Ortsname: Fairy Tail Gildenhaus - Haupthalle Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Die große Haupthalle des Gildenhauses von Fairy Tail ist mit Abstand der größte Raum der Gilde, nimmt er fast die gesamte Grundfläche ein. Mit einer Bühne, einer eigenen Bar, vielen Sitzplätzen und auch Raum für das Questboard, muss der Raum auch eine gewisse Größe besitzen. Die meiste Zeit tobt hier das Leben, denn die Haupthalle ist der wichtigste Raum der Gilde, nicht nur das alltägliche Leben der Gildenmagier findet hier statt, auch Gäste besuchen Fairy Tail regelmäßig und haben hier genügend Platz sich etwas Zeit zu vertreiben oder ihre eigenen Aufträge aufzugeben.
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Shizuka Mixed Magic Arts Champion
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#5 Für Shizuka war das Thema damit auch sofort abgehakt. Sie machte ihm keine Vorwürfe, nein. Für sie gab es gar nichts, weswegen sie ihm hätte Vorwürfe machen können. Es war demnach keine daher gesagte Floskel und damit auch sofort aus ihrem Kopf verbannt. Als Akay dann von einer Belohnung sprach und dass sie diese fair aufteilen würden, zuckte die Magierin kurz überrascht zurück. „Äh, ja. Okay.“ An die Belohnung hatte sie noch gar nicht gedacht. So etwas spielte für sie eigentlich auch keine Rolle. Die Bezahlungen für ausgeführte Aufträge waren für Shizuka so etwas wie ein angenehmer Bonus. In erster Linie liebte sie die Abenteuer, die mit Quests einhergehen konnten. Sie liebte es, mit ihren Freunden zusammenzuarbeiten, etwas mit ihnen zu erleben und Spaß zu haben. In erster Linie dachte sie grade also an den Auftrag selbst. Wie sich dann herausstellte, lagen die Chancen anscheinend wirklich bei 50:50. Jedenfalls konnte Akay keine weiteren Anhaltspunkte erkennen, die zu einem präferierten Reiseziel hätten führen können. Shizuka nickte, als er mit ihr übereinstimmte und die Wahl damit auf das Umland fiel. Akay klärte noch etwas Organisatorisches und legte den Treffpunkt zur Abreise dann auf in einer Stunde am Nordtor der Stadt. „Alles klar, Chef.“, bestätigte sie grinsend. Eilig war die Magierin dann nicht. Während Akay sich erst einmal aus dem Staub machte, um seine Sachen zu packen, blieb die Weißhaarige noch einen Moment sitzen. Was für ein interessanter Junge dieser Magier doch war. Es steckte einiges mehr in ihm, als man auf den ersten Blick vermuten mochte. Wie frech er plötzlich war, hatte sie wirklich überrascht. Aber statt sich vor der gesamten Gildenhalle lächerlich zu machen, hatte Shizuka plötzlich einen Auftrag an Land gezogen. Ein schöner Tag. Die Requipmagierin erhob sich schließlich. Sie spazierte zum Tresen und begrüßte erst einmal ihre Ablösung, die sie zu diesem Zecke in den Arm nahm. Es wurde noch ein bisschen Smalltalk gehalten, ehe sich Shizuka dann schließlich doch zurückzog. Warum sie so trödelte? Ganz einfach. Wenn sie auch ein paar Sachen einpacken musste, so ging es bei ihr doch wesentlich schneller. Den Großteil ihrer Garderobe hatte sie schließlich ohnehin dank ihrer Magie stets dabei.
Zumindest heute war Elias doch etwas vorsichtiger, immerhin war er heute schon einmal versetzt worden und er hatte ehrlich gesagt nicht wirklich Lust das es ihm noch einmal passiert aus eben diesem Grund hatte der Blonde die Quest auch nur flüchtig überflogen, er hatte nun wirklich nicht damit gerechnet das er heute noch einmal angesprochen werden würde und daher tat ihm sein Alkoholkonsum fast schon etwas leid. Aber der Wüstenbewohner war nun einmal relativ trinkfest, immerhin war das Wasser bei ihnen nicht immer trinkbar und daher tranken ab und an auch die Kinder bei ihnen verdünnten wein um eben überhaupt etwas trinken zu können und nicht das Wasser trinken zu müssen, welches zu dem Zeitpunkt dann definitiv eben nicht trinkbar war.
Tatsächlich sorgte die Aussicht heute doch noch eine Quest machen zu können wirklich dafür das sich die Laune des Wüstenbewohners deutlich hob und er hoffte sehr das sie nicht auf allzu große Schwierigkeiten stoßen würden, wenn es dann schließlich zur Sache ging und die Mission dann erst einmal so richtig am Laufen war. Trotzdem konzentrierte er sich nun voll und ganz auf den jüngeren Magier, dieser hatte sich sicherlich mehr mit Quest beschäftigt als es Elias selbst getan hatte, immerhin machte der Blonde eben nicht nur das, sondern hatte auch quasi ein Leben als Nichtmagier.
"Hört sich an als wärst du ziemlich flott unterwegs", stellte der Wüstenbewohner dann schließlich seelenruhig mit einem schmunzeln auf seinen Lippen fest.
"Bring Sonnencreme der höchsten Sonnenschutzstufe mit, ich weiß ja nicht wie es so um deine Sonnenverträglichkeit so steht", meinte er dann schließlich, aber er würde sich gerne von dem Jüngern eines Besseren belehren lassen. "Aber dann bis gleich am Bahnhof", dann konnte er in aller Ruhe seine Sachen packen und je nach Wüstenwetter konnte er dann eventuell auch sein Oberteil loswerden, ging ja in heimische Temperaturen.
tbc. >>> Bahnhof von Magnolia
QUEST B-Rang - Vom Winde verweht
Manavorrat
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Mareo Schwarzer Blitz
Anmeldedatum : 26.10.14 Anzahl der Beiträge : 4570 Alter : 32 Ort : Magnolia Town
Gutes Wetter in Magnolia, reichlich Menschen in der Gildenhalle von Fairy Tail, lauthalse Gespräche und volle Krüge. Alles in allem war heute einer von vielen, üblichen Tagen, die im Grunde nichts Besonderes inne hatten. Aber wenn man genauer darüber nachdachte, so kam man schnell zum Ergebnis, das all jene Dinge geschätzt werden sollten, denn niemand konnte einem garantieren, dass es immer so friedlich und idyllisch blieb. Als Magier ohne Familie und ohne großartige Freundschaften, war es also auch für Mareo nicht unüblich, sich weitgehend in der Gildenhalle aufzuhalten und sein Dasein zu fristen. Die meisten Mitglieder der Gilde hielten ihn daher ohnehin für Standardinventar, zumal der Godslayer nur zu gern bei klassischen Kneipenschlägereien mitmischte. Auch heute saß Mareo wieder an einem der vielen Tische und genehmigte sich ein Edel-Hell, um den Tag gebührend einzuläuten. Alkohol am frühen Morgen? In jedem Leben würde man das für eine krankhafte Sucht halten und ihn einweisen lassen, doch in dieser Gilde floss im Grunde Rund um die Uhr Alkohol. Was wollte man ihm schon? Eine 6 in Sport? Also Bitte! Die Zeit nutzte der Godslayer natürlich, um ein wenig seinen Gedanken nach zu hängen, als sich plötzlich auch schon ein Gesicht vor seines schob und er schief angegrinst wurde. „Yo Mareo! Hast Bock mit zum See zu kommen?“, fragte der Kerl mit den schwarzen Haaren, dessen Name Tray war. Tray war im selben Alter wie der Blondschopf und ein versierter Nutzer klassischer Blitzmagie. Sollte es jemals zu einem Kampf zwischen Tray und Mareo kommen, dann wäre Tray sicher entsetzt darüber, dass er die Magie seines Kumpels einfach fressen konnte. Der Celeris selbst wusste nicht einmal wieso er diese Fähigkeit besaß, aber er hatte sie eben.
„Ne man, ich muss arbeiten“, verneinte Mareo also die Frage und leerte seinen Krug, nur um sich dann auf die Beine zu schwingen. „Miete wird fällig und die Kohle wird knapp. Hilft ja alles nichts“, moserte er und zuckte dann mit den Schultern. Tray klopfte ihm auf eine dieser und schüttelte nur den Kopf. „Du musst einfach mehr entspannen, Bro.“ Der Celeris hob eine Augenbraue. „Du hast ja auch leicht reden. Du wohnst bei deiner Mutter“, entgegnete der Godslayer und schmunzelte frech. „Meine Mutter wohnt bei mir!“, verteidigte sich Tray sofort und zog von dannen, zum Abschied winkend. „Dann beim nächsten Mal“, forderte er Mareo auf und dieser zeigte ihm den Daumen hinterher. „Geht klar.“ Damit war das erledigt, doch nun musste er sich um die Arbeit kümmern. Mareo stapfte zum Questboard herüber und stellte sich davor, um die einzelnen Angebote zu betrachten. Es reizte ihn ja richtig einen harten, schweren Auftrag wahrzunehmen, doch er wusste, dass er es weder durfte noch wirklich konnte. Er begnügte sich also vorerst mit den Quests, die er auch tatsächlich erledigen konnte und so schloss er die Augen, ließ seinen Finger über das Brett wandern und stoppte irgendwann. Mareo riss den Zettel ab, öffnete die Augen, betrachtete den Zettel und stieß einen Seufzer aus. „Ehrlich? Etwas mit Liebe?“, raunte er unbegeistert und spürte den einen oder anderen Blick im Nacken. Die Anfrage wieder anzupinnen und eine andere zu nehmen, war jetzt auch nicht mehr so geil. Doch wie sollte er das bitte bewerkstelligen? Mareo hatte natürlich schon so einige Erfahrungen mit Frauen in seinem Alter gesammelt, aber so wirklich verstand er von Liebe noch nichts. Er brauchte also eine Partnerin, die ein Gespür für Nächstenliebe hatte.
„Zara?“, rief Mareo durch die Gildenhalle, dachte er bei der eigenen Beschreibung einer guten Partnerin doch gleich an die kleine Lizardmen-Dame. „Zara?“, rief er erneut und stapfte vom Brett hinweg, tiefer in die Gildenhalle. Wo war denn die Kleine? Er brauchte sie unbedingt für diese Quest!
„Mmh... noch fünf Minuten...“, murmelte Zahar Naga müde vor sich hin, als sie ihren Namen hörte. Als der dann aber noch einmal ausgerufen wurde, blinzelte sie überrascht und sah sich ein wenig um. „Hmm...?“ Irgendwie war es doch recht eng hier... und ein bisschen hart. Wo war sie gerade? Als sie ihren Kopf nach links drehte, konnte das Mädchen durch einen Spalt hindurch einen Blick auf eine große Halle werfen, die ihr dann doch bekannt vorkam: Das war doch ihre Gildenhalle! Da war das große Brett mit dem Papier dran, die Bar mit dem Alkohol, den ihr keiner geben wollte, die ganzen Tische und Bänke und darauf und drumherum auch die ganzen Leute, die dazugehörten! Die Frage war nur, wo genau steckte Zahar? Etwas verwirrt quetschte sich die junge Echse aus dem Spalt zwischen zwei dicht aneinander stehenden Schränken hervor und startete den Tag erst einmal mit einem langen Gähnen. Sie hatte sich wohl mal wieder ein bisschen verkrochen und geguckt, was hier so los war... und dabei musste sie dann eingedöst sein. So ungewöhnlich war das für sie nicht unbedingt. Ohne wirklich ein Gefühl dafür zu haben, wie spät es nach dem kleinen Nickerchen sein musste, wischte sich Zahar den Sand aus den Augen und schaute hin und her, auf der Suche nach der Person, die ihren Namen gerufen und sie damit geweckt hatte. So, wie es aussieht, hatte auch schon jemand ein Auge auf sie geworfen, seit sie aus ihrem Versteck entkommen war... Moment, das war doch Mareo! Das müde Gesicht der Echse hellte sich augenblicklich auf und sie breitete die Arme aus, als sie ihn sah. „Mareo! Guten Morgen!“, rief sie durch die Halle und hopste dann fix zu ihm hinüber, ihr Schweif aufgeregt auf und ab wippend. Man konnte deutlich sehen, wie sehr sie sich freute, den Magier zu sehen, aber das war wohl für niemanden eine Überraschung. In der kurzen Zeit, die die Naga Teil von Fairy Tail war, hatte sie sich den Menschen schon ganz schön aufgewärmt, aber wenn jemand sich fragte, wer ihr Liebling war, dann lag die Antwort auf der Hand. Jeder konnte sagen, dass das kleine Mädchen an dem jungen Mann, der sie gerettet und zur Gilde gebracht hatte, hing wie an niemand anderem. Manchmal auch ziemlich wortwörtlich, wenn sie ihr klebriges Sekret gerade nicht unter Kontrolle hatte.
