Clover Town Hauptstraße

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Clover Town Hauptstraße
Art: Ortschaft
Spezielles: ---
Beschreibung: Die Hauptstraße von Clover Town ist an und für sich einfach nur der größte Weg, der die Stadt einmal komplett zerteilt. Man kann heir vom Bahnhof direkt zum See gehen und sogar sehen, ohne, dass man sich groß Gedanken machen muss, wo es lang geht.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.

Eohls Bluff zeigte Wirkung. Natürlich würde sie niemals tatsächlich eine Spiegelscherbe auf Noxious schießen, das ginge gegen ihre Befehle, aber solange sie ein paar beschworene Scherben in seine Richtung deutete, ließ das ihre Drohung sehr real wirken. Aloyse bewegte sich sehr bewusst zwischen die Assassine und ihren Ehemann, auch wenn ihr die Gefahr bewusst war. Auch gegen die Ritterin schoss Eohl allerdings nicht. Ihr Körper war genauso verdächtig wie der ihres Mannes. Ein einziger Schnitt konnte ein großes Problem werden. Die einzige Art Schaden, die gestattet war, war Feuer... und genau dagegen war diese Frau gerade immun. Wenn auch nicht mehr lange.
Auch ohne Phönix waren die Crusaderinnen in der Lage, Flammen zu schüren. Thana Mahaf war mehr oder minder eine Inkarnation der Sonne, jederzeit bereit, alles auszutrocknen und zu entflammen. Sie ließ die Flammen tanzen, und um ihren Mann zu schützen, legte Aloyse ihre Rüstung ab und übertrug sie stattdessen auf den Silver. Damit war es ihr primäres Ziel, das plötzlich immun gegen alles war, was die beiden Magierinnen gegen ihn verwenden durften... aber die größte Gefahr im Raum nicht mehr.

Als sich der Blick von Aloyse wieder zurück wandte in die Richtung, in der Eohl stand, war die Assassine mit einem Mal verschwunden. Ihre Augen weiteten sich, als sie realisierte, dass die Yihwa direkt neben ihr stand, während Níus Klinge an ihr vorbeizog. Dürfte Eohl schneiden, dann wäre das hier der Moment, in dem sie den Hals der ehemaligen Runenritterin in einem unerwarteten, schnellen Schnitt durchtrennte, der unvermeidliche Tod ihrer Gegnerin. Das war aber keine Option. Stattdessen glitt ihr Schwert nur dicht über die Kleidung der Älteren.
„Mirrored Wellspring.“
Wie die kleine Scherbe zuvor kopierte die spiegelnde Oberfläche ihres Schwertes das Feuer ihrer Freundin, gab es selbst ab, sodass ihre Klinge nun in Flammen gehüllt war. Ein kurzer Zug genügte, um das Oberteil der Ritterin in Brand zu stecken, und mit einer weiteren Bewegung wurde auch ihre Hose angefeuert. Als Aloyse ihren Speer herumwirbelte, war Eohl bereits zurückgewichen, und mit einem geschickten Sprung beiseite verschwand sie hinter ein paar brennenden Möbeln, um ihre Gegenwart wieder zu verschleiern. Aloyse biss die Zähne zusammen, während ihre Waffe durch ihre eigenen, teuren Möbel schlug, sie vernichtete, ohne dass sie die Yihwa wieder zu Gesicht bekam. Sie selbst brannte, konnte es sich aber nicht leisten, ihre Rüstung zurückzuholen, ohne das Leben ihres Mannes zu riskieren. Gleichzeitig war die Gegnerin, die ihr die ganze Zeit Ärger machte, kaum zu erwischen. Die ultimative Assassine machte ihrem Namen alle Ehre.

Während Eohl im Chaos verschwand, hatte Thana ihre eigenen Probleme. Der Downwind war ein guter Weg, sich ein wenig Atemluft zu verschaffen, aber auch er blieb nicht ohne Folgen. Der durch das aufgeschlagene Dach eilende Windstrom riss auf dem Weg nach unten an Ziegeln und durchbrochenen Bodenplatten in einem Haus, das ohnehin schon enorm an Stabilität verloren hatte. Kaum hatte sie Noxious von sich weggestoßen, brach über ihnen beiden und der ehemaligen Sterling auch schon wieder die Decke ein. Brennendes Holz, Balken und Bretter gleichermaßen, stürzten hinab, genauso wie Teile des Geländers, ein Beistelltisch mit einer Blumenvase, ein Sofa, ein Regal und ein paar Stühle. In der hinteren Ecke des Hauses durchbrach das ganze Badezimmer mitsamt Toilette und Badewanne, die laut scheppernd am Boden zerschellten, und Wasser schoss aus den aufgerissenen Rohren, wandelte sich in der Hitze aber schnell zu Dampf. Was von der Villa noch stand ächzte, stöhnte. Lange würde hier nichts mehr halten. Eine brennende Frau, ein gerüsteter Mann, zwei böse Magierinnen und eine Ruine... Wie viel davon würde in wenigen Minuten noch übrig sein?

