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 Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm

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Kuma

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BeitragThema: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyDi 14 Jul 2015 - 14:31

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Der östlichste Turm des Gildenhauses ist das Wohnquartier für alle Magier, die sich keine Wohnung in der Stadt suchen wollen oder können. Die Räume sind orientalisch gestaltet und bieten Platz für zwei bis sechs Magier, je nach Größe des Raums. Die Kosten für ein Bett betragen immer 10.000 Jewel im Monat, was deutlich unter der normalen Miete in Aloe Town liegt, weswegen besonders die unerfahrenen Magier der Gilde hier Unterschlupf finden.

Change Log: ---
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Charon
Desert Night
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySa 20 Aug 2022 - 19:52

Interessanterweise meinte Karma, dass Lian zu ihr echt nett gewesen war. Das war... eine Überraschung. Damen angemessen zu behandeln gehörte eigentlich nicht zu seinen Stärken. „Ah, mein Fehler“, gestand er und schenkte seinem besten Freund ein entspanntes Lächeln. „Freut mich zu hören. Entschuldige, dass ich an dir gezweifelt habe, Lian.“ Dann musste er grinsen. „Es kann gut sein, dass das Thema gelegentlich aufkommt, ja. Man wird schließlich nicht jeden Tag zur Elite der Gilde erklärