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 Südlicher Ortseingang

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Lex

Lex
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BeitragThema: Südlicher Ortseingang
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Südlicher Ortseingang W42vIadATdW-2F0daeoI7kmtM-sfWV8-_tV08M1Xt9zLvxk6hvLgUSe0Kl-JtSiLVbrbGBLkSagHe7TT21CmaT2aDcePwRePHnQKZHpagxI

Ortsname: Südlicher Ortseingang
Art: Freiraum
Spezielles: ---
Beschreibung: Viele Wege führen nach Maldina Town, dies ist der südlichste davon. Verlässt man durch ihn die Stadt sieht man zu seiner Linken ein recht großes Waldstück, während sich geradeaus und zur Rechten die weiten, fruchtbaren Ebenen Südfiores erstrecken. Da das Land nur sachte Hügel aufweist kann man weit sehen.
Geht man stattdessen in die Stadt hinein so wird man von einer schattigen Allee begrüßt, die Reisende weiter ins Zentrum der Stadt führt. Nahe am Ortseingang finden sich auch vermehrt Stallungen, Gasthäuser, Restaurants, Essensstände und Läden, die allerlei Reisebedarf verkaufen. Kontrollen oder gar ein Stadttor gibt es keine.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Lex

Lex
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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptyDo 2 Jun 2022 - 8:44



C-Rang:
Nachts im Museum


Valda, Lilly & Lex

1 | 8
Warmer Qualm quoll Lex den Hals hinab, als er an seiner Morgenzigarette zog. Die Sonne hatte es noch nicht ganz über den Horizont geschafft, doch das erste Blau war dennoch am schwarzen Himmel zu sehen. Die Nachtluft war kühl, die Kippe erfüllte Lex mit ein wenig Wärme.
Um diese Tageszeit schlief Maldina Town noch zu großen Teilen. Nur aus den Fenstern einer Backstube brach güldenes Licht auf die gepflasterten Straßen, ansonsten ruhte die Stadt. Lex genoss die Ruhe, brauchte so noch nicht einmal seine Kopfhörer aufzuziehen. Über die eine Schulter hatte er die recht neue schwarze Gitarrentasche geschlungen, in der er seine recht neue M-Gitarre transportierte. Die andere Schulter war mit einer dunkelgrauen Sporttasche, die aussah, als hätte man sie aus einem Kleidercontainer gestohlen (hatte Lex damals nämlich), besetzt. Mit schlurfenden Schritten ging der Halbdämon auf den Ortsausgang zu, an dem er zwei Magierinnen aus der Gilde treffen würde. Schwere, schwarze Stahlkappenstiefel streiften die Straße entlang. Eine recht enge, dunkelviolette Stoffhose mit eingesetzten Nieten und ein schwarzer Kapuzenpullover, der arkan-okkulte Symbole auf der Vorder- und Rückseite aufgedruckt hatte trg Lex heute. Die Ärmel des Pullis waren mit flauschigem schwarzem Kunstfell besetzt, für das, was auf ihn zukam, würde er jeden Komfort brauchen, den er nur auftreiben konnte: Eine superlange Zugfahrt. Nach Nordfiore ging es wieder einmal und auch wenn Lex am liebsten gelaufen wäre, war das doch für diese lange Strecke nicht wirklich eine gute Option.
In seiner Sporttasche hatte der Halbdämon noch wärmere Klamotten und einen großen Batzen Eisenwaren, die ihm als Notration dienen würden dabei.

Am Ortsausgang angekommen machte Lex die zweite Zigarette an. Die beiden Magierinnen, Valda und Lilly, mit denen er auf diese Quest fahren würde, hatte er bisher nur im Vorbeigehen gesehen. Gerade Valda war schwer zu übersehen. Sie waren beides noch recht neue Mitglieder der Magiergilde und Lex war froh, dass er sie auf eine ihrer ersten Quests begleiten konnte. Nicht nur konnte man sich so ein wenig besser kennen lernen, Lex war auch in der Lage, den Neulingen ein paar Fragen zu beantworten, falls das was unklar war. Er selbst war ja schon etwas länger Teil der Satyrs.
Die dreie würden nach Heim Rada, einem kleinen Dorf im Norden, das am Fuße eines Vulkanes lag, fahren. Dort hatte der Museumswächter eines kleinen Heimatmuseums geschworen, dass er eine wandelnde Ritterrüstung gesehen hatte, die bedrohlich auf ihn zugegangen war. Mit Geistern und Gespenstern kannte der Schwarzhaarige sich zwar nicht so recht aus, mit Rüstungen dafür umso besser. Das Rätsel würden die drei Satyrs-Magier schon gelöst bekommen - auch wenn Lex sich fragte, ob es da oben im Norden keine Gilde gab, die das erledigen konnte ohne dafür durch halb Fiore zu fahren.

@Valda @Lilly



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Lilly

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptyFr 3 Jun 2022 - 7:45


Lilly trug ein wolliges, nicht sonderlich dickes Oberteil, mit fluffiger Wolle. Farblich fand man sich hier bei Weiß und Rosa, die Wolle am Ende der Kleidung war schwarz. Aufgrund der frischen Morgenluft trug sie eine Strumpfhose dazu. Auf ihrem Rücken trug sie einen Beutel mit weiterer Kleidung und Proviant. Lilly war gespannt darauf wie der Norden war. Man sagte ihr, dort sei es kalt. Die Godslayer wusste garnicht so genau, wie weit im Norden von Fiore sie bisher gewesen war. An den Ort, dessen Namen sie mittlerweile vergessen hatte, zu welchem es für diese Quest ging, erinnerte sie sich jedoch nicht.
Das Mädchen freute sich auf die Quest. Sie würden diesmal innerhalb der Gilde unterwegs sein und die Caprini hatte die Chance zwei andere Mitglieder ihrer Gilde kennenzulernen.

Der Treffpunkt war im Süden von Rom, äh, Maldina Town. Am Ortseingang um genau zu sein. Auf dem Weg dorthin überlegte die Godslayerin, wie sie ihre Teampartner eigentlich erkennen sollte? Bisher wusste sie nur ihre Namen. Leks und Valda. Der Name Valda gefiel ihr. Vielleicht waren ja nicht so viele Leute beim Südeingang und Lilly müsste sich einfach die anderen zwei Personen suchen die zu dieser Zeit in aller Frühe unterwegs waren. Die Sonne war irgendwo am Horizont und schielte vorsichtig über den Horizont.
Lilly hatte den Ortseingang fast erreicht. Wenige Meter trennten sie vom Treffpunkt. Hatte sie etwas vergessen? Hatte sie alles dabei? Hatte sie ihren nicht vorhandenen Herd an gelassen? Ein bisschen nervös war Lilly, aber sie hatte alles dabei, was man ihr gesagt hatte! Also freute sie sich lieber auf die Quest und wenn ihre zwei Questpartner jetzt noch „cool“, dieses Wort hatte sie von den Leuten in der Stadt gelernt, waren, dann gab es absolut keinen Grund nervös zu sein und die Quest würde sicherlich wundervoll werden! Die Godslayerin erspähte einen rauchenden, jungen Mann. Irgendwie war er auffällig. Die Caprini hätte ihn gerne genauer angeguckt, doch eine kaputte Kiste, deren Inhalt auf dem Weg verteilt war, hatte andere Pläne!
Das Mädchen stolperte über die Gegenstände auf dem Weg und landete auf dem Boden. Ob Lex etwas davon mitbekommen hatte? Sie dürfte in seiner Sichtweite sein und, hätte er ein gutes Gehör, sicherlich auch in seiner Hörweite. „Aiieeeee.“ entwich es dem Mädchen. Lilly versuchte wieder aufzustehen, die kleine Magierin wurde dabei jedoch von einem Mann übersehen, der den Weg entlang eilte und das Mädchen erneut umstieß. Er schien davon nichts mitzubekommen und war schon weitergelaufen und verschwunden. Die Godslayerin lag damit mittlerweile neben dem Weg auf einem Stück Grünfläche.
Sie wollte erneut aufstehen, doch der unglückliche Unfall hatte eine Katze aufgeschreckt. Die war panisch weggerannt und hatte dabei auf einem Balkon eine kleine Gießkanne umgestoßen, welche sich nun auf Lilly entleerte. Nach der frühen, unfreiwilligen Dusche war Lilly jetzt ein wenig wacher als vorher und versuchte erneut aufzustehen. Diesmal schaffte sie es und erblickte dabei etwas, was ihr Interesse weckte.
Lilly ging ein paar Schritte und kramte unter einem Busch Jewel hervor, die wohl vor einiger Zeit mal hier verloren wurden. Sie waren sehr schwer zu sehen und selbst Lilly hätte sie ohne den Unfall wohl nicht bemerkt. Da hatte sie anscheinend etwas Glück im Unglück! Bei der Menge an Jewel hätten andere wohl einen ordentlichen Freudensprung gemacht. Die Godslayerin konnte die Menge jedoch nicht richtig einschätzen. Sie wollte die Jewel gerade verstauen, da entdeckte sie einen besseren Nutzen! Wie es der glückliche Zufall weiter wollte, hatte soeben ein Bäcker geöffnet! Zeit für ein Frühstück!
Die Caprini war früh unterwegs gewesen und so sollte sie noch Zeit haben! Außerdem sah sie eh noch keine zwei Leute, die wartend am Eingang standen. Nur den auffälligen Jungen mit viel Metall, der großen Menge Gepäck und dem Glühstab im Mund. Sie ging zur Bäckerei und kaufte sich etwas Gebäck. Die hatten ein verlockend riechendes Nussgebäck! Das Mädchen kaufte sich etwas davon. Anscheinend hatte der Bäcker zufällig ein paar Nüsse über gehabt und so kaufte die Godslayer eine große, bunte Tüte mit verschiedenen Nüssen, wie zum Beispiel normalen Nüssen, gerösteten Nüssen und ummantelten Nüssen, dazu. Das Mädchen packte dem freundlichen Mann einfach all die gefundenen Jewel auf den Tisch, was eindeutig zuviel war. Doch das bemerkte Lilly nicht und schon war sie wieder aus dem Laden und auf dem Weg zu dem jungen Mann mit der dunklen Kleidung.
Dieser bekam dadurch einen wundervollen Blick darauf, wie Lilly versuchte einen Happen von ihrem Gebäck zu nehmen. Sie führte das Gebäck in Richtung von ihrem Mund... und verlor das Gebäck an einen Vogel, welcher es ihr wegschnappte. So ein Pech aber auch, aber dafür hatte sie noch mehr Gebäckstücke! Das nächste Stück wurde vorsichtiger angefasst und sie kam in den Genuß des Essens. Frisches Gebäck... Mit einem zufriedenen laut genoß sie es. Dann packte sie den Rest für später weg und trat die letzten Schritte zu Lex heran.
„Hallooo. Bist du Leks? Ich bin Lilly.“ Sie war sich ziemlich sicher, dass dies Leks sein musste! Nicht, dass es noch andere Auswahl gab. Es könnte höchstens sein, dass der Magier noch nicht am Treffpunkt war. Doch der Mann hatte sogar Gepäck dabei.
Lilly hielt ihm die sehr große Tüte mit den Nüssen hin und fragte: „Ich hab beim Bäcker Nüsse bekommen! Willst du welche abhaben? Die sind noch warm. Aber pass auf, die da sollen scharf sein.“ Bei ihrem letzten Satz zeigte sie auf eine Sorte der ummantelten Nüsse. Sie waren schön rot! Das machte es leicht zu merken, rot war scharf. Vielleicht mochten ihre Questpartner Nüsse? Das wäre sicherlich ein Glück! Nachdem sie dem Jungen etwas von den Nüssen angeboten hatte und dieser sich, falls er den wollte, welche genommen hatte, verschloss Lilly die Tüte sicherheitshalber. Man wusste ja nie, was noch passieren konnte! Ein bisschen nass war ihre Kleidung noch von dem Unfall und Lilly überlegte, ob sie deswegen etwas tun sollte.


Shailaja
Südlicher Ortseingang Test_36oj0p
Forgotten Lands
Dream, but be aware of Nightmares

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Valda
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Valda
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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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Valdayanna Sultana Ufara Blyana

Quest
Post Nr.1
Nachts im Museum
Endlich, endlich würde die Oni ihre erste Quest bestreiten. Sie war erst vor wenigen Wochen, vielleicht sogar erst vor wenigen Tagen der Gilde Satyrs Cornucopia beigetreten und hatte bisher nur ein wenig von diesen sogenannten Quests gehört. Sie wusste nicht was auf sie zukommen würde, lediglich, dass sie damit anderen halfen und Geld dabei für die Gilde verdienten. Generell tat die Dame sich noch ziemlich schwer damit das Konstrukt einer Gilde zu verstehen. Sie blickte da noch nicht ganz durch, aber sie war hier sowieso gelandet. Bisher wusste sie nur, dass in dieser Gilde die Leidenschaften und Hobbys der Mitglieder im Vordergrund standen und das faszinierte die Kämpferin natürlich. Sie war sehr interessiert daran, wie andere ihre Gefühle zum Ausdruck brachten, was sie schufen und wie gut sie darin waren. Da waren sicherlich auch Dinge dabei von denen sie bislang nichts wusste oder sie noch nie gesehen hatte. Es würde allemale bereichernd sein. Nun aber war sie zu ihrer ersten Quest aufgefordert worden und war ganz aufgeregt! Sie wusste bisher noch nichts über die Quest, außer, dass sie diese mit zwei Kameraden aus der Gilde bestreiten würde. Man, sie freute sich schon so die beiden kennenzulernen! Wie sie wohl sein würden? Naja egal. Würde sie schon sehen. Jetzt musste sie sich erst einmal mit einem anderen, viel größeren Problem auseinandersetzen.
Ein wenig ziellos irrte sie durch die Stadt in der das Gildenheim stand. Sie wusste, dass sie sich irgendwo im Süden von Maldina treffen würden, aber das war ja auch keine so genaue Aussage. Vor allem wenn man bedachte, dass die Oni neu hier war und sich dementsprechend nicht so gut auskannte. So stapfte sie also durch die Stadt, ließ den Blick über die Gänge und die kleineren Gebäude wandern, auf der Suche nach dem Ort den sie suchte. Man, sie würde sowas von zu spät kommen. Aber das störte sie nicht so. Sie genoss viel mehr die Zeit, die sie damit verbrachte durch die Stadt zu gehen. Wenn man so herum irrte fand man viele schöne Plätze. Zumal die Oni sich seeeeehr gut ablenken ließ. Mal blieb sie an einem Park stehen und genoss das saftige Grün das sich ihr darbot, dann hielt sie an einem Café an, dann wieder an einem Flohmarkt und begutachtete die für sie viel zu kleinen Sachen. Summend ging sie weiter, hatte ein Lied im Kopf, das aus ihrer Heimat stammte, bewegte sich im Rhythmus den sie mit ihrem Summen vorgab, tanzte ein wenig durch die Gassen und Straßen, ignorierte die kleinen Geschöpfe um sich weitestgehend - nahm lediglich darauf acht, dass sie niemanden verletzte. Aber sonst achtete sie nicht allzu stark auf sie oder auf das was sie sagten. Es war so faszinierend was sich ihr alles darbot...
Wie immer trug sie ihre luftige, traditionelle Tracht das aus dem Tuch, das ihren Oberkörper bedeckte, sowie das Tuch was sie um ihre Hüfte gewickelt hatte, die braunen offenen Schuhe, die Armschienen, den Ring um den Hals und die Oberarme, sowie der riesige Kopfschmuck. An ihrer Hüfte hatte sie ihre geliebte Waffe Corazón Ardiente befestigt. Ihr Macuahuitl, dass ihr bislang ein guter Unterstützer gewesen war. Es war ziemlich groß und schwer, wirkte mit den großen, groben Obsidian Stücken womöglich ziemlich bedrohlich und gefährlich, oder eben auch nicht. Aber die Waffe konnte guten Schaden anrichten, insofern man sie gut führen konnte. Valda liebte sie auf jeden Fall, war sie ja schließlich extra für sie angefertigt worden. Ansonsten hatte sie nur das übliche dabei - Snacks, Geld, ihren Beutel mit Juwelen und Schmuck, ihren Brieföffner und Wechselklamotten. Allerdings waren keine dieser Sachen sonderlich warm - wusste die Oni Dame immerhin nicht was Kälte war. Sie ahnte bislang noch nicht, wie sehr sie das bereuen würde oder was für einen Nachteil es haben würde, dass sie nicht wusste was Kälte war und sich dementsprechend nichts passendes mitnehmen konnte. Zumal es für sie ja eh immer schwierig war an passende Kleidung zu kommen, aufgrund ihrer enormen Körpermaße.
Sie ging weiter, drehte sich einmal im Gehen, natürlich weiterhin im Takt der Musik die sie summte, ging danach und dabei weiter gerade aus. Achja, sie freute sich ja so ungemein ihre Kollegen und dieses Nord-Fiore, wo es hingehen würde kennenzulernen. Wie es da wohl sein würde? Also bislang wusste sie nur, dass es in Maldina Town, ein wenig weniger warm war, als bei ihr zuhause und das es in West-Fiore ähnlich hitzig und heiß war... Man, die Dame vermisste Aloe Town schon ein wenig. Aber es war eine gute Entscheidung gewesen, sich dort ein Anwesen zu kaufen, konnte sie somit, jedesmal wenn sie sich nach der Hitze ihrer Heimat sehnte einfach dorthin begeben und im Sand baden. Teils auch wortwörtlich gemeint! Valda ließ ihren Blick schweifen und entdeckte irgendwann zwei kurios und sehr auffallend aussehende Personen die in der Nähe von einem Wagen standen, der wohl was zu Essen verkaufte. Die eine Person, offenbar ein Mann, wobei es ihr ein wenig schwer fiel das genau zu sagen, war das Haar des Winzlings lang, war sehr düster gekleidet und rauchte. Das andere Geschöpf war in dicke Kleidung gehüllt und hielt dem anderen etwas hin, was aussah wie Nüsse. Valda beschloss die beiden einfach nach dem Weg zu fragen, war sie nun wahrscheinlich schon genug rumgeirrt. Irgendwann musste sie wen Fragen, ob er ihr den Weg zu diesem Südlichen Ortseingang nennen konnte. Lächelnd ging sie auf die beiden zu und blieb neben ihnen stehen, stemmte die geballten Hände in ihre Seiten und blickte zu den beiden herunter. "He! Ihr beiden!", machte sie auf sich aufmerksam. "Könntet ihr mir vielleicht sagen, wie ich zum südlichen Ortseingang komme?", sprach sie weiter, nun etwas sanfter und euphorischer als zuvor. "Ich soll mich dort mit zwei anderen Magiern treffen, Lex und Lilly heißen die beiden glaub ich. Aber ich bin ziemlich neu hier und kenn mich noch nicht so gut aus.", sagte sie, lachte leise ein wenig über sich selbst während sie sich im Nacken kratzte. Sie schämte sich nicht wirklich dafür, dass sie sich nicht zurechtfand, aber sie hatte es sich schon einfacher vorgestellt gehabt, als sie losgelaufen war.

