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 Bahnhof von Pitaya Town

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Azael
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BeitragThema: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySa 3 Dez 2022 - 19:57

Ortsname: Bahnhof von Pitaya Town
Art: Freiraum
Spezielles: Der Bahnhof befindet sich noch im Aufbau und ist daher nicht nutzbar.
Beschreibung: Viel gibt es über den Bahnhof von Pitaya Town nicht zu sagen, da sich dieser gegenwärtig im Aufbau befindet und damit noch gar nicht wirklich existent ist. Gegenwärtig sind lediglich die Baufläche vorbereitet, die Vermessungen durchgeführt und die Fundamentarbeiten erledigt worden. Geplant sind nicht nur ein Bahngebäude und zwei Gleise, sondern auch eine Wendestation und ein Zugwagensilo, da der Bahnhof von Pitaya Town zugleich eine Endstation sein wird.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Azael
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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySa 3 Dez 2022 - 20:48




C-Quest: Nächster Halt!

Delia & Azael
# 1 | 10

Queststart

Erst vor kurzem durfte Azael seinen ersten Auftrag im Namen der Gilde annehmen und schien damit wohl erfolgreich genug gewesen zu sein, um nicht gleich wieder der Gilde verwiesen zu werden. Die Nachbesprechung hatte zwar einige Stunden gedauert und endete damit, dass Raban Adair frustriert im Schankraum ein paar Bier trinken musste, doch alles in allem war es erfolgreich genug. Glücklicherweise war der Targaris sehr lernwillig und vor allem lernfähig, weswegen er im Regelfall zügig dazu lernte und gewisse Anfängerfehler nicht wiederholte. Dennoch war es diese weltfremde Lebensart, die ihm das Leben generell schwierig machte…und anderen, ganz besonders den Anderen. Auf jeden Fall wollte der Finsternismagier noch viel mehr lernen, also stand er am Vortag stundenlang vor dem Auftragsbrett, um den passenden Auftrag für sich zu finden, doch er brauchte die Hilfe von der ehemaligen Gildenleiterin Augusta von Arundel. Diese hatte zügig erkannt, dass Azael über handwerkliches Geschick verfügte und pickte den besten Auftrag für ihn vom Brett: Bauhelfer in Pitaya Town.

Der schneidige Hinterwelter im Hugo Boss Slim-Fit Anzug und schwarzer Krawatte war wirklich sehr davon begeistert und küsste der älteren Frau beinahe die Füße, doch Augusta konnte derartiges Unheil zügig abwenden. Als Bauhelfer arbeiten war genau seins, war er ein großer Freund von derartigen Tätigkeiten, bei denen man seine Geschicke kreativ ausleben konnte. Zügig packte Azael seine Reisetasche und machte sich auf den Weg zu den krassen Pferden, die ihn bis nach Aloe Town bringen sollten. Von dort aus musste er die Reise in Richtung Drachenherz mit einer Kutsche hinter sich bringen, da die Bahnverbindung nach Pitaya Town ja erst noch gebaut wurde. Im Gildenhaus hatte man ihm gesagt, dass er diesen Auftrag mit einer unabhängigen Magierin durchführen würde, doch in Aloe Town hieß es, dass jene bereits aufgebrochen war. Die Kutschfahrt musste Azael also ganz allein hinter sich bringen, aber damit kannte er sich wenigstens aus. Die Wüste war jedoch ein Terrain, welches ihm nicht so gefiel und doch realisierte er keine Sekunde lang, dass er weder für die Wüste noch für den Auftrag passend gekleidet war.

Nach gefühlt endlosen Stunden der Reise traf die Kutsche dann auch schon in der Gegend ein, die neu erschlossen und alsbald dem Volk zuteil werden sollte. Hier herrschte reges Treiben, schließlich wurde viel gearbeitet, um die Siedlung bewohnbar zu machen. Der fein gekleidete Fairy Tail Magier verließ die Kutsche und bezahlte den Chauffeur mit dem Handgeld, welches die Gilde ihm zur Verfügung gestellt hatte, ehe er schnurstracks den Weg zur Baustelle suchte. Es war schwierig, denn hier waren so viele Baucrews unterwegs, die alle an irgendetwas...bauten. Alles ging also von vorn los. Bauarbeiter 1, Frage 1. Ab ging es in die beschriebene Richtung, doch erschließen tat es sich ihm noch nicht. Also Bauarbeiter 2, Frage 2 bis 7, weiter ging es. Bereits jetzt hatte Azael unheimlich viele Blicke auf sich gezogen, passte er mit seinem feinen Anzug überhaupt nicht her. So mancher Bauarbeiter dachte sogar, dass der Targaris jemand vom Management der Baufirma war, doch Fehlanzeige. Er war der wohl fleißigste Bauhelfer im Königreich!

„Werter Herr, ich verstehe nur Bahnhof!“, beschwerte sich der vierte Bauarbeiter, der die Nachfragen des Magiers nicht deuten konnte. „Ja, Bahnhof!“, bestätigte Azael. Er wollte doch nur zum Bahnhof. Nach gut 5 Bauarbeitern und 17 Fragen, hatte er endlich den Bauplatz für den Bahnhof erreicht. Bereits aus der Ferne konnte er erkennen, dass die Baucrew zahlenmäßig kleiner war, als die üblichen hier. Zielgerichtet schritt er darauf los, als er etwas äußerst interessantes entdeckte. Eine junge Frau baute gerade eine seltsame Konstruktion auf, bei der ein Metallgitter in einer Dreiecksformation geschwenkt werden konnte. Wofür war das denn gut? War das so ein modernes Werkzeug zum Bahnhof bauen? Wie cool. Der junge Mann lief auf besagte Frau zu und blieb etwa eineinhalb Meter von ihr entfernt stehen. Er bestaunte diesen Schwenkgrill aus nächster Nähe und wandte sich dann an Delia, die gerade fleißig aufbaute. „Eine echt tolle Zementrührapparatur“, lobte er sie für den Aufbau, wobei er dabei weder lächelte noch bösartig schaute. Azael war einfach ausdruckslos. Er erinnerte sich an Anahera zurück, die er in Oak Town getroffen hatte. Wie war das noch mit den Vorstellungen? „Haaaallooooo“, sprach er dann erneut. „Ich bin Azael. Du kannst mich Aza nennen. Du bist Maurerin der Baufirma, richtig?“, fragte er dann unverblümt.





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySa 3 Dez 2022 - 21:25

[ 1 | 10 ]

Bei bester Laune hatte Delia die Kutsche verlassen, welche sie gerade nach Pitaya gebracht hatte. Es war heiß, trocken und nicht gerade angenehm, aber nichts konnte die Köchin heute schlagen! „Oh, danke!“, freute sie sich und lächelte aufrichtig, als der nette Kutscher ihr Equipment vom Wagen lud. „Das mache ich doch gerne!“, versicherte ihr der ältere Herr und war hochmotiviert, der Magierin all den Kram zu holen. Ihren Rucksack trug die natürlich selbst, so wie auch die Kühlbox. Aber den eingeklappten Schwenkgrill und den Sack Grillkohlen wollte unbedingt der Kutscher tragen. Delia und der werte Herr taten sich natürlich nicht so schwer, wie manch andere, den Bahnhof von Pitaya zu finden. Alles hier war im Aufbau und aus genau diesem Grund hatte sich Delia für diesen Job gemeldet. Wann hatte man denn schon die Chance, eine Stadt oder einen Bahnhof mit zu errichten? Abgesehen davon war Delia eine fleißige Biene! Sie war sich für keinen Job zu schade und da ihr Vater ja ein Baumeister war, kannte sie sich durchaus mit dem Kram aus! Untalentiert war sie nie gewesen - aber das Kochen war seit jeher ihre Leidenschaft. Heute aber baute sie einen Bahnhof.

Was sollten also der Schwenkgrill und die Kühlbox? Ganz einfach! Delia dachte, dass all die fleißigen Bauarbeiter sicher auch mal Hunger bekämen! Die tüchtigen Männer freuten sich bestimmt, wenn sie dann etwas Leckeres vom Grill bekamen. Und weil Delia gerne grillte, schlug sie damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Ihre Kühlbox durfte die Magierin in einen Baucontainer stellen, welche sogar mit einem Kühlschrank versehen war. Super! Die Grillkohle würde sie einfach beim Schwenkgrill lassen. Da der Baumeister mit der Einweisung warten wollte, bis der Magier von Fairy Tail da war, entschied die junge Frau, schon einmal ihren Grill aufzubauen. Als sie einen Platz gefunden hatte, an welchem er garantiert nicht stören würde, machte sie sich also an die Arbeit. Nur ein paar Handgriffe, hier und da eine Schraube festziehen und- „Eine echt tolle Zementrührapparatur“ Hä? Mit diesen Worten konnte man sie doch gerade unmöglich angesprochen haben? Fragend blickte Delia zur Geräuschquelle.

Oh Gott, der Manager! Wow, der war aber jung. Bestimmt von Beruf Sohn! Er sah eigentlich richtig gut aus, aber leider wirkten seine grauen Augen nicht besonders freundlich.

Die Köchin kniff die Augen zusammen, da die Sonne blendete, während sie zu dem Anzugträger hochblickte, ohne aufzustehen. Er lächelte nicht, wirkte irgendwie ernst. Bestimmt fand er es nicht okay, dass Delia auf der Baustelle ihren Grill aufstellte. Daher der sarkastische Kommentar. „Ich.. ich kann ihn wieder abbauen.. ich dachte nur..“, stammelte sie kleinlaut vor sich hin, da sie mit dem Chef natürlich keinen Streit wollte. Und dann kam ein unerwartet lautes "Hallo", welches Delia erschrocken zusammenzucken ließ. Oh nein! Jetzt bekäme sie Ärger, noch bevor sie angefangen hatte zu arbeiten! Er würde sie feuern.. dabei brauchte sie das Geld doch, um allein das Zugticket zu bezahlen! Sie war so perplex, dass sie gar nicht antworten konnte. Abgesehen davon sprach der Manager gleich weiter. Azael? Und sie durfte ihn auch noch Aza nennen? Hä? Aber das passte doch gar nicht zusammen. Wollte er sie nicht gerade schimpfen? Langsam erhob sich Delia und musste sogar den Kopf leicht in den Nacken legen, da der Chef ein ganzes Stück größer war. Schnell klopfte sie sich den Sand von den Klamotten und faltete dann entschuldigend die Hände, während sie den Manager flehend ansah. „Äh.. also.. nein.. ich bin keine Maurerin! Das heißt, heute bin ich es schon! Aber nur, weil ich den Job angenommen habe. Eigentlich bin ich die Magierin, die engagiert wurde“ Dann ging Delia einen Schritt auf den Chef zu. „Ich bitte Sie, Aza, seien Sie nicht böse auf mich! Ich kann den Schwenkgrill auch wieder einpacken! Ich dachte nur, vielleicht haben die Arbeiter nachher auch mal Hunger.. es war nur gut gemeint!



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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySa 3 Dez 2022 - 22:01




C-Quest: Nächster Halt!

Delia & Azael
# 2 | 10

Man könnte meinen, dass sich ein Volltrottel in die Wüste verirrt hatte und nun versuchte auf der Baustelle Eindruck zu machen, so wie er gekleidet war, doch stellte sich zügig heraus, dass sich gleich zwei Knalltüten in die Wüste verirrt hatten. Während der Finsternismagier felsenfest davon überzeugt war, dass Maurerin Delia da eine Zementrührapparatur baute, so dachte Magierin Delia direkt, dass der Manager ihr nun die Leviten lesen würde. Es war also im Augenblick schwer festzustellen, wer von den beiden Magiern die größere Knalltüte war, aber es dauerte sicherlich nicht lang, bis Azael in Führung ging. Für Außenstehende war dieses Spektakel sicherlich sehenswert, denn so gekonnt aneinander vorbei reden war nun wirklich eine echte Kunst. Das kleinlaute Gerede der Hollingsworth bekam Azael gar nicht richtig mit, weswegen er darauf auch nicht wirklich reagierte, denn augenblicklich war dieser damit beschäftigt, die vermeintliche Maurerin zu mustern. Sie sah wirklich sehr hübsch aus und hatte eine besondere Ausstrahlung.

Auf sein lautes Hallo hin reagierte sie aber sehr erschrocken und schien sich direkt in Erklärungen zu verstricken, was sie hier eigentlich tat, immer noch davon ausgehend, dass Azael der Manager des Ganzen hier war. Zugegeben, mit dem Anzug passte er natürlich auch keineswegs in diese Umgebung, doch wer zur Gesellschaft gehören wollte, der musste schnieke gekleidet sein. Das nahm der Finsternismagier allerdings viel zu deutlich, wie man in Kürze feststellen sollte, aber dazu später mehr. Die Erklärungen der Magierin waren jedoch einleuchtend, denn auch wenn sie hektisch und panisch wirkte, so wurde allmählich ein echter Schuh daraus. Sie war genau die Person, die Azael so dringend gesucht hatte, bevor es gemeinsam zum eigentlichen Bautrupp gehen sollte. „Böse auf dich sein? Verstehe ich nicht“, entgegnete er zunächst trocken und schien wirklich keine Ahnung zu haben, was Delia eigentlich für ein Problem hatte. „Ich bin auch kein Maurer! Aber heute schon, aber nur, weil ich auch den Auftrag angenommen habe. Eigentlich bin ich Magier, der engagiert wurde“, klärte er Delia nun schlussendlich auf. Dabei kopierte er beinahe eins zu eins ihren Wortlaut, wie er es bei Anahera auch schon getan hatte. Konversation war so viel leichter, wenn man einfach exakt dasselbe sagte.

Hoffentlich war das Missverständnis damit aufgeklärt, auch wenn Azael nicht einmal verstanden hatte, dass er etwas nicht verstanden hatte. Bevor sich die hübsche Magierin jedoch weiter dazu äußern konnte, erreichte sie auch schon ein lautes „Hey! Ihr da!“, was den jungen Finsternismagier kurz zusammen zucken ließ. Ein bulliger Kerl im Holzfällerhemd kam auf sie zugestapft, wobei er einen Bauhelm trug und die Ärmel seines Hemdes abgerissen hatte, um der Hitze etwas entgegen zu wirken. „Ihr seid bestimmt die Magier, die wir angefordert haben!“, stellte er also kurzerhand fest und brachte damit hoffentlich ebenso etwas Licht ins Dunkel. Prompt verneigte sich Azael kurz und richtete sich dann wieder auf, ehe er kurz zu Delia schaute und dann zum Truppführer. Wie eine Pistole schoss plötzlich die Hand des Magiers nach vorn, da er von Anahera gelernt hatte, was diese Geste zu bedeuten hatte. „Ich bin Azael. Du kannst mich Aza nennen. Du bist Maurer der Baufirma, richtig?“, stellte sich Azael also direkt vor und erfragte zugleich etwas, wieder mal im selbigen Wortlaut wie zu vor.

Der Truppführer blickte etwas verwirrt auf die Hand, schüttelte sie dann aber direkt. „Ich bin Roy, freut mich. Nun, gut das ihr hier seid. Der Baucontainer davorn ist unser Aufenthaltsbereich. Dort könnt ihr euer Zeug abladen und euch umziehen oder so“, erklärte er, wobei er den Anzugträger kurz musterte. Wieso trug er einen Anzug auf einer Baustelle? Azael – Doppelnull, zur Stelle! Dass ein anderer Bauarbeiter zuvor schon Kontakt zu Delia hatte und ihr anbot, ihre Kühlbox unterzustellen, wusste der Truppführer nicht. Es gab genug Arbeit, da blieb Kommunikation etwas auf der Strecke. „Und du willst nachher für uns grillen? Coole Sache. Freut uns! Aber erst die Arbeit. Wir sehen uns in 15 Minuten auf der Baustelle“, erklärte er noch einmal und verschwand dann wieder. Azael schaute ausdruckslos zu Delia. „Was ist ein Schwenkgrill?“, fragte er sie dann direkt, weil ihn das brennend interessierte, denn offenbar war diese Apparatur nicht dazu da, um Zement anzurühren. Sobald er eine Antwort hatte, würde er los dackeln, um sich im besagten Container umzuziehen. Für die Baustelle hatte er nämlich extra etwas eingepackt.





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
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[ 2 | 10 ]

Delia wollte beim besten Willen nicht unhöflich sein, aber irgendwie war dieser Manager ein wenig eigenartig. Es verwirrte die Köchin, dass er so gar keine Mimik zu haben schien. Das machte die Kommunikation nicht gerade einfach, schließlich lebte die menschliche Interaktion nicht nur von Worten, sondern auch von Mimik, Gestik und Körpersprache. Aber die weltoffene Delia würde den Chef natürlich nicht verurteilen, vielleicht konnte er ja nichts dafür? Also.. Azael verstand zwar nicht, warum er böse auf sie sein sollte, aber das bedeutete dann wohl, dass er es auch nicht war. Oder? Eindeutig verwirrt starrte sie ihn durch die hellgrünen Augen an. Das Fragezeichen stand ihr ins Gesicht geschrieben. Doch dann erklärte er sich.. Mit ihren eigenen Worten. Was für ein Vogel! Aber Delia verstand endlich, was hier vorging! Erleichtert lachte sie auf und grinste verschmitzt, während sie verstehend mit dem Zeigefinger wedelte. „Jetzt verstehe ich! Du bist der Magier von Fairy Tail!“, teilte sie ihre Erkenntnis mit, ehe sie wieder auflachte. „Und ich dachte, du wärst der Boss! Weil du so einen schicken Anzug trägst!“, klärte sie das ganze kichernd auf, ehe sie den Fremden musterte. „Aber ist dir das nicht zu-“ warm? Doch sie wurde unterbrochen.