@Thana

Eohls Zauber:

Nun, da sowohl Thana als auch Eohl Feuer unter ihrer Kontrolle hatten, waren sie beide ernsthafte Gefahren... auch wenn Eohls flammende Klinge ohne Chance zu schneiden weniger tödlich war als die allumfassenden Flammen der Wüstenkönigin. Dennoch hatte sie es geschafft, die Frau ihres Zieles komplett in Feuer einzuhüllen. Sie hatte nicht mehr viel Zeit, während ihr Haar und ihre Haut unter den Flammen zu leiden begannen, aber so, wie es aussah, war ihr Wille zu stark, um ihrem Mann den Schutz zu entziehen. Stattdessen riss ihr Speer mehr und mehr ihres eigenen Hauses ein, was es Eohl zwar schwerer machte, versteckt zu bleiben, aber gleichzeitig mehr und mehr Zeit verschwendete, die Aloyse so dringend nutzen musste. Zu spät realisierte sie, dass es sie nicht weiter brachte, der Assassine hinterher zu jagen. So frustrierend Eohl Yihwa für sie auch war, sie war nicht die größte Gefahr hier. Sie war eine Ablenkung, die Aloyse davon abhielt, Noxious zu schützen. Die wahre Gefahr war die Feuermagierin... Thana, wie sie sich auf der Treppe genannt hatte. Die Zähne unter ihren austrocknenden Lippen zusammenbeißend wirbelte Aloyse herum, während die Mahaf den brennenden Raum mit dehydrierender, glühend heißer Luft erfüllte. Ohne Rüstung konnte Aloyse ihr so nicht näher kommen... aber das musste sie auch nicht.

Während Thana erwartete, dass die Ritterin eine Entscheidung treffen musste – Rüstung oder keine Rüstung – trat Aloyse stattdessen einen Schritt zurück und hob ihren rechten Arm, ihren großen Speer fest packend. Schnell hatte sie ausgeholt, und jetzt, wo die Mahaf vermutlich realisierte, was sie vorhatte, eilte ihre Hand auch schon nach vorne und warf den Speer auch schon mit voller Kraft in Richtung der Crusaderin. Wieso sollte sie sich direkt in eine feindliche Attacke begeben, wenn sie eine Gelegenheit hatte, den Körper des Feindes direkt mit ihrem mächtigen Speer zu durchstoßen? Wenn Thana tot war, dann war sie kein Problem mehr. Als tödliches Geschoss jagte die Waffe durch die brennende Luft... und verschwand in einem Spiegel, der plötzlich erschienen war. Die Augen der Ritterin weiteten sich, als ihr Speer mehrere Meter hinter ihr klirrend zu Boden fiel, aus dem brennenden Wohnzimmerspiegel gefallen, während der Spiegel, der sich so plötzlich zwischen ihr und Thana aufgebaut hatte, einfach wieder verschwand. Wütend schrie sie auf.
„Eooohl!“
Schmerz und Zorn dominierten ihre Stimme, und wer konnte es ihr verübeln? Es war wohl kaum ein Stück heiler Haut mehr an ihr übrig, während sie bei lebendigem Leibe verbrannte, bald nur noch eine Masse brennender Muskeln. Noch wollte sie aber nicht ausgeben. Pure, ungehaltene Wut brannte in den Augen der Sterling, während sie sich Thana zuwandte. Und wenn sie dieser Pest eigenhändig den Hals umdrehen musste, sie würde es tun! Was sollte sie aufhalten?

Ein lautes Kreischen übertönte die Ausrufe der brennenden Frau, während noch eine weitere Sache im Raum Feuer fing: Die Asche, die auf dem Boden verteilt war. Gleißend helle Flammen erschienen und sammelten sich, nahmen eine feste Form auf, und Momente später türmte eine übergroße Gestalt hinter Aloyse, ein Vogel aus Flammen. Der Phönix war aus der Asche auferstanden. Richtig, Eohl hatte ganz vergessen, dass die das ja taten. Gut gelaunt war er auf jeden Fall nicht. In dem Moment, in dem sich Aloyse Silver mit Schock in ihren Augen dem Phönix zuwandte, schossen Flammen aus dessen Schnabel, heißer als es in diesem Haus ohnehin schon war. Sie zogen über den Boden, umhüllten den Körper der Frau vollständig, während sie nach allem leckten und griffen, was um sie herum existierte. Ein weiterer, gequälter Schrei entkam der Frau, deren Körper damit wohl endgültig sein Ende finden würde. So, wie es aussah, machte sich der Phönix als Waffe doch nicht ganz so schlecht...