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Lex

Lex
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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptyDi 14 Jun 2022 - 0:02


2 | 8
Der Schwarzhaarige wartete eine kleine Weile - das hatte das Zu-früh-Dasein nun mal an sich - aber das machte ihm nix. In seinem Kopf ging er ein kleines Riff durch, das er sich für einen Song überlegt hatte, der ihm so halbfertig im Kopf rumschwirrte. Die Finger des Musikers tanzten über ein unsichtbares Griffbrett, als Lex ganz unwillkürlich und unbemerkt Luftgitarre spielte und mit dem Stiefel rhythmisch auf den Boden tappte.
Die Worte einer jungen Dame drangen durch die Musik, die Lex in seinem Kopf spielte, nur gedämpft hindurch. Aber sie kamen an. Blinzelnd blickte er sich um, senkte den Kopf dann ein wenig und erblickte dann direkt vor/unter ihm ein junges Mädchen, die sie ihm gegenüber als “Lilly” vorstellte. Sie erinnerte den Slayer ein wenig an Momo, ein anderes Mädchen, das er vor einigen Wochen auf einer Quest als Begleiterin dabei gehabt hatte. Wie auch Momo war Lilly klein, zierlich und zuckersüß anzusehen. Ihre hübschen braunen Haare beherbergten ein seltsames paar Öhrchen und zwei Hörner. Hörner waren zwar an sich ziemlich Metal, aber die von Lilly wirkten eher süß und niedlich.
Freundlich bot das Mädchen Lex ein paar Nüsse an. Lex mochte Nüsse. Ne, danke., lehnte er trotzdem ab. Er musste ja was für sein Image tun - unnahbarer Einzelgänger und so. Und ja, ich bin Lex., warf er noch hinterher, schob sich dabei die Hände in die Hosentaschen. Ein “Hallo” oder so hatte die Braunhaarige nicht zu erwarten. Lex mochte es zwar insgeheim, neue Leute kennen zu lernen - vor allem welche aus seiner Gilde - aber so wirklich zeigen tat er das nicht. Ihm lag viel daran, sich nicht als zu gesellschaftlich involviert darzustellen, sah sich selbst eher als Außenseiter in der Gilde. Das hatte man ihm sein Leben lang eingeprügelt - dass er nirgends so recht dazu gehörte.
Einen langen Moment lang herrschte einfach nur Schweigen zwischen den beiden, das so manch anderem richtig richtig unangenehm gewesen wäre. Wie Lilly wohl damit klar kam? Dann aber tänzelte eine Frau, die gut doppelt so groß wie Lilly war, in die Szene. Sie war luftig und bunt gekleidet, hatte ein seltsames Steinschwert dabei und wirkte fröhlich und aufgedreht. Eine Gestalt wie sie konnte ja nur zu den Satyrs gehören.
Und tatsächlich stellte sich heraus, dass die Große auf der Suche nach Lilly und Lex war. Seufzend verdrehte der Godslayer die Augen und antwortete monoton: Die hast du gefunden. Ich bin Lex, das ist Lilly. Mit einem Kopfnicken (zu mehr hätte der Halbdämon die Hände aus den Taschen nehmen müssen) wieß der Gepiercte bei seinem letzten Halbsatz auf die braunhaarige Nusslieferantin hin. Und du bist dann Valda?

Damit war das Team wohl vollzählig. Ernüchtert sog Lex ein wenig der kalten Morgenluft in die Lungen und blickte dann von der Frau zum Mädchen (dass die beiden gleichalt waren hätte Lex in tausend kalten Wintern nicht richtig geschätzt). Also…, setzte Lex an und drehte seinen Rücken der Stadt zu. Wir laufen eine Weile in den Süden zu einem Bahnhof. Von dort aus mit dem Zug in den Norden - und dann sehen wir weiter. Vor der Zugfahrt graute dem Schwarzhaarigen jetzt schon, doch wenn die Dreie nicht wochenlang auf Schusters Rappen durch das Land ziehen wollten, dann war die Eisenbahn das beste gottverdammte Mittel dazu. Unterwegs erzähl’ ich, was Sache ist. ‘kay? Und ohne richtig auf eine Antwort zu warten stapfte Lex los. Mit beiden Taschen wurde er ein kleines wenig nostalgisch. Früher war er oft so durch das Land gezogen. Damals waren Black Betty und ein paar Klamotten alles gewesen, was Lex sein Hab und Gut nennen konnte. Heute waren die Taschen nur ausgewähltes Reisegepäck. Er war in den letzten Jahren weit gekommen.
Der Schwarzhaarige zeigte absolut kein Interesse daran, großartig ein Gespräch anzufangen. Tat eine der beiden anderen das (und Lilly und Valda wirkten definitiv und sehr zum Leidwesen von Lex deutlich gesprächiger), dann würde er sich vielleicht sogar einklinken. Immerhin war er auch daran interessiert, mit wem er hier unterwegs war. Doch die Initiative würden Lilly oder Valda ergreifen müssen.

tbc: Ländereien Süd-Fiores

@Lilly @Valda



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Rownan

Rownan
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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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Queststart: Eine dunkle Bedrohung - Ravis und Rownan

#1 Als Rownan das Wort „Sklaverei“ in der Beschreibung der Quest gelesen hatte, war seine Pranke so schnell am Questboard, dass einige seiner Gildenkollegen kurz aufschreckten aus Angst er könnte das ganze Brett von der Wand reißen. Die Spitzen seiner scharfen Krallen hatten allerdings nur den unbeschrieben Teil des Pergaments tangiert, das dünne Papier jedoch mühelos zerrissen. Erst dann pflückte er es vorsichtig, wie eine Traube an einem Rebstock, von der Tafel, um sich die Informationen in Ruhe zur Genüge zu führen. Der sonst so in sich ruhende, edle und eloquente Wolf war in letzter Zeit nicht ganz er selbst, wenn es um diese sensible Thematik ging. Wer konnte es ihm auch verübeln? Natürlich hatte er es keinem der Anwesenden erzählt, was ihm vorgefallen war, abgesehen der Gildenmeisterin natürlich, und noch weniger hatte er einer Sterbensseele gesagt, was er getan hatte oder welche Gedanken ihn an diesen dunklen Tagen bewegt hatten. Allerdings war er sich mehr als sicher, dass dieser Schicksal, unabhängig der Rasse, niemanden ereilen sollte. Eine noble Agenda derer sich der Hybrid verschrieben hatte doch waren Worte allein nicht genug. Taten waren entscheiden. Diese Erkenntnis war ihm bereits einmal gekommen als er selbst in einem Käfig saß. Die Frage war nur diesmal für ihn: wie würde er reagiere? Und die viel interessantere Frage: wer würde ihn auf dieser Quest begleiten? Um ihre Chance auf Erfolg nicht direkt zu sabotieren, hatte er an die anderen zuständigen Stelle eine verschlüsselte Nachricht geschickt die besagte ihn in Maldina am südlichen Eingang zu einer bestimmten Zeit zu treffen. Von dort aus würden sie weiterreisen unentdeckt und hoffentlich mit einer Schlagkraft, die dem Syndikat gewachsen war. Im schlimmsten Fall waren auch ihre eigenen Strukturen so weit unterwandert, dass er es mit einem Agenten zu tun hatte. Dann würde er zwar in eine Falle laufen, aber ein Gegner mehr oder weniger würde er bewältigen können. Bereits in diesem Moment war sich der Grauhaarige mehr als sieges- und erfolgssicher. Ihn beschäftigte nun nur noch wieder, welche Art von Botschaft er hinterlassen würde, wenn alles, was diese Leute aufgebaut hatten in Schutt und Asche lag. Womöglich auch ohne eine Person, die davon berichten konnte. Sichtlich aufgebracht kam er in einem der Bäder des Hauses an, der Atem noch immer schwer. So fixiert, wie er auf diese Aufgabe war, merkte er selbst, dass er die Ereignisse noch keineswegs verarbeitet hatte. Wie auch, er hatte niemanden, der ihn in dieser Hinsicht wirklich verstehen konnte. Es gab nur wenigen Personen, die er überhaupt für ein solches Gespräch in Erwägung gezogen hätte und eigentlich nur eine einzige Person, die ihn unter Umständen verstehen konnte. Oder ihm zumindest so zuhören konnte, dass er sich besser fühlte. Aber es war genau dieses Individuum vor welchem er sich am meisten fürchtete die Wahrheit zu erzählen. Ihre fragile Beziehung, sofern sie es als solche Bezeichnen konnten, war geprägt von Stille. Es war in sich eine ganz eigene Baustelle und Rownan war mehr als froh eine gelungene Ablenkung gefunden zu haben. Außerdem war es die beste Gelegenheit für einen Test seiner Fähigkeiten.

Zwischenzeitlich war er so weit, dass er seine so in sich zerstrittenen Persönlichkeiten und Merkmale in ihren eigene Formen manifestieren konnte. Eine praktische Fertigkeit wenn man entweder, wie in seinem Fall, ein wenig rohe Kraft benötigte oder aber einen vollkommen klaren Verstand. Noch immer fehlte ihm ein Mechanismus, der es ihm erlaubte, die ihm gewünschte Form dauerhaft zu erhalten. Solange er seinen wilden Seite ab und an etwas Freiraum gab, hielt sich diese mit ihren Trieben zurück. Nebeneffekt dieses Trainings war es, dass er natürlich auch die Gestalten von beliebigen Menschen nachahmen konnte. In der Hafenstadt angekommen könnte er beliebig oft die Form wechseln und so sämtliche potenziellen Verfolger abschütteln. Optimalerweise wäre er es, der an der Seite des Syndikates ankommen würde, ohne dass diese überhaupt etwas bemerkt hatten. Rownan sah im Spiegel wieder seine gebleckter Zähne, erfreut darüber, was dies bedeuten könnte. In dieser Form, in seiner Alltäglichen, fiel es ihm immer noch schwer beide Seiten ins Gleichgewicht zu bringen. so rational er gerade Pläne schmiedete desto intensiver war seine Reaktion auf die möglichen Resultate. Unzufriedenheit war kein Ausdruck für diesen Zustand. Der Lupine musste sich auf die Grundpfeiler seiner Ausbildung konzentrieren, die er aus dem Waisenhaus mitbekommen hatte, zusammen mit den Erfahrungen, die er über die letzten Jahre gemacht hatte. Ein letzter Mal wischte er sich über seine Schnauze, ein letzter Blick in den Spiegel, ehe er sich zu seiner Wohnung aufmachte, um zu packen. Am Anfang des neuen Tages als die Sonne gerade langsam erst aufzugehen schien, befand sich der Satyrs bereits am Treffpunkt. Sein potenzieller Partner hatte alle Daten und jemanden wie Rownan, das wusste er nun mal, konnte man schlecht übersehen. Hier an der Stadtgrenze konnte er weiter über ihr Vorgehen nachdenken.


@Ravis


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Reden - Denken - Magie
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Ravis

Ravis
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Ort : Aloe

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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01 | Outfit | @Rownan
Mh? Irgendwas stimmte hier nicht so recht. Der junge Werwolf saß auf seiner kleinen Veranda, den Kopf seines vierbeinigen Mitbewohners auf dem Schoß um ihm liebevoll die Stirn zu kraulen, während er mit der anderen Hand einen Zettel in der Hand hielt. Für gewöhnlich war er selbst es, der sich seine Auftrage aussuchte, nicht die Gilde. Das hier war das erste Mal, dass er etwas zugeteilt bekommen hatte. Neben der Beschreibung, was es zu tun gab, hatte er außerdem einen weiteren Zettel erhalten. In feiner Handschrift hatte man eine Nachricht hinterlassen, die auf den ersten Blick nur wenig Sinn ergab. Als er sie das erste Mal gelesen hatte, hatte er noch vermutet, dass es sich dabei nur um irgendeine Art Streich handelte. Dann war er von einer Falle ausgegangen. Es gab schließlich eine ganze Gruppe an Leuten, die ihm am liebsten die Kehle durchschneiden würden. Doch dafür war das hier viel zu aufwändig. Nach einer Weile und mehrfachem Durchlesen fielen ihm schließlich mehr und mehr kleine Muster auf. Das konnte kein Zufall sein, eh? Da wollte wohl jemand dem Reveau eine kleine Herausforderung stellen. Ein schmales Grinsen zog sich über sein Gesicht. Herausforderung angenommen.
Mehrere Tage saß er an diesem dummen Zettel. Testete verschiedenste Entschlüsselungsmethoden und -techniken aus, allesamt erfolglos. Er war kurz davor, aufzugeben. Vielleicht bildete er sich die Muster doch nur ein? War es doch nur blöder Wirrwar? Das konnte doch nicht sein ... wieso würde ihm jemand so einen Quatsch gemeinsam mit einer äußerst ernsthaften Quest zuschicken? Frustriert kaute er auf dem Ende seines Bleistifts herum, bis dessen Holz schon begann, zu splittern. Agh, er hatte echt keinen Bock, das hier aufzugeben, doch langsam gingen ihm die Schlüssel aus. Seufzend schlug er die nächsten Seiten eines kleinen Taschenbuchs auf, durchstöberte die dort niedergeschriebenen Informationen. Ein paar Versuche mehr konnten ja nicht schaden ....
"Fuck, ja!!"
Ein lauter, fast schon trommelfellschädlicher Schrei hallte durch die kleine Wohnung des Blauhaarigen und vermutlich auch noch die anliegenden Häuser. "Ennndlliiichhh...." seufzte er, vergrub sein Gesicht tief in den Händen. Fast zeitgleich überkam ihm ein riesiges Gähnen. Ein flüchtiger Blick aus dem Fenster verriet, dass die Sonne bereits untergegangen war, vermutlich schon eine ganze Weile. Das Problem war jedoch, dass der Satz, der da nun vor ihm auf dem Papier stand und endlich Sinn ergab, ihm keinen Moment der Ruhe vergönnen würde. Es war ein Treffpunkt, gemeinsam mit Datum und Uhrzeit... natürlich musste es morgen früh sein. Wann auch sonst?! Stöhnend schwang er sich aus seinem Stuhl, schmiss ein paar Ersatzkleider, ein wenig Proviant und alles andere, was man so zum Überleben gebrauchen könnte, in einen Rucksack, ehe er den großen Napf, der auf seiner Veranda stand, bis zum Rand füllte. Das Klappern lockte sogleich seinen gestreiften Kumpel an, dessen Näschen neugierig zuckte. "Teils dir ein. Ich weiß nicht, ob ich zurück komme." seufzte er. Ravis hatte keine Ahnung, was ihn in den nächsten Tagen erwarten würde, nur, dass es wohl gefährlich werden würde. Doch er konnte den Auftrag einfach nicht ausschlagen, schließlich hatte er lange auf solch eine Möglichkeit gewartet. Endlich eine Herausforderung, eine Chance, etwas nachhaltig zu verändern.
Als der Morgen hereinbrach, stieg der Blauhaarige gerade aus dem Zug aus. Wäre da nicht das stetige Gähnen, würde man ihm nicht einmal anmerken, wie müde er war. Sein Auftreten war wie immer top: Das offene Haar sorgfältig gekämmt, die Kleidung faltenfrei und die Augenringe geschickt kaschiert. Bis zum Orteseingang war es auch nur noch ein Katzensprung, den er in einem kurzen Lauf hinter sich brachte. So locker er auch nach außen wirken mochte, er war durchaus nervös. Wer würde hier auf ihn warten? Würde hier überhaupt jemand sein? Je näher er dem Treffpunkt kam, desto langsamer wurde auch sein Schritt. Außer ihm war niemand unterwegs und er hatte kein Interesse daran, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Im ersten, fahlen Schein der Sonne kam schließlich eine große Gestalt in Sicht. Ravis kniff die Augen zusammen, die Distanz machte es nicht einfach, Details auszumachen. Einige Meter weiter konnte er jedoch alles erkennen, was er wissen musste: Ohren, lange Schnauze, dichter Pelz. Sofort hielt er inne, sein Herz blieb einen Moment lang stehen. Ein Werwolf? War das hier doch eine Falle? Einige ranghohe Priester des Clans hatten es geschafft, ihr Lycan-Erbe so zu kontrollieren, dass es ihnen gelang, sich in eine zweibeinige Version ihres felligen Ebenbilds zu verwandeln. Ravis selber gehörte nicht zu jenen, doch er hatte es bereits gesehen ... und das hier sah dem ganzen verdammt ähnlich. "Fremder! Wer bist du?" rief er dem Unbekannten also zu. Er hatte nicht vor, ihn direkt als Feind abzustempeln, doch nun war durchaus eine gewisse Vorsicht geboten, denn lag er richtig, so war ihm diese Person deutlich überlegen. "Wieso hast du mich hierher geführt?"