Ein Bauarbeiter namens Roy kam auf die beiden Magier zugelaufen. Er hatte sich die Ärmel seines Holzfällerhemds abgerissen und trug einen Bauhelm, dazu war er ziemlich bullig. Der konnte bestimmt viel schleppen! Delia lächelte den Mann an und wollte sich eben vorstellen, da kam der Fairy Tail Magier ihr zuvor. Moment mal.. hatte er nicht genau das Gleiche gerade auch zu ihr gesagt? Allmählich beschlich Delia das Gefühl, dass dieser schwarzhaarige Typ ein wenig anders tickte. Aber wie sollte sie das beschreiben? „Ich heiße Delia“, fügte die Magierin an - falls das hier irgendjemanden interessierte! Dann verwies dieser Roy, welcher ein wenig verwirrt von Azaels Anzug war, auf den Aufenthaltsraum, dem Baucontainer. Dort könnten sie sich umziehen? Das war bestimmt nur eine Anspielung auf den Schwarzhaarigen gewesen. Delia trug bereits baustellenfeste Kleidung - ihr fehlte nur ein Helm.

Roy wandte sich Delia zu und sprach das Grillen an. Sofort hellte sich ihre Miene auf. „Natürlich! Erst die Arbeit!“, bestätigte sie seine Worte aufgeregt. Der Truppführer verabschiedete sich schnell und erwartete die beiden Helfer dann alsbald auf der Baustelle. Just wurde sie auch schon von Azael angesprochen. Lächelnd wandte sie sich ihm zu und stellte aber fest, dass er sie schon wieder so ausdruckslos ansah. Doch sie hoffte, dass er vielleicht einfach nur Zeit brauchte, um mit ihr warm zu werden. So wie Álvaro! „Das ist ein Schwenkgrill“, erklärte sie ihm und deutete auf ihr eigenes Exemplar, welches neben ihr stand. „Der Grillrost schwenkt über der Feuerstelle und das Essen gelingt damit wirklich gut! Wenn du willst, zeige ich dir nachher, wie er funktioniert“, schlug sie ihm gut gelaunt vor. Was könnte zwei Menschen mehr verbinden, als eine gute Mahlzeit? Und wer weiß, vielleicht würde er sogar mal lächeln, wenn er ihr Essen erst einmal probiert hatte? Delias Marinaden waren schließlich unschlagbar!

Da ihr gesagt wurde, dass es im Container auch Bauhelme gab, ging Delia gemeinsam mit Azael zum Aufenthaltsraum. Die Kohle und den Grill ließ sie dabei vor Ort. Im Raum angekommen, fand die junge Frau schnell den Schrank, in welchem all die Helme lagen. Einen Moment lang sah sie sich um, doch die waren alle gleich groß. Dann schnappte sie sich einfach irgendeinen und schloss den Schrank, woraufhin sie sich umdrehte. Die Köchin riss erschrocken ihre hellgrünen Augen auf und spürte förmlich, wie ihr Gesicht feuerrot wurde. Warum hatte er denn nicht gewartet, bis sie raus gegangen war?! War sie ihm nicht schnell genug gewesen?! Der stand ja in der Unterhose vor ihr! Das, was man unter dem Anzug bereits vermuten konnte, erkannte sie nun in voller Pracht. Geistesgegenwärtig hielt Delia sich den Helm vors Gesicht, um sich selbst die Sicht zu versperren. „Bitte entschuldige!“, entfuhr es ihr hektisch, wobei sie sich im nächsten Moment fragte, warum sie sich überhaupt hier entschuldigte! Aber das war im Moment egal, denn mit dem Helm vorm Gesicht und geschlossenen Augen tapste Delia blind durch den Raum und versuchte mit ihrer ausgestreckten Hand die Wand oder bestenfalls den Türgriff der Tür zu erfühlen, um schnell zu verschwinden. Schnell war allerdings anders.




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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
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C-Quest: Nächster Halt!

Delia & Azael
# 3 | 10

Kommunikation konnte wirklich sehr schwer sein, das sollte Azael wohl am besten wissen, doch ironischer weise bemerkte er ja meistens nicht, wie unkommunikativ er kommunizierte. Er war wirklich aufrichtig und ehrlich mit der gildenlosen Magierin, doch seine Art hätte nicht verwirrender sein können, wie sich alsbald hinaus stellte. Der Targaris nutzte weder Gestik, noch Mimik oder allgemein Körpersprache, sondern sprach monoton klingende Sätze. Es war nicht verwunderlich, dass Delia ihn kurz für einen Manager gehalten hatte, der sich augenscheinlich nicht mit dem niederen Volk identifizieren konnte, doch schlussendlich kam die Hollingsworth auf die Lösung. Azael war einfach ein Sonderling unter den Magiern, doch nun hatten sie sich gefunden und waren damit grundsätzlich bereit, ihren Auftrag zu starten, wenn da nicht dieser….Rührschwenktieftauchflugzeugabschussstartrampenapparat wäre, den sie da aufgebaut hatte.

Bevor der Finsternismagier die Möglichkeit hatte, auf dieses Missverständnis weiter einzugehen und ihre angefangene Frage bezüglich des Wärmezustandes seines schicken Anzuges zu beantworten, wurden sie auch schon unterbrochen und vom Bautruppführer Roy eingewiesen. Dort erfuhr Azael aber tatsächlich ihren Namen, der Delia lautete und empfand diesen – wenn auch ausdruckslos im Gesicht – für sehr schön. Der Name hatte einen tollen Klang und passte zu ihr, denn Delia war ein weiblicher Name und sie war eine Frau. Auf jeden Fall erfuhren die Magier, dass sie sich im Baucontainer umziehen konnten und dieser zugleich als Aufenthaltsbereich angepriesen wurde. Danach verschwand Roy auch schon wieder und erwartete sie alsbald auf der Baustelle, doch bevor Delia und Azael fortfahren konnten, blieb da immer noch die Sache mit dem Schwenkraketentransportsteuerungsgrill zu klären. Den Aspekt mit dem Grillen aber erst nach der Arbeit hatte er derweilen noch nicht verstanden. Die Erleuchtung kam ihm vielleicht, sobald das Fleisch darauf gebruzzelt wurde.

Der Finsternismagier wandte sich ausdruckslos an die Hollingsworth und erfragte nun, was ein Schwenkgrill eigentlich war. Diese deutete auf die Gerätschaft neben ihr und teilte ihm mit, dass dies ein Schwenkgrill war. Seine grauen Augen folgten ihrer Deutung und tauchten danach direkt wieder in ihre Seelenspiegel ein. „Und damit rührt man jetzt Zement an. Das Gitter siebt die Steine aus. Oder wie muss ich mir das vorstellen?“, fragte er direkt, ohne auf die Erklärung der Erdmagierin zu warten, die direkt im Anschluss aber kam. Grillrost schenkt über das Feuer. Das Essen gelingt damit wirklich gut. Wenn er will, zeigt sie ihm das nachher. Zement essen? Die ist doch nicht ganz knusper. Allerdings war Azael ja nicht auf den Kopf gefallen, nur weil er viele Dinge nicht wusste und augenblicklich auch falsch miteinander verknüpfte. Er entschied sich also in all seiner zurückgebliebenen Weisheit dazu, das Ganze nicht weiter zu kommentieren und sich einfach darauf einzulassen. „Sehr gern, Delia!“, stimmte er also voller Freude zu, welche die Hollingsworth in seinem Gesicht jedoch vergebens suchen würde.

Im Baucontainer nahm sich Azael direkt einen freien Spind und fing an sich auszuziehen, bis er lediglich in seiner schwarzen Unterhose dort stand. Seinen feinen Anzug hatte er ordnungsgemäß mit einem Bügel in den Spind gehängt und war gerade im Begriff, seine Tasche zu öffnen, um die Kleidung für die Arbeit hervor zu holen. Er bemerkte dabei nicht einmal, dass Delia gerade tomatenrot wurde, nachdem sie diesen Anblick zu Gesicht bekam und richtete seine Aufmerksamkeit daher erst auf die Erdmagierin als diese sich bei ihm entschuldigte. Sie hielt peinlich berührt den Helm vor ihr Gesicht und versuchte blind durch den Raum zu finden, um den Baucontainer wieder verlassen zu können. Ihre ausgestreckte Hand diente dabei als Instrument, um zu erfühlen, wo sie sich gegenwärtig befand. Azael ließ von seinen Klamotten ab und spazierte barfuß auf die Hollingsworth zu, die gerade einen schrecklichen Fehler machte. Direkt vor angekommen, passierte dann etwas, womit vermutlich nie jemand gerechnet hätte.

Vorsichtig ergriff der Fairy Tail Magier die Hand der Erdmagierin und zog sie etwas zu sich, während er mit der anderen Hand ihren Helm nahm und somit ihre Sicht wieder einwandfrei auf seinen trainierten Körper richtete. „Du machst das falsch. Der Helm gehört auf den Kopf“, berichtete er sie und setzte ihr den Helm auf, natürlich nur um ihr zu helfen. Er hatte ja Erfahrungen mit dem Handwerk, deswegen wusste er auch, wie man einen Bauhelm richtig trug. Delia hatte es aber falsch gemacht. „Mit dem Helm im Gesicht siehst du doch überhaupt nichts“, fügte er dann noch an. Dabei war er die ganze Zeit wieder so ausdruckslos und stumpf, wie sonst auch. Nun standen sie da, Hand in Hand und mit einer Distanz zueinander, die nicht mal einen halben Meter betrug.





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptyMi 7 Dez 2022 - 22:00

[ 3 | 10 ]

Verwundert hatte Delia ihren Partner angesehen, welcher ihren treuen Schwenkgrill mit Zementmischen und Steinesieben in Verbindung brachte. Doch es waren nicht nur seine Worte, welche sie verwirrten. Auch die Art und Weise, wie er mit ihr sprach, war eigenartig. Er verzog keine Miene, nicht einmal ein bisschen. War das vielleicht einfach seine Art? Doch die offenherzige Köchin ließ sich nicht weiter beirren, schließlich war ihr auch mit Zachariel die Kommunikation gelungen. Der hatte zwar eine Gesichtsmimik gehabt, aber dafür waren seine Worte kaum verständlich gewesen. Im Grunde war es jetzt genauso - nur umgedreht! Also fasste die freundliche junge Frau sich wieder ein Herz und lächelte, als sie Azael den Vorschlag machte, dass sie ihm ja nachher den Schwenkgrill in seiner Funktion vorführen könnte. Er schien sich zu freuen.. irgendwie. Oder nicht? Also.. zumindest klang er erfreut, er sah nur nicht so aus. Aber alles gut!

Zumindest bis zu diesem Moment war alles gut. Denn dann wurde die ganze Geschichte total verrückt. Gerade noch studierte Delia die verschiedenen Helmgrößen im Baucontainer, nur um dann festzustellen, dass es keine verschiedenen Helmgrößen gab, da zeigte Azael sich bereits in seiner vollen Pracht, da er sich völlig ungeniert in ihrer Gegenwart umziehen wollte. Als die Köchin sich dann endlich für einen Helm entschieden hatte und sich wieder in den Raum drehte, riss sie erschrocken die Augen auf und ihr Gesicht wurde heiß und rot. Sie konnte nichts dagegen tun, dass ihr Blick einmal nach unten und wieder nach oben glitt, ehe sie sich hektisch entschuldigte und ihre dämliche Nummer mit dem Helm vorm Gesicht abzog. Blind wankte sie Schritt für Schritt durch den Raum, langsam und echt bescheuert. Die freie Hand erfühlte die Wand, welche in unerreichbarer Ferne zu liegen schien, die andere Hand hielt ihr den Helm vors Gesicht. Noch ein Schritt, dachte Delia immer wieder, noch ein Schritt. Aber es hörte nicht auf! Der Weg war einfach zu endlos. Und dann wurde es noch unangenehmer.

Hatte er gerade ihre Hand genommen? Und schon zog er daran, sodass Delia ein paar Schritte nach vorne stolperte, da sie ja nichts sah. Doch dieses Problem löste sich in Luft auf, denn Azael nahm ihr den Helm einfach aus der Hand und setzte ihn ihr auf den Kopf. Völlig verkrampft stand Delia da und wusste nicht, was hier gerade passierte. War sie hier an einen Perversen geraten?! Was hatte er jetzt vor?! Die Erklärung folgte und Delia wurde kurzzeitig selbst zum Hinterwäldler: „Hä?“ Der Helm gehört auf den Kopf. Der Helm gehört auf den Kopf.. Mit großen Augen und sprachlos sah Delia den Mann vor sich an. Sie sah ihm direkt in die grauen Iriden und versuchte zu verstehen, was hier gerade los war. Mit dem Helm im Gesicht würde sie doch überhaupt nichts sehen.. Allmählich glaubte Delia, zu verstehen, was hier vor sich ging. Irgendwie glaubte sie nicht, dass er das nur spielte. Oder er erlaubte sich doch auf extrem geschickte Art einen Scherz mit ihr. Genau sagen konnte sie es nicht. Die ganze Zeit über sah er sie völlig ausdruckslos an. Machte er sich denn gar nichts aus dieser Situation? Oder konnte er es perfekt verbergen? Nein, so blickte er schon die ganze Zeit drein. Wie nah sie einander waren. So nah kamen sich Fremde doch nicht, oder? Ihre Augen blickten zu ihrer Hand, welche noch immer in seiner lag. Dann huschten sie flink über seinen Oberkörper, zurück zu seinen Augen. Geistesabwesend legte sie ihre freie Hand dann auf den Helm, welcher nun auf ihrem Kopf saß. „Ich weiß natürlich, dass ein Helm auf den Kopf gehört“, protestierte sie eher schwach.

Noch immer rot wie eine Tomate, aber ohne sich zu bewegen, drehte sie dann ihr Gesicht leicht zu Seite, da sie ihm in dieser Situation kaum mehr in die Augen sehen konnte und seinem durchdringenden, ausdruckslosen Blick somit ausweichen konnte. Außerdem gaffte sie nebenher die ganze Zeit, aber da konnte sie nun auch nichts dafür. „Ich hab‘ mir den Helm doch nur vor mein Gesicht gehalten, weil es mir peinlich ist, dich halb nackt zu sehen!“, erklärte sie ihm kleinlaut und extrem verlegen. Dann nahm sie ihren Mut zusammen und sah Azael wieder in die Augen. „Ist es dir denn gar nicht peinlich, dass ich dich so sehe? Also mir wäre es sehr peinlich, wenn du mich halb nackt sehen würdest! Und dir wäre das bestimmt auch unangenehm!“, erklärte sie ihm und versuchte dabei, ein wenig Nachdruck in ihre Stimme zu bringen. Aber sie war zu entgeistert, weswegen es eher ein Stimmchen war. Verstand er sie denn wenigstens ein bisschen?

Die Tür öffnete sich kurz darauf.

Huh“, entfuhr es Roy perplex. Er erblickte das Szenario der beiden Magier. Was trieben die da für einen Schweinkram? Er nackt und sie mit dem Helm auf dem Kopf?! Und das im Baucontainer! „Was soll das werden?!“, fragte er. Delia starb tausend Tode, zumal diese Frage mit Sicherheit eine Einladung für Azael war. Doch dann sah Roy sich die Situation genauer an. Nur der Kerl war entkleidet. Und er hielt die junge Dame fest. Misstrauisch hob er die Augenbrauen. „Sag, Schätzchen, macht der Kerl dir Probleme?“ Gute Frage. Aber nein, das glaubte Delia wirklich nicht. „N-Nein, er hat mir nur geholfen.. den Helm aufzusetzen..“ Stille. Roys Ausdruck wurde ungläubig. „Aha“ Dann wandte er sich zum Gehen um. „Macht jetzt bloß, dass ihr hier raus kommt. Ihr werdet nicht für diesen Schmuddelkram bezahlt“ Fassungslos blickte die junge Frau dem Bauarbeiter nach, ehe sie sich mit ihrer freien Hand die Stirn rieb. Fühlte sich an wie Fieber. Was für ein Auftrag!




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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptyDo 8 Dez 2022 - 14:05




C-Quest: Nächster Halt!

