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 Ruinen am Clover Lake

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Helena

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BeitragThema: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMi 2 Dez 2020 - 13:28

das Eingangsposting lautete :

Ruinen am Clover Lake - Seite 4 FWdr2yt

Ortsname: Ruinen am Clover Lake
Art: Gebäude
Spezielles: Alte, nur oberflächlich untersuchte Ruinen.
Beschreibung: Diese alte Anhäufung von Steinen und Gemäuern findet sich am nordwestlichen Ufer des Clover Lakes wieder. In der Ferne, zwischen See und Gebirge, verlaufen die Schienen entlang, die einen gen Norden nach Oak Town führen. Die Ruine sitzt direkt an einem der kleineren Berge, zwischen Fels und See. Mehrere, kleinere Quellen speisen den Clover Lake durch Wasser, welches über und direkt durch die Ruine fließt. Der Fels ist größtenteils mit Moos bedeckt. Die Ruinenteile, die an der Oberfläche liegen, sind bereits sehr verwittert und teilweise von herabgestürztem Gestein zerstört. Die inneren Räumlichkeiten hingegen sind teilweise intakt, zumindest bis zu einem gewissen Punkt, an dem Einstürze einem den Weg blockieren. Auf der Ruine selbst, auf einem steinernen Sockel thront eine große Drachenstatue. Bei näherem Hinsehen scheint diese aus einem seltsamen Metall zu bestehen. Sie sieht nahezu unversehrt, wie neu aus.

Change Log: Durch den Avatar der Gier wurde die oberflächliche Ruine beinahe zerstört. Dominiert wird die ehemalige Ruine nun durch einen kreisförmig, breiten Schacht, welcher hunderte Meter in die Tiefe führt. An den Seiten und am Boden sind die Überreste der Ruine noch erhalten.
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Maenor
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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptySo 11 Jun 2023 - 20:44




Neue alte Orte

B-Rang Quest #11 / @Cassandra

Nicht unähnlich einem Golden Retriever der ein Leckerli erwartete, folgte Maenor Cassandra mit neugierig mit federndem Schritt, als die Wüstenmagier ihrem Kollegen mit Zeichen deutete, dass er ihr folgen sollte. Er selbst wäre vermutlich niemals darauf gekommen, Magic Activation auf irgendwelche Schriftzeichen anzuwenden. Allerdings war er auch an so etwas nicht interessiert, da er es nicht entziffern konnte. Ganz anders als die Crimson Sphynx Magierin, die sogleich wieder eindrucksvoll die alte Sprache zu lesen begann. Das freudige Grinsen des Fice nahm mit jedem ihrer zögerlich ausgesprochenen Worte ab, was jedoch weniger an dem Inhalt des Ganzen lag, sondern vielmehr, dass er das Interesse verlor, da es keine spannende Geschichte war. Es waren einfach nur aneinandergereihte Wörter, die in seinen Augen keinen Sinn ergaben. Talk about lame.

Der junge Mann begann sich zunächst im Raum umzusehen, während seine Kollegin bei der Arbeit war, weshalb ihm im ersten Augenblick entging, dass sie mit ihrem Würfel spielte. Erst als dieser ein leichtes Leuchten abgab, blickte er zurück und sein Interesse war geweckt. Bei dem Objekt handelte es sich um einen kleinen, weißen Würfel, der sonst irgendwie keinerlei sonderbaren Eindruck machte. Gerade wollte er die Blauhaarige danach fragen, als diese wieder ihr Buch zu Rate zog und zu studieren begann. Puh, irgendwie hatte er sich diesen ganzen Archäologenkram spannender vorgestellt. Glücklicherweise behielt er diesen Gedanken für sich, denn wer konnte schon sagen, wie die Archäologen und seine Questpartnerin wohl darauf reagiert hätten? Die Augen des exzentrischen Künstlers folgten dem in die Luft geworfenen Würfel wie einem Quietscheball – um mal bei den Golden Retrievern Vergleichen zu bleiben – zunächst in die Höhe und dann wieder zurück an Cassandras Gürtel. Er musste sich mit größter Willenskraft stoppen, nicht einfach nach vorne zu springen und sich den Würfel zu schnappen, um ihn eingehender zu begutachten. Die Alshaytan mochte nicht berührt werden. Möglicherweise galt dies auch für ihren Besitz? „Was ist das für ein Würfel?“, erkundigte sich Maenor urplötzlich bei seiner Kollegin und trat mit interessiertem Blick näher. Irgendwie schien das Objekt deutlich interessanter zu sein als alles andere, was es hier gab – vor allem deutlich interessanter als diese blöden Schriftzeichen.

Indes war Cassandra zu einer Schlussfolgerung gekommen, als sie laut erklärte, dass sie hier wohl eine Kultstätte für die Sieben Todsünden, genauer gesagt der Sünde des Zorns gefunden hatten. Okay, das war wieder etwas interessanter! „Meinst du, dass hier so ein Dämon gefangen war? Und dass es sich dabei um das Wesen handelt, was dem Ort hier eine neue Inneneinrichtung beim Ausbruch verpasst hat?“, fragte Maenor laut aus und spielte auf den breiten Schacht an, der aus dem Boden geschlagen worden war. Dieses Viech musste ja echt mächtig gewesen sein, um so eine Spur zu hinterlassen. Nur gut, dass das Ding schon weg war und sie sich dem nicht stellen mussten … „Da es hier nicht mehr weiter geht, wollen wir mal die Archäologen holen, damit sie diesen Ort hier untersuchen können?“ So spannend – haha – das hier auch alles sein mochte, Zeit war Geld. Und Geld war etwas, dass der Fice gut gebrauchen konnte! „Sobald wir die Archäologen sicher hierher eskortiert und mögliche Fallen unschädlich gemacht haben, könnten wir uns ja dem anderen Gang widmen. Vielleicht erwartet uns dort ja noch etwas?“ Und vielleicht sogar einen Schatz, den er mitgehen lassen konnte? Mal sehen was die Crimson Sphynx Magierin zu seinem Vorschlag sagen würde, auch wenn das bedeutete, dass sie ihrer Forschung in dieser Halle fürs Erste nicht mehr nachgehen konnte...


 
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Cassandra

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 12:11

11 | @Maenor

Sorgsam übertrug Cassandra die Schriftzeichen in ihr Buch, fügte rasch die Übersetzung daneben ein. Das war in der Tat unbefriedigend. Wer machte sich denn die Mühe all diese Zacken in Bodenplatten zu hacken, besagte Bodenplatten zu verzaubern, sodass sie auf Magie reagierten und klatschte dann nur den halben Text dahin? Normalerweise bestand der Sinn solcher Inschriften doch darin etwas mitzuteilen. Das war der Unterschied zwischen Rest und Überlieferung. Die junge Alshaytan zog eine Schnute ob dieser groben Missachtung kommunikationaler Grundsätze, deren Regeln sie doch selbst regelmäßig brutalst das Rückgrat brach. Mit einem leisen Klatschen ließ sie das Notizbuch zuschnappen, richtete den Blick erst auf Maenor, dann auf ihren Würfel. Das war die Frage, nicht wahr? Was war der Würfel? Türkisgrüne Augen huschten zurück zu dem Magier von Satyrs Cornucopia. Er hatte möglicherweise prophetische Träume. Vielleicht konnte er also ein wenig Licht, haha, in die Angelegenheit bringen? Auf der anderen Seite hatten sie Arbeit zu erledigen und das hier war definitiv nicht der Ort um über das zu sprechen, was in Nord-Fiore geschehen war. Eine ihrer Hände legte sich schützend über den Würfel. Zwei Finger drehten ihn sacht. "Ein Mysterium und Zeugnis schlechterer Zeiten", war dann schließlich auch zunächst die einzige Antwort auf Maenors Nachfrage.

Sonderliche Mühe brauchte sich der Magier auch nicht zu geben Cassandra zu überzeugen. Den Vorschlag die Archäologen zu holen nickte sie sofort ab und begann auch gleich den Rückweg durch den Gang. Das waren schließlich die Experten und der Grund dafür, warum die beiden Magier hier waren. Dankenswerterweise schien die Pfeilfalle sich nicht selbst nachzuladen, denn Cassandra latschte wie Maenor vorher achtlos durch den Gang. Die Gefahr spontaner und unfreiwilliger Extremakupunktur hatte sie wohl schon wieder vergessen. Typisch leise, aber wenigstens mit etwas durch den Gang begründeten Nachhall überlegte sie laut, aber zumindest ungefähr in Maenors Richtung: "Gefangen gehalten wurde oder immer noch gefangen gehalten wird. Der Gang ist kaum beschädigt. Wenn du ein Avatar des Zorns wärst, würdest du dann hier nicht alles kurz und klein schlagen?" Mit einer Hand fuhr sie die Steine der Wand nach, hielt kurz bei einer der Statuen inne. Nein, das waren Altersschaden, keine mutwillige Zerstörung. Zumal die meisten noch auf ihren Sockeln standen. Die umgefallenen ließen sich recht einfach damit erklären, dass die Kreatur, die das Loch erzeugt hatte, vermutlich einiges an Erschütterung verursacht hatte. Ihr Blick richtete sich auf das sich langsam aus der Dunkelheit schälende Loch. Die Wände des Abgrunds wiesen auch nichts auf, was offensichtliche Kletterspuren gewesen wären. Wenn das hier wirklich eine Kultstätte für die Sieben Sünden war...standen die Chancen nicht schlecht, dass hier auch sieben Wesenheiten waren. Nach dem Bericht war das Loch aber relativ frisch. Was also vermutlich bedeutete, dass sich bislang nur eine der sieben Wesenheit hatte befreien können. Wie unsagbar beruhigend...

Den Gang verlassend blieb Cassandra stehen und richtete den Blick auf das helle Rund so viele Meter weiter oben. Hatten sie ein Signal abgemacht, das dem Team bedeutete, dass sie nachkommen konnten? Nein, hatten sie nicht. Die junge Alshaytan kniff die Augen zusammen. Für ihren Zauber war das zu weit, zumal sie da oben niemanden sehen konnte. Blieben nur wenige Optionen übrig. Lichtsignale oder einfach schreien. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Verflucht. Und deswegen war Planung so wichtig. Wieder wanderte ihr Blick rüber zu Maenor. "Könntest du ihnen bitte Bescheid geben?", bat sie mit der kleinlautesten aller Stimmen. Wenigstens würde sie nicht wieder bis nach oben klettern müssen. Schreien war nicht möglich. Alleine der Gedanke legte ihr eine Schlinge um den Hals. Die junge Frau sackte ein Stück in sich zusammen und patschte sich wieder mit den Händen auf die Wangen, kniff dabei die Augen zusammen. Zusammenreißen, Cassandra. Es funktioniert alles. Auch ganz ohne Planung. Dafür hast du mit Mitstreiter. Als wäre das eine Entschuldigung für die Bitte, löste ein ihrer Hände kaum dass sie mit der vorherigen Arbeit fertig war, den Würfel vom Gürtel und hielt diesen Maenor anbietend hin. Er würde ihn schon nicht stehlen wollen. Vermutlich. Ziemlich sicher. Außerdem wusste der Mann mit den weitsichtigen Träumen vielleicht mehr als sie.

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 12:48




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B-Rang Quest #12 / @Cassandra

„Ein Mysterium und Zeugnis schlechterer Zeiten.“ Wow, ernsthaft? Was sollte Maenor jetzt mit dieser Aussage anfangen? Trug er etwa ein Schild auf der Stirn, auf welchem „Hellseher“ stand oder was? Aber Moment mal … bei Cassandra handelte es sich um eine höchst intelligente Frau, die bisher über große Erfahrung auf dem Feld der Archäologie bewiesen hatte. Bedeutete das etwa, dass er etwa seine grauen Zellen anstrengen musste, um zu erfahren, was sie damit meinte? *Hmm, dann mal scharf nachdenken.* Bestimmt würde ihn die Crimson Sphynx Magierin vor kein unlösbares Rätsel stellen, was bedeutete, dass er längst alle Hinweise erhalten hatte. Ein Mysterium deutete darauf hin, dass die blauhaarige Magierin nicht wusste, was es mit diesem Würfel auf sich hatte. Und ein Zeugnis schlechterer Zeiten konnte auch nur eines bedeuten: „… also hast du diesen Würfel bekommen, weil du schlecht in der Schule warst? Das tut mir echt leid zu hören, aber ich weiß genau, wie du dich fühlst.“, gab er mitleidig und mit einem aufmunternden Nicken von sich. Der braunhaarige Lichtmagier erinnerte sich dunkel an seine Kindheit, die nicht sonderlich erfüllend für ihn gewesen war. Sein Vater hatte hohe Anforderungen an den jungen Pergrande gestellt, denen dieser kaum gerecht wurde. Stets hatte er lernen und das Gelernte wiedergeben müssen. Und Maenor hatte nicht die Enttäuschung seines Vaters vergessen, wenn dieser mal wieder von den Lehrmeistern erfuhr, dass der junge Kronprinz nicht ganz wie erwartet abgeliefert hatte. Eine Zeit, an die er alles andere als gerne zurückdachte, weshalb ihn ein Gefühl des Mitleids überkam. Das bedeutete doch, dass die Alshaytan ebenfalls eine schlechte Schulzeit durchgemacht hatte – etwas, dass sie also gemein hatten. Oh man, wie bereits gesagt: Der exzentrische Künstler dachte nicht nur oft ziemlich eingleisig, es handelte es sich auch um kein sonderlich breites Gleis…

Tatsächlich brauchte er seine Kollegin nicht großartig zu überzeugen, die von sich aus alles zusammenpackte, sodass sie sich gemeinsam auf den Rückweg zum breiten Schacht machen konnten. Eine Melodie summend, schritt Maenor gut gelaunt den Gang entlang. Äußerst positiv war, dass sie keine weiteren Fallen auslösten, was ihre Arbeit durchaus erleichterte. Dementsprechend brauchten die Archäologen auch nichts zu befürchten und nicht weiter von ihnen gebabysittet zu werden. Er konnte sich schwerlich etwas Langweiligeres vorstellen, als einen Haufen alter Säcke beim Inspizieren von alten Statuen zu beobachten. Ein Gedanke, den der junge Mann für sich behielt, denn er wollte da keinesfalls seine Questpartnerin miteinbeziehen. Allerdings beschlich ihn das Gefühl, dass sie auch alles andere als erfreut über diesen Gedanken gewesen wäre. Tja, so war das nun mal im Leben – man konnte nicht immer gewinnen. „Vermutlich würde ich das tun, ja.“, gab er glucksend mit einem Schulterzucken von sich, als sich die blauhaarige Magierin danach erkundigte, was er an Stelle des Avatars des Zorns tun würde. „Vielleicht trieben sich hier unten nur die anbetenden Kultisten herum? Nicht mein Fachgebiet, um ehrlich zu sein.“, antwortete der junge Mann mit einer entschuldigenden Geste. „Ich bin einfach froh, dass das Ding weg ist und wir uns nicht damit herumschlagen müssen.“ Der Künstler erfreute sich eben an den kleineren Dingen des Lebens. Und nicht die Bekanntschaft mit einem mächtigen Dämon zu machen, gehörte seiner Ansicht nach aber sowas von dazu!

Endlich beim Schacht angekommen, blickte Maenor zunächst unschlüssig in die Höhe und fragte sich dabei, wie sie den Archäologen Bescheid geben sollten. Gerade wollte er diese Aufgabe an seine Questpartnerin abdrücken, als diese ihm zuvorkam und ihn leise darum bat, der Expedition über ihnen Bescheid zu geben. Na toll, soviel zum Thema Chillen und Däumchendrehen. Kurz daraufhin, löste die junge Frau den Würfel von ihrem Gürtel und hielt ihn dem Fice hin. Dieser starrte den weißlichen Würfel zunächst etwas dümmlich an, ehe er sich mit trockener Stimme an seine Kollegin wandte. „Willst du mir jetzt auch ein schlechtes Zeugnis ausstellen, weil ich die Statue vorhin versehentlich beschädigt habe?“ Ups, da kam die Wahrheit ans Licht. „Na gut, ich kümmere mich als Entschuldigung darum. Aber behalt das schlechte Zeugnis bitte für dich. Und kein Wort zu den Archäologen bitte.“ Am Ende würden die ihn noch für seinen angerichteten Frevel steinigen! Der verhüllte Magier dehnte sich kurz, ehe er mit einem Sprung einen Satz mehrere Meter in die Höhe machte und sich an einem Felsvorsprung festhielt. An diesem zog er sich ein Stück hoch, ehe er sich von der Wand abdrückte und wieder einige Meter nach oben überbrückte. Das Brennen seiner Muskeln ob dieses Kraftaktes fühlte sich fantastisch an und er sah es als Herausforderung, diese Kletterpartie ohne jegliche Ausrüstung zu meistern. Das Schauspiel ging noch für ein paar Minuten so, in denen der Satyrs Cornucopia Magier die Wand hochkraxelte, sich abstieß, hochzog und mehr. Als er schließlich die Stelle erreicht hatte, an welcher sie zuvor innegehalten hatte, richtete er schwitzend und schwer atmend den Blick gen Loch an der Oberfläche und brüllte ganz laut: „DER ERSTE TEIL IST ABGESICHERT! IHR KÖNNT KOMMEN!“ Schwitzend, ziemlich aus der Puste, jedoch äußerst zufrieden mit sich und seiner Leistung, blickte er zu der etwa fünfzig Meter tiefer wartenden Cassandra und reckte ihr den Daumen entgegen. Ob sie diese Geste überhaupt aus dieser Entfernung erkannte?

 
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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 14:20

12 | @Maenor

Cassandra nickte wieder nur. Es war wohl für alle Beteiligten besser, wenn sich hier unten kein (weiterer) Dämon herum trieb. Die Archäologen und sie selbst wären dem vermutlich kaum gewachsen, was Maenor als schlagkräftigen Teil der Truppe übrig ließ. Und alleine wollte sie dem Fice die ganze Verantwortung eigentlich nicht überlassen. Auf der anderen Seite konnte sie schon vor dem inneren Auge sehen wie irgendeine Kreatur mit zu großen Muskeln und zu vielen Stacheln ihre Zweihandaxt mit einer Hand aufhielt. Nein. Darauf konnte sie verzichten. Das versprach schmerzhaft zu werden und eigentlich fand sie ihre Knochen an den bisherigen Funktionen ganz in Ordnung. Die Lauferei erlaubte zumindest auch noch ein wenig mehr über Maenors Worte bezüglich des Würfels nachzudenken. Apropos Schmerzen. Was bei allen guten Geistern meinte er? Wieso sollte sie schlecht in der Schule gewesen sein? Sie war nicht einmal auf eine Schule gegangen! Ihr Wissen hatte sie über den Unterricht im Resort bekommen, der je nach freiwilligem Lehrer völlig unterschiedlich ausgefallen war. Wie kam Maenor jetzt überhaupt darauf? Cassandras geistiger Zug stellte keine Weiche. Die Gleise reihten sich völlig ungeniert parallel zu denen in Maenors Geist ein. Die beiden Trassen würden sich zumindest jetzt wohl nicht berühren.

