Ortsname: Royal Crusade Ruinenversteck - Verlassene Quartiere Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Die Quartiere der Mönche, die hier vor geraumer Zeit lebten, sind teilweise völlig zerstört oder in erbarmungswürdigem Zustand. Einzig und allein ein Flügel im hinteren Teil des Klosters sieht noch bewohnbar aus und das aus gutem Grund, die dunkle Gilde Royal Crusade nutzt diese Räume als Lager oder Ausweichquartiere, wobei kaum jemand mehr als eine Nacht hier oben verbringen mag, da die kalten Winde des Nordens einem schnell die Wärme austreiben und keine Scheibe in diesem Gebäude noch heile ist.
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Eohl The Sun's Shade
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1406
Eohls Körper zitterte leicht, während sie auf dem kühlen Boden des Schlafraumes saß, den Wind durch jede einzelne Ritze wehen fühlte, gefangen zwischen den beiden improvisierten Betten, zwischen die sie sich gesetzt hatte. Sie traute sich nicht wirklich in eins von beiden hinein, nicht nach dem, was das letzte Mal passiert war, als sie in der Gilde geschlafen hatte. Wenn sie schlief, verpasste sie den Teil, den sie mochte. Dann blieb nur das Leid. Das Leid wollte sie nicht. Das brauchte sie nicht. Ihr eisiger Körper schüttelte sich bei dem Gedanken. Dennoch war sie hier, hockte an diesem Schlafplatz für jene, die nicht lange blieben oder keine andere Wahl sahen. Fröstelnd auf dem Boden, einsam und allein, die Arme eng um ihren Torso geschlungen, die Beine angezogen. Ihre Augen waren so kühl wie die Luft um sie herum, sie wirkte richtiggehend eingefallen an ihrem kleinen Platz. Als sie hergekommen war, waren noch Leute hier gewesen. Hatten geschlafen und geredet. Die wachen waren schnell verschwunden, die Schlafenden auch bald. Übrig blieb nur sie allein. Sie hatte nicht allein sein wollen, aber als sie dem Rest hatte folgen wollen, wurde ihr gesagt, sie solle ja nicht mitkommen – sie solle lediglich hier hocken, bis sie versauerte. Ein Lächeln hatte sich bei diesen Worten auf ihren Lippen ausgebreitet – jetzt nicht mehr. Ihre Lippen waren blau geworden und fühlten sich taub an. Zum Lächeln waren sie nicht mehr in der Lage. Ob das bedeutete, dass sie schon versauert war? Wie lange sie wohl noch hier hocken bleiben musste? Hoffentlich nicht mehr lange...
Die Stimmen in Eohls Kopf wurden wieder lauter, das allumfassende Wispern wurde zu einem richtigen Sturm an Geräuschen und schaffte es sogar, die nordischen Winde zu übertönen, die um sie herum fegten. Ihre Arme zuckten leicht, wollten ihre Hände über ihren Ohrmuscheln platzieren und feste drücken, doch sie wusste, dass das nichts brachte, und sie zwang sich dazu, stattdessen ihren Körper so warm wie möglich zu halten. Sie spürte langsam, wie ihr wieder wärmer wurde. Wie die Kälte sie müde machte. Ihre ermatteten Augen blickten leer nach vorne, schafften es nicht mehr, sich auf eine Sache zu fixieren. Wenn sie noch viel länger alleine in diesem ungeschützten Schlafgemach hocken blieb, würde ihr das sicher nicht guttun. Hoffentlich kam bald jemand... Hoffentlich fand sie jemand... Ganz egal, wer...
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Heute war nicht sein Tag... Schon seit einigen Stunden hatte er dieses unerträgliche Hämmern in seinem Schädel, doch zur Ruhe kam er nicht. Ren kam gerade erst von einer Quest zurück und diese war für den kräftigen Magier körperlich ziemlich anstrengend gewesen. Er hatte viel schleppen, bewegen und kaputtmachen müssen, was ihn viel Energie gekostet hatte. Außerdem musste er weite Strecken zu Fuß zurücklegen, was er ja eigentlich recht gut konnte, aber nach einer Weile war selbst der starke Körper des Riesen erschöpft. Was auffallend hinzukam, war die Kälte in dieser Stadt, an die er sich einfach nicht gewöhnen konnte. Der kalte Wind zog selbst unter seiner langen Haarpracht an die Ohren und löste da auf kurz oder lang einen unangenehmen, ziehenden und stechenden Kopfschmerz an. Seit etwa zwei Stunden war er nun zurück in der großen Ruine, in der die Gilde, welcher zugehörte, sich eingenistet hatte. Die dunklen Magier hatten ihn heute herzlich wenig interessiert. Er war auf direktem Wege im Weinkeller gelandet und hatte sich ein warmes Getränk gegönnt, doch selbst das half nicht. Sein Kopf schmerzte unaufhörlich und er glaubte, dass seine Augen zwischendurch irgendwie flimmerten. Vermutlich hätte er nach Hause gehen und etwas essen sollen, doch irgendwie war ihm nur nach Schlafen zumute. So beschloss er etwas zu tun, was er noch nie gemacht hatte: Im Gildenversteck schlafen.
Ren wusste, dass es noch irgendwo in der Ruine verlassene Quartiere gab. Jene wurden zwar hauptsächlich als Lager- und Abstellräume genutzt, doch so manch einer der ausgekühlten, leeren Räume wurden von heimatlosen oder trägen Magiern der Gilde als Nachtlager genutzt. Er störte sich nicht an der Gesellschaft Anderer - so lange man ihn eben in Ruhe ließ. Es gab hier nur wenige Menschen, die er prinzipiell nicht leiden konnte, aber wenn der Kopf schmerzte und man erschöpft war, dann war dies keine Zeit um besonders wählerisch zu sein. Mit einem etwas flauen Gefühl im Magen hatte er also eine Kleinigkeit gegessen und dann einem der Barmänner den Weg zu den Schlafquartieren aus dem Kreuz geleiert... Soweit so gut. Nachdem er sich den Weg dorthin erkämpft hatte, begab er sich in die Flure vor den verlassenen Quartieren, durch welche die eisige Luft schon pfiff. Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht legte Ren die Hände über seine Ohren und wärmte sie kurz. Sein Leid sollte niemand sehen, denn der Hüne gab sich immer überlegen und stark - das war schließlich seine Überlebensstrategie! Als er die klapprige, kaputte Tür zu einem der Schlafräume öffnete, trat er also wieder gefasst in den Raum und erblickte... ein elendes, dürres Etwas am Boden, dass ganz offensichtlich am ganzen Leib fror. Nicht sein Problem. Ren ignorierte es zunächst und ließ sich in einer Ecke des Raumes fallen. Verdammt scheiß kalt hier... Nur nebensächlich musterte er die Magierin, die allein hier herumhockte. Grünes Haar... Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Er hatte von ihr gehört, oder? So richtig erinnerte er sich gerade nicht... Hier gab es mehr als genug Sonderlinge. Seufzend setzte er sich auf den Boden und legte eine seiner Hände auf das rechte Ohr, welches besonders schmerzte. Verschissener, kalter Wind... Ob hier jemals zumindest ein klein wenig von der gewohnten Wüstenwärme herkam? Zu kalt war scheiße... zu heiß aber auch. Aber wenn es einen Ort gab, an den er gut passte, dann war es leider dieser hier. Da musste er wohl durch.
Erstaunlich still hockte Eohls dunkler Körper an ihrer Wand, hatte aufgehört zu zittern oder sich anderweitig groß zu regen. Um sie herum herrschte kein Laut außer dem Rauschen des Windes... bis sie Schritte hörte. Schwere Schritte einer großen Person, die sie selbst in ihrer Rüstung weit überbot, was das Gewicht anging. Wenn man bedachte, dass es sich um ein Gildenmitglied handelte, bedeutete das wohl, es war jemand mit muskulösem Körper – Royal Crusade enthielt kaum Mitglieder, die deutlich übergewichtig waren. Als die Geräusche auch in ihren Raum hereintraten hob sich langsam, träge der Kopf der Yihwa und sie blickte auf, dem Hünen, der sie überraschte, entgegen. Ihre Augen trafen sich und für einen Moment verstummte der Wind. Das war Ren, auch als Akuma bekannt und knapp über zwei Meter groß. Er war kein sehr ruhiger Schläfer, soweit Eohl das beobachtet hatte, aber nichtsdestotrotz war er ein Auserwählter wie der Rest der Gilde. Dieser scheinbar ewig währende Moment endete abrupt, als Ren seine Augen wortlos von ihr abwandte und sich sein eigenes Eckchen in dem Schlafraum suchte. Hatte er sie nicht gesehen? Eohl hätte schwören können, dass er sie direkt angesehen hatte. Ein schicksalhafter Blick! Und doch tat er, als habe er sie überhaupt nicht bemerkt. Nachdem er ihr Blickfeld verlassend hatte starrte die in ihrem aktuellen Zustand recht langsame Yihwa noch ein paar Sekunden lang nach vorne, ehe sie ihren Kopf langsam drehte und dabei zusah, wie es sich der große Magier ebenfalls auf dem Boden bequem machte. Ihm war auch kalt, das war offensichtlich. Sie hatten also einiges gemeinsam, und doch ignorierte er sie einfach. Eohl rutschte ein Stück an der Wand entlang, näher an den Riesen heran, trat dabei eine zerschlissene Decke weg, sodass sich nichts mehr zwischen ihnen befand. Etwa einen halben Meter von ihm entfernt blieb sie sitzen, reckte ihren Hals ein wenig, um ihn zu betrachten, aber Ren sprach noch immer nicht mit ihr. Entweder er hatte kein Interesse an ihr, oder er störte sich nicht an ihrer Gegenwart. Ersteres fühlte sich deutlich gewohnter an, aber das musste nicht bedeuten, dass es stimmte. Ihren Kopf so weit zur Seite gelehnt, dass er praktisch parallel zum Boden verlief, starrten die kühlen Augen der Yihwa den großen Körper an und sie begann langsam wieder, sich zu bewegen, rutschte näher an ihn heran, bis sie die Wärme seines Körpers spürte. Ein Hauch von einem Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als die Nähe einer anderen Person die Kälte des Windes ein wenig ausbalancierte und sie ihre Augen langsam schließen konnte, ihr Kopf an die Schulter des jüngeren Magiers gelehnt. Das war doch schon viel besser... jetzt würden sie sich beide wohl fühlen...
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Grummelig, frierend und mit seinem schmerzenden Kopf knallte Ren sich in die nächstbeste Ecke in dem zugigen, kaputten Schlafraum innerhalb der Ruine. Dass er nicht allein hier war, war zwar ungünstig, aber sollte ihn nicht weiter stören. Immerhin wollte Ren nur lange genug schlafen, dass sein Kopf sich wieder zu seinem Körper zugehörig fühlte und dann würde er nach Hause gehen und sich dort ausruhen. Alles konnte er ertragen. Die Kälte. Den Kopfschmerz. Die unbequeme Position. Außer, wenn ihm jemand auf den Sack ging. Aber welchen Grund gebe es? Die Leute hier wollten echt nicht allzu viel mit Ren zu tun haben. Er war kein Partymensch, nicht besonders geschwätzig und auch sonst alles Andere als sympathisch. Jedenfalls gab es keinen Grund ihm auf den Keks zu gehen. Richtig? Richtig???
Einschlafen, war unkompliziert bei diesem krassen Kopfschmerz. Ren hatte sich gerade erst richtig gesetzt und angelehnt, dann fielen seine müden Augen schon von ganz allein zu. Sie hatten schon eine Weile geflimmert, seine Sicht war eingeschränkt und der Schmerz in seinem Kopf war schwer ertragbar gewesen. Der Magier hatte wohl echt nicht gerade den besten Zustand gerade, aber Ren konnte sich selbst die nötige Pause eingestehen - auch wenn der Raum nicht der Beste dafür war. Unruhig schlief er immer. Egal wo und egal wann. Der Magier hatte seit seiner Kindheit Probleme sich irgendwo sicher zu fühlen. Deshalb war seine Nachtruhe stets sehr leicht und schon kleinste Bewegungen und Geräusche geügten, um ihn zu wecken. Der Magier mit dem langen Haar hatte aber diese Ruhe ziemlich nötig gehabt. Es fröstelte ihn und er war - ganz im Gegensatz zu sonst - tatsächlich wesentlich tiefer im Schlaf, als er es normalerweise tat.
Allerdings roch er etwas. Es war ungewohnt und fremd... Dann wurde es wärmer. Hatte er sich an die Kälte gewöhnt? Als die kühlen, rotbraunen Augen sich langsam öffneten und Ren die Lider recht träge aufschlug, erkannte er etwas Grünes. Eine Wiese? Hier? An diesem Ort? Dann aber erblickte er einen Haarschopf - denn das war kein Rasen. Jemand... lehnte an ihn? Sofort zog der Hüne seine Augenbraue nach oben. Was zur Hölle war das für eine Beknackte? Warum in aller Welt lehnte sie gerade an ihn und kuschelte hier rum, als hätte er ihr angeboten für diese Nacht das große Löffelchen zu sein? Hatte die eine Wette verloren? Ihr jemand ins Gehirn geschissen? Wie dem auch sei... Zu seinem Erstaunen - und vermutlich auch dem aller Menschen, die jemals davon erfahren würden - schaffte Ren es seine innere Wut über dieses dreiste und selbstgefällige Verhalten unter Kontrolle zu halten. Die stechenden, rotbraunen Augen fixierten die Fremde abwertend, während er scharf die kalte Luft einsog und fragte: „Was in aller Welt tust du da?“ Seine Stimme klang bedrohlich, herausfordernd und abwertend. So, als würde er sie gleich abstechen, wenn sie nicht sofort von ihm abrückte. Aber sie hatte eine einzige Chance ihm einen sinnvollen Grund für dieses Verhalten zu geben - und Ren war sicher, dass es keinen gab. Eigentlich hatte sie keine Chance...
Es war so angenehm... Eohl spürte die ledrige Jacke an ihrer Wange, spürte die Wärme des Körpers, an den sie sich drückte. Der kalte Wind, der durch die Ritzen des Raumes zog, war wie vergessen, während sie an Ren gelehnt die Augen zuließ und darauf wartete, in süße Träume zu versinken. Er ließ es hier drin gar nicht wie der kalte, immerwährende Winter wirken, der im hohen Norden herrschte. Stattdessen wirkte er richtig sommerlich, trug den verschwitzten Duft harter Arbeit an sich, sodass sie kein Problem damit hatte, ihre Nase in die Kleidung des Riesen zu graben und die komfortable Schlafsituation in seinen kraftvollen Duft gehüllt zu genießen... Es war lediglich die Stimme des Auserwählten, an dem sie gerade ihre Ruhe fand, die sie aus ihrem Halbschlaf wieder hochschreckte. Sie war schon dabei gewesen, in einen tödlichen Schlaf zu sinken, als er den Raum betreten hatte, da war sie jetzt gerade auch nicht mehr als halbwach und könnte theoretisch jeden Moment in sich zusammenfallen. Das sanfte Rauschen in ihrem Kopf halt zeitweise dabei, ein wenig an sich zu halten, war in manchen Augenblicken aber umso einschläfernder. Hätte er sie nicht so rüde zurück in die Realität geholt, wäre sie vermutlich schon im Reich der Träume. Sie blinzelte ein paar Mal, als sie seine Frage hörte, und ihr Körper zuckte ein wenig zusammen. Das würde er wohl spüren, auch wenn er von oben nicht mehr als ihren Haarschopf sehen konnte. Er war so viel größer als die Magierin... Sie rieb ihren Kopf noch einen Moment lang an seiner Jacke, ehe sie ihn langsam anhob und ihr Gesicht in seine Richtung wandte. Langsam offenbarten sich ihm ihre dunklen, leicht geröteten Wangen, die orange Strähne, die unordentlich über ihr Gesicht fiel, die leeren, matten Augen, die in einem dunklen Rotton zu ihm aufsahen. Ihr Ausdruck war müde, aber ihr ruhiges, zufriedenes Lächeln lag trotzdem noch immer auf ihren Lippen. Jetzt, wo einer der Auserwählten ihr nicht nur seine Nähe, sondern auch seine Worte geschenkt hatte, fühlte sie sich umso glücklicher. Er wollte also wissen, was sie hier machte?