@Thana

Eohls Zauber:

Ah, was für ein tragisches Ende für eine Frau, die ihr Leben ihrer Nation und dem Wohl Anderer gewidmet hatte. Aloyse Sterling, einst eine große Heldin der Runenritter, die ihren eigenen Körper oft genug aufs Spiel gesetzt hatte, um viele Menschen zu retten und die Lebensumstände in Fiore zu bessern, die vor Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gegangen war und seither noch immer ihr warmes Herz bewahrt hatte, das andere Menschen und ihre Liebsten vor ihr eigenes Wohlergehen stellte, stand da und erlitt einen der grausamsten Tode, die ein Mensch erleben konnte. Sie verbrannte am lebendigen Leibe, hatte einen Weg, sich dagegen zu wehren, doch sie konnte ihn nicht nutzen, ohne den Mann zu verlieren, der spätestens in dem Moment fallen würde, in dem auch sie verstorben war. Eohls Augen funkelten hämisch, als sie aus ihrer Ecke heraus mit einem breiten Grinsen das Leid der Runenritterin begutachtete. „Ehehee... Das hast du davon, dich gegen die Zukunft zu stellen“, kicherte sie fröhlich, während die gleißenden Flammen des Phönix die Silver umschlossen und endgültig einschmolzen. Höhnisch hob die Assassine den Kopf, um aus glühenden Augen auf das in sich zusammenfallende Skelett herab zu starren. „Eine naive Frau wie du kann es nicht wissen, aber... der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder...“

Kurz hatte Eohl geglaubt, dass sie damit die Quest praktisch bestanden hatten. Ohne die Frau war auch der Mann des Todes, und danach konnten sie den Phönix noch in aller Ruhe in der Stadt wüten lassen. Sie hatte das Gefühl, dass nichts mehr schiefgehen konnte... bis die Stimme von Fine wieder ertönte. Die Augen der Yihwa zogen sich zu Schlitzen zusammen, während sie in Richtung des Fensters huschten und die kleine Pest fokussierten. Musste sie auch das Kind zum Schweigen bringen?
Ehe der Gedanke sein Ende fand, rief auch schon der Phönix wieder aus und entsandte mehr Flammen – dieses Mal geradewegs auf Thana zu. „Oh... richtig!“ Eohl hatte schon ganz vergessen, dass der Feuervogel ihnen ja nicht gerade freundlich gesonnen war. Das gleißend helle Feuer umschloss Eohls Freundin und ließ für einen Moment ihr Herz stehen bleiben. „... Thana!“ Der Schock saß tief. Innerhalb eines Augenblicks hatte sich ein Sieg auf ganzer Linie gewandelt in eine Niederlage an gleich zwei Fronten, und Eohl musste die schwere Entscheidung treffen, auf welche dieser beiden Sachen sie reagieren sollte. Im Sinne der Quest war es am Wichtigsten, dass sie sich um die potenzielle Zeugin kümmerte. Als S-Rang Magierin, der eine wichtige, politische Aufgabe anvertraut worden war, hatte sie eigentlich keine Wahl. Aber ihr Herz drohte zu zerreißen bei dem Gedanken, dass ihre Göttin sterben könnte. War es nicht Eohls oberste Aufgabe, ihre Liebste zu beschützen? Sie jetzt im Stich zu lassen wäre ein Versagen auf ganzer Linie... aber was konnte Eohl gegen Feuer tun? Sie würde eher selbst eingehen, als Thana helfen zu können. Wenn überhaupt, war es die Wüstentochter, die eine Lösung kannte... aber sie hatte schon so hart gekämpft. Was, wenn es genau an dieser Stelle zu viel wurde? Eohl biss die Zähne zusammen. Ob sie sich um Fine oder um Thana kümmerte war doch eigentlich gar keine Frage. Wer die Spiegelmagierin wirklich kannte, der wusste, dass es nur eine richtige Antwort gab. Entschlossen sprang sie vorwärts und streckte ihre linke Handfläche zur Seite aus, um daran einen Spiegel zu erschaffen.

„Thana!“
Verzweifelt sprang Eohl Yihwas Körper direkt in die Flammen, die Thana umgaben. Sie konnte kaum die Silhouette ihrer Liebsten erkennen, aber sie sprintete vorwärts, dorthin, wo die Mahaf vor Sekunden noch gewesen war. Das Feuer setzte ihr dabei sofort zu. Klirrend zogen sich Risse durch die Haut der Yihwa und erste Splitter fielen aus ihren Wangen, ihren Armen, ihrem Torso heraus, um sich noch in der Luft aufzulösen. Sie war kein widerstandsfähiges Wesen, also hatte sie wohl nur ein paar wenige Sekunden. „Was soll ich tun?“, rief sie ihrer Freundin zu. Eohl wusste nicht, was die Situation im Feuer war. Wenn Thana sich nicht schützen konnte, dann musste die Yihwa sie herausreißen. Wenn Thana flüchten konnte, dann konnte sie immerhin Noxious für sie festhalten. So oder so musste sie sich beeilen, denn bald würde sie wieder zu dem Glasstaub zerfallen, aus dem sie bestand. Schließlich war sie nicht mehr als ein zum Leben erwecktes Spiegelbild.

