Ortsname: Hauptstraße von Marokkasu Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Die in der Regel sehr sauberen und gradlinigen Straßen der Stadt Marokkasu Town. Breite Fahrwege für meist magisch angetriebene Fahrzeuge sind durch etwa hüfthohe Barrieren aus hartem, magischem Licht von den Fußwegen für Passanten abgetrennt.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Number of Statues: 312
No statue would defy me
So you shouldn't either
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Mareo Schwarzer Blitz
Anmeldedatum : 26.10.14 Anzahl der Beiträge : 4577 Alter : 32 Ort : Magnolia Town
Wenn es Gegensätze auf dieser Welt gab, dann waren es definitiv Rownan und Mareo. Sie gehörten nicht nur unterschiedlichen Völkern, sondern auch unterschiedlichen Gilden an und waren in ihren Charakterzügen differenzierter als eine mathematische Differenz selbst. Ein Außenstehender würde sogar behaupten, dass die beiden Männer nicht gerade das Potential für eine Freundschaft mitbrachten, aber immerhin den höflichen und respektvollen Umgang miteinander beherrschten sie. Hopfen und Malz waren also immerhin nicht gänzlich verloren, dennoch war augenblicklich etwas dicke Luft in der Zelle und das war auf ein Ereignis zurückzuführen, welches mit dieser Quest überhaupt nichts zu tun hatte. Das misslungene Date der Lupine war nämlich der Grund und nun wo dieser mit dem Veranstalter eingesperrt war, gab es wohl keine bessere Gelegenheit, als dieses Ereignis ausreichend aufzuarbeiten. Mareo war ein fairer und ehrlicher Mann, daher sträubte er sich nicht dagegen und erzählte der Lupine kurzerhand, wie es zu diesem Fauxpas kommen konnte. Das man die Wahrheit nun tatsächlich als Ausrede abtat, konnte er ja nicht ahnen und doch war es irgendwie verständlich, schließlich wirkte die Geschichte schon sehr schräg.
Rownan verbalisierte seine Gedanken und ließ es sich natürlich nicht nehmen, noch eine Spitze gegen Fairy Tail und ihn zu feuern, doch mit so etwas kam der Halbgott natürlich klar. „In Abriss scheine ich definitiv talentierter zu sein“, gestand Mareo ihm also grinsend zu, ehe er sein Gesicht schmerzvoll verzog, denn Rownan klopfte ihm einmal auf die Schulter. Die Lupine wusste, dass es ihm weh tat, doch auch das hatte er sich wohl nicht nehmen lassen und schon schwang sich der Satyrs hinauf auf sein Bett, um sich ebenfalls noch etwas auszuruhen. Der Blondschopf war froh, dass nun endlich alles geklärt war und die beiden Männer voranschreiten konnten, ohne das sie eine derartige Vorbelastung mit sich herum trugen. „Ich danke dir, Rownan“, fügte Mareo daraufhin noch an, nachdem die Lupine seine Entschuldigung angenommen hatte. Den Kommentar hinsichtlich des Ankreuzens ließ Mareo jedoch gekonnt unkommentiert, schließlich musste man das Thema ja auch nicht unnötig ausreizen. Hätte er sich dazu geäußert, hätte es sicherlich eine Diskussion gegeben und dafür war der Halbgott viel zu angeschlagen.
Nach dem Sonnenuntergang des Folgetages sollte es dann auch endlich soweit sein, denn plötzlich tauchten drei Rune Knights auf, die als Freilassungskommando auf den Plan traten. Hauptmann Mells war natürlich einer davon und er ließ e sich nicht nehmen, es polizeilich durchzuführen und die beiden Magier schlussendlich zu entlassen. Mareo wusste genau, dass Rownan noch einiges zu sagen hätte, doch die Lupine ließ sich dazu nicht herab und schluckte die bittere Pille ein weiteres Mal, während Mareo die ganze Geschichte doch sehr locker nahm. Er konnte es ohnehin nicht ändern und es war gegenwärtig auch nicht seine Aufgabe, also konzentriert er sich auf völlig andere Dinge. Mareo nickte dem Hauptmann zu und schon verabschiedete sich der Satyrs bei ihm, machte auf dem Absatz kehrt und machte Anstalten zu verschwinden. Für einen Augenblick hielt Mareo inne und atmete tief durch, ehe er seine Hand auch schon auf die Schulter der Lupine legte und sich räusperte. „Hey Rownan“, sprach er und ließ dann von ihm ab, nur um sich dann etwas am Hinterkopf zu kratzen. „Hättest du vielleicht Lust auf einen Absacker? Ich finde, den haben wir uns redlich verdient“, fragte Mareo ihn also. „Ich lade dich auch ein!“
#14 Rownan sah sich nach den Strapazen der letzten Tage und einem Aufenthalt in einer Zelle eigentlich nur noch in einem Zug in Maldina. Dort könnte er sich in Ruhe in seine ursprüngliche Form zurückbegeben und sich allmählich wieder zusammenflicken, bevor er sich ans Planungsbrett setzen würde, um etwas gegen den Spiegelmann zu unternehmen, der ihn so mühelos in die Schranken gewiesen hatte. Obwohl seine jetzige Form deutlich angriffslustiger und impulsiver war, fanden diese Ideen insgesamt Anklang in seinem Inneren. Zum wiederholten Mal in den letzten 24 Stunden hatte er diese Rechnung ohne Mareo gemacht, seinen nur noch defacto Anführer, jetzt wo die Quest offiziell als beendet galt, dem wohl die gemeinsame Nacht in der Zelle nicht gereicht hatte. Nun gut, beide hatten nach ihrer initialen Festnahme noch kurz miteinander gesprochen, ehe sie die restliche Zeit ruhend verbracht hatten, waren sie doch ordentlich verprügelt worden. Aber genau jener Teil war es, der den Hybriden dazu animierte, zumindest darüber nachzudenken. Er hatte zwar etwas steife Muskeln, jedoch war sein Geist frisch und das Gemüt wach. Und wenn der Lupine mit sich ganz ehrlich war, war Mareo an sich ein sehr interessanter Zeitgenosse. Welcher Magier betrieb neben seiner Gildentätigkeit noch ein solches Unternehmen, welches rein gar nichts mit seiner Magie oder seiner Tätigkeit innerhalb der Gemeinschaft zu tun hatte. Generell wäre es spannend herauszufinden, was den Blitzmagier so umtrieb. Einmal hatte er diese Frage bereits an ihn gerichtet, allerdings hier schon mit einem sehr stringenten Fokus. Würde die Frage offenbleiben und noch dazu Alkohol fließen, und Rownan kannte sich selbst sehr gut unter Alkohol, dann wären die Zungen der Männer gewiss etwas lockerer. Der animalische Teil in ihm animierte ihn nun dazu, die Aufforderung anzunehmen. Seine Ohren spitzten sich und die Rute schlug einige Mal hastig und unregelmäßig von links nach rechts, ehe er sich zu seinem ehemaligen Partner herumdrehte. Die Tatsache, dass er nichts bezahlen musste, war verlockend. „Welch unerwartete Ehre mich hier ereilt. Ich musste tatsächlich kurz darüber nachdenken, ob es so klug für uns beide wäre, in diesem Zustand zu konsumieren. Aber wenn es, wie du sagst, sich nur um einen „Absacker“ handelt, dann kann ich mich diesem Angebot nun unweigerlich nicht verwehren, würde ich doch mehr beleidigen als eure Ehre“. Diese hochtrabende Ansage wurde gepaart mit einem sich aufbauenden Lächeln, wobei der Wolf keine Anstalten machte seine animalischen Gesichtszüge, besonders seine spitzen Zähne, die sich nun zeigten, zu verbergen. „Nun, denn – nach euch“ und mit einer Bewegung der Pfote deutete er der Fee den Weg einzuschlagen. Irgendwo hatte der rationale Rownan vergebens an den Hinterkopf seiner tierischen Version geklopft. Es würde nicht bei einem Absacker bleiben.
„Des Katzen Münze“ murmelte der Tiermensch als er das Schild zur Taverne las, in welche er geführt wurde. Ein trauriges Wortspiel auf Katzenminze so wie er vermutete. Sehr wahrscheinlich war es Zufall, dass sie hier einkehrten aber irgendwo glaubte er auch, dass es am Namen lag. Haha, sehr witzig kommentierte der Satyrs für sich im Stillen, bevor sie beide an einem Ecktisch Platz nahmen. Wie versprochen orderte der Fairy Tail Magier zwei Absacker, deren Namen dem sonst so versierten Kämpfer nichts sagte. Bevor sich die Dame jedoch entfernte, war es nun an ihm noch etwas in den Ring zu werfen. „Zwei Gläser…“ er stockte kurz als er bemerkte, was er von diesem Etablissement erwarten konnte „zwei Rotwein noch dazu“ ergänzte er und entließ die Bedienung ihre Aufgaben zu erledigen. „Ihr trinkt doch Wein, Mareo, oder etwa nicht?“. Eine neue Herausforderung am Tag, an welchem beide wieder die Luft der Freiheit schnupperten. Apropos schnuppert. Fast unbewusst reckte der Hybride die Nase nach oben und nahm ein paar kräftige Züge der Umgebungsluft. Irgendetwas in diesem … Laden, wenn man es so nenne wollte, roch unwiderstehlich gut. Seiner Nase folgend, sah er an einem Tisch unweit seinem ein noch fast völlig roh wirkendes Steak. So konnte er sich nicht helfen, als etwas zu sabbern, was allerdings nicht nach außen trat. Was man hören konnte, von beiden Parteien am Tisch, war das Knurren ihrer Mägen. Gefängnisfraß war nicht unbedingt nahrhaft. „Womöglich ergänzen wir noch um eine Mahlzeit?“ fragte er nun ganz neutral, eher freundlich. Sie konnten sich die Rechnung ja immer noch teilen, wenn es zu viel wurde.