„Schlafen“, erklärte sie mit ruhiger, freundlicher Stimme, während sie einen Arm um den Bauch des großen Magiers legte und sich wieder ordentlich ankuschelte. „Wärme.“ Das konnte er sicher verstehen. Er hatte ja sogar mit ihr gesprochen, das bedeutete also, er erkannte ihre Anwesenheit an und akzeptierte sie. Allein der Gedanke füllte ihr Herz mit der angenehmen Wärme, die sie unter diesen kalten Bedingungen dringend brauchte. Sie hielt ihn ein wenig fester, während sie ihre Wange an seiner Brust rieb. Sie waren quasi dafür geschaffen, sich so zu begegnen. Sie würde ihm seine Wärme spenden und er ihr seine, und so würden sie beide hier versauern können, bis sie ihre Pflicht erfüllt hatte und die Zukunft einzutreten bereit war. Was für eine schicksalhafte Begegnung...
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Der Hüne hatte die Augen wieder aufgeschlagen und sah neben sich eine sonderliche Frau mit einer auffällig farbigen Haarpracht. Sie lehnte an ihn - nicht nur das. Diese Fremde hatte sich richtiggehend an ihn geschmiegt und lächelte selig dabei. Der robuste Wüstenjunge musste einige Momente an sich halten die Kontrolle über sein Temperament zu behalten, als er diese Frau an seiner Seite entdeckte. Dann aber entwich ihm ein zorniger Ausruf - oder eine Frage - welche die Dame doch hoffentlich wissen lassen sollte, dass es sich nicht geziemte ihm so nahezutreten. Es war ihm zuwider. In jeglicher Hinsicht. Wenn es eine Sache war, die er liebend gern mied, dann war es der Kontakt zu Menschen und jener körperlicher Natur stand da ganz weit oben auf der Liste von Dingen, die er sich gerne ersparte! Doch das hier war seine Gilde. Ein Platz, an dem er freiwillig war. Sein wollte. Also musste er an sich halten sie nicht direkt zu köpfen. Allerdings... Der Hüne hatte fürchterliche Kopfschmerzen und war unsagbar erschöpft. All das machte seine ohnehin recht kurze Zündschnur nicht gerade länger... Irgendein Kurzschluss hatte ihn also zu der Ausgangslage verleitet, dass er ihr handeln hinterfragte, bevor er damit drohte sie niederzustechen... Mal sehen was sie zu ihrer Verteidigung zu sagen hatte.
Zunächst zuckte sie zusammen. Ren konnte spüren, dass sie dies tat. Roch sie da an ihm? Wow. Die war wirklich ein Sonderling allerhöchster Güteklasse. Der Hüne bebte vor Wut, doch hielt noch an sich, so lange sie sich nicht erklärt hatte. Warum zur Hölle rieb dieses Weib sich an ihm? Ein eiskalter Schauer jagte ihm den Rücken hinab. Die war ihm nicht geheuer... Was stimmte nicht mit dem Weib? Als sie aufblickte und ihn so selig und zufrieden anlächelte, brannte ihm fast die Sicherung durch. Eine seiner Hände ballte sich zu Fäusten, wollte sich ihr in den Magen rammen und ihr derbe Schmerzen zufügen. Aber dann sprach sie, unterbrach seinen Gedankengang. Schlafen... Wärme... Mehr hatte sie dazu nicht zu sagen? Dann rieb sie sich an seiner Brust und Ren rückte fast schon automatisch ein Stück nach hinten ab, mehr in Richtung Wand. Das half herzlich wenig, denn die Braut hatte sich ja um seinen Bauch geklammert und hielt sich fest. Er zog sie also nur mit sich. Rens Fäuste zitterten. Doch statt ihr direkt eine reinzuhämmern, schlugen sie auf seine Oberschenkel. „Ach du heilige Scheiße...“, zischte er, rollte mit den Augen, blickte sie an und dann zur Decke. „Du hast'n richtig derben Dachschaden, oder?“ Und da machte es klick. Ren konnte nicht besonders gut mit Frauen umgehen, aber die hier war keine Bedrohung. Deshalb hatte er ihr nicht sofort eine gegeben, denn Frauen waren kompliziert. Aber die hier kam ja ihm zu nahe und nicht andersrum. Er mochte das nicht. Vielleicht musste er sich erklären? Die schien nicht ganz dicht zu sein. Sprach ja nicht mal in Sätzen. Weniger als er sogar. Dass es das gab...
Dann aber erinnerte er sich an eine Frau in der Gilde, von der alle abfällig sprachen. Eine, die die sich wie eine Gestörte verhielt, die keiner leiden konnte und von der man schon länger wettete, dass sie bald draufging. Eohl. Grünes Haar... Sonderbare Hörner auf dem Kopf, die nicht die ihren sind... Ja. Das war sie. Sofort wurde Ren defensiver. Eine seiner Hände packte ihre Schulter, die andere ihre Wange. Er schob sie von sich. „Fuck. Du bist Eohl Yihwa, oder?“, knurrte er zornig und versuchte sie von sich zu lösen. „Macht man das so bei euch verkackten Rune Knights?!“ Ren hasste die Runenritter. Und was er von diesem Weibsstück gehört hatte, sprach nicht für sie. Er fuhr sich gerade richtig hoch, wollte sie loswerden und von sich drücken. Was stimmte mit der nicht?! Aber wehtun, konnte er ihr irgendwie nicht... Sie tat ihm leid, weil sie echt kaputt zu sein schien... aber eine Runenritterin sollte ihm nicht leidtun. Das waren doch alles solche hochnäsiger Wichser mit endslangem Stock im Arsch! Wie sein dämlicher Bruder! Nix da! Die konnte mal schon abrücken!
Eohl wurde ein wenig über den dreckigen Boden geschliffen, als Ren versuchte, sich von ihr zu entfernen, aber das störte sie gar nicht. Es war einfach schön, sich gewollt zu fühlen, da konnte er sich so weit verkriechen wie er wollte. Warum er sich selbst schlug verstand sie nicht so ganz, aber das hatte vermutlich mit der Kälte zu tun. „Dach... schaden...?“, wiederholte sie ruhig und blickte sich ein wenig in dem Raum um. Ja, es zog ganz schön hier, man konnte den Wind von draußen sowohl hören als auch spüren, aber das lag nicht wirklich an dem Dach. Das wirkte tatsächlich recht gut verarbeitet und nicht so mitgenommen von den Zeichen der Zeit. Eher waren es die dünnen Risse in den Wänden, die das Toben der Natur herein ließen. „Nicht das Dach... die Wände“, erkannte sie und hoffte, dass Ren das verstehen würde, aber er war schon einen Schritt weiter. Er packte sie mit seinen starken Händen, hielt sie ein Stück vor sich, um sie ordentlich betrachten zu können. Was er wohl in ihr sah? Die Yihwa errötete leicht bei dem angenehmen Gefühl seines unsanften Griffes, war sich bewusst, wie intim die Situation eigentlich war. Im Prinzip war das sogar eine Umarmung, nicht? Normalerweise umarmte sie keiner... Ren musste sie wirklich mögen... Er sagte sogar ihren Namen, was ein breites, zittriges Lächeln auf ihre Lippen brachte. Wenn er sie umarmte und ihren Namen sagte, dann war das doch etwas ganz Besonderes! Ren musste sehr, sehr glücklich darüber sein, Zeit mit ihr zu verbringen!
Für einen Moment war die unterkühlte Magierin gefangen in einem verzerrten Spiegelbild puren Glücks, doch dieser Moment hielt nicht lange. Rune Knights, sagte er. Bei euch Rune Knights, sagte er. Als ob sie ein Rune Knight wäre, sagte er. Das Lächeln fiel von ihrem Gesicht, als Eohls Augen sich weiteten und in strahlend hellem Rot aufleuchteten. Für den Bruchteil einer Sekunde war Zorn in ihrem Blick zu sehen, ehe ihre Augen wieder erloschen und zu ihrem alten, matten Rot zurückkehrten. Sie zog sich aus dem Griff des Magiers und sank schlaff zu Boden, während sie ihn aus fast schon angsterfüllten Augen ansah. „N-nein...“, wisperte sie, während das Rauschen in ihrem Kopf lauter wurde. Sie hob ihre Hände an ihren Kopf, drückte sich die Ohren zu. „Kein Rune Knight... ich bin kein Rune Knight!“, stieß sie erst furchtsam, dann wütend aus. Ihre Pupillen begannen zu flackern, leuchteten hell auf wie Feuer, ehe sie wieder ermatteten, wieder und wieder, unsicher, wohin ihre Gefühle gehen sollten. Die Kränkung, zu den Runenrittern gezählt zu werden, grub sich wie eine große Scherbe in ihr Herz und machte sie wütend, furchtbar, furchtbar wütend... aber sie konnte nicht wütend sein auf einen Auserwählten! Auf ein Miglied der großartigen, heiligen Crusader! Stattdessen sollte sie ehrfürchtig sein, sollte sich Sorgen machen, dass er sie doch nicht mochte. Diese beiden Zustände bekämpften sich, während ihr Gesichtsausdruck mehr und mehr von diesen Emotionen Abstand nahm und mehr und mehr einfach nur Qual zeigte. Sich vor Schmerzen krümmend starrte die Yihwa hinab auf die Beine des Akuma, spürte, wie ihr ganzer Körper zitterte. „Nein... Nein! Bin ich nicht! Bin ich nicht...“ Mit schwerem Atem starrte Eohl einfach nur hinab, wippte leicht vor und zurück, während ihr Kopf dröhnte. Es fühlte sich an, als wäre er kurz davor, zu splittern, als würde sich gleich ein riesiger Sprung durch ihren ganzen Körper ziehen. „Ich bin... Crusade...“, wisperte sie verzweifelt. Wieso wollten diese Schmerzen nicht verschwinden...?
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Oh man... Die hatte echt ordentlich ein Rad ab, oder? Ren konnte gar nicht fassen, dass es erwachsene Frauen gab, die sich so wenig im Griff hatten. War ja nicht nur das. Irgendwie war die rundum eigenartig. Sie schien nichts von sozialen Gepflogenheiten zu verstehen - und da war ja Ren schon kein Experte. Außerdem konnte sie offenbar weder ordentlich sprechen, noch Andere richtig verstehen. Ren seufzte... Eigentlich hätte er jedem, der ihm so nahe kam, direkt die Klinge an den Hals gelegt und ihn mit funkelnden Augen bedroht... Aber die hier war echt ein Sondermodell in jedem Gebiet. Sie war wie ein Kind, nur größer... Scheinbar versuchte sie ihm zu erklären, dass der Schaden nicht im Dach, sondern in den Wänden war und sie deshalb fror. Oh man. Aber deshalb konnte man Anderen doch nicht so auf die Pelle rücken! Ob er ihr das erklären konnte? Und ob das überhaupt etwas brachte? Wie war die denn Teil der Gilde geworden? Konnte die überhaupt an Quests teilnehmen? Die war doch sicher schneller tot als man gucken konnte... Doch bevor Ren all das weiterspinnen konnte, fiel dem Magier etwas ein. Es gab hier nur eine Frau, die so einen Schaden hatte, über die alle sprachen und wetteten, wann sie drauf ging...
Und als er ihr offenbarte, dass er ihren Namen und ihre Herkunft kannte, war er mit einem Mal wieder richtig wütend geworden. Der Hüne hasste die Runenritter. Dieses dämliche Volk von hochnäsigen Egozentrikern. Die hielten sich für irgendetwas Besseres, berufen dazu die Wogen in der Welt zu glätten und für Recht und Ordnung zu sorgen. Darüber konnte Ren nur lachen. In dieser Welt ging es ums Überleben. Keine Regeln, keine Rechtschaffenheit oder sonstiger Unsinn konnte ihn davon abbringen, dass er hier richtig war. Diese Rune Knights waren nicht das wofür sie sich hielten. Sie waren genau dieselben Niemande wie er - und sollten sie es wagen sich ihm in den Weg zu stellen und seinen Fortschritt aufzuhalten, dann würde er sie beseitigen. Ganz egal wie wichtig sie sich nahmen... In dieser Welt ging es nur um Macht und Können... nicht um irgendwelche Regeln oder solcher Unsinn. Und sie hier... Sie war eine von diesen Schwätzern. Ren wusste es. Sie hatten darüber gesprochen. Irgendetwas soll sie verändert haben - was auch immer es war. So richtig kaufte ihr das hier auch keiner ab. Man hielt sie für einen Doppelagenten oder eine komplett Irre. Beides lief auf ihren Tod hinaus... und Ren würde ihr nur zu gern dabei helfen. Ob er Ärger bekäme, wenn er diese nichtsnutzige Irre hier hinrichtete? Doch bevor er das weiterspinnen konnte, reagierte sie auf seine Worte. Wo sie ihn eben noch so schräg und widerlich angegrinst hatte, zeigte sich plötzlich ein anderes Feuer in ihren Augen. Nanu? Was war das denn? Wo kam das her? Plötzlich widersprach sie ihm vehement, zeigte Angst und wirklich eigenartige Reaktionen. Offenbar war sie richtig wütend über seine Unterstellung, die sie absolut aggressiv und panisch verneinte. Was war das? Sie war definitiv einmal ein Rune Knight gewesen... Sie zitterte, wippte in Angst und hielt sich die Ohren zu. Immer wieder erklärte sie ihm, dass sie nicht zu den Runenrittern gehörte. Sie wäre Crusade. Dass sie nicht richtig reden konnte, hatte er ja verstanden, aber das ... Plötzlich sah sie ziemlich fertig mit den Nerven aus. Ren war nicht empathisch - zumindest nicht in dem Ausmaß, wie es normale Menschen wären - aber eines war er: Neugierig. Der Hüne lehnte sich an die Wand, stützte seinen Ellenbogen gegen jene und mit der Faust seinen Kopf ab, sodass er abschätzig auf die Magierin hinabsehen konnte. Mit einer Hand packte er sie erneut an der Schulter und rüttelte kräftig daran. „Krieg dich ein.“, forderte er sie mit einer Kälte auf, die wie eine scharfe Klinge durch die Luft schnitt. „Ich hab's kapiert. Du gehörst jetzt zu Royal Crusade. Gute Entscheidung.“ Loyal war hier eh keiner... und wenn diese Schnepfe echt mal zu den verkackten Runenrittern gehört hatte, hatte sie zumindest eine gute Entscheidung getroffen. Eines wunderte ihn aber... Dieses abgehobene Pack hatte so krasse Anforderungen an seine Magier. Was war mit ihr? Die konnte ja nicht mal ordentlich reden. Es wunderte ihn, dass sie hier überhaupt überlebte. Wer weiß wie lange... „Wie lange bist du schon in der Gilde?“ Wenn sie wollte, dass er sie nicht mehr beleidigte oder zum Sterben hier zurückließ, konnte sie ihm ja ruhig ein paar Fragen beantworten, oder? „Und, Eohl Yihwa, du warst definitiv mal eine Runenritterin. Beantworte meine Fragen. Warum bist du das nicht mehr?“ Mal sehen ob sie ihn verstehen und ihm antworten konnte... Diese Irre hatte etwas an sich, was seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie einfach zu töten und zu erlösen, wäre so leicht... Sie war schwach und verstand nicht, dass so Einige sich ihren Tod herbeisehnten. Er wollte zumindest wissen was bei ihr schiefgelaufen war... und dann konnte sie immer noch sterben, wenn sie zu nervig wurde, richtig?
