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 Der große Basar

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Kuma

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BeitragThema: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyDi 14 Jul 2015 - 14:27

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Der große Basar
Art: Freifläche
Spezielles: ---
Beschreibung: Der große Basar ist das Aushängeschild Aloe Towns, finden sich hier doch alle Waren, die man sich vorstellen kann. Von hier gelangen Güter aus dem gesamten Reich in die westlichen Regionen, die nur dünn besiedelt und auch nicht ausreichend mit dem restlichen Königreich verbunden sind. Anders als bei vielen Märkten im gesamten Königreich endet auf dem großen Basar der Markttag nie, selbst mitten in der Nacht haben etwa die Hälfte der Buden geöffnet und bieten ihre Waren an, auch wenn die Anzahl von dubiosen Geschäften gerade bei Dunkelheit ansteigt.

Change Log: ---
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Eohl
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Eohl
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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySa 4 Feb 2023 - 20:45

„Das klingt doch wundervoll!“
Fröhlich strahlend nahm Eohl den Fakt auf, dass die Euribya gerade einen brutalen und vor Allem effizienten Mord begangen hatte – und anscheinend hatte sie auch etwas getrunken, wobei Eohl nicht ganz wusste, was das wohl war und warum es relevant war, aber trotzdem freute sie sich für die Hellhaarige. „Hehe! Dumme Menschen zu töten macht Spaß, nicht?“ Sie kicherte, eine Hand vor ihren Mund gehalten. „Das mit der Fledermaus ist spannend. Heißt das, du bist auch eine Gestaltwandlerin? Das ist so eine coole Fähigkeit, da bin ich richtig neidisch, ehee!“ Christoff, Raziel und nun sogar Ayra... So viele Menschen waren dazu in der Lage, sich zu verwandeln und ihre wahre Form zu verschleiern. Nur Eohl, die konnte das nicht, dabei wäre es doch so nützlich für ihre Arbeit. Sie seufzte. „Ich will auuuch...“
Wenn man Eohl fragte, wer von ihnen beiden die wertvollere Magierin war, dann würde sie sich vermutlich für Ayra aussprechen. Die sah das allerdings anders. „Hmm... ich schätze, wenn du mir nacheifern willst... dann kann ich dich nicht aufhalten...“, murmelte die Yihwa nachdenklich und legte den Kopf in den Nacken, während sie mit dem Kragen ihres Oberteils spielte. „Ich hoffe nur, dass ich deine Entwicklung nicht beeinträchtige. Ich sehe Großartiges in dir, Cayra. Ich wünsche mir, dass du so mächtig wirst, wie du es verdient hast... und nicht von mir zurückgehalten wirst.“ Was sollte sie auch sonst sagen? Sie würde sich einer Crusaderin nicht erwehren, die ihr Vertrauen gewonnen hatte... und das hatte Ayra getan. Selbst wenn Eohl in letzter Zeit skeptischer geworden war, hatte sie keinen Zweifel an der Loyalität und dem Wert ihrer Begleiterin. Nicht nach Allem, was sie von dieser gesehen hatte. Sie würde Ayra treu dienen, so, wie sie es verdient hatte.

Den Rest des Plans besprachen die beiden Magierinnen dann auf ihrem Zimmer, wo Ayra nun doch anfing, Eohl zu widersprechen. Die Yihwa legte nachdenklich den Kopf schief. Natürlich brachte ihr eigener Vorschlag sowohl sie, als auch die Opfer weiter von diesem Ort weg, an dem ihre gemeinsame Zeit hätte beobachtet werden können, aber... wie entscheidend war das wirklich? Ayras Plan sparte einiges an Zeit und würde trotzdem genug rote Heringe verstreuen, dass es enorm unwahrscheinlich war, die beiden Magierinnen zurückzuverfolgen. Nach kurzem Überlegen lächelte die Yihwa. „In Ordnung! So machen wir das!“ Grinsend hüpfte Eohl auf das Bett, rollte sich darauf ein wenig herum, während sie zwischen ihren Händen einen runden Spiegel erschuf. Schlussendlich lag sie auf dem Rücken, ihr Kopf vom Fußende des Bettes hängend, sodass sie einen guten Blick auf den etwas schräg stehenden Spiegel in der Ecke des Raumes hatte, ohne dass der Ayra zeigte. Sie selbst war ja ohnehin nicht zu sehen, da brauchte sie sich also keine Sorgen machen. Ihre Beine traten ungeduldig in der Luft, während rote Punkte auf ihrem Handspiegel erschienen und sie auf einen davon tippte. Sofort änderte sich das Bild des großen Spiegels, zeigte ein Badezimmer. Okay, das war es schon einmal nicht. Wieder tippte sie auf einen roten Punkt, wieder wechselte das Bild. Ein paar Mal noch wiederholte Eohl das, bis die schlafende Form des Händlers und einer Partnerin sichtbar wurden. Ihr Grinsen wurde breiter. „Hab ich sie!“ Sie kicherte fröhlich, während sie den runden Spiegel fallen ließ, der sich noch in der Luft auflöste. Weiterhin auf dem Rücken liegend blickte sie zu Ayra hinüber, während sie mit ihrem Zeigefinger auf das Spiegelportal deutete, das sie geschaffen hatte. „Wenn du da durch gehst, dann kommst du in sein Zimmer“, erklärte sie amüsiert und leckte sich langsam über die Lippen.

„Tob dich aus, Schwesterherz. Ich werde dich beobachten...“

@Ayra

Eohls Zauber:


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Ayra
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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySa 4 Feb 2023 - 22:37



- XIV -

◢ Falsche Freunde ◣

- Quest: C-Rang -

Eohl hatte es tatsächlich geschafft. Die alte, eigentlich schon vergangene Ayra, welche sich einen Namen als Militaristin gemacht hatte, war aus ihrem langen Schlaf wieder erwacht, um aus Inaktivität neue Aktivität ströhmen zu lassen. Etwas, was dabei wirklich sehr entscheidend gewesen ist, war der gegenseitige Spaß, den die beiden daran hatten, sich auf dieser Quest auszubreiten und dafür zu sorgen, das sie dumme Fliegen einfach zermatschen konnten. Hey, sie mussten keinerlei Moralvorstellungen haben, denn sie gehörten einer bösartigen Gilde an. Das Geschäft mit dem Tod war da so natürlich wie der Sonnenaufgang. Nichts war unmöglich, wenn man dieser Gilde angehörte, denn was als unmöglich galt, das wurde einfach möglich gemacht. Würde etwas nicht funktionieren, dann würde man etwas schon zum funktionieren bringen, das stand mehr als nur fest. Dafür war die Gilde der Bösen nun einmal da. Sich nicht an Regeln halten zu müssen, das war nun einmal ein Luxus, den man auch so genießen konnte, aber eben auch nur, wenn man zu einer Gilde gehörte, sie sich nicht um Regeln, Normen oder Moral kümmerte. Das war schon ein sehr befreiendes Gefühl. So gesehen war es sehr angenehm, wenn man auch immer - so wie Ayra - zu einer Einheit gehörte, sie sich streng an Richtlinien zu halten hatte, weil sie ein ganzen Imperium repräsentierte. Es war in der langen Vergangenheit der Vampira nicht immer einfach gewesen, die Normen zu berücksichtigen, welche das Imperium vorgegeben hatten, denn diese waren schon teilweise arg anstregend und entmutigend. Und wenn dann sogar noch der eigene Vater zu ranghöchsten Elite zählte, dann war die eigene Katastrophe vorprogrammiert. Aber, jedes Ende hatte nun einmal auch einen Anfang und folglich, hatte auch jeder Anfang zwangsweise irgendwann einmal ein Ende gehabt. Das konnte man in jeder Hinsicht sagen, es zählte nur für eine einzige Sache nicht: Dem Untot sein. Dieser Anfang besaß kein Ende, weil das Ende bereits der Anfang war.

Eohl schien sehr traurig, so machte es zumindest den Anschein, als sie erkennen musste, das es sich bei Ayra um eine vermeintliche Gestaltwandlerin handelte. Aber, diese Art der Magie beherrschte sie nicht, sie war eine Vampira und das seit mehr als dreihundert Jahren. Das war etwas, was mit Vorteilen durch das Volk verbunden war, eben so etwas wie die Verwandlung in eine Fledermaus. Zumindest kam es einer Gestaltenwandlung ziemlich nahe. "Aber nein. Ich beherrsche die Gestaltwandelmagie nicht. Ich gehöre zum Volk der Vampire. Und Vampire können sich mit Hilfe eines Zaubers temporär in eine Fledermaus oder sogar in Nebel verwandeln. Aber diesen Zauber beherrsche ich leider noch nicht. Den muss ich erst noch lernen." Ayra sprach ganz offen mit Eohl über die Fähigkeiten ihres Volkes und den damit verbundenen Befähigungen. Schließlich war es für sie nichts mehr Neues, sondern der Alltag gewesen, sie war schließlich fast fünfzehn Mal so lang eine Vampira gewesen, wie sie Lebenszeit als Mensch besessen hatte. Da war es nur natürlich, das ihr ihre neue Rolle irgendwann ins Mark übergegangen war. Trotzdem fand Ayra irgendwo ermuteigende Worte für ihre Schwester. "Du hast doch deine Spiegel, nicht wahr? Vielleicht gibt es ja einen Zauber, mit dem du mit der Hilfe der Spiegel deine Gestalt verändern kannst? Schließlich halten Spiegel immer einen besonderen Moment fest, wenn man in sie hinein blickt. Ich bin mir sicher, meine große Schwester kann das. Alternativ könnte ich dich natürlich auch in eine Vampira verwandeln und dir das alles beibringen, was ich kann." Kicherte Ayra aus Spaß und zwinkerte ihrer neuen Schwester freudig zu.

Als Eohl nachdenklich erschien und von der Überzeugung Ayras sprach, so schien es, als wäre da etwas von Selbstzweifeln zu erkennen. Aber, das konnte die Eurybia schlecht zulassen. Eohl und sie hatten gesagt, das sie Schwestern bleiben würden, also würde sich Ayra auch um ihre große Schwester kümmern. Und wie konnte sie das am besten machen? In dem sie die Yihwa mit Worten wieder aufbaute. Außerdem nahm sie einen Finger und stubste Eohl liebevoll auf ihre Nasenspitze. "Die Zeit, Trübsal zu blasen ist noch weit entfernt, Ceohl. Niemals wirst du mich in meinem Wachstum beeinträchtigen, das steht fest. Du bist meine große Schwester, es ist doch nur selbstverständlich, das eine kleine Schwester zu ihrer großen Schwester hinaufschauen und so werden will wie sie, nicht wahr?" Jetzt war es Ayra, welche sanft die Wangen Eohls berührte und ihren Kopf liebevoll an ihre Brust zog, um sie dort zu vergraben. Dann lehnte die Vampira ihre Stirn auf Eohls Hinterkopf und sprach ganz ruhig und mit sanfter Stimme zu ihr. "Du bist immer mein allergrößtes Vorbild sein. Du wirst immer die sein, zu der ich aufschauen werde, du wirst immer meine große Schwester sein." Man merkte Ayra förmlich an, wie ungemein froh sie büber den Verlauf der Entwicklung war. Sie spürte, das sie Eohls Vertrauen genoss und das wollte sie gerne irgendwie zurückgeben.

Was sie auch können würde, denn Eohl zeigte sich nicht skeptisch, sondern eher damit einverstanden, was die Intrigantin ihr vorgeschlagen hatte. Es stimmte schon, so ein Mord konnte Spaß machen, insbesondere, wenn man es dann tun konnte, wenn das Opfer einfach dumm gewesen war. "Gut. Dann kümmern wir uns um diese Flöhe." Sogleich begann Eohl damit, mit Hilfe ihrer Magie etwas vorzubereiten. Es dauerte ein paar Versuche, aber dann stellte sie Kontakt her mit dem Raum, in dem der Händler und seine weibliche Begleitung heute schliefen. Dann deutete Eohl an, das Ayra dies tun sollte, was nachvollziehbar war, immerhin war es ja ihre Idee. "Ich soll? Gut, noch mehr Blut für mich." Das waren die Worte, ehe sie deutlich zu grinsen begann und ihrer Schwester kurz zuwinkte, ehe sie durch das Spiegelportal hindurchschlüpfte. Im Zimmer angekommen fakelte sie nicht lange, zog Desmodus hervor und tötete die weibliche Begleitung des Händlers eiskalt, in dem sie ihr noch im Schlaf die Kehle durchschnitt. Daraufhin leckte sie etwas Blut von der Klinge des Schwertes. "Pfui, so trocken..." Sie positionierte sich über dem Händler. "Tu nicht so, ich weiß, das du wach bist." Als der Händler wach wurde, blickte er aber sofort auf Diabolic Sight, eden Lähmungsring der Vampira, wodurch sie ihr Zielobjekt immobilisierte. "Ich kann mich nicht mehr bewegen." "Oh, kleines Dummerchen, natürlich kannst du das nicht. Du stehst unter meiner Kontrolle. Wie eine willenlose Marionette." "Wa?" Zu mehr kam es nicht, denn Ayra trat ihm mit ihrem Stiefel auf das Gesicht. Sie sorgte mit Druck auf seinem Hals dafür, das er nur flüstern konnte. "Schweig. Ich will ein paar Antworten. Aus welchem Grund hatten wir einen Spitzel am Hals?" "Ich weiß gar nichts." "Oh, mach dir keine Sorgen. Ich bin eine Verfächterin der weißen Folter. Du wirst mir schon sagen, was ich wissen will. Weißt du übrigens, was die schmerzvollste Art der weißen Folter ist? Seelische Grausamkeit." Daraufhin unternahm Ayra ein paar unschöne Dinge mit dem Händler, die selbst in Militärkreisen verboten waren, welche sie aber noch ganz gut aus ihrer Vergangenheit beherrschte. Aber sie bekam das zu wissen, was sie hören wollte, der Händler war Nebenberuflich auch ein Menschenhändler, der durch das Land zog und versuchte, willige junge Menschen zu entführen, um sie danach gewinnbringend weiterverkaufen zu können. "Ah, brave kleine Made. Jetzt habe ich auch eine großartige Belohnung für dich, als Geschenk einer schönen Frau." Nachdem Ayra dies gesagt hatte, drückte sie ihren Stiefel auf den Kehlkopf des Mannes und drückte zu. Innerhalb weniger Momente sorgte sie so für einen ziemlich grausamen, aber leisen Tod ihres Opfers. Niemand außerhalb des Raumes hatte sie hören können. Von ihm wollte sie jedoch kein Blut. Daraufhin kehrte sie wieder zurück durch die Spiegelverbindung in den Raum zu ihrer großen Schwester. "Tut mir leid, das ich ein wenig länger gebraucht habe, aber ich hatte eine Vermutung und wollte eine Bestätigung. Bist du trotzdem zufrieden mit mir?" Sprach Ayra, als sie sich direkt neben ihre Schwester auf das Bett pflanzte und einfach abwartete.


13 | 233


- @Eohl -



   

Artefakt:




Reden | Denken

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Voice | Theme
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Eohl
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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyMo 6 Feb 2023 - 13:44

Amüsiert kicherte Eohl, während sie noch immer auf dem Rücken lag. Auch wenn sie die Szene nur kopfüber betrachtete, hatte die Yihwa einiges an Freude dabei, Ayra zuzusehen. Die Eurybia hatte offensichtlich eine gewisse, wenn auch subtile, Freude an ihrem tödlichen Spiel. Sie zeigte kein Zögern, als es um das Leben der hübschen Dame ging, ließ sich aber Zeit bei dem Herren. Ihre Gründe waren unklar für Eohl, die nicht in der Lage war, sie durch den Spiegel hindurch zu hören, aber das hieß nicht, dass ihr nicht gefiel, was sie da. Mit einem scharfen Grinsen betrachtete sie den Stiefel der Vampirin auf der Kehle ihres Opfers, fühlte sich erinnert an ihre eigenen Erfahrungen. Der Hals des Menschen war wirklich ein wundervoller Platz, wenn man Schaden und Leid zufügen wollte. Es war schön zu sehen, dass die beiden Damen sich so gut verstanden, sich so ähnlich waren. Als würde der Spiegel nicht einen anderen Raum zeigen, sondern Eohl selbst, wie sie ihrem Tagwerk nachging. Genüsslich rollte sie sich herum auf den Bauch, als sie sah, wie Ayra wieder auf sie zukam, und schloss das Portal hinter der Älteren, sodass sie gemeinsam in ihrem Raum verblieben, keine Zeichen der Tat an ihnen verbleibend.

“Du hast mich nicht warten lassen, kleines Herz”, versicherte Eohl mit einem Lächeln, während sie sich kurz streckte und sich dann langsam wieder aufsetzte. Verschwunden war ihr missgünstiges Grinsen, ersetzt durch ein warmes, offenes Lächeln. Fröhlich klopfte sie sich auf die Oberschenkel. “Es war ein wunderschönes Schauspiel. Ich war die ganze Zeit unterhalten, ehehe. Kommst du zu mir?” Sanft nahm sie die Hand der Euribya, lockte sie hinüber zu sich, ehe sich die Hand der Grünhaarigen an den hellen Schopf ihrer neuen Schwester legte. Mit minimalem Druck führte sie den Kopf der Vampirin hinab zu ihrem Schoß, bettete ihn auf ihren Beinen, wie es sich für eine kleine Schwester gehörte. Ayra sollte sich entspannen, während die Yihwa liebevoll ihr Haar streichelte. Wieder entkam ihr ein Kichern.

