Ortsname: Bärlauchstraße Art: Freiraum Spezielles: - Beschreibung: Eine normale Straße im Wohngebiet von Crocus. Hier stehen vor allem einzelne Häuser, manche etwas edler, andere wiederum nicht. Die Straße ist nachts durch Laternen beleuchet.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
# 1 Als Helena sich für eine Quest meldete, die sie am Brett hatte hängen sehen und die sie äußerst interessant fand, erklärte man ihr, dass es noch einen weiteren Interessenten dafür gäbe und dass sie diesen Auftrag gemeinsam erledigen würden. Der Name, Ragnar Sjöborn, sagte ihr dabei überhaupt nichts. Das war allerdings auch kein Wunder, immerhin gab es unzählige Rune Knights und nicht viele davon waren wirklich, wirklich bekannt. Was die Quest betraf, so interessierte sich die Magierin aus einem gewissen Grund dafür. Es ging darum, die Ehre einer Frau zu retten und ihren Namen reinzuwaschen. Jedenfalls, wenn man ihr glauben konnte und sie tatsächlich unschuldig war. Nur weil sich jemand hilfesuchend an Gilden oder die Rune Knights wandte, hieß das ja noch lange nicht, dass dieser jemand nicht doch schuldig war. Auch wenn sie nicht wusste worum es genau ging, so wollte sich Helena dieses Auftrages dennoch annehmen. Aus diesem Grund wollte sie die Auftraggeberin namens Cheryl selbst treffen. Helena ließ ihrem Rune Knight Kollegen ausrichten, sich an diesem Tage zur Mittagsstunde, also 12 Uhr, an der hinterlegten Adresse zu treffen. Es war ein kleines Häuschen in einer Wohngegend in Crocus. Die Reise dorthin war also wirklich nicht weit. Gut gelaunt und vor Motivation nur so strotzend, spazierte die Halbgöttin durch die Straßen der Stadt, bis sie an dem Haus ankam. Neugierig begutachtete sie es. “Mittelständisch.“, murmelte sie urteilend vor sich hin. Es war kein protziges Haus, aber auch keine Bruchbude. Die Dame schien bis zu ihrer Kündigung vernünftig zu verdienen, oder aber einen Mann zu haben, auf den dies zutraf. Der flüchtigen Beurteilung folgend, schaute Helena sich um. Sie wusste zwar nicht einmal wie dieser Ragnar aussah, doch war sie sich sicher ihn zu erkennen, wenn sie ihn sah. Immerhin war die von ihr beschriebene Uhrzeit so gut wie erreicht und wenn jemand direkt auf sie zulief, oder aber auf das Haus vor dem sie stand, so handelte es sich mit höchster Wahrscheinlichkeit um ihren Gefährten für diese Mission. Ein wenig neugierig war sie ja schon. Es war meist interessant, was für Personen so für die Rune Knights arbeiteten. Es waren die verschiedensten Gestalten mit verschiedensten Persönlichkeiten. Wer würde sie diesmal bei der Quest begleiten?
Ragnar hatte sich für die Ausführung einer Quest gemeldet, woraufhin man ihm mitgeteilt hatte, dass noch ein weiterer Teilnehmer gesucht werden würde. Es ging um einen niederen Offizier, der entlassen worden war, offensichtlich hatte er etwas angestellt, aber so richtig klar war wohl nicht, was eigentlich passiert war. Grundsätzlich vertraute Ragnar auf das, was die Führung der Gilde entschieden hatte und es lag ihm fern hier jemanden vorwerfen zu wollen eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Auf der anderen Seite gab es eine Sekretärin, die genauer wissen wollte, was eigentlich passiert war und das war ebenfalls ein Anliegen, welches Ragnar respektierte. Zumal sich dieses Anliegen vermutlich relativ schnell klären ließ, wenn man nachfragte, was eigentlich genau passiert war. Bisher machte Ragnar sich hier also eigentlich relativ wenig Gedanken darüber, dass es bei diesem Auftrag Probleme geben konnte.
Entsprechend war er froh, dass sich recht schnell eine weitere Interessentin gefunden hatte, die ihm auch sogleich eine Nachricht mit einem Treffpunkt hinterlassen hatte. Entsprechend hatte er sich fertig gemacht, seine Kette gegriffen und sich letztendlich auf den Weg zum Treffpunkt gemacht. Das Haus der Auftraggeberin war nicht sonderlich auffällig, zeugte aber davon, dass sie zumindest nicht schlecht verdient hatte und davor sah Ragnar bereits eine Frau, die er zwar nicht kannte, die jedoch ebenfalls das Haus zu beobachten und auf irgendwas zu warten schien. Eigentlich konnte das nur seine Partnerin bei diesem Auftrag sein, weshalb der Rune Knight kurzerhand auf sie zuging und schon von weitem winkte: “Bist du Helena? Ich hab deine Nachricht bekommen. Hast du schon mit irgendwem gesprochen?“ Wie üblich hatte er ein freundliches Lächeln auf den Lippen, während er sie ansprach. Er war gespannt, mit wem er es heute zu tun hatte.
Vielen Dank an Shirayuki
Helena
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# 2 Helena war in Gedanken versunken, als sie plötzlich von der Seite angesprochen wurde. Ein sehr jung aussehender blonder Junge steuerte auf sie zu. Er hatte sie gefragt ob ihr Name Helena war, was ja schonmal nahelegte, dass er sie nicht zufällig an diesem Ort angetroffen hatte. Schließlich deuteten auch seine weiteren Worte daraufhin, dass er ihre Verstärkung für diesen Auftrag war. Er war Ragnar, der weitere Rune Knight. Zunächst von der Überraschung überwältigt, fand die Halbgöttin schnell ihre Worte wieder. “Äh ja, ich bin Helena. Ragnar, richtig?“ Lächelnd streckte sie ihm seine Hand entgegen, um die seine zur Begrüßung zu schütteln. “Ich habe noch mit niemandem gesprochen. Dachte mir ich warte bis du dabei bist und wir gehen die Sache zusammen an.“ Sie nickte entschlossen und schaute dann wieder zur Tür. “Wollen wir?“ Eine rhetorische Frage. Wenn ihr Kollege sie nicht zufällig doch noch davon abhalten würde, bewegte sich die Magierin die letzten Schritte auf die Tür zu, um schließlich anzuklopfen. Es dauerte einen Moment, bis Helena Geräusche vernahm, die nach Schritten klangen. Es war also jemand zuhause. Sehr gut. Die Türe öffnete sich langsam und knarzte dabei ein wenig. Hervor lugte das Gesicht einer Frau mit etwas unordentlich zerzausten Haaren. Sie sah danach aus, als hätte die vergangene Zeit sie etwas mitgenommen. Mit großen Augen schaute sie zwischen den beiden Magiern hin und her. “J-Ja?“, fragte sie mit heiserer Stimme. “Guten Tag die Dame. Wir sind von den Rune Knights. Sie sind doch Cheryl, richtig?“ Die Frau nickte zögerlich, öffnete dann jedoch die Türe weiter. “Kommt herein. Bitte.“ Cheryl trat zur Seite und machte den Magiern Platz, um sie hereinzulassen. “Verzeiht die Unordnung. Ich habe nicht damit gerechnet, dass so schnell jemand kommen würde, um mir zu helfen.“ Helena seufzte kurz, wusste sie nicht so recht wie sie darauf reagieren sollte. Jedenfalls trat sie ein und ging schließlich weiter in den Raum, in dessen Richtung die Hausherrin sie gewiesen hatte. Die Halbgöttin schaute sich flüchtig um. Das Haus war vernünftig eingerichtet. Es war ordentlich und man hatte sich Mühe gegeben, hier und da dekorative Objekte zu verteilen. Nichts wirkte besonders wertvoll. Wie Helena es sich gleich gedacht hatte: Mittelständisch. Es sah nicht so aus, als hätte Cheryl irgendetwas verbrochen um sich daran zu bereichern.
Shion hatte keinen Plan von Groupies, Paparazzi und Dates - eine gute Voraussetzung für die nächste Quest! Nicht. Aber egal, die junge Kevuem konnte alles irgendwie zu ihrer Zufriedenheit gestalten und nebenbei eine Menge Dinge dazulernen. Win-Win sozusagen. Bedenkenlos hatte sie also das Gesuche von einem gewissen Laurent le Magnifique angenommen und stand nun unschlüssig vor seiner gewaltigen Villa mit unzähligen Wachpersonal, das wie grimmige Gorilla wirkte und wachte. Die Illusionistin hatte außerdem keinen Plan darüber, was der Herr Magnifique so trieb, aber er schien damit sehr erfolgreich - ein Grund zur Eifersucht und Ausquetschen seiner Geheimnisse, denn SO wollte die 18-Jährige in Zukunft auch mal leben. Weshalb der Typ jedoch eine Partnerin dafür benötigte, verstand sie überhaupt nicht. Wer wollte seinen Besitz denn bitte mit jemandem teilen? Das war doch wirklich dämlich. “Du kommst hier nicht rein.”, posaunte wie einstudiert ein Gorilla sogleich und baute sich bedrohlich vor ihr auf, als sie es wagte einen Fuß auf den perfekt gestutzten Rasen des Vorhofs zu setzen. Schnippisch zog Shion beide Brauen hoch und riss das Flugblatt mit Laurents Antrag nach oben. “Und ob ich hier reinkomme! Sei mal nicht so unfreundlich, du Geringverdiener!”, keifte sie hinter dem Papier und würde dem Deppen am liebsten gegen das Schienbein treten. Irgendwelche Worte grummelnd trat der Schrank zu Seite und gewährte der jungen Dame endlich Einlass. Mann, so viel Zeitverschwendung! Längst hätte sie mit dem Magnifique über den Job quatschen können. Dann summend und gut gelaunt durch das kleine Paradies hüpfend, bestaunte die vermeintliche Oni den Reichtum, der überwiegend aus seltenen Bäumen und bunten, wunderschönen Pflanzen bestand und nur von einzelnen Aufsehern unterbrochen wurde. Musste das sein? Anscheinend schon, na ja …
Während Shion den riesigen Flügeltüren näher kam, gaben die Wachen jedem Einzelnen ihre Anwesenheit durch, damit man sich im Ernstfall auf sie stürzen könnte. Dabei war sie doch nur ein kleines, liebes Mädchen. Oder? Vielleicht war auch gerade das ein Problem, wieso auch immer. An dem massiven Holz angekommen, hämmerte sie energisch dagegen, trat wieder einen Schritt zurück und verschränkte grinsend die Hände auf dem Rücken - die Piranha-Zähne jedoch hinter den Lippen versteckt, wer auch immer die Türen öffnete, sollte ausnahmsweise nicht sofort vor Schreck tot umfallen. Für die geliebte Verwirrung sorgten erst mal die blutroten Hörner mittig auf dem Kopf! Sowie die schlampig, viel zu großen Klamotten an ihrem Leib, abgesehen vom weißen Hemd, das nicht akkurat geknöpft ist und nur halb im Hosenbund steckt. Auch die schwarze Kapuzenjacke hängt auf halb acht an den schmalen Schultern und die ebenso dunkle Trainingshose wurde an beiden Beinen asymmetrisch hochgekrempelt. Eigentlich ein Unding, denn Shion liebte Symmetrie. Aber das Verrutschen der Stoffe bemerkte und kümmerte sie eben nicht. Als die Türen nur zögernd aufgingen - wahrscheinlich erhielt der oder diejenige die wildesten Beschreibungen des Besuchers - half die Kevuem nach, indem sie ungeduldig gegen das breite Holz drückte und einen bejahrten Mann mit Schnurrbart offenbarte. “Hallo! Bist du Laurent?”, riet sie in das fragende und gleichzeitig schockierte Gesicht des Mannes, der offenbar ein paar Momente für eine angemessene Antwort brauchte. “N-Nein. B-Bitte … folgen Sie mir, ich bringe Sie zu ihm.”, stotterte er irgendwann, machte den Eingang frei und spazierte in aufrechter Haltung voraus. Shion folgte ihm noch immer grinsend und gut gelaunt durch die prachtvolle Villa, die teilweise hier und da durch große, dichte Pflanzen wie ein reiner Dschungel wirkte. Es gab viele, geschlossene Räume und verwinkelte Flure, ein Grund sich zu verlaufen, deshalb staunte die Kevuem an manchen Stellen nicht allzu lange, um das Geleit nicht gänzlich zu verlieren. Bald lenkte er in eine Sackgasse mit einer goldenen Tür und klopfte dreimal. Stille. Hm. Ob ein anderer Magier vielleicht schon anwesend war? Mittlerweile wusste sie, dass Quests nicht alleine auszuführen waren, deshalb war es gut möglich, dass gerade schon ein Gespräch stattfand.
Eine Quest, mal wieder. Es war schon mehr als nur merkwürdig, dass es im Moment andauernd wirklich uninteressante Quests im Anschlagbrett von Royal Crusade gab. Heute war es Zeit für eine gilddenübergreifende Quest, was bedeutete, dass ein Magier von Royal Crusade tatsächlich mit einem Magier aus einer anderen Gilde zusammenarbeiten würde, um in Gemeinsamkeit eine Quest zu absolvieren. Es stellte sich nur die Frage, was würde das für eine Quest sein, was würde das für ein Auftrag sein, was würde das für ein Auftraggeber sein und viel wichtiger, wer war die zweite Person, mit der diese Quest erfolgreich absolviert werden sollte. Viel interessanter war jedoch die Tatsache, dass die Wahl, welchen Magier Royal Crusade auf diese Art der Quest schickte, auf Valerian gefallen war. Der Salazar sollte also hier diesen Auftrag übernehmen und es im Namen der Gilde Royal Crusade erfüllen. Nun, nicht dass das ein Problem war, nicht, dass das auch schlecht war, aber war die Gilde sich wirklich sicher, einen Mörder zu einer solchen Quest zu schicken? Naja, egal. Der Vampir hinterfragte die Entscheidung der Gilde nicht, sondern akzeptierte natürlich und bereitete sich darauf vor, die Quest voller lebender Ziele erfolgreich zu erfüllen. Denn, es war ja schon so, dass er sich als Bodyquard auf die Seite des Auftraggebers stellen sollte, damit dieser ein erfolgreiches Date haben konnte. Moment mal... Bitte was? Ein erfolgreiches Date, vollkommen in Ruhe und ungestört von irgendwelchen Groupies oder aufmüpfischen Fotografen? Bei allem Respekt, aber brauchte man wirklich Bodyquards für diese Kleinigkeit? Wenn man ein Date wollte, konnte man dies dann nicht alleine schaffen? Konnte man dann nicht alleine dafür sorgen, dass man seine Ruhe hatte? Es sprach nicht unbedingt für den Auftraggeber, für eine solche Sache extra Bodyquards aus einer Gilde anzuheuern und dann sogar noch mehrere aus verschiedenen Gilden. Aber, was sollte überhaupt die weibliche Beteiligte an diesem Date von dem Auftraggeber denken? Es sprach ja nicht wirklich für ihn, nur das Date durchführen zu können, mit Hilfe von Bodyguards, deren Dienste er in Anspruch genommen hatte. Naja, es war nicht das Ding vom Vampir, er würde sich darum kümmern und vielleicht sogar die ein oder andere Beute in seiner Funktion als Serienmörder dazuzählen können. Es könnte also doch interessanter werden, als Valerian zunächst angenommen hatte. Zumal das Date ja auch in die Abendstunden wechseln könnte, verläuft es denn erfolgreich, was dazu führt, dass die Kräfte des vampirs durch den Tag nicht weiter geschwächt werden würden.