Delia & Azael
# 4 | 10

Die anfänglichen Schwierigkeiten konnten überwunden werden, wenngleich sie von nachhaltiger Bedeutung sein sollten. Der Targaris hatte wirklich keinerlei Ahnung von sozialer Interaktion und gab einem trotz seiner Antworten eher das Gefühl, dass die Dinge noch immer unklar waren. Es war nicht verwunderlich, dass Delia sich ihren Teil dahingehend dachte und ihn eben einfach für schräg hielt, auch wenn sie trotz allem sehr freundlich und unbekümmert blieb. Es war ja nicht so, dass Azael keine Empfinden mehr besaß, aber er konnte sie schlichtweg nicht mehr zum Ausdruck bringen. Er freute sich natürlich riesig über das Wissen bezüglich des Schwenkgrills und war auch sehr gespannt darauf, die Funktionsweise kennen zu lernen, aber weder Gesicht noch Stimme konnten es der Hollingsworth klar machen, dass er es wirklich so empfand.

Im Baucontainer sollte das Spiel dann jedoch fortgesetzt werden, denn Azael hatte einfach angefangen, sich umzuziehen. Er nahm dabei keinerlei Rücksicht auf die Erdmagierin und stand nun in Unterhose dort, um Baustellengerechte Kleidung anzulegen. Die Hollingsworth jedoch brauchte lediglich einen Helm und hatte sich daher einen geschnappt, allerdings machte sie beim Verlassen des Baucontainers eine nackte Entdeckung. Sie wurde knallrot und verbarg ihr Gesicht dann auch direkt hinter dem Helm, sich dabei entschuldigend, obwohl sie ja keinerlei Schuld traf. Unbeholfen versuchte sie den Container zu verlassen, doch Azael hatte erkannt, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Kurzerhand ergriff er ihre Hand und half ihr dadurch, sich sicher zu fühlen, ehe er ihr den Helm aus der Hand nahm und auf ihren Kopf setzte. Dabei erklärte er der Erdmagierin, das ein Helm auf den Kopf gehörte und eben nicht vor das Gesicht. Der Finsternismagier war ein echter Samariter, hatte er sie erfolgreich vor einer Blamage auf der Baustelle bewahrt.

Nunja. Die Aufklärung dieses Missverständnisses ließ natürlich nicht lang auf sich warten, weshalb Azael am Ende wieder Hinterweltler war und eben nicht die schöne Delia. Sie hatte sich den Helm nur vor das Gesicht gehalten, weil es ihr peinlich war, ihn so zu sehen. Natürlich zeigte sich keinerlei Regung im Ausdruck des Finsternismagiers, allerdings verstand er klar, worauf Delia hinaus wollte. Sie fragte, ob es ihm denn nicht peinlich war und drehte die Situation beispielhaft um, dass es eben auch peinlich für sie beide wäre, wenn sie halbnackt wäre. Es war ihr also unangenehm, dass er sich so ungeniert benommen hatte. Damit konnte Azael natürlich arbeiten und würde zukünftig natürlich auf so etwas Acht geben, aber trotzdem war er ihr natürlich noch eine Antwort schuldig. Ohne Ausdruck musterte er den schönen Körper der Erdmagierin und blickte dann wieder in ihre Augen. „Mich soll es nicht stören, wenn du nackt wärst. Du bist eine Frau, die schön anzusehen ist“, erklärte er monoton. Damit sollte auch klar sein, dass ihm dieser Fauxpas nicht unangenehm war. Ein Peinlichkeitsempfinden hatte er nicht.

Plötzlich öffnete sich die  Tür und Roy trat herein. Der Bautruppführer war offensichtlich nicht angetan von dieser Situation und schien die Zeichen zügig falsch zu deuten. Offensichtlich ging er davon aus, dass Azael der armen Delia wohl gerade Probleme bereiten wollte und sich damit als Perverser entpuppte, doch die Hollingsworth nahm ihn in Schutz und präsentierte sich dadurch ein wenig als Trottel. Roy schien ihr die Antwort nicht wirklich abzukaufen und ermahnte die Magier noch einmal, bevor er wieder heraus ging. Für Delia war das natürlich eine schreckliche Situation, doch Azael missverstand natürlich wieder einmal. „Er hilft wohl nicht gern“, stellte Azael daher nüchtern fest und ließ Delia los, die ja nun wusste, wie man einen Helm aufsetzte. „Du wusstest also doch nicht, wie man einen Helm aufsetzt“, stellte er ebenso nüchtern fest. Dass sie das eben nur sagte, um die Situation zu beschwichtigen, merkte er natürlich nicht. „Ist dir das peinlich gewesen? Wie meine Nacktheit? Ich verstehe“, fügte er noch an und begab sich dann wieder zu seiner Tasche, um sich anzuziehen.

Dabei holte er eine doch eher sonderbare Klamotte aus der Tasche, die ihm vor Auftragsbeginn vom Herrenausstatter empfohlen wurde. Es war ebenfalls ein Slim-Fit Anzug von Hugo Boss, allerdings hatte er eine besondere Optik vom Stoff und den Farben her. Das angelegte Hemd, die gebundene Krawatte und der Anzug selbst sahen am Ende so aus, als würde er eine Latzhose mit Flanellhemd tragen. Wie cool war das denn! Azael schnappte sich ebenfalls einen Helm und öffnete dann die Tür, die hinaus führte, doch wandte er sich zunächst an Delia. „Was ist Schmuddelkram?“





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySa 10 Dez 2022 - 12:40

[ 4 | 10 ]

Delia war wirklich eine gute Seele. Ihre Eltern waren trotz des erfolgreichen Bauunternehmens schon immer sehr bodenständige und einfache Leute geblieben, die sich durchaus auch für soziale Projekte engagierten und auch ansonsten viel Wert auf einen freundlichen und verständnisvollen Umgang mit den Mitmenschen legten. Diese Werte hatte Delia von klein auf vermittelt bekommen - so wie auch den komischen Humor ihres Vaters oder die allgemeine Unbeschwertheit ihrer Mutter. Jedenfalls lag es in der Natur der Köchin, trotz diverser Eigenartigen Azaels erst einmal locker und freundlich zu bleiben. Sie war darüber hinaus so unbekümmert, dass sie sich gar nicht großartig darüber echauffieren könnte. Bis zu einem gewissen Punkt. Geduldig hatte Delia ihm erklärt, dass es ihr peinlich war, ihn so zu sehen und versuchte, ihm ein wenig Verständnis zu entlocken, indem sie die Situation exemplarisch umdrehte. Doch Azael fiel nichts Besseres ein, als ungeniert ihren Körper zu mustern und dann monoton wie eh und je zu erklären, dass es ihn nicht stören würde, wenn sie nackt wäre, weil sie eine schöne Frau war. Delia hätte nicht gedacht, dass sie noch röter werden kann, doch in diesem Moment war dies der Fall. Fassungslos blickte sie einmal selbst an sich herab, als wolle sie seine Aussage prüfen, ehe sie wieder Augenkontakt herstellte. „Aha!!!“, ertappte sie ihn durchaus ein wenig verärgert. „Jetzt weiß ich, wie der Hase läuft!“, machte sie ihm unmissverständlich klar und ahnte bereits in der nächsten Sekunde, dass sie sich mit dieser Wortwahl ihr eigenes Grab geschaufelt hatte. Doch weiter kamen die beiden nicht, schließlich platzte Roy dann unvermittelt in diese peinliche Situation.

Der Auftrag war wohl gelaufen, was ihren Ruf anging und dementsprechend bedröppelt blickte die junge Frau nun drein. Oh man! Das war nicht fair! Sie hatte doch nichts gemacht! Sie hatte Azael sogar in Schutz genommen, damit man ihm nichts Böses unterstellte! Und was war der Dank dafür? Der Schwarzhaarige ließ sie nach all der Zeit los und meinte nur, dass Roy wohl nicht gerne hilft. Hä? Aber wobei denn? Anderen den Helm aufzusetzen? Verwirrt blickten die hellgrünen Iriden zu ihrem Gegenüber. Das war echt gemein! Warum ärgerte er Delia denn so? Machte er das mit Absicht, dass er sich so über sie lustig machte? „Das war nur eine Ausrede! Roy dachte, du würdest mir was antun wollen. Hast du das nicht gemerkt?“, fragte sie ihn aufgebracht. „Ich weiß sehr wohl, dass man einen Helm auf den Kopf setzt! Mir ist einzig und allein die Tatsache peinlich, dass du noch immer halb nackt vor mir stehst!“, machte sie ihm klar und man merkte wohl, wie ihr Geduldsfaden etwas dünner wurde. Seufzend vergrub sie ihr Gesicht in den Händen, um der Situation kurz zu entfliehen.

Als sie wieder aufsah, stand Azael bekleidet da. Aber wow. Was war das denn für ein Anzug?! Mit großen Augen musterte Delia ihren Partner. Okay. Wer so einen Anzug trug, der konnte einfach nicht merken, wie er auf andere wirkte. Und da fiel der Groschen. Delia war gerade nicht besonders nett gewesen, anscheinend wusste Azael wirklich nicht, was er mit seinen Aussagen bei anderen auslöste. Vorsichtig ging sie ein wenig näher auf ihn zu. „Entschuldige, dass ich dich so verärgert angeredet habe..“, bat sie ihn sichtlich reuevoll um Verzeihung. Dann lachte sie etwas verunsichert auf. „Vielleicht habe ich einen Sonnenstich bekommen oder so!

Als Azael zur Tür ging, folgte Delia ihm auf Schritt und Tritt. Doch als der Schwarzhaarige unerwartet stehen blieb, rannte sie beinahe in ihn rein. Und er stellte eine weitere Frage. Schmuddelkram?! Die Köchin legte einen Gesichtsausdruck auf, welcher vermuten ließ, dass sie jeden Moment zu weinen begann. Zusätzlich entfuhr ihr ein jammerndes Geräusch. „Soll ich dir das wirklich erklären?“, fragte sie hilflos nach und merkte bereits, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. Aber sein Ausdruck verriet ihr, dass er das ernst meinte. „Naja.. das ist.. also.. wenn.. wenn ein erwachsener Mann und eine erwachsene Frau.. also.. Du weißt schon!“ Ohne näher darauf einzugehen, schlängelte sie sich einfach zwischen ihm und der schmalen, offenen Tür hindurch, um der Situation endlich zu entfliehen.

Da seid ihr ja endlich! Wurde auch Zeit, ihr Kindsköpfe“, schimpfte Roy, welcher ungeduldig auf die beiden zumarschierte. Dann musterte er Azael verblüfft über dessen Outfit. Was sollte das den werden? „Äh.. Gut! Ihr werdet dort drüben eingesetzt. Dort wird das Bahnhofsgebäude gemauert. Remy wird euch alles erklären, was ihr wissen müsst“ Ja, das würde Remy tun. Er würde alles erklären, was insbesondere Azael wissen musste. Sofort machten sich die Magier auf den Weg zum Auftragsort. Nach einigen Erläuterungen bekam Delia die Aufgabe, den Zement auf die Ziegel zu schmieren, um die Mauer hochzuziehen. „Das ist kein Problem für mich! In mir fließt Hollingsworth-Blut!“, verkündete sie stolz, woraufhin Remy große Augen bekam. „Was?! Soll das heißen, du bist mit Curt Hollingsworth, dem Bauguru aus Crocus Town verwandt?!“, fragte er entgeistert. „Ich bin seine Tochter!“, prahlte Delia, wobei ihr in dem Moment der Helm vor die Linse rutschte und sie ihn erst mal geraderücken musste. „Oh! Na sieh mal einer an, Mäuschen, dann muss dir das ja leicht von der Hand gehen!“ Schätzchen, Mäuschen. Das nahm allmählich Überhand! Doch Delia blieb unbeirrt und widmete sich mit neuer Hoffnung ihrer Arbeit. Vielleicht würde das alles doch noch gut werden!




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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
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C-Quest: Nächster Halt!

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Selbst mit all den deutlichen Erklärungen konnte sich Azael nicht so verhalten, wie es angemessen wäre. Natürlich geschah in seinem Inneren etwas und er freute sich über diese Gelegenheit, am heutigen Tag einiges lernen zu können, doch sein Gesicht spiegelte diesen Empfindungsreichtum einfach nicht wieder. Der halbnackte Magier erzeugte stattdessen viel mehr das Bild eines absolut geistig zurückgebliebenen Trottels, der es eben einfach nicht besser wusste. Fakt war, Azael wusste es ja nun wirklich nicht besser, aber Delia würde früh genug verstehen, wie zügig der Targaris doch lernen konnte. Aber natürlich bewies er mit seinem Verhalten zugleich auch, dass er es ganz offensichtlich eben auch nicht tat. Hinsichtlich der Peinlichkeit bezüglich der Nacktheit, verhielt sich der Finsternismagier doch sehr ungeniert und vermittelte Delia damit direkt den Eindruck, den er ihr absolut nicht vermitteln wollte. Ihre Unruhe dazu konnte Azael jedoch nicht mehr begreifen oder aufdecken, denn Roy trat herein und unterbrach die Zweisamkeit der Magier.

Die Situation mit Roy stellte sich natürlich ebenfalls völlig falsch dar. Dieser unterstellte dem Finsternismagier bereits unlautere Absichten und Delia opferte ihren Ruf auf, um den Targaris auch noch zu schützen. Es musste für Außenstehende echt schwer zu verstehen sein, was dort eigentlich ablief, doch bei Azael blieb nur Unverständnis zurück. Wieso war seine Nacktheit allen Menschen hier ein Dorn im Auge? Der menschliche Körper war doch etwas völlig normales und natürliches. Er wollte der Hollingsworth doch nur helfen, den Helm richtig aufzusetzen und schlussendlich war das auch wieder falsch. Ohne eine Miene zu verziehen stellte der Sumpfbewohner fest, dass er noch viel zu lernen hatte, bevor er solche Situationen bestreiten konnte. Schlussendlich hatte er aber wenigstens verstanden, dass Delia seinen Körper nicht mochte und ihn daher auch nicht sehen wollte.

Schlussendlich kleidete sich Azael ein, wenngleich auch passend Unpassend für eine Baustelle und war somit bereit, den Auftrag gemeinsam mit Delia anzugehen. Plötzlich entschuldigte sich die Frau bei ihm und faselte etwas von einem Sonnenstich, doch wie üblich regte sich beim Targaris absolut überhaupt nichts. Dann legte er plötzlich eine Hand auf ihre Stirn und sah ihr tief in die Augen, ohne dabei zu blinzeln. „Fühlt sich nicht an wie ein Sonnenstich“, stellte er dabei nüchtern fest und zog die Hand dann wieder zurück. „Du bist gesund“, fügte er dann noch trocken an. Da konnte man sich durchaus irren, denn als Kind hatte er oft das Gefühl gehabt, fiebrig zu sein, obwohl er kein Fieber hatte. In der Tür stehen bleibend, krachte Delia beinahe in ihn hinein, denn er wollte unbedingt noch etwas wissen. Stumpf fragte Azael die schöne Frau, was eigentlich Schmuddelkram war und legte ihr damit die nächste Hürde auf. „Ja“, entgegnete er ihr direkt, als sie fragte, es wirklich erklären zu müssen.

Die Worte der Hollingsworth ergaben jedoch wenig Sinn. Er würde schon wissen, was eine erwachsene Frau und ein erwachsener Mann miteinander taten. Dann quetschte sie sich durch die Tür und begab sich nach draußen. Mit ausdrucklosem Gesicht folgte der Magier, der jedoch kein bisschen schlauer war als vorher. Sofort pickte Roy sie auf und verwies sie direkt an Remy, einen Maurer, der das Bahnhofsgebäude bauen sollte. Sie würden dort aushelfen und alles weitere von Remy erfahren, also begaben sie sich dorthin und ließen sich einweisen. Delia sollte Zement auf die Ziegel schmieren und sie stapeln, um eine Mauer hochzuziehen. Azael hingegen sollte die schweren Zement-Säcke hertragen, in den großen Bottich schütten und mit der richtigen Menge Wasser anrühren, damit Delia ihn verwenden konnte.

Das Gespräch zwischen Remy und Delia bekam er gar nicht wirklich mit, denn Azael war mit schleppen beschäftigt. Der Targaris hatte natürlich keine Zeit verloren und sofort den ersten Sack hergeholt, ihn aufgeschnitten und in den großen Bottich geschüttet. Jetzt ließ er etwas Wasser ein und fing an das Zeug umzurühren, was ein ziemlicher Kraftakt war. Entsprechend zügig perlte auch schon der Schweiß an seiner Stirn und der Anzug stellte sich eindeutig als falsche Kleidung heraus, denn die Bewegungsfreiheit war echt nicht gegeben. Aufmerksam blickte sich Azael also um und stellte fest, wie freizügig die Männer hier unterwegs waren. „Das mache ich auch“, murmelte er leise vor sich hin, machte sich oben herum einfach frei und ließ die Wüstensonne auf seine Haut scheinen. Danach riss er noch die Hosenbeine bis zu den Knien ab, um sich eine Shorts daraus zu machen. Gleich viel besser! Dann marschierte Azael auch schon los, um den nächsten Sack zu holen, um mehr Zement anzurühren. Wieder folgte das Einfüllen von Wasser und dann wurde kräftig gerührt. Die Arbeit war natürlich schweißtreibend, aber irgendwie auch sehr erfüllend.

Dann tauchte auch schon Remy auf, um kurz zu prüfen, ob er mit dem Zement auch alles richtig machte. „Das sieht doch gut aus, Kumpel“, lobte Remy ihn für seine Arbeit und Azael nickte ausdruckslos. „Hast du noch irgendwelche Fragen, bevor ich gleich kurz weg bin?“, bot Remy freundlicherweise an, doch hätte er vielleicht spezifizieren sollen, welche Fragen er beantworten wollen würde. „Ich habe eine Frage“, ließ Azael verlautbaren und Remy fühlte sich mehr als nur bereit, seine Fachexpertise unter Beweis zu stellen. „Was ist Schmuddelkram?“, fragte er stumpf und Remy stockte kurz, ungläubig blinzelnd. Der Targaris sah kurz zu Delia, die fleißig am arbeiten war und die erste Fuhre Zement bereits erhalten hatte. Sie war keine drei Meter von den beiden Männern entfernt. Remy hatte gesehen, wie Azael zu Delia sah und malte sich wohl komische Gedanken aus. „Gut. Hör mir zu, Kumpel“, leitete Remy ein. „Schmuddelkram ist, wenn du in deiner Alten ordentlich Leidenschaft entfachst, sie auf den nächstbesten Tisch setzt und ihr förmlich an der Unterlippe hängst“, erklärte er ungeniert und laut genug, dass die Hollingsworth zuhören konnte. Azael nickte verstehend, gespannt die Lauscher gespitzt. „Du reißt ihr die Kleider vom Leib, reißt dir selbst die Hose runter und dann beackerst du sie so lange, bis dein ganzer Dünger auf dem Feld verteilt ist“, setzte Remy fort. Azael nickte. „Wenn danach noch Leidenschaft übrig ist, dann butter die Torte von allen Seiten und halt dich bloß nicht zurück. Gib ihr alles, was in dir steckt, Kumpel“, fügte Remy noch an.

Azael nickte.





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
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[ 5 | 10 ]

Eigentlich hatte sich Delia nur für ihre verbale Attacke entschuldigen wollen. Und eigentlich war es ihr Plan gewesen, ihr Verhalten in eine nette Ausrede zu verpacken. Denn wer einen Sonnenstich hat, der verhält sich bestimmt auch mal daneben. Aber ehe sich die Köchin versah, war Azael zu ihr getreten und legte ungeniert einfach seine Hand an ihre Stirn und sah ihr dabei tief in die Augen, sodass sie seinem Blick nicht einmal ausweichen konnte, obwohl sie so baff darüber war. Fühlt sich nicht ein wie ein Sonnenstich? Als Azael seine Hand wieder weggenommen hatte, legte Delia sich dafür ihre beiden eigenen Hände an die Stirn, als wolle sie das gegenprüfen. In Wirklichkeit wusste sie nicht, warum sie das tat. „Was für ein Glück!“, entgegnete sie verunsichert auflachend, da sie nicht glaubte, dass weitere Erklärungen zum Ziel führen würden. Dieser Magier war wirklich eine Sache für sich! Warum verhielt er sich so eigenartig? So ganz ausschließen konnte Delia nicht, dass er sie nur auf den Arm nahm.

Die Blauhaarige hatte sich geschickt aus der Affäre gezogen (wie selbst fand) und schlängelte sich nach einer halbherzigen Antwort einfach an dem Schwarzhaarigen vorbei, um ins Freie zu gelangen. Von da an hatte Delia eigentlich wieder ein ganz gutes Gefühl. Remy schien ein netter Mann zu sein und kannte sogar ihren Vater Curt Hollingsworth, was doch eine gute Sache war. Außerdem hatte die junge Frau Erfahrung im Umgang mit Zement und wusste, wie man eine Mauer hochzog. All das hatte ihr Vater ihr in einem mehr oder weniger freiwilligen Praktikum gelehrt. Das Ende vom Lied damals war, dass Delia das Unternehmen nicht übernehmen würde. Die Erinnerung ließ die heutige Magierin aufseufzen. Hätte sie sich mal besser angestellt damals!
Lächelnd beobachtete sie Azael dabei, wie er ihr den Zement anrührte und ging dann selbst wieder motiviert ans Werk. In Gedanken schmierte sie die Masse auf die Ziegelsteine, als sie hinter sich das Geräusch von reißendem Stoff hörte. Fragend blickte sich die Blauhaarige um und erkannte, dass Azael mal wieder blankzog. Man sah seinem trainierten Oberkörper durchaus an, dass er keine Probleme mit den schweren Zementsäcken hatte. Aber sein Verhalten war erneut irgendwie schamlos. Nachdenklich wandte sich Delia wieder ihrer Arbeit zu.

Remy war zufrieden mit der Arbeit der beiden Magier und kündigte an, dass er gleich zu einem anderen Teil der Baustelle gehen müsse. Also klärte er vorher ab, ob es noch Fragen gäbe. Und die gab es, allerdings hatten die wenig mit dem Job zu tun. Wie erstarrt unterbrach Delia ihr Tun augenblicklich, als sie hörte, welche Frage Azael Remy gerade gestellt hatte. Warum tat er das?! Wieso konnte er das nicht einfach gut sein lassen?! Wollte er Delia ärgern oder war er wirklich so unwissend?! Im ersten Moment glaubte die Köchin, dass Remy sich darauf sowieso nicht einlassen würde. Er war ein Bauarbeiter, der Besseres zu tun hatte, als Azael die Sache mit den Bienchen und Blümchen zu erklären. Doch weit gefehlt, Delia hatte sich geirrt. Remy klärte den Fairy Tail Magier auf - und ließ kein dreckiges Detail aus.

Mit jedem Wort, welches der Mann aussprach, wurde Delia unbehaglicher zumute. Zwar standen die beiden weit genug weg, sodass sie eindeutig nicht Teil der Unterhaltung war, aber nah genug, dass ihnen bewusst sein müsste, dass sie alles hörte. Beinahe verstört starrte die Erdmagierin ihre Mauer an und bewegte sich keinen Millimeter mehr, doch weghören konnte sie auch nicht, denn das war wie ein Unfall und sie musste quasi einfach hinsehen. Delia konnte sich nicht erinnern, schon mal in einer vergleichbaren Situation gewesen zu sein. Und sie konnte es nicht ändern, doch irgendwie fühlte sie sich angesprochen. Sie spürte Remys Blick förmlich in ihrem Rücken. Widerlich! Ihre Hand umgriff die Glättkelle vor Anspannung so fest, dass es schon beinahe weh tat. Und selbst dann, als das Gespräch endlich beendet war und Remy sich aus dem Staub gemacht hatte, blieb Delia regungslos vor ihrer Mauer stehen. Am liebsten würde sie im Erdboden versinken. Warum hatte Yingtao ihr so einen Zauber nicht beigebracht?!

Es gab einen Augenblick, da dachte Delia, sie wäre den Tränen nahe. Aber dann wich dieses Gefühl sehr schnell dem Ärger, welcher in ihr aufstieg. Sie hatte verdammt nochmal gerade eine Mauer hochgezogen und schaffte es auch gleich, um’s Eck weiterzuarbeiten! Da ließ sie sich doch nicht von so ein paar Ekelfloskeln aus der Männerwelt beeindrucken! Als Azael das nächste Mal bei ihr war, um den Zement zu mischen, verschränkte sie energisch die Arme. „Dann hast du dich jetzt also von Remy vollständig aufklären lassen“, stellte sie unnötigerweise trocken fest. „Nur damit du es weißt, ich fand seine Umschreibung und seine Wortwahl unmöglich! Und eigentlich war es eine bodenlose Frechheit, dass ich das mit anhören musste!“, hielt sie Azael eine Predigt, wirkte dabei aber weniger verärgert, als tatsächlich betrübt. „So geht man nicht mit einer Frau um! Ich hoffe wirklich dass dir bewusst ist, wie unangemessen er sich über „Schmuddelkram“ geäußert hat! Vor allem wenn man bedenkt, dass auf diese Weise das Wunder des Lebens geschaffen wird!“, endete schließlich ihre Moralpredigt und sie hatte sogar bereits aus der Vergangenheit gelernt: „Ich spreche von Kindern!“ Energisch schöpfte sie sich eine Portion Zement zur Weiterarbeit. Dabei war sie jedoch noch zu geladen, denn als die Kelle in die Masse platschte, spritzte sie sowohl sich selbst, als auch Azael ein wenig voll. „Oh, das wollte ich nicht! Warte“, hakte sie sofort ein und wollte einen Schritt auf ihn zugehen, um den Zement schnell zu entfernen, bevor er trocknete. Dabei rannte sie gegen den Zementkübel, fiel nach vorn und konnte sich gerade noch so fangen, um nicht komplett darin zu landen. Wow! So viel Glück hatte sie selten! Nur ihre Hand war nun komplett in die zähe Brühe getaucht! Immer noch besser als das Gesicht. Allerdings spitzte sie bei der Aktion eine deutlich größere Portion Zement in alle Richtungen - auch in Azaels. Das mildert aber jetzt nicht die Energie ihrer Ansprache, oder? Sie sollte das Zeug aber schleunigst abwaschen. Wasser in der Wüste?



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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
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C-Quest: Nächster Halt!

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Für die Hollingsworth war dieser Auftrag weit mehr als das einfache Bauen einer Bahnhofsanlage, denn sie war mit allerlei Kuriositäten konfrontiert und sah sich großen Herausforderungen gegenüber. Sie war eben einfach ein Pechvogel und hatte mit Azael nun wirklich einen besonderen Sonderling an Land gezogen, wie sie zügig feststellen durfte. Das dabei das Gefühl aufkam, auf die Schippe genommen zu werden, war natürlich völlig verständlich, doch lag Delia damit natürlich ferner als so mancher Kontinent entfernt war. Erst vor wenigen Wochen war der Targaris in der Gesellschaft angekommen und hatte schon einiges gelernt, aber eben sehr vieles noch nicht. Die Hollingsworth hatte hier also zugleich die große Ehre, diverse Grundsteine beim Finsternismagier zu legen, auf die er in der Zukunft aufbauen konnte. Die Sache mit dem Schwenkgrill, die Angelegenheit mit dem Helm und der Zwischenfall mit dem Sonnenstich hatte Delia auf jeden Fall hinter sich gebracht.

Nun fanden sich die Magier auf der Baustelle wieder, wo sie von Remy eingewiesen und folglich auch mit ihren Aufgaben betraut wurden. Delia sollte die erste Mauer vom Bahnhofsgebäude hochziehen, während Azael den dafür nötigen Zement anrührte. Anfangs lief das Ganze auch sehr gut, doch dann bot Remy eine Gelegenheit, die der Finsternismagier natürlich direkt nutzte. Hätte der Bauarbeiter seinen Fragenbereich mal auf die Branche beschränkt, dann wäre die folgende Misere gar nicht erst entstanden, aber andererseits schien er auch so keine Probleme damit zu haben. Der Targaris, der es zuvor bei Delia nicht verstanden hatte, fragte nun auch bei Remy nach, was eigentlich Schmuddelkram war und dieser packte aus. Kein schmutziges Detail wurde ausgelassen und das obwohl Delia gerade einmal wenige Meter entfernt ihre Arbeit verrichten wollte. Nach Abschluss dieser Erklärung nickte der Finsternismagier und Remy verschwand, um weiter zu arbeiten. Danach machte sich Azael direkt wieder an die Arbeit, um weiter Zement anzurühren.

Der Fairy Tail Magier brachte der Hollingsworth eine erneute Ladung dieser dickflüssigen Pampe, als sie ihn auf das zuvor geführte Gespräch ansprach. Ausdruckslos hörte der Magier zu, wie sich Delia Luft machte und betonte, dass es eine bodenlose Frechheit war und man eben so nicht mit einer Frau umging. Ohne eine Miene zu verziehen, nickte Azael verstehend und machte sich seine geistigen Notizen. Wenn er ehrlich war, hatte er den Zusammenhang zwischen Feld beackern, Torte buttern und Schmuddelkram ohnehin nicht verstanden. Denn Delia hatte ihm so eben klar gemacht, dass damit das Wunder des Lebens verbunden war und betonte in aller Deutlichkeit, dass sie Kinder meinte. „Der körperliche Akt der Vereinigung mit der Absicht die Familie zu erweitern“, rekapitulierte er also die Informationen, die Delia ihm klar gemacht hatte. Damit konnte er etwas anfangen, aber er wusste nicht, dass Schmuddelkram eine exzessive Bezeichnung für diesen Akt war. Aber wieso zum Henker kamen darin ein Feld und eine Torte vor? Diese Welt war so komplex.

Dann spritzte etwas Zement auf seinen entkleideten Oberkörper. Ausdruckslos blickte Azael an sich herab, ehe er zurück zu Delia schaute, die sich gerade dafür entschuldigte. Sie hegte die Absicht ihm die Zementspritzer zu entfernen, doch rannte sie dabei gegen den Kübel und stürzte fast nach vorn über, doch konnte sie sich gerade noch fangen. Allerdings hatte sie ihre Hand darin versenkt, um sich stützen zu können, welch Jammer, zumal sie erneut etwas in Azaels Richtung gespritzt hatte. Natürlich sollte die Hollingsworth nicht zu lang damit warten, sich zu reinigen, denn wenn es erst einmal hart wurde, war eine Reinigung äußerst schwierig. Wortlos wandte sich der Finsternismagier ab, holte einen Eimer mit Wasser aus dem Baucontainer und ein kleines Handtuch, ehe er sich zurück zu Delia begab. Dort stellte er den Eimer ab, kniete sich hin und holte ihre Hand aus der Pampe heraus, nur um diese dann mit dem Handtuch und dem frischen Wasser zu säubern. „Die Hand gehört da nicht rein“, erklärte Azael dabei und deutete dann auf die Glättkelle. „Den Zement musst du damit abschöpfen“, fügte er großzeigerweise an und ließ dann von ihr ab, nachdem ihre Hand sauber war. Sie hatte die ganze Zeit mit der Glättkelle gearbeitet, wieso dann jetzt nicht? Erst dann spülte er die Spritzer von seinem Oberkörper ab. „Tut mir leid, was Remy gerade gesagt hat. Ich werde mir merken, dass solche Worte falsch sind“, entschuldigte sich Azael bei der Magierin, wobei weder Körper noch Gesicht diese Worte wirklich teilten. Dadurch fehlte augenscheinlich die Aufrichtigkeit dahinter.

Dann wandte sich Azael ab, um sich zurück an die Arbeit zu machen, schließlich mussten sie hier ein Bahnhofsgebäude bauen. Ob er auch noch die Chance erhielt, etwas zu bauen? Immer nur Zement für die Mauern anzurühren war echt langweilig, aber andererseits war ihr Auftrag ja auch nur auf Hilfsarbeiten beschränkt. Dennoch liebäugelte er schon mit dem Holzboden, denn darauf hatte er große Lust.





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySa 17 Dez 2022 - 20:14

[ 6 | 10 ]

Die junge Frau bekam große Augen. Der körperliche Akt der Vereinigung mit der Absicht die Familie zu erweitern? Das waren seine Worte gewesen. Und ehrlich gesagt hätte Delia nicht damit gerechnet, dass sie von ihm kommen könnten. Aber da hatte sie ihn wohl unterschätzt. Bedeutete das also doch, dass er sie nur auf den Arm nahm? Er schien ja nun wirklich nicht auf den Kopf gefallen zu sein. „Ja.. genau das“, bestätigte sie seine Worte also verwundert. Dann war das Thema wohl nun geklärt, oder? Hoffentlich. Es war ihr nämlich super unangenehm, mit einem fremden Mann darüber zu sprechen.

Nachdem Delia einen ihrer ungeschickten Moves vollzogen hatte und mit der Hand im Zementkübel gelandet war (nicht, ohne sich selbst und Azael vollzuspritzen), blickte sie nach erster Erleichterung über das eigentlich geringere Übel dann doch ziemlich fassungslos drein. Verdammt, Zement! In der Wüste! Bei Hitze! Das Zeug würde schnell trocknen und dann würde es ungemütlich werden. Hilfesuchend blickte die Magierin zu ihrem Partner, welcher sich aber schon längst umgedreht hatte und davon marschiert war. „Warte! Kannst du mir- ach, schon okay“, hatte sie versucht, ihm schwach hinterher zu rufen, doch er hörte es nicht mehr. Vielleicht ist das alles gar nicht so schlimm, dachte Delia. Wenn ihre Hand einbetoniert war, dann wäre das eine super gute Waffe gegen manch Fiesling. Delia Hammerfaust würde man sie nennen. Im ganzen Land bekannt als Steinschlag-Delia. Oder lieber Betonboxerin Delia? „Eigentlich will ich das gar nicht“, wimmerte sie ein wenig hilflos und leise vor sich hin, als sie sah, dass Azael wieder zu ihr zurückkam. Ein Glück hatte er ihr Gejammer nicht gehört, dafür war er zu weit weggewesen. Oh, und er hatte sogar einen Eimer Wasser und ein kleines Handtuch dabei! Erleichtert und überglücklich über diese freundliche Geste strahlte Delia ihren heutigen Magierkollegen an. „Vielen Dank!“, rief sie ihm gleich entgegen und machte sich schon mal bereit, indem sie sich etwas aufsetzte. In der Erwartung, Azael würde ihr den Kram nur reichen, staunte sie Bauklötze, als er ihre Hand aus der Pampe zog und sie im Wasser reinigte. Mit großen Augen sah sie ihm dabei zu, wie er sie vom Zement befreite. „Das musst du doch nicht tun“, versicherte sie ihm mit einem Hauch von Unbehagen, da das schon etwas unüblich war, wenn man sich nicht kannte.

Und dann klärte Azael sie über den Gebrauch von Zement und der Glättkelle auf.

Sofort stutzte Delia. „Machst du deswegen meine Hand sauber? Denkst du etwa, das könnte ich nicht selbst?“, fragte sie ihn verblüfft. „Du musst mir nicht erklären, wie Zement und diese Kelle funktionieren! Hast du nicht gesehen, dass ich die ganze Zeit damit gearbeitet habe? Das war ein Versehen, dass ich mit meiner Hand im Kübel gelandet bin“, erklärte sie ihm durchaus mürrisch. Missmutig sah sie ihm dabei zu, wie er ihre Hand mit dem Handtuch sogar noch abtrocknete. „Sei mal ehrlich, Azael. Du hältst mich für dumm, stimmt’s? Aber warum? Du kennst mich doch gar nicht“, fragte sie ihn sichtlich verletzt. Erst dachte er, sie wisse nicht, dass ein Helm auf den Kopf gehört und jetzt das.

Noch war das Gespräch nicht beendet, denn Azael entschuldigte sich auf seine Art für Remys Worte. Und er würde sich merken, dass diese Wortwahl falsch ist? Delia wurde wirklich nicht schlau aus diesem Typen. Aber sie hatte das Gefühl, dass er eigentlich kein schlechter Kerl war. Es war nur unglaublich schwer, ihn zu verstehen. Vielleicht sollte sie ihm das einfach mal sagen? Die Chance nutzen, dass sie noch beieinander im Wüstensand hockten (mehr oder weniger), sprach Delia das offen an: „Weißt du, es ist schwer für mich, dich zu verstehen. Ich meine nicht deine Worte, sondern den Rest. Du lächelst zum Beispiel nie.. also denke ich, du kannst mich nicht leiden oder bist von mir genervt. Auf der anderen Seite konnte ich dir aber auch nicht ansehen, ob du dich darüber geärgert hast, als ich dich mit dem Zement vollgespritzt habe“, erklärte sie ihm etwas kleinlaut und blickte dabei in jene Miene Azaels, welche er seit Stunden zeigte. In ein großes Nichts. „Du bist nett zu mir“, fügte sie an, „Aber trotzdem machst es den Eindruck, als willst du es gar nicht sein“ Delias Herz raste vor Nervosität. War sie ihm jetzt zu Nahe getreten?

Einen Moment lang hatten die Magier noch Zeit für den Austausch, doch dann wurde Azael gerufen: „Hey, Bursche! Ja genau, du! Komm mit, ich brauche dich für den Holzboden im kleinen Bahngebäude!“ Remy deutete auf das fertig gebaute kleine Gebäude hinter sich. Dann könnten die beiden Magier wohl vorerst ihren Gedanken nachgehen, denn Delia würde weiterhin beim großen Bahnhofsgebäude arbeiten.




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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
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C-Quest: Nächster Halt!

Delia & Azael
# 7 | 10

Es nahm einfach kein Ende. Das seltsame Verhalten von Azael wurde so konsequent durchgezogen, dass es einfach kein Scherz sein konnte, denn sonst hätte er sich zwischenzeitlich sicher durch unbeabsichtigte Gesichtsregungen verraten. Azael jedoch zeigte seit Stunden ein und denselben Gesichtsausdruck, der einem absolut überhaupt nichts gab und genau darin lag die große Crux für Delia. Sie wusste überhaupt nicht woran sie war und vermochte ihn eben auch keineswegs einzuschätzen, konnte den Gedanken aber natürlich auch nicht abstreifen, hier gehörig verarscht zu werden. Immerhin war das Thema hinsichtlich körperlicher Liebe abgeschlossen und konnte damit begraben werden, schließlich war das nichts für ein Gespräch zwischen zwei Fremden. Das hatte sogar Azael begriffen.

Der Fauxpas mit dem Zement störte den Sumpfbewohner natürlich nicht, denn er hatte schon weitaus schmutziger ausgesehen, denn als Sumpfbauer bekleckerte man sich ja nicht gerade mit klarem Wasser. Allerdings hatte Azael nicht begriffen, dass die Hollingsworth gerade einen Fauxpas hinlegte und all dies versehentlich passierte, obwohl es offensichtlicher nicht hätte sein können. Der Targaris jedoch dachte, dass Delia vergessen hatte, dass sie ihre Arbeit mit der Glättkelle fortzusetzen hatte. Er hielt sie natürlich nicht für dumm oder ungebildet, aber eben für unbeholfen. Sie hatte ja auch einen Fehler mit dem Helm gemacht, weil sie wegen seiner Nacktheit abgelenkt war und jetzt dachte Azael, dass das Gespräch über Schmuddelkram sie abgelenkt hatte. Es war für ihn einfach sehr schwer, die Zusammenhänge richtig zu deuten und folgerichtige Handlungen für sich zu determinieren.

Kommentarlos hatte er sie stehen gelassen und ihr kurz das Gefühl gegeben, sie einfach zurück zu lassen, doch hatte er sich um Wasser und Handtuch gekümmert. Tatsächlich hatte Azael sich sogar hingekniet und ihre Hand gereinigt, während er ihr die Predigt mit der Glättkelle hielt, auch wenn Delia ihm versicherte, dass er das nicht tun musste. Man mochte es ihm vielleicht nicht ansehen, aber Azael war ein sehr hilfsbereiter und fürsorglicher Mensch, der sich natürlich um das Wohlergehen von Delia sorgte, welches er ironischer weise so strapazierte. „Ich mache das gern“, entgegnete er trocken und ausdruckslos, doch die Hollingsworth hatte es sich nun fest vorgenommen, etwas Tacheles zu sprechen. Sie machte ihrem Ärger etwas Luft und sprach ihre Gedanken aus, ehe sie ihm eine direkte Frage stellte. Innerlich war Azael völlig verblüfft, denn dieses Gefühl wollte er der schönen Frau ja gar nicht vermitteln. „Ich halte dich nicht für dumm“, antwortete er trocken. Dann war auch ihre Hand trocken.

Nachdem sich Azael für Remys Worte entschuldigt hatte, nutzte Delia die Zweisamkeit jedoch aus, um das begonnene Gespräch noch fort zu führen. Es war ihre Chance etwas mehr über den Finsternismagier herauszufinden, bevor sie irgendwann noch durchdrehte und sich gänzlich verarscht vorkam. Aufmerksam hörte er der Erdmagierin zu, allerdings verzog er dabei keine Miene, obgleich sein inneres ziemlich durcheinander geworfen wurde. Erneut  wurde ihm vor Augen geführt, dass er einfach nicht kommunizieren konnte und im Grunde irgendwie alles falsch machte. Dabei gab er sich doch so eine Mühe, möglichst alles zu verstehen und dann akkurat zu reagieren oder zu sprechen. Das er niemals lächelte hingegen, überraschte ihn sehr, denn er ging eigentlich davon aus, dass man seine Emotionen im Gesicht sehen konnte. Lediglich in den Augen schien kurz eine Regung aufzublitzen, allerdings bewegte sich nach wie vor keine Mimik.

„Das überrascht mich“, entgegnete Azael trocken. Es rührte sich einfach nichts. „Ich finde dich sehr nett und ich mag dich“, sprach er weiter und sah Delia dabei in die Augen, verzog aber weiterhin keine Miene. „Wenn ich dich ansehe, ist mir nach Lächeln zumute. Also lächle ich“, fügte er an. Er war sich absolut sicher, dass er das tat. Kurz kratzte er sich am Hinterkopf, um seiner Verwirrung ausnahmsweise mal einen Ausdruck zu verpassen. Allerdings wirkte es aufgrund seiner Mimik eher so, als juckte ihm einfach die Kopfhaut. „Das ist nicht meine Absicht, dir ein schlechtes Gefühl zu vermitteln“, erzählte Azael. „Ich bitte vielmals um Entschuldigung“, fügte er dann noch an und verneigte sich dabei leicht, allerdings verzog er noch immer keine Miene.

Kurz darauf hörte er auch schon, wie nach ihm verlangt wurde, denn ein großer Wunsch ging in Erfüllung. Er wurde für den Holzboden gebraucht, für den er sich so begeistert konnte…innerlich. Einen Holzboden verlegen wollte er schon immer mal machen. „Ich werde gebraucht“, sagte er dann zu Delia und wandte sich auch schon ab, um zu gehen. Sie waren ja schließlich zum Arbeiten hier, allerdings hatte er nichts gegen das aufschlussreiche Gespräch einzuwenden, denn er war ja dankbar dafür, dass man ihm zeigte, wie man angemessen kommunizierte.





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
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[ 7 | 10 ]

Während das warme Handtuch ihre Hand sanft trockenrieb, konfrontierte Delia Azael mit ihrer Vermutung, dass er sie für dumm hielt. Als er ihr monoton und in einfacher Art und Weise darauf antwortete, indem er diese Frage negierte und ihr versicherte, er hielte sie nicht für dumm, seufzte Delia innerlich auf. Irgendwie war das jetzt wieder mal nicht besonders überzeugend gewesen. Vielleicht hatte sie auch einfach zu viel erwartet? Eine Erläuterung, seiner Position wäre schon gut gewesen. Vielleicht auch ein, zwei Komplimente über ihre Cleverness. Das hätte Delia durchaus versöhnlich gestimmt. Aber gut, heute musste sie sich mit deutlich weniger zufrieden geben. „Na gut“ Meh!

Doch so schnell würde der Magier der Gilde Fairy Tail ihr nicht davon kommen! Delia sprach weiter und versuchte, ihn besser zu verstehen. Geduldig erklärte sie ihm also, wie er auf sie wirkte und dass es nicht einfach war, ihm zu folgen. Und die Köchin gab sogar durch die Blume preis, wie verunsichernd seine Monotonie für sie war. Und dann geschah es! Das erste mal seit ihrem Aufeinandertreffen meinte Delia, etwas in seinen Augen bemerkt zu haben. Ein kurzes Aufblitzen besonderer Aufmerksamkeit, eine minimale Regung seiner Seelenspiegel. Doch mehr nicht - innerhalb eines Augenblicks bereits vorbei. Und was sollte man sagen? Dass ihre Worte ihn überraschten, überraschte wiederum Delia. Hatte er wirklich keine Ahnung, wie er auf andere wirkte?

Ein glückliches Lächeln bildete sich auf Delias Lippen, als er ihr so offen sagte, dass er sie sehr nett fand und sie mochte. Die positive Köchin war für ein paar Sekunden total versöhnt mit der ganzen Geschichte, vor allem als Azael die wohl liebenswürdigsten Worte zu ihr sagte, welche man ihr je hatte zukommen lassen: Wenn ich dich ansehe, ist mir nach Lächeln zumute. Doch ihr warmherziges Lächeln wirkte kurz darauf ein wenig versteinert, denn anscheinend behauptete der Schwarzhaarige, dass er auch gerade lächelt - weil er sie ja ansieht. Ihrem Gesichtsausdruck mischte sich ein wenig Verwirrung bei, während sie ihr Gesicht leicht zur Seite neigte, ihn aber durch verunsicherte Augen weiterhin ansah. „Ähm.. jetzt gerade auch?“, fragte sie zur Vorsicht nach. Wow. Azael blickte genauso drein, wie schon seit Stunden. Aber was hatte das zu bedeuten, wenn er wirklich der Überzeugung war, dass er sie gerade anlächelte? Denn das tat er ganz bestimmt nicht.

Dann entschuldigte er sich sogar mit einer höflichen, leichten Verneigung. Oh man, das hatte sie ja wieder toll hingekriegt! Sie hatte es bei Azael eindeutig mit einem wirklich netten Menschen zu tun und ihr fiel nichts Besseres ein, als diesen armen Kerl fertig zu machen. Abwehrend hob Delia die Hände und entgegnete hektisch: „Du musst dich nicht entschuldigen! Ich war nur etwas verunsichert! Keine schlechten Gefühle weit und breit!“, endete sie mit einer undefinierbaren, ausschweifenden Handbewegung. Naja, das war jetzt vielleicht nicht ganz ehrlich gewesen, denn als Delia glaubte, er hielt sie für dumm, war sie schon ein wenig betrübt. „Also denk das bitte nicht“, fügte sie etwas kleinlauter an. Da meldete sich auch schon Remy zu Wort und bat Azael zu sich, da er Hilfe beim Holzboden brauchte. Der Schwarzhaarige verabschiedete sich plump und knapp wie eh und je und ließ die Köchin wie so oft einfach stehen. „Ist gut“, fand sie auch ihrerseits ein paar freundliche Worte für die Trennung und lächelte noch, wenngleich er das eh nicht mehr sah. Noch immer in Gedanken über das Gespräch sah Delia ihm noch einen Moment nach, wie er mit seinen zerrissenen Hosen und oben ohne davon marschierte. Dann wandte sie sich wortlos wieder ihrer Mauer zu.

Jetzt, wo Delia sich den Zement selbst organisieren musste, kam sie natürlich gar nicht mehr so gut voran. Die junge Frau war einfach ein Lauch und musste sich erst mal einen Schubkarren organisieren, um die Zementsäcke irgendwie von A nach B tragen zu können. Aber sie kam voran, beklagte sich nicht und konzentrierte sich voll und ganz auf ihre Arbeit. Es zogen drei, vier Stunden ins Land, in welchen fleißig gearbeitet wurde und viele Liter Wasser getrunken wurden, um in der Wüste zu bestehen.
Sieh einer an, Schätzchen, du bist ja richtig talentiert! Hätte nicht gedacht, dass du dazu in der Lage bist. Aber du hast den Grundriss gemauert, sehr gute Arbeit!“, hörte sie irgendwann Roy, den Chef hinter sich. Stolz wie Oskar grinste sie den Mann an und rückte sich den Helm gerade, welchen sie bis dato wirklich nicht gebraucht hätte. Aber er war ein guter Sonnenschutz. „Vielen Dank, Chef!“ „Ich hatte ja meine Zweifel bei dir und diesem Typen, aber auch er verlegt den Boden, als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht! Habt ihr schon mal über eine Karriere in der Baubranche nachgedacht?“ Verlegen strich sich Delia eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr. „Ach naja“, tat sie das ab, schließlich musste sie ja nicht jedem auf die Nase binden, wer ihr Vater war. „Komm mit, holen wir deinen Kollegen und dann besprechen wir das weitere Vorgehen“ Delia nickte und marschierte neben Roy her, welcher zum kleinen Bahngebäude ging, in welchem sich Remy und Azael befanden. Hoffentlich hat sich dieser Remy diesmal mit seinen Äußerungen zurückgehalten.



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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySo 18 Dez 2022 - 12:55




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Delia & Azael
# 8 | 10

Klartext konnte stets jedes Missverständnis aufklären, denn dadurch wusste man immer sofort, woran man wirklich war. Delia hatte ihrem Ärger Luft gemacht und den Finsternismagier mit ihren Vermutungen konfrontiert, um endlich heraus zu finden, was eigentlich Phase war. Azael war darüber sehr verwundert, hatte er schlichtweg keinen Schimmer davon, wie seine Außenwirkung auf Delia einprasselte. Natürlich konnte er sich seine Verwunderung nicht anmerken lassen, denn er war einfach nicht dazu in der Lage, irgendwelche Regungen nach außen zu tragen, aber bewusst war es ihm eben nicht. Azael klärte Delia auf, dass sie mit ihren Gedanken eben falsch lag und er sie tatsächlich mochte, woraufhin ihr Gesicht zu strahlen begann. Auch erklärte er ihr, dass er lächelte, wann immer er sie ansah, doch genau da stieß Delia erneut auf Granit. Während Azael der festen Überzeugung war, sie gegenwärtig anzulächeln, hakte die Hollingsworth nach, ober er es wirklich tat. Dies löste im Targaris natürlich Verwunderung aus, denn nun beschlich ihn das Gefühl, dass sie es nicht sehen konnte. „Auch jetzt“, entgegnete er also trocken und zeigte auf sein ausdrucksloses Gesicht. Und wie er sie gerade anlächelte!

Dennoch entschuldigte er sich für sein Verhalten und brachte Delia damit in eine Situation, ein schlechtes Gewisses auszuprägen. Wäre Azael ein Genie der Kommunikation, könnte man dies einen Geniestreich hinsichtlich der Manipulation bezeichnen, doch der Targaris entschuldigte sich aufrichtig und nahm sich fest vor, sich in Magnolia Town intensiver mit der Kommunikation auseinander zu setzen. Die Hollingsworth hob abwehrend ihre Hände und machte ihm deutlich, dass sie über keine schlechten Gefühle verfügte und alles in Ordnung war. Innerlich beruhigte es den Sumpfbewohner sehr, dass sie auch weiterhin grün miteinander sein konnten und doch hatte er ein schlechtes Gewissen, dass es ihr so schwer fiel, mit ihm klar zu kommen. „Es freut mich sehr, Delia, das du mir nicht böse bist“, ließ er sie ausdruckslos wissen, meinte es aber aufrichtig. Dann trennten sich jedoch vorerst ihre Wege, denn Azael wurde gerufen, um Remy beim Holzboden zu helfen. Er verabschiedete sich von der Magierin und begab sich zum Bauarbeiter, um sich einweisen zu lassen. Natürlich erklärte ihm Remy alles, was er wissen musste, schließlich sollte er eigentlich nur die Dielen anreichen und das Werkzeug bereithalten.

Anfangs tat der Targaris auch nichts anderes, während Delia weiter an der Mauer arbeitete, doch als Remy eine Raucherpause einlegte, betrachtete der Sumpfbewohner kurz den Bauplan. Seine grauen Augen huschten ausdruckslos über das Papier, wissend, dass die meisten Angaben nicht mal richtig gelesen werden konnten. Danach schnappte er sich einen Bleistift, einen Winkelmesser und eine Diele, um sie fachmännisch vorzubereiten. Er zeichnete die Markierungen an und begab sich zur Säge, um die Diele zurecht zu schneiden und verlegte sie dann ebenso fachmännisch. Als Remy zurückkehrte, staunte er nicht schlecht und informierte sogleich auch Roy, den Bauchef dieses Trupps. Auch dieser sah sich die Arbeit des Targaris an und war mehr als begeistert, denn Azael arbeitete hochkonzentriert und sehr effizient am Holzboden, der akkurater nicht hätte verlegt werden können. Der schwarzhaarige Magier ließ sich von den beiden Bauherren gar nicht beirren und arbeitete unentwegt weiter, während Roy auch schon Delia dazu holte und die Hollingsworth einen Blick auf die Arbeit werfen konnte, die Azael hier machte. Dann wurde auch die letzte Diele verlegt und der Sumpfbewohner war fertig.

Azael stand auf, wischte sich den Schweiß von der Stirn und legte das Werkzeug zur Seite. Dann erblickte er auch Delia, Roy und eben Remy, der eh schon die ganze Zeit anwesend war. „Der Holzboden ist fertig“, erklärte er ausdruckslos und Roy nickte zufrieden. „Fundament, Grundmauer und Boden sind fertig“, fasste er stolz zusammen. „Fehlen noch das Dach und das Verlegen der Elektrik“, fügte Roy an und musterte kurz die beiden Magier. „Du, Bursche, gehst mit Remy das Dach machen. Die schweren Holzbalken sind nichts für unser Schätzchen hier“, erklärte er kurzerhand und blickte dann zu Delia. „Und du hilfst mir beim Verlegen der Elektrik, bevor wir die Innenwände verkleiden“, wies er sie an. Das Bahngebäude nahm allmählich echt Form an!





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySo 18 Dez 2022 - 16:36

[ 8 | 10 ]

Ihrem Gesichtsausdruck mischte sich ein wenig Verwirrung bei, während sie ihr Gesicht leicht zur Seite neigte, ihn aber durch verunsicherte Augen weiterhin ansah. „Ähm.. jetzt gerade auch?“, fragte sie zur Vorsicht nach. „Auch jetzt“, entgegnete er also trocken und zeigte auf sein ausdrucksloses Gesicht. Die Augenbrauen der Blauhaarigen wanderten leicht nach oben, während sich ihre hellgrünen Augen ein wenig zusammenkniffen, als könne sie sein Lächeln dann besser erkennen. Und auch als sie sich etwas nach vorn neigte und seinem Gesicht somit näher kam, sie konnte nicht einmal Ansätze eines Lächelns bei ihm erkennen. Doch im Gegensatz zu Azael war Delia sehr sozialkompetent und wollte ihn daher nicht weiter brüskieren, indem sie ihn weiterhin anzweifelte. Also zog sie sich wieder zurück und nickte einfach lächelnd, ohne etwas darauf zu sagen. Langsam bekam sie tatsächlich einen Eindruck von ihm. Auch als Azael ihr noch sagte, dass er sich darüber freue, dass sie ihm nicht böse war, meinte Delia ein weiteres Puzzleteil gefunden zu haben. Eines von einer Million seiner Persönlichkeit, wie ihr schien.

Während sie also Stein auf Stein legte, um das Häuschen fertig zu machen, war Delia in Gedanken versunken. Sie glaubte, dass Azael im Grunde ein guter Mensch und eigentlich auch sehr nett war. Er schien nur irgendwie Probleme zu haben, mit anderen Leuten zu kommunizieren. Auch dass er keinerlei Schamgefühle zu haben schien, zeugte von einer gewissen Unwissenheit, wie man sich in Gesellschaft verhielt. Aber wieso war er nur so? Delia sollte das tun, was sie immer tat, wenn sie einmal nicht weiter wusste: Sie würde Aska fragen. Natürlich nicht direkt, das war ja leider nicht möglich, aber manchmal stellte sich die Köchin vor, die große Heldin Aska wäre ihre Freundin und würde ihr Ratschläge geben. Aber was würde sie in dieser Situation sagen? „Du kennst doch die Geschichten über mich. Dass ich viele Jahre meiner Kindheit mit einem Dämon aufgewachsen bin und von Menschen getrennt wurde“, würde Aska Delia erinnern. „Denkst du, es war immer einfach für mich? Und wer weiß, welche Geschichte dein Partner hat“ Oh Aska.. sie würde einfach immer wissen, welche Worte die richtigen waren.. Aber vielleicht machte sich Delia auch einfach zu viele Gedanken! Wer weiß, ob sie diesen Magier aus Fairy Tail überhaupt nochmal sehen würde, dann wäre dieser Tag für beide nicht mehr, als eine Erinnerung.

Gemeinsam mit Roy, welcher mit Delias Arbeit zufrieden war, ging sie zum kleinen Bahngebäude, in welchem Remy und Azael arbeiteten. Der Chef hatte bereits eine Anspielung darauf gemacht, dass ihr Kollege dort ganze Arbeit geleistet hatte, doch als Delia dann dort angekommen war und mit eigenen Augen sah, mit welch Präzision und talentierten Fertigkeiten Azael dort den Holzboden verlegte, konnte auch Delia nur staunen. Natürlich war sie kein Meister vom Fach, aber sie war sich sehr sicher, dass ihr Vater Azael zu einem wahnsinns Gehalt einstellen würde, wenn er für ihn arbeiten würde. Als der Schwarzhaarige seine Arbeit verrichtet hatte, wischte er sich den Schweiß von der Stirn und kündigte das Offensichtliche an: Der Holzboden ist fertig. „Das sieht richtig toll aus!“, kommentierte Delia das mit aufrichtiger Begeisterung und sah sich noch ein wenig im Raum um. Sie hörte nur mit halbem Ohr zu, als Roy alles weitere klärte. Erst als sie wieder einmal als „unser Schätzchen“ betitelt wurde, hielt sie in ihrer Bewegung inne und blickte missmutig zu Roy, sagte aber nichts. Als sie damals Restaurantbesitzerin war, hatte man ihr einen enormen Respekt gegenübergebracht. Da war nichts mit Schätzchen, da wollte man Delia nicht wegen Kleinkram ansprechen. Und jetzt? Jetzt war sie ein Tagelöhner. Und jedermann Schätzchen. Elektrik verlegen also? „Kann ich machen. Hoffentlich bin ich stark genug, dir die Schraubendreher zu reichen“, murrte sie durchaus genervt, woraufhin Roy ertappt zu ihr blickte, Remy aber in Gelächter ausbrach. „Hahaha, sei nicht enttäuscht, Mäuschen, nächstes Mal nehm ich dich mit aufs Dach!“, scherzte er, klopfte seinem Kumpel Azael auf die Schulter und deutete ihm, mitzukommen. „Blödmann“, murrte Delia so leise, dass keiner es hören konnte.

Wie erwartet erledigte Delia nur Dummbeutelarbeiten, indem sie Roy alles holte und anreichte, was er brauchte. Aber die optimistische junge Frau fand sich schnell mit ihrem Schicksal ab und nahm sich vor, ihre Fähigkeiten als Magierin besser zu trainieren, um bald etwas spannendere Aufträge annehmen zu können. Vielleicht war das der Dämpfer, den sie gebraucht hatte? Nach ein paar weiteren Stunden war die Arbeit getan und der Feierabend wurde eingeläutet. Endlich geschafft! Pitayas Bahnhof war heute einen beachtlichen Schritt weitergekommen und morgen kämen endlich die restlichen Facharbeiter, welche am heutigen Tag gefehlt hatten. „So, das war der letzte Handgriff für heute. Wenn du willst, kannst du deinen Grill anwerfen!“, meinte Roy lächelnd. Anwerfen? Hatte er eine Ahnung! „Super! Ich warte eben auf Azael“ Schließlich hatte sie ihm ja zugesagt, ihm nachher die Funktion näher zu bringen.

Als auch der Schwarzhaarige fertig war, hatte Delia ihn sogleich in Beschlag genommen und ihn mit zum Grill genommen. „Das Gute an diesem Schwenkgrill ist, dass eine Feuerschale dabei ist! Da füllt man die Grillkohle rein“, erklärte sie ihm und zeigte dabei alles, ehe sie ihren Sack Kohle nahm und sie in die Schale füllte. Mit Hilfe ihrer Feuerzeug-Lacrima konnte sie das Feuer, beziehungsweise die Glut anheizen. „Mit dem Schwenkgrill wird das Fleisch viel saftiger. Das liegt an der Pendelbewegung des Grillrosts, auf dem es liegt. Dadurch ist das Essen nicht ständig der gleichen, hohen Hitze ausgesetzt“, erklärte sie ihm weiter und erhob sich dann, um sich Azael lächelnd zuzuwenden. „Wartest du kurz hier? Ich hole eben die Kühlbox“, bat sie ihn freundlich, denn jeder weiß doch, dass man Feuer nicht unbeaufsichtigt ließ. Nach wenigen Minuten war die Köchin auch wieder bei ihm. Gut gelaunt drückte sie ihm sogleich die Grillzange in die Hand. „Gut, ich habe verschiedene Fleischsorten und Marinaden“, erklärte sie und sah nachdenklich in die Kühlbox, ehe sie ihn angrinste: „Du darfst dir was aussuchen!“, ließ sie verlauten, was wirklich eine Ehre war. Die andere mussten nämlich nehmen, was fertig war. „Schwein, Hühnchen, Rind? Lieber scharf? Kräuter? Curry?“ So viele Fragen..




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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySo 18 Dez 2022 - 17:56




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# 9 | 10

Zum Glück für beide Magier verfügte wenigstens Delia über Sozialkompetenz, weswegen sie dazu in der Lage war auch zwischen den Zeilen zu lesen und entschied sich daher bewusst dagegen, den Targaris noch weiter damit zu konfrontieren. Es waren sicherlich längst nicht alle Fragen beantwortet und die Hollingsworth konnte wohl auch noch lange keine akkurate Einschätzung treffen, aber so allmählich begann sie zu verstehen, woher die Verhaltensweisen von Azael kommen konnten und was für einen Effekt sie auf sein allgemeines Leben haben würden. Der Finsternismagier hatte auf jeden Fall jedes Wort ernst gemeint und war wirklich froh darüber, ihr begegnet zu sein, auch wenn Delia es ihm eben einfach nicht ansehen konnte. Für die Hollingsworth war es mitnichten einfach, doch auch für Azael war es kein Kinderspiel, zu kommunizieren.

Vorerst war das Thema jedoch ad acta gelegt und es ging zurück an die Arbeit, wobei Delia dabei eigenständig die Mauer vollendete und Azael kurzerhand einen schnieken Holzboden verlegte. Anfangs assistierte Azael lediglich, doch übernahm er einfach, als Remy in eine Raucherpause ging und riss damit die Arbeit völlig an sich. Dabei leistete er so gute Arbeit, dass die Bauarbeiter ihn einfach machen ließen und staunten nicht schlecht über die Leistung, die er da zeigte. Aber auch Delia überzeugte mit einer akkurat gebauten Mauer, hatte sie dieses Handwerk ja schon irgendwo in ihrem Blut, wenn man bedachte, aus welcher Erblinie sie eigentlich stammte. Auf jeden Fall arbeiteten beide Magier derart gut, dass Roy sogar nachhakte, ob eine Karriere im Baugewerbe eine Option wäre. „Deine Mauer ist auch sehr toll“, entgegnete Azael trocken auf das Lob seiner Kameradin, die seine Arbeit hier gelobt hatte. Anfangs war der Targaris skeptisch gewesen, wegen dem Helm halt, aber Delia hatte wirklich von sich überzeugt.

Nun wurde das weitere Vorgehen besprochen und schon ging es zurück an die Arbeit, schließlich sollte das Bahnhofsgebäude heute in den Grundfesten fertig gestellt sein. Azael und Remy kümmerten sich um das Dach, bereiteten die schweren Balken vor und hämmerten die Dachstruktur zusammen. Statik war eine wichtige Angelegenheit, schließlich sollte das Gebäude ja auch bei Wind und Wetter beständig bleiben, ohne zusammen zu stürzen. Nachdem die Balken fertig gebaut waren, kam eine Verkleidung auf die Innenseite und entsprechendes Dämmmaterial dazwischen, um die Sonne der Wüste und die nächtliche Kälte möglichst draußen zu halten. Schlussendlich wurde die Dachpappe verlegt und befestigt. In der Zwischenzeit hatten Delia und Roy die Elektrik verlegt, wobei das Mäuschen dabei nur unterstützend tätig sein durfte. Damit war sie zwar nicht wirklich zufrieden, aber als das erledigt war, bekam sie das Go für die Arbeit mit dem Schwenkgrill. Jetzt war es also an der Zeit für die Hollingsworth zu glänzen.

Delia nahm den schwarzhaarigen Magier mit zu ihrem Schwenkgrill und erläuterte sofort, wie praktisch die Feuerschale war. Sie erklärte, dass die Grillkohle dort hinein kam und entzündete das Feuer, um die Kohle zum glühen zu bringen. Aufmerksam lauschte der Finsternismagier ihren Erklärungen und beobachtete jede einzelne Tätigkeit, bis der Groschen endgültig fiel. Fleisch grillen kannte der junge Mann natürlich, doch war ihm das Prinzip des Schwenkers schlichtweg fremd gewesen. Leider konnte Delia das Staunen in seinem Gesicht nicht erkennen, doch es war definitiv da. Azael war fasziniert von diesem Grill und war sehr gespannt auf das Fleisch, sobald es fertig gegrillt war. „Das ist ein sehr interessantes Prinzip der Fleischzubereitung“, erklärte Azael kurzerhand trocken und nickte einmal, um zu zeigen, dass er nun alles verstanden hatte. Dann holte Delia kurz die Kühlbox, während er vor Ort am Grill wartete. Er kontrollierte dabei die Feuerschale, damit die Kohle auch gleichmäßig ans Feuer kam und entsprechend glühen konnte.

Als die dunkelblauhaarige Magierin zurückkehrte, drückte sie ihm gleich die Grillzange in die Hand, die Azael einmal kunstvoll in der Hand drehte und wieder akkurat festhielt. Er war vielleicht kein Sternekoch, aber Talent darin besaß er auf jeden Fall. „Schwein mit Kräuter-Marinade bitte“, entgegnete er also und offenbarte ihr damit einen Einblick in seinen persönlichen Geschmack. Dann blickte Azael tief in die Seelenspiegel der Hollingsworth. „Kochst und grillst du viel und oft?“, fragte er ausdruckslos und trocken, doch interessierte es ihn brennend, ob Delia da eine Leidenschaft besaß, denn dadurch gäbe es noch mehr, was Delia ihm beibringen konnte.





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySo 18 Dez 2022 - 19:41

[ 9 | 10 ]

Verlegen hatte sich Delia eine Haarsträhne hinters Ohr gestrichen, als Azael ihre Mauer lobte. Dabei war sie weniger verlegen wegen des Kompliments selbst, als über die Tatsache, dass es nach wie vor schwierig war, seine monotonen, ausdruckslosen Aussagen als das anzunehmen, was sie waren. Ja, es war nicht einfach! Aber die junge Köchin blieb unbeirrt und wollte einfach weiterhin offen und freundlich sein, schließlich war sie mittlerweile relativ sicher, dass Azael eigentlich ein echt netter Kerl war. Nur etwas komisch dann und wann. Aber nicht minder interessant!

Bestimmt merkte der Schwarzhaarige, dass Delia ein wenig verändert war, seit sie in ihrem Element war und den Schwenkgrill erläuterte. Sie war weniger flatterhaft, klarer in ihrer Art, sich mitzuteilen und wirkte sogar viel selbstsicherer. Die Zubereitung und die Verarbeitung von Lebensmitteln gehörten zur ihrer Berufung. Darin war sie schon immer gut gewesen und sie hatte unter den besten gelernt, um selbst zu den besten gehören zu können. Bis ihr alles genommen wurde. Insgeheim hatte die heutige Erdmagierin sich natürlich schon gewünscht, mal ein wenig mehr Gefühlsregung in Azaels Gesicht zu erkennen, wenn sie ihm schon die Geheimnisse des Schwenkers erzählte, aber es war schon okay, dass auch das nichts in ihm auslöste - zumindest äußerlich.  Aber er beteuerte, wie interessant diese Art der Fleischzubereitung war. „Ja, nicht wahr? Und das Beste ist, dass so ein Schwenkgrill wirklich nicht teuer ist!“, machte Delia noch begeistert ein wenig Produktwerbung.

Als sie ihm die Grillzange in die Hand gab, fiel ihr sein geschickter Umgang damit durchaus auf. Es war wohl nicht das erste Mal, dass er so ein Teil in der Hand hielt. Azael hatte sich schnell für ein Schweinefilet mit Kräutermarinade entschieden, welches Delia sogleich schön gekühlt aus der Box holte. Zischend legte sie ihm sein Fleisch auf den Grillrost, woraufhin sie noch eine Auswahl anderer Sorten dazu legte. Dabei bemerkte sie, wie Azael sie ansah. Fragend erwiderte sie seinen Blick. Es wunderte Delia schon, dass er ihr eine augenscheinlich normale Frage stellte, ihr dabei jedoch so durchdringend in die Augen sah. Aber nach so vielen Stunden hatte sie bereits das Gefühl, sich daran gewöhnt zu haben. Und es war nicht so, als wäre seine Gesellschaft unangenehm. Auf seine Art war er wirklich eine sehr interessante und tatsächlich auch angenehme Person. Ein wehmütiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Sehr oft, ja. Und bis vor kurzen sogar täglich. Eigentlich bin ich Köchin, das ist mein Beruf“, erzählte sie ihm, warf dann aber einen kurzen Blick auf das Fleisch. „Einmal wenden bitte!“, bat sie ihn gut gelaunt, da er ja die Grillzange hatte. Doch schnell verschwand ihr fröhliches Gesicht und wich stattdessen einem traurigen Ausdruck (Gesichtsausdrücke könnte Azael perfekt von Delia lernen, die zeigt alles offen). „Leider wurde mein Restaurant vor ein paar Monaten zerstört, also musste ich einen anderen Weg finden, um Geld zu verdienen“, erklärte sie ihm die Kurzfassung und lächelte ihn dann wieder an, wenngleich ihre Augen nach wie vor traurig waren. „Aber die Freude am Kochen und Grillen habe ich nicht verloren!“, versicherte sie ihm mit einem wenig überzeugenden Lachen.

Nach einem weiteren Moment der Zweisamkeit wurden die beiden just von Remy unterbrochen. Erneut klopfte er Azael auf die Schulter und lachte dabei gut gelaunt. „Da ist ja unser bester Mann!“ Doch der Duft des Fleischs ließ ihn zunächst verzückt schnuppern. „Ah, das riecht ja wahnsinnig gut, Mäuschen! Ein Glück, dass wir eine Frau bei uns haben!“ Delia verzog genervt den Mund und widmete sich wieder ihrem besten Freund, dem Schwenkgrill. Aska würde diesem Remy gehörig die Leviten lesen - dieser Gedanke tröstete sie. „Sag, Azael, wo hast du gelernt, so exakt zu arbeiten? Woher kommst du denn?




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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySo 18 Dez 2022 - 20:43




C-Quest: Nächster Halt!

Delia & Azael
# 10 | 10

Einerseits war es wirklich schade, dass die Arbeiten ihr Ende fanden, doch andererseits folgte natürlich noch ein wahrer Genuss. Azael war ein ziemlich begnadeter Handwerker und hatte unheimlichen Spaß an derartiger Arbeit, auch wenn man es ihm nicht ansah und doch hätte er noch die ganze Nacht durcharbeiten können. Seine Präzision und sein handwerkliches Geschick glichen den Fähigkeiten von Remy, der diesen Job seit unzähligen Jahren machte. Sollte das mit dem Leben als Magier nicht funktionieren, wäre ein Job auf dem Bau sicherlich möglich, also hatte Azael nun einen Plan B. Der Wunsch zu arbeiten wurde aber zügig ins Abseits gestellt, als Delia ihn mit zum Schwenkgrill nahm. Er erinnerte sich natürlich an diese Gerätschaft und war voller Vorfreude, den Grill in Aktion zu sehen.

Entsprechend erklärte die Hollingsworth im alles dazu und sorgte somit zugleich auch für Klarheit. Azael würde niemals wieder vergessen, wie ein Schwenkgrill funktionierte und wofür man ihn einsetzen konnte, denn er war ein guter Lerner und keineswegs auf den Kopf gefallen. Er hatte eben nur nie das Glück gehabt, dass ihm irgendjemand im Leben mal etwas beigebracht hatte. Von Delia konnte er aber noch wirklich viel lernen, davon ab mochte er sie gern und würde sie gern als eine Freundin bezeichnen. Mit ihrer Hilfe fiel ihm das Kommunizieren sicher auch deutlich leichter, aber vorher mussten die beiden sich natürlich auch erst einmal richtig verstehen können. Aber zurück zum Fleisch. „Dann werde ich mir alsbald einen erstehen“, entgegnete Azael trocken auf ihren Hinweis, dass so ein Schwenkgrill nicht wirklich teuer war.

Azael wählte sein Fleisch aus und Delia legte es auf den Grill, woraufhin es genüsslich zischte. Dazu legte sie noch eine Auswahl von Fleisch mit unterschiedlichen Marinaden und sorgte so dafür, dass sich ein wohliger Geruch im Umkreis ausbreitete. Die Gelegenheit der Zweisamkeit nutzte der Targaris, um heraus zu finden, ob Delia oft und viel kochte und grillte. Damit hatte er natürlich DAS Thema schlechthin erwischt, denn vor ihm stand eine begnadete Köchin. Aufmerksam hörte der Finsternismagier zu und staunte nicht schlecht, dass sie eigentlich eine sehr gute Köchin war. „Natürlich“, bestätigte er trocken und wendete das Fleisch auf dem Grill, wie angeordnet. Dabei ging er wirklich akkurat mit der Zange um, woran man merkte, dass er damit durchaus umzugehen zu wusste. Dann lauschte er weiter und erfuhr sogar, dass sie ein Restaurant besaß, welches leider zerstört wurde. Sie war also nur Magierin, weil sie Geld verdienen musste. „Das ist schade“, sagte er zu der Sache mit dem zerstörten Restaurant. „Das ist gut“, sagte er zu der Sache, dass sie ihre Freude für das Kochen und Grillen noch immer besaß.

Der Moment der Zweisamkeit war dann aber auch dahin, als die restlichen Bauarbeiter dazu stießen und allen voran Remy für eine Unterbrechung sorgte. Er klopfte Azael auf die Schulter und lobte ihn in den höchsten Tönen, ehe er auch den Geruch des Fleisches lobte. Sein Kommentar wirkte zwar wieder recht chauvinistisch, aber auch Azael war froh, dass Delia da war. Nicht nur wegen des Grillens, sondern auch, weil er sie sehr sympathisch fand und gern mit ihr gearbeitet hatte. Außerdem hatte sie ihm den Schwenkgrill näher gebracht. Azael verweilte still und ausdruckslos an seinem Stehplatz, als Remy auch schon auf seine handwerklichen Fähigkeiten zu sprechen kam. Er wollte wissen, wo er diese handwerklichen Fähigkeiten gelernt hatte und woher er stammte. Fragen, die natürlich auch Delia brennend interessierten, sie aber aus Höflichkeit und Zurückhaltung keineswegs fragen wollte. Trocken blickte der Targaris in die Augen von Remy, der locker flockig auf eine Antwort wartete.

„Ich bin in der Sumpfstadt Paludis im Königreich Pergrande geboren und Sohn eines Sumpfbaumeisters“, erklärte Azael. „Ich habe die meiste Zeit meines Lebens damit verbracht, in Bellum, Dieserto und Minstrel zu überleben und habe als Sklave und Tagelöhner alles Mögliche an Arbeit erledigt, um zu überleben“, fügte er trocken an. „Seit einigen Wochen bin ich im Königreich Fiore und außerdem Magier bei Fairy Tail geworden, weil ich Magie beherrsche“, beendete er seine Geschichte in Kurzform und verzog dabei keine Miene. Jedes Wort entsprach der reinen Wahrheit und würde für Delia so manche Antwort liefern, doch Remy fühlte sich ein wenig auf die Schippe genommen. „Interessante Geschichte, Bursche. Hätte es dir fast abgekauft“, lachte er amüsiert. „Trotzdem tolle Arbeit. Ihr Beide. Gerne auch beim nächsten Bauprojekt!“, fügte Remy an und begab sich zur mitgebrachten Kühlbox der Bauarbeiter, um ein Dosenbier hervor zu holen. Wortlos blickte Azael zu Delia und richtete seine Aufmerksamkeit dann auf das Fleisch. Es sollte ja nicht zu lang gegrillt werden.





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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptySo 18 Dez 2022 - 21:25

[ 10 | 10 ]

Ja, die Kommunikation mit Azael konnte nicht nur eine Achterbahn der Gefühle bedeuten, wenn man sich an die Situation im Baucontainer erinnerte, sondern auch eine ziemliche Einbahnstraße. Doch auch, wenn er nur ein paar Wörter zu einem Satz zusammenfügte, sagte er im Grunde alles, was es zu sagen gab. Vielleicht war Azael aber auch grundsätzlich kein Mann vieler Worte? Das war ungewohnt für eine Plaudertasche wie Delia, da blieb ihr nur zu hoffen, dass ihr Geschwätz ihn nicht nervte. Für sie zumindest war das Zusammensein mit Azael mittlerweile wirklich angenehm, da konnte sie diesen chauvinistischen Remy gar nicht brauchen. Aber er war nun einmal Teil der Crew und daher gehörte er nun einmal auf dazu. Sollte Delia ein recht durchwachsenes Stück Fleisch untergekommen sein, so würde er es in sein Brötchen bekommen. Hehe.

Remy kam Delia auf seine Art wieder blöd, indem sie als Mäuschen betitelte und die Tatsache kommentierte, dass sie als Frau hier das Kochen übernahm. Die junge Magierin wusste ja, dass er sie nicht wirklich beleidigte oder das böse meinte, aber es löste trotzdem ein wenig Ärger in ihr aus. Allen voran vor Azael, welcher ja anscheinend gerne mal Dinge falsch verstand. Doch plötzlich fand Delia es gar nicht mehr so schlimm, dass Remy da war. Nein, denn er stellte die Frage aller Fragen und wollte wissen, wo Azael überhaupt herkam. Delia tat zwar so, als kümmere sie sich um den Grill und um das Fleisch, aber in Wirklichkeit bekam sie richtig große Ohren und fokussierte sich auf die Antwort ihres Kollegen. Doch hätte sie gewusst, wie diese lauten würde, hätte sie Remy daran gehindert, die Frage überhaupt zu stellen.

Die junge Frau staunte nicht schlecht, dass Azael von so weit herkam und aus dem Königreich Pergrande stammte. Delia selbst war über die Grenzen Fiores noch nicht hinaus gekommen. Sumpfstadt Paludis. Sumpfbaumeister. Das klang jetzt ehrlich gesagt nicht nach etwas, das Delia gefallen würde. Sümpfe waren feucht und voller komischer Tiere.. oder? Ach so genau wusste sie das eigentlich gar nicht. Doch dann erzählte Azael weiter und bewirkte damit, dass Delia sich aus der Hocke erhob und sich ihm beinahe fassungslos zuwandte. Er hatte nur versucht, zu überleben? Durch drei Reiche hatte er sich geschlagen, um als Tagelöhner und Sklave irgendwie zu überleben? Sklavenarbeit.. Delia hatte schon eine schreckliche Idee davon, wie das ausgesehen haben könnte. Oh nein, da wurde ihr plötzlich noch einmal deutlich, warum Azael so verschlossen, unnahbar und monoton wirkte. Wer weiß, wie schwer seine Seele verletzt wurde. Und doch hatte er Seiten gezeigt, welche so freundlich waren. Vor allem, als er ihre Hand vom Zement befreit hatte. Delia öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch: „Interessante Geschichte, Bursche. Hätte es dir fast abgekauft“, lachte Remy amüsiert und holte sich ein Bier, womit er die beiden wieder allein ließ. Delia war über die Reaktion des Mannes empört, ließ sich aber nichts anmerken. Stattdessen ging sie näher auf Azael zu, hob langsam sie Hand und strich ihm einmal sanft und tröstend den Arm herab, während sie ihn sichtlich betrübt ansah. „Ich habe natürlich keine Vorstellung davon, was für schreckliche Dinge du bereits erleben musstest, aber ich hoffe sehr, dass es dir hier in Fiore und in der Gilde gut geht
Stichflamme. „Uaah!“ Eilig rannte Delia zum Grill. „Keine Sorge! Das ist nur ein Fettbrand! Alles gut!
Das Essen schmeckte natürlich köstlich, das Fleisch war zart, saftig und würzig und alle erfreuten sich an Brötchen und sonstigen Beilagen. Noch am selben Abend, als alles zusammengepackt war, wurden Azael und Delia von der Kutsche abgeholt und wieder zurück nach Aloe Town gebracht, wo sie noch den jeweils letzten Zug zurück in ihre Heimat nehmen konnten. Am Bahnhof angekommen half Delia Azael noch, sein „krasses Pferd“ zu finden, damit er auch sicher in Magnolia Town ankam. „Pass auf dich auf, Azael! Wir sehen uns hoffentlich bald wieder!“, verabschiedete sich Delia aufrichtig von ihm, ehe ein Blick auf die Uhr verriet, dass sie nun schleunigst zu ihrem Gleis müsste, damit sie den Zug nach Crocus Town nicht verpasste..


@Azael

- Quest Ende -


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Yuuki

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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptyDi 5 März 2024 - 16:49





Outfit @Shizuka #3

Plot B-Rang: Magiebann

Cf: Dünen hinter dem Bahnhof

Yuuki beobachtete Shizuka wie ein Adler, als diese das Medaillon aus der Nähe betrachtete. Allerdings stellte er schnell fest, dass er sich keinerlei Sorgen zu machen brauchte, denn die Weißhaarige begutachtete das Schmuckstück äußerst behutsam. Schließlich nahm der junge Mann das Medaillon wieder entgegen und band es sich zurück um den Hals. Korrekterweise stellte die Otorame fest, dass es sich hierbei um einen Besitz von höchst emotionalem Wert handelte. „Richtig.“, antwortete der Rotschopf leise und beförderte das Amulett schließlich wieder unter seine Kleidung, wo es von außen nicht mehr zu sehen war. Er hatte wahrlich keine Geldsorgen. Seine Eltern waren hochrangige Runenritter mit entsprechendem Einkommen gewesen. Er selbst war seit seinem siebten Lebensjahr Magier und hatte sich seitdem sein Geld verdient, die letzten Jahre sogar auf S-Rang Niveau, wo das entsprechende Gefahrenniveau auch königlich vergütet wurde. Darüber hinaus hatte er noch nie im Leben Miete zahlen müssen. Und doch hätte er jegliches Geld in seinem Besitz eingetauscht, einfach um wieder mit seiner Familie vereint sein zu können. Kein Wunder also, dass die Bilder in diesem Medaillon sein größter, emotionaler Besitz waren … Die Stimmung hellte sich jedoch wieder auf, was ganz alleine dem breiten und herzlichen Strahlen seiner Gildenkollegin zu verdanken war. Genau wie seine ganzen anderen Kollegen, hatte sie ihn herzlich und warm als neuen Kollegen aufgenommen – etwas, worüber Yuuki höchst dankbar war. „Ja, ich denke auch, dass ich mich in meinen eigenen vier Wänden am wohlsten fühlen werde. Die letzten Wochen habe ich hauptsächlich in Hotels verbracht, doch es ist einfach nicht dasselbe, wie daheim.“, bestätigte er die Aussage der Magierin und lächelte aufgrund des baldigen Umzugs und die Rückkehr in das Anwesen der Grynder.
 