Maenor begann nach ihrer Bitte den Aufstieg. Cassandra wurde in vielerlei Hinsicht im Dunkeln zurück gelassen. Nicht nur, dass der Magier von Satyrs Cornucopia sein magisches Licht natürlich mitnahm, als er aus dem Stand einen Sprung machte, den Cassandra normalerweise nur per Magie vollbringen konnte, nein, er ließ sie auch zutiefst verwirrt zurück. Während Maenor also schon in mehreren Metern Höhe weiter nach oben kraxelte, machte Cassandra den Mund auf, wieder zu. Die Hand mit dem Würfel war immer noch ausgestreckt, regte sich nicht. Ganz offensichtlich dauerte es eine Weile, in der sie den Goldfisch im Aquarium mimte, bis ihre Hirnwindungen langsam wieder zündeten und sich ein Wort blubbernd zur Vorfront des Verstands schob. Häh? Was war hier grade passiert? Und warum? Eine steile Falte bildete sich auf Cassandras Stirn, als sie angestrengt versuchte nachzudenken. Irgendwie klappte das hier mit der Kommunikation noch viel weniger als sonst schon. In Ordnung. Zeit zu rekonstruieren. Maenor hatte irgendwas missverstanden oder sie sich undeutlich ausgedrückt. Sie hielt sich den Würfel vor's Gesicht, wurde für einen Moment in fahlblauen Schein gehüllt. Außerdem hatte er irgendeine Statue kaputt gemacht, als sie nicht hingesehen hatte. Punkt eins: Schule. Punkt zwei: Kaputte Statue. Cassandra machte ihren Würfel wieder am Gürtel fest und schob die Blende ihrer Laterne mit einem Finger hoch. Warmes Licht schnitt durch das Untergeschoss des Abgrunds. Leider brachte es kein Licht in das Dunkel des Rätsels der fehlerhaften Verständigung. Punkt eins und Punkt zwei fanden nicht zusammen. Es verblieb das eloquente "Häh?".

„DER ERSTE TEIL IST ABGESICHERT! IHR KÖNNT KOMMEN!“, hallte es in dem zweiten Gang nach. Irgendwer - Cassandra - hatte beschlossen, dass die Chance auf einen Dämonen zu treffen ziemlich gering stand und auf den erneuten Abstieg zu warten einfach zu lange brauchen würde. Man könnte jetzt etwas vom schlechten Einfluss irgendwelcher Magier munkeln. Der zweite Gang erwies sich zuerst als ebenso unspektakulär wie der erste. Statuen in Nischen, teilweise kaputt. Genau wie drüben. Eindrückbare Bodenplatten an der vermutlich gleichen Stelle. Zumindest hatte Cassandra beim Niederknien aus der Sicherheit ihres Luftpolsters unter den Füßen so etwas beim Herumtasten bemerkt. Erst als die gebrüllte Nachricht von Maenor verhallt war, hob sie wieder den Kopf. Weiter vorne glühte es sacht im gleichen Farbton wie auf der anderen Seite. Aber sie hatte doch noch gar nichts aktiviert? Tanzend hüpfte dort eine grünliche Lichtkugel auf und ab. Ein Flüstern drang an ihre Ohren. Die Stimme klang trocken, raschelnd, wie zerfaserndes Papyrus. Nu~uh. Ein Windstoß beschleunigte den Rückzug der jungen Frau in Richtung Einstiegspunkt. Hoffentlich war Maenor schon wieder zurück. Der konnte sich schon darauf freuen, dass Cassandra ihn bei der nächsten verfügbaren Gelegenheit, notfalls direkt nach dem Abstieg, mit folgenden Worten überfiel. "Licht, Bewegung und Stimmen im anderen Gang. Oh, und vermutlich wieder eine Falle mit Bodenplatten." Eine wahrlich gehaltvolle Konversation.

Eingesetzte Magie:

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Maenor
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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 14:51




Neue alte Orte

B-Rang Quest #13 / @Cassandra

Die Kommunikation zwischen Cassandra und Maenor wollte im Augenblick nicht ganz funktionieren – zu gut neudeutsch auch Communications Gap genannt. Bei dem Fice handelte es sich sowieso um jemanden, dessen Gedanken wahllos in alle Richtungen schwirrten und dessen Konzentration nicht lange auf einer einzigen Sache ruhte. In dieser Hinsicht glich er tatsächlich einem Golden Retriever, der seine Aufmerksamkeit nicht auf eine einzige Tätigkeit konzentrieren konnte, sondern ständig durch irgendwelche Leckerlis oder Spielzeug abgelenkt wurde. Die einzige Ausnahme davon war seine Kunst, denn wenn er dieser nachging, konnte er sich stundenlang am Stück konzentrieren. Etwas, wovon jeglicher andere Teil seines Lebens durchaus profitieren würde, aber hey, man konnte ja nicht alles haben. Dadurch, dass sowohl die Blauhaarige als auch der Braunhaarige in unterschiedlichen Zügen unterwegs waren, dessen Gleise sich nicht kreuzten, redeten sie manchmal aneinander vorbei. Dessen war sich allerdings der Lichtmagier nicht bewusst, denn in seinem Verstand und durch seine Brille ergab ja alles einen Sinn. Er reflektierte nicht oft genug, um sich dessen im Klaren zu sein, dass die Wüstenmagier bereits mehrfach zuvor auf ganz andere Sachen hinauswollte, er sie schlicht und einfach nur falsch interpretierte und dann irgendeinen Senf von sich gab. Naja, vielleicht gelang es Cassandra ja im weiteren Verlauf, Ordnung in das Chaos in seinem Kopf zu schaffen. Wobei die Chancen dafür marginal waren, um nicht zu sagen, gen Null gingen.  

Kaum hatte Maenor hoch in den Schacht gerufen, musste er lediglich eine Minute warten, ehe Seile an ihm vorbei in die Tiefe geworfen wurden. Super, damit wusste das Expeditionsteam an der Oberfläche auch Bescheid, sodass er sich wieder zurück zu seiner Kollegin begeben konnte. Sonst würde sich die gute Alshaytan noch ohne ihn langweilen und das konnte er ja als verantwortungsbewusster Questleiter nicht zulassen. Der braunhaarige Satyrs Cornucopia Magier atmete noch ein paar Mal tief durch, ehe er wieder mit dem Abstieg begann. Dabei kletterte er erneut ohne Kletterausrüstung hinab, was sich jedoch als durchaus einfacher als der Aufstieg entpuppte. Schließlich konnte er hier auch mehrere Meter einfach nach unten springen und dafür benötigte er weitaus weniger Kraft, als es der Fall war, wenn er sich in die Höhe stieß. Einfach fallen lassen, das war die Devise! Dementsprechend kam er auch schon nach zwei Minuten am Boden an, nachdem er von dem letzten Felsvorsprung elegant nach unten sprang und mit einer von Dramatik untermalten Haltung auf dem Boden landete und die Arme ausbreitete. Anstatt Applaus, begrüßte ihn jedoch die Stille, was ihn wieder aufblicken ließ. Wohin zum Teufel war Cassandra verschwunden? Und wieso wusste sie nicht seinen heldenhaften Auftritt zu schätzen?

Kaum hatte er seiner schauspielerischen Empörung in Gedanken freie Luft gemacht, erblickte er sogleich die junge Frau, die ihm aus dem rechten Gang entgegengelaufen kam. Wie unfair! Da hatte sie ihn die blöde Kletterarbeit machen lassen, während sie weitererkunden durfte. Ehe er seinem Unmut jedoch freien Lauf lassen konnte, knallte ihm die Wüstenmagierin auch schon gute fünfzehn Wörter um die Ohren. Ein wahres Lexikon also. „Oh?“, erwiderte Maenor und ein vor Vorfreude breites Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. Endlich ein bisschen Action! Er war zwar ziemlich erschöpft, aber mit Cassandra und ihrer Axt an der Seite brauchte er sicherlich nichts zu fürchten. „Dann lass uns mal schauen, ob wir auch angemessen empfangen werden. Ein Aperetif wäre nicht schlecht, aber ich bezweifle, dass wir hier unten mit einer gutgefüllten Bar rechnen können.“ Wie dem auch sei. Jeglicher Ärger über die unfaire Arbeitsteilung war vergessen, als der Lichtmagier seinen Zylinder erneut hervorholte und diesen mehrmals in seiner Hand herumwirbelte, bevor er diesen mit seiner rechten Hand in einen festen Griff packte und auf einen der zwei Knöpfe drückte. Daraufhin schoss eine ein Meter lange Katanaklinge aus dem Griff hervor. Die linke Hand hob der junge Mann mit der flachen Seite nach oben, worauf sich hin erneut eine schwarze Lichtkugel bildete, welche die Umgebung der beiden Magier in warmes Licht tauchte. „Normalerweise bin ich charmanter, aber in diesem Fall sollte ich vorausgehen. Alter vor Schönheit!“, rief er glucksend aus, wobei er ja jünger als seine Kollegin war. Und sie wusste ja auch nicht, ob er nun eine Augenweide oder eher Augenkrebs war. Damit betrat er den zweiten Gang, den Zylinder dabei fest umklammernd. Was auch immer hier auf sie wartete, es sollte ruhig kommen!


Eingesetzte Zauber:

 
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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 15:47

13 | @Maenor

Wenn man eine Superheldenlandung machte, und niemand sah es, war man dann trotzdem noch Held? Nun, Maenor hatte Cassandra schon das Leben gerettet, weswegen er sich um diesen Status wohl kaum Sorgen machen musste. Die Landung entging ihr trotzdem vollständig, ebenso wie der Abstieg des Fice. Zumindest schien der Magier schon mit Feuer und Flamme dabei zu sein, wenn man seine Worte und Gesten richtig zu deuten vermochte. Während das Kompliment Maenors Cassandra wie üblich kaum mehr als ein sachtes Emporzucken der Mundwinkel entlockte, richtete sie den Blick auf den...Katanazylinder. Die junge Frau brachte die Hände vor dem Bauch zusammen und zog sie bis zur Länge des Zylinders auseinander. Dann bis zur Länge der Klinge. Das passte nicht zusammen. Entweder war da Magie im Spiel oder es war eine Faltklinge. Nun, er würde schon damit umgehen können. Hoffentlich. Bestimmt. Als sie wieder aufsah, war Maenor schon mehrere Schritte voraus. Die junge Alshaytan wuselte ihrem Questpartner hinterher in den zweiten Gang, blendete dabei mit einer Hand die Laterne wieder ab. Bei dem magischen Licht war ihre völlig mundane Funzel einfach nutzlos. Noch kurz einen Totenschädel per Kreide vor den Eingang gemalt und es ging vollends dem Magier hinterher. "Hier drüber springen", bedeutete sie Maenor, zeigte dabei mit einem Finger auf die eindrückbaren Platten am Boden. Vermutlich sollten sie die Falle auf dem Rückweg auslösen, alleine damit den Archäologen nichts passierte. Aber die sollten hoffentlich die eingezeichneten Pfeile richtig interpretieren und das allgemeine Symbol für "Tod und Vernichtung" meiden.

Während Cassandras Schritte durch das Luftpolster nicht das geringste Geräusch verursachten und - wichtiger - keine Todesfallen auslösten, näherten sich die beiden einer zweiten Halle. Wie vorher von Cassandra angemerkt, tanzte hier eine Lichtkugel unter der Decke umher. Fahles, kränkliches Licht schien für einen Moment gegen das von Maenor anzukämpfen. Die Halle eröffnete sich den beiden Magiern. Auch diese war nahezu kreisrund, wies jedoch auch sieben Torbögen an den Wänden auf. Wieder war nur einer davon echt. In der Mitte, auf einem Podest, fand sich eine Statue. Dieser hier zeigte eine gefallene, geflügelte Gestalt. Etwas hatte ein Loch in deren Brust hinterlassen. Das Gesicht des Wesens war kaum mehr zu erkennen, irgendwas hatte tiefe Kratzer im gesamten Kopf hinterlassen. Die steinernen Hände hatten sich um Ketten geschlossen, die es nach irgendwas anderem zu werfen schien. Cassandra legte den Kopf schief. Wenn man die beiden Statuen, jene aus dem anderen Raum und diese hier, kombinierte kam eine Szene dabei heraus. Die geflügelte Gestalt wurde von dem Drachenwesen niedergestreckt, fesselte es als letzten Akt des Widerstands jedoch. Mit leuchtenden Augen machte Cassandra einen Schritt nach vorne. Wieder eine Spirale aus Steinplatten im Boden. Das Flüstern hatte nachgelassen. Also war es doch vermutlich sicher weiter vorzugehen. Die junge Frau beugte sich vor, legte eine Hand auf den Anfang der Spirale und sandte einen Manaimpuls hinein. Als wäre eine Zündschnur angegangen, flammten reihum Symbole auf. Cassandra gab ein freudiges Geräusch von sich. Vielleicht brachten diese ein wenig Licht ins Dunkel.

Die Lichtkugel unter der Decke glomm auf. Ihr Licht ließ nach als sich eine dunkle Sphäre daraus hervor schälte. Nur allzu rasch verging das Leuchten. Das vorherige Flüstern wurde wieder lauter, erfüllte den Raum mit trockenem, kratzenden Röcheln wie aus vor Jahrhunderten zu Staub gewordenen Kehlen. Cassandras Blick zuckte umher, aber es war niemand zu sehen. Die Kugel weiter oben ballte sich zusammen. Zwei glühende Kohlenaugen flackerten darin auf, bevor sich ihre Masse über die Decke verteilte. Wie Tinte flossen die Schatten die Torbögen hinunter, sammelten sich dort unten zu blubbernden Pfützen. Krallenartige Hände umklammerten die Ränder der Flecken und zogen Wesenheiten daraus hervor. Die Gliedmaßen zu lang, der Körper zu dürr, ähnelten die Schattenkreaturen Menschen, die man lange Zeit auf eine Streckbank gespannt und ordentlich gezogen hatte. Die Köpfe der Kreaturen blubberten, schoben weißliche Masken an die Oberfläche. Gesichter in diversen Stadien des Zorns waren darauf abgebildet. Wie Puppen streckten sie die Arme zur Seite aus, in denen sich flackernd Waffen manifestierten. Axt, Bogen, Schwert, Speer, Streitflegel, Dolche und...Kriegshammer. Letzteren sah Cassandra nur aus dem Augenwinkel, als die Waffe auf sie hinab vor. Nur ein plötzlicher Windstoß ließ den Kopf des Mordinstruments statt in einen weichen Körper in die Bodenplatten einschlagen. Hinter den Masken flammte es rötlich auf. Das Flüstern nahm noch einmal zu, wurde jetzt hasserfüllt, auch wenn nach wie vor keine Worte zu verstehen waren. Cassandra wirbelte herum und löste die Axt aus dem Geschirr. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, was das für Viecher waren. Und Maenor würde hier den Großteil der Arbeit übernehmen müssen. Der Kopf ihrer Zweihandaxt beschrieb einen Bogen und krachte gegen Griff des schattenhaften Zweihandhammers. Die weißliche Maske ruckte mechanisch anmutend in ihre Richtung herum. Jep, die Aufmerksamkeit von dem Viech hatte sie ganz sicher.

Eingesetzte Magie:

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
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B-Rang Quest #14 / @Cassandra

Gut, dass Cassandra Teil dieser Quest war, denn so war zumindest sichergestellt, dass einer der beiden Magier mitdachte. Die Wüstenmagierin malte einen Totenkopf am Eingang zum rechten Teil der Ruine, um den Archäologen zu signalisieren, dass hier Gefahr drohte. Der Fice hätte das einfach vergessen und wäre völlig enthusiastisch den Gang entlanggeschritten, um das Licht und die Stimmen zu suchen. Er selbst war wohl in der Lage, den meisten herkömmlichen Fallen zu entkommen, doch wie stand es dabei um einen Trupp älterer Archäologen? Höchstwahrscheinlich waren sie weniger versatil aufgestellt als die beiden Magier, weshalb es bestimmt nicht gut ausgegangen wäre … Dank der Alshaytan wurde somit Schlimmeres verhindert, sodass sich die beiden Magier voll und ganz auf die Herausforderung vor sich konzentrieren konnten. Gut gelaunt in freudiger Erwartung auf was immer sie erwartete, schritt der braunhaarige Magier und folgte brav den Anweisungen seiner Kollegin. Nur weil er dazu in der Lage war, Pfeile aus der Luft zu fischen, hieß das noch lange nicht, dass ihm das auch Spaß machte und er wie ein kopfloses Huhn vorauseilte – nun ja, meistens zumindest nicht. Schließlich hatte er keine Augen auf dem Hinterkopf, sodass ihn ein Angriff von hinten durchaus erwischen konnte, gleichwohl wie ausgezeichnet seine Reflexe waren und wie schnell er sich bewegen konnte. Wie der junge Mann da so eine Melodie summte, machte es fast den Eindruck, dass er sich auf einer lustigen Reise befand und nicht etwa eine mysteriöse Ruine erkundete. Eine mysteriöse Ruine, in welcher die Crimson Sphynx Magierin Licht und Stimmen gesehen und gehört hatte, was darauf schließen ließ, dass sie hier nicht allein waren. Und hey, wenn schon das ganze Interior der Kultisten und Todessünden nach Ärger stank, dann wusste er auch nicht.