„Fine! Da bist du ja! Ich bin so erleichtert, dass es dir gut geht!“
Mit einem warmen Lächeln hüpfte Beohl aus der Villa heraus, auf das kleine Mädchen zu. Ja, es war wieder Beohl, die kleine Blondine, die ihr vorhin nach hier draußen geholfen hatte. Mit Tränen in den Augen wich das Kind zurück. „Nein!“, rief sie aus, während die hellen Augen der vermeintlichen Runenritter hin und her zuckten. Keine Zeugen, weit und breit. „Bleib weg! Ihr habt meine Mama getötet!“
„Ah... das hast du gesehen?“
Das Lächeln der Yihwa blieb unverändert, während sie die kleine Plage fest im Nacken packte. „Zu schade. Ich hätte dich gern als Zeugin missbraucht.“ Ein Kichern entkam ihr, während sie Fine zurück in Richtung des Hauses drückte. Die brennende Tür war bereits in ihren Angeln eingefallen, sodass es ein Kinderspiel sein würde, das Mädchen hinein zu bringen. Alles Ziehen und Zappeln des Kindes half nicht dabei, dem starken Griff der Assassine zu entkommen, und als sie schreien wollte, presste sich Eohls zweite Hand auf ihr Gesicht, hielt ihr den Mund zu und drückte die Wangen zusammen, dass kein ordentlicher Ton herauskam. „Keine Sorge“, lächelte Eohl mit sanfter Stimme. „Bald bist du wieder bei deinen Eltern... ehehehee...“

@Thana

Eohls Zauber:

Spiegeohls Augen weiteten sich überrascht, als Thana ihr sagte, dass sie sich nur entspannen musste, aber es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis ihr bewusst wurde, was das bedeutete. Ein erleichtertes, glückliches Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Jawohl!“, bestätigte sie, ehe ihr Körper endgültig von den Flammen zerrissen wurde, ohne eine Spur zu hinterlassen. Natürlich traute sie der Mahaf zu, auf sich selbst aufzupassen, aber Eohl wäre eine furchtbare Partnerin gewesen, hätte sie nicht ihr Bestes getan, um das ungewisse Schicksal der Jüngeren zu sichern. Wenn es gefährlich wurde, wollte sie an Thanas Seite sein. Jetzt, ihre Pflicht erfüllt, auch ohne dass sie eingreifen musste, konnte sich ihre Kopie friedlich dem Tod überlassen. Ihre Göttin war wahrlich bewundernswert...

Mit einem Lächeln auf den Lippen trat die echte Eohl, nun in der Form von Beohl, in das Gebäude ein, ihre Hand kräftig um den Hals der jungen Fine gelegt. Nun, da der Phönix endlich von ihnen abgelassen hatte und sich dem Rest der Stadt widmete, wirkte es in der brennenden Ruine auch nur noch halb so gefährlich. Der Großteil war ohnehin schon eingestürzt und es gab kaum etwas, das noch auf sie herabfallen könnte. Fröhlich lachte sie auf, während sie das mörderische Chaos betrachtete, das die beiden angerichtet hatten. „Das sieht gut aus. Ohne dich hätte ich das nie geschafft, Thana“, freute sie sich und lächelte die Jüngere an. Dann blinzelte sie jedoch irritiert. Sie wollte Fine mit zur Gilde nehmen? Die Augen der Yihwa erkalteten, während ihr Lächeln schwand. „Thana... ich hoffe, dein Kopf ist unverletzt“, stellte sie fest, ihre Stimme deutlich kühler als zuvor. Auch wenn ihre Worte Sorge ausdrückten, steckte kein Gefühl dahinter. „Vergiss nicht, dass unsere Handlungen keinen Verdacht erwecken dürfen. Wenn hier die Leichen von zwei Erwachsenen gefunden werden und die Tochter verschwunden ist, ohne dass jemand weiß, was mit ihr passiert ist, wird es fragen geben.“ Sie schüttelte den Kopf, während sie den Griff um Fines Hals festigte und das Mädchen mit einer Hand vom Boden hob. Das hätte sie vor einer Weile nicht mehr gekonnt... Es war gut zu sehen, dass die ganzen Kämpfe und das Training langsam zumindest einen Teil ihrer alten Stärke wiederhergestellt hatten. Kurz machte sie eine mentale Notiz davon, ehe sie Fine unsanft in die brennenden Überreste der Treppe schleuderte. „Es tut mir leid, deinen Befehl zu missachten... aber der Erfolg der Quest darf nicht gefährdet werden.“
Ihre Augen kalt und emotionslos trat Eohl näher an die zerstörte Treppe heran, um sicher zu gehen, dass sie ihre Arbeit gut gemacht hatte. Der Sturz hatte dem kleinen Mädchen übel zugesetzt. Eine Platzwunde am Kopf, Kratzer und Schnitte von dem zersplitterten Holz. Alles glaubwürdige Verletzungen. Sie heulte und jaulte, aber ihre Stimme blieb ihr schnell im Hals stecken, während der dunkle Rauch ihre Lungen füllte. Sich kurz in die Hocke senkend hob Eohl einen Überrest eines Stützbalkens auf und ließ das dicke Holz auf Fines Bein fallen, was ihr doch noch einen Schrei entlockte. Das dürfte damit mindestens verstaucht sein... und selbst wenn nicht, würde das schwächliche Kind nicht unter dem schweren Balken hervor klettern können. Kurz schloss Eohl die Augen. Bevor sie dieses Gebäude verließ, musste sie wieder die Rolle wechseln.

Als sie sich zu der Mahaf umdrehte, lagen Tränen in ihren Augen.