„Morgen, Mareo!“, wiederholte Zahar, als sie nicht vor ihm stehen blieb, sondern direkt gegen seinen Brustkorb lief und amüsiert kicherte. Mit einem verspielten Grinsen sah sie zu ihm auf. „Du bist immer so groß! Die Leute sagen alle, ich wär eine Schlange, aber ich fühl mich mehr wie eine Schkurze!“ Ein paar Momente lang versuchte die Naga, dabei halbwegs ernst zu bleiben, aber dann konnte sie doch nicht anders, als lauthals über ihren eigenen furchtbaren Witz zu lachen. Den hatte sie von einem der älteren Magier hier gehört und nachdem er ihr erklärt hatte, was das genau bedeuten sollte, hatte sie es einfach selber mal ausprobieren müssen! Von den ganzen Sachen, die die Menschen ihr so gezeigt hatten, waren Witze ihr echt das Liebste. Es dauerte ein wenig, bis sie sich wieder eingekriegt hatte, aber dann ließ die Echse ihren Helden auch schon wieder los, legte die Arme hinter ihren Rücken und lächelte verschmitzt. „War nur ein Witz! Guten Morgen, Mareo“, grüßte sie jetzt zum dritten Mal, ehe sie einen kurzen Blick auf das Papier in seiner Hand warf und dann hoch in sein Gesicht. „Hast du mich gerufen? Jemand hat mich gerufen! Worum geht’s?“ Sie war schon richtig gespannt darauf, was der Celeris ihr zu sagen hatte. Auch wenn sie zugeben musste, dass es ihr gerade nicht ganz leicht fiel, sich zu konzentrieren. Während sie ihm lauschte begann ihre Nase leicht zu zucken, da war ein Duft, der auf sie echt anziehend wirkte. Während sie schnupperte, richtete sich ihr Blick langsam auf die Flasche, die Mareo in der anderen Hand hielt. Was war da denn Leckeres drin...?
Wo zum Henker steckte die kleine Echse nur? Er hatte sie schon zweimal gerufen und es war mitten am Morgen, aber keine Spur von der kleinen Zahar. Mareo hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, als die kleine Naga zwischen zwei Schränken hervor kroch und erst einmal lauthals gähnte. Hatte sie wirklich da geschlafen? Verrücktes Mädchen, aber so war sie eben. Ein Lächeln zog in das Gesicht des Blitzmagiers, als seine kleine Freundin ihre Begrüßung an ihn richtete und mit offenen Armen auf ihn zukam. Innerlich hoffte der Celeris in diesem Augenblick, dass diese Umarmung nicht von klebriger Natur wurde. Er hatte generell nichts gegen ihr Sekret, aber wenn sie wortwörtlich an ihm klebte, wurden Dinge immer etwas...kompliziert. Vor einer ganzen Weile hatte er das kleine Mädchen in den Sümpfen gerettet und hier her gebracht, aber das schönste an dieser ganzen Tatsache war, dass sich Zahar den Menschen ziemlich angenähert hatte. Ihre Sozialisierung lief also, zumindest in seinen Augen, einwandfrei und das freute ihn sehr, denn so konnte auch Zahar diese Gilde irgendwann ihre Familie nennen. Mareo war es auf jeden Fall, würde man ihn fragen.
Ohne abzubremsen, lief die Echse dann also gegen seinen Brustkorb und grinste verspielt zu ihm herauf, ihn abermals begrüßend. „Guten Morgen, Zara“, erwiderte er die Begrüßung also und bekam dann auch schon ihren Witz zu spüren. Schlange? Schkurze? Häh? Man konnte dem Celeris eindeutig ansehen, dass er ihn überhaupt nicht verstanden hatte und lachte daher eher peinlich berührt. Zahar hingegen versuchte krampfhaft ernst zu bleiben, lachte dann aber freudig über ihren Witz und das animierte den Blondschopf natürlich dazu ordentlich mitzulachen. So einen Morgen konnte man doch täglich haben. Kurz sah sich Mareo um, musterte die Gildenhalle und die Magier hier und musste dabei schmunzeln. Ja, doch. Fairy Tail war eine Familie...seine Familie. Und er würde alles in seiner Macht stehende tun, um diese Familie zusammen zu halten, denn auch das war eines der Werte dieser Gilde. Dann schnippte er mit den Fingern und lachte abermals auf. "Jetzt habe ich den Witz verstanden!" Zahar löste sich von ihm, begrüßte ihn nun ein drittes Mal und fragte sogleich, ob er sie gerufen hätte. Die kleine Lizardmen war einfach so drollig, dass man sie den ganzen Tag knuddeln könnte, aber es gab wichtigeres zu tun, denn Mareo hatte die ehrenvolle Aufgabe die Liebe zweier Menschen vor deren Familien zu retten.
„Ich habe dich gerufen, weil ich dich ganz dringend brauche“, erklärte der Blitzmagier und hielt den Auftragszettel hin, damit Zahar ihn lesen konnte, was sie aber natürlich nicht tat. Ihre Nase hatte einen anziehenden Duft wahrgenommen und ihre Augen waren auf die Flasche gerichtet, die Mareo nebenher hielt, doch das war ihm noch gar nicht bewusst. „Jules und Rabea lieben sich total doll und so. Sie wollen heiraten, aber ihre Familien wollen das nicht, also sollen wir beide den guten Jules und seine Rabea beschützen, damit sie sich am Leuchtturm in der Sternenlichtbucht verloben können“, erklärte Mareo den Auftrag. „Da du ein Mädchen bist, kannst du mit Romantik und so einfach mehr anfangen als ich. Daher brauche ich dich“, schmunzelte Mareo. Denn dann konnte er ganz locker den coolen Heldentypen auf der Mission verkörpern, während die kleine Echse den romantischen Schnickschnack bewerkstelligte, perfekt! Dem blonden Blitzmagier fiel dabei aber auf, dass die Aufmerksamkeit von Zahar auf seiner Flasche hing, also bewegte er sie probehalber in diverse Richtungen und konnte, unüberrascht, beobachten, dass sich die Augen der Naga mitbewegten. „Heh. Hörst du mir zu?“, wackelte er mit dem Auftragszettel und hielt die Flasche hinter den Rücken. Keinen Alkohol für Minderjährige!
Yay, Mareo hatte ihren Witz verstanden und auch darüber gelacht! Selbstzufrieden grinste Zahar ihren strahlenden Ritter an und warf einen kurzen Blick auf seinen Zettel, ehe ihre erwartungsvollen Augen an eine andere Stelle gezogen wurden – die Flasche in seiner Hand. Die roch so richtig lecker! Natürlich achtete sie darauf, wie der Magier zu ihr sprach, aber sie konnte nicht behaupten, dass der Geruch nach bitterem Gift auf sie nicht mehr als anziehend wirkte. Das merkte er wohl auch, denn nach einer kurzen Weile begann er damit, die Flasche zu bewegen und damit indirekt den Kopf des Echsenmädchens hin und her zu drehen. Ihre Augen waren unbewusst an sein Bier geheftet, während ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Wenn sie gerade aufgewacht war, hatte sie immer so einen Durst... „Hm? Na klar! Na klar hab ich dir zugehört!“, rechtfertigte sie sich, als die Flasche vor ihren Augen verschwand und seine Worte sie wieder zurück zur Quest holten. Ihre Wangen blähten sich auf – wie kam er darauf, dass sie unaufmerksam gewesen wäre? Richtig unhöflich! „Rabea möchte einen Leuchtturm unter Sternen heiraten! Ich hab alles gehört!“ Er hatte auch noch etwas über Romantik gesagt, aber das hatte sie wirklich nicht mitbekommen. Wenn sie es nicht erwähnte, würde er aber bestimmt nicht fragen. Nun, da sie klargestellt hatte, dass sie ihm gelauscht hatte, deutete sie aber mit einem ihrer kleinen Fingerchen auf den Bauch des Godslayers. „Jetzt bin ich durstig! Du darfst mir dein Getränk geben, Mareo!“
Wie sich herausstellte, hatte Zahar wohl ein bisschen was falsch verstanden, was die Quest anging. Und das, obwohl sie vollkommen aufmerksam zugehört hatte! Der Celeris hatte das wohl einfach nicht richtig erklärt, also mussten sie noch einmal von vorne anfangen. „Also... Rabea heiratet nicht den Leuchtturm? Rabea heiratet Jules und der Leuchtturm guckt nur zu“, fasste sie zusammen und nickte. Gut, das war verständlich. Warum hatte er es nicht gleich so sagen können? Zahar lächelte. „Das klingt richtig schön! Ich helf dir gern dabei, sie zu beschützen, Mareo! Rabea und Jules und den Leuchtturm.“ Sie kicherte ein wenig. „Was ist eigentlich ein Leuchtturm? Ich hab noch keinen gesehen...“ Sie hatte das Wort schon gehört, glaubte sie zumindest, aber weder in ihrer Hütte im Wald, noch hier in Magnolia war einer davon. An anderen Orten war sie nicht wirklich gewesen. Wenn sie auf der Reise von Sakura Town nach Magnolia Town an einem Leuchtturm vorbeigekommen waren, dann hatte ihr das auf jeden Fall keiner gesagt! Auch von einer Bucht hatte sie noch nicht wirklich ein klares Bild, also war das Echsenmädchen jetzt schon ziemlich darauf gespannt, was sie heute alles zu sehen bekommen würde...
You don't... hate demons, do you?
Mareo Schwarzer Blitz
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Für einen kurzen Augenblick war der Celeris froh darüber, dass Zahar jedes seiner Worte verstanden hatte, auch wenn ihre Aufmerksamkeit gegenwärtig eher an seinen Alkohol verschwendet wurde. Für die Zukunft wusste der Magier immerhin, dass er sich nicht mehr mit solchen Getränken in die direkte Nähe seiner Echsenfreundin begeben sollte. Doch leider Gottes hatte das junge Mädchen einen entscheidenden Fehler gemacht, denn sie hatte nicht wirklich zugehört und lediglich die aufgefangenen Fetzen zusammen gesteckt. „Du hast also Durst und willst mein Getränk?“, fragte er rhetorisch und schüttelte dann den Kopf. „Vielleicht hättest du einen Schluck bekommen, wenn du richtig zugehört hättest, junges Fräulein!“, belehrte Mareo sie, konnte aber nicht anders als ihr noch ein Lächeln zu schenken. Die Naga war einfach so süß und unschuldig, dass er ihr ohnehin nicht hätte Böse sein können. Der junge Magier musste die Fakten also noch einmal gerade rücken. „Jules und Rabea wollen heiraten. Verloben möchten sie sich auf einem Leuchtturm“, erklärte er und Zahar schien es nun wirklich verstanden zu haben. Hatte er sich zuvor vielleicht undeutlich ausgedrückt? Eigentlich nicht. Doch erneut bewies Zahar, dass es ihr einfach ein wenig an Allgemeinwissen in Bezug auf Leuchttürme fehlte, doch Mareo sprach das nicht weiter an und kicherte einfach nur belustigt. Er war so froh, dass er die kleine Maus damals retten konnte, denn sie bereicherte sein Leben auf so viele Arten. „So ist es richtig!“, bestätigte er sie also und schenkte ihr abermals ein Lächeln, als sie ihm ihre Hilfe zusagte. „Vielen Dank, Zara. Du bist die Beste!“, bedankte sich der Godslayer nun also.
Gerade wollte Mareo losstiefeln, als eine Frage hinterher rutschte. Was war eigentlich ein Leuchtturm? Mareo legte nachdenklich den Kopf auf die Seite und fasste sich dabei ans Kinn. „Hmmmn!“, läutete er seine Antwort ein und schnippte dann mit dem Finger. „Ein Leuchtturm ist im Grunde nichts weiter als ein einfacher Turm mit Wendeltreppe, die hinauf auf eine Plattform führt, von der man eine gute Aussicht auf das Meer hat“, erklärte der Magier nun also. „Oben auf der Spitze befindet sich eine, meist drehbare, Vorrichtung, die Licht spendet. Also ein Lacrima Kristall, der mithilfe von Magie zum Leuchten gebracht wird“, fügte der Godslayer an. „Das dient den Schiffen und Booten bei Nacht, sich zu orientieren. Das Licht hilft bei der Bestimmung der eigenen Position, dient aber auch als Unwetterwarnsignal oder als Fahrwassermarkierung, damit ein Schiff nicht verunfallt“, beendete er nun also seine Aufklärung. „Ein Leuchtturm hat aufgrund seiner Lage, Höhe und dem Lichteinfall der Sterne eine ziemlich romantische Silhouette, die nicht selten verliebte Paare anzieht!“, äußerte Mareo also noch einmal. „Aber…“, stockte er dann und legte seiner Freundin die Hand auf den Kopf, um sie sanft zu streicheln. „…du wirst es mit eigenen Augen sehen. Und zwar in der Sternenlichtbucht!“
Damit war also alles Notwendige zunächst geklärt und sollten sich Fragen unterwegs auftun, dann würde Mareo sie nach bestem Wissen und Gewissen beantworten. „Komm. Gehen wir los. Wir müssen zum Bahnhof, damit wir den Zug nach Hargeon Town nehmen können!“, wies der Blondschopf an und stiefelte dann auch schon los, während er sein Getränk in einem Zug leerte und das leere Gefäß im Vorbeigehen an der Bar direkt abgab. Zahar brauchte nicht versuchen an einen Schluck zu kommen, denn sie bekam keinen Alkohol von ihm. Währenddessen versuchte der Halbgott nicht an die bevorstehende Fahrt zu denken, denn in Zügen wurde ihm immer unheimlich schlecht.