Als die beiden Magier eine ähnliche Halle wie zuvor betraten, fiel der Blick des jungen Mannes sogleich auf das schwächliche Licht an der Decke. Maenor wusste nicht, ob Licht krank werden konnte. Aber falls das der Fall war, dann sah das bestimmt so aus, wie das Licht da an der Decke. Summend sah sich der braunhaarige Schwertkämpfer um, die stumpfe Seite seiner Klinge auf seiner rechten Schulter ruhend. Weit und breit war nichts zu sehen, also war es vermutlich sicher, oder? Hätte er sich bloß nicht zu früh gefreut … Kaum wirkte Cassandra nämlich wieder Magic Activation, flammten wieder Symbole am Boden auf. Yay, Feuerwerk! Weniger cool war jedoch das fahle Licht an der Decke, aus welcher sich eine finstere Sphäre schälte. Ein kratzendes Röcheln war zu vernehmen und es jagte dem Fice einen Schauer über den Rücken, als sich zwei rot glühende Augen in der finsteren Masse bildeten und die beiden Eindringlinge in ihrem Refugium zornig anblickten. Mit einem Mal löste sich die dunkle Masse auf und troff wie schwarze Farbe die Wände herunter, wo sie blubbernde Lachen am Boden bildeten. Blubbernde Lachen, aus denen dürre, schattenhafte Kreaturen mit weißen Masken und Waffen hervorkrochen. „Also wenn ich davon keine Albträume bekomme, stimmt echt was nicht mit mir.“, gab der junge Mann selbst im Angesicht dieser Bedrohung trocken von sich und nahm eine Kampfposition ein. „Bäh, ekelhaft!“ Ja, das waren jetzt wirkliche Probleme, was?

Die blauhaarige junge Frau musste fürs Erste auf sich selbst aufpassen, denn der Satyrs Cornucopia Magier hatte leider gerade nicht genügend Hände frei, um ihr zu helfen. Sachten Schrittes lief er den schaurigen Schattenkreaturen entgegen, die ihrerseits mit gezückten Waffen auf ihn zukamen. „Zeit ein paar Typen zu polieren und ein paar Fressen einzulochen.“, bellte Maenor großspurig aus und machte einen großen Satz nach vorne, wobei er mit seiner Klinge einen diagonalen Schnitt ausführte. Der Schlag ging glatt durch das Schattenwesen, welches in sich zusammenfiel … nur um sich sogleich zu regenerieren und wieder aufzustehen! *Ehh, okay? Das ist ja mal uncool!* Ja, das traf es ganz gut. Während der Lichtmagier dank seiner Reflexe und seiner Tempos den röchelnden Angriffen der Schattenwesen ausweichen konnte, war das Gegenteil bei seinen Gegnern der Fall. Jeder Schlag und jeder Schnitt ließ die Kreaturen wie einen Sack Flüssigkeit in sich zusammenfallen, nur um sich kurz daraufhin wieder neu zu bilden und zum Angriff überzugehen. Frustriert – und sich im Klaren über seine begrenzte Ausdauer – wich der junge Mann einige Schritte zurück und zeigte anschließend mit seinem Zeigefinger auf eines der Schattenwesen. Ein schwarzes Leuchten entstand an der Fingerkuppe, aus welcher sich schließlich ein schwarzer Lichtstrahl löste. Light God’s Beam. Der Lichtstrahl schoss auf eines der ekelhaften Schattenwesen zu und durchschlug es. Wo seine gewöhnlichen Schwerthiebe zuvor nutzlos gewesen waren, schien das Licht eine schreckliche Wirkung auf diese schattenhaften Monster zu haben: Das getroffene Wesen kreischte unter lautem Röcheln schmerzhaft auf und löste sich anschließend in Luft aus. Anders als zuvor jedoch, stand es nicht nochmal auf, sondern schien ganz verschwunden. „Cass, Magie funktioniert! Zumindest Lichtmagie! Probier es doch auch mal aus!“, ermunterte er seine Questpartnerin und blickte zum ersten Mal nach ihr, um zu sehen, ob sie wohlauf war. „Also nicht Lichtmagie, sondern deine eigene. Und falls die keine Wirkung zeigt, blende sie mit deiner Taschenlampe! Irgendwas wird schon klappen, ich glaube an dich!“ Toller Tipp. Was für ein hilfsbereiter Kollege ey …


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 17:31

14 | @Maenor

Dem bereits vorhandenen Häh? in Cassandras Geist schloss sich munter winkend ein weiteres Ä und noch ein ? an als Maenor seinen Kampfschrei ausstieß. Warum wollte er Leute polieren? Cassandra konnte sich nicht ganz vorstellen, was genau er damit meinte, aber irgendwie klang das reichlich verkehrt. Der kleine Moment der Ablenkung war überhaupt nicht gut. Wieder nur sehr knapp krachte der wabernde Zweihandhammer neben ihr in den Boden. Die Bodenplatte zeigte sich davon reichlich unbeeindruckt und lehnte die Verwandlung in einen Haufen Steinscherben ab. Cassandra war sich aber ziemlich sicher, dass sie nicht den gleichen Luxus erfahren würde. Und während Maenors Schwert durch die Kreaturen an sich durchsäbelte als wären diese nur ein über lange Zeit gereifter Furz, hatte sie gegen den Griff des Zweihandhammers geschlagen. Die Waffen waren also reichlich körperlich vorhanden. Die weißliche Maske mit dem roten Glühen in den leeren Augenhöhlen verfolgte die Magierin dabei, wie diese ein paar ausweichende Hüpfer nach hinten machte. Die Schattenkreatur hatte es ganz offenbar nicht sonderlich eilig. Der Kopf des Zweihandhammers löste sich vom Boden, wurde für einen erneuten Schlag gehoben. Cassandra machte einen Sprung zur Seite, ließ die Axt in Richtung Gegner fahren. Ihr Hieb ging harmlos durch die Schattengestalt hindurch. Kurz waberten die Schatten, bevor sie sich wie Finger nacheinander ausstreckten und die Gestalt erneut zusammensetzten. Jep, immun gegen normale Waffen.

Maenor brüllte hinüber, dass die Wesen sich vielleicht mit Magie bekämpfen ließen. Das war ein sehr nützlicher Hinweis, für Leute, die auch offensive Magie beherrschten. Cassandra zählte nicht zu diesen Personen. Ein Umstand, den sie wirklich verflucht dringend mal ändern musste. Das war jetzt das zweite Mal, dass sie vor Gegnern stand, denen ihre Waffen nichts anhaben konnten. In zwei Quests. Das war exakt 100% zu häufig. Entweder waren also magische Waffen fällig oder offensive Magie. Und zweiteres war hoffentlich leichter zu beschaffen. Die weiße Maske folgte ihr wieder, als sie noch einmal Abstand zu dem Wesen nahm. Das Biest trieb sie einmal im Kreis herum. Aber vielleicht? Nun, Maenor hatte noch was anderes gesagt. Und was schadete der Versuch? Die Axt für den Moment mit nur einer Hand haltend, blendete Cassandra die Laterne auf und richtete den Strahl aus ihrem Auge auf das Schattenwesen. Ein Geräusch wie von brennenden Papier ertönte. Ein leises, zischendes Knistern. Die Oberfläche des Wesens warf teerige Blasen, als es den Kopf in den Nacken legte und bansheeartig aufkreischte. Licht tötete sie nicht, aber angenehm schien es ihnen auch nicht zu sein. Mit einem triumphierenden Grunzen, sehr damenhaft und elegant, brachte Cassandra den abgesackten Kopf ihrer Axt wieder nach oben. Von unten drang sie in die knochenfarbene Maske ein. Ein ungesundes Knacken ertönte. Die Maske begann zu splittern, zerbrach in einem Regen an winzigen Splittern. Die Schattenkreatur fiel in sich zusammen.

Jegliches Siegesgefühl wurde verdrängt. Schmerz explodierte in Cassandras Bein. Das Schattenwesen mit den Dolchen hatte die Gelegenheit genutzt um ihr frei nach dem Motto "Halt mal eben mein Messer" eben jenes in den durch Hieb zurück gestreckten Unterschenkel zu rammen. Es musste da gelauert haben, während das Hammerbiest sie langsam aber sicher in Reichweite für diesen hinterlistigen Angriff getrieben hatte. Ihr Bein gab nach, wollte das Gewicht es Körpers nicht mehr tragen. Ein paar türkisgrüne Bahnen, fast wie wehende Schleier, formten sich und katapultierten Cassandra aus der Reichweite eines nachfolgenden Angriffs. Mit einem Keuchen prallte sie (mal wieder) auf dem Boden auf. Mit fahrigen Bewegungen fuhr die Magierin herum und richtete den Schein ihrer Laterne auf die schurkische Kreatur. Auch diese begann zu blubbern wie ein Glas koffeinhaltigen Erfrischungsgetränks und schrie wie am Spieß. Mit zusammengepressten Lippen stellte Cassandra die Laterne vom Gürtel auf dem Boden ab und verkrallte sich in der Wand. Na warte nur Freundchen. Dir zeige ich wie ein Crimson Sphynx-Magier mit Leuten umgeht, die hinterrücks angreifen. Humpelnd schleppte sie sich auf ihre Axt zu, die den Flug nicht mitgemacht hatte.

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 18:32




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B-Rang Quest #15 / @Cassandra

Eigentlich diente sowohl Maenors Herumalbern als auch sein Kampfschrei der Verwirrung seiner Gegner, die auf diese Art und Weise aus dem Konzept gebracht werden sollten. Das Ganze sollte nicht dazu führen, dass seine Verbündeten abgelenkt wurden und als Folge daraus draufgingen. Also sollte Cassandra ihre türkisfarbenen Seelenspiegel lieber nach vorne auf ihren Gegner richten, statt dem Fice nachzublicken und versuchen, irgendeinen Sinn in dessen Worte zu bringen. Das würde nämlich nicht geschehen, schon gar nicht in dieser kurzen Zeitspanne und während Schattenwesen versuchten, einem in den Allerwertesten zu beißen. Mit Dolchen. Falls die Crimson Sphynx Magierin diese Begegnung mit den schattenhaften Kreaturen überleben und in einen weiteren Kampf gemeinsam mit dem vermummten Magier verwickelt werden sollte, wüsste sie es dann besser!

Einen kurzen Augenblick lang ruhten die Seelenspiegel des jungen Mannes auf der jungen Frau. Er beobachtete das Tun seiner Kollegin, denn er wollte a) nicht, dass sie ihm abkratzte und b) wissen, ob sich sein Tipp mit der Taschenlampe als hilfreich erwies. Als der braunhaarige Magier als Zeuge davon wurde, dass die Taschenlampe die Mistviecher tatsächlich in Mitleidenschaft ziehen konnte, wandte er sich wieder seinen eigenen Gegnern zu. Zum ersten Mal in seinem Leben war er nicht wirklich darüber begeistert, dass die gesamte Aufmerksamkeit des Raumes auf ihm lag. Ja, er war beinahe schon ein bisschen pikiert darüber, dass er viel beliebter als die Alshaytan war, die sich nur mit zwei oder drei Schergen herumschlagen durfte. „Ich stehe nicht auf klammernde Frauen. Oder Männer. Oder generell Klammern. Selbst nicht beim Wäscheaufhängen.“ Mit seinem Zeigefinger feuerte er einen weiteren Strahl ab, der eines dieser maskierten Schattenviecher begleitet von einem lauten Kreischen in Luft auflösen ließ. Zumindest funktionierte seine Lichtmagie einwandfrei, sodass er die Schattenwesen eines nach dem anderen in aller Ruhe erledigen konnte, während er zwischen ihnen herumtänzelte und ihren Angriffen auswich. Maenor wusste nicht, ob ihn die Kreaturen verstanden. Allerdings hinderte ihn das noch lange nicht daran, weiter sein Programm abzuziehen und einfach weiter Blödsinn von sich zu geben. Das war neben der Lichtgodslayermagie eine der Gaben, die er von Ra erhalten hatte. Hoffentlich war der alte Gott stolz auf seinen Schützling!

Als der Satyrs Cornucopia Magier eine Bewegung am Rand seines Blickfeldes wahrnahm, sprang er zunächst einen Schritt zurück außer Reichweite der maskierten Schattenwesen, die weiter röchelnd und stöhnend auf ihn zukamen, um nach dem rechten zu schauen. Dabei erblickte er seine Questpartnerin, die sich an der Wand ablehnte und die ein mehr als deutlich schmerzverzerrtes Gesicht aufsetzte. Die göttlichen Seelenspiegel des jungen Mannes waren in der Lage, selbst aus dieser Entfernung den Zustand seiner Kollegin im Detail zu begutachten. Dabei stellte er fest, dass die Blauhaarige am Bein verletzt war! Sie hatte sich eine blutende Wunde am Unterschenkel eingefangen und die Art und Weise, wie sie sich an der Wand ablehnte, deutete darauf hin, dass sie ihr Bein nicht sonderlich stark belasten konnte. Alles klar, damit war jeglicher Schalk vergangen. „So, Party zu Ende. Zapfenstreich meine Freunde.“ Und mit diesen Worten glühten die Augen des Fice schwarz auf und entfesselten sogleich zwei kontinuierliche Lichtstrahlen, die seinem Blick folgten. Waren die Schattenkreaturen bereits zuvor mit einem schmerzerfüllten Kreischen durch seinen Lichtstrahl geplatzt, wurden sie nun durch die größere Wucht seiner Lichtstrahlen komplett zerrissen. Systematisch blickte er durch den Raum und vernichtete ein Schattenwesen nach dem anderen, sodass der Raum in kürzester Zeit Monsterfrei war. Nun, zumindest bis auf die dunkle Sphäre mit den beiden glühenden Augen, die sich erneut an der Decke bildete. Ohne der seltsamen Kreatur mehr Zeit zu lassen, sich zu sammeln, zeigte der junge Mann mit seinem Finger erneut zur Decke. In diesem Augenblick wurde dem Godslayer jedoch klar, dass sein mickriger Strahl diesem dicken Blob an der Decke vielleicht nichts anhaben konnte, weshalb er stattdessen die Hand zur Faust ballte und all sein Mana in dieser konzentrierte. In Sekundenbruchteilen sich eine schwarze Schicht um seine Hand gelegt, die nun in einem mächtigen Lichtstrahl abgefeuert wurde und mit einem lauten Knall und einem grellen Aufblitzen in die dunkle Sphäre an der Decke krachte. Ob das dem Spuk hier endlich ein Ende setzte?


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 19:35

15 | @Maenor

Ganz sicher würde Cassandra es sich merken eben nicht Maenor im Kampf zuzuhören. Zumindest für die ganzen zwei Stunden bis dieses Wissen durch irgendwas anderes ersetzt wurde. Durch den Tränenschleier vor ihren Augen bekam Cassandra allerdings nur am Rande mit, dass Maenor soeben die tödlichste Rave-Party der Welt entfesselte. Auch die lockeren Sprüche des Magiers gingen an der Alshaytan vorbei, die grade hyperfokussiert auf die herumhüpfende weißliche Maske auf dem sich windenden, schattenhaften Teerleib war. Während die Schattenkreaturen von den dunklen Lichtstrahlen zurück in jene Hölle getrieben wurden, aus der sie entstiegen waren, schleppte sich Cassandra die Wand lang zu ihr Axt. Humpelnd und schlurfend schaffte sie es trotzdem irgendwie die Waffe am Knauf zu greifen. Der folgende Schlag konnte als der vermutlich amateurhaftendste, ungezielteste und mit stumpfster Gewalt geführteste Hieb in die Geschichtsbücher eingehen. Das Schattenwesen schien jedoch ohnehin nicht mehr viel Kraft übrig zu haben. Die weißliche Maske wurde zur Seite gedroschen und zerplatzte an der Wand. Mit metallischem Scheppern krachte auch der Kopf der Axt wieder auf den Boden. Nach ein zwei Blinzlern sah sich Cassandra um. Der Mangel an weiteren Waffen in ihrem Körper teilte ihr mit, dass es vermutlich vorbei war. Eine Vermutung, die sich bestätigen ließ. Von den Maskenwesen war nichts mehr übrig. Und Maenor sandte der Sphäre in der Decke einen Lichtstrahl entgegen, der sich gewaschen hatte. Was auch immer es gewesen war, der Strahl fetzte ein Loch in die Kugel. Das Ding wand sich, öffnete einen rotglühenden Mund mit viel zu vielen Zähnen, bevor es in einem Wirbel zusammenschrumpelte und mit einem Plop verging.

Cassandra atmete einmal tief durch. Mit den Händen gegen die Wand verfrachtete sie ihre vier Buchstaben auf den Boden, neben ihre Axt. Die Finger friemelten mit fahrigen Bewegungen in einer Tasche herum, förderten einen Schal zutage. Es war keine Bandage, aber für den Anfang würde es reichen. Wenigstens war es ein Dolch und nicht das Schwert gewesen. Die Waffe war nicht vollständig durch's Bein gedrungen, wie schön. Vorsichtig wurde das Hosenbein hochgekrempelt, damit Cassandra sich selbst einen Verband anlegen konnte. Leises, schmerzerfülltes Wimmern ertönte von ihrer Seite als sie die behelfsmäßige Bandage fest zurrte. Der Schleifenknoten, der sich nicht schlecht auf einem Geschenk gemacht hätte, wirkte um das Bein zwar reichlich fehl am Platz, aber wenigstens suppte sie nicht mehr auf den Boden. Mit angewinkeltem Bein und geschlossenen Augen blieb die Magierin einen Moment lang schlicht sitzen. Sollte sich etwas neues ergeben, würde sich Maenor schon darum kümmern können. Sie brauchte nur einen Moment zum Durchatmen. Und einen Arzt oder Heiler. Mit dem Bein konnte sie jedenfalls nicht den Aufstieg machen. Außer man zog sie einfach nach oben wie einen Sack Kartoffeln, was im Vergleich dazu sich hochtragen zu lassen zwar die demütigendere, aber auch angenehmere Methode wäre.

Cassandras Lider hoben sich langsam. Es gab noch ein paar Sachen zu tun. Jemand musste die Falle im Gang entschärfen. Und was genau hier stand interessierte sie dann doch auch noch. Sonderlich viel versprach sie sich inzwischen nicht mehr davon, aber wenn hier auch nur der Hauch einer Chance bestand, dass hier eine dunkle Magie war, musste die gesamte Anlage mit mindestens sieben Siegeln verschlossen werden. Da konnten die Archäologen dann so viel meckern wie sie wollten. Aber eines nach dem anderen. Eine Hand angelte ihr Notizbuch aus der Tasche, das in Richtung Maenor gehalten wurde. "Gib' mir bitte einen Moment. Wenn du möchtest übersetz' doch schonmal den Text. Das Alphabet und die Übersetzung ist auf Seite 15." Cassandra selbst schloss schon wieder die Augen. Immerhin hatte sie ein Messer abbekommen und viel sprechen müssen, was natürlich deutlich schlimmer war.