„Thana...! Ich habe versucht, sie zu retten, aber... sie sind alle tot!“ Sich mit dem Handrücken über die Augen fahrend schniefte Beohl, senkte ihren Kopf, während sie auf ihre Partnerin zutrat und sie umarmte. „Der Mann ist am Rauch erstickt... die Frau bei lebendigem Leib verbrannt... und das Kind ist stecken geblieben, als die Treppe zusammengebrochen ist. Ich... ich konnte nichts tun. Es war grausam!“ Mit zerrissenem Herzen weinte die Liberty Phoenix-Magierin und schüttelte leicht den Kopf. Was für ein ungerechtes Schicksal... Eine Familie voll gutherziger Menschen, die nur das tun wollten, was sie für das richtige hielten... Plötzlich aus dem Leben gerissen. „Wieso passieren solche Ungerechtigkeiten...?“, sprach sie aus ihrem rauen, kratzenden Hals heraus, ehe sie die Hand der Jüngeren nahm. „Wir... wir müssen hier raus, Thana. Es gibt nichts mehr, was wir für sie tun können. Aber vielleicht können wir Anderen helfen, für die es noch nicht zu spät ist...“

@Thana

„Hmm?“ Wie seltsam. Thana antwortete ja gar nicht auf Beohls Worte. War sie so geschockt von dem Tod des Kindes? Die weinende Magierin konnte das gut nachvollziehen. Auch sie war erschüttert! Auch sie konnte es kaum glauben! Ein grausames Unglück war geschehen, und sie hatte nichts dagegen tun können. Gemeinsam entkamen die Mitglieder von Liberty Phoenix dem einstürzenden Gebäude, während ihr Phönix den Rest in Brand steckte oder mit seinen Klauen zerfetzte. So glücklich Eohl in ihrem Inneren auch sein mochte darüber, dass endlich alles nach Plan lief und zerstört wurde, was zerstört werden sollte, zeigte sich auf Beohls Gesicht aber kein Lächeln. Nicht einen Moment lang wirkte sie glücklich oder erleichtert. Ihre Sorge und Trauer lagen über ihr. Als Schreie ertönten von Menschen, die von den Flammen eingeschlossen wurden, eilte sie hinüber, sich ihre Tränen aus dem Gesicht wischend sobald sie von den Opfern gesehen wurde. „Keine Sorge!“, rief sie aus, ihre Stimme noch immer vom Weinen gebrochen. Man konnte ihre ehrliche Trauer hören, auch wenn sie sie zu verbergen versuchte, um stark zu sein vor Menschen, die ihre Hilfe brauchten. Genau das machte die gutherzige, aufopfernde Magierin Beohl schließlich aus. „Mein Name ist Beohl aus Liberty Phoenix, und das hier ist Thana! Wir sind hier, um zu helfen. Wir konnten leider nicht jeden retten...“ Frustriert biss sie die Zähne zusammen, senkte ihren Blick bei der schmerzhaften Erinnerung. Ihre rechte Hand formte sich zu einer Faust, ein unauffälliges, schwaches Zeichen ihres Ärgers über diesen Fehlschlag, ehe sie sich wieder fasste. „Aber wir werden euch retten! Also bleibt ruhig!“

Mehrere Spiegel legten sich über die Flammen und drückten diese zu Boden, schufen einen kleinen, aber sicheren Weg hinaus aus dem Feuerkreis, den die Bewohner von Clover Town sofort nutzten, um panisch in Sicherheit zu laufen. Die Spiegelmagie war eine Seltenheit und sie zu zeigen konnte ein Risiko sein, schließlich war es kein Geheimnis, dass Eohl sie beherrschte, aber Beohl war schon bei ihrem Eintritt ins Dorf gesehen worden, als sie auf einem Spiegel durch die Lüfte geflogen war. Das allein machte sie nicht zur gleichen Person. Infinity Mirror war selten, aber es gab neben Eohl noch andere Nutzer, selbst innerhalb der Runenritter. Es war besser, dazu zu stehen, dass diese junge Liberty Phoenix-Magierin eine Lost Magic beherrschte, und sie in vollem Maße zu nutzen, um den Leuten aus Clover zu helfen, als dass man sich später wunderte, warum dieses Mädchen, das so viele Menschen auf ihrem Spiegel hatten reiten sehen, ihre Magie nicht genutzt hatte, um zu helfen. Sie tat das Gegenteil; sie nutzte ihre Zauber in vollem Maße aus.
„Ihr könnt durch den Spiegel laufen, dann kommt ihr näher zum Stadtausgang“, rief sie aus, leitete die Menschen in Sicherheit. Ein paar kleine Spiegel in der Luft um sie herum schweben lassend blickte sie um Ecken, behielt ein Auge auf die Welt hinter sich, um jede kleine Bewegung zu erkennen. Mit ihren Scherben zerschoss sie das Schloss einer Tür, die sich verkantet hatte und sich nicht wieder öffnen wollte, und rettete damit die Kinder, die mit ihrer Mutter dahinter eingesperrt und den Flammen ausgesetzt waren. Die junge Frau selbst hatte zu viel Rauch eingeatmet, lag erschöpft am Boden, bis Beohl sie wieder aufhob, sie auf beiden Armen trug. „Ruhig atmen... Hier draußen ist die Luft frischer“, sprach sie leise, besorgt auf die Fremde ein. Niemand, der sehen konnte, wie sie sich für die Menschen hier einsetzte, würde die Phoenix für eine böswillige Person halten, im Gegenteil. Sie zeigte sich zart, liebevoll, besorgt. Ihr Blick wanderte hinauf zu dem Feuervogel am Himmel, der noch immer munter weiter die Stadt zerstörte. Ihn würde sie nicht aufhalten können. Unzufrieden presste sie ihre Lippen zusammen.

