Ortsname: Wohngebiet in Crocus Town Art: Freiraum Spezielles: ---
Beschreibung: Das Wohngebiet von Crocus Town ist im Grunde auch nur eines von vielen. Hier lebt die Mittelschicht, der klassische Durchschnittsbürger. In den ordentlichen Straßen sind sowohl kleine Einfamilien- als auch große Mehrfamilienhäuser zu finden. Villen aber sucht man hier vergeblich, so wie auch Spelunken und sonstige Absteigen nicht in das Bild dieser Straßen gehören. Es scheint fast so, als sei die Welt hier noch in Ordnung.
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Aska | Zauber | Theme
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Caspian
Anmeldedatum : 31.03.24 Anzahl der Beiträge : 108 Ort : Crocus Town
Caspian merkte schnell, wie verkrampft Kenni sich an ihn gekrallt hatte. Er zitterte sogar leicht vor Angst. Der Ältere hatte Verständnis dafür, konnte in der Situation vor lauter Adrenalin jedoch nicht darauf angehen. Er war einfach froh, seinen Partner aus den Fängen des Schattenwesens befreit haben zu können. Die kobaltblauen Augen fixierten die Schreckgestalt mit zornig funkelnden Augen, während Caspian davon sprach, dass physische Angriff keinen Nutzen hätten - aber wie stünde es mit Magie? Plötzlich schien ein Ruck durch Kenkenji zu gehen. Er löste sich und wollte augenscheinlich seine Utensilien zurückholen. Doch die lagen so ziemlich unter der Schattengestalt. „Vorsicht! Komm ihm nicht zu nah!“, ermahnte Caspian ihn noch hektisch, doch der junge Magier bewies erneut, dass er ein wahrhaft findiger Fuchs war. Er zeichnete einfach mit seinem Finger etwas in die Staubschicht des Bodens, um dies als Medium für seine Magie zu nutzen. Erstaunt schüttelte Caspian den Kopf, als könne er nicht glauben, wozu die Magier Ishgars in der Lage waren. „Unglaublich..“, entfuhr es ihm leise. In seiner Heimat, dem Hochland, war der Umgang mit Magie plump und zweckmäßig gewesen.
Die magische Zeichnung eines Wildschweines galoppierte auf das Wesen zu und rammte es zur Seite, sodass es durch die Gegend geschleudert wurde. Dabei verlor es an Größe und unheimlicher Ausstrahlung. Auch hatte Caspian das Gefühl, wieder besser Luft zu bekommen. Als habe es nicht mehr die Kraft, die Illusion von Sauerstoffmangel aufrecht zu erhalten. „Du ängstigst niemanden mehr hier“, sprach der Valck eindrucksvoll mit seiner tiefen Stimme, direkt an die Gestalt gewandt. Diese wurde, als wäre es eine Art Zauberspruch gewesen, noch kleiner und verlor an Ausstrahlung. „Gib ihm den Rest, Kenni!“, forderte Caspian seinen Partner entschlossen grinsend auf, denn dies war sein Auftritt. Nicht nur das, der Ältere würde gerne mehr von dieser faszinierenden Magie sehen. Sie schien ohnehin geeigneter zu sein, als seine eigene.
Sollte das die Lösung sein? War das Überwinden der Angst ein Teil zur Brechung des Fluches, welches sich in Form dieser Angstgestalt auf das Haus gelegt hatte? Doch wie war es überhaupt entstanden? Aus der Angst der Bewohner? Caspian wusste es nicht, doch war er sich sicher, dass dieser Auftrag und das, was er hier gerade erlebte, seinen Horizont erweitern würden. Vielleicht sollte er offener sein für all die Phänomene, welche über die Normalität hinausgingen.
