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 Ruinen am Clover Lake

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Helena

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BeitragThema: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyMi 2 Dez 2020 - 13:28

das Eingangsposting lautete :

Ruinen am Clover Lake - Seite 5 FWdr2yt

Ortsname: Ruinen am Clover Lake
Art: Gebäude
Spezielles: Alte, nur oberflächlich untersuchte Ruinen.
Beschreibung: Diese alte Anhäufung von Steinen und Gemäuern findet sich am nordwestlichen Ufer des Clover Lakes wieder. In der Ferne, zwischen See und Gebirge, verlaufen die Schienen entlang, die einen gen Norden nach Oak Town führen. Die Ruine sitzt direkt an einem der kleineren Berge, zwischen Fels und See. Mehrere, kleinere Quellen speisen den Clover Lake durch Wasser, welches über und direkt durch die Ruine fließt. Der Fels ist größtenteils mit Moos bedeckt. Die Ruinenteile, die an der Oberfläche liegen, sind bereits sehr verwittert und teilweise von herabgestürztem Gestein zerstört. Die inneren Räumlichkeiten hingegen sind teilweise intakt, zumindest bis zu einem gewissen Punkt, an dem Einstürze einem den Weg blockieren. Auf der Ruine selbst, auf einem steinernen Sockel thront eine große Drachenstatue. Bei näherem Hinsehen scheint diese aus einem seltsamen Metall zu bestehen. Sie sieht nahezu unversehrt, wie neu aus.

Change Log: Durch den Avatar der Gier wurde die oberflächliche Ruine beinahe zerstört. Dominiert wird die ehemalige Ruine nun durch einen kreisförmig, breiten Schacht, welcher hunderte Meter in die Tiefe führt. An den Seiten und am Boden sind die Überreste der Ruine noch erhalten.
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Mareo
Schwarzer Blitz
Mareo
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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptySa 9 März 2024 - 23:41




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Cassandra & Mareo | Outfit
# 9 | 20

„Ja, ich“, war die Antwort des Söldners, der sich ebenfalls im Zelt befand. Der Halbgott war fassungslos, denn damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet und wenn er an den Zwischenfall zurückdachte, dann hätte er es auch niemals errechnen können. „W-was tust du hier?!“, fragte der angeschlagene Blondschopf und sein ehemaliger Kamerad begann zu lachen. „Wonach siehts denn aus? Ich verdiene Geld!“, lachte er amüsiert und hielt sich dann wieder im Hintergrund. „Ein Halbgott? Der schwarze Blitz enttäuscht wirklich niemals, fufufu“, lachte der Anführer des Kultes. „Das spielt uns in die Hände. Dann haben wir direkt eine Opfergabe für unseren Herrn“, kicherte er zufrieden. Das wollte der Kult also: Ihren Herren erwecken? Das genaue Wie juckte den Halbgott kein bisschen, aber diese Information bestätigte nur das, was alle befürchteten. Hier sollte etwas sehr Gefährliches zum Leben erweckt werden! „Euren Herrn?“, fragte Mareo also neugierig. Kultisten tickten alle gleich, so viel hatte der Celeris schon herausgefunden. In ihrem Wahn verrieten sie die wildesten Dinge, schließlich war es der Glaube, der sie dazu brachte, sich bereits wie ein Sieger zu fühlen.

„Nun. Unser Herr und Meister ist…“, begann der Anführer zu sprechen, doch der Söldner fuhr ihm über den Mund. „Ihr solltet ihm nicht zu viel verraten“, stoppte er also den Informationsfluss. „Ihr habt recht. Wie nachlässig von mir“, kicherte der beleibte Mann. So viel also zur Informationsgewinnung, also wurde es allmählich an der Zeit den Ausbruch zu planen. „Sag mal, Peter“, sprach Mareo nun den Söldner an. „Wieviel bekommt man eigentlich für seine Seele?“, fragte der Blondschopf also frei heraus und ehe er sich versah, schmetterte der Kerl seine Faust ungebremst in den Magenbereich des jungen Magiers. Ein heftiger Schmerz breitete sich in seinem Körper aus, zumal die Schäden an seinen Innereien den Schmerz direkt intensivierten. „Halt deinen Mund, sonst…“, blaffte Peter los als auch schon ein Bolzen durch die Zeltwand schlug und dieses dabei in Brand setzte. „Cassandra“, dachte sich der Halbgott erschrocken und hoffte sehr, dass sie wusste, was sie da gerade tat. Dann ging alles sehr schnell, überall ertönten Rufe oder gar Schmerzlaute. Sie stiftete anscheinend zügig Chaos, was grundsätzlich ein guter Auftakt war, denn je weniger Augen den Halbgott beäugten, desto besser.

Dann auf einmal wurde die Zeltplane durchgeschnitten und es knallte laut, als sich die Schwertspitze mit der Zeltstange anlegte. Die Alshaytan zog dabei den Kürzeren, wurde herum und rücklings gegen die Zeltplane geschleudert, gefolgt von einem Streifschuss durch einen Bolzen. Damit hatte sie ihre vorteilhafte Position verloren und war nun gefundenes Fressen für den Feind. Der Anführer war völlig verwirrt, während einer der Wachen direkt zu seinem Schutz anrückte. Peter, der Söldner, blickte zu Mareo und riss kurz die Augen auf, als das Feuer auf das Holzkreuz übersprang und dabei den linken Arm des Halbgottes in Flammen setzte. Dann setzte der Blondschopf auch schon seine Kraft ein und riss den linken Arm vom Kreuz herab, dann folgte auch schon der rechte Arm und somit war Mareo befreit. Die goldgelben Iriden fixierten seinen ehemaligen Kameraden, wirkten streng und zornig. „Dafür wirst du bezahlen“, drohte der Halbgott, dessen Arm noch immer in Flammen stand. Er machte einen Schritt nach vorn, während ein Kultist mit der Armbrust zielte und ihn klar aufforderte, stehen zu bleiben. Ihm wurde nicht einmal ein Blick gewürdigt, während Mareo den nächsten Schritt ging. „I-ich töte deine Kameradin!“, fauchte er und zielte plötzlich gen Cassandra, dann drückte er ab.

Der Bolzen jagte los und raste auf die Alshaytan zu, doch Mareo riss nur seinen rechten Arm und hielt den Bolzen auf. Dieser durchstieß seinen Unterarm und blieb etwa nach der Hälfte stecken, als sämtliche kinetische Energie verbraucht war. Peter machte einen Satz nach vorn und griff an, doch Mareo holte nur tief Luft und ließ dann einen gewaltigen Blitzstrahl frei, der seinen Mundraum verließ. Dieser Blitzstrahl weitete sich sofort auf seine zehn Meter Durchmesser aus und krachte geradewegs die vierzig Meter vorwärts. Eine gewaltige Schneise der Zerstörung wurde hinterlassen und sowohl Peter als auch der Armbrustschütze waren wie vom Erdboden verschluckt. Der Anführer stand neben dem Halbgott und zitterte wie verrückt, quiekte sogar auf als Mareo ihn seitlich ansah. Ohne auch nur ein Wort zu sprechen, holte Mareo mit seinem brennenden Arm aus und verband dabei die Flammen mit seinen schwarzen Blitzen. Der Schlag traf den Anführer und schmetterte ihn viele Meter weit nach links weg, wo er sich mehrfach im Schnee überschlug und dann regungslos liegenblieb. Die Anführer waren eben für gewöhnlich die Schwächsten in einem Kult.

Der Godslayer atmete tief durch. „Es tut mir leid, Cass“, entschuldigte er sich bei seiner Kameradin und erdreistete sich dabei einfach einen Spitznamen zu verwenden. Es war seine Schuld gewesen, dass sie in diese missliche Lage geraten war und verletzt wurde. Etwas, was der Celeris eigentlich verhindern wollte. Draußen tobte bereits alles vor lauter Aufregung, überall waren Waffengeräusche und Schritte im Schnee zu hören. Er griff zu dem Bolzen und zog ihn aus seinem Arm, dann ließ er ihn zu Boden fallen. „Ich wollte nicht, dass du verletzt wirst“, sprach er und warf dann einen Blick über die Schulter zu ihr, sein Blick voller Leid. Im Vergleich zu seinen inneren Schmerzen waren die Verbrennungen am linken Arm und die durchstoßene Bolzenverletzung am rechten Arm ein Kindergeburtstag. „Geh in Deckung und warte auf mich. Ich werde mich um sie kümmern“, meinte er daraufhin zu ihr und lächelte. Mareo wandte sich ab und stapfte langsam vorwärts, während sein linker Arm allmählich erlosch. Die Kleidung war völlig verbrannt und auch sein Arm wirkte entsprechend verkohlt, doch daran störte sich Mareo im Augenblick nicht.

Schritt für Schritt lief der Mann vorwärts in die Schneise seiner Zerstörung hinein, während schwarze Blitze um seinen Körper zuckten. Ringsherum tummelten sich immer mehr bewaffnete und magisch bereite Kultisten. Dann blieb der Celeris plötzlich stehen, die schwarzen Blitze versiebten. Eine seltsame Vibration zog sich durch seinen Körper und alles krampfte, während seine Augen allmählich blau unterliefen und er sich nicht einen Zentimeter mehr rühren konnte. „N-nicht…j-jetzt…“, raunte er und atmete hektischer. „Du bist hochgradig vergiftet, hm?“, schnalzte ein Kommentar und Peter trat wieder auf den Plan. Er wirkte deutlich mitgenommen, konnte sich aber offenbar ausreichend gegen den Blitzstrahl verteidigen. „Dein ganzer Körper ist voll davon, nicht wahr?“, fügte Peter an. Die Augen von Mareo lasteten auf dem Söldner, während etwas goldenes Blut über den Mundwinkel hinauslief und gen Boden tropfte. „Für euch reicht es allemal“, spottete der Celeris großkotzig.


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Cassandra

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptySo 10 März 2024 - 13:39

10 | @Mareo | Mana: 65/350

Das Zelt...explodierte. Der Blitzatem fetzte den Stoff auseinander. Mit einem Blick, der von der Vertigo immer wieder zur Seite gerissen wurde, hatte Cassandra kaum mitbekommen, wie der Bolzen Mareos Arm durchschlagen hatte. Die Worte klangen undeutlich in ihren Ohren, als der Schwindel noch einmal nachsetzte. Die Welt wurde dunkel erleuchtet, als der Blitzatem eine Schneise quer durch das Basislager der Expedition fräste. Von dem Armbrustschützen war nichts mehr zu sehen, auch von der berobten Gestalt nicht mehr. Einzig ein dickerer Mann war übrig, wenn auch nicht für lange. Etwas flackerte an Mareos Gestalt, als er ausholte und den Kerl in die nächste Schneewehe beförderte. Feuer? Hatte sie Mareo angezündet? Mist. Das hatte sie nun wirklich nicht gewollt. Die junge Frau blinzelte, als der Halbgott zu sprechen anfing. Er entschuldigte sich? Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, vielleicht hätte Cassandra angefangen zu lachen. Es gab nun wirklich keinen Grund sich zu entschuldigen. Nicht für ihn, wenigstens. "Mir tut es leid, dass ich dich mit verletzt habe. Aber ich bin froh zu sehen, dass du nicht tot bist", erklang die Antwort typisch leise. Nur langsam kehrte das Gefühl in ihre Beine zurück. Aber, viel wichtiger, Mareo ging es gut. Er war nicht tot. Sie hatte in ihrem Leben genug Tod gesehen. Dieser Liste durfte keine weitere Person hinzugefügt werden. Langsam begann sich eine sorgenvolle Falte auf ihrer Stirn zu bilden, als Mareo sich abwandte um den Rest des Lagers aufzuräumen. Es mochte an den Überresten der Finsternismagie in ihr liegen, aber irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl bei der Sache.

"Drückt hier drauf", bat Cassandra den flach atmenden Kultisten, der es wohl nur reinem Glück zu verdanken hatte, dass er durch den Treffer mit der Armbrust zur Seite gekippt war und daher nicht die volle Wucht des Blitzatems eingesteckt hatte. Die Bolzenwunde blutete. Nicht sonderlich heftig. Die Feuerverzauberung hatte die Verletzung aufs Hässlichste kauterisiert, aber das anschließende wieder Entfernen des Bolzens hatte sie wieder aufgerissen. Mit erschreckten, weit geöffneten Augen starrte der Mann Cassandra an, während diese damit begann die Wunde erst zu säubern, dann zu stopfen und schlussendlich zu verbinden. Die ganze Angelegenheit brauchte nicht einmal sonderlich lange, sie hatte ziemlich viel geübt. Irgendwie war es ihr Schicksal, dass sich ständig ihre Questpartner verletzten. Der Kultist sträubte sich nur einmal gegen die Behandlung, als das Desinfektionsmittel die offenen Anteile der Verletzung traf. "Wenn ihr ihn nicht entführt hättet, würdet Ihr jetzt nicht hier liegen", wurde der Mann abgemahnt. Sterben sollte der Kultist nicht. Aber er durfte sich ruhig eine Weile schlecht fühlen und mal ordentlich darüber nachdenken, mit was für einer Gruppierung er eigentlich abhing. Hoffentlich zog er seine Lehre daraus. Auf dem kalten Boden hockend begann Cassandra bereits wieder zu zittern. Vorsichtig wurde dem Mann noch ein Schmerzmittel in den Mund fallen gelassen, ein wenig Wasser hinterher geschüttet. Damit war vermutlich erst einmal alles getan, was für diesen hier möglich gewesen war. Lange hatte das nicht gedauert. Mareo hatte bestimmt schon alle der Kultisten hier oben ausgeschaltet. Auch wenn seltsam war, dass kein Knistern von Blitzen zu hören war...

Ein unschönes Knacken ertönte, als einer jener Kultisten, die den Fehler gemacht hatten sich Mareo zu sehr zu nähern, um die eigene Mitte faltete. Was auch immer den Mann erwischt hatte, es schleuderte ihn rasend schnell von dem Fairy Tail-Magier fort und ließ ihn in einen der Bäume weiter hinten krachen. Als die Blicke der Kultisten einen Moment lang ihrem verschwundenen Mitglied hinterher starrten, spross einem anderen ein vor Blitzen zuckender und mit Feuer brennender Bolzen aus der Schulter. Mit dem letzten Quäntchen Magie, der dem Flugzauber noch inne wohnte, setzte Cassandra neben Mareo auf und ließ die vor knisternden Blitzen funkelnde Pendelklinge ihrer Waffe in seine Richtung schwenken, während sich das Schwert Peter entgegen hob. "Tut mir leid, aber ich warte nicht in Deckung, während Freunde in Gefahr sind." Die Übelkeit, das Gefühl von Vertigo und die Paralyse in den Beinen waren verschwunden, wie weggepustet. Die frischen Schneeflocken aus dem Himmel vermischten sich mit der Asche, die Mareos vorheriger Atem in der Schneise hinterlassen hatte, als eine Böe aufkam und sich um Cassandras Leib hielt.