Während die beiden Magier auf der Wolke durch die Lüfte glitten, blieb genügend Zeit, um sich weiter zu unterhalten. „Keine Sorge, das sind ja keine Monster.“, teilte Yuuki seinem Passagier mit einem schiefen Grinsen mit, als er auf ihre Frage antwortete. Dabei drehte er sich um, denn Shizuka saß ja hinter ihm. Er gehörte zwar jetzt Fairy Tail an, das bedeutete aber noch lange nicht, dass der Grynder von nun an alles kurz und klein schlagen würde. Als sich die Otorame schließlich nach den Artefakten von Wukong erkundigte, drehte sich der junge Mann gleich um, damit er seiner weißhaarigen Gildenkollegin gegenübersaß und sie beim Erzählen direkt anschauen konnte. Oh weh, damit hatte die Feenmagierin jetzt aber was losgetreten, was? „Ach, wir haben doch noch ein wenig Zeit!“, sprach Yuuki vergnügt. „Ob du es glauben wirst oder nicht – aber den Affenstab habe ich in einem uralten Drachentempel beim Drachenherzen gefunden. Dort, wo jetzt Pitaya Town errichtet worden ist. Meine karmesinrote Kürbisflasche habe ich in einem Ehrenduell auf Leben und Tod gegen einen Steinfresser gewonnen, in den Bergen in der Nähe von Kakariko. Warst du schon mal dort?“ Er wusste ja von der jungen Frau, dass sie noch nie in der Wüste gewesen war, aber wie stand es um Kakariko? „Den Umhang des Affenkönigs habe ich in der Nähe von Clover Town gefunden, in einer alten Ruine, in denen verschiedenste Dämonen, Drachen und Gottheiten angebetet wurden. Unser treues Gefährt hier habe ich in einer alten, versiegelten Truhe gefunden, die auf meine Artefakte reagiert hat.“ Bei diesen Worten tätschelte Yuuki liebevoll Jindoyoun, ganz so, als ob es sich dabei um ein lebendiges Reittier handelte. „Und die Krone des Affenkönigs habe ich in einer verlassenen Krypta gefunden, in der alten Kirche San-Clementine in Alt-Crocus. Mir fehlt nur noch ein Artefakt, dann ist meine Sammlung der Artefakte von Wukong vollständig.“, strahlte der Grynder seine Questpartnerin an und beendete damit die Erzählungen über die Fundorte der Artefakte. Ob sie seine Erzählungen wohl genauso spannend fand, wie er selbst?
 
Nach einiger Zeit konnte man am Horizont einen riesigen, roten Felsen ausmachen – den Drachenfelsen. Der junge Mann korrigierte leicht den Kurs der Wolke und steuerte darauf zu, denn im Inneren des Drachenherzens befand sich Pitaya Town. „Da ist Pitaya Town.“, berichtete er seiner Kollegin, ehe er zum Landeanflug ansetzte, um am Eingang des Drachenherzens und des im Bau befindlichen Bahnhofs zu landen. Was sie wohl hier erwartete?

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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
Bahnhof von Pitaya Town EmptyMi 6 März 2024 - 8:40







mit @Yuuki

04 | 15
Natürlich hatte Shizuka nicht wirklich Sorge, dass ihr Kollege bei dem Dieb des Artefakts genauso an die Sache herangehen würde, wie bei Monstern. Sie traute einem Mann seinen Ranges durchaus zu, zwischen Bestien und Menschen zu unterscheiden. Es war nicht mehr als ein Scherz in seine Richtung gewesen. Ernst gemeint war hingegen ihr Interesse an den Artefakten des legendären Affenkönigs. Sie hatte jedoch eher damit gerechnet, sich mit dem Rothaarigen später, vielleicht am Abend, bei einem Bierchen in der Gilde darüber zu unterhalten. Stattdessen drehte er sich auf der Wolke und setzte sich damit so hin, dass die Zwei sich einfacher unterhalten konnten. Gut, dann eben so! “Musst du die Wolke nicht irgendwie steuern oder so?“, fragte die Otorame noch, wobei sie zaghaft nach vorn, zur Spitze des „Gefährts“ deutete. Aber wie es den Anschein hatte, brauchte der Magier dafür weder seine Hände, noch großartig Aufmerksamkeit. Gut, so weit oben gab es aber auch echt wenig Verkehr, da war das Unfallrisiko tatsächlich sehr gering.
Yuuki erzählte dann auch gleich drauf los. Er sprach von seinem Stab, den er sogar bei seiner Mission im Drachenherzen in der Wüste gefunden hatte. Seine magische Flasche hatte er im Kampf mit einem Steinbeißer gewonnen und zwar nahe Kakariko. Mit einer kurzen Zwischenfrage gab er den imaginären Sprechball dann an seine Kollegin ab, die bis dahin nur gelauscht hatte. “In Kakariko? Nein. In der Region war ich schon ein paar Mal, aber nicht im Dorf selbst. Lohnt es sich denn?“, erklärte, beziehungsweise fragte sie zurück. Shizuka wäre nicht davon ausgegangen, etwas verpasst zu haben. Das Dorf lag doch in einem Sumpf, wenn sie sich recht erinnerte. Keine schöne Gegend. Jedenfalls erzählte Yuuki weiter. Den Umhang des Affenkönigs hatte er aus einer Ruine nahe Clover und die Krone fand er in einer Krypta, die in Crocus lag. Außerdem sprach er von einem letzten Artefakt, das noch fehlen würde. Shizuka taten sich sogleich zwei Fragen auf, beziehungsweise eine Frage und eine Bemerkung. “Kakariko, die Wüste, Clover, Crocus. Die Artefakte lagen alle sehr weit verstreut. Kannst du dir das erklären? Und was ist denn das letzte Artefakt, weißt du das?“ Er hatte einen Stab, die Wolke, eine Flasche, einen Umhang und eine Krone. Ganz schön viel Kram, den der Affe sein Eigen nannte und allesamt waren es nicht einfach Gegenstände, sondern magische Artefakte. Die Otorame dachte unweigerlich an sich selbst. Sie hatte auch Artefakte, wenn man so wollte. Viele sogar. Aber es war Teil ihrer Magie, diese magischen Rüstungen zu tragen und zu wechseln. Darüber hinaus besaß sie ihre Schwerter, also Waffen. Eine andere Art von Artefakt ist ihr bislang nicht in die Hände gefallen. Aber diese Dinger schienen nützlich zu sein.
Es dauerte nicht lange, da erreichten die beiden Magier mit der magischen Wolke Pitaya erreichten. Das Städtchen lag in einer Felsformation und war auf große Distanz, beziehungsweise auf den ersten Blick gar nicht zu sehen. “Oh! Cool!“, kommentierte Shizuka, während es dann auch schon in den Landeanflug überging. Yuuki steuerte die Wolke zum Boden herab und mit einem lockeren Sprung setzte sich die Weißhaarige frühzeitig davon ab, um schließlich wieder halbwegs festen Boden unter den Füßen zu haben. “Vielen Dank für die Spritztour.“, grinste sie ihrem Kollegen zu, ehe sie ihren Blick über den unfertigen Bahnhof schweifen ließ. “Keine Menschenseele.“, kommentierte sie das Gesehene, beziehungsweise nicht Gesehene. “Die Stadt ist noch nicht fertig, richtig? Irgendjemand sagte glaube ich, es sei noch eine Geisterstadt.“, so die Schwertkämpferin weiter. Ihr Blick fiel unweigerlich wieder zurück auf Yuuki. “Was sagt der Metalldetektor? Schon irgendwelche Ergebnisse?“ Es war vermutlich denkbar schwierig für ihn, direkt jemanden ausfindig zu machen. Immerhin waren sie an einem Ort, an dem gebaut wurde und an dem es an allen Ecken und Kanten Metall gab. So jedenfalls schätzte Shizuka die Lage ein. Große Hoffnung, dass er sie sofort zum Dieb führen würde, hatte sie also nicht.



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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
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Outfit @Shizuka #4

Plot B-Rang: Magiebann

Glücklicherweise war Yuuki in der Lage, die magische Wolke mittels seiner Gedanken zu steuern, sodass er die besorgte Nachfrage der Otorame mit einem Glucksen verneinen konnte. Andererseits hatten die beiden Magier auch nichts zu befürchten, denn sie flogen in einer geraden Linie durch die Lüfte, sodass sie keine Sorge zu haben brauchten, mit irgendetwas zusammenzustoßen. Mehr noch, sie Beide konnten ja auch selbst fliegen – Shizuka mittels ihrer Rüstung und Yuuki dank seiner Magnetismusmagie. Kein Wunder also, dass der Grynder sich recht entspannt zu seiner Begleitung umdrehte und eine kleine Geschichtsstunde zu seinen magischen Artefakten zum Besten gab. Allerdings handelte es sich um keine Frontbeschallung, sondern um einen Dialog, in welchem seine Gildenkollegin auch die Möglichkeit bekam, Rückfragen zu stellen. „Kakariko ist ein kleines, aber feines Örtchen. Ich war dort bereits einige Male beruflich unterwegs und es hat sich einiges getan, seitdem der Konflikt mit den dortigen Steinfressern gelöst wurde. Mittlerweile haben sich einige von ihnen sogar im Dorf niedergelassen und mir kam zu Ohren, dass auch eine in der Nähe befindliche Fischmenschenkolonie einige Gesandte nach Kakariko geschickt hat. Dort gibt es frische Bergluft, falls einem in der Stadt die Decke auf den Kopf fallen sollte.“, beendete der junge Mann seinen kurzen Exkurs zu Kakariko. Den Rotschopf freute es ungemein, wenn sich jemand für seine Magien und die magischen Artefakte interessierte, so wie es die Weißhaarige gerade mit ihren Rückfragen tat. „Ich kann mir nur vorstellen, dass irgendjemand diese Artefakte getrennt und irgendwo versteckt hat, möglicherweise nach dem Tod von Wukong. Vielleicht sollte ich ihn mal darüber fragen …“, sprach Yuuki mehr zu sich selbst als zu Shizuka. Oh, hatte er etwa nicht erwähnt, dass der Geist von Wukong in der Affenkrone lebte? Vielleicht hing sich die Fairy Tail Magierin ja an dieser Aussage auf und hakte nochmal nach. Jedenfalls sprang der junge Mann schon auf die nächste Frage an, nämlich das letzte Artefakt des Affenkönigs, welches er noch nicht gefunden hatte. „Beim letzten Artefakt handelt es sich um den magischen Fächer des Affenkönigs. Aber wo sich der Fächer befindet und was sich damit wirklich machen lässt, habe ich leider noch nicht in Erfahrung bringen können.", beendete der junge Mann seine Erklärung zum fehlenden Fächer mit einem Kopfschütteln.

Das Drachenherz kam immer näher, sodass die beiden Fairy Tail Magier alsbald auch schon die hier entstehende Stadt Pitaya Town mit eigenen Augen erblicken konnte. Während des Landeanflugs quatschte Yuuki munter weiter und erzählte Shizuka noch so einiges über seinen vergangenen Auftrag beim Drachenherzen. „Beim Drachenherzen haben wir eine wunderschöne und reichhaltige Oase gefunden, die es Reisenden ermöglicht hätte, bei einem Trip durch die Wüste einen Halt einzulegen. Leider hatten sich hier ziemlich viele Monster niedergelassen, allen voran eine riesige Riesenameisenkolonie, weshalb dieser Ort von Reisenden gemieden wurde. Aber sobald diese mal exterminiert wurden und man nichts mehr zu befürchten hatte, konnte man mit der Planung einer neuen Stadt in der Wüste beginnen.“ Die Geschichtsstunde endete nun und die beiden Magier hatten dann endlich wieder festen Boden unter ihren Füßen. „Immer wieder gerne.“, antwortete der Grynder vergnügt auf den Dank seiner Kollegin, ehe er es ihr gleichtat, und sich ebenfalls umsah. Auf die Aussage von Shizuka hin, dass sie sich hier in einer Geisterstadt befanden, fuhr sich Yuuki mit der Hand übers Gesicht und beschwor eine Maske, die auf den ersten und auch auf den zweiten Blick recht seltsam aussah: Die eine Hälfte war eine Falkenmaske, die andere jedoch eine runde, rot-orangefarbene Maske. Das sah zwar relativ bescheuert aus, aber der Effekt hatte es dafür ziemlich in sich! Requip: Hawk-Eye's Mask/Mask of Heat. „Mit dieser Maske bin ich nun in der Lage, sowohl scharf und weit in die Ferne zu sehen als auch die Welt wie durch eine Wärmebildkamera zu erblicken. Aber bis auf einige Tiere, kann ich gerade nichts erkennen. Alles verlassen. Erinnert dich das auch an Odrosal?“, grinste er seiner Kollegin entgegen, während er die Maske etwas anhob, sodass sie sein Gesicht sehen konnte. „Hmm, ich spüre irgendetwas ganz am Rand meiner Wahrnehmung, etwa hundert Meter in die Richtung. Lass uns mit der Suche am besten dort beginnen!“ Und mit diesen Worten ging der junge Mann selbstsicher voran in die Richtung, in welcher er einige metallene Waffen erspürt hatte.

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Shizuka
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BeitragThema: Re: Bahnhof von Pitaya Town
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mit @Yuuki

05 | 15
Es hatte fast den Anschein, als hätte Shizuka Kakariko ein wenig unterschätzt. Oder sogar mehr als ein wenig. Auf ihre Nachfrage hin, geriet Yuuki beinahe ins Schwärmen, was diesen Ort anging. Was ihr lediglich als sumpfige Gegend im Gedächtnis geblieben war und das auch noch vom Hörensagen, klang aus seinem Munde wie eine ganz schön geschäftige Gegend. In ihrem Kopf hatte die Magierin dennoch Mühe damit, das Bild eines Sumpfes mit freundlichen Menschen, Meervölkern und Steinbeißern, sowie frischer Bergluft zusammenzufügen. “Klingst fast so, als wolltest du mir da einen Urlaub verkaufen.“, lachte die Otorame heiter auf. “Aber wenn ich wieder in der Gegend bin, werd ich vielleicht mal einen Abstecher machen.“ Es half sicher, sich das alles mal mit eigenen Augen anzusehen, um sich ein richtiges Urteil darüber bilden zu können!
Die Theorie des Grynders, bezüglich der weit verstreuten Gegenstände war, dass jemand sie an verschiedenen Orten versteckt habe. Das stieß gleich auch Shizukas Fantasy an, die sich ebenfalls ausmalte, was passiert sein könnte. “Meinst du, dahinter steckte eine einzelne Person? Vielleicht haben ja auch mehrere sich seine Artefakte geteilt und-“ Moment, was sagte er da? “Ihn fragen? Wukong? Wie meinst du das?“ Für sie war schwer vorstellbar, wie er so etwas bewältigen wollte. “Beherrscht du etwa auch eine Geistermagie?“, war die einzige Theorie, die ihr spontan einfiel, die ihm dabei helfen würde mit dem Geist des Affenkönigs in Kontakt zu treten. Shizuka wäre jedenfalls sehr gespannt darauf, ihn mal in Action zu sehen, mit Laib und Seele… gut, eigentlich nur mit Seele. Was das letzte Artefakt betraf, welches der Rothaarige noch suchte, so wusste er zumindest was es war, nämlich ein Fächer. Wozu dieser jedoch gut war und wo er ihn finden konnte, darüber wusste er noch rein gar nichts. Da tappte er komplett im Dunkeln.

In Pitaya gelandet, machten sich die beiden Magier dann auch gleich daran, den Flüchtigen ausfindig zu machen. Shizuka erwartete nicht, dass ihr Gefährte in all dem Metall eine Person ausfindig machen konnte, die zufällig auch etwas Metallenes an sich trug. Aber was er da eben sagte, konnte ein erster Anhaltspunkt sein. “Vermutlich war der Dieb dann ebenfalls mal an der Oase oder ist es immer noch. Die Reise durch die Wüste wird ihn erschöpft und durstig gemacht haben. Denke mal nicht, dass er auch geflogen ist.“ Abschließend grinste die Magierin Yuuki entgegen. Dabei fiel ihr auch die seltsame, zweigeteilte Maske auf, die er plötzlich trug. Das Grinsen versiegte schnell und wich einem irritierten Ausdruck, doch der Grynder erklärte sogleich, was es mit den seltsamen Accessoires auf sich hatte. Es waren Masken, mit denen er sowohl Weit-, als auch Wärmesicht besaß. Dann verstand Shizuka, was sie da vor sich hatte. “Ach, Requip!“ Natürlich! Nur nicht ihre Form der Magie, sondern eine, die Masken auf- und absetzen konnte. “Ja, da war was!“ Ob sie sich an Odrosal erinnerte? Selbstverständlich! Wobei die Masken-Requip Magie nicht grade das prägnanteste war, was einem vom fähigen Magier in Erinnerung bleiben würde. Da hatte er weitaus Besseres auf dem Kasten. Da konnte man schon neidisch werden! Während die Beiden sich unterhielten, scannte Yuuki bereits die Gegend. Dabei fiel ihm eine Ungereimtheit auf, der er nachgehen wollte. Mit seinem scharfen Blick wies er den Weg und ging voran. “Immer deiner Nase nach.“, scherzte Shizuka daraufhin. “Ich folge!“ Wobei sie nicht wirklich folgte, also ihm hinterherlief, sondern sich eher an seine Seite begab. “Was glaubst du denn, was der Fächer Wukongs für Fähigkeiten verleihen könnte? Also wie stellst du ihn dir vor?“, griff Shizuka dabei das Gespräch von zuvor wieder auf. “Einen Windsturm erzeugen? Darauf fliegen wäre ja unspektakulär, hast du doch bereits die Wolke.“ Als Gefährt konnte sie sich einen großen Fächer definitiv vorstellen, aber in diesem Falle war es eher unwahrscheinlich.


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