„...Und dann haben wir die komplette Küche dieses Zuges auseinandergenommen. Ihr hättet das Gesicht dieses Jungen sehen müssen, wie er versuchte meinen gierigen Krallen zu entkommen. Heute können wir darüber lachen, aber damals … ein reinster Krimi“ erzählte er der Menge, die sich um ihren Tisch versammelte hatte. Mit einem Fuß auf dem Stuhl stand er halbwegs über den sitzenden Gästen, der Tisch bis zum Erbrechen voll mit leeren Krügen, nicht nur von ihnen, sondern von gefühlt allen Gästen dieser Taverne. Rownan wusste nicht mehr, wie spät es war, nachdem er zuvor bereits eine Geschichte erzählt hatte, ebenso Mareo, der es sich nicht hatte nehmen lassen auch die ein oder andere Erzählung in den Ring zu werfen. Nachdem die Anwesenden spitzbekommen hatten, dass es sich um Magier handelte, wollten sie nur einen kleinen Einblick in diese wundersame Welt erhalten. Etliche Getränke später hatte sich eben jene Traube gebildete, unterhalten durch die so ungleichen Magier. Den Becher zu seinem Gesicht führend, um seine trockene Kehle zu befeuchten, stellte er fest, dass dieser leer war. „Noch eins!“ brüllte er förmlich, warf seinen Becher zu Boden und brachte die Menge zum jubelnden Ausruf. Mehr Getränke bedeutete mehr Unterhaltung. Oh, wie hasste der Wolf den Alkohol, noch dazu in dieser Form, wo er gefühlt sämtliche Hemmungen verlor. Und wenn man schon beim Thema Hemmung war. Den Fuß vom Stuhl nehmen, beugte er sich über den Tisch zu seinem Begleiter, stieß dabei etliche leeren Gefäße vom Tisch und packte mit seinen scharfen Krallen zwar beherzt, aber sorgsam den Kiefer seines Trinkgenossen. „Hat dir schon mal jemand gesagt, was für bezaubernde Augen du hast, Mareo“ einen Moment verweilte er so, die massive Schnauze nur wenige Zentimeter vom Gesicht des anderen entfernt, ehe die spitzen Zähne zum wiederholten Mal das Licht des Tages erblicken durften. Lian durfte davon nie erfahren und er selbst würde es am nächsten Morgen am liebsten direkt vergessen. Erst als die Menge in lauten Zuspruch, Pfeifen oder ähnlichen Andeutungen mit einstieg, ließ er von dem anderen ab und nahm sein neues Getränk in Empfang. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen die Reaktion seines Gegenüber über den Rand hinweg zu beobachten. Alkohol und Rownan waren keine gute Kombination.
Die Lupine hatte wohl keineswegs damit gerechnet, bei seinem Abgang noch aufgehalten zu werden, um sich zu einem Absacker zu begeben, doch let’s face reality. Rownan wurde kurzerhand mit diesem Angebot konfrontiert und schien einen Augenblick zu brauchen, um sich entscheiden zu können. Der Blondschopf wartete geduldig und würde sich auch damit zufrieden geben, wenn er nun eine Absage erhalten würde, doch glücklicherweise kam es gar nicht dazu. Die Lupine ließ sich auf den Absacker ein und begründete nebenher, wieso er es eventuell für unklug befinden würde, wenn es mehr als nur ein Absacker wäre. Dennoch schien er es als eine Ehre zu empfinden und nahm diese sogleich auch an. Lächelnd nickte der Halbgott und ging dann auch, wie angeboten, vor. „Sehr schön, das freut mich!“, verbalisierte er also seine gegenwärtige Empfindung dazu und ehe sich die beiden Männer versahen, hatten sie das Gefängnis auch schon hinter sich gelassen und befanden sich in der freien Wildbahn der Stadt. Jetzt mussten sie nur noch ein geeignetes Lokal ausfindig machen, um sich den Absacker auch zu Gemüte führen zu können.
Sie erreichten alsbald eine Taverne mit ulkigen Namen, auf den der Halbgott gar nicht so sehr achtete, Rownan hingegen schien sich eine Weile daran aufzuhängen. Gemeinsam betraten sie die Taverne und begaben sich zu einem Ecktisch, wo Mareo bei der Bedienung auch direkt zwei Absacker bestellte. Es waren zwei Kurze, die es aber in sich hatten, aber dabei sollte es nicht bleiben, denn die Lupine bestellte noch gleich zwei Rotwein dazu. „Ich weiß einen guten Rotwein zu schätzen, ja“, bestätigte er dem Satyrs also lächelnd und lehnte sich etwas zurück. Bequemes Ambiente, angenehme Stimmung und dazu gleich zwei Drinks, besser ging es nicht, bis Rownan auf die Idee kam, um eine Mahlzeit zu erweitern. Der Halbgott hatte versprochen zu zahlen, also zahlte er auch und zugegeben, Hunger hatte er ebenfalls. „Eine prächtige Idee“, lachte er amüsiert. Es war genau richtig, den Abend entspannt ausklingen zu lassen…
Mareo lachte lauthals auf, als er der Anekdote des Satyrs lauschte. Mittlerweile waren Stunden vergangen und sie hatten ordentlich gebechert, zumal sie auch nicht mehr allein waren. Es hatte sich ein Pulk um die Magier gebildet, da alle an ihren Geschichten interessiert waren und so wurde aus einem Absacker zügig ein kräftiges Besäufnis mit den Stammgästen dieser ulkigen Taverne. Wer hätte gedacht, dass dieser Abend noch derart ausufert, doch der Celeris störte sich nicht daran, denn so war es bei Fairy Tail ja beinahe täglich und in diesem Augenblick stellte er auch fest, wie sehr er sich wieder auf den Gildenalltag freute. Als Rownan lauthals einen weiteren Drink bestellte, riss Mareo seinen Krug hoch. „Für mich auch!“, rief er dabei und lachte amüsiert auf. Es war wirklich ein gelungener Abend und eine super Abschlussfeier für die Quest, die sie ja im Grunde mit Erfolg beendet hatten. Doch plötzlich geschah etwas, womit der Halbgott überhaupt nicht gerechnet hatte.
Plötzlich hatte er die Kralle des Hybriden an seinem Kinn und die Schnauze nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, gepaart mit einem tiefen Blick in seine Augen. Es folgte direkt ein Kompliment bezüglich seiner bezaubernden Augen, was Mareo zwar sehr schmeichelhaft fand, aber aufgrund seiner Präferenzen nicht unbedingt ansprechend. Weder stand er auf Kerle, noch auf Wesen abseits seines eigenen Volkes, daher reagierte er vermutlich auch nicht so, wie es die Lupine wohl irgendwie erhofft hatte. Stattdessen stand ihm der Mund etwas offen und er blickte Rownan an wie ein Auto, ehe er sich räusperte. „Eh…Danke?“, entfloh es ihm, als die Lupine auch schon wieder Abstand gewann und im Begriff war, weiter zu saufen. Dann wurde eben hartgas weiter gesoffen!
#15 Die so gegensätzlich Parteien fanden nun doch noch eine Gemeinsamkeit im Verlauf dieser außergewöhnlichen Quest: Gutes Essen und guter Wein, oder auch Bier je nachdem, wie man es sehen wollte. Wie sollte es auch anders sein, war es nicht bei dem Absacker geblieben, dem letzten gemeinsamen Genuss vor der Abfahrt. Mareo schien das Feiern gewohnt zu sein, was nicht zuletzt auf seine Gilde zurückzuführen war. Rownan hingegen war alles andere als ein Feiertyp, zumindest dann, wenn es an Orten wie diesem hier stattfand. Eine gepflegte Umgebung wurde eher bevorzugt. Jedoch war es seine Form, in welcher er sich noch immer befand, die noch immer die Zügel in der Hand hielt und so war er insgesamt offen und empfänglicher für Taten, die sich für sein ruhendes ich negativ anhörten. Man konnte sogar manchmal glauben, dass der Körper sich auf diese Art und Weise selbst einen Streich spielte, es ihm heimzahlt für all die spießigen Abende zuhause. In Ergänzung dazu der Alkohol, den der Lupine sonst nur in wenigen Mengen, wenn überhaupt, trank. Erst zwei Mal hatte er über die Strenge geschlagen und einmal davon definitiv bereut. Das andere Mal … hatte für vieles Tür und Tor geöffnet. So wie sich der heutige Abend entwickelt hatte oder noch entwickelte, könnte er sich womöglich zeitnah auf die Liste der ruhmlosen Abende ergänzen lassen. Die Geschichten des Blitzmagiers lösten eine Reihe verschiede Emotionen aus, von Freude über das ein oder andere Kopfschütteln bis zu geschockter Mimik war alles dabei. Dabei ließ es sich der Hybride nicht nehmen sich von der so lockeren Art des Abends, was nicht zuletzt auf seinen Partner und den Zustand , dass auch immer mehr Gäste sich zu ihnen gesellten, geschuldet war. Sein kleiner Flirt mit der gutaussehenden Fee hatte darüber hinaus seinen gewünschten Effekt erzielt. Nie im Leben wäre er soweit gegangen, so betrunken konnte er gar nicht sein, aber es war schön zu sehen, wie andere Personen auf ihn reagierten. Mareo wirkte wortwörtlich überfahren und das war Grund genug für den Weißhaarigen sich zu amüsieren. Normalerweise war er es, den man aus der Komfortzone holte. Ein wenig Abwechslung war das, was der Tiermensch immer wieder einmal brauchte.
Was er nicht brauchte, war der pochende Kopfschmerz des nächsten Tages. Genau wie er und andere Gäste hatten sie es nicht einmal bis zu den Schlafgemächer der Taverne geschafft. Der Raum stank bestialisch nach Schweiß, Alkohol und Essen und es waren diese Gerüche, die die feine Nase des Wolfes gekitzelt hatten und ihn so wie ins Land der Lebenden befördert hatte. Anscheinend hatte er nur kurz seine Augen ausgeruht, indem er sich mit dem Kopf auf seine Arme gelegt hatte, die wiederum auf dem Tisch abgelegt waren. Diese wegweisende Idee wurde anscheinend im Schankraum mannigfaltig kopiert. Der Wirt war derweil um sie herumgetänzelt, hatte bereits das meiste Chaos beseitigt und wirkte so als ob auch er bald ins Bett wollte, sobald die letzten Trunkenbolde sein erhabenes Etablissement verließen. Einen Wunsch, den er ihm nur zu gerne erfüllte. Wieder in seiner Normalenform, prasselten die Eindrücke der letzten 24 Stunden noch einmal anders auf ihn ein. Ebenso so sein Mangel an Flüssigkeit, der ihn etwas schwanken ließ als er sich von seinem Platz erholte. Sein Begleiter war noch völlig am schlafen und kurz überlegte er diesen zumindest bis zum Bahnhof zu tragen und in einen Zug nach Magnolia zu setzen. Aber wer wusste schon, was dieser am heutigen Tag noch vorhatte. Sie wussten wer der jeweils andere war und könnten in Kontakt treten, wenn noch etwas offen war. So bescheiden wie es Rownan gerade ging, war er doch irgendwie froh um die Erfahrung. Nichts, was er zeitnah wiederholen musste, aber dennoch froh. Dem Wirt die Hälfte der Rechnung auf den Tisch legend, um Mareo nicht alles zahlen lassen zu müssen, schlich er sich vorsichtig aus dem Haus. Die frische Luft traf ihn hart aber klärte auch seinen Kopf. Es gab einiges zu tun, wenn er wieder in Maldina angekommen war. Diese Niederlage war noch nicht völlig verwunden.