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyFr 15 März 2024 - 0:06




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Der Blondschopf war befreit und konnte sich endlich in das Chaos stürzen, welches Cassandra provoziert hatte. Die Kultisten waren aufgeschreckt und wurden eiskalt überrascht, was den beiden Magiern durchaus die Zügel zurück in die Hand beförderte. Sie hatten wohl nicht mit damit gerechnet, dass sich hier draußen noch eine Ratte befand, doch spätestens mit der Ergreifung des Fairy Tail Magiers hätte es womöglich klar sein sollen. Auf der anderen Seite wart Mareo ein bekannter und gefürchteter S-Rang Magier, von dem man ausging die allermeisten Aufträge im Alleingang zu bewerkstelligen. Schlussendlich war es hinfällig, denn der Schaden war angerichtet und auch wenn das Feuer auf den linken Arm des Halbgottes übergesprungen war, so war das Monster befreit. Sicherlich hätte er sich auch selbst aus der Misere befreien können, doch mit dem Einsatz von Magie musste er seit seiner Vergiftung echt vorsichtig umgehen. Er konnte sich nie sicher sein, wann seine Kontamination ihm dahingehend einen Strich durch die Rechnung machte. Cassandra entschuldigte sich bei ihm? Wegen dem Feuer? „Du hast dir überhaupt nichts vorzuwerfen“, entgegnete er lediglich darauf.

Mareo wandte sich von seiner Partnerin ab und widmete sich dem Kult, den er nun vollumfänglich zu zerschlagen gedachte. All die Kultisten an der Oberfläche hatten sich mittlerweile um ihn herum versammelt, denn sie würden ihn keineswegs gewähren lassen. Auch Peter konnte sich ausreichend gegen seinen Blitzatem verteidigen und trat zurück auf den Plan. Hoffentlich begab sich die Alshaytan in Deckung und achtete auf sich, während er den Kult hier auseinandernahm. Der Halbgott war ruhig und bedacht, nutzte seine göttlichen Augen um allerlei Eventualitäten direkt zu erspähen, doch seine Kontamination setzte ein. Plötzlich blieb er stehen, konnte sich nicht mehr rühren und goldenes Blut lief aus dem Mundwinkel herab. Stechende Schmerzen breiteten sich in seinen Innereien aus und er war wie gelähmt, verfügte über keinerlei Stärke mehr. Das war absolut nicht mit einer Bahnfahrt zu vergleichen, denn diese schmerzte keineswegs so sehr wie das, was er in diesem Augenblick erdulden musste. Peter hatte es sofort erkannt und ihn direkt damit konfrontiert, doch wie üblich reagierte der Halbgott darauf mit Spott.

Dann ging alles sehr schnell. Ein Kultist wurde rasend schnell weggeschleudert und ein anderer Kultist durfte Bekanntschaft mit einem Feuerblitzbolzen der Marke Alshaytan machen. Die junge Frau von Crimson Sphynx landete direkt neben ihm und richtete ihr Schwert geradewegs auf den Söldner Peter. „Cas…sandra!“, stieß Mareo holprig und definitiv überrascht hervor. Sie begab sich hier in unmittelbare Gefahr und das nur, um ihn zu schützen, obwohl er sie in Sicherheit wissen wollte. „Du solltest nicht mit deinem Schwert auf mich zeigen, Prinzesschen“, spottete Peter und betrachtete die Alshaytan abfällig. Ringsum hielten sich die Kultisten bereit in ein aktives Kampfgeschehen einzugreifen, doch noch hatte Peter die Schlacht nicht eröffnet. Im Augenblick hatte er die Oberhand und allen voran die Überzahl, denn der Celeris schien derweilen nicht gerade kampffähig zu sein. Der Halbgott ballte seine Fäuste, er setzte krampfhaft einen Fuß nach vorn, doch dann hielt er inne, denn der Schmerz lähmte ihn. „Sieh ihn dir an. Genauso wie früher“, lachte der Söldner amüsiert. „Weiß nie, wann genug ist. Ständig muss er den Helden spielen“, spottete Peter weiter, auch wenn er dabei allmählich wütender wurde. Was hatte er es gehasst im Schatten des schwarzen Blitzes zu stehen.

„Es ist ein Wunder, das du noch stehen kannst. Es muss höllisch schmerzen“, sprach der Söldner weiter. „Aber ohne Ariadnes Hilfe ist es nur eine Frage der Zeit, nicht wahr?“, fragte er daraufhin rhetorisch. Er hatte schon recht, denn seit Ariadne tot war, hatte er niemanden mehr, der sich mit seiner Physiologie und Heilung auskannte. Der Halbgott zog die Augenbrauen enger zusammen, ballte die Fäuste so sehr, das es laut knackte und schon spuckte er eine kleine Menge Blut gen Boden. „Du redest zu viel“, sprach Mareo daraufhin, dessen Augen deutlich unterlaufen waren. Sein Körper zitterte leicht und doch hatte er keine andere Wahl, denn er musste sie hier alle erledigen, sonst konnte er Cassandra nicht beschützen. Schwarze Blitze begannen um seinen Körper zu zucken, während er ein wenig Luft holte und dabei kurzerhand die Blitze zu sich sog, die an Cassandras Pendelklinge knisterten. Dieser kleine Snack war wie Medizin, denn für einen kurzen Augenblick konnte er ein gewisses Gefühl der Stärkung in sich vernehmen. „Wenn das hier mein Grab werden soll“, sprach der Halbgott und fixierte Peter. „Dann wird es auch das deine“, versprach er seinem einstigen Gildenkameraden.

Dann schnellte der Blondschopf auch schon nach vorn, lud dabei seinen Kopf mit Blitzen auf und schmetterte ihn kurzerhand auf den Schädel des Söldners. Direkt danach folgte ein saftiger Faustschlag mit Blitzen, welcher den Söldner viele Meter weit nach hinten schleuderte. Gerade wollte Mareo nachjagen, da schoss erneut ein Impuls durch seinen Körper und er war wieder direkt wie gelähmt. Beinahe zeitgleich ertönten die Kriegsrufe der Kultisten und sie stürzten sich ins Getümmel. Dann legte sich plötzlich eine Kette um den Hals des Halbgottes und fixierte ihn, während eine weitere Kette sich um seinen verbannten, linken Arm legte. Warum musste die Kontamination der Anti-Magie-Partikel ausgerechnet jetzt so schlimm eingreifen. „Arrrgh“, stöhnte der Halbgott auf. Magie. Er brauchte Magie. Für zumindest einen Augenblick. Dann schossen 7 Blitze von seinem Körper weg und jagten gezielt auf einzelne Kultisten im näheren Umkreis, die allesamt zu Boden geschmettert und getoastet wurden. Dann sackte er auf ein Knie herunter und warf einen Blick zu Cassandra. „Verschwinde…los“, forderte er von ihr. Womöglich hörte sie eh nicht auf ihn und tat ihr möglichstes, aber er wollte einfach nicht, dass sie hier noch weiter verletzt wurde.  

„Daraus wird nichts“, schnalzte ein Peter, der sich zurück zur Szenerie begeben hatte und nunmehr die Alshaytan ins Visier nahm. „Du ist eine Enttäuschung, schwarzer Blitz“, spottete er und näherte sich der Crimson Sphynx Magierin. „Ich will sie noch einmal sehen. Deine wahre Macht. Und wenn ich sie dafür töten muss, dann sei es so“, lachte er amüsiert.


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Cassandra

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyFr 15 März 2024 - 18:11

11 | @Mareo | Mana: 115/350

Die Schwertspitze Zayn Aljalds begann ein wenig zu zittern. In dem unfreiwilligen Standoff mit den Kultisten herrschte grade eine gradezu unnatürliche Stille. Beziehungsweise würde Stille herrschen, wenn der Kerl mit der Kapuze vor Cassandra es mal schaffen würde ein paar Sekunden lang den Mund nicht zu öffnen. Während die Kälte zurück in Cassandras Knochen kroch und sich dort festsetzte wie morgendlicher Raureif auf der Karosserie ihres Fahrzeugs - der Kampf war bereits zehrend genug. Für die Wärmefunktion des Mantels stand kein Mana mehr zur Verfügung - wanderten die meergrünen Augen der jungen Frau von einem der Kultisten zum anderen, schlussendlich wieder zurück zu dem Sprecher. Keiner von ihnen machte Anstalten anzugreifen. Vermutlich war die Person direkt vor ihr die wichtigste. Nur langsam wanderte der Blick weiter zu Mareo. Der sah wirklich elendig aus. Was auch immer Mareos Körper befallen hatte, es leistete ganze Arbeit. Auf Cassandras Stirn bildete sich eine ärgerliche Falte, als ihr Gegenüber weiter spottete. Die Schwertspitze senkte sich, jedoch nur damit sie den rechten Fuß nach hinten verschieben, den Körper seitlich drehen und damit in eine defensive Haltung gegen den Kapuzenträger übergehen konnte. Es sirrte leise, als die nunmehr nicht mehr blitzende Pendelklinge sich durch die Luft zu drehen begann. "Ich erwarte kein Verständnis für das, was einen Helden ausmacht, von Leuten wie euch", ließ Cassandra nur noch hören, bevor der arme Peter auch schon eine magisch verstärkte Kopfnuss abbekam und meterweit durch die Luft geschleudert wurde.

Zayn Aljalds Klinge wechselte in eine schräge Position vor Cassandras Leib, als der Aufschrei durch die Kultisten ging. Nun, eine friedliche Lösung war schon seit geraumer Zeit nicht mehr möglich. Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem diese Leute es für eine gute Idee gehalten hatten Mareo irgendein starkes Gift zu verabreichen. Sie war auch schon am erhaltenden Ende solcher Substanzen gewesen und das war jedes Mal ein Albtraum gewesen. Wenn die Gliedmaßen nicht mehr auf die Befehle des Verstandes hörten und man ein kleines bisschen Gefangener im eigenen Körper war. Wieder ging ein Schauder durch Cassandras Leib. Mehr als ein kurzes Kopfschütteln brauchte es nicht, um die plötzliche Starre abzulegen. Zayn Aljalds Klinge bewegte sich dem nächsten Kultisten entgegen, um dessen Angriff zu begegnen und...ein schwarzer Blitz schlängelte sich um sie herum und fuhr direkt in den Mann vor ihr. Er schrie nicht auf. Vielleicht wollte er, aber die Magie ließ das nicht zu. Für einen Moment roch es angeschmort, bis der sachte Wind den Geruch davon trug. Es brauchte kurz, bis Cassandras Blick von dem zusammenklappenden Mann vor ihr zurück zu Mareo wechselte. Ihre Augen wurden weit. Magische Ketten hatten sich um ihren Questpartner gelegt und fixierten ihn scheinbar an Ort und Stelle. Der Kapuzenträger hatte Mareos Angriff von vorher wohl überstanden und kam schon wieder zurück. Cassandra schluckte ein Mal, schüttelte auf Mareos Bitte jedoch schon wieder den Kopf. Wie sollte sie flüchten können, wenn sie dabei einen Kameraden zurück ließ? Es war vielleicht kein Tod des Körpers, aber einer der Seele. Ein Verrat an allem, für das sie einstehen wollte. Statt also das vielleicht deutlich sinnvollere zu tun und sich zurück zu ziehen, machte sich Cassandra kleiner als der Kapuzenträger nun sie ins Visier nahm.

Schon der erste Angriff zeigte ihr auf, dass sie hoffnungslos unterlegen war. Normalerweise war es eine ausgezeichnete Idee die Pendelklinge ihrer Waffe in Richtung des Gesichts eines Feindes zu schwingen und mit einem Angriff mit dem Schwert nachzusetzen. Gewöhnliche Kontrahenten zuckten zurück, wenn etwas nach ihren Augen geworfen wurde und versuchten diese zu schützen. Die Hände ihres Kontrahenten bewegten sich jedoch so rasch, dass es für sie kaum nachzuvollziehen war. Ein Arm schoss vor und fing die Pendelklinge an der Stoffbahn dahinter, sodass sie schlaff herunter hing wie ein geangelter Fisch. Die andere Hand blockte den Schwertstreich. Augenscheinlich mit bloßer Haut. Oder der Mann wandte Magie an, die sie unter dessen Kleidung nicht sehen konnte. Nein, diese Person spielte in einer gänzlich anderen Liga. Es gab einen Ruck am Schwertgriff als der Magier daran zog. Cassandra ließ die Waffe gehen. Das war allemal besser als in die Nähe des Magiers gezogen zu werden. Nur ein rascher Schritt zur Seite sorgte dafür, dass eine plötzlich hervorschnellende Kettenpeitsche sie nicht mittig erwischte. Leises Klirren und ein Sirren kündigte einen weiteren Angriff an. Mit einer Bewegung, die Mutter Alshaytan vermutlich sehr stolz gemacht hätte, beugte sich Cassandra herum, stützte sich mit beiden Händen auf dem Boden ab und stieß sich wieder ab. Die Stiefel nahmen in der Bewegung nach oben eine ansehnliche Menge Schnee mit, der dem Kapuzenträger entgegen geworfen wurde. Eine der Hände wiederum riss den Bolzen aus dem Kultisten und schleuderte ihn an dem Angreifer vorbei in Richtung Mareo. Es war das letzte Bisschen an Blitzmagie, dass Cassandra grade zur Verfügung stand.

Wie im Kasino hatte auch hier die Glückssträhne leider ein Ende. Eine der Hände des Mannes schloss sich um Cassandras Handgelenk. Wo die Finger sich um den Ärmel des Mantels legten, begann die Haut darunter sofort zu krabbeln als liefen tausende Spinnen darauf herum. Es stellte sich ein Moment der Ruhe ein, in dem Cassandra erschlaffte. Der normalerweise neutral-freundliche Gesichtsausdruck der Frau wandelte sich zu einem purer Panik. Was auch immer der Mann sagte oder Mareo erwiderte, über das Rauschen des Blutes und das flatterhafte Pumpen eines Herzens, das in puren Adrenalinmodus schaltete, würde sie es nicht hören können. Fahrige Schläge und Tritte, nicht im geringsten gezielt, wurden Peter zugedacht, den sie freilich nicht zu stören schienen. Was auch immer Cassandra an Körperkraft aufzubieten hatte, es reichte scheinbar nicht um diesen Angreifer los zu werden.


