Ortsname: Crocus Gardens Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Das größte und auch teuerste Hotel in Crocus ist eine grüne Oase mit so vielen Möglichkeiten sich zu beschäftigen, dass man es eigentlich nie verlassen müsste. Restaurants, Bars, ein Casino und mehrere Geschäfte bilden den Kern dieses Unterhaltungspalastes und dazu gibt es noch viele Dachgärten und sogar einen kleinen Hain nur für Gäste des Hauses.
Der Sommerball - alljährlich veranstaltet vom Königshause Fiores, war er das Highlight in den warmen Monaten schlechthin. All die so hoch angehimmelten Prominenten würden keine Mühe scheuen in die Hauptstadt des Landes zu reisen um sich im Licht ihres Ruhmes zu sonnen. Zu blöd, dass nun ausgerechnet in diesem Jahr eine Krankheitswelle die Mitarbeiter des Weekly Sorcerers getroffen hatte und sind wir mal ehrlich - der Weekly Sorcerer wäre nicht die berühmteste Zeitung Fiores wenn er sich ein solches Ereignis ungenutzt durch die Lappen gehen lassen würde. Eine Lösung musste also so her und wurde gefunden: Zwei junge Magier sollten einem der letzten verbliebenen Journalisten auf dem Sommerball unter die Arme greifen um all den neusten Klatsch und Tratsch zu erfahren. Wer wohl in diesem Jahr seine Schwangerschaft ankündigen würde?
Leicht angespannt saß Maribell in der Lobby des luxuriösen Hotels und strich unentwegt an ihrer Kleidung herum. Sie war zwar keiner der VIPs aber hatte es sich trotzdem nicht nehmen lassen einige schicke Klamotten für diesen Anlass anzuziehen - vielleicht würde sie ja zufällig einem Prinzen aus einem entfernten Land in die Arme stolpern, auch wenn die Chance doch recht niedrig war. Ihre blauen Seelenspiegel wanderten an den Leuten, welche ständig ein und ausgingen entlang. Ob ihr Auftragspartner wohl schon hier war? Viel wusste sie über ihn nicht, lediglich dass er wohl einer der Gilden angehören sollte. Allgemein waren ihre Informationen recht sprälich gestaltet. Sie hatte nach Annahme der Quest noch die Anweisung erhalten, sich gegen Mittagszeit in der Lobby des Crocus Gardens einzufinden, um dort den anderen Magier sowie einen Journalisten des Weekly Sorcerers anzutreffen. Eine rießige Golduhr, welche über dem Ausgang mit unzählingen Karuselltüren hing, zeigte recht deutlich das die Fuchsdame noch gute 10 Minuten vor der Zeit war. Ihr blieb also wohl nichts anderes übrig als erstmal abzuwarten. Maribells Blick wanderte zu Milky, welche neben ihr auf der Lehne des großen roten Sessels saß. Auch sie schien extrem faszinierend von all den Menschen zu sein und konnte ihre Konzentration kaum an einer einzigen Stelle behalten. Beruhigend strich sie dem kleinen Füchslein über den Kopf welcher daraufhin ein gurrendes Geräusch von sich gab. Für dich sind so viele Leute wohl auch noch etwas gewöhnungsbedürftig, nicht wahr meine Kleine? Erneut kam ein großer Schwall an Menschen durch die Türen hinein gedrängt und erweckte Maribells Aufmerksamkeit. War nun jemand auf den sie wartete angekommen?
Den Schultergurt von der Brusttasche zurechtrückend, legte Knox erstaunt den Kopf in den Nacken, als seine dunkelgrauen Augen nicht mehr dazu in der Lage waren, das gewaltige Hotel auf Augenhöhe zu betrachten. Er trat aus dem Schatten und schirmte mit einer Hand das Gesicht vor der grellen Mittagssonne ab, um noch mehr sehen zu können. Das Vorhaben gelang leider nicht so gut, müsste sich der junge Heiler deutlich weiter entfernen. Sei's drum. Etwas unschlüssig zog er sich an den Wegrand zurück und beobachtete flüchtig die Menschen und andere Wesen, die den Karusselltüren keine Pause gönnten. Sehr auffällig war das geschniegelte Äußere sowie die teure Kleidung - was in dieser gehobenen Gesellschaft das Normalste der Welt war. Knox selbst trug einen weißen Oversized-Sweater, eine lockere Stoffhose in Dunkelgrau und dazu weiße Sneaker. Wie immer nichts Besonderes, Hauptsache bequem. Auch die schwarze, funktionale Tasche die zurzeit über seine Brust ruhte, war nicht der Rede wert. Worüber er sich heute vielleicht Gedanken machen sollte, war sein Haar, das wie immer in allen Richtungen abstand. Doch der lässige Typ würde nicht freiwillig daran denken, etwas an diesem Durcheinander zu ändern. Wer kam überhaupt auf die glorreiche Idee, den Brewster zu diesem Auftrag zu schicken? Es gab durchaus adrett gekleidete Gildenkollegen, die solche Events mit Kusshand annehmen würden, doch wie von Zauberhand stand sein eigener Name dort. Leicht seufzend straffte er also noch einmal den Gurt, schob beide Hände dann in die Hosentaschen und ließ sich vom Strom der Gäste in das Innere des Hotels treiben.
Schnurstracks reihte er sich in die kleine Schlange der Rezeption ein, ohne sich zunächst von dem ganzen luxuriösen Schnickschnack ablenken und beeindrucken zu lassen, viel Zeit blieb ihm nämlich nicht mehr. Als Knox schließlich vor der Rezeptionistin stand, die bei seinem gewöhnlichen Anblick leicht verunsichert wirkte und dennoch Höflichkeit wahrte, lächelte er verständnisvoll. “Ähm, hi.” Er legte beide Arme offen auf den Tresen und verschränkte leicht die Finger. Dadurch zeigte der Magier, dass er keine bösen Absichten oder Ähnliches hatte und sich selbst ein wenig unwohl fühlte. “Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich an Sie wenden soll, aber ich versuche es einfach mal: Ich bin Knox Brewster von der Gilde Satyrs Cornucopia und soll dem Weekly Sorcerer, genauer genommen Sven Svenson, unter die Arme greifen. Unser Treffpunkt soll in diesem Hotel sein.”, erklärte er freundlich und hoffte auf bekannte Information. “Oh! Seien Sie herzlich willkommen Mr Brewster, Ihre Anwesenheit hat natürlich hohe Priorität! Mr Svenson erscheint in Kürze, doch Ihre Kollegin ist bereits eingetroffen und verweilt im Wartebereich. Bitte gesellen sie sich zu ihr.”, trällerte die Frau wie ausgewechselt und irgendwie erleichtert, deutete dabei auf besagten Wartebereich. Knox bedankte sich angemessen und schlenderte zum Ort des Anfangs. Dabei entgingen ihm die pikierten Blicke und das Tuscheln der Gäste, die seinen Weg kreuzten, nicht. Wow, Normalsterbliche bewegten sich hier wohl wirklich auf dünnem Eis. Vielleicht sollte der Brewster ein Schild basteln, von wegen 'gehört zum Weekly Sorcerer', dieses um den Hals hängen, um nicht blöd angestarrt zu werden. Hach, immer diese sinnlosen Vorurteile. Deshalb mochte er solche Ortschaften nicht sonderlich. Als er das Ziel erreichte, ließ der Heiler seinen Blick schweifen und entdeckte … leider keine Genossin, die ähnlich 'normal' erschien. Hm. Nach dem Namen seiner Partnerin hätte er fragen sollen. Unsicher legte er eine Hand an den Hinterkopf und fuhr sich durch die Haare, während er auf eine prunkvolle Bank zu steuerte und sich darauf plumpsen ließ. “Entschuldigen Sie die Störung”, begann er etwas lauter und blickte gefasst in die kleine Runde. “Hat eine Dame eventuell den Auftrag dem Weekly Sorcerer zu unterstützen? Ich bin dein heutiger Partner.” Knox grinste schief und hoffte erneut auf Erfolg.
Genaustens musterten Maribells Augen den Menschenstrom der soeben das Luxushotel betreten hatte. Das sie keinerlei Informationen zum Erscheinungsbild ihrer beiden Partner hatte half dem natürlich nicht unbedingt weiter. Als die Neuankömmlinge nun nach und nach ihren Zielort gefunden zu haben schienen und an Maribell vorbei gezogen wurde lehnte sie sich etwas enttäuscht in den großen Sessel zuürck und stützte den Kopf auf ihren rechten Arm. Na toll, wie soll ich hier nur jemals irgendwen finden ohne mir direkt ein Schild mit "Weekly Sorcerer" umzuhängen. Für die ganzen Reichen hier wäre dies sicherlich absurd amüsant, hier eine Art Hofnarren vor sich herum tänzeln zu haben. Ihr leises vor sich hin gebrumme endete als eine einzige Person eintraf die einen sehr verdächtigen Eindruck machte. Ein Mann, vielleicht am Anfang seiner 30er, mit ordentlich frisiertem braunem Haar und im dunklen Smoking war soeben eingetroffen. Eigentlich machte er keinen großen Unterschied zu den anderen Leuten doch eben eine Sache war anders an ihm: Um seinen Hals hing eine seltsame Apparatschaft und an ihr schien ein Lacrima befestigt zu sein. Konnte dies vielleicht einer von Maribells erwarteten Partnern sein? Der Mann machte einen sicheren Eindruck und wanderte schnurstracks seines Weges, so schnell wie er aufgetaucht war, war er nun auch wieder verschwunden. Wunderbar jetzt habe ich auch noch zu lange gezögert. Die Fuchsdame verdrehte innerlich die Augen und versuchte keinen Frust aufkommen zu lassen. Ein junger Mann gesellte sich zu den Personen die hier in der Lobby warteten. Der Neuankömmling erhob auch sogleich, nachdem er Platz genommen hatte, seine Stimme und und gab damit schlussendlich seine Identität preis. Bingo! Maribell drehte sich sogleich in seine Richtung: Bist du zufällig von einer der großen Gilden gesandt? Falls ja dann suchst du wohl nach mir - freut mich deine Bekanntschaft zu machen! Mein Name lautet Maribell Valentini. Mit wem habe ich denn die Freude? Aufmunternd - und vorallem innerlich heilfroh nicht mehr alleine unter all diesen Oberschichtleuten der Gesellschaft sein zu müssen - lächelte sie den anderen Magier an. Den andere Ankömmling, der vor einigen Momenten noch ihre Aufmerksamkeit erweckt hatte, war ebenso schnell vergessen wie erblickt und doch würde er an diesem Tag noch eine wichtige Rolle spielen und dies bereits in sehr naher Zukunft.
War schon klar, dass Knox zunächst Skepsis und Verständnislosigkeit bei seiner bequemen und unscheinbaren Kleiderwahl erntete. Auch die Anfrage im Sitzen in den Raum zu werfen, trug nicht gerade viel für die Ernsthaftigkeit sowie Glaubwürdigkeit bei. Als würde Weekly Sorcerer 'so jemanden' einstellen, nicht wahr? Beinahe war der Brewster versucht, seine Frisur gekonnt ins Szene zu setzen, indem er sich noch an den Wuschelkopf fasste, um die Nerven der gut betuchten Gäste ein bisschen mehr zu kitzeln. Er war zwar kein Typ für Ärger und wollte auch keinen anzetteln, im Gegenteil, doch manchmal gab es einfach Situationen und Momente, die eine deutliche Authentizität und kein Kapitulieren benötigte. Besonders in solch wohlhabenden Kreisen, die von Anfang an eine bestimmte Meinung vertraten. Die Geste mit dem Kopf ließ er aber lieber aus, schließlich wusste er nicht, zu welcher Sorte seine heutige Partnerin gehörte; die wollte er dagegen nicht verstimmen - ein Rundumblick verriet nämlich keine ähnlich gekleidete Person wie ihn. Durch die Rezeptionistin wusste Knox außerdem, dass sie bereits anwesend war. Langsam lässig erhob er sich also wieder von der Bank und schob erneut die Hände in die Tiefen der Hosentaschen, während er leicht schmunzelnd auf irgendeine verbale Reaktion wartete. Wie bestellt und nicht abgeholt, so fühlte er im Augenblick, allerdings wirkte er nicht so. Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis sich eine junge Frau zu Wort meldete, die ein wenig abseits vom Geschehen auf ihn zutrat und sogleich ihre Person vorstellte. Puh, ein Glück! Der junge Heiler staunte nicht schlecht, als er sie schnell diskret in Augenschein nahm, denn 'normal' schien sie wirklich nicht zu sein. Einen Tick zu lange blieb sein Blick an den Fuchsohren hängen - aber wem konnte man dies schon verübeln? Bisher hatte er nur mit Menschen zu tun. Einer von den großen Gilden? Das Schmunzeln wechselte mit einem freudigen, breiten Lächeln. Satyrs Cornucopia machte also eine gute Arbeit! Maribell erwähnte nicht explizit diesen Namen, doch Knox fühlte sich trotzdem geschmeichelt. Warum auch nicht? Seine Gemeinschaft stellte immerhin kein öffentliches Problem dar, so wie gewisse andere Gilden.