╔═════════════════════╗ C-Rang: Der Zerschmetterling
Aska und Kass ╚═════════════════════╝
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Es hatte Kass, wie jedes Mal, ein gewaltiges Maß an Überwindung gekostet, die Gildenhalle zu betreten. Kaum hatte er die Türe zum großen Schankraum geöffnet, in dem die meisten Mitglieder Fairy Tails in ihrer Freizeit zusammen herumlungerten, sich bei helligstem Tag betranken, lachten, Rivalitäten auslebten, sich gegenseitig Avancen machten und sich schlichtweg amüsierten, fühlte er sich, als wäre er in ein Treffen hineingestolpert, in dem er eigentlich nichts verloren hatte. Viele Leute hier kannte er noch nicht einmal vom sehen, mit den allerwenigsten hatte er überhaupt schon ein Wort gewechselt. Kass war kein geselliger Kerl, er war nur hier, wenn es nicht anders ging. Den anderen wollte er seine Anwesenheit nicht antun, das redete er sich zumindest ein. Doch heute ging es nicht anders. Das wenige Geld, das er hatte, ging ihm langsam zu Neige und ein neuer Auftrag musste her. Kass nahm tief Luft und trat über die Schwelle. Den Blick gen Boden gerichtet, jeden Augenkontakt meidend, wurde er von seinen Füßen einmal durch die große Halle dorthin getragen, wo sich das Anschlagbrett mit verfügbaren Quests befand. Angespannt suchte der Magier die Wand mit duzenden Zetteln ab und laß sich die verschiedenen verfügbaren Aufträge durch. Es galt, vermisste Personen zu finden, gestohlene Sachen wiederzubeschaffen, Räuber zu bekämpfen (na das wäre ja ganz und gar nichts für Kass), und, und, und. Die Vielfalt an verschiedensten Aufgaben, mit denen die Gilde beauftragt wurde, bewunderte Kass ganz schön. Er hatte nicht gewusst, dass eine Magiergilde all diese Sachen tat, und nun? Nun war er selbst einer der Glücksritter, die auf der Jagd nach Jewels sich um Recht und Ordnung kümmerten. Das fühlte sich falsch an. Eine andere Sache machte den Magier stutzig. Eigentlich alle Aufträge waren für mehr als eine Person ausgelegt. Hatte der Wüstensohn sich anfangs erhofft, sich so wenig wie möglich mit seinen Fairy Tail Kumpanen auseinander zu setzen, wurde dem Magier nun klar, dass das auf lange Zeit keine Lösung war. Er musste hier "Freunde" finden - oder zumindest solche Magier, mit denen er zusammen arbeiten konnte. Ein schneller Blick über die Schulter verriet dem Wüstensohn, dass es wenigstens genug Auswahl geben würde. Kass seufzte, fasste sich ein Herz und nahm eine Quest an sich, die für zwei Personen ausgelegt war. Sie war vom C-Rang, also würde sie wohl nicht in gewaltigen Schlachten ausarten und das Schicksal der Welt würde - hoffentlich - auch nicht von Kass abhängig sein, dennoch war sie gut genug bezahlt, dass Kass sich danach wieder für ein, zwei Wochen zurückziehen konnte. Kurz überflog er die Auftragsdetails, dann wandte er sich um. Partnerwahl.
Kass starrte bestimmt fünf Minuten in den Raum, trat nur einmal kurz beiseite, als ein Dreiergrüppchen anderer Fairy Tail Magier ebenfalls an das Questboard wollte. Mit seiner Aufgabe, einen Partner zu finden, war er vollkommen überfordert. Früher hatte er die Teams zugewiesen und Kass hatte darauf vertraut. Der Rothaarige wusste nichts über die Anwesenden, konnte nicht einschätzen, wer denn zu ihm passen würde. Und selbst, wenn er jemanden finden würde... Wer würde schon freiwillig mit einem wie ihm aufbrechen wollen? Kass biss sich auf die Unterlippe, sog zischend Luft zwischen die Zähne in die Lungen. Sich darüber noch länger den Kopf zu zerbrechen machte keinen Sinn, er musste es einfach versuchen. Ernsthaft unsicher machte der Magier ein paar Schritte auf die nächste Person zu, die er ohne Begleitung fand. Es war eine junge Dame, modisch gekleidet und vor Selbstbewusstsein nur so strahlend. Sie war so alles, was er nicht war, würde aber immerhin einen guten Kontrast zu Kass abgeben - und in Teams musste man sich ja ergänzen, oder? "Ähm...", kündigte Kass sich fragwürdig-souverän an, als er an die Damer herantrat, dann legte er das Blatt Papier mit der Questbeschreibung auf den Tisch vor sie. "Ich.. ähm... bin noch neu hier...", erklärte er das Offensichtliche, mied Blickkontakt mit der Frau und sah stattdessen auf das Papier. "Willst du mit mir einen... Dämon im East Forest jagen? Ich...ähm... kenn' hier noch niemanden so gut..." Kass kniff sich die Lippen zusammen und zwang sich, zu mindest jetzt der Frau in die Augen zu sehen. Sie waren warm, braun, wie in der Sonne geschmolzene Süßigkeiten. Kass' Augen hingegen waren kalt wie Gletschereis. "Mein Name ist... Kass." Begrüßungsfloskeln abgeschlossen. Wie auf glühenden Kohlen stand der Magier da, schob sich nervös die Hände in die Taschen seines zerschlissenen Mantels und schabte, um etwas zu tun zu haben während die Dame überlegte, mit dem Stiefel ein wenig über den Boden. Mehr konnte er nicht tun.
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Zuletzt von Kass am Do 11 Feb 2021 - 3:39 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Aska Dämonentöterin
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Kass war nicht der einzige, welcher sich der Gilde nicht gänzlich zugehörig fühlte. Allerdings waren Askas Gründe andere. Die Devilslayerin fühlte sich relativ wohl in dem großen Gebäude, doch Anschluss zu finden war nicht leicht. Abgesehen davon war sie nicht mit Leib und Seele Magierin von Fairy Tail. Die Gilde ermöglichte es ihr, am Ball zu bleiben, stärker zu werden und durch Aufträge an Informationen zu kommen. Doch im Grunde würde Aska wohl immer eine Einzelkämpferin bleiben, welche zu niemandem mehr gehörte und keine wirkliche Heimat hatte. Ein Zustand, mit welchem die junge Frau allerdings nicht wirklich glücklich wurde. Sehnten sich nicht alle Menschen nach einer Gruppe? Nach Gefährten? Eigentlich hegte sie die Hoffnung, das in der Gilde zu finden. Doch so ganz angekommen war die blonde Magierin nicht. Sie saß in der Haupthalle allein an einem Tisch, die Ellenbogen darauf gestützt und das Kinn auf die ineinander verschränkten Hände gelegt. Aufmerksam blickten ihre karamellfarbenen Augen durch den Raum. Sie suchte nach Zahar oder Mareo.. einfach nach einer Person, welche sie kannte und zu welcher sie sich gesellen könnte. Andererseits war sie als auserwählte Heldin wohl auch dazu verdammt, allein zu sein. Ja, Aska war nach wie vor davon überzeugt, von einer höheren Macht auserwählt worden zu sein.
Und während sie nachdenklich an ihrem Tisch saß, drängte sich allmählich ein ziemlich strenger Geruch in ihrer sensiblen Nase auf. Verwirrt darüber nahm Aska ihre Arme vom Tisch und blickte suchend umher. Ihr Gesicht verzog sich unbewusst, es war ein übler Gestank. Und er wurde strenger und strenger.. Gerade, als sie den Quell allen Übels ausgemacht hatte, blieb besagte Person vor ihr stehen und stammelte sie an, ohne sie wirklich anzusehen. Ungeduldig hoben sich ihre Augenbrauen an. Was wollte dieser ungepflegte Tagelöhner von ihr? Aska musste durch den Mund atmen, da sie seinen Gestank kaum ertrug. In manchen Situationen war der Devil‘s Sense ein Fluch. Sie wandte ihren Blick von ihm ab und betrachtete misstrauisch das Papier, welches er ihr über die Tischplatte zuschob. Eine Quest? Auf dem C-Rang? Davon hatte Aska nun wirklich genug. Doch dann sprach der Fremde das Zauberwort aus und alles änderte sich schlagartig. Ihr Puls erhöhte sich und sie meinte, eine Gänsehaut zu bekommen. „Einen Dämon?“, wiederholte sie beinahe ungläubig und sah ihn eindringlich an. Endlich konnte er ihren Blick erwidern. Seine hellblauen Augen stachen aus dem fahlen Gesicht des Mannes förmlich heraus. Da kam dieser Herumtreiber also an, um mit ihr auf Dämonenjagd zu gehen. Das konnte wohl kaum ein Zufall sein.
Ein selbstgefälliges Lächeln legte sich auf Askas Lippen, während der arme Kass - so hatte er sich vorgestellt - noch immer auf eine Antwort wartete. Er hatte sie also wiedererkannt. Er hatte Aska, die große (wenn auch selbsternannte) Dämonenjägerin wiedererkannt und bat sie nun, ihn bei dieser Quest zu führen (ungefähr so hatte sie das aufgefasst). Tja.. daran würde sie sich gewöhnen müssen.. der Heldenruhm sprach sich eben herum. Die Blonde nahm das Papier an sich und erhob sich von ihrem Stuhl. Dann lächelte sie Kass entschlossen an und entgegnete: „Du hast eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Selbstverständlich werde ich, Aska van der Velden, diese Quest mit dir bestreiten“ Dann schulterte sie sogleich ihre edle Armbrust, nickte dem ungepflegten Typen zu und ging mit einem: „Lass uns keine Zeit verlieren, denn ich hasse Dämonen“, voraus. Das Papier mit der Questbeschreibung bekam Kass natürlich nicht mehr zurück, das hatte Aska wie selbstverständlich einbehalten.
Außerhalb des Gebäudes angekommen wandte sich die Devilslayerin noch einmal zu Kass um und blieb dafür sogar stehen. Jetzt, wo sie draußen waren, war es leiser und im Tageslicht konnte sie ihn noch einmal genauer betrachten. Wow, sah der fertig aus. Sein Haar war verfilzt, er war hager, wirkte schmutzig. Selbst seine Klamotten waren durchzogen von Löchern. Doch am schlimmsten war seine Körperhaltung. Aska war stets darauf bedacht, aufrecht und stolz zu marschieren. Doch er schien das Gegenteil zu bevorzugen. „Ich möchte dir nicht zu nahe treten, Kass. Aber ist das dein übliches Auftreten oder geht es dir nicht gut? Ich erwarte vollen Einsatz bei dieser Angelegenheit, wenn du verstehst“ Man hält es vielleicht nicht für möglich, aber Aska war kein oberflächlicher Mensch. Im Grunde war es ihr egal, wie Kass aussah. Ja, sein Geruch war störend. Aber wichtiger war es ihr, ob er in der Lage war, einer Dämonenjagd mit ihr standzuhalten.
Eine Sache wurde Kass sofort über die junge Dame namens Aska klar. Er hatte noch nicht einmal eine halbe Minute mit der Magierin verbringen müssen, da hatte sich schon eines genausetens über sie herauskristallisiert. Aska schien wwahnsinig von sich selbst überzeugt zu sein. Das war, per se, keine schlechte Eigenschaft. Ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl war gesund für den Menschen, doch zu viel davon verdarb den Charakter. Und Aska würde Kass spontan eher an der oberen Schwelle einschätzen. Dennoch, obwohl man ihr Getue als Wichtigtuerei abstempeln konnte, hatte die Donkelblonde etwas authentisches an sich. Kass würde sich Mühe geben müssen, sie nicht zu mögen. Er war nicht hergekommen, um Freundschaften zu schließen oder ein junges, hübsches Ding aufzureissen, hier ging es ums Geschäft. "Das...äh... freut mich..." Aska nahm den Zettel mit der Questbeschreibung an sich und übernahm damit auch zugleich das Kommando der Mission. Es hätte nicht besser laufen können für den Wüstensohn, der viel lieber die Rolle des Mitläufers spielen würde. Ein kurzer Satz von Aska ließ darauf schließen, dass sie wohl schon einmal direkt oder indirekt - mit Dämonen zu tun gehabt hatte. Warum sonst würde sie diese Wesen sonst hassen? Ihren Eifer, den Dämon zu jagen, und ihre einvernehmende, beinahe schon herrischere Art betrachtet, konnte Kass ihren Worten von zuvor nur stumm in Gedanken zustimmen: Er hatte eine ausgezeichnete Wahl getroffen.
Aska ließ keine Zeit verstreichen, sprang fast schon aus der Gildenhalle und Kass folgte ihr. "Oh...oh ja, schon unterweges....", murmelte und schlurfte der enthusiastischen Magierin hinterher. Im Gegensatz zu Kass schien sie sich wohl nicht rein auf ihre Magie zu verlassen. Der ehemalige Bandit lief ein paar Schritte hinter der Magierin und konnte so in Ruhe ihre Armbrust betrachten. Das waren teure, komplizierte Waffen. Wo sie die wohl her hatte? Sollte Kass sich auch eine Waffe zulegen? Besser nicht, dafür war er noch nie der Typ gewesen. Askas Frage nach Kass' Zustand lockte ihn aus seinen Gedanken. Es war gerechtfertigt, ihn darauf anzusprechen, und Aska zeigte ein Stück weit Taktgefühl. Sie hatte sich eine Antwort verdient. "So... ähm... so sehe ich immer aus...", gestand er kleinlaut. "...'tschuldigung.", fügte er nuschelnd hinzu. Er war sich bewusst, dass sein Aussehen nicht gerade repräsentativ für eine einflussreiche Gilde wie Fairy Tail war, deshalb hatte er sich sein Gildenwappen auch dorthin prägen lassen, wo er es leicht unter seinem Mantel verbergen konnte. "Und ich bin... gesund..." Ihr letzter Satz ließ Kass aufhorchen, darum ging es ihr also. Sie hatte nach seinem Auftreten gefragt, weil sie wissen wollte, ob sie sich auf ihn verlassen konnte. Das war schlau und zweckmäßig, wenngleich auch ein wenig kalt. "Hmm... Ich bin noch nicht so lange Magier..." Kass wollte Aska vorwarnen, dass er derzeit nicht in vollem Besitz seiner Kräfte war, doch dabei wollte er keinesfalls, dass sie sich nach den Gründen erkundigte. "Ich kann, ähm... Feuermagie... Aber noch nicht so gut...", stammelte er in Richtung der Dämonenjägerin, blickte dabei wieder betroffen zur Seite. "Aber ich werd' helfen!"