Mit dröhnendem Kopf und schmerzender Seele kämpfte Eohl an gegen die Gedanken der Vergangenheit, die mehr und mehr Scherben um ihre Füße verteilten. Wenn man sie so sehr an ihre Vergangenheit erinnern wollte, dann war sie von so vielen Scherben umgeben, dass sie keinen Schritt tun konnte, ohne sich zu verletzen. Es gab kein Vor, kein Zurück, sie war gefangen in einer Gedankenwelt ohne Ein- und Ausgang... Erst das kräftige Rütteln Rens zog sie wieder aus ihrer qualvollen Gefangenschaft heraus und sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, als er sie als Mitglied der Gilde akzeptierte. Mit einem mal war der ganze Schmerz weg, ersetzt durch ein freudiges, warmes Gefühl. Sie waren sich so schnell so viel näher gekommen... Sie spürte richtig die Zuneigung in den eiskalten Worten des übergroßen Magiers und hätte sich gleich wieder an ihn gedrückt, wenn sein starker Arm sie nicht von ihm ferngehalten hätte. Er zeigte sogar echtes Interesse an ihr... „Du... willst mehr über mich wissen?“, meinte sie aufgeregt, mit geröteten Wangen, während sie ihn bewundernd ansah. Nachdenklich wanderte ihr Finger an ihr Kinn. „Wie lange schon...“, murmelte sie vor sich hin. Wie lange war es jetzt her? Ihr Gedächtnis war immer ziemlich durcheinander. Langsam hob sie ihre andere Hand, streckte einen Finger, einen zweiten, einen dritten, als würde sie zählen. „...Monate?“, fragte sie schlussendlich und sah Ren wieder in die Augen. So richtig sicher klang sie ja nicht. Sie legte den Kopf leicht schief und schenkte ihm einen entschuldigenden Blick. „Ich bin hergekommen, nachdem ich aufgewacht bin... es ist noch nicht richtig lange her... aber ich bin nicht gut mit Zeit. Entschuldige.“ Hoffentlich hatte er dafür Verständnis. Ren wirkte wie ein echt, echt netter Typ...
Dann brachte er das Thema wieder auf, das sie so gar nicht hören wollte, und die Freude auf ihrem Gesicht wich schlagartig Verwunderung. „Eohl war... Runenritter...?“, fragte sie unsicher und spürte, wie ihr Körper wieder zu zittern begann. Die Kälte fühlte sich umso eisiger an bei diesem Gedanken, vor allem, weil er in ihrem Kopf widerhallte. Da war etwas, das reagierte. Rens Worte waren nicht falsch, das war vermutlich das Schlimmste daran. „Warum... nicht mehr...“, wiederholte sie nachdenklich und senkte ihren Kopf, während sie wieder das unangenehme Drücken ihrer Kopfschmerzen spürte. Das Bild ihrer Vergangenheit in ihrem Kopf war voller Risse und das Glas, auf dem es sich zeigte, war beschlagen... Der Versuch, es klarer zu sehen, machte es nur umso düsterer und undeutlicher. Eohls Rücken krümmte sich und ihr Gesichtsausdruck zeigte die Schmerzen, die sie spürte. Was war passiert? Wieso wusste sie das nicht mehr? Ein lautes Klirren ertönte. Ren hatte es vermutlich nicht gehört – schließlich war es nur in ihrem Kopf. Die Erinnerung vor ihren Augen war endgültig zersprungen. Der Spiegel, in den sie geschaut hatte, lag in Scherben am Boden und ließ ihren Blick in nicht mehr als eine tiefe, schwarze Leere wandern. Langsam, mechanisch, hob sich ihr Kopf wieder. „Die Runenritter... werden sterben“, antwortete sie. Ihre Stimme war kalt und leer, gefühllos. Langsam drehte sich ihr Kopf zur Seite und sie starrte Ren wieder an, auch wenn es mehr so aussah, als würde sie durch ihn hindurch sehen. Ihre Augen waren wieder matt, fast schon düster, und so leer, als wäre sie tot. Nur das leichte Wippen ihres Kopfes, als wäre ihr Hals nicht richtig fest, war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie noch lebte. „Eohl... wird Leben. Royal Crusade wird leben.“ Die Zukunft... Diese Zukunft war der einzige Grund für ihre Existenz im Hier und Jetzt. Die Vergangenheit konnte sie vergessen. Die Zukunft allein zählte. „Deswegen... bin ich hier.“
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Jede Minute mit Eohl machte es anstrengender der Frau zu folgen. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht und Ren konnte nicht ausmachen was es war. Eigentlich sollte es ihn gar nicht interessieren, aber die Schnalle hatte so einen krassen Dachschaden, dass es fast schon wieder irgendwie interessant war, oder redete er sich das vielleicht ein Stück weit ein? Seinen eigenen Kopfschmerz hatte er zum Glück durch die ganze Aufregung fast ein wenig verdrängt. Als er Eohl also ein paar Fragen stellte, blickte diese ihn nun mit geröteten Wangen an und hinterfragte, ob er an ihr interessiert wäre. Oh man. Wenn sie das so sagte, dann hatte er gar keine Lust eine Antwort dafür zu suchen, die sie verstehen würde. Ren seufzte und strich sich eine lange, schwarze Haarsträhne nach hinten, die vor seinen Augen herumbaumelte. „Nenn es von mir aus so.“, antwortete der grummelige Hüne ein wenig genervt und war sicher, dass es die Diskussion nicht wert wäre ihr zu erklären, aus welchem Grund er ihr diese Fragen stellte. Ihre Mimik und Gestik, ihr ganzes Verhalten... Es entsprach dem eines kleinen Kindes. Ob sie sich einfach mal übel die Rübe gestoßen hatte und deshalb so gestört war? Vorstellbar wäre es... Auf die Frage nach der Zeit konnte sie ebenfalls nicht antworten. Aufgewacht, war sie... Von was? Was war ihr widerfahren? Ren wusste nicht so richtig, ob sie ihm sinnvoll antworten würde, wenn er frage - oder ob sie das überhaupt könnte. Es reizte ihn, dass mit dem Weib etwas nicht stimmte, aber erklären, konnte er sich das nicht. Und das nervte ihn noch mehr!
Nun wurde es aber echt kurios: Eohl kannte ihren Namen, aber wusste nicht mehr, dass sie einmal Rune Knight gewesen war. Das war doch verrückt, oder? Wie konnte man das vergessen? Allerdings... Wenn man ihren Allgemeinzustand betrachtete, dann zweifelte Ren nicht wirklich daran, dass sie kein Material für diese spießigen Analritter war. Hm. Offenbar erinnerte sie sich dunkel daran, aber die Frage danach, warum sie das nicht mehr war, konnte sie ihm nicht beantworten. Stattdessen schien sie sich echt unwohl zu fühlen, wenn sie darüber nachdachte. Als ob sie... Schmerzen hätte? Vielleicht lag ja irgendein Zauber auf ihr. Vorstellbar wäre es. Oder sie hatte sich echt böse die Rübe gepocht. Kam auch vor. Als sie ihn dann aber wieder anblickte, sah sie ganz anders aus. Eben hatte er sie noch als naiv und kindlich betrachtet und nun wirkte sie... keine Ahnung. Er konnte das gar nicht beschreiben. Fast wollte der Hüne vor ihr zurückweichen. Nicht mal vor den verdammten Dämonen fürchtete er sich so, wie vor dem Ausdruck in ihren Augen. Die Runenritter... sterben? Ren legte den Kopf schief. Er hatte sich wieder gefangen, kratzte sich am Hinterkopf. Puh. Das war eine Nummer zu krass hier für ihn heute. Royal Crusade wird leben - und sie auch. Sie wirkte entschlossen, aber... wenn er sich hier umsah... und wie durchgefroren sie war... Ren seufzte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Ich hab hier wohl den krassesten Freak aufgegabelt...“, grummelte er resignierend und erhob sich dann. „Okay, okay. Also, Eohl...“ Kaum hatte er das gesagt, packte er das Weib am Handgelenk. „Wenn du leben willst, kannste hier nicht schlafen. Hast du ein Zuhause? Ansonsten pennste heut bei mir.“ Die würde ihm schon den Kopf nicht abreißen. Aber einfach hier verrecken lassen, konnte er sie ja auch nicht. Verdammtes, komisches Weib...
Dass Ren wirklich Interesse an ihr hatte, gab Eohl ein richtig gutes Gefühl. Sie fühlten sich wohl zusammen gut, das war schön. Ein guter Kontrast zu der Kälte, unter der sie allein gelitten hatte. Fragen zu ihrer Vergangenheit waren da schon was ganz anderes. Als in ihrem Kopf etwas zersplitterte, spürte sie mit einem Mal nichts mehr, weder gut noch schlecht. Keine Wärme, keine Kälte. Sie erklärte ihm emotionslos, wieso sie bei Royal Crusade war, hölzern wie eine Puppe. Mit dieser Seite von ihr konnte Ren wohl auch nicht viel anfangen. Dafür, dass der berühmte Akuma so viel von sich hielt, war er ganz schön leicht aus dem Konzept zu bringen. Ob sie nun nett zu ihm war oder ihm so frostig entgegnete wie der Wind, der durch das Zimmer zog. Er musste sich erst einmal fassen, ehe er sich danach erkundigen konnte, wo sie wohnte. „Hmmm...?“ Ihr Kopf hing nachdenklich in der Luft, hörte langsam auf, abzusacken, und kam zum Stehen, während sie über seine Worte nachdachte. Ihre Mundwinkel zogen sich leicht nach oben und Stück für Stück kehrte Leben wieder in ihre Augen zurück, während ihr Herz schneller zu schlagen begann. Ren hatte ihre Hand ja richtig gepackt! Er hielt ihr Handgelenk in so einem festen Griff, dass sie nicht nur ihren eigenen, sondern auch seinen Herzschlag fühlen konnte. Sie sah ihm tief in die Augen, spürte die Verbindung zwischen ihnen. Er wollte also wissen, wo sie wohnte... Natürlich würde sie ihm das sagen! „Oh ja... ich wohne ganz nah! Nur ein paar Minuten weg!“, erklärte sie aufgeregt mit rot glühenden Wangen. „Ich hab ein eigenes Haus! Ein kleines! Gut für eine Person!“ Eine besonders große, auffällige oder teure Bleibe hatte Eohl nicht. Für wen auch? Für sich selbst? Als reines Mittel zum Zweck brauchte sie nun wirklich keinen Luxus. Solange sie auf dem Weg in die Zukunft war, ging es ihr gut, und es brachte nichts, sich Gedanken um sich selbst zu machen. Alle Freuden, die ihr jetzt fehlten, würde sie dafür in der Zukunft umso mehr zu spüren bekommen. „Aber... wenn du zu zweit schlafen magst, ist das okay, Ren“, meinte sie und lächelte zu ihm auf. Er war so viel größer als sie. „Ich mag es auch nicht, allein zu sein...“
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Das war so überhaupt nicht nach Rens Geschmack. Der Hüne mochte Menschen nicht besonders. Wenn man ihn fragen würde, wären ihm Dämonen lieber als diese nervigen Fleischwesen. Sie waren zu sentimental, zu anstrengend und besonders stark waren sie in der Regel auch nicht. Er zog es vor allein zu sein, machte seine Arbeit und für ihn war er selbst sich schon immer der Nächste. Ein Mensch wollte er selbst nicht sein. Lieber ein Dämon... Leider war dem nicht gänzlich so. Ganz egal was er durch hatte... Es ließ sich nie gänzlich abschütteln. Und so stand er hier mit dieser Beknackten und überlegte, wie und warum er ihr eigentlich den Arsch retten wollten. Blieb einem ja nichts Anderes übrig. Dumm wollte er sie auch nicht sterben lassen. Wäre er doch nur ein bisschen mehr Dämon... Dann könnte ihm das hier wirklich egal sein.
Als das Leuchten in Eohls Augen so langsam zurückkehrte, blickte Ren sie still ein. Der Hüne machte sich so seine eigenen Gedanken zu ihr. Sie war eigenartig, hatte eindeutig einen richtig ordentlichen Schaden und überhaupt wusste er nicht wie die durchs Leben kam. Komisches Zeug erzählte sie und während sie eben noch so naiv und kindlich wirkte, war auf einmal - als hätte jemand einen Schalter umgelegt - ein ganz anderer Mensch hier, der von Tod und Verderben sprach. So schnell diese Seite an ihr sich auch gezeigt hatte, war sie bereits wieder verschwunden. Ren konnte nicht so recht einschätzen was da vor sich ging, doch sie zu fragen, würde sicher nicht mehr Ertrag bringen. Die verstand ja eh nichts... Ein Zuhause schien der Sonderling schon einmal zumindest zu haben. Warum in aller Welt entschied sie sich dann dazu hier zu schlafen? Ren seufzte und strich sich eine der langen, schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ob er es hinterfragen sollte? Vermutlich bekäme er nur eine blöde Antwort darauf. „Warum schläfst du dann hier?“ Wie gewohnt wenig Worte für Ren und ein skeptischer Blick in den rotbraunen Augen. Bei ihr schlafen? Nicht allein sein? Die hatte wohl den letzten Knall nicht gehört! Er hatte sie doch nicht zum Kuscheln eingeladen! Alles was er wollte, war, dass sie hier nicht allein und armselig erfror. Verdammt nochmal... Er hätte sich nicht einmischen sollen. Frustriert fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht. Dass ihm all das ein Stück weit unangenehm war, war wohl kaum zu übersehen. „Ich schlafe am liebsten allein.“, knurrte er grimmig, um das als allererstes klarzustellen. „Ich bring dich nach Hause. Da kannste schlafen.“ Ohne jegliche, weitere Erklärung zog er sie mit sich, nicht gerade feinfühlig, aber auch nicht so, dass es wehtun dürfte. Was für ein komisches Weib... Dennoch konnte er das so nicht stehenlassen. Ging einfach nicht. Die lief ja lachend in eine Kreissäge... Und da zog er sie aus dem Gildenhaus heraus, obwohl er ja gar keinen Schimmer hatte wo sie lebte. Das sollte sie vielleicht erklären...oder?