Nach einiger Zeit, Valerian beeilte sich am heutigen Tag nicht, erreichte der Salazar als Gesandter der Gilde Royal Crusade die Bärlauchstraße und damit auch das Anwesen, in welchem es weitere Instruktionen für die Quest geben sollte. Hier würde der Salazar auch auf seinen Questpartner respektive Questpartnerin treffen. Nicht, dass das für ihn wichtig gewesen war, aber er wollte schon wissen, wer ihm bei der Ausführung seiner Aufgabe denn noch so auf den geist gehen würde. Wenigstens hatte er wie immer Enigma bei sich, also würde sich alles Weitere sowieso von seinen Launen abhängig machen. Als der Vampir den Eingang dieses Anwesnes erreichte, wurde er bereits von einer Wache kritisch beäugt, doch der Vampir zuckte nicht einmal mit den Schultern, sondern blickte einfach nur emotionslos drein und lies der Wache damit keinerlei Spielraum für irgendwelche Einschüchterungsversuche. Es war aber doch interessant, wie sich die Seelenspiegel beider trafen und Valerian mit seinen leuchtend gelben Iriden hinter seiner Brille einen äußerst bedrohlichen und eiskalten Blick entgegnete. Dem Wachmann hatte es die Sprache schon ein wenig verschlagen. Der Salazar entgegenete ihm auch nichts weiter, sondern hielt ihm einfach nur den Fetzen Papier, also das Schriftstück mit der Bestätigung seiner Quest unter die Nase. Folglich, ohne weiter Abzuwarten, trat der Salazar einfach ein. Er würde sich schon seinen eigenen Weg zum Ziel bahnen, machte er dies schließlich immer.
Viele geschlossene Räume, verwinkelte Wege, dieser Ort erinnerte Valerian ein wenig an seine Whitechapel Cove, den Ort, an dem er sehr gerne seine Mörderqualitäten aufblitzen lies. Eines stand fest, er musste seine Mordgelüste und die allgemeinen Abgründe seiner Seele zumindest für einige Zeit beiseite stellen. Er hatte keine Wahl, schließlich sollte die Quest ja auch zu einem Erfolg werden. Interessanterweise schaffte es der Vampir tatsächlich, sich selbst zu orientieren und es gelang ihm auch, den Weg finden, der zum Auftraggeber führte. Entsprechend drückte Valerian die verschlossene Tür zum Raum auf, in welchem er sich befand. Sein bedrohliches Erscheinen machte dies jedoch etwas schwierig, da man es durchaus falsch verstehen konnte. Der Graf der Nacht legte das Schriftstück der Quest noch einmal in das Licht des Tages vor auf den Tisch, direkt vor das Antlitz des komischen Männchens, welches sich in diesem Raum wohl immer noch vor ihm fürchtete. Doch ihm war dies eigentlich nur völlig egal. Als nächste Amtshandlung begab der Graf der Nacht sich zu einem Fenster und setzte sich auf auf die Fensterbank, eines seiner Beine hob er ebenfalls auf die Bank, eines lies er am Boden. Er zündete sich eine Zigarette an, legte einen Arm auf das Bein, welches ebenfalls auf der Fensterbank war und dier andere Arm baumelte einfach vor sich hin. Mit einer nun leicht qualmenden Zigarette im Mund blickte der Salazar einfach wortlos durch das Fenster ins Nichts und wartete auf das Erreichen des zweiten Questteilnehmers. Da klopfte es auch schon an der Tür....
“Jetzt mach schon, alter Mann!”, drängelte Shion bald ungeduldig und trat von einem Fuß auf den anderen, war kurz davor ihn zur Seite zu schieben. “Nein, das geht nicht.”, entschied der Diener eisern und baute sich betont mittig vor der Tür auf. "Von Glotzen geht die Tür auch nicht auf. Du musst eine Hand an die Türklinke legen und herunterdrücken. Alternativ könntest du das Holz einfach verbrennen, sprengen oder mit einer großen Axt malträtieren. Möglicherweise ginge auch Säure und ein Rammbock. Außerdem könntest du deinen Kopf solange dagegen schmettern, bis-” "Herr Gott, beruhigen Sie sich doch bitte, Miss!”, unterbrach der Angestellte die kichernde Kevuem, die mit ihren Ideen gerade so schön in Fahrt kam und räusperte lautstark die projizierte Fantasie hinfort, ehe er sich zu ihr umdrehte. “Der Herr des Hauses hat uns nicht den Eintritt gewährt.”, klärte er die junge Frau auf und wiegte sich mit dieser Antwort in Sicherheit, die man ja normalerweise akzeptieren sollte. “Der hat aber auch nicht ‘Nein’ gesagt, also entscheiden wir selbst.” Augenrollend schob Shion den Mann nun doch grob zur Seite, der wohl lieber durch Warten sterben wollte, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen und um zu erfahren, ob er am Ende lebensmüde oder doch mutig war. Als würde der werte le Magnifique seinen treuen Diener umbringen, war er momentan auf Liebeskurs aus und fern von Ablehnung. Shion kannte das Gefühl von Liebe zwar nicht, wusste jedoch um das Verhalten von Liebestrunkenden, die überwiegend eine gewisse Dummheit an den Tag legten - Parthenope, die Sirene, die jeden Mann um den Finger wickeln konnte, oder so, hatte bestimmt ihre Stimme im Spiel. Vielleicht war Laurent vor Kurzem am Meer? Oder unter welchem Einfluss er auch immer stand. Sie drückte unter Protest seitens des Untergebenen also die Türklinke, stieß die Tür energisch auf und betrat ohne Zögern den großen Raum. Der gewaltige Kamin im Hintergrund stahl beinahe die gesamte Aufmerksamkeit, aber Shion zwang sich dazu, weiter umzusehen. Vor dem Kamin thronte ein lederner Sessel, samt eines jungen Mannes, der von einem massiven Holztisch abgeschirmt wurde. Nachdem die Tür aufflog, riss er seinen überraschten Blick auf die Rosahaarige, der zuvor am riesigen Fenster heftete. Die Kevuem folgte der Spur zurück und entdeckte den zweiten Mann im Raum, der unbekümmert aus der Scheibe starrte und genüsslich an einer Zigarette zog. Einmal deutlich mit den Schultern zuckend, ignorierte sie den Kerl und trat an den Tisch heran, missachtete gekonnt das entschuldigende Murmeln hinter ihr.
“Hallo! Bist du Laurent?”, wiederholte sie die Begrüßung wie zuvor unbeschwert und schenkte dem blond gelockten jungen Mann mit grasgrünen Augen im Sessel ein geschlossenes, breites Grinsen. Auch wenn Shion ein gutes Aussehen nicht kümmerte, war ihr sofort klar wieso, weshalb, warum scharenweise Mädchen und auch Jungen ihm hinterherlaufen sollten. Nicht nur sein Gesicht wirkte makellos, selbst die drahtige Statur und die momentane Sitzhaltung von Laurent strahlten eine gewisse Anmut und Eleganz aus, die sicherlich von dem einen oder anderen Fan oder gar Hater beneidet wurde. Es verging eine gefühlte Ewigkeit des gegenseitigen Musterns, ehe seine stolze Stimme erklang. “Ja, das bin ich. Meine Name ist Laurent le Magnifique, ich nehme an Sie sind die zweite Magierin, die sich meiner Sache annimmt. Bitte setzen Sie sich doch.” Er deutete auf eine nahe Sesselgruppe, ohne dabei selbst aufzustehen. Uff, wenn der weiterhin so steif und geschäftlich blieb, gestaltete sich das Vorhaben wohl schwieriger als gedacht - zumindest fühlte sie so überhaupt keine zwischenmenschliche Anziehung. Natürlich konnte es auch gerade an dem Erstgespräch liegen. Shion fläzte sich also ungeniert auf das knarzende Leder und wartete halbherzig auf weitere Anweisung. Na gut, das Warten brach vielleicht nach 5 Sekunden. “Ist der Typ da dein Bruder?” Mit dem Kinn nickte sie zum großen Fenster hinüber, zum desinteressierten Mann mit silbernem Haar. Die Frisuren der beiden Kerle waren sogar recht ähnlich, war das Goldlöckchen nur ein wenig kringeliger, aber die Haarlänge stimmte fast überein. Außerdem wirkte er an diesem Platz, in dieser Haltung nicht wirklich fremd. Komisch nur, dass sie als Zweite erwähnt wurde. Wo war denn der oder die heutige Partner/in?
Konnte man die sieben Todsünden in einer einzigen Person vereinigen? Nun, sicherlich wäre das möglich gewesen, wenngleich es auch sonderlich schwierig gewesen wäre. Aber, so wie sich die Situation hier abspielte, schienen es gleich mehrere Kandidaten dafür zu geben, welche sich ernsthafte Hoffnungen darauf machen konnten, zu einer Person ernannt zu werden, welche die sieben Todsünden in einer Person ausstrahlten. Waren da doch zunächst die anwesenden Person innerhalb dieses Raumes. Der Auftraggeber, wie war noch gleich sein Name? Achja, Laurent le Magnifique. Er hatte den Anschein geweckt, als würde er tatsächlich mindestens eine Todsünde in sich vereinigen. Aber welche? Hmh, wohl am ehesten die Wollust, also Todsünde Nummer drei, Luxuria. Warum sollte man das annehmen? Nun, hatte man sich einmal die Quest angesehen, auf welche er zwei Magier unterschiedlicher Sektionen schicken wollte? Dieser Le Magnifique oder wie sein Name auch immer gewesen war, hatte es doch tatsächlich für nötig empfunden, für ein ruhiges Date zwischen zwei Personen so etwas wie Bodyguards auf der Liste zu haben und diese auch einzusetzen. Sollte es denn wirklich möglich sein, dass es so etwas wie einen Menschen gab, der so niedrig gesunken war oder so ein schreckliches Selbstwertgefühl hatte, dass er es tatsächlich für nötig halten müsste, Bewacher und beschützer zu engagieren, nur damit er in Ruhe der Stimme seines Herzens folgen konnte? Falls das wirklich so gewesen war, dann wäre dieser Kerl wirklich noch viel schrecklicher gewesen, als man das überhaupt annehmen konnte. Aber, gab es noch eine zweite Todsünde, die er in sich verbarg? Die er noch nicht offenbahrte? Nun, im Moment war noch keine zu sehen aber es würde sicherlich nicht mehr lange dauern, bis noch eine zweite dieser schönen Sünden an das Licht der Welt kommen würde, denn gerade diese Aspekte konnte man nicht auf Ewig verstecken. Als nächsten Kandidaten hatte man da den so unscheinbar rauchenden Mann auf der Fensterbank sitzen, welcher ebenfalls den Anschein machte, die Todsünden in sich vereinigen zu können. Was hätte man denn da gehabt? Also Invidia und Acedia, die Todsünden sechs und sieben, Neid und Faulheit oder Ignoranz, trafen ganz sicher zu. Auch Superbia und Ira, die Nummern eins und vier, also Hochmut und Zorn konnten stimmen. Wobei gerade bei Nummer vier die Frage nach der Möglichkeit einer emotionalen Wahrnehmung gegeben war oder nicht. Also konnte man meinen, mindestens dreieinhalb Todsünden stachen auch bei Valerian hervor.
Dann kam aber noch diese Person in das Zimmer, die sich offenbar direkt artikulierte und sich als Teilnehmerin dieser Quest herausstellte. Schließlich sprach dieser Laurent, der Auftraggeber, direkt formlos nach dieser Vermutung und behandelte den Eindringling zumindest so. Schon unfassbar frech, einfach so in das geschlossene Zimmer zu platzen und die vermeintlich wichtige Person im Raum so unverblühmt anzusprechen. Auch hier kennzeichnete sich wohl das Hauptlaster Superbia, die erste Todsünde heraus. Vielleicht sogar mit Gula, der fünften Sünde, der Völlerei oder Maßlosigkeit, sogar noch eine weitere, aber das würde die Zeit erst noch zeigen. Zumindest war es ja eine tolle Ansammlung an Unruhestiftern vor Ort, die allesamt eine Verbindung zu den schlechtesten Eigenschaften überhaupt gehabt hatten. - Zumindest vermeintlich. Es war auf jeden Fall interessant, so viel stand fest. Es war schon ziemlich auffällig, wie der kleine Störenfried den Ort der Versammlung störte, sich auf ihre vier Buchstaben auf dem Sessel knallte und ersteinmal dafür sorgte, dass etwas mehr Kommunikation in den Raum kam, zumindest halbherzig. Schließlich deutete sie mit ihrem Kopf auf Valerian, in dem sie zu ihm herüber nickte und direkt und offenkundig fragte, ob er der Bruder des Auftraggebers gewesen sei? Valerian selbst interessierte sich für dieses Szenario und dieses angehende Gespräch so stark wie immer. - Nämlich überhaupt nicht. Er ignorierte die beiden Parteien erst einmal weiter, schaute in die Ferne, lies den Qualm seiner Zigarette weiter in die Luft steigen und dachte an Anastassija. Was würde sie wohl zu dieser Situation sagen? Der Graf der Nacht musste sich an diesem Tag wirklich zusammen reißen, um nicht direkt dafür zu sorgen, dass es noch an Ort und Stelle neue Opfer des Serienmörders geben würde. Nachdem auf Shions Frage die ersten zwanzig Sekunden keinerlei Reaktion kam und der Auftraggeber gerade selbst das Wort ergreifen wollte, setzte sich Valerian in Bewegung. Der Vampir erhob sich langsam und ruhig, ohne dabei den Blick vom Fenster abzulassen. Die Hände steckte er dabei in die Hosentaschen.
"Welch zauberhaftes Verhalten..." Entgegnete er auf die Frage der jungen Dame, ob er ein Bruder des kleinen Männchens gewesen war. Aber Valerian hatte seine eigene Art und Weise, mit einer solchen Unklugheit umzugehen. Den Begriff Dummheit sollte man hier wohl besser nicht gebrauchen, auch wenn es schon sehr in der Nähe gewesen war. "Ihr scheint euch für euer Date ja schon sehr gut zu verstehen..." Nicht einmal eines Blickes würdigte Valerian den Eindringling bis hier her. Als er seinen Kopf von dem Fenster hinwegdrehte, senkte er ihn direkt zu Boden und schloss die Augen. Ein deutliches Anzeichen dafür, dass es ihm gerade entweder zu langweilig gewesen war oder das er so etwas wie Genervtheit verspürte. Jedenfalls schien es fast so, als würde er sich dies nicht mehr lange antun. "Küsst euch doch einfach hier. Dann spart ihr euch dieses jämmerliche Versteckspiel..." Der Graf der Nacht ging jetzt davon aus, dass Shion der Datepartner des Auftraggebers gewesen war. Selbst wenn nicht, interessierte es ihn aber auch nicht besonders. Das einzige, was ihn wirklich interessierte, war die Entlohnung, die es für diese Quest gab und vielleicht auch, ob es noch das ein oder andere Opfer für den Vampir geben würde. Als der Vampir jedoch vernahm, dass es sich bei Shion um die zweite Magiern handeln sollte, welche diese Quest mit ihm auszuführen hatte, schien der Serienmörder aus Fiore sich langsam zu fragen, worauf er sich da eigentlich eingelassen hatte. Da wäre er ja lieber jetzt wieder im Folterkeller von Neu-Wladiwostik gewesen. Das war sicherlich viel angenehmer als dieses Spektakel jetzt und hier. Aber, er richtete nun das Wort direkt an Shion, hinter der er sich nun befand, noch immer mit den Händen in der Hosentasche und der qualmenden Kippe zwischen den Lippen. "Ich nehme an, dass das nur ein dummer Witz war.. Falls nicht... Kommt mir besser nicht in die Quere, Kind..." Der Graf der Nacht machte keinen Hel daraus, das es ihm gerade so absolut nicht passte, hier zu sein. Noch dazu, dass er die Frechheit von Shion beim Hereinplatzen und dummen Gefrage schon absolut charmant fand. - Nämlich so gar nicht. In den Gedanken des Serienmörders spielte sich gerade etwas bestimmtes ab. Sollte er die Quest dennoch erfüllen oder sich lieber Shion als Nächstes auf seine Liste holen und diese damit weiter vergrößern? Hoffentlich würde sie es noch schaffen, den Gletscher des Eises zwischen ihnen zumindest nur noch in Packeis zu verwandeln und damit eine für die Quest ansprechende Vertrautheit zu dem Mörder aufzubauen. Man würde es ja sehen...
Ohooo~! Der Kerl war also von der besonders aufgeblasenen Sorte! Aufgeblasen und mit einem Stock im Arsch versiegelt, damit auch ja nicht die heiße Luft entweichen konnte, hihi. Während er mit seiner inhaltslosen Rede jedermanns Zeit verschwendete und seine langweilige Art und Weise zur Schau stellte, rutschte Shion bequemer in den Sessel und verknotete ihre Beine zum Schneidersitz. Das Gelabere unterstrich sie geräuschvoll mit einem langgezogenen Gähnen, ehe sie den Kopf auf eine Hand stützte, die Lider schloss und Schnarchgeräusche von sich gab. Oh Mann, wer oder was hat dem Weißhaarigen bloß ins Hirn geschissen? Eine ganz normale Frage schien seine Mentalität völlig aus der Bahn zu werfen und nichtssagende Äußerungen ausspucken - ob der Mal einen kräftigen Schlag auf den Kopf bekam und viel zu früh aus einem Krankenhaus türmte? Was auch immer; Shion würde den Teufel tun und die Leitung der Quest übernehmen. Entweder er nahm die Sache bald in die Hand oder die Kevuem würde wortlos das Anwesen verlassen und einfach eine andere Quest suchen. Schließlich und endlich beendete der Langweiler die belanglose Rede und eine angenehme Stille trat ein - angenehme Stille sprach übrigens überhaupt nicht für das Gegenüber. Ups, da wäre die junge Frau doch beinahe tatsächlich eingeschlafen! Noch einmal gähnend wischte sie die dadurch entstandenen Tränen aus den Augenwinkeln und setzte sich wieder auf. “Oh, bist du endlich fertig mit dem Blabla?”, kommentierte sie desinteressiert seinen Dünnschiss und klatschte ein paarmal langsam applaudierend in die Hände, ehe angeödet mit den Augen gerollt wurde. “Weil du ja so beeindruckend erwachsen bist, übernimm doch mal das Gespräch mit dem Klienten, statt meine Zeit zu verschwenden. Wir könnten längst mit den nötigen Informationen unterwegs sein.” Er war immerhin zuerst hier. Die Illusionistin war weder sauer noch genervt, sondern überraschend sachlich, grinste dann jedoch erneut und ein bisschen breiter als zuvor. Jemand musste die Sache letzten Endes voranbringen oder eben abbrechen. Es kam wirklich selten vor, dass ausgerechnet die Kevuem die Erwachsene spielen musste, das machte wahrlich keinen Spaß!
Und weil das keinen Spaß machte, erhob sie ihren leichten Körper geschwind aus dem einfallenden Sessel, trat an dem Weißhaarigen vorbei und begutachtete ebenso die Aussicht aus dem großen Fenster. Soll doch der Aufgeblasene den Anfang der Geschichte schreiben, mit seiner wunderbaren Gabe der leeren Wortbildung, haha. Shion hatte zwar wie bereits erwähnt, keine Erfahrungen mit Dates, doch sie war bestimmt eher in der Lage, die Quest zum Erfolg oder beinahe Erfolg zu bringen. Wenn der Typ kein Bock auf die Quest hatte, wieso zum Henker hatte er sie dann überhaupt angenommen? Eine Frage, die sie wahrscheinlich nicht stellen würde. Allgemein würde die junge Magierin keine Fragen mehr stellen, sollte er wiederholt so gestört und versnobt reagieren. Bestimmt gehörte der irgendeiner Gilde an, die ihn dazu zwang. Ein Grund, weshalb Shion keiner beitrat - Freiheit war nun mal alles. Aber diese Tatsache würde sie ihm nicht unverhohlen unter die Nase reiben. Noch nicht. Während die vermeintliche Oni also auf Geschehen wartete, seufzte sie leise und erlaubte sich für einen Moment an Zion zu denken, den damaligen Leidensgenossen. Mit ihm wäre jede beliebige Quest vermutlich überwiegend mit Spiel, Spaß und Spannung durchzogen. Schade, dass sich das Dream-Team nach der Flucht aus dem Labor sofort aus den Augen verlor und auch heute hatte die Gehörnte keine Ahnung, ob er es lebend aus dem Chaos schaffte. “Falls Ihr keine Einigung findet, werde ich Euch umgehend entfernen lassen.”, übernahm der le Magnifique dann auch mal wieder das Wort und erhob sich ebenfalls, stützte die Hände warnend auf die Tischplatte und sah zu seinem Butler, der aufmerksam an der Tür stand, dazu bereit Wachen zu rufen. Tja, an Shion lag das Problem offensichtlich nicht. Sie schnaubte amüsiert, den Blick weiterhin aus dem Glas gerichtet.
Interessant. Das Spiel begann Spaß zu machen. Es war erst eine kurze zeit vorrüber, in welcher sich die drei Beteiligten beschnuppern konnten, doch es reichte schon aus, dass sich der Serienmörder von Fiore ein Bild davon machen konnte, was er hier zu erwarten hatte. Es sollte meinen, dass es hier noch zu einem sehr einfachen Signal werden würde, wenn er sich selbst darum kümmern würde, aber das konnte man ja jetzt schließlich auch nicht machen. Sollte es denn tatsächlich soweit kommen, dass es in diesem kleinen Spielchen hier noch eine Aufgabe geben würde, mit der alle beteiligten Personen zufrieden sein würden, dann würde es doch noch sehr interessant werden. Zugegeben, würde man von einem Spiel mit mehreren Karten sprechen, dann handelte es sich bei Shion wohl um eine Person, welche ihre besten Karten wohl immer direkt zu Beginn ausspielen würde. Sie schien nicht der Typ Charakter zu sein, welcher ihre besten Karten zuerst in der Hinterhalt behalten würde, nur um den Gegenüber in Sicherheit zu wiegen. Aber, ganz interessant, man konnte auch nicht davon ausgehen, dass sie es eben nicht tun würde. Es war also ein zweischniediges Blatt, ganz besonders, wenn man sie so betrachtete und vorallem, was sie noch so alles tun würde in dieser Quest. Schließlich sollte sich doch schon bald offenbahren, warum sie sich hier an dieser Stelle befand. Es musste ja schließlich einen trifftigen Grund dafür geben, das sie hier war und das konnte eigentlich nur ein Einziger sein. Nagut, zugegeben, es kamen eigentlich sogar zwei gründe in Frage, jedoch sollte sich der eine Grund ganz schnell ausschließen. Denn, wenn sie hier war, dann entweder, weil sie zur Questanfrage gehörte oder, was aber deutlich unwahrscheinlicher war, das sie hier zum Inventar dazugehörte. Allerdings machte der Hausherr schon allein damit diesem Gedanken ein Ende, als er sagte, dass er sie entfernen lassen würde, wenn sie sich nicht so langsam mal einigen könnten. Was für eine Frechheit. Wusste dieser dahergelaufene Waschlappen eigentlich, mit wem er hier sprach? Wohl eher nicht, wahrscheinlich würde er seinen Ton dann auch nocht so anschlagen. Aber gut, es sollte im Moment so sein, dass der Graf der Nacht diese Unhöflichkeiten über sich ergehen lassen musste. Der Vampir schaute sich noch ein wenig um, dann war er bereit, sich um das naheliegenste zu kümmern.
Valerian steckte seine Hände in die Tasche und nahm einen Zug an seiner Zigarette. Er atmete den Qualm durch den Raum aus, dann blickte er eiskalt zu Shion hinab, nachdem sie mit ihrem Palawer soweit fertig war. Vollkommen desinteressiert an ihren Worten blieb der emotionslose Mörder weiterhin stehen und blickte nun in die Richtung des Auftraggebers. Diesen blickte er mit einem verachtenswerten Blick an, gerade auch im Bezug auf seine Wortwahl, die keine schlaue gewesen war. Immerhin konnte man ihm eines vor Augen halten, dieser Auftraggeber war ein wenig wahnsinnig und leichtsinnig gewesen, andernfalls würde er nicht auf die Idee kommen, so mit dem Grafen der Nacht zu sprechen. "Halt die Luft an. Ich bezweifle, dass der Erfolg ohne diese alberne Quest sonst eintreten wird." Der Serienmörder von Fiore hatte jetzt wahrlich keine Lust darauf, sich noch so dämlich mit dem Auftraggeber auseinander setzen zu müssen. Nichtsdestotrotz musste es nun weitergehen, damit hatte Shion mit ihrem Palawer schon recht, auch wenn es Valerian nicht wirklich tangierte, was sie ihm zu sagen hatte, zumindest noch nicht. Weiter richtete er sein Augenmerk auf den Auftraggeber und wartete ab, was dieser zu sagen hatte. "Mir reicht es jetzt. Hört zu, ich habe euch angeheuert, weil ich in Ruhe ein Date genießen will, ohne diese albernen Paparazzi und komischen Groupies, die sich Fans nennen. Ich verlange, dass ihr euch darum kümmert, dass ich ein Date genießen kann, ohne großartg gestört oder belästigt zu werden. Außerdem, mit wem habe ich denn nun das Vergnügen? Antwortet mir." Lustig, wie es scheinte, verlor der Auftraggeber langsam aber sicher die Geduld, so amüsiert hatte sich Valerian schon lange nicht mehr. Aber, man wollte ihn ja nicht noch länger warten lassen, schließlich konnte man sonst damit rechnen, dass er sich hier noch zum Kasperle Theater mutieren würde, so albern waren seine Worte im Moment. Die Zigarette zwischen seinen Mundwinkeln haftend, den Qualm in die Luft verziehend, begann der Salazar mit einem herrischem Grinsen. "Valerian Salazar. Aus der Gilde Liberty Phoenix. Die Gide schickt mich, da ich mit diesem Problem so meine eigenen Methoden habe..." Als Nächstes blickte der Salazar zu Shion, denn auch ihre aufmüpfischen Worte hatte er noch nicht vergessen, es war bis jetzt nur nicht die richtige Zeit gewesen, darauf zu antworten. Wobei sie sich glücklich schätzen konnte, dass er dies übrehaupt als notwendig erachtete. "Deine vorlaute Zunge gefällt mir, Kleine. Ich nehme an, wir werden diese Quest gemeinsam ausführen und unseren werten Casanova eine interessante Zeit beschaffen. Ich bin mir sicher, dass er dies auch nicht so schnell vergessen wird." Die Augen des Salazar wurden starr und kennzeichneten wieder Kälte aus. Aber er reichte Shion die Hand, wollte den Beginn einer Zusammenarbeit einläuten. Sein Blick ging gerade ins Leere, dennoch kennzeichnete sich in seinem Gesicht ein unterschwelliges Grinsen, welches sicher nur auf eines hindeuten konnte: Valerian hatte etwas vor...
Alberne Quest. Dem konnte Shion tatsächlich zustimmen. Ein Prominenter, der Hilfe bei einem Date benötigte, wirkte wirklich lächerlich. Seine Fanbase war vermutlich unbeschreiblich groß und der Mann könnte dementsprechend ein Harem aufbauen, ohne ein öffentliches Drama heraufzubeschwören. Allerdings wollte der le Magnifique eine eindeutig monogamische Beziehung eingehen, die möglicherweise auch noch Geschichte schrieb. Ob offiziell oder inoffiziell sei mal dahingestellt. Doch hinter den Kulissen schien der Typ irgendwie spießig, wer wollte denn bitte so jemanden näher kennenlernen? Tja, nicht Shions Problem, wenn der oder die Auserkorene am Ende nicht zufrieden mit dem vermeintlich perfekten Menschen war. “Aha. Date hin oder her, hast du denn schon einen Favoriten? Oder sollen wir dir einfach irgendjemanden vor die Nase setzen?” Shion überging die Ärgernis des Auftraggebers, war die doch unnötig aus der Luft gegriffen. “Sei mal locker, sonst will dich niemand.”, warf sie hinterher und rollte mit den Augen. Also, Liebe und Geborgenheit hatte sie sich wirklich anders vorgestellt. Ähnlich wie Spaß und Freude, nur mit einem gewissen Etwas. Doch das spürte sie hier und jetzt überhaupt nicht, eher Kälte und Ablehnung. Falls die Stimmung durch Valerian und Shion entstand: Magier waren nun mal keine Liebesengel, sondern talentierte Wesen, die für allerlei Dinge angeheuert werden. Bei den beiden Exemplaren hatte Laurent allerdings offensichtlich die falsche Wahl getroffen. Er war zu jeder Zeit dazu angehalten andere auszuwählen; aber entweder meldete sich sonst niemand, oder er hegte insgeheim Interesse an Herausforderungen. Was auch immer, es wurde dadurch unnötig kompliziert. Shion verließ seufzend das Fenster und stellte sich neben den Weißhaarigen, der ihr plötzlicher sympathischer erschien als der Klient, der anscheinend nur Drohungen in Form von heißer Luft ausspuckte. Sogar der Qualm der Zigarette des Weißhaarigen schien mehr Inhalt und ernsthaften Unheil zu bringen als die Situation selbst. Er wirkte immerhin authentisch und nicht so gestellt wie der la Magnifique. Shions Blick wanderte gen Wände, die mit Bildern des Blonden zugekleistert waren - auf jedem Einzelnen stach ihr sein breites, künstliches Lächeln entgegen, das wahrscheinlich jedes oberflächliche Mädchen oder auch jeden Jungen lockte. Mann, was für ein schlechtes Schauspiel. Für die Kevuem sowas von durchschaubar. In ihr stieg beinahe Fremdscham auf, so schlecht war das.