Die Faszination seines Kollegen der Pictmagie gegenüber verwunderte Kenji, nicht nur ein klein wenig! Für ihn selbst war es schließlich nichts besonderes, es war fast schon peinlich. In all der Eile hatte er nicht mehr als eine peinliche Kritzelei zustande bekommen. Es brauchte schon ein wenig Fantasie, um darin überhaupt ein Wildschwein zu erkennen. Dabei konnte er es eigentlich so viel besser! Doch für Selbstkritik war gerade nur wenig Zeit. Er musste sich zusammenreißen und sich auf das, was wirklich wichtig war, fokussieren: den Gegner! Dieser schien jetzt, wo die Magier endlich den Mut fanden, sich gegen ihn zu wehren, immer und immer weniger bedrohlich zu werden. Es war keine Einbildung, dass er immer weiter zusammenschrumpfte, oder? Kenji ballte die staubigen Finger zu Fäusten. Sie hatten es wirklich geschafft, diese Gestalt (wortwörtlich) in die Ecke zu drängen! "Ga-ganz genau! Wir haben keine Angst vor dir!", unterstrich der Schwarzhaarige die Worte des Valcks, klang dabei aber leider bei weitem nicht so überzeugend. Er besaß leider keine supertiefe, männliche Stimme, die selbst Axtmördern das fürchten lehren würde. Aber Mut, den fand er langsam ebenfalls! "Wa-was? Ich...?" Große, überraschte Äuglein huschten zu Caspian. Dieser grinste, wirkte offensichtlich voll und ganz überzeugt von den Fähigkeiten seines kleinen Kollegen. Da gab es nur ein klitzekleines Problem: Kenjis Magie war nicht darauf ausgelegt, jemanden den Rest zu geben. Ob es sich dabei nun um irgendeine Art übernatürliches Wesen handelte oder eine Person. Sie eignete sich wunderbar dafür, Zeit zu schinden, Gegner auf Abstand zu halten und allerlei nützliche Dinge zu tun, aber ernsthaft verletzen konnte er damit nicht. Wollte er auch nicht. Das war einfach nicht seine Art. Es konnte gut sein, dass er damit irgendwann gegen eine undurchdringbare Wand rannte, doch bisher war er wunderbar ohne offensive Zauber ausgekommen. "Das kann meine Magie nicht!" Hektisch schüttelte er den Kopf. So hektisch, dass sich mehrere pechschwarze Strähnen in sein Gesicht verirrten. Eilig strich er sie beiseite. "Ah- aber ..." Vielleicht brauchte er dieses Wesen ja überhaupt nicht anzugreifen? Inzwischen war es kaum noch mehr als ein dunkler Blob, der sich wie ein wabernder Schatten in eine kleine Ecke des Dachbodens zwängte. Von der bedrohlichen Aura war nichts mehr übrig. Hatte es seine Kraft etwa aus der Furcht der Leute gezogen? Das würde irgendwie Sinn ergeben. Vorsichtig trat der Ohara an das Wesen heran. Eine leicht zitternde Hand streckte sich aus. Es war jedoch keine Angst, die ihn zittern ließ, sondern Aufregung und ein wenig Sorge. Was, wenn das hier schief ging? Tief durchatmen. Es würde nicht schief gehen. Er ließ die Finger über die Dunkelheit wandern, so als würde er sie streicheln, auch, wenn er sie nicht spüren konnte. "Uhm, es ist okay. Du kannst ... gehen? Du musst nicht länger in dieser Welt bleiben. Bitte verlasse dieses Haus." Ein einziges Mal hatte er einen Gruselmanga gelesen, da hatte der Protagonist etwas ähnliches zu einer rastlosen Seele gesagt. Ob das auch in der Realität funktionierte, wusste er nicht, aber es war einen Versuch wert. Der Schatten waberte, schien weiter an Masse zu verlieren, ehe er schließlich gänzlich im Boden versank und dort verschwand. Kenji betrachtete den staubigen Boden vor seinen Füßen, der vollkommen unberührt war. Es war, als hätte es dieses Wesen überhaupt nicht gegeben. Laut hörbar atmete er aus. Sein Kopf landete in den Händen. Er war so erleichtert. Caspian und auch er selbst waren unverletzt. "Ein Glück", schniefte er. Am liebsten hätte er geweint, dieses Mal allerdings vor Freude. Doch er hielt die Tränen zurück, schließlich wollte er vor seinem Kollegen nicht wie das allergrößte Weichei wirken. "Ich hoffe wirklich, dass dieses ... Ding nicht wiederkommt. Was auch immer es nun eigentlich war." Seine Hände wanderten über seine Stirn, hinauf in die dunklen Haare und strichen diese zurück. Dabei hob er den Kopf wieder und richtete den Blick auf Caspian. "Ob das wirklich ein Geist gewesen ist?" Anders konnte er es sich nicht erklären.