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptySo 17 März 2024 - 10:13




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Wenn es doch nur ein Gift der Kultisten wäre, dann hätte sich der Halbgott womöglich an den Gegengiftvorräten seiner Kameradin bedienen können, um dem Gift entgegenzuwirken. Doch diese Anti-Magie-Partikelvergiftung hatte er seit dem Vorfall in dem Zug und bisher konnte ihm dahingehend niemand helfen, zumal er den allermeisten Leuten davon auch nicht erzählen konnte. Hier hatte der Blondschopf gehörig versagt, denn seine Geheimniskrämerei hatte die Alshaytan in eine äußerst gefährliche und unglückliche Lage gebracht. Sie musste nun ausbaden, was er aufgrund dessen verzapft hatte, und dann war sie auch noch eine Frau, die ihn keineswegs im Stich ließ, obwohl sie sich eigentlich bedeckt halten sollte. Auf den Schultern des Blondschopfes lastete gegenwärtig eine Schuld, die er niemals mehr begleichen konnte, zumal er sich dessen unheimlich schämte.

Aber gerade, weil Cassandra nun in der Klemme steckte, musste er irgendetwas tun. Kurzerhand stahl er etwas von der Blitzmagie und setzte zu einem Angriff an, der Peter für einige Augenblicke aus dem Spiel nahm, doch sofort setzten die Ausmaße seiner Vergiftung wieder ein und hemmten seine Freiheit. Die Kultisten nutzten die Gunst des Augenblicks und fesselten den schwarzen Blitz von Fairy Tail an Hals und Arm mit magischen Ketten. Mithilfe eines Zaubers konnte er ein paar Kultisten von den Beinen reißen, doch einen wirklichen Unterschied machte es nicht, denn diese Vergiftung lähmte ihn beinahe vollständig. Abermals wollte er der Alshaytan deutlich machen, dass sie gefälligst verschwinden sollte, doch wieder ließ sie sich darauf nicht ein. Wortlos schüttelte die Frau den Kopf und setzte sich weiter dieser immensen Gefahr aus. In diesem Augenblick weiteten sich die Augen des Godslayers, der nun direkt mit ansehen musste, wie Peter und andere Kultisten sie ins Visier nahmen.

Er wollte seine Macht sehen? Nur deshalb? Es war, als würde die Zeit stillstehen, während Mareo für einen Augenblick das Gefühl hatte das Schlachtfeld von oben betrachten zu können. Warum war es immer seine Macht, die all jene in Gefahr brachte, die ihm etwas bedeuteten? Wieso musste es immer sein Blut sein, welches seine Kameraden in Gefahr brachte? Es war beinahe so, als durfte der Celeris einfach nicht leben. Seine bloße Existenz war etwas, was eine Gefahr für alle darstellte, die in seiner Nähe waren und augenblicklich war es die schöne Alshaytan, die diese Bekanntschaft allmählich bereuen durfte. Ein Impuls zuckte durch den Körper des Celeris, während er die Augen aufriss. Wofür lebte er? Ein erneuter Impuls. Warum lebte er? Ein weiterer Impuls. Cassandra geriet in arge Bedrängnis und konnte sich kaum zur Wehr setzen, während immer mehr schwarze Blitze um den Körper des Halbgottes zuckten. Ein weiterer Impuls. Es fühlte sich merkwürdig an, so fremd. Dann landete auch schon ein Blitzbolzen im Schnee vor ihm.

Zurück im Hier und Jetzt sahen die goldgelben Iriden den Bolzen, aber gleichzeitig fühlte er auch wieder diese Lähmung. Mit einem starken Atemzug zog er die Blitze zu seinem Mund und kaute kurz darauf herum, ehe er sie herunterschluckte und seinen Blick hinauf zu Cassandra nahm, deren Gesicht die Panik vollends zum Ausdruck brachte. „Ich…“, stieß er hervor und konnte gar nicht fassen, was seiner Kameradin da gerade widerfuhr. „Steh auf“, raunte er und konzentrierte die Blitze in seiner Faust, um sich damit ordentlich auf das Bein zu schlagen. Die Elektrizität kurbelte die Kontraktion seiner Muskulatur an, weswegen er den Prozess noch einmal wiederholte. Dann hievte sich Mareo auf die Beine und ließ immer mehr schwarze Blitze um sich herumzucken. Die Kultisten hielten inne, sogar Abstand. „Lass sie los“, forderte der Celeris und ballte seine Fäuste, während er langsamen Schrittes auf Cassandra und Peter zulief, der sie gerade am Handgelenk griff. Überrascht sah Peter, der nicht gerade von der Gegenwehr Cassandras beeindruckt war, zu Mareo herüber. Der Halbgott packte die magische Kette an seinem Hals und riss sie einfach ab, während ihn die Kette am verbrannten Arm überhaupt nicht interessierte. „Lass sie los!“, forderte der Halbgott ein weiteres Mal.

Dann griffen einige Kultisten an, während einer kräftig an der verbleibenden Kette zog. Die göttlichen Augen wanderten mehrmals umher und schon waren sie alle erfasst, während Mareo seine Hand gen Himmel hielt und sofort herabzog. Ein schwarzer Blitz krachte vom Himmel herab und erwischte den ersten Kultisten, während die andere Hand auf den Kettenzieher gerichtet war. Aus dieser lösten sich sofort schwarze Blitze, die den armen Kultisten förmlich quälten, denn zusätzlich zur Paralyse erzeugten sie unheimlich starke Schmerzen. Dann krachte plötzlich ein Pfeil in die Schulter des Halbgottes, der einen Schritt nach hinten machte und kurz aufstöhnte. Mit seinen göttlichen Augen erfasste er sofort den Bogenschützen, richtete seine Handfläche auf diesen und feuerte einen fetten Blitzstrahl ab, um gnadenlos umzunieten. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Peter. „Lass sie los!!“, forderte er ein allerletztes Mal mit Nachdruck, doch Peter lachte nur und zückte einen Dolch, der im fahlen Licht aufblitzte. Ein Impuls jagte durch den Körper des Blondschopfes. Dann noch einer. Und noch einer.

Plötzlich änderte sich das Gefühl des magischen Drucks in der Umgebung und die zuckenden schwarzen Blitze intensivierten sich noch deutlich mehr. Die Kultisten hielten Abstand und Peter hielt inne, als er spürte, was nun geschah. Der Boden unter Mareo brach langsam auf und wich einem immer größer werdenden Krater, während die Aura um den Halbgott immer mächtiger und gewaltiger wurde. Die Blitze zuckten wie wild, sein Körper leuchtete in schimmernden Gold und auch die Augen leuchteten deutlich auf. Seine Haare wurden länger, borstiger und standen ihm teilweise zu Berge. Seine Muskelkontraktion nahm deutlich zu, weswegen sämtliche Muskelgruppen deutlich sichtbar heranwuchsen. Beeindruckt blickte Peter zum Halbgott, dessen göttliche Mächte sich gerade manifestierten. „Aaaarrgghhhh“, stöhnte Mareo dabei auf, dessen magische Kraft förmlich zu explodieren schien. Dann entwich noch mehr Druck schlagartig und fegte dabei sogar den einen oder anderen Kultisten von den Beinen, während der Halbgott deutlich angestrengt vor sich hin knurrte. Diese schiere Macht zu kontrollieren war ihm unmöglich, doch Freund von Feind konnte er ohne Weiteres unterscheiden. Dann schoss er mit einem Mal nach vorn, holte aus und trümmerte seine Blitzfaust geradewegs auf den Oberkörper des Söldners, der dabei reflexartig die Hand der Alshaytan losließ und viele Meter weit weggeschleudert wurde. Ohne zu zögern, feuerte er direkt einen gewaltigen Blitzatem hinterher und drehte sich dann schützend vor Cassandra, um sie von all den Kultisten abzuschirmen.  


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptySo 17 März 2024 - 17:26

12 | @Mareo | Mana: 165/350

Zu einem anderen Zeitpunkt wäre das Schauspiel, das Mareo grade bot, ein echter Blickfang gewesen. Alleine die Offenbarung, dass Slayer die Macht ihrer adoptiven Eltern in diesem Maße kanalisieren konnten, wäre einen Eintrag in Cassandras Notizbuch mehr als wert gewesen. Vielleicht hätte sie sich sogar dazu hinreißen die permanente Miene dienstbeflissener Kundenfreundlichkeit zu einem beeindruckten Ausdruck zu wechseln.
Die Finger um ihr Handgelenk fühlten sich kalt an. Eis floss von dort in ihre Adern, breitete sich langsam im ganzen Arm aus. Das Blickfeld schrumpfte, als das Dunkel von den Seiten herein kroch. Einzig und allein die gefrorenen Finger um das Handgelenk blieben übrig. Waren es Finger? Kaltes, graues Metall ersetzte die Gliedmaßen. Cassandra meinte sehen zu können, wie die Fessel sich drehte, enger wand. Ein Edelstein funkelte darin, klar und kalt, wie die Eisschicht in einem zugefrorenen Wasserfass. Ohne Herz und ohne Verstand. Wie jene, die ihn befestigt hatten. Wieder verwischte das Bild. Der Edelstein verlängerte sich, wurde zu einer Klinge, die drohend gehoben wurde. Cassandras Atmung ging ohnehin bereits schnell, jetzt wurde sie panisch. Ihr Widerstand lief nahezu lautlos ab, sah man einmal von den schnappenden Atemzügen ab. Die freie Hand schwang herum, ballte sich zur Faust. Einer der Füße sauste vor. Beide der Angriffe zeigten nicht die geringste Wirkung. Nicht im Mindesten gezielt wie sie waren, war es als würde sie auf eine Steinwand einschlagen.

Ein dumpfer Knall ertönte. Wie ein Zeitlupe beobachtete Cassandra die mit schwarzen Blitzen umhüllte Faust, die ohne Mühe die Wand einschlug, an der sie die ganze Zeit gescheitert war. Der überlegene Gesichtsausdruck entglitt Peter als die Faust Mareos ihn traf. Zuerst langsam, dann rasend schnell beschleunigte das Zeitgefühl wieder auf die normale Geschwindigkeit. Der frostige Griff um ihr Handgelenk löste sich jäh auf. Der Dolch, der ihr gegolten haben sollte, fiel zu Boden. Mit einem schnappenden Atemzug landete Cassandra auf ihren vier Buchstaben. Unsichere, panische Bewegungen der Arme und Hände brachten sie noch ein zwei Krabbler von der Stelle weg, an der Peter bis zu einem unfreiwilligen Abflug gestanden hatte. Mit jedem gierigen Atemzug wich die Schwärze weiter zurück an die Ränder des Sichtfeldes. Ein paar heftige Blinzler schubsten die auf den Wimpern gelandeten Schneeflocken aus den Augen. Etwas, nein, jemand stellte sich über sie. Nein, auch nicht irgendjemand. Es war Mareo...wenn auch...verändert. Aber immer noch Mareo und damit vertrauenswürdig. Irgendetwas fegte über ihren Kopf hinweg. Die aus der Magie resultierende Statik ließ ihr die Haare zu Berge stehen, wenn auch nur bis die eilig auf den Kopf gelegten, schützenden Hände sie wieder herunter bügelten. Dass Mareo in Bezug auf magischer Macht in einer gänzlich anderen Liga spielte, hatte er bereits auf der Mission mit Ariane im Zug bewiesen. Wie sehr das der Wahrheit entsprach, ließ sich hier indes noch einmal ohne Probleme feststellen. Der Blitzatem verlängerte Peters unfreiwilligen Flug ins Ungewisse. Ein Blick zwischen den erhobenen Armen in die Umgebung machte jedoch rasch klar, dass es damit nicht getan war. Die Kultisten waren leider immer noch da, zumindest teilweise. Auch wenn manche von ihnen die Augen ebenso weit panisch aufgerissen hatten wie Cassandra vorher. Einer der Arme sank herab, als die junge Frau sich lang machte und nach dem von Peter fallen gelassenen Messer angelte. Es war keine gute Waffe, aber wenigstens war es eine Waffe. Türkise Augen richteten sich nach oben auf Mareo. Selbst er konnte das wahrscheinlich nicht ewig durchhalten. Sie musste ihm helfen. Noch immer zittrig auf den Beinen stemmte sich Cassandra trotz allem in die Höhe. Die freie Hand kam einen Moment lang auf Mareos Schulter zum Ruhen, drückte dort einmal sanft. Sehr leise, nur für den Halbgott hörbar, kamen ein paar Worte hinterher: "Entschuldige. Ich werde dir helfen."


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptySo 24 März 2024 - 16:12




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# 12 | 20

Keiner der Kultisten und womöglich auch Cassandra hatten nicht damit gerechnet, das sich der Celeris schlagartig so sehr veränderte. Peter hingegen wusste von seinen geheimen Kräften und hatte diese ans Tageslicht forciert, doch mit einer so überwältigen Macht hatte auch er nicht gerechnet. Die Quittung erhielt er schlagartig, denn er wurde meterweit mit einem kräftigen Treffer weggeschleudert und bekam direkt einen mächtigen Blitzatem hinterhergeschickt. Der Celeris wusste genau, dass das nicht ausgereicht hatte, um ihn zu erledigen, doch es erkaufte ihm Zeit. Zeit, die er benötigte, um die Alshaytan vor dem Kult zu beschützen. Diese hatten sich gesammelt und zu neuer Stärke vereint, auch wenn sie noch immer ziemlich überrascht von dem Zustand des Halbgottes waren. Man konnte Einzelnen durchaus ansehen,  wie sie Angst ausstrahlten und schlottrige Knie hatten, doch die Gemeinschaft gab ihnen den notwendigen Mut, nicht einfach zu fliehen.

Die Blitze zuckten um den Halbgott herum, während die transzendente Aura ihn hell aufleuchten ließ. Die Augen leuchteten dem Feind entgegen, ein direkter Augenkontakt schien unmöglich, aber nicht weil es blendete, sondern weil man die Pupillen des Mannes nicht länger erkennen konnte. Diese göttliche Macht hatte ihn vollständig vereinnahmt und schien sein Handeln bedingt zu kontrollieren, doch war seine Freund-Feind-Erkennung keineswegs beeinträchtigt. Instinktiv schien er zu wissen, dass er Cassandra zu beschützen hatte, doch Worte drangen nicht mehr aus ihm hervor. Wie ein Bollwerk stand er vor der Alshaytan, die sich mittlerweile von ihrer Panik ein wenig erholen und zurück auf die Beine kämpfen konnte. Gerade wollte der Celeris auf die Jagd gehen, da ruhte auch schon eine Hand auf seiner Schulter, die von Cassandra stammte. Der Halbgott spürte den sanften Druck, den sie dort verursacht hatte und vernahm deutlich ihre Worte des Beistands. Der Halbgott neigte seinen Kopf in Richtung seiner Begleitung, sah sie aus glühend leuchtenden Augen an und knurrte leicht, beinahe so als würde ein Hund eine Bedrohung ausmachen.