“Es freut mich auch, Miss Valentini! Ich bin Knox Brewster und vertrete heute die Gilde Satyrs Cornucopia.”, antwortete er ebenso freundlich und blieb vorübergehend höflich. Er hatte sich schon lange nicht mehr mit vollem Namen vorgestellt, war sein Vorname lediglich ausreichend. Vielleicht sagte 'Brewster' der Valentini etwas, sofern sie Bier trank, denn seine Familie betreibt weiterhin eine erfolgreiche Bierbrauerei in Shirotsume. Da sie lächelte, trotz seiner Erscheinung, verspürte er eine große Erleichterung und seufzte merklich. “Ich bin wirklich froh darüber, mit keinem Versnobten ein Team bilden zu müssen.”, gab er gleich zu und fasste sich nun automatisch an den Hinterkopf. Zu voreilig? Dass sie nur aufgeschlossen tat, glaubte Knox nicht. Er kam zwar mit allerlei Persönlichkeiten zurecht, doch das hieß nicht, dass er auch alle mochte. Die Wesen und Menschen die im Wartebereich verweilten, ignorierten geflissentlich das gefundene Duo und gingen ihren eigenen Dingen nach, befreit von weiterer Ärgernis. “Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was genau wir zu tun haben. Hast du eventuell mehr Informationen?” 'Unter die Arme greifen' könnte grundsätzlich alles bedeuten. Bodyguard spielen, Assistenten spielen, Putzkolonne spielen … die ehrenwerte Aufgabe, professionelle Journalisten zu verkörpern kam ihm überhaupt nicht in den Sinn, war zumindest der junge Mann nicht ansatzweise dafür ausgebildet. “Außerdem muss ich gestehen, diesen Sven Svenson nicht zu kennen. Was macht der so?” Knox hob flüsternd eine Hand an seinen Mund, damit auch ja keine Worte aus Versehen an das Ohr eines bekennenden Fans gelangten und Empörung entfachten. Falls Maribell ihn gut kannte und Sympathie hegte, würde er nun wahrscheinlich voll ins Fettnäpfchen treten. “Müssen wir noch einen Raum weiter oder einfach auf ihn warten?”, fügte der Brewster in normaler Lautstärke hinzu und legte ganz leicht den Kopf schief.
Maribell merkte recht schnell, dass ihr heutiger Missionspartner von recht lockerer Art zu schien sein und ebenso froh wie sie selbst darüber war einen "normalen" Menschen unter den anderen Gästen hier anzutreffen. Die Freude ist ganz meinerseits, Knox Brewster. Wenn es nicht stört, würde ich der Einfachheit halber einfach du sagen. Wäre das in Ordnung? Sie lies ihren Blick kurz unauffällig über die anderen Leute im Wartebereich gleiten, glücklicherweise hatten die meisten wieder die Aufmerksamkeit auf ihr eigenes Treiben gelenkt und schienen den beiden Magiern nicht mehr als nötig an Beachtung zu schenken. Bei Knox Worten musste Maribell doch ein wenig grinsen. Soso, ich fühle mich ganz geehrt durch die Tatsache von dir nicht als Snob betitelt zu werden. Mit deutlich ironischem Unterton wollte sie ihm zeigen, dass sie auf den Spaß einstieg. Schlussendlich fand die Fuchsdame das gesonderte Verhalten, als wären die Gäste hier etwas besseres als der Rest der Bevölkerung, recht abstoßend und fühlte sich dementsprechend in einer solchen Gesellschaft auch nicht wohl. Knox schien seiner Äußerung zur Folge nach ebenso wenig Plan vom Weekly Sorcerer oder diesem Sven Svensson zu haben wie sie selbst. Ich hab den Weekly Sorcerer zwar schon das ein oder andere mal in den Händen gehalten, aber dabei noch nie sonderlich darauf geachtet welcher Reporter welchen Beitrag dort schreibt. Falls ich also mal einen Artikel von Herrn Svensson gelesen haben sollte, wüsste ich dies vermutlich selbst nicht. Ein leichtes Schulterzucken verdeutliche ihre Ahnungslosigkeit. Es tat aber immerhin gut zu wissen, dass ein Magier, der zumindest auf den ersten Blick wirkte als käme er aus Fiore, schließlich war er hier in einer Gilde, ebenso wenig wusste wie sie selbst die erst seit kurzem hier war. Tratsch und Klatsch war wohl eben nicht das Ding von jedem und wer sich damit nicht explizit auseinander setzte, war wohl in diesem Gebiet auch nur ein Laie wie die meisten. Etwas nachdenklich verschränkte Maribell die Arme und stützte ihr Gesicht leicht nachdenklich auf einer Hand ab. Nun ja, anscheinend wissen wir beide nicht so wirklich wie es ab hier weiter gehen soll... Vorhin, kurz bevor ich auf dich traf, habe ich einen Herrn erblickt der mir irgendwie das Gefühl gab bei ihm könnte es sich vielleicht um unseren Herrn Svensson handeln. Leider habe ich ihn danach aus den Augen verloren. Wie sollen wir nun weiter vorgehen? Maribell wurde aus ihrem Gedankengang aufgeweckt als plötzliches etwas flauschiges um ihre Beine strich, ein kurzer Blick nach unten bestätigte ihre Vermutung, um wen es sich dabei handelte. Natürlich, ich habe fast vergessen dich vorzustellen. Knox, darf ich dir Milky vorstellen? Maribell lehnte sich kurz ein Stück herunter um den kleinen Fuchs auf ihre Schulter zu verhelfen. Milky lies einen lecht quengelnden Laut von sich nachdem sie dort Platz genommen hatte. Was hast du denn? Erneut gab die kleine Füchsin den Laut von sich und zeigte mit Hilfe einer ausschweifenden Kopfbewegung in Richtung der goldenen Uhr über dem Eingang. Oh - na klar, jetzt wäre eigentlich genau die Zeit, zu welcher wir uns mit Herrn Svensson treffen sollten und natürlich wissen wir beide immer noch nicht wohin mit uns. Kurz seufzte die Blondine über die missliche Lage aber nun hier weiter wie ein Ochse in der Landschaft zu stehen würde wohl auch nichts bringen. Sie lies den Blick kurz nochmal durch die Lobby des Crocus Gardens driften und blieb dabei an einem Durchgang hängen. War er vorhin möglicherweise dort hindurch gegangen? Ich glaube Herr Svensson - vorrausgesetzt es war auch wirklich er, was ich sehr zu hoffen vermag - ist vorhin in diese Richtung gegangen. Wollen wir vielleicht einfach unser Glück versuchen und auch dort hin gehen?
“Alles klar, Maribell. Dann belasse es sehr gerne bei Knox.” Ein weiterer Pluspunkt und schlagartig entwich die Besorgnis, den ganzen Tag mit einer Spießerin zusammenarbeiten zu müssen. Natürlich wäre der Gebriefte weiterhin überaus höflich geblieben, doch diese Höflichkeit troff dann vermutlich teilweise vor Falschheit. Knox hasste es, sich verstellen zu müssen, um erfolgreich an Ziele zu gelangen. Scheinbar konnte er mit der heutigen Partnerin entspannter umgehen, deshalb schwand sein Business-Lächeln und machte Platz für ein ehrliches Schmunzeln. Nachdem die übliche Vorstellung unter Fremden abgehakt war, wanderte der Blick der Fuchsfrau durch die Lobby und der Bergmensch tat es ihr gleich, jedoch weniger unauffällig. Sein Inneres war noch immer im leicht aufmüpfigen Modus, solche Orte bekamen ihm einfach nicht gut. Wahrscheinlich lag die Wurzel der Abneigung in der Kindheit, die geprägt von dementsprechenden Leuten war. Knox lachte leise, als Maribell seine erleichterte Bemerkung amüsiert wiedergab. Er nickte. “Die Zeitung an sich kenne ich auch nur flüchtig.” Maximal die erste Titelseite. Warum der Brewster kein Interesse daran hatte, den Inhalt zu lesen, könnte er nicht mal genau beantworten. Vielleicht, weil er Dinge auf dieser Welt auf eigene Faust erkunden und sich durch vermeintliche Schicksalsschläge nicht beirren und ablenken lassen wollte. Andererseits verriet die Zeitung bestimmt auch schöne Orte, die man unbedingt besuchen sollte sowie kulinarische Feuerwerke aus anderen Ländern. “Die Rezeptionistin hat unsere Ankunft mit Sicherheit bereits weitergeleitet, ich denke, wir müssen einfach nur auf besagten Herren warten.” Meinte Knox aufmunternd, ehe er irritiert blinzelte. Die Fuchsdame bückte sich kurz, damit etwas an ihr hochklettern und auf einer Schulter Platz nehmen konnte. Das weiße, flauschige Wesen stellte sie mit dem Namen Milky vor - ein kleiner Fuchs? “Hey Milky.”, grüßte er das niedliche Tierchen überrascht, doch schien es keine Notiz von ihm zu nehmen und machte sein Frauchen auf die Uhrzeit aufmerksam. Auch Knox drehte seinen Kopf erst zur Uhr, dann in die Richtung, in die der angebliche Svensson verschwand. Na gut, dann machte sich das Team eben auf die Suche nach dem Auftraggeber mit unbekanntem Gesicht. Er war noch immer dafür hier zu warten, doch das Sagen hatte Maribell, die offensichtlich unbedingt etwas tun wollte. Mit einer Hand deutete der Satyrs ohne Weiteres in bestimmte Richtung und trat zur Seite, um sie vorzulassen. Die beiden liefen das lange Foyer entlang, ließen Blicke wandern und Köpfe rotieren. Der Brewster war ehrlich gesagt nur halbherzig dabei, woher sollte er auch wissen, wie dieser gefragte Mann aussah? Maribell versäumte leider seine äußerliche Beschreibung, daher trottete er ihr bloß hinterher. Hier und da schnappte er teure rote Bonbons mit Kirschgeschmack aus goldenen Schüsselchen, die für Gäste auf kleinen Stehtischen auslagen und schob sie in die Tiefen der Hosentaschen. Natürlich würde Knox den Süßkram nicht selbst verspeisen, sondern für Notfälle wie Unterzuckerung und drohender Ohnmacht nutzen. Er hasste Süßigkeiten. “Wir können auch wieder umdrehen und die Rezeptionistin nach Svensson fragen.”, schlug der Heiler bald vor und fürchtete langsam die Konsequenzen, die durch das Zuspätkommen eintreten könnten. “Das ist nicht nötig!”, trällerte es von der Seite, als ein großer Mann (vielleicht 2-3 cm größer als der Brewster) um die Ecke bog, die die Suchenden gerade passierte. Knox stockte und drehte überrascht um. Grasgrüne Augen leuchtenden ihm entgegen, die in einem markanten Gesicht saßen, das von einem welligen Schopf umrahmt war. Er lächelte offen und freundlich, eine Reihe perfekter, weißer Zähne entblößte sich. “Ich musste mich noch um etwas kümmern, verzeiht das kleine Durcheinander. Zum Glück konnte man mir euren Aufenthalt umgehend mitteilen.” Kein Wunder. Die Kleiderwahl des Satyrs stach in der Umgebung wie eine helle Lampe hervor. “Mein Name ist Sven Svensson und ihr beide seid heute meine Assistenten! Suchen wir uns einen ruhigen Raum, dann besprechen wir alles. Wollen wir?” Ohne zu warten, rauschte der Mann davon.
Der Scherz, Askas Ruf bewusst zu manipulieren, ließ die Heldin grinsen. Ja, es hatte auch etwas Tröstliches. Dieses Thema war für die Devilslayerin nicht leicht, denn die Rolle einer Mentorin weckte schmerzhafte Erinnerungen, welche Aska noch lange nicht verarbeitet, geschweige denn überwunden hatte. Unweigerlich huschten ihre Gedanken zu Zahar. Sie wusste nichts von ihr. Das war noch immer eigenartig und ungewohnt, denn noch vor wenigen Monaten hatten sie sich fast täglich gesehen und die Zeit zusammen verbracht. Aber das war vorbei. Nichts bleibt wie es ist. Aska atmete tief durch und besann sich im nächsten Augenblick darauf, für die Freundschaft mit Helena sehr dankbar zu sein.