Es störte Kass ein wenig, dass er das Gesprächsthema war. Je mehr die Blondine sich über ihn erkundigte, desto größer war die Gefahr, dass sie auch tatsächlich etwas herausfand. Zeit, den Spieß umzudrehen. So, wie Kass Aska einschätzte, würde sie bestimmt gerne ein wenig über sich selbst reden. "Ähm... Aska? Warum... hasst du Dämonen... wenn ich fragen darf?" Mit der Frage wollte er Aska ein wenig ins Gespräch ziehen, er legte sogar einen nach. "Hast du schonmal einen.. getroffen?" Mittlerweile auf den Straßen Magnolias angekommen ließ sich erkennen, dass Aska und Kass sich einen wunderschönen Tag für einen Waldspatziergang herausgesucht hatten. Azurblau breitete sich ein beinahe wolkenloser Himmer über Ost-Fiores aus, die Sonne schien den Magiern auf das Haupt und ein angenehmer Wind trug Luft zwischen den Häuserschluchten Magnolias hindurch. Kass schloss kurz die Augen und spürte den kühlenden Wind auf dem Gesicht und den Händen. In Momenten wie diesen war Kass besonders froh, nicht mehr in der Wüste zu leben. Das Wetter, die Stadt, Menschen wie Aska, all die ließen Kass es nicht bereuen, sich hier eine zweite Chance gegeben zu haben. Eines Tages würde er hier vielleicht dazugehören. Eines Tages. Vielleicht.
Wortlos, aber nicht minder geduldig wartete Aska ab, bis Kass sich ausgestottert hatte. Also so ging das nicht! Sollte die Zusammenarbeit zwischen den beiden heute gut funktionieren und eine künftige Kooperation bei Quests würde am Ende des Tages im Raum stehen, so müsste Kass dringend an sich arbeiten. Man kann doch nicht wie ein Stinkstiefel durch die Gegend laufen und so dermaßen verunsichert sein, dass man kaum einen Satz am Stück herausbekam! „Es ist gut zu wissen, dass du dich bester Gesundheit erfreust“, entgegnete sie schließlich hochgestochen, kam aber dann nicht ohnehin, ihre kurzzeitig verhärteten Gesichtszüge wieder zu erweichen und ihn anzulächeln. „Du wirkst sehr unsicher auf mich, aber dazu gibt es keinen Grund. Feuermagie ist eine sehr offensive Kraft, damit kann man sich sehen lassen“ Oder lag es etwa an ihr, dass er so verunsichert war? Das war ja mal wieder typisch. Sofort ging sie einen Schritt näher auf Kass zu und zückte warnend ihren Zeigefinger, welcher direkt auf ihn gerichtet war. „Und wenn man dir in der Gilde erzählt hat, ich sei furchteinflößend, dann ist das dummes Geschwätz!“, zischte sie mit funkelnden Augen und bemerkte aber dann, wie widersprüchlich das war. Schnell legte sie wieder ihr Sonntagslächeln auf und versuchte, den Tratsch mancher Gildenmitglieder zu vergessen.
Auf den Straßen Magnolia Towns gingen die beiden Magier nebeneinander her. Und während Aska sich fragte, wie sie Kass am besten darauf hinweisen könnte, dass er dringend ein Bad nehmen und sich frische Klamotten zulegen sollte, war es der junge Mann, welcher zuerst die Stille brach. Seine Frage war berechtigt, wenngleich sie in Aska schmerzvolle Erinnerungen hervorrief. Noch immer träumte sie nachts von Fenrir, dem Wolfsdämon. Doch es waren keine Albträume.. Nein, es waren Träume von längst vergangenen, schönen Zeiten mit ihm. Ihre gemeinsamen Reisen, all die Abenteuer und Kämpfe, die sie Seite an Seite ausgetragen hatten. Aska hasste Fenrir so sehr. Doch noch mehr hasste sie sich selbst dafür, dass sie ihn manchmal zu vermissen schien. Immer wieder tauchten die Bilder vor ihrem inneren Auge auf, wie sie ihren Gefährten eines Nachts vor Zorn tötete. Er hatte ihr Leben zerstört und ihr zugleich das größte Geschenk gemacht. Ihr Blick ging ins Leere, stur geradeaus. Kass würde sich vielleicht schon wundern, warum er keine Antwort bekam, doch dann kam die Blondine zurück ins Hier und Jetzt. „Dämonen sind verabscheuungswürdige Kreaturen. Sie blenden dich, locken dich, manipulieren dich“ Ihr Blick verfinsterte sich mit jedem Wort, welches sie aussprach, dabei waren ihre Augen noch immer starr geradeaus gerichtet. „Ich habe in meinem Leben schon viele Dämonen getroffen“ Ihre halbe Kindheit hatte daraus bestanden, sie gemeinsam mit Fenrir aufzuspüren und zu vernichten. Das hatte sie sehr stark gemacht und ihre Devilslayermagie war einzigartig. Doch der Preis dafür war hoch, denn sie hatte vergessen, wo ihre Heimat lag. Sie wandte sich Kass zu und lächelte ihn beinahe gequält an. Einem Fremden würde sie kaum mehr erzählen können, weswegen sie sich wieder abwandte. „Du kannst ihnen nicht trauen“
Die angenehme Sommerbrise ließ das lange Haar von Aska ein wenig wallen, während sie versuchte, wieder auf andere Gedanken zu kommen. Das rege Treiben in den Straßen bot eine gute Ablenkung, denn es gab viel zu sehen. Damit Kass aber nicht auf die Idee käme, ihr weitere Fragen zu stellen, wollte sie ihm den Ball wieder zuspielen: „Woher kommst du, Kass?“, fragte sie ihn aufrichtig interessiert. „Und wie alt bist du eigentlich?“ Es hatte einen Grund, dass Aska ihm diese Frage stellte. Es interessierte sie tatsächlich, denn der Magier sah aufgrund seiner Aufmachung ziemlich alt aus. Doch wenn man genauer in sein Gesicht sah, so meinte Aska, dass dieser Eindruck täuschen könnte. „Ich mache mir Gedanken darüber, dir nicht den nötigen Respekt zu zeigen, solltest du bald doppelt so alt sein wie ich selbst“
Der nicht sonderlich wohlriechende Magier genoss den kleinen Spaziergang durch die Stadt. Er ging ein paar Schritte hinter seiner Begleitung, teils weil das zu dem passte, was er nun war (oder darstellte) und teils, weil er sich sicher war, dass die Dunkelblonde besser wusste, wohin die beiden überhaupt gehen mussten. Aska stellte fest, dass Kass unsicher auf sie wirkte. Doch im nächsten Satz sprach die Dämonenjägerin ihn gleich auf seine Magie an, so als wäre dies die Quelle seiner Unsicherheit. Kass wusste genau darum, welche Macht Feuermagie hatte, welche Macht seine Feuermagie hatte. Doch momentan war er dieser Magie nicht ganz Herr - und das verwirrte und beängstigte Kass. Im Idealfall, so hoffte er, konnte er es ohne Magie durch diese Queste schaffen. Und wenn nicht, wenn er oder Aska bedroht werden würden, dann... na dann musste es halt funktionieren mit der Feuermagie. Doch von diesem inneren Zwist wollte und konnte Kass seiner Mitstreiterin nichts erzählen. Irgendeinen Grund musste er Aska ja geben, ihn nicht stehen zu lassen und die Quest alleine zu vollenden. "Hmm... das mag sein...", pflichtete er der Dame zu den Qualitäten der Feuermagie zu (und zwang sich, nicht an all die Male zu denken, als er seine Magie einsetzte um damit anderen zu schaden), setzte aber noch unsicher hinterher: "...aber ich mach' das mit der Magie noch nicht so lange... also...hmm.." Das war nun eine Lüge. Kass hatte sich Mühe gegeben, sein Image vom schüchternen Frischling aufzubauen und die Tatsache, dass Aska ihn zuvor noch nie in der Gilde gesehen hatte, würde seine Geschichte stützen. Ein wenig interessiert blickte der schmutzige Rotschopf zur Armbrustschützin. Ob ihr die Lüge auffallen würde? Es war beinahe, als würde Kass sie testen. Wie weit er sie wohl treiben konnte? Was sie wohl...
Kass biss sich auf die Zunge. Wie ein Stromschlag zuckte Schmerz durch seinen Mundraum in sein Hirn. Was machte er da? Er verfiel in alte Muster. Was Aska erzählte, während sie ihn mit erhobenem Finger ansah, schwappte nur an die Ränder von Kass' Bewusstsein vor, drag nicht weiter ein. Der Wüstensohn baute eine Blockade um seine Gedanken, konzentrierte sich auf sein Innerstes. Er war hier, um eine Quest zu erfüllen und womöglich um eine Freundschaft zu schließen. Darauf kam es an. Aska anzulügen, zu testen, sich ein Gerüst für seine Scheinidentität aufzubauen, all das hatte er unterbewusst gemacht. Und jetzt, da er es erkannte, schämte er sich dafür. Frustriert stopfte er die Hände in die Manteltaschen und ballte sie da zu Fäusten. Vielleicht konnte er ja doch nicht aus seiner Haut, egal wie sehr er sich auch anstrengte. Vielleicht... Aska's Art zu reden wurde leidenschaftlicher, bemerkte Kass. Der Rotschopf hatte sie nach Dämonen ausgefragt und nun bekam er seine Antwort. Doch dass jedes ihrer Worte, das diese verabscheuungswürdigen Bestien beschrieb, irgendwie auch auf Kass zutraf, machte eine schlechte Ablenkung aus diesem Gespräch. Was Aska wohl sagen würde, wenn sie wissen würde, was er getan hatte? Wie er wirklich war? Würde sie ihn auch jagen? Würde sie anderen davon erzählen, welch grässliches Wesen sie erlegt hatte? Und hätte sie damit Unrecht? Kass schluckte, als er eine Kälte in seinem Nacken spürte. Er kannte diese Kälte. Er wusste, was sie bedeutete. Als Aska nicht zu ihm sah, blicke der Wüstensohn sich hektisch um... und er sah sie:
Eine Katze, finster wie die Nacht. Sie hatte nicht einfach nur schwarzes Fell, nein, es war als bestehe ihr gesamter Leib aus Finsternis, der jegliches Licht in der nähe Verschlang - ausgenommen der zwei leuchscheinwerfer-gelben Augen, die Kass fixierten. Die Katze saß auf einer Mülltonne, die in einer kleinen Seitengasse stand. Er ging an der Gasse vorbei und die Scheinwerferaugen folgten ihm. Als die Katze außer Sichtweite war, verschwand auch die Kälte und ließ nur Angst zurück. Kass wusste nicht, was dieses Wesen von ihm wollte, doch seit er nach Magnolia gekommen war, verfolgte ihn dieser Unglücksbringer. Und egal, was er versuchte, Kass konnte sie nicht hinter sich lassen. Ernüchtert zwang er sich, Aska eine Antwort zu geben: "Dann... trau ich ihnen besser nicht.."
Nun war anscheinend Aska wieder daran, Kass auszufragen. Das war die Seite des Gesprächs, die dem Wüstensohn deutlich weniger gefiel, doch er zwang sich, dennoch zu antworten. Woher er kam? Das war einfach. "Also... den Magnolia River runter... da ist ein Park. Da komme ich her, da...ähm... wohne ich." Kass war sich sicher, dass das nicht die Antwort war, die Aska sich erhofft hatte, doch immerhin war sie dieses Mal ehrlich. Und diese Information würde der Dunkelblonden auch gewissermaßen erklären, warum Kass aussah, wie er aussah (und roch, wie er roch). Insgeheim hoffte der Rotschopf, dass Aska von seiner Obdachlosigkeit derart abgelenkt war, dass sie die Frage nach seiner eigentlichen Herkunft vergaß. Also weiter ging es: "Ähm... 26. Und... schon gut." Kass zog langsam die Hände aus den Taschen und hob sie abwehrend-beschwichtigend in an. "Du ähm... bis freundlicher... als die meisten.." Kass zwang seinen Mund zu einem Lächeln, aber es war derart schief und erzwungen, dass es sich falsch anfühlte. Darum ließ er die Miene wieder fallen, zuckte mit den Schultern und fügte ein "Danke.." hinterher.