“Hehe… Ich sehe eine wundervolle Zukunft für uns, Cayra…”

@Ayra

~ Questende ~


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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyMi 10 Mai 2023 - 16:53

Plotszene - Den Göttern auf der Spur: Showdown
Teilnehmer: Eohl Yihwa, Thana Mahaf

Endlich war es soweit… nach all ihrer gemeinsamen Vorbereitung hatten Eohl und Thana endlich den Punkt erreicht, an dem sie den Plan der Jüngeren in die Tat umsetzen konnten. Was die antike Sprache, die Götter, die Rituale anging, hatte die Mahaf in der Zeit ein deutlich ausgiebigeres Wissen entwickelt als Eohl, die sie auf jedem Schritt begleitet hatte. Was für die Assassine zu hoch war, schien ihrer doch sehr cleveren Partnerin wieder und wieder leicht zu fallen. So langsam fühlte sich wohl auch für beide die Wüste ein bisschen wie ein zweites Zuhause an, obwohl es doch so ein großer Kontrast zu ihrer sonst so kalten Heimat war. Auch heute fanden sich die beiden Crusaderinnen wieder in Aloe Town, vielleicht nicht zum letzten Mal, aber für den letzten Schritt. Eins der Rituale aus dem Buch, das sie vom Schicksal geschenkt bekommen hatten, in Verbindung mit einem Gott stehend, den sie beide schon getroffen hatten: Es war Ra, der Sonnengott, den sie in diese Welt rufen wollten. Bewaffnet mit dem rituellen Dolch der Königsfamilie und den notwendigen Überresten der Opfer, die sie dem Gott darbieten wollen, sicher in Eohls Spiegeln verstaut, standen sie kurz davor, eine neue, große Gefahr in diese Welt zu rufen…

“Es ist soweit…”, hauchte Eohl, während sie beide aus dem Zug gestiegen kamen, und lächelte Thana erwartungsvoll an. “Hehe… ich wusste, dass du es schaffst. Götter sollten dankbar sein, mit dir sprechen zu dürfen, ehehee…” Für die Yihwa stand schon lange fest, dass sie die Mahaf über jeden Gott werten würde. Sie hatte ohnehin Erfahrung mit Dingen, die größer waren als die Göttlichkeit. Eohl selbst mochte nichts Besonderes sein, aber als Dienerin der Zeit spielte sie mit Konzepten, denen sich selbst die ach so allmächtigen Götter unterwerfen mussten. Insofern sah sie in Ra auch keine bedrohliche Unumgänglichkeit, der sie zu folgen hatte, sondern als ein Spielzeug, das sich Thana wünschte. Und was Thana haben wollte, das sollte sie auch bekommen.
“Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist, Menat mitzunehmen?”
Aufmerksam hakte Eohl nach, während sie und ihre Freundin schon auf dem Weg zum Schatz der Pyramiden waren, der Bar, in der ihre Mumienfreundin arbeitete. Die Untote, die hier in der Wüste gefunden worden war, hatte ihnen beiden ihre antike Sprache beigebracht, auch wenn sie alle drei unterschiedlich fähig darin waren, diese zu lesen. Während Eohl nur ein paar ausgewählte Worte nachvollziehen konnte, las und sprach Thana schon deutlich besser… aber selbst sie hatte noch ihre Lücken. Der Gedanke, dass die beiden Magierinnen in der Pyramide, die sie suchten, auf mehr dieser Schriftzeichen treffen würden, lag nahe - auch wenn zugegebenermaßen nur die Mahaf und nicht ihre Assassine daran gedacht hatte. Menat, die die Sprache perfekt beherrschte, war gut dafür geeignet, zu übersetzen, was übersetzt werden musste. Dennoch hatte Eohl ihre Zweifel. “Sie verliert zu leicht die Nerven”, stellte die Yihwa mit einem Kopfschütteln fest. Auch wenn sie die Mumie mochte, war sie doch oft ganz schön unsicher. “Außerdem ist sie schwach. Wenn etwas passiert, werde ich eher dich beschützen als sie. Das muss dir bewusst sein.” Nicht, dass sie es nicht überstehen würde, wenn ihrer Leserin etwas passierte. So sehr Eohl Menat auch schätzte, würde sie von ihrem erneuten Tod vermutlich nicht bewegt werden. Thana musste wissen, ob sie dieses Risiko auf sich zu nehmen bereit war…

@Thana


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Thana
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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyDo 11 Mai 2023 - 9:49






Den Göttern auf der Spur: Showdown

mit @Eohl

01 | 08
Thana war ausgesprochen euphorisch. Sie spürte diese positive Aufregung bis ins Mark. Es war so weit, sie kam ihrem Ziel immer näher. Durch Zufall waren Eohl und sie darauf gestoßen, auf ein Zeichen des Göttlichen. Eine Begegnung, die ihr einen Gedanken einpflanzte, der seitdem mehr und mehr keimte und gedieh. Soweit, bis in der Mahaf der Wunsch danach erwuchs, das Göttliche mit eigenen Augen erneut zu sehen, sich gar mit ihm zu unterhalten, eine Verbindung zu erstellen. Die Recherchen brachten sie nach Aloe, über ein Buch und die zufällige Bekanntschaft Menats, hin zu dem Einbruch in einem königlichen Lager, um einen Dolch zu stehlen. Die nötigen Blutopfer waren auch bereits eingesammelt, beziehungsweise entführt. Sie konnten starten, mussten nur noch zum erforderlichen Ort reisen und genau das gingen die Zwei nun an.
“Sie möchte eben gerne mit, wollen wir es ihr verweigern? Sie hat viel für uns getan. Außerdem spürt sie diese eigenartige Verbundenheit zu den alten Göttern. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie eine Rolle in alldem spielen kann.“, entgegnete Thana den Zweifeln, die Eohl bezogen auf ihre Begleiterin äußerte. Dann war da natürlich noch die Tatsache, dass die Mahaf die alten Sprachen nicht perfekt entschlüsseln konnte und bei dieser Aktion kam es, so glaubte sie, sehr darauf an alle Schritte fehlerfrei zu durchlaufen. Da Menat die alten Sprachen der Region sprach, als wären es ihre Muttersprachen, konnte sie Thana sogar weiterhin unterstützen. Eohl aber merkte an, dass sie zu schnell die Nerven verliere, was leider auch stimmte. Menat war eine sensible Seele, das hatten sie bei ihrem gemeinsamen Wellnesstag feststellen können. Nachdenklich und zustimmend nickte die Dürremagierin. “Das stimmt…“, fügte sie auch noch verbal hinzu. Weiter erklärte die Assassine, dass ihre Priorität darauf lag, Thana zu schützen, nicht Menat, die aufgrund ihrer Schwäche im Zweifelsfall aber Schutz bedurfte. “Das soll kein Problem sein. Ich achte auf sie.“, entgegnete Thana überzeugt. Es lag in ihrer Verantwortung, dass ihr nichts zustieß, das war für sie in Ordnung. Allgemein trug sie die gesamte Last dieses Unterfangens, wobei Eohl ihr wie immer tatkräftig zur Seite stand. Auf sie war Verlass!
Kurze Zeit später huschte Menat bereits über den Marktplatz, durch eine Grupp Menschen hindurch. Als sie die beiden Crusaderinnen sah, winkte sie ihnen bereits aus der Ferne zu. "Da bin ich! Bin ich spät dran? Ich bin etwas aufgeregt, muss ich zugeben.", gestand die Mumie, auch wenn es ihr ohnehin gleich anzumerken war, dass sie aufgeregt war. Ob es eine ähnlich positive Regung war, wie Thana sie verspürte? “Halb so wild, wir sind früh dran. Das Ritual soll zur Mittagsstunde stattfinden, wenn die Sonne am höchsten ist. Bis dahin ist es noch ein wenig.“, versuchte die Mahaf ihre Bekannte zu beruhigen. Es war jedoch schön, dass Menat scheinbar so viel an der Sache lag. “Sag, kannst du sie mit auf deinen Spiegel nehmen und zur Pyramide bringen? Dein Zauber eignet sich besser dafür, jemanden mitzunehmen.“ Sanft lächelnd legte die Magierin beim Aussprechen ihres Anliegens ihre Hand an den Oberarm ihrer Freundin.


Genutzte Zauber


-0 Mana
+200 Mana

1000 / 1000
by Kazuya




talk to my face - not behind my back
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Eohl
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Eohl
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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyFr 12 Mai 2023 - 13:15

“Hmm…” Eohl verbarg ihre Skepsis nicht. Sie hatte nicht vor, Thanas Wunsch weiter zu widersprechen, aber wie eine gute Idee wirkte es dennoch nicht, Menat mit zu dem Ritual zu nehmen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Mumie selbst wohl kaum darauf gefasst war, würde sie sich vermutlich auch nicht sehr wohl damit fühlen, wenn die beiden Magierinnen vor ihren Augen einen Haufen Leichen schändeten im Namen eines Gottes. Aber gut, es war nicht ihre Entscheidungen. “Wenn ihr beide es euch wünscht, dann machen wir es”, stimmte sie also zu, keine Emotion in ihren Worten, ihr Blick ruhig nach vorne gerichtet.
Die eifrige Untote kam dann auch schon bald auf die beiden zu, etwas außer Atem. Sie hatte sich wohl beeilt, zeitig am Treffpunkt aufzukreuzen - durchaus zurecht, schließlich standen sie ein wenig unter Zeitdruck. Es war noch eine ganze Weile bis zum Mittag, aber sie hatten auch noch einiges zu tun. Mit einem Nicken erschuf die Yihwa zwei Spiegelplatten, die vor ihr in der Luft schwebten. Eine allein konnte nicht zwei Menschen tragen, dafür waren ihre Spiegel nicht stabil genug. Mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen nahm sie die etwas unsicher wirkende Menat an die Hand, stieg auf den einen Spiegel, während ihre Freundin auf den anderen trat. “Keine Sorge, es ist ganz sicher”, versicherte Eohl fröhlich. Dass sie Menat eigentlich gar nicht hatte mitnehmen wollen, merkte man ihr überhaupt nicht an. Sie sprach genauso heiter und ungestört mit der Mumie, wie sie es immer tat. “Wenn du magst, kannst du auch weiter meine Hand halten. Dann pass ich auf, dass du nicht das Gleichgewicht verlierst, okay?” Leise vor sich hin kichernd erhob sich Eohl an Menats Seite hinauf in die Lüfte, die glühende Wüstensonne auf sie herab scheinend, von dem Glas unter ihren Füßen reflektiert. Ihr Blick glitt hinüber zu Thana. “Du zeigst uns den Weg, ja?” Die Assassine selbst wusste nicht genau, zu welcher Pyramide sie mussten und in welcher Richtung sie lag. Sicher hatte Thana es ihr gesagt, aber wie so oft versagten ihre Erinnerungen an dieser Stelle. Wie es sich gehörte, würde Eohl ihrer Göttin folgen wie ein Schatten…

Tbc: Antike Pyramide

@Thana


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Amira
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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyDi 4 Jul 2023 - 18:21


> Amira <

Off: Katz- und Mausspiel


Kühler Wind fuhr durch den Pony der Blauhaarigen. Sie spielte mit einem ihrer Zöpfe, während sie über den Basar schlenderte. Sie hat es in ihrem Zimmer, im Gildengebäude nicht mehr ausgehalten. Bereits am Vortag hatte sie schlecht geschlafen und nun war sie nicht mal in der Lage gewesen vernünftig einzuschlafen.  Was sollte der Dreck. Sterne funkelten über ihr, wie Eisplitter an einem tief dunklen Himmel. Obwohl es mitten in der Nacht war, bewegten sich Leute über den Basar. Eine Menge Buden hatten noch offen und genau deswegen hatte die Blauhaarige sich hier herbegeben. Trubel, Leute und vielleicht sogar ein bisschen Drama. Sie nahm alles, um sich abzulenken. An Tagen wie diesen fühlte sie sich eingesperrt in ihrem kleinen Zimmer und die Weite des Basars und der freie Himmel über ihr machte das ein wenig besser. Die bunte Jacke, die sie selbst bemalt, hatte, hing locker über ihren Schultern, noch war es nicht so kalt, dass sie wirklich brauchte, aber sie gehörte zu ihrem perfekt zusammengestellten Outfit dazu. Die halb kaputte Hose war ebenso mit bunten Sprüchen und Smiley verziert und die Schuhe, die sie dazu trug halb offen. Ein Lolli steckte im Mund der Crimson Sphynx Magierin und sie begab sich in die nächtliche Menge.

Gelangweilt begutachtete sie die nächste offene Bude und stöberte sich durch die Waren. Als sie nichts Schönes fand, wechselte sie den Stand und ihr Blick blieb auf einer hübschen Lederkette hängen. Ein breites Band, was von vielen dünneren Bänden umschmeichelt wurde und ein glänzender heller Stein in der Mitte. ”Hübsch…die schnapp ich mir” dachte sie bei sich und sah zum Budenbesitzer rüber, der ihr zunichte und sie dazu aufforderte sich doch nur umzusehen. Amira lächelte ihm unschuldig zu und wartete, bis eine weitere Person an die Bude kam. Ihr Lächeln verzog sich zu einem Grinsen als jene nach etwas griff, um es sich genauer anzusehen, das war genau der Augenblick, auf den sie gewartet hat. Denn sie drückte sich galant vorbei und gab der Person einen Schubs so dass sie davon stolperte, den Ring noch immer in der Hand und Amira tat so als sie sie zurückgedrückt worden, landete halb in der Bude ”Hey… da…der Ring… Dieb!” rief sie, als es für die Sekunde des stolpern und ihre Aktion so wirkte, als wolle die Person sich mit dem Ring verdrücken. Während der Besitzer aufmerksam wurde und die Person irritiert anhielt, griff sich Amira die Lederkette und als der Besitze rund die unschuldige Person, die sie als Köder genutzt hatten, bemerkten, was los war, tauchte sie bereits in der Menge unter. ”Haltet Sie!” rief ihr jemand nach und mit einem Grinsen drängte sie sich durch die Massen, um in den nächsten Gang abzubiegen. Sie duckte sich hinter dem nächsten Stand und zog mit einer Hand den Lolli aus ihrem Mund. Vergnügt leckte sie sich über die Lippen und hockte im Halbdunkeln eines nicht besetzten Standes. Ja, jetzt war ihr nicht mehr langweilig, denn Adrenalin rauschte durch ihre Venen wie sie es noch von Seven her kannte. Sie hatte eine absurde Freude an problematischen Situationen entwickelt und auch wenn Fiore wie Balsam für ihre Seele zu sein schien, es langweilte sie. Sie war kein braver kleiner Mensch der wie ein braver Gildenmagier, auch wenn sie oft genug so wirkte. Doch ein Teil von ihr war rebellisch, wollte sich auflehnen und war auf der Suche nach Gefahr. Auch wenn sie wusste, dass es ihr nicht guttat…so schlug sie sich rum mit kleineren Missetaten, um sich ihre Tage zu versüßen. Es fühlte sich noch immer so an, als sei sie nie richtig angekommen hier in Fiore.

Doch das war gerade egal, denn Adrenalin pulsierte durch sie und sie hörte den Budenbesitzer durch die Masse pflügen auf der Suche nach ihr. Ob sie sich den Spaß machen sollte und genau vor ihm auftauchen? Ja, sonst wäre der kleine Schub ja direkt wieder vorbei. Als sie sich erhob, sah sie etwas nicht weit von ihr durch die Dunkelheit huschen. Noch jemand hier im Schatten der zu der Zeit verlassenen Stände? ”Das könnte interessant sein…” wisperte sie und steckte sich den Lolli zurück in den Mund. Der kleine Spaß war vergessen und nachdem sie sich kurzerhand die eben erbeutete Kette angelegt hatte, sah sie sich um, ob sie den Schatten nochmal sah. Wer so durch die Schatten schlich, war zwielichtig und  jedem war klar, dass ein Basar deren Größe auch mal mit zwielichtigen Geschäften zu tun hatte.  War sie genau so etwas auf der Spur oder hatte sich eine arme Seele verlaufen. Sie huschte hinter dem Schatten her immer mit etwas Abstand, aufpassend, das sie sich den Geräuschen der Umgebung anpasste, um möglichst lange verborgen zu bleiben. Sie hatte schon in Seven Leute verfolgt, um sie zu überraschen, was in so manchem Rebellenkampf für den nötigen Vorteil gesorgt hatte. Sie hatte mittlerweile mehr als einen Schatten erkannt. Eine maskierte Person, wie es aussah männlich huschte durch den Schatten. Wenn das nicht zwielichtig war wusste sie auch nicht und ihr Herz begann zu pochen. Vielleicht hatte sie gerade ihre Beschäftigung gefunden, außer es würde sich herausstellen, das diese Person nur eine arme, verwirrte Seele war. Keine zwielichtige Person auf dubiosen Geschäften, doch wer wusste das schon.  Für den Moment jedenfalls war es spannend genug, der maskierten Person zu folgen.  Sie hüllte sich in ihre Jacke, um besser verborgen zu sein. Noch schien die Person sie nicht bemerkt zu haben oder falls doch, es nicht zu zeigen. So oder so beides wäre spannend. Zumindest für den Moment.


- - - - - 255/255 - - - - - - - - - 1 - - - - - - - - - #Amira - - - - -

Amiras Outfit

@Nero 



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Nero

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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySo 9 Jul 2023 - 0:01



Post I | Outfit


Katz- und Mausspiel

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Die Ruhe vor dem Sturm. Ja, ja so konnte man das ausdrücken. Denn so befand sich gegenwärtig die Emotionslage von Tartaros, wenn man einmal bedachte, das es nicht mehr wirklich lange dauern würde, bis er seinen Plan endlich beginnen konnte. Er musste nur sicher gehen, das es auch der Situation entsprach, weil er in jeder Hinsicht einfach nur taktisch klug vorgehen musste. Er konnte sich nicht darauf verlassen, das alles nur ein dummer Zufall werden würde. Nein, er musste aktiv darauf hinarbeiten, das sich etwas änderte. Er musste die Sorge dafür tragen, dass das, was er erreichen wollte, auch in eine Reichweite kam, die er ohne Weiteres mit seinen Händen hätte verühren können. Aber um das zu erreichen, benötigte er noch sehr viel Vorlaufzeit. Zumindest die Vorbereitungen waren dahingehend schon einmal abgeschlossen. Seine alte Heimat, die Drachenhöhle, so wie er sein Zimmer in seiner Gilde getauft hatte, bewohnte er schon fast überhaupt nicht mehr. Er hatte sich viel eher verschiedene Untersclüpfe der Natur zu Nutze gemacht und daraus entsprechende Basen geformt, die ihm helfen würden, in gewissen Zeiten schnell verschwinden zu können. Denn, es war manchmal deutlich besser, sich darum zu kümmern, einen schnellen Abgang machen zu können, anstatt sich stur darauf zu verlassen, blindlinks in sein Verderben zu rennen. Aber genau das war es auch, was der Maskierte sich so sehr erhoffte und was er auch so sehr in seine Planungen mit einbezog. Denn ohne die perfekte Vorbereitung würde letztendlich alles schief gehen und nichts so sein, wie es werden würde oder aber sein sollte. Gerade deshalb wusste er, ein oberstes Gebot seiner Vergangenheit musste er nach wie vor gut berücksichtigen: Er musste vorsichtig sein.