So viele Menschen, das war der erste Gedanke, den die Reptilia hatte, als sie zusammen mit Karma und Hei auf der Hauptstraße ankam. Vashti war zwar den Anblick von Menschen gewohnt, denn immerhin lebten ja auch in Aloe welche, ja Hei war sogar einer, doch so viele auf einen Schlag hatte sie bisher noch nie gesehen und sie wuselten umher wie ein Schwarm von Ameisen, jeder schien etwas zu tun zu haben und ein festes Ziel zu verfolgen, keiner achtete dabei so wirklich auf den anderen und auch auf das seltsame Trio achtete keiner so wirklich. Klar, das ein oder andere Kind reagierte auf die große Oni und den seltsame Echsendame, sie zeigten neugierig mit ihren Fingern auf die beiden, doch dann wurden sie schnell von ihren Eltern weggezogen, denn die hatten ja ihre eigenen Geschäfte. Es war ein ganz kleines bisschen seltsam für die Echsendame und wahrscheinlich noch seltsamer für die arme Oni, die noch nicht so lange unter Menschen lebten. Aber die große Stadt war halt was ganz anderes als Aloe, was ja gefühlt eher wie ein kleines Dorf war. Zumindest hatten die drei ihre Ruhe, sie konnten sich also gut umschauen. „Zahlen sind diese kleinen Dinger, die anders sind als Buchstaben, mit Buchstaben macht man Worte, mit Zahlen gibt man Werte an, zum Beispiel wie viel ein Geldschein wert ist, da ist so ein komisches Symbol drauf und das ist dann der Wert.“ Vashti gab sich zumindest Mühe, Karma zu erklären, was sie noch nicht wusste, aber ob sie da so wirklich erfolgreich war, wusste die Dame selber nicht. Sie kannte die Menschenwelt zwar schon etwas länger, aber dennoch lernte auch sie noch. „Mehr Zahlen, die nebeneinander stehen bedeuten, das etwas mehr Wert hat, eine einzelne ist nicht so viel wert und ganz viele hintereinander bedeutet etwas hat ganz viel wert.“ Ja, so war es. „Aber anders als Buchstaben sind zahlen unendlich, zumindest laut den Menschen.“ Auch wenn sie das selbst nicht ganz verstand, warum das so war.
Aber genug erklärt, den Rest erkläre Hei bestimmt besser, sie musste ja noch etwas finden. Der Laden, der Hilfe brauchte war ja ein Laden der Burger verkaufte, also wird der Laden, der das Rezept gestohlen hatte, wohl auch einer sein. Sie mussten also nur nach einem Laden suchen, der auch Burger verkaufte, aber bisher war zumindest Vashti nicht besonders erfolgreich dabei. Sie hat einen Laden gesehen, der Pizza verkauft und einen weiteren, der Nudeln anbot, die ziemlich lecker rochen, aber einen weiteren Burgerladen hatte sie bis dahin noch nicht gesehen, aber sie waren ja erst etwa in der Mitte der langen Straße. Sie hatten also noch einen weiten Weg vor sich. „Sabotage bedeutet außerdem, das man einem anderen sowas wie Steine in dem Weg legt, man tut es einen anderen halt schwerer im Leben machen. Zum Beispiel der eine Jäger erschreckt das Wild des anderen, so das er nichts fangen kann, Karma.“ Halt im Grunde genommen ist man einfach gemein zu anderen. „Halt stell dir vor, ich jage ein Reh und du findest das doof, weil du das Reh haben möchtest, dann machst du voll Krach, so dass das Reh vor mir wegläuft, dann kannst du das später fangen. So hast du mich sabotiert, aber nur fiese Leute tun sowas, gute Leute machen das nicht.“ Ja, Vashti konnte sich nicht vorstellen, das auch nur einer von den dreien so etwas gemeines tun würden. Noch einmal schaute Vashti sich etwas um, dann erblickte sie etwas, einen Laden der einen großen Burger auf dem Fenster hatte. „Schaut mal, ich glaube das könnte es sein!“ Freudig zeigte sie auf den Laden, ob sie nun endlich den bösen Dieb fangen konnten?
Post VIIDie GeheimformelC-Rang QuestDer Qin hatte noch immer ziemlich schlechte Laune. Das alles machte es wirklich nicht besser. In mancher Hinsicht fühlte er sich wohler, wenn er wieder beim nervenden Krokodil Florian gewesen wäre. Denn das wäre vermutlich auch noch deutlich einfacher gewesen als der Punkt, mit welchem er sich hier herumschlagen musste. Es gab für ihn nämlich absolut keine Möglichkeit, wie er nicht daran denken könnte, jetzt nicht nach den Regeln des legalismus zu arbeiten. Offensichtlich hatte Vashti in der langen, vergangenen Zeit wirklich viel zu wenig gelernt über die Art und Weise, wie der Qin wirklich lebte. Es war dahingehend nicht nur schade, das sie dies vermutlich nicht beachtete, sondern es war eigentlich nur eine einzige Enttäuschung gewesen. Schließlich wusste sie genau, wie wichtig dem Qin die individuelle Leistung gewesen ist, schließlich war das Kollektiv nur dann wirklich stark, wenn jeder und wirklich ausnahmslos jeder seinen Tel dazu beitrug. Aber diesen stolz, das der Legalismus für vieles zur ruhigen Ader werden könnte, schien Vashti dem Wüstenmann ja nicht sonderlich gönnen zu wollen. Schließlich war sie letztendlich eine Sendboten der Ozeane, des Meeres, des Wassers. Eigentlich hatte sie inmitten der Wüste, der Trockenheit und des Sandes ja auch nichts zu suchen. In der Folge dachte Hei darüber nach, wie das letztendlich alles in sich zusammenpasste.
Wortlos lief er hinter Karma und Vashti hinterher und beobachtete das rege Treiben der beiden Damen. Er fühlte sich im Moment tatsächlich Fehl am Platz und würde in dieser Situation eigentlich sehr gerne den direkten Weg in Richtung Heimat erwählen. Aber, das konnte er ja letztendlich auch nicht machen. Also blieb ihm nur eines, die innere Meditation wählen, ruhig bleiben und es durchhalten. "Der Legalismus ist ein Weg, dem man folgt. Er entscheidet darüber, was wichtig ist und was nicht. Wie man sich am Besten zu verhalten hat. Der Legalismus ist eine Einstellung, der man folgt. Ich denke aber nicht, dass du das verstehst, Karma. Wie ein Legalist zu denken, ist sehr schwierig." Obwohl der Qin in seinem Hakama herumlief und nicht besonders ernst aussah, war es ihm besonders ernst. Seine Laune war schlecht und dagegen konnte so schnell auch nicht wirklich etwas unternommen werden. Da mussten schon ganz andere Dinge geschehen, damit das wirklich eintreten hätte können. Aber, dafür ist dieser Tag eigentlich nicht mehr imstande gewesen. Die schlechte Laune würde den Qin vermutlich also noch ein ganzes Stück an diesem restlichen Tag hinweg begleiten.
"Wohin wir auch gehen, es ist der Wille des Himmels, der uns führt." Das war eine der längst nicht mehr so nebulöse Weisheiten des Qin, die ihm auch der Legalismus einst lehrte. Aber, an dieser Weisheit war schon etwas wahren dran, man musste dies einfach nur richtig verstehen können. Was aber nicht bedeutete, dass das für eine jede Person auch gleichbleibend einfach gewesen ist. Jeder tat sich leicht oder tat sich schwer mit solchen Dingen. Und der Qin war eben auch dafür bekannt, das er sehr gerne die Weißheiten des Legalismus zitierte, um sie anderen näher bringen zu können. Das gehörte eben auch mit zu ihm dazu.
Aus irgendeinem komischen Zufall hatten sowohl Karma als auch Vashti den wirklichen Treffer gelandet und den Ort gefunden, an dem sich mit größter Wahrscheinlichkeit die Geheimformel befand. Denn, kein anderes Restaurant in der Nähe verkaufte die gleichen Waren wie der Auftraggeber, nur dieser Zielpunkt hier. Da kam dem Qin eine ziemlich geniale Idee. Zugegeben, die war vielleicht nicht ganz fair gewesen und kotspielig wäre sie auch, aber das war es allemal wert, damit der Qin sich wieder ein wenig abregen konnte. Und außerdem, dieses Vorhaben bedeutete letztendlich ja nichts negatives. "Vashti, Karma. Geht doch mal in dieses Geschäft und sorgt dort für ein bisschen Chaos. Damit können wir ein wenig Druck aufbauen." Ah, das hatte der Qin also vor. Sich die Waffen eines Fremden zueigen machen und sie auch sinnvoll zu verwenden. Wieder so eine Weißheit, welche der Legalismus einst mit sich brachte. Jetzt mussten die beiden Damen diese Weisheit nur noch entsprechend umsetzen...
Karma hatte nur Bruchteile von Heis Erklärung verstanden und im Grunde keinen Plan, worum es jetzt ging. Sie nahm seine Begriffe wortwörtlich, aber ganz schaffte sie die Interpretation nicht. Waren rote Zahlen in Büchern, die man in Händen hielt, eine Kriegserklärung? Machten sie einem Mut, sich weiter mit diesen Ziffern zu beschäftigen? Ganz Sinn ergab das alles nicht und neugierig, und direkt, wie sie war, hielt sie mit ihren Fragen nicht hinter den Berg. Anstatt von He, dessen Nerven wohl schon ziemlich ausgereizt waren, bekam sie ihre Antwort von Vashti, als sie durch die Straßen der Stadt schlenderten. Die Oni nickte, als die Echsendame ihre Vermutung bestätigte. Karma konnte zählen und ein wenig rechnen, genug, um damit im Stamm zurechtzukommen, aber sie hatte dabei nie Zahlen aufgeschrieben. Mit diesem ziemlich nervigen Geld hatte sie aber schon Bekanntschaft machen müssen. „Man kann Zahlen also endlos zusammenschreiben, dadurch wird die Zahl immer größer?“ Ein faszinierender Gedanke, der sich anfühlte, als würde jemand von innen gegen ihren Schädel drücken. Es war ein … großer Gedanke. Groß wie der Himmel und die Sterne. „Warum sollte jemand etwas sabotieren?“ Es war ein ihr völlig fremder Gedanke, der ihr nicht schön vorkam. Karma würde auf jeden Fall mit jemanden um das Reh kämpfen, wenn sie es wollte, aber sie würde es niemals erschrecken, nur weil sie für Vashti nicht wollte, dass diese es fing. War das eine der seltsamen Dingen, die Menschen taten? Der Blick der Oni wurde etwas dunkler, ihre Lider halb geschlossen, als sie darüber nachdachte. Es erzeugte ein unangenehmes Gefühl in ihrem Brustkorb, dass sie dort nicht wollte. „Warum gibt es solche fiese Leute? Sie haben dann nichts davon, oder? Wenn ich nicht das Reh retten will, dann hat es keinen Nützen.“ Karma kannte kein Gut oder Böse, kein fies. Aber sie erlebte einen sehr, sehr seltenen Moment von Traurigkeit, dass jemand so etwas tun könnte.