Caspian
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Das Grinsten entglitt Caspian, als Kenni zu bedenken gab, dass seine Magie nicht dazu in der Lage wäre, etwas anzugreifen. Aber was hatte das dann mit der Badezimmertür zu bedeuten? Konnte er nicht einfach noch so eine Kanone zeichnen und diesmal auf die Schattengestalt schießen lassen? Der Valck aber befürchtete, dass es einen Grund dafür geben musste, dass Kenkenji das nicht machte. Er war ein schlaues Kerlchen und wäre auf diese Idee mit Sicherheit gekommen, wäre es eine Option. Caspian überlegte fieberhaft, aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Projektil, bestehend aus einer Metallkugel, dieser körperlosen Gestalt etwas anhaben könnte. Das wäre alles, was Caspian beitragen könnte. Doch Kennis Wesen, welche durch und durch magisch waren, schienen das Wesen berühren zu können. Sie.. und Kenjis Hand.
Als würde er das Schattenwesen trösten wollen, ging der Jüngere vorsichtig auf die Kreatur zu, streckte seine Hand aus und berührte es sanft. Caspian stand ein Stück weit hinter seinem Partner, bereit um bei Bedarf sofort eingreifen zu können. Doch die tröstenden Worte Kennis schienen Anklang zu finden, denn das Wesen wurde kleiner und kleiner, bis es sich schließlich gänzlich aufgelöst hatte. Ungläubig und nicht minder fasziniert beobachtete der einstige Thronfolger das Schauspiel und blickte schließlich lächelnd zu Kenji, als dieser erleichtert und geschafft seinen Kopf in die Hände fallen ließ. „Ja, das hoffe ich auch“, bestätigte Caspian das. Just in diesem Moment öffneten sich wieder alle Fensterläden, wodurch das Tageslicht in das Haus drang und alles wieder freundlich erhellte. Auch die einst verschlossenen Türen öffneten sich wieder klickend. Seufzend fuhr sich Caspian durch das dunkle Haar. Vielleicht sollte er doch ein wenig offener für manch paranormales Ereignis sein. Auf die Frage seines Partners hin zuckte er lächelnd mit den Schultern. „Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich muss dir danken, Kenni. Ich denke, dass ich allein viel zu stoisch gewesen wäre, um das Wesen zu vertreiben“ Gemeinsam wollten die beiden Magier gerade wieder zur Leiter gehen, um den Dachboden zu verlassen, als das blobartige, wabbernde Wesen vor der Luke wieder aufgetaucht war. Diesmal jedoch strahlend weiß. „Ich bin der gute Geist dieses Hauses. Doch die Albträume und Ängste der Kinder der früheren Bewohner haben mich verändert. Dank euch kann ich nun wieder über das Haus und die neue Familie wachen“ Kaum hatte der gute Geist seine Ansprache verändert, löste er sich langsam wieder auf. „Oh man“, murrte Caspian und massierte sich die Schläfen, ehe er zu Kenni sah. „Das hast du doch auch gesehen und gehört, oder?“ Hoffentlich, denn dann war das ein möglicher Beweis, dass es mehr gab, als nur das Diesseits. Anderenfalls verlor der gute Valck gerade seinen Verstand.
Draußen angekommen klopfte sich Caspian den Staub von den Klamotten. „Danke für die gute Zusammenarbeit, Kenni. Wohin verschlägt es dich nun?“, erkundigte sich der Ältere freundlich. Er hätte nichts dagegen, wieder mal einen Auftrag mit dem guten Kenkenji zu erledigen. Er schien ein aufrichtiger und netter Mensch zu sein und das waren Eigenschaften, welche der einstige Thronfolger sehr schätzte.