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Rownan

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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#2 Geduldig stand Rownan an Ort und Stelle und schaute sich dabei eher gemütlich umher. Sein Kopf jedoch war etwas nach oben gerichtet, als ob er etwas im Himmel suchen würde. Tatsächlich war er gerade visuell eher nebensächlich unterwegs. Seine Aufmerksamkeit lag auf seiner feinen Nase. Die meisten Magier, mit denen er zu tun hatten, hatten immer etwas Eigenartiges an sich. Nicht so, dass er einen Magier und einen Nicht-Magier unterscheiden konnte, aber spätestens im Gespräch zeigte sich recht schnell, dass dort etwas sonderbar war. Das letzte mal ging es ihm so mit einem Magier aus Fairy Tail. Ein Skinwalker. Ohne seinen ausgeprägten Geruchssinn hätte er diesen Jungen nicht im Entferntesten verdächtigt etwas anderes als ein Musikus zu sein. Jetzt, jedoch, wo auch seine Magie fortgeschritten war, wusste er, wie gefährlich so ein Vertrauen auch auf seinen Sinn sein konnte. Wie einfach es vergleichsweise doch war, sowohl Aussehen als auch Geruch zu verändern. Es waren genau die Fähigkeiten, die ihn für diese Quest ideal machten. Verschleierung und Täuschung jedoch, waren so weit entfernt von den Werten des Wolfes, dass es nur der Auftrag selbst war, der ihn dazu brachte sich über diese Grenzen hinwegzusetzen. Er musste diese Leute einfach zur Strecke bringen. Ein neuer Geruch machte sich breit und so wendete er den Kopf in die Richtung des Neuankömmlings. Zu seiner wirklichen Überraschung hatte die Person mit blauen Haaren, abgesehen von dieser sehr auffälligen Farbe, ein durchaus ordentliches, wenn auch lockeres Outfit an. Selten hatte der Hybride einen ähnlich schicken Auftritt wie den seinen gesehen. Definitiv ein Pluspunkt. Einzig wieder der Geruch war es, der so etwas von der Norm abzuweichen schien, weniger als es die Farben des anderen tat. Ohne voreilige Schlüsse zu ziehen, würde er sich unterhalten, sofern es überhaupt sein potenzieller Partner war. In Maldina liefen immer noch genug andere Magier herum, die sich hier und um diese Zeiten mit ihren Questpartnern treffen konnten.

Scheinbar hatte die Person nun auch Rownan wahrgenommen und blieb daraufhin stehen. Nichts Ungewöhnliches, wusste der Satyrs natürlich bei weitem nicht, welche Gedanken den anderen gerade derartig aufzuwühlen schienen, was dieser jedoch ebenso wenig nach außen hinzeigte. Für den Wolf wirkte es nur so als ob der Blauhaarige ihn von weitem musterte, was keine schlechte Idee war, wenn man bedachte, um was für eine Quest es sich handelte. Die Theorie des Doppelagenten war dabei gewiss nicht nur im Kopf des Schwertkämpfers. Eine mehr als kritische, wenn auch irgendwo interessante Dynamik für einen Auftrag. Eben diese Vorsicht war es wohl auch, die dazu führte, dass sie über eine gewisse Distanz miteinander ins Gespräch kamen. Nichts, was den Lupinen jetzt noch stören sollte. Denn der erste, treffende Hinweis war gegeben: Der Typ hatte die Nachricht entschlüsselt. Wie sonst hätte er hierherkommen sollen, außer natürlich er hatte Hilfe von außen. Ein Risiko, auf welches er sich erst einmal einlassen musste. Mit dem obligatorischen Kratzfuß und dem Hervorholen seine Rute stellte er sich dem Neuankömmling vor. „Meine Name ist Rownan aus Satyrs Cornucopia. Es lag in der Natur dieser Quest einen potenziellen Partner nicht einfach so auszuwählen. Dafür ist die Gefahr zu groß, dass Personen etwas mitbekommen, die lieber im dunkel gelassen werden sollten. Wenn ihr jedoch meine Nachricht entschlüsselt habt und hier seid, scheint es mir so als ob auch euch dieses Unterfangen bewegt. Gerne beantworte ich euch jede weitere Frage, wenn euch danach ist, doch zuvor möchte ich die gleiche Frage zurückgeben: Wer seid ihr?“.

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptyDi 1 Nov 2022 - 19:45

02 | @Rownan
Der Blick des Blauhaarigen war fest auf den Wolf fixiert, er ließ ihn keinen Moment aus den Augen. Trotzdem holte er aber seine Hände nicht aus seinen Taschen, ließ sich nicht sein gelassenes Auftreten nehmen. Würde ihm der Pelzige aber einen Grund geben, würde er das sofort ändern. Ravis hatte keinerlei Interesse daran, sich von seinem alten Leben einholen zu lassen. Er hing an seiner Freiheit, aber vor allem an seinem Leben. Aber ersteinmal galt es herauszufinden, ob der Kerl da tatsächlich eine Gefahr war, oder ob sein Aussehen einfach nur ein doofer Zufall war. Es gab schließlich noch andere Lycans und Tiermenschen außerhalb des Clans. Seinen sichernden Abstand würde er nicht aufgeben, bevor er nicht mehr wusste. Der Unbekannte schien die Fragen ohne zu zögern zu beantworten. Ein gutes Zeichen. "Hm, Rownan also." überlegte er laut. Das war kein Name, der ihm bekannt vorkam. Allerdings hatte er ihm keinen Nachnamen genannt. Es gab einige Leute, die diesen aus verschiedensten Gründen abgelegt hatten, genauso gut konnte er ihn aber auch verheimlichen. Voreilige Schlüsse und grundlose Entscheidungen wollte Ravis jedoch vermeiden. So gab er dem Wolf noch mehr Zeit, sich zu erklären.
Zwar konnte er aus der Entfernung nicht perfekt ausmachen, ob das Symbol auf seiner Rute tatsächlich dem der Satyrs entsprach, er ließ es jedoch durchgehen. Er hätte genauso gut nichts präsentieren können, wenn er wirklich vorhatte, zu lügen. "Stimmt. Ich habe die Nachricht entschlüsselt und bin ihrer Bitte, hier aufzutauchen, gefolgt. Hilfsbedürftige Leute im Stich zu lassen ist nicht meine Art." bestätigte er Rownans Vermutung. "Hat 'ne ganze Weile gebraucht. Hast dir offensichtlich große Mühe gegeben." Langsam, aber noch immer achtsam, näherte er sich dem Größeren einige Schritte. "Ravis von Crimson Sphynx. Mein Gildenzeichen befindet sich auf meiner Schulter, aber ich habe gerade nicht vor, dir den Rücken zuzuwenden. Verzeih mir das bitte." Genauso wie sein Gegenüber behielt er seinen Nachnamen für sich. War nur fair. "Ich muss zugeben, dein Aussehen macht mich etwas misstrauisch." Eine Aussage, die der Satyrs bestimmt schon öfter gehört hatte. "Aber womöglich nicht aus dem Grund, den du annehmen würdest." Schließlich war es nicht sein Äußeres selbst, das den Reveau Bauchgrummeln bereitete, es waren die Erfahrungen, die er damit verband. Eigentlich war er kein Mensch, der andere gerne in Schubladen steckte und auch jetzt bemühte er sich, nicht genau in diese Denkart zu verfallen, doch es fiel ihm überraschend schwer. Die Angst, dass sein Clan ihn doch finden könnte, war wohl größer, als er bisher immer angenommen hatte. "Wenn du hier bist, weil du mir schaden möchtest, dann sag das bitte jetzt und wir machen kurzen Prozess. Ich denke das kommt uns beiden sehr gelegen." Er griff mit einer Hand an die Flasche, die sich an der Seite seines Rucksacks befand und schraubte diese auf. Klar konnte er auch sein eigenes Wasser schaffen, aber vorhandenes zu nutzen war schlichtweg schneller. Nicht, dass er sich sicher war, es zu benötigen, doch ausnahmsweise war Sicherheit seine Devise. Seine Vergangenheit hatte ihn schwer geprägt, machte ihn misstrauisch gegenüber jedem Wolf, egal ob Zwei- oder Vierbeiner. Trotzdem wollte er eins deutlich machen: "Ich werde dich nicht zuerst angreifen. Von mir geht also keine Gefahr aus, wenn von dir ebenfalls keine ausgeht."
Jetzt zu fliehen und dem Fremden gar nicht die Chance zu geben, zu zeigen, wie er gesinnt war, war verlockend. Doch es wäre eine egoistische Entscheidung gewesen. Schließlich hätte er so nie erfahren, falls der Fremde tatsächlich gut gesinnt war, falls tatsächlich Menschen auf ihre Rettung hofften. Es war ein Risiko, das Ravis nicht eingehen konnte. So selbstverliebt er auch sein mochte, es machte ihn nicht blind gegenüber dem Leid anderer. Genau dieses Leid war es doch auch gewesen, warum er überhaupt erst vor seinem Clan geflohen war. Ihm selbst ging es gut - er hatte eine blendende Zukunft vor sich gehabt, gefüllt mit Macht und Anerkennung. Doch zu welchem Preis? Er hätte seine Mitmenschen unterdrücken und belügen müssen und das war es ihm einfach nicht wert gewesen. Oh, seine verfluchte Vergangenheit, sie beeinflusste ihn selbst jetzt, wo er meilenweit von ihr entfernt war. Selbst seine offene, hilfsbereite Art, die er an sich selbst doch so sehr schätzte, litt darunter. Natürlich wollte er glauben, dass Rownan nichts böses im Schilde führte, dass sie gleich aufbrechen würden um die Retter in der Not zu spielen, doch er konnte es einfach nicht. Er war doch zu misstrauisch. Ein gewaltiger innerer Zwiespalt plagte ihn. Er konnte nur hoffen, dass die Worte, die Antworten, die der Wolf parat hatte, ihn beruhigen würden, ihm Klarheit gaben.




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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptySo 20 Nov 2022 - 17:19

#3 So, wie die beiden Magier sich gegenüberstanden, hatte es schon etwas von einem Mexican Standoff. Beide Parteien waren angespannt und obwohl sich Rownan nach außen hin ruhig gab, trieben ihn die gleichen Zweifel weiterhin um, die auch Ravis plagten. Der Grund, weshalb es bei beiden so war, konnte unterschiedlicher nicht sein. Und weiterhin konnte sich keine Seite dazu durchringen die Wahrheit auf eine solche Art und Weise zu präsentieren, die dazu führen würde, dass die Situation sich entspannte. Der Wolf müsste dafür tief in seiner Biographie graben, während die Sphynx einen Konflikt offenlegen müsste, vor dem er sich bis dato wunderbar versteckt hatte. Aufmerksam lauschte er den Worten seines Gegenübers und war erfreut darüber, dass es die Umstände beziehungsweise die missliche Lage der Leute waren, die sie an diesem heutigen Tag zusammengeführt hatte und vor allem den Blauhaarigen dazu bewegt hatte die Nachricht zu entschlüsseln. Allerdings hatten bereits die nächsten Sätze, ob gewollt oder ungewollt, einen Unterton an sich, der den Lupinen zur Vorsicht mahnte. Dennoch stellte sich der Unbekannte schließlich als Ravis aus Crimson Sphynx vor. Auch er hatte keinen Nachnamen oder teilte ihn schlichtweg nicht. Immerhin duzte er den Satyrs seit Beginn an, ohne dass dieser es ihm jemals angeboten hatte. Die lockere Art in Verbindung mit einem solchen Verhalten konnte auf einen entspannten Grundtypus hindeuten. Obwohl von Entspannung gerade nicht die Rede sein konnte. Allein die Tatsache, dass die Magier sich nicht einmal den Rücken zuwenden wollten, so wie es der andere formuliert hatte, bekräftigte den komplizierten und vor allem nervösen Ton der Lage. Trotzdem schien auch der Wüstenmagier die Offerte des Wolfes verstanden zu haben, weshalb er gleich mehrere Dinge an das Tageslicht führte: Er entschuldigte sich für sein offenkundig defensives Verhalten. Er misstraute Rownans Aussehen. Und es lag nicht an dem Grund, den der Grauhaarige eventuell vermutete. Kein Wunder, dass Rownan zu Beginn noch neutral war in seiner Miene, ehe er es nicht verhindern konnte, wie seine Züge fast automatisch eisern, kühler wurden, bevor sich dann ein Hauch von Verwirrung beimischte. Irgendetwas trieb diesen jungen Menschen um, so wie auch der Hybriden diverse Päckchen zu tragen hatten. Womöglich waren am heutigen Tag zwei gestalten zusammengekommen, die auf diese Art und Weise nie hätten zusammenkommen dürfen. Jedoch ließ sich daran nichts mehr ändern. Unter Umständen würde diese Quest ihnen beiden im Verlauf offenbaren, woher diese eigenartige Begrüßung rührte und sie einander empfänglich machen für die Leiden und Sorgen des anderen, sofern sie das überhaupt wünschten. Bevor es aber überhaupt so etwas wie eine Quest geben konnte, musste zumindest ein Maß an Vertrauen etabliert werden. Im Verlauf der Konversation arbeitete der Kopf des Tiermenschen konzentriert an einer Lösung, stehts darauf bedacht jede neue Information zu integrieren. Die nächsten Schritte waren entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg dieses Unterfangens. Es gab keinen Raum für Irrtümer. Der nicht mehr so fremde Ravis öffnete seine Proviantflasche doch statt zu trinken, äußerte eine unmissverständliche Warnung. Eine Warnung, mit welcher Rownan überhaupt nicht gerechnet hatte.