Aber gerade die verschlagene Dunkelheit dieses monumenten Abends half ihm doch sehr, seine Vorbereitungen weiter zu behandeln. Er machte sich in seinem Kopf deutliche Gedanken dazu und speicherte diese Notizen wie in einem Erinnerungsalbum ab, was er Punkt für Punkt wieder hätte aufschlagen können, wenn er es denn benötigte. Ja, sein Verstand war eine nicht zu unterschätzende Befähigung. Überraschenderweise war es bei Einbruch der Dunkelheit auf den Straßen um den großen Basar herum noch sehr belebt, denn auch die Geschäfte hatten noch geöffnet, waren aber wohl auf den letzten Verlkaufszügen. Aber auch der Basar selbst war noch Belebt, auch die Standhändler erhofften sich noch das ein oder andere Abschlussgeschäft. Unter ihnen natürlich auch die betrügenden, schwarzen Schafe, die es letztendlich aber in jedem Gewerbe gab. Somit war das also auch keine große Überraschung. Tartaros selbst hielt sich aber dennoch eher in den verwinkelten und verdunkelten Seitengassen des Basars auf, da es wirklich merkwürdig war, eine derart maskierte Person wie ihn über einer öffentlichen Straße hinweg gehen zu sehen, da würde doch jeder etwas falsches denken und das würde ihm in der derzeitigen Situation ziemlich schlecht in den Kram passen. Also beobachtete er alles Weitere von seinen Standpunkten aus, die er aber dennoch hin und wieder schnell wechselte, aber auch in die Höhe ging, um einen idealen Überblick bebehalten zu können.

So entging es dem Crimson-Sphynx-Magier auch nicht, das sich so etwas wie ein schlecht getimter Diebstahl in seiner unmittelbaren Nähe abspielte. Ein junges Mädchen mit blauen Haaren und auffällig langen Doppelzöpfen erschien dabei die Hauptperson zu sein. In Tartaros Gedankenwelt ratterte es, denn ihm kam diese auffällige Person durchaus bekannt vor. Er hatte sie schon so einige Male gesehen, aber die Frage war nur, wo... Nach kurzer Zeit dämmerte es ihm, sie war eine Gildenkameradin. Daher hatte er sie also im Gedächtnis behalten. Na, das konnte ja was werden. Schließlich spielte er den Gildenkameraden immer noch die heile Welt vor. Aber, da er ja heute maskiert unterwegs war, war das eben das Pech der Kameradin. Tartaros entschied sich, die Sache weiter zu beobachten und begab sie dafür auf die Straße, blieb aber eher im Verborgenen.

Dann aber wurde das Spiel in gewisser Maßen undurchsichtig. Zwar gelang es ihr, ihre Beute in Sicherheit zu bringen, jedoch entdeckte sie dabei auch den Schemen von Tartaros. Und sie entscheid sich, ihn einfach zu verfolgen. Ob das jetzt schlecht für ihn oder schlecht für sie war, das würde sich ja noch zeigen. In jedem Fall bemerkte Tartaros durch seinen empfindlichen Geruchssinn, das die junge Dame ihm also wirklich einige Minuten lang auf Schritt und Tritt folgte, ganz egal welchen Umweg er auch immer nahm. So ging Tartaros etwas zurück und spielte mit ihr Wegeslabyrinth. Was folgte war ein regelrechtes Laufen im Kreis herum für mehrere Minuten. Dann führte Tartaros sie schlussendlich an einen Ort, den er erst vor Kurzem selbst verlassen hatte. Dort befanden sich eine gewaltige Menge Blut am Boden und dazu noch eine Leiche. Lange war das hier also noch nicht her gewesen, schlussendlich war aber Tartaros auch für dieses Schicksal verantwortlich. Genauso, wie für das künftige Schicksal seiner kleinen Verfolgerin...

Denn während sie sich in Sicherheit wiegte und dachte, das wäre ein Spiel, hatte Tartaros sie an diesen abgeschlossenen Ort geführt, der letztendlich nur einen einzigen Ausgang hatte, der eigentlich auch der Eingang war. Eine Sackhasse, eine Falle, wenn man so wollte. Tartaros wartete direkt an der Wand neben dem Eingang und verschränkte die Arme ineinander. Und da war unser neugieriges, kleines Mäuschen auch schon. "Willkommen... Sagte die Spinne zur Fliege..." Die Präsenz, welche Tartaros mit seinem eiskalten Blick ausstrahlte, war wie ein finsterer Schauer, der sich ausbreiten sollte. Doch freundlich war er seiner Verfolgerin sicherlich nicht gesinnt, selbst wenn sie aus seiner eigenen Gilde stammte. "Das du den Mut hast, mich zu verfolgen. Entweder bist du einfach nur töricht oder wirklich dumm. Dein Schicksal scheint es ja ausgesprochen gut mit dir zu meinen. Es ist hoffnungslos." Noch immer stand er mit verschränkten Armen da und drehte nur seinen Kopf in die Richtung der jungen Blauhaarigen. Ihre Augen sollten sich treffen und sie sollte seine Maske fixieren können. "Verrate mir, warum du mich verfolgt hast? Besser schnell. Ansonsten töte ich dich..." Das war eine erste Warnung und gleichzeitig auch eine effektive Drohung, die er da aussprach, aber dennoch ansonsten keinerlei Anstalten machte, sich zu bewegen. Wie in jeder anderen Situation auch, er behielt grundsätzlich seine Ruhe bei. Die Ruhe, vor dem Sturm...

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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySo 9 Jul 2023 - 1:20


> Amira <

Off: Katz- und Mausspiel


Ihr auffälliger Diebstahl hatte in keinster Weise unauffällig sein sollen. Immerhin hatte sie ja genau eines damit bezweckt, Chaos. Die Kette, die sie erbeutet hatte, war quasi nur ein Bonus. So schnell sie dieses Spiel auch begonnen hatte, so schnell ließ die Blauhaarige es auch wieder fallen. Denn jemand, der durch die Schatten huschte, könnte da doch viel interessanter sein. Noch konnte sie nicht ahnen, dass sie begann jemanden zu verfolgen, der bis vor kurzem noch sie beobachtet hatte. Es war ein lustiges Fangspiel und die Rollen hatten sich gerade getauscht. Sie huschte geduckt durch den Schatten und im ersten Moment trieb sie nur ihre Neugierde. Doch die Gestalt schien nicht wirklich ein Ziel zu haben, denn sie huschte von einem Ort zum anderen und fast wäre es Amira langweilig geworden. Gerade als sie sich überlegte, ob es sich lohnte der Gestalt weiter zu folgen, fing sie an sich zu wundern.  Sie grinste als sie sah, dass sie wieder ganz in die Nähe von dem Stand kamen, an dem sie eben ihr Spielchen getrieben hatte.  Wieso? Das war ja fast so, als liefen sie im Kreis. War sie vielleicht doch nicht so unauffällig geblieben, wie sie geglaubt hatte. War der Person ihre kleine Verfolgung aufgefallen und war das der Versuch sie zu verwirren, gar abzuschütteln? Sie schmunzelte und nahm die Herausforderung an. Falls es denn eine wahr, wenn nicht, dann hatte sie sich die Herausforderung eben gerade selbst gestellt. So ging es einige Minuten.

Dann hielt der maskierte Mann an. Lehnte sich locker an eine Wand zu einer Gasse. Schien sie regelrecht zu erwarten, als sie kurz nach ihm um die Ecke bog. Sie hielt an und grinste ”Hm…da war ich wohl nicht so unauffällig wie ich gedacht habe. Aber wenn das dein Versuch war, mich abzuschütteln, warst du auch nicht sehr erfolgreich. Ich würde sagen 1:1.” sagte sie und als sie mit einem Satz begrüßt wurde, der verdächtig wie eine Falle klang, hob sie eine Augenbraue. Sie spürte die kalte Ausstrahlung und auch ihr rann ein Schauer über den Rücken. Aber anstatt sich zu fürchten, löste es in ihr Aufregung aus. Konnte es tatsächlich sein, dass sie das erste Mal seit sie in Fiore war, wirklich einem der Bösen begegnete? Sie hatte schon zwielichtige Leute getroffen in Fiore keine Frage, aber der hier, der war anders. Ihre Sinne mahnten sie zur Vorsicht und doch zeigte ihr Gesicht sich locker und entspannt. ”Oh, wilkommen..” erwiderte sie also und deutete eine Verbeugung an, mit einem sarkastischen Funkeln in den Augen. ”Die sieht mehr aus wie ein Fuchs findest du nicht? Wäre Fuchs und Hase dann nicht passender?” fragte sie so, als würde sie ernsthaft überlegen und deutete mit einem Finger auf seine orange Maske, die sich ihr langsam zuzuwenden schien.. Sie fixierte dabei aber den Fremden mit den Augen. Sollte er ruhig glauben, dass sie ihn nicht ernst nahm. Sie musste ja nicht zeigen, dass sie auf der Hut war, nicht wahr? Sie trat einen Schritt näher und nahm ihrerseits ihre Position an der gegenüberliegenden Wand der Gasse ein und lehnte sich gegen jene, während der Fremde weitere Worte von sich gab. Oh da war jemand auf jeden Fall unzufrieden damit, dass sie die Verfolgung nicht aufgegeben hatte. Als sie ihm also lauschte und ein Bein hochzog, fiel ihr Blick auf den Boden. Blut besudelt und als sie dem Blut mit dem Blick folgte, sah sie eine Person am Boden. Ziemlich unbeweglich. Oh verdammt…. das hier war ja potenziell wirklich gefährlich. Außer die sehr vermutlich Leiche da wäre Zufall. Dennoch legte sie ihr so gekonntes Lächeln auf die Lippen als sie aufsah ”Hoffnungslos?” fragte sie und klang verärgert als sie sich leicht vorbeugte ”Oh, aktuell ist es alles andere als das! Weißt du überhaupt, wie sich Hoffnungslosigkeit anfühlt?” zischte sie und auch wenn sie es nur spielen wollte, war ein Funken ehrlicher Ärger dahinter. Hoffnungslos, dass ich nicht lache. Das hier ist potenziell gefährlich, aber um mich hoffnungslos zu kriegen, braucht es schon einiges mehr. sachte sie bei sich und biss auf ihren Loli, der leicht knackte, aber noch standhielt. ”Hoffnungslos ist es aktuell nur für den da, also vermutlich” er regte sich zumindest nicht mehr und sie nickte zu der Leiche. Scheinbar unbeeindruckt. Nicht das die Tatsache einer Leiche sie aus dem Konzept bringen würde, in Seven hatte sie gefühlt an jeder Ecke eine gesehen. Aber, dass er sie hier hingeführt hatte und vielleicht selbst für die Leiche verantwortlich war, ja da musste man schon Obacht haben.

Dann kam sie, die Bestätigung, gefährlich ja. Sofern der Maskierte nicht nur Dinge sagte und sie am Ende gar nicht wahrmachen wollte. So oder so spannte sie ihre Beine an, um sich leicht abstoßen zu können, falls sie es müsste, bevor sie antwortete. ”Klingt als wäre da jemand ungeduldig, oder es nicht gewohnt beim Herumschleichen entdeckt zu werden.” begann sie und nahm den Lolli aus dem Mund ”Ich sag dir wieso ich dich verfolgt habe, aber lass uns das ganze doch interessanter machen. Nachdem du ja offenbar eben schon dein Spielchen mit mir bei unserer hübschen Verfolgungsjagd gespielt haben, spielen wir jetzt ein weiteres Spiel. ” sie leckte sich die Lippen und fuhr fort ”Ich erzähle dir jetzt 2 Lügen und 1 Wahrheit und du suchst dir einfach die Begründung aus, die dir am liebsten ist. Dann können wir das mit dem töten ja vielleicht weglassen, hm?” sie zwinkerte kurz und legte ihre Hände an die Wand hinter sich. Nur vorsichtshalber, denn so waren ihre beiden Pistolen schnell greifbar, man wusste ja nie. Bei einer so offenen Drohung musste die Person vor ihr ziemlich selbstsicher sein und ein mancher wäre nun vermutlich auf den Absatz umgedreht und geflohen. Ja Amiras Sinne schrien ihr auch zu, dass sie vorsichtig sein sollte. Doch sie war nicht der Typ für Vorsicht, nein, zu gefährlichen Situationen hat sie sich seit damals schon immer hingezogen gefühlt. Fiore war so handzahm, aber vielleicht war sie bisher einfach in den falschen Ecken unterwegs gewesen. ”Also  1.  Nie darüber nachgedacht, dass 2 Ratten gleichzeitig auf den Straßen unterwegs sein könnten? Ich habe natürlich nach dir gesucht. Man hört so einiges über dich, dass du Dinge erledigen kannst.” ihr Blick zuckte zu der Leiche und sie wagte mit dieser ersten Aussage ein hohes Risiko, das konnte eine sehr auffällige Lüge sein, oder eine sehr unauffällige, vielleicht taste sie sich so auch nur daran, was für eine Art Mensch sie vor sich hatte. 2. Langeweile. Es klingt simpel und wie eine Ausrede, aber manchmal sind es vielleicht die einfachsten Dinge, nicht wahr? das war die Aussage, die der Wahrheit am nächsten kam. Auch wenn es nicht ganz ihre Gründe traf. Aber niemand hatte gesagt, wie genau sie bei ihren Aussagen sein musste. ”3. Als rechtschaffende Gildenmagierin habe ich immer ein Auge auf meine Umgebung und da kann ich natürlich zwielichtige Gestalten, die durch den Schatten huschen nicht ignorieren ” endete sie und sah dann zu ihm rüber ”Jetzt du…du kannst mir ja erklären, ob du was mit unserem bewegungslosen Freund da drüben zu tun hast und wenn ja was. Denk dran 2 Lügen 1 Wahrheit.” Ob sich der Fremde auf ihr Spielchen einließ. Er wirkte ruhig und doch zeugten, seien Worte von einer inneren Ungeduld. Sie war bereit. Er brauchte nur zucken und sie wäre bereit auszuweichen, anzugreifen, was auch immer die Situation dann am besten hergab. Vorerst schob sie sich nur den Lolli wieder zwischen die Lippen und schien scheinbar nur abzuwarten.
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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySo 9 Jul 2023 - 2:58



Post II | Outfit


Katz- und Mausspiel

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Wie konnte man eigentlich nur so töricht sein? Wie konnte man eigentlich nur so unbeholfen sein, sich selbst in die Höhle des Löwen zu wagen? gab es nicht viel wichtigere und sehr viel interessantere Dinge, als sich wirklich mit einem Wesen anzulegen, was schon aus der Entfernung heraus eine wirklich sehr unangenehme Ausstrahlung an den Tag legte? Entweder war es einfach nur Torheit, wirkliche Dummheit oder etwas völlig absurdes. Mut konnte es auf keinen Fall sein. Denn er versuchte, so eine Art Mut aufzubauen, der musste aupassen, das er sich nicht in den Bereich des Übermutes befand. Und wer mit dem Übermut einher ging, der arbeitete grundlegend auch mit dem Hochmut. Ein heikles, verzwicktes Thema. Und auch nicht ganz ungefährlich. Sollte es etwa eine Situation geben, in der es sich bezahlt machen würde, mit zu viel Übermut und mit noch mehr Hochmut an eine Situation heran zu gehen? Nein, das konnte unmöglich sein und das würde auch nicht passieren. Aber es war doch durchaus interessant, wie man erkennen konnte, das manche Entscheidung immer eine gewisse Konsequenz mit sich brachte und das man auf diese mal so überhaupt keinen Einfluss nehmen konnte. Man konnte nur dann einen möglicherweise entscheidenden Verlauf ändern, wenn man sich bereits zuvor Gedanken darum machte, welche Entscheidung man in einer wegweisenden Situation überhaupt treffen würde...

Amira hatte eine solche Entscheidung getroffen, die unausweichlich mit einer logischen Konsequenz verbunden war. Aber, das hatte für sie nur mehr Nachteile als es ihr Vorteile erbrachte. Logischerweise war es für sie ein Spiel mit dem Feuer, nur das es für sie auch keinerlei Möglichkeit gab, dieses Spiel auch nur im Ansatz gewinnen zu können. Es war schon nicht ganz ungefährlich, sich Tartaros auf diese Art und Weise zu nähern. Ihm die Aufmerksamkeit zu schenken, aber anders, als er dies eigentlich für die Personen im Kopf hatte. Es war klar, dass die Blauhaarige sich in einer Situation befinden würde, mit welcher sie aus rationalen Gründen nicht fertig werden würde. Denn eines war wirklich sicher, so einfach würde Tartaros sie nicht mehr gehen lassen. Nicht umsonst war er der Strafort der Hölle. Aber, das hatte sie sich selbst eingebrockt. Zwar hatte seine Nase ihm verraten, wo sie sich die ganze Zeit aufgehalten hatte, aber das würde er ihr mit Sicherheit nicht verraten. Schließlich war das eine seiner geheimen Fähigkeiten. "Irrtum. Du stinkst einfach nur wie eine Ratte in der Kanalisation. Ich habe dich bereits früh wahrgenommen. Das war dein Fehler. Ein tödlicher Fehler..." Naja, in gewisser Weise stimmte das ja sogar. Nur das Tartaros das eben nicht ganz so freundlich umschrieb. So stank sie natürlich nicht wirklich, aber ihren charakteristischen, menschlichen Eigengeruch hatte er schon wahrgenommen und auch in seinem Gedächtnis gespeichert. Aber wann hatte man es auch mit einem Slayer zu tun? Vermutlich nicht oft im Leben.

"Nur leider passt der Hase nicht dazu, denn der Fuchs stellt keine Fallen bei der Jagd. Wer so eine Dummheit begeht wie du, verfängt sich nun einmal in dem ausgebreiteten Spinnennetz und wird zu einer Mahlzeit. So ist nun einmal das Schicksal..." Es war zwar wirklich schön, dass die Blauhaarige mit den Dopelzöpfen die Maske als Fuchsmaske identifiziert hatte und damit indirekt auch seine Identität erkannt hatte, schließlich war Tartaros niemand geringeres als der Taktikfuchs der Gilde gewesen, aber wirklich viel gebracht hatte ihr das letztendlich nicht. Sie war sich offenkundig viel zu selbstsicher. Sie zeigte sich dem Maskierten gegenüber sehr großspurig und auch sehr provokant, das analysierte er kühl und trocken einzig und allein durch seine scharfe Beobachtungsgabe. Denn er stellte weiterhin fest, dass ihre Begegnung sie sehr nervös machte. Obgleich sie sich der Gefahr bewusst wurde, in welcher sie sich befand, weil sie die Leiche am Boden erblickte? In jedem Fall wäre das eine gute Erklärung dafür gewesen. Es war nur klar, das Tartaros diesen anwachsenden Schwachpunkt angriff und für sich ausnutzte. "Warum bist du denn so nervös? Erkennst du bereits den großen Fehler, den du begangen hast? Erkennst du bereits die Hoffnungslosigkeit in der Situation, in die du dich dummerweise selbst gebracht hast? Du kannst mir das offen und ohne Angst sagen. Es werden sowieso deine letzten Worte und dein letzter Fehler gewesen sein..." Eine Herangehensweise von Tartaros, mit welcher er sicherstellen wollte, dass das Schachbrett, auf dem sich unser Blauköpfchen nun befand, auch bereit war.