Heis Erklärung lenkte die große Frau zum Glück rasch wieder auf ein anderes Thema. Legalismus war ein ihr ebenfalls fremdes Wort, ein Konzept, zu dem sie eine Verbindung suchte, um es verstehen zu können. „Also … er sagt, dass jeder seinen Teil tun muss, damit eine Gemeinschaft funktioniert? Dass jeder seine Stärken ausbilden und miteinbringen soll?“ Klang nicht so schwer, wenn er das meinte. „Aber warum verbietet er Spaß? Das ist auch sehr wichtig.“ Mit wichtig und unwichtig konnte sie deutlich besser arbeiten wie richtig und falsch. Es war wichtig, dass jeder tat, was seine Aufgabe war. Das man ehrlich war. Das man stark wurde und sich nehmen konnte, was man wollte, wenn man es wirklich wollte. Das man Spaß zusammen hatte. Bis auf den letzten Punkt hatte die Oni das Gefühl, das ganz gut zu verstehen. Hei folgte wohl den Himmelsgeistern und Göttern. Das hatte sie nicht erwartet, aber Karma widersprach nicht, sondern nickte nur zustimmend. Sie hatte andere Gottheiten, die sie mehr anbetete, aber wenn man seinen Weg suchte, passte das schon. Sie war immerhin auch lieber oben, wenn sie sich nicht auskannte – auf den Dächern zum Beispiel. Zum Glück fanden sie ohne Klettern einen weiteren Laden, der ganz ähnlich roch. Karma hatte zwar gerade gegessen … aber hätte man ihr etwas angeboten, hätte sie da sicher noch Platz im Magen machen können! Die Oni nickte und trat näher. Auch Hei war von der Partie, zum Teil zumindest. Er schickte die beiden Frauen vor, um Chaos zu machen. Karma warf ihm einen verwirrten Blick zu. „Warum Chaos?“ Sie hatte nicht vor, Druck aufzubauen. Sie wollte nur diese Geheimformel. Ohne eine Antwort abzuwarten, stieß sie die Tür auf und trat ein. Sie steuerte auf den Tresen zu und drängte sich an den Gästen vorbei, wobei sie einige verstimmte Beschimpfungen abbekam. Seltsame Menschen … Die Oni hob die Arme, winkelte sie ab und spannte die Muskeln. „Ich bin Karmajeevan, beste Jägerin vom Stamm der roten Sonne und von Crimson Sphinyx! Ich fordere dich zu einem Duell! Wenn ich gewinne, bekomme ich die Geheimformel! Wenn du gewinnst, darfst du sie behalten!“ Sie grinste den Kerl an der Kassa abwartend an.
Hatte Hei die die beiden Damen da gerade darum gebeten Chaos zu stiften? Der Mann, der es doch eben nicht wollte, das gerade Vashti Unsinn machte, bat sie nun jetzt doch gezielt darum Unsinn zu machen? War ihr Partner plötzlich krank geworden, hatte er etwa Fieber? Ein ganz kleines bisschen war die Reptilia doch verwirrt, aber sicherlich hatte der Qin seine Gründe warum die beiden nun doch unartig sein durften. Er hatte es ja immerhin gesagt und wenn er das sagte, dann würde das schon richtig sein, auch wenn Vashti doch noch ein bisschen zweifelte. Aber Karma legte ja schon los, also warum sollte Vashti dann nicht mitmachen? Sie war ja immerhin eine Nebuchadnezzar und wenn die eines konnten, dann war dass Chaos machen, sie waren ja immerhin so stark, dass die meisten Sachen, die Menschen bauten einfach kaputt gingen, wenn sie nicht vorsichtig damit spielten und das musste sie nun ja gerade nicht tun. Langsam folgte sie der großen Oni in den Laden, stellte sich neben einen der Tische und schlug diesen mit ihrem Schweif, eine kleine Berührung von diesen reichte schon aus, dass das arme Möbelstück in seine Einzelteile zerlegt wurde, dass Geschirr, welches sich noch vor ein paar Minuten darauf befunden hatte, lag nun traurig auf dem Boden, zum Teil nun noch schmutziger als vorher und zum Teil auch einfach Kaputt. Ein freches Kichern war von der Echsendame zu hören, die doch etwas mehr Spaß als sie haben sollte, aber wann durfte sie schon mal was kaputt machen? Normal bekam sie ja immerhin ärger dafür.
„Aufgepasst, wir wollen die Geheimformel wieder, die ihr dem anderen Laden weggenommen hab! Wenn ihr dass nicht macht, dann müsst ihr mit Karma kämpfen und die ist super stark!“ Laut hallte ihre Stimme durch den Laden, der zum Glück gerade nicht mit Kunden voll war, ja der Mittagsandrang war wohl vorbei. „Und ich, ich mach ihr alles zu Kleinholz!“ Und mit diesen wurden zerlegte sie den nächsten Tisch, das arme Teil hatte gegen ihren Schweif so ganz und gar keine Chance. Die beiden Damen zogen so die ganze Aufmerksamkeit der Angestellten auf sich. War das der Plan von Hei? Aber warum sollten sie das so machen, hätte man das nicht auch anders lösen können? Egal, Vashti mochte den Ansatz, also warum sollte sie es hinterfragen? Auch ihr Partner schien manchmal ein bisschen Anarchie zu mögen. ‚Hey, was macht ihr da? Lasst das sein!‘ - Einer der Kassierer rief wütend und besorgt in den Raum, er sah ein ganz kleines bisschen Überfordert von der Situation aus. ‚Das geht doch nicht! Welche Geheimformel?‘ Der arme Mann schien nicht zu wissen, von was Vashti da sprach, aber dass musste ja nichts heißen, er war ja immerhin nur ein Verkäufer. „Ihr wisst, wo von wir reden, also lügt nicht!“ Und wieder musste einer der armen Tische dran glauben. Hoffentlich tat Hei auch dass, was er tun wollte, denn wenn es so weiter ging, hatte der arme Laden bald keine Möbel mehr. Aber zumindest Vashti hatte ihren Spaß.
Es handelte sich nicht unbedingt um die Art und Weise, wie der König der Wüste sich um eine Sache kümmerte und eigentlich war es auch eine krasse Zuwiderhandlung seiner eigenen Ideale. Aber das sollte nicht bedeuten, dass er diese Option nicht dennoch als eine Möglichkeit einsetzen konnte, um am Ende des Tages unter dem Strich erfolgreich zu sein. Denn wenn man sich jetzt einmal dazu die Situation anschaute, in welche sich die drei Personen gebracht hatten, dann musste man offenkundig erkennen, dass es mit einer Oni, einer Reptilia und eben mit ihm wirklich recht gute Argumente dafür gab, wieso er sich am Ende des Tages für diese Variante entschieden hatte. Denn wenn man nur darauf aus war, dass der Erfolg einer Tatsache der entscheidende Faktor gewesen ist, dann sollte es doch nicht so schwierig sein, sich darauf auszulegen, dass eben dieser Punkt auch derjenige war, der am Ende überwiegen konnte. Schaute man sich jetzt nur die verdutztn Gesichter an, welche die Personen in dem kleinen Imbiss von Statten gaben, dann konnte man auch nur ansatzweise erahnen, dass dieser Druck, welcher der Qin nun mit diesem genialen Schachzug aufbaute, bewirkte. Schließlich konnte man es nicht gern haben, wenn Personen etwas zerstörten und noch viel weniger, wenn es sich dabei um das eigene Eigentum handelte.
"Leider können wir kein Spiel daraus machen, zu sehr ich der kleinen Oni ihren Gewinn auch gönnen würde. Denn die Formel werden wir jetzt so oder so mitnehmen. Es entscheidet sich nun quasi nur, in welcher Verfassung dieser Ort hier verbleiben wird. Manchmal ist es pragmatischer, wenn man die Probleme mit einer bestimmten Situation löst. Aber es geht durchaus auch, wenn man erst einmal für bestimmte Probleme sorgt. Am Ende zählt nur, welcher Erfolg zu Buche steht. Wie man diesen errungen hat, spielt erst hinter her eine Rolle. Für da Ergebnis selbst ist es relativ uninteressant." Mit diesen Worten setzte der Qin das Vorhaben, womit er sich selbst den Erfolg versprach, am Ende auch in die Tat um. Die Personen für das Grobe, die waren mit Vashti und Karma schnell gefunden. Diese konnten nun auch den Erfolg haben, diese Situation entsprechend in die Tat umzusetzen. Denn am Ende zählte nur eines, der großflächige Erfolg, nämlich der, dass das Trio in die Hände der Geheimformel gelangte und alles Andere war ein nebensächliches Produkt, welches nicht weiter zur Debatte stand. Naja, wenn auch nicht ganz, schließlich war die Laune vom König der Wüste noch immer relativ schlecht.
Am Ende der Situation musste der Qin gar nicht viel sprechen, denn das alles, was er erledigen wollte und was an Aufgaben zu tun war, das erledigten seine beiden Begleiterinnen für ihn. In dieser Hinsicht war es dann doch relativ vorteilhaft, zwei Kraftpakete wie die beiden mit im Schlepptau zu haben. Denn als das Ladeninventat so halb zerlegt worden ist, wurde der Besitzer relativ wehmütig und das, was er unternahm, war die einzig richtige Entscheidung. Er übergab dem Mann mit der Augenbinde einen Umschlag. Und in genau jenen Umschlag befandd sich der entscheidende Inhalt: Die Geheimformel. Als Hei dies überprüfte, nickte er. "Alles klar. Damit sind wir hier fertig. Vashti, Karma! Wir können uns zurückziehen, wir haben das erhalten, was wir wollten. Gehen wir." Der Qin steckte den Umschlag ein und machte sich bereits eigenständig auf den Rückweg zum Auftraggeber. Das er nicht wartete, lag auch nur daran, das er noch immer Zorn in sich trug. Aber jetzt hieß es nur noch, den Umschlag abzuliefern, die Belohnung zu erhalten und den Auftrag damit zu beenden. Letztendlich war es ein gelungener Auftrag, wenngleich er es zu Beginn auch erst für ein unmögliches Unterfangen gehalten hatte...