Der sonst so grazile Wolf erstarrte in seiner Haltung, ließ sie auseinanderfallen und stand jetzt ohne jede Anmut an Ort und Stelle. Die starke Misskommunikation wurde nun zusehends gefährlich. Dennoch war er sich sicher, dass beide Magier wussten, dass sie sich nicht voreinander fürchten mussten, das keine Gefahr ausging. Wie konnte er die Sphynx überzeugen? Trotz der klaren Worte waren es keine Worte der Aggressivität. Es war eher ein ehrenhafter Hinweis. Ein Gentlemen’s Agreement. Er hatte es hier anscheinend mit jemand einer ganz hohen Schule zu tun, wenn er darüber nachdachte, wie viel bereits auf non-verbaler Ebene geschehen war. So klar wie Ravis kommunizierte, sollte kein Zweifel daran bestehen, dass er diese Worte auch so meinte. Aber es lag in der Natur der Quest und den Erfahrungen, die der Wolf in diesem Zusammenhang gemacht hatte, dass er auch sich nicht vollständig von seinem Misstrauen lösen konnte. Er musste einen Mittelweg finden. Einen Moment musterte er sein Gegenüber. Der junge Mann wirkte weder stärker noch schneller als er. So blieb nur die Frage der magischen Fähigkeiten. Dennoch war sich Rownan sicher, dass er die kurze Strecke überbrücken konnte, sofern es nötig war. Daher könnte der Satyrs eine ebenso symbolische Geste vollführen, wie es zuvor die Worte des Wüstenmagiers waren. „Nun denn, Ravis. Ich bin gewillt euch zu glauben, auch wenn die Worte, die ihr äußert, in mir ganz ambivalente Gefühle erzeugen. Zu groß unsere Sorge, zu mächtig unsere Erfahrungen. Ich kann nicht erahnen, was euch zu derartiger Vorsicht animiert, warum euch mein Aussehen misstrauisch macht, doch kann ich euch versichern, dass auch ich jemand bin, der mit seinem Vertrauen ausgewählt umgeht. Im Sinne dessen, was es heute zu tun gibt, bin ich jedoch gewillt nicht nur euch eine Chance zu geben sondern auch den Wunsch zu äußern, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Dieser Auftrag ist zum Scheitern verurteilt, wenn wir uns uneins sind darüber, welche weiteren Motive uns bewegen. Ich will euch aber neben meinem Wort noch beweisen, dass in mir weder das Bedürfnis schlummert euch zu schaden noch einen Angriff auf euch zu starten“. Mit diesen Worten löste Rownan die Schwertscheide seines Degens und warf diese geschlossen, mitsamt seiner Waffe, Ravis vor die Füße. Obwohl der Boden nicht unbedingt sauber war, ging er daraufhin auf die Knie und streck die Arme von sich. Eine Haltung in welcher an einen Angriff nur schwer zu denken war und ebenso eine, die eine Verteidigung erschwerte. Für den Hybriden eine ungewöhnlich demütige Handlung. Aber es war seine beste Idee den anderen von sich überzeugen. Jetzt musste er nur hoffen, dass er Ravis weder verstreckte noch sich verkalkulierte. Bis dato pokerte der Grauhaarige darauf, dass ihn seine Nase die entscheidenden Hilfe geben könnte, sollte die Lage nun eskalieren.

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptyDi 3 Jan 2023 - 18:38

03 | @Rownan
Die Seelenspiegel des Blauhaarigen ruhten äußerst aufmerksam auf seinem Gegenüber um jede Veränderung in der Mimik und Gestik direkt zu erkennen. Wenn er eine sinnvolle Sache in seiner Zeit bei seinem Clan gelernt hatte, dann, dass Wölfe, egal welcher Art, eine äußerst feine Körpersprache besaßen. Auch Rownan schien hierbei keine Ausnahme zu sein. Die Sprache des gesamten Körpers war meist viel ehrlicher als die der Stimme, außer man hatte es mit einem Meister der Täuschung zu tun. Selbst er selbst schaffte es oft nicht, die besonders feinen Gesten bewusst zu manipulieren und so wollte er auch dem Graufelligen diese Fähigkeit vorerst nicht zuschreiben. Er traute ihm Kompetenz zu, aber zeitgleich wollte er nicht zu viel erwarten.
Einige Augenblicke verstrichen, in denen keiner sprach. Sie beobachteten sich gegenseitig, suchten offensichtlich etwas, das ihnen verriet, was die wahren Intentionen ihres Gegenübers waren. Der Reveau machte sich bereit, sich zu verteidigen, falls es nötig sein würde. Wie so oft hielt er seine Wasserflasche bereit, um dessen Inhalt blitzschnell zu seiner Waffe machen zu können. Der Lupine schien von diesem Verhalten überrascht, ließ sich seine Verunsicherung jedoch kaum anmerken. Ob dies nun daran lag, dass er den Worten des Werwolfs, nicht zuerst anzugreifen, glauben schenkte, oder daran, dass er äußerst souverän war, war egal. So oder so, es verdiente Respekt. Anscheinend wusste er, was er tat, hatte womöglich eine gute Ausbildung genossen. Doch das, was er als nächstes tat und sprach, überraschte den Blauhaarigen sichtlich. Nicht nur verkündete er das Bedürfnis, Vertrauen zu schaffen, er ließ auch direkt Taten folgen. Laut klirrend landete die Waffe des Hybriden vor Ravis, welcher sofort einen seiner Füße darüber platzierte. Doch das war noch lange nicht alles. Daraufhin kniete er sich nieder, streckte die Arme von sich. Eine Position, von der aus er nur schwer einen Zauber wirken konnte, wenn er denn wollte. Nun, das war doch ziemlich eindeutig, was? Schlagartig war das dicke Eis, das bisher zwischen den Beiden herrschte, gebrochen. Die Mimik des Teilzeit-Vierbeiners entspannte sich sichtlich, er atmete laut aus, während er im selben Moment seine Flasche wieder verschloss. Mit dem Fuß, der bisher über den Degen gewacht hatte, hob er eben diesen wieder auf, bevor auf den Wolf zutrat und ihm seine Hand entgegen streckte. "Komm, steh' auf, das kann ja keiner mit ansehen." Die dargebotene Hand sollte ihm nicht nur zurück auf die Beine helfen, sondern galt zugleich als Friedensangebot. Auch machte er sich durch die vertrauensvolle Art, wie er Rownan nun gegenüber stand, angreifbar. Wenn dieser noch ein Ass im Ärmel hatte, konnte er dieses nun problemlos ausspielen. Davon ging der Reveau jedoch nicht aus. Er war bereit, zu vertrauen. Zwar würde er noch immer am liebsten fliehen, nur um auf Nummer sicher zu gehen, doch er war nicht Magier geworden, um zu flüchten, sobald Zweifel aufkamen. Es war an der Zeit, sich selbst zu beweisen, dass es nichts mehr gab, vor dem er flüchten musste, er konnte auf seine eigene Wahrnehmung und Stärke vertrauen.
"Ich respektiere deinen Mut, dich mir gegenüber so verletzlich zu machen." Er schenkte seinem Gegenüber ein aufrichtiges Lächeln. "Jetzt, wo wir unser Misstrauen beiseite legen konnten, glaube ich, dass wir ein gutes Team bilden werden." Zwar wusste er noch nicht, was genau ihnen in ihrem gemeinsamen Auftrag bevor stehen würde, doch er war sich sicher, dass eine gute Zusammenarbeit absolut von Nöten sein würde, wenn sie unversehrt heimkehren wollten. "Komme was wolle, du wirst ab sofort voll auf mich zählen können. Wir sind jetzt sowas wie Wolfsbrüder!" In der Regel legte er nicht direkt offen, dass er kein gewöhnlicher Mensch war. Zu groß war der Spaß, zu beobachten, wie Leute langsam dahinter kamen. Doch die heutigen Umstände waren zu ernst und gefährlich, um sich zu Spielereien verleiten zu lassen. Er musste sich zusammenreißen und die Sache vollkommen ernst nehmen, auch, wenn das eigentlich überhaupt nicht seine Art war.




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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptySo 15 Jan 2023 - 20:13

#4 Selten hatte es im Leben des Tiermenschen Momente wie diese gegeben, in welchen er sich so bereitwillig angreifbar machte, wie am heutigen Tag. Jedoch hatte er bereits für sich festgestellt, dass die Anzahl der möglichen Optionen zu gering waren, die Zeit zu knapp und seine Fähigkeiten allein zu begrenzt. Und mit konkreten Vertrauen in dieser Materie warfen die beiden Magier nun auch nicht herum. Gespannte blickte Rownan auf den Boden, sein Mana kanalisiert, um seine Waffe zurückzuholen und den Angreifer zu verscheuchen. Er würde nicht viel mehr brauchen als ein paar Sekunden. Jedoch waren es diese Gedanken, die er fürs erste beiseiteschieben musste. Nicht einfach für jemanden der bestenfalls einer Handvoll Menschen blind vertraute. Es vergingen noch einige Sekunden, ehe er den anderen ausatmen hörte und… war das eine Flasche? Etwas verwirrt lauschte er den Schritten des Mannes, welcher seine Waffe aufgehoben hatte und nun zu ihm herüberkam. Wenn er dachte er könnte ihn mit dem eigenen Degen bezwingen, würde er sein blaues Wunder erleben. Wortwörtlich in Anbetracht der Haarfarbe. Der Wolf traute sich aufzuschauen und sah, dass sich die komplette Körpersprache seines Gegenübers geändert hatte. Diese Gelassenheit und Entspannung strahlten alles nur keine Feindseligkeit aus. Die dargebotene Geste der Unterstützung war demnach auch die Geste, die wiederum Verletzlichkeit und Ernsthaftigkeit ausdrückte. Mental klopfte sich der Lupine auf die Schulter. Die Verschlüsselung war eine gute Idee, denn nun hatte er eine vermeintlich fähigen Partner. Mit ebenfalls gelockerter Mimik ergriff er die Hand seines Partners und ließ sich hochhelfen, um dann wiederum seine Hose minutiös abzuklopfen und die Krawatte zu richten. Er wollte ja nicht wie Hinz und Kunz herumlaufen. Währenddessen lauschte er seinen Worten. Dafür, dass Ravis zuvor noch ein ziemlich ernster Zeitgenosse zu sein schien, ändert sich dessen Wesen schlagartig. Es war immer spannend zu beobachten, wie die Rolle zwischen Mensch und Professionellem diffundierte, wenn das erste Eis gebrochen war. Im eigenen Fall wohl zwischen Hybrid und Professionellen. Den Degen wieder um seine Seite befestigt, lauschte er den wiederholenden Vertrauensbekundungen. Was Rownan sonst belächelte, war in diesem Augenblick ungewöhnlich wohltuend. Kein Wunder, ging es doch um ungewöhnlich viel am heutigen Tag noch dazu hatte die Quest auch persönliche Signifikanz für ihn. Zu wissen, dass sein Rücken gedeckt war, war das beste Gefühl, welches er von seinem neuen Kollegen bekommen konnte. Tatsächlich verzog dann sogar der Grauhaarige eine Miene, speziell seine Auge wanderte in Überraschung oder Verwunderung nach oben, als er zum Wolfsbruder deklariert wurde. Von beinahe Eskalation zu einer Bruderschaft war ein krasser Sprung noch dazu das dafür ausgewählte Tier mehr als offensichtlich war. Kommunikativ keine Glanzleistung. Dann wiederum war da noch immer die etwas abweichende Duftnoten des anderen. Zwar speicherte er diese Idee ab, verwarf sie aber als Sperenzien. Für eine Spitze konnte er aber diese Feststellung nutzen. Amüsiert kurz den Kopf schüttelnd schaute er die Sphynx nun direkt an. „Ich danke euch, dass ihr trotz der angespannten Lage der Diplomatie nicht verwehrt geblieben seid. Es erfordert Mut sich so verletzlich zu machen aber noch mehr davon der Einladung Folge zu leisten. Und deshalb freue ich mich auch auf die Zusammenarbeit. Bei dem was heute ansteht, ist Vertrauen eine wichtige Grundlage“. Ein süffisantes Lächeln bildete sich im Gesicht des Hybriden, sein letztes Zeichen, dass auch er die Lage als kontrolliert ansah. „Wolfsbrüder ist ein interessanter Ausdruck. Geruchlich seid ihr da näher dran als ich es bin“. Eine kleine Spitze und ein Zeichen der Wertschätzung, wenn es von Rownan kam, wobei er natürlich auf den Körpergeruch des anderen abspielt. Alles andere war ihm fremd. Seine Hand kurz auf die Schulter des Mannes legend, um diesen zum Umdrehen zu bewegen, setzte er sich selbst in Bewegung in Richtung des Bahnhofes. „Kommt! Ich will das kommende Tageslicht nutzen. Unterwegs werde ich euch alles erklären“.

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptySo 12 Feb 2023 - 18:16

04 | @Rownan
Die Anspannung war endlich fort, machte Platz für die ersten Knospen des Vertrauens. Diese Erleichterung ließ den Werwolf schlagartig auflockern, seine Mimik, nein, seine gesamte Körperhaltung entspannte sich sichtbar und auch seine Worte waren nun viel leichter gewählt als zuvor. Sein ursprüngliches Misstrauen hatte sich aufgelöst, sodass er Rownan nun in einem vollkommen anderen Licht sehen konnte. Er wusste zwar noch immer nicht, was genau der Großgewachsene war - ein Werwolf, der seine tierische Gestalt bevorzugte, oder ein wahrer Tiermensch? Nun, es war nicht weiter von Bedeutung, denn eins schien nun endlich klar: Er gehörte keinem verfluchten Clan an, war nicht wegen Ravis hier, sondern tatsächlich wegen eines Auftrags. "Ach, es wäre doch unfair, einen Fremden direkt als Feind abzustempeln. Jeder hat eine Chance verdient, sein wahres Ich zu zeigen." Er grinste. Es waren ehrliche Worte, auch, wenn er ihnen beinahe untreu geworden wäre. Niemals hätte er gedacht, dass die Angst sein Verhalten noch immer so sehr beeinflusste, doch der heutige Tag hatte ihm das Gegenteil bewiesen und eine Schwäche offenbart, die er definitiv in Angriff nehmen musste. "Ein Mangel an Vertrauen wird uns nach so einem Auftakt sicherlich nicht im Weg stehen." Er lachte. Vielleicht war es ja doch ganz gut, dass sie sich auf diese Art und Weise kennengelernt hatten? Nur so hatten sie sich bereits im Voraus den Beweis liefern können, dass sie einander nicht schaden wollten. "Hööh, geruchlich?" Überrascht blinzelte der Blauhaarige, ehe er hastig die Arme hob und an seinen Achseln schnüffelte. Hatte er etwa nicht ordentlich geduscht? Roch er noch immer nach Vierbeiner? Nein ... alles frisch. Zumindest in seiner Nase. Er legte den Kopf schief. "Du riechst, dass ich kein Mensch bin?" Das war ja spannend! Ob es an der Wolfsnase lag, die sein gegenüber besaß? So musste es sein. Auch er selbst nahm die Welt der Gerüche ausgeprägter wahr, sobald er auf vier Beinen unterwegs war. Jedoch nicht so ausgeprägt! Darüber musste er sein Gegenüber später unbedingt noch ausführlich ausfragen - aber vorerst hatten andere Dinge Priorität. "Klaro, Großer, dann lass uns mal los." Er klopfte dem übergroßen Hündchen herzhaft auf das Schulterblatt, ehe er sich an seiner Seite zum Bahnhof führen ließ.
Es war schon irgendwie cool, jemanden kennenzulernen, der ebenfalls einen engen Draht zu Wölfen hatte. Seit er seinen Clan hinter sich gelassen hatte, hatte er niemanden mehr, mit dem er diesen Aspekt teilte. Und selbst sein Clan war in dieser Ansicht einfach nur fanatisch. Bisher wirkte Rownan da deutlich normaler. "Ich denke es kann nicht schaden, hier direkt reinen Tisch zu machen. Ich bin Teilzeit-Köter, in anderen Worten Werwolf. Deswegen auch Wolfsbrüder. Dachte, das passt irgendwie, oder nicht?" Er zuckte mit den Achseln. "Ich bin mit anderen Werwölfen etwas auf Kriegsfuß. Deswegen war ich bei deinem Aufkreuzen so misstrauisch." Es war ihm wichtig, klarzustellen, dass seine Reaktion nicht direkt mit dem wölfischen Aussehen seines Kollegen zu tun hatte, sondern mit den Erfahrungen, die er damit verknüpfte. "Ansonsten bin ich noch Wassermagier. Eigentlich vermeide ich Konflikte aber lieber, bevor sie überhaupt beginnen." Nicht etwa, weil er nicht von seinen eigenen Fähigkeiten überzeugt war, sondern, weil er sich seine Energie lieber aufsparte. Man wusste ja nie, was die Zukunft noch bereit hielt. "Aber so wie du drauf bist, befürchte ich, dass das bei unserem Auftrag nicht unbedingt drin ist." Der verschlüsselte Brief sprach schließlich Bände. Wenn es sich um eine simple, gefahrenlose Quest handeln würde, hätte sich niemand solch eine Mühe gemacht. "Obwohl ich ja immer noch nicht den geringsten Schimmer habe, für was du mich überhaupt brauchst. Ich hoffe echt, dass du mich nicht in die allergrößte Scheiße reinziehst." Er hob den Blick, um dem Lupinen direkt in die Augen sehen zu können. Auch, wenn sein Gesicht viel mehr an das eines Wolfes, als an das eines Menschen erinnerte, so konnte man darin trotzdem menschliche Züge erkennen. "Also kläre mich mal auf. Komplett." Straßen und Häuser zogen an den zwei Magiern vorbei, hin und wieder kreuzten auch vereinzelte Fußgänger ihren Weg, doch um diese Uhrzeit waren die Wege noch überwiegend leer. Bis zum Bahnhof konnte es schon gar nicht mehr weit sein.