Derzeit schienen die beiden ihr Leid ein wenig zu teilen, nur dass deren Geschichten anders waren und sie unterschiedlich damit umgingen. Während Aska nach der letzten unschönen Erfahrung beschlossen hatte, sich dieser Schmach nie wieder auszusetzen, schien Helena optimistischer mit der Zukunft umzugehen. Und das, obwohl ihre Wunden deutlich frischer waren, als Askas. So wie es aussah, hatte sie die Halbgöttin falsch eingeschätzt. Wahrscheinlich war es auch besser so, dass Helena etwas positiver war. Sie würden sich nur gegenseitig runterziehen und Aska konnte in ihrer Art sehr absolut sein. Nachdenklich wandte sie also die karamellfarbenen Augen von ihrer Freundin ab und dachte kurz über ihre Worte nach. Mehr als nur einen Versuch? Sie hatte ja Recht. Aber es war so schwer, sein Innerstes preiszugeben! Sie war noch nicht soweit. Lieber würde sie weiterhin mit Fleischbällchen um sich werfen, als Cassius zu offenbaren, warum sie es tat.
Helena ging ihrerseits nicht auf die kürzlich erfolgte Geschichte ein. Ob sie einfach noch einmal explizit nachfragen sollte? Aska war ja ein Freund von klaren Worten. Die Blonde war definitiv kein Klatschweib, aber sie hatte das Gefühl, dass Helena noch nicht ganz die alte war. „Ja, lass uns gehen“, stimmte die Jüngere also zu und erhob sich lächelnd vom Sofa, damit sie gehen konnten. Draußen angekommen sprach Aska über den Ort des Geschehens: „Dieser Schönheitswettbewerb findet in dem großen, nobeln Hotel statt. Wie hieß es.. Crocus Gardens“, erklärte die Ritterin, welche ihrerseits noch nie in so einem großen und feinen Hotel genächtigt hatte. Dieses Haus verfügte über viel Platz und einen großen Saal, in welchem ein derartiges Event abgehalten werden konnte. Während die Frauen durch die Stadt marschierten, sah Aska immer wieder zu der Halbgöttin, über deren Identität sie nichts wusste. „Helena..“, begann sie irgendwann unerwartet zögerlich. „Wie geht es dir?“ Diesmal war es definitiv keine Geste der Freundlichkeit, sondern eine ernst gemeinte Frage.
Nach einer Weile hatten sie das Hotel erreicht und Aska staunte nicht schlecht über diesen Luxus. Mit großen Augen sah sie sich um, als sie sich an der Pforte angemeldet hatten und fragte sich, wie viel ein paar Nächte hier wohl kosten würden. Die beiden Magierinnen suchten den großen Saal, da sich in diesem der Veranstalter aufhielt. Bald schon hatten sie jenen Raum gefunden, in welchem in Mitten der ganzen Vorbereitungen der extravagante Mr. Ellis stand und in theatralischer Art und Weise Anweisungen gab. Seine Haltung war gerade, anmutig und seine Gestik hatte feminine Züge an sich. Am besten, die beiden Ritterinnen machten mal auf ihre Ankunft aufmerksam.
Thema gezielt und abgesprochen zu Ende gebracht zu haben, waren die beiden Damen sich wohl einig. Sie wollten es ad acta legen und sich auf den Weg machen. Auf den Weg zum Schönheitswettbewerb, den sie begleiten sollten. Aska rief sich, beziehungsweise den Beiden nochmal in Erinnerung, wohin sie dafür mussten, nämlich ins Crocus Gardens, einem gehoberen Hotel der Stadt, in dessen Räumlichkeiten eine Jury darüber urteilen würde, welche Frau die schönste war… oder so ähnlich. So jedenfalls hatte sich Helena das Ganze vorgestellt, als sie von diesem Auftrag Wind bekommen hatte. „Okay. Du weißt wo das ist?“, erkundigte sich die Magierin noch bei ihrer Kollegin, während sie sich bereits auf den Weg nach draußen machten. Helena zog die Türe hinter sich zu und schloss sie dann ab. Kurz darauf wanderten die Beiden schon wieder durch die Straßen der Stadt. Ein weiteres Mal.
Es war sicherlich nicht so abwegig wie Helena es mit ihrer Antwort erscheinen ließ, dass Aska sie fragte, wie es ihr ging. „Ja, klar!“, entgegnete die Magierin ihr jedenfalls in überraschtem Ton. Dabei belog sie sich jedoch genauso wie Aska zuvor, als es um das Thema Cassius und Fleischbällchen ging. Sie hätte durchaus wissen sollen, warum sie fragte, blendete die Geschehnisse auf der Gala allerdings in van der Velden Manier aus. Zuvor war sie auf die relativ unterschwelligen Versuche Askas, sie darauf anzusprechen, nicht eingegangen. Stattdessen hatte sie mit einer Gegenfrage reagiert und den Ball zu ihr zurückgespielt, ehe das Gespräch in der Wohnung sein jähes Ende gefunden hatte. Jedenfalls lächelte Helena ihrer Freundin kurz zu. „Ist doch ein schöner Tag und wir Zwei sind mal wieder gemeinsam unterwegs!“ Ja, warum sollte es ihr da nicht gutgehen? Die Magierin war bei ihrem nächsten Schritt näher an Aska herangetreten. Ungeniert legte sie ihren Arm um die Schultern ihrer Gefährtin. Warum sie das genau tat? Es war eine instinktive Handlung. So etwas vermittelte doch Nähe und so! Wo waren sie doch gleich stehengeblieben? Bestimmt bei der Arbeit! „Was glaubst du eigentlich wer die Teilnehmer bedrohen könnte?“, fragte die Halbgöttin nachdenklich, woraufhin sie ihrer Kameradin auch bald wieder etwas Raum ließ. „Klingt für mich fast danach, als wolle jemand sich seine Konkurrenz aus dem Weg räumen, oder was meinst du?“ Ja, die Arbeit… Die Arbeit war wichtig. Sie füllte einen Großteil von Helenas Zeit. Vermutlich aber nicht nur ihre, sondern auch Askas. Immerhin beschäftige sich diese nun mit wie viele waren es? Zwei Mentee? Obendrein erledigte sie auch eigenständig Quests, ohne ihre Schützlinge. So wie diese heute. Besonders weit war der Weg zum Hotel jedenfalls nicht, also waren die Zwei auch schon bald da. Die Magierinnen meldeten sich am Empfang an und wurden dann von der Mitarbeiterin zu einem Saal weitergeleitet, in dem der Wettbewerb stattfinden sollte. Sie sollten sich an Mr. Ellis wenden. Ihn aus der Menge an tatkräftig arbeitenden Leuten herauszufiltern fiel auch gar nicht so schwer. Ein weißhaariger, edel gekleideter Mann gab Anweisungen, das dürfte wohl Mr. Ellis sein. „Dort, das ist er sicher.“, erklärte Helena, als der Mann ihr ins Auge fiel, unwissend ob Aska ihn selbst schon erblickt hatte. Nachdem die Magierin kurz innegehalten und in seine Richtung gedeutet hatte, setzte sie sich auch schon wieder in Bewegung. "Sieht das denn keiner? Die Scheinwerfer sind doch viel zu grell! Da werden die Mädchen doch blind!", motzte er von einem Podest aus zu irgendeiner Person, die Helena selbst nicht sehen konnte. Vermutlich lag das an der tatsächlich zu intensiven Beleuchtung. Die Halbgöttin trat jedenfalls vor die Bühne und blickte zu dem Weißhaarigen herauf. "Hallo, Mr. Ellis? Wir sind die Runenritter, die sie angefordert haben.", erklärte sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Da waren sie also, bereit zur Arbeit!
Ein schöner Tag also? Weil die beiden mal wieder zusammen etwas unternahmen? Aska spürte Helenas Arm um ihre Schultern. Das war nicht, worauf die Blonde hinaus wollte. Aber gut, nun hatte sie endgültig verstanden, dass Helena im Moment nicht dazu bereit war, mit ihr über Charon zu sprechen. Oder über das, was sie so sehr verletzt hatte. Instinktiv hob sich die Hand der Blonden, um nach Helenas zu greifen, welche locker über ihrer Schulter baumelte. Eine vertraute Geste, die Hand eines anderen Menschen sanft in die eigene zu legen. Aber mit den Wochen, welche ins Land zogen, wurde die Freundschaft der beiden Frauen auch immer stärker. Die Devilslayerin suchte den Blickkontakt zur Halbgöttin und lächelte sie resignierend an. Na gut. Für den Moment hätte Helena gewonnen und Aska würde nicht mehr danach fragen. Aber Helena sollte sich nicht in Sicherheit wiegen. „Meinetwegen. Dann genießen wir eben diesen schönen Tag“, meinte sie schmunzelnd, fixierte die Augen ihrer Freundin allerdings für einen kurzen Moment mit aufmerksam blitzenden Augen. Dann wollte sie sich ihr eben nicht anvertrauen!
Als das Thema sich schließlich um die Quest drehte, brachten die beiden Frauen wieder etwas Abstand zueinander. Nachdenklich nickte die Ritterin. „Das war auch mein erster Gedanke: Die Konkurrenz an der Teilnahme hindern oder den Sieg einer anderen verhindern, indem deren Auftritte sabotiert werden“, stimmte Aska der Überlegung zu. Das wäre die offensichtliche, klassische Variante. Und mal ehrlich, was sollte es auch sonst Großartiges sein? Ein paar Aktivisten, die sich gegen die Oberflächlichkeit dieses Wettbewerbs stellten? Hm. Eigentlich auch nicht abwegig. Da blieb den beiden erfahrenen Ritterinnen nur eines übrig: „Ziehen wir einfach alle Möglichkeiten in Erwägung und bleiben aufmerksam, damit uns kein Detail oder Hinweis verloren gehen“, meinte Aska also. Doch sie wusste, dass sie sich dabei voll und ganz auf Helena verlassen konnte.
Im großen Saal angekommen stellten die beiden Damen fest, dass zwar schon ordentlich Trubel herrschte, der Veranstalter und Moderator Mr. Ellis jedoch ziemlich aus der Menge herausstach. Dementsprechend einfach konnte er auch ausfindig gemacht werden. Helena war der extravagante, edel gekleidete Mann ebenso aufgefallen, wie Aska. Sie deutete auf den Weißhaarigen, dessen Haare über die Schultern reichten und die Blonde nickte das kurz ab, woraufhin sie sich auch schon zu dem Mann begaben. Dieser meckerte gerade mit nasaler, aufgebrachter Stimme wegen der Scheinwerfer, als Helena sich und Aska bereits vorstellte. Der Moderator rümpfte die Nase, musterte die beiden Magierinnen ungeniert von oben bis unten, ehe sich ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen bildete. Ja, er war einverstanden mit den beiden hübschen Frauen. Und erleichtert, dass sie gut gekleidet waren und nicht etwa mit Rüstungen aufgekreuzt waren. „Wunderbar, meine Damen! Lasst uns keine Zeit verlieren. Gehen wir“, meinte er nur und winkte sie hinter sich her in einen Nebenraum, in welchem sie ungestört sprechen konnten. Sie alle nahmen an einem Tisch Platz und Mr. Ellis begann sogleich, das Problem zu erläutern: „Es ist ein Skandal! Einige der Teilnehmer ereilte einige Zeit vor dem Wettbewerb eine Drohung per Brief, dass sie diesen verlassen sollten, da sie anderenfalls mit schwerwiegenden Konsequenzen zu rechnen hätten. Und tatsächlich passierten kurz nach dem Erhalt der Briefe Unfälle, die einige der Männer und Frauen verletzten und somit deren Teilnahme verhinderten. Einige der übrigen Schönheiten haben ebenfalls diese Briefe erhalten, sind aber heute hier. Eure Aufgabe ist es also, diese wundervollen Geschöpfe zu beschützen und diese Verbrecher zu finden!“
06/15 Dass Aska die Hand ihrer Freundin ergriff ließ jene zunächst munkeln, ob sie vielleicht vorhatte die freundschaftliche Geste Helenas von sich zu weisen, doch dies war nicht der Fall. Stattdessen hielt sie ihre Hand lediglich. Signalisierend, dass sie sich auf das konzentrieren sollten, was vor ihnen lag und es bestenfalls genießen, hatte die Marinakis erst einmal Ruhe von dem leidigen Thema der Begegnung mit einem gewissen Crimson Sphynx Magiers. Was die Arbeit betraf, so hatten die zwei Magierinnen die gleiche Vorstellungen vom Motiv des Saboteurs. Jemand wollte den Wettbewerb, beziehungsweise die Teilnehmer beeinflussen und den Ausgang damit manipulieren. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Strippenzieher um eine der Teilnehmerinnen, oder… "Vielleicht ist es auch ein besessener Fan, der seinen Favoriten siegen sehen will…", warf Helena noch in den Topf, ehe sie ihrer Kameradin zustimmend zunickte, als diese mahnte, nichts auszuschließen und die Augen offen zu halten. Nur wenn sie unvoreingenommen waren, konnten sie auch sichergehen die richtige Lösung dieses Falles zu finden und nicht unnötig falsche Personen zu verdächtigen. "Ja, da hast du natürlich recht.", lächelte die Magierin Aska zu. Dieses unbeschwerte Gespräch über die Quest war wesentlich angenehmer, als über Charon zu sprechen. Wenngleich die Halbgöttin ja selbst bei Aska nachgebohrt hatte, wodurch sie sich eigentlich nicht wundern durfte, dass diese den Ball auch zurückspielte. Am Veranstaltungsort angekommen, dem großen Saal des Hotels, hielten die Ritterinnen gleich nach dem Organisator dieses Events Ausschau. Trotz der des wilden Gewusels, welches der Vorbereitung der Show verschuldet war, stellte es die Magierinnen nicht grade vor Herausforderungen diesen Mr. Ellis zu finden. Er stach auffällig aus der Menge hervor und machte auch verbal auf sich aufmerksam. Als die Zwei den Mann ansprachen, ernteten sie zunächst kritische Blicke, ehe die Miene des Weißhaarigen sich deutlich aufhellte. Scheinbar stellte er gewisse Anforderungen an die Runenritter und wurde dabei nicht enttäuscht. Diese Prüfung überstanden, wurden die Ritterinnen gleich dazu eingeladen Mr. Ellis zu folgen. Der Mann winkte hinter sich her und stolzierte dann den Bühnenrand entlang, hin zu einer Tür die zu einem Nebenraum führte. Helena blickte noch einmal zu Aska, ehe sie ihm auf der tieferen Ebene folgte, eine Treppe erklomm und dann ebenfalls durch die Tür trat. Die Marinakis ließ sich nicht lange bitten und ließ sich auf einem der zur Verfügung gestellten Stühle nieder, um sich dann die Beine übereinanderschlagend in eine gemütliche Position begab. Als sie alle saßen begann der Herr ohne Umschweife damit die Situation in der er und der Wettbewerb sich befanden zu beschreiben. Wirklich weiter brachten die Informationen sie aber auch nicht, so empfand jedenfalls Helena. "Dafür sind wir da!", versicherte sie zunächst, ehe sie doch etwas nachhaken wollte. "Können Sie uns verraten wer bedroht wurde und wer nicht?" Sie mussten davon ausgehen, dass der Täter sich selbst im Zweifelsfall auch einen Drohbrief geschickt hat, um sich nicht verdächtig zu machen. Aber vielleicht halfen ihnen die Informationen ja dennoch weiter. "Und von was für Unfällen sprechen wir?" Der Blick der Halbgöttin wanderte zu ihrer Gefährtin. Sie vergewisserte sich, ob die Blondine damit konform war, dass Helena so frei heraus fragte. Mr. Ellis nahm eine Haltung ein, die andeutete, dass er intensiv nachdachte, als es plötzlich laut schepperte. Draußen war etwas geschehen! War der Blick vermutlich aller Anwesenden zur Tür gewandert, hallte auch schon eine Stimme durch diese hindurch. “Niemand verletzt!“, brüllte ein Mann quer durch den Saal, vermutlich um allen die Sorge zu nehmen.