Da gab es wohl ein kleines Missverständnis zwischen Caspian und Kenji. Es war nicht so, dass die Magie des Schwarzhaarigen keinen Schaden anrichten konnte. An der Kanonenkugel hatte man sehr gut sehen können, dass hinter seinen lebendigen Zeichnungen ordentlich Wumms stecken konnte. Was sie jedoch nicht konnten, war jemanden oder etwas zu töten. Ob man ein Schattenwesen überhaupt töten konnte, war sowieso fraglich, doch falls es möglich war, dann würde es die Pictmagie des Ohara nicht tun. Etwas, das sicherlich nicht zu kleinen Teilen daran lag, dass er niemandem das Leben nehmen wollte. Für den Untoten war das Leben etwas sehr wertvolles, ganz egal, wem es gehörte. Er wollte sich nicht das Recht herausnehmen, es jemandem zu rauben. Nicht, nachdem man es ihm so gnadenlos entrissen hatte. Doch das konnte der Ältere alles nicht wissen. Es war also kein Wunder, dass er die Worte seines Kollegen missinterpretierte. Letztendlich war das aber auch gar nicht so schlimm, schließlich kamen sie trotzdem zum Erfolg. Scheinbar reichten ein paar verständnisvolle, sanfte Worte aus, um das düstere Wesen entgültig zum Gehen zu überreden. Was für ein gewaltiges Glück. Wäre er noch am Leben, würde sein Herz vor lauter Erleichterung gerade sicherlich wie wild hüpfen. "Du musst mir nicht danken. Genau wegen solchen Dingen sind wir doch ein Team, oder nicht?" Ein sanftes, leicht wackeliges Lächeln lag auf seinen Lippen. Diesen Dank wollte er wirklich nicht annehmen, auch, wenn es gut tat, Wertschätzung für etwas zu bekommen, wofür er in der Vergangenheit nur Spott abbekommen hatte. Seine leicht abergläubische, nervöse Art hatte insbesondere zu Schulzeiten dafür gesorgt, dass man ihn nur zu gerne damit aufgezogen hatte. "Du hättest bestimmt eine andere Lösung gefunden." Mit trüben Äuglein blinzelte er hinauf zu dem Größeren. Hoffentlich ärgerte er sich nicht zu sehr über sich selbst. Jeder hatte doch seine Stärken und Schwächen. Das war ganz normal und auch vollkommen okay! Schnell sammelte der ehemalige Blondschopf noch seine zuvor fallengelassenen Malutensilien auf, bevor er sich wieder an Caspians Fersen heftete. Jetzt, wo endlich wieder Licht in das Haus strömte, wirkte es viel freundlicher, doch alleine bleiben wollte er trotzdem nicht. Nur für den Fall ... Als er wieder zu dem Valck aufschloss, hatte dieser innegehalten und rieb sich die Schläfen. "Hä, was meinst du denn?" Was hätte er denn sehen und hören sollen? Hatte er etwas verpasst? "Tut mir Leid, ich habe gerade noch meine Sachen aufgesammelt. Ich habe nichts mitbekommen." Nur einen leichten, warmen Windzug hatte er um seine Beine strömen gefühlt. Doch das war nichts, worüber er sich Gedanken machte. Manchmal huschte eben eine Brise durch ältere Häuser. Sogar Kenji wusste, dass das normal war und nichts übernatürliches an sich hatte. Die frische Luft auf offener Straße tat, nach all den merkwürdigen Ereignissen in dem Haus, unfassbar gut. Auch, wenn der strahlende Sonnenschein sofort an den Kräften des Vampirs zehrte. Kurz machte sich Erschöpfung auf seinem Gesicht breit, er strich sie jedoch eilig mit der Hand fort. "... das ist eine gute Frage. Ich weiß es noch nicht..." Darüber hatte er sich bisher noch keine Gedanken gemacht. In Crocus würde er vermutlich nicht bleiben. Es war ihm zu groß und geschäftig. "Ich glaube ich laufe einfach und schaue, wo ich ankomme." Er wusste schließlich nicht, wo er nach Antworten auf all die Fragen, die er mit sich trug, finden konnte. Somit konnte er nur hoffen, dass das Glück oder das Schickal es womöglich gut mit ihm meinten und ihn an den richtigen Ort führten. "Ah- aber wir sehen uns bestimmt irgendwann wieder. Man sieht sich schließlich immer zweimal. Falls- falls du das möchtest. Falls nicht, dann, äh, ja dann lieber nicht."
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