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 20:46




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B-Rang Quest #16 / @Cassandra

Der finale Angriff des Fice war ein voller Erfolg, denn er schlug ein wie eine Bombe und zerfetzte die komische Sphäre an der Decke. Puh, das wäre geschafft. Ente gut, alles gut, was? Aber nur mit Erdnusssoße, Gott bewahre, dass jemand Süß-Sauer dazu bestellte. Sichtlich erschöpft, beugte sich Maenor etwas vor und stemmte seine Hände in die Knie, während er schwer durchschnaufte. Hoffentlich hatte dieses ganze Theater jetzt ein Ende. Noch mehr von den Dingern und sie würden ihre Füße in die Hände nehmen und losrennen müssen. Doch während die Sekunden verstrichen, tauchte keine verdächtige, dunkle Masse irgendwo in der Halle auf, weshalb er davon ausging, dass es endlich vorbei war! Nachdem der junge Mann kurz verschnauft hatte, raffte er sich wieder auf und lief rüber zu seiner Kollegin, welche sich just in diesem Moment eine schöne Schleife ums Bein wickelt. Aww, wie süß. Nur war jetzt leider nicht der Zeitpunkt für Herumalbern, das war doch sogar ihm bewusst! „Nimm das bitte nicht persönlich, aber ich habe schon Landstreicher gesehen, die sahen besser aus als du.“ Wenn das mal keine schöne Art und Weise zu sagen war, dass er sich freute, dass Cassandra noch unter den Lebenden weilte. Anders als sie, hatte er keinerlei Bedürfnisse, länger in dieser blöden Ruine als nötig zu verweilen. Und wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sich die blauhaarige Magierin einfach über die Schulter geworfen und hätte sich wieder an den Aufstieg gemacht. Zwar war er kein Arzt oder Heiler, aber man musste schon blind sein, um nicht zu erkennen, dass die Wunde im Bein alles andere als harmlos war.

Gerade wollte er also den Vorschlag machen, die Biege zu kratzen, als ihm die Alshaytan ordentlich in die Parade fuhr, und zwar wie ihm noch nie jemand zuvor reingefahren war. Sie bat ihn allen Ernstes darum, ihr blödes Taschenbuch zu nehmen und daraus … etwas vorzulesen? *Shit!*, schoss es dem jungen Mann durch den Verstand und es war der tiefliegenden Kapuze zu verdanken, dass seine Kollegin nicht seine vor Schreck geöffneten Augen erblickte. Dabei konnte er überhaupt nicht in der fiorischen Landessprache lesen, geschweige denn irgendwelche Hieroglyphen identifizieren. Was sollte er also nun machen? Die verwundete Crimson Sphnyx Magierin hatte ihn mit ihrer Bitte ziemlich überrumpelt, sodass ihm im Augenblick nicht wirklich einfiel, wie er das Anliegen der jungen Frau ablehnen konnte. *Fuck, fuck, fuuuuuuck!* Was sollte er nur tun? Die Seelenspiegel des jungen Mannes huschten panisch hin und her in der Halle, auf der Suche nach einem Ausweg aus diesem Schlamassel, doch Pech gehabt. Hier gab es nichts, was ihn vor der kommenden Schmach retten konnte. Dementsprechend wortlos und zögerlich, griff er nach dem Buch und blätterte bis zur mitgeteilten Seite. Die Seelenspiegel überflogen den dortigen Text und ein Nicken des vermummten Magiers folgte. *Jep, ich verstehe nicht die Bohne.* Oh man, und Cassandra machte den Eindruck, dass sie ihm gleich wegkippte. Was um alles in der Welt war an solchen Schriftzeichen so wichtig, dass es das Riskieren des eigenen Lebens wert war?  Tja, und während Maenor da mit sich selbst haderte, überkam ihn doch endlich ein Geistesblitz! „… Asche … Haupt … geboren … Blut … Schatten … unser … Schicksal … verhindern … Sieben … sollen … sein … fliegen … Himmel …“, gab der junge Mann die Performance seines Lebens zum Besten, indem er einfach irgendwelche random Wörter, die zur düsteren Stimmung aktuell passten, von sich gab. „Tja, genauso verwirrend wie vorhin.“, log er seine Kollegin mit einem entschuldigenden Lächeln – welches sie natürlich nicht sehen konnte – an.

In der Hoffnung, dass diese paar Brocken Informationen die Frau zufriedenstellen würden, steckte er sich das Buch fürs Erste ein – nicht, dass sie noch auf die grandiose Idee kam, seine Übersetzung zu überprüfen – und baute sich mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihr auf. „Ich bin ja ungerne der Spaßverderber und meistens am Start, bis das Licht wieder angeht … aber ich befürchte, dass die Party für dich zu Ende ist.“ Hoffentlich verstand die Gute, worauf er hinauswollte. Falls sie überhaupt noch bei Bewusstsein war. Falls nicht, würde das die ganze Sache deutlich vereinfachen. „Ich bin kein Arzt, aber sogar ich sehe, dass das verarztet werden muss, bevor du hier ausblutest. Ich meine mich zu erinnern, dass der Mensch nur fünf bis sechs Liter Blut im Körper hat. Und so wie das hier ausschaut, hast du mindestens schon einen halben Liter verloren.“ Ja, ist klar. Für gewöhnlich laberte er nur Müll, aber plötzlich ließ er den Besserwisser raushängen. „Da ich mir keine Ein-Sterne Bewertung auf Mage Advisor erlauben möchte, liegt die Wahl bei dir: Entweder wir packen alles zusammen und ich trag dich auf den Armen raus oder wir packen alles zusammen und ich trage dich auf dem Rücken.“ Aufgrund der Wunde der Frau, ignorierte er ihre vorherige Befindlichkeit und Berührungsangst. Jetzt war keine Zeit, um zimperlich zu sein. Also, was würde es werden?


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMo 12 Jun 2023 - 21:16

16 | @Maenor

Mal wieder zuckten Cassandras Mundwinkel nach oben. Vermutlich sah sie grade wirklich elend aus, auch wenn man wohl nur den Anzug würde reinigen müssen, sollte sie hier unten krepieren. Das war doch auch mal was. Sparte allen Leuten viel Arbeit. Die junge Frau gab ein trockenes Lachen von sich, schüttelte den Kopf. Nein, das würde nicht passieren. Sie überstand doch keine Golems und Skorpione um dann von einem Dolch niedergestreckt zu werden. Wie sah das denn aus? "Vielversprechende Crimson Sphynx-Magierin von kleinster Waffe der Welt getötet." Doof sah das aus. Während Maenor "übersetzte" stemmte sie sich langsam an der Wand hoch. Er verschaukelte sie grade. So viel war klar. Cassandra hatte exakt zwei Fachgebiete: Altertumsforschung und dunkle Magien. Und es war absolut unmöglich, dass er grade die Keilschrift so rasch übersetzt hatte und das auch noch ohne in Richtung der Schriftzeichen zu schauen. Dem Hääh?? in Cassandras Geist gesellten sich munter ein drittes Ä und ein drittes ? hinzu. Warum machte er das denn? Vielleicht machte er sich nur Sorgen, dass das bisschen Zeit, die das Übersetzen kosten würde, ihrem Wohl schadete? Das war es bestimmt. Fragen würde sie danach auf jeden Fall nicht. Das wäre vermutlich reichlich unhöflich. Und die Ruine hier lief nicht weg. Außer es brach nochmal irgendeine gigantisches Monstrum daraus hervor und bahnte sich erneut seinen Weg an die Oberfläche. Dann war die Ruine vermutlich weg. Aber das Ausgrabungsteam würde bestimmt eine Übersetzung anfertigen.

Mit beiden Händen gegen die Wand gepresst, erstarrte Cassandra. Er, Maenor, wollte sie hochtragen. Verflucht. Das Expeditionsteam war inzwischen vermutlich schon unten. Was bedeutete, dass sie nicht oben waren. Logische Schlussfolgerung. Was wiederum auch bedeutete, dass man sie nicht würde hochziehen können. Auch logische Schlussfolgerung. Was wiederum bedeutete, dass sie entweder alleine den Schacht hochklettern musste - mit dem Bein unmöglich - oder sich hochtragen lassen musste. Verfluchter Mist. Und wenn Maenor Recht hatte, brauchte sie dringend einen Arzt. Cassandras Haut war ohnehin schon von edelster Frischkäsefarbe, aber jetzt wurde sie noch blasser. Ihr Verstand raste. Es musste eine Möglichkeit geben von hier zu entkommen ohne gleich so extreme Maßnahmen ergreifen zu müssen. Was, wenn sie sich einfach nur eine Weile ausruhte? Blick auf den behelfsmäßigen Verband. Mh, nein, sie wählte das Leben. Hochklettern? Mit nur einem belastbaren Bein unmöglich. Die Expedition bitten sie hochzuziehen? Da mussten sie erst hochklettern, eine Winde errichten und sie dann am Kragen hochziehen. Da konnte die Expedition auch gleich damit anfangen einen Sarg zusammen zu zimmern. Außerdem bezahlte die Expedition die Magier und nicht umgekehrt. Mit einem Gesichtsausdruck wie ein Reh im Scheinwerferlicht starrte Cassandra Maenor eine geraume Zeit an. "Rücken...", lautete schließlich die mit all der Willensstärke einer Maus vor dem Käserad vorgebrachte Antwort. Etwa ebenso laut gesprochen war es auch. "Es...tut mir leid." Cassandras Blick rutschte zur Seite weg. Warum hatte sie sich auch derart dumm erwischen lassen? Jetzt machte sie ihrem Questpartner Umstände und angenehm würde das auch nicht werden. Die junge Frau nestelte an ihren Handgelenken herum, nickte dann schließlich und streckte die Arme aus. "Bringen wir es hinter uns. Und mich zu einem Arzt, bitte."


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyDi 13 Jun 2023 - 10:09




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B-Rang Quest #17 / @Cassandra

Vor Vorfreude summend, dass sie alsbald diese dunkle Ruine verlassen konnten, wartete Maenor auf die Antwort der jungen Frau. Da sie sich ordentlich Zeit ließ, bekam er wieder Hummeln im Hintern, sodass er auch rhythmisch zu seiner gesummten Melodie mit den Füßen wippte. Nicht mehr lange, und er würde einen ganzen Stepptanz hinlegen. Ein wahrlich unpassender Anblick für den Ernst der Situation, aber so war er nun mal. Cassandra starrte ihn indes wie ein verängstigtes Rehkitz an. Hatte er versehentlich in seiner Muttersprache mit ihr gesprochen? Hmm, kurz überlegen … nein, es war ganz sicher fiorisch gewesen. Der Fice legte den Kopf schief und wollte schon was sagen, als sich die Alshaytan endlich zu einer Antwort hinreißen ließ. Kleinlaut antwortete sie ihm, dass er sie auf dem Rücken hier raustragen sollte, gefolgt von einer zögerlich ausgesprochenen Entschuldigung. Die Unannehmlichkeit stand der blauhaarigen Magierin ins Gesicht geschrieben und hätte jemand anderes vielleicht unwohl fühlen lassen, aber Maenor ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen. „Ach, kein Problem! Dafür sind Gildenkollegen doch da! Wir gehen durch dick und dünn zusamm… Moment, du bist ja gar nicht in meiner Gilde! Das macht dann bitte hundert Jewels für den Transport.“, witzelte der braunhaarige Magier, ehe er schließlich abwinkte, um zu verdeutlichen, dass er nur scherzte. „Du hast versprochen, dass du dir mal meine anderen Skizzen anschaust und sie interpretierst und damit sind wir quitt. Ich hatte nämlich schon befürchtet, dass ich irgendwas als Entschädigung kochen müsste und ganz unter uns: Eine Lebensmittelvergiftung deckt meine Versicherung nicht ab.“ Damit brauchte die Wüstenmagierin auch nichts von ihm in der Richtung zu erwarten! Zudem er gar keine Versicherung besaß. Wer war er denn, Krösus?

Die Crimson Sphynx Magierin streckte die Arme aus, sodass der vermummte Magier sie auf dem Rücken tragen konnte. Behutsam stabilisierte er ihre Beine mit seinen Armen, denn die Magierin hatte sicherlich schon mehr als genug Schmerzen in ihrem verletzten Bein. Natürlich spürte er selbst durch die Lagen Stoff den Körper der jungen Frau, doch war er Gentleman genug, als dass er kein Wort diesbezüglich verlor. „Hui, du bist ja schwerer als gedacht haha.“ Gut, so ganz konnte er sich seine Scherze nicht verkneifen, aber so war er nun mal. „Halt dich gut fest!“ Anschließend fiel sein Blick auf seinen Reiseumhang, der mittlerweile den einen oder anderen Sprenkler Blut der Windmagierin abbekommen hatte. „Der Transport ist inklusive, aber die Rechnung für die Reinigung meines Umhangs zahlst du.“, kommentierte er mit einem trockenen Unterton das Vollbluten seines Umhangs. Der war zwar alt, aber es mochte doch Verdacht erregen, wenn er mit einem Umhang voller trockenem Blut herumlief. Das mochte die Aufmerksamkeit einer gewissen Gruppe – den Runenrittern – auf den Plan rufen, worauf er gerne verzichten konnte. „Dann wollen wir mal, hü hott!“ Und gleich einem aufbäumenden Pferd, baute sich der Fice auf und trabte den Gang zurück in den Gang mit dem Schacht.

Die Archäologen hatten natürlich vollstes Verständnis für den Abschied der Magier – und selbst wenn nicht, hätte es den Fice nicht gejuckt – sodass die beiden Magier nach einer letzten Warnung hinsichtlich des rechten Ganges mit dem Aufstieg beginnen konnten. Und hey, immerhin war noch ein Totenkopf an die Wand gekritzelt worden. Wer diese Warnung in den Wind schlug, war wirklich selbst schuld! Der Aufstieg der beiden Magier erwies sich im ersten Moment als etwas komplizierter als gedacht, doch nachdem der braunhaarige Lichtmagier das Geschirr mehr oder weniger stümperhaft modifiziert und um sie Beide geschlungen hatte, konnte er mit dem Aufstieg beginnen. In diesem Augenblick bereute er seine vorherige Verausgabung, als er in die Höhe ohne Klettergeschirr geklettert war. Aber die Suppe hatte er sich selbst eingebrockt und jetzt durfte er sie wieder auslöffeln. Schwitzend und schnaufend kletterte der junge Mann an dem Seil den Schacht hoch. Das Extragewicht erwies sich als tolles Training für seine sowieso schon ermüdeten Muskeln, die vor Belastung und Erschöpfung kreischten. Also eine Magnesiumtablette vor dem Schlafengehen würde ihm sicher nicht den morgigen Muskelkater ersparen … Grundzend und schnaufend, hatte das zumindest den Vorteil für Cassandra, dass er die Klappe hielt. All seine Kraft brauchte er in seinen Armen und seinem Oberkörper, mit dem er sich und sein Gepäck Meter um Meter in die Höhe hievte, dem verführerischen Tageslicht entgegen!

Nach einer gefühlten Ewigkeit war es geschafft und Maenor hievte sich und seine Questpartnerin über den Rand des Schachtes, sodass sie wieder an der Oberfläche waren. Der Lichtmagier schwitzte in Strömen und hatte mehrmals beim Klettern das Problem gehabt, dass ihm der Schweiß in die Augen lief. Das war nun mal der Nachteil an seiner Verhüllung, denn er schwitzte dadurch umso mehr. Da jedoch links und rechts niemand zu sehen und er einfach völlig KO war, schlug er jede Vorsicht in den Wind und schlug seine Kapuze zurück und nahm das Halstuch runter. Der kühle Wind war Balsam für seine gerötete und verschwitzte Haut, doch das war nur ein netter Bonus. Der junge Mann streckte sein Gesicht instinktiv dem Sonnenlicht entgegen, welches die Wolkendecke durchbrach, und atmete dabei tief durch. Das Sonnenlicht war essenziell für den Fice und besonders dann, wenn er sich wie gerade eben extrem verausgabt hatte, spürte er, wie die Kraft in seine Gliedmaßen zurückkehrte. Eine kleine Show gab es inklusive, denn während der Satyrs Cornucopia Magier mit geschlossenen Augen und einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht gen Himmel blickte, begann seine Haut zu leuchten und das Licht zu absorbieren. Damit sollte er wieder genug Kraft besitzen, um sie Beide über den See zu rudern. Denn Cassandra würde dazu sicher nicht in der Lage sein, oder?


 
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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyDi 13 Jun 2023 - 11:08

17 | @Maenor

Maenors Scherze stießen hier auf absolut taube Ohren. Das war ziemlich wörtlich zu nehmen, denn der Aufstieg war für Cassandra eine verwischte, undeutliche Angelegenheit. Kaum, dass Maenor sie Huckepack genommen hatte, erstarrte sie. Die Finger krampften, während sie den innigen Wunsch bekämpfte sich strampelnd und fauchend zu befreien. Der logische Teil des Verstands wusste, dass es eine wirklich, wirklich dumme Idee war die Person zu attackieren, die einen hielt. Das galt ganz besonders dann, wenn man dafür die Hände benutzte, mit denen man sich selbst festhielt. So blieb ihr nichts anderes übrig als die Finger in den Stoff zu verkrallen und den brennenden Frost auszuhalten, den die Reise nach oben verursachte. Wenigtens hielt sie sich ein wenig mit eigener Kraft. Das war besser als festgehalten zu werden. Nur marginal, aber immerhin. Ihr gesundes Bein zuckte mehr als einmal, als wolle sie damit anfangen es als Hebel zu missbrauchen und zwischen sich und den Fice zu bringen. Götter, sie hasste das. Das alles. Und trotzdem passierte es immer wieder. Dieser ganze verfluchte Aufstieg war nur die sengend rote Pickelkirsche auf der Durchfalltorte. Dementsprechend war es nicht nur Maenor, der beim Aufstieg ins Schwitzen geriet, auch wenn die Gründe völlig unterschiedliche waren.