Während die beiden Magierinnen Mr. Ellis folgten, spielte Aska gedanklich noch ein paar Möglichkeiten durch und kam dabei auch nochmal auf den Gedanken, welchen Helena gehabt hatte. Ein fanatischer Fan, welcher es nicht ertragen könnte, wenn sein Idol nicht den ersten Platz belegen würde? Nun, solch verrückte Personen gab es, also war auch diese Möglichkeit nicht auszuschließen. So oder so, Aska blieb dabei: Sie müssten dringend aufmerksam bleiben und alle Eventualitäten bedenken. Kurz darauf fanden sich die Ritterinnen und der Veranstalter in einem Nebenraum wieder, in welchem sie alle an einem runden Tisch Platz nahmen, um sich zu besprechen. So erfuhren Helena und Aska von den Drohbriefen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie von der Tatsache, dass es bereits zu einer Häufung von „Unfällen“ unter ihnen gekommen war. Das war wohl kein Zufall.
Die nächste Frage, welche Aska sich stellte, nahm Helena sogleich vorweg und sprach die Worte aus. Wer wurde bedroht? Gab es Ausnahmen, welche verschont blieben? Doch Mr. Ellis verschränkte die Arme, schloss verbittert die Augen. „Diese Verbrecher sind gewieft. Sie haben ausnahmslos allen Drohbriefe zukommen lassen. Ich weiß nicht, ob sie tatsächlich allen gelten oder ob eventuelle Betrüger unter den Teilnehmern geschützt werden sollen, indem auch sie einen Drohbrief bekommen. Entweder das, oder der Saboteur geht allgemein in Protest gegen die Veranstaltung“, überlegte der Weißhaarige, welcher wirklich niedergeschlagen wirkte. Nun, Aska hielt nicht viel von solchen Wettbewerben, doch wenn es seine Leidenschaft war, dann verstand sie seinen Frust. Helena ging noch einen Schritt weiter und wollte wissen, um was für „Unfälle“ es sich bei den Anschlägen auf die Schönheiten es sich dabei handelte. Die aufmerksamen Augen Askas wanderten einmal zwischen ihrer Freundin und dem Auftraggeber hin und her. Dieser strich sich das lange Haar hinter die Schultern. „Es sind Unfälle, welche auch als solche getarnt sind. Erst durch ihre Häufung und als der Skandal um die Drohbriefe herauskam, wurden wir hellhörig. Treppenstürze, schwere Gegenstände welche sich aus Regalen lösten und die Opfer am Kopf trafen.. umfallendes, schweres Equipment der Show. Solche Dinge eben“, schilderte er die Vorfälle, indem er ein paar Beispiele aufzählte. „Allein deswegen haben schon einige der Teilnehmer im Vorfeld abgesagt. Sie hatten Angst um ihre körperliche Unversehrtheit“ Nun war es an Aska, nachdenklich die Arme zu verschränken. Es konnte doch nicht allzu schwer sein, die Verantwortlichen zu finden? Vielleicht wenn- Rums! Überrascht blickte die Devilslayerin in Richtung Tür.
Jemand versicherte, dass niemand verletzt war. Na, sehr beruhigend. Doch dieser Knall war für Aska Anlass genug, sich von ihrem Platz zu erheben. „Wir danken Ihnen für die Informationen. Wir werden uns der Sache nun annehmen und bitten Sie und ihr Team, unsere Anwesenheit mit Diskretion zu behandeln“, bat Aska Mr. Ellis, was dieser sofort zustimmend abnickte. Daraufhin verließen die drei wieder den Nebenraum, woraufhin Aska sich Helena zuwandte: „Lass uns hinter die Kulissen gehen, vor allem zu den Teilnehmern in Richtung der Umkleiden“, beschloss sie leise, ehe sie tatsächlich schmunzeln musste. „Da werden Erinnerungen wach“, grinste die Blonde und dachte an das letzte Mal, als Helena und Aska sich gemeinsam wegen einer Quest in die Umkleiden begaben. Na hoffentlich würde es diesmal weniger spektakulär werden!
07/15 Es ging los, die Quest startete so richtig und zwar mit der Befragung des Auftraggebers. Nun wurden die beiden Magierinnen mit wertvollen Informationen versorgt. So entgegnete der Herr beispielsweise auf die Frage Helenas, dass ausnahmslos jeder Teilnehmer einen Drohbrief erhalten habe. Gut, wie sollte man das nun deuten? Der Weißhaarige gab dazu auch seine eigene Einschätzung der Lage ab. Entweder man deckte jene, die gar nicht wirklich bedroht werden sollten und verschleierte somit auch seine eigenen Präferenzen oder aber jemand wollte tatsächlich gegen den Wettbewerb an sich vorgehen und nicht gegen einzelne Teilnehmer. Auch das war natürlich durchaus möglich und sollte von den Ritterinnen bedacht werden. Die Marinakis nickte registrierend und ließ sich die Gedanken des Mannes noch einmal durch ihre eigenen wandern, ehe sie dann weiter nachhakte und sich nach den Unfällen erkundigte. Wenn sie richtig verstanden hatte, waren diese keine Zufälle und auf die Drohungen zu beziehen. Scheinbar sollten die Zwei sich dabei auch nicht täuschen. Mr. Ellis erzählte von mehreren Vorkommen, die sicher nicht zufällig die Gesundheit der Teilnehmer gefährdeten. Allesamt klangen die beschriebenen Vorfälle nach Anschlägen auf das Wohl einzelner Personen. Das ging wirklich über simplen Protest hinaus und die Halbgöttin hielt es definitiv für die richtige Entscheidung, die Rune Knights zu diesem Event hinzuzuziehen. "Dann haben die Täter schon erste Erfolge eingefahren, wie ärgerlich…", entgegnete Helena auf die Aussage hin, dass schon Teilnehmer abgesagt hätten. Doch dann zog ein Knall die Aufmerksamkeit aller drei Gesprächsteilnehmer auf sich. Draußen war wieder etwas passiert! Zwar wurde von einer fremden Stimme versichert, dass niemandem etwas zugestoßen war, doch für Aska war es wie eine Art Startschuss. Sogleich erhob sie sich von ihrem Stuhl. Das reichte ihr zunächst an Informationen. Die Magierin wirkte außerordentlich motiviert mit der Quest zu starten. Gemeinsam traten die Drei noch aus dem Raum heraus, dann verließ Mr. Ellis sie auch schon. Aska schlug vor sich in die Umkleiden zu begeben und die Teilnehmer zu besuchen. "Willst du sie auch befragen?", erkundigte Helena sich bei ihrer Kollegin. Es klang jedenfalls sinnvoll sich auch ihre Meinungen und Standpunkte abzuholen und sei es nur stichpunktartig. Auf den Kommentar der van der Velden hin, musste Helena sogleich grinsen. "Oh, du gedenkst doch nicht etwa undercover mitzumachen, oder?" Plötzlich verschwand das Grinsen von ihren Lippen, ungefähr so schnell wie es aufgetaucht war. "Oder etwa doch? Ich meine, vielleicht nimmt man dann auch zu uns Kontakt auf…" Eigentlich war es nichts weiter gewesen als ein Scherz, ein lockerer Spruch. Aber so abwegig klang der Gedanke auch gar nicht. Wenngleich die beiden Damen in Zivil herbestellt wurden. Was dachte Aska darüber?
Ein Schönheitswettbewerb, welcher von Aktivisten, Kriminellen oder Konkurrenten sabotiert wurde. Aska aber blieb ruhig, denn sie hatte nicht das Gefühl, dass sie diesem Auftrag nicht gewachsen wäre. Mittlerweile hatte sie genug andere Dinge erlebt, da schreckte sie vor solch einer Aufgabe natürlich nicht zurück. Aber das sollte nicht bedeuten, dass sie das nicht minder ernst nahm. Die beiden Freundinnen grinsten über die gemeinsame Erinnerung, als sie sich in der Umkleide eines zwielichtigen Clubs als Stripperinnen tarnen mussten, um nicht aufzufliegen. Ja, heute konnte die Blonde darüber lachen, aber damals hätte sie am liebsten geheult - wäre sie nicht betrunken gewesen. Ohje, bei dieser Quest hatte Aska sich nun wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Helena spann den Gedanken weiter und erkundigte sich, ob der Plan über eine Befragung hinaus gehen würde, indem sie Undercover an dem Wettbewerb teilnehmen würden. Das war tatsächlich nicht ihre Idee gewesen.. Nachdenklich verschränkte sie die Arme. „Hm, ich glaube nicht, dass ich Undercover hier mitmachen kann“ Dafür war Aska einfach viel zu berühmt, allen voran als Magierin der Rune Knights in Crocus Town. Doch dann sah sie Helena mit vielsagendem Blick an. „Aber du. Du kannst mitmachen!“, stieß sie begeistert hervor und breitete ihre Arme wieder aus. „Das ist perfekt! Die Aufmerksamkeit der Täter wird auf mir liegen, da sie wissen, dass ich in der Angelegenheit ermittle. Du kannst dich unbemerkt einschleichen und als Teilnehmerin exklusive Informationen ergattern!“, erläuterte Aska ihre Idee und strahlte Helena förmlich an. Es wäre perfekt! Allerdings fehlte noch die Zustimmung der Halbgöttin. „Also, was sagst du, Siegerin?“ Zugegeben, Aska schmierte Helena gerade ein wenig Honig ums Maul, um sie von der Idee zu überzeugen..