Ren schien etwas überrascht zu sein, dass Eohl ihr eigenes Haus hatte. War das so ungewöhnlich? Eigentlich war davon auszugehen, dass die meisten Magier von Royal Crusade erfolgreiche, großartige Menschen waren, die ein Eigenheim besaßen – zumindest aus der Perspektive der Yihwa. Aber naja, der große Kerl hinterfragte das ja nicht wirklich, stattdessen wunderte er sich wohl eher, warum er sie gerade in dieser kalten Kammer hatte hocken finden, wenn sie einen anderen Platz zum Schlafen hatte. „Oh, das wurde mir so gesagt“, nickte sie mit einem fröhlichen Lächeln. „Einer von uns meinte, ich soll hier ver... versa... versauern?“ Kurz legte sie nachdenklich ihren Kopf schief, ehe sie entschlossen nickte. „Ja, versauern! Also hab ich das gemacht! Denkst du, das reicht? Bin ich genug versauert?“ Er war gekommen, um sie zu holen, also bedeutete das wohl, dass sie nicht mehr hierbleiben musste. Das war gut. Das war schön. Sie mochte es hier nicht besonders, vor Allem nicht, wenn sie allein war. „Allein schlafen ist okay, wenn es sein muss... Aber wenn man mal nicht allein ist, ist das immer besser“, kommentierte sie Rens Antwort, während sie zu ihm aufblickte. Er schien das ja schon irgendwie anders zu sehen, was sie nicht wirklich verstand. Allein sein fühlte sich für sie nie gut an. Da war es ihr lieber, wie er sie an ihrem Handgelenk hochzog und wieder auf die Füße stellte. So ein starker Kerl, kein Wunder, dass er ein Auserwählter war. Verträumt folgte sie ihm und achtete darauf, mit ihm mitzuhalten, als er sie hinter sich her zog...
Wieder einmal eine Quest, wieder einmal ein neuer Tag und wieder einmal neue Arbeit. Es gab doch nichts schöneres, als diese Quest heute an diesem Tag durchzuführen. Denn für die junge Vampirin war es besonders wichtig, in der Zeit der Einfindung in die Gilde besonders viele und besonders zuverlässig Quests durchzuführen und auch zu Ende zu bringen. Diese Quest heute hatte es aber doch ein wenig in sich. Denn es gab natürlich wieder jemanden, der sie anleitete, was aber auch mehr als nur selbstverständlich war, denn immerhin war die Vampirin noch nicht wirklich lange genug in der Gilde gewesen, als das ihr jetzt schon das Vertrauen entgegen gebracht wurde, das sie erneut eine Quest hätte leiten dürfen. Dies hatte sie bisher auch nur ein einziges Mal gemacht, aber zumindest war diese Quest auch sehr gut gelaufen. Denn für sie war das schon ein sehr großer Erfolg, konnte sie sich so doch auch schon beweisen und ihre Fähigkeiten und auch ihre Nurtzbarkeit mehr als nur unter Beweis stellen. Doch diese Quest heute hatte den Rang B und war damit nicht so einfach wie diejenigen, welche sie bisher durchgeführt hatte. Zudem wusste sie auch nicht, wer diese Quest anleitete, denn es war in diesem Auftragsschreiben nur die Rede davon, dass die Eurybia sich der Leitung dieser Quest anschließen sollte. Das Einzige, was sie darüber wirklich wusste war, dass ihre Questleitung von einer Frau geführt werden würde, aber das war eben auch schon alles. Aber ob es sich bei dieser Frau um Eohl handelte? Das wäre wirklich schön gewesen, hatte sie sich mit der Assassinin doch vor kurzem erst angefreundet, als wäre das doch wirklich ein Punkt, über den sie sich wirklich sehr freuen würde.
Wie jedes andere mal auch durchstreifte die Vampirin den Ort zunächst, an dem sie sich gerade befand. Die verlassenen Quartiere, ein wirklich ruhiger Ort, fast schon mythisch, wie lange war hier unten wohl schon keine Menschenseele mehr gewesen? So lange, wie die Vampirin alt war? Na, vermutlich nicht, aber das musste ja auch nicht sein. Aber dennoch, es war immer sehr interessant zu sehen, wie sehr der Zahn der Zeit an ungenutzten Orten verweilte und sie sehr sich diese Dinge dann auch veränderten. Es war ein melancholisches Denken, wenngleich es auch eher bedeutungslos gewesen war. Aber in ihren Augen hatte nun einmal alles einen wirklichen Grund, eben auch dieses. Aber warum dachte sie darüber eigentlich nach? So war es für sie nun an der Zeit, einmal zu schauen, was denn ihr eigenes Schicksal für den heutigen Tag parat halten würde. Sie holte ihre Tarotkarten hervor und mischte sie einmal. Dann zog sie eine willkürliche Karte aus ihrem Deck und drehte es um. Sie erblickte die Sonne, eine Karte, welche sie wirklich selten zog. Die Sonne symbolisiert die Hoffnung, den Idealismus, das Streben nach „höheren“ Werten. Sie steht aber auch für geistige Klarheit, also nicht für Illusionen und Utopien. Es erschien also eine interessante Unternehmung zu werden, würde ihr Schicksal sie also auf den rechten Weg führen, auch an dieser Quest weiter zu wachsen? Gemächlichen Schrittes lief sie weiter umher und schaute sich in diesem staubigem Bereich einmal mehr um. Sie war nicht in der Hoffnung, hier irgendetwas zu finden, aber sie versuchte, manche Sachen zu ergründen, darum eben auch einen verlassenen Ort wie eben diesen hier...
Thana wurde vom Rat darum gebeten, sich mit einer recht frischen Crusaderin zu beschäftigen und sie auf eine Quest mitzunehmen, um sie weiter anzuleiten. Die Magierin sagte zu, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sie die Quest wählen durfte. Wirklich viel stand zwar nicht zur Auswahl, doch es bot sich zumindest eine Quest an, bei der jemand aus dem Weg geräumt werden musste. Das war ein Auftrag nach ihrem Geschmack. Hinreisen, Person eliminieren, zurückreisen. Ein sehr simpler Grundaufbau für einen Auftrag. Sie kompliziert er sich im Endeffekt gestalten könnte würde sich dann noch zeigen müssen. Thana hoffte nur, dass diese Quest anders laufen würde. Das letzte Mal, dass sie jemanden anleiten sollte und dass diese Person jemanden umbringen sollte, verlief alles andere als schön. Nicht nur, dass dieser nichtsnutzige @Christoff den Mord nicht übers Herz bringen konnte, nein. Sie hatten ihn eingesperrt, weil er zu viel wusste und scheinbar kein Mitglied ihrer Gilde bleiben wollte und dann war er auch noch entflohen. Thana spürte, wie die Wut bei diesen Gedanken in ihr aufstieg. Sie hoffte inständig, dass man ihn fassen und zur Strecke bringen würde. Am liebsten würde sie das mit ihren eigenen Händen erledigen. Die Magierin gab sich Mühe diese Gedanken zu verdrängen, während sie in Gestalt und Outfit ihres Alias Neferet durch die verlassenen Quartiere der Klosterruine stolzierte. Dort hatte man ihre Kollegin hingeschickt um darauf zu warten abgeholt zu werden. Der weiße Stoff, der den Körper der Mahaf teilweise bedeckte, wehte bei jedem ihrer Schritte, genauso wie es ihr Haar tat. “Ayra!“, sprach sie laut und bestimmt. Die Questpartner einzusammeln um dann los zu reisen war immer ein nerviges Unterfangen. Eleganten Schrittes führte die Dürremagierin ihren Weg noch etwas fort, bis das laute Klackern ihrer Highheels auf den alten Steinplatten verstummte. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und blickte sich nur noch von ihrer Position aus um. Dampf stieg von ihrem Körper auf, als zogen Nebelschwaden von dort aus in die kühle Luft Nordfiores. Die Mahaf nutzte ihre Magie um sich zu wärmen und vor der Kälte abzuschirmen, so wie sie es immer tat, wenn sie in diesem vergleichsweise luftigen Outfit in diesen Gefilden herumlief. “Ayra?!“ Warum hatte man sie auch in einem so weitläufigen Gebiet wie diesem warten lassen? Am Bahnhof traf man sich so schnell und unkompliziert. Außerdem musste man in der Regel doch eh noch zum Auftragsort reisen. Jedenfalls hoffte Thana, beziehungsweise Neferet, dass sie diesen Teil schnell hinter sich bringen konnten.
Genutzte Zauber Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten]
Die Sonne, die leuchtende Kraft des Universums, die mächtigste Kraft des Lichtes, erhellte immer wieder das Leben zu neuerlicher Blüte. Es gab letztendlich nichts, was die Sonnenstrahlen nicht mit ihrem Schimmer erwärmen konnten, die Wärme und das Licht, sie waren verbunden wie zwei Seiten derselben Medaille. Aber war die Sonne auch so viel mehr, stand sie doch nicht nur für das Licht selbst, sondern auch für das Leben. Ergänzte sie sich mit dem Mond, spielten sie tagein und tagaus immer wieder das Wechselspiel, wer geht auf und wer geht unter, wer scheint und wer wird verdeckt? Es war immer wieder ein gleiches Unterfangen, was schon sei tmilliarden von Jahren genauso funktionierte und sich niemals änderte. Zumindest nicht, solange das Schicksal der Sonne sich nicht dazu entscheiden würde, etwas daran zu ändern. Doch die Frage die sich stellte war, gab es überhaupt eine Möglichkeit, das sich soetwas wirklich ändern könnte? Vermutlich nicht, auch wenn die Wahrscheinlichkeit immer wieder zugegen gewesen ist. Aber dafür, das Ayra die Sonne gezogen hatte, war das für sie selbst auch ein Hinweis darauf, was ihr eigenes Schicksal wohl versuchen wollte, ihr zu sagen. Denn es bedeutete für diejenigen auch, die von der Sonne beherrscht werden würden, das ihr eigenes Schicksal unwillendlich mit dem Schicksal der Sonner verbunden war. Ging diese unter, gingen auch sie unter. Aber, das war nur auf dem einseitigen Weg so. Doch das Schicksal war immer wieder für Überraschungen gut, das wusste Ayra sehr wohl, weshalb sie sich auch jedes Mal aufs Neue die gleiche Frage stellte, was für eine Karte würde sie wohl als Nächstes ziehen?
Es war der Mond. Welch urkomische Verantstaltung. Sie zog genau diese zwei Karten, deren Symbole das genaue Gegenteil zueinander darstellten. Was das vielleicht eine Nachricht, war das vielleicht ein Hinweis? Ayra setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen eine Wand. Sie legte die Sonne und den Mond gegenüber voneinander und schaute sich dann die Möglichkeiten an. Als Nächstes legte sie eine weitere Karte zwischen diese beiden, allerdings verdeckt. Was würde ihr Schicksal ihr wohl mit auf den Weg geben wollen? "Die Sonne symbolisiert die Hoffnung, den Idealismus, das Streben nach „höheren“ Werten. Sie steht aber auch für geistige Klarheit, also nicht für Illusionen und Utopien. Und der Mond steht für die Haltung der Gelassenheit und Hingabe, aus der sich die Anderwelt der Träume, des zweiten Gesichts, des Unterbewussten, der Irrationalität und der unterbewussten Ängste öffnet. Steht die Sonne für die philosophische Geistesklarheit, so steht der Mond für Mythen, Symbole, Märchen und gleichnishaftes Wissen. Ich frage mich, was @Raziel jetzt über diese Weißsagung denken würde?" Ayra hatte auch eine Vermutung, was die verdeckte Karte hätte sein können, aber sie wartete erst noch einmal ab, bevor sie die entsprechende Karte umdrehte.
Plötzlich ertönte eine Stimme in der Umgebung der verlassenen Quartiere. Diesre Ort war eigentlich recht verlassen, deshalb war es doch sehr ungewöhnlich, das man augenscheinlich an einem Ort wie diesem nach ihr suchte. Aber da sich eine Stimme näherte, konnte es sich eigentlich nur um diejenige Person handeln, die heute auf die gemeinsame Quest mit ihr gehen würde. Als sie also ihren Namen verhörte, machte sie sich durch lautes Klopfen bemerkbar, blindes schreien oder rufen lag nicht in der Natur der Vampirin. Gerade als Thana den Raum betrat, in dem sich Ayra befand und auf dem sie auf dem Boden saß, drehte die Crashmagierin die verdeckte Karte um, welche sich als der Stern offenbahrte, was sie von Anfang an vermutet hatte. "Hm, keine Überraschung." Ayra wusste, was der Stern für eine Bedeutung hatte. Generell vermittelt der Stern Demut und Einfachheit sowie eine Religiosität ohne Pathos. Er symbolisiert Offenheit, Klarheit der Gefühle, Bereitschaft zur Aufnahme kosmischer Energien, Erfüllung, Hoffnung sowie eine kleine Erleuchtung. Es war somit eine Vorhersage, die sich insgesamt eher Positiv auf die junge Eurybia hätte auswirken sollen. Interessiert und gespannt erhob sie sich, lies ihre Karten aber am Boden liegen.
"Guten Tag, Ayra Eurybia, Neuankömmling der Royal Crusade und unter der Kontrolle und den Fittichen des Beweisvernichters Raziel Herrera. Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen. Meine Ausfertigung des Questauftrages habe ich hier, sie hat mir allerdings nur verraten, das ich mich an einen ruhigen Ort zurückziehen sollte. Darf ich fragen, welche Obrigkeit mir die Ehre erweist, mich heute auf eine Quest anzuführen?" Du meine Güte, da sprach Ayra ja wirklich äußerst formal, aber letztendlich lag das einmal an ihrer militärischen Vergangenheit durch Seven, sie wusste also sehr wojl, wie man förmlich zu sprechen hatte, aber andererseits lag es auch an den Dingen, die ihr Mentor Raziel ihr bereits beigebracht hatte. Letztendlich stand die hübsch anzusehende Eurybia also da, ihre Hände an die Hüften gelegt, ihr schwarzer Nagellack auf den Fingern deutlich zu erkennen, heute auch mit einem paar Stiefeln an den Füßen bekleidet und natürlich, wie sollte es auch anders sein, mit ihrem charakteristischen Make-Up und Lippenstift ausgestattet. Die Vampirin wartete darauf, das ihre augenscheinliche Teampartnerin ihr nun einige Instruktionen geben würde, oder aber sich vorstellen würde. Eines stand jedoch fest, Eohl würde sie heute leider nicht begleiten, was aber sehr schade war, schließlich hatte ihre letzte gemeinsame Quest so viel Spaß gemacht und immerhin waren sie ja nun gute Freundinnen geworden...