Als sich der Weißhaarige schließlich namentlich vorstellte, stockte Shion kurz der Atem - Valerian Salazar. Etwa DER Valerian Salazar?! Kurz huschte ihr Blick zu Laurent, doch seine Miene schien unbekümmert. Wie zum Teufel konnte man DEN größten Serienkiller dieser Zeit nicht kennen?! Sie selbst verspürte wie immer keine Angst, sondern Aufregung und schiere Neugier. Seine Wachen kannten den Namen mit Sicherheit, doch der Kontakt war nicht mehr gegeben, nur der alte Diener, der weiterhin im Hintergrund lungerte, konnte eine Warnung an die Angestellten weiterleiten. Aber der alte Mann war wie erstarrt und nicht in der Lage, eine Regung zu machen, zu sehr übermannte ihn die Angst auf der Stelle getötet zu werden. Und Valerian gehörte tatsächlich einer Gilde an? DER Killer schlechthin nahm Befehle entgegen? Wow, das war wirklich … enttäuschend für Shion. Er sei ein Mann mit eigenen Ambitionen, dachte sie. Doch selbst er war nur ein Hund mit Halsband und einer Leine, dachte sie kopfschüttelnd weiter und die aufkommende Neugier verpuffte beinahe. Und trotzdem faszinierte sie der Umstand, dass er dann und wann Quests annehmen konnte, ohne gefasst oder gemeldet zu werden. Immerhin machte er keinen Hehl aus seinen Taten. Der Mann war also nicht so dämlich wie zunächst vermutet, im Gegenteil. Unheilvoll streckte er ihr grinsend eine Hand entgegen, während er ihr gegenüber eine gewisse Sympathie behauptete. “Ich bin Shion und freie Magierin.”, erwiderte sie sein selbstgefälliges Grinsen und seine Vorstellung, lehnte den freundschaftlichen Handschlag jedoch sicherheitshalber ab und behielt Arm und Hand an ihrer Seite. Quest hin oder her, eins war sicher - sie musste zu jeder Zeit auf der Hut sein, wenn sie nicht sein nächstes Opfer sein wollte. “Gut, wie auch immer.” Laurent wedelte mit einer Hand ab. “Es gibt da tatsächlich ein Mädchen, das ich näher kennenlernen will. Sie nennt sich Emma. Ihre Fanbriefe haben mich bisher am meisten und ehrlichsten berührt. Wir müssen sie aus der Fangirl-Gruppe fischen, sobald ich das Haus verlasse. Sie erscheint eher als graues Mäuschen, sollte also nicht allzu schwierig sein sie herauszufiltern. Wollen wir?” Ohne auf Antwort zu warten, trat Laurent aus dem Zimmer, Richtung Hauseingang.
Das Aufsteigen des Qualmes der Zigarette vom berüchtigten und bekannten Serienmörder schlechthin war gerade die wohl auffälligste Situation, die sich in diesem abgeschlossenen Raum darstellte. Es war ja jetzt nicht so, dass Valerian tatsächlich irgendetwas überzeugt hätte, an diesem Trauerspiel für den Wunsch eines jungen, liebeskranken Pseudo-Berühmten den Bodyguard zu spielen, aber das Geld, die Belohnung, welche den beiden Magiern hier offenbahrt wurde, schien mehr als nur deutlich genug zu sein und eine ziemlich erfolgreiche Sprache zu sprechen. Wenn man so wollte, war der berühmte Serienmörder nur eben deswegen hier, niemals hätte er sich sonst darauf eingelassen, für einen dahergelaufenen Idioten den Bewacher zu spielen, denn normalerweise benötigten andere Personen vor ihm den Schutz und mussten nicht von ihm beschützt werden. Aber es war schon sehr offenkundig überraschend, dass der Auftraggeber, als Valerian sich vorstellte, mit einer Regungslosigkeit reagierte, welche nicht von der Hand zu weisen war. Es schien wirklich so, als würde der wahnsinnige Depp die Persönlichkeit, die gerade den Raum mit ihm zum Viertel teilte, einfach nicht kennen. Das war schon eine ziemliche überraschung, schließlich galt dre Salazar als einer der berüchtigsten Killer überhaupt und das in ganz Fiore. Entweder war der Auftraggeber wirklich einfach nur ein absoluter Vollidiot und wusste nicht, was er tat oder er war tatsächlich so naiv, dass er jegliches Gefühl dafür verloren hatte, was es bedeutete, selbst ein Leben zu leben, außerhalb von Bediensteten oder ähnlichem. Aber gerade das kannte der Graf der Nacht ja nur selbst zu gut, schließlich war er selbst ein Bediensteter einer hochwohlgeborenen Persönlichkeit. Ja, in der Tat, Lady Nastja würde mit Sicherheit nicht lange zögern und diesem Hampelmann schon zeigen, wo es lang ging, aber das konnte der Salazar heute einfach nicht tun, denn seine Herrin hatte ihm mit auf den Weg gegeben, diese Quest erfolgreich zu gestalten, damit es wieder ein wenig mehr in der Kasse klingenln konnte. Denn, je mehr geld letztendlich als Belohnung für die Gilde selbst abfiel, umso mehr prozentualen Anteil gab es auch für die einzelnen Mitglieder und eben dies sollte ja auch ein gewisser Aspekt sein, den man nicht außer Acht lassen sollte. Man musste allerdings sagen, jetzt in diesem Moment war der Drang, sich einfach gegen diesen Idioten zu stellen und ihn zu töten, für Valerian definiv im Sinn, aber er würde sich schon zusamen reißen. Schließlich wäre es mehr als nur schlecht, jetzt schon seine Aufgabe in den Sand zu setzen. Das war etwas, was überhaupt nicht ging. Entsprechend war es auch der Mann in Schwarz, der diese Quest mit der gewissen Professionalität anging.
Shion also? Freie Magierin? Interessant. Der Mann in Schwarz schaute der Kevuem in die Augen, dabei erblickte er selbst keinerlei Emotion. Es war wie als würde er in den Spiegel schauen, ein eiskalter Blick, den auch seine Seelenspiegel immer wieder abgaben, wenn man ihn ansah. Es war sogar so, dass die junge Shion begann, das Interesse des Serienmörders zu wecken. Allerdings nicht in einem gefährlichen Sinn, sondern viel mehr in einem positiven Sinn. Schließlich war ihm dieser Ausdruck in den Augen nicht fremd und er begann auch, sein eigenes Selbstverstädnis ein wenig wiederzuerkennen. Nichtsdestotrotz lehnte sie seinen Handschlagsversuch ab, konsequenterweise musste man sagen. Augenscheinlich schien sie genau zu wissen, wen sie hier vor sich hatte. Sie kannte seinen Namen und hatte vermutlich auch von seinen Taten gehört. Das bedeutete aber auch zwangsweise, dass es Überlebende seiner Taten geben musste, was wiederum nicht ganz so gut war. Aber gut, das war eine Situation, um die er sich kümmern konnte, wenn es denn zu einem Problem werden würde. Jetzt war erst einmal anderes wichtiger, sich um diese Kleinigkeit kümmern, konnte man sich auch später noch. Interessanterweise gab es nun auch vom Auftraggeber wiederum Worte, die allerdings nur mit seinem Anliegen zu tun hatten, alles Andere schien ihm egal zu sein. Nicht so seinem älteren Butler, der fast schon wirkte, als würde er einen Tod nach dem Anderen sterben. Naja, sollte er nur, würde er wenigstens ruhig sein. Nachdem der Auftraggeber seine Worte gesprochen und sich auf den Weg zur Tür gemacht hatte, wurde er jedoch vom Serienmörde abrupt gestoppt. Seine Zigarette war nun auch aus, er lies sie auf den Boden fallen und zerquetschte sie einmal mit seinem Schuhwerk. "Bevor wir beginnen... Ab jetzt befinden wir uns in der aktivierten Quest. Das bedeutet auch, alles, was ab jetzt bis zum Ende geschieht, werden Shion und ich kontrollieren. Wir entscheiden, was gefährlich ist und was unbedenklich ist. Es geht danach, was wir sagen. Und wenn wir sagen, dass die Situation beendet ist, dann ist das so. Bis zum bitteren Ende..." Kurz unterbrach der Salazar seinen Satz, nur um kurz zu Shion zu blicken, danach den Blick wieder auf den Stümper zu werfen, der da etwa einem Hirngespinst hinterherjagte. "Ich dulde keine Widerworte oder Auflehnungen. Das, was wir sagen, wird so umgesetzt. Punkt..." Seine Unbeugsamkeit und seine unbändige Willenskraft kamen gerade zum Vorschein. Valerian hatte etwas ausgesprochen, wie er es verfolgte und so, wie es sein sollte. Und so würde es auch werden, dem konnte man sich sicher sein. Der Auftraggeber sollte nun also besser nicht widersprechen. Als sich dann alle auf den Weg zu machen erschienen, blieb der Salazar noch immer stehen. Er ergriff den Arm von Shion, sodass sie bei ihm stehen bleiben musste. Im Wissen, dass er ihre Aufmerksamkeit hatte, lies er ihren Arm wieder los. Deine Körpersprache hat sich verraten. Du weißt, wer ich bin, nicht wahr? Nur keine Sorge, ich bin nicht hier, um dir etwas zu tun. Du hast mein Wort. Ich habe hier noch ganz andere Dinge vor. Sei also unbesorgt. Einverstanden?" Der Salazar war darum bemüht, es Shion zu versichern, dass sie keine Angst vor ihm zu haben brauchte. Er sprach sogar für seine verhältnisse relativ höflich zu ihr, zumindest so gut er es konnte. Aber, er flüsterte diese Worte, sodass nur Shion sie verstehen hätte können. Valerian war sich sicher, die Quest begann, interessant zu werden. So hatte er eigentlich nicht damit gerechnet, aber man konnte vor Überraschungen im Leben ja nie gefeilt sein. Jetzt war es nur noch wichtig, wie Shion wohl reagieren würde? Schließlich hatte der Mann in Schwarz auch gegenüber dem Auftraggeber klar zu erkennen gegeben, dass es heute so zu laufen hatte, wie es Shion oder er selbst vorherbestimmten...
Während das ungleiche Trio durch den langen Flur schlenderte, bellte der le Magnifique ein paar Anweisungen, die seine Angestellten in seiner Abwesenheit umzusetzen hatten. Shion hörte nicht hin, sie versuchte einen gleichbleibenden Abstand von mindestens einer Armlänge zu dem Salazar zu wahren. Auch wenn sie wusste, wer er war und was er tat, verspürte sie keine Angst, aber lebensmüde war sie noch lange nicht, im Gegenteil. Die Hände locker auf dem Rücken verschränkend und mit dem üblich leichten Grinsen auf den Lippen, dachte sie über seine letzten Worte nach. Valerian sprach doch tatsächlich die ganze Zeit von wir - das überraschte die Kevuem, die somit auf Augenhöhe des Killers handeln durfte. Seine Persönlichkeit kannte sie natürlich im Grunde kein bisschen, erhaschte sie vor einigen Momenten, wenn überhaupt nur winzige Splitter. Zuvor verhielt er sich noch absolut lächerlich, doch Shion musste irgendwas gesagt oder getan haben, um zumindest geduldet zu werden. Witzig, ausgerechnet mit Valerian Salazar, DEM Serienkiller schlechthin als Partner konnte und durfte die Gehörnte so sein, wie sie im Kern war und musste sich nicht unbedingt verstellen, um aushaltbar zu sein. Die junge Frau konnte sich Entspannung erlauben, das hatte er ihr mit Nachdruck versichert. Shion hatte nur stumm genickt, es waren keine weiteren Worte nötig, obwohl sie die Frage, was er noch vorhatte, brennend interessierte. Dennoch hielt sie den bereits erwähnten Abstand, um nicht zuletzt ins Kreuzfeuer zwischen ihm und des künftigen Opfers zu geraten. Auf unwillkürliche Wunden hatte sie dann auch keinen Bock.