Sie sprach Worte, die gefährlich waren, sie ihm gegenüber zu äußern. Ob er wirklich wusste, was Hoffnungslosigkeit war? Er merkte sich diese Worte, kam aber zuerst einmal auf ihr kleines Spielchen zurück. Zwei Lügen und eine Wahrheit in den drei Auswahlmöglichkeiten. Für einen Taktiker wie ihn kein Problem, der einen Verstand hatte, der seinesgleichen suchte. Kühl begann er, die Punkte zu analysieren. "Nach mir gesucht haben wirst du kaum können. Denn die Begegnung mit mir war heute für dich selbst überraschend. Demnach fällt das als Lösung weg. Die rechtschaffende Gldenmagierin, die arglistig täuscht und die Bewohner und Händler dieser Stadt bestiehlt? Das ist ein wirklich netter Versuch, ist aber ebenfalls nicht der Wahrheit entsprechend. Langeweile... Es klingt so einfach, doch es ist ebenfalls nicht der Wahrheit entsprechend. Du hast also dreimal gelogen." Tartaros blickte sie weiter starr durch seine Maske an. "Ich entscheide mich für Möglichkeit Nummer vier: Einfältigkeit. Du wirst mich oder meine Silhouette gesehen und dich gefragt haben, was ich wohl machen werde? Deshalb dachtest du dir, du findest es heraus und kamst auf den Einfall, mir zu folgen. Das klingt schon sehr viel sinnvoller als alle anderen Geschichten, die du mit erzählen möchtest..."

Es sollte also ein Spielchen sein. Gut, Tartaros wollte ihr Spielchen mitgehen. "Hmh. Nun gut, ich spiele mit. Erstens, John Doe hier hat mein Gesicht gesehen und musste deshalb sterben. Zweitens, er hat sich an einem Lolli verschluckt und ist deshalb verstorben. Drittens, er besaß die Einfältigkeit, mich zu verfolgen und musste die Konsequenzen am eigenen Leib erspüren..." Nun, diese Antwortmöglichkeiten sollten der jungen Blauhaarigen auf jeden Fall zumindest ein wenig bekannt vorkommen. Dann widmete sich Tartaros schlussendlich ihrer Erwähnung von Hoffnungslosigkeit. Noch immer stand er ruhig da. Doch urplötzlich bewegte er sich wie aus dem Nichts, ergriff einen ihrer beiden Zwillingszöpfe und riss an diesem, sodass ihr Kopf in seine Richtung gezogen wurde. Daraufhin packte er so grob wie er war ihren Hals mit der flachen Hand und stemmte sie mit aller Kraft mit dem Rücken gegen die Wand. Dabei intensivierte er seinen Griff um ihren Hals und drückte ihr so die Luft zum Atmen weg. Er presste sie mit seiner gesamten Kraft gegen die Wand und näherte sich ihrem Gesicht bedrohlich nahe mit seiner Maske. "Du fragst mich, ob ich weiß, wie sich Hoffnungslosigkeit anfühlt? Solltest du diese Frage nicht viel eher dir selbst stellen? Merke dir eines. So etwas wie Hoffnung gibt es doch in Wirklichkeit gar nicht. Wer auf etwas hofft, hat sich schon aufgegeben. Es ist der größte Irrtum überhaupt." Tartaros hatte Kraft, das stand außer Frage. Er war auch skrupellos genug dafür das Leben seiner arglosen Verfolgerin einfach so hier und jetzt zu beenden. Da zahlte sich ihre Dummheit ja aus. "Zwei Lügen, eine Wahrheit. Du stirbst hier und jetzt. Du könntest mir noch von Nutzen sein. Du besitzt einen interessanten Körper. Verrate mir zum Abschluss deinen Namen. Und dann triff deine Entscheidung. Leben oder sterben. So wie ich das sehe, bleiben dir noch etwa zwölf Sekunden, bis du das Bewusstsein verlierst und nie mehr wieder zurückerlangen wirst. Also, Leben oder sterben. Du hast die Wahl..." Währenddessen wurde der Griff der linken Hand von Tartaros um ihren Hals immer stärker. Er konnte ganz schön grob sein...

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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySo 9 Jul 2023 - 20:14


> Amira <

Off: Katz- und Mausspiel



Sie hasste es. Jeden Tag, immer wieder. Sie glaubte, dass der Schmerz wohl niemals aufhören würde. Frustriert schlug sie gegen die Wand. Ihre Schwester war nicht bei ihr, vermutlich bereits abgeholt und ohne sie war Amira nichts…nicht so lange sie hier war. Sie wurde erst etwas, sobald sie  abgeholt wurde, bei einem der Experimente. Dort wurde sie auf einmal wertvoll und wichtig. Immerhin war das, was sie dort tat, was sie erreichte ja so wertvolle Ergebnisse. War sie nur etwas wert, wenn sie Schmerzen hatte?

Manche würden es unklug nennen, gar töricht. Doch Amira und ihr Verhalten ging weit darüber hinaus. Anstatt auf ihre Sinne zu hören, begibt sie sich selbst immer öfter in die Lage, wo es brenzlich werden könnte. Etwa, was im ersten Moment dumm erscheint, aber wenn man ihre Geschichte kennt, Sinn ergibt. Nicht nur damals im Labor, war sie jeden Tag mit bedrohlicher Situation konfrontiert worden. Nein auch danach, in Seven war es fast von alleine passiert. Aber anstatt sich im Dunkeln zu halten oder zu ducken, hat sie sich auch da in vorderster Front den Soldaten entgegengestellt. Töricht ja, aber für Amira war das ihre Form des Lebens, viele, viele Jahre. In Fiore hatte das zwar abgenommen, aber ihre Risikobereitschaft war immer noch da. Wo man, wenn man sie kenne, lernte, chaotische, freche Energie verspürte, lag tief verborgen diese Risikobereitschaft. Es hatte sie nicht interessiert damals und dieser Rausch, dieser Adrenalinrausch war etwas geworden, wofür sie lebte. Ja, vielleicht war sie töricht, aber das warum dahinter war spannender als man wohl erwarten würde.

Als er sie als Kanalratte bezeichnete, schmunzelte sie. Das hatte sie lange nicht mehr gehört, die Soldaten hatten damals alle möglichen hübschen Spitznamen für sie. Sie kommentierte das nicht und lauschte ihm weiter. ”Ach wenn du unbedingt eine Spinne sein willst. Aber ich bin mehr als eine kleine, hilflose Fliege, auch wenn man es mir nicht ansehen mag” meinte sie und hatte sich an die Wand gegenüber gelehnt. ”Nicht nervös..”  begann sie und durch ihren Körper fuhr ein Schauer ”Aufgeregt. Jemand mit deiner Ausstrahlung ist mir in Fiore bisher noch nicht begegnet. Es ist lange her… ” sagte sie, das würde ihn vielleicht mit Fragen zurücklassen, aber es war wahr. Sie war auf der Hut ja, aber das sollte sie doch wohl auch. Und ja sie war angespannt, aber das diente nur dem schnellen reagieren. Sie verspürte aber auch die genannte Aufregung. Sie war ein sehr komplizierter Kevuem.

Als er dann von Hoffnungslosigkeit war, wurde sie etwas sauer. Sie hatte noch viele Möglichkeiten, viele Züge die möglich waren. Wenn er so von Hoffnungslosigkeit sprach, hatte er wohl keine Ahnung. Doch er ging nicht drauf ein und spielte stattdessen ihr Spiel mit. Als er jedoch jeden ihrer genannten Punkte gekonnt aufhob, um  umdrehte, wurde schnell klar, dass er sie gesehen haben musste. Er hatte sie beobachtet und dann erst hatte Sie ihn entdeckt. Oh, das erklärte einiges.  Sie zog ihren imaginären Hut. ”Also hast du mich gesehen… ich verstehe.” sie leckte sich über die Lippen bevor sie sagte ”Ach Langeweile umschreibt es schon, auch wenn das natürlich nicht alles ist, aber in Angesicht des Todes ist es wohl nicht angebracht seine ganze Lebensgeschichte auspacken, meinst du nicht? Und halt mich ruhig für einfältig, du kennst mich nicht und du weißt gar nichts.” sie zog das letzte Wort in die Länge, ärgerte sich über die offene Arroganz, die hinter der kühlen Berechnung lag ”Zumindest nicht über mich” sie zischte und biss nochmal auf ihren Lolli, der leicht krachend in viele kleine Teile zerbrach.  Dann war er an der Reihe und sie schüttelte leicht den Kopf. ”Mit dir zu spielen ist nicht so lustig wie ich dachte.” kommentierte sie seien Aussage zu der Leiche, die ganz offensichtlich wieder nur verpackte Drohungen an Sie waren. Langweilig, aber es war wohl nicht jeder, der Typ der Spielchen spielte.

Dann änderte sich die Situation und der maskierte, schoss vor. Amira spuckte die Reste ihres Lollis weg und duckte sich, als sie sich von der Wand abstieß. Genau deswegen war sie so auf der Hut gewesen.  Sie entging seinem Griff und wollte gerade nach ihrer Waffe greifen, da spürte sie einen Zug an ihrem Kopf. Anstatt sie hatte er nun einen ihrer Zöpfe gegriffen und sie wurde in seine Richtung gezogen. Fuck, so war das nicht geplant gewesen. Sie stolperte nach vorne und nur kurze Zeit später schloss sich eine Hand an ihrem Hals. Schlagartig entwich ihr Luft als sie hart gegen die Wand geworfen wurde. Die Hand um ihren Hals schloss sich und sie schnappte nach Luft. Verdammt, sie hatte ihn kommen sehen, sie war ausgewichen, aber ihre Zöpfe waren nun Schuld an ihrer misslichen Lage. Verzwickt, sie hatte nie dran gedacht, dass jene mal gegen sie verwendet werden könnten. Aber sie waren nun mal eine Erinnerung. Das Gesicht des maskierten kam näher und sie konnte nun die funkelnden Augen hinter der Maske erkennen. ”Mich selbst? Pah.” begann sie mühsam zu sagen. Immerhin lag da eine Hand an ihrem Hals. ”Ich habe wahre Hoffnungslosigkeit gesehen, nein gelebt. Jeden verdammten Tag, jeden verdammten Atemzug. Du kennst mich nicht, oder warum ich überhaupt noch hier bin, warum ich überhaupt noch lebe…willst du es wissen, hm, willst du es wirklich wissen?”  presste sie hervor, während der abgedrückte Blutfluss anfing in ihren Kopf zu steigen.  Selten, nein, fast nie schaffte es einer direkt und so schnell an Amiras Kern zu kommen. Sie dazu zu bewegen, etwas zu offenbaren, was sie im Kern so tief ausmachte. Sie beschützte ihren Kern.  Egal wie verletzt, kaputt und düster sie sich in inneren fühlte. Die Masken, die sie aufsetzte, die Rollen, die sie einnahm, beschützten sie. Sie waren wir der Maskierte vor ihr, der sie regelrecht zu spiegeln schien. Sie trug auch Masken und doch war das, was sie gerade sagte, roh und wahrhaftig. ”Purer Trotz.” Ja genau deswegen war sie am Leben, das war der Grund. Und doch wurde ihr schlagartig bewusst, wieso sie überhaupt in Fiore angekommen war, aufgrund einer Illusion…es war so wie er sagte. Sie hatte sich an die Illusion geklammert, dass ihre Schwester vielleicht doch noch lebte, sie wünschte sich so verzweifelt ein Happy Ende, dass sie sich selber diese Illusion ins Herz gepflanzt hatte. Sie verzog das Gesicht zu einem Grinsen, gänzlich unpassend für die Situation in der, die gerade war, doch die Erkenntnis, die sie hatte, traf sie wie ein Schlag, wie eine Ohrfeige und sie begann zu lachen. ”Oh…oh, ha ich hatte vergessen wie sich das anfühlt… ich habe es wirklich verdrängt, nicht wahr?” sie schient ihm gar nicht mehr zuzuhören.

Sie hatte es vergessen ja…sie hatte vergessen, wie sich die Verzweiflung anfühlte zu wissen, dass ihre Schwester und ihr Vater vermutlich die einzigen, die sich jemals wahrhaftig für sie interessiert, hatten  tot waren. Sie hatte sich erlaubt in Fiore Spaß zu haben, sie war erst letzten mit Charon in einem Freizeitpark gewesen. Was hatte sie nur geglaubt, dass sie dem entkommen kann? Sich selbst und dem Wissen, dass sie tief im Herzen hatte? Sie sah mit funkelnden Augen auf den Mann der ihr die Kehle zudrücken. Spätestens jetzt dürfte ihn auffallen, dass sie für einen Menschen eine ziemlich ungewöhnliche Augenfarbe hatte. Es war fast als wabberte es darin und Lila Linien durchzogen ihre Augen, die wie wild zu wabbern schienen. ”12 Sekunden noch ja, ich brauch nur 3.” sagte sie und hob ihre Hand, die sie gegen seine Brust legte. Sie wirkte ihre Magie normalerweise nicht durch ihre Hände, sie nutzte immer ein Medium, um sie besser bündeln zu können, um das Gefühl von Kontrolle zu haben. Doch das Gefühl der Kontrolle war ihr soeben entglitten und was sie nun vorhatte, konnte man wohl kaum mehr als rational bezeichnen.  Sie wisperte kaum hörbar Brevi. ”Meinen Namen muss man sich verdienen.” schrie sie dem Mann ins Gesicht und als die 3 Sekunden vergangen war, entstand eine Explosion zwischen den beiden. Die Explosion bereitete sich aus und würde einen Radius von 2 Metern erreichen, er hatte keine andere Wahl als sie loszulassen, außer er wollte die Explosion mit voller Wucht abbekommen. Ohne Schaden würden hier beide nicht rauskommen. Die Sekunde, die sie frei war, schoss sie sich mithilfe von Swift in die Luft. So entkam sie dem Kern der Explosion, doch sie würde ihr auch nicht ganz entkommen können. Sie spürte die Hitze und den Schmerz ihrer eigenen Explosion in ihrem Körper.  ”Burst Dash” wisperte sie als sie die Hitze der Explosion in ihrem Rücken spürte und gab sich damit den Boost den sie brauchte, um das Dach eines nächstgelegenen Hauses zu erreichen, wo sie ja am Rande des Basars waren. Die Explosion hatte sie weiter geschwächt und ihre Jacke war zerfetzt. Hustend landete sie auf dem Dach des Gebäudes und schlitterte einen Augenblick über das Dach. Ihr wurde schwarz vor Augen als die Explosion sich grell leuchtend vor ihr ausbreitete und sie noch immer nach Luft schnappte. . Grell stach sie ihr ins Auge und den Knall der Explosion nahm sie nur dumpf war. Sie blieb liegen auf dem Dach unfähig sich nach diesem Aufprall direkt wieder zu bewegen. Doch ein Schmunzeln lag auf ihren Lippen, damit hatte er wohl nicht gerechnet. Ob er geschafft hatte, sich zurückzuziehen. Wie lange es wohl dauerte, bis andere kamen, die auf die Explosion aufmerksam geworden sein könnten. War sie in Sicherheit? Es war ihr gerade egal, alles, was sie gewollt hatte, war es sie ihm zu zeigen. Ihre Hoffnungslosigkeit, die sie tief im Herzen trug.

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BeitragThema: Re: Der große Basar
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Katz- und Mausspiel

Offplay

Worte, die keine Rolle spielten. Alles, was die Blauhaarige von sich gab, war nichts weiter als künstliches Gewäsch, wirklich nichts von großartigem Belang. Es war fast schon langweilig, sich mit ihr in diesem Maß zu unterhalten. Denn es hatte nicht wirklich den Mehrwert, den man hätte erwarten können, wenn jemand die Sorge darum hatte, sein Leben in den nächsten Sekunden verlieren zu können. Man musste aber sagen, das es durchaus auch interessant war, in welchem Zusammenhang die junge Dame mit den Zwillingszäpfen ihre Worte wählte. Da war nicht etwa irgendetwas von Weisheit oder ähnlichem zu erkennen. Auch Strategie war dabei nicht zu sehen. Nein, viel mehr war es einzig und allein eine Art von Trotz, die er in ihrer Reaktion, den Worten, die sie ihm gegenüber wählte, zu erkennen vermochte. Vielleicht wäre es ja zu schade gewesen, ein so törichtes kleines Mädchen in der Blüte ihres Lebens töten zu müssen, aber das hatte ja nicht unbedingt etwas damit zu tun, was er davon hielt. Es war eher ihr eigenes Problem, denn Tartaros kümmerte sich letztendlich nicht darum, ob es nun schade war oder nicht. Wenn sie in seinen Augen vernichtet gehörte, dann war das so. Nicht, dass es etwas persönliches war. Aber in dieser Welt war es sowieso nicht weiter erstrebenswert, wirklich noch zu leben. Dahingehend konnte er ihrem Dasein auch gleichzeitig schon das Ende vermitteln, denn in seiner Welt, die er erschaffen wollte, gab es keinerlei Platz für solch törichte und naive Dummerchen wie sie. Denn selbst wenn sie ihm ihren Namen nicht verraten wollte, so war sie letztendlich nichts weiter als die nächste Jane Doe auf seiner Liste. Es bestärkte ihn auch nur in seiner Annahme, die Unfähigkeit vieler Individuen in dieser Welt zu erkennen. Warum also dann noch dafür sorgen, dass das hier einen positiven Ausgang nehmen könnte?