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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptyDo 16 Feb 2023 - 12:02

#5 Ohne dass es der andere vermutlich gerade beabsichtigte, wählte dieser gerade eine Fülle an Worten aus, die den so gestandenen Tiermenschen zu erschüttern vermochten. Wobei erschüttern ein sehr starkes Wort war, war viel eher so, dass sie auf irgendeine Art von Resonanz stießen. Genau wie er verfolgte Ravis auch die Herangehensweise der brutalen Ehrlichkeit und noch dazu irgendwo die Möglichkeit eines jeden Fremden sich über seine Fähigkeiten und Taten zu definieren. Aufgrund dessen war der Lupine immerhin seinem neuen Questpartner nun sehr positiv aufgeschlossen gegenüber, hatte sich dieser ja für den friedlichen Weg entschieden. Der friedliche Weg. Ein abstruser Gedanke, wenn man überlegte, was sich Rownan bereits mental überlegt hatte mit dieser Bande anzustellen, wenn er sie erst in seine Pfoten bekommen hatte. Gruselgeschichten, die man seinen Kinder erzählte, sollten ein Witzen dagegen sein. Der große, böse Wolf. Was aber wirklich für ebene jenes Gefühl sorgte, war die Wortwahl der Sphynx. Sein wahres Ich. Ein Satz, der den Hybriden schon sein ganzes Leben zu begleiten schien. Zumindest das Leben, an welches er sich noch erinnern konnte. Und selbst in diesem Kontext, spätestens, seit er als Magier tätig ist, war diese Frage der Dreh- und Angelpunkt seiner Existenz, denn es war etwas, was er selbst für sich nicht beantworten konnte und nur sehr langsam zu ergründen begann. Kein Wunder, dass er das Lächeln seines Gesprächspartners nur höflich erwiderte. Der Grauhaarige musste sich auf die vorliegende Aufgabe konzentrieren. Seine persönlichen Befindlichkeiten war etwas für später, wenn überhaupt. Vertrauen wäre in der Sache gut, aber etwas, was er nicht gerade um sich warf, sogar sehr sorgsam damit umging. Eigentlich nur bei einer einzigen Person bis jetzt. Zum Glück bekam der Satyrs eine Ablenkung, jedoch erwuchs diese aus der Spitze, die er so nonchalant von sich gegeben hatte. Natürlich hatte er diese Aussage getroffen, weil er eine feine Nuance gerochen hatte, die er, wie zuvor schon bei anderen Nicht-Menschen, nicht zuordnen konnte. Trotzdem bestand immer die Möglichkeit, dass es einen äußeren Einfluss gab, der diesen Zustand bewirkte. Womit er nicht gerechnet hatte, war das Maß und die Tiefe des Vertrauen, welches ihm der Blauhaarige nun offerierte. Das Schnüffeln durfte noch als Scherz durchgehen, aber bei der zweiten Angabe musste Rownan schon arg die Realität beugen, um daraus irgendwie noch Witz zu machen. Hat er gerade … hab ich das… Wirklich? Bevor er wirklich reagieren konnte, waren sie schon los gestolpert und er musste mit sich kämpfen diese Verwunderung nicht auszudrücken. Allerdings spürte er auch die Neugierde, die er immer verspürte, wenn er auf Leute traf, die auch nur annährend in eine Richtung gehen konnten. Würde sich die Gelegenheit ergeben, würde er dieses Thema wieder aufgreifen. „Es war eher eine Ahnung“ beschwichtigte er Ravis, ehe sie sich endlich in Bewegung setzten. Ein wenig Abstand von der Sache und Bewegung würden guttun.

Schade, nur dass dieser irgendwie andere Pläne hatte. Bereits als sein neuer Kollege die ersten Worte äußerte, wäre ihm Rownan am liebsten direkt an die Schnauze gegangen. So sehr wie es ihn einerseits interessierte, so sehr lenkte es ihn auch von allen anderem ab. Wäre das hier irgendeine x-beliebige Quests, hätte er sich womöglich noch darauf einlassen können oder wollen. Mit der Gefahr im Verzug war das allerdings gar nicht so leicht. Unter Umständen war es auch nur sein rationaler Kopf der versuchte ihm irgendeine Entschuldigung zu präsentieren, um dieses Thema am heutigen Tag zu umschiffen. In dieser Analyseparalyse gefangen konnte er sich den Worten des anderen nicht erwehren und nahm den Schwall an Informationen einfach nur auf. Werwölfe? Andere Werwölfe? Davon hatte er weder gehört noch sonst je etwas mitbekommen. Würde das auch auf ihn zutreffen? Natürlich kannte er die Geschichten um den Begriff, aber wie viel davon entsprach der Wirklichkeit. Die magischen Fähigkeiten wurden dabei nur beiläufig registriert. Der Hybride war, was wirklich selten vorkam, gerade wirklich überwältigt. Seine Atmung ging schneller, seine Rute wurde unruhig. Wie um alles in der Welt war er gerade hier hineingeraten. Alles nur wegen einer verschlüsselten Nachricht. So wie du drauf bist. Die nächste kognitive Schelle. Mach ich so einen Eindruck auf andere? Immerhin ging es hier noch um Rownan: großgeworden in einem Heim, unter besten Bedingungen erzogen, eine ansehnliche Ausbildung genossen und immer stets darauf bedacht, wie das Umfeld ihn wahrnahm. Das letzte, was er je wollte, war wie eine blutrünstige Bestie zu wirken, auch wenn dieser Teil leider zwischenzeitlich auch zu ihm gehörte. Denn Bemerkungen wie diese sorgten dafür, dass die Angst um den Kontrollverlust sich wie eine Decke über alles legte. Den Blick Ravis auf sich ruhend war zu viel. Der Wolf torkelte ein Stück, die krallenbesetze Hand auf die Stirn gedrückt und ließ sich auf einer Bank nieder. Der Kopfschmerz, der sonst nur einkehrte, wenn er versuchte sich an sein früheres Leben zu erinnern, vernebelte ihm die Sicht. Experten würden vermutlich gerade von einer Panikattacke sprechen. Dadurch, dass so gut wie noch niemand auf den Straßen war, fiel dieser Ausreißer niemanden auf. Niemanden außer der Sphynx natürlich. Den Kopf nach oben reißend, die Augen weit geöffnete, versuchte Rownan irgendwie seine Atmung zu beruhigen. Eine Situation, die ihm vor einem so Fremden wie es der andere Magier war, überaus peinlich wäre, hätte er dafür auch nur ein wenig Kapazität übrig. Er hatte so viele Fragen noch für den jungen Mann vor ihm, aber er konnte keinen klaren Gedanken fassen. „Ich-ich kann nicht“ presste er heraus immer noch im Versuch sich zu beruhigen. Eine völlig neue, unbekannte Erfahrung für den Hybriden und eine, die er nicht so schnell wiederholen wollte.

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptySa 25 Feb 2023 - 18:27

05 | @Rownan
Eigentlich hatte Ravis nur ein wenig vor sich hin gequatscht, hier und da ein bisschen was erzählt und seine Gedanken offen gelegt. Niemals wäre er darauf gekommen, dass er dem bisher so stoischen, willensstarken Wolf auf die Pfote treten könnte. Hätte er auch nur erahnen können, dass sein Gegenüber plötzlich so reagierte, hätte er seine Worte zweifelsohne weiser gewählt. Doch dafür war es nun zu spät. Die aufkommende Unruhe hatte er zu Beginn noch als Nervosität vor dem Auftrag abgetan. Schließlich hatte sich ja bereits etabliert, dass es weder einfach, noch sicher werden würde. Da bekam wohl selbst der erfahrenste Magier hin und wieder Muffesausen. Auch dem Reveau war äußerst unwohl bei der Sache, doch zu seinem Glück hatte er bereits von kleinauf gelernt, seine Gefühle zu verschleiern. Sein Vater hatte darauf großen Wert gelegt, denn als Priester, so hatte er gesagt, musste man hin und wieder seine wahren Emotionen verschleiern. Um die Leute nicht zu verunsichern, so hieß es zuerst, doch je älter Ravis wurde, desto klarer wurde ihm, dass es viel mehr darum ging, die Menschen, die zu einem aufsahen, hinter's Licht zu führen, um sie noch effektiver ausnutzen zu können. Genau das war etwas, das dem Blauhaarigen äußerst zuwider war. Er hatte nicht vor, seine Mitmenschen auszunutzen, doch da er diese Fähigkeit nun besaß, nutzte er sie genau für das, wofür er sie angeblich zuerst gelernt hatte: Um sein Umfeld nicht zu verunsichern. Wenn zumindest einer ruhig blieb, sah die Welt doch direkt etwas positiver aus.
Doch diese Maske der Souveränität bekam nun doch einige Risse, nachdem der Lupine auf wackeligen Beinen auf eine Bank zugetorkelt war. "H-hey...", stotterte er, Sorge machte sich in seinem Blick breit. Sofort eilte er an die Seite seines Kollegens. Woher kam diese plötzliche Reaktion bloß? Hatte er etwas falsches gesagt? Oder lag es tatsächlich, wie zuvor vermutet, an der schwerwiegenden Verantwortung und Gefahr, die diese Mission mit sich brachte? "Was ist denn los?" Instinktiv hob er eine Hand, um sie dem Größeren auf die Schulter zu legen, hielt jedoch kurz inne. Sie waren quasi Fremde, daran änderte auch ihr Vertrauensbekenntnis nur wenig. Es war noch zu früh, um einzuschätzen, wie der Wolf auf Berührungen reagierte. Da musste er wohl hoch pokern und hoffen, dass er es dadurch nicht noch schlimmer machte. Sanft ließ er seine Finger nieder, bereit, sie sofort wieder fortzuziehen, falls Rownan auch nur einen Hauch Unwohlseins zeigte. Wenn der Teilzeit-Vierbeiner nun auch anfing, nervös und hilflos zu werden, würde es die Situation nur verschlimmern. Er musste in seinen eigenen Handlungen selbstsicher wirken, wenn er helfen wollte - und genau das wollte er auch. Wenn er doch bloß wüsste, wie! Er hatte bisher immer nur seine kleine Schwester getröstet, ein gewaltiger Unterschied zu dem ausgewachsenen Mann und Magier, der nun neben ihm saß... aber etwas besseres fiel ihm gerade nicht ein. Erst einmal musste er sein Gegenüber dazu bringen, sich etwas zu beruhigen, vielleicht konnte er ihm dann auch sagen, wo das Problem lag. "Es ist alles in Ordnung. Niemand ist wütend, niemand will dir etwas böses. Es wird dir nichts passieren." Seine Stimme war ruhig und leise, hatte einen beschwichtigenden Unterton. Vorsichtig hob er daraufhin seine Hand von der Schulter des Lupinen, überlegte kurz, ob er das wirklich tun wollte. Er wusste, dass es für ihn selbst kaum etwas beruhigenderes gab. Als Wolf durchgekuschelt zu werden war genial, aber zwischen den Öhrchen gekrault zu werden ... war die absolute Krönung! Es schaltete jegliche Sorgen direkt aus, zumindest für den Moment. Ob das bei dem Grauhaarigen genauso war? Nun ... er würde es gleich herausfinden. "Ich bin da und passe auf. Konzentrier' dich einfach auf's Atmen." Mit der Handfläche strich er vorsichtig über den Kopf des Größeren. Fuck, was hatte der bitte für weiches Fell? Es ging gerade nicht um Ravis, doch dieser hatte gerade größte Mühe, seine Gefühle zurückzuhalten. Das war ... toll. Er war fast ein wenig neidisch. Seine Lippen wollten grinsen wie ein Honigkuchenpferd und auch seine andere Hand hätte sich am liebsten tief in dem grauen Pelz vergraben. Doch das gehörte sich nicht. Der Reveau hatte schließlich Anstand. Und es würde der Panikattacke seines Kollegen nicht im geringsten weiterhelfen. "Laaangsam durch den Mund einatmen und dann durch die Nase genauso langsam wieder aus. Das wird schon, okay?"




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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptySo 26 Feb 2023 - 14:49

#6 Es ehrte Ravis wirklich wie er versuchte, diesen gefühlt völlig Fremden irgendwie zu beruhigen, überhaupt mit ihm zu interagieren. Gar nicht so einfach, wenn man einander maximal eine halbe Stunde kannte, noch dazu zu diesen merkwürdigen Bedingungen hergefunden hatte und kurz davor noch so skeptisch gegeneinander eingestellt war, dass die Säbel bereits rasselten. Doch kaum war dieser Konflikt gelöst, wurde Rownan nicht nur mit einer Offenheit konfrontiert, die seiner eigenen Ehrlichkeit Konkurrenz machte, sondern auch mit so vielen konkreten Aspekten, die sein Innerstes beschrieben und es waren genau diese Aspekte, die er verdammt gut hütete. Jetzt zu erfahren, dass es wieder andere gab, die ähnlich waren als er, seine vermeintlich gestörte Wahrnehmung und natürlich die Auseinandersetzung mit all den Teilen, die ihn nach innen wie außen definierten, hatten den Hybriden in ebene jene aufregend Situation gebracht. Aufregend, weil er sie selbst so noch nie erlebt hatte und auch aufregend für seinen Partner, der überhaupt nicht wusste, was gerade geschehen war. Womöglich lag es wieder einmal daran, dass Ravis jemand sein konnte, der langersehnte Antworten mit sich brachte und der Grauhaarige gleichzeitig nicht mehr die gleiche Person war, wie noch zu Beginn seiner Magierkarriere. Schlichtweg eine ungünstige Verkettung von Umständen für beide Parteien. Aus dem Augenwinkel konnte er den Blauhaarigen erkennen, wie dieser auf ihn einredete als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte. Natürlich zuckte er, jedoch eher, weil er damit nicht gerechnet hatte, als dass es ihn irgendwie störte. Im Gegenteil noch bewirkte diese Geste nichts im Wolf. Mit sich selbst und den körperlichen Symptomen am Kämpfen, wurde er dann wirklich schlagartig herausgerissen, seine wilde Atmung stoppte und er schloss sein aufgerissenes Maul. Er spürte jene einzelne Strähne, die die Hand des Wassermagiers nach hinten strich. Streichelt er … streichelt er mich gerade? Die Worte, die zuvor an ihm vorbeigegangen waren, kehrten wieder in seinem Kopf zurück. Es war alles in Ordnung, niemand wollte ihm etwas und es gab nichts zu befürchten. Sein „Wolfsbruder“ schien die Sache sehr ernst zu nehmen. Natürlich kannte Rownan das Gefühl, wenn man durch sein Fell strich, wenn man ihn kraulte und sonst wie die Dinge tat, die seinem Heimattier ebenfalls guttaten. Es waren die Dinge, die mit diesem Körper einhergingen. Dennoch war es so surreal, wenn man erneut daran dachte, wo sie sich vor kurzer Zeit noch befanden. Und dennoch löste es in diesem Augenblicke in wohlig warmes Gefühl aus, genau das Gefühl, welches der Hybride jetzt brauchte. So folgte er den Anweisungen der Sphynx und ließ sich sogar leicht fallen, sodass er mit seiner Schulter sachte am anderen anlehnte, während seine Rute entspannt und langsam hin- und herpendelte. Abgesehen von einer anderen Person hatte er sich noch nie derartig verletzlich gezeigt, besonders dann nicht, wenn man sich eigentlich so fremd war. Unter Umständen war es wirklich der unterschwelligen Ähnlichkeit geschuldet, dass er, zumindest für den Moment, sich nicht hinter seiner Erziehung und seinen Gewohnheiten verstecken musste. Nicht verstecken wollte. Vielleicht waren die Tiermenschen nicht die einzige Gruppe an Personen, derer er sich perspektivisch anvertrauen konnte.