Als die drei endlich die Villa verließen und sich die bulligen Bodyguards wie eine Mauer um sie herum stellten, ging das Gekreische auch schon los, sobald Laurent in Sichtweite der Fangirls und Fanboys trat. Seine Attitüde schien wie ausgewechselt, war er eben noch arrogant und spießig, zeigte die Haltung nun Lässigkeit und die Mimik strahlte Wärme sowie Herzlichkeit aus, indem er ein ganz verzücktes Lächeln aufsetzte. Vor dem Eisentor hielt er inne und spähte durch das Gitter in die laute Menge, um ein ganz bestimmtes Mädchen auszumachen, das mit großer Wahrscheinlichkeit auch hier auf ihn wartete. Die plötzlich leuchtenden Augen verrieten Shion, dass er fündig wurde, sie folgte seinem Blick. Eine unscheinbare junge Frau, besser gesagt ein Mauerblümchen mit langen braunen Haaren und Pony, der beinahe ihre hellblauen Seelenspiegel überdeckte. Schüchtern schob sie ihre dicke Hornbrille zurück auf die Nase, die bei dem Gedränge unglücklich verrutschte. Emma war nicht wie die anderen Fangirls, die wie Geisteskranke schrien und heulten und auf und ab hüpften, andere Fans wegschubsten und für jeden Preis ganz vorne zu stehen, um Laurents Aufmerksamkeit zu gewinnen. Entweder war sie wirklich gehemmt, oder einfach nicht der Typ dafür. Gerade durch die ruhige Art fiel sie in der lauten, wilden Gruppe auf. “Da ist sie!”, meinte Laurent zu Val und Shion, zeigte aber nicht auf die Stelle, damit die Fans sie nicht gleich zerfleischen konnten. “Jap, schon gesehen. Ey, Gorillas! Haltet die Geisteskranken von uns und dem Mauerblümchen fern!”, rief Shion über den Lärm hinweg und trat zwei Schritte vor, um die Operation zu beginnen. Wie eine Walze drängten die Bodyguards die Menge weg und sobald die Gehörnte in Reichweite von Emma war, schnappte sie wortlos ihr Handgelenk und zog sie in die Mitte. Verdutzt starrte sie alle nacheinander an, die blauen Augen blieben an Laurent kleben. “Äh, hallo Emma …”, stammelte der Star unerwartet und kratzte unsicher seinen Hinterkopf. Oh Mann … “Jetzt mach schon hinne!!”, drängte die freie Magierin und rollte ungeduldig mit den Augen. “IchladedichjetztsofortaufeinDatemitmirein!”, fiel der Blonde also mit der Tür ins Haus und plapperte so schnell, dass er den Satz deutlicher wiederholen musste. “Ich lade dich jetzt sofort auf ein Date mit mir ein!” Das Mauerblümchen lief rot wie eine Tomate an, nickte dann so kräftig, dass die Brille erneut verrutschte. “O-okay, aber W-wieso ich?!”, fragte sie verblüfft und stammelte noch sehr viel mehr als Laurent. “Boah, Leute. Hört mit dem Schwachsinn auf, wir müssen von hier verschwinden!” Shion klatschte zweimal laut in die Hände, um die beiden wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Sind die gerade echt zusammengezuckt? Uff. “Okay, passt auf. Ich lenke die Verrückten von euch ab, während ihr in Richtung Fußgängerzone lauft. Laurent sollte sich dort am besten unauffällige Kleidung besorgen und ein Hut sowie eine Sonnenbrille. Ich werde euch schon irgendwie wiederfinden.” So weit der Plan. Die Rosahaarige wusste schon ganz genau, wie sie die Fans ablenkte und machte sich sogleich ans Werk, indem sie ihre Magie aktivierte. Sie drehte um und konzentrierte sich kurz, ehe ihre Person eine andere annahm. Ihr Körper wuchs, die Gliedmaßen wurden länger, das Haar viel kürzer und wechselte die Farbe mit Blond. Als sie wieder umdrehte, stand eine exakte Kopie von Laurent le Magnifique im kleinen Kreis. Zum Glück waren die Bodyguards so groß, dass die Valerian, Laurent, Emma und Shion von der Außenwelt abschirmten und die Show nicht mitbekamen. “Bis gleich!”, sagte Shion mit Laurents dunkler Stimme und zwinkerte dem Salazar schelmisch zu, bevor sie aus dem sicheren Kreis trat, ein paar Meter weiter lief und sofort aller Aufmerksamkeit auf sich zog.
Transformation:
Transformation TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Durch diesen Zauber nimmt der Magier in den Augen einer anderen Person eine fremde Gestalt an. Neben dem äußerlichen Erscheinungsbild wird auch die Stimme angepasst, um die Illusion möglichst echt aussehen zu lassen. Der Illusionsmagier muss ein sehr genaues Bild vor Augen haben, in wen er sich verwandeln möchte, damit die Täuschung auch echt wirkt. Natürlich erhält man nur durch die Illusion nicht die Fähigkeiten einer Person, dessen Aussehen man sich geliehen hat - es handelt sich um eine rein äußerliche Täuschung.
Das Fest der Sommersonnenwende, eines der wichtigsten Feste der Stadt Crocus lockt es doch groß und klein aus ganz Fiore an, einfach weil man hier einmal richtig Spaß haben kann. Warum sollten die zwei Necrologiabrüder hier aufschlagen und eine Quest bestreiten, auch wenn sie lieber Spaß haben könnten und ein wenig wichtige Zeit miteinander zu verbringen? Weil es leider nötig war, denn nicht nur Kinder und ihre Eltern wurden an diesen tollen Ort des Festes gezogen, sondern leider auch die Langfinger, welche die Personen die hier ihr Fest genießen wollen, um ihr hab und gut zu erleichtern, wie sollte es auch sonst sein, die Menschen hatten Spaß und sorgten sich lieber um ihre Kinder, als um ihr Eigentum, sie waren einfach unachtsamer. Die Rune Knights, die so schon alle Hände voll zu tun haben, baten Crimson Sphynx um Hilfe, das sie doch vielleicht ein paar Magier schicken würden und Nero, der seine Gilde liebt, sorgte dafür das er und sein Bruder sich darum kümmern würden, auch wenn er wieder einmal Barbatos nicht fragte, ob er das überhaupt wollte, doch ausnahmsweise war es ihm egal mit seinen Bruder zu arbeiten, konnte er die Quest doch nutzten um sich mit seinem Bruder zu unterhalten, hatte er doch noch was zu klären mit ihm, oder besser gesagt, Barbatos musste sich bei Nero entschuldigen, für eine Sache, die er vollkommen falsch rüber brachte, in der Hitze des Gefechtes bei sich Zuhause. Leisen Schrittes, doch mit den deutlichen klacken seiner Schuhe lief er neben seinem Bruder her, die Augen auf die Menschen in seiner Umgebung gerichtet, jede einzelne Person scannte er mit seinen göttlichen Augen, doch er war ein wenig abgelenkt, dachte er doch über seine Worte nach, die Worte die er an seinen Bruder richten wollte, der noch immer ziemlich gekränkt war, auch wenn er es nicht zeigte, nur sein Verhalten ist deutlich kühler geworden, als sonst, anders als in Stillsnow oder auf dem Basar einst. „Nero?“ Ruhig war die Stimme des jüngeren Necrologia. „Auch wenn du es nicht hören möchtest, ich wollte noch einmal über die Sache auf meinen Friedhof mit dir sprechen.“ Er hielt inne, verschränkte seine Arme vor der Brust und atmete tief durch. „Es tut mir Leid, von ganzen Herzen, ich möchte mich bei dir Entschuldigen. Ich habe mich angegriffen gefühlt und ausgeschlagen, auch wenn das falsch war.“ Wieder hörte er kurz auf zu sprechen, dachte über seine weiteren Worte nach. „Es ist natürlich nicht schlimm wenn du mich schützen möchtest, du bist doch mein kleiner, großer Bruder. Ich möchte dich ja auch beschützen, so macht man das als Familie halt einmal. Mein Sinn als Geschäftsmann und mein Stolz als Godslayer hat nur überhand genommen und deswegen habe ich dich verbal angegriffen, auch wenn ich das nicht so meinte.“ Vorsichtig kramte er in seiner Tasche, holte eine kleine Schatulle mit einer Kette heraus, eine Wiedergutmachung, die dem Bestatter eine ganze Stange Geld kostete. Die Kette war dünn und golden, hatte zwei Anhänger, der eine ein goldener Fuchs und der andere ein silbernen Paradiesvogel, Barbatos hoffte doch das er das Geschenk mochte und vor allem hoffte er, das er verstehen würde, worum es geht bei der Kette. „Nero es tut mir wirklich leid, das ich so ein Arsch zu dir war…“ Kurz seufzte er, hielt seinen Bruder die Schatulle hin und hoffte auf das beste, während er weiterhin die Leute um sich beobachtete.
I Die Sommersonnenwende war ein interessanter Zeitpunkt für alle Bürger und Bewohner von Crocus Town, einmal wirklich frei von allen Sorgen zu sein. Wenn man es nur so betrachtete, dann war dies ein schönes und wichtiges Fest, welches die Bewohner dieser Stadt sehr gerne feierten und an dem sie auch sehr viel Spaß gehabt hatten. Man musste sich aber nur wundern, warum die Personen dieses Fest wirklich so gerne mochten und warum sie so viel Spaß daran hatten? Nero selbst hatte nicht wirklich Interesse oder Lust daran, an einen solchen Festunschwung wirklich teilzunehmen, das lag aber auch wirklich daran, dass seine Stimmung nicht wirklich die Beste gewesen ist, schon alleine im Zusammenhang damit, dass sein Bruder sich in der letzten Zeit etwas geleistet hatte, was man sich so eigentlich niemals hätte vorstellen können. Nero dachte niemals daran, dass es wirklich so weit hätte kommen können, das sein eigener Bruder einmal die Entscheidung treffen würde, sich gegen ihn zu entscheiden und irgendetwas Anderes als viel wichtiger anzuerkennen, als ihn selbst. Für den Orangehaarigen war das wirklich ein derber Schlag ins Gesicht, als die Konversation auf dem Friedhof, an der ja auch Gin teilnahm, eben genau in die Richtung wechselte, dass Barbatos seinem älteren Bruder mitteilte, dass er um seine eigenen Geschäfte mehr gab und das sie ihm letztendlich wirklich wichtiger gewesen waren, als die Sorge seines eigenen Bruders davor, das Barbatos sonst was hätte zustoßen können. Wollte man sich das weiter ansehen, dann musste man sich wirklich fragen, warum der jüngere Necrologia eine solche Entscheidung auch wirklich getroffen hatte? Was war der ausschlaggebende Punkt dafür, dass er sich letztendlich so entschieden hatte und die sorgenden Worte und Taten seines älteren Bruders einfach so ins Nichts katapultierte? Letztendlich konnte man es ihm auch nicht wirklich verübeln, wenn letztendlich war das einstige Band, was die beiden Brüder immer miteinander verbunden hatte, seit ihrer Trennung voneinander wirklich nicht mehr so stark, wie es früher gewesen ist.
Genau aus diesem Grund ging es dem Gedankengang um Nero selbst auch nicht besonders gut. Der Taktikfuchs dachte sich viel, er versuchte vergeblich nach Antworten, was denn anders gewesen war, was denn der ausschlaggebende Punkt für seinen kleinen Bruder gewesen ist, dass er eben genau so reagiert hat, wie er eben reagiert hat. Viel hatte er sich auf die Dächer oder die Bäume im Bereich der Gilde zurückgezogen und nachgedacht, sehr oft lag er wieder nachts einfach wach und starrte in die Luft, aber es kam ihm einfach kein Geistesblitz. Dantalion hatte ihm letztendlich beigebracht, dass er jede Meinung einer jeden Person genau so nehmen sollte, wie er auch seine eigene Meinung vertreten würde. Daher ist es für ihn aber umso schwieriger gewesen, eben genau diesen Aspekt so hinzunehmen, denn letztendlich hatte Barbatos mit seiner Äußerung auch für eine innere Verletzung bei seinem Bruder gesorgt. Aber wie sagte man so schön, die Zeit heilt alle Wunden, oder? Man konnte nur hoffen, dass das dann bei Nero auch so gewesen sein würde. Umso überraschender war es wohl für den Fedoraträger, dass sein Bruder unbedingt mit ihm eine Quest wollte. Als er dann auch noch begann zu sprechen, folgte sogleich die nächste Überraschung für Nero, etwas, womit er nun überhaupt nicht gerechnet hatte, Worte der Entschuldigung. Aber Nero fiel es schwer, so einfach darüber nachzudenken und eine Entschuldigung auch als eben diese anzuerkennen.
"Du hast schon das ausgesprochen, was du gemeint hast, Barbatos. Ich habe nach wie vor keinen Grund darin gesehen, warum du dich angegriffen gefühlt haben konntest. Was auch immer zu mit deiner Reaktion darauf bezweckt hattest, du hast das, was du damit erreichen wolltest, auch wirklich erreichen können, also sei stolz darauf." Worte eines geknickten und eines gekränkten Nero, der angenehende Diplomat der Gilde hatte letztendlich auch Gefühle. Zwar schlugen diese fast immer ins Positive aus, das konnte man speziell daran erkennen, wenn sich Ronja in seiner Nähe befand, aber man konnte ihn auch durchaus im negativen treffen und verletzen und genau das war hier geschehen, denn das, was Barbatos letztendlich erreicht hatte war es, dass Nero die Botschaft verstanden hatte, dass er ihn als seinen Bruder eigentlich nicht mehr brauchte. "Dein Sinn als Geschäftsmann also... Ich verstehe. Vaters Erbe blüht letztendlich absolut in dir auf, nicht wahr? Naja, wie dem auch sei. Ich denke, wir haben jetzt eine Quest durchzuführen, also haben wir nun keine Zeit für Sentimentalitäten. Konzentrieren wir uns lieber auf das, wofür wir eigentlich hier sind." Mit diesen Worten wollte Nero das Kapitel auch erst einmal schließen, denn letztendlich war es für ihn noch zu unangenehm, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, zu groß war einfach noch die Enttäuschung in seine eigenen Bruder, mit dem er nach so vielen Jahren wieder familiär in Kontakt stand. So dachte Nero zumindest...
Barbatos seufzte und packte das kleine Päckchen wieder in seine Tasche, sein Bruder der sture Bock, der wollte es scheinbar nicht, denn er ignorierte es vollkommen, sein verletzter Stolz war noch immer zu groß. Verstand Nero denn noch immer nicht, warum sein Bruder sich angegriffen gefühlt hatte? Er war doch lange genug im Familiengeschäft um zu wissen, das solch ein Verhalten schlecht fürs Geschäft war. Er griff immerhin einen Kunden an und Barbatos musste eben diesen Schützen, immerhin wollte er keine schlechte Werbung, doch Nero der sah wieder nur, das man ihn zu unrecht schimpfte, auch wenn dies nicht so war. Doch was wollte Barbatos schon tun? Er hat versucht sich zu Entschuldigen, aber der sture dumme Bock der wollte einfach nicht. „Du weißt wie ich es gemeint habe, Nero. Du weißt dass das, was du getan hast nicht gut für meinen Laden ist. Du weist, das du mir damit die Kundschaft verjagen kannst. Ist dir denn mein Geschäft solch ein Dorn im Auge, das du es mir kaputt machen willst? Du weißt das auch manchmal spät Abends noch Kunden kommen, du hast es bei unseren Eltern lange genug mitbekommen. Also warum sollte der eine Kunde, der mich Abends besucht wenn du da bist, bitte gefährlich sein? Gin war ganz sicher nicht die erste Kundin, die ich so spät Abends hatte, aber egal.“ Barbatos verschränkte seine Arme vor der Brust und setzte sich in Bewegung. „Da du offensichtlich ja nur auf Streit aus bist und du jegliche Entschuldigung ignorierst, konzentriere ich mich lieber auf die Quest. Man kann eine Sache auch mal gut sein lassen, Nero. Man kann eine Sache auch mal Fallen lassen, du musst dich nicht zehn Jahre dran aufhängen, vor allem wenn man sich bei dir entschuldigt. Du willst ein Diplomat werden? Dann lerne erst einmal, auch mal eine Entschuldigung anzunehmen, wenn man sie dir gibt. Jemand, der nur auf Streit aus ist, der wird niemals ein guter Diplomat werden.“ Es nervte einfach, Barbatos war von Nero enttäuscht, er gab sich alle Mühe der Welt, sich bei ihn zu Entschuldigen, er nahm sogar eine dumme Quest für ihn an und sein Bruder der nahm einfach nichts an. Egal, er war nun einmal bei der dummen Quest, er musste jetzt auch eben an dieser Teilnehmen, auch wenn seine Laune dazu nicht unbedingt die beste war. Das Geschenk, das er für Nero herstellen lies, als eine Wiedergutmachung, das konnte er sich auch in die Haare schmieren und wieder einschmelzen lassen, denn der sture Idiot würde es sicher eh nicht haben wollen, es war teuer und er hatte es von seinen Ersparten bezahlt, doch das war egal, für niemanden hätte es einen Sinn gehabt, im Grunde genommen war es einfach nur teurer Müll.