Es passierte nicht oft, dass Thana die Person, mit der sie auf eine Quest geschickt wurde, selbstständig suchen musste. Oft gab es einen vereinbarten oder vorgegebenen Treffpunkt und so war es auch diesmal der Fall. Allerdings stand ihre Partnerin nicht offensichtlich herum und wartete nur darauf aufgesammelt zu werden. Dementsprechend verwundert und auch leicht gereizt stand die Mahaf nun irgendwo zwischen den Quartieren. Ob sie etwa versetzt wurde? Dann, spätestens, würde der Dame etwas blühen! Nachdem sie aber das zweite Mal den Namen der Gildenkollegin gerufen hatte, vernahm sie etwas. War das… “Ein Klopfen?“, murmelte sie verwundert ob dieser Reaktion leise vor sich her. Warum antwortete diese Ayra nicht einfach oder trat aus ihrem Versteck hervor? War es überhaupt sie, die da klopfte? Die Dürremagierin nahm die Hände wieder von den Hüften und ging weiter. Jeder ihrer Schritte hallte durch die Flure, sobald die Absätze ihrer Schuhe auf die großen Bodenfliesen trafen. Solange, bis sie schließlich vor einer Tür stand, von der sie das Klopfen vernommen zu haben glaubte. Sie war nicht ganz ins Schloss gegangen, was wohl daran lag, dass die Witterung an diesem Ort vor nichts Halt machte und das Türschloss kaum mehr intakt war. Thana atmete tief durch ihre Nase ein, ehe sie mit Rechts nach vorne trat, sich ein wenig vorbeugte und die nun mit Mana versetzte Luft durch den Mund wieder herausblies. Sogleich sprang die Tür auf und der Anblick, der sich ihr da bot, überraschte die Magierin. Eine Frau erhob sich an der Wand. Vor ihr wanderten ein paar Stücke Papier sachte über den Boden, angetrieben von dem nachwirkenden Wind, den sie erzeugt hatte. Bei genauerem Hinsehen bemerkte die Mahaf, dass es sich dabei um Karten handelte. Abgelenkt von diesen wandernden Spielkarten, wanderte ihr Blick erst verzögert hinauf zu der Person, die sich aufgerichtet hatte. Immerhin registrierte sie dennoch das Gesprochene. Das war die Magierin, die sie begleiten sollte. Ayra Eurybia, ihres Zeichens Schützling Raziel Herreras. So wie die Frau sprach, wurde Thana schnell klar, dass sie wieder wen spezielles vor sich hatte. Verwundern tat sie das nicht, immerhin war die Gilde voller Persönlichkeiten, die alle irgendwie auf ihre eigene Art speziell waren. In diesem Fall drückte sich das durch eine sehr formelle Sprache aus, abgesehen davon, dass die Dame sie geduzt hatte. Jedenfalls wirkte sie recht gehorsam, so zumindest der erste Eindruck. “Ayra…“, ja genau. Das war der Name, der ihr genannt wurde. “Die Zeit für Kartenspiele ist vorbei. Ich bin Neferet und du wirst mich nach Pinevale begleiten.“, sprach sie nicht grade freundlich, während die Magierin auch schon wieder rückwärts aus dem Raum heraustrat, in dem ihre Kollegin auf sie gewartet hatte. “Dir wurde nur mitgeteilt, dass du warten sollst?“, erkundigte sich Thana bei ihr, um sicherzugehen, dass sie das richtig verstanden hatte. Als sie bemerkte, wie Ayra sich in Bewegung setzte, stolzierte sie auch schon los. Glücklicherweise war es nicht weit bis nach Pinevale. Das Dorf, nahe der Burg, befand sich wie die Gilde selbst hoch im Norden des Reiches. “Eine Kutsche wird uns hinfahren.“, merkte Neferet eher nebenbei an. Alles weitere konnten sie auf der Hinfahrt besprechen.
Genutzte Zauber
Breath of the Wind TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: II ART: Schild MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Für diese Technik benötigt der Zauberer unter anderem eine ausgezeichnete Atemtechnik. Nachdem er tief Luft geholt hat, verstärkt er das Ausatmen mithilfe seiner Magie, wodurch ein starker Wind entsteht, der Projektile und ähnliche kleine Sachen mühelos abwehren kann. Sollte die Willenskraft geringer sein, als die Stärke des Projektils, werden diese nur verlangsamt und bei einem Unterschied von 3 Leveln, können Geschosse ungehindert weiter fliegen.
Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten]
Kartenspiele. Kartenspiele. Ja, das war wirklich eine sehr interessante Bezeichnung für das Tarot in seiner derzeitigen Form. Aber es war kein Kartenspiel, zumindest nicht direkt. Viel eher handelte es sich um eine Art und Weise, sich selbst die Zukunft voraus zu sagen und genau das tat man am ehesten mit den Tarotkarten. Es als ordinäres Kartenspiel zu bezeichnen, ging viel eher ein wenig an dem Sinn und der Art und Weise des Tarot vorbei. Denn das Schicksal, oder besser gesagt ein Schicksal eines jeden war mehr als nur ein läppisches Kartenspiel. Denn wer das Schicksal nicht ehrte, der war nicht wirklich dazu fähig, die Warnungen wirklich wahr zu nehmen, die einem auf dem langen Weg des Lebens, besser gesagt dem langen Leidensweg des Lebens noch so alles als Bürde auferlegt worden wäre. Man musste also immer erkennen, was der Sinn hinter seinem eigenen Schicksal war und auch, was der Sinn hinter einem fremden Schicksal sein konnte. Daher war es zwar für Ayra okay, dass das Tarotblatt sogesehen nicht als das wahrgenommen wurde, was es eigentlich zu bedeuten hatte, aber das war auch nicht weiter schlimm. Denn ein jeder hatte das Recht darauf, selbst über sein eigenes Schicksal zu entscheiden und es entweder ernst zu nehmen und daran zu glauben, oder es nicht ernst zu nehmen und es einfach nur zu ignorieren. Jeder hatte seine persönliche Präferenz und das war auch gut so. Es gab schon einige Personen, die Ayra mit ihrem Tarot begeistern konnte, Eohl oder Raziel beispielsweise. Bei diesen machte ihr es immer wieder Freude, diese schicksalhaften Karten zu legen und ihre Wege zu lesen.
Für Neferet hingegen schien das Tarot weniger interessant zu sein. Aber auch das war vollkommen legitim und für die Eurybia auch vollkommen in Ordnung. Sie brauchte sich auch nicht darum zu kümmern, sie in irgendeiner Art und Weise dazu zu bringen, es sich anders zu überlegen, das wäre quatsch gewesen. Es war ihre eigene Entscheidung und das war vollkommen in Ordnung so. Die Vampirin hatte ihre Gegenüber aber auch mit einem sehr viel mehr vertrauensvoll wirkenden 'du' angesprochen, weil sie durch ihr 322-jähriges Leben wusste, das es einfach vertrauter war und die erste Anspannung einer neuen Herausforderung gleich lösen konnte. Ob das nun unhöflich war oder nicht, das sei mal dahingestellt, denn jeder hatte eine gänzlich andere Auffassung von Unhöflichkeiten und ihrem Bezug. In jedem Fall war Neferet jetzt auch im Raum und die ersten direkten Anweisungen folgten auch sogleich.
Gespannt hörte sich die Vampirin alles an, beobachtete dabei ihre Gegenüber sehr deutlich und sehr gründlich, damit sie sich alle etwaigen Auffälligkeiten hätte einprägen können. Es war natürlich klar, das Ayra heute gehorsam zeigte und sich völlig unter das Kommando von Neferet stellte, denn bei einer solch ranghohen Quest und dessen Wichtigkeit war es gut, wenn sie das tat, was jemand von ihr erwartete. Deswegen gab es für sie dahingehend auch keine zwei Meinungen als das zu tun, was ihre Royal Crusade-Gildenpartnerin von ihr verlangen würde. - Aber natürlich hatte das seine Grenzen und sollte sich primär auf die Quest oder dessen Erfolgsaussichten beziehen. "Kartenspiel ist so eine mindere Bezeichnung. Ich ziehe es vor, es als Schicksalsroute zu bezeichnen. Tarot als ordinäres Spiel zu bezeichnen, finde ich schade." Während sie sich so in Bewegung gesetzt hatte, kramte Ayra in ihrer Questbeschreibung und ihren Befehlen, welche sie Neferet entgegen hielt. Darin stand tatsächlich nur die Anweisung, an einem Ort zu warten, der nicht direkt von allen eingesehen werden konnte. Warum, das wusste sie nicht, aber sie tat, was ihr aufgetragen wurde, das stand außer Zweifel. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit würde die Eurybia schon sehr schnell in Erfahrung bringen können, warum sie das hatte tun sollen.
"So ist es. Ich habe lediglich die Information erhalten, das ich mich an einem Ort einfinden und warten soll, der nicht so leicht von allen Anderen eingesehen werden kann. Was danach geschehen sollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber dafür ist mein eigener Rang in der Gilde vermutlich auch noch zu niedrig." Ihre Gedanken wichen zu Raziel ab, er auf dem B-Rang dürfte wohl schon mehr Informationen zu Quests erhalten als die Vampirin selbst. Es sollte also in eine Kutsche gehen? Das war ein sehr interessantes Unterfangen, als Vampir mochte man so etwas irgendwie gern. "Interessant, eine Kutsche. Sehr schön. Das erinnert mich doch tatsächlich an frühere Zeiten." Gab sie kurz zu erkennen, ehe sie sich etwas direkter an Neferet wandte. Schließlich hatte die Eurybia auch einiges an Interesse, was sie gerne gestillt bekommen haben wollen würde. "Der Name Neferet ist ziemlich ungewöhnlich, aber sehr interessant. Woher stammt dieser mythisch klingende Name?" Ja, interessiert war das richtige Wort. Wenn sie in Erfahrung bringen konnte, wie Neferet selbst so tickte, dann könnte sie vielleicht noch eine Verbündete in der Gilde finden und endlich selbst daran wachsen. Für Ayra ging es damit eben nicht nur um die Quest, sondern auch um noch etwas ganz anderes...
Thana war nicht grade die Art von Magierin, die einen Frischling der Gilde mit offenen Armen empfang und tätschelte. Das war eher so Eohls Ding. Sie aber ging ihre Kollegen, grade die unterrangigen, eher hart an. Scheinbar hatte sie mit dieser Art und Weise nun die Gefühle Ayras verletzt. Als sie nämlich darauf wartete, dass sie ihr folgte, äußerte sich die Dame darüber, dass sie es schade fand, wie herabwürdigend die Dürremagierin ihre Tarot Karten bezeichnete. Besonders ein Wort, beziehungsweise ein Teil eines ihrer Worte triggerte dabei etwas im Geiste Neferets. Schicksal. Wie oft sie dieses Wort hörte, wenn sie mit ihrer Freundin zusammen war. Scheinbar glaubte Ayra auch daran. Sie selbst aber konnte noch nie etwas damit anfangen. Es fiel ihr schon schwer genug zu akzeptieren, dass es wahrhaftige Götter gab. Den Schalter in ihrem Kopf umzulegen, der abstellte, dass sie sich gegen eine solche Vorstellung sträubte, war ein großer Aufwand gewesen. Oft bedurfte es eines handfesten oder sichtbaren Beweises, um etwas zu akzeptieren, was man eigentlich für ausgeschlossen hielt. Einen Beweis für die Existenz des Schicksals hatte sie jedenfalls noch nicht gesehen. “Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Oder die deiner Karten.“, kommentierte sie voller Sarkasmus. Nein, das Schicksal war ihr egal und so waren es auch die in ihren Augen wertlosen Papierschnipsel mit hübschen Bildchen drauf, die die Magierin so eifrig zu verteidigen versuchte. Damit hatte das Thema sich für sie auch erledigt. Es sei denn natürlich, Ayra wollte eine Diskussion daraus machen, was sie aber nicht hoffte.
Jedenfalls hatte Neferet es richtig verstanden. Ihre Kollegin wusste nichts weiter als dass sie an diesem abgelegenen Ort warten solle. “Mhm.“, kommentierte die Mahaf jene Worte registrierend. Dann war es Zeit sie darüber aufzuklären, was geschehen würde. Vorab aber äußerte sich Ayra positiv zu der Kutsche, wobei sie auf alte Zeiten ansprach. Was auch immer sie damit sagen wollte. “Bist du früher häufiger gereist?“, fragte Thana vermutend, wollte ihr doch kein besserer Grund für eine solche Aussage einfallen. Im Umkehrschluss erkundigte sich die Silbrighaarige nach ihrem Namen, also dem Decknamen. Neferet. Sie maß ihm etwas Mystisches bei, was die Namensträgerin zum Schmunzeln brachte. “Mystisch, hm? Er stammt aus Aloe, aber dem alten Aloe. Ein Name aus längst vergangenen Zeiten.“, legte Thana ihr offen. Sie ging davon aus, dass ihr der Zusammenhang zwischen ihrem Namen und ihrem Outfit von alleine auffallen würde. Nur wenige Schritte später waren die zwei Magierinnen dann auch schließlich an der Kutsche angekommen, die Neferet bereits erwähnt hatte. Der Kutscher stieg von seinem Bock herunter, um ihnen die Tür zu öffnen und ihnen mit einer angedeuteten Verbeugung den Weg hinein zu weisen. Auf sein Angebot, Hilfe zu leisten, ging die Mahaf ein. Sie griff nach der Hand, die er ihr hinhielt, um sich daran stützen und leichter einsteigen zu können. Nachdem er jene Hilfe auch Ayra angeboten und die Tür schließlich hinter ihnen geschlossen hatte, kletterte er wieder auf seinen Platz, um die Pferde anzutreiben und das Gefährt damit ins Rollen zu bringen. Wohin es ging wusste er bereits, nur Ayra galt es noch aufzuklären. “Es geht wie gesagt nach Pinevale.“, leitete Thana ein, kurz nachdem die Kutsche leicht polternd losgefahren war. Mühsam zerrten die Tiere den beräderten Kasten über das teils nahezu unwegsame Gelände. Die Zeichen der Zeit zehrten schließlich nicht nur am Kloster selbst, sondern auch an den Zugängen und Straßen, die ebenso wenig weiter gepflegt wurden. “Der Herr, der dort das Sagen hat, bittet uns um Hilfe. Es gibt eine neue Person im Dorf, dessen Art ihm missfällt. Es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass er wieder… geht.“ Bei dieser Andeutung legte sich wieder ein fieses Schmunzeln auf die Lippen der Dürremagierin. “Sag, wie viel Erfahrung hast du darin, Leute verschwinden zu lassen? Und welcher Talente bedienst du dich?“ Erst nachdem Thana jene Frage gestellt hatte, legte sich ihr wissbegieriger Blick endgültig auf ihre Kameradin. Sie schlug ein Bein über das andere, lehnte sich mit ihren Ellenbogen darauf und wandte sich der Frau ein wenig zu, um sie zu mustern, während sie hoffentlich ein wenig von sich erzählte.