Ein weiteres Mal atmete der Satyrs tief ein und aus, ehe er die schwache Verbindung löste und noch ein Stück wegrutschte, um seinen Zustand auch noch einmal körperlich zu verdeutlichen. Die vielen Gedanken hatten sich gesetzt und vernebelten ihm nicht mehr den Kopf. Stattdessen waren sie wie ein bekanntes, lockeres Puckern in seinem Hinterkopf. Etwas, woran er sich bereits gewöhnt hatte. Langsam drehte er den Kopf zu seinem Gegenüber und eine Erleichterung war in seinem Gesicht abzulesen. „Ich danke euch Ravis. Ich habe so etwas … noch nie erlebt“ gab er ehrlich zu. Sein wahres Ich … komplett aufklären. Wenn er wissen wollte, wie viel ihm der Magier wirklich helfen konnte, mit dem, was er war und was er wusste, musste er diesem zumindest ein paar Krumen hinwerfen. Auch um seiner selbst willen. „Das war alles anders geplant, wisst ihr? Ihr habt gerade so vieles aufgeworfen“ und dabei unterbrach er den Blickkontakt für einen Moment, wischte sich über das Gesicht, ehe er ihn wieder aufnahm „was mich tangiert. Ich bin sonst von Natur ein sehr ehrliches Wesen, aber irgendetwas hält mich zurück. Vielleicht ist es das Gefühl gewisse Dinge auszusprechen, die bis jetzt nur in meinem Kopf waren. Vielleicht sind es Punkte, die mir selbst nicht bewusst sind. Ich habe noch so viele Fragen an euch, jedoch will ich diese erst einmal zurückstellen. Was ich aber weiß ist, dass dieser ganze Auftrag sehr persönlich ist. Das ich ein persönliches Interesse daran habe, was wir tun. Und unter Umständen war es sogar Schicksal, dass ausgerechnet ihr diese Nachricht entziffernd konntet, auch wenn ich eigentlich an so etwas nicht glaube. Wahrscheinlich ist es besser ich erzähle es euch jetzt, bevor wir in den Zug einsteigen“. Ursprünglich wollte Rownan Ravis nur über den Auftrag aufklären und alles andere im Dunkeln lassen. Nach seiner Reaktion gerade keineswegs die beste Idee. Und so erzählte er dem anderen nicht nur, was ihr heutiger Auftrag war, sondern auch von den Ereignissen aus der eigenen Gefangenschaft, die Konflikte mit den anderen Tiermenschen und sogar … seinem Kontrollverlust, wenn man es so nennen konnte. Immerhin wusste der Magier jetzt, was ihre heutige Quest war. Wie er auf alles andere reagieren würde, würde sich der Hybride gleich anhören müssen.

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptyMi 15 März 2023 - 20:02

06 | @Rownan
Selbstkontrolle war etwas, womit der Reveau gerade sehr zu kämpfen hatte. Die Fingerspitzen seiner freien Hand zuckten ungeduldig, wollten ebenfalls das weiche Fell des Lupinen durchwuscheln. Verdammt, wieso musste Rownan aber auch so kuschelig sein? Immerhin schien seine Methode zu funktionieren und der Große begann, sich ein wenig zu entspannen. Es überraschte Ravis ein wenig, wie er sich sogar gegen seine Schulter lehnte. Natürlich hatte er da nichts dagegen - nicht im geringsten. Eigentlich war es sogar schön so zu sehen, dass der Vertrauenspakt, den sie geschlossen hatten, nicht nur vorgeheuchelt war. Natürlich wäre er auch mit einem Beweis, der weniger stressvoll für den Wolf war, zufrieden gewesen, aber er nahm, was er bekam. "Na also, wird doch schon wieder besser", bemerkte er sanft, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ein wenig streichelte er ihm noch das Köpfchen, ehe sich der Größere wieder aufrecht setzte und so deutlich machte, dass er Ravis' Hilfe nicht länger benötigte. Schade ... er hätte noch ein Weilchen so weiter machen können. Für den Auftrag, der noch immer vor ihnen lag, war es aber wohl gut. "Schon gut", versicherte er. Es war zu bezweifeln, dass irgendwer plante, sich durch eine Panikattacke zu quälen. Außerdem war der Werwolf wohl einer der letzten, die sich wegen sowas beschwerten. Er war einfach nur froh, dass sein Gegenüber wieder herunterfahren konnte. "Du solltest dich nicht gezwungen fühlen, mir irgendetwas zu erzählen. Weder von mir noch dir selbst." Natürlich wurde er neugierig, wenn man ihm so etwas sagte, doch er hatte gelernt, seine Bedürfnisse zurück zu stellen. Es gab einfach Dinge, die gehörten sich nicht - und seine Schnüffelnase in Dinge zu stecken, die einen eigentlich nichts angingen, gehörte definitiv dazu.
Trotz dieser Worte schien der Wolf jedoch seine Vergangenheit teilen zu wollen. Wenn das der Fall war, so würde Ravis selbstverständlich zuhören. Er schmiss einen Arm über die Rückenlehne und ruhte seinen linken Fuß auf dem rechten Knie, machte es sich so ein wenig gemütlich. Nach einem Weilchen stütze er noch das Kinn auf seiner Handfläche ab, doch die ganze Zeit über nahm er seinen aufmerksamen Blick nicht von seinem Gegenüber, lauschte kontinuierlich seinen Worten. Erst, als er sich sicher war, dass der Wolf nichts mehr zu ergänzen hatte, ergriff er selbst das Wort: "Wow..." Er brauchte noch einen Moment, um seine Gedanken zu sortieren. Wie sollte man auf so eine Geschichte bloß angemessen reagieren? "Es ... es tut mir Leid, dass du soetwas durchmachen musstest." Er fuhr sich durch die blond-blauen Haare und seufzte. Seine Stimme war schwer von Mitgefühl. "Ich glaube ich hätte in deinen Schuhen ähnlich reagiert. Menschen können so grausam sein." Langsam schüttelte er den Kopf. Wann hörte dieser Teufelskreis aus Hass bloß endlich auf? Stets und ständig wurde mit dem Zeigefinger auf einander gezeigt, immer wieder wurde das Feuer neu entfacht. Ein Ende war nicht in Sicht. Gleichzeitig war es jedoch nicht fair, von den Opfern zu verlangen, dass sie nur herumsaßen und sich nicht wehrten. Rownans Reaktion war mehr als verständlich ... nichtsdestotrotz führte sie den Teufelskreis fort. Nicht einmal unter den Nicht-Menschen gab es Einigkeit. Der Blick des Reveau wanderte hinab auf den Boden. Wieso war diese Welt bloß so? Konnte man daran wirklich etwas ändern? So schwer die Vergangenheit des Wolfes auch gerade auf den Schultern des Blauhaarigen lastete ... er durfte sich davon jetzt nicht unterkriegen lassen. Tief atmete er ein und aus. Wenn sie es nicht zumindest versuchten, konnte sich ja nichts verändern. "Es wird Zeit, diesem Mist ein paar Zacken aus der Krone zu brechen." Schritt für Schritt mussten sie sich vorkämpfen. Gerade standen sie noch ganz am Anfang und die Mauer schien nur schwer zu überwinden. Mit der flachen Hand klatschte er sich auf die Oberschenkel, ehe er sich von der Bank erhob. "Wir werden heute Leben nachhaltig verändern. Zu deinem Wohl und auch dem vieler anderer." Mutig würde er sich der Herausforderung stellen, die vor ihm stand. Das war er Rownan jetzt wohl schuldig. "Komm, wir gehen endlich zum Zug. Wir können uns langes Trödeln nicht erlauben." Auffordernd streckte er die Hand aus, lächelte breit. "Lass uns aus unserer Vergangenheit den Mut und die Stärke ziehen, die wir bald brauchen werden."




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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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#7 Obwohl es bisher an sich nur Worte waren, die Ravis ihm gegenüber geäußert hatte, als auch eine Vermutung, die ebenso nur verbal bestätigt worden war, auch wenn seine Nase ihn nur selten im Stich ließ, war ein gewisser Urvertrauen für Rownan etabliert worden, in dessen Genuss nur die Privilegiertesten kamen. Womöglich nicht einmal die, jedoch war auch der Wolf in seinem Sein alles andere als gefestigt und schon lange nicht mehr die Person, die damals aus dem hohen Norden ihren Weg nach Maldina gefunden hatte. So war dies vielleicht nur eine von vielen kleinen Veränderungen, die sich über die letzte Zeit eingeschlichen hatten. Selbstverständlich war die Möglichkeit, die Wahrheit für sich zu behalten etwas, worüber der Satyrs einen Moment nachdachte. Allerdings war das, was er ihm erzählen wollte, nur ein Bruchteil dessen, was er bis dato erlebt hatte. Es war genug, um seine Motive zu offenbaren aber zu wenig, um wie ein offenes Buch gelesen zu werden. So waren es letztendlich weitere Respektpunkte, die die Sphynx bei dem Magier sammelte und ihn darin bestätigte, dass sie die richtigen waren, um diese Quest erfolgreich zu Ende zu führen. Immerhin hatte er zuvor schon von Schicksal gesprochen. Nicht unbedingt etwas, was der Grauhaarige blindlings unterstützte. Manchmal passten die Teile einfach zu gut zusammen. Konnte man da eine höhere Gewalt vollständig ausschließen. Gewiss nicht. Ein Hybride mit einer Ausbildung wie sie Rownan genossen hatte war durchaus in der Lage die Erlebnisse, die er teilen wollte, überaus detailgetreu und bildlich darzustellen und wenn nur die Hälfte von dem, was er über Ravis wusste, stimmte, konnte der Werwolf sehr wahrscheinlich gut nachempfinden, wie es dem Tiermenschen in diesen Situationen gegangen war. Und dennoch hatte er nur die Spitze des Eisberges tangiert. Die Informationen über die Quest wirkten dabei auch für ihn fast nur wie schmückendes Beiwerk, eine Art stilistisches Mittel um die Geschichte zu einem sinnvollen Ende zu bringen. Natürlich hörte sich der Lupine gerne reden, jedoch nicht, wenn es um so etwas ging. So überraschte ihn die Reaktion seines Gegenüber nur wenig, ließ ihn sogar leicht schmunzeln, was allerdings einfach der Tatsache geschuldet war, dass es keine leichte Kost war, die er dem anderen gerade präsentiert hatte. Jede weitere Reaktion wäre legitim gewesen und gleichzeitig hätte dieses einfache Wort auch vollständig ausgereicht. Es ging um verstehen nicht zwangsweise um Mitgefühl. Die Antwort, für die sich sein Wolfsbruder entschied, tat in einer Weise dennoch gut. Es war diese Mischung aus eben jenem Mitgefühl und dabei auch Verständnis. Verständnis war etwas, was die normalen Menschen am wenigstens aufbringen konnten und selbst wenn sie es äußerten, glaubte er nicht, dass sie wirklich verstanden, worum es ging, geschweige denn, was es wirklich bedeutete. Was es für Rownan bedeutete. Er konnte diese Tat nicht ungeschehen machen, wollte es irgendwo auch überhaupt nicht und doch war er nicht stolz darauf. Es war diese Schwierigkeit, der Fakt, dass auch er noch nicht wusste, wie er dazu stand und auch nicht, wie er beim nächsten Mal reagieren sollte. Oder wollte. Ein Teil von ihm trieb ihn dazu diesen Auftrag anzunehmen um dort weiterzumachen, wo er aufgehört hatte. WO ihn die beiden Damen gebremst hatten. Es würde nur abwarten können und womöglich wäre sein Gefährte nicht die Person, die ihn abhalten würde. Weiter darüber nachdenken brachte für das erste nichts.

Ein Moment der Stille kehrte ein in welchem beide den Blickkontakt brachen, die Umgebung und die Lage auf sich wirken ließen. Erst nach wenigen Sekunden ergriff der Blauhaarige das Wort und ergriff damit ebenso die Initiative. Der Hybride war sich nicht einmal sicher, ob es die richtigen Worte waren, aber es waren solche, die ihn motivierten diese Ungerechtigkeit anzugehen. Erneute spürte er dabei das Urvertrauen, welches von seinem Kollegen ausging und so ergriff er mit einem zuversichtlichen Blick die Hand und ließ sich aufhelfen. „Gesprochen wie ein wahrer Anführer und dabei hab ich auf dem Papier die Verantwortung … ich danke euch, Ravis“. Vorerst mit allem geklärt übernahm er die Spitze und führte beide zum Bahnhof und dadurch zum Zug, der sie nach Hargeon bringen sollte. In einem kleinen Abteil hatten die beiden Magier ihre Ruhe. Einen so organisierten Syndikat das Handwerk zu legen, musste sehr genau geplant werden. Eigentlich mussten sie ihnen nicht mal das Handwerk legen. Der Questbeschreibung nach sollten sie die Leute nur bei frischer Tat ertappen, ihnen einem empfindlichen Schlag verpassen und damit zeigen, dass man sehr wohl weiß, mit wem man es zu tun hat. „Ich denke ich spreche für uns beide, wenn ich der Auffassung bin, dass es Informationen sind, die uns am meisten fehlen. Die klassischen Sicherheitskräfte oder auch Magier scheinen nicht durch das dichte Netz an Informanten durchzukommen. Deswegen habe ich mir überlegt, genau da anzusetzen, wo es am offensichtlichsten ist“ ein arrogantes Lächeln bildete sich im Gesicht des Wolfes, ehe er sich nach vorne lehnte, die krallenbesetzten Hände vor der Schnauze verschränkt und die Arme auf den Beinen abgestützt. „Sagt euch die ‚beflaggte Kogge‘ etwas?“.

Tbc: Hargeon Town - Beflaggte Kogge

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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05 | @Iris

Mehr als ein kräftiges Kopfschütteln, dass die Strähnen des Bob auf's Unangenehmste die Augen attackierten, gab es vonseiten Cassandra nicht auf die Frage, ob sie noch etwas wissen wollte. Diese ganze Angelegenheit war reichlich seltsam. Nicht nur, dass sie sich ziemlich sicher sein konnte, den gesuchten Magier zu kennen. Es war auch ausgesprochen unwahrscheinlich, dass dieser einen Sonnengott bestahl. Wenn Maenor die göttliche Macht der Sonne haben wollte, musste er doch nur seinen Vater im Traum drum bitten. Ob Ra dann die Güte besaß zu antworten war eine völlig andere Frage. Sonderlich machthungrig war ihr der junge Mann bei den beiden Treffen bislang auch nicht vorgekommen, eher...schusselig, unbekümmert und sehr viel eher ein künstlerischer Geist, als ein genialer Meisterdieb. Konnte der Eindruck derart täuschen. Mit einer erneuten, diesmal noch knapperen Verbeugung, zog sich Cassandra mit Iris aus der Bruchbude zurück, machte ihrer Questpartnerin wieder die Türe auf. Erst draußen atmete sie wieder normal durch. Die Lippen aufeinander gepresst, linste sie zu Iris hinüber, streckte die Hand nach deren Arm aus als wolle sie sie ein paar Schritte weg ziehen. Am Ende wurde der Versuch aber vorzeitig abgebrochen. Erst, als die beiden die nächste Straßenecke zwischen sich und den vermummten Magier gebracht hatten, öffnete Cassandra wieder den Mund. "Eine ausgesprochen seltsame Person. Aus vielen Gründen...", erklang es in der üblichen Flüsterlautstärke, während Cassandra den Blick nach hinten richtete und erst weiterging und -sprach, als sie sich scheinbar versichert hatte, dass ihnen niemand folgte: "Erlaubt mir bitte ein wenig Zeit zum Nachdenken. Diese Suche könnte sehr kurz werden."