"Was du redest sind nichts als Phrasen. Völlig unwichtig für diese Welt. Es ist einfach nur armselig, sich selbst so verstellen zu müssen." Antwortete er kühl und berechnend. Es lag nicht in seiner Absicht, eine lange Diskussion darüber zu führen, ob nun Fuchs oder Spinne besser waren. Fakt ist, dass sie sich an einen Ort begab, der eine Nummer zu hoch für sie war. Sie hatte sich selbst in ene Situation gebracht, der sie niemals wieder Herr werden konnte. "Du wirst heute zum letzten Mal jemandem begegnet sein. Da ist Aufregung völlig unsinnig." Sprach er, als er ihr damit eine weitere Provokation unter die Nase rieb.

Und dann war es soweit, die Situation, die geplant war, trat ein. Tartaros ergriff ihren Zopf, sie schien das aber zu bemerken und versuchte, seiner Hand auszuweichen. Sie nahm an, das er sie ergreifen wollte, erkannte aber nicht, das er eben ihren Zopf anvisiert hatte. Dadurch gelang es ihm, sie mit Kraft zu fixieren und ihr die erste unabdingbare Kontrolle aufzuzwingen. und trotz dieser Situation verlieb sie frech und provokant wie sie war. Sie reagierte wieterhin mit Trotz und stellte Tartaros die Frage, ob er wissen wollte, warum sie überhaupt noch lebte. "Nein. Es ist mir auch völlig egal. In ein paar Sekunden wird deine armelige Existenz von dieser Welt verschwunden sein. Aber bedaure sie nicht, die grausame Wirklichkeit. In dieser Welt voller Verzweiflung hat es überhaupt keinen Wert zu existieren..." Tartaros wollte sie nun auch am weitersprechen hindern und verstärkte den Druck auf ihren Hals nur, sodass sie schon sehr bald nicht mehr sein würde. Und doch bekam sie noch etwas heraus, sehr zur Überraschung des Maskierten. Damit zeigte sie eine enorme Willenskraft, welche die Neugierde des Maskierten ein wenig zu berühren erschien.

Dann aber reagierte sie mit einer Möglichkeit, sich befreien zu können. Tartaros hatte an alles gedacht, nicht jedoch, dass sie über eine spezielle Magie verfügen würde. Zwar hatte er die Situation im Kopf mit einkalkuliert, das sie womöglich Magie nutzen würde, um sich zu befreien, nicht aber, dass sie dabei selbst auf sich persönlich keine Rücksicht nehmen würde. So berührte sie ihn und lud eine Explosion auf, Tartaros erkannte darin die verlorene Magie der Explosionen. "Ngh, verdammter Mist!" Hinter der Maske riss Tartaros die Augen auf, denn damit hatte er zugegebenermaßen jetzt nicht gerechnet. Eine brandgefährliche Situation, bei der sie selbst sich in Gefahr brachte, nur um sich selbst zu retten. Eine Tat, die Tartaros nachhaltig beeindrucken sollte. Nur musste er sich nun erst einmal darum kümmern, selbst mit so wenig Schaden wie möglich davon zu kommen. Nachdem er das Blauzöpfchen nicht mehr in der Hand hatte, kreuzte er die Arme vor de Oberkörper und nahm so eine schützende Haltung ein. "Meteor!" Die Explosion breitete sich schnell aus und leider erwischte sie den Maskierten auch ziemlich deutlich in Brusthöhe am Oberkörper. Aber egal, das war ein Problem, um das er sich später kümmern konnte. Meteor brachte ihn in die Luft, weg vom Epizenturm. Dadurch konnte er genauso erkennen, wohin sich Blauzöpfchen versuchte, in Sicherheit zu bringen.

Ein paar Meter weiter entfernt auf einem Hausdach nahm er erneut ihren Geruch war und begab sich schnell mit Meteor an diesen Ort. Dabei sammelte er Geschwindigkeit, denn die Reaktion auf ihre Aktion sollte nicht ungesühnt bleiben. Als er in der Luft über ihr war, beschleunigte er und flog zu ihr hinab, während er dann sein Knie vorzeigen lies und es der am Boden liegenden Dame mit aller Kraft in den Bauch rammte. Er würde ihr schon zeigen, was es bedeutete, wahre Hoffnungslosigkeit zu erfahren. Als er sie damit in eine Reaktion führte, ergriff er erneut ihren Hals, packte sie an diesem, hielt sie fest und flog mit ihr an einen anderen Ort, weil es zu auffällig gewesen wäre, jetzt noch weiter hier zu verbleiben...

tbc: Friedhof von Aloe Town

360 von 510

Meteor
TYP: Elementlose Magie
ELEMENT: -
KLASSE: III
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 150 pro 3 Minuten
MAX. REICHWEITE: Auf den Anwender
SPEZIELLES: -
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5, Geschicklichkeit Level 5
BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt seine magische Kraft gezielt um seinen Körper und ist nun in der Lage zu fliegen. Die Magie ist sichtbar in Form einer gelb-orangenen Aura, die sich um Körper bildet. Geschwindigkeit und Tragkraft werden durch das Level der Willenskraft definiert, bis zu einem maximalen Wert von 8. Dabei darf die Geschicklichkeit maximal der Willenskraft -2 entsprechen, da der Magier ansonsten seine Geschwindigkeit nicht kontrollieren kann und anderweitig die Kontrolle über sich verliert.

Beherrschung:



@Amira | #Tartarosoff04



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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySa 26 Aug 2023 - 14:55

Offname: Abendessen mit einem Drachen

「 1 」

Es dauerte nicht lange, bis Vahids körperliche Verfassung sich von dem eines zu flüssig gewordenen Wackelpuddings in die eines sprunghaften, frischen und ... besseren Wackelpuddings verändert hatte. Zwar wäre alles schneller gegangen, wenn Vahid auf dem Weg zurück nach Aloe Town von der Kupfermine irgendwo an einer Fackel oder einer Öllampe hätte naschen dürfen (zur Not auch an einem Streichholz), aber die körpereigene Wiederherstellungskraft seines Manas half ihm, Kenji wenigstens nicht den ganzen Weg über am Körper zu hängen wie ein klobiger Mehlsack.

Die Sonne ging dennoch schon gen Horizont, als die beiden ungleichen Reisende die Ausläufer der Wüstenstadt erreichten. Das Juwel von West Fiore schien selbst in der steigenden Dunkelheit und in den allmählich sinkenden Temperaturen in schillernden Farben. Zahlreiche Personen, seien es nun Händler auf Karren oder Reisende wie sie beiden, betraten und verließen die Oasenstadt und suchten dort ihr Glück. Eine wilde Mischung aus vertrauten und fremden Gerüchen kitzelte das empfindliche Riechorgan des Dragonslayers, der momentan eher aus Gemütlichkeit als auch Notwendigkeit an Kenji hing. Da es auf der Wüstenstrecke kaum etwas Spannendes gegeben hatte, löste sich Vahid erst beim Betreten der Stadt von seiner Begleitung und umschloss dessen Handgelenk, um den Blonden mit zu den Basaren, Fressbuden und kleinen Geschäften von Aloe Town zu schleifen. Es dauerte nicht lange, bis sie in die verwinkelten Gassen der Wüstenstadt eingetaucht waren wie in die Gänge eines Labyrinths, doch der Draconia kannte sich hier mittlerweile gut aus, handelte es sich doch schließlich um sein Zuhause - sein Hort. Dudelnde Straßenmusik wehte von einer Seite, Gerüche von Gewürzen und frittiertem Essen von der anderen in ihre Richtung. Gewiss mochte der Anblick des großen Basars einer Reizüberflutung gleichkommen, wenn man ihn nicht kannte, doch für Vahid war die Nähe zu all diesen unterschiedlichen Menschen eine wahre Wohltat - eine Art angenehmes Bad, in dem er einfach nur er selbst sein konnte. Während im Gildenhaus die meiste Zeit Rücken in seine Richtung zeigten oder er am Ende alleine mit einem Questzettel zurückblieb, wollten die Leute hier, dass er ihre Waren kaufte!

Dazu kam noch, dass er momentan die seltene Gelegenheit hatte, von einem Freund begleitet zu werden. Zwar schob Vahid gerne und schnell alle möglichen Leute in diese soziale Kategorie, doch bei den meisten beruhte dergleichen leider nicht auf Gegenseitigkeit, so dass er tatsächlich seine Freizeit hauptsächlich alleine verbrachte. Grundlegend störte ihn das nicht, aber so wie er Kenji zähnebleckend angrinste und mit großen Augen von einem Stand zum Nächsten sprang, war es doch recht offensichtlich, dass sich Vahid gerade freute wie ein Hündchen, dem man einen riesigen Knochen gegeben hatte. In etwa so ging er auch bei der Suche nach etwas Essbarem vor, das der Ohara ihm ja versprochen hatte: Er rannte herum, suchte nach interessanten Dingen und kehrte dann sofort wieder zu Kenji zurück, um ihm mit aufgeregter Stimme von seinen Beobachtungen zu berichten. Ein paar der Umstehenden kicherten beim Anblick des aufgeregten Drachensohns, andere musterten die beiden mit einem Ausdruck von Genervtheit, denn Vahid war nicht gerade leise. "KENJI! HIER GIBT'S SPIESSE!", brüllte er soeben gen des Kleineren, der nur zwei Schritte von ihm entfernt war und wedelte so sehr mit den Armen, dass es wirkte, als wollte er spontan abheben.

Ob Kenji sich bewusst war, was er sich da für ein Abendprogramm angelacht hatte ...?


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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySo 27 Aug 2023 - 17:34

01 | @Vahid | Outfit
Eine anstrengender Fußmarsch lag hinter dem Ohara, die Sonne, die ihm beinahe kontinuierlich auf den empfindlichen Schädel geschienen hatte, hatte deutlich mehr an seinen Kräften gezehrt, als er gedacht hatte. Glücklicherweise kehrte langsam die Nacht ein und mit zunehmender Dunkelheit kehrte auch langsam die Energie in seinen Körper zurück. Das war auch gut so, schließlich hatte er noch einiges vor, jede Minute, die er in der Wüstenstadt verbrachte, wollte voll ausgekostet werden!
Mit großen Äuglein starrte er hinab auf die Finger, die zwar bestimmt, aber ohne großen Druck sein Handgelenk umfassten. Das ... das war ja fast schon, als würden sie Händchen halten. Hier in der Öffentlichkeit! Vermutlich war das in einer riesigen Stadt wie Aloe keine große Sache, doch Kenni dachte unweigerlich daran, was für Folgen solch ein Verhalten in seinem Heimatdorf gehabt hätte. Innerhalb einer Stunde hätten alle Einwohner Bescheid gewusst, denn nichts war sicher vor den alten, neugierigen Damen die hinter ihren Fensterscheiben wie hungrige Geier lauerten, allzeit bereit, sich auf jede noch so kleine Information, die sich als Tratsch eignete, zu stürzen. Ab dann hätte er keine ruhige Minute mehr, denn hinter jeder Ecke würde sein Name getuschelt werden, die Wahrheit würde immer und immer skurriler und zu merkwürdigen Gerüchten verzerrt werden. Am Ende des Tages wäre der jüngste Ohara schließlich jemand, der wild auf offener Straße mit verheirateten Männern rumknutschte oder Ähnliches. So idyllisch das Leben in seiner Heimat auch gewesen war, es hatte definitiv auch seine Schattenseiten gehabt. Ein Schauer huschte ihm über den Rücken, doch Zeit, sein Kopfkino auszuweiten, blieb ihm zum Glück nicht.
Aus allen Ecken und Winkeln versuchten verschiedenste Eindrücke, die Aufmerksamkeit des Blonden zu erhaschen, ein enthusiastischer Verkäufer hier, ein lachender Spaziergänger dort, gut duftende Speisen da drüben. Ein leises "Woah...!"" huschte ihm über die Lippen, doch sein Blick haftete überwiegend an dem Hinterkopf des jungen Mannes, der ihn so zielgerichtet und selbstbewusst durch die fremden Gassen führte. Ohne ihn hätte sich Kenji vermutlich schon längst vollkommen verloren gefühlt, doch so konnte er seine restlichen Sinne unbesorgt den neuen Einflüssen ausliefern. Auch, wenn er schnell zum Stubenhocker-Dasein neigte, liebte er Momente wie diese, in denen sein Hirn kaum mit dem Verarbeiten neuer Dinge hinterher kam. Umso schöner war es natürlich, dass er diesen Augenblick mit jemandem teilen konnte, dem er vertraute. Selbst, als Vahid ihn hin und wieder für einige Schritte zurück ließ, blieb Kenni sorglos, empfing ihn bei seiner Rückkehr mit einem mindestens genauso aufgeregten Lächeln. Auch für ihn war es ungewohnt, seine Zeit und Erlebnisse mit jemandem zu teilen, doch jetzt, wo er endlich die Chance hatte, sprudelte er beinahe über vor Freude. Da waren ihm die Blicke der Passanten vollkommen egal! Sollten sie doch gucken, er war glücklich und das durften sie ruhig wissen!
"JA ICH SEHS!! WILLST DU?", erwiderte er lautstark, auch, wenn seine Stimmgewalt nicht annähernd an die des Draconia herankam. "Aber bitte hau niemanden um!" Es hatte sich bereits ein kleiner, menschenfreier Kreis um ihn gebildet, denn niemand war bereit, zu riskieren, von seinen kräftigen Armen eine gewischt zu bekommen. Mit einem kleinen Satz bemühte sich der Ohara, die rudernden Hände seines Begleiters mit den eigenen aus der Luft zu fischen und ruhigzustellen. Zwar konnte er die Aufregung vollkommen nachvollziehen, doch ein Missgeschick im Eifer des Gefechts wollte er um jeden Preis verhindern. Nicht, dass sie noch Ärger bekamen! "Wie viele magst du denn?", fragte er, während er auf den Verkäufer hinter dem Grill zuhüpfte und eben diese Anzahl plus eins bestellte. Natürlich war Kenni auch hungrig, doch so gut die abwechselnd mit Fleisch und Gemüse bestückten Spieße auch dufteten, er musste Platz für eine Nachspeise lassen! Ein gewisser Anteil seiner Nahrung musste einfach aus Süßkram bestehen. Die Geldbörse, die er zückte, weinte bereits im Angesicht des vermutlich recht teuer werdenden Abends. Irgendetwas sagte ihm, dass der Draconia nicht besonders viel Rücksicht auf den finanziellen Stand seines kleinen Begleiters nehmen würde, doch diesem war das vollkommen recht. Eigentlich war Kenji sogar froh, dass er sich nun endlich revanchieren konnte - und Vahid gleichzeitig so glücklich sehen durfte.




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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyFr 1 Sep 2023 - 1:03

「 2 」

Sicherlich gab es auch inmitten der vor Leben pulsierenden Wüstenstadt jene, die romantische Anwandlungen verachteten oder dem Ruf einzelner Personen schaden wollten - man musste sich nur einmal den schweren Weg ihrer Gilde zurück in das Licht des Ruhms ansehen, um nicht mehr an dergleichen zu zweifeln. Doch im Gegensatz zu dem kleinen Dörfchen, aus dem Kenji stammte, hatte hier niemand etwas davon, einzelne Personen zu ächten; schon gar nicht, wenn das Auge der Sphynx so eindeutig an ihrem Körper zu sehen war. Vahid genoss als Mitglied der Wüstengilde ein gewisses Prestige in der Stadt, oder wenigstens kein augenblickliches Misstrauen, außerdem kannte man ihn durchaus in diesen Ecken des Basars und wusste schon, worauf man sich einließ. Das sorgte natürlich nicht dafür, dass man von seinem Verhalten plötzlich nicht mehr genervt sein konnte, aber wenigstens kein Getuschel - höchstens vielleicht, warum er nicht wie immer alleine durch die Gassen stromerte.

Vahid bemerkte kaum, dass sich um ihn herum eine freie Fläche gebildet hatte. Seine Augen waren stattdessen auf den Ständen, und er guckte erst wieder zu Kenji, als dieser seine wedelnden Arme einfing. Blinzelnd suchten die blauen Augen den Blick des Kleineren und versuchten zu verstehen, was diese Geste bedeutete. Es war schon öfter vorgekommen, dass man Vahid an der Hand gepackt hatte, aber meistens hatte es sich dabei um Aufforderungen gehandelt. Insofern verstand der Drachensohn auch nicht, wieso einige der Umstehenden intensiver schauten, als sie die Sanftheit in der Bewegung des Ohara erkannten, die Nähe, auf die Vahid Kenjis Gesicht kam, um ihm zuzuhören. "Ist ja gut!", meinte er auf den Tadel, er sollte niemanden umboxen und grinste - selbst Schuld, wenn man in seine Fäuste lief! Aber für Kenji sollte das hier ja ein angenehmer touristischer Abend werden, also würde er sich beherrschen.

"Zwei!", erklang dennoch sein begeisterter Ausruf und er folgte seiner Begleitung auch gleich zum Stand, um breit grinsend die vor Soße triefende Beute an sich zu nehmen. Tatsächlich hatte Vahid ein gewisses Konzept von Geld, einfach weil er damit bei seinem Austritt aus der Wildnis die meisten Probleme gehabt hatte. Kenji hatte aber gesagt, dass er ihn einladen würde, daher beschwerte Vahid sich nicht und riss sogleich ein ordentliches Stück von dem Spieß ab. Lecker! "Ich nehm' noch einen ... Aber den zahl ich selbst, Moooment ...", meinte Vahid, der sich mit speckigen Fingern in die Hosentasche fasste und einen zerknüllten Schein gen der Standbetreiberin warf. Sie fing ihn auf und machte große Augen, als der Drachensohn einfach so in den brennenden Grill griff. "Nicht ...!"

Verwirrt holte Vahid das Stöckchen heraus, das an einer Seite Feuer gefangen hatte, wo das Öl zu sehr abgetropft war, und leckte die Flamme wie ein loses Stück Zuckerwatte weg. Seine Hand hatte keine Brandblasen und er sah auch sonst nicht aus, als würde er gewaltige Schmerzen leiden, was der Verkäuferin ein nervöses Auflachen entlockte. Am Spieß knabbernd, wandte sich Vahid wieder Kenji zu, bleckte grinsend die Zähne, und schlabberte sich dann über die soßigen Lippen. "Danke! Magst du ein ruhigeres Plätzchen suchen?"