Wie auch immer Helena sich entschieden hatte, so oder so führte der Weg der beiden Magierinnen in die Umkleide. Dort sah es um einiges schicker aus, als in der Garderobe der Spelunke, in welcher die beiden Ritterinnen vor einiger Zeit waren. Dafür aber wirkten die Teilnehmerinnen deutlich weniger freundlich, als die Stripperinnen. Diese hatten die beiden Neuankömmlinge damals offen empfangen, ihre Klamotten und ihren Sekt mit ihnen geteilt und ein wenig mit ihnen geplaudert. Hier hingegen wurden die Damen mit missbilligenden Blicken gemustert und abgecheckt, als wollten sie sogleich ausmachen, wie groß wohl die Konkurrenz war, welche sie darstellten. Richtig unangenehm! Aska und Helena tauschten einen kurzen Blick aus, ehe sich die Blonde ein Herz fasste. „Ich geh mal zu der Rothaarigen ganz hinten“, meinte sie leise und läutete somit die Befragung ein. Je nach dem, wie Helena sich entschieden hatte, würde sie sich wohl entweder ihrerseits auf den Wettbewerb vorbereiten und sich als Teilnehmerin ausgeben oder aber selbst mit der Befragung beginnen. Zielgerichtet marschierte die stolze Ritterin also zu, schnappte sich einen Hocker und setzte sich mit gebührendem Abstand zu ihr. Die Schönheit war sichtlich überrascht über das vorgehen der Fremden und sah sie empört an. „Was soll da- Moment.. du bist doch diese Dämonentöterin? Ist das nicht unfair, wenn du hier mitmachst?“, pflaumte die Rothaarige genervt. Innerlich seufzte Aska auf. „Ich kann dich beruhigen, das ist nicht der Grund, weshalb ich hier bin. Es geht um die Drohbriefe, welche die Teilnehmerinnen erhalten haben. Warst du auch davon betroffen?“, fragte Aska in gewohnter Manier und ging nicht näher auf die Unfreundlichkeit ein. Doch als die Rothaarige das hörte, hellte sich ihre Miene schlagartig auf. Jetzt, da sie nicht mit einer Konkurrentin sprach, wurde sie offener. Sofort kramte sie in ihrer Handtasche herum und reichte Aska ein geöffnetes Briefkuvert. „Ja, ich bekam auch einen. Hier“
08/15 Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis gewesen, als Stripperin vor lauter Kriminellen aufzutreten, nur um ihnen letztlich Handschellen anzulegen. Nicht jene, die in manchen Schlafzimmern genutzt werden. Richtige, ohne Plüsch. Es war schön zu sehen, wie gut Aska mit dem entsprechenden Abstand mit diesem Abend umgehen konnte. Das wirkte damals noch ganz anders. Bei dieser Quest jedoch würde es anders ablaufen. Die van der Velden glaubte nicht daran, dass es überhaupt möglich war erneut undercover zu agieren. Dafür kannte man die Frau mittlerweile viel zu gut. Helena nickte zustimmend. Sie sah ein, dass ihre Freundin damit wohl Recht hatte. Sie stutzte dann allerdings, als Aska vorschlug, dass die Marinakis allerdings mitmachen könne. "Ich?", fragte die Halbgöttin zunächst irritiert, ehe ihre Kameradin erklärte woher der Gedanke rührte. Die Lichtmagierin stellte sich gewissermaßen als Ablenkung dar. Die Täter würden auf sie achten, was Helena dann im Hintergrund die Möglichkeit gab vernünftig zu ermitteln. Es war, als zaubere Aska mit ihrer Magie ein richtiges Spotlight auf sich, damit ihre Kollegin in den Schatten agieren konnte. Das klang gar nicht so abwegig, gestand Helena sich zumindest selbst. Spätestens aber als Aska sie als Siegerin bezeichnete, hatte sie sie am Haken. "Gut, ich mach’s!", stieß die Brünette voller Überzeugung und mit geballter Faust aus. "Klärst du das gleich mit Mr. Ellis?" Immerhin gab es da auch einen Wettbewerb und Wettbewerbe waren ja mal so richtig ihr Ding. Fair war das ganze sicherlich nicht, immerhin war es ein Ding der Unmöglichkeit für gewöhnliche Sterbliche, das Antlitz einer Halbgöttin zu überstrahlen, aber sollten sie es doch zumindest versuchen! Als die beiden Magierinnen in die Umkleide eintraten, wurden erneut Erinnerungen an die vergangene Quest lebendig. Allerdings nur, weil diese Umkleide komplett anders wirkte als die damals. Auch die Damen, die sich darin auf ihren Auftritt vorbereiteten, waren ganz anders. Sie schauten viel feindseliger drein. Überrascht blickte Helena zu ihrer Freundin, die ihr in diesem Moment ebenfalls einen vielsagenden Blick zuwarf. Dann aber verabschiedete sie sich, um mit einer der Frauen ins Gespräch zu kommen. Mit einer Rothaarigen, wie sie erklärte. Helena nickte ihr zu, bevor sie ihren Blick noch einmal durch den Raum schweifen ließ. Sie atmete einmal tief ein und dann natürlich auch wieder aus. "Also gut…", murmelte sie leise, ehe sie sich dann in Bewegung setzte. Die Marinakis peilte eine Sitzbank an, die bisher noch unbelegt schien. Dabei passierte sie einen Tisch, der relativ zentral stand. Auf ihm standen eine Vielzahl an Cremes und Lotionen, sowie Haarspray und diverse andere Kosmetik. Darüber hinaus lagen darauf allerdings auch Bikinis in diversen Größen und Schärpen, die durchnummeriert waren. "Ehm… Sind die Nummern bereits verteilt?", fragte die Halbgöttin eher in den Raum hinein, als an eine der Damen direkt. Aus einer Ecke, Helena bemerkte nicht woher genau, bekam sie dann eine Antwort. “Nee, du musst dich mit der Nummer die du dir wegnimmst dann eintragen lassen!“ Auch wenn Helena über diese Antwort dankbar war, so klang sie doch sehr abfällig und keineswegs freundlich. Na gut, die Hauptsache war ja, dass sie Bescheid wusste. Die Magierin bediente sich an den vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Dingen und nahm den Krempel mit zur Bank, um sie erst einmal darauf zu platzieren. Hinter den Sitzbänken war die Wand mit Spinten zugestellt. Diese hatten aber keine Schlösser. Es waren nur Riegel zu erkennen, mit denen man sie zumindest zumachen konnte, sodass sie nicht mehr aufsprangen. Sicher verstauen konnte man darin nichts. Es ging wohl nur darum die eigene Kleidung zu verstauen. Nachdem Helena auf der Bank platzgenommen hatte, schaute sie sich noch einmal zurückhaltend um. Sie schaute, wer so in ihrer Nähe saß und überlegte sich bereits, wie sie am Besten ins Gespräch kommen konnte…
Als Helena dem Plan Askas zustimme, bedeutete der Devilslayerin das viel mehr, als nur der Zustimmung ihrer Idee per se. Es war die Art und Weise, wie Helena zustimmte. Voller Überzeugung, sogar mit geballter Faust, spontan und begeistert hatte sie sich dazu bereit erklärt, an dem Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Das war das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit, welche Aska bei ihrer Freundin schmerzlich vermisst hatte. Es waren schließlich tolle Eigenschaften, welche sie sehr an der Halbgöttin schätzte und welche sie als Person ausmachten. Dieser Moment machte Aska Hoffnung darauf, dass Helena sich schon bald von der Enttäuschung durch diesen Schwerenöter erholen würde. „Sehr gut!“, freute sich die Blonde also mit Helena und nickte sofort zustimmend. „Ich spreche mit Mr. Ellis“ Gesagt getan, schnell hatte die Magierin den Veranstalter aufgesucht und ihn in den Plan eingeweiht. Und da Mr. Ellis die Show liebt, freute er sich über eine weitere Teilnehmerin.
Kurz darauf fand sich Aska in der Umkleide wieder und sprach mit der Rothaarigen, welche nach anfänglichen Misstrauen nun kooperativ war. Sie gab Aska den Drohbrief, welchen sie erhalten hatte und die Ritterin las diesen sogleich: „Lass dich bei dem Schönheitswettbewerb gar nicht erst blicken, wenn dir dein Leben lieb ist“ Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte sie wieder die Rothaarige an. „Du hast dich nicht davon beeindrucken lassen, ja?“, fragte sie weiter. Beinahe empört sah die Schönheit die Dämonentöterin an. „Natürlich nicht! Da ich für die Teilnahme hier sowieso sterben würde, war mir das Blatt Papier doch egal!“, erklärte sie entschlossen, was Aska sogar leicht lächeln ließ. Na, wenigstens hatte sie etwas, wofür sie bereit war zu kämpfen.
Die Blonde vermied es natürlich, sich von nun an weiterhin an Helenas Seite zu begeben. Stattdessen sammelte sie noch eine Handvoll weiterer Drohbriefe ein, welche sie prüfend durchlas. Sie hatte waren maschinell erstellt worden, hatten dieselbe Schrift, waren jedoch unterschiedlich formuliert. Immerhin war die Kernaussage stets dieselbe: Wer teilnimmt, muss mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen. Um herauszufinden, wer diese Briefe schrieb, war es wohl zu spät. Der Wettbewerb würde jeden Moment offiziell beginnen und für ordentliche Recherchen war einfach keine Zeit. Das würde jedoch bedeuten, dass Aska und Helena besonders aufmerksam sein müssten, denn die Täter befanden sich mit Sicherheit irgendwo in diesem Hotel und warteten nur darauf, weiter zuschlagen zu können. Es wäre fatal, auch für den Ruf der Rune Knights, würde es ihnen gelingen, trotz der Anwesenheit der Ritterinnen jemandem zu schaden.
Plötzlich ging die Tür der Umkleide auf, völlig ungeniert stand plötzlich Mr. Ellis im Raum. „Meine Damen, ich hoffe ihr seid bereit. Ich werde ihn fünf Minuten mit der Eröffnung beginnen, kurz darauf seid ihr mit dem Einmarsch dran! So, wie wir es geübt haben!“ Ohne eine Antwort der Damen abzuwarten, verschwand der extravagante Veranstalter wieder. Aska kam nicht ohnehin, Helena mit einem vielsagenden Blick anzusehen. Man merkte der Blonden an, dass sie sich ein Grinsen verkniff. Den Einmarsch also? Oh man, was für ein Glück dass Aska diesmal nicht bei so was mitmachen musste! Um ein Schmunzeln kam sie jedoch nicht herum. Na, so oder so, Helena hätte einen Fan in Aska gefunden, selbst wenn sie beim einstudierten Auftritt aller ein wenig aus der Reihe tanzen würde.
09/15 Der Kampfgeist der Marinakis war geweckt. Aska hatte genug in der Glut herumgestochert, dass das Feuer in ihr richtig aufflammte. Sich mit Mr. Ellis abzusprechen und ihn über ihre Pläne aufzuklären war für die Lichtmagierin eine Kleinigkeit. Er hatte auch gar nichts dagegen, wenngleich er die Magierinnen eigentlich als offensichtliche Abschreckung geplant hatte, nicht als undercover Ermittlerinnen. Für beide Ritterinnen ging es kurz darauf in die Umkleide. Aska befragte die ein oder andere Teilnehmerin, Helena aber suchte sich als ebensolche einen freien Platz. Etwas zögerlich, da planlos, bediente sich die Magierin an den zur Verfügung gestellten Utensilien. Sie nahm sich passende Wäsche und etwas von der Creme, welche die Körper der Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Scheinwerferlicht schön zum Glänzen bringen sollte. Auf dem Weg zurück zu ihrem Sitzplatz, schaute sie sich ausgiebig um. In erster Linie ging es Helena darum, sich bei den anderen abzuschauen was die so alle machten. Leider hatten sie alle einen gewissen Vorsprung, den es eigentlich aufzuholen galt. Die Marinakis entkleidete sich also zügig. Sie legte ihre Sachen in einen der nicht abschließbaren Spints und stieg in den Bikini, der ihr gestellt wurde. Alle Damen sollten das Gleiche tragen. Immerhin sollte der Fokus dieser Veranstaltung auf den Teilnehmern liegen und niemand sollte sich durch ein hübsches Outfit einen Vorteil verschaffen können. Helena war grade dabei sich die Beine mit der Creme einzureiben, als plötzlich schlagartig die Türe aufgestoßen wurde. Es war der Veranstalter, Mr. Ellis der schamlos und ohne vorher zu Klopfen zu den Damen hereintrat. Er kündigte den Start der Show in wenigen Minuten an. Außerdem erzählte er etwas von einem Einmarsch, den sie ja geprobt hätten… So ein Mist. Überrascht schaute Helena sich um. "Was denn für ein Einmarsch?", fragte sie eine Blondine, die unweit von ihr vor einem Wandspiegel stand und noch ein wenig an ihrer Frisur zupfte. Diese begann unweigerlich zu lachen. “So ist das eben, wenn man zu spät kommt. Dass sie dich überhaupt noch reingelassen haben.“ Pah, was für eine Ziege. Hilfreich war das nun wirklich nicht. Als nächstes fiel ihr Blick auf Aska, die einen vielsagenden Ausdruck aufgesetzt hatte. Die Marinakis glaubte ihr anzusehen, dass sie am liebsten laut loslachen würde. Ja, diesmal steckte Helena alleine im Schlamassel und ihre Freundin konnte in Ruhe zusehen. Na gut, sie hatte durchaus auch selbst zu tun. Die Wassermagierin warf ihr ein eher gezwungenes Lächeln zu. Sie hatte keine Ahnung was nun auf sie zukommen würde. Also gut, da musste sie also durch. Die Halbgöttin plante sich irgendwo weiter hinten einzureihen. Im besten Fall konnte sie sich so weiter vorne etwas abschauen und dann improvisieren. Helena cremte sich weiter ein. Dieses Zeug roch wirklich streng und irgendwie unangenehm, auch wenn sie nicht ausmachen konnte, woran sie der Geruch erinnerte. Plötzlich herrschte große Aufbruchstimmung. Als vereinzelt Damen zur Tür huschten, schlossen sich immer mehr und mehr an. Scheinbar wollte niemand hinten laufen, aber das war Helena ganz recht. Ohne Eile schloss sie sich schließlich der gebildeten Schlange an und kaum hatte sie sich aufgestellt, ging es auch schon los. Zuerst dröhnte Lärm von der Halle bis in die Umkleide. Dumpf war die Stimme Mr. Ellis zu hören, doch was er genau sagte verstand die Magierin nicht. Sie begann einfach zu laufen als es auch die anderen taten. Der Weg führte hinaus aus der Umkleide, durch einen relativ dunklen Seitengang, bis sie schließlich seitlich der Bühne wieder zum Stehen kamen. Jeden Augenblick würden sie ins Scheinwerferlicht treten. Unerwartet wurde es vor der Magierin unruhig. Ein paar der Damen begannen zu tuscheln, sie waren aufgeregt. Als Helena einen Blick erhaschen konnte, war zu sehen wie die Absätze der Schuhe einer Teilnehmerin abgebrochen waren und zwar beide. Das kurz bevor es losging. Ersatz fand sie nun nicht mehr. Eine andere Frau wischte sich mit der Hand immer wieder über ihre Arme. Stimmte etwas nicht mit der Creme, die sie sich genommen hatte? Helena ahnte, dass da tatsächlich etwas im Busch war. Es handelte sich nicht um leere Drohungen. Jemand manipulierte diese Veranstaltung oder einzelne Teilnehmerinnen! Doch wie sollte sie Aska das nun mitteilen?