Über den Lauf ihrer Konversation waren Aska und Kass nun am Rande von Magnolia Town angekommen. Der Wald war nicht weit, Kass konnte ihn schon am Horizont erspähen. Sicher würden sie kiene halbe Stunde dorthin benötigen - selbst bei ihrem aktuell eher gemächlicherem Tempo. Was dem Wüstensohn jedoch jetzt bewusst wurde, war die Größe des Waldes. Der East Forrest erstreckte sich Kilometerweit in alle Himmelsrichtungen, ihn gründlich zu durchsuchen würde Tage, wenn nicht gar Wochen dauern. Wie sollten sie da den Dämon finden? Vielleicht konnte die erfahrene Aska ja weiterhelfen. "Aska... kannst du Dämonen irgendwie... aufspüren oder so?" Sein Blick wandte sich vom Wald ab und seiner Gefährtin zu. "Der Wald ist ja... rießig..."
Die Sonnenstrahlen kitzelten auf der Nase des jungen Dragonslayers, als Kazuya seinen Weg zur Gilde bestritt. Es war ein wunderschöner Frühlingsmorgen, eine angenehme Feuchte hing noch in der Luft und die Sonne würde wohl den gesamten Tag strahlen. Nur vereinzelte Wolken waren am Himmel und, was seine Anse bestätigte, die ersten Pollen waren in der Luft. Endlich war der Winter zu Ende. Generell hatte der Wasserdragonslayer nichts gegen die kalte Jahreszeit, doch der Frühling mit seinen erfrischenden Schauern war immer wieder etwas Schönes. Es war nicht mehr eiskalt, aber auch nicht so unerträglich warm, wie es der Sommer mit sich brachte. Doch es war nicht die Sonne, die ein Lächeln auf das Gesicht des jungen Taizu zauberte, nein, es war die Tatsache, dass er beinahe genügend Geld angespart hatte, um ich sein Eigenheim zu kaufen, auf das er schon länger einen Blick hatte. Wenn er noch einen oder zwei Aufträge ausführte, würde ihm ein eigenes kleines Stück Heimat gehören. Das alte Pumpenhaus von Magnolia war zwar kein Wohnhaus per se und auch definitiv renovierungsbedürftig, aber für den Sohn Levias war es perfekt, schon allein um des Reservoires willen. Doch zuerst musste er sich um die Finanzen kümmern. Geld war ihm zuwider und gerade so viel Barschaft zu besitzen war ihm nicht ganz geheuer, seine Familie hatte deutlich genug gezeigt, dass Geld die Wurzel des Bösen war und Kazuya verzichtete gerne auf jeglichen Umgang mit Jewels, so weit es funktionierte.
Das Gildenhaus Fairy Tails war, wie eigentlich immer, voller Leben. Ein wenig enttäuscht bemerkte der junge Dragonslayer, dass er wohl eine ordentliche Prügelei verpasst hatte, denn drei der Tische in der Haupthalle lagen verkehrt herum auf dem Boden und ein weiterer lag zersplittert an einer der Wände. Natürlich muss ich die Action verpassen. Schade. Naja, es gab immer noch das nächste Mal, soviel stand fest. Dennoch seufzte der Dragonslayer beim Betreten des Raumes und ließ sich mit leicht enttäuschtem Blick auf eine der leeren Bänke fallen. Es war zu lange her, dass er etwas von dem hausgemachten Fairy Tail Chaos erlebt hatte. Während sich Kazuya noch etwas enttäuscht umsah, bemerkte er, wie sich sein Schnürsenkel geöffnet hate und beugte sich nach vorne, um seinen hellbraunen Kunstlederstiefel wieder zu verschließen. Die leicht ausgewaschene, graue Jeans, in der er steckte, hatte er in seine Stiefel gestopft und mit einem türkisfarbenen Flechtgürtel verschlossen, der nicht dazu diente die Hose oben zu halten, sondern einfach nur gut aussah, jedenfalls sah Kazuya es so. Er passte auf jeden Fall farblich zu dem dünnen, ebenfalls türkisen Pullover des Dragonsayers, der nicht ganz mit den rosafarbenen Haaren des Dragonslayers harmonieren wollte. Aber was sollte Kazuya machen, seine Kleiderwahl von seinen Haaren abhängig machen? Nein das ginge zu weit.
Außerdem war der junge Magier nicht für modisches Aussehen hier, er wollte arbeiten. Kaum hatte er seinen Schuh gerichtet, erhob sich Kazuya und begab sich auf den Weg zum schwarzen Brett, auf dem die aktuellen Quests ausgehangen wurden. Wenn er schnell sein Eigenheim finanzieren wollte, würde er etwas lukrativere Aufträge ausführen müssen. Es fühlte sich falsch für den jungen Mann an sich erst die Belohnungen anzusehen, bevor er überhaupt die Zettel richtig las. So hatte er noch nie operiert und wollte es auch eigentlich nicht. Die Top drei Quests, die gut bezahlten und senem Rang entsprachen, wurden sofort inspiziert, nur um zwei davon aus dem Rennen zu nehmen. Nochmal in die Wüste? Nicht mit mir, dann wird es wohl diese hier. Marokkasu Town ist wenigstens klimatisiert. Gerade wollte der Dragonslayer den zettel vom Brett nehmen, als ihm ein bekannter Geruch in die Nase stieg.
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Kazuya Taizu
What lies beyond the ocean?
Reden ~ Denken ~ Magie
Akay Minoru
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Die letzte Quest war nun schon einige Zeit her, denn der Winter schien sich allmählich von Magnolia und Fiore im Ganzen zu verabschieden. Anscheinend hatte Akay seine Sache gut gemacht, denn kaum war er wieder im Gildenhaus angekommen, durfte er sich mit der nächsten Aufgabe herumschlagen: Schadensbegrenzung. Der Ort an dem der Turm erschienen war, war schließlich stark verwüstet worden und musste wieder aufgebaut werden. Noch dazu gab es Verletzte zu beklagen. Zwar war Fairy Tail nicht direkt dafür verantwortlichen gewesen, im Gegenteil, sie hatten verhindert, dass dieses Schicksal noch weitere Ortschaften verwüstete, aber sie sahen es trotzdem oder gerade deshalb als ihre Pflicht zu helfen. Das war es, was er an Fairy Tail so liebte: Die bedingungslose Aufopferung für Kameraden und auch Menschen, die, wie in diesem Fall, von Schicksal getroffen worden. Was er allerdings nicht wusste war, dass es wieder mal ein Test seiner persönlichen Fähigkeiten sein sollte. Die Aktionen im Turm waren wohl Aussage genug über seine Magischen und Kämpferischen gewesen. Trotzdem hatte er eine Beförderung abgelehnt. So vieles außerhalb und auch innerhalb der Gilde kam ihm noch fremd vor. Wenn er innerhalb der Gilde aufsteigen und sein langfristiges Ziel erreichen wolle, musste er diese Defizite begleichen. Erst dann würde er sich auch offiziell mehr zutrauen und seine Stellung festigen. Aufgrund dessen war er, mitsamt einigen Mitarbeitern einer örtlichen Zimmerei, darunter auch seinem Vater, losgeschickt worden, um bei eben jenen Arbeiten zu helfen. Als eine Art „Diplomat“ sollte er die Interessen vor Ort vertreten. Was auch immer sich der Gildenmeister dabei dachte, gerade ihm diese Bürde aufzuerlegen. Die Wochen in diesem, trotz den Schäden, idyllischen Dorf vergingen wie im Flug und die Zeit hatte er genutzt, um mit den Menschen vor Ort aber auch seinem Vater Zeit zu verbringen, sich besser kennen zu lernen und alte Gewohnheiten wieder aufleben zu lassen. Es war auch in dieser Zeit, dass Akay verstand, warum er diesen Posten jetzt und vermutlich auch zukünftig bekleiden sollte: Er hatte ein Händchen für Menschen, für deren Sorgen und Anliegen und konnte, bis jetzt zumindest, alle Interesse unter einen Hut bringen, auch wenn diese Aufgabe seiner Meinung nach wirklich eher einem Test entsprach. Gewiss würde die Zukunft weitere, schwierigere Aufgabe für ihn bereithalten. Neben diesen Aufgaben war es gerade die praktische Arbeit in seinem alten Handwerk, die für eine willkommene Abwechslung von seinem sonst so magischen Alltag sorgte. Aber wie bei allen schönen Dingen, musste auch diese Zeit zu Ende gehen und so war die Gesellschaft am Vortag wieder in Magnolia angekommen. Ihre Hilfe war mehr als dankend angenommen worden und so hatten die Leute der Siedlung nun alle Voraussetzungen, ihr Dorf in alter Schönheit wieder aufzubauen. Das würde ein dickes Plus auf dem Reputationskonto der Gilde hinterlassen. Einzig seinen Bericht musste er am Abend noch verfassen. So schön diese Tätigkeit auch war, er wollte wieder auf eine Quest gehen. Einerseits könnte er sich so fürs erste aus den Fänger ähnlicher Tätigkeiten befreien und zudem sich selbst noch beweisen, dass er für mehr gemacht war. Wenn diese Quest seinen Erwartungen entsprach, würde er die nächste Chance nutzen einen Aufstieg anzunehmen.
So war er bereits, kurz vor Sonnenaufgang, als die Temperaturen noch eher der vorherigen Jahreszeit entsprachen, mitsamt seiner Ausrüstung in Richtung des Gildenhauses aufgebrochen. Wenn alles klappte, könnte er das bürokratische schnell erledigen und sich daraufhin noch schneller ans Questboard machen, um noch vor dem großen Betrieb in der Halle die Stadttore hinter sich zu lassen. Im inneren herrschte, wie gewohnt, das heillose Chaos. Anscheinend sollte es die letzte Prügelei des Vorabends oder die erste des Tages sein. Kurz überlegte der junge Magier, ob er einen seiner neuen Schlüssel dafür nutzen sollte, diese Prügelei aufzulösen, wobei er natürlich wusste, dass sich hierbei niemand ernsthaft verletzen würde. Aber entschied sich dagegen, denn er würde seine Kräfte heute noch im besonderen Maße brauchen. Oder zumindest bereithalten wollen. So zuckte er auf dem Weg zum Büro nur kurz zusammen, als ein Tisch zersplitterte, ehe er schmunzeln musste. Es hatte sich in seiner Abwesenheit nichts verändert. Darüber war er mehr als froh. Die Formalia erledigt, begab er sich wieder in die Haupthalle nur um am Questboard jemand zu entdecken, den er schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte. Kein schlechter Zeitpunkt die Freundschaft wieder etwas aufleben zu lassen. Anscheinend hatte der Pinkhaarige die gleiche Idee gehabt und stöberte bereits ein paar Aufträge durch, als Akay sich von hinten auf dessen Schulter lehnte, um auf die Aufgabe zu schielen. „Hey Kumpel, brauchst du noch Verstärkung“? fragte er daraufhin gut gelaunt und neugierig. Der Schwarzhaarige ging davon aus, dass sein Gegenüber diese krasse Art von Nähe nicht lange dulden würde, weshalb er sich nach seiner Frage wieder löste und nun vor ihm mit einen Lächeln stehen blieb.
Es war ein stressiger Tag für Shizuka. Aber das war jeder Tag, an dem sie in der Gildenhalle Fairy Tails arbeitete. So eben wie an diesem Tag. Es kam nicht selten vor, dass selbst zu früher Stunde und ohne Alkoholeinfluss Magier der Gilde so sehr aneinander geraten, dass dies zu Beschädigung oder Vernichtung von Teilen der Inneneinrichtung führt. So geschehen auch an diesem Tage. Die Weißhaarige hatte das ganze ein wenig Beobachtet, bis sie genug hatte. Zwar gehörte sie nicht zu den stärksten Magiern der Gilde, doch an Selbstbewusstsein fehlte es ihr nicht. So trat Shizuka an die Streithähne heran, um ihnen ihre Meinung zu geigen. Die Rauferei wurde darauf zumindest mal unterbrochen. Die Magierin stellte den zerborstenen Tisch bei Seite und verließ den Raum. Sie holte etwas Putzzeug, um die bei der Rauferei entstandene Sauerei beseitigen zu können. Als sie zurückkam, entschied sie sich jedoch um. „Hey! Halios! Wisch mal deine Sauerei weg!“, rief Shizuka durch den Raum, hin zum Feuermagier, hin zu jenem Streithahn, der mit dem Prügeln angefangen hatte. Ihm war es zu verdanken, dass der Tisch kaputt war und es war unter anderem sein Getränk, welches auf dem Boden verteilt wurde. Widerwillig stapfte der Magier zu seiner Kollegin hin, um ihr den Wischmopp aus der Hand zu reißen. Ob der Herr Lust darauf hatte oder nicht, war ihr eigentlich egal. Shizuka wollte Halios schließlich nicht erziehen, sie wollte ihm die Arbeit aufdrücken. Dementsprechend strahlte sie Zufriedenheit aus. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Was die Magierin nicht bemerkt hatte war, dass in der Zwischenzeit Kollegen dazugekommen waren, die ebenfalls die Gildenhalle betreten hatte. Gut, sie suchten auch das Questboard auf und nicht die Bar. Darum fielen die besagten Magier Shizuka auch erst auf, als ihr Blick zufällig durch den Raum streifte. Bei den besagten Personen handelte es sich um Kazuya und Akay. Letzteren kannte sie bereits. Sie hatte eine Quest zusammen mit ihm bestritten. Den anderen kannte sie hingegen nur vom Sehen und Hören. Er war ein starker Magier, gar ein Dragonslayer. Vielleicht war es ja mal an der Zeit ihn kennenzulernen. Entschlossen setzte sich Shizuka in Bewegung. Sie ging den Weg hin zum Questbrett, warf unterwegs nur einen kurzen Kontrollblick zur Seite, um zu sehen ob der Übeltäter seine Schweinerei auch tatsächlich beseitigte. „Na ihr Zwei?“, warf die Weißhaarige in die Runde, als sie bei ihren beiden Kollegen angelangt war. „Ihr plant fleißig zu sein? Was steht so an? Wohin geht die Reise?“ Smalltalk. Nicht jeder mag ihn, aber manchmal ist er eben nötig. Leute lernte man eben schwer kennen, wenn man nicht mit ihnen redete.