Kaum oben angekommen und von Maenor befreit, krabbelte Cassandra ein paar Meter von dem Magier weg. Verklärte, türkisgrüne Augen richteten sich auf den Magier und suchten nach Anzeichen von Aggression irgendeiner Art. Er hob die Hände. Mechanisch anmutend brachte Cassandra die Hände in Abwehrhaltung. Aber Maenor rupfte sich nur die Verhüllung vom Gesicht und blieb mit geschlossenen Augen liegen. Es brauchte einen ganzen Moment, bevor Cassandra sich sichtlich entspannte. Ihre Hände fielen herab, blieben wieder locker auf den Beinen liegen. Wenn er irgendwie angreifen wollte, konnte er sich auch gleich beim Theater einschreiben, bei diesem Maß an Schauspielkunst, dass es dann wäre. Die junge Frau atmete zum ersten Mal seit Beginn der Huckepackaktion wieder normal durch und starrte auf ihre Hände runter. Blutig. Ihr eigenes. Der Blick huschte wieder hoch. Nein, sie hatte Maenor nicht verletzt. Wobei ohnehin fraglich war, ob sie das überhaupt könnte. Vermutlich nicht. Zwar hatte sie nicht gesehen, was er mit den Schattenkreaturen gemacht hatte, aber wenn der massive Lichtstrahl gegen die Kugel ein Anzeichen für seine Vorgehensweise war, dann war es nicht hübsch gewesen. Zwischen den erhobenen Fingern ihrer Hände durch schauend, bemerkte Cassandra, dass Maenor glühte. Wörtlich. Der Fice schien von innen heraus zu leuchten. Er würde doch nicht explodieren, oder? Das wäre dann schon irgendwie ein unwürdiges Ende für die Quest und für ihn.

Das Basislager der Expedition war verlassen. Aber sie hatten natürlich Ersatzausrüstung mitgebracht. Cassandra legte den Kopf nachdenklich schief, wechselte den Blick von Lampenmaenor zu den Tischen mit Ausrüstung. Er sah ziemlich friedlich aus, wie er da herumlag. Vermutlich würde sie als kein Messer in den Rücken kriegen, wenn sie rasch etwas testete. Auf dem Hosenboden schob sie sich zu einem der Tische hinüber und streckte sich. Ihre Fingerspitzen schafften es grade so den Ringhalter einer Laterne zu umfangen und das Leuchtmittel zu ihr hinunter zu bringen. Mal sehen. Nero hatte gesagt, dass Slayer ihr Element "essen" konnten. In seinem Fall war das Gift, ebenso bei seinem Bruder. In Vahids Fall war es Feuer. Und wenn sie Maenors kryptische Aussagen von vorher richtig im Gedächtnis hatte...Was konnte es schon schaden? Cassandra rutschte zurück neben Maenor, richtete die Laterne auf ihn aus und drehte an deren Regler. Flackernd entzündete sich das Öl darin. Natürlich konnte die Laterne nicht gegen die Sonne anstinken, aber weder die Wärme noch zusätzliches Licht schadeten grade. Es schadete so wenig, dass Cassandra die Hände um das Glas der Laterne legte, im verzweifelten Versuch ein wenig der Wärme zu absorbieren wie Maenor das Licht. Die junge Frau schloss die Augen. Gut. Wenn er gleich wieder bei Kräften war, dann hatte sie mit ihrer Vermutung recht. Und das würde er hoffentlich sein, denn sie würde es kaum schaffen das Boot über den See zu paddeln oder den Weg drum herum zu laufen. Und auch wenn sie derzeit nicht mehr die Erde tränkte, sollte die Wunde dennoch möglichst schnell behandelt werden. Wieder ein Blick hinüber zu Maenor. Warum verdeckte er normalerweise sein Gesicht? Weder sein Charakter noch sein Aussehen waren ein natürliches Verhütungsmittel. Da musste also mehr dahinter stecken. Denk nach, Cassandra. Vielleicht war er ein Verbrecher? Kurz drängte sich das Bild eines diabolisch lachenden Maenors vor ihr innere Auge, der sich mit einem gewaltigen Geldsack lachend aus einer Bank stahl. Hm. Nein. Eher nicht. Vielleicht eine Art Fluch? Marke "Wer mich ansieht, der werde zu Stein". Kurzer Blick runter auf die eigenen Hände. Hm. Nein. Blutverkrustete Haut. Wäre auch ziemlich unpraktisch beim Rasieren. Vielleicht wurde er gejagt? Wieder ein Blick zu Maenor. Wer zur Hölle sollte einen exzentrischen Künstler von Satyrs Cornucopia mit möglicherweise prophetischen Träumen ja-... Ja. Vielleicht lag es daran. Vielleicht war Maenor eine Art Orakel und hatte einen dieser dreideutigen Sprüche abgeliefert, woraufhin ein König sein Kind gegessen hatte. Sowas passierte in den Mythen derart häufig, dass man sich wundern konnte, warum der Adel nicht allesamt zu Veganern geworden war. Das konnte es doch sein. Aber das ließ sich ja vielleicht herausfinden, wenn sie die restlichen Bilder untersuchen konnte. Wobei sie ohnehin vor hatte sich die Pyramiden in West-Fiore einmal genauer anzusehen. Und sei es nur als Dank für den ganzen Mist, den Maenor ihretwegen machen musste.


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B-Rang Quest #18 / @Cassandra

Der Aufstieg hatte sich als viel zu anstrengend für Maenor erwiesen, als dass er das Unbehagen Cassandras mitbekommen hatte. Er hatte ja keine Ahnung über die Erfahrungen in ihrem Leben, was vermutlich der Grund für die Berührungsängste sein mochten. Entsprechend darauf konzentriert, Meter um Meter in die Höhe zu überbrücken, verspürte er nicht den Luxus, alle fünf Meter innezuhalten und sich nach dem Wohlbefinden der jungen Frau zu erkundigen. Er schleppte sie hier Beide hoch, also hatte sie verdammt noch mal dankbar darüber zu sein. Oben angekommen, war der junge Mann völlig am Ende, sodass er gar nicht mitbekam, dass die Crimson Sphynx Magier verängstigt von ihm weggekrabbelt war und ihre Hände in Abwehrhaltung hob. Wie konnte er auch nur ahnen, dass sie befürchtete von ihm angegriffen zu werden, nachdem er sie die ganzen scheiß hundert Meter an die Oberfläche getragen hatte?! So lag er also einfach nur da und genoss die kühle Seebrise, die über sein Gesicht wehte. Aber vor allem erfreute er sich über das Sonnenlicht auf seiner Haut, welches die Sonne in seinem Inneren auflud und bisschen für bisschen seine Kraftreserven wieder auffüllte. Erst jetzt, nachdem er ein paar Stunden in einer dunklen Ruine verbracht hatte, merkte er, wie sehr er das Licht vermisst hatte. Leider machten ihm einige Wolken einen Strich durch die Rechnung, als sie sich behäbig vor die Sonne schoben und das Sonnenlicht auf seiner Haut versiegte. Nein! Er brauchte noch mehr! Der Fice öffnete die zitternden Augenlider und erblickte plötzlich Cassandra, die sich neben ihm befand und ihm mit der Laterne ins Gesicht leuchtete. Bei jeder anderen Person mochte das verdammt unhöflich gewesen sein, doch beim braunhaarigen Magier zauberte es ein schwaches, aber warmes Lächeln aufs Gesicht. Ahnte die Wüstenmagierin etwa, was er war …? Egal, einem geschenkten Gaul würde er jetzt nicht ins Maul schauen. Dementsprechend zwinkerte Maenor der Crimson Sphynx Magierin zu und führte anschließend seinen Zeigefinger an die Lippen, ehe er seine Augen wieder schloss und das Licht der Laterne genoss. Dabei bezog sich der Lichtmagier weniger auf sein Dasein als Godslayer, sondern sein Äußeres, welches die Alshaytan nun erblickt hatte.

Es vergingen einige Minuten, in denen der müde Körper des Fice dazu führte, dass sein Verstand in einen schlafähnlichen Zustand abdriftete, ehe er mit einem Mal die Augen schlagartig aufriss und sich wieder aufsetzte. So, damit hatte er genügend Energie getankt, sodass die Reise wieder weitergehen konnte. Die Seelenspiegel des jungen Mannes legten sich auf die in der Nähe befindlichen Wüstenmagierin, die ein verschmitztes Lächeln samt „Danke“ erhielt. Sogleich zog sich der junge Mann wieder die Kapuze tief übers Gesicht und band sich das Halstuch um, sodass er wieder die vermummte Gestalt von zuvor war. Es war lediglich ein Moment physischer Schwäche, die dazu geführt hatte, dass er seine Verkleidung hatte ablegen wollen. Aber hey, wer konnte es ihm nach diesem kräftezehrenden Aufstieg und der verführerischen Sonne auch verübeln? Nun konnte der Transport der blauhaarigen Magierin fortgesetzt werden, wobei der exzentrische Künstler sie zumindest nicht mehr tragen musste. Ins Boot schaffte es die bleiche und nach wie vor blutende Frau alleine, sodass er sie Beide alsbald mit kräftigen Zügen über den See nach Clover Town brachte. Zwar konnte der braunhaarige Magier nicht lesen, doch war das Zeichen für Krankenhaus unverkennbar und in den meisten Reichen gleich. Dank Cassandras Orientierung – auf seine brauchte man nicht zu setzen … – gelangten sie zielstrebig in das Krankenhaus von Clover Town, in welchem die Crimson Sphynx Magierin endlich von kompetenten Ärzten und Ärztinnen behandelt werden konnte!

Der Satyrs Cornucopia Magier wartete noch pflichtbewusst die Zeit der Behandlung der jungen Frau ab, bevor er die Kurve kratzte. Ein kleiner Teil von ihm wollte sichergehen, dass sie wohlauf war und die Wunde keine Komplikationen nach sich zog, während ein großer Teil ihr noch seine Adresse mitteilen wollte, damit sie seine Wohnung auch fand. Schließlich wollte er das Ganze nicht umsonst getan haben – sie schuldete ihm eine Interpretation seiner Skizzen! Nachdem sein Geduldsfaden gerissen war, konnte Maenor nicht umhin, als ins Behandlungszimmer zu lunzen. „Alles klar so weit, Castle?“, erkundigte er sich auf seine Art und Weise nach dem Zustand der jungen Frau. Dieses Mal hatte er sich seinem inneren Witzbold geschlagen geben müssen und hatte die Frau statt mit Cass als Castle angesprochen. „Ich mach mich mal auf den Weg, weil mein Zug gleich kommt. Aber sieht sowieso ganz danach aus, als ob du hier in kompetenten Händen bist.“ Nicht, dass er das irgendwie professionell einschätzen konnte, ob es ein gutes Krankenhaus mit gutem Personal war, aber egal. Das hinderte ihn niemals daran, seinen Senf von sich zu geben! „Ich wohne übrigens in der Nähe vom Maldina Park, Magnolia Straße Zwölf. Schau doch einfach mal vorbei, wenn es bei dir zeitlich passt! Falls ich nicht da sein sollte, kannst du mich sonst meist im Gildenhaus von Satyrs Cornucopia anfinden. Aber … eine so gute Forscherin wie du sollte sicher keinerlei Probleme haben, mich zu finden.“, witzelte er noch ein letztes Mal, ehe er sich nach entsprechender Antwort seiner Questpartnerin abwandte und sich endlich auf den Heimweg begab. Das war ein viel anstrengender Auftrag gewesen, als er anfangs erwartet hätte. Aber hey, zumindest hatte er ein gratis Krafttraining während seiner Arbeitszeit ausführen können, also würde er sich nicht beschweren! Und mit einem fröhlichen Pfeifen, ging der Fice seines Weges und verirrte sich auf dem Weg zum Bahnhof nur drei Mal, ehe er ans Ziel kam …


 
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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyDi 13 Jun 2023 - 13:16

18 | @Maenor

Das verletzte Bein ausgestreckt, das andere angewinkelt, betrachtete Cassandra den tankenden Maenor. Das Notizbuch war aufgeschlagen, der Stift schwebte schreibbereit darüber. Ab und an senkte sich der Stift um eine kurze Anmerkung ins Notizbuch zu kritzeln. Maenor Fice, war entweder ein Licht-Slayer oder aber eine sehr hoch entwickelte Zimmerpflanze mit einer beschleunigten Form von Photosynthese. Da er nicht grün wurde vermutlich eher ein Slayer, auch wenn man sich da nie ganz sicher sein konnte. Die Geste des jungen Mannes erwiderte sie fast komplett gespiegelt. Auch Cassandra zog die Mundwinkel hoch und hielt sich einen Finger vor die Lippen. Wenn sie mit ihrer Vermutung recht hatte und er ein Prophet mit unliebsamen Anhängern war, würde sie ihn nicht verraten. Wobei Propheten doch in den Geschichten meistens eher alte Männer mit Rauschebart waren oder junge Frauen, auf die niemand hörte. Huh. Vielleicht war sie eine Prophetin? Auf sie hörte man meistens auch nicht. Wobei das vermutlich schlicht daran lag, dass sie ein blutiger, haha, Blick auf das Bein, Anfänger im Gildengeschäft war. Es musste ja nicht alles göttliche Vorsehung sein. Während sie auf eine Reaktion Maenors wartete, irgendwann hatte jede Pflanze sich schließlich vollgesogen, fielen ihr die Augen zu. Einmal, zweimal. Dann blieben sie zu. Cassandra vollbrachte es im Sitzen wegzudämmern, als ihr der Kopf auf die Brust sank.

Maenor sprang auf, Cassandra schrak zusammen. Es brauchte einen kurzen Moment, bevor ihre müden Augen sich auf den wieder stehenden Magier richteten. Wo...Ruinen. Bein autsch. Arzt suchen. Was bedeutete, dass sie über den See mussten. Maenors Danksagung wedelte sie mit einer Hand weg. Er brauchte sich wohl kaum bedanken. Immerhin hatte er sie den ganzen Weg getragen und würde das hoffentlich auch noch weiter tun, bis er sie heilenden Händen überlassen konnte. Wobei sie schon die Hoffnung hatte, dass sie in Clover dann wenigstens berührungslos bis zu einem Krankenhaus kam. Der Aufstieg war schlimm genug gewesen. Das brauchte sie heute nicht nochmal. Wie lange es wohl dauerte, bis sie per Magie fliegen konnte? Das hätte einiges erspart heute. Mit einem typisch leisen Ächzen drückte sich Cassandra vom Boden weg, nutzte eine der nahen Bänke vor den Tischen als Aufstehhilfe. Die Fahrt über den See und der Weg zum Krankenhaus verlief dankenswert still. Maenor legte sich in die Riemen und brachte den Kahn mit kräftigen Ruderschlägen über das Wasser. Cassandra lehnte an der hinteren Bordswand, hielt die Augen geschlossen und versuchte den pochenden Schmerz in ihrem Bein zu ignorieren. Eine wunderbare Arbeitsaufteilung. Der See mochte mit seinen Ruinen und der gewaltigen Drachenstatue, die ab und an munter im Sonnenlicht blitzte, zwar ein sehr malerisches Bild bieten, aber es war keines, das derzeit genossen werden konnte. Es war zwar nicht Cassandras (unsagbarem) Orientierungssinn zu verdanken, aber das Krankenhaus war dennoch rasch gefunden. Das hatte sehr viel mehr mit Glück zu tun, als mit irgendwas anderem.  Die Häuser der Stadt waren nicht groß, bestenfalls dreigeschossig. Hübsches Fachwerk. Krankenhäuser waren aber meistens größer und hatten verschiedene Trakte, weswegen Cassandra Maenor schlicht zum größten und schmucklosesten Gebäude dirigierte, was sie vom See aus hatte sehen können.

Tief in weiche Kissen versunken dämmerte die junge Frau vor sich hin. Der Schmerz war weg, durch eine Art stumpfe Taubheit ersetzt, die mehr als deutlich klar machte, dass der Schmerz eigentlich noch da war. Aber sie konnte und nicht mehr fühlen und das war guuut. Die Kräfte des Krankenhauses hatten sich vorbildlich um die Wunde gekümmert, sodass nun ein sauberer Verband um den Unterschenkel gebunden war. Ab und an würde jemand kommen um nach ihr zu sehen. Außerdem schien man sich nicht daran zu stören, dass sie primär über Kopfschütteln und Nicken kommunizierte, was eine absolute Wohltat war. Vielleicht waren die Leute hier Exzentrik einfach gewohnt? Immerhin fand hier auch das Treffen der Gildenleiter statt, die...wie sollte man es freundlich ausdrücken...manchmal sehr spezielle Persönlichkeiten waren. Nur undeutlich drangen ein paar Worte an ihre Ohren. Und mal wieder reagierte Cassandra erst verspätet, nachdem ihre Augenlider aufflatterten wie die Schwingen eines erschöpften Schmetterlings. Maenor war noch einmal vorbei gekommen. "Es wird werden", gab sie als Antwort auf die Frage, wie es ihr gehe, in Flüsterlautstärke zu hören. Ihn besuchen? In Maldina? Ah, richtig, da war die...Basis...das Atelier von Satyrs Cornucopia. Ein müder Blick ging in Richtung auf dem Beistelltischchen liegenden Notizbuch. Vermutlich sollte sie die Adresse aufschreiben, aber sie war bratfertig. Um zu einem verabschiedenden Winken die Hand zu heben reichte die Kraft aber trotzdem noch. "Eine gute Heimreise, Capitaine Fice. Ich werde sehen, wann es sich einrichten lässt." Kopf und Blick richteten sich zur Seite weg, gen Fenster. "Und...danke für die Hilfe."