Sie hatte recht. Er war nicht allein. Nicht allein in diesem Kampf. Nicht allein an diesem Ort. Nicht allein im Leben. Das Leuchten der Augen ließ nach und seine Pupillen kamen zum Vorschein, die auf die Seelenspiegel der Alshaytan trafen, doch diesen Modus hatte er keineswegs verlassen. Auch das Knurren stoppte, schien es so, als war Mareo erst jetzt zu eigenem Bewusstsein erwacht. „Ich danke dir“, entgegnete er der Crimson Sphynx Magierin und richtete seinen Blick dann nach vor, um eine schnelle Bestandsaufnahme der Kultisten durchzuführen. Es waren definitiv noch genug übrig, zumal sie die Ruinen ja auch noch nicht betreten und gesäubert hatten. Mareo blinzelte einmal und schon leuchteten die Augen wieder, denn jetzt wurde Ernst gemacht. Beide Fäuste luden sich mit extrem starken, schwarzen Blitzen auf und schon schoss der Godslayer nach vorn. Dieser Modus verstärkte seine körperlichen Fähigkeiten deutlich spürbar, weswegen er schneller vom Fleck kam und auch wesentlich schneller bei den ersten Kultisten aufschlug. Dort schlug er kräftig mit der rechten Faust zu und erzeugte dabei eine gewaltige Explosion aus schwarzen Blitzen, die sich fächerförmig ausbreitete und die Umgebung spürbar in Mitleidenschaft zog. Der getroffene Kultist war womöglich direkt tot, während die umliegenden Kultisten von der Druckwelle und der Explosion massiv mitgerissen wurden.

Dann machte der Halbgott einen kräftigen Satz zur anderen Flanke herüber, wo sich ebenfalls einige Kultisten versammelt hatten. Dort holte er mit der linken Faust aus und stieß diese kräftig nach vorn, doch prallte er dabei auf einen starken Schild aus Erdmagie, die sich in Form einer Mauer zeigte. „Aaaaarrrgh!“, stöhnte Mareo und ließ die Blitzexplosion frei, woraufhin die Erdmauer zerfetzt und die Kultisten dahinter gleichermaßen von der Explosion erfasst und weggeschleudert wurden. Einige wenige Kultisten hatten diese Zeit genutzt, um sich mit der Alshaytan zu befassen, doch die meisten dieser schmierigen Religionsarschgeigen hatten es mit einem Monstrum zu tun. Die letzte Gruppe machte sich bereit, sich dem Halbgott entgegenzustellen und begann daraufhin auch schon mit ihrem Angriff. Ein Feuerball traf sein Bein, welches danach lichterloh in Flammen stand, kurz danach aber erlosch. Nur leichte Verbrennungswunden blieben zurück, doch daran störte sich der Halbgott im Augenblick nicht.

Der Blondschopf blieb stehen und streckte seine beiden Arme nach vorn, wobei die untere Hand alle fünf Finger ausstreckte und die obere Hand so platziert wurde, dass zwei weitere Finger dazu kamen. Die Fingerspitzen begannen zu leuchten und hoch oben am Himmel entstanden sieben leuchtende Punkte, die so stark strahlten, dass diese Punkte sich auf dem Erdboden spiegelten. Die Gruppe Kultisten stand genau im Bereich dieser sieben leuchtenden Sterne. Ehe sich die Fanatiker versahen, schossen auch schon sieben gewaltige Lichtsäulen vom Himmel, die gnadenlos in den Boden einschlugen und die Kultisten von dannen fegten, ja vielleicht sogar töteten. Jede Lichtsäule setzte in einer gewaltigen Explosion um, die massive Krater riss und das ganze Basislager zum Erschüttern brachte. Dann wandte sich Mareo ab und machte einen Schritt gen Cassandra, als plötzlich ein Finsternisbolzen in seine Schulter stieß und seinen Schritt abfederte. Überrascht blickte sich Mareo um, konnte jedoch auf Anhieb die Quelle nicht ausmachen, also ging er weiter auf Cassandra zu und zog den Bolzen dabei aus der Schulter. Dann krachte der zweite Bolzen in seinen Körper, dieses Mal im Bereich des Abdomen. Erneut stoppte Mareo, zog den Bolzen heraus und taumelte kurz. Die Verletzungen waren nicht schuld, die Finsternis allerdings, die er nur zu gut kannte.

Dann stürzte auch schon ein halbwegs verkohlter und sichtlich verletzter Peter aus dem Unterholz und griff den Halbgott direkt an, in dem er eine gewaltige Kralle aus Finsternis an seiner Hand erzeugte. Im Gesicht von Mareo zeichnete sich ein Lächeln ab, als die Finsterniskralle ihn traf und die Wirkung drastisch reduziert wurde, zumal der körperliche Angriff ihm nicht einmal etwas anhaben konnte. In dem Augenblick, in welchem Peter realisierte was gerade geschah, wurde er auch schon von Mareo am Hals gepackt und hochgehievt. Mühsam versuchte er die kräftige Hand um seine Kehle zu lösen, die ihm langsam aber sicher die Luft abschnürte. Mittlerweile war da auch schon wieder dieses Knurren vom Halbgott, der sich gerade durchaus negativen Gefühlen hingab und fester zudrückte. Dann knackte es einmal laut und Mareo ließ den leblosen Körper Peters in den Schnee fallen.


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyDi 26 März 2024 - 20:33

13 | @Mareo | Mana: 215/350

Nur für einen Sekundenbruchteil zogen sich Cassandras Mundwinkel noch ein Stück höher. Mit dem Leuchten in den Augen hatte Mareo nicht mehr wirklich menschlich ausgesehen. Auch das Knurren war keineswegs mehr menschlich gewesen. Natürlich war Mareo kein Mensch. Nicht in dem Sinne. Aber er war menschlich. Und es wäre schade, wenn er sich in Zorn und Hass verlor wie gewisse andere Personen. Und wenn sie ihren Teil dazu beitragen konnte, dann würde sie das tun. Vielleicht reichte ein freundliches Wort oder eine nette Geste manchmal doch. Auch wenn es wohl kaum helfen würde, wenn Mareos Kern verdorben wäre. Nicht, dass sie davon ausging. Ganz im Gegenteil. Und da brach das Leuchten schon wieder aus seinen Augen hervor. Cassandra hatte nicht einmal Zeit genug um ihm mit dem Blick zu folgen, so schnell krachte Mareo in die Kultisten. Eine Sekunde war er hier, in der anderen fort. Vielleicht war die Schnelligkeit in zweifacher Hinsicht ein Segen, denn Cassandras Augen fokussierten durch plötzlich leeren Platz in der Welt einen der sich nähernden Kultisten. Jeder vernünftige Mensch hätte bei dem sich entfesselnden Schauspiel eines wutentbrannten Halbgottes wohl die Flucht angetreten. Die Kultisten leider nicht. Vermutlich wäre es für sie in der Gesamtheit gesünder gewesen, wenn sie es getan hätten. Aber der Mann hob die Fäuste. Schatten flossen aus den Falten seiner Gewandung, sammelten sich um die Hände. War er...?

"Ich möchte euch nicht verletzen", verkündete Cassandra den drei sich ihr nähernden Menschen in Roben. Die vorgetragene Bitte war freilich komplett unnütz. Keiner der drei Kerle schien sich auch nur einen Deut darum zu scheren. Wie sollte man mit solchen Leuten umgehen? Sie schienen nicht einmal den Tod zu fürchten, da hatten sie sicherlich keine Angst vor der nur mit einem jämmerlichen Dolch bewaffneten Cassandra. Zumal ihr Griff um die Waffe schon offenbarte, dass sie damit bestenfalls oberflächlich umgehen konnte. Mit einem langsamen Ausatmer versuchte sie sich zu beruhigen. Das hier war kein Spiel. Kein Training, keine Übung. Diese Leute hatten nicht die geringsten Skrupel. Das bedeutete nicht, dass sie mit ihnen ebenso umgehen würde, wie sie mit ihr. Aber vorsichtig musste sie sein. Ausgesprochen vorsichtig. So zumindest die Theorie. Die Praxis sah leider gänzlich anders aus. Der Finsternisfaustkämpfer rauschte heran. Ein Tentakel aus Schatten peitschte aus den Untiefen seiner Robe hervor und wickelte sich um die Klinge. Einen Sekundenbruchteil versuchte Cassandra noch gegen den Zug des Tentakels zu halten. Eine heransausende Finsternisfaust ließ sie sich jedoch wegducken. Der Griff um den Dolch schwand. Die Waffe wurde ihr aus der Hand gezogen und weit nach hinten geschleudert. Mit eine paar eiligen Sprüngen nach hinten beförderte sich Cassandra aus der Reichweite des Finsternismagiers, nur um gleich darauf mit dem Bein weg zu knicken. Ein fingerlanger Dorn steckte ihr im Oberschenkel. Dichter hätten sicherlich ein paar nette Worte dafür gefunden, wie der Lebenssaft sich auf dem Mantel machte. Cassandra gab jedoch nur einen leisen Schmerzenslaut von sich und stieß sich mit dem anderen Bein weg, bevor der von einem der Männer erschaffene und erstaunlich lebendige Dornbusch noch einmal feuern konnte. Hart und kalt begrüßte der Erdboden die auf ihn prallende junge Frau.

Etwas glitzerte im Schnee. Eine Träne, die sich bei dem schmerzhaften Aufprall in ihre Auge gestohlen hatte? Nein, eine Klinge. Eine sehr bekannte Klinge. Fest krallten sich die Finger um den Griff Zayn Aljalds. Mit zittrigen Beinen, Schmerz und Kälte forderten ihren Tribut, missbrauchte Cassandra das Schwert für den Moment als Gehhilfe. Sonderlich eilig schienen es die Kultisten nicht mit ihr zu haben. Kein Wunder. Gegen den Kapuzenträger hatte sie überhaupt keine gute Figur gemacht. Unsicher und schwankend, aber zumindest stehend, drehte sich Cassandra ihren drei Angreifern zu. Wieder gab das Bein mit dem Dorn darin nach, knickte einfach ein Stück ein. Als sich die Spitze Zayn Aljalds auf die drei richtete, schwankte sie wie ein Fähnchen im Wind. Zähne blitzten auf als die drei Kultisten freudig grinsten. Sie erwarteten wohl keinerlei Widerstand mehr von der jungen Alshaytan. Nicht ganz zu Unrecht. Sie war müde. Ihr war kalt. Sie war verletzt. Noch nie zuvor hatte sie so viele Magie am Stück wirken müssen. Der Wind schien zu schweigen. Vielleicht war das Element hier in der Nähe der Altäre zu Ehren der Todsünden zu schwach um sich wie gewohnt mit einem sachten Wehen zu melden? Der Blick der meergrünen Augen richtete sich auf die drei Angreifer. Die Augen verhärteten sich. Das selbst jetzt noch vorhandene Lächeln brach zusammen, als Cassandra die Lippen aufeinander presste. Nein! Der Gedanke schoss durch ihren Verstand wie ein Blitz. Sie würde hier nicht sterben. Nicht hier. Nicht jetzt.

Ein goldenes Funkeln breitete sich hinter den drei Angreifern aus. Es war kein Zauber, der ihr bekannt gewesen wäre. Aber es hatte Ähnlichkeit mit einer Art von Magie, die sie schon einmal gesehen hatte. Mit einem spitzen Aufschrei, der im Verlaufe der Bewegung in einen Schmerzensschrei überging, warf sich Cassandra herum. Die Wurfklinge Zayn Aljalds wurde aus dem Boden gerissen, schwang den Männern auf Augenhöhe entgegen. Ein Lachen brach aus. Sie machten sich nicht einmal die Mühe den Angriff wirklich abzuwehren. Schließlich reichte ein kleiner Schritt nach hinten bereits aus, um dieser jämmerlichen Attacke zu entgehen. Das Lachen verstummte abrupt, als eine Lichtsäule aus dem Himmel brach. Die Wucht der Explosion drückte Cassandra noch ein wenig mehr in den Boden, wo sie ohnehin bereits die Hände über dem Kopf gefaltet hatte. Steinchen spritzten, der Schnee evaporierte und ließ sieben kreisrunde in die Landschaft gestanzte Krater übrig. Wieder spritzte Schnee als Cassandra herum wirbelte. Die Klinge Zayn Aljalds hob sich bereits abwehrend. Aber es war niemand mehr da. Wo auch immer die Kultisten gelandet waren, sie stellten vermutlich keine Gefahr mehr dar. Sofort fiel ihr die Waffe aus der Hand, landete wieder auf dem Boden. Das Zittern begann in den Händen, breitete sich langsam auf den Rest des Körpers aus. Die Haare schienen sich ihr aufzustellen. Weiße Wölkchen an Atem schwebten unter dem in Händen gehaltenen Kopf hervor.

Ein Blick in die Umgebung ergab ein zerstörtes Basislager, Kultisten in verschiedenen Stadien des Verletzt-Seins oder vielleicht sogar des Todes und einen recht lebendig wirkenden Mareo. Irgendwas lag da vor ihm. Es regte sich nicht, als war es wohl auch keine Gefahr. Zwischen den Fingern hindurch sog Cassandra die Szenerie einen Moment lang in sich auf. Hoffentlich waren die Kultisten allesamt erledigt. Grade konnte sie wahrscheinlich nicht einmal aufstehen. Und wo war eigentlich ihre Handtasche gelandet? Das Verbandszeug darin konnte sie jetzt wirklich gut brauchen. Vielleicht bei dem verarzteten Kultisten in der Nähe des abgebrannten Zelts. Aber zuerst...das übliche, freundliche Lächeln Cassandras war ein wenig bröcklig, als sie die Hände wieder sinken ließ. Eine davon hob sich jedoch trotzdem, um dem nur wenig entfernten Mareo zuzuwinken.


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyMi 27 März 2024 - 0:12




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Den Kult zerschlagen? Der Auftrag klang leicht und bisher trumpfte eben jener Kult nicht gerade mit sehr starken Magiern auf, abseits der angeheuerten Söldner vielleicht. Der blonde Magier von Fairy Tail hätte womöglich keine Probleme damit gehabt, die gesamte Horde zu Kleinholz zu verarbeiten und im Anschluss die Ruine zu säubern, doch seine akute Vergiftung hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das gewährte dem Kult einige Handlungsspielräume, die Mareo ihnen gerne weggenommen hätte, doch so geriet alles ein wenig aus den Fugen. Sein eigenes Schicksal war ihm hierbei nicht einmal wichtig, geschweige denn störte er sich an der Möglichkeit hier und jetzt zu sterben. Letztlich wusste er sowieso nicht, weshalb er überhaupt lebte und was seine Daseinsberechtigung war, also konnte er genauso gut verschwinden. Doch hier war es anders, denn Mareo war nicht allein. Cassandra hatte ihn begleitet und wurde wegen seiner Überheblichkeit verletzt, gar einer erdrückenden Situation ausgesetzt und das hatte schlussendlich den Zorn im Blondschopf geweckt.