Natürlich hatte er recht gehabt. Der bekannte Geruch, der ihm in die Nase gestiegen war, gehörte einem der Magier, mit denen er hier in der Gilde bereits zu tun gehabt hatte. Akay Minoru, soweit Kazuya wusste handelte es sich bei ihm um einen Stellarmagier. Keine Magieart, mit der sich der Rosaschopf wirklich ausführlich beschäftigt hätte. Die Schlüssel, die Akay scheinbar nutzte wirkten für Kazuya eher hinderlich und umständlich, auch wenn er nicht verkennen konnte, dass der Laser, den der Minoru letztes Mal beschworen hatte, durchaus eindrucksvoll war. Wusste gar nicht, dass es ein Sternbild mit dem Namen Laser gibt. Man lernt immer wieder was Neues. Gedanklich zuckte Kazuya mit den Schultern, bevor er sich zu dem Stellarmagier umdrehte und ihn ebenfalls begrüßte. Lange nicht gesehen. Verstärkung wäre gern gesehen, du hast bestimmt deine Sammlung etwas aufgestockt, oder? Ob Akay die Anspielung auf seine Schlüssel verstand? Bestimmt, auf den Kopf gefallen war der Kleine – über zehn Zentimeter größer als Kazuya, aber dem Dragonslayer egal – ja nicht. Das war aber ertsmal genug mit dem freundschaftlichen gebahren, für viel mehr fehlte dem Dragonsalyer ehrlich gesagt die Geduld. Er hatte es noch nicht so wirklich raus, wie man Smalltalk betrieb oder sich mit Bekannten eingehender beschäftigte. In der Hinsicht war er eher eigenbrötlerisch. Doch ihm war auch klar, dass er eventuell doch etwas mehr mit seiner Umgebung interagieren musste. Leider. Eigentlich hatte Kazuya daher vor noch weiter mit Akay zu plaudern und sich dann auf den Weg zu machen, doch die beiden wurden plötzlich von der Seite angequatscht. Die Bardame schien sich einmischen zu wollen. Na super, was will die denn? Gläser hatte der Dragonslayer keine kaputt gemacht und ausnahmsweise auch mal nicht „zu viel“ getrunken, also warum drängelte sie sich jetzt in das Gespräch? Sicherlich nicht für knappen Smalltalk mit den zwei Jungs. Ein wenig genervt drehte sich der Rosaschopf zu der weißhaarigen Frau, die ihn auch um ein paar Zentimeter überragte, um und seufzte einmal gut hörbar. Sollte sie sich doch beleidigt fühlen dadurch, war Kazuya dezent egal. Also wir sind auf dem Weg nach Marokkasu Town, um mehrere Mordfälle aufzuklären. Und du? Hast du keine Gläser zu putzen? Gibt bestimmt wen, der hier wieder eine Sauerei veranstaltet. Damit deutete Kazuya ganz beiläufig in die grobe Richtung, wo Halios gerade den Tisch eher schlecht, als recht abwischte. Oder willst du etwa mal hier raus und mitkommen. Kazuya gab sich nicht einmal die Mühe den Spott in seiner Stimme zu verbergen. Er blickte zwar nicht auf die Frau vor sich herab, aber es ging ihm auch gegen den Strich, wie sie sich gerade in das Gespräch eingeklinkt hatte. Nicht, dass Kazuya es nicht auf ähnliche Art und Weise schon dutzende Male getan hatte. Ich meine, falls Akay hier nichts dagegen hat, kannst du gerne mitkommen. Was genau kannst du denn überhaupt? Gänzlich ohne Wissen über seine Begleiter wollte der Dragonslayer nicht auf die Jagd nach Mördern gehen, auch wenn ihn die Details eher weniger interessierten. Akay nutze seine Schlüssel, gut genug für Kazuya. Manchmal war weniger eindeutig mehr und in den Augen des Dragonslayers war dies ein solcher Moment. Hoffentlich schwafelt sie jetzt nicht noch drei Stunden über ihre ach so tolle Magie. wenn das passieren sollte, Kazuya würde einfach abhauen, darauf hätte er keinen Bock. Sich mit einer Quasselstrippe herum schlagen war so ziemlich das letzte, was er wollte.
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Akay Minoru
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Tatsächlich war Akay ein wenig überrascht, wie „offen“ Kazuya gerade ihm gegenüber gewesen war. Und konnte er in dem letzten Satz eine leichte Nuance eines Witzes oder eines freundschaftlichen Interesses herauslesen? Wohlmöglich, so hatte er auch die körpernahe Geste zumindest kommentarlos stehen gelassen. Recht hatte dieser jedoch mit seiner Aussage, immerhin war es schon einige Zeit her, dass die beiden zusammen einen Auftrag erledigt hatten. Eigentlich Schade, wo die beiden doch ungefähr zur gleichen Zeit in die Gilde eingetreten waren. Die letzte Aufgabe war vergleichsweise Langweilig wenn auch notwendig gewesen und so war die Quintessenz für ihn daher die Tatsache, dass sie diese kommende Angelegenheit zusammen bestreiten würden. Eine neue Gelegenheit etwas mehr über den Pinkschopf zu erfahren, der ja bekannt dafür war, ausschweifen zu reden. Kein einfaches Unterfangen. Bevor der Schwarzhaarige wirklich auf die gestellte Frage antworten konnte, platze Shizuka in ihre traute Zweisamkeit. Die Anwesenheit der Magierin vergrößerte nur das Lächeln, welches sich seit Betreten der Gildenhalle in seinem Gesicht manifestiert hatte. Ihre letzte gemeinsame Quest lag nun ebenfalls schon einige Zeit zurück und er war mehr als gespannt darauf zu wissen, was sie in der Zeit alles erlebt hatte. Ein Armdrücken allerdings, würde eher vermutlich seinem neusten Geist überlassen. Eine weitere Niederlage konnte sein männliches Ego nicht verkraften. Außerdem wäre der Anblick viel zu schön, wenn sie völlig überrascht werden würde. Bevor er jedoch auch ihre Frage beantworten konnte, war es tatsächlich der Slayer, der zuerst das Wort ergriff. Anscheinend waren die beiden sich noch Fremd, denn die Reaktion des Wasserspeiers war wieder mal so diplomatisch wie ein Stück Toastbrot, ein nasses Stück Toastbrot. Er hatte zwar Recht damit, dass die Amazone, wie Akay sie sich scherzhaft im Gedächtnis eingespeichert hatte, die ein oder andere Schicht an der Bar schob. Sie war aber dennoch ein wichtiges und nicht zu unterschätzendes Mitglied Fairy Tails. „Kazuya“! zischte er deshalb hinter dessen Rücken, um seinen Kollegen zur Wahrung der Contenance zu bewegen. Er wusste zwar, dass er Shizuka nicht verteidigen musste, im Gegenteil aber es war ihm dennoch ein inneres Bedürfnis solche Aussagen nicht kommentarlos stehen zu lassen. Umso überraschter war der Junge deshalb, als er im darauffolgenden Satz eine Einladung aussprach. So ganz wurde er aus dem Pinkschopf immer noch nicht schlau. Da der Ball nun in seinem Feld lag, lächelte Akay etwas verlegen, während er über den Magier hinweg zu ihr schaute. „Freut mich dich mal wieder zu sehen. Ich bin erst vor ein paar Tagen aus dem Dorf zurückgekommen. Der Wiederaufbau kommt sehr gut voran. Von meiner Seite aus kannst du sehr gerne mitkommen. Aber ich will dir nichts vorwegnehmen, du willst dich sicher selber vorstellen“ und damit gab er die Bühne frei für eine der Powerfrauen Fairy Tails.
Der erste Eindruck, den Kazuya bei der Weißhaarigen hinterließ, war unabhängig davon wie egal ihm das war, kein besonders guter. Sie hatte nicht viel mehr getan als ihn und Akay zu begrüßen und erntete dafür einen verachtenden Seufzer. Okay? Damit nicht genug, schob er gleich noch einen wohlmöglich verächtlichen, mindestens aber provozierenden Kommentar bezüglich ihrer vermeintlichen Aufgaben hinterher. Hatte sie ihm was getan? War der immer so drauf? Fragen über Fragen. Sie stemmte ihre Linke in die Hüfte, ließ ihren anderen Arm baumeln. Die Mimik der Magierin hatte sich schon verzogen, als schließlich die Frage folgte, ob sie wohlmöglich gedachte die Zwei zu begleiten. Shizukas Blick fiel auf Akay, der scheinbar schon in die besagte Reisetruppe mit eingeplant war und dann auch namentlich erwähnt wurde. Der junge Bursche hatte zuvor schon versucht ihren gemeinsamen Gildenkollegen durch betonte Nennung seines Namens etwas im Zaum zu halten. Vergeblich. Dafür hielt er Shizuka gleich mal damit auf dem Laufenden, dass die Wiederaufbauarbeiten des Dorfes, welches vom springenden Turm zermalmt wurde, gut vorankamen. Überraschung machte sich in ihrer Miene breit. Überraschung darüber, dass er erst vor kurzem wieder zurück war. „Ach! Das freut mich.“ Shizuka wurde gleich etwas lockerer. Die Anspannung, die durch Kazuyas Anfeindung in ihr aufgekommen war, lockerte sich zumindest ein bisschen. Die Ernsthaftigkeit kehrte allerdings schnell wieder in ihren Ausdruck zurück, als die Magierin erneut zum Dragonslayer schaute. „Ich nutze Rüstungen und ein Schwert.“, beantwortete sie mürrisch, kurz und knapp die Frage nach ihren Fähigkeiten. Auf die anderen Provokationen ging sie hingegen nicht ein. Dabei lieferte sie ihm auch nicht grade viele Infos. Aber wenn dieser Pinkschopf mehr wissen wollte, musste er sich schon etwas mehr Mühe geben. Akay hingegen brauchte sie sich ja nicht vorstellen. Außerdem wusste er um ihre magischen Fähigkeiten auch schon Bescheid. Da er sich nicht gegen eine Verstärkung ihrerseits aussprach, schien er sie auch stark genug einzuschätzen. Wobei sich ihre Fähigkeiten seit ihrem letzten Treffen um ein Vielfaches gesteigert hatten. Er würde schon noch sehen! „Ich komme gerne mit. Was steht denn an?“ Unabhängig davon, dass die Requipmagierin allzeit bereit war sich ins Abenteuer zu stoßen, kamen in dieser Situation noch ihr Trotz und ihre Neugierde hinzu. Der Trotz, Kazuya zu zeigen aus welchem Holz sie geschnitzt war und die Neugierde, was hingegen das Großmaul so auf dem Kasten hatte.
Ach, war es nicht toll, dass die Gruppe jetzt zusammengefunden hatte? … nun, nicht wirklich, denn Kazuya war noch immer genervt von Shizuka. Die Bardame hatte eigentlich noch nicht wirklich etwas getan, war dem Dragonslayer aber schon unsympathisch. Es war nicht mal ihre Schuld, eher Kazuya, der nicht wirklich Lust auf eine größere Gruppe hatte. Mit Akay konnte er auskommen, aber jetzt noch Weißschopf, nein danke. Aber er hatte ja nicht von vorneherein gesagt, dass sie nicht mitkommen dürfte, also war er schon irgendwie selbst schuld. Pech gehabt. Leise seufzte Kazuya, als er Shizukas Erklärungen, oder das Fehlen dieser, zu ihrer Magie lauschte. Rüstungen und Schwert? Fehlt da nicht irgendwie der Part mit der Magie? Like, wir sind Magier, was ist das mit ihr? Die Kluft, die sich da zwischen den beiden aufbaute schien größer zu werden. Und Schuld war einzig und allein des Wasser Dragonslayers hier. Gut und gerne hätte Kazuya die Situation noch verschlimmern können, indem er auf das Fehlen von irgendwelchen magischen Erklärungen hinwies, aber er behielt einen weiteren schnippischen Kommentar für sich. Fürs erste. Shizuka würde sich in den Augen des Sohnes Levias aber beweisen müssen und das nicht nur einmal. Ob sie das wollte, war eine ganz andere Sache.