Ende


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Cf: Clover Bahnhof

05 | @Mareo

Bescheiden senkte Cassandra bei dem Lob die Augen. Es war nicht ihre Angewohnheit sich in irgendeiner Art und Weise aufzuspielen. Ganz im Gegenteil. Es mochte von außen so wirken, als wären die Worte aus einer Art falscher Bescheidenheit geboren. Cassandra hingegen betrachtete sich selbst gerne als schlicht realistisch. Im Vergleich zu Mareo waren ihre Fähigkeiten so bedeutungsvoll wie eine Kerzenflamme mitten in einem Orkan. Das wusste sie. Es war kein Grund sich schlecht zu fühlen. Auch jemand wie Mareo hatte sicherlich nicht als mächtiger Magier begonnen. Ganz im Gegenteil. Für sie war es nur weiterer Ansporn. Wie sie Enchanting gelernt hatte, um Slayern ein wenig unter die Arme greifen zu können. Auch da waren ihre Fähigkeiten bescheiden, aber am Ende war es besser als nichts tun zu können, während jemand anders litt. "Dein Vertrauen ehrt mich." Die Worte kamen wie immer leise aus der jungen Frau. Es war kaum mehr als ein Hauch. Trotzdem schob sie sich in die Höhe. Es wurde Zeit für die Arbeit.
Kaum zwei Schritte nach draußen stellten sich Cassandra bereits die Häärchen auf. Im Gegensatz zum wetterfesten Mareo ging ihr selbst das bisschen Wind, was vom Clover Lake heranwehte, schon durch Mark und Bein. Vorsichtig wurden die Handschuhe über die zittrigen Finger gestülpt und der Schal enger um Hals und die untere Hälfte des Gesichts geschlungen. Damit sah Cassandra zwar ein wenig aus wie ein Kleinkind, das von seiner Mutter raus in den Schnee zum Spielen geschickt worden war, aber wenigstens fror sie weniger.

Ah, die Slayerkrankheit. Ein Leiden, das von den meisten anderen von Mareos Art geteilt wurde. Zumindest wusste sie von drei anderen, denen es ebenso erging. Ein sanftes Nicken ging in Richtung des Slayers. Sanft knirschte der Schnee unter den Schuhen als Cassandra sich gen des Ufers des Clover Lakes wandte. Glänzend wie ein Spiegel lag der See still und ruhig da. Es war immer noch nicht viel los in der Stadt. Die festliche Saison fesselte die meisten Leute wohl an Heim und Herd. Nicht, dass es ihnen zu verdenken gewesen wäre. Die Aussicht auf warme Umgebung hatte schließlich auch Cassandra in das Bahnhofscafé getrieben. Ein verwirrter Blick ging unter den blauen Strähnen hindurch rüber zu Mareo, als dieser davon sprach sich entschuldigen zu wollen. Wofür sollte er sich bitte entschuldigen...? Für die Bahnfahrt. Cassandra schwieg einen Moment lang, während sie einmal abbog und den fedrig-pudrigen Straßen in Richtung des Trampelpfads folgte. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben, zu einem winzigen Lächeln. Kopfschütteln. "Du musst dich nicht entschuldigen. Wenn du nicht dort gewesen wärst, hätten wir mehr verloren als das Dach des Zugs." Die Gebäude Clovers blieben langsam hinter den beiden zurück. Zur linken erstreckte sich die glänzende Spiegelfläche des Clover Lake, zur rechten die letzten Ausläufer der Stadt, die aber nur allzu bald von einem kleinen Hain ersetzt werden sollten.
"Du bist manchmal schon ein wenig kurios, Mareo. Es gefällt mir nicht, wenn sinnlos Zerstörung angerichtet wird, aber der Wert eines Lebens ist unermesslich viel höher als irgendeines Gegenstands. Warum sollte ich es dir also übel nehmen?"

Meergrüne Augen richteten sich auf den See mit seinen frostigen Wellchen. Wieder schüttelte Cassandra sacht den Kopf. Nein, sie war nicht fähig dazu Mareo seine Taten übel zu nehmen. Selbst, wenn sie es gewollt hätte. Nein, mehr als Dankbarkeit hatte er davon von ihr nicht zu erwarten. Sie kam doch wohl hoffentlich nicht rüber wie eine Person, die jemandem so etwas übel nahm, oder? Kopf und Blick wandten sich wieder zu Mareo hinüber. Hinter dem Schal war der Mund zwar nicht erkennbar, aber die Wangen hoben sich leicht mit an, als sie wieder sanft lächelte. "Niemals werde ich verärgert sein, wenn du Leute rettest. Versprochen." Eine weitere Böe fegte über den Clover Lake heran, brachte die Kälte des Wassers mit sich. Cassandra zog die Schultern an, versuchte tiefer in ihren Mantel und Schal zu kriechen. Der Frost schob eine weitere Erinnerung an die blubbernde Oberfläche des Verstandes. Eine sehr viel erschreckende Erinnerung. Eine Erinnerung an goldenes Blut. Vorsichtig zupfte sich Cassandra eine Schneeflocke aus den Haaren, musterte den neben ihr gehenden Mareo wieder einen Moment lang. "Eine Frage habe ich. Du musst sie nicht beantworten, wenn du nicht möchtest. Und du kannst dafür eine eigene stellen, wenn du magst."
Ein kurzer Moment des Schweigens folgte, in dem Cassandra ihren Mut sammelte. Hoffentlich war die Frage nicht zu vermessen. "Warum ist dein Blut golden? Bei den anderen Slayern ist das nicht der Fall, daher kann es nicht daran liegen. Wenn ich zu aufdringlich damit bin, vergiss bitte, dass ich gefragt habe."
Trotz ihrer Worte durfte sich Mareo über neugierige Blicke vonseiten Cassandra freuen. Die Frage trieb ihr schon seit der Zugfahrt im Kopf herum. Sie hatte keine Aufzeichnungen dazu gefunden, sah man einmal von ein paar Berichten fragwürdiger Natur ab, die sich um die Nachfahren des legendären Midas drehten.


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyDi 13 Feb 2024 - 13:09




A-Rang: Mein Schrein ist dein Schrein

Cassandra & Mareo | Outfit
# 5 | 20

Der Blondschopf war kein Mann, der bei jeder Gelegenheit mit Komplimenten oder Vertrauen um sich warf, denn so ein Typ war einfach nicht. Sein Vertrauen musste man sich grundsätzlich verdienen und Komplimente erhielt man von ihm auch nur, wenn er sie für gerechtfertigt hielt. Bei Äußerlichkeiten wurde die Rechtfertigung natürlich von seinem Geschmack bereitgestellt, aber der Celeris war ja nicht hier, um der schönen Alshaytan diese Empfindung seinerseits mitzuteilen. Sie hatten einen brisanten Auftrag zu erfüllen und Cassandra lieferte die notwendige Rückendeckung, in dem sie relevante Informationen zusammentrug und auswertete. Sein Vertrauen hatte sie sich unlängst verdient, denn auf den bisherigen Aufträgen hatte sie sich mehr als nur bewiesen. Cassandra war eine verlässliche Kameradin, mutig und zielstrebig, aber auch einfühlsam und liebreizend. Mareo mochte sie sehr und war froh darüber, sie hier dabei zu haben.

Draußen im Schnee wurde kurzerhand der Fußweg eingeschlagen, denn der Celeris konnte aufgrund seiner Reisekrankheit keine Transportmittel nutzen. In dieser Konstellation schnitten sie sich nur ins eigene Fleisch, wenn sie den kampfstarken Magier auf die Ersatzbank verbannten und Cassandra allein, ob sie es konnte oder nicht, sollte sich nicht mit dem ganzen Kult anlegen müssen. Die junge Alshaytan schien aber zu frieren, so zumindest erweckte es den Eindruck, aber Mareo war entschieden der Meinung, das Laufen dann umso besser war. Die stetige Bewegung hielt die Muskulatur ein wenig warm und arbeitete der Zentralisierung des Blutkreislaufes entgegen, auch wenn die Extremitäten natürlich spürbar froren. Der Spaziergang zu den Ruinen wurde natürlich genutzt, um sich zu unterhalten, schließlich konnten sie ja nicht den ganzen Weg schweigen. Der Celeris entschuldigte sich noch einmal wegen der Bahnfahrt bei der Wüstenbewohnerin, doch diese machte ihm deutlich, dass er richtig gehandelt hatte. Mareo selbst war sich da nicht immer so sicher, aber wenn Cassandra ihm diese Sicht bot, akzeptierte er sie. Aufmerksam lauschte er ihren Worten und sah sie dann aus etwas überrascht großen Augen an. Dann sah er in die Ferne und lächelte sanftmütig. Womöglich hatte sie recht.

Gemeinsam setzten sie ihren Weg fort und konnten dabei den ruhigen See betrachten, der wie ein Spiegel wirkte. Winterliche Landschaften sahen schon sehr schön aus, wie Mareo fand, aber für viele waren die Temperaturen dann doch eher eine Last, wie man an Cassandra sehen konnte. Diese versicherte ihm abschließend noch einmal, dass sie niemals verärgert sein würde, wenn er ein Leben rettete und versprach es ihm gleichzeitig. Erneut blickte er sie mit großen Augen an, senkte den Blick dann aber leicht. „Ich möchte dich einfach nicht in Gefahr bringen“, offenbarte er. „Kein Zugdach dieser Welt wird mich jemals davon abhalten ein Leben zu retten“, schmunzelte er kurz amüsiert. „Aber meine Magie ist gefährlich“, setzte er nach und sein Schmunzeln versiebte. „In meiner Nähe zu sein ist gefährlich und doch war es notwendig. Ist es immer noch“, führte er weiter fort. „Und das bereitet mir Sorge. Dein Leben zu gefährden. Zu riskieren, dass du dich von mir fernhältst“, gestand er abschließend.

Der Blondschopf konnte sich an sehr vieles aus seinem Leben nicht erinnern, aber je mehr er herausfand, desto mehr erkannte er, wie er immer und immer wieder jemanden verloren hatte. Seine gesamte Existenz war eine Gefährdung für all jene, die irgendwie mit ihm zu tun hatten. Früher oder später mussten sie alle sterben, doch zurück blieb immer nur er. Ein leiser Seufzer entkam seiner Kehle, während die beiden Magier weiterhin durch das winterliche Idyll zogen, um sich den Ruinen zu nähern. „Ironisch, nicht wahr? Jemanden beschützen wollen, aber zugleich die größte Gefahr darzustellen“, lachte er dann leise. Was für ein bitteres Schicksal. Und das womöglich nur, weil er nicht zu denen gehörte, die er zu beschützen gedachte. Es war interessant, dass die Alshaytan dabei genau diese Thematik aufgegriffen hatte. Sie erinnerte sich noch an sein goldenes Blut und wollte nun endlich wissen, was es damit auf sich hatte. Sie stellte ihm also die Frage, natürlich mit der Option nicht darauf antworten zu müssen, zugleich gestand sie ihm eine Frage zu. Ein sehr faires Angebot.

Die goldgelben Iriden des Blondschopfes trafen nunmehr auf die meergrünen Seelenspiegel der Wüstenbewohnerin. Plötzlich begannen seine Augen zu leuchten und seine allgemeine Ausstrahlung intensivierte sich, wurde vereinnahmender. „Weil ich kein Mensch bin“, gestand er ihr also kurzerhand. „Zumindest nicht gänzlich“, fügte er noch an, denn zur Hälfte war er ja ein völlig normaler Mensch. „In meinen Adern fließt das Blut des Donnergottes Zeus“, offenbarte der S-Rang Magier von Fairy Tail. „Das macht mich zu einem Halbgott“, schloss er die Erklärung schlussendlich ab. „Nicht sehr viele wissen davon, deshalb“, fing er dann aber doch wieder an, faltete die Hände betend aneinander und lächelte Cassandra an. „Bewahre dieses Geheimnis für mich.“ Mittlerweile konnte Mareo auch bedeutend einfacher mit dieser Sache umgehen und wenn ihm jemand ein wenig auf die Schliche kam, stand er durchaus dazu, aber an die große Glocke hängen wollte er es natürlich dennoch nicht. Dafür hatte er zu viele Feinde in sämtlichen Sphären der existierenden Welten. Und seine Frage an sie? Später. Das war sicher ein Kulturschock, der zunächst verarbeitet werden musste.





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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
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06 | @Mareo

Ohne Mareo zu unterbrechen hatte Cassandra schlicht zugehört. Die Miene der jungen Frau zeigte dabei kaum Regung. Ein besorgter Blick rüber zu Mareo hier, ganz leicht überrascht geweitete Augen hier. Das freundliche Lächeln blieb bestehen. Ein Kopfschütteln gab es ebenfalls, sacht geführt als hätte sie Angst mit ihrer Bewegung die spärlich vorhandenen Vögelchen in den Ästen der Bäume zu verscheuchen. Es entstand eine jener Gesprächpausen, die recht typisch für eine Unterhaltung mit Cassandra waren. Aber es gab nun einmal viel zu verarbeiten. Denkarbeit wollte erledigt werden. Am besten war es vermutlich mit dem einfachsten dieser ganzen Dinge anzufangen. Mareo war ein Halbgott. Vermutlich sollte sie eigentlich überrascht sein. Irgendwie wollte sich das Gefühl nur nicht so recht einstellen. Die letzten Monate hatten voller Dinge gesteckt, die für Cassandra Alshaytan aus dem Haza-Resort eine Unmöglichkeit dargestellt hätten. Aber jetzt war sie Cassandra Alshaytan von Crimson Sphynx, hatte uralte Ruinen, Überbleibsel vergangener Kulturen und mehr seltsame Magien gesehen als sie mit einer Hand abzählen konnte. Dass die Götter wirklich existierten...daran bestand kein Zweifel mehr für sie. Zu viele Leute, die absolut nichts miteinander zu tun hatten, hatten davon erzählt mit solchen Wesen bekannt zu sein oder gar von ihnen ausgebildet worden zu sein. Warum sollten diese Götter, die sich sterblicher Kinder annahmen, dann nicht auch selbst welche zeugen? Waren die Mythen nicht voll mit Halbgöttern? Würde sie dieses Geheimnis bewahren? Natürlich. So wie die Geheimnisse aller anderen Slayer. Außerdem, wer redete schon mit ihr über solche Themen? Es war ja nicht so als bekäme sie häufig Besuch.

Und dann das zweite Thema. Vielleicht auch ein drittes. Mareos Magie war gefährlich. Aber...galt das nicht für alle Magie? Sicher, seine Magie war etwas Besonderes, deutlich seltener als etwas simples wie ihre eigene Windmagie. Aber selbst sie, die schwächste aller ihr bekannten Magierinnen, war inzwischen mehr als stark genug um einen normalen Menschen ohne eine Chance auf Gegenwehr übel zuzurichten, vermutlich sogar umzubringen, wenn sie nicht vorsichtig war. Aber vermutlich meinte er etwas anderes. Konnte die Gefahr von Mareo selbst ausgehen? Während des Schweigens glitt Cassandras Blick rüber zu dem jungen Halbgott, musterte dessen Gesicht, Augen, die goldene Mähne. Nein. Möglicherweise täuschte sie sich erneut massiv in einer Person, aber Mareo kam ihr nicht vor als würde er wehrlose Wesen meucheln. Sicher, seine Magie war zerstörerisch und die Umgebung wurde in Mitleidenschaft gezogen. Aber bislang hatte er keine einzige Person, mit Ausnahme von sich selbst, in Gefahr gebracht. Nicht einmal die Angreifer auf dem Zug hatte er getötet, auch wenn er das vermutlich ohne Probleme gekonnt hätte und es sich locker mit Notwehr hätte erklären lassen. Das war eine Chance, die andere Leute ziemlich sicher ergriffen hätten. Also nein, Mareo war keine grausame oder schlechte Person. Und das bedeutete wiederrum, dass die Gefahr nicht von ihm ausging, sondern dass jemand oder etwas hinter ihm her war. Das war...gut. Damit ließ sich arbeiten. Bedrohungen von außen konnte man abwehren oder ausschalten. Und dann war da noch das dritte Thema. Er wollte sie nicht in Gefahr bringen. Ein wenig Farbe stieg in die blassen Wangen Cassandras. Nun, vielleicht interpretierte sie da zu viel hinein.

Mit einem langen, tiefen Durchatmer und anschließendem Luftholen kündigte sich bereits eine jener seltenen Situationen an, an denen Cassandra mehr als drei Sätze aneinander zu reihen gedachte. Ein sanfter Wind strich durch die Kuppen der Bäume, als wolle auch er zuhören. "Das Geheimnis werde ich bewahren. Niemand wird es von mir erfahren, das verspreche ich. Aber...Mareo...ich glaube nicht, dass du jemals eine Gefahr für irgendwen außer dich selbst darstellen könntest. Wenn dich jemand verfolgt, dann werde ich dir helfen. Und damit kann ich kaum alleine sein. Du hast so vielen Leuten geholfen. Wenn du Hilfe brauchst, werden sie das sicher zurückzahlen wollen, wenn sie gute Leute sind."
Wieder gab es eine Pause, in der Cassandra ihre eigene Hand betrachete. Ob? Vorsichtig streckte sich der behandschuhte Patscher aus, um Mareo auf die Schulter gelegt zu werden. Es...ging. Die Haut kribbelte sacht, aber die Schichten an Stoff und Leder, gepaart mit der schlichten Tatsache, dass sie Mareo vertraute, genügten um die Berührung zumindest für den Moment aufrecht zu erhalten. Kurz spiegelte sich Überraschung in Cassandras Gesicht ab, während sie auf ihre eigene Hand herunter sah. Der Gesichtsausdruck wurde jedoch von einem Strahlen abgewechselt, das mit dem Spiegel des Sees um die Wette funkelte.
"Mareo, ich bin Gildenmagierin wie du. Gefahr gehört mit zum Beruf. Aber abgeschreckt werde ich nur von schlechten Personen. Davon hatte ich zu viele in meinen Leben. Solange du also nicht mordend und brandschatzend durch die Lande ziehst, werde ich niemals zögern an deiner Seite zu stehen. Wann immer du mich brauchst."
Zögerlich wurde die Hand wieder zurückgezogen, der Blick gesenkt. Die folgenden Worte waren wieder in der gewohnten Flüsterlautstärke gesprochen.
"Wir nähern uns dem Eingang. Wie möchtest du vorgehen?"


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptySa 24 Feb 2024 - 10:28




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Es war schon interessant wie unterschiedlich seine Mitmenschen auf diese Offenbarung reagierten. Shizuka hatte vor einiger Zeit mit ihrer Fassung ringen müssen, hatte schlicht nicht verstehen können, was es zu bedeuten hatte und kämpfte auch heute noch mit dieser Offenbarung. Die Otorame hatte nie Kontakt zu solch Dingen gehabt und es war ja nicht so, als konnte der Celeris es mal ebenso beweisen. Cassandra hingegen war sehr gefasst, deutlich weniger überrascht als sie es hätte sein sollen und das lag allein ihren jüngsten Erfahrungen zugrunde. Sie gehörte zu den 0,1 Prozent der Bewohner des Landes, die auf Anhieb so viele Slayer und deren Verbindungen zu mythischen Überwesen kennenlernen durfte. Selbst unter den Slayern gab es nur sehr wenige, die mehr als ein oder zwei von ihnen im Kontaktkreis besaßen. Die Magien waren gefährlich und entstammten Legenden, die im Grunde niemand für voll nahm. Mareo hausierte keineswegs damit ein Godslayer zu sein und diese Information war allgemein auch nicht bekannt, selbst wenn seine schwarzen Blitze berühmter waren als so mancher Schauspieler im landesweiten Theater. Eine Farbe war schlussendlich eben nur eine Farbe und war gewiss kein Beweis für die Existenz von Göttern oder göttertötenden Magien.