Karma hatte nicht verstanden, warum Hei Chaos wollte, als sie die Tür aber schwungvoll öffnet und den Mann hinter dem Tresen mit angespannten Muskeln zum Kampf herausforderte … naja, es blieb auch nicht unbemerkt. Der Mann wurde blass und stolperte zurück und sie bekam ein paar grobe Wörter der Gäste ab, dass sie hier nicht stören sollte. Die Oni sah diese nur irritiert an. Tat sie ja nicht. Die konnten weiteressen, sie wollte nur die Formel. Vashti folgte hingegen Heis Aufforderungen und zerlegte einen der Tische. Die Echse kicherte. Diese bestätigte Karmas Herausforderung … und wollte hier echt alles zerlegen? Karma drehte sich nun ganz ihrer neuen Bekanntschaft zu. „He Vashti?“, fing sie an, aber da war es zu spät. Die andere fing an, alles zu zerlegen und die Gäste flohen schlauerweise aus dem Laden. „Natürlich spielt das eine Rolle! Wir sind keine Gilde, die alles zerstört, um zu bekommen, was sie will!“, protestierte sie. Karma war nun völlig verwirrt. Soweit sie wusste, durfte man nichts kaputt machen und auch auf Quests nicht. Sie hatte die Sache mit einem kurzen Kampf lösen wollen, ohne das Restaurant in Mitleidenschaft zu ziehen. So gut wie möglich eben. Mit weit aufgerissenen Augen sprang sie anstatt dem Wirt also Vashti an und versuchte, diese zu Boden zu ringen. „Hey, aufhören! Du kannst nicht alles kaputt machen!“ Die zwei rollten über den Boden und machten noch einen Tisch zu Kleinholz. Karma war zwar gut im Kämpfen, aber Vashti war sehr, sehr stark. In dem Chaos bekam Hei auch seine Formel, weshalb die Oni schließlich wieder von der anderen herabsprang und sich umsah. Ihre Haare war ein wildes Durcheinander, wie auch der Laden. Hei zog sich zurück und die Oni hob die Hand. „Ich bin gleich bei euch!“ Sie trat auf den Mann zu, der vor ihr zurückwich. „Ich tu dir nichts, echt!“ Zu glauben schien er ihr nichts, aber die Wand in seinem Rücken war fest, als konnte sie ihn einfangen. Er hatte einen Kratzer durch ein fliegendes Holzstück abbekommen. Die Oni ging in die Knie und begutachtete die kleine Wunde. Sie griff in der kleine Täschchen auf ihrer linken Seite und zog einen kleinen Stofffetzen hervor. Sobald er zusammengefaltet war, drückte sie ihn gegen die Stirn des Mannes mit mehr Zärtlichkeit als man ihren großen Händen zutrauen würde. „Halt das gut fest, dann hört das bald wieder auf“, versprach sie ihm und stand wieder auf. „Ich komm gleich zurück und helfe beim Aufräumen.“ Karma war eine Oni, aber sie hatte in der Natur als Jägerin gelebt. Sie wusste, dass alles seinen Wert hatte und nichts einfach wieder nachzuwuchs. Sie wirkte zwar wie immer, aber das hier hatte sie erschüttert. Es war das erste Mal, dass sie miterlebt hatte, wie andere etwas zerstörten und es einfach so ließen. Wenn Karma einen Baum fällte, dass setzte sie einen ein. Wenn sie ein Tier tötete, um es zu Essen, half sie einem anderen. Es war ein Geben und Nehmen. So lief hinaus, um Vashti und Hei ihr geänderten Pläne zu verkünden. „Ich bleibe da und helfe, dass wieder aufzuräumen. Könnt ihr meinen Anteil Charon geben, oder auf mein Zimmer legen?“, bat sie die beiden Magier. Sie hob die Hand zum Gruß, bevor sie wieder drinnen verschwand und sich an die Arbeit machte, die Zerstörung so gut es ging zu beseitigen, bevor sie wieder nach dem Mann und seiner kleinen Wunde sah, die zum Glück wieder aufgehört hatte, zu bluten.
Ah, Marokkasu. Das stinkende, qualmende Juwel des wissenschaftlichen Fortschritts Fiores. Es war doch wahrlich bemitleidenswert. Eine schlanke Hand fuhr langsam die Barriere aus hartem Licht ab, die die Fahrbahn vom Fußgängerweg trennte. Die zu der Hand gehörige Person machte keine Anstalten den ihr entgegen kommenden Menschen auszuweichen. Die meisten taten das ohnehin von alleine und wer es nicht tat, sah sich mit einem abfälligen Starren auseinander gesetzt, das in allen Sprachen der Welt verkündete, dass hier kein Ausweichmanöver gestartet werden würde. Die Finger lösten sich von der lebensrettenden Barriere. Glimmende Augen richteten sich auf den Bahnhof in der Ferne aus. Oh, wie Taiji dieses Gebäude verabscheute. Nicht nur, dass es die verhassten Züge enthielt, die ihn immer wieder an die Grenze brachten, man konnte darin nicht einmal Magie anwenden. Diese wundersame, urtümliche Kraft wurde dort drinnen blockiert, von irgendwelchen Erzeugnissen der Eintagsfliegen. Es war eine wahre Schande. Wie viel besser Marokkasu sein könnte, wenn man die Magie und nicht die Technologie verstärkter benutzte. Aber nein, die Eintagsfliegen waren damit beschäftigt irgendwelchen Errungenschaften hinterher zu hetzen, die spätestens in drei Jahrzehnten wieder vergessen oder ersetzt sein würden. Die Einfältigkeit der Menschen sollte ihn, Taiji Xian, eigentlich nicht mehr überraschen, aber irgendwie vollbrachten sie es doch stetig auf's Neue.
Der Platz vor dem Bahnhof, mit seinen glatten Kanten und seiner Neonbeleuchtung, war wie üblich emsig voll. Wie Bienen aus ihrem Stock verließen die Leute das Gebäude oder betraten es wieder. Zwei Runensoldaten flankierten den Eingang. Taiji legte den Kopf schief. Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, wie es schien. Vielleicht war wieder einmal irgendwas passiert. Es spielte keine Rolle, wenigstens nicht für Taiji. "Hotdog?", erkundigte sich jemand direkt neben dem Elben. Ein verhutzelter Mann beugte sich über einen fahrbaren Grill. Augenscheinlich enthielt das Wägelchen ein Feuerlacrima, denn die Würstchen brutzelten mit übelkeiterregendem Geruch vor sich hin. Taijis Nüstern blähten sich. Das Gesicht des Elben wechselte von dem ohnehin bereits deutlich angenervten Gesichtsausdruck zu einem puren Abscheus. "Nein, ich möchte keine fein zerhäckselten Fleischreste, die von Knochen abgeschabt und in einen Darm gequetscht wurden. Tatsächlich frage ich mich, wie Ihr es schafft diese "Würste" so zu würzen, dass die mangelnde Qualität des Fleisches überdeckt wird." Der bemitleidenswerte Kerl hinter dem Würstchenstand, dessen einziger Fehler darin bestand einen übellaunigen Taiji angesprochen zu haben, sank erst ein wenig in sich zusammen, bevor Taiji schon weitermachte. "Nein, beantwortet es nicht. Es sind Chiliflocken, Kurkuma und Schwarzkümmel. Außerdem natürlich Salz, Pfeffer und ein wenig Zucker. Schaut nicht derart überrascht. Meine Sinne sind den Euren haushoch überlegen. Und jetzt hinfort. Lasst mich alleine und belästigt jemand anderen mit Eurem "Essen". Husch." Der Mann hakte tatsächlich das Standbein seines Wagens ein und...postierte sich windaufwärts von Taiji. Es entbrannte ein stummer Krieg zwischen dem Hotdogverkäufer und dem Elben, dem man gradezu ansehen konnte, dass eine seiner Stirnadern anschwoll. Hoffentlich kam der Questleiter bald. Noch ein Punkt für Taijis miserable Laune. Es ging auf eine B-Rang-Quest. Und die Gilde hatte die maximale Dreistigkeit besessen nicht ihn, Taiji Xian, zum Leiter dieser kleinen Expedition zu machen. Ein Affront, der seinesgleichen suchte! UndwenndieserKerlsichnichtlangsammitseinenWürstenverkrümeltegabeshiergleicheinenUnfall.
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Graham Low-Budget Traveller
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Der Söldner hatte sich bereits diverse Male für Midas Hands bewiesen und den Obrigkeiten damit gezeigt, was für eine wertvolle Ressource für die Profitgeier sein konnte. Eine Gilde wie Midas Hands brauchte eben auch die Männer für das Grobe und in diese Rolle passte Graham perfekt hinein, denn als Buchhalter oder Forscher war er nun wirklich nicht zu gebrauchen. Aber Graham konnte kämpfen, begriff zügig die Zusammenhänge in Gefechten und bewährte sich sogar im direkten Personenschutz, daher nutzte ihn Midas Hands gern für derartige Aufträge. Das mündete schlussendlich auch in seiner Beförderung und logischerweise auch darin, einen Auftrag des B-Ranges zu leiten. Im Büro von Shani Nassar stand der Aker wie üblich in entspannter Haltung, schließlich waren sie hier nicht beim Militär und doch ließ sich eine gewisse Unterwürfigkeit erkennen. Die bildschöne Nichtmagierin von Midas Hands saß an ihrem Schreibtisch und präsentierte wieder einmal ihr freizügiges Dekolleté, während sie dem Aker die Anweisungen für den Auftrag gab.
Es war einer dieser brachialen Aufträge, die nicht gerade über sonderlichen Tiefgang verfügten. Gemeinsam mit seinem Partner sollte Graham in die Firma von Ferdinand Steinhauer spazieren, diesem eine allerletzte Möglichkeit gewähren sich von Marko Marotti aufkaufen zu lassen. Sollte sich dieser Ferdinand nicht darauf einlassen, dann müssten die Magier von Midas Hands leider derart viele Sachschäden in der Firma anrichten, damit die Firma zumindest daran zu Grunde ging. Egal wie man es also betrachtete, Ferdinand Steinhauer hatte diesen Konkurrenzkampf an dem Punkt verloren, an welchem Midas Hands von Marko Marotti engagiert wurde. Das waren tatsächlich Arbeiten an denen Graham eigentlich kein Interesse hatte, denn in ihm schlug ein aufrichtiges Herz und anderen die Existenz rauben widersprach seiner Natur, doch zählte auch der Aker zu all den vielen Mitgliedern, die es einfach schluckten und wegsahen. Man hatte ihn aufgrund seiner Geldnot einfach in der Hand.
Interessanterweise durfte Graham diesen Auftrag mit dem großen Taiji Xian ausführen, mit welchem er zuletzt bereits eine Sabotageaktion auf einem Weingut der Familie Romano aufgeklärt hatte. Beim letzten Auftrag war Taiji der Anführer und Graham derjenige, der auf seinen Geheiß hin tätig wurde und es hatte so weit prächtig funktioniert. Aufgrund seiner Beförderung war es aber nun Graham, der das Sagen hatte und Taiji damit zum Laufburschen degradieren konnte, doch das sah dem Aker nicht ähnlich. Graham würde nach wie vor auf Augenhöhe mit dem Xian arbeiten und ihn wie einen gleichberechtigten Partner betrachten, schließlich profitierten Midas Hands und er von dem fortgeschrittenen Intellekt des Dragonslayers. Verantwortung war letztlich aber unteilbar, daher hatte Graham in letzter Instanz nun einmal die Kontrolle inne. Ausgemachter Treffpunkt war der Bahnhof von Marokkasu, also verabschiedete sich der Aker von Shani und begab sich dorthin. Ob Taiji wusste, wer ihn dieses Mal anführen sollte? Womöglich nicht.