„Wir werden jetzt die Quest bestreiten. Danach geh ich nach Hause und du hast deine Ruhe vor mir. Dann kannst du gerne weiter sauer auf mich sein, dann ist es mir auch ziemlich egal. Aber jetzt nerve mich nicht mit deiner Laune, ich habe keinen Bock wegen dir die Quest in den Sand zu setzten.“ - Deutlich waren seine Worte, nicht nur das Barbatos deutlich enttäuscht klang, nein er war auch ziemlich genervt, er hätte sich einen schöneren Tag zuhause vorstellen können, er hätte seiner Arbeit nachgehen können und dann ein Buch lesen können, doch nun musste er auf einen dummen Volksfest sein, unter ach so glücklichen Menschen, die nichts anderes wollten als Spaß und Barbatos der hing mit seiner tiefen Enttäuschung mit seinen Bruder hin, der scheinbar nicht genug graue Masse in seinen Kopf hatte um zu verstehen, warum Barbatos so protektiv über seinen Laden war und ebenso fehlten da ein paar Verbindungen um eine Entschuldigung anzunehmen. War er der einzige in seiner Familie, der nicht so Stur war? Sein Vater war ein sturer Bock, der nicht zuhören wollten und Nero war nicht besser. „Wir müssen einfach die Augen nach Taschendieben aufhalten. Bis das dumme Fest rum ist. Dann dürfen wir wieder Heim. Also halte die Augen auf und pass auf deine Umgebung auf, du kannst ja so gut böse Menschen von guten unterscheiden.“ Sarkastisch war die Tonlage des jungen Mannes, aber eigentlich sollte sein Bruder wissen, das dies einfach nur ein deutliches Zeichen dafür war, das Barbatos tief verletzt und traurig war, Nero hatte zwar lange nichts mit seinen Bruder zu tun gehabt, doch lange genug um zu wissen, wie Barbatos reagierte, wenn er über etwas oder jemanden enttäuscht war, Barbatos reagierte nicht wirklich traurig, sondern eher recht aggressiv, eigentlich nur um seine wahren Gefühle zu verstecken. Vielleicht merkte Nero, das er doch vielleicht einmal darüber nachdenken sollte es fallen zu lassen, aber so wie Barbatos ihn kannte, würde er das nicht tun. Er wollte sich nur noch auf die Quest konzentrieren, er wollte immerhin schnell Heim.
II Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Es war wie eine bitte Pille, wie ein schwarzes Pflaster, was sein Bruder da angegriffen hatte. Aber gut, was hieß schon, er hatte es angegriffen? Er sprach viel mehr von einem negativen Aspekt, er sprach viel mehr von einem Punkt, den man bei Nero auch erreichen konnte, denn dieser hatte es ja auch deutlich in sich. Ja, es stimmte, er wollte wirklich ein Diplomat werden, das war gildenintern sein größter Wunsch. Es war sein wirklich größter Traum, einmal so wichtig zu sein, einmal so eine Position inne zu haben, das er allein als diplomatisches Wesen ausgewählt würde und die Gilde nach Außen hin zu repräsentieren. Aber es gehörte viel mehr dazu, ein wirklich richtig guter Diplomat zu werden oder zu sein, als nur das, was man sich sowieso schon unter den Aufgaben hinweg vorstellte. Also was versuchte sich der große Bruder eigentlich selbst vorzumachen, es würde doch letztendlich sowieso nichts bringen. Denn so ein guter Diplomat, wie er selbst glaubte, würde er wahrscheinlich wirklich nicht werden. Es war eigentlich wie es immer war, selvbst wenn Nero ein eigenes, persönliches Ziel verfolgte, so konnte er es nicht einlösen. Es war letztendlich immer so gewesen, dass letztendlich sein gutes Herz sich einmischte, was sagte, das er sich darum zu kümmern hatte, das es den Belangen der anderen Personen gut ging. Und damit war auch klar, das seine eigenen Belange wieder einmal keine Rolle spielten. Keine Rolle war er ja schon immer gewohnt, das war ja schon zu Zeiten, in denen er selbst noch zu Hause gelebt hatte, nichts ungewöhnliches gewesen. Da durfte er letztendlich auch nicht für sich selbst entscheiden und das durfte er heutzutage auch nicht, da war es eben einfach nur viel wichtiger und wertvoller, dass das, was Andere dachten und wollten, in Erfüllung gehen würde.
Es war aber die Frage, die sich stellte, warum um alles in der Welt Nero eigentlich, vorallem im Bezug auf Barbatos, so rigoros und extrem war? Nur an den Worten Dantalions konnte es ja nicht liegen. Da musste noch etwas Anderes im Spiel sein und genauso war es auch gewesen. Wenn man wirklich ehrlich war, dann ging es Nero nur darum, das er seinen kleinen Bruder hatte. Oder viel besser, das er seinen kleinen Bruder in seiner Nähe hatte. Denn, selbst wenn das, was er sagte, stimmte, was sollte denn gewesen sein, wenn es doch eine SItuation gegeben hätte, bei der sich eine womöglich lebensbedrohliche Situation entwickelt hätte? Es war aber eben nicht nur die große Sorge und der Grundgedanke um die Standfestigkeit der Brüderlichkeit, die Nero dazu antrieb, so sorgvoll bei Barbatos zu sein, es ging da auch um die Geschwisterliebe an sich. Es gab immerhin schon einmal eine Zeit, durch welche die beiden Brüder für eine lange Zeit voneinander getrennt waren, selbst wenn sie in dieser Zeit ihre Slayermagien erlernt hatten. Nero wollte nicht, das sich eben diese Situation genauso wiederholen würde wie damals. Denn schon damals hatte es ein gewaltiges Loch im Herzen des älteren Bruders hinterlassen. Nero wusste also ganz genau, wie es sich anfühlte, von Barbatos getrennt zu sein...
Nero trat vor seinen Bruder, legte die Hand unter sein Kinn. Man erkannte den kleinen Gröößenunterschied zwischen ihnen, selbst wenn er nicht der Redewert war. "Glaubst du dir eigentlich selbst, bei dem, was du da die ganze Zeit erzählst? Wofür hat man denn einen großen Bruder, der auf einen aufpasst? Es ist doch völlig unabhängig vom Geschäft, von der Liebe oder sonstigen Dingen auf der Welt. Letztendlich hat man seinen eigenen Bruder nur ein einziges Mal und niemand möchte, das etwas negatives geschieht. Nicht einmal der Bruder, der wohl der Diplomatie unwürdig ist..." Mit diesen Worten verabschiedete sich Nero aber auch, bildlich gesprochen, von der Nähe seines Bruders. Mit seiner neuen Magie, der Heavenly Body Magic, hatte er eine neue Möglichkeit, ein wenig mehr ins Training zu gehen, damit er nicht mehr weiter an Dinge denken musste, die ihn sonst nur lange Zeit beschäftigen würden. Denn sein Verstand würde ihm schon sagen, besser gesagt befehlen, das sich Nero damit auseinandersetzen sollte und auch musste.
Es stimmte schon, er konnte dran bleiben, aber das auch zurecht. Schließlich war allein er es gewesen, dem Unrecht getan wurde, obwohl er nichts Anderes tat, als sich Sorgen um seinen Bruder zu machen und diesen vor einer möglichen Gefahr beschützen zu wollen. In den Gedanken des Taktikfuchses gab es nun einmal kein dazwischen, es gibt nur A oder B. Eine Entscheidung so hart wie die Nächste, aber das war eben auch sehr gut so. Sybolisierte man damit eben auch, dass man sich auch mit ihm anlegen musste, wenn man seinem Bruder ein wenig Schaden zufügen wollte. Aber das würde Barbatos vermutlich sogar genauso wenig würdigen wie alles Andere zuvor auch. Nero hatte sich derweil von ihm weggedreht, die Hände in die Hosentaschen gesteckt und den Blick gen Boden gerichtet, ehe er die Augen schloss. "Du bist erwachsen geworden, Barbs. Die Zeit, in der du dich hinter mir versteckt hattest, sind wohl lange vorbei. Man hält die Zeit eben nicht auf, weiter voranzuschreiten." Der Taktikfuchs stieg ein wenig in Sentimentalität auf, auch wenn das eigentlich eher weniger nötig war, aber letztendlich war Nero nun einmal Nero gewesen. Da musste man bei ihm immer mit unvorhergesehenen Dingen rechnen. Dann hörte sich der Orangehaarige die Worte seines Bruders zur Quest an. "Ja, ich habe soweit schon verstanden. Die Quest ist das geringste Problem. Zwischenmenschliche Fertigkeiten ist das Hauptlaster, was nun einmal nicht jeder wirklich beherrscht. Manche ebnen den Weg mit Taktik, Andere mit einem eigenen Geschäft. Und wieder Andere noch einmal gänzlich unterschiedlich." Ach ja, da war ja noch etwas, was dem Gedanken des Taktikfuchses nicht entgangen war. "Du kannst das übrigens gern wieder hervorholen. Mir ist das schon aufgefallen. Du hast dir wohl wirklich Mühe gegeben, um etwas, was du selbst eingesehen hast, mir auch zu beweisen, habe ich nicht recht, kleiner Bruder?" Nero drehte sich daraufhin wieder um und ging erneut auf seinen kleinen Bruder zu, diesmal jedoch legte er seine Hand an dessen Hinterkopf und zog diesen zu einer leichten Umarmung zu sich. "Du machst Sachen..." Sprach der Orangehaarige also, während sich sein Bruder nun in dieser Art der Umarmung wiederfinden konnte...
Vorsichtig schloss Barbatos seine Arme um seinen Bruder, er verstand ja woher die Sorgen kamen, denn wirklich viele Menschen hatte Nero ja nicht. Im Grunde genommen hatte er ja nur seinen Bruder und seine Freundin, sonst war er alleine. Doch Nero musste noch lernen, das es nicht gut war, die Personen in seiner Umgebung nicht durch seine Sorgen zu erdrücken. Doch letztendlich konnte er Nero nachvollziehen, er hatte einfach Sorgen, er war halt einfach Nero und sein seltsamer Drachenvater machte diese noch schlimmer, immerhin lies auch der ihn letztendlich im Stich. „Hör mir zu Nero. Wir beenden unseren Streit hier und jetzt. Du vergisst was ich gesagt habe und ich bin dir nicht mehr böse, weil du mir in meine Geschäfte gesprungen bist. Das ist alles vorbei und Vergangenheit und nach dieser Quest machen wir gemeinsam einen Urlaub und sprechen uns einmal vernünftig aus, dann kannst du mir erklären warum du dir so schlimme Sorgen machst, ja?“ Ruhig und freundlich war die Stimme des Blonden, auch wenn er vor ein paar Minuten noch ziemlich frustriert war, so hörte man davon nichts mehr, er gab sich mühe seinen Frust nun ein für alle mal fallen zu lassen. „Du wirst sicher ein guter Diplomat, da mach dir mal keine Sorgen. Im Streit sagt man manchmal fiese Sachen, doch die meint man nicht so. Lass und jetzt einfach wieder Brüder sein, lass und aufhören und zu zanken und lass und das Kriegsbeil vergraben, ja?“ Sanft löste er sich aus der Umarmung mit seinen Bruder, schaute ihn dann tief in die grauen Augen. „Und nun Nero, das hier ist ein Geschenk für dich, als Wiedergutmachung.“ Vorsichtig holte er das kleine Päckchen aus seiner Tasche, zog die lavendelfarbene Schleife ab und öffnete es, Nero sollte nun die goldene Kette mit den beiden Anhängern sehen, ein offensichtlich teures und handgemachtes Geschenk. „Diese Kette ist auf meinen Auftrag hin beim besten Goldschmied in Fiore hergestellt worden. Der goldene Fuchs, das bist du und der silberne Paradiesvogel ist Ronja. Du kannst Ronja gerne das Vögelchen geben, ich habe zuhause noch eine passende Silberkette. Das soll nämlich so etwas wie ein Freundschaftsgeschenk für dich und deine Dame sein, es soll die Verbindung zwischen euch beiden zeigen, dem Fuchs und dem Paradiesvogel.“ Nero sollte hören, wie stolz sein Bruder auf das Geschenk und die Idee dahinter war, Barbatos hatte sich immerhin Gedanken über das Geschenk gemacht. „Aber gut, liebster Bruder, wie haben hier was zu tun, wir können hier nicht die ganze Zeit rumstehen und unsere Zeit verschwenden.“
Barbatos meine die Quest, wegen der die beiden überhaupt erst in Crocus waren, denn diese wartete, die beiden mussten ja immerhin den Rune Knights aushelfen, diese baten die Gilde aus der Wüste nämlich um Hilfe, ein paar Augenpaare mehr um das Fest zu überblicken, welches hier gerade abgehalten wurde, vor allem weil die beiden anders als die Ritter in Zivil unterwegs waren. Sie sollten aufpassen, das Langfinger die Personen hier in Ruhe lassen würden, denn die Menschen die passten nicht wirklich auf ihre Sachen auf, Diebe hatten es bei solchen Anlässen immer ziemlich leicht. „Ich habe meine göttlichen Augen und du deine Drachennase, das bringt uns schon einmal eine Vorteil. Ich halte meine Augen offen und beobachte Menschengruppen und du, du nutzt seine Nase um die Diebe zu erschnüffeln, denn diese sollten nach Nervosität riechen, immerhin tun sie etwas schlechtes. Halte aber bitte auch deine Augen offen, schaue nach Personen die sich auffällig verhalten.“ Nero wusste sicher was sein kleiner Bruder meinte, denn die meisten Taschendiebe dachten zwar das sie nicht auffallen würden, aber doch konnte man genau erkennen was sie taten, man musste nur darauf achten. „Und Nero, pass auf mich auf, pass aber auch auf das du mich nicht erdrückst, ja? Ich bin immer noch der Godslayer des Giftes, ich kann mich gut wehren, aber ein bisschen Rückendeckung ist schon was feines, vor allem wenn diese von Dragonslayer des Giftes kommt.“ Dies war der finale Versuch von Barbatos zu zeigen, das er seinen Bruder vertraut, nun musste der dies nur noch verstehen.