Genutzte Zauber
Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten]
Das erste Beschnuppern fand nun also statt und eines bemerkte die alteingesessene Vampirin. Neferet war definitiv nicht so wie Eohl gewesen, was eigentlich auch schade war. Denn die Eurybia hoffte immer, das sie mit vielen Mitgliedern der Gilde gut auskommen könnte und sich letztendlich irgendwo auch anfreunden konnte. Dabei hoffte sie aber auch, das diesem keinerlei Probleme im Weg stehen würden. Aber, die Frage nach den Problemen würde sich ja auch erübrigen, wenn man nicht unbedingt Probleme machen würde. Aber, in den Augen der Vampirin gab es ja keine Probleme, zumindest nicht, wenn man jetzt zu Royal Crusade gehörte, wie eben sie. Denn dann war es etwas ganz anderes, da die Eurybia sich sicherlich nicht mit den Mitgliedern selbst überwerfen würde. Klar, hatte sie ihre zickige und vorallem auch ihre intrigante Ader, aber diese setzte sie normalerweise niemals gegen andere Mitglieder ein, denn das war etwas, was sich für sie letztnedlich nicht lohnen würde. Außerdem, ihre erste Begegnung mit Neferet war jetzt erst wenige Minuten alt, da erhoffte sie Crashmagierin sich durchaus, das es noch in eine gänzlich andere Richtung gehen würde und sie sich mit voranschreitender Zeit noch weiter verstehen würden. Aber, man musste ja sagen, das dies ein Unterfangen war, was nicht gänzlich unmöglich wäre, mussten diese beiden netten Magierinnen einfach nur miteinander auskommen und sich beschnuppern. Aber dahingehend war Ayra als ehemalige Militaristin ja durchaus geübt, sie wusste, was Disziplin war und sie wusste auch, wie man sich unterzuordnen hatte, also war das alles kein Problem. Zumal ja auch ihr Mentor @Raziel sich stehts darum kümmerte, das Ayra sich vernünftig verhielt und so problemlosen Anschluss an die Gilde finden würde. Das sie eine erstklassige und gue Gildenmagiern sein würde, hatte sie laut ihm ja schon unter Beweis gestellt und sich ihre Platz somit auch redlich verdient.
Das Neferet offenkundig sagte, das sie Ayras Gefühle nicht verletzen wollte, das sprach zumindest für eine gewisse Art der Rücksichtnahme, wobei aber auch nicht ausgeschlossen werden konnte, das es sich hierbei eher um Sarkasmus handelte, da Neferet offenkundig nichts mit Tarot oder der Art und Weise dieser Schicksalskarten hatte anfangen können. "Keine Sorge, alles ist gut. Es steht jedem frei, sein eigenes Hobby zu haben und manch andere Dinge entsprechend nicht mögen zu müssen, nicht wahr?" Antwortete die Eurybia knapp, aber bestimmt und mit einem freundlichen Ton auf diese kleine Aussage Neferets. Doch bevor sie sich weiter auf den Weg machten, stoppte Ayra kurz, da sie noch etwas benötigte. "Einen Augenblick, bitte. Ich muss da noch etwas holen." Für einen kurzen Moment verschwand die Eurybia, ehe sie dann auch recht schnell nach nur wenigen Minuten wiederkehrte. Sie hatte etwas geholt, um genau zu sein Desmodus, ihr magisches Schwert, welches sie seit Neuestem immer auf Quests mitnahm. Dieses Schwert befestigte sie an ihrer Hüfte und achtete gut darauf. Auf dem Weg zur Kutsche kam die Frage auf, ob Ayra früher sehr oft gereist war. Nun, als Tochter eines Ranghohen Militärs und selbst Mitglied der militärischen Schutzeinheit des Imperiums Seven war Ayra tatsächlich sehr oft gereist, aber hauptsächlich, um Rebellen zu zerfetzen. "In der Vergangenheit schon, ja. Man kann sagen, das ich aus bestimmten Gründen sehr oft und sehr viel umhergereist bin. Häufig in Kutschen, manchesmal auch im Fußmarsch. Letzteres hat mich immer angenervt." Schmunzelte die Vampirin mit einer entsprechenden Erinnerung an längst vergangene Zeiten.
"Ein Name aus längst vergangenen Zeiten?" Ein wenig dachte Ayra nach. Der Name Neferet klang wirklich mystisch, so viel stand fest. Noch dazu mit dieser Information, aber auch mit dem Outfit, was sie trug, machte Neferet einen gewissen altköniglichen Status aus, was die Silberhaarige ein wenig neugierig machte. "In Verbindung mit deiner Kleidung weist dein Name eine gewisse majestätische Präsenz hin. Altköniglich, fast schon legendär. Darf ich fragen, ob du selbst eine Verbindung zu königlichen oder majestätischen Häusern aufweist? Falls ja, wäre es für mich sehr interessant und würde mich auch sehr an meine frühere Lebensaufgabe erinnern." Sprach Ayra ihre Vermutung. Schließlich war es zu ihren Lebzeiten ihre Aufgabe gewesen, die köngliche Imperium Seven und damit die Herrscher dessen zu beschützen. Würde Neferet also auch eine solche Person sein, würde sie das sehr eindrucksvoll an frühere Zeiten zurückerinnern. DIe Hilfe des Kutschers hingegen lehnte Ayra ab. Sie schaffte es auch noch gut selbst, in dieses Gefährt zu steigen. Außerdem wollte sie nicht unbedingt von jeder x-beliebigen Person berührt werden. Das mochte sie nicht. Dann nahm sie genau gegenüber ihre heutigen Questfühererin Platz.
"Schon wiede rnach Pinevale? Muss ich diesen jämmerlichen Alberto also schon wieder ertragen?" Ein leicht angewiederter Blick entwich der Vampirin, ehe sie einen kurzen Moment brauchte, um sich wieder zu fassen. Ayra hatte ja bereits ihre Erfahrungen mit Alberto gemacht, dem ekelhaften Kerl, der fast schon eine gesamte Burg für sich allein hatte. Schließlich war sie ihm bereits im Zuge einer Untersuchung mit Raziel begegnet, sie waren sich also keine Unbekannten. Ayra hatte ihm beim letzten Mal aber schon mit auf den Weg gegeben, das sie ihn tötet, wenn er ihr noch einmal blöd kommen sollte. Naja, hoffte man mal das Beste. "Entschuldige, Neferet. Aber ich bin bereits in Pinevale gewesen und auch mit Alberto, also dem Herren, der dort das sagen hat, bereits bekannt. Leider." Sie verdrehte ihre auffälligen Seelenspiegel, die sehr zu ihrer Verwunderung von Neferet noch gar nicht angesprochen worden waren. Nach diesem kleinen Schock schaute die Vampirin aber ganz gespannt zu ihrer Gegenüber, musterte sie kurz und fixierte dann ebenfalls ihre Seelenspiegel. "Erlaube mir zu erwähnen, das du eine hohe Attraktivität besitzt und sehr hübsch bist. Ich bin beeindruckt." Zwar besaß die Eurybia ebenfalls ein gewisses Maß an Schönheit, aber Neferet war wirklich sehr ansehnlich gewesen und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sie dies ansprach.
Dann stellte die mystisch anmutende Dame vor ihr auch schon die Frage aller Fragen. Wie gut war Ayra darin, jemanden verschwinden zu lassen und welcher Talente sie sich bediente? Legitime Fragen, durchaus. "Ich war früher Militaristin. Personen verschwinden zu lassen war früher eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Ich habe selbst vor Frauen, Kindern ode Greisen kein Erbarmen gehabt." Nun holte sie einmal mehr einen Teil ihrer dunklen Vergangenheit hervor, die sie dereinst auch ihrem Mentor Raziel offenbart hatte. Aber, Neferet hatte gefragt, also schuldete Ayra ihr auch eine ehrliche Antwort. "Zunächst einmal bin ich eine Schwertkämpferin, die du an meinem Rapier Desmodus erkennen kannst. Dazu bin ich auch eine relativ talentierte Nahkämpferin." Das waren ihre physischen Fertigkeiten, zumindest im Hand-to-hand-Kombat. Aber natürlich bediente sie sich auch noch der Magie. "Auf der magischen Seite nenne ich eine Lost Magic mein Eigen. Ich bin eine Crashmagierin, ich kann Dinge in ihre Einzelteile zerlegen. Außerdem habe ich vor Kurzem die Tarotmagie erlernt. Mein Kartendeck von vorhin kann ich als magisches Utensil ebenfalls im Kampf verwenden. Außerdem..." Dann zögerte sie kurz. Denn außerdem hatte sie ja noch ihr aktuelles Geheimnis ihres eigenen Volkes. "Außerdem bin ich eine Angehörige vom Volk der Vampire. Auch das solltest du wissen. Ich hoffe, dass das für dich gneauso okay ist. Eohl und Raziel haben mich auch so akzepziert." Nur eine kurze Erwähnung, aber die Yihwa und der Herrera waren neben Neferet selbst die einzigen wirklichen Bekanntschaften, die sie bisher in Royal Crusade gemacht hatte. "Darf ich denn eigentlich auch nach deinen Fähigkeiten fragen, Neferet?"
Dass Thana ihre Entschuldigung voller Sarkasmus aussprach, war sicher alles andere als unauffällig. Dennoch reagierte ihre Kameradin darauf mit Verständnis. Verständnis, welches sie offenkundig nicht gebraucht hatte. Sie war sich durchaus bewusst, dass jeder seine eigene Sicht der Dinge haben konnte. Entsprechend ihres Ranges durfte sie ihre Ansicht sogar häufiger kundtun, ohne dafür irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen. Privilegien, die nicht grade alle Mitglieder der Gilde genossen. “Ja, sicher.“, antwortete Thana allerdings, ohne weiter auf Ayra herumzuhacken. Für den Moment hatte sie ihr Ego diesbezüglich befriedet. Als die Magierin dann allerdings ankündigte noch etwas holen zu wollen, stutzte sie. Hatte die Dame dafür nicht eigentlich auch vorher genug Zeit gehabt? Sie staunte nicht schlecht, als sie bald darauf mit einer Waffe zurückkehrte. Eine Waffe, die sie bis hierher nicht dabeihatte? Obwohl sie kurz davorstand zu einer Mission aufzubrechen? Seltsame Geschichte. Ob sie sie vergessen hatte? Thana fragte einfach nicht nach. Um ehrlich zu sein war es ihr eigentlich auch egal. Hauptsache sie konnten nach dieser kurzen Verzögerung wie geplant fortfahren und losfahren. Thana begann sich die Zeit mit etwas Smalltalk zu vertreiben. So fragte sie beispielsweise danach, ob ihre Kameradin des Öfteren gereist war. Sie erklärte, dass dies sehr wohl der Fall war, dass sie das Reisen per Kutsche dem zu Fuße allerdings vorzog. Wer konnte es ihr verdenken? “Das kann ich mir vorstellen.“, entgegnete die Mahaf also auf diese… nun ja, quasi Selbstverständlichkeit. Umgekehrt wollte Ayra dann aber etwas von ihr wissen. Sie war neugierig, was ihren Namen anging. Neferet. Einerseits sprach die Magierin eine Art Kompliment aus, bewertete sie Namen und Kleidungsstil der dunklen Magierin in Kombination doch als etwas „Majestätisches.“ Das weiterführende Interesse der Dame aber störte sie dann eher. Ob sie wirklich eine Verbindung zu einem Königshaus aufzuweisen hatte? Was speilte das für eine Rolle? Nein, das tat sie nicht… Dort weiter zu bohren fühlte sich für Thana gar beleidigend an. Als Frau eines wirklich einfachen Standes war der Vergleich schmeichelhaft, doch gewissermaßen einen Beleg einzufordern war dann der eine Schritt zu viel. Sie verzog den Mund zu einer Schnute und blickte abschätzig zu ihrer Kollegin. “Wer bist du, dass du mich danach fragst?“, entgegnete sie ausweichend, ging danach allerdings auf einen Punkt ein, den Ayra angedeutet hatte. “Was meinst du denn mit deiner früheren Lebensaufgabe?“ Irgendetwas mit royalen Geschlechtern hatte es wohl zu tun, so viel stand mehr oder minder fest. Als Ayra dann über Pinevale klagte, dachte sich Thana bereits, dass sie schon ihre Erfahrungen mit diesem Ort hatte. Sie kam allerdings nicht dazu nachzufragen, ehe die Magierin sich auch schon erklärte. “Leider, hm?“, fragte die Mahaf interessiert. Sie kannte also den Befehlshaber, verband aber scheinbar nicht viel Positives mit ihm. “Was kannst du mir über diesen Alberto sagen? Teile deine Informationen mit mir.“. Forderte Neferet von ihr. Eventuell konnte es für ihre Mission nützlich sein, wenn sie mehr über den Mann wusste. Immerhin sollten sie nun für ihn arbeiten. Deswegen wurden sie losgeschickt. Was Ayras Vergangenheit anging, so erklärte sie, dass sie „Militaristin“ gewesen sei und dass das verschwinden lassen mit zu ihren Hauptaufgaben gehörte. Eine Aufgabe, die sie scheinbar uneingeschränkt durchgeführt hatte, unterschied sie dabei doch nicht zwischen Alter, Geschlecht oder sonstigen Kategorien. Sie erzählte von sich, dass sie mit dem Schwert kämpfte und dass sie die Crashmagie nutzte, was Thana ein Augenbrauenheben entlockte. Schon die zweite Magierin der Gilde, die sie persönlich kennenlernte und die über jene Magie verfügte. Außerdem stellte sich noch etwas Weiteres heraus. Die Papierkärtchen, die sie zuvor durch die Gegend gewirbelt hatte, waren nicht nur einfaches Spielzeug. “Tarotmagie…“, wiederholte Thana, ihr leichtes Interesse bekundend. “Du kannst mit deinen Sammelkarten kämpfen? Was richten sie denn so aus?“ Es überraschte sie ein wenig, doch wenn diese Dinger ihren Nutzen hatten, dann war es ja umso besser. Die größte Überraschung folgte aber erst darauf. Ayra, sie gehörte, wie sie nun offenbarte, zu einem untoten Volk. Sie war eine Vampirin. Diesmal war die Überraschung der Wüstenkönigin gar groß genug, ihren Unterkiefer herunterzuklappen. “Eine Blutsaugerin? Eine wahrhaftige? Dann muss ich mich nun in Acht nehmen?“ Es war erstaunlich, dass man nie auslernte. So war sie noch nie zuvor wissentlich auf eine Untote getroffen. Doch seit die Mahaf Kontakt zu einer Gottheit hatte, brachte sie so eine Begegnung nicht mehr aus der Ruhe, wie sie das früher vielleicht getan hätte. “Ich akzeptiere dich, solange du deine Arbeit verrichtest und mir vor allem nicht in die Quere kommst. Was du bist oder als was du dich siehst, ist mir dabei vollkommen gleich.“, belehrte Neferet ihre Kollegin förmlich. “Ob Königin, Militaristin, Vampirin oder Mensch. Wir haben eine Mission und die gilt es zu erfüllen.“ Sie lächelte milde. Dass es sich bei Ayra um solch einen Sonderling handelte, hätte sie zuvor nicht gedacht. Auch über die Augen der Frau hatte sie sich keine Gedanken gemacht, warum auch? Sie lebten in einer Welt voller Magie, bei Ras Auge, sie selbst konnte ihre Seelenspiegel gar zum Brennen bringen, wenn ihr danach war. Da kümmerten sie ein paar sternförmige Iriden nicht wirklich. Als Ayra sie dann nach ihren Fähigkeiten fragte, wuchs das Lächeln der jungen Frau zu einem breiten Grinsen. “Ich regiere nicht über die Wüste, ich verkörpere sie.“, sprach sie. “Wenn du durch die Steppe wanderst, dir die Sonne auf das Haupt brennt, wenn sie dir das Wasser aus den Poren saugt und dir die Luft zum Atmen nimmt… Das könnte genauso gut mein Werk sein.“ Eine kryptische Art ihre Kräfte zu beschreiben, doch die Magierin genoss diese mythische Art. “Sag, wenn du eine Vampirin bist. Wie viele Jahre zählt dein Alter bis zu diesem Tage? Wie alt bist du? …“ Die Unterhaltung der zwei Damen war jedenfalls angeregt, während sich die Kutsche gemächlich dem Ziel näherte: Pinevale.