Doch der Auftrag war jetzt erstmal wieder der Fokus. Natürlich wusste Shizuka nicht, was Sache war, aber das lag vor allem daran, dass sie gerade erst dazu gekommen war und Kazuya die Questinfos in der Hand hatte. Also nicht wirklich ihre Schuld. Scheint so, als wäre Marokkasu Town unser Ziel. Menschen verschwinden wohl immer wieder und tauchen dann Tage später verstümmelt auf. Sicherlich kein schöner Anblick. Wir sollen der Sache auf den Grund gehen. Also abgesehen von den verstümmelten Leichen klang das nach einem Job für Kazuya. Seine feine Nase sollte doch in der Lage sein, verschwundene Menschen zu finden oder an einer der Leichen Spuren wahr zu nehmen und die anderen … die waren halt auch dabei. Akay würde, und sollte, das Reden übernehmen und Shizuka konnte gut aussehen? Ja, wie sich eine Schwertkämpferin in die gruppe integrieren ließ bei einem eher detektivischen Auftrag, konnte sich Kazuya noch nicht so wirklich vorstellen. Aber zu spät um abzulehnen. Resignierend zuckte Kazuya einmal mit den Schultern, bevor er wieder das Wort ergriff. Da es so aussieht, als wären wir alle bereit, wollen wir dann gleich los? Hab keine Lust noch mehr Zeit zu verschwenden. Falls ihr noch was braucht, sagt Bescheid, oder auch nicht. Mir egal. Ja, Kazuya war wieder so warm und hilfsbereit wie eh und je. Er selbst brauchte nicht viel, daher war es ihm recht gleich, was die anderen noch an Ausrüstung benötigten, der Dragonslayer reiste immer mit leichtem Gepäck. Was brauchte man denn auch mehr, als Kleidung und, wenn es mal mitten ins Nirgendwo ging, Proviant? Und gerade Proviant war ja wohl kaum ein Problem, wenn man in eine der größeren Städte des Reiches reiste. In Marokkasu gab es sicherlich Restaurants oder Läden, verhungern würden sie definitiv nicht. Kazuya bezweifelte auch, dass Akay seine Schlüssel nicht schon längst dabei hatte, das waren immerhin die wichtigsten Tools des Stellarmagiers, der würde die kaum zuhause lassen, wenn er in die Gilde kam.
Jedoch war egal, was die beiden machen wollten oder nicht, Kazuya setzte sich in Bewegung. Er würde nicht darauf warten, dass die zwei sich entschieden, so rücksichtsvoll war er nicht. Ich geh schonmal zum Bahnhof. Ich hasse zwar Zug fahren, aber ich gehe davon aus, dass ihr zwei nicht den ganzen Weg laufen wollt. Der Zug kommt in etwa 30 Minuten, seid pünktlich oder bleibt zurück. Damit öffnete Kazuya die Eingangstür zur Gilde und verschwand durch das Portal. Wer nicht kam, hätte Pech gehabt, so einfach sah Kazuya das.
#1„Zwei Jahre ist es schon her“ sprach sein Vater eher in die Gegend als direkt zu ihm. Akay blickte auf. Der Himmel unter ihm, während sein Gegenüber auf dem Dach saß und es so aussah, als ob er jeden Moment in den Himmel fallen würde. Die beiden Minorus hatten sich am Morgen auf dem Dach des Elternhauses getroffen. Statt seinem alten Herren bei der heutigen Reparatur zu assistieren, balancierte der Schwarzhaarige kopfüber auf den Händen entlang der Dachziegel. Er wusste, dass er nicht wirklich benötigt wurde, sondern mit hier oben war, um sich zu unterhalten. Dann konnte er das Terrain auch für Trainingszwecke missbrauchen. „Du hast recht, das letzte Mal als wir zusammen auf einem Dach waren, wäre ich beinahe noch Dachdecker geworden“ schmunzelte er und ließ sich wieder auf die Füße fallen, um sich daraufhin bequem hinzusetzen. „Deine Mutter macht sich jedes Mal noch Sorgen, wenn du einige Tage die Stadt verlässt. Ich glaube das wird sich auch nie ändern“ kommentierte der Herr und trieb den letzten Nagel ins Holz. Es war für Akay schon komisch gewesen, als er das gemachte Nest von einem Tag auf den nächsten verließ. Aber es war die richtige Entscheidung, auch wenn er wusste, heute wie damals, dass sich gerade seine Mutter eine sicherere Profession für den Jungen gewünscht hatte. Sein jüngeres Selbst hätte jetzt bestimmt eine Träne verdrückt. In diesem Moment schaute er eher verträumt gen Himmel. Erst als die Tonlage des anderen etwas ernster wurde, schaute der Magier zu ihm rüber. „Versprich mir nur eins Junge: Pass weiter auf dich auf. Du weißt vermutlich am besten wo deine Grenzen sind“ und es bildete sich ein Lächeln auf den Lippen des Mannes „und das gilt auch für heute Abend".
Heute Abend. Auf was hatte er sich da nur eingelassen. Akays Plan war eigentlich seinen Geburtstag entspannt im Wohnzimmer seiner Eltern zu verbringen, etwas Kuchen zu essen und ein Buch zu lesen. Mal nicht unterwegs sein und einfach die Seele baumeln lassen. Doch irgendwie, er wusste immer noch nicht, wie es passiert war, hatte die PR-Abteilung Fairy Tails von diesem „besonderen“ Termin Wind bekommen. Besonders musste man hier wirklich in Anführungszeichen setzen, denn das Erreichen der Volljährigkeit war etwas, worauf sich Akay in seinem früheren Leben bestimmt sehr gefreut hätte. Aber das war noch bevor er seine magischen Fähigkeiten entdeckt hatte und sein ganzer Lebensplan von einem Tag auf den nächsten umgeworfen wurde. Dieser Tag war nun genau fast zwei Jahre her. Jetzt wirkte dieses Datum im Vergleich zu allem, was er erlebt hatte, lächerlich unwichtig. Zumindest eben für ihn. Seit er für Fairy Tail diplomatisch unterwegs war, hatte sich zwischen Mareo und ihm eine beständige Freundschaft entwickelt, die nicht zuletzt durch ihre Aktion am Strand zementiert wurde. Da dieser natürlich etwas älter war und auch einen etwas anderen Lebensstil führte, überraschte es ihn nicht wirklich, dass dieser auch Shizuka für sein Unterfangen gewinnen konnte. Auch zu ihr hatte Akay ein gutes Verhältnis aber er wusste auch um ihre raue, nicht ganz zaghafte Art. Die Tätigkeit als Bardame bestätigte dies nur. Die beiden Magier würden ihn heute gut in die Mangel nehmen. Der Stellarmagier hatte langsam das Gefühl, er wusste, was ihn erwarten würde. Als er sich noch in der Ausbildung bei seinem Vater befand, hatte er das ein oder andere Bier probieren dürfen, natürlich auch etwas Schnaps. Überraschenderweise, aber eigentlich nicht wirklich, hatte ihm beides nicht wirklich geschmeckt und der Junge konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum diese Flüssigkeit in so rauen Mengen auf der Baustelle aber auch im Gildenhaus konsumiert wurde. Warum sollte man sowas trinken, wenn es Säfte, Schorlen oder andere wohlschmeckende Getränke gab?
Aber es half alles nichts, er würde heute noch in die Gildenhalle müssen. Wenigstens auf seinen Wunsch waren sie eingegangen: Wenn er dort aufschlagen würde, würden sie erst einmal zu dritt die Zeit verbringen, ehe sich gegen Abend auch der Rest der Gilde dazu mischen durfte. Da sie sich jedoch für die Haupthalle verabredet hatten, befürchtete er bereits, dass sich nicht lange an diesen Wunsch gehalten wurde. Zumindest dann, wenn Alkohol im Spiel war. Die Haare heute etwas frisiert, stand er, wie bereits so oft, vor den großen Türen der Halle. Seinen Stab hatte er logischerweise in seiner kleinen Wohnung gelassen, aber ohne die Schlüssel verließ er eigentlich nie das Haus. Noch einmal atmete er tief ein, ehe er sich gegen den Eingang stemmte und die Flügeltüren sich nach innen öffneten.
Shizuka hatte sich gefreut wie Bolle, als sie von Mareo erfahren hatte, dass der kleine Akay seine Volljährigkeit feiern würde. Gut, es war vielleicht mehr der Blitzmagier, der feierte und den Ehrengast dieses besonderen Tages drängte, aber das war ja nicht weiter wichtig. Viel wichtiger war, dass er sie in das Ereignis mit einbeziehen wollte. Das war vor ein paar Tagen. Obwohl im Vorratskeller der Gilde noch mehr als genug Material zur Verpflegung vorhanden war, hatte die Weißhaarige dennoch beschlossen, noch eine kleine Shoppingtour zu starten, um hier und dort noch etwas Trunk und Dekoration zu besorgen. Was das Ausschmücken der Gildenhalle betraf, so war die Magierin zwar nicht die kreativste, aber hier und dort ein paar Ballons, Luftschlangen über Tresen, Stühle und Tische verteilt, ein paar bunte Wimpel und Girlanden aufgehängt und schon sah der Raum nach Party aus. Stolz die Hände in die Hüften gestemmt, hatte Shizuka ihr Werk noch einmal begutachtet. Das war am Vorabend...
"Oh, und wie ich das schaffe. Schau nur!" Schweiß rann die Stirn der Weißhaarigen herunter. Sie wirkte angestrengt. Ihr ganzer Körper stand unter Spannung. Das war selbst ihrem Gesicht zu entnehmen. Shizuka presste ihre Lippen aufeinander und ihre Wangen waren leicht aufgebläht. Ihre Augen waren mit einem Stück Stoff verbunden, doch ihre Stirn lag in Falten, als konzentrierte sie sich auf etwas vor sich. Die Magierin hielt ein großes Schwert in ihren Händen. Das andere Ende dieser Waffe lag auf dem Tisch, jedenfalls sah es fast so aus. Wie sie in diese Situation gekommen war? Ganz einfach. An diesem Tage ging es nur darum auf Akay zu warten. Dies war seine Party. Dies war sein Geburtstagsfest. Niemand konnte ihm verübeln, dass er erst einmal bei seiner Familie vorbei schaute. Allerdings musste man sich dadurch eben anders die Zeit vertreiben, bis der Ehrengast bei der Gilde aufschlug. Aus einem Gespräch über Shizukas Fähigkeiten im Umgang mit dem Schwert, bei dem die Magierin einen lockeren Spruch hatte fallen lassen, ergab sich eine Kostprobe ihrer Skills. "Ich könnte dir mit meiner Klinge und verbundenen Augen ein Erdnussbuttersandwich schmieren!", hatte Shizuka gepoltert. Nun wurde sie aufgefordert ihren Worten Taten folgen zu lassen und da ließ sie sich nicht zweimal bitten. Shizuka hatte förmlich zelebriert, wie ihr die Augen verbunden und das Schwert gereicht wurde. Die Brotscheiben wurden auf dem Tisch platziert, genauso wie ein Klotz Butter und ein Glas Erdnussbutter. Was die Butter anging, so hatte die Magierin etwas davon mit der Klinge auf das Brot bringen können. Woran sie jedoch nicht gedacht hatte war, dass sie mit der großen Schneide in kein Glas käme um dort eine Creme herauszuholen. Ergo landete das ganze Glas auf dem Brot. Ein paar Stöße und etwas Gewalt später war das Sandwich fertig geschmiert. Zwar war es neben Butter und Erdnusscreme noch mit Scherben belegt, aber ob die zu einem solchen Gericht dazugehörten, darüber ließ sich doch sicher diskutieren! Shizuka vernahm jedenfalls lautes, herzhaftes Lachen, woraufhin sie sich selbst mit einer Hand die Augenbinde hoch über die Stirn zog, um zu begutachten, was sie dort verbracht hatte. Schnell legte sich ein breites Grinsen auf ihre Lippen und sie stieg mit ein, was das Lachen betraf. Gleich darauf jedoch öffneten die Türen zur Gildenhalle, was sofort Shizukas Aufmerksamkeit auf sich zog. Da war er ja, der Junge Mann, auf den sie gewartet hatten!
Wenn sich innerhalb der Gilde die Freundschaften intensivierten, dann blieben auch Dinge wie Geburtstage nicht lang geheim. Eigentlich war der Celeris nicht der Magier, der großartig irgendwelche Geburtstage feierte, aber nachdem er erfuhr, dass man die Volljährigkeit gebührend zu feiern hatte, hatte er es sich nicht nehmen lassen dieses Event für seinen wohl besten Freund Akay vorzubereiten. Und wer eignete sich da besser als Partnerin als die Bardame Shizuka? Niemand, richtig. Die weißhaarige Ritterin kannte sich mit Alkohol und Feiern bestens aus, schließlich konnte man beinahe schon behaupten, dass die Otorame die vielen Männer auf den Gildenfeiern abfüllte. Und heute arbeiteten Mareo und Shizuka wieder einmal gemeinsam, um Akay gebührend in die Volljährigkeit zu überführen. Wer nicht kotzte, der trank nicht am Limit. Mal sehen, wie glücklich Akay mit diesem Motto heute sein würde. Der Minoru verlangte nur eines: Erst einmal nur Zeit zu dritt, ehe die restliche Gilde mitfeiern durfte. Darauf hatten sich die beiden älteren Magier natürlich eingelassen, aber letztlich war das nicht unbedingt planbar, denn Mareo konnte der Gilde schlecht vorschreiben, sich nicht plötzlich mit zu besaufen.