III Was war an diesem Tag eigentlich wichtiger? Die Quest oder das geschwisterlicher Verhältnis von Nero und seinem jüngeren, aber körperlich größeren Bruder Barbatos? Das war eine Frage, die man sich in erster Linie nicht beantworten konnte, wenn man sie hier so miteinander sprechen sah. Nero konzentrierte sich zwar mit seinen Gedanken als Questleiter fokussiert auf die Quest und die darauf einhergehende Aufgabe, doch natürlich gab es auch den Gedanken, der sich in ihm manifestierte, dass er sich darum zu kümmern hatte, dass das Verhältnis unter den Geschwistern wirklich wieder funktionell gekittet wurde. Dafür musste er aber auch von seiner eigenen Ansicht hinab steigen und sich darauf konzentrieren, das es weitaus wichtigere Dinge gab, als nun stunden- oder tagelang nur auf eine Sache fixiert zu sein, die letztendlich sowieso nur nonsense sein würde. Das hatte man Nero selbst so nicht beigebracht und das war auch entgegen alle dem, was Dantalion ihm einst beigebracht hatte. Dazu musste man auch noch sagen, dass er als heranwachsender Diplomat nicht wirklich die Aufgabe hatte, langfristig über eine Sache angefressen zu sein, noch umso mehr, wenn es zu seinem persönlichem Umfeld zählte. Das war nämlich ein gewisser Punkt, den er als Diplomat sogesehen besser ablegen würde. Er konnte sich dann nämlich nicht mehr auf sich selbst verlassen, wenn seine Gedanken geblendet wären, insofern sie gekränkt wären. Aber das wäre auch nicht der Nero, den man im Allgemeinen kannte. Denn der Nero, dieses freundliche und lebensfrohe, fröhliche Wesen war von Natura aus ganz anders. Aber darum ging es jetzt auch nicht. Es war viel mehr und sehr viel wichtiger, dass genau das, was jetzt war und wofür sie jetzt anwesend waren, auch in die Tat umgesetzt werden würde. Es wäre nämlich eine sehr schlechte Variante, zu auffallend zu sein und sich demnach mehr darauf zu konzentrieren, was untereinander sehr viel wichtiger war, als das, was sie hier und heute einfach zu erledigen hatten. Denn das war eine Aufgabe, das war ein Ziel, was sie zu erreichen hatte, wozu man sie beim Questbrett angefordert hatte und genau das würde es auch sein, was sie letztendlich an diesem Tag unternehmen würden.
"Wir sind Geschwister, Barbs. Da bleibt es nun einmal nicht aus, dass man sich mitunter auch einmal streitet. Aber wir sind auch dann noch Geschwister. Selbst wenn wir uns einmal böse streiten, ändert das nichts daran, was wir für ein Blut haben. Wir werden demnach immer verbunden bleiben, selbst, wenn es manchmal nicht den Anschein dazu macht." Sprach Nero völlig ruhig und gefasst auf die Situation, dass Barbatos noch einmal sicher gehen wollte, dass das Kriegsbeil zwischen ihnen begraben wird. Letztendlich kennzeichnete es aber auch, dass etwas eine große Gefahr darstellte. Denn für eine wildfremde Person war es nur durch ein paar geschickte Worte möglich, das Band der beiden Geschwister gefährlich nah an den Abriss zu bringen. Aber letztendlich würde das nicht gelingen und es gelang ja auch nicht. Denn das war auch das Wichtige, Nero und Barbatos kannten sich nun schon seit so vielen Jahren, da musste eigentlich schon mehr kommen, als das, was bisher geschehen war, um sie voneinander zu trennen. "Für eine solche Sache machst du dir deine Gedanken und bringst diese Überraschung mit? Für Ronja und mich? Kleiner Bruder, ich muss schon sagen, das ist eine ziemliche Überraschung, damit hat selbst ein so gewiefter Taktiker wie ich es bin, nicht mal ansatzweise mit gerechnet. Vielen Dank." Der Fedoraträger schaute sich den Anhänger genau an, ehe er ihn von seinem Bruder annahm und dann gut in seiner Innentasche des Mantels verstaute, da würde dieses kleine Utensil wirklich sehr sicher sein. Sollte es zumindest. Damit gingen sie aber nun auch zur eigentlichen Aufgabe über. Sie hatten die Aufgabe bekommen, hier für ein wenig Ordnung zu sorgen und zu unterstützen, dass dieses Fest, was hier und heute stattfinden würde, sauber und ruhig von statten ging, denn in letzter Zeit gab es sehr viele Zwischenfälle mit Langfringern. Aber, dafür war der Dragonslayer des Giftes die genau richtige Person für.
"Nun aber zum Wesentlichen, Kleiner. Wir haben heute die Aufgabe, das alljärlich stattfindende Fest der Sommersonnenwende ein wenig zu untersützend und die Ordnung nicht verfallen zu lassen. Denn in letzter Zeit gibt es vermehrt Gerüchte von Diebstählen, die hier die Runde machen. Dazu treffen wir uns gleich mit einem Gesandten der Rune Knights, Kommandant Lycoris wird uns dabei heute unterstützen. Er war es auch, das aktiv um die Hilfe der Gilde bat. Aber sei vorsichtig, denn auf diesem Fest gibt es sehr viele verschiedenste Gerüche, da könnte eine sehr feinfühlige Nase schon einmal sehr unter Strom gesetzt werden." Warnte Nero noch seinen Bruder, als sie sich dann auch schon auf den Weg machten. Es schien aber alles so zu sein, wie es bisher sein sollte. Die Vorbereitungen der Anwohner liefen und überall schaute es nach bisher noch unfertigen Ständen für das Fest selbst aus. Nur ein paar Meter mussten sie gehen, da erreichen sie auch schon eine Einheit der Rune Knights, denn so auffällig, wie sie gekleidet waren, hätte sie auch ein Blindfisch nicht verpassen können. So hielt Nero sehr zeitnah und relativ zügig vor der Einheit und war bereit dazu, mit seinem Bruder gemeinsam diese Quest zu beginnen. "Kommandant Lycoris?" Damit konnte die Quest nun wirklich beginnen. Auf das sie sehr viel Spaß machen würde, denn das Streitthema, was die beiden Brüder hatten, war jetzt vom Tisch. Da würde niemand mehr dran denken, jetzt hieß es, den Fokus voll auf die Quest der Sommersonnenwende zu lenken...
Endlich hatte der Streit mit seinem Bruder sich gelegt, endlich war Barbatos durch den Dickkopf seines älteren Bruders gedrungen und endlich konnte er sich richtig mein ihm entschuldigen. Auf seine ganz eigene Art und Weise. Er schenkte seinen Bruder etwas. Eine Geste, die viele Menschen als ziemlich billig bezeichnen würden, doch wer Barbatos kannte, der wusste das er ein kleines wenig Probleme damit hatte seine Gefühle zu zeigen. Mit einer Sache konnte er sich deutlich besser ausdrücken und warum sollte er das dann nicht tun? Er hatte sich ja Gedanken gemacht, wie er es wieder gut machen konnte, er hatte tagelang nicht geschlafen, weil er einfach nicht wusste, was er machen sollte. Doch die Kettenanhänger waren seine Art und Weise Entschuldigung zu sagen. Sie waren sein Weg seinen großen Bruder und dessen Freundin eine Freude zu machen und das schien auch geklappt zu haben. „Du bist der Fuchs Nero und Ronja ist der Vogel. Das sollen Glücksbringer sein. So sollt ihr beide in eurer Beziehung viel Glück haben. Ich hoffe das ist für dich in Ordnung.“ Ja, er hatte sich Gedanken für seinen Bruder gemacht, so das er und seine Freundin beide Freude an dem Geschenk haben können und tief in seinen Inneren hoffte er auch, das beide wirklich Spaß an der Sache hatten. Aber jetzt war nicht mehr die Zeit um darüber nachzudenken. Sie hatten ja noch immerhin eine Quest. Diese durften sie nicht vergessen im ganzen Streit und Versöhnung nicht vergessen. „Deine Nase ist super Nero und sollte sie von etwas verwirrt werden, dann bin ich ja immer noch da. Ich habe die Augen eines Gottes, denk daran.“ Freundlich lächelte Barbatos und deutete auf seine Augen. „Aber bei all den Leuten hier kann es gut möglich sein, das ich vielleicht etwas übersehen werde. Du muss dann also deine Drachennase nutzten, ja? So unterstützen wir uns gegenseitig.“ So wie Brüder es nun einmal tun sollten.
„Ich weiß worum es in der Quest geht Nero. Auch wenn ich mich frage, warum wir es genau sein müssen. Warum die Gilde aus der Wüste, wenn die Feen aus Magnolia doch viel näher dran sind. Aber gut. Quest ist Quest.“ Barbatos wunderte sich nur ein wenig. Warum holte man extra Magier aus einer Gilde, die so weit weg war? Es wäre doch viel einfacher gewesen, wenn jemand die Aufgabe gemacht hatte, der Näher an Crocus wohnte. Hatte etwa die dunkle Vergangenheit der Gilde etwas damit zu tun? Wollten sie sich so einen besseren Ruf erarbeiten? Bestimmt, aber im Grunde genommen war es auch ziemlich egal. Es war vor allem egal, weil der Mann da war, der die Quest wohl ausgeschrieben hatte. Ein Mann der auf den Namen Lycoris. Kommandant Lycoris um genau zu sein. Er war bei den Rune Knights, der Gilde die sich um die Sicherheit von Fiore kümmerte. Kurz verbeugte Barbatos sich höflich. „Guten Tag. Das hier ist Nero und ich bin Barbatos. Wir beide stammen aus der Familie der Necrologia, wir sind Mitglieder der Gilde Crimson Sphynx und heute hier um ihnen zu helfen.“ Ja, eine lange Vorstellung, doch so wurde es ihm beigebracht. „Wir sollen unsere Augen aufhalten und aufpassen, das niemand bestohlen wird, nicht?“ Ja, so stand es auf dem Infoblatt zur Quest. „Gibt es hier jedes Jahr dieses Problem mit Taschendieben, oder warum brauchen sie gerade dieses Jahre ein paar extra Augen? Es wäre lieb wenn wir wissen, worauf wie uns vorbereiten müssen.“ Ja, Barbatos musste wissen, auf was sie achten mussten. Denn irgendwie hatte er das Gefühl das es sich bei den Dieben um keine normalen handelte. Warum sonst würden die Rune Knights sich Hilfe holen? Warum sonst müssten Magier aus einer anderen Gilde bei einer Aufgabe helfen, die eigentlich nichts für sie war? So viele Fragen, so wenige Antworten und vor allem so wenig Zeit.
IV Die Quest hatte nun also wirklich begonnen. Es gab eine Situation, die sich hier in Crocus Town abspielte und genau das war ein Punkt, den man unterbinden musste. Zur Sachlage, die beiden Crimson-Sphynx Magier und Slayer Brüder Nero und Barbatos wurden von einem freundlichen Herren der Rune Knights beauftragt, sie zu unterstützen. Es war ein alljährlicher Jahrmarkt, ein feierliches Fest, etwas wirklich schönes und etwas sehr wichtiges, für alle Bewohner und auch für viele Zivilisten von außerhalb dieser zentral gelegenen Stätte. Crocus freute sich seit jeher über diese immer wiederkehrenden fröhlichen Ereignisse, wie eben dieses Fest, weil sie damit auch zeigen konnten, wie viel Wohlstand in dieser Stadt steckte. Dafür war es ihnen aber auch wichtig, dass es eben genauso funktionierte, wie sie sich das alles vorgestellt hatten. Abe ein großes Problem war, dass es seit einiger Zeit einige Vorkommnisse gab, mit denen man nicht ganz so leben konnte. Es häuften sich die Diebstähle an den Buden. Etwas, was als freudiges Fest beginnen sollte, wurde immer mal wieder durch diese Diebstähle unterbrochen und die Freude wurde in die Richtung der Unzufriedenheit oder der Wut geschickt. Natürlich war das etwas, was man so überhaupt nicht akzeptieren konnte, genau das dachten sich auch die Runenritter, die eben auch aus diesem Grund weitere Magier rekrutieren wollten, quasi als Verstärkung, um den öffentlichen Schutz vor diesen Langfingern ein wenig im Zaum zu halten. Der große Vorteil dabei war natürlich, dass es mit den beiden Necrologia-Brüdern sowohl eine gute Nase wie auch einen stechenden Blick gab, sodass es Langfingern nun sehr viel schwerer Fallen sollte, etwas wirklich vorteilhaftes zu begehen.
Also Nero den Kommandanten der Runenritter ansprach, nickte dieser freundlich und blickte die beiden Brüder an. Sie machten natürllich nicht gerade einen EIndruck von Erfahrung, aber das sollte ja nicht über ihre Fähigkeiten hinwegtäuschen, schon gar nicht über den Taktikfuchs und seine ausgeklügelten Schachzüge während einer Quest. "Ja, in der Tat. Bitte, setzt euch." War die kühle Antwort des Kommandanten auf Barbatos' und Neros jeweiligenm letzten Aussagen. "Das Fest der Sommersonnenwende steht auf dem Plan, heute Abend beginnt es. Es soll für alle Besucher und Schausteller eine schöne Entdpannung werden. Allerdings haben wir in letzter Zeit sehr viele Langfinger vor Ort und wir wissen nicht, womit genau wir es zu tun haben. Wir bitten euch also, uns zu unterstützen und im Idealfall die Langfinger ausfindig und dingfest zu machen." Nero blieb in dieser Situation einmal ruhig und begann damit, die Situation in seinem Kopf zu erörtern. "In letzter Zeit also.. Kein Problem, Kommandant. Wir werden uns darum kümmern und die Runenritter dabei unterstützen, für Ordnung zu sorgen. Das wird schon schiefgehen." Nero brütete etwas aus, allerdings war er auch aufgrund seiner bissbilligenden Blickrichtung bezüglich Kommandant Lycoris sehr schnell dabei, eine Vorbesprechung zu verlassen und sich stattdessen viel lieber seinem Bruder zuzuwenden.
"Ich habe dieses weniger als zwei Sekunden andauernde Gespräch direkt beendet, weil mir der Kommandant unsympathisch ist. Irgendetwas läuft seit geraumer Zeit falsch und ich habe gerade gänzlich das Gefühl, dass die Runenritter sich heute Abend auf unserem Rücken ausruhen werden und quasi uns die gesamte Arbeit machen lassen. Wie dem auch sei, es könnte viel in Betracht kommen, was mit diesen Diebstählen in Zusammenhang zu bringen ist. Hast du einen ersten Grundgedanken daran, was dafür veantwortlich sein könnte, bevor wir uns effektiv an diese detektivische Arbeit heranwagen, Bruder?" Nero schaltete ganz auf Questmodus. Die Gespräche mit seinem Bruder über die privaten Themen hatte er natürlich nicht vergessen, er schob sie nur ganz einfach hinten an, damit jetzt vollständig der Fokus und die Konzentration auf der Quest lag, welche die Beiden auch mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erfolgreich werden zu Ende bringen können...