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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyMi 6 Sep 2023 - 18:34

02 | @Vahid
Der Ohara hatte ja bereits herausgefunden, dass seine Begleitung eine gewisse Affinität für Feuer hatte. Aus dem Nichts konnte er es erschaffen, auch, wenn es ihn anscheinend einiges an Mana kostete. Was Kenji jedoch nicht wusste, war, dass es Vahid überhaupt nicht schadete. Dementsprechend entsetzt und panisch war sein Quietschen, als dieser einfach in die Flammen griff, als wären sie überhaupt nicht da. Viel fehlte nicht mehr, bis er klang, als wäre es seine eigene Haut, die gerade durch die Hitze schmolz. Wild schwang er seine Arme umher, sorgte dadurch dafür, dass ein Teil seines Spießes abrutschte und auf dem sandigen Boden landete. Doch das war ihm vollkommen egal - viel wichter war doch, wie es dem Draconia ging (und wieso zur Hölle er sowas tat). Zwar waren die grauen Augen matt wie eh und je - doch man konnte trotzdem daran, wie weit sie aufgerissen waren, erkennen, wie besorgt er war. Sorge und Angst wandelten sich jedoch langsam in Verwirrung um, als er die komplett unversehrte Hand sah und sein Gegenüber auch noch dabei beobachten konnte, wie er das Feuer bedenkenlos auffutterte, als wäre es nichts weiter als ein kleiner Snack. "...hä?" Seine Stimme glich dem Piepsen einer kleinen Maus. Das Blondinenhirn ratterte und ratterte, versuchte, irgendwie Sinn aus der Sache zu machen, doch nichts passierte. Es machte einfach nicht 'klick', stattdessen herrschte gähnende Leere. Ein äußerst seltener Zustand für Kenni. Seine freie Hand fuhr sich durch die Haare. "Das ... das versteh' ich nicht", gestand er, blinzelte den Größeren planlos an. Dann hellte sein Gesichtsausdruck langsam auf. Der Mund, der bisher ungläubig offen gestanden hatte, schloss sich, verzog sich zu einem aufgeregten Grinsen. Auch die aufgerissenen Äuglein kniffen sich zusammen. "Aber das ist ja mal sowas von cool?! Wie kann man denn bitte immun gegen Feuer sein??? Du bist sooooo hart krass!!!" Aufgeregtes Quietschen und Herumhüpfen. Er konnte sich nicht erklären, wie ein einfacher Mensch so toll und voller Überraschungen sein konnte. Wäre der Ohara eine süße, kleine Katze, dann würde er gerade lautstark schnurren!
Die Freude währte jedoch nicht lange, denn so sehr er Vahid auch anguckte, als stände sein größter Held vor ihm, ihm entgingen leider nicht die Leute in seinen Augenwinkeln, die das ungleiche Duo verwirrt und irritiert beäugten. Ein hastiger Blick nach links, einer nach rechts, dann zog er auch schon den Kopf ein. "Ja ... bitte lass uns irgendwohin gehen ..." So viel Aufmerksamkeit gefiel ihm überhaupt nicht, es machte ihn nervös. Dabei wollte er seine Zeit hier doch genießen! "Oh und kein Ding, ich mach das gerne für dich!" Schutzsuchend tauchte er in den Schatten des Draconias ein und folgte dem direkt auf den Fersen. Nebenbei knabberte er noch zaghaft an den Fleisch- und Gemüsebrocken, die sich kein Sandbad gegönnt hatten. Ein wenig schade war es schon, dass er einen Teil seiner Mahlzeit verloren hatte, doch die Erleichterung, dass es seinem Freund gut ging, überwog. "Sag mal, wohnst du schon immer hier?" Es war gar nicht so einfach, zu essen, aufzupassen, wohin man lief und gleichzeitig nicht verloren zu gehen. Natürlich wollte er auch noch ein wenig von seiner Umwelt mitbekommen, sehen, was es denn noch für Stände gab. Er war noch nie ein Meister des Multitaskings gewesen, weshalb es keine Überraschung war, dass er hin und wieder leicht über seine eigenen Füße stolperte, sich aber zum Glück jedes Mal gleich wieder fing. "Wohin gehen wir eigentlich?" Mit dem Handrücken wischte er sich ein wenig Soße aus dem Mundwinkel. Sowas schmeckte doch viel besser als Blut, ja! "Meinst du, du wirst mich auch mal in Maldina besuchen? Oh aber ich werde dich wahrscheinlich nicht so viel rumführen können, ich wohne da noch gar nicht so lange!"




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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyMi 20 Sep 2023 - 14:25

「 3 」

Wer bisher noch nicht auf die Idee gekommen war, dass der energiegeladene junge Mann namens Vahid nicht unbedingt zu den normalen Vertretern seines Volkes zu rechnen war, der konnte spätestens beim Essen sehen, dass Tischmanieren ihm weitesgehend fremd waren. Die scharfen Zähne bohrten sich gierig in das Fleisch und rissen es mit solcher Gewalt vom Spieß, dass die Soße seine Mundwinkel hinablief, als handele sich dabei um das warme Blut einer frisch erlegten Beute. Dazu kam, dass er beinahe nicht kaute, sondern die Brocken gefühlt ganz herunterwürgte. Fehlte nur noch, dass er dabei den Kopf in den Nacken warf, um gänzlich wie eine Art tödliches Reptil zu wirken, wenngleich er immerhin nicht seinen Kiefer ausrenkte oder dergleichen. So richtig bekam Vahid nicht mit, dass sein Griff in den Grill seltsam war - er hörte Kenji nur quietschen und wandte sich mit Hamsterbacken um, die Augenbrauen nach oben wandernd. Gerade so sah er noch, dass der Spieß sich teilweise in den Wüstensand verabschiedete, dann richteten sich die blauen Augen auf die seines Gegenübers, stellten wie immer einen festen Blickkontakt her. Vahid leckte sich die Soße aus dem Mundwinkel und legte den Kopf schief. Was verstand Kenji nicht? Hatte er etwas verpasst? Erst, als der Kleinere sich wieder einmal in den persönlichen Cheerleader des Drachensohnes verwandelte, schluckte er den Fleisch-und-Gemüsebrei herunter und zeigte dem Ohara ein breites Grinsen. Die Reaktion war ... anders. Normalerweise bekam er (wie auch gerade) verwirrte und angewiderte Blicke von seiner Umgebung und wurde als eine Art Monster angesehen, etwas, vor dem man aus irgendeinem Grund Abstand halten wollte. Die meiste Zeit verbrachte Vahid nun einmal alleine, spielte mit den Kindern in den Slums oder versuchte Questpartner zu finden. Es kam eigentlich nicht vor, dass er so viel Zeit auf einmal mit einer Person verbrachte, die ihn nicht direkt als zu krass, zu viel und allgemein zu anstrengend empfand. "Hah! Nicht wahr?", brüllte er also mehr, als dass er sprach und lachte schallend, aus tiefstem Herzen. Vahid war stolz auf das Geschenk seines Vaters und würde sich niemals dafür schämen, was er konnte - und dennoch hatte er genau deshalb oft das Gefühl, am Ende zu niemandem zu gehören. Ein konstantes Gefühl der Andersartigkeit, das zur Verwunderung des Drachensohnes gerade irgendwie immer weniger und weniger wurde.

"Gut, folg mir einfach!", orderte der Größere sogleich, als Kenji sein Angebot eines ruhigeren Plätzchens direkt annahm. Auch Vahid bemerkte, dass sein Gegenüber sich hier nicht vollends wohl fühlte. Also bückte er sich, grabschte nach dem Stück Fleisch, das Kenji in den Sand gefallen war und warf es sich in den Mund. Die Körnchen cronchten zwischen den spitzen Zähnen und den Backenmahlern, doch das störte den Drachensohn nicht weiter - Essen verschwenden würde er dennoch nicht. Die Spieße vertilgend und das Holz nebenbei verwendend, um sich recht schamlos zwischen den Beißerchen herumzupuhlen, führte er Kenji mit spielender Leichtigkeit durch den Basar. "Erst 'ne Weile. Ich hab vorher in der Wüste gelebt", erklärte er, als wäre es ganz normal, dass ein Mensch einfach so in einer der lebensfeindlichsten Umgebungen der Welt wohnte auf die Frage nach seiner Herkunft. Zumindest war das alles, woran sich Vahid erinnerte. Die Zeit mit seinem Vater in der Wüste und der Wildnis rundherum, sowie schwammige Gedanken an schaukelnde Kamele, warmen Sand unter nackten Füßen und Bahnen an Stoff, unter denen man sich verstecken konnte ...

Der Zielort, den Vahid für die beiden auswählte, war eine recht menschenleere Straße, die hauptsächlich mit von Seilen baumelnden Laternen erleuchtet wurde. Nomalerweise waren wenige Menschen ein schlechtes Zeichen, doch hier musste man keine Angst haben, dass man überfallen wurde. Jedenfalls der Draconia nicht. Die Ladenfronten waren nur deshalb im Moment nicht besucht, weil die meisten Leute auf dem Basar waren. Die Häuser waren hier zweistöckig, mit kleinen Fenstern, welche die Hitze abhielten. Holzverschläge bildeten kleine Veranden und Terrassen, und auf den Dächern konnte man zahlreiche Tonbehältnisse ausmachen, die Speisen lagerten oder Wasser sammelten, sollte es doch einmal in der Oase von Aloe regnen. Mit dem geschäftigen Basar im Rücken kam es einem beim Betreten der Ladenstraße fast vor, als wäre man in eine ganz andere, stillere Welt getreten. "Hier hin", wies der Drachensohn auf die Ladenfronten und zeigte auf eine Holztreppe, die sich am Rand einer Töpferei nach oben schlängelte, damit man nicht zwingend durch die Ladenräume huschen musste, wenn man die Wohngebäude betreten wollte. Es war nicht gerade ein Palast - eher ein wenig ärmlich. Gerade konnte man abgesehen vom Ladenschild nicht sehen, was hier angeboten wurde, da die Waren schon für den Abend ins Innere geräumt worden waren. Die Spieße hatte Vahid mittlerweile vernichtet und die Holzstäbchen war er losgeworden. Die Hände in die Hüften gestemmt, wandte sich der Drachensohn Kenji zu und machte mal wieder die menschliche Banane, so als könnte er ihn besser hören, wenn er seine Birne direkt neben den Mund des Blondiners platzierte. Jetzt, wo die Sonne sich fast gänzlich verabschiedet hatte und die Kälte der Wüstennacht sich ausbreitete, war die Wärme, die der Drachensohn ausstrahlte gewiss noch stärker zu spüren als zuvor. "Maldina? Äh, sicher! Glaube, ich war noch nich' im Süden ... Magst du hier rumhängen oder gehen wir zu mir rauf? Is' aber nicht aufgeräumt ..."


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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyMi 20 Sep 2023 - 22:02

03 | @Vahid
Sicher, es gab viele Worte, die den Dunkelhaarigen perfekt beschrieben, aber 'normal' oder 'gewöhnlich' zählte definitiv nicht dazu. Stören tat Kenji das jedoch nicht - viel eher zog es ihn an wie Licht eine Motte. Er war selbst jahrelang von seinen Mitmenschen gemieden worden, da er den 'merkwürdiger Streber'-Stempel aufgedrückt bekommen hatte. Wenn jemand auf ihn zugegangen war, dann meist nur, um seinen Schädel früher oder später in Mülltonnen oder Toilettenschüsseln zu versenken. Nun stand er jemandem gegenüber, der vollkommen selbstbewusst, gar stolz mit seiner Andersheit umging. Natürlich war die Bewunderung da groß. "Ja!", erwiderte er also voller Elan. Die trüben Äuglein freudig zugekniffen, genoss er das warme Lachen seines Gegenübers, das all den Lärm des Basars für einige Momente lang übertönte.
Das Blondchen hatte zwar akzeptiert, dass er oft nicht in die Formen der Gesellschaft passte, doch bis er das Level des übersprudelnden Selbstbewusstseins seines Gegenübers erreichte, würde es sicherlich noch lange dauern. Deshalb zögerte er auch nicht, als der vorschlug, sich an einen ruhigeren Ort zurückzuziehen. Wie ein braves Kätzchen wackelte er hinter dem Größeren her, der noch auf den sandigen Fleischbrocken, die er eben aufgesammelt hatte, herumkaute. Wer ohne Folgen die Hitze von Flammen vertrug, dem schadeten sicherlich auch keine Sandkörnchen! "Woah, in der Wüste ist es doch total ungemütlich!" Zwischen zaghaften Knabberern an seinem Spieß sprach er. "Aber da ist doch gar keiner, oder? Wir haben nicht eine Person auf dem Rückweg getroffen ..." Nachdenklich legte er den Kopf ein wenig schief, sodass ihm vereinzelte, lose Strähnen vor die Augen fielen. Das stellte er sich ziemlich einsam vor. Er mochte nicht immer gute Erfahrungen mit seinen Mitmenschen gemacht haben, doch er wollte auf keinen Fall fernab von ihnen leben. Wirklich wohl fühlte er sich nur in der Gegenwart von Leuten, die er mochte und die nett zu ihm waren. Und seinen Katzen, selbstverständlich.
Es war kein großer Fußmarsch, um die Geschäftigkeit des Basars hinter sich zu lassen. Nur wenige Straßen weiter war der Trubel schon zu einem leisen Hintergrundrauschen geworden. Erleichtert atmete Kenji auf, seine Körperhaltung entspannte sich allmählich. Der Kopf wanderte wieder über die Schultern hinaus, auch diese wurden ein wenig zurück gezogen, sodass der Gang aufrechter wurde. Gleichzeitig rückte er jedoch auch näher an seinen Begleiter heran.  Es war ähnlich leer wie in den unendlichen weiten der offenen Wüste. Nur, dass sich hier allerlei böse Leute hinter den Hausecken und in den tiefen Schatten verstecken konnten. Neugierig, aber auch aufmerksam huschten die trüben Äuglein über die Gebäude, die so vollkommen anders waren, als das, was er aus dem Süden des Landes kannte. Wie es wohl war, hier zu leben?
Nun, das würde er sicherlich gleich erfahren. Die Seelenspiegel wanderten durch den Hinweis des Draconias weiter zu einer schmalen Treppe. Als der anhielt und sich ihm zuwendete, blickte er ihm neugierig entgegen, streckte das Näschen ein wenig höher, sodass man sich nicht so weit zu ihm herunterbücken musste. "Es ist schön da!", versicherte er, begleitet von einem kräftigen Nicken, dass ihn beinahe von den Zehenspitzen riss. Jetzt, wo die Sonne sich hinter dem Horizont zur Ruhe gelegt hatte, war es für den Ohara in seinem Shirt und der dünnen Stoffhose ziemlich frisch. Im Gegenteil zu Vahid war er dank seines stillen Herzens sowieso schon ein wandelnder Eisblock, dementsprechend fröstelte er auch schnell. Nur die Hitze, die sich einmal mehr in seinem Gesicht breit machte, hielt den Schauer, der seinen Rücken hinabkriechen wollte, ab. "Äh..." Oh man, was sollte er jetzt bloß sagen? Natürlich wollte er nicht frieren, flüchtete lieber in eine warme Stube, am besten unter eine genauso warme Decke, gekuschelt an einen Körper, der seinen eigenen endlich wieder auf eine normale Temperatur brachte. Das war ein schöner Gedanke. Da waren jedoch noch andere Gedanken, die das Blondinenköpfchen beschäftigten. Geschuldet waren diese dem kleinen Gespräch, das sie in der alten Mine geführt hatten. "Es- ... es stört mich ni-nicht, w-wenn du ... äh, nich ah- aufgeräumt hast..." Sein eigenes Zimmer sah schließlich auch immer chaotisch aus, mit einer gewissen Unordnung fühlte er sich sogar wohler, als wenn alles blitzeblank und perfekt ordentlich war. Doch jetzt, wo er auf die einfachste Sache geantwortet hatte, musste er sich mit dem eigentlichen Teil der Frage befassen. Graue Äuglein huschten davon, suchten in der Umgebung vergeblich nach einer Antwort. Eigentlich hatte er diese ja schon, er scheute sich nur davor, sie auszusprechen. Das hier war schließlich das erste Mal, dass ihn jemand auf sein Zimmer einlud! Das war etwas wirklich Besonderes.
"Geh-gehen wir zu di-dir ... ja...!", spuckte er nach einigen tiefen Atemzügen schließlich aus. Mit jedem Wort sprang seine Stimme eine halbe Tonlage höher, man könnte beinahe meinen, er wollte die Tonleiter üben. Vorsichtig schlich sich sein Blick zurück zu den offenen, kristallblauen Seelenspiegeln seines Gegenübers. Ein wenig Angst hatte Kenji schon, schließlich war die letzte Nacht, die er mit einer anderen Person verbracht hatte, die schlimmste seines Lebens gewesen. Unbewusst fuhr eine Hand über seinen Nacken, über die Narben, die sich unter dem goldgelben Stoff seines Shirts versteckten. Das hier war anders. Er war bei vollem Bewusstsein und Vahid war ein guter Mensch. Ein sehr Guter sogar. "J-ja, lass uns gehen. Ich friere sonst noch...!", bestätigte er ein weiteres Mal, viel mehr für sich selbst als für sein Gegenüber. Die Finger rutschten sein Oberteil hinab, schlichen sich zwischen Vahids, suchten dort nach Sicherheit. So schön warm. Er lächelte. Ein Fuß landete auf der ersten Stufe, dessen Holz unzufrieden unter seinem Gewicht knarzte. Als hätte er etwas Verbotenes getan und wäre dabei erwischt worden, kniff er die Augen zusammen. Man, er stellte sich echt an, was sollte der Draconia bloß denken? Leicht schüttelte er den Kopf, ehe er die restliche Treppe eilig hinaufhüpfte und brav, wenn auch ungeduldig darauf wartete, dass man ihn hereinbat. "Ich bin echt gespannt, wie du wohnst!"