Am Bahnhof angekommen, sah sich der Aker aufmerksam um. Er wusste ja genau, nach wem er Ausschau halten musste und die besondere Erscheinung des Elben stach für gewöhnlich direkt ins Auge. Gerade als er dachte den Xian ausfindig gemacht zu haben, unterbrach eine freundliche Stimme seine Konzentration. „Hotdog?“, fragte der Mann, welcher sich gerade über einen fahrbaren Grill beugte. „Gern. Extra scharf“, entgegnete der Aker und kramte etwas Geld hevor, um die Speise auch bezahlen zu dürfen. „Weißte was. Ich nehm noch einen. Für meinen Kollegen“, orderte der Aker nach und zahlte anschließend. Mit zwei Hotdogs bewaffnet verließ er den Grillplatz und bewegte sich weiter über den Bahnhofsplatz, direkt auf den Xian zu, den er erkannt hatte. Taiji blickte in diesem Augenblick gerade in eine andere Richtung, als der Aker an ihn herantrat und den Hotdog hinhielt. „Hotdog?“
Der Questpartner kündigte sich an. Nicht etwa über eine freundliche Geste der Begrüßung oder gar über Worte. Nein, es war der Geruch. Taiji hat nicht wenig Zeit in die Fertigkeit gesteckt Personen nur anhand dessen auseinander halten zu können. Yongheng hatte mit ihm geübt. Der damals noch kindliche Elb hatte die Priester durch die Papierwände des Tempels erkennen müssen. Am Anfang war es schwierig gewesen. Alle von ihnen hatten auf unbestimmte Art und Weise nach Weihrauch und Alter gerochen. Erst im Verlaufe von Jahren hatte Taiji gelernt die Nuancen zu erkennen und zuzuordnen. Weiwei hatte immer ein wenig nach Gardenerde gerochen, weil er sich gerne um die Pflanzen im kleinen Nutzgarten des Tempels kümmerte. Kyuoka roch immer leicht nach ihrem Lieblingsparfüm. Zhuge, eine der jüngeren Priesterinnen, immer leicht nach Waffenöl, und so weiter. Inzwischen geschah diese Zuordnung nahezu automatisch. Jede Person hatte einen ganz eigenen Geruch und Taijis Verstand ordnete sie fein säuberlich in Schubladen weg. Fehler geschahen nur, wenn die Personen etwas an sich veränderten, beispielsweise ihr Rasierwasser änderten. Wer sich da jedoch von der Seite näherte, war unverkennbar. Der leichte Geruch nach Moschus, von dem Taiji vermutete, dass er auf die eine oder andere Dame wohl anziehend wirken würde, waberte heran, dicht gefolgt von...die Visage des Elben wurde steinern. Dicht gefolgt vom Geruch gleich zweier Hotdogs. Bei dem einen hatte man wohl, vergeblich, versucht die mindere Qualität des Fleisches mit Unmengen an scharfer Soße zu überdecken.
Während also Taijis Nase sich allem Anschein nach sichtliche Mühe gab sich in den Schädel des Elben zurück zu ziehen, richteten sich glimmende Augen langsam, fast mechanisch auf den angebotenen Hotdog. Der Geruch nach zu urteilen wäre Taiji nicht überrascht, wenn sich tatsächlich Hund darin befunden hätte. Wer brauchte schon bitte solche Unmengen scharfer Soße auf? Abwehrend hob sich eine Hand Taijis diesem Verstoß gegen den guten Geschmack entgegen. "Nein. Esst Euer in einen Darm gestopftes Restefleisch unbekannten Ursprungs gegart in abgestandenem Badewasser einer Ratte selbst, Graham." Kurz dachte Taiji darüber nach den Hotdog anzunehmen, Blickkontakt mit dem Verkäufer herzustellen und ihn dann in die nächste Mülltonne zu werfen. Und falls sich nun jemand fragte, ob sich das ihn auf den Hotdog oder den Verkäufer bezog, war "Ja" als Antwort nicht ausgeschlossen. Die Lippen Taijis öffneten sich ganz leicht, um die Atmung durch den Mund zu ermöglichen. Trotzdem drang der penetrante Geruch an die feine Nase des Elben. Das konnte ja heiter werden. Eine Hand reckte sich schützend vor das empfindliche Riechorgan. "Sagt mir lieber wohin es geht und wobei unsere bemitleidenswerte Gilde einmal wieder Hilfe braucht", erklang die Nachfrage hinter der Hand hervor. Ein Blick des Elben ging in Richtung des Bahnhofs, dann zurück zu Graham. Da der Treffpunkt hier war, lag die Vermutung nahe, dass sie mit einem Zug reisen mussten. Diese Aussicht, die Taiij normalerweise einen unangenehmen Schauder über den Rücken gejagt hätte, wirkte derzeit fast schon begrüßenswert. Wenn er sich erst einmal selbst betäubt hatte, würde er zumindest den Hotdog oder die daraus resultierenden Abgase Grahams nicht mehr riechen müssen. Eine Weile im traumlosen Nichts der Betäubung zu verbringen war daher grade reichlich verlockend. Ob er sich vielleicht einfach schon jetzt ausschalten konnte, damit Graham ihn dann einfach in ein bequemes Abteil trug? Ugh, nein, lieber nicht. Die Eintagsfliege würde es nie schaffen ihn bequem hinzusetzen.
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Hotdogs waren eine wundervolle Erfindung und äußerst schmackhaft, daher musste sich der Aker einfach einen gönnen. Aus purer Kameradschaft heraus wollte er Taiji damit natürlich eine Freude machen, wusste er ja nicht, dass sein Kumpane ein Vegetarier war und bereits zuvor eine unangenehme Begegnung mit dem Verkäufer hinter sich hatte. Diese Informationen hätten das heutige Aufeinandertreffen deutlich anders werden lassen, doch so war es nun einmal. Taiji bekam den Hotdog vorgehalten und wurde freundlich gefragt, ob er einen wollte, doch der Elb ließ es sich nicht nehmen dieses Angebot mittels einer Aneinanderreihung von kritischen Wörtern abzulehnen. Die Äuglein des Crashmagiers blinzelten währenddessen überrascht, doch dann zuckte er nur mit den Schultern. „Ein Nein hätte gereicht“, kommentierte er diese umfassende Ablehnung dahingehend und biss direkt in seinen hinein, um genüsslich darauf herum zu kauen. Ihm war egal mit welchen Worten der Magier diesen Fraß beschrieben hatte, denn ihm schmeckten sie ausgezeichnet, also erfreute sich dahingehend eben einfach an zweien davon. Das Taiji zur unfreundlichen und abgehobenen Sorte Magier von Midas Hands zählte, war dem Aker mittlerweile bekannt und daher ließ er sich auf dieses Getue auch einfach nicht weiter ein.
Der Aker hatte kein Interesse an irgendwelchen Auseinandersetzungen oder Stress, weswegen er sich schlichtweg nicht darum bemühte, Taiji auf den Boden gewisser Tatsachen zurückzuholen. Wenn der Elb meinte sich in nicht existenten höheren Sphären aufzuhalten, dann sollte er es halt tun. Für Graham war nur wichtig, dass sie den Auftrag erfolgreich hinter sich brachten, und damit hatte es sich auch schon. Er strebte keine Freundschaft und auch kein positiv kollegiales Verhältnis an, wäre aber nicht abgeneigt sollten derartige Verbindungen entstehen. Manchmal musste man manche Dinge einfach in die Hände der Zeit legen und abwarten, was das Leben für einen bereithielt. Was Graham an Taiji allerdings sehr schätzte, war nun einmal dessen Professionalität und sein umfangreiches Wissen, wie er bereits bei der letzten gemeinsamen Mission demonstriert hatte. Noch einmal biss Graham genüsslich ab und kaute zufrieden auf dem Hotdog, während Taiji wissen wollte, was genau ihr Auftrag eigentlich war. Das klang ganz so, als hatte man ihn ohne weitere Informationen zum Treffpunkt beordert, was bei Midas Hands leider durchaus vorkommen konnte. Auch Graham war schon entsendet worden, ohne zu wissen, weswegen eigentlich.
„Sollen zur Firma von Ferdinand Steinhauer“, begann er zu erklären. „Die ist in Nord-Fiore. Sollen ihn überzeugen sich kaufen zu lassen. Von unserem Auftraggeber“, erzählte Graham mit purer Inbrunst und Leidenschaft…nicht, sondern lakonisch wie immer. „Stimmt er nicht zu, zerstören wir alles. Daran geht er pleite“, fügte er dann noch abschließend an. Es wäre für Ferdinand also besser, wenn er sich aufkaufen ließ und sich mit dem Geld ein rosiges Leben machte, denn andernfalls mussten die beiden Magier söldnerhaft alles kurz und klein schlagen, damit seine Firma durch die entstehenden Kosten der Sachbeschädigung Konkurs ging. Graham hatte eigentlich kein großes Interesse daran, mutwillige Zerstörungen anzurichten, doch am Ende des Tages war es nun einmal sein Job und seine finanzielle Situation verlangte einfach von ihm, wegzuschauen und stillschweigend tätig zu werden. Der Elb war dahingehend eine völlig andere Sorte Person, die sich aus solchen Gedanken womöglich überhaupt nichts machte. Die Zwickmühle machte ihn echt fertig, doch Graham hatte auch keinen Ausweg parat. Hoffentlich war Midas Hands nicht auf ewig seine Zukunft, denn eigentlich wollte er ein ehrenhaftes Leben führen und kein Schlägertyp für eine geldgeile Institution sein.
Die Informationen ließ er auf Taiji erst einmal wirken, womit er ausreichend Zeit hatte seinen Hotdog aufzuessen. „Möchtest wirklich nicht?“, fragte Graham ihn bezüglich des übrigen Hotdogs, doch dann zuckte er nur wieder mit den Schultern und aß gemütlich weiter. Taiji war selbst schuld, wenn er diesen geilen Fraß ablehnte. Vegetarier hin oder her. Kurz richtete der Aker seinen Blick auf den Bahnhof und atmete dann tief durch. Viel lieber würde er jetzt mit Lorelai losziehen, denn Aufträge mit ihr waren immer angenehm und unterhaltsam, zumal er ihre Gesellschaft auch sehr genoss. Sie war seine älteste Freundin hier in Fiore und bedeutete ihm wirklich viel, zumal sie eben eine echte Granate war, wenn man ihr Äußeres unter die Lupe nahm. Abschließend sah er zu Taiji, denn Graham wusste ja um dessen Reisekrankheit. Den Beginn der Reise einzuläuten war also sicher nicht ganz so leicht für ihn, doch alsbald sollten sie aufbrechen, so viel stand fest.