„Was für eine grausame Tragödie...“

@Thana

“Jawohl!” Mit einem Nicken bestätigte Beohl Thanas Entschluss, die übrigen Brandopfer, die sie vor sich hatten, außerhalb der gefährlichen Stadtgrenzen in Sicherheit zu geleiten. So, wie es aussah, waren kaum Leute gestorben. Ein Großteil der Einwohner war frühzeitig geflohen, nachdem der Phönix zu wüten begonnen und bevor er es übertrieben hatte. Es gab viele Verletzte, vor allem Menschen, die in ihren Häusern eingesperrt worden waren und jetzt eine Rauchvergiftung davon trugen, aber noch lebten sie alle und die ersten Ärzte aus dem relativ nahe gelegenen Crocus Town sowie Verstärkung durch Rettungskräfte und eine handvoll Runenritter war auch bereits vor Ort. Ein Ritter, der dabei war, die Reste der Stadt abzusichern, bedankte sich sogar bei den beiden Magierinnen für ihren Einsatz, als sie einander passierten. Ein Verdacht war weit und breit nicht zu erkennen.
Inzwischen zog sich auch der Phönix wieder zurück. Vermutlich würde er gleich wieder eingefangen werden von den Leuten, die ihn freigesetzt hatten. Zu gerne wüsste Eohl, wie das funktionierte… vielleicht ließ sich das ja noch herausfinden. Sie musste einmal in der Gilde nachhaken. So aggressiv das Tier auch gewesen war und so wenig es als zuverlässige Waffe taugte, fand sie es doch ziemlich beeindruckend und mehr als schön. So einen Phönix würde sie gern öfter sehen!

“Ah, nichts zu danken wirklich! Ich bin einfach froh, dass so viele Leute es überstanden haben”, lächelte Beohl bescheiden, als sich gleich mehrere Bewohner von Clover Town bei ihr und Thana bedanken wollten. Auch hier gab es nicht eine einzige Person, die dachte, dass hinter den beiden heldenhaften Magierinnen etwas Böses stecken konnte. Erleichtert verabschiedeten sich die beiden Damen aus Liberty Phoenix, ehe es auch schon Zeit wurde, ihren eigenen Weg zu gehen. Während sie unterwegs waren, sprach Beohl noch eine kurze Weile darüber, dass es gut war, dass sie zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen seien, und dass es ihre Pflicht als Magierinnen war, Menschen zu helfen, wenn sie es brauchten… bis sie so weit gekommen waren, dass die Verletzten und die Unterstützer nicht länger zu sehen waren.
“Hehe… Die Quest war ein voller Erfolg!” Zufrieden nahm sie Thanas Hand, drückte sie leicht. Die Yihwa fühlte sich sehr wohl an der Seite ihrer Liebsten, strahlte sie fröhlich an. “Du warst so beeindruckend… Es hat richtig gewirkt, als würde dich das bewegen, ehehee! Ich wünschte, ich wäre so eine gute Schauspielerin wie du.” Vermutlich lag es an dem großen Herz der Mahaf, dass sie wusste, wie es aussah, wenn jemand wirklich betroffen war. Anders als Eohl mit dem kalten Herzen, die es vermutlich ein wenig übertrieben hatte, war sie einfach still geworden und hatte in Mimik und Haltung gezeigt, wie bewegt sie war. So eine wundervolle Frau… “Mmehee… Meine wundervolle Thana… Ich liebe dich mehr mit jedem Tag…” Ihre Hände nehmen stoppte Eohl die Jüngere. Sie war noch immer in ihrer kleinen, blonden Form, ein Stückchen kürzer als ihre Liebste, sodass sie sich wieder auf die Zehenspitzen stellen musste, damit sich ihre Gesichter begegnen konnten. Die Lippen spitzend näherte sie sich. Jetzt gerade wollte sie wirklich einen Kuss…