Das ein "wenig Zeit" stellte sich als die gesamte Zugfahrt in Richtung Wiesenbahnhof heraus. Cassandra sprach kaum mit ihrer Questpartnerin, während sie emsig durch ein Notizbuch blätterte, hier und dort einen neuen Eintrag am Rand machte. Man durfte sich an jene Personen erinnert fühlen, die per rotem Bindfaden Teile einer Verschwörung verbinden. Unterbrochen wurden diese Phasen hektischer Betriebsamkeit von kurzen Phasen, in denen Cassandra mit nachdenklicher Miene aus dem Fenster starrte. Noch seltener gab es ein entschuldigendes Lächeln gen Iris, als täte Cassandra die Stille leid, die sich ausgebreitet hatte. Was nicht falsch war. Die blonde Frau wirkte recht sympathisch, hatte sich alleine mit ihrer Bereitwilligkeit den Sprechpart zu übernehmen schon Bonuspunkte verdient. Wenn die Situation eine andere gewesen wäre, hätte sich Cassandra vielleicht sogar dazu gezwungen ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Mit einem Zischen hielt der Zug beim Wiesenbahnhof. Es war nicht weiter verwunderlich, dass die verkopfte Künstlergilde sich eine der wenigen Städte ohne Zuganbindung für ihre Basis erwählt hatte. Am Ende dauerte es bis fast zum Eingang von Maldina, bis Cassandra die Zähne doch noch auseinander bekam. "Verzeiht bitte mein Schweigen, Isabelle. Ich bin mir recht sicher, dass es sich bei dem gesuchten Magier um Maenor Fice von Satyrs Cornucopia handelt. Er benutzt dieses schwarze Licht, was uns der Auftraggeber beschrieb. Bei meiner letzten Quest hat er damit schattenhafte Monster zerstört. Er verfügt sogar über eine Klinge aus diesem Licht. Aber...", unterbrach sich Cassandra um einen festen Blick auf Iris zu richten und eine Hand zu heben, als wolle sie ihre Questpartnerin anhalten: "... so sicher, wie ich mir bin, dass es sich dabei um ihn handelt, bin ich mir unsicher, dass er das "Licht des Horus" gestohlen hat. Er ist ein Godslayer des Lichts. Das adoptierte Kind des Sonnengottes Ra. Welchen Grund hätte er, der von seinem göttlichen Vater beschenkt wird, seiner Familie etwas zu stehlen?" Die Schultern der jungen Frau sackten nach unten, während sie ihren Pelzkragen selbst in den eigentlich milden Temperaturen Südfiores aufstellte. Mit den Händen rubbelte sie sich ein wenig Wärme in die Arme. "Meine Bitte ist also, dass wir nachfragen, ob es wirklich Maenor ist. Vielleicht gibt es einen anderen Magier, auf den die Beschreibung passt, so unwahrscheinlich das sein mag. Und sollte er unser Gesuchter sein, werde ich ihm eine Warnung zukommen lassen, sofern die Beweise gegen ihn nicht erdrückend sind." Wieder ein Blick in Richtung Iris, ganz eindeutig bittend. Wenn sie sich gegen diese Vorgehensweise entschied, was hatte Cassandra dann schon zu melden? Ihre Questpartnerin war vermutlich die ranghöhere Magierin. Ihr Wort hatte mehr Gewicht. Offensichtlich nur mühsam straffte Cassandra ihre Gestalt. Diese ganzen Sätze aneinander zu reihen schien sie mehr Kraft zu kosten als der gesamte Fußmarsch gen Maldina, deren Ausläufer sich vor den beiden zu erheben begannen.


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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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Iris, aka Isabelle & @Cassandra

# 05|10 Cassandra verneinte die ihr von Iris weitergeleitete Frage mit einem ausgesprochen heftigen Kopfschütteln. Unabhängig von der Intensität dieser Geste war jedenfalls eines klar, die Zwei hatten keinerlei Nachfragen und würden sich gleich auf den Weg machen diesen ominösen Täter zu finden. Einen Mann, der wortwörtlich… Licht gestohlen hatte? Die Blondine bemerkte das angedeutete Greifen nach ihrem Arm oder ihrer Hand. Als die Zwei dann um die nächste Ecke gebogen waren, war die Zeit gekommen sich über dieses Treffen auszutauschen. Während Iris den vermummten Mann als komischen Kauz bezeichnete, stimmte Cassandra ihrerseits mit ein. Sie nannte ihn eine seltsame Person und zwar „aus mehreren Gründen“. “Da sagst du was…“, bestätigte die Diebin ihr. Immerhin sprach der Kerl von Göttern, von Gottesdienern und von einem Mann der das Licht eines Gottes gestohlen haben sollte. Der hatte sie doch nicht mehr alle an der Waffel! Iris ahnte ja gar nicht, dass ihre Gefährtin andere Gründe für ihr Urteil sah… Außerdem sah die Magierin noch Gründe dafür, sich einen Moment Ruhe zu gönnen, um gründlich nachzudenken. Worüber? Da ließ sie Iris im trüben Fischen. “Ja, klar…“, erwiderte sie dennoch halblaut. Natürlich gewährte sie ihrer Kameradin die Ruhe, die sie so liebte.
Auch wenn Iris ja klar war, dass Cassandra nicht gerne sprach, so hätte sie dennoch nicht erwartet, dass diese Ruhephase bis nach Süd-Fiore andauern würde. Im Zug wechselten die Zwei kaum ein Wort miteinander und obwohl es der Cerulean wichtig war die Bitte ihrer Kollegin zu respektieren, so fühlte sich das Anschweigen doch irgendwie seltsam an. Es fühlte sich für sie an, als wäre es eine Strafe. Hatte sie etwas angestellt? Nein, hatte sie nicht und das wusste sie auch. Iris wusste auch, dass das keine Strafe sein sollte. Aber sie war doch nun mal so aufgeschlossen und unterhielt sich eigentlich auch gerne…
Die Zeitmagierin erschrak fast, als es doch wieder die Worte aus Cassandras Kehle waren, welche die Stille zwischen ihnen durchbrachen. Sie begann mit einer Entschuldigung für die Verschwiegsamkeit, auf die Iris mit einem peinlich berührten Lächeln reagierte. Weiter berichtete die Blauhaarige von dem Ergebnis ihrer akribischen Denkarbeit, zumindest ging sie davon aus, dass es das war, womit sie die gesamte Zeit beschäftigt war. Dabei schien sie auch klare Ergebnisse erzielt zu haben. Als hätte Cassandra recherchiert, nur ohne Bibliothek, ohne Bücher und ohne Akten, präsentierte sie plötzlich einen Namen. Maenor Fierce. Moment, Maenor? War das nicht der Name, den sie zuvor schon ausgesprochen hatte? Also bevor sie den Vermummten getroffen hatten. Sie sprach davon, dass er dieses besagte, schwarze Licht nutzte. Das klang natürlich sehr eindeutig! Dementsprechend überrascht und positiv war auch die Reaktion von Iris, dessen Augen sich weit öffneten. Ihre Mundwinkel zogen sich hoch und ihre Lippen öffneten sich, wenngleich nicht sofort Worte hindurchtraten. Doch dann kam das „Aber“. Cassandra erklärte nämlich nach einer kurzen Pause, dass sie nicht davon ausging, dass dieser Maenor etwas gestohlen habe. Sogleich legte sich Iris Stirn nachdenklich in Falten. Aber er passte doch genau auf die Beschreibung ihres Auftraggebers! Moment mal, God…was? Adoptiertes Kind des Gottes was? Was faselte diese Frau da? Cassandra wirkte ja von Anfang an etwas eigenartig, doch mit ihrer Stummheit im Anfangsstadium kam sie ja noch klar. Nun erzählte sie dasselbe, komische Zeug wie der Vermummte in der Bruchbude. Wollte Iris grade noch auf die vorgetragenen Ergebnisse ihrer Kollegin antworten, hatte es ihr plötzlich die Worte verschlagen. Erst als Cassandra darum bat festzustellen, ob sie wirklich nach Maenor suchten oder es doch um jemand anderen ging und dass sie dem Typen im Zweifelsfall eine Warnung zukommen lassen wollte, rang sich Iris endlich eine verbale Reaktion ab. “Äh ja, natürlich. Ist dieser Maenor ein Freund von dir?“, schob sie sogleich nach. So viele Worte auf einmal hatte sie von Cassandra den gesamten Tag zusammen nicht gehört. Vielleicht war der Korken ja nun raus und sie unterhielten sich noch ein wenig? Der Weg führte die Zwei jedenfalls zur Gildenhalle Satyrs Cornucopias. Dort würden sie nach Maenor Fierce fragen… oder nach einem anderen Magier, der schwarzes Licht nutzte?

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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06 | @Iris

"Kein Freund. Ein Bekannter", stellte Cassandra sacht richtig. Zwei Treffen waren doch schließlich nicht genug um jemanden als Freund zu bezeichnen, selbst wenn die andere Person sie ein kleines Bisschen gerettet hatte. Bekannter war ein guter Begriff. Maenor war ihr bekannt, weswegen sie ja auch gleich von der Beschreibung der Magie auf ihn hatte schließen können. Aber zumindest war sie sich trotz der nur wenigen Treffen einigermaßen sicher, dass es sich bei Maenor nicht um einen schlechten Menschen handelte. Der Schein konnte trügen, sicher. Das war leider immer eine Möglichkeit. Aber wenn man damit anfang, wurde man doch nur paranoid. Warum passierte ständig seltsame Dinge mit Slayern und warum war sie immer involviert. Das konnte doch langsam nicht mehr sein. Die rechte Hand Cassandras wanderte hoch, damit sie sich damit einmal kräftig in die Nasenwurzel zwicken konnte. Auf die Geste folgte recht dicht ein hoffnungsloser Seufzer. Zwischen den Fingern hindurch mutete der Blick hinüber zu Iris vermutlich recht seltsam an und die ersten paar Worte klangen nasal, bis Cassandra die Hand wieder sinken ließ. "Bitte sag mir einfach nur, dass du kein Slayer bist. So langsam glaube ich nämlich die einzige Person in der Gilde zu sein, die von ganz normalen, sterblichen Eltern aufgezogen worden ist." Das war weder der Gilde, noch den Slayern gegenüber fair. Das wusste sie. Die Eltern konnte man sich schließlich schlecht aussuchen.

Die blühende Schönheit von Maldina ging dieses Mal leider komplett an Cassandra vorbei. Weder beachtete sie die vielen Blumen, die ihre Köpfe der Sonne entgegen reckten, noch die teilweise uralten Bäume, die den Alleen Schatten spendeten. Nicht einmal die einladenden Cafés mit ihren pastellfarbenen Markisen konnten...oh, doch. Cassandra blieb vor einem dieser Läden stehen, der mit frisch gepresstem Saft warb. Die rot-weiß-karierten Kissen auf den Stühlen sahen weich aus und man konnte im Schatten einer gewaltigen Platane sitzen. Wieder ein Blick gen Iris. "Entschuldige bitte mein Verhalten, Isabelle. Darf ich dir als Entschädigung etwas ausgeben? Meinetwegen auch etwas, was im Gehen vernichtet werden kann." Mal sehen. Small Talk. Einer ihrer richtig starken Punkte. Was sagten Leute bei so einer Gelegenheit? Natürlich konnte man immer über das Wetter sprechen, aber warum sollte man? Ein Blick in den Himmel ergab, dass es ein klarer Tag mit nur wenigen Wolken war. Die Sonne schien. Es war angenehm warm, selbst für eine Frostbeule wie sie. Mehr gab es dazu doch nicht zu sagen. Der Weg zur Gildenhalle wäre auch nicht schwer zu finden. Die Adresse hatte sie noch parat, weil sie einen Brief dorthin geschickt hatte. Warum war Small-Talk eigentlich so ein Mist? "Darf ich fragen, was du von der ganzen Sache hältst? Du kennst Maenor nicht, glaube ich? Deine Sicht ist also unbetrübt von irgendwelchen vorherigen Erlebnissen. Damit ist du objektiver als ich. Deine Meinung wäre also wertvoll." Gnadenlos das Sie weglassend und ungefragt zum Du übergehend, wandte sich Cassandra nun vollends zu ihrer Questpartnerin um. Eine Hand der jungen Frau streckte sich gen des Cafés aus. Ganz offenbar war sie der Meinung, dass sich Iris irgendwas aussuchen solle. Die andere Hand legte sich auf den Würfel an ihrem Gürtel und drehte das kleine Ding zwischen zwei Fingern. Das Gewicht des Elfenbeindings hatte etwas Beruhigendes. Zumindest huschte Cassandras Blick nicht mehr herum als würde sie erwarten gleich von Apep höchstpersönlich gefressen zu werden.


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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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Iris, aka Isabelle & @Cassandra

# 06|10 Es war ja schon irgendwie merkwürdig, dass Cassandra den vermeintlichen Dieb des Lichtes Horus zu kennen schien. Wenn es denn wirklich dieser Maenor war, um den es bei dieser Sache ging. Das galt es ja schließlich noch zu klären. Mit Iris Vermutung, dass ihre Gefährtin mit ihm befreundet war, lag sie nicht richtig. Nicht ganz jedenfalls. Sie nannte ihn eher einen Bekannten, als einen Freund. Nun gut. Die Beziehung der Beiden reichte allerdings aus, dass Cassandra ihm eine Warnung zukommen lassen sollte, wenn es tatsächlich um ihn ging. Das bedeutete, dass sie zumindest ein gewisses Maß an Vertrauen in Maenor steckte. Genug Vertrauen, dass sie ihm den Diebstahl von was auch immer nicht zutraute und sie ihn deswegen lieber schützen als ausliefern wollte. Offen anzweifeln wollte die Blondine Cassandras Relativierung des Begriffes „Freund“ allerdings nicht. Dafür gab es etwas, was die Schweigsame umgekehrt aber an sie richten wollte. Was war das bloß schon wieder mit dieser „Slayer“-Geschichte? “Was? Ich… Nein?“ Ihr war immer noch nicht klar, was es nun genau damit auf sich hatte, aber das war ihr auch egal. “Ganz normale Eltern, eine behütete Kindheit. Magierin aus Fleisch und Blut, ganz normal.“, brachte Iris mit beschwichtigend gehaltenen Händen aus sich heraus, ehe ihre Hand zu ihrer Wange wanderte, um kurz an dieser zu ziehen und sie dann schnacken zu lassen. Cassandra musste ja wirklich an komische Vögel geraten sein, wenn sie dieses Thema so sehr belastete. Das mit der behüteten Kindheit und den normalen Eltern stimmte zwar nur teilweise, aber man musste ja nun nicht päpstlicher sein als der Pabst. Auch Menschen königlichen Blutes waren normale Menschen, zumal Iris davon nicht einmal etwas wusste. Was die Kindheit betraf, so war diese auch wohl behütet, bis das Haus ihrer Mutter abgebrannt ist. Seis drum.
Als die Zwei plötzlich einen Laden passierten, hielt Cassandra inne. Aus heiterem Himmel entschuldigte sie sich für ihr… Verhalten? Außerdem fragte sie höflich, ob sie ihr als Wiedergutmachung etwas ausgeben könne. Sogleich begann Iris abwehrend mit ihren Händen vor dem Körper zu wedeln. Nebenbei fiel ihr aber auch auf, dass die Blauhaarige in ihrer Ansprache etwas persönlicher geworden war. “Hey, alles gut. Kein Grund sich zu entschuldigen, wirklich.“, erklärte sie jedenfalls. “Aber wir können uns gerne eine Erfrischung mitnehmen.“ Natürlich zahlte die Magierin ihren Saft selbst, immerhin hatte Cassandra ihr nichts getan! Schnell kehrte das für Iris so typische, warme Lächeln auf ihre Lippen zurück. Was Maenor betraf, so erfragte die Dame noch ihre Meinung von der ganzen Sache. Das Lächeln schwand kurz, während sich Iris Kopf in den Nacken legte und ihr Blick sich gen Himmelblau richtete. “Hm…“, summte sie nachdenklich. Kurz darauf wandte sie sich wieder ihrer Gefährtin zu. “Ich muss sagen, dass ich es schon seltsam finde, diesen Maenor gar nicht richtig zu kennen aber doch zu schützen. Allerdings, wenn… “ Sie waren nun beim Du, wenn sie das richtig verstanden hatte. “… wenn du das Gefühl hast, dass da etwas faul ist, dann pflichte ich dir bei. Vielleicht ist dein Bekannter in Gefahr und wir sind seine einzige Chance dieser Gefahr zu entgehen. Wäre jemand anderes auf ihn angesetzt worden, dann hätte er dieses Glück vielleicht nicht. Zumal ich es auch merkwürdig finde, dass wir ihn nur ausfindig machen sollen und jemand anderes sich dann um seine Gefangennahme kümmert…“ Ob man ihn dann wirklich zur Strecke bringen soll? Bei diesem Gedanken erschauderte Iris. Unweigerlich versetzte sich die Magierin in Maenor hinein. Was, wenn jemand auf sie angesetzt worden wäre? Das war ja nicht einmal an den Haaren herbeigezogen, verfolgte man sie schließlich auch einst. Ihr war das aber auch bewusst. Iris jedenfalls wäre froh darum, wenn ihr unerwartete Hilfe zuteilwurde und man sie warnen würde. “Also ich vertraue auf deine Einschätzung. Meinst du vielleicht, wir sollten die Sache dennoch an die Gildenleitung weitergeben, sodass er zumindest intern geprüft werden kann?“ Damit konnten sie sichergehen, dass er nicht doch ein Krimineller war, der den Schutz einer offiziellen Gilde erhielt. Ha, welch Ironie, dass diese Gedanken ausgerechnet aus dem Kopf einer ehemaligen Diebin stammten…

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
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07 | @Iris

"Den Göttern sei dank", stieß Cassandra aus, als Iris verneinte irgendeine besondere Form von Kindheit gehabt zu haben. Am liebsten hätte sie die Blonde einen Moment lang gedrückt, einfach nur weil es schön war sich mal nicht wie ein magischer Außenseiter zu fühlen. Als Iris sich an der Wange zog, musste Cassandra schmunzeln. So funktionierte das zwar nicht, aber die Geste wusste sie zu schätzen. Das einzig seltsame an der Angelegenheit war, dass ihr Gegenüber derart verdattert bei der Frage nach den Slayern wirkte. Immerhin schien Crimson Sphynx zum größten Teil aus den sterblichen Kindern unsterblicher Kreaturen zu bestehen. Wie hatte Isabelle da noch keinen davon treffen können? "Also...besteht Crimson Sphynx nur etwa zur Hälfte und nicht zum größten Teil aus Slayern?", hakte Cassandra noch einmal mit deutlicher Unsicherheit im Ton nach. War sie vielleicht einfach einem gewaltigen Irrtum aufgesessen? Das konnte doch nicht sein. Es wäre schon ein wenig viel des Zufalls, wenn die Gilde eigentlich kaum Slayer hatte und sie einfach nur ausgerechnet an vier davon geraten war. "Oh, das übernehme ich aber gerne...", versuchte Cassandra noch Iris dazu zu bewegen sich den Saft doch bezahlen zu lassen. Die andere Magierin wollte davon aber scheinbar nichts wissen und holte einfach selbst die Geldbörse raus. Hm. Na gut. Bewaffnet mit einem kühlen Maracuja-Saft ging es also weiter in Richtung Inneres von Maldina Town.