"Nein", ließ Taiji mit all der Lebendigkeit einer besonders ausgetrockneten Stelle des Zentrums von West-Fiore hören. Die Nase des Elben kräuselte sich angewidert hoch, während er beobachtete wie Graham den Hotdog mit seinen Zähnen zermalmte. Die dabei freigesetzten Gerüche trugen nicht grade dazu bei seine Laune zu verbessern. Natürlich hatte er bezüglich der Zutaten richtig gelegen. Dies war kein gutes Stück Fleisch. Es war das, was bei der Herstellung von Hundefutter wegen mangelnder Qualität zurückgewiesen wurde. Und sowas schob sich der Aker hier begeistert in die Fressluke. Natürlich hätte Taiji auch dann nicht zugegriffen, wenn die Hotdogs aus dem feinsten Fleisch der glücklichsten Schweine hergestellt worden wären. Immerhin aß er weder Fleisch noch Fisch. Es fiel immer ein wenig schwer Teile von Tieren zu essen, wenn diese sich vorher nach dem eigenen Wohlbefinden erkundigt hatten. Und dann war da noch die Sache mit dem Auftrag. Wer dachte Midas Hands bitte, war er, Taiji Xian? Ein gewöhnlicher Schläger?! Doch wohl bitte nicht. Dies war ein Auftrag für die stumpfen Muskelmänner und -frauen der Gilde. Wie Graham, eben! Oh nein, er, Taiji Xian, würde sich wohl kaum die Finger schmutzig machen. Das konnte schön Graham erledigen. Und dann auch noch eine verdammte Zugfahrt! "Was für ein wunderbarer Auftrag. Ich freue mich schon wahrhaftig darauf", verkündete Taiji mit vor Sarkasmus absolut triefender Stimme. Nun, wenn der Tag so weiter ging, würde er vielleicht sogar mit Freude irgendwas zertrümmern. Möglicherweise Herrn Steinhauer selbst.
"Nein", ließ Taiji gleich noch einmal hören. Wieder traf ein angewiderter Blick den Hotdog. Es schüttelte den Elben sogar. Nun, solange es Graham nicht die Arterien verstopfte, bevor er mit seinem Auftrag fertig war. Die lange Gestalt Taijis wandte sich zu dem Bahnhof um, der finster angestarrt wurde. Behausung meiner einzigen, ungeliebten Schwäche. Irgendwann werde ich dich und deine Artgenossen dem Erdbogen gleich machen. Innerlich wechselnd zwischen schwelendem Zorn und würgreizerzeugender Angewidertheit, äußerlich mit nicht mehr als einer hochgezogenen Augenbraue ausgestattet, drehte Taiji den Kopf wieder zu Graham herum. Nun, ein Gutes hatte seine Schwäche. Er würde nicht die gesamte Zugfahrt über den durch den Hotdog vergifteten Atem Grahams mitbekommen. "Für die Dauer der Zugfahrt werde ich mich wieder ausschalten. Die Dosierung sollte dieses Mal stimmen. Vorausgesetzt wir verspäten uns nicht, sollte ich pünktlich zum Ausstieg wieder aufwachen. Weckt mich bitte, sollten wir überfallen werden oder in Gefahr schweben." Mit dieser Ansage dessen, was passieren würde - die Zeiten der freundlichen Bitten waren wohl vorbei, noch bevor sie angefangen hatten - begann Taiji in den Bahnhof hinein zu schlendern. Wie so üblich spürte er die Wirkung der Magiehemmer im Bahnhof als hätte man ihm einen Teil seiner Seele entrissen. Wie er dieses Gebäude hasste. Oh, aber irgendwann würde er es einreißen lassen und durch einen Park ersetzen. Ein Wink mit der Hand bedeutete Graham doch bitte zu folgen, wie es sich für Gefolge eben gehörte. Daher ja auch der Name. "Legen wir uns einen Plan zurecht oder improvisieren wir?" Ein Blick aus glimmenden Augen richtete sich zur Seite und nach hinten. Graham wirkte nicht wie eine Person, die sich besonders extravagante Pläne überlegte. Was eigentlich gar nicht schlecht war. Immerhin hatte er die Leitung inne. Was auch bedeutete, wenn irgendwas nicht funktionierte war es seine Schuld. Mit einem Mal hoben sich sowohl Taijis Laune als auch seine Mundwinkel.
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Graham Low-Budget Traveller
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Wenn der ach so große Taiji Xian eines nicht hatte, dann Humor und Menschlichkeit. Womöglich lag es daran, dass er einfach kein Mensch war und seine Zeit wohl auch nicht damit verbrachte, großartig unter ihnen zu leben. Der Aker könnte den forschenden Elben sicherlich deutlich besser leiden, wenn er mehr über die Dinge lachen könnte, die der Alltag so zu bieten hatte. Aber nein, die Nase des Mannes steckte so hoch oben in den Wolken, dass er nichts mehr so wahrnahm, wie es wirklich war. Lediglich beim Hotdog hatte er recht, denn es war wirklich ein räudiges Teil. Das hielt den kulturbegeisterten Aker aber nicht davon ab, sich die Teile in den Rachen zu jagen. Vielleicht war es nur eine Frage der Zeit bis Taiji entsprechend auftaute und sich den Menschen und ihrer Eigenheiten annäherte. Andernfalls sollte wohl ausnahmslos jeder Auftrag mit ihm die reinste Belastung für das eigene Nervengeflecht sein.
„Das ist schön“, lachte Graham amüsiert. „Wir werden Spaß haben“, fügte er an und biss dann in den Hotdog. Er hatte den triefenden Sarkasmus vom Xian deutlich gespürt, doch darauf ließ sich Graham nun einmal nicht ein, weswegen er mit gesundem Optimismus darauf reagiert hatte. Dann schob er sich den zweiten Hotdog in die Futterluke und frönte damit den Genuss dieser Köstlichkeit. Diese Laster waren es, die Menschen so individuell und eigen machten. Der Aker hatte sich vorgenommen nicht danach zu streben Taiji aus seinen Sphären zu holen, doch als Leiter dieses Auftrages lag es nicht in seinem Interesse den Xian tun zu lassen, worauf er Lust hatte. Graham würde es sich nicht nehmen lassen Taiji klarzumachen, wo sein Platz in diesem Gespann war. Entsprechend brauchte der Elb gar nicht erst versuchen sich der Aufgabe zu entziehen oder den Chef heraushängen zu lassen. Aber zunächst blieb es abzuwarten, denn vielleicht bot sich ja auch der Augenblick an diese Arbeit auf Augenhöhe zu erledigen.
Dann ging es auch schon gen Bahnhof, wobei Taiji ihm zuvor noch klar zu verstehen gab, dass er sich wieder ausschaltete. Diese Reisekrankheit musste echt eine harte Belastung sein, doch jedes Geschöpf hatte Stärken und Schwächen. Für die Zeit der Zugfahrt würde Graham also auf ihn achten, ganz gleich wie abgehoben sich der Elb für gewöhnlich so aufführte. „Gewiss. Schlaft unbesorgt“, machte der Aker ihm also klar und schon konnte es zu den stählernen Gefährten gehen. Noch im Gehen wandte sich Taiji ihm zu und konfrontierte ihn mit einer Frage hinsichtlich der Durchführung. Wie üblich trug Graham dabei ein Lächeln, während er zum Elb aufschloss. Die süffisante Art des Dragonslayers blieb nicht unbemerkt, wenngleich der Ursprung nur ansatzweise zu erahnen war. Erhoffte sich der Xian etwa einen Fehlschlag, damit Graham eine Suppe zum Auslöffeln hatte? Da unterschätzte er den Aker allerdings gehörig.
„Keine Improvisation“, entgegnete der Söldner also. „Der Plan ist einfach. Überbringen der Forderung. Statuieren eines Exempels. Verdeutlichung der Forderung. Bei Fehlschlag die Zerstörungen“, erläuterte Graham knapp und lakonisch. Es war ein Auftrag, der keine perfiden und extravaganten Pläne zur Durchführung benötigte, sie natürlich aber auch nicht ausschloss. Sie könnten natürlich diverse Studien und Hintergrundinformationsanalysen durchführen, um möglichst viel Hieb- und Stichfeste Argumentationen aufzubringen, aber damit waren sie nicht beauftragt. Sie sollten die Forderungen überbringen und das Resultat schlicht und ergreifend einfordern, notfalls mit Gewalt dafür Sorge tragen. Und sollte Taiji nicht spuren, nun, so hatte Graham bereits eine Idee inpetto. „Gehen wir“, meinte er abschließend und gemeinsam verschwanden sie im Bahnhof, um einen dieser stählernen Gefährte zu benutzen. Anders als Taiji konnte Graham Bahnfahrten grundsätzlich genießen. Und schon saßen sie im Zug gen Nord-Fiore, was bedeutete, dass nun einige Stunden der Ruhe auf der Tagesordnung standen.
Breit grinste Callum, als Wakami anbot den Exceed zu tragen. Auf den Armen mochte er es nicht ganz so sehr, warum konnte Callum nicht sagen, es fühlte sich von den Instinkten her falsch an, aber die Schulter der Frau nahm er dankend an. Dass Wakami vermutlich nicht über die Ausdauer verfügte, um den Exceed dauerhaft zu tragen, ignorierte der Kater einfach. Bisher waren seine Mitreisenden oftmals von der kräftigeren Sorte gewesen und diese waren eher in der Lage ihn zu tragen. Kyrios, Ravi, Rownan, sie alle wirkten körperlich fitter, als das junge Mädchen, aber für einen kurzen Augenblick sollte es ja funktionieren. Daher kraxelte der Exceed an der Kleidung der jungen Frau empor und nah auf ihrer Schulter Platz. Sein Schweif wedelte gleichmäßig und aufgeregt hin und her. Die Ayakichi war etwa viermal so groß, wie Callum, aber das störte ihn nicht, er hatte gerade seine Freude. Von hier oben konnte er zwar auch nicht so viel sehen, dafür war Wakami zu klein, aber besser, als am Boden fest zu stecken. Wir können gerne draußen über die Quest reden. Damit griff der Exceed nochmal nach dem leicht geknüllten Papier, auf dem der Auftrag stand. Er musste jetzt, weil er ein so wichtiger Anführer war, genau Bescheid wissen, darum studierte er den Zettel nochmal genau. Warum war da nochmal eine gelbe Sonne mit Wachsmalstift gemalt? Ach ja, das war Callum, ihm war im Zug langweilig gewesen.