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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyDo 16 Nov 2023 - 13:55

Für Vahid, der die Sozialkompetenz eines Steins besaß, lief dieses Frühstück hervorragend ab: Leckeres Essen, angenehme Gesellschaft, was wollte man mehr? Weder teilte der Wüstenbewohner die Ängste seines dauerpanischen Freundes, noch verstand er, dass das hier vielleicht unangenehm oder peinlich für einen der Anwesenden sein könnte. Für ihn war das hier nur ein entspanntes Essen mit zwei Personen, die er mochte. Für die beiden anderen war das hier der peinlich berührte "Morgen danach", bei dem man versuchte, sich möglichst ungezwungen kennen zu lernen. Vahid schaufelte also sein Essen in sich hinein, nahm sich ordentlich nach und bediente sich auch großzügig am angebotenem Tee. Als könnte er kein Wässerchen trüben planschte der Draconia gemütlich in den wogenden Wassern der Gleichgültigkeit. Für ihn war die Welt in Ordnung. Entsprechend irritiert war Vahid auch, als Kenji an seinem Körper zerrte und Asiya kurz die Augenbrauen hob. Sie sah etwa einen Moment lang etwas beleidigt und mit geschürzten Lippen zwischen dem Ohara und seinem aktuellem Kraftsporttraining hin und her, dann lachte sie nur und winkte. "Haha, viel Spaß, in dem Fall! Bleib ruhig zum Abendessen, Kenji!" Vahid wurde von seinem Stuhl gezerrt, grunzte verwirrt auf und grabschte noch schnell nach seinem letzten Eck Fladenbrot, das er sich quer in die Futterluke steckte, bevor der Kleinere ihn mit etwas eigener Hilfe davonschleifen konnte. "Fie Weft?", fragte er krümelnd beim Durchqueren des Flurs und blieb nur kurz stehen, um sich die Schuhe auf die Füße zu streifen und Kenji verwirrt kauend anzuglubschen. Wie sollte denn ihr kleiner Auftrag die Welt retten? Er war ein C-Rang Magier und sofern der Ohara nicht zufällig ein richtig krasser S-Rang Typ war, hielt Vahid enorme Heldentaten eher für unwahrscheinlich. Aber hey, alles war möglich, wenn man nur gewillt war, daran zu glauben!

Zusammen verließen die beiden die Töpferei und erklommen die Treppe nach unten in die Seitenstraße des großen Basars, der bereits zur Morgenstunde gut befüllt war. Die Stände waren anders als am Abend und boten eher Backwaren und Gegenstände des täglichen Bedarfs an als das eklektische Angebot der untergegangenen Sonne, doch an der Menge an Kunden änderte das nur wenig. Bevor sie jedoch gemeinsam in das Meer an Geräuschen und Gerüchen eintauchen konnten, betrat Vahid mittels eines Schlüssels, den er zuvor von der Tür geangelt hatte den Laden. "Da hinten ist die Werkstatt. Such dir was zum Malen aus", deutete Vahid auf einen Eingang, der von einem bemalten Vorhang aus Tonperlen vom Rest des Ladenraums abgegrenzt war. Auf von Tonstaub und herangewehtem Sand bedeckten Regalreihen tummelten sich allerlei tönerne Kunstwerke. Manche waren offenbar eher für praktische Nutzen gedacht, so wie Becher und Töpfe, andere hatten dekorative Funktionen als Vasen oder Skulpturen. Dominiert wurde der Arbeitsraum von einem gewaltigem Brennofen, der teilweise in die Werkstatt reichte. Vahid suchte nach dem Paket - eine mit Stroh ausgestopfte Holzkiste, die beim Anheben bedrohlich klackerte. Die Adresse darauf war tatsächlich ganz in der Nähe. "Was für eine Quest willst du denn machen?", blökte Vahid durch den Laden und vertraute Kenji einfach, dass er sich in der Werkstatt voller Handwerkszeug und Kunstbedarf schon zurechtfand, ohne empfindliche Prototypen und Kunstwerke zu zerstören. Er selbst räumte fast einen Ladentisch mit der Kiste ab, als er mit zusammengekniffenen Augen in die bemalten Augentupfer einer Tonkatze schaute. "Am schwarzen Brett findet man öfter gute Sachen. Willst du wen verprügeln? Was machst du eigentlich mit deiner Magie, wenn du dafür zeichnen musst?" Das kam Vahid ziemlich unpraktisch vor. In den meisten Auseinandersetzungen, die er kannte, konnte man nicht mal eben die Hand heben und darum bitten, kurz fünf Minuten für Schattierungen zu bekommen. "Wo wohnst du'n eigentlich?"


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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySo 19 Nov 2023 - 16:31

07 | @Vahid
Wie konnte Vahid bloß so tiefenentspannt sein? Trotz des Deals, die Geschehnisse des gestrigen Abends hinter sich zu lassen und noch einmal komplett von Vorne anzufangen, konnte das Blondchen nicht einen ruhigen Gedanken fassen. Letztendlich wurde es einfach zu viel und er zerrte den Draconia vom Stuhl. Abendessen?! Er hatte ja kaum das Frühstück überlebt und sollte direkt noch eine weitere Mahlzeit obendrauf setzen? Um noch mehr peinliche Fragen zu beantworten? Oh, das würde er nicht packen. Definitiv nicht. Schnell weg hier, schneller!
Im Gang und somit außer Reichweite der Adleraugen des Tantchens, schnaufte er zum ersten Mal wieder ordentlich durch. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie oft er die Luft angehalten hatte. "Was?" Fragende Äuglein wanderten von den Schuhen, die er gerade anzog, hinüber zu Vahid. Weft? Fie? Hä? Es ratterte kurz in seinem Kopf, verschiedene Puzzleteile wurden an verschiedenen Stellen ausprobiert, ehe sie schließlich ihren Platz fanden. "Oh, achso. die Welt. Ja, was ist mit der?" Womöglich hatte er mit seiner Aussage vorhin etwas übertrieben gehabt, er war wohl kaum fähig, die gesamte Welt zu retten, doch zumindest die Welt einer Person, die des Auftraggebers, verbesserte man doch nachhaltig. Und das reichte Kenji bereits. Sie mussten keine Monster töten oder Verbrecher jagen, um Gutes zu bewirken. Trotzdem wollte er zur Sicherheit ein paar Sachen zum Kritzeln dabei haben, weshalb er sich von dem Größeren in den Laden, wo sich wohl auch die Werkstatt fand, führen ließ. Kaum im Inneren, huschten die trüben Seelenspiegel auch schon neugierig über all die Regale und die Kunstwerke, die sich darin und darauf befanden. Zwar versuchte er, es zurückzuhalten, doch er konnte sich das aufgeregte Quietschen einfach nicht verkneifen. Wie krass talentiert war Vahids Tante bitte?! Wie sollte er sich nicht in alle ihre Kreationen verlieben?! Bevor er gar nicht mehr aus dem Starren herauskam, flüchtete er lieber direkt hinter den Perlenvorhang, um sich auf die Suche nacheinen Bleistift und einen kleinen Papierblock zu machen und nochmal ordentlich durchzuschnaufen. Es war noch nicht einmal mittag und der Tag war bereits so furchtbar aufregend. Immerhin noch nicht so schlimm wie gestern - er konnte immer noch nicht glauben, was gestern alles passiert war. Als schließlich die kräftige Stimme des Drachensohns durch den Shop hallte, stieß Kenni mit allem, was er gebraucht hatte unter dem Arm - und ohne etwas zu beschädigen! - wieder zu diesem. Er leistete sich gerade ein Blickduell mit einer Tonkatze.
Einer.
Tonkatze.
Oh mein Gott.
Die war perfekt. Na gut, vielleicht nicht ganz so perfekt wie echte Katzen, aber für eine aus Ton war sie echt das Nonplusultra. Quietschend starrte er der Figur entgegen. "Wie kann etwas so süß sein?!", fiepte er, hielt dann aber kurz inne. "Nicht so süß wie du na- halt. Du magst das nicht. Uh-oh. Sorry!" Manchmal sollte man ihm wirklich den Mund zukleben. Wo waren sie gerade eben noch gewesen? Mhh ... Ah, Quests! "Äh, zurück zum Thema...! Uuuhm, verprügeln kann ich nicht." Er kratzte sich am Hinterkopf und wendete für einen Moment den Blick ab. Andere verletzen konnte er nicht so gut. Außerdem durften auf gar keinen Fall etwas machen, das womöglich Blut involvierte. "Also, vielleicht schauen wir lieber erstmal, was es so gibt und dann können wir uns ja entscheiden. Richtig?" Bevor sie sich noch auf etwas einigten und das gab es dann gar nicht. "Soll ich es dir mal zeigen? Aber ich, äh, bin noch nicht so gut im Zeichnen, also erwarte bitte nicht zu viel." Der Bleistift landete auf dem Block und in Windeseile entstand eine krakelige, aber zumindest halbwegs erkennbare, kleine Kreatur. Eben diese griff er mit den Fingerspitzen und zog sie mit etwas Fokus aus dem Papier heraus. Immer und immer weiter löste sich die Zeichnung und als Kenni sie schließlich losließ, landete sie auf eigenen Beinen auf dem Boden und blinzelte die Magier erwartungsvoll an, wartete auf einen Befehl. Wirklich etwas zu tun gab es allerdings nicht, sodass er den Zauber direkt wieder löste , sodass der Goblin in eine tintenähnliche Flüssigkeit zerlief, die schließlich spurlos im Boden verschwand. "Und so geht das! Äh, gibt vermutlich coolere Magien, aber ... ich mag's..." Irgendwann, wenn er mal ein richtig guter Künstler war, würde er auch richtig coole Kreaturen zum Leben erwecken. Bis dahin würde es aber noch ein wenig dauern. "In Maldina, bei meiner Gilde! Ich bin bei den Satyrs!" Weil die Rune Knights ihn nicht gewollt hatten ... aber daran wollte er gerade echt nicht denken. Er hatte doch so gute Laune...!




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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyMi 29 Nov 2023 - 21:18

07 | @Kenji

Vahids Augen huschten vom quietschenden Kenji zur Tonkatze und wieder zurück. Eine gebräunte Hand streckte sich mit für seine Verhältnisse sehr großer Vorsicht aus, pflückte das Objekt der Begierde vom Regal und trat an den Tresen, während er seinem Partner zuhörte. Kurze flammte das in der Gegenwart des Oharas fast allgegenwärtige Fragezeichen in seinem Gesicht auf, als dieser sich verbesserte und zurücknahm, Vahid wäre süß. Es stimmte; er wurde nicht gerne unterschätzt. Aber wenn es das Blondchen vom Weinen abhielt, dann konnte er ihm gerne alle möglichen Beschreibungen an den Kopf werfen. Auch wenn sie - fragte man ihn, aber das tat ja nie jemand - eigentlich besser auf Kenji passten. Wie eine gute Aushilfskraft im Töpferladen rollte Vahid etwas braunes Papier ab und wickelte die Tonkatze darin ein. Er wollte sie auch schon Kenji reichen, hielt aber inne, als dieser ihm eine Kostprobe seiner magischen Macht darbot. Dafür, dass Vahids Körper derart von Magie durchzogen war, wusste der Drachensohn erstaunlich wenig über die regulären Prozesse, die beim Studieren von Zaubern abliefen. Für ihn war das Feuer in seinem Inneren keine erlernte Kraft, sondern eine urtümliche Quelle, ein Teil von ihm so wie seine Hände, sein Herz und sein Verstand. Diese Ansicht legte er gerne auch auf andere an, daher faszinierte es ihn durchaus, wie der gequetschte kleine Goblin aus dem Papier sprang und blinzelte. Kenji konnte Leben erschaffen? Sehr tintiges, ein wenig hässliches Leben, aber das war ziemlich cool! "Wow, du bist voll gut!", meinte Vahid, sprang wie ein aufgeregter Hundewelpe auf Kenji zu und packte ihn an der Hüfte, um ihn kurz etwas anzuheben, an seine Brust zu quetschen und die Lippen auf seine Schläfe zu drücken. Das war ein präventiver Schlag zur Vermeidung von Selbstmitleid und Flennerei! Ja, auch Vahid konnte dazulernen ... "Maldina ist im Süden, oder?", fragte der Drachensohn, streckte Kenji die Verpackung mit der Tonkatze entgegen und ging in die Hocke, um an der Stelle zu schnuppern, wo sich der Goblin gerade aufgelöst hatte. Nichts als ein schwacher Geruch von Tinte war in der Luft. "Wie heißt der Kleine? Und Satyrs sagt mir nix, klingt aber gut!" Eine Gilde, die gehufte Dämonenviecher zum Maskottchen machte, war bestimmt voll krass. Kenji hatte eindeutig etwas in sich, das er einfach selbst noch nicht entdeckt hatte. Vielleicht ein spannendes Geheimnis oder so? Vahid sprang wieder hoch, musterte den Ohara kurz, ob dieser seine sieben Sachen beisammen hatte und sprang nach draußen, nachdem er das Paket aufgenommen hatte, für das sie eigentlich erstrangig den Laden betreten hatten.

Draußen hatten sich die Menschenmassen noch nicht allzu sehr verlaufen. Einige Personen waren plaudernd auf den Straßen unterwegs, andere hielten auf das Herz des Basars zu, von dem bereits zahlreiche Gerüche, das Geklimper von Musik und das Rauschen von Gesprächen herüberwehte. Vahid orientierte sich nicht an Straßenschildern, sondern begutachtete die sandfarbenen Häuser mit ihren flachen Dächern und den gespannten Tüchern, die den Einwohnern etwas Sonnenschutz boten. Die wenigen Brunnen waren gut besucht und immer wieder waren Gruppen an Kindern zu sehen, die sich genähte Lederbälle zukickten oder mit funkelnden Murmeln im Sand spielten. Der Draconia führte Kenji tiefer in das Wohngebiet nahe des Basars und stellte das Paket vorsichtig vor die Tür eines Hauses, dessen Fensterläden geschlossen waren und das aussah, als wäre dort schon lange niemand mehr ein- oder ausgegangen. Von diesem Umstand ließ Vahid sich jedoch nicht abbringen, auch nicht, als durch eine Häuserflucht eine Gruppe Halbstarker zu ihnen herüberstarrte und tuschelte. Statt sich darum zu kümmern, streckte Vahid das Patschehändchen aus und wollte das Blassere des Blondchens ergreifen. Sie wollten sich schließlich nicht inmitten der Menschenmengen später verlieren, wenn sie nun nach dem schwarzen Brett suchten! "Das schwarze Brett ist irgendwo da vorne - hoffentlich ist noch 'was Gutes da ..."


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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyFr 1 Dez 2023 - 16:10

08 | @Vahid
Neugierig beobachteten die leblosen Äuglein des Blondchens, wie sein Objekt der Begierde vom Regal genommen und verpackt wurde. War die zuckersüße Tonkatze etwa auch Teil der Bestellung, die sie ausliefern mussten? Oh, wer auch immer das Glück hatte, das kleine Kunstwerk zukünftig in seinem Zuhause stehen zu haben, war wirklich zu beneiden. Lieber schnell ablenken, bevor er noch neidisch wurde. Der Block und stift wurden gezückt und kurz darauf landete auch schon eine kleine Kreatur vor den Füßen der Magier. Nichts besonderes, wirklich nicht, auch, wenn Kenni echt lange gebraucht hatte, diesen absolut grundlegenen Zauber zu beherrschen. Doch Vahid sah das anders. "Wa-" Schlagartig verwandelte sich der Magieranfänger in extrafrisches Erdbeereis, das sich in den Händen des Drachensohns verflüssigte. Der knallrote, frisch geküsste Kopf kippte zurück und auch dem Rest seines Körpers fehlte es schlagartig an Kraft. Hatte er das wirklich verdient? Egal, es fühlte sich gut an! Er musste sich jetzt bloß zügig zusammenreißen, denn im nächsten Moment stand er auch schon wieder auf den eigenen, puddingweichen Beinchen, die ihm beinahe wegzuknicken drohten. Schon wieder sammelten sich Tränchen in den Augenwinkeln, dieses Mal aber vor Freude. Die blinzelte er schnell wieder weg, damit sein Gegenüber gar nicht erst auf die Idee kam, sich Sorgen zu machen. "Ja, genau." Ungläubige Seelenspiegel huschten zwischen dem eingepackten Kätzchen und dem eisblauen Blick des Draconias auf und ab. "Hä?" Sollte er die tragen? Man, das wäre ganz schön fies. Oder ... war sie für ihn? Die schmalen Pfötchen zitterten ein wenig, als er das braun verpackte Päckchen entgegen nahm. "Ah-aber ich- ich hab doch gar kein Geld, deine Tante hat bestimmt hart daran gear- gearbeitet." Er versuchte die aufblubbernde Freude irgendwie einzudämmen, doch es war unmöglich. Immerhin konnte er das Geschenk gerade noch rechtzeitig neben sich abstellen, bevor seine Gefühle einfach aus ihm herausplatzten. "Danke, danke, danke, danke!" Mit einem kleinen Sprung schmiss er sich um den Hals des Größeren, seine Beine legten sich um die Hüften für eine Extraportion Halt. Ein etwas zu sehr von Euphorie getriebener Kuss landete direkt auf den warmen Lippen und noch einer auf der Wange, einfach, weil er gerade so glücklich war. Wäre sein Herz noch lebendig, wäre es ihm bestimmt schon aus der Brust gehüpft. "Du bist der Beste, ich schwör, ja!" Seine Worte stolperten fast übereinander, so eilig spuckte er sie aus. "Also natürlich auch, wenn du mir nichts schenkst. Ich lie- äh." Das musste ein neuer Rekord sein. Noch nie zuvor war ein Mensch so schnell so knallrot geworden. Ein kleiner Schwall zielloser Stammelei später hatte sich Kenni immerhin wieder soweit gefasst, dass er zumindest ein verständliches Wort herausquetschen konnte: "Egal." Nervöses kichern. Warum bloß quatschte er schon wieder, bevor er nachdachte? Dafür war es noch viel zu früh.
Eilig ließ er wieder von dem Wüstenbewohner ab, fuhr sich über die kühlen Wangen und schnaufte tief durch. "Äh, der hat keinen Namen", beantwortete er stattdessen die Frage, die er zuvor gstellt bekommen hatte "Uh-und ja, meine Gilde ist sehr cool." Zumindest, wenn man auf Kunst stand. Vorsichtig nahm er die Tonkatze wieder auf, drückte sie kurz, mit einem lächeln auf den Lippen, das sogar die scharfen Fangzähne zeigte, an sich und platzierte sie dann vorsichtig in seiner Tasche. Er kannte sich selbst nur zu gut und wusste, dass er sie ansonsten womöglich fallen ließ. Da war sie sicher! Hoffentlich.
Mit allem, was sie benötigten, im Gepäck machte das Magierduo sich daran, die Straßen Aloes ein weiteres Mal unsicher zu machen. Kaum zurück an der frischen Luft merkte Kenji die intensive Wüstensonne wie ein Schlag ins Gesicht. Leise schnaufte er, versuchte aber, sich ansonsten nichts anmerken zu lassen. Manchmal fühlte es sich wirklich an, als würde das Licht ihm die Energie aussaugen. Natürlich war das nicht möglich - richtig? Am Tag wirkte die größte Stadt des Westens vollkommen anders, irgendwie verschlossener, träger. Aufmerksam folgte er dem Dunkelhaarigen durch die Gassen, ließ die Augen hier und da über die (für ihn) ungewöhnlichen Gebäude wandern, letztendlich landeten die trüben Iriden aber immer wieder bei seinem Begleiter. Der stellte das mitgebrachte Paket nun vor einer Haustür ab. Neugierig musterte das Blondchen die geschlossenen Fensterläden, über die sich teils schon schmale Spinnweben zogen. Da mochte wohl jemand das Sonnenlicht genauso wenig wie er! Viel mehr beunruhigten ihn die Augenpaare, die sie vom anderen Ende der Gasse aus beobachteten. Manche Dinge waren also doch so wie im Dorf, man wurde immer von irgendwo aus angesehen. Die Hand des Draconias mit beiden eigenen umschließend schluckte er die Sorge, so weit es ging, herunter. Das Brett war wirklich in die Richtung? Oh man, dann mussten sie ja an den komischen Kerlen vorbei. Die würden ihnen schon nichts tun, richtig? Deutlich näher als nötig drückte er sich an die Seite seines Freundes und legte einen Gang zu. Er wollte schnell weiter, schnell weg von den stechenden Blicken. Fast wäre dieser Plan aufgegangen, doch das Schicksal weigerte sich, es dem Ohara leicht zu machen.
"Heeehhh!"
"Wahhh!"
Wie ein Kätzchen machte das Blondchen vor Schreck einen Satz, fehlte nurnoch, dass sein Haar sich aufstellte. Sofort verschwand der kleinere Körper hinter dem Größeren, zog den Kopf ein und wünschte sich nichts mehr, als undurchsichtig zu sein. Er hatte kein Geld, das man ihm abziehen konnte und Lust auf Pöbeleien hatte er ebenfalls nicht!