Shizuka war noch etwas einkaufen und die Gildenhalle wurde schön dekoriert, damit auch alle wussten, dass Akay heute seinen Geburtstag hier feierte. Die meisten anderen Mitglieder der Gilde wussten auch bescheid, weswegen bereits ziemlich viele anwesend waren, so auch Mareo, der bei dem Contest von Shizuka zusah. Sie mussten auf das Geburtstagskind warten, welches natürlich erst Zeit bei der Familie verbringen wollte. Das war auch nicht weiter schlimm, denn Zeit totschlagen konnten die Magier von Fairy Tail oftmals sehr gut, wie man auch hier wieder sah. Ihr wurden die Augen verbunden und mithilfe des Schwertes schmierte sei ein Erdnussbuttersandwich, belegt mit zerborstenem Glas. Der Celeris lachte herzlich, denn essen würde das gewiss niemand, aber die Wette hatte die Ritterin damit dennoch gewonnen. Die Stimmung war außerordentlich gut, bereits jetzt, also konnte die Geburtstagsfeier für Akay natürlich nur besser werden. Trotz aller Vorbereitungen und eventuell finsteren Plänen für Heute, hoffte Mareo natürlich, dass der Minoru seinen Geburtstag nicht so feierte, wie seine Geburt selbst…nackt und schreiend. Das wäre dann doch etwas zu viel des Guten.
Der Celeris trank etwas von seinem Bier, welches er zum Vorglühen erhalten hatte und musterte die weißhaarige Ritterin, die etwas in Schweiß gebadet war. „Wenn du so weiter machst, dann musst du dich noch umziehen, bevor Akay da ist“, schmunzelte er und nippte noch einmal an seinem Bier. Die Otorame zählte zu den wenigen Frauen der Gilde, die wesentlich stärker als Mareo waren und ihn durch die halbe Gildenhalle prügeln könnten, aber trotz ihrer oftmals rauen Art, war Shizuka eine herzensgute Frau und eine loyale Kameradin. Deswegen zählte Mareo sie unlängst zu seinen besten Freunden und wäre daher nicht abgeneigt, später noch mit Akay Tequila aus ihrem Bauchnabel zu schlürfen. Ein lautes Knarzen hallte durch die Gildenhalle und die Lautstärke sank plötzlich ungemein, denn alle schauten gebannt zur Tür, durch welche Akay Minoru herein trat. Da war das Geburtstagskind ja endlich. Ein breites Grinsen zog in die Gesichtszüge des Halbgottes, der sich über das Eintreffen seines besten Freundes natürlich sehr freute. Der Blondschopf lief dem Minoru entgegen und umarmte diesen erst einmal kumpelhaft. „Alles Gute zu deinem Geburtstag!“, gratulierte der Godslayer und löste sich wieder von ihm, um auch Shizuka die Gelegenheit zu geben, ihm zu gratulieren. Die restliche Gilde bereitete sich bereits auf das Ständchen vor, welches gesungen werden sollte, sobald sich Akay in Sicherheit wiegelte und davon ausging, erst einmal die ruhige Zeit zu dritt zu haben. Von wegen, haha.
#2 Kaum hatte er die Flügeltüren geöffnete, beschlich ihn das Gefühl, dass sich Mareo und Shizuka nur bedingt durchsetzen konnte, wenn es darum ging seinem einzigen Wunsch an diesem Tag nachzukommen. Dann wiederum sollte es ihn nicht wirklich überraschen. Wenn es ums Thema feiern ging, war Fairy Tail keine Gilde, bei welcher man sich in ein Nebenzimmer verkroch und ein paar Limonaden schlürfte. Stattdessen wurde so ein Event mit der ganzen Familie zelebriert, in diesem Fall eben sämtlichen Magiern, die gerade da waren oder sich, wie es die beiden taten, die gerade auf ihn zugeeilt kamen, extra zeit genommen hatten, um heute hier zu sein. Aufgrund des schnellen Entgegenkommens des Blondschopfes, konnte der Minoru die Halle nur einen Moment wirklich sondieren. Deko hatte er gesehen und natürlich auch andere Mitglieder, aber auf den ersten Blick wirkte nichts direkt peinlich. So weit so gut. Dann hatte Mareo auch bereits die kurze Strecke zum Eingang überbrückt und schloss den Jungen oder sollte man jetzt Mann sagen, in seine Arme, so wie es für gute Freunde nicht unüblich war. Es war jedoch das erste, größere Mal, dass er mit Kollegen jenseits von Quests so viel Zeit verbringen würde, wie am heutigen Tag. Kein Wunder, immerhin verkrümelte er sich lieber in die Bibliothek, statt an den Keilereien der Halle teilzunehmen. Heute wäre seine bloße Anwesenheit jedoch der Grund dafür und dem konnte er sich nicht erwehren. Ebenso erfreut klopfte er dem Umarmenden auf den Rücken. „Ich danke dir sehr“ erwiderte er doch noch etwas fröhlich, ehe sich die Prozedur mit Shizuka wiederholte. „Ihr zwei seid doch verrückt“ kommentierte er, als sie das Tor hinter sich schlossen und er die Umgebung nun etwas genauer anschauen durfte. An alles von Luftschlangen bis hin zu Ballons war gedacht wurden. In Kombination mit den Wimpeln und Girlanden wurde es richtig atmosphärisch. Dann erst stimmte jemand durch Klopfen seines Kruges ein allseits bekanntes Lied an, welcher der Schwarzhaarige über sich ergehen ließ und mit einem allgemeinen Applaus beendet wurde. Nun so waren die Feen eben.
Nachdem auch der letzte ihm auf irgendeine Art gratuliert hatte und sich die restlichen Mitglieder erst einmal wieder mit sich selbstbeschäftigten, bis sie vermutlich von den beiden Planern das OK erhielten, sich dazu zumischen, setzte das Dreigespann sich an einen Tisch. „Ihr wisst, dass ihr euch nicht so eine Mühe hätten machen müssen“ begann er gleich seine quasi Entschuldigung. „Trotzdem vielen Dank“ ergänzte er fast schon flüsternd hinzu, während in sein Gesicht eine bekannte Schamesröte stieg. „Ich will eigentlich gar nicht fragen, was ihr mit mir vorhabt, aber ich tue es dennoch: Was gibt es zu essen und vermutlich viel interessanter: Was muss ich trinken?“. Na, dann war Akay mehr als gespannt, was ihn jetzt erwarten würde. Wohlmöglich hätte er sich doch Horologium holen sollen, bevor er hierhergekommen war. Dann hätte ihn der stellargeist wenigstens vor dem schlimmsten bewahren können.
Bis der Hauptgast in die Gildenhalle kam, musste man sich ja irgendwie beschäftigen. Glücklicherweise war die Barfrau der Gilde eine Meisterin darin, ihre Gäste zu unterhalten. Gut, diese ließen sich auch selten zweimal bitten und machten bei jedem Unsinn mit. Gegenseitig steigerte man sich regelmäßig in irgendetwas hinein. So war zumindest für Shizuka die Tatsache, dass sie eine Überraschungsparty schmeißen wollten, schnell fast in Vergessenheit geraten. Sie war auf eine Wette angesprungen und schmierte mit ihrem Schwert ein Sandwich. Richtig Hunger schien aber keiner zu haben. Niemand äußerte sein Interesse an dem Scherbenbrot. Dabei war das Essen in diesem Raum sonst immer sehr schnell vergriffen, seltsam. Mareo meinte noch, dass sie sich bald neu in Schale werfen müsse, wenn sie nicht aufpasse, worauf sie ihn angrinste. “Hier bleibt doch eh nichts lange sauber.“, antwortete sie ihm. Spätestens wenn einmal richtig geprostet wurde und das Bier nur so durch die Gegend flog, blieb kaum jemand trocken. So ging es in der Gilde eben her, daran gewöhnte man sich. Als die Tür aufging, richteten sich alle Blicke auf die Person, die zu ihr hereinkam. Manche schneller als andere. Mareo war der erste, der aufsprang und sich auf die Person zubewegte. Es handelte sich um den Ehrengast dieses Tages, um Akay! Das festgestellt, hielt es Shizuka auch nicht mehr auf ihrem Stuhl. Sie legte ihre Klinge mit einem Klirren auf dem Tisch ab und folgte dem Blonden, um das Geburtstagskind gleich nach ihm ebenfalls in ihre Arme zu schließen. “Alles Gute, junger Mann!“, wünschte sie ihm dabei. Als sie das getan hatte, drehte sie sich gleich zum Rest der Truppe um, um diese mit auffordernden Handbewegungen dazu zu animieren, mit dem vorher abgestimmten Lied anzufangen. Es war ein furchtbarer Gesang, der die Gildenhalle kurz darauf einnahm. Daran änderte auch Shizukas passable Gesangsstimme nichts, als diese leicht verzögert mit einstieg. Als der Empfang abgeschlossen war, verteilten sich die Anwesenden wieder im Raum. Akay, Mareo und Shizuka nahmen jedoch zusammen an einem der Tische Platz. Es war zu erwarten, dass es dem Geburtstagskind tendenziell unangenehm war so im Fokus zu stehen. “So ist das, wenn man Geburtstag hat. Da muss jeder mal durch.“, entgegnete die Magierin ihm voller Vorfreude auf das, was sie an diesem Tag so erwarten würde. Akays Riecher war gar nicht so schlecht. Er ahnte bereits, was ihm so etwa bevorstand. Mareo hatte sich fest vorgenommen ihn mal so richtig abzufüllen und die Weißhaarige war natürlich von dieser Idee begeistert. Sie bat ihm dafür ihre volle Unterstützung an. Akay erkundigte sich jedenfalls danach, was es zu essen gab und was er an Getränken in sich hineinschütten musste. Die erste Frage konnte Shizuka ihm schnell beantworten. “Der Grill draußen ist schon an.“, erklärte sie. Dann aber sprang sie auf, und huschte zum Tresen hinüber. Statt um diesen herumzulaufen, sprang sie halb drauf. Sie lehnte sich darüber und zapfte von der falschen Seite einen Krug Bier für ihren Kameraden ab. Mit diesem kehrte sie zum Tisch zurück. “Erstmal was zum Einsteigen.“, erklärte sie. Mareo hatte einen viel genaueren Plan davon, was er seinem Freund alles aufbürden wollte. Es war allerdings fraglich, ob er diesen auch gleich ausplaudern würde.
Genutzte ZauberZauber kann hier reinkopiert werden.
In einer lebhaften Gilde wie Fairy Tail ging kein Geburtstag unentdeckt vorbei, denn irgendjemand wusste immer etwas und tratschte es weiter. Regelmäßige Feiern mit ausufernden Schlägereien waren da wirklich keine Seltenheit und am heutigen Tage war es eben Akay Minoru, der Paladin von Fairy Tail, der seine Volljährigkeit feiern musste. Er hatte sich etwas Einfaches und lockeres gewünscht, nachdem er wusste, dass er nicht daran vorbei kam und Mareo war nett genug, ihm diese Einfachheit zumindest kurzweilig Teil werden zu lassen. Natürlich war noch heftige Becherei geplant, denn wenn Akay heute Nacht nicht kotzte, dann trank der Knabe nicht am Limit. Aber bevor es in die Nachtclubs von Magnolia ging, wurde erst einmal locker getrunken, bisschen was gegessen und gequatscht. Man durfte den jungen Akay ja nicht sofort ins kalte Wasser stoßen, zumal Mareo ja auch so gern Zeit mit seinem Freund verbrachte.
Sie setzten sich, nach einem großen Ständchen der Gilde, an einen Tisch und Akay konnte sich vor Schamesröte nicht mehr retten. Er war sehr bescheiden und empfand die getane Mühe als nicht notwendig, aber Mareo sah das anders. Man wurde nur einmal im Leben Achtzehn Jahre alt und nur selten kam auch in den Genuss, dies ausgedehnt zu feiern. Mareo selbst hatte seinen 18. Geburtstag nicht einmal bewusst erlebt, denn er war plötzlich einfach bei Fairy Tail und wusste nicht so recht, was überhaupt Phase war. Vielleicht war er deswegen so darauf versessen, Akay die Party des Jahrhunderts zu verschaffen. Der Halbgott hatte dazu alles in einem Buch gelesen, weswegen er durchaus wusste, wie das Ganze abzulaufen hatte. „Nichts zu danken, Akay“, entgegnete der Blondschop grinsend und klopfte dem Paladin einmal auf die Schulter. Shizuka hatte in der Zwischenzeit Bier gebracht und berichtet, das der Grill bereits angeschmissen war. Leider musste sie auch schon los, da sie noch anderweitige Verpflichtungen hatte und ließ die beiden jungen Männer zurück. Mareo schob einen Bierkrug zu Akay und schnappte sich dann den eigenen, um anzustoßen. „Auf deinen Ehrentag, Kleiner!“, prostete Mareo also und stieß die Krüge aneinander. Dann lehnte er sich etwas zurück und goss sich etwas in den Hals. Mjam, Bier!
„Das heute wird ein kleiner Marathon“, erklärte Mareo und kicherte belustigt. „Du wirst Bier, diverse Schnäpse und Long Drinks trinken. Dazwischen wird auch mal ein Cocktail sein“, fügte der Halbgott an und nahm einen weiteren Schluck Bier. „Der morgige Tag wird hart, aber wenn du diese Taufe überstehst, bist du ein echter Mann“, zwinkerte der Godslayer. Es machte sich durchaus etwas Neid in ihm breit, schließlich hatte er eine solche Feierlichkeit noch nie erhalten, aber im Grunde war es dafür auch zu spät. Für den 30. Geburtstag konnte er dann ja eine Fete schmeißen, also in 10 Jahren. Durch die offen stehende Tür drang auch allmählich der Geruch der verbrannten Holzkohle in die Gildenhalle, während man lauthals das Zischen des Fleisches auf dem Grillrost hören konnte. Beilagen technisch gab es natürlich diverse Salate, Brot und Knabberzeug. Es mangelte diesem Grillen wirklich an nichts.
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