Draußen vor dem Bahnhof schienen die Menschen es plötzlich eilig zu haben. Schirme wurden aufgespannt und der Schritt von so ziemlich jeder Person beschleunigte sich, sobald sie aus dem Schutz des Vordaches hervor getreten waren. Das Rauschen des Regens draußen dämpfte die Geräusche um sie herum ein wenig und die graue Suppe, die man am Himmel sah, ließ nicht wirklich eine Deutung der Uhrzeit zu. Regen war doch etwas tolles. Freudig sprang Callum auf der Schulter von Wakami auf und blickte sich um, mit einer Pfote auf ihrem Kopf abstützend. Die Straße war, trotz des Wetters voll, aber man merkte, dass nicht viele Leute wirklich gerne hier waren. Als sich Callum etwas vorbeugte und den Schutz des Vordaches hinter sich ließ, zuckte er instinktiv zurück, nachdem ihn einige Wassertropfen getroffen hatten. Er liebte den Regen, aber manchmal waren seine Instinkte doch dagegen. Zum Glück hatte Wakami einen Schirm dabei, der das Wasser abhalten konnte und sie spannte diesen auf, bevor sich die Magier auf den Weg machten. Während ihres Marsches, Wakami marschierte den größten Teil des Weges, löcherte sie den Exceed mit unterschiedlichsten Fragen zu ihm, die Callum nur zu gerne beantwortete. Was ich bin? Ich bin Exceed. Es gibt nicht so viele von uns in den Städten der Menschen, aber da wo ich herkomme ist ein ganzes Dorf, wo nur Exceed wohnen. Meine Schwester du meine Eltern wohnen da auch noch. Da ist alles nicht so groß, wie hier, genau richtig für unsere Größe, aber auch langweilig. Nicht schlecht langweilig, aber ich habe viel mehr Spaß bei Satyrs Cornucopia. Da ist jeder Tag ein Abenteuer. Aufgeregt hüpfte der junge Kater auf der Schulter Wakamis auf und ab, während sie in das Gebäude gingen, das sie erreicht hatten.
Im Ineren sprang der Exceed sofort auf und ließ seine Flügel erscheinen um zum Tresen herüber zu gleiten, wo eine rothaarige Frau gerade Akten wegheftete und ihn mit einem Seitenblick beobachtete. Ein wenig generft zwinkerte die Frau zweimal bevor sie mit einer schrille Stimme das Wort ergriff. Ja? Haustiere sind hier nicht erlaubt und nun shoo shoo. Mit einer schnellen Handbewegung wollte die Dame Callum vom Tresen wischen, aber der Exceed, den Kopf verwirrt schräg gelegt, reagierte gar nicht darauf. Haustiere, wo? Hatte Callum ein süßes Hundi irgendwo übersehen oder dergleichen? Hastig sah er sich um, konnte aber nichts sehen. Habe ich den Hund verpasst? Schade. Aber egal. Hi, ich bin Callum. Meine Freundin, Wakami, und ich wurden geschickt, weil es einen Auftrag gibt. Wir sind Magier. Damit drehte sich der Exceed um und präsentierte der Frau das Gildenzeichen Satyrs, welches auf seinem Rücken zu sehen war.
Mana
580 / 615
Magie
Verwendete Zauber Wing Creation TYP: Volksmagie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro 203 Sekunden MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Exceed entlässt eine kleine Menge Mana an seinem Rücken, wodurch sich weiße, engelsähnliche Flügel bilden. Diese sind in dieser Form nicht stark genug, um den Exceed zu tragen.
Mastery:
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. Mastery-Stufe MAX: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%.
Gliding TYP: Volksmagie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 135 Sekunden MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2, Wing Creation BESCHREIBUNG: Mit Hilfe seiner Flügel kann der Exceed durch die Luft gleiten und so einen Fall abbremsen und selbst aus großer Höhe sanft zu landen. Weitere Personen sollte man nicht versuchen zu tragen, da die Flügel auf diesem Level gerade einmal den Exceed selbst tragen können.
Mastery:
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%.
Dass ihr Angebot den Kater zu tragen mit einem breiten Grinsen angenommen wurde, freute die junge Frau sehr. So wurde Callum so gut es ging beobachtet. Ihr Vorschlag das Gespräch über die Quest woanders fortzuführen, wurde ebenfalls angenommen, weshalb die Blondine sich dann mit ihrem Questpartner auf den Weg machte. Eine ihrer Fragen, wurde durch das Handeln des Katers beantwortet. Als er unter dem Vordach hervor schaute, wurde der Kopf ziemlich schnell wieder zurück gezogen. Während der Weg fortgesetzt wurde, brachte das weitere Handeln ihres Gesprächspartners sie zum Schmunzeln. Callum erhob sich und nutzte den Kopf der Ayakichi als Stütze. Die Pfoten waren wirklich sehr weich, daher tat es kein bisschen weh. "Scheinbar bist du den wirklichen Katzen sehr ähnlich.", waren daher ihre Überlegungen. "Wow, das kling sehr spannend.", staunte Wakami über die Erklärung. "Was die Langeweile angeht, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Jeden Tag immer wieder dasselbe erleben ist sehr langweilig." Sie kannte es, wenn sie mal keine Quests erledigte, dann arbeitete sie in ihrem Café und tat sonst nichts anderes. Auf Dauer konnte das durchaus langweilig werden.
Kaum dass das Innere des Gebäudes betreten und der Schirm verstaut war, hätte die Vampirin aus der Haut fahren können. Die Frau sollte hoffen, dass sie Wakami nie im Dunkeln begegnen würde. Denn sonst würde die Schützin ihr die schlechten Manieren austreiben. Zum Glück ging Callum lockerer mit der Situation um, denn er bemerkte gar nicht erst, dass er gemeint war. Die Vorstellung folgte und Wakami nickte einfach nur. Sie entschied, dass die Unhöflichkeit der Empfangsdame keinerlei Freundlichkeit ihrerseits verdient hatte. "Ich glaube sie sollten noch einmal einen Lehrgang besuchen, wo Sie lernen wie man mit seinen Kunden umzugehen hat.", kam es belehrend von der Ayakichi. Sie hätte sich da noch weiter drüber aufregen können, wenn da nicht das gewesen wäre, was Callum gesagt hatte. Zudem brachte die Wortwahl des Exceed sie zum Grübeln. Er hatte sie doch tatsächlich als Freundin bezeichnet. Mit einem zufriedenen Lächeln wurde das einfach so hingenommen und Wakami freute sich einfach nur darüber. Damit sie der Frau keine weiteren Unhöflichkeiten an den Kopf werfen konnte, überließ sie ihrem Questpartner das weitere Reden.
Noch immer suchte der Exceed nach dem Hund, den die Frau gemeint zu haben schien. Hier ind er Eingangshalle war aber kein Wauzi zu sehen. Leicht enttäuscht sackte der Schweif des Exceed ein wenig ab. Er hätte zu gerne das Hundilein gesehen, aber es sollte wohl nicht sein. Dann konnten sie sich ja wieder auf ihre Aufgabe konzentrieren. Gerade drehte sich Callum wieder zu der Frau um, als Wakami meinte, die Frau solle lernen besser mit Kunden zu sprechen. Was meinte die Ayakichi denn da? Hatte die nette Empfangsdame etwa mit jemandem geredet, während Callum nicht aufgepasst hatte und war gemein gewesen? Sie selbst konnte sie ja nicht meinen, waren sie doch keine Kunden. Schultern zuckend blickte sich Callum noch einmal um, bevor er seine volle Aufmerksamkeit wieder auf die Frau schickte. Pfft. Okay, was auch immer. Der Termin ist in Besprechungsraum E23, einfach den Aufzug nehmen, fünfter Stock und dann links halten, die Nummer steht an der Tür. Gar nicht zu verfehlen. Der Unterton der Frau war erfüllt von Spott und Sarkasmus, aber das bemerkte der Exceed natürlich nicht, er hörte nur die Worte der Frau und akzeptierte, was gesagt wurde. Vielen Dank. Damit winkte der Exceed der so netten Frau, die nochmal die Augen verdrehte, und dann sprang er wieder auf den Boden, wo er hopsend zum Aufzug auf dem Weg war. Komm Waka, auf geht’s. Vor der Aufzugtür angekommen, versuchte er zum Knopf zu gelangen und hoch zu springen, aber schaffte es nicht ihn zu berühren. Natürlich hätte Callum jemanden, wieWakami zum Beispiel, um Hilfe bitten können, aber der Exceed wusste ja, dass er mit den Apparatschaften in Menschengröße irgendwie klar kommen musste. Was wenn niemand in der Nähe war, den er bitten konnte? Entsprechend griff der Exceed auf Magie zurück und stieß sich mit einem kräftigen Windstoß empor. Zwar schoss der Exceed regelrecht am Knopf vorbei, aber bei seinem Weg anch unten, wo er mit einem unsanften Plop auf dem Boden aufkam, schaffte er es den Knopf zu drücken. Yay. Langsam schob sich die Tür des Aufzuges auf. Endlich konnten sie hoch.
Oben angekommen konnten die beiden Magier in einen Flur gelangen, der mit einem grau und schwarz gemustertem Teppich versehen worden war. An beiden Seiten des Teppichs sah man noch etwa eine handbreit dunkles, glänzend poliertes Holz hervorblitzen. Die Wände waren in einem sanften Minzgrün gehalten und auf Höhe der Köpfe, also der von Menschen und nicht von Callum, verlief, als eine Borte, ein dunklerer, grüner Streifen, der nur von den grauen, fast weißen Türen unterbrochen waren. In dem selben dunklen Grünton hatte man auf jede Tür die Raumnummern geschrieben und soweit nach oben gezogen, dass sie verzerrt und wie ein Designelement wirkten. Die Tür mit der 23 war nur einen kurzen Weg vom Aufzug entfernt und schien sogar unverschlossen zu sein. Schnurstraks öffnete Callum die Tür einfach und spazierte in den Raum. Ein langer Tisch aus schwarzem Metall mit einer glänzenden Glasplatte dominierte den Raum, rund herum waren mehrere aus einem ähnlichen Metall gefertigte Stühle angeordnet worden. Die Sitzpolster waren mit einem hellgrauen Leder bezogen worden, wirkten aber nicht sonderlich gemütlich. Testweise kletterte Callum auf den nächstbesten Stuhl und presste seine Pfote hinein. Nein, absolut nicht bequem. Du, Waka. Warum macht man denn Stühle, die nicht bequem sind?
Mana
570 / 615
Magie
Verwendete Zauber High Jump TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Zunächst muss der Zauberer seine Windmagie in seinen Füßen konzentrieren. Als nächstes führt er einen normalen Sprung aus, während er die Windmagie daraus entlässt, sodass sie ihn wie ein Trampolin in die Luft katapultiert. Die Sprunghöhe/weite entspricht der Willenskraft des Anwenders in Metern, wobei sie aber nie einen höheren Wert als 5 m erreichen kann. Desweiteren sollte man auch bedenken, dass man nach einem so hohen Sprung auch wieder landen muss.
Beherrschung:
Gentle Steps: Mit Hilfe des Zaubers Gentle Steps kann der Magier einen zu hohen Sprung bei der Landung abfedern. Geschicklichkeit Level 4: Nun ist man in der Lage sich einigermaßen geschickt abzurollen, um den Sprung auch bei maximaler Höhe sicher zu überstehen.
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