„War mir klar.“ Barbatos wusste von Anfang an das mit der Quest etwas nicht stimmen würde. Warum sollten zwei Personen aus der Gilde die sich in der Wüste angesiedelt hat, zur Hauptstadt reisen und dort helfen? Die Rune Knights hatten doch ihr Hauptquartier in der Stadt und selbst wenn nicht, es gab Gilden, die eindeutig näher an der Stadt beheimatet waren. Aber nein, es musste die Wüstengilde sein, die helfen sollte. Die Gilde, deren Mitglieder über einen Tag lang reisen mussten um dort helfen zu können. Die Gilde, die einst böse war und sich nun bessern wollte. Aber naja, es war doch letztendlich egal, Quest war Quest, die Necrologias waren nun einmal in der Stadt und waren da um zu helfen. Jammern und meckern half da nicht, sie mussten nun einmal durch. Kurz schüttelte Barbatos mit seinen Kopf und zuckte dann mit den Schultern, auch wenn er nicht wirklich glücklich mit der Sache war, so musste er nun einmal durch, so schlimm wie die letzte Quest würde es schon nicht werden. „Unsere Gilde spielt doch eh nur mit, damit sie ihre Weste wieder sauber bekommt, Nero. Wir lassen uns herumschubsen und spielen einfach mit, wegen Dingen, die längst vergangen sind und die wir nicht mehr ändern können.“ Ja, die Gilde hatte eine schlechte Vergangenheit, sie hat Dinge getan, die nicht in Ordnung waren, doch das war schon lange vorbei. Die jetzigen Mitglieder hatten nichts damit zu tun, sie wurden jedoch immer noch damit in Verbindung gebracht.
Das war nicht fair, das war nicht in Ordnung. Aber egal, genug über Dinge philosophiert, die Barbatos selber nicht ändern konnte. „Lass uns einfach unsere Aufgabe machen. Lass und einfach das tun, was uns aufgetragen worden ist. Wir können uns danach direkt in den nächsten Zug setzten und heimfahren.“ Kurz schüttelte der Necrologia seinen Kopf, die Zugfahrt gab es ja auch noch. Aber auch die war egal. Kurz schaute Barbatos sich um und dann setzte er sich in Bewegung. „Ich schaue mir mal die verschiedenen Läden an. Du hältst deine Augen und deine Nase im Mittelgang offen, ja? Schau ob Leute sich komisch verhalten. Schau ob Leute sich auffällig benehmen, ja?“ Diebe waren meist nervös, denn sie wollten ja nicht erwischt werden. Barbatos selber mischte sich als Lockvogel unter den Menschen und schaute was passieren würde. Er hatte ja immerhin teure Kleider und viel Schmuck an, das perfekte Ziel für einen Dieb. Außerdem wollte er sich auch so ein wenig bei den Läden umschauen, vielleicht würde er noch etwas finden, das er seinen Bruder schenken könnte, noch war er ihm ja etwas schuldig. „Wenn was ist Nero, kratze dich an der Nase. Ich halte ein Auge auf dich. Sehe ich etwas, mach ich eine Flasche mit dem Leichenbalsam auf, das solltest du riechen. So können wir auf uns aufmerksam machen, ohne das die Ziele es merken.“ Mit diesen Worten mischte Barbatos sich unter die Menschen. Doch egal wie sehr er sich mühe gab nicht aufzufallen, er tat es trotzdem, der Mann mit den Frauenkleidern war nun einmal ein Anblick, den man nicht täglich sah.
V Der Taktikfuchs arbeitete wieder, denn er war wieder in seinem Element gewesen. Es gab wieder etwas für seinen Verstand zu tun und genau das wollte er so auch hinbekommen. Etwas, womit er wirklich in dieser Situation zufrieden sein konnte war, dass er sich mit seinem gesamten Verstand um diese Quest kümmern konnte, ohne das es etwas gab, was er mit den Gedanken sonst noch hätte zu berücksichtigen müssen. Das war ein großer Vorteil für einen Mann wie ihn, einen Mann der Tat, denn das, wofür Nero stand, war nicht minder die Zuverlässigkeit auf sein eigenes Wort und seine eigenen Taten. Schließlich kam es durchaus selten vor, dass es auch schon Mitglieder einer anderen Gilde, in diesem Fall hier die Mitglieder der Runenritter selbst die Fähigkeiten des Taktikfuchses schätzten und auch anforderten. Es war schienbar über die Grenden von West-Fiore hinaus bekannt geworden, was der Necrologia für einen sagenhaften Kopf hatte und das er sich auch darum kümmerte, das jedes Mal, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dieses auch in Erfüllung gehen würde. Schließlich war der Taktikfuchs eine Koryphäe auf seinem Gebiet und so gut wie niemand konnte ihm dies auch streitig machen. Es war eben so wie es war doch schon eine sehr gute Sache, dass er sich in diesem Bereich so gut auskannte und das er sich letztendlich auch darum kümmerte, das alles, was er in die Hand nahm, letztendlich auch funktionierte. Nero stand mit seinem Namen ein für Erfolg und das war wahrscheinlich das wichtigste Unterfangen überhaupt gewesen.
"Nehmen wir die Sache doch einmal ganz genau so, wie sie ist. Es sind also Diebe unterwegs, wir können erst einmal nicht ausschließen, das es sich nicht un zusammenhängende Fälle handelt, wir können es aber auch nicht mit Gewissheit sagen. Also haben wir erst einmal wirklich keine andere Wahl als zu warten und zu beobachten. Damit werden wir die Ratte schon aus ihrem Versteck locken. Ein weises Sprichwort sagt bekanntlich 'mit Speck fängt man Mäuse'. Also ist es an der Zeit, das wir dem Ganzen hier jetzt einmal eine Falle stellen." Nero war überrascht, aber auch positiv begeistert von dem Ideenreichtum seines Bruders, er war sich sehr sicher, dass diese Quest auch genau dort hatte ansetzen können. Sie würden sich also die Fähigkeiten ihrer jeweiligen Zieheltern zu Nutze machen und das konnte natürlich außer sie niemand richtig deuten. Es war also ein cleverer Gedanke. Doch Nero machte das ganze Spielchen noch viel besser. Denn er wich auf seine möglicherweise beste Waffe in dieser Hinsicht aus. Er begab sich direkt und ohne Umschweife auf die Dächer der Wohnblöcke. Von dort aus konnte er das Unterfangen sehr viel besser beobachten, als von der Straße aus selbst. Daher bekamen seine Adleraugen auch recht schnell mit, wie sich eine Person seinem Bruder näherte. Doch was war das, war das etwa ein junges Kind? Vermutlich ein Waisenkind. Es hielt vor Barbatos und Nero wartete einmal ab. "E-Ent-Entschuldigung. Hast du vielleicht etwas zu essen oder ein wenig Kleingeld für mich?" Nero selbst beobachtete das rege Treiben nun, aber ihm fiel schon etwas auf, denn hinter ihm benahm sich ein junger Teenager ganz merkwürdig, da er dem Rücken von Barbatos verdächtig nahe kommt...
Ruhig schaute Barbatos sich ein wenig um, es waren einfach so viele Leute auf diesen Fest. Eltern mit ihren Kindern, Paare und auch der ein oder andere Einzelgänger war hier zu finden. Die Leute passten nicht wirklich aufeinander auf und viele stellten ein einfaches Ziel für einen Diebstahl dar, aber Barbatos? Nein, der würde sich nicht beklauen lassen und schon gar nicht von solch einer dummen Masche. Ruhig legte er seinen Blick auf das Kind, welches ihn gerade nach etwas Geld fragte, er tat so als würde er an seine Tasche gehen und es hervor holen, doch ehe der kleine versehen hatte griff er hinter sich und schon hatte er jemanden an der Hand, jemand der sich gerade an seiner Tasche zu schaffen machen wollte. „Na, was haben wir denn hier?“ Ruhig war die Stimme des jungen Mannes, der sich auch das zweite Kind schnappte, beide waren doch eher schockiert, als sie erwischt wurden. Sie versuchten sich zu befreien, doch Barbatos lief sie nicht laufen, lieber machte er sich mit den beiden an der Hand in eine kleine Seitengasse, so das er sich in Ruhe mit ihn unterhalten könnte. „Na ihr beiden. Es ist aber nicht nett zu betteln und dann stehlen zu wollen.“ Noch immer war die Stimme des Mannes ruhig. „Nur schade das ich eben diese Tricks kenne. Einer lenkt ab, der andere klaut.“ Er tat es zwar selber nie, beobachtete aber oft die Straßenkinder in Aloe bei genau dieser Taktik. „Ihr wisst, das ihr damit echt Ärger bekommen könnt, nicht?“ Nicht von ihm, aber von den Rune Knights. „Wenn ihr brav hier bleibt und mir zuhört verpetzte ich euch aber nicht. Also?“ Die Kinder nickten.
„Ihr braucht doch Geld nicht? Wenn ihr mir helft bezahle ich euch. Dann bekommt ihr einen Teil meiner Belohnung, ja?“ Wieder nickten die Kinder. Vorsichtig lies er sie los, die Kinder blieben bei ihm. „Ich bin hier um Taschendiebe zu stellen. Nicht solche wie euch, die scheinbar nur klauen um zu überleben. Nein, ich rede von Banden. Ein paar mehr Augen wären schon ganz praktisch, nicht? Helft mir und für jeden Dieb den ihr aufdeckt bekommt ihr eine Belohnung von mir, ja?“ Ruhig Barbatos in seiner Tasche und holte ein paar Jewel hervor, er legte sie dem älteren Kind in die Hände. Die Augen des kleinen Diebes begannen zu strahlen. „Hier ist der erste Teil. Holt euch was zu essen. Mischt euch unter die Leute und wenn ihr was seht, macht euch mit einem Winken bemerkbar, dann komme ich und sacke den Dieb ein, ja?“ Die beiden nickten. „Dann mal los.“ Und mit diesen Worten verschwanden die beiden. Barbatos selber mischte sich auch wieder unter die Leute und schaute sich ein wenig um. Bisher hatte er ja nur die Kinder gefunden und diese hatte er nun rekrutiert. Sie waren ja nur Kinder, keine böswilligen Diebe, sie hatten einfach nur Hunger und dachten sich so, das sie mal wieder eine richtige Mahlzeit bekommen würden. Aber von den großen, bösen Dieben war noch nichts zu sehen. Zum Glück, vielleicht gab es Geld, ohne groß etwas dafür machen zu müssen. Es wäre auch jeden Fall ziemlich angenehm für den Necrologia, mal etwas Geld fürs nichts tun zu bekommen. Aber er war sich sicher, das es nicht so einfach sein würde, es war niemals so einfach. Wie es wohl bei Nero war? Bisher hatte er sich auf jeden Fall noch nicht gemeldet.
Der Ruhe und der Beobachtung entgeht bekanntlich nichts. Dem Taktikfuchs war nicht entgangen, was sich da gebildet hatte. Schließlich waren sie von einem Kind angesprochen worden, aber allein das war schon ein verdächtiges Unterfangen. Schließlich war Nero immer schon darauf aus und darüber bemüht, sämtliche Eventualitäten schon im Vorfeld zu bedenken, damit er auch ausschließen konnte, das es eine mögliche Überraschung gab. Dabei war es aber schon etwas auffällig gewesen, das beide jetzt gerade von einem Kind angesprochen worden sind, ganz zufällig und dann auch noch in diesem Zusammenhang. Zumal man ja sagen musste, dass die beiden nun nicht gerade die steinreiche Geschäftsleute aussahen. Aber das war eben ein Zufall und ein Zusammenhang, welcher dem Taktikfuchs einfach sofort auffallen musste. Denn es konnte ja schon nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn es gerade hier und gerade jetzt der Fall war. Mit dem Vorwissen, das es eine Quest gab, die sie zu absolvieren hatten, die genau diese Thematik beherrbergte, dann konnte er einfach nur eins und eins zusammenzählen. Es stellte sich aber durchaus die Frage, ob sein Bruder genauso schnell kombinieren konnte, was hier wirklich Fakt gewesen ist? Aber gut, die Spürnase des Taktikfuchses sollte ihn schon nicht täuschen, zumal es für ihn ja auch noch das ein oder Andere zu tun gab, schließlich wollte er ja für eine Falle sorgen.
"Du hast es wirklich nicht bemerkt, oder? Das ist schon ziemlich überraschend." Nero hätte tatsächlich gedacht, dass sein Bruder bemerken würde, das er gerade höchstselbst mit dem Grund für die Diebstähle gesprochen hatte. Denn hier war es gerade so gewesen, das der Eine dafür gesorgt hatte, das Barbatos abgelenkt wurde, während der Andere sich klammheimlich an den Taschen des Mannes zu schaffen machte. Das war ein uralter Trick, aber man musste sagen, das er dennoch immer wieder erfolgreich war, was den Orangehaarigen doch schon ziemlich überaschte. Vorallem, das sein Bruder ihnen so bereitwillig auf den Leim gegangen war. "Glückwunsch, Bruder. Du bist auf einen der ältesten Tricks der Welt reingefallen. Aber ich gehe mal davon aus, dass das Absicht gewesen ist und du dir auch etwas dabei gedacht hattest." In der Folge hatte Nero sicherheitshalber die Gerüche der kleinen Banditen aufgenommen, damit es ihm ein Leichtes gewesen wäre, sie besser verfolgen zu können. Man musste Barbatos aber immerhin zu Gute halten, das er die Aufmerksamkeit der beiden auf sich gezogen hatte, während sie Nero in dieser Zeit außer Acht gelassen hatten. Was aber wiederum ihr Fehler gewesen ist.
Barbatos hatte zwar die zwei Kinder dabei vermeintlich erwischt, aber es war ihm eben der Dritte im Bunde entgangen und darauf bezog sich Nero mit seiner Ansprache auch. Der Taktiker hatte das aber bereits kommen sehen, denn diese Straße war letztendlich viel zu großfächig für nur zwei Personen, ihm war klar, dass da mehrere Personen im Spiel gewesen sein mussten. Also überblickte er das Geschehen und prägte sich alles mit seiner Nase ein, was irgendwie genau danach roch, wie diese beiden Kinder, die offenkundig die Lockvögel bei diesem Trick gewesen sind. "Ich habe eine Spur gewittert. Wollen wir uns mal auf den Weg machen, ein Versteck zu finden? Ich glaube, das unsere kleinen Raubgeier nicht damit rechnen, das sie Besuch erhalten werden. Wo sie schon zu dritt unterwegs waren, um deine Habseligkeiten zu erbeuten." Nero richtete sich seine Handschuhe und war bereit, weiterzugehen, wartete jedoch darauf, was sein Bruder noch zu sagen hatte.
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
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