Genutzte Zauber
Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
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Die Crashmagierin war doch schon ein wenig zu alt, um sich auf derartige Spielchen einzulassen und reagierte entsprechend nicht weiter darauf. Sie hatte Neferet in der Tat gefragt, ob sie denn selbst auch eine solch königliche Verbindung hatte, wie es ihr mythisch anmutend klingender Name augenscheinlich aufzeigte. Aber, da hatte es sich die Vampirin wohl ein wenig zu vorschnell in ihren Gedanken gemacht. Wenngleich sie auch lernen musste, das jedes Mitglied von Royal Crusade grundsätzlich anders gewesen ist, gab es dennoch schon ein paar Gemeinsamkeiten, welche sie sowohl bei den bisherigen Mitgliedern, die sie getroffen hatte, erkennen konnte. Mit Raziel und Eohl war sie bereits auf zwei wirklich sehr interessante und auch wirklich sehr talentierte Magier getroffen, beide beherrschten irgendwie eine sehr interessante Fähigkeit im Bereich der Magie, aber beide waren sich ähnlich in ihrem Werk, zu arbeiten. Denn sowohl Eohl wie auch Raziel waren auch jobtechnisch in der Gilde effektiv verwurzelt, denn beide waren sogenannte Cleaner oder auch Beweisvernichter. Sie hatten letztendlich den Dreck zu beseitigen, der von anderen Mitgliedern hinterlassen worden war. Aber, gerade diese Aufgabe schien den beiden sehr viel Spaß zu machen, wenngleich sie beide auch noch andere, deutlich passendere und charakteristischere Züge an sich hatten, die sie beide auch gut in andere Gildenjobs hätte verschlagen können. Ayra hingegen hatte selbst noch keinen Job in der Gilde, dafür hatte sie aber schon einen Gedanken, in was für einen Job sie sich denn letztendlich einarbeiten lassen wollen würde. Denn da gab es einen ganz bestimmten Platz, der für sie durchaus interessant war und für den sie sich auch so sehr ins Zeug legte, das sie möglichst schnell die nötigen Voraussetzungen dafür erfüllte. Sie wollte ein gutes Mitglied sein, sie wollte allen zeigen und auch unter Beweis stellen, das sie nicht nur ein Vampir war, sondern ein Vampir, der auch eine gewisse Macht inne hatte.
Die Arroganz, die ihr Neferet entgegenbrachte, erinnerte sie aber dennoch an die Verhaltensweisen und die grundlegende Militärstruktur aus Seven. Entsprechend war sie einen solchen Umgang gewohnt, hatte ihn aber eigentlich auch satt. Sie war zwar selbst eine Intrigantin sondergleichen, aber sie hatte kein Interesse daran, solche Intrigen gegen andere Mitglieder der gleichen Gilde auszuspielen, welcher sie auch angehörte. Dementsprechend würde sie auch weiterhin alles dafür geben, das sie mit Neferet wirklich gut auskommen würde. Nur Spielchen würde sie eben nicht mitspielen. Die durchaus selbstbewusste Eurybia merkte, das Neferet über das aufkommende Interesse über ihre Namensbezeichnung nicht sonderlich begeistert war, dafür aber umso mehr an der kleinen Erwähnung, welche die Crashmagierin da kurzum hatte fallen lassen. "Ich gehörte einst zu den königlichen Militärtruppen des Imperiums Seven. Meine Aufgabe war es, das diktatorische Imperium und dessen Anführer zu beschützen, Revolten blutig niederzuschlagen und damit die Autorität des Staates zu bewahren. Zudem war mein Vater selbst einer der ranghöchsten Militärs des Imperiums, sodass ich als seine Tochter ebenfalls über einen solch entsprechend hohen Status verfügte." Für Ayra war es absolut kein Ding, über ihre Vergangenheit zu erzählen, denn all das gehörte genauso zu ihr, wie das, was sie jetzt symbolisierte und für das sie jetzt einstand. Zwar war Seven für sie heute Geschichte, aber das bedeutete nicht, das sie nicht noch immer eine gewisse Sympathie für das Gedankengut des Imperiums verspürte.
"Was ich dir über Alberto erzählen kann? Durch meinen Meister so gut wie alles, was du wissen willst. Ich bin diesem jämmerlichen Wicht begegnet, als ich mit Meister Raziel dessen alte Beerdigungsstätte aufgesucht habe, um dort etwas von Wert in seinen Besitz zu bringen. Alberto ist ein widerlicher Kerl, ein Necromancer wenn man so will. Er beherrscht Pinevale, weil er mehr oder weniger in den Tod seiner Verwandten verwickelt ist. Seine Arroganz interessiert mich weniger, aber er hält sich für einen mächtigen und ganz wichtigen Magier. Ich hätte ihm schon bei der ersten Begegnung gern sämtliche Knochen aus dem Leib gerissen." Von der Unbarmherzigen kamen einige Worte heraus, an denen Neferet schon leicht hatte bemerken können, mit welcher Verachtung sie dem Oberhaupt von Pinevale gegenüberstand. Auch durch Raziel wusste Ayra eigentlich so ziemlich alles über diesen ekelhaften Kerl. Sie mochte ihn nicht und sie hatte ihm geschworen, ihn bei ihrer nächsten Begegnung zu töten, man konnte also nur hoffen, das die Eurybia dies so schnell nicht tun könnte.
"Ich habe die Tarotmagie gerade erst neu gelernt. Also erwarte nicht zu viel. Aber ich zeige dir, was ich bisher mit der Magie meiner Karten anstellen kann." Eigentlich wollte Ayra ja noch nicht zaubern, aber es war das beste Mittel, vorzuführen, was effektiv war und was nicht. So ergriff die Eurybia eine Karte aus ihrem Tarotdeck. Dann schob sie den Vorhang der Kutsche beiseite und schaute in die Ferne. In der Ferne war Darkwood Manor zu erkennen, welches jedoch zu weit entfernt war, sodass man nur Umrisse davon hatte erkennen können. Doch da dieser Ort eben auch eine Sichtlinie zur Tarotkarte besaß, konnte Ayra den Zauber von The World freisetzen. Er erschien vor ihr und Nefertet ein kleines Lichtkonstrukt, welches nun die gesamte Darkwood Manor maßstabgetreu mit allen Einzelheiten der Umgebung darstellte. Es handelte sich dabei quasi um eine Übersichtskarte, sodass man sich mit Begebenheiten vertraut machen konnte, die eigentlich noch zu weit entfernt waren. "Obwohl wir uns nicht direkt vor diesem Ort befinden, haben wir hier eine maßstabgetreue Karte. Dadurch können wir uns mit Begebenheiten vertraut machen, ehe wir uns persönlich davor befinden. Allerdings gibt diese Karte keinen gegenwärtigen Aufschluss über die Präsenz von Lebewesen." Doch noch war Ayra mit den Fähigkeiten ihrer Sammelkärtchen, wie Neferet sie so schön bezeichnet hatte, nicht am Ende. "Unabhängig von der Tarotmagie dienen mir die Karten als magische Gegenstände. Ich kann durch bloße Berührung kinetische Kraft in die Karten laden. Werfe ich sie dann auf ein Ziel, lassen sie ihre gesamte kinetisch aufgeladene Energie in einem Mal frei. Du kannst dir sicherlich selbst vorstellen, was das hervorrufen kann." Jetzt sprach selbst ein wenig Arroganz aus der Silberhaarigen, denn sie war durchaus kein schwächliches Mitglied der Gilde. Zwar nicht so stark wie Thana, Eohl oder Raziel, aber durchaus eine nicht zu unterschätzende Gegnerin.
Dann gab es doch eine überraschende Seite an Neferet, mit der selbst Ayra nicht gerechnet hatte. Ihr Unterkiefer klappte etwas herunter, als offenbart wurde, das Ayra eine Vampirin war und somit zum untoten Volk gehörte. "Ja, eine leibhaftige Blutsaugerin. Ich habe jedoch nicht vor, meine vampiristischen Züge in irgendeinem Ansatz gegen die Mitglieder unserer Gilde zu richten. Sollte ich während unserer Quest Durst bekommen, werde ich dich schon rechtzeitig darüber informieren. Ich trage zwar den Beinamen 'die Unbarmherzige', aber das gilt nur für meine Feinde. Und das bist du nicht." Nein, Royal Crusade Mitgliedern gegenüber würde sie niemals der Vampir sein. Sie hatte bisher nur Raziel gebissen und sein Blut getrunken, aber auch nur, weil er es von ihr verlangt hatte. Auch bei Eohl beispielsweise war sie ruhig geblieben, fast schon so, als wenn es sich bei ihr noch immer um einen lebenden Menschen handelte. Aber Ayra mit ihrer ganzen Lebenserfahrung und den Dingen, die sich ihr in den Jahren gezeigt hatten, waren auch nicht ganz ohne geblieben. Denn, sie war ziemlich speziell, vorallem in manchen Dingen. "Die Mission wird erfüllt, denn sie steht an erster Stelle, alles andere interessiert mich nicht. Ich werde dir nicht in die Quere kommen, ich werde mich von dir anleiten lassen und nach den Worten der Questführerin handeln und agieren. Diese Quest wird sich genauso erfüllen wir alle Anderen auch, die man mit mir ausführt, Probleme wird man keine bekommen. Allerdings..." Und jetzt kam die Besonderheit zu diesem Thema. "...Ich lasse mich problemlos von dir anleiten, führen und einsetzen. Aber ich akzeptiere keine Befehle. Niemand ist autoritär genug, mir Befehle erteilen zu dürfen. Aber keine Sorge, diese Quest wird ein Spatziergang für uns." Ja, einen Befehl lies sie sich wirklich nicht erteilen, von niemandem, denn niemand war so alt wie sie und außerdem besaß dieses Hoheitsrecht nur noch eine hochgestellte Person aus Seven und sonst niemand.
Als Neferet dann darüber sprach, so kryptisch, über was für eine Fähigkeit sie verfügte, dachte Ayra zunächst an die Wüste höchstselbst. Aber, sie hatte eigentlich keine Lust auf munteres Rätelraten, entweder sprach man sich in ihrer Gegenwart aus oder man lies es bleiben. "Im ersten Moment klingt das für mich nach Trockenheit. Aber so wie du es beschreibst, stelle ich mir einen problemlosen Tod vor. Dahingehend ist die Wüste ja sowieso sehr praktisch. Aber gut..." Aber die Unterhaltung der beiden Damen war wirklich sehr interessant und brachte so einiges nach außen. Auch, wenn Neferet letzlich mehr über Ayra erfuhr als umgekehrt. Aber dann sprach sie etwas an, was als interessantes Thema durchaus irgendwann kommen musste, Neferet wollte das wahre Alter von Ayra wissen. Sie Eurybia verschränkte ein Bein über ein Anderes, lehnte sich mit ihrem Ellenbogen an das Fenster der Kutsche und schaute in die Ferne hinaus. "Was ist schon ein Alter? Was sind schon Zahlen, die einen begleiten, solange man hier auf dieser Welt ist? Meine Reise begann vor langer Zeit und ich starb mit 22 Jahren. Dann erwachte ich zum Vampir und ging meines Weges. Dreihundert Jahre ist dies nun schon her. 322 Jahre bin ich nun schon alt, wenn du es so genau wissen möchtest." Die geschminkte Untote blickte weiter in die Ferne. Ihr war klar, wie alt sie war und das sie letztendlich ein Greis oder eine Leiche hätte sein sollen. Aber sie war nun einmal gefesselt an ihr jugendliches Aussehen, eine Ewigkeit lang. Selbst mit über dreihundert war sie noch so schön wie mit Anfang Zwanzig. Ayra hoffte, das Pinevale noch eine Weile entfernt war, denn sie wollte so lange wie möglich von Alberto entfernt sein, wie es nur ging. "Sag Neferet. Kennst du Eohl?"
The World TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro Minute MAX. REICHWEITE: 1 Meter / Karte: Sichtweite SPEZIELLES: Major Arcana VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Die Karte der Welt ist vom Namen her bereits selbsterklärend, denn man ist in der Lage vor sich eine Karte zu projizieren. Hierbei jedoch nur eine Karte der Umgebung und nicht der Welt. Alles, was eine Sichtlinie zur Karte hat, selbst wenn es noch so weit entfernt ist, kann maßstabsgetreu vom Anwender vor sich in einem Lichtkonstrukt dargestellt werden. Lebewesen werden nicht von der Karte erfasst.
Reden | Denken
Voice | Theme
Thana Desert Queen
Anmeldedatum : 15.05.20 Anzahl der Beiträge : 1851 Alter : 32
Mit der Frage nach einer möglichen Verbindung zu einem Adelshaus, hatte die Vampirin einen bisher unentdeckten, wunden Punkt getroffen. Thanas steiler Aufstieg innerhalb der Gilde und ihrer Entwicklung zu einer mächtigen und gefürchteten Magierin hatte sich bei ihr ein gewisses Selbstbild entwickelt, welches nicht zuletzt durch die Begegnung und Verbindung zu einer wahrhaftigen Gottheit auf ein ganz anderes Level gehoben wurde. Doch bei all dem Ruhm und Glanz, der den eines Adelstitels vermutlich noch in den Schatten stellte, waren die Wurzeln der Mahaf sehr, sehr simple und glanzlose, nein, dreckige. Als Tochter einfachster Leute, geboren und aufgewachsen in den unschönen Vierteln Aloes, gefangen und als Sklavin verkauft, war Thana zeitweise der vielleicht niedrigste Abschaum den man in der Stadt und ihrer Umgebung hätte finden können. Ihren Ursprung konnte die Magierin nicht vergessen machen oder ändern, egal wieviel Ruhm und Ehre sie sich noch erarbeitete. Wie sie auf die Frage ihrer Kollegin reagierte, kannte sie allerdings auch selbst noch nicht von sich. Die herablassende Frage danach, wer Ayra denn sei, dass sie sich herausnahm sich überhaupt nach ihrer Abstammung erkundigte, nahm die Weißhaarige wohl sehr wörtlich. Eigentlich wollte Thana darauf gar keine Antwort haben. Sie sah ihre eigenen Worte eher als Beleidigung, beziehungsweise als Werkzeug die Frage der Magierin abzuschmettern. Stattdessen erläuterte sie nun noch einmal ihren militärischen Hintergrund und den damit einhergehenden Status, welcher der Mahaf lediglich ein kurzes, zorniges Schnaufen entlockte. Wer der Vater dieser Frau war, war ihr vollkommen egal. Doch was ihren aktuellen Auftrag anging, so entpuppte sich Ayra wohlmöglich doch als nützlich! Zumindest konnte sie von diesem Alberto berichten. Die Vampirin erklärte, dass dieser eine Art Nekromant war, der von Arroganz verblendet die „Herrschaft“ über Pinevale quasi an sich gerissen hatte. Die Dame ließ an diesem Mann kein einziges gutes Haar. Sie wollte ihm wortwörtlich „jeden Knochen aus dem Körper reißen“. Blöd an der Sache war nur, dass er nicht ihre Zielperson, sondern ihr Auftraggeber war. “Ja, lass das lieber. Vorerst. Wir sind schließlich nicht dort um ihn aus dem Weg zu räumen, sondern sein Problem.“ Thana warf ihrer Kollegin einen scharfen Blick zu. “Ich hoffe du hast dich unter Kontrolle und zwingst mich nicht dazu dies für dich zu übernehmen.“ So hilfreich die Informationen über Alberto vielleicht auch sein mochten, so wenig hilfreich wäre es, wenn die Mahaf die gesamte Zeit darauf Acht geben musste, dass ihre Kollegin diesen Mann nicht plötzlich anfiel.