Der Blondschopf ließ der Alshaytan ausreichend Zeit gesagte Informationen zu verarbeiten und er war überrascht, dass sie nicht aus den Latschen gekippt war oder anderweitig eine Expression von Überraschung tätigte. Entweder war Cassandra einfach zurückhaltender Mensch, der ohnehin nicht viel Preis gab oder es war eben tatsächlich weniger überraschend als angenommen. Was ihm aber nicht entging war die wenige Farbe, die der Crimson Sphynx Magierin ins Gesicht stieg. Seinen göttlichen Augen konnte sich im Grunde nichts entziehen, wenn es in Sichtweite war und doch konnte Mareo nicht zuordnen, was Ursprung dieser seichten Färbung war. Seine goldgelben Iriden richteten sich dann wieder nach vorn und schon vernahm er ein tiefes Durchatmen, was wohl die Fortsetzung der Konversation einläutete. Sie sicherte ihm zu, sein Geheimnis zu bewahren, doch ging sie dabei noch einen Schritt weiter. Sie kam auf die Gefahr zu sprechen, die von ihm ausging und machte ihm deutlich, dass er keine Gefahr für andere darstellen konnte, so hilfsbereit wie er sich stets zeigte. Überrascht sah er zu Cassandra und ließ ihre Worte auf sich wirken, die so fernab von denen war, die ihm stets eingetrichtert wurden.

„Wenn mich jemand verfolgt, hm?“, griff er auf und lächelte dabei schwach, den Blick in die Leere gerichtet. Die ganze Situation war deutlich komplizierter und womöglich für Cassandra kaum nachzuvollziehen. Es war das eine, wenn einem eine gefährliche Person auf den Fersen war, die es abzuwehren galt, aber Götter und ihre Schergen? Der Celeris hatte ja nicht nur das große Pech der Sohn von Zeus zu sein, sondern zugleich auch dessen verbissenes Ziel. Der König des Olymps hatte ihn nur aus einem einzigen Zweck erschaffen und das war Kriegsführung gegen andere Götter. Doch nun wo Poseidon sich ihn zu Eigen gemacht hatte, war der Spieß einfach nur umgedreht. Jetzt musste er Krieg gegen andere Götter und allen voran gegen seinen Vater führen. Schlussendlich war er nichts weiter als ein Spielball und eine Waffe für die Götter des Olymps. Es war schön und gut all das zu wissen, doch das intensivierte letztlich zwei grundlegende Fragen, die dem Blondschopf unheimlich stark auf den Schultern lasteten. Wer war eigentlich und wofür lebte er überhaupt? All diesen Informationen nach lebte er augenblicklich ein Leben, welches ihm überhaupt nicht zustand. Mareo konnte gar nicht auf den Rest ihrer Äußerungen eingehen, so abgesunken war er in seinen Gedanken.

Erst die Hand der Alshaytan riss ihn zurück in die Gegenwart, weswegen seine goldgelben Iriden auf die Seelenspiegel eben jener trafen. Sie hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt und machte ihm noch einmal deutlich, ihm beizustehen, wann immer er sie brauchte. Für einen kurzen Augenblick huschte sein Blick auf ihre Hand, die auf seiner Schulter lastete. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, dass sich Cassandra mit körperlicher Interaktion schwertat und daran war auch absolut nichts Verwerfliches. Sich zu überwinden ihm diese Geste teilwerden zu lassen war also etwas, was Mareo hoch in Ehren hielt. Sie hatte sich ihrer eigenen Angst gestellt und das einzig und allein ihm zuliebe, was ihre Worte entsprechend auch untermauerten. Tatsächlich bildete sich auch ein leichter, rötlicher Schimmer auf seinen Wangen, ehe er ihrem Strahlen entgegenblickte. „Das bedeutet mir sehr viel“, entgegnete er und setzte dabei ein Lächeln auf. „Zu wissen das du immer an meiner Seite stehst erfüllt mich mit großer Zuversicht und Hoffnung“, gestand er. Tiefe Verbundenheit zu anderen Menschen war etwas Gutes, doch leider war der Celeris damit nicht gerade gesegnet. Im Grunde hatte er nur Aska, die bereit war, für ihn sogar bis in den Tod zu marschieren. So wie er es für sie tun würde. Doch jetzt hatte er auch Cassandra, die willens war, ihm beizustehen. „Das gleiche gilt aber auch für dich. Wann immer du mich brauchst, ich werde da sein“, versicherte er ihr fest entschlossen, was man auch in seinen Augen sehen konnte. Dann weichte die Situation wieder ein wenig auf und eine gewisse Unbeschwertheit stellte sich ein. „Bei einer Pizza im Anschluss unseres Auftrages kann ich dir gern erzählen, worauf du dich eingelassen hast“, lachte er leise. Die Alshaytan musste unbedingt wissen, was sie in ihrem Leben zu erwarten hatte, wenn sie ihm beistand.

Das Gespräch hatte den Fußmarsch im Gefühl deutlich verkürzt, weswegen sich das Duo nun allmählich den Ruinen näherte. Ab hier galt oberste Vorsicht, denn sie durften dem Feind ja nicht einfach so ins Netz spazieren. Die Lautstärke war wieder gedämpft und auf den Hinweis der Alshaytan hin scannte er sofort die Umgebung mit seinen göttlichen Augen ab, konnte jedoch auf Anhieb nichts erkennen. „Am einfachsten wäre womöglich ein gewaltsames, frontales Eindringen ohne Rücksicht auf Verluste“, überlegte er. „Aber das entfällt aus diversen Gründen. Wir sollten zunächst checken, ob dieser Kult außerhalb der Ruinen irgendwelche Wach- oder Spähposten platziert hat“, schlug er vor. „Ich möchte denen ungern ins Netz gehen“, fügte er nachdenklich an. „Am erfolgreichsten wären wir, wenn wir die Kultisten einzeln ausschalten könnten, aber dafür sind sie eindeutig in der besseren Position“, analysierte der Halbgott kurzerhand. Er war jetzt nicht das Strategiegenie, aber so viel konnte er durchaus feststellen. „Am besten sichern wir erst einmal die äußere Umgebung und finden heraus, was der Kult vorhat.“





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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyDi 27 Feb 2024 - 18:01

07 | @Mareo | Mana: 290/360

Wieder einmal zuckten Cassandras Mundwinkel amüsiert nach oben. Mareo bot im Gegenzug seine Hilfe an. Das war ebenso freundlich, wie hoffentlich nicht nötig. Cassandras Leben war zwar das einer Gildenmagierin, mit einem dementsprechend hohen Anteil an gefährlichen Zusammenstößen, aber eben auch nicht mehr als das. Sie hatte nicht mit wütenden Göttern zu kämpfen oder sich mit irgendwelchen magischen Monstren herum zu schlagen. Das schlimmste, was ihr passieren konnte, war ein verärgerter Vater oder eine enttäuschte Mutter. Gut, und das Messer im Schenkel. Das war auch nicht sonderlich angenehm gewesen. Aber sie hatte sich recht rasch erholt, weswegen es nicht so wirklich zählte.
Die Hand wurde weiter sinken gelassen. Ihre Finger umfingen den Armreif an Cassandras linkem Arm. "Das Angebot ehrt dich, aber ich hoffe, dass ich es nicht in Anspruch nehmen muss. Zumal man mir dergleichen nicht vergelten muss." Immerhin war sie nicht nett zu Leuten, weil sie sich davon etwas versprach. Es war schlicht, wie Dinge geregelt werden sollten. Aber nun, Konzentration. Es gab Kultisten auszuschalten. Und da sie nicht Mareo war, brauchte sie Waffen. Cassandras blauer Schopf flatterte auf, bildete kurzzeitig eine Corona um ihren Kopf. Der Wind griff nach dem Mantel, wie sie mit den Fingern in ihren Armgreif langte. Das Leuchten des Schmuckstücks verlängerte sich, formte eine Mondsichel aus. Wenig später hatte Cassandra ihre Armbrust in der Hand. Noch einen Moment später auch das Schwert und die Wurfklinge am Gürtel. "Pizza klingt gut. Ich zahle gerne auch wieder."

Das waren wohl für's Erste die letzten Worte, die nichts mit dem Auftrag an sich zu tun hatten. Während Mareo schon einmal zwischen den Bäumen hindurch spähte, fuhr Cassandra mit zwei Fingern über ihre Klinge. Blitze sprangen dort in zuckendes Leben. Die Magie schien jedoch gradezu vor Mareo zurückzuweichen. Das Knistern hielt sich verstärkt auf der ihm abgewandten Seite der Waffe auf. Es war fast als hätte der Zauber Angst gefressen zu werden, was natürlich völlig abstrus war. Magie hatte keinen Verstand. Mit einem Kopfschütteln holte sich Cassandra in das Hier und Jetzt zurück, friemelte in ihrer Tasche nach der Sehne der Armbrust herum. Mit leisem Ächzen wurde die Waffe feuerbereit gemacht. Mehr als zwei Bolzen hatte sie nicht dabei, aber die würden hoffentlich genügen. Sie hatte ja nicht vor jemanden umzubringen. Einer der Bolzen wurde ebenfalls noch mit einer Blitzverzauberung versehen, dann folgte ein Nicken in Richtung Mareo. "Das Loch ist mehr als zehn Meter tief und hat etwa zehn Meter Durchmesser. Es schluckt das Licht, aber keine Geräusche. Wir müssen möglichst lautlos vorgehen." Ein Knall wie der eines Blitzschlags würde in dem Abgrund des Eingangs tausendfach widerhallen. Sollte es dazu kommen, würden sie vermutlich sehr rasch die gesamte Kultstätte und den gesamten Kult an ihren Hinterteilen kleben haben. Allerdings bedeutete die Beschaffenheit der Ruine auch, dass Sichtbarkeit keine Rolle spielte. "Oberhalb des Eingangs war ein Lager der Expedition. Sie haben es bei ihrer Flucht dort gelassen." Die Kultisten hatten vermutlich nicht sonderlich viel ihrer eigenen Besitztümer mitgebracht. Während die Aufzeichnungen der Expedition wahrscheinlich bei den Rädelsführern des Kults gelandet waren, war es nicht unwahrscheinlich, dass sie die Zelte gelassen hatte, wo sie waren, und sie jetzt als eine Art Basislager oberhalb der Ruine nutzten. Wenn Cassandra eine Kultistin wäre (wozu es hoffentlich niemals kommen würde), würde sie ein warmes Zelt als Wachposten deutlich vorziehen. Mit zitternden Fingern in die Sehne der Armbrust greifend, zog Cassandra diese nach hinten und ließ sie einrasten. Der blitzumwogte Bolzen kam in die Feuerrille. Wieder ging ein Nicken gen Mareo. "Bereit. Sollen wir uns aufteilen? Ich kann mich recht lautlos bewegen."

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyDi 27 Feb 2024 - 23:24




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Es stimmte schon. Im Vergleich zu Mareo war Cassandra womöglich einfach nur eine Gildenmagierin mit der durchschnittlichen Portion Gefahr im Berufsleben, während Mareos Existenz einen großflächigen Götterkrieg beeinflussen sollte. Das ließ sich unmöglich vergleichen und machte sie daher auch nicht wirklich kompatibel in ihrem Sein, doch auch wenn es dem Blondschopf wohl nicht zustand, so lebte er ebenfalls das Leben eines Gildenmagiers mit der durchschnittlichen Portion Gefahr im Berufsleben. Zwar übernahm er mit großer Masse nur noch S-Rang Aufträge, deren Gefahren deutlich über den bekannten Maßstäben lagen, denen übliche Aufträge unterlagen und doch war es zumindest für diesen Rang etwas völlig normales. Ein zufriedenes Lächeln zog in die Gesichtszüge des Halbgottes, während er die Alshaytan ansah. „Es wäre wünschenswert“, gestand Mareo ihr zu. „Mein Angebot nicht nutzen zu müssen“, fügte er dann noch an. Wenn sie ihn um Hilfe bitten musste, dann lag etwas im Argen und das wollte er natürlich nicht. Sein Lächeln wurde schwach, der Ausdruck in seinen Augen hatte etwas Verbittertes inne, dann sah er wieder nach vorn. Vielleicht war es keine gute Idee die Alshaytan um sich zu wissen, wenn er sich in diesen Krieg begab. Er war töricht anzunehmen sie vor den Gefahren seines Lebens schützen zu können. Sie hatte es nicht verdient einen Preis zahlen zu müssen, dafür, das er lebte.  

„Pizza klingt gut, ja“, stimmte er abschließend zu und nickte. Cassandra würde also wieder die Bezahlung übernehmen, doch gezwungen musste sie sich dazu nicht fühlen. „Aber nicht, das ich mich noch hochgradig bei dir verschulde“, schmunzelte er dann kurz amüsiert. Die nächste Pizza nach dieser hier sollte er also dann mal bezahlen, sonst zeichnete sich noch ein Trend ab und den Ruf ein Pleitegeier zu sein wollte er eigentlich gar nicht erst etablieren. Doch nun galt es die Konzentration auf den Auftrag zu richten, denn sie erreichten ihr Einsatzgebiet und mussten eine Vorgehensweise eruieren. Der Halbgott nutzte seine Fähigkeiten, um die Umgebung auszuspähen und teilte unterdessen seine Gedanken mit. Die Zwischenzeit hatte Cassandra genutzt, um sich mit ihren Waffen auszurüsten und vorzubereiten, was sie vor einiger Zeit in Wiesfelden auch getan hatte. Sein Blick erreichte die Blitze ihrer Bewaffnung, die sich ihm vehement zu entziehen versuchten, beinahe so als fürchteten sie von ihm assimiliert zu werden. Selbst ihre Magie hielt Abstand zu ihm. Die Crimson Sphynx Magierin teilte ihre Gedanken und Erfahrungswerte mit ihm, weswegen sie ein möglichst lautloses Vorgehen bevorzugen mussten. Der Eingang in die Ruine schien Schall also bestens aufzunehmen, außerdem war mit entsprechender Kultistenpräsenz im Basislager der Expedition zu rechnen, welches sich oberhalb befand. Definitiv Informationen mit denen man arbeiten konnten, doch wirklich lautlose Mittel hatte der Halbgott gar nicht parat. Glücklicherweise war er schon immer für kreative Lösungsansätze zu haben gewesen.

„Wir säubern also erst das Lager, bevor wir den Abstieg wagen. Je weniger Kultisten uns in den Rücken fallen können, desto besser“, schlussfolgerte der Halbgott also. Kurz blickte er empor gen Himmel, wo der Schnee gemütlich zu Boden rieselte, aber Dunkelheit gab es keine. „Kein Sichtschutz durch Dunkelheit. Wir fallen auf wie die bunten Hunde“, führte er weiter aus und fasste sich ans Kinn. „Machen wir es, wie du sagst. Wir teilen uns auf“, bestätigte er also ihren abschließenden Vorschlag. „Am besten flankieren wir das Lager von beiden Seiten“, schlug er noch vor. So entgingen sie möglichst lang den direkten Blickwinkeln und konnten vielleicht sogar schon Kultisten ausschalten, bevor sie aktiv auf die Jagd gingen. Dennoch sollte es ein enorm schwieriges und gefährliches Unterfangen werden, so viel stand fest. Der Halbgott verließ daraufhin seine Deckung und machte einen Schritt, ehe er über die Schulter zu ihr blickte und dabei denselben Blick besaß wie bereits zuvor. „Pass auf dich auf, Cassandra“, verlangte er also von ihr und nickte, ehe er von dannen zog.

Auf möglichst leisen Sohlen pirschte er durch den Schnee und begab sich dabei von Deckung zu Deckung, um zur rechten Flanke des Basislagers zu gelangen. Am liebsten würde er einfach frontal ins Lager stürmen und jeden Kultisten umnieten, der sich ihm in den Weg stellte, aber er wusste genau, dass er dazu augenblicklich nicht Imstande war. Kurz schüttelte er den Kopf und pirschte zur nächsten Deckung, von wo aus er einen guten Blick in das Lager erhaschen konnte. Seine göttlichen Augen waren dahingehend wirklich sehr nützlich, denn sein peripheres Sehvermögen übertraf den gewöhnlichen Menschen bei weitem. Gerade wollte er zur nächsten Deckung vorrücken, da piekte plötzlich etwas an seinem Hals. „Argh“, stöhnte er leise auf und fasste sich an die Stelle, wo er einen kleinen Pfeil hervorzog. „Mist“, raunte er und spürte, wie sein Körper etwas tauber wurde. Seinem hohen Widerstand sei Dank lag er aber noch nicht bewusstlos auf dem Boden, daher drehte er sich langsam in die Richtung aus welcher der Pfeil gekommen war. Gerade als sein göttlicher Blick den Späher in weißem Umhang bei einem Felsen erkannte, schlugen auch schon zwei weitere Pfeilchen in seinen Oberkörper ein.

Sein Bewusstsein trübte sofort ein und er sackte auf die Knie herab, konnte aber gerade noch so die Pfeilchen aus der Brust ziehen und sie zu Boden werfen. Er richtete seine Hand auf den Schützen und wollte ihn wegpusten, doch dann war alles schwarz und er fiel vornüber in den kalten Schnee. Dieser Späher schien aber kein gewöhnlicher Kultist zu sein.