Ein Zorn, der sich in Form einer mächtigen Transformation äußerte, mit der niemand hier gerechnet hatte. Peter wusste zwar von der Fähigkeit, hatte sie aber nicht für so mächtig gehalten und schlussendlich einen bitteren Preis dafür bezahlt. Mit all seiner Macht hatte er Cassandra befreit und sich schützend vor ihr positioniert, doch die schiere Anzahl übriger Kultisten erlaubte ihm nicht, an ihrer Seite zu verweilen. Der Gejagte musste zum Jäger werden und proaktiv zuschlagen, bevor die Vergiftung ihm jedwede Bewegungsfähigkeit raubte. Er schoss von dannen und zerschmetterte die Reihen der Kultisten mit seiner Macht, bewies, welche Kräfte in ihm schlummerten und wozu er fähig sein konnte. Doch jeder, der Mareo wirklich gut kannte, wusste um sein Potenzial und das er es noch lang nicht ausgeschöpft hatte. Abschließend konnte der Celeris auch die letzten Kultisten mithilfe seiner sieben Himmelsstrahlen ausschalten, wobei er damit unweigerlich auch das Leben seiner Kameradin gerettet hatte. Drei Kultisten waren durch die Bresche gebrochen und hatten sie aufs Korn genommen, doch ein glücklicher Umstand löschte sie kurzerhand aus.

Und Peter? Der konnte zwar zwei Bolzen in den Körper des Halbgottes jagen, doch schlussendlich hatte er seine Konfrontation verloren und den Tod gefunden, wie es ihm versprochen wurde. Seit der letzten Konfrontation mit ihm war viel Zeit vergangen und in eben jener waren die Mächte des Godslayers deutlich spürbar gestiegen. Stille kehrte ein, denn außer den beiden Magiern befand sich niemand mehr an der Oberfläche der Ruinen. Das gesamte Basislager war vernichtet worden und überall lagen Kultisten rum, welche die verschiedensten Stadien des Verletztseins durchlebten oder es eben nicht mehr erlebten. Die leuchtenden Augen des Göttertöters blickten in die Ferne zu Cassandra, die am Ende ihrer Kräfte war und verletzt war. Langsamen Schrittes ging er auf sie zu, während sein Körper noch immer dieser Veränderung unterlag. Es wirkte beinahe so, als näherte sich gerade ein Monster, gegen welches man nicht den Hauch einer Chance hatte. Aber auch wenn das Lächeln der schönen Alshaytan bröckelte, so hob sie ihre Hand und winkte ihm zu.

Etwa vier Meter vor ihr versiebte die Transformation, die Muskelkontraktion ging zurück und die transzendenten Veränderungen verschwanden. Lediglich das lange, borstige Haar hatte noch bestand, was aber seiner elektrischen Grundaufladung geschuldet war. Dann waren es nur noch zwei Meter und schlussendlich versiebte auch das Leuchten in seinen Augen, gepaart mit dem Abfall der Statik. Die längeren Haare fielen leblos herab und benetzten zu Teilen sein verschwitztes Gesicht. Dann war es nur noch ein Meter, ehe er stehen blieb und ungebremst auf die Knie herunter sackte. Mareo atmete tief durch und jetzt, wo die Transformation beendet war, spürte er auch sofort wieder die Höllenschmerzen seiner inneren Schäden. Hinzu kamen all die Verletzungen der Kämpfe und allen voran die Verletzungen der beiden Bolzentreffer. Für einen kurzen Augenblick haftete sein Blick auf den Seelenspiegeln der Alshaytan, gepaart mit einem sanftmütigen Lächeln. „Es tut mir leid“, sprach er so leise, wie es sonst eher für Cassandra üblich war. „Tut mir leid…“, wiederholte er und dann fiel er auch schon vorn über in Richtung Schnee. Mareo war zwar noch immer bei Bewusstsein, doch die Schmerzen lähmten ihn. Der Schnee färbte sich an manchen Stellen auch golden, verlor er durchaus ein wenig seines Blutes. Ob sie ihm verzeihen konnte, dass er seine Vergiftung geheim gehalten hatte? Immerhin war dieses Geheimnis schuld, das sie in der jetzigen Lage war.






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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyMi 27 März 2024 - 15:51

14 | @Mareo | Mana: 50/350

Ohnehin schon bröckelnd, sackte das sanfte Lächeln auf Cassandras Gesicht immer mehr weg je näher Mareo kam. Der Mann sah aus als wäre er durch die Hölle gegangen. Goldenes Blut quoll in unheilverkündenden Tropfen aus den beiden Bolzenwunden und diversen kleineren Schritten. In fliegender Eile scannte Cassandra den Körper Mareos ab, registrierte kaum, was dieser sagte. Nur langsam drangen die Worte in einen Verstand ein, der schon damit beschäftigt wie und wo die Verbände anzubringen wären. Er...entschuldigte sich? Einen Moment lang blieb Cassandra wie betäubt sitzen. Nur der noch immer in ihrem Oberschenkel steckende Dorn pochte regelmäßig, schmerzhaft vor sich hin. Wofür sollte er sich bitte entschuldigen müssen? Was hatte er bitte getan, dass er sich bei ihr entschuldigen müsste? Immerhin war er es gewesen, der sie gerettet hatte. Und das inzwischen bestimmt drei Mal oder sogar noch häufiger. Eigentlich sollte sie sich bei ihm entschuldigen, dass sie neben ihrem Wissen nichts von Wert auf die Quest mitgebracht hatte. Fast schon automatisch hoben sich Cassandras Hände, um den Fall Mareos zu bremsen. Aus der sitzenden Position griffen sie allerdings viel zu kurz. Zitternd verharrten die Patscher noch einen Moment lang an Ort und Stelle, bevor ein Ruck durch den gesamten Körper der jungen Frau ging. Das hier war nicht die Zeit für irgendwelche Überlegungen wer nun was vielleicht wann möglicherweise falsch gemacht haben mochte. Mareo blutete in den Boden und sah aus als hätte er eine fieberdurchwachte Nacht hinter sich.

Sicht mit dem noch mehr oder weniger gesunden Bein abstoßend, schob sich Cassandra näher an ihren Questpartner heran. Ein letzter, tiefer Atemzug, um sich auf das unangenehme Kribbeln der Berührung vorzubereiten, und dann schob sich eine ihrer Hände schon sanft unter die Schulter Mareos. Mit vorsichtigen, geübten Bewegungen versuchte sie den Mann in die Seitenlage zu bugsieren. Ein hastiger Blick in die Umgebung ergab nur wenig brauchbares Material. In ein paar Metern Entfernung schwelten die Überreste des Lagers der Expedition vor sich hin. Die magische Auseinandersetzung hatte den Schnee an mehreren Stellen verdampfen lassen und nur Krater und verbrannte Erde zurück gelassen. Trotz allem schien sich der Himmel Mühe zu geben den Mantel des Schweigens über die Szenerie zu legen. Zarte, hellweiße Flöckchen lösten sich aus den Wolken und schwebten auf die Gefallenen und die noch Lebenden gleichermaßen herab. Sanft legte sich eine Hand Cassandras auf Mareos Stirn ab, blieb dort einen Moment liegen. Hm. Täuschte sie sich oder war die Haut unter ihrer Berührung kalt? Kurzerhand rupfte sich Cassandra den Schal vom Hals, bündelte ihn zusammen und bugsierte ihn unter den Kopf des Blondschopfs, damit dieser weich ruhen konnte und nicht unbequem abknickte. Der Mantel folgte. Eine Berührung am Rücken reichte aus, dass die Lacrima darin durch den kleinen Manaschob aufglomm und wie sie wusste angenehme Wärme in das Mantelinnere und damit in Mareo leitete. Nunmehr nur noch durch Pulli und Unterhemd gegen die Kälte gewappnet, stellte sich schon das erste Frösteln bei Cassandra ein. Noch einmal legte sich die Hand auf Mareos Schopf ab. "Shh. Entschuldige dich nicht. Im Gegenteil: Ich danke dir. Warte hier. Ich bin gleich zurück."

Es war ein reichlich seltsamer Anblick, der sich jedoch derzeit maximal Mareo bieten konnte. Ohne dass sich Cassandra wirklich bewegt hätte, brauste der Wind einmal auf, schob sich unter ihren Leib und hob sie an. Sie brauchte das Verbandszeug und die Medikamente aus ihrer Handtasche. Und ein Feuer. So langsam wurde es dunkel. Und sie brauchte das Licht, um Mareos Wunden zu versorgen. Er durfte nicht einfach sterben. Das würde sie nicht zulassen. Trotz aller Entschlossenheit war der Flug hinüber zum Lager trudelnd. Das Feuer dort schwelte weiter munter vor sich hin, hatte es doch auf die Zelte übergegriffen. Aber damit war es auch noch brauchbar. Die junge Frau angelte im Vorbeiflug ihre würfelförmige Handtasche vom Boden neben dem bereits verarzteten Kultisten. Der atmete noch, auch wenn er noch zu schlafen schien. Die Nähe zum Feuer würde hoffentlich dafür sorgen, dass er nicht erfror. In aller Eile stülpte sich Cassandra die Handschuhe wieder über die Finger und griff schlicht in den schwelenden Reisig des Lagerfeuers. Unter den anderen Arm kamen ein paar Scheite, die zwar ebenfalls bereits schwelten, aber noch nicht verbrannt waren. Trudelnd wie eine betrunkene Möwe im Sturm ging es zurück zu Mareo. Es dauerte nicht sonderlich lange, bis die Funken des Reisigs gierig an den bereits angewärmten Holzscheiten leckten. In fliegenden Bewegungen zupfte sich Cassandra die angekokelten Handschuhe wieder von den Fingern und pfefferte sie in die Umgebung. Es gab grade wirklich dringendere Angelegenheiten als auf die eigene Garderobe zu achten.

Sanft presste sich ihre Hand noch einmal auf Mareos Stirn. "Das wird weh tun. Halte durch, ja? Ich lasse nicht zu, dass du verblutest." Gut, sie hatte Verbandszeug, Pinzetten und Tupfer um eventuelle Hinterlassenschaften aus den Wunden zu entfernen, und Alkohol zum Desinfizieren. Was machte man in dieser Situation noch? Sie hatte darüber gelesen. "Sprich' mit mir. Bitte. Irgendwas. Kannst du schlucken? Ich habe ein Mittel gegen Schmerzen hier." Im Licht des langsam erstarkenden Feuerchens neben ihr machte sich Cassandra mit angewinkelten Beinen daran die Wunden Mareos zu versorgen. Ihre eigenen mussten warten. Wenn Mareo sie gerettet hatte, war sie in der Pflicht diesen Gefallen zu erwidern.

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptySa 6 Apr 2024 - 22:48




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# 14 | 20

Die göttlichen Mächte waren versiebt und Mareo im Allgemeinen völlig am Ende seiner Kräfte. Er hatte es gerade noch so zur Cassandra zurückgeschafft, doch konnte er sich nicht einmal mehr auf den Beinen halten. Seine nächsten Worte mussten weise gewählt sein, denn für mehr fehlte auch hier die Kraft, weswegen er die Chance für eine aufrichtige Entschuldigung nutzte. Der Alshaytan war natürlich nicht klar, wofür genau er sich eigentlich entschuldigte, doch schien sie diese gar nicht akzeptieren zu wollen. Sie sah bestimmt nur einen Magier vor sich, der alles gegeben hatte, um ihr den Hintern zu retten und natürlich traf das auch zu, aber womöglich wäre es nie dazu gekommen, wäre er von Beginn an ehrlich mit ihr gewesen. Und dass er ihr diese langanhaltenden Nachwirkungen der Vergiftung vorenthalten hatte, war schlussendlich der Grund, weswegen Cassandra heute so viel durchstehen musste. Das hatte sie nicht verdient und dafür schämte sich der Blondschopf massivst.

Cassandra fackelte keine Sekunde lang und machte sich sofort daran zu helfen, in dem sie ihn zunächst in eine seitliche Lage bugsierte. Sofort prüfte sie seine Körpertemperatur und begann mit den ersten Maßnahmen zum Wärmeerhalt, auch wenn sie sich dadurch den sehr kalten Temperaturen aussetzte. Dadurch wurde die ganze Sache für die Alshaytan noch deutlich anstrengender, doch sie vergeudete keinen Gedanken an die eigenen Lasten, war nur darauf bedacht dem Halbgott zu helfen. Mit müden Augen beobachtete der Celeris seine Kameradin dabei, während sanft der Schnee auf ihn herabrieselte und sein Haar zu benetzen begann. Eine Flocke landete direkt an seinem Augenwinkel und lief dann beinahe wie eine Träne herab. Dann folgte plötzlich Wärme, die durch den Mantel in ihn eindrang. Das hatte die junge Magierin also in ihrem Mantel versteckt, gewieft. Dann erst reagierte sie auf seine vorherige Entschuldigung, verwehrte sie ihm dabei jedoch, in dem sie ihm einen Dank entgegenbrachte. Die Alshaytan machte sich dann auf den Weg, offenbar suchte sie etwas. Der Halbgott kniff die Augen zu. Nein. Das konnte er so nicht hinnehmen. Er musste sich entschuldigen. Entschuldigen dafür, das er sie in Gefahr gebracht hatte. Das er sie nicht beschützen konnte.

Das Zeitgefühl war ihm völlig abhandengekommen, daher vermochte er nicht einzuschätzen, wie lang Cassandra gebraucht hatte, ehe sie wieder an seiner Seite war. Trotz ihrer eigenen Verletzungen hatte sie es noch echt drauf, wie Mareo fand. Sie hatte vielleicht keinen Zauber zur Hand, um ein ganzes Basislager in die Luft zu sprengen, aber ihre Auffassungsgabe und ihr Verstand ließen sie nicht im Stich. Und ihre Loyalität war es, die das Überleben des Halbgottes sicherte. „Keine Sorge…ich halt…das…aus“, raunte er bezüglich der Warnung. Der Mann hatte bereits unsägliche Schmerzen gelitten im Leben, da machten ihm diese Verletzungen nicht sonderlich viel. „Schlucken…geht“, meldete er ihr, womit die Einnahme eines Schmerzmittels möglich war. Ob und inwieweit es half, würde sich zeigen, doch es blieb natürlich nichts unversucht. Sein Blick musterte Cassandra, wobei ihm all die Verletzungen auffielen, die ihr widerfahren waren, allen voran der Dorn in ihrem Oberschenkel fiel ihm dabei auf. „Cass…“, raunte Mareo, der allmählich wieder mehr von seinem Körper spüren konnte. „Dein Bein…“, sprach er an. Sein Blick war voller Sorge, aber auch voller Schuldgefühle. Tief holte er Luft. Das war nicht richtig, dass sie sich um ihn kümmerte und sich selbst so vernachlässigte.