Da der Beginn der Show und somit auch der improvisierte Auftritt Helenas kurz bevorstanden, entschied Aska, sich unter die Zuschauer zu mischen. Wer weiß, ob sie dabei vielleicht ein paar Interessante Dinge aufschnappen konnte? Naja.. und abgesehen davon würde sich die Blonde selbst in den Hintern treten, würde sie Helenas Auftritt verpassen. Aska war selbst überrascht, wie sehr sie sich darauf freute, die Improvisation ihrer Freundin zu sehen. Irgendwie erhoffte sie sich ein, zwei Lacher. Vielleicht lag es an ihrem peinlichen Auftritt im Strip Club und sie glaubte, dass er weniger peinlich werden würde, wenn Helena das heute toppen würde. Aber natürlich war das alles nur ein Spaß zwischen Freundinnen, denn sie wollte der Halbgöttin nichts Böses, im Gegenteil. Ab und an zogen sich die beiden eben auch mal gegenseitig auf, taff genug, um das einzustecken und drüber zu lachen waren sie schließlich beide.
Um nicht wie ein Wachhund herumzustehen, hatte sich Aska am Rand der Zuschauerreihe niedergelassen und blickte gebannt zur Bühne. Dabei wollte sie nur den Schein wahren, denn in Wirklichkeit erhoffte sie sich in dem Stimmengewirr ein paar Interessante Informationen abzugreifen. So fokussierte sie sich auf ihr Devil’s Ear und filterte in höchster Konzentration all die Gespräche um sich herum. Dabei sah sie beinahe leeren Blickes nach vorn, schließlich war es nicht einfach, in dieser Menge den Fokus zu wahren. Es vergingen einige Minuten, in welchen sich das Gesicht der Magierin immer angestrengter verzog. Doch dann glaubte sie, etwas Interessantes bemerkt zu haben.
„Ich warne dich, wenn Aida nicht gewinnt, mach ich dich kalt“ „Jetzt entspann dich mal, selbst wenn ihre Schönheit und ihr Talent nicht ausreichen - was bereits unwahrscheinlich ist - dann wird sie eben gewinnen, weil sie die einzige Teilnehmerin sein wird“ „Gut so. Hast du das Werkzeug verschwinden lassen?“ „Klar doch, ich bin doch nicht bescheuert. Und jetzt genieß die Show, denn nach ihr werden wir reich sein“ „Wenn Aida gewinnt, gewinnen wir die Wette“
Die Devilslayerin war einigermaßen zufrieden mit dem Fisch, welchen sie gerade an Land gezogen hatte. Dann drehte sie sich unauffällig in jene Richtung, aus welcher sie die Stimmen gehört hatte. Sie erkannte die Männer zwar erst, als sie erneut sprachen, da sie dann die Stimmen zuordnen konnte, aber das machte nichts. Es sah ganz so aus, als hätte sie die Täter bereits gefunden! Aber Mr. Ellis wollte, dass die Show ungestört blieb, weswegen Aska die beiden Männer nun nicht unvermittelt festnehmen konnte. Just in diesem Moment begann schließlich auch die Show und der extravagante Veranstalter eröffnete den Schönheitswettbewerb. Aska zählte die Teilnehmerinnen durch, welche nach und nach auf die Bühne traten und die Performance ablieferten. Moment mal.. fehlte da nicht welche? Eigenartig. War bereits wieder etwas vorgefallen? Erleichtert stellte Aska fest, dass Helena wohlbehalten einmarschierte. Doch sie durfte nicht länger zögern und erhob sich von ihrem Platz - doch die Typen waren bereits verschwunden.
10/15 Helena biss die Zähne fest zusammen. Das hatte nichts mit ihrer Aufregung zu tun, nein. Sie bekam nur mit, wie immer mehr der Teilnehmerinnen plötzlich mit Problemen zu kämpfen hatten und das nur wenige Augenblicke bevor sie ins Rampenlicht treten wollten. Die Dame mit den kaputten Schuhen entschied sich dafür, die Dinger einfach in die Ecke zu pfeffern und ohne auf die Bühne zu treten. Nun gut. Aber das würde ihre Performance sicherlich schmälern und zu Punktabzügen führen, für die sie höchstwahrscheinlich nichts konnte. Das war wirklich nicht fair. Aber sag das mal jemand der Teilnehmerin, deren Arme und Beine nun mit schwarzen Flecken übersäht waren. Oder der, dessen Frisur plötzlich schlappmachte, weil etwas mit dem Haarspray nicht funktionierte. Eine Dritte kratzte sich plötzlich wie wild über das bisschen Stoff, welches sie noch am Körper trug und das waren noch lange nicht alle. Nur noch eine Hand voll Teilnehmerinnen traten überhaupt noch raus auf die Bühne. Helena war eine von ihnen. Nicht, dass sie überhaupt beabsichtigte diesen Wettbewerb zu gewinnen, was den anderen gegenüber ja auch nicht fair wäre, aber was da grade hinter der Bühne abging verunsicherte die Damen allesamt so sehr, dass die Planlosigkeit der Marinakis gar nicht mehr so wirklich auffiel. Sie imitierte die Frauen vor sich, stemmte wie sie die Hände in die Hüften, stolzierte mit einem wie in Stein gemeißelten Lächeln auf die Bühne und suchte beim Blick in die Menge nach Aska. Allerdings war es wirklich schwer sie dort auszumachen, trotz der ihr von den Göttern gegebenen Augen. Zudem lenkte der Showmaster mit seiner Rede und seiner Verwunderung über das Verschwinden der anderen Teilnehmerinnen sehr ab. Die Halbgöttin ärgerte sich sehr. Sie hatte sich erhofft die Verbrecher undercover auf frischer Tat zu ertappen, doch war das Meiste ihres Planes bereits umgesetzt worden. Plötzlich, als Helena mit arrogant gehobener Nase ihren Blick erneut schweifen ließ, fiel ihr etwas auf. Eine Bewegung, die nicht hätte sein sollen. Nicht im Publikum, nicht unter den Teilnehmern, sondern im Licht, welches auf die Bühne herabschien. Einer der Lichtkegel schwankte auffällig, zumindest in ihren magisch verstärkten Augen. Als diese Schwankung plötzlich stärker wurde, reagierte die Magierin rasch. Sie machte einen Schritt zur Seite, packte den Arm ihrer nahegelegenen Konkurrentin und riss diese mit sich auf den Boden, weg von der Stelle an der sie grade noch standen und posierten. “Hey! Bist du besch-„, stieß die Frau noch deutlich hörbar aus, ehe es krachte und schepperte. Einer der Scheinwerfer war zu Boden gegangen, schon wieder. Das war kein Zufall! Überrascht und sprachlos blickte die Frau erst zu der Unglücksstelle und dann erneut zu Helena, die diesen Blick zunächst eindringlich erwiderte, ehe sie aufstand und der Dame aufhalf. "Gern geschehen.", murmelte die Halbgöttin lediglich. Doch die Show sollte einfach weitergehen. "Oh, ein unglücklicher Unfall! Sicher ein Fehler in der Technik. Zum Glück ist niemandem etwas zugestoßen! Machen wir gleich weiter und lassen uns nicht davon aufhalten! Stella, trete doch bitte nach vorne!", versuchte Mr. Ellis die Sache zu überspielen. Er war wirklich mit allen Wassern gewaschen! Besagte Frau schaute äußert irritiert drein, kam der Bitte dann aber nach und stolzierte vor in die Mitte der Bühne. Währenddessen winkte der Veranstalter hektisch einen Bühnenmitarbeiter herbei, welcher den Schrott und die Scherben beseitigen sollte.
Aska hatte sich gerade von ihrem Platz erhoben, um irgendwie die Spur der Verdächtigen aufzunehmen. Allerdings wollte sie nicht für Unruhe sorgen, denn als bekannte Rune Knight wäre es sicherlich nicht besonders beruhigend, wenn sie nun im Affenzahn aus dem Saal stürmte. Also huschte sie, sich leise entschuldigend, durch die Zuschauerreihen und verschwand im Eiltempo aus dem Raum. Zumindest so der Plan, denn gerade als sie bereits an der großen Tür des Saals angekommen war, riss sie nach einem lauten Krachen den Kopf in Richtung Bühne um. Einer der schweren Scheinwerfer war auf die Bühne gekracht und hätte um ein Haar eine der Teilnehmerinnen eiskalt erschlagen, hätte Helena diese nicht vor dem sicheren Tod bewahrt. Wenngleich sie das Bedürfnis hatte, zur Bühne zu gehen, musste sie vernünftig sein und sich lieber der Verfolgung der Verdächtigen annehmen. Helena wäre schon in der Lage, weiteren Anschlägen auszuweichen und die anderen Frauen zu schützen. Davon abgesehen wurde die Show einfach weiterführt, als sei nichts gewesen. Dieser Mr. Ellis hatte ja echt Nerven!
Draußen angekommen suchte Aska mit Hilfe ihres Gehörs nach den Stimmen der mutmaßlichen Täter. Ihr Weg führte sie dabei zurück in den Backstagebereich, allerdings verstummten die Verdächtigen dann und sie waren für die Devilslayerin vorerst nicht mehr zu hören. Hinter der Bühne angekommen hatte die Blonde dann ihre Freundin gefunden, zu welcher sie sogleich eilte. Sie hatte ihr etwas Wichtiges zu sagen! Unauffällig winkte sie Helena also zu sich, damit sie kurz zu ihr kam und nicht jeder mithörte, was genau es zu besprechen gab. Als die beiden kurz unter sich waren, erzählte Aska ihrer Freundin folgendes: „Ich habe zwei Männer miteinander sprechen gehört. Sie haben auf eine gewisse Aida gesetzt und erhoffen sich von ihrem Sieg, viel Geld über ihren Wetteinsatz zu gewinnen. Sie sprachen auch davon, das Werkzeug verschwinden zu lassen. Ich muss die beiden wiederfinden. Gibt es eine Aida unter den Teilnehmerinnen? Ich bin nicht sicher, ob sie überhaupt weiß, dass wegen ihr all die Sabotage geschieht. Vielleicht ist sie unschuldig, vielleicht involviert“ Da Helena näher an Aida herankam, könnte sie die junge Frau sicherlich verhören. Bis dahin war es an Aska, diese beiden Typen festzunehmen. Dieses Hotel war riesig, sie könnten überall sein. „Pass gut auf dich und die anderen auf, ich versuche die Kerle zu finden. Hoffentlich passiert nichts schlimmeres, allein der Scheinwerfer hätte jemanden töten können..“, seufzte sie, suchte noch ein letztes Mal den Blickkontakt zu Helena und verschwand dann schließlich wieder.