@Thana

Ja, die Quest war ein voller Erfolg gewesen. Eohl für ihren Teil konnte zufriedener nicht sein, und auch Thana gestand ein, dass wohl niemand ihnen auf die Schliche kommen würde. Außerdem hatten sie den Phönix tatsächlich sehr gut für ihre Zwecke eingespannt. “Hehe, du bist halt zu clever für das Spatzenhirn”, kicherte Eohl fröhlich und schmiegte sich an ihre Partnerin. Thana war eine wundervolle Begleitung, vermutlich die beste überhaupt. “Es war so lustig, als er diese Frau gebraten hat, ehehee!” Die PR für Liberty Phoenix schmeckte der Yihwa da doch weniger. Leicht verzog sie das Gesicht, als Thana diesen alten Willy erwähnte, den Gildenmeister, mit dem sie sich so gar nicht verstand. “Hrm… ja”, murrte sie nur leise vor sich hin, ließ das Thema damit aber auch gut sein. Sie wollte ihre Zeit mit Thana doch genießen!
Ein Kuss kam da immer sehr gelegen. Es fühlte sich an, als würde die Yihwa in den heißen Körper ihrer Liebsten hinein schmelzen, auch wenn sie dafür auf den Zehenspitzen stehen musste. Ein bisschen größer beim nächsten Mal, ja? Das würde sie sich merken. Zufrieden kicherte sie, blickte sich kurz um. “Lass uns noch ein kleines Stück gehen… dann werd ich wieder ich, ja?” Es war zwar niemand mehr zu sehen, aber noch war Eohl ein wenig nervös bei dem Gedanken, sich zu offenbaren. Ein Fehltritt konnte schließlich einen Schatten über die Geheimhaltung der ganzen Quest werfen, und das wollte sie nun wirklich nicht riskieren. Ein kleines bisschen musste sich die Mahaf noch gedulden…


Ein paar Tage später, zuhause auf ihrem Sofa liegend, blätterte Eohl in der aktuellen Zeitung. Es war selten, sie so zu sehen, das hatte Thana in den letzten Tagen sicherlich gemerkt. Seit dem Ereignis in Clover Town prüfte sie, was darin geschrieben wurde. Heute war es endlich soweit; Eohl fand, was sie suchte. “Guck mal, Thana! Hier sind wir!”, lächelte sie fröhlich und hielt die Zeitung hoch. Die beiden Magierinnen waren tatsächlich auf zwei der Bilder zu sehen, die den Tag des Geschehens darstellten. Wer im Rahmen dieser Katastrophe wohl noch Bilder gemacht hatte…? Wer auch immer es war, hatte genau die Momente erwischt, die erwischt werden sollten. Beide Magierinnen sahen heroisch aus in ihren Versuchen, den Menschen zu helfen, und auch, wenn ihre Namen nicht genannt wurden, wurden ihre guten Taten der Gilde Liberty Phoenix zugeschrieben. “Sehr gut, sehr gut… Damit ist die Quest wirklich erfolgreich abgeschlossen”, lächelte Eohl, auch wenn sie und Thana von der Gildenleitung bereits grünes Licht bekommen hatte. Für sie gehörte diese Art Nachbereitung mit dazu. Ihr Auftrag hatte beinhaltet, keinen Verdacht zu erregen, und das konnte sie erst jetzt entschieden bestätigen, wo in den öffentlichen Papieren nicht einmal der Hauch eines Zweifels erwähnt wurde. Natürlich tauchte Silver auf, zusammen mit seiner kleinen Familie, aber an keinem Punkt kam auch nur der Gedanke auf, es hätte ein Anschlag sein können. Das Bild von den dreien zusammen, vermutlich schon ein paar Jahre alt, wenn man betrachtete, wie klein die Tochter darauf noch gewesen war, fing aber ihren Blick auf, stimmte sie nachträglich.
“... Du, Thana?” Zögerlich hakte Eohl nach, hob ihre Augen über den Rand der Zeitung. “Du warst echt lieb zu dem Mädchen. Magst du Kinder?” Was Eohl im ersten Moment, während sie im Questmodus gewesen war, als törichten Vorschlag betrachtet hatte, war rückblickend tatsächlich eine herzerwärmende Geste - passend zu einem herzensguten Menschen wie Thana Mahaf. Sie kannte die Kleine nicht persönlich, also hatte sie eigentlich keinen Grund, ihr Gutes zu wollen, und doch hatte sie sich für ihr Wohl ausgesprochen. Langsam legte Eohl das Papier weg, setzte sich auf. “Möchtest du selber so eins haben…?”