Was diese seltsame Tarotmagie anging, so nutzte Thana eigentlich nur noch einmal die Chance sich darüber etwas auszulassen. Doch nun bekam sie gleich mal eine Kostprobe davon, zu was diese Magie im Stande war. Ayra fummelte an ihrem Kartendeck herum und kurz darauf präsentierte sich im Innenraum der Kutsche eine Art dreidimensionale Karte aus Licht. Sie bildete ein Gebäude ab. Es war also eine eher supportende Magie. Ein solches Bild tat sich jedenfalls vor der Mahaf auf. “Ja, kann ich mir in etwa vorstellen.“, bestätigte sie schließlich. Sie hatte schon einmal gesehen wie jemand aus Jucks Karten warf. Wenn man dies gezielt tat und magisch aufgeladen, konnte das für Schaden sorgen, keine Frage. Sicher kein weltenbewegender, aber nun ja.
Dass Ayra eine Vampirin war, wusste Thana tatsächlich nicht. Woher denn auch? Sie kannte sich in der Gilde zwar vergleichsweise gut aus, was ihre bisherigen Gildenjobs und nicht zuletzt ihr Rang auch mit sich brachten, doch Royal Crusade war eine Gilde, die vor Geheimnisse nur so überquillte. Es gab so viel zu entdecken und herauszufinden, das konnte man sich gar nicht vorstellen. Vorstellen musste sich die Magierin aber nun erstmal, wie der weitere Verlauf der Quest mit einer Blutsaugerin an ihrer Seite ablaufen würde. Ayra entgegnete allerdings, dass sie sich keine Sorgen machen müsse. Sie würde vorwarnen, wenn ihr der Blutdurst aufkam und sich dann auch anderweitig laben. Nebenher erwähnte sie dabei auch sehr beiläufig eine Art Titel, also einen Beinamen den sie trug. Die Unbarmherzige. Wäre Thana in dem Moment nicht immer noch so von der Überraschung eingenommen, wäre ihr Schmunzeln darüber, dass ein Gildenmitglied vergleichsweise niedrigen Ranges einen solchen Namen trug, deutlicher gewesen. Ayra erklärte noch, dass sie keine Probleme machen würde und sich von ihr „anleiten“ lassen würde. Sie stellte allerdings auch klar, dass sie keine Befehle entgegennehme und dass niemand die Autorität habe, ihr solche zu erteilen. Eine Einstellung, die Thana ihre Stirn runzeln ließ. “Niemand…“ Die Weißhaarige nahm sich aber ganz schön viel heraus. Nun, so etwas konnte in der Gilde mit Glück klappen. Aber es konnte auch sehr schnell schief gehen. Es würde sich zeigen ob diese Einstellung noch zu Komplikationen zwischen den Beiden führen würde. Laut der Vampirin sollte die Mission ja ein Klacks werden. “Lass dir jedenfalls gesagt sein. Solltest du doch auf die Idee kommen Hand an mich zu legen…“, also im übertragenen Sinne, um sich an ihrem Blut zu verköstigen. “… wirst du sie dir verbrennen.“ Thana machte deutlich, dass mit ihr nicht zu spaßen war. Wenn sie ihre Kräfte wirken ließ, dann war der schwächende Effekt der Sonne auf Vampire im Vergleich nichts als ein schlechter Scherz. Wie sehr sie die Mächte der Sonne verkörperte, sollte sie ja dann auch be- oder zumindest umschreiben. “Problemlos ja, doch nicht ohne Qual und Schmerz.“, entgegnete sie den Worten der Vampirin lediglich. Weiter eingehen wollte sie auf ihre Mächte allerdings nicht. Ohnehin musste sie unweigerlich an @Varys zurückdenken. Als Scherge der Gilde war er so viel angenehmer und leichter. Aber auch Eohl als hochrangige Magierin lag ihr wortwörtlich zu Füßen. Ayra erinnerte sie daran, dass es mit Kollegen nicht immer so reibungslos funktionierte. Sie erinnerte Thana an frühere, ruppigere Zeiten. Als sie auf Quests noch primär mit gleich- wenn nicht höherrangigen Kollegen unterwegs war und sie um ihren Respekt noch kämpfen musste… Als Ayra ihr auf Nachfrage ihr Alter verriet, auch wenn sie es dabei kleinredete, fiel der Dürremagierin etwas auf. “Dann ist dieses Jahr also ein Jubiläumsjahr für dich? Dreihundert Jahre Blutdiät? Hast du gefeiert?“, scherzte die Magierin arrogant grinsend. Doch der Spaß sollte bald auch wieder ersterben, als ihre Kollegin wie aus dem Nichts gegriffen plötzlich einen Namen in die Kutsche warf. “Als Magierin meiner Position kenne ich viele Mitglieder. Was ist mit ihr?“, entgegnete Thana trocken und ausweichend. Ihr Grinsen war längst wieder vergangen und die Miene der Wüstenkönigin war ausdruckslos, mit leichter Tendenz zu einem finsteren Blick. Wie kam Ayra plötzlich auf Eohl und viel wichtiger, was hatte sie mit ihr zu schaffen?
Genutzte Zauber
Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten]
Eine Überraschung sollte die nächste Überraschung treffen, so viel stand bei dieser Verbindung aus Neferet und Ayra wirklich schon fest. Sie waren sich zwar nichtt ähnlich, aber sie hatten eine ganz ähnliche Verhaltensweise. Nur das Ayra ihre wahre Art und Weise nicht gegenüber den Mitgliedern der Gilde Royal Crusade zeigte, sondern nur gegen alles, was nicht zudieser ersten Klasse zählte. Neferet hingegen war dahingehend zwar anders, da sie ihre Art und Weise auch gegenüber Mitgliedern von Royal Crusade zeigte. Aber es kam eine Gleichheit aufeinander zu, die sich noch sehr vielversprechend entwickeln könnte, denn auch wenn es nicht so wirkte, so unterschiedlich waren die beiden jungen Damen eben auch überhaupt nicht gewesen sein. Aber genau das machte es auch aus, diese Eigenheiten, denn Royal Crusade steckte ja voller selbstbewusster und geheimnisvoller Persönlichkeiten, von denen jeder eine wirklich gänzlich andere Sache zu verbergeben hatte. Es war eine Gilde voller Geheimnisse und mystischer Begebenheiten, eben einfach nichts für wirklich schwache Nerven. Somit fühlte sich die Vampirin an diesem Ort auch wirklich wohl und auch wirklich sehr gut aufgehoben, denn sie dürfte sich in Royal Crusade stehts von ihrer eigenständigen Seite zeigen, sie musste nicht verbergen, wie sie war und vorallem, was sie war, denn das interessierte letztendlich niemanden so wirklich. Das Wichtigste war eher, das sie bewieß, was sie drauf hatte und das man sich auch auf sie als ein gütliches Mitglied der dunklen Gilde verlassen konnte. Und genau das würde auch immer geschehen, sie würde ohnehin schon dafür sorgen, dass die Gilde keinerlei Probleme mit ihr haben würde, denn da lag auch ein wenig der militärische Grundgedanke an ihr. Dementsprechend war sie sich sicher, dass sie mit der Zeit auch mit der mysteriösen Frau hier vor ihr noch hätte warm werden können. Denn alles benötigte bekanntlich Zeit, aber was war schon Zeit für ein Wesen der Unsterblichkeit?
Wie sagte man so schön? Zu jedem Genie gehörte wohl auch immer ein bisschen Wahnsinn, nicht wahr? Aber ob man das auch auf Ayra so einfach hätte sagen können, das sei wohl mal dahingestellt gewesen. Aber, sie hasste Alberto zwar wirklich wie die Pest, aber sie hatte Raziel einst versprochen, das sie ihm nichts tun würde und an dieses Versprechen band sie sich auch. Wenn es nicht gerade darum gehen würde, gerade den idiotischen Nekromanten umzubringen, würde sie ihm nichts tun. Ihr eigenes Wort hatte grundsätzlichen Bestand und auch wenn sie eine Intrigantin war, stand sie zu dem, was sie sagte. "Sorg dich nicht. Ich werde ihm nichts tun, schließlich ist er nicht unser Zielobjekt. Ich werde ihn vielleicht meine Ablehnung spüren lassen, wahrscheinlich auch sehr deutlich, aber ich werde ihn schon nicht umbringen. Schließlich brauchen wir ihn ja noch und schlussendlich bezahlt er uns ja auch noch.." Grundsätzlich hatten Neferets ablehnende Worte nach Ayras weiterführende Frage sie nicht gänzlich kalt gelassen, aber die Eurybia merkte auch, dass es folglich Grenzen gab, gerade bei einer Magierin wie Neferet, die man besser einzuhalten hatte und die man besser nicht überschritt. Das bedeutete jedoch noch lange nicht, dass die Vampirin sich von ihrer Art abbringen lassen würde. Sie wäre vielleicht ein wenig vorsichtiger gewesen, aber ihre grundsätzliche Art und Weise blieb bestehen, schließlich erkannte sie grundsätzlich in ihrem Verhalten keinerlei Fehlverhalten. Dahingehend besaß sie eben einfach keine Selbstreflexion, aber auch das war ein Punkt gewesen, den die gute Beobachterin ausmachte. Aber dennoch, sie war eine Person, die sich leicht in eine neue Situation hineinversetzen und sich anpassen konnte, deshalb würde das alles schon werden, dahingehend machte sie sich also keinerlei Sorgen. Es blieb ja auch dabei, das sie sich an die Worte von Neferet halten würde. - Solange ihr keine Befehle erteilt würden.
Augenscheinlich cancelte Neferet die Kunst der kinetischen Energie als etwas zu läppisch ab. Das war durchaus schade, denn gerade mit kinetischer Energie, also mit nichts Anderem als purem Druck konnte man schon so einige Dinge anrichten und dabei selbst auch für Gefahr sorgen. Denn Druck sollte man niemals auf die leichte Schulter nehmen, denn dieser war eine psysische Kraft, eine grundlegende Energie der Natur, ein Grundgesetz und damit immer eine potenzielle Bedrohung. Aber, es reichte, wenn Ayra das wusste, man musste es ja nicht unbedingt ernst nehmen, dann wäre aber die Überraschung bei der Offenbarung vermutlich nur umso größer. Doch der Eurybia erschien es auch so, als wenn Neferet einen natürlichen Respekt vor ihrer Zugehörigkeit zu den Vampiren hatte. Das war ein wirklich interessantes Unterfangen, denn wenn das wirklich stimmte, dann würden die beiden vielleicht doch noch eine Menge Spaß miteinander haben können. - Durchaus im positiven Sinne gemeint. Die für ihr analytisches Verständnis bekannte Vampirin nutzte diesen Moment aber auch, es für ein kleines Scharmützel zu nutzen. Ein kleiner Spaß, eine klene Neckerei, das musste auch mal sein, es konnte ja nicht die ganze Zeit so weitergehen, das alles so angespannt und bedrohlich war. So begann die ampirin nun zu lächeln, öffnete die Mundwinkel ein wenig und zeigte Neferet deutlich ihre charakteristischen Blutsaugerutensilien. Dann legte sie ihre Hand auf die der Dürremagierin, nur um ihr dann in der Kutsche ein wenig näher zu kommen, ihr Gesicht kurz vor dem von Neferet stoppen zu lassen und ihr dann tief in die Augen zu blicken. Mit einer verführerischen und ruhigen, sanften Stimme sprach sie nun. "Mach dir keine Sorgen. Ich habe nicht vor, von deinem Blut zu kosten. Wenn du aber dazu bereit bist, mir als Belohnung zu gewähren, von deinem kostbarem Blut zu probieren, bin ich gewillt, mich deinem Willen zu beugen..." Eine ihrer größten Stärken war ihre ausgeprägte Massage- und Flirtkunst, das beherrschte sie - auch aufgrund ihres Daseins als Vampir - auf einem sehr hohen Niveau. Doch es war klar, dass sie dies hier und jetzt nur als kleine Neckerei nutzte. Schließlich hatte sie nicht vor, sich mit Neferet zu überwerfen, das lag absolut nicht in ihrer Absicht. Genau aus diesem Grund zog sie sich auch genauso schnell wieder von ihr zurück, wie sie sich zu ihr vorgearbeitet hatte. Aber eines musste die Vampira festhalten, Neferet duftete sehr gut, vermutlich sogar noch etwas besser als sie selbst. Ayra behielt ihr Lächeln jedoch bei, als sie sich zurückzog. "Ich habe nicht vor, mich mit dir zu überwerfen, Neferet. Ich möchte gut mit dir auskommen." Zumindest ihr Lächeln war ein echtes und ein ehrliches, was Neferet aber vermutlich nicht interessieren würde.
"Es gibt für mich nichts, was zum Feiern wertvoll ist. Alle Wesen, die ich seit jeher kannte, sind tot. Ich wanderte stehts auf einem Pfad, der mich immer separat stellte. Ich feiere die Zeit, die ich mit denen verbringen kann, die mir in einem Lebensabschnitt wichtig werden. Bis sie dann ihre Zeit eingeholt hat und sich der Kreis von Neuem zu drehen vermag." Offenbarte die Eurybia schonungslos ihrer Gegenüber und zeigte damit auch auf, das sie als Untote immer wieder vor die Wahrheit des Verlustes gestellt wurde. Aber um dem eben entgegen zu wirken, baute sie immer wieder Verbindungen auf, an die sie sich halten konnte, damit das Dasein als Unsterbliche in einer ewigen Zeit für sie zumindest ein wenig erträglicher wurde. Eohl war für sie zu einer Verbindung geworden. Zu einer Vertrauten, dessen gemeinsame Zeit sie sehr genoss. "Ich habe vor Kurzem mit Eohl eine gemeinsame Quest absolviert. Während dieser Zeit sind wir zu Freundinnen geworden. Sie ist für mich zu einer engen Vertrauten geworden, von der ich froh bin, das ich sie kennenlernen durfte." Sprach Ayra nur in positiven Zügen von Eohl. Sie hatten einige Gesprächsthemen gehabt in ihrer gemeinsamen Quest und so konnte Ara auch etwas über eine Dame hören, die auf den Namen Thana hörte. "Als wir darüber sprachen, welche Personen wichtig sind, sprach Eohl von einem Gildenmitglied namens Thana. Sie schwärmte schon sehr von ihr. Eohl sagte, das ich sie unbedingt einmal kennenlernen müsste, denn wir würden bestimmt auch zu Freunden werden können. Deshalb möchte ich mich nach unserer Quest auf die Suche nach Thana machen, damit ich sie auch kennenlernen kann, Neferet." Die Freundschaft, die Eohl mit Ayra geschlossen hatte, war der Vampirin sehr wichtig geworden. Ayra hatte keine Ahnung, dass des Rätsels Lösung direkt vor ihrer Nase saß...
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