Eile war geboten! Am besten, Aska suchte bei der Wettbörse nach Hinweisen. Dort waren sicherlich Namen hinterlegt. Klar, das war geheim, aber in diesem Fall mussten sie der Rune Knight einfach die Daten offenlegen. Sie fragte einen der Mitarbeiter, wo man Wetten abschließen konnte und dieser sagte ihr sogleich, wo sie hinmusste. Mal sehen, was sie dort herausfinden konnte! Und wer weiß, vielleicht setzte sie bei der Gelegenheit auch gleich ein paar Jewel auf eine gewisse Helena, einfach nur aus Spaß an der Freude?
11/15 Gerne hätte Helena gewusst, wo ihre Kollegin sich herumtrieb. Es hätte ihr zum einen ein besseres Gefühl gegeben und zum anderen eventuell dazu führen können, dass sie sich mal miteinander austauschen konnten. Die Halbgöttin hatte nämlich durchaus das Bedürfnis einen solchen Austausch anzustoßen. Doch die Masse an Zuschauern, das grelle Scheinwerferlicht und dann noch die Tatsache, dass Helena zumindest so wirken musste, dass sie gewisse Ambitionen auf einen Sieg dieses Wettbewerbes hatte, dagegen kam auch ihr göttliches Auge nicht an. Für den Moment konnte sie nur dem Motto des Veranstalters folgen und das lautete offensichtlich: „The show must go on!“. Mr. Ellis überspielte ganz frech den Manipulationsversuch und stellte ihn vor den Zuschauern als Unfall dar. Der Halbgöttin spielte zumindest in die Karten, dass es vor der nächsten Runde, beziehungsweise den Entscheidungen noch eine kurze Pause gab, die auch dafür genutzt werden sollte die Bühne wieder vollkommen aufzuräumen und von den Schrottresten zu befreien. Die Damen wurden derweil von der Bühne geführt. Kaum war Helena da angelangt, fiel ihr auch schon Aska auf, die zielgerichtet auf sie zusteuerte. Die Freude, welche Helena bei diesem Anblick empfand, war ihr deutlich im Gesicht abzulesen. Sie verkniff sich grade noch so, den Namen ihrer Freundin laut auszusprechen, da ihr einfiel, dass das eventuell ungewollte Aufmerksamkeit auf sie ziehen würde. "Da bist du ja!", stieß sie stattdessen mit gedämpfter Stimme, aber eindringlich aus. "Gleich mehrere sind schon ausgefallen. Sie-" Die Marinakis ließ sich von Aska unterbrechen, da diese so wirkte, als wolle sie etwas noch wichtigeres loswerden. Die Zeit war knapp. Die Pause war nicht lang und darum sollten sie sich auf das Wichtigste konzentrieren. Aska sprach von zwei Männern, die wohl auf den Sieg einer bestimmten Teilnehmerin gesetzt hatten und noch Werkzeug wegzuräumen hätten. Bei dem Namen wurde Helena sogleich hellhörig. Sie fuhr gleich herum und suchte nach einer Teilnehmerin. "Ja, ich glaube ich habe den Namen von irgendwem gehört…", flüsterte sie dabei nachdenklich. Doch Aska musste auch schon wieder los. Sie war diesen Kerlen auf der Spur und durfte keine Zeit verlieren. Es gab also keine Möglichkeit mehr ihr Aida zu zeigen. "Ich gebe mein Bestes!", versicherte die Halbgöttin ihrer Kameradin, ehe diese sich auch schon wieder auf den Weg machte. "Schnapp sie dir!", warf sie Aska noch hinterher, noch immer laut flüsternd, dann war sie auch schon wieder verschwunden. Also gut, wo Helena weitermachen würde lag ja auf der Hand. Aida war der einzige Hinweis, den sie hatte und den sie verfolgen konnte. Es dauerte auch nicht lange, da war die besagte Dame ihr wieder ins Blickfeld gelaufen. "Ah, Aida!", sprach die Magierin nun wesentlich lauter als zuvor. "Wie geht es dir?", erkundigte sie sich zunächst. Doch die blonde Schönheit mit dem passenden Namen zeigte sich sehr distanziert und obendrein arrogant. “Was willst du von mir? Hast du nichts zu tun?“ Was war denn bitte mit der los? Nun, Helena ließ sich davon nicht abschrecken. "Ach, ich dachte nur… Hier läuft ja einiges schief und ich wollte sichergehen, dass es denen, die noch im Rennen sind auch gut geht.", erklärte sie. Diese Worte schienen Aida die Augen zu öffnen. “Ach soooo! Du meinst wegen den Drohbriefen, oder? Ja, da hab‘ ich bisher wohl Glück gehabt. Hoffentlich trifft es mich nicht auch noch…“ Okay, so war das also! Helena meinte einen gekünstelten Unterton herausgehört zu haben. Das schrie ja förmlich danach, dass sie in diese Sache involviert war. Vielleicht konnte die Marinakis sie ja anderweitig noch etwas unter Druck setzen… Die Teilnehmerinnen wurden jedenfalls wieder auf die Bühne gerufen. Es sollte weitergehen. Allesamt atmeten sie noch einmal kurz durch. Viele der Ladys fächerten sich mit irgendetwas kühle Luft zu. Dieses Scheinwerferlicht war aber auch heiß. Da kam Helena tatsächlich auf eine Idee, mit der sie die Verbrecher vielleicht aus der Reserve locken konnte…
Helena hatte also den Namen Aida schon einmal gehört, das war sehr gut. Denn es bedeutete, dass es wohl tatsächlich eine Teilnehmerin mit diesem Namen gab. Natürlich bewies das nichts, aber immerhin passte dieses Detail zum Großen und Ganzen. Es wäre nun an Helena herauszufinden, ob sie unschuldig war und gar nichts in die Sabotage zu ihrem Gunsten wusste oder ob sie auf einen sicheren Sieg hoffte, indem ihre Komplizen all die anderen Teilnehmerinnen nach und nach aus dem Rennen nahmen. Hoffentlich könnten die beiden Ritterinnen sich noch früh genug absprechen, um vor der Festnahme alle Indizien zusammenzutragen, um eine Peinlichkeit für die Rune Knights zu verhindern. Abgesehen davon wäre es gut, wenn nicht allzu viele Teilnehmerinnen verletzt wurden bis dahin.. das kam nicht gut, wenn die beiden schon vor Ort waren.
Unterdessen war Aska zum Wettbüro gegangen, wo ein junger, bebrillter und ziemlich hagerer Typ stand, um diese entgegenzunehmen. Die Rune Knight ging natürlich nicht an sein Fenster, sondern klopfte an der Tür zu seinem Wettbüro. „Wetteinsätze bitte am Fenster“, hörte sie die Stimme des Kerls. „Ich muss mit Ihnen sprechen, machen Sie die Tür auf“ „Dazu bin ich nicht berechtigt“ Was?! Dachte er etwa, Aska wollte ihn ausrauben? Genervt trat sie also doch vor das Fenster, wo der Angestellte große Augen bekam, als er bemerkt hatte, wer da um Einlass gebeten hatte. „Es geht eine wichtige Angelegenheit und die werde ich nicht hier an ihrem dämlichen Fenster besprechen“, machte sie dem jungen Kerl mit scharfem Unterton deutlich. So ganz konnte sie ihre schroffe Art noch immer nicht abbauen. „I-ich h-ha-hatte ja k-keine A-a-ahnung!“ Eilig ging der junge Mann zur Tür, um diese doch aufzuschließen. Dann bekam Aska Einlass und er schloss das Fenster und ließ einen Rollladen noch runterfahren, damit niemand mithören konnte. „Wir haben den dringenden Verdacht, dass die Saboteure den Wettbewerb zu ihren Gunsten beeinflussen. Sie erhoffen sich den großen Gewinn“, erklärte Aska ihm und der junge Herr schluckte. „Ich muss die Namenliste sehen, wer auf wen gesetzt hat“ „Ich bin nicht sicher, ob ich das darf.. verstehen Sie..“ Aska schnaubte empört auf. „Ich bin mir dafür umso sicherer, dass Sie das dürfen. Geben Sie schon her“ Das Wort der Heldin schien ihm zu reichen, weswegen er die Listen endlich rausrückte. Aska verzichtete bewusst dabei, nur Aidas Wetteinsätze zu sehen. Sie wollte nicht, dass der Typ Rückschlüsse ziehen konnte und las daher nur für sich. Selbst als sie Aidas gefunden hatte, blätterte sie noch einen Moment weiter, ehe sie die Listen wieder zurückgab und sich nach einem schnellen Dank wieder verzog.
Sie wusste nicht, wie die beiden das geschafft hatten, aber nur sie allein hatten auf Aida gesetzt. Wer weiß, ob nicht auch dieser Angestellte im Wettbüro Dreck am Stecken hatte - oder Opfer von Bedrohung geworden ist. Eine Sache war jedenfalls sicher, hier lief eine ziemlich kriminelle Sache ab und Aska und Helena musste die beiden Verbrecher schnell finden und festnehmen. Eilig begab sie sich wieder zurück in den Backstagebereich und und fokussierte sich auf ihr Gehör. Gab es irgendeinen Hinweis? Was war das..? Hämmern, sägen.. Moment mal. Kam das etwa von unter der Bühne?
12/15 Helena konnte es nicht selbst beeinflussen, doch hatte ihre Freundin glücklicherweise dasselbe Bedürfnis sie zu sehen wie umgekehrt. Für einen wirklich intensiven Austausch war nicht die Zeit, deswegen nahm sich die Halbgöttin auch zurück, doch es reichte aus um die wichtigsten Informationen auszutauschen und ein Gefühl dafür zu bekommen, was der nächste Schritt war, den es zu tätigen galt. Askas Aufgabe war es die Leute ausfindig zu machen, die sie gehört hatte und die vermutlich für diesen ganzen Schlamassel verantwortlich waren. Helena hingegen sollte sich als Insiderin um die Teilnehmerin kümmern, die gewinnen sollte, wenn es nach den Drohbriefverfassern ging. War sie ein zufällig ausgewähltes Ziel oder steckte sie sogar mit ihnen unter einer Decke? So schnell wie sich die beiden Runenritterinnen getroffen hatten, so schnell gingen sie wieder auseinander. Die Marinakis suchte sogleich die besagte Aida, um sie mal vorsichtig mit der ganzen Sache zu konfrontieren. Die ersten Worte, die sie mit ihr austauschte, schrien förmlich danach, das Böses im Busch war. Diese Aida wusste etwas, da war die Magierin sich sicher. Leider war das „Verhör“ Damit auch gleich wieder beendet. Die Show ging weiter, die Damen wurden wieder auf die Bühne gerufen. Unter tosendem Applaus und Jubelrufen, welche die abgespielte Musik in den Hintergrund verdrängten, traten die Teilnehmerinnen wieder auf die Bühne. Wie es der Zufall so wollte, rückte Helena genau in die Position neben Aida. Ein einer Reihe standen sie nun da, die Schönheiten des Abends. Unter ihnen eine kriminalinvestigative Halbgöttin, die aufgrund ihres feierlichen Antlitzes von Null auf Hundert unter die Topkandidatinnen gerutscht war. Helena war keine normale Frau. Sie war durch göttliche Mächte geformt! Doch darum ging es ihr an diesem Abend ja gar nicht. Die Marinakis brannte darauf, einen Wettstreit zu gewinnen, wann immer er sich ihr bot. In diesem Moment aber war sie an einer wirklich heißen Sache dran. Sie hatte eine Spur und schon einen Plan, wie sie die Verbrecher vermutlich aus der Reserve locken konnte. Sie musste die Geschicke so lenken, dass Aida zu verlieren drohte. Dagegen waren die Kerle, die hinter alledem steckten nämlich machtlos. Sie konnten die anderen Frauen manipulieren, doch was wenn ihre Favoritin manipuliert wurde? Während der Showmaster seine Reden schwang und etwas zu den Kandidatinnen sagte, posierten jene die gesamte Zeit. Immer wieder wechselten sie die Pose. Helena nutzte dies um ein wenig mit ihrer Magie herumzuspielen. Schweiß spielte in diesem Moment eine große Rolle. Mit Water God's Authority konnte Helena den Aidas unangenehm verschieben. Sie sammelte ihn nämlich schön dort, wo er allen Zuschauern auffiel. Sachte verschob die Magierin Aidas Schweiß in ihr Gesicht und auf den Brustkorb, sowie unter die Achseln. Dafür blieb beispielsweise ihr gesamter Rücken schweißfrei. Im Vergleich zu den anderen Teilnehmerinnen wirkte Aida schnell so, als hätte sie grade Stunden lang Sport getrieben. Die Halbgöttin hatte den Vorteil ihren Wasserhaushalt unter Kontrolle zu behalten. Dafür musste sie aber damit kämpfen, sich ein fieses Grinsen zu verkneifen, während sie sich spontan diverse Posen ausdachte. Unter den Zuschauern machte sich bereits ein auffälliges Murmeln breit. Vor der großen Abstimmung schienen die Chancen für Aida rapide zu sinken. Wie reagierten ihre Freunde?