@Thana

“Mhm!” Mit einem fröhlichen Nicken bestätigte Eohl, dass sie die Zeitung spezifisch deswegen las, um Informationen über das Ergebnis ihres Auftrages zu erlangen. Thana stellte korrekterweise heraus, dass die Gildenleitung ihre Quest bereits bestätigt hatte, und wieder nickte Eohl. “Haben wir, ja. Ich will nur sichergehen, dass es wirklich keinen Verdacht gibt. Das ist essenzieller Teil unserer Aufgabe und würde neben der Gilde auch deine Identität in Gefahr bringen.” Wenn es einen Hinweis auf unlauteres Vorgehen gäbe, so klein er auch war, wäre das ein Risiko. Da schadete es nicht, wenn ein zweites Paar Augen das Geschehen überblickte. Nun, da sie Sicherheit gewonnen hatte, konnte sie die Zeitung aber auch beiseite legen.
Nach diesem großen Thema, das Eohl offenbar deutlich mehr interessierte als ihre Partnerin, ging es plötzlich um etwas deutlich Kleineres, das anscheinend der Mahaf mehr am Herzen lag. Kinder. Für Eohl ein recht abstraktes Konzept, familiär gesehen, auch wenn sie inzwischen dank der ein oder anderen Erklärung ein Verständnis für die kleinen Wesen entwickelt hatte. Sie persönlich hatte durchaus eine mentale Bindung zu Eltern und besonders zu Geschwistern, aber Kinder… Die konnte sie nur in der Theorie einschätzen. Thana war da anders. Sie war selbst mal ein Kind gewesen, sagte sie, und sie hatte eine Chance bekommen. Das Gleiche hätte sie auch Fine gegönnt. “Hm… Es war ein unglücklicher Fall. Sie war unschuldig, aber ihr Verschwinden hätte unsere Quest zu einem Fehlschlag gemacht”, stellte Eohl nachdenklich fest, den Blick gesenkt. Traurig war sie nicht darüber, aber es war schwierig, nicht betroffen zu sein, wenn ein Thema ihre Liebste so offensichtlich mitnahm. Sie überlegte, ob es eine bessere Lösung gegeben hätte, aber nein. Der Zeitungsartikel hatte klar gesagt, dass alle drei Körper gefunden worden waren. Hätte einer gefehlt, wäre es bemerkt worden.

“In diesem Fall ging es nicht. In der Zukunft werde ich besser darauf achten, Kinder möglichst in Sicherheit zu halten. Würde dich das glücklich machen, Thana?”

Mit einem liebevollen Lächeln unter ihren unberührten Augen wandte sich Eohl wieder an die Mahaf, strahlte sie an. Sie machte sich Gedanken darüber, wie die Jüngere die Situation wahrnahm, aber es gab nicht eine Faser in ihrem Körper, die sich auch nur im Ansatz schlecht fühlte für das, was dem Mädchen passiert war. Entsprechend leicht war es, die Vergangenheit abzulegen und sich mit einer Entscheidung für die Zukunft zufrieden zu geben.

“Die Zeit ist nicht gekommen…”

Aufmerksam wiederholte die Yihwa die Worte, die Thana gesprochen hatte. Sie hatte gesagt, dass sie vielleicht Kinder wollte, aber wie sie das Thema der Zeit beschrieb, wurde für Eohl aus einem Vielleicht ein klares Ja. Als Dienerin der Zeit und Gläubige des Schicksals hatte diese Formulierung etwas Prophetisches, etwas Entschlossenes. Thana würde Kinder haben, wenn die rechte Zeit kam. Ein schmales Lächeln legte sich auf die Lippen der Yihwa. “In Ordnung. Ich verstehe.” Sie nickte. Sie verstand. So glaubte sie zumindest. “Sag mir Bescheid, wenn die Zeit gekommen ist, ja?”

@Thana

Ein heiteres Lächeln und ein kurzes Lachen stahlen sich in Eohls Mimik, als sie das Gefühl hatte, Thanas Wünsche verstanden und sie mit ihren Worten glücklich gemacht zu haben. Also sollte sie Kinder schonen, wenn es möglich war, ohne ihren Auftrag oder die Sicherheit ihrer Kameraden zu gefährden? Das würde sie hinbekommen! „Es gibt sicher Zeiten, wo es sich vermeiden lässt“, bestätigte sie enthusiastisch und legte eine Hand auf ihr kaltes Herz, während sie zu ihrer Partnerin aufsah. In Thanas Seele steckte also Verständnis für Kinder; eine faszinierende Erkenntnis, wenn auch keine überraschende. So, wie es aussah, wünschte sie sich sogar, eines Tages selbst welche zu haben... aber noch war es nicht soweit. Das konnte Eohl gut verstehen. Auch sie hatte Pläne für eine Zukunft, die noch nicht erreicht war. Eine Zukunft, die sie mit Thana zu verbringen hoffte. Gleichermaßen hoffte sie, der Jüngeren einen Weg in ihre gewünschte Zukunft zu ebenen. Sicherlich war es Eohl Yihwa, die Thana Mahaf glücklich machen würde. Ein Schicksal, das etwas Anderes vorsah, konnte und würde sie nicht akzeptieren.
„Ich danke dir“, wisperte die Assassine sanft, während sie ihre Augen schloss und das angenehme Gefühl von Thanas warmen Armen um ihren Nacken spürte. Kichernd schob sich Eohl nach vorne und drückte ihre Freundin herunter, sodass sie aufeinander auf dem Sofa lagen – die Mahaf unten auf ihrem Rücken, die Yihwa kichernd und knuddelnd auf ihrem Bauch. Das war relativ selten. Eohl war schwerer als Thana, und sie hielt auch mehr Gewicht aus. Es war nur natürlich, dass sie unten lag und ihrer Liebsten gleichermaßen Halt und Sicherheit gab, ein angenehmes Fundament. Aber manchmal, an Tagen wie diesen, fühlte sie sich kuschelig. Da wollte sie das Mädchen sein, das in den Armen ihrer Freundin lag und sie auch mal unter sich vergrub. Es war ein wenig kindisch, sicher... aber hier und da durfte Eohl auch mal egoistisch sein.

Das hatte ihr Thana schließlich extra beigebracht...


@Thana