„Ich war nicht…ehrlich zu dir“, sprach er Cassandra also erneut an. Sie musste es einfach wissen, alles andere war einfach nicht fair. „Die Vergiftung…im Zug…“, sprach er weiter. Ganze Sätze waren schwer, es schmerzte einfach zu sehr. „Ich habe…die Partikel…noch immer…in mir“, fügte er an. „Du bist…nur wegen mir…“, brachte er kaum hinterher und dann biss er sich auf die Zähne. „Also…bitte…kümmere dich nicht…um mich…“





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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptySo 7 Apr 2024 - 12:49

15 | @Mareo | Mana: 100/350

"Gut." Ob das nun die Antwort auf die Ansage war, dass Mareo das alles schon überstehen würde oder darauf, dass er schlucken konnte, musste wohl ungeklärt bleiben. Mit raschen Bewegungen wurde die Handtasche weiter aufgezogen, dann noch ein Scheit in das sich langsam entwickelnde Feuer geschoben. Noch eine kurze Prüfung, ob sich auch ja keine Splitter an den Fingern befanden später, fischte Cassandra eine Tablette Schmerzmittel aus der Handtasche hervor und hielt sie Mareo an die Lippen. Eine vorsichtig gehaltene Wasserflasche folgte, gedreht, damit Mareo sich nicht mit der Flüssigkeit selbst abschüttete. "Hier. Schlucken." Es ging weiter. Die Handtasche war dank ihrer eigentlich maximal unpraktischen Würfelform recht geräumig und barg neben den Medikamenten, dem Wasser und allerlei anderem Kram auch noch Mull und Desinfektionsmittel. Nur eine kleine Flasche, leider. Cassandra hatte zwar aus den vorangegangenen Einsätzen gelernt, dass es wortwörtlich immer gut war Verbandszeug dabei zu haben, aber schlicht nicht damit gerechnet, dass die Verletzungen derart schlimm werden würden. "Halt still", wurde Mareo gebeten, als sie nach der Klinge Zayn Aljalds angelte und damit begann den Stoff um die beiden Bolzenlöcher vorsichtig zu entfernen. Sie brauchte Platz, um an die Wunden zu kommen. Und der Stoff war inzwischen doch reichlich eingesaut. Mit vor Konzentration verzogenem Gesicht begann Cassandra damit die Wunden von Fremdkörpern zu befreien und sacht zu desinfizieren. Das hier war keineswegs die beste Arbeitsumgebung. Das flackernde Licht des Feuers half nicht sonderlich dabei winzige Splitterchen der Bolzen zu erkennen. Der Boden war...nun...verbrannte Erde.

"Es tut gar nicht so weh", log Cassandra ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Das Gegenteil war der Fall. Bei jeder Bewegung des Beins sandte der Dorn feine Nadeln des Schmerzes quer durch den Körper. Aber wenn sie ihn heraus zog, musste die Wunde auch rasch behandelt werden. Und dafür war grade keine Zeit. Wenn sie das Bein also einfach kaum bewegte, bis Mareo versorgt war, würde es schon klappen. Der Preis dafür war dann später zu zahlen. Schulden für die Cassandra der nächsten Zeit. Mit sanften, aber bestimmten Bewegungen lupfte sie den Körper Mareos weit genug an, dass die Bandage darunter hindurch gehen konnte. Es würde nicht reichen um die beiden Einschusslöcher einzeln zu verbinden, aber wenn sie den Stoff quer über den Oberkörper befestigte und mit einer Verbindung über die Schulter sicherte, sollte es gut genug halten. Es dauerte eine ganze Weile, bevor zittrige, halb gefrorene Finger den letzten Knoten banden. Ein wenig wurde noch an Mareos Oberteil herum gezuppelt, durch die geschnittenen Löcher gespäht, ob auch wirklich alles richtig saß. Schlussendlich sank Cassandra in sich zusammen. Mehr konnte sie nicht tun. Den Rest musste ein besserer Heiler oder Mareos Körper selbst erledigen. Die Arme wurden schwer, als die Flut an Adrenalin langsam abebbte. Wie als Ausgleich wurde dafür das schmerzhafte Pochen im Bein stärker. Mit frostigen Fingern griff die Kälte nach der dem Feuer abgewandten Seite. Meergrüne Augen richteten sich wieder auf Mareo. Der Manaschub im Mantel sollte noch halten. Erfrieren würde er nicht. Und der Blutverlust war hoffentlich eingedämmt.

Schweigend lauschte die junge Frau der bruchstückhaften Erklärung. Der erste Satz löste eine kleine Welle der Panik aus. Womit war er nicht ehrlich gewesen? Er konnte ja wohl kaum Teil des Kultes sein oder heimlich danach streben zu befreien, was hier versiegelt gewesen war. Dafür war er einfach nicht der Typ. Ein paar ähnlich irrationale Gedanken huschten noch durch Cassandras Verstand, bevor Mareo die Kraft fand fortzufahren. Sofort schüttelte Cassandra den Kopf. Die Haare wirbelten nicht wie sonst, klebten stattdessen am Gesicht fest. Er gab sich selbst die Schuld an all dem hier. Sie war nicht besonders gut mit Worten, aber das konnte sie ja wohl kaum stehen lassen. Sanft legte sich wieder eine inzwischen deutlich nach Desinfektionsmittel muffelnde Hand auf Mareos Schopf. "Nein. Es ist nicht deine Schuld. Bitte denk das nicht. Nicht du hast mich verletzt, sondern diese Leute. Nicht du hast einen Dorn auf mich abgeschossen oder die Abzüge der Armbrüste durchgezogen. Gib' dir nicht die Schuld am Handeln anderer. Du hast getan, was du konntest. Und ich danke dir dafür." Wie oft hatte sie selbst sich gefragt, was sie hätte anders machen können. In Mareos Fall war die Antwort relativ klar, aber es brachte auch nicht das Geringste ihm deswegen jetzt Vorwürfe zu machen. Das hatte er nicht verdient. Für einen Moment war Cassandras Blick abgeschwiffen. Die Lider wurden langsam schwer. Mit purer Willenskraft prügelte sich Cassandra einen aufmunternden Ausdruck ins Gesicht, mitsamt sanftem Lächeln, bevor sie wieder zu Mareo hinüber sah und seine Augen fixierte. "Versprichst du mir etwas? Zwei Sachen. Eigentlich. Bitte geh zu einem fähigen Heiler. Jemand vertrauensvollem. Ich werde auch nach Möglichkeiten suchen, aber ich bin nicht...ich habe keine Magie, die heilen kann. Und...bitte verlang nicht von mir mich nicht um Leute, um dich, zu kümmern."
Trotz der nadelartigen Stiche im Bein sank Cassandras Kopf langsam herab. Ein völlig freudloser, leiser Lacher ertönte, als sie mit einer Hand auf den Dorn deutete. "Schau mich an. Rede daher, dass du einen Heiler brauchst...Gib mir...ein paar Minuten. Dann fliege ich uns...nach...Clover."


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyMo 15 Apr 2024 - 22:04




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Die Alshaytan tat wirklich alles in ihrer Macht stehende, um den Halbgott möglichst gut zu versorgen. Die Einfuhr von Medikamenten in seinen Kreislauf, Wärmeerhalt durch ihren Mantel und Wundversorgung, die aus Reinigung und Abbinden bestand. Eine so gute Erstversorgung hatte auf seinen Aufträgen bisher nie erhalten, andererseits war eine derartige Erstversorgung bisher auch nur sehr selten von Nöten gewesen. Der Blondschopf von Fairy Tail hätte sich auch am heutigen Tag ohne einer derartige Versorgung durchschlagen können, denn der Mann war äußerst hart im nehmen und hatte einen schier nicht zu brechenden Willen. Womöglich hätte er sich sogar verblutend noch bis nach Clover Town schleppen können, doch glücklicherweise war das keine notwendige Option gewesen.

Der Blick zu Cassandra verriet ihm aber, dass sie nicht minder schwer verletzt war und auch wenn der Halbgott gerade sehr geschwächt da lag, so konnte er all ihr Leid deutlich erkennen. Das Bein schmerzte bei jeder Bewegung, sie fror und hinzu kam noch eine gewisse Portion der Überwindung. Für Cassandra war diese Situation nicht leicht zu bewerkstelligen und doch versuchte sie bestmöglich ein völlig anderes Bild zu erzeugen, was ihr dank der Kontrolle über eben jene auch sehr gut gelang. Mit ihr hatte er wirklich eine grandiose Kameradin an der Seite und er wollte sie unter keinen Umständen missen. Aber gerade deshalb fiel es ihm in diesem Augenblick so schwer, sich so gut von ihr behandeln zu lassen, denn hätte er seine Anti-Magie-Partikelvergiftung von vorn herein offen auf den Tisch gelegt, dann hätten sie ein anderes Vorgehen in Erwägung ziehen können und all das wäre nicht passiert. Die Dinge waren passiert, weil Mareo geglaubt hatte trotz all seiner Einschränkungen zu gewinnen. Entsprechend beichtete er Cassandra diesen Umstand und entschuldige sich dafür.

Doch was er im Gegenzug dafür erhielt war etwas, was er in seiner Wahrnehmung einfach nicht verdient hatte. Cassandra legte eine Hand auf seinen Schopf und machte ihm klar, dass es keineswegs seine Schuld sein konnte, weil er die Handlungen der anderen ja weder bestimmt noch ausgeführt hatte. Stattdessen bedankte sie sich bei ihm, weil er getan hatte, was er konnte. Kurz kniff Mareo die Augen zu und atmete tief durch, denn diesen Dank zu akzeptieren fiel ihm überhaupt nicht leicht. Am liebsten hätte er ihr das nun verwehrt und weiter darauf plädiert der Sündenbock zu sein, doch er wusste auch, wann man eine Schlacht verloren hatte. Er hatte keine Chance die Alshaytan umzustimmen und wenn sie bereit war ihm zu vergeben, dann versuchte er einfach glücklich damit zu sein. „Nat-ürlich“, sprach er kurz stockend, als Cassandra ihn anschließend um zwei Gefallen bat. Einerseits sollte er sich einen fähigen Heiler suchen, der ihn zusammenflickte und von all seinem Leid befreite, andererseits sollte er nicht von ihr verlangen, dass sie sich nicht um ihn kümmerte. Mit großen Augen sah Mareo seine Partnerin an und hielt für einen Augenblick inne, doch dann blickte er traurig gen Himmel. „Meine Heilerin ist tot“, erklärte er und atmete tief durch. „Und ich weiß nicht, wem ich mein Geheimnis anvertrauen kann“, setzte er fort. „Oder wer in der Lage bist, meiner physischen Konstitution die notwendige Behandlung zu ermöglichen“, fügte er noch an. „Aber ja – ich werde suchen“, versicherte er ihr. „Und das andere…ich danke dir…wirklich sehr“, fügte Mareo an. Er bestätigte damit zwar nicht direkt das zweite Versprechen, aber es war dennoch dasselbe Zugeständnis.

Cassandra lachte freudlos auf und deutete auf ihr Bein, ehe sie etwas von einem Flug nach Clover sagte. Überrascht blinzelte der Halbgott seine Partnerin an und hievte sich dann mühsam hoch, um wenigstens zu sitzen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, löste er den Mantel von sich und schwang ihn herum, damit er ihn Cassandra auf die Schultern setzen konnte. „Wenn du erfrierst, wäre ich allein hier draußen“, meinte der Halbgott, der glücklicherweise recht zügig wieder zu Kräften kam. Sein Blick fiel auf die Ruinen, in denen sie noch gar nicht waren und auch nicht wussten, ob sich da noch Kultisten drin verschanzten. „Was machen wir eigentlich damit?“, fragte er die Crimson Sphynx Magierin also kurzerhand. „Ich könnte die Ruinen vollständig zerstören und alles begraben, was darin ist“, schlug er als Option vor. Dann blickte er wieder auf ihr Bein und grübelte. „Aber zuerst versorgen wir deine Verletzungen.“





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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyDi 16 Apr 2024 - 21:33

16 | @Mareo | Mana: 150/350

"Oh", ließ Cassandra leise, bedrückt, hören. Einen Moment lang erstarrte die junge Frau. Das erklärte natürlich, warum er sich keinen Heiler gesucht hatte. Weil er keinen suchen konnte. Bei einem neuen Heiler würde er alleine durch die Farbe seines Blutes bereits eine gewaltige Menge Fragen aufwerfen. Fragen, die er vermutlich nicht beantworten konnte oder wollte. Das machte die Sache natürlich deutlich schwerer. Flatternd klappten die müden Augenlider wieder auf. Wie schwer konnte es sein heilende Magie zu erlernen? Wahrscheinlich ziemlich schwer, sonst gäbe es ja wohl mehr magische Heiler. Stattdessen hatte selbst Crimson Sphynx weniger als eine Hand voll. Ob sie Barbatos einmal wegen des Problems fragen sollte? Nein, vermutlich nicht. Wobei es klang als hätte Mareo immer noch ein Gift im Körper. Und da war der Heiler von Crimson Sphynx alleine schon wegen seiner Magie doch als Experte zu bezeichnen. Auf der anderen Seite würde sie dem Necrologia nicht einfach so Mareos Geheimnis anvertrauen. Oder umgekehrt. Nun, Heilmagie war sicherlich nützlich. So häufig wie sich jemand in ihrer Nähe verletzte oder sie selbst verletzt wurde. Der Kopf ruckte wieder ein Stückchen nach oben. Das Kinn wurde fast trotzig ein bisschen rausgeschoben. "Ich helfe bei der Suche. Wir finden jemanden. Oder etwas." Das stetig vorhandene Lächeln wurde ein Stück breiter. Die Stimme wieder ein wenig leiser. "Danke. Moment, du hast dich grade..."