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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyDi 12 Dez 2023 - 14:08

08 | @Kenji

Vielleicht war es besser, dass Vahid nicht mitbekam, dass sein blonder Begleiter beinahe das böse "L"-Wort ausgepackt hätte. Zwar hatte er gestern Abend schon damit aufgewartet, doch so recht verstand der Drachensohn die Bedeutung nun einmal nicht. Seine Empfindungen dahingehend wichen von denen Kenjis ab - er liebte nämlich eine große Menge an Personen gleichermaßen und unterschied nicht wirklich zwischen Neigungen wie "platonisch" und "romantisch", einfach weil er nicht auf die Art und Weise sozialisiert worden war wie andere. Er erfreute sich schlicht an der Freude des Kleineren, wollte ihn gerne um sich haben und sehen, wie sich die grauen, tristen Augen des Satyr vielleicht doch irgendwann mit Leben füllten. Ob er dafür auf ihm lag oder ihm eine knuffige Tonkatze schenkte, machte in der simplen Welt des Vahid einfach keinen nennenswerten Unterschied.

Dementsprechend nahm der Drachensohn das Händchenhalten auch nicht als das wahr, das andere darin sahen. Für ihn war es eine natürliche Geste, um dafür zu sorgen, dass man eine andere Person nicht in Mengen oder schwer zu navigierenden Arealen verlor. Außerdem, und das war ein größerer Faktor, wirkte Kenji immer glücklich, wenn sich die dunklen, schwieligen Finger mit denen der blassen Künstlerhände verschränkten. Vahid mochte, wenn die ihm innewohnende Wärme langsam auch die eisigen Glieder seines neuen Freundes erwärmte und stellte sich vor, wie er damit einen kleinen Teil seiner Selbst abgeben konnte. Das fühlte sich gut an, also würde er es auch weiterhin tun! Die Meinungen einiger pöbelnder Halbstarker waren Vahid dahingehend ziemlich egal. Der Drachensohn gab allgemein wenig auf die Meinungen anderer, weshalb er auch im ersten Moment einfach nur an den Typen vorbeigehen wollte. Er bemerkte kaum, wie nervös sein Partner wurde und achtete nur in der peripheren Umgebung seines Blickes auf die Herumlungernden. Erst als diese einen Laut des Aufmerksamkeitsheischens entließen und Kenji sich hinter Vahid versteckte, blieb der Slayer mitten im Schritt stehen und hob die Brauen. Die Halbstarken kriegten sich ob der schreckhaften Reaktion Kenjis vor Lachen kaum wieder ein und zeigten mit den Fingern auf den Blonden. Vahid machte sich etwas breiter und legte den Kopf schief. "Was'n?" Die tonlose Erwiderung des muskulösen Mannes schien einen kurzen Moment für Unsicherheit zu sorgen. Aber die Pöbler hatten die Kraft der mengentechnischen Überlegenheit und den Elan der Jugend auf ihrer Seite. Der "Anführer" der Bande, ein Typ mit gegeltem schwarzem Haar und einer sehr lose sitzenden Hose, näherte sich Vahid und Kenji. "Na, auf einem schönen Spaziergang unterwegs, ihr Turteltäubchen?", fragte er sie mit geschürzten Lippen, als wollte er gleich jemanden küssen. Im Hintergrund wieherten die Halbstarken. Vahid blinzelte. "Turteltauben?" "Ganz recht, ganz recht. Wisst ihr, hier in der Gegend haben wir das Sagen. Und ich rate euch davon ab, euch hier nochmal so blicken zu lassen, sonst ..." Vahid runzelte die Stirn. Er ließ Kenjis Hand los und blickte einen Moment zu Boden. Ein "Dem haste es gezeigt!" raunte durch die kleine Gruppe an Personen vor ihm. "Sonst?" Vahid hob den Kopf, noch immer eher verwirrt als verärgert. Revierstreitigkeiten kannte er, wenn auch eher in pieselnder Form. "Mit dir wollen wir keinen Stress, Großer, aber wäre doch schade, wenn dein kleines Spielzeug Probleme kriegt, mhh?" Zwei der Halbstarken hatten die beiden umrundet und streckten die Hände zu Kenji aus, als wollten sie, dass er ihnen etwas gab. "Nur ein paar Jewel zum Schutz. Verstehste, oder?"
Vahid dachte ein, zwei Sekunden nach. "Ich verstehe." Der Drachensohn streckte eine Hand aus und packte den Anführer am Kragen. Ohne große Mühe hob er den röchelnden Halbstarken nach oben, als handele es sich bei ihm um nicht mehr als eine etwas schwerere Hantel. Panisches Gezischel machte sich breit, zusammen mit der geflüsterten Suggestion, dass das hier vielleicht doch eine dumme Idee gewesen war. Die ersten Jugendlichen machten sich schon aus dem Staub. Die treueren Gefolgsleute des Anführers blieben, auch wenn sie eher schockiert als kampfbereit aussahen. Vahid brachte das Gesicht des Gelhaars näher an das seine heran und bleckte die spitzen Zähne. "Gegenangebot. Ihr verpisst euch, lasst mich und vor allem meinen Freund in Ruhe und dafür lasse ich deinen Kiefer da, wo er ist. Klingt gut?" Heftiges Nicken. Vahid warf den Halbstarken seinen Handlangern entgegen, wobei dessen lose Hose herunterrutschte und blumige Boxer offenbarte. "Hab doch gesagt, das ist das Auge von Crimson, nicht ein blödes Tattoo!" "Scheiße, der ist krank, Mann ..." " Hast du die Augen von dem Anderen gesehen? Nichts als Freaks hier, hauen wir ab!" Vahid zuckte bei den Worten leicht zusammen, als sich die Gruppe mit eingezogenen Schwänzen in alle Richtungen verstreute und die beiden Magier wieder alleine in der Gasse standen. Langsam wandte sich der Slayer Kenji zu und verzog das Gesicht. "Komische Typen, die wollten nichtmal verhandeln ..." Wie immer erfasste der Drachensohn das Kernproblem der Angelegenheit sofort.


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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptySo 17 Dez 2023 - 19:42

09 | @Vahid
Schon vor vielen Jahren hatte Kenji gelernt, Konfrontationen zu vermeiden. Sein Auge war geschult darin, schlechte Laune zu erkennen, bevor sie auf ihn niederprasselte. Im Gegensatz zu seinem großen Begleiter hatte er seine Umwelt stets und ständig genauestens im Blick, wenn auch nicht immer bewusst. Er kannte die Gesichtsausdrücke, mit denen man sie musterte, genauer gesagt ihn. Eigentlich wusste er bereits, was passieren würde und doch schreckte er auf, als die fremde Stimme durch die Gasse hallte. Das Lachen, das daraufhin folgte, war der üble Vorbote, die Einleitung auf das, was folgte. Wenn er den Kopf einzog, still blieb, sich nicht wehrte, würde es zumindest schnell vorüber sein.
Manche Dinge waren wohl doch überall gleich. Selbst hunderte Kilometer entfernt von seiner Heimat erkannte man ihn als das, was er nunmal war: ein Schwächling, ein Versager. Er hatte so sehr gehofft, dass es hier anders war, doch das war es nicht. Schließlich war er immer noch der Selbe. Der Hohn und Spott in der Stimme seines Gegenübers war nichts Neues, er war fast schon vertraut. Er zog die freigewordenen Hände vor die Brust, den Blick hatte er stur auf den Boden gerichtet. Spielzeug. Das war es also, was man in ihm sah. Nutzlos. Nur zum Zeitvertreib da. "Ich bin- bin pla-pleite." Er musste die Seelenspiegel nicht heben, um die fordernden Hände zu sehen. Jeden Moment würden sie sich zu Fäusten formen und ihn bereuen lassen, dass er so leichtsinnig gewesen war, das Haus ohne Geld zu verlassen. Immerhin war er das alleinige Ziel, sie hatten nicht vor, Vahid ebenfalls zu bedrohen. Das war alles, was zählte. Am besten verschwand der Größere einfach, denn das hier war nicht das erste und schon gar nicht das letzte Mal, dass das passierte. Und das Blondchen konnte nicht garantieren, dass der Hass nicht irgendwann vollständig auf seinen neuen Freund überschwappte. Ein Spielzeug war all das nicht wert.
Doch anstatt zu flüchten und seinen eigenen Hintern zu retten, wendete sich der Drachensohn gegen den Anführer. Das war gar nicht gut. Das war katastrophal um genau zu sein!! Entsetzt riss Kenni den Blick nach oben, starrte seinen Kumpel ungläubig an. "Hör auf! Das macht es doch nur schlimmer!" Das war seine Erfahrung. Dieses Mal sollte es anders laufen. Die Teenies nahmen das 'Angebot' tatsächlich an und während auch die Letzten nun endlich Reißaus nahmen, klammerte sich der Obermacker während er sich wieder aufrappelte, an seine Hose, zog diese hastig wieder hoch und flüchtete dann ebenfalls.
Stille. Auch, als die allerletzten Schritte verklungen waren, sprach der Ohara nicht. Er ließ bloß den Blick zurück auf den sandigen Boden fallen, als man sich ihm zuwendete und ansah. Spielzeug. Freak. Man hatte nicht eine Hand an ihn gelegt, wieso fühlte er sich trotzdem, als wäre er niedergeschlagen und getreten worden? Natürlich wollten die nicht verhandeln. Die wollten einfach nur ihren eigenen Hintern retten. Kenni antwortete nicht und schon gar nicht hob er die Augen. Als würde er sich nicht schon genug wegen wegen diesen Gedanken machen. Jetzt schämte er sich auch noch. "Du bist kein Freak, okay? Oder 'krank'. Du bist gut so, wie du bist.", brach er schließlich sein Schweigen, "Die Leute sind nur wegen mir so fies drauf. Das hat nix mit dir zu tun, versprochen. Du darfst denen nicht zuhören, die haben doch gar keine Ahnung, wer du bist. Ich hab dich lieb, das ist auch versprochen." Eigentlich hatte er gar nicht so viel sagen wollen, doch als er einmal angefangen hatte, kullerten einfach all die Dinge, die er früher gerne selbst nach so einem Erlebnis gehört hätte, aus seinem Mund. Auf gar keinen Fall wollte er, dass Vahid in das selbe Denken wie er abrutschte und anfing, den bösen Worten Glauben zu schenken. Frustriert presste er die Kiefer aufeinander. Er wollte nicht schon wieder heulen, nicht noch mehr etablieren, wie schwach er eigentlich war und trotzdem brannten ihm die Tränen schon wieder in den Augenwinkeln. Immerhin sah man sie dieses Mal nicht, denn sein Gesicht wurde von einem strohblonden Vorhang versteckt. Nur mit Mühe ließ sich der Kloß in seinem Hals herunterschlucken. "Vahid, sei mal ehrlich, ja?" Schmale Finger klammerten sich an das feuerrote, geliehene Shirt. Er fürchtete sich vor der Antwort. "Wieso behandelst du mich so, wie du es tust?" Er wollte all die Entscheidungen, die er gestern getroffen hatte, nicht bereuen. Echt nicht. Schon gar nicht wollte er dem Dunkelhaarigen irgendetwas unterstellen. Aber jetzt, wo die Angst, nur als Spielzeug gesehen zu werden, da war, bekam er sie nicht mehr los. Dass er schräg war, das wusste er zum Glück schon, auch, wenn das Wort 'Freak' echt hart gewesen war.




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BeitragThema: Re: Der große Basar
Der große Basar - Seite 5 EmptyMo 18 Dez 2023 - 20:34

09 | @Kenji

Für Vahid waren die Pöbeleien und die Abzocke der Halbstarken keine große Sache. In der Wildnis gab es ständig irgendwelche wilden Tiere, die ihr Revier verteidigen mussten; als er vor wenigen Jahren in die Zivilisation eingetreten war, hatte es sich mit den "Zweibeinern" nicht anders verhalten. Irgendjemand hielt sich immer für besser, stärker oder klüger und musste andere deshalb niedermachen. Der einzige Unterschied zwischen den Verhaltensweisen war, dass man in Städten weniger Angst davor haben musste, gefressen zu werden. Vahid wandte sich Kenji also nonchalant zu, doch das aufmunternde Grinsen in seinem Gesicht fiel direkt wieder in sich zusammen, als er den emotionalen Zustand seines Freundes sah. Ein paar Alarmsirenen, die der Drachensohn scheinbar seit gestern nur für den Blondschopf entwickelt hatte, meldeten sich zu Wort. Er hatte mitgekriegt, dass Kenji seine Aktion mit dem Einschüchtern der Typen nicht gut gefunden hatte, also ... hatte er vielleicht etwas falsch gemacht? "Uh?", machte Vahid und legte den Kopf schief. Die Augenbrauen zogen sich nach unten und er dachte angestrengt darüber nach, wo er den Anderen vielleicht falsch behandelt haben könnte. "Wolltest du auch jemanden verdreschen?", murmelte er eine vorsichtige Frage mit sanfter und leiser Stimme. Normalerweise war Vahid nicht gut darin seine Gesprächslautstärke zu kontrollieren, doch bei Kenji ähnelte der Drachensohn kaum noch seinem sonstigen, impulsivem Ich. Stille breitete sich aus, nachdem die Jungs sich verzogen hatten, doch Kenji durchbrach sie nicht mit wütendem Gezeter, sondern mit Komplimenten. Wenn er so nette Dinge sagte, dann war er bestimmt nicht wütend auf Vahid! Der Slayer kam direkt etwas näher und streckte lachend die Hände aus, doch diese verharrten regungslos in der Luft neben dem Kleineren. "Hä? Wegen dir? Nee, Kenji, die sind immer so. Mir passiert das dauernd ..." Vahid runzelte die Stirn und verstand mal wieder die Welt nicht mehr. Der Ohara war doch noch nie in Aloe Town gewesen, wieso sollte er hier Erzfeinde haben, die ihn piesaken wollten? Oder kannte er sie vielleicht persönlich?! Der Wüstenbewohner bekam noch tiefere Furchen auf die Stirn. "Wenn die dich verfolgen, dann ..." Doch er kam nicht dazu seine Drohung auszusprechen, da der Südfiorer von ihm verlangte, ehrlich zu sein. Vahid schaute Kenji aufmerksam an und harrte ob der Frage, die nun kommen sollte. Seine Augen waren dabei auf die blassen Finger geheftet, die sich in das Shirt krallten.

Die Frage Kenjis brachte Vahid nicht sonderlich aus dem Konzept, doch sie trug zur generellen Verwirrung bei, an der der Drachensohn in der Nähe des Oharas chronisch litt. Er konnte sich so gar keinen Reim auf die Reaktionen des Blondschopfes machen. Schweigend ließ der Feuerslayer die Hände wieder sinken und betrachtete Kenji einen Moment lang, denn er wollte ihm eine möglichst ehrliche Antwort geben. "Weiß nicht", brummte Vahid schließlich mit recht entspannter, ruhiger Stimme hervor und kratzte sich am Hinterkopf. Sogar ihm wurde klar, dass die Antwort vermutlich nicht zufriedenstellend genug war, also trat er einen Schritt vor. In der Zwischengasse zwischen den sandfarbenen Häusern, wo der Wüstenwind den Sand auf den Boden verwirbelte und der Lärm des Basars nur eine ferne Erinnerung war, ergriff Vahid die Hand des Ohara, die sich in dessen Shirt vergraben hatte. Vorsichtig nahm er sie in die vernarbte, schwielige, sonnengebräunte Hand und verschränkte die Finger so ineinander, dass sich das dunkle Braun und die leblosere Blässe abwechselte. "Schau", murmelte der Drachensohn und nickte auf die Hände. "Total verschieden, oder? Aber passt gut zusammen." Nach einem kurzen Zögern schob er, ob Kenji ihn nun ansah oder nicht, einen gekrümmten Finger seiner freien Hand unter sein Kinn und wackelte ein wenig, um den Ohara zum Aufschauen zu animieren. "Ich weiß nicht, wie ich dich behandle. Ich mag dich. Du sagst schlaue und nette Sachen, du bist interessant." Er ließ seinen Kopf nach unten sinken und donkte mit seiner Nase wie zum Trost gegen Kenjis Wange. "Du riechst gut. Ein bisschen wie mein Vater." Kurz riss er die Augen auf. "Äh, nicht falsch verstehen ... Du riechst einfach ... vertraut. Wie eine warme Umarmung für die Nase." Kurze Pause, denn Poesie war anstrengend. "Bitte sei nicht traurig, Kenji. Willst du einen Kuss?" Die Universalwaffe im Kampf gegen die negativen Gefühle des Ohara. Vahid legte den Kopf schief und blies ein wenig gegen den Haarvorhang, damit sich vielleicht der nicht sichtbare Schleier der Selbstzweifel dahinter auch ein Stück lichten möge.


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