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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptyMi 28 Feb 2024 - 23:07

08 | @Mareo | Mana: 340/350

"Es entstehen keine Schulden, wenn frei gegeben wird", stellte Cassandra fest. Nur einen Moment lang wanderten ihre Mundwinkel nach oben. Der Kopf der jungen Frau legte sich schief, während sie Mareo von der Seite betrachtete. Einen Moment lang wirkte er...niedergeschlagen. Die Lippen pressten sich, vielleicht in Frustration, aufeinander. Der Ausdruck der Augen war härter geworden. Hm, woran er wohl dachte? Es konnte nichts Erfreuliches sein, so viel stand fest. Aber vermutlich hatte sie für's Erste genug gefragt. Immerhin hatte er schon seine Abstammung offen gelegt und nachbohren wollte sie nun wirklich nicht. Das könnte als unhöflich aufgefasst werden. Und sie war alles andere als unhöflich. Außerdem würde es im Anschluss, bei der Pizza, noch Gelegenheit für weitere Fragen und weitere Antworten geben. Sofern sie diese ganze Angelegenheit überstanden. Was sie natürlich tun würden. Wenn Mareo etwas versprach, dann würde sie dem glauben. Jemandem, der einen Zug mit nur einem Zauber zerstören konnte, würde schon keine Gefahr von ein paar versprengten Kultisten drohen. "Gib auf dich Acht, Mareo", bat auch Cassandra ihr Gegenüber. Ein letzter Blick ging über die Schulter, bevor sie ihre Armbrust mit dem knisternden Bolzen in der Rille mit beiden Händen griff und sich ins Unterholz schlug.

Es war windig hier oben. Cassandra hatte ihre Kapuze über den Kopf gezogen. Derzeit hockte sie auf einem der höheren Zweige eines jener Bäume, die einigermaßen Blick auf das Lager der Kultisten boten. Ein paar Zelte standen dort um ein Lagerfeuer herum. Vier Personen in dunklen Gewändern standen entweder um das Feuer herum oder etwas abseites Wache. Entdeckt hatte man Cassandra bislang nicht. Sie hatte sich einen Nadelbaum für ihr Versteck ausgesucht. Die Laubbäume mochten im Winter so kahl sein wie der Schädel eines alten Mannes, aber diese Tanne war immer noch grün und bot damit Sichtschutz. Und sie hatte früh, bei den Herumturnereien um Resort, festgestellt, dass Leute selten nach oben sahen. Als Kind hatte sie auf dem Türrahmen gehockt und sich das Giggeln verkniffen, wenn das Sicherheitspersonal nach ihr rufend durch die Tür unter ihr gelaufen war. Jetzt waren die potenziell Suchenden leider ungleich gefährlicher. Cassandra rieb die Hände aneinander. Bislang hatte sich keine Öffnung bei den Wachen zeigen wollen. Diese Kultisten achteten aufeinander, leider viel zu gut. Vorsichtig verlagerte sie ihr Gewicht auf dem Ast, um auch ja keine Miniaturlawine auszulösen. Zwischen den kahlen Ästen der anderen Bäume hindurch hatte sie perfekte Sicht auf einen der Wachtposten. Wenn sie den richtig erwischte, lag er zuckend im Schnee. Hoffentlich blieb ihm keine Zeit zu schreien.

Eine Bewegung am Rande jener Schneise durch den Wald, die der Dämon bei seinem Verlassen der Ruine geschlagen hatte, riss an Cassandras Aufmerksamkeit. Auf die Entfernung war es nicht gut zu erkennen, aber da kam eine...vermummte Gestalt in hellweißer Kleidung heran. Der Farbton passte sich perfekt in den frostigen Untergrund ein. Und er zog jemanden. Sämtliche Haare stellten sich Cassandra auf. Diese blonde Mähne erkannte sie. Das war Mareo! Und er rührte sich nicht, tockte nur mit dem Kopf ab und an gegen ein Hindernis, wie er da in Richtung Lager gezogen wurde. Eine frostige Hand legte sich um Cassandras Herz. Sie hatte viele Jahre lang keine Freunde mehr verloren. Es war kein Schmerz, den sie wieder erleben wollte. Wie um alles in der Welt war es diesen Kultisten bitte gelungen Mareo zu überwältigen? Wind und Blut rauschten ihr in den Ohren. Einen Moment lang war sie drauf und dran das Lager zu stürmen und die Kultisten zu vernichten. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis der Verstand zum Herzen aufholte. Sie hatte keine Chance. Nicht einfach so. Nicht ohne einen Plan. Eine Hand verkrallte sich in der Rinde der Tanne, der Blick ging hoch zum Himmel. Lange würde es nicht mehr dauern, bis es dunkel wurde. Sorgsam verfolgte sie, in welches Zelt Mareo geschleift wurde. Sollte sich herausstellen, dass er doch noch lebte oder sich die Gelegenheit bieten zu ihm zu gelangen, war sie bereit. Hilfe zu holen war keine Option. Bis weitere Magier hier waren, konnten diese Leute sonst was mit Mareo angestellt haben oder ihn sogar von hier fortbringen. Mit einem Kloß im Hals schmiegte sich Cassandra an den Baum und stellte sich auf eine längere Wartezeit ein.


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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptySo 3 März 2024 - 0:33




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Es gab keine Schulden? Beruhigend, aber natürlich hatte Mareo es lediglich als Scherz formuliert. Es war ein Geben und ein Nehmen, sie standen einander in keiner Verschuldung, sie rechneten einander nichts auf und waren lediglich daran interessiert etwas Gutes zu tun. Damit konnten alle wunderbar leben und außerdem wurde daraus eine schöne Tradition, die gern beibehalten werden konnte. Abschließende Worte und der zuvor besprochene Plan wurde in die Tat umgesetzt, denn die beiden Magier teilten sich auf, um über verschiedene Routen ins Zielgebiet vorzudringen. Gerechnet wurde lediglich mit Kultisten, die ihrem Glauben frönten und hoffentlich nicht all zu magisch begabt waren, doch schlussendlich sollte es doch ganz anders kommen. Ein Spezialist hatte sich auf die Lauer gelegt und konnte sich dabei sogar der Wahrnehmung durch göttliche Augen entziehen, die Mareo sonst nie hängen ließen. Ehe die beiden Magier in Stellung waren und ihren Plan in die Tat umsetzen konnten, nahm dieser Spezialist bereits einen Mitspieler aus dem Rennen: Mareo.

Der Halbgott kassierte einen Betäubungspfeil, doch ging er dadurch noch nicht zu Boden. Mittlerweile war er widerspenstig genug, um den meisten Angriffen oder gar Giften standzuhalten, doch unverwundbar war es deswegen noch lange nicht. Bevor Mareo also zur Tat schreiten konnte, verpasste der Spezialist ihm gleich noch zwei weitere, damit die Dosis ihn auch wirklich ausschaltete. Sein Bewusstsein wurde trübe, dann ging es ganz verloren und schon lag er wie ein Sack Kartoffeln im Schnee. Der Spezialist sah sich kurz um, konnte jedoch keinen weiteren Eindringling erkennen und machte sich dann an die Arbeit, seine gefangene Beute in das Basislager zu schleifen. Der Spezialist brauchte dafür nicht sonderlich viel Kraft, was bedeutete, das er über eine entsprechend große Kraft verfügte. Mareos Kopf knallte hier und da gegen kleinere Hindernisse, wodurch sich auch diverse blutige Kratzer an Kopf und allen voran im Gesicht bildeten. Alsbald wurde er auch schon in ein Zelt verfrachtet, wo man ihn aufrichtete und an einer Art Kreuz festband.

Bewusstlos hing der Blondschopf an diesem Kreuz und vegetierte vor sich hin, während eine Wache ihn im Auge behielt. Der Spezialist war mittlerweile wieder abgezogen und ging seiner Arbeit nach, für die er ganz offensichtlich engagiert wurde, unterschied er sich doch deutlich von der Kultisten-Wache. Aufgrund seiner Bewusstlosigkeit war natürlich auch jedwedes Gefühl für Zeit verloren gegangen, doch waren es bereits so viele Stunden, das die Dämmerung einzusetzen schien. Langsam und kraftlos öffnete er die Augen, war desorientiert und verwirrt. Sein Körper fühlte sich noch taub an, doch allmählich schien er Gefühl in die Gliedmaßen zu bekommen. Langsam aber sicher klarte sein Bewusstsein auf, bis er bemerkte, in welcher Situation er hier eigentlich steckte. Das war natürlich alles andere als gut, doch ein flüchtiger Blick durch das Zelt verriet ihm, dass die Alshaytan nicht anwesend war. Das bedeutete, sie war noch irgendwo da draußen oder woanders gefangen. Hoffentlich war es ersteres.

Eigentlich wäre es nun ein leichtes dieser Situation zu entkommen, immerhin brauchte er sich nur in Elektrizität auflösen und verschwinden, doch damit hätte er auch nichts gewonnen. Außerdem konnte er dadurch vielleicht direkt wieder dem Angreifer in die Fänge geraten und das sollte ebenfalls vermieden werden. Im Augenblick war er genau richtig wo er war, denn hier konnte er an Informationen gelangen, auch wenn die Kultisten womöglich selbiges mit ihm vorhatten. Eine ideale Gelegenheit sie in dem Glauben zu lassen ihn gefangen zu halten und befragen zu können, zumal er seiner Freundin dort draußen somit bestimmt auch etwas Zeit verschaffen konnte. „Urgh“, stöhnte Mareo also auf und machte somit auf sich aufmerksam, was die Wache kurz aufsehen ließ. Diese begab sich dann nach draußen und pfiff einmal laut, ehe sie wieder hereinkam und seinen Posten besetzte. Wenige Augenblicke später trudelten weitere Personen ein, wovon einer ebenfalls nicht so aussah als gehörte er zu den Kultisten.

„Ist unser Eindringlich wach?“, fragte der Kultist, gekleidet in eine Robe und versehen mit einem dicklichen Bäuchlein. Der war ganz offenbar der Anführer, denn er wirkte nicht so, als konnte er sich die Hände schmutzig machen. Die anderen beiden Kultisten wirkten deutlich gefährlicher, aber wirklich Bedenken hatte Mareo nur bei dem Sonderling, der aus der Reihe tanzte. „Ist er“, antwortete Mareo spottend und grinste den Fettsack von Anführer herausfordernd an. „Wie fein. Dann kannst du uns ja gleich mal die Frage beantworten, wer du eigentlich bist und was du hier verloren hast“, kicherte der Anführer der Kultisten. „Das ist der schwarze Blitz von Fairy Tail, Mareo Celeris, Eure Eminenz“, verriet der Sonderling wohlwissend, um wen es sich handelte. „Ohoo? Der schwarze Blitz? Ein Ehrengast“, schnalzte der Anführer. „Also was möchte der schwarze Blitz denn hier?“, fragte der Anführer, wissend, weswegen er hier war. „Ich war spazieren und hab mich wohl verirrt“, entgegnete der gefesselte Halbgott. Der Anführer nickte und einer der Kultisten schlug ihm kräftig in die Magengegend, weswegen der Halbgott kräftig aufzuckte und vor Schmerz stöhnte. Die Betäubung wirkte noch leicht und die Fesselung verhinderte eine Anspannung der Muskulatur. „Nanana. Du sollst nicht lügen, schwarzer Blitz. Das muss hier nicht schlimmer enden als notwendig“, wedelte der Anführer mit seiner Hand. „Na gut…“, raunte Mareo angestrengt. „Ich habe Blumen für meine Oma gesucht, die hier in Clover lebt“, spottete er ein weiteres Mal. Ein weiteres Nicken, ein weiterer Schlag. Der Halbgott spuckte etwas Blut, schließlich waren seine Innereien wegen der Anti-Magie-Partikel-Vergiftung ohnehin angeschlagen.

„Nanu? Was ist denn das?“, fragte der Anführer und betrachtete die goldenen Flecken, die auf dem Boden gelandet waren. „Goldenes Blut?“, fragte er und sah Mareo fasziniert an. Dann schaltete sich der Sonderling wieder ein. „Er ist ein Halbgott. In seinen Adern fließt göttliches Blut, Eure Eminenz“, verriet er. Der Celeris hielt inne, hatte die Augen weit geöffnet. Woher wusste er?! Der Sonderling zog die Kapuze zurück und offenbarte damit seine Person, was die Augen des Fairy Tail Magiers nur noch deutlich weitete. „Du? Das ist…unmöglich“, stieß Mareo ungläubig aus. „Ohoo? Ihr kennt Euch?“, fragte der Anführer amüsiert und interessiert. „Durchaus. Wir waren schließlich einst Kameraden“, gestand der Sonderling. „Du…“





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Cassandra

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BeitragThema: Re: Ruinen am Clover Lake
Ruinen am Clover Lake - Seite 4 EmptySo 3 März 2024 - 14:21

09 | @Mareo | Mana: 155/350

Wie ein verirrtes Glühwürmchen zur gänzlich falschen Jahreszeit flackerte ein Lichtpunkt nahe des Wipfels eines jener Nadelbäume auf, die sich wie Wachposten rings um das Zeltlager der Expedition sacht im Wind neigten. Cassandra, die die letzten Minuten damit verbracht hatte ihre Atmung zu beruhigen und das Ziel schon einmal anzupeilen, nahm sich nur wenige Sekunden, in denen die Wärme der Flamme um den Bolzen ihre durchfrosteten Finger wieder geschmeidig machte. Entschlossen krümmte sich einer davon um den Abzug. Ein leises Sirren ertönte, als es eine glühende Bahn durch den sich langsam verdunkelnden Himmel zeichnete. Der Bolzen durchstieß die Zeltbahn jenes Zelts, in dem Mareo gefangen war, an gleich zwei Stellen. Von ihrer Position aus hatte Cassandra beobachten können, wie ein etwas besser gekleideter Mann, zwei der Kultistenwachen und eine gänzlich fremd wirkende Person dort hinein gegangen waren. Insgesamt waren also mindestens vier Personen in dem Zelt. Dies war die wohl beste Gelegenheit Chaos zu stiften und mit ein wenig Glück Mareo zu befreien. Keiner von ihnen war jedoch das unglückselige Ziel des Bolzens. Vor dem Zelt hatte sich eine weitere bekuttete Gestalt postiert. Wohl ein weiterer Wachposten. Den Angriff nicht erwartend und dementsprechend auch kein Ausweichmanöver unternehmend, war er ein leichtes Ziel. Doppelt geladen mit Feuer- und Blitzmagie war der Bolzen ein hinterlistiges Geschoss. Die Zeltbahnen begannen Feuer zu fangen, ebenso die Kutte des Mannes, der gleichzeitig betäubt und schmorend zu Boden ging.

Der Wind pfiff um Cassandras Ohren, als sie sich von dem Ast fallen ließ. Lange hielt der Sturz nicht an, stattdessen wurden die Stiefel gegen den Stamm des Baumes gestemmt, als der Wind sich um ihren Körper legte und sie mitnahm. Ein Abdrücken später rauschte die junge Frau schneller als der Bolzen auf das Zeltlager zu, während Pfeile, Bolzen und Zauber in den Baum einschlugen. Ihre Gestalt verschwamm als sie noch tiefer ging, um den verborgenen Schützen ein schlechteres Ziel zu bieten. Der Wind wirbelte den Schnee hinter ihr auf, als sie auf ihr Ziel zusteuerte. Das Lagerfeuer war eine der wenigen Chancen die Umgebung zu nutzen. Alleine der Aufprall ließ das Feuer schon auflodern, als der Wind nach den Scheiten griff und die Flammen anstachelte. Eine weitere Böe schleuderte Dreck, Asche und Schnee um Cassandra herum in die Höhe, als sie mit dem Fuß eine Mondsichel beschrieb. Das Feuer ignorierend bohrte sich ein Stiefel in das Lagerfeuer, nahm einen der oberen, brennenden Scheite mit und katapultierte ihn in Richtung eines der anderen Zelte. Die Haare stellten sich ihr auf, als sie spürte wie weitere Geschosse über sie hinweg rauschten. Einzig die Deckung und die niedrige Haltung hatten sie verfehlen lassen. Diese Kultisten waren definitiv keine blutigen Anfänger. Wie eine Kanonenkugel, einen rauchenden Schweif hinter sich herziehend, katapultierte der Wind Cassandra aus ihrer eigenen Deckung heraus. Es gab einen kleinen Schwenker, als sie der am Boden liegenden Kultistenwache den Bolzen aus dem Leib riss. Der Mann würde versorgt werden müssen, um nicht auszubluten, aber das war grade nicht das vordringlichste Problem.

Stoff riss, als Cassandra im Vorbeiflug die ohnehin schon durch das Feuer ramponierte Zeltbahne jenes Zelts, in dem Mareo gefangen gehalten wurde, mit ihrem Schwert zerteilte. Zayn Aljalds Spitze drang nicht weit hinein. Die Gefahr Mareo zu erwischen, war dafür einfach zu groß. Einen Blick hinein erlaubte die Geschwindigkeit ebenfalls nicht. Und sie rettete auch nicht vor den Geschossen, die nun, verlangsamt durch den Schwerthieb, endlich ihr Ziel finden. Es war wohl ohnehin nur Glück gewesen, dass der Plan soweit gelungen war, dachte sich Cassandra, als irgendwas sie schmerzhaft in der Mitte erwischte. Ein Gefühl von Vertigo stellte sich ein, als die dunkle Substanz sich in den Körper fraß. Etwas rummste, als das Schwert sich an der Zeltstange verkantete und Cassandra in hohem Bogen herumwirbelt wurde nur um von hinten gegen die Zeltplane zu knallen. Zumindest wurde der Fall dadurch gebremst. Trotzdem kam ihr die Galle hoch. Ein kläglicher Schmerzenslaut entfuhr ihr, als ein weiteres Geschoss sein Ziel fand. Der Bolzen streifte das Bein zwar nur und versank ein paar Meter weiter im Schnee, aber es schmerzte höllisch. Die knisternden Blitze um diesen Bolzen ähnelten den ihren und verhießen überhaupt nichts Gutes. Erleuchtet vom Feuer ihres eigenen Bolzens versuchte sich Cassandra in die Höhe zu stemmen. Es gab einen weiteren Leidenslaut, als die Füße schlicht versagten. Wenigstens...brennt mein Stiefel nicht mehr. Mit dem Rücken gegen die Zeltwand, eigentlich nur einen oder zwei Meter von Mareo entfernt, wurde die Armbrust nachgeladen. Einfach gefangen nehmen lassen würde sie sich nicht! Niemals wieder!
"Dann...kommt und holt mich doch." Ob die Worte nun Mut oder Narretei waren, sie klangen nicht im Ansatz bedrohlich. Sehr viel eher erschöpft.

Zauber:


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Her heart, in spite, is warm and bright.

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