof zu finden. Eohls rechte Hand lag sanft auf dem Arm der Mahaf, sodass sie die ganze Zeit lang Kontakt zu ihr haben würde. Nicht, dass einer der Menschen hier, die gerade von Thanas Großartigkeit gelernt hatten, noch versuchte, sie ihr wegzustehlen. „Was denkst du, Thana? Wird sie von sich aus treu bleiben?“, fragte sie mit amüsierter Stimme. „Oder denkst du, sie kriegt noch einmal eine Erinnerung, warum Geschäfte mit Royal Crusade so bindend sind?“
Die Diebin war lieb zu den beiden gewesen, als Eohl aufgewacht war, hatte sie noch gratis ordentlich Wasser trinken lassen und sie beide sehr höflich behandelt – höflicher als vorher. Was auch immer Thana zu ihr gesagt hatte, es hatte der Diebin wohl Angst gemacht. Vielleicht war es auch einfach das Wissen um die Organisation, die nun ihr Auge auf ihr hatte. Vielleicht auch der Gedanke daran, wie viel Gewinn sie machen konnte, wenn sie diese Chance nicht verspielte. All diese Gedanken lagen ihr vermutlich auf dem Herzen, auch wenn Eohl nicht sagen konnte, welcher stärker sein würde – dafür fehlte ihr die Menschenkenntnis. So oder so freute sie sich auch auf den Tag, an dem Lily sie enttäuschen würde, damit sie ihr höchstpersönlich eine Erinnerung an die Mächte zeigen konnte, in deren Hand sie nun lag. Schließlich hatte sie dem Mädchen noch immer nicht dafür vergeben, Thanas Wärme an ihrer Stelle genießen zu wollen...

„Thana... es gibt da etwas...“, meinte Eohl zögerlich, als sie wieder im Zug saßen und sie sich an die Jüngere schmiegte. „Ich hatte... einen Traum. Einen Traum für dich“, wisperte sie, ihre Augen geschlossen, ihren Kopf an Thanas Schulter gelehnt. Langsam hob sie ihre linke Hand, die Handfläche nach oben gerichtet, und in der Luft darüber sammelte sich Glasstaub, der Stück für Stück zusammenfand und ein rechteckiges Fragment eines Spiegels bildete. Sie nahm es mit beiden Händen, jeweils zwischen Daumen und Zeigefinger, ehe sie leicht drückte... und den Spiegel in zwei Teile spaltete. „Ich habe einen Weg erträumt... um immer bei dir sein zu können“, meinte sie und hielt ihrem Sonnenschein eine der Hälften hin. „Solange du dieses Stück bei dir trägst, werde ich mit dir sprechen können... wo immer du auch bist.“

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BeitragThema: Re: Untergrund von Crocus
Untergrund von Crocus EmptyMo 28 Feb 2022 - 20:19







mit @Eohl

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Thana nickte der jungen Frau zum Abschied nur nochmal ernst zu. Das genügte ihr als Verabschiedung. Sie hatten sie als vertriebene kennengelernt, als Opfer, welches herumgeschubst wurde. Nun war sie die neue Königin des Untergrunds unter Crocus. Etwas absurd, dieser Verlauf der Dinge und es war definitiv kein Akt der Großzügigkeit Thanas. “Ich denke wenn sie Fehler macht, dann nur einen einzigen.“, antwortete sie auf die Fragen Eohls. Sie wusste nicht, ob es eine gute Idee war die Führung einer Frau zu überlassen, die über keinerlei magische Begabungen verfügte. Ob sie sich länger halten konnte? Wenn nicht, dann müssten sie wen anderes installieren. Was Lily mitbrachte war die Erfahrung. Sie wusste wie es da unten vor sich ging. Jedenfalls durfte sie sich ihnen gegenüber nichts leisten. Eine falsche Aktion und diese Dame war weg vom Fenster. Gemeinsam spazierten die beiden Magierinnen zurück zum Bahnhof der Hauptstadt. Natürlich Seite an Seite, Hand in Hand, so wie sie es häufiger taten. Die Spiegelmagierin schien diese Nähe zu brauchen und mittlerweile hatte Thana sich auch daran gewöhnt. Diese Frau war ihr ans Herz gewachsen, auch wenn sie lange davon ausging, dass sie ein solches gar nicht besaß.
Als sie schließlich in ihrer Zugkabine angekommen waren und sich niedergelassen hatten, ergriff Eohl erneut das Wort. Sie erzählte davon, dass sie einen Traum hatte. War das wieder einer dieser wirren fanatischen Träume? “Hm?“, entgegnete Thana fragend. Sie erinnerte sich daran, dass die Assassine gerne mal von Visionen und der Zukunft sprach, so als sei sie eine Hellseherin. Sicher eine Folge ihrer Gehirnwäsche oder was auch immer den Geist dieser Frau durch einen Fleischwolf gezogen hatte. Was sie allerdings letztlich präsentierte, war gar nicht so verkehrt. Die Entstehungsgeschichte, also den Traum mal bei Seite, war ein Objekt mit dem die beiden stets kommunizieren konnte… genial! Nachdenklich nahm Thana das Spiegelfragment entgegen, den Blick fest darauf gerichtet. “Das ist… großartig.“ Langsam aber stetig bildete sich auf den Lippen der Mahaf ein seichtes Lächeln. Sie hoffte nur, dass Eohl ihr damit nicht rund um die Uhr auf die Nerven gehen würde. Die Gefahr bestand natürlich! Der Spiegel in ihrer Kammer war der beste Beweis dafür, dass diese Objekte potenziell stark in ihre Privatsphäre einschneiden konnten…

Genervt seufzte Thana auf. Wirklich? Jetzt? Was war das denn für ein Timing? Grade wollte sie in ihr frisches, wohlig warm dampfendes Bad steigen. Sie hatte es sich wirklich verdient, nach einem solch anstrengenden Tag. Eine Fahrt nach Crocus, mal eben den Untergrund aufmischen und auseinandernehmen, dann wieder die lange Heimfahrt. Die Magierin griff nach dem Handtuch auf ihrem Bett, um sich dies grob um den Körper zu wickeln. Es reichte grade so dafür ihre Brust und den Po zu bedecken. Vor sich her murmelnd stapfte sie zur Tür. Es war selten, dass man sie dort unten im Keller stört. Die meisten Gildenmitglieder kannten den Weg nach dort unten nicht einmal. Wenn aber jemand vor der Tür stand, war das in den seltensten Fällen aus erfreulichen Gründen. Thana hielt sich eine Hand über ihren Brustkorb und damit zur Sicherheit auch das Handtuch fertig. Dann riss sie mit Schwung die genagelten Bretter, die sich Tür schimpften, aus dem Schloss auf. “Ja?!“, keifte sie zickig aus ihrem Raum heraus, als ihr Blick überrascht an einem ihr nur allzu bekannten Gesicht hängen. “Eohl? Was… Was willst du hier?“ Der Zorn war der Überraschung schleunigst gewichen. Sie waren doch grade erst auseinandergegangen. Thana hatte sich verabschiedet, war zur Gilde gegangen und hatte sich dort direkt ein Bad eingelassen. Die Magierin hatte es nicht einmal geschafft in jenes zu steigen, da klopfte es an der Tür. Ein Besuch mit Folgen…

fin…



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