Den Kopf für den Moment in einer Hand geborgen, bekam Cassandra nicht einmal wirklich mit, wie Mareo sich wieder erhob. Wäre dem so gewesen, hätte sie wohl - völlig unnötigerweise - protestiert. So aber kamen die meergrünen Augen erst wieder hinter der Hand zum Vorschein als sich der wärmende Mantel schon schützend um ihre Schultern legte. Ein wohliges Gefühl breitete sich langsam in ihr aus. Die Lacrima im Rücken des Mantels sandte feine Verästelungen muckliger Wärme durch ihren Körper. Es würde einen Moment dauern, bis die Finger aufhörten steif zu sein und die Zehen sich wieder ordentlich bewegen konnten, aber es half. Vorsichtig schoben sich die Finger aus dem Mantel heraus, um ihn ein wenig enger um die zitternden Schultern zu ziehen. So wie die Wärme in die Knochen vordrang, vertrieb sie die Müdigkeit. Das Lächeln wurde eine Spur wärmer, bevor die Augen Mareos Deut folgten und in Richtung jenes Loches sahen, von dem sie wusste dass es eine Ruine barg. "Normalerweise...würde ich mich dagegen aussprechen. Aber in, um und aus diesem Loch kam noch nie etwas gutes." Langsam wanderte der Blick weiter zu dem, hah, Dorn in ihrer Seite. Oh, ja, der war auch noch da und pulste munter Schmerzen in ihren Leib. Kurz wurde Mareo noch einmal gemustert. Ganz offenbar war der Mann deutlich härter im Nehmen als sie selbst, aber irgendwie war es ihr trotzdem nicht so ganz recht ihn schon wieder auf den Beinen zu sehen. Ein Schaudern ging durch ihren Körper. Die Hände schoben sich aus dem Mantel heraus, angelten nach dem Schmerzmittel, das Mareo vorher schon eingeflößt bekommen hatte. Ein kurzes Zögern, dann schluckte auch Cassandra eine Ladung davon herunter. Es war bitter. Ihr Vater sagte immer, dass Medizin bitter sein müsse, da sie ansonsten nicht funktioniere. Wenn es danach ging, war das hier die wohl beste Medizin, die sich für Jewels kaufen ließ.

Angewinkelt wie das Bein war, war es für Mareo hoffentlich ein leichtes an die Wunde zu kommen. Was nun folgen würde, würde nicht im Geringsten angenehm werden. Mit dem anderen Bein schob Cassandra die würfelförmige Handtasche zu Mareo hinüber. Nur noch einen Moment warten, bis das Schmerzmittel wirkte. Ein Nicken in Richtung Halbgott und Cassandra steckte sich den Kragen ihres Mantels in den Mund, biss fest zu.


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyDi 23 Apr 2024 - 21:51




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Für einen Augenblick hielt der Blondschopf inne, als sich das Lächeln im Gesicht der Alshaytan verbreiterte. Eben erst hatte Mareo sie aufgeklärt weswegen er bisher keinen Heiler aufgesucht oder gar gefunden hatte, denn die Situation war deutlich verzwickter als es zunächst den Anschein hatte. Cassandra war nunmehr aber in sein Geheimnis eingeweiht und wusste daher um die Schwierigkeiten bezüglich seiner physischen Konstitution. Und dennoch hatte sie es sich auf die Fahne geschrieben ihm zu helfen, was sie ihm eben auch mitteilte. Es tat wirklich gut zu wissen, dass man sich all diesen Dingen nicht allein stellen musste, obwohl er mit Aska ja jemanden hatte, den er dahingehend konsultieren konnte. „Das ist wirklich sehr lieb von dir, Cassandra. Danke“, entgegnete der Halbgott daraufhin und erwiderte das breite Lächeln.

Dann ging alles recht schnell und Mareo mobilisierte all seine Kräfte, um wieder auf die Beine zu kommen. Er hievte sich hoch und löste den wärmenden Mantel von seinem Körper, um diesen mit einer schwunghaften Bewegung um die Schultern der Alshaytan zu legen. Man konnte ihr deutlich ansehen wie sehr sie am frieren war und der Celeris selbst war nicht so kälteempfindlich, das er dieses wärmende Utensil dringend benötigte. Die beiden Magier gewannen nichts damit, wenn Cassandra aufgrund einer starken Unterkühlung nicht mehr auf die Beine kam oder sich längerfristig einer Lungenentzündung aussetzen musste. Seine Wunden waren bestmöglich versorgt und von Minute zu Minute regenerierte er vor sich hin, wodurch seine Kraftreserven entsprechend wieder anstiegen und auch Erholung einsetzte. Zunächst berieten sich die Magier kurz hinsichtlich der Ruine, schließlich war ihr Auftrag noch nicht erfüllt, doch eine abschließende Entscheidung verschob Mareo etwas, um zuvor die Verletzung von Cassandra zu behandeln.

Zuvor schluckte sie noch Schmerzmittel und schob ihm die Handtasche zu, damit er an ihre Utensilien herankam. Sie nahm den Kragen ihres Mantels in den Mund und nickte ihm zu, dass sie nun soweit war. Die Alshaytan erwartete wohl große Schmerzen, doch auch wenn der Blondschopf kein Sanitäter war, so besaß er doch eine geeignete Methode, um der Crimson Sphynx Magierin die Schmerzen zu rauben. „Schön langsam atmen“, sprach er leise und mit sanfter Tonlage, ehe sich schwarze Blitze um seine Hand sammelten und dort herum knisterten. „Das wird jetzt kurz stechen, aber dann spürst du nichts mehr“, versicherte er der Alshaytan und führte seine Hand dann langsam an ihr Bein. Berührungen waren ihr ohnehin unangenehm, weswegen er auch sehr behutsam blieb und die Handfläche sanft neben der Verletzung auf das Bein legte. Die knisternden Blitze benetzten ihr Bein und paralysierten es kurzerhand, bis Mareo sich sicher war, dass sie nichts mehr spüren durfte. Dann zog er den Dorn heraus und paralysierte das Bein noch kurz weiter, ehe er damit aufhörte und sich an die Reinigung, Desinfektion und den Verband machte.

„Schon vorbei“, lächelte er und sah ihr dabei in die Augen. „Ruh dich einen Augenblick aus und wärme dich. Es dauert ein bisschen bis das Gefühl zurückkehrt“, empfahl der Halbgott und schon hievte er sich unter recht starken Schmerzen hinauf in die Höhe. Es gab noch Arbeit zu erledigen und darum würde er sich nun kümmern, ehe die beiden Magier ihren Weg zurück nach Clover Town antreten sollten. Nachdenklich blickte der Celeris auf die Ruinen und atmete tief durch, denn eine riesige Menge Ärger erwartete ihn, doch mit ein paar Tagen Gefängnis kam der Fairy Tail Magier schon zurecht. Dann zuckten plötzlich schwarze Blitze um den Godslayer und er drehte sich einmal schnell um die Achse, während er seine Arme dabei ausgestreckt hielt und baute somit rasant eine große Schildkuppel aus schwarzen Blitzen auf. „Das wird dich vor eventuellen Trümmern und Splittern schützen“, sprach der Halbgott und atmete tief durch, denn das Zaubern schmerzte unheimlich sehr. Er biss sich dabei so fest auf die Lippe, dass sie leicht zu bluten begann, doch es führte kein Weg daran vorbei. „Beweg dich nicht vom Fleck, Cassandra“, empfahl der Halbgott noch kurzerhand und blickte dann über seine Schulter zu ihr.

Der Halbgott fixierte wieder die Ruinen und sein goldener Armreif fing an zu leuchten, da er unheimlich viel Mana aus diesem Speicher hervorholte. „Secret Art“, sprach Mareo und holte tief Luft, während er oberhalb der Blitzsphäre kurzerhand 20 große Orbs aus schwarzen Blitzen erzeugte, die alle einen halben Meter Durchmesser besaßen und auf die Ruinen ausgerichtet waren. „Divine Judgement!“, benannte er seine geheime Göttertötertechnik daraufhin und feuerte aus allen zwanzig Orbs zeitgleich einen mächtigen schwarzen Blitz mit einem halben Meter Durchmesser, die mit beachtlicher Schnelligkeit auf die Ruinen zujagten. Die 20 Blitzstrahlen lösten auf ihrem Weg zu den Ruinen ausnahmslos alles auf, was ihnen in die Quere kam und schlugen dort mit einer gewaltigen Zerstörungskraft ein, die das gesamte Areal unheimlich stark zum Beben brachte. Eine gewaltige Blitzexplosion entstand bei den Ruinen und löschte alles aus, was sich oberhalb und innerhalb dieses Bauwerks befand. Die Ruinen selbst hielten dieser Zerstörung ebenfalls nicht stand und schlussendlich blieb nur ein unheimlich großer Krater zurück, der bezeugte, welch gewaltige Macht hier zum Einsatz kam. Der Krater ging etliche Meter in die Tiefe und damit war auch sichergestellt, dass ausnahmslos alles dort vernichtet oder tief genug im Erdreich verschwunden war. Vereinzelte Fragmente und kleinere Trümmer zerschellten derweilen an der Blitzsphäre, die sich auflöste, nachdem alles vorüber war.

Der Halbgott löste direkt die Orbs auf und fiel kurzerhand rücklings auf die vier Buchstaben, was ein starkes Echo an Schmerzen durch seinen Körper fegte und ihn kurzweilig zu lähmen schien. Schweiß perlte auf seiner Stirn, während er hektisch atmete und gegen die Schmerzen ankämpfte. „Das…wäre…geschafft…“, lachte er unter all den Schmerzen dennoch siegessicher hervor. Der Halbgott war schon eine Hausnummer für sich.


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyMi 24 Apr 2024 - 16:07

17 | @Mareo | Mana: 200/350

Einen Moment lang wurde Mareo fast schon misstrauisch beobachtet, als seine Hände sich der Wunde näherten. Meergrüne Augen verfolgten die Finger auf ihrem Weg in Richtung Stoff, schlossen sich jedoch kurz vor dem Zusammenstoß. Am liebsten wäre es Cassandra gewesen, wenn das alles gar nicht erst nötig gewesen wäre. Aber bei der letzten Verwundung, ironischerweise auch hier, hatte es auch irgendwie funktioniert. Und es war nicht rechtens Mareo mit ihren eigenen Problemen zu belasten. Also musste sie da durch. Die Blitze fühlten sich überraschend wenig unangenehm an. Nicht mehr als eines jener leichten Ziepen, die man schon einmal abbekam, wenn die eigene Kleidung oder die Türklinke augenscheinlich auf Krawall gebürstet war und mal ein wenig vom Leder ziehen wollte.
Wieder folgte ein Nicken. Wie geheißen bemühte sich Cassandra darum möglichst ruhig und langsam durchzuatmen. Das war nicht sonderlich leicht. Sie erwartete, dass gleich jenes unangenehme Kribbeln beginnen würde, das sich stets anfühlte als badete die Stelle Haut in einer Wanne voller Krabbelviecher. Das Bein ließ sich schon nicht mehr bewegen. Das Gefühl darin war schlicht ausradiert. Vorsichtig wanderte ein Augenlid Cassandras wieder nach oben. Was auch immer Mareo da machte, es schien zu funktionieren. Probeweise piekte sie sich selbst mit einem Finger in den Oberschenkel, entließ sogar den Kragen des Mantels aus ihrem Mund. Nichts. Kein Schmerz, gar kein Gefühl.

Mit einem Gesichtsausdruck, der zwischen Verkniffenheit und Ungläubigkeit wechselte, beobachtete sie Mareo dabei, wie er den Dorn aus dem Fleisch zog. Noch einmal zuckten die Blitze, ganz im Gegensatz zu der Gliedmaße. Die ließ sich nicht im geringsten bewegen. Das Kribbeln und Krabbeln stellte sich nur langsam ein. Meistens hatten sich die behänden Finger schon weiterbewegt, bevor in Cassandra der unwillkürliche Reflex entstand Mareo das Bein entreißen zu wollen. Die Wundversorgung erledigte der Slayer überraschend rasch und kunstfertig. Na ja, bei seiner Neigung dazu sich selbst aufzuopfern, hatte er ja vielleicht schon viel Erfahrung sammeln können. Allgemeine war es seltsam dabei zusehen zu können, wie er da an der Wunde herum doktorte. Ruhig sitzen bleiben zu können, während man eigentlich gewaltige Schmerzen haben sollte. Am Ende starrte Cassandra auf einen Verband quer um das Bein herunter. Die Wunde war, soweit sie das sagen konnte, erstklassig versorgt. Einen Sprint sollte sie vermutlich nicht hinlegen, aber das alles würde halten, bis sie weiter versorgt werden konnte. Erstaunlich, was diese Magie alles leisten konnte. Einen Moment lang hielt sie den Blick Mareos goldgelber Augen, mit dem rötlichen Einschlag darin, bevor ihre eigenen Augen sich wieder schlossen, während sich ein Stück darunter ein sanftes, dankbares Lächeln zu zeigen begann. "Das war...gut. Ich danke dir, Mareo."

Mit den Händen wurde das immer noch betäubte Bein näher an den Körper geholt. Die Augen Cassandras schnappten wieder auf, als Mareo sich erhob und ans Werk ging. Ein Nicken sollte ihm versichern, dass sie sich nicht vom Fleck rühren würde. Innerhalb der Kuppel war es derzeit am sichersten. Außerdem war die ganze Sache mit der Bewegung grade ohnehin schwierig, in Ermangelung zweier funktionierender Beine. Der Blick der jungen Frau wanderte hoch zu dem Schauspiel am Himmel. Wie Flecken vor den schneeverhangenen Wolken bildeten sich dort Kugeln knisternder Blitze. Es dauerte nicht lange, bis die Magie sich entfesselte. Wie ein Strahlenkranz stellten sich Cassandras Haare auf. Das Bombardement aus dem Himmel zerfetzte den Eingang zu der unglückseligen Ruine darunter gradezu. Die Explosion gab dem Gebäude den Rest. Zurück blieb einzig und allein ein kolossaler Krater in der Landschaft. Mit der Zeit würde sich hier vermutlich alleine durch die Nähe zum Clover Lake ein weiterer See bilden. Was darin wohl alles verloren gegangen war? Ihr Mitleid mit den Kultisten hielt sich in Grenzen. Den Tod hatten sie zwar nicht verdient, aber sie hatten Mareo und sie attackiert und den Preis dafür gezahlt. Wer bereit war zu morden, musste damit rechnen, dass die Ziele sich entsprechend verteidigten. Aber die Kunstschätze in den Ruinen? Nun, das meiste davon hatte sie bereits beim letzten Besuch katalogisiert. Und selbst wenn sie die Ruinen dieses Mal ohne Schaden am Gebäude befreit hätten, hätte das nur dem nächsten Kult Tür und Tor geöffnet. Und am Ende...hätte einer davon vielleicht gefunden, was er gesucht hatte.

Mareo plumpste zurück auf seine vier Buchstaben. Die Statik in der Luft nahm langsam wieder ab. Mit den Händen ziehend robbte sich Cassandra näher an den Slayer heran, angelte eine Flasche aus ihrer Handtasche und hielt sie ihm hin. "Hier." Gleich darauf furchten sich die Augenbrauen der jungen Frau. War das da Blut über seinem Kinn? "Wie...geht es dir? Hast du Schmerzen? Warte. Hier." Ein Taschentuch wurde Mareo hingehalten, während Cassandra auf ihren eigenen Kinnbereich deutete.


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyMi 24 Apr 2024 - 23:27




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Die Verwundetenversorgung war hier das reinste Geben und Nehmen. Aufgrund der Schwere der Verletzungen hatte der Celeris seine Behandlung zuerst bekommen, die Cassandra trotz aller Widrigkeiten auf sich genommen hatte. Glücklicherweise regenerierte er sehr schnell und war außerdem ein sehr zäher Hund, daher war es nur eine Frage der Zeit, bis er wieder einsatzbereit war. Sie hatten immerhin noch einen Auftrag zu erfüllen und dazu musste Mareo bereit sein. Außerdem wollten die beiden Magier auch nicht, dass er hier an Ort und Stelle starb, weswegen eine Versorgung ohnehin durchgeführt worden wäre. Abschließend hievte sich der Halbgott hoch und sah sich beinahe mit einem Widerspruch seitens der Alshaytan konfrontiert, doch das geschwinde Umlegen des Mantels und der dadurch resultierenden Wärme nahmen ihr den Wind aus den Segeln. Ehe sich die Frau versah war der Spieß auch schon umgedreht und es ging ihr an den Kragen, wobei viel mehr ans Bein.

Die Fortsetzung ihres Auftrages schoben sie zeitweilig nach hinten, denn zunächst galt es Cassandra zu versorgen. Mithilfe seiner Elektrizität lähmte er ihr Bein und konnte so den Dorn entfernen, ohne ihr Schmerzen zu bereiten. Danach erfolgte die Reining und Desinfektion der Wunde, ehe sie sauber und fachmännisch abgebunden wurde. Gelernt hatte er diese notdürftigen Tätigkeiten von Ariadne, die seine Verletzungen für gewöhnlich immer geheilt und zusammengeflickt hatte. Diese Kenntnisse waren für den Fall das sie nicht in seiner Nähe war oder eben nicht mehr lebte gedacht, doch hatte er nie wirklich geglaubt sie ernsthaft einsetzen zu müssen. Bisher kehrte er immer irgendwie ins Gildenhaus zurück und konnte sich, nach einer Backpfeife, ordentlich heilen lassen. Doch nun war Ariadne tot und damit auch eine seiner engsten Vertrauten, von denen Mareo nun wirklich nicht viele hatte. Es war aber keine Zeit an seine verstorbene Heilerin zu denken, denn er musste sich auf Cassandra konzentrieren. Ihr dankbares Lächeln erwiderte er dabei im gleichen Ausmaß. „Nichts zu danken“, entgegnete er. „Habe ich gern gemacht“, schloss er ab.

Nun ging es ans Eingemachte und die restlose Zerstörung der Ruinen stand auf dem Einsatzplan, weswegen sich Mareo krampfhaft auf die Beine kämpfte und eine schützende Barriere ins Leben rief. Erst danach machte er sich daran seinen bisher mächtigsten Zauber einzusetzen, die zu den geheimen Göttertötertechniken gehörten und wirklich dazu in der Lage waren ein göttliches Wesen zu pulverisieren. Sie wurde abgefeuert und die gewaltige Explosion hinterließ nichts außer einem metertiefen Krater und ausgelöschte Materie. Der Auftrag war erfüllt  und ein Heidenärger stand an, doch darauf pfiff Mareo wie üblich, denn was wollte man ihm schon. Eine Sechs in Sport? Brennesselarm? Lustig. Die Orbs und die Sphäre lösten sich auf und Mareo fiel rücklings auf die vier Buchstaben, denn die Schmerzen waren einfach nur schrecklich immens. Mühsam atmete er und versuchte die Vergiftung der Anti-Magie-Partikel weiter zu unterdrücken, aber ganz so leicht war es nicht. Es kostete unheimlich viel Kraft und Ausdauer.

Plötzlich rückte die Alshaytan näher zu ihm und reichte ihm sofort eine Flasche, die er dankbarerweise direkt entgegennahm. „Danke, Cassandra“, entgegnete er darauf, öffnete sie und setzte an. Große Schlucke folgten, denn diese waren auch bitter nötig. Mareo setzte ab und atmete tief durch, ehe seine golgelben Iriden die meergrünen Seelenspiegel seiner Kameradin trafen. „Wenn ich gut sage…glaubst du es mir dann?“, lachte er und verzog dann schmerzerfüllt das Gesicht. In so etwas war der Celeris nicht gut, noch nie gewesen und würde es womöglich auch nie sein. Dann hielt Cassandra ihm ein Taschentuch hin und deutete an das Kinn, was wohl bedeutete, dass er dort irgendetwas hatte. Hoffentlich hatte er sich nicht vollgesabbert oder so, wie peinlich. „Danke“, nahm er das Taschentuch entgegen und wischte sich dort alles ab, stellte dabei aber fest, dass es sein Blut war. So ramponiert war er erst einmal gewesen und das war beim Kampf gegen Lord Dhakalis, dessen Gravitation er gerade so entkommen konnte, wenngleich er sich dabei sämtliche Organe gequetscht hatte.

„Wenn ich ehrlich bin“, setzte er an und sah wieder zur Alshaytan. „Mir tut alles so sehr weh, das ich kaum atmen kann“, gestand er. So fühlte er sich bereits seit dem Zugunglück mit dem Gas. „Mein Körper ist schon eine Weile…ziemlich hinüber“, fügte er an, doch dann lächelte er zufrieden. „Kehrt das Gefühl langsam wieder in dein Bein zurück?“, fragte er sie daraufhin. Cassandra hatte auch stark gelitten heute und das galt es ebenfalls zu betrachten. „Wird allmählich Zeit, dass wir diesen Ort verlassen“, stieß der Halbgott aus und blickte in ihre meergrünen Augen. „Und Zeit, dass du ins Warme kommst.“





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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyDo 25 Apr 2024 - 20:31

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Während Mareo trank und sich das Gesicht reinigte, befühlte Cassandra vorsichtig ihr Bein. Langsam, sehr langsam kehrte das Gefühl zurück. Grade jedoch sorgte selbst ein fester Presser mit dem gespitzten Finger für nicht viel mehr als das vage Gefühl, dass an der Stelle wirklich etwas passierte. Ein paar sachtere Stupfer folgten. Da regte sich noch nichts. Mareos Magie ließ wohl nicht so rasch nach, zumindest nicht bei ihr. Aus der Handtasche kam gleich noch ein Tüchlein zutage, mit dem Cassandra sich selbst einmal über das Gesicht wischte. Flöckchen an Asche färbten den Stoff dunkel. Wenigstens brannte das Feuer hinter den beiden Magiern noch einigermaßen, auch wenn die Flammen sich langsam aber sicher durch das Holz fraßen.
"Nein", lautete die Antwort auf Mareos Frage, typisch leise und sanft vorgebracht und mal wieder mit ein wenig Verspätung ankommend. Nein, das war ihm grade wirklich nicht zu glauben. Er sah eher elend aus als irgendwas anderes. Wenn sie doch nur irgendeine Möglichkeit hätte ihm wenigstens ein bisschen zu helfen. Aber das Verbandszeug reichte nicht für die Art von Leiden, die Mareo quälten. Selbst das Antitoxin wäre da wohl keine Hilfe. Aber eine Methode musste es geben. Wenn die Gildenheilerin von Fairy Tail so etwas erfolgreich hatte bekämpfen können, dann gab es eine Heilung. Sie musste nur gefunden werden. Und sie war ganz gut darin Informationen zu finden. Es bestand eine nur kleine Chance, dass irgendwas davon von Hilfe für Mareo war. Aber selbst die kleinste Chance war es wert ergriffen zu werden, wenn man damit jemandem helfen konnte.

So rasch ruckte Cassandras Kopf herum, dass die blauen Haare leicht nachwirbelten. Ein Blick fuhr Mareo einmal von oben nach unten ab, von den blonden Haaren bis zu den Schuhen. Ausnahmsweise gelang es ihr nicht das zufriedene Lächeln mit einem eigenen zu erwidern. Stattdessen hatte sich pure Besorgnis in ihrem Gesicht breit gemacht. Kurz senkte sich der Blick auf den Boden, wie sich auch der Kopf leicht absenkte. Seit dem Giftgasanschlag auf den Zug hatte er das Problem. Wenn sie mächtigere Magie beherrschen würde, wäre es leicht gewesen das Gas einfach aus dem Zug zu pusten. Dann wäre das nicht passiert. Eine Hand Cassandras fuhr nach oben, um ihr selbst sacht auf die Wange zu patschen. Nein, so durfte sie nicht denken. Es brachte nicht das Geringste die Vergangenheit immer wieder auf's Neue durchzukauen. Das hatte sie schmerzvoll gelernt. Sie musste sich auf das konzentrieren, was jetzt getan werden konnte. Und grade konnte sie aufstehen und Mareo zurück nach Clover Town begleiten. Danach fing die Suche nach einer Heilung an.
Ein Windstoß fegte die herabfallenden Flocken beiseite. Das Element umfing Cassandra wie eine unsichtbare Robe, stellte sie behutsam auf die Beine. So ganz wollte das betäubte Bein immer noch nicht. Der Fuß knickte beim Versuch darauf stehen zu wollen einfach weg. Aber der Wind fing sie, bevor sich daraus ein Sturz entwickeln konnte. Halb schwebend, mit einem Bein in der Luft, mutete die Geste vielleicht ein wenig seltsam an als sie Mareo eine Hand anbot, damit dieser sich daran hochziehen konnte.
"Es wird Zeit, dass wir ins Warme kommen, meinst du. So widerstandsfähig du sein magst, für dich ist es vermutlich auch besser, wenn du dich schonen kannst. Weiß...weiß deine Gilde Bescheid? Vielleicht kannst du ein wenig Urlaub nehmen, während wir nach einer Lösung suchen?"

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 5 EmptyDo 25 Apr 2024 - 22:59




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Die Verletzungen waren versorgt und die Ruine endgültig vernichtet, damit alles ein für alle Mal ein Ende fand. Der Kult war gänzlich zerschlagen und auch das Basislager stand nicht mehr, womit der Auftrag als vollumfänglich erfüllt galt. Zwar musste der Celeris sicherlich mit einer gigantischen Strafe rechnen, hatte er immerhin die Ruinen pulverisiert, doch das war ihm nur recht. Bisher brachten diese Bauwerke nur Unheil über das Land und er hatte dieser Tirade ein Ende gesetzt, weswegen er dahingehend keine moralischen Bedenken mehr hatte. Es mochte zwar schade um all das alte Wissen sein, welches noch immer dort verborgen lag, aber eines Tages konnte man sich den Dingen ja wieder habhaft machen. Aber eben nicht in der nächsten Zeit. Ihr Bein konnte Cassandra noch immer nicht so recht spüren, doch das war grundsätzlich nicht schlimm. Die Paralyse sollte ruhig lang anhalten, denn das bedeutete ja auch, dass sie die Schmerzen eben nicht wahrnehmen konnte. Das würde alles noch genug wehtun, sobald die Lähmung nachließ und auch wenn es seltsam war ein solches Bein zu handhaben, so war es doch die deutlich angenehmere Alternative als die Schmerzen. Zufrieden nickte der Halbgott also und gestand ihr derweilen seinen wirklichen Gesundheitszustand, der grundsätzlich sehr besorgniserregend war. Es war nur eine Frage der Zeit, aber der Celeris brauchte dringend Hilfe, um diese sonderbare Vergiftung wieder loszuwerden. Doch sowohl der Heilungsprozess als auch die Suche nach der dafür notwendigen Behandlung waren Probleme für den Mareo der Zukunft, denn im Augenblick hatten die beiden Magier wichtigeres zu bewerkstelligen.

Es war allmählich an der Zeit dieses Schlachtfeld hinter sich zu lassen, nach Clover Town zurückzukehren und die Runensoldaten zu alarmieren, damit diese tätig werden konnten. Den göttlichen Augen entging nicht, wie betroffen und besorgt Cassandra gen Boden blickte, nachdem sie ihn gemustert hatte. Der Celeris konnte zufrieden darüber hinweg lächeln, doch die Alshaytan konnte es nicht, hätte sie es wohl zu gern verhindert. Tief atmete Mareo durch und entschied sich das nicht weiter zu thematisieren, denn es war ohnehin schon schwierig genug mit all dem klar zu kommen. Stattdessen kündigte er an, Cassandra nun endlich ins Warme zu bringen, da es allerhöchste Zeit war. Bevor die Magierin von Crimson Sphynx jedoch etwas darauf erwiderte, wurde Mareo Zeuge eines interessanten Schauspiels. Der Wind fegte vorbei, doch schien er die Alshaytan dabei einzufangen und empor zu bewegen, was trotz aller erduldeten Strapazen sehr elegant wirkte. Schwebend reichte sie ihm die Hand und wollte ihm aufhelfen, denn nun ging es zurück nach Clover Town. Mit einem sanften Lächeln ergriff er ihre Hand und ließ sich aufhelfen, doch kam es weder in die Tüte das er zu Fuß ging, noch wollte er sich von der Alshaytan in irgendeiner Form schleppen lassen. Sein Körper hüllte sich daher kurzerhand eine gelborange Aura und schon begann auch er zu schweben, was ihn trotz ihrer Situation durchaus amüsiert schmunzeln ließ. Gemeinsam fliegen war doch viel besser.

„Nein. Fairy Tail weiß nichts davon“, gestand der Celeris ehrlich und lächelte entschuldigend dabei. „Die würden sich nur unnötig viele Sorgen machen und mich an ein Bett ketten“, fügte er an, doch das kam überhaupt nicht Infrage. „Was den Urlaub angeht“, setzte der Halbgott zur nächsten Thematik an. „Ich werde versuchen mir eine Auszeit zu nehmen“, versicherte er der Alshaytan. Das war auch absolut keine Floskel, um ein wenig Ruhe zu haben, sondern sein voller Ernst. Solche Dinge sprach der Celeris gewiss nicht unbedacht und seine Situation war gefährlich genug, um den Ernst der Lage vollumfänglich auf dem Schirm zu haben. "Aber was ist mit deinen Verpflichtungen? Ich kann dich schlecht von ihnen abhalten...", brachte Mareo dann noch hervor. Sie hatte angeboten ihm zu helfen, aber die war noch imemr eine Magierin von Crimson Sphynx. „Fliegen wir erstmal“, nickte der Halbgott dann aber und schon konnte die Reise losgehen. Clover Town war zum Glück nicht weit entfernt und der Flug daher nicht allzu fressend hinsichtlich der Ressourcen, so zumindest für Mareo, der mehr regenerierte als er verbrauchte. Die Frage die sich jetzt noch stellte war schlussendlich die, wo sie den Rest der angebrochenen Nacht verbrachten, denn etwaige Geschäfte und dergleichen hatten geschlossen und Clover Town war dunkel. Ob sie bei einer Gaststätte oder ähnlichem etwas Glück hatten?

tbc: Gasthaus "Glückshof"


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