Zauber:
Outfit
Water God’s Authority TYP: Lost Magic ELEMENT: Wasser KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute (40) MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Wasser gehorcht dem Willen der Meeresgötter. Eine Fähigkeit, die auch dem Godslayer des Wassers weitergegeben werden kann. Water God's Authority erlaubt es dem Anwender, Wasser zu befehligen und es so zu bewegen. Mit einer Schnelligkeit und Tragkraft, die der Willenskraft des Anwenders mit einem Maximum von 6 entspricht, kann er es so innerhalb seiner Reichweite auf Oberflächen verschieben oder wie an einer Schnur durch die Luft ziehen. Der Anwender kann eine Wassermenge von 50 Litern kontrollieren, was etwa dem Inhalt eines Wäschekorbes entspricht.
Beherrschung:
Willenskraft Level 7, 60 Mana pro Minute (48): 150 Liter (Badewanne) Willenskraft Level 8, 70 Mana pro Minute (56): 500 Liter (Whirpool) Willenskraft Level 9, 80 Mana pro Minute (64): 1000 Liter (m³) Willenskraft Level 10, 100 Mana pro Minute (80): 10.000 Liter (10 m³)
Aska lief dem Geräusch hinterher, welches sie unter der Bühne vernommen hatte und schlich sich ebenfalls in diesen Bereich. Allerdings konnte sie die beiden Männer erneut nicht mehr ausfindig machen, anscheinend hatten sie ihr Werk bereits verrichtet. Dabei bemerkte die junge Frau, dass das Konstrukt der Bühne an sich in Ordnung zu sein schien, dafür aber hatten die Kriminellen hier ihr ganzes Equipment versteckt. Anscheinend hantierten sie hier versteckt umher, um dann weiterhin zu manipulieren. Dieses Katz- und Mausspiel begann allmählich zu nerven, weswegen Aska sich fest vorgenommen hatte, nun weniger indiskret zu sein, auf den Wettbewerb zu pfeifen und lieber Mr. Ellis zu verärgern, als weitere Opfer in Kauf zu nehmen. Also rannte sie wieder nach oben und hatte prompt wieder die Spur aufgenommen. Über eine Treppe gelang sie in den oberen Bereich des Saals, an welchem mit Hilfe von Eisenketten schwere Vorhänge gezogen werden konnten. Diese Ketten wollten sich die Männer zu Nutze machen, um mit ihrer Hilfe schwere Gewichte auf die Teilnehmerinnen der Bühne einschlagen zu lassen. „Psst, guck dir mal Aida an. Die schwitzt ja widerlich“, flüsterte der eine dem anderen zu. „Halt die Schnau- Wow, du hast recht“, zischte der andere zurück. Aska warf einen kurzen Blick hinunter zur Bühne. Jap, das sah ganz nach Helenas Werk aus. Innerlich grinste die Blonde, doch dann stellte sie endlich diese Verbrecher: „Macht diese Waffen sofort unschädlich“, verlangte Aska mit gedämpfter, aber nicht minder bedrohlicher Stimme. Die beiden Männer zuckten zusammen, blickten zu der berühmten Heldin und starrten sie entgeistert an, doch dann fing sich einer von ihnen: „Nein! Du wirst verschwinden, dann werden wir sie unschädlich machen!“ Tja, blöde Ausgangslage. Aska ging ihre Möglichkeiten durch.. sie hatte keine Möglichkeit, die Geschosse aufzuhalten. Aber sie wusste, dass Helena das mit ihrer Magie könnte! Die Gelegenheit war günstig, denn sie posierte gerade auf der Bühne und Aska würde mit ein paar Lichtzeichen auf sich aufmerksam machen.
„Ich verhandle nicht mit euch. Ich gebe euch die Möglichkeit, euer Strafmaß zu mildern“, bestand Aska also weiterhin darauf, dass sie sofort die Schwungwaffen unschädlich machen sollten. „Du bluffst! Ich weiß, dass du Zivilisten wie uns nichts tun wirst! Und dir ist die Unversehrtheit der Teilnehmerinnen wichtiger!“ Ein müdes Lächeln legte sich auf Askas Lippen, ehe sie ihre Hand hob und diese mit Hilfe ihres Manas aufleuchten ließ. In diesem dunklen Bereich sollte Helena das gut erkennen. Aska winkte kurz hin und her, was die beiden Verbrecher bereits zusammenzucken ließ. „Meinetwegen. Denkt was ihr wollt“, meinte sie nur unbeeindruckt, wenngleich die beiden natürlich Recht hatten. Aska hatte sich verändert. Sie war nicht mehr rücksichtslos und unbedacht. Helena war mit Sicherheit bereits aufmerksam und würde hoffentlich im Notfall handeln, darauf setzte Aska nun und sie vertraute ihrer Freundin. „Ich sage es euch nun zum letztem Mal: Macht eure Waffen unschädlich“, verlangte sie unter Nachdruck, doch die Antwort kam prompt: „Erst wenn du Abstand nimmst!“
„Helena!“, rief Aska so laut wie möglich zur Bühne, ehe sie ihr Mana je links und rechts in die Hände lud und White Devil’s Cursed Mark vorbereitete. Leider ließen die beiden Verbrecher just in diesem Moment die Ketten auf die Bühne zu schwingen, an deren Enden schwere Holzklötze mit Nägeln hingen. Aska versetzte den beiden Männern je ein dämonisches Lichtsymbol am Körper, wodurch sich innerhalb von fünf Sekunden der Fesselzauber auf ihnen ausbreitete. Sie waren nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen und Aska fesselte zur Sicherheit noch deren Hände und Füße. Dann stürzte sie zum Geländer. Hoffentlich ging es allen gut!
Manavorrat:
Manavorrat (1200/1500)
Aska Zauber:
White Devil’s Cursed Mark TYP: Lost Magic ELEMENT: Licht KLASSE: III ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Der Anwender dieses Zaubers ist in der Lage ein dämonisches Symbol aus Licht auf einem Ziel innerhalb von 5 Sekunden entstehen zu lassen. Dieses Symbol verhindert, dass der Betroffene sich bewegen kann, in dem es eine Lähmung verursacht, die sich so anfühlt, als stünde man einem höheren Dämon gegenüber und wäre dessen Aura schutzlos ausgeliefert. Um sich zu befreien, benötigt man entweder eine Stärke von Level 7 oder einen Zauber mit dieser Stärke.
13/15 Auch wenn Helena nun auf der Bühne selbst mit anpackte und die eventuell kriminelle Teilnehmerin so unter Druck setzte, dass die Drohbriefautoren vermutlich zum Handeln gezwungen war, fühlte es sich für sie nach einer undankbaren Aufgabe an. Sie stand da, mitten im Rampenlicht, was für ihr Ego zunächst nicht unbedingt etwas Schlechtes war, konnte aber kaum etwas tun. Aida schwitzte augenscheinlich extrem und sie hatte mit dieser Situation auch sichtlich zu kämpfen. Helena wusste aber nicht wie gut ihr Plan funktionierte oder ob er das überhaupt tat, konnte nur machen und abwarten was passierte. Aska hingegen wurde wirklich aktiv. Sie verfolgte die Verbrecher, stellte sie und setzte sie unter Druck. Das alles abseits von Helenas Blickfeld, obwohl sie gar nicht mehr so weit von ihr entfernt waren. Das bemerkte die Halbgöttin allerdings erst, als plötzlich ein weiteres Licht über ihr aufleuchtete und zwar abseits der ganzen Scheinwerfer. Neugierig, was das wohl sein könnte, überlegte sich die Magierin eine Pose, bei der sie den Hals reckte. So warf sie einen Blick nach oben. Überrascht stellte die Marinakis fest, dass es Aska war, die ihr entgegenleuchtete. Unweit von ihr machten sich zwei Kerle an der Technik zu schaffen. Das mussten sie sein, die Verbrecher! Nicht nur das, sie führten wohl just in diesem Moment noch etwas im Schilde. Jedenfalls deutete die Magierin das Signal ihrer Freundin als Warnsignal. Sofort ließ Helena vom Schweiß Aidas ab. Dieser lief ihr nun wieder normal über den Körper. Direkt darauf hallte der Name der Halbgöttin über die Bühne. Unsicher was geschehen würde, war Helenas erste Reaktion der Zauber Water God's Kraken Form. Vier pechschwarze Wassertentakel entsprangen ihrem Rücken. Damit machte sie sich kampfbereit. “Schnell! Von der Bühne!“, rief die Magierin laut und eindringlich, während sie herumfuhr. Derweil brach in der Menge langsam Panik aus. Die Zuschauer wurden unruhig, ob der plötzlichen Anwendung von Magie. Helena wusste noch nicht was geschah, aber sehr wohl, dass die Damen in Gefahr schwebten. Dann ertönte ein schriller Schrei und eine der Frauen stolperte unbeholfen zur Seite. Als der Blick der Runenritterin dann auf eine Art Gewicht fiel, welches von der Seite auf die Bühne schwang, nutzte Helena einen ihrer Tentakel dazu, eine der Teilnehmerinnen aus dem Weg zu schubsen. Den zweiten Tentakel stemmte sie gegen das baumelnde Objekt, um es auszubremsen. Instinktiv blickte die Tochter Poseidons dann über die Schulter und tatsächlich, von der anderen Seite kam auch etwas geflogen. Die weiteren zwei Tentakel nutzte sie also um auch dieses Objekt auszubremsen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, hüllte Helena sich allerdings noch in eine Wasserrüstung. Sollten alle Stricke reißen, war sie damit dann noch geschützt. Sofort wanderte der Blick der Marinakis wieder nach oben, hin zur Technik. Es lag nun an Aska die Kerle zu überwältigen und zu überführen. Von dort unten konnte Helena kaum etwas tun. Jedenfalls nicht, ohne ihre Freundin damit ebenfalls in Gefahr zu bringen.
Zauber:
Outfit
Water God's Kraken Form TYP: Lost Magic ELEMENT: Wasser KLASSE: III ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 100 (80) pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Watter God’s Tentacle Gloves, Watter God’s Tentacle Boots BESCHREIBUNG: Statt wie bei Watter God’s Tentacle Gloves oder Watter God’s Tentacle Boots, nutzt der Godslayer Wasser nicht dazu, seine Extremitäten zu verlängern. Stattdessen erzeugt er zu seinen vier Extremitäten vier Wassertentakel, die seinen Seiten entspringen und mit denen er zuschlagen kann. Die Stärke dieser Tentakel entspricht dem niedrigeren Wert seiner Stärke und Willenskraft, bis zu einem maximalen Wert von 8. Die Tentakelangriffe sind dazu in der Lage, durch gleichklassige oder niedriegere Zauber hindurchzubrechen, ohne dass sie dabei unterbunden werden.
Mastery (Nahkampf):
Mastery-Stufe I: Vorpreschen (Kann einen gleichklassigen oder niedrigeren Zauber durchbrechen, ohne den eigenen Angriff zu beenden)
Water God’s Armor TYP: Lost Magic ELEMENT: Wasser KLASSE: III ART: Schild MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute (120) MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Der Anwender umhüllt seinen Körper oder Teile davon mit einer dicken Wasserschicht. Diese magisch erschaffene, flüssige Hülle fängt physische Angriffe und Zauber mit einer Stärke ab, die dem Level der Willenskraft des Anwenders bis zu einem Maximum von 8 entspricht, eher er bricht und zwar unabhängig von der Klasse des jeweiligen Angriffs, beziehungsweise Zaubers.
Water God’s Authority TYP: Lost Magic ELEMENT: Wasser KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute (40) MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Wasser gehorcht dem Willen der Meeresgötter. Eine Fähigkeit, die auch dem Godslayer des Wassers weitergegeben werden kann. Water God's Authority erlaubt es dem Anwender, Wasser zu befehligen und es so zu bewegen. Mit einer Schnelligkeit und Tragkraft, die der Willenskraft des Anwenders mit einem Maximum von 6 entspricht, kann er es so innerhalb seiner Reichweite auf Oberflächen verschieben oder wie an einer Schnur durch die Luft ziehen. Der Anwender kann eine Wassermenge von 50 Litern kontrollieren, was etwa dem Inhalt eines Wäschekorbes entspricht.
Beherrschung:
Willenskraft Level 7, 60 Mana pro Minute (48): 150 Liter (Badewanne) Willenskraft Level 8, 70 Mana pro Minute (56): 500 Liter (Whirpool) Willenskraft Level 9, 80 Mana pro Minute (64): 1000 Liter (m³) Willenskraft Level 10, 100 Mana pro Minute (80): 10.000 Liter (10 m³)
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