An ihrem Saft zutzelnd stiefelte Cassandra neben Iris her, nickte ab und an einmal, während diese ihre Meinung darlegte. Der letzte Satz erhielt ein gesondertes, kräftiges Nicken. "Seine einzige Chance sind wir vermutlich nicht. Wie gesagt, er hat mit einem Zauber vier oder fünf schattenhafte Wesen wortwörtlich zerfetzt und kann sich mit Licht...heilen oder aufladen oder sowas. Und er hat, lach mich bitte nicht aus, scheinbar hellseherische Träume, in denen er ab und an Nachrichten von seinem Ziehvater bekommt. Also einem Gott." Eine kurze Unterbrechung folgte, als Cassandra versuchte per Strohhalm um einen Eiswürfel herum zu manövrieren. "Mir ist klar, dass das absurd klingt. Vor ein paar Wochen hätte ich nicht anders gedacht. Sicher, es kann sein, dass ich hier einem Betrüger komplett auf den Leim gehe. Nur, woran würde ich das merken? Der Kerl in der Hütte hat mir ein reichlich mulmiges Gefühl gegeben. Das habe ich bei den Gildenmitgliedern einfach nicht." Es folgte eine erneute Unterbrechung, während sich Cassandra anhand eines Straßenschilds und einem Stadtplan aus ihrer Hosentasche orientierte. Vermutlich hatte sich die Gildenleitung doch etwas dabei gedacht sie hierher zu schicken. Wenn das so weiterging, musste sie ja bald umziehen. "Es ist nicht mehr weit. Auf jeden Fall stimme ich zu, dass die Gildenleitung involviert werden sollte. Auch wenn die Leitung von Satyrs wohl...nicht sonderlich ernst zu sein scheint. Ah, eine Frage noch. Ich bin eine ziemliche Anfängerin als Magierin. Würdest du es dir zutrauen einen anderen Magier gefangen nehmen zu können? Falls ja, gäbe es ja nicht den geringsten Grund, warum man nicht einfach einen Auftrag hätte erteilen können." Ein Geruch lag in der Luft. Der Geruch dunkler Magie, die derzeit seltsam nach Rosen duftete. Zumindest drängte sich Cassandra langsam aber sicher mehr als nur der Verdacht auf, dass mit diesem Auftrag irgendwas nicht stimmte. Natürlich mussten sie ihn trotzdem erledigen. Die Ehre der Gilde verlangte es. Aber davon ab konnte sie das weitere Vorgehen des Kapuzenmannes ja so viel sabotieren wie sie wollte. Immerhin hatte man ihnen nicht aufgetragen mit dem entschwundenen Dieb auch nach dem Auftrag auf Interaktionen mit dem entschwundenen Dieb zu verzichten.


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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptyDo 13 Jul 2023 - 8:38



Iris, aka Isabelle & @Cassandra

# 07|10 Den Göttern sei Dank? Schon wieder dieses Thema. So langsam wurde Iris dessen überdrüssig. Nein, sie hatte nichts mit diesen „Slayern“ zu tun. Sie hatte aber auch noch nie einen gesehen, nicht dass sie wüsste. Sie beteuerte, dass sie ganz normal war, ehe Cassandra ihr eine Frage zur Gilde stellte, die sie nicht beantworten konnte und zwar Unabhängig davon, dass sie keine Ahnung hatte wovon sie überhaupt redete. “Ich bin recht neu in der Gilde, ich weiß es leider nicht.“, erklärte sie in einem entschuldigenden Ton und mit einem peinlich berührten Lächeln auf den Lippen. Was das Getränk anging, so bestand die Cerulean darauf, ihres selbst zu bezahlen. Es war zwar eine sehr freundliche Geste von der Blauhaarigen, sie auf eines einladen zu wollen, doch der Hintergrund dieses Angebotes kam ihr einfach falsch vor. Sie brauchte sich für nichts zu entschuldigen, brauchte nichts gutmachen. Ganz im Gegenteil sogar. Vielleicht hätte Iris ihr etwas ausgeben sollen, dafür, dass sie ihnen eine heiße Spur geliefert hatten, der sie nun nachgingen. Der Auftraggeber gab ihnen eine Beschreibung und eine Himmelsrichtung, Cassandra aber lieferte dazu einen Namen. Außerdem wusste sie ja mit Sicherheit wie der Kerl ausging, wenn sie ihn schon kannte.
Mit Getränken versorgt, spazierten die beiden Damen also weiter in Richtung des Gildenhauses. Dabei unterhielten sie sich total angeregt, wenngleich es natürlich ihre Zielperson war, die das Gesprächsthema dominierte. Es war dennoch schön für Iris, sich mit ihrer Kollegin nun etwas mehr unterhalten zu können. Diese stellte klar, dass sie nicht Maenors Rettung wären, weil dieser ja scheinbar so stark war. Außerdem… träumte er von einem Gott? Hellseherisch? Ob dieser Mann noch klar im Kopf war? “Hm, das mit seiner Kampfkraft ist natürlich ein Indiz dafür, dass er es tatsächlich sein könnte. Immerhin meinte der Freak in Aloe ja, dass wir ihn nicht schnappen sollten, da er zu gefährlich sei.“, äußerte sich Iris dazu, bevor sie etwas von ihrem Orangensaft durch den Strohhalm schlürfte. Die Magierin konnte verstehen, wie komisch sich Cassandra fühlte. Absolut sicher sein, dass Maenor ein Guter war und dass er nichts verbrochen hatte, konnte sie ja nicht sein. Immerhin kannte sie ihn auch gar nicht sooo gut und man konnte Menschen ja bekanntlich nur vor den Kopf schauen, nicht hinein. Aber die Blondine sagte ja, dass sie ihrem Gefühl vertraute. “Der war wirklich sonderbar. Ich verstehe, dass du dich im Zweifel eher auf Maenors Seite stellen willst. Der Auftrag kommt schließlich auch von einem Fremden, der einen komischen Eindruck macht, nicht von einer offiziellen Behörde oder so…“ Dass jemand etwas gestohlen hatte, konnte schließlich jeder behaupten.
Die Idee, die Leitung der Gilde Satyrs Cornucopia einzubeziehen, fand bei Cassandra Anklang. Allerdings meinte sie auch, dass diese die Sache wohl nicht so ernst nehmen würde. Na toll… Störte es sie etwa nicht, wenn ein gefährlicher Krimineller in ihren Reihen ist? “So jemand stellt doch im schlimmsten Fall eine Gefahr für die eigenen Mitglieder dar! Außerdem könnte es den Ruf der Gilde komplett durch den Dreck ziehen.“, entgegnete Iris geschockt. Sie war nun wirklich kein Moralapostel und auch bestimmt nicht in der Position über so etwas zu meckern, doch irgendwie kam ihr das falsch vor. Natürlich rein hypothetisch. Immerhin stand ja gar nicht fest, ob Maenor so gefährlich war, beziehungsweise ob er überhaupt der war, um den es ging oder ob er überhaupt etwas angestellt hatte… So viele Fragezeichen, so vieles war ungeklärt. Unklar befand Cassandra scheinbar auch, warum ihnen nicht aufgetragen wurde den Mann gleich zu fangen, statt ihn nur ausfindig zu machen. Iris war nicht in der Lage ihre Gefährtin einzuschätzen, immerhin kannte sie sie erst wenige Stunden und alles was sie von ihrem magischen Talent gesehen hatte war, wie sie eine Tür hatte zufallen lassen, ohne sie zu berühren. Dennoch fragte sie die Blondine, ob sie in der Lage sei einen anderen Magier zu fassen. “Hmm…“, summte Iris nachdenklich, ihrer Gefährtin einen kritischen Blick zuwerfend. “Das kann ich wirklich nicht sagen. Es kommt ja irgendwie auch drauf an wie stark der andere Magier ist und wie stark du bist. Wenn der Kerl so mächtig sein soll, wie unser Auftraggeber sagte, dann kann ich schon verstehen, dass wir uns nicht mit ihm anlegen sollten.“ Sie legte ihren Kopf schief, ehe sie weitersprach. “Allerdings verstehe ich dann nicht, warum er nicht gleich Magier beauftragt hat, die dazu fähig sind sich mit dem Dieb anzulegen. Warum macht man daraus zwei Aufträge? Warum schickt man niedrig rangige Magier los und bringt sie so potenziell in Gefahr?“ Die Blondine nahm wieder eine aufrechte Haltung ein und richtete ihren Blick vor sich, die Straße entlang. “Alles in allem ist das wirklich seltsam. Es gibt so viele Unklarheiten und Unstimmigkeiten. Irgendetwas stimmt da nicht.“, fasste Iris für sich zusammen. Dann führte sie sich wieder den Strohhalm zum Mund, um noch etwas Saft zu kosten. Dann war es auch schon so weit und die beiden Magierinnen standen vor dem Gildenhaus der hiesigen Gilde “Warst du schonmal hier? Weißt du zufällig wo wir hinmüssen, oder wen wir nach Maenor fragen sollen? Oder meinst du, wir sollten direkt mit ihm sprechen?“ Iris war sich da ein wenig unsicher, aber es war ja Cassandras bestreben. Vielleicht hatte sie ja auch schon eine Vorstellung davon, wie sie die Sache angehen sollten.

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BeitragThema: Re: Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang EmptyDo 13 Jul 2023 - 19:01

08 | @Iris

"Ah. Dennoch danke", brachte Cassandra murmelnd hervor. Isabella war also auch noch recht neu in der Gilde. Das erklärte natürlich, warum sie die junge Frau bislang noch nicht wahrgenommen hatte. Nun, um fair zu sein, entging Cassandra schlicht sehr viel innerhalb der Gilde. Wobei Isabelle wirklich gute Einwände brachte. Warum in der Tat kam man mit einem solchen Auftrag zu Crimson Sphynx und nicht einer offiziellen Behörde? Wären die Runenritter nicht viel geeigneter um sich eines solchen Auftrags anzunehmen? Immerhin war das Aufhalten magiebegabter Verbrecher ziemlich exakt deren Ding. Und die Runenritter hatten bestimmt auch irgendwelche C-Rang-Magier, die sich für einen solchen Auftrag geeignet hätten. Selbst wenn man unbedingt darauf Bestand zwei Aufträge aus etwas zu machen, was eigentlich auch ein einzelner hätte sein können. Wieder nickte Cassandra bei jedem einzelnen Einwand, den Isabelle vorbrachte. Es mochte daran liegen, dass Isabelle ihr in vielerlei Hinsicht zustimmte, aber es war einfach mal schön, einer Meinung mit dem Gegenüber zu sein. Und wenn Isabelle mit ihrem Einwand bezüglich der Gildenleitung Recht hatte, würde die sich vielleicht doch darum kümmern. Auch wenn Maenor gesagt hatte, dass sie ihn wegen eines Empfehlungsschreibens ganz sicher auslachen würde. "Du hast Recht, in allen Punkten. Tatsächlich hatte ich die Frage der Gefahr noch gar nicht bedacht. Immerhin besteht eine gute Chance, dass der Dieb mitbekommt, dass nach ihm gesucht wird. Warum also zwei schwache Magier losschicken, außer man weiß, dass eigentlich keine Gefahr droht?", beschied Cassandra ihrer Questpartnerin schlussendlich. Mit lautem, undamenhaften Schlürfen wurden die Reste des Safts vernichtet, während Cassandra gegen die bunt bemalte Gildenhalle der nutzlosesten Gilde Fiores anstarrte. "Oh, ich habe mir das Gebäude bislang nur von außen angesehen. Wenn wir hier niemanden finden, gehen wir Maenor in seiner Wohnung heimsuchen. Auch wenn ich es hasse unangekündigt aufzutauchen..."

Die Gildenhalle von Satyrs Cornucopia erwies sich als geschäftig. Leute, vermutlich Magier, gingen ihren Geschäften nach. Jemand hing neue Questzettel an ein Board, das seltsamerweise weniger verziert zu sein schien als jenes im Gildenpalast. Vorsichtig stieg Cassandra über ein Loch im Holzboden hinweg und hielt auf den Empfangstresen zu. Als hätte die fremde Erscheinung der beiden Magierinnen nicht bereits gereicht um sie als Außenseiterinnen zu markieren, setzte das dem ganzen wohl die Krone auf. Hinter dem Tresen stand niemand. Es kam auch niemand. Auch nach ein paar Minuten Wartezeit nicht. Auch nicht, als Cassandra die Klingel auf dem Tresen ertönen ließ. Ein vorbeihastender junger Mann mit Geigenkasten informierte die beiden wartenden Magierinnen dann allerdings, dass der Empfangstresen nie besetzt war und sie einfach zur richtigen Tür gehen sollten. Im Verlaufe dieser gesamten Situation waren Cassandras Mundwinkel ins Bodenlose gefallen. Wenn es im Resort einen derartigen Service gegeben hätte, könnten sie zumachen. Aber die Satyrn konnten sich das wohl leisten. Am Ende waren sie aber wenigstens bei einem Mitglied der Gildenleitung angekommen, das ihnen allerdings mitteilte, dass sich Maenor nicht im Lande befand. Er sei auf einem Auftrag für die Gilde unterwegs. Das war nun weder verdächtig, noch ungewöhnlich. Man wisse nicht, wann er zurückkehre, aber er sei der einzige Magier, der ein Licht wie das Beschriebene wirken könne. Und man würde eine Untersuchung anstellen. Wie auch immer diese dann am Ende aussehen würde. Mehr ließ sich für den Moment vermutlich nicht erreichen. Aber zumindest schaffte es Cassandra noch ein paar Zeilen zu schreiben und diese für den flüchtigen Magier zu hinterlegen. Kaum, dass das Gespräch beendet war, wurden die beiden auch schon wieder hinaus komplimentiert.

Mit zwei spitzen, in die Nasenwurzel gebohrten Fingern blieb Cassandra vor dem Gildenhaus von Satyrs Cornucopia einen Moment lang stehen. Ihre Meinung bezüglich der Gilde hatte sich nur verfestigt. Mit einem Schnaufen wandte sie sich an Isabelle. "Gut. Fassen wir zusammen. Unser gesuchter Magier ist Maenor Fice. Mit ihm zu sprechen ist bis auf unbestimmte Zeit unmöglich und die Gilde wird sich darum kümmern nachzusehen, ob er wirklich ein kleiner Gauner ist. Damit entfällt auch der Besuch seiner Wohnung, wenn wir nicht grade einbrechen wollen um nachzuschauen, ob er zufällig eine kleine Sonne irgendwo versteckt hat." Cassandra verschränkte die Arme vor der Brust. Diese ganze Angelegenheit war irgendwie unbefriedigend und stank zum Himmel. "Und was machen wir nun? Bericht erstatten gehen? Shoppen?" Das letzte Wort klang zumindest nicht ganz ernst gemeint, auch wenn das bei dem Tonfall schwer zu sagen war. "Entschuldige, der Umgang mit dieser Gilde fühlt sich an als würde ich mir eine Käsereibe über den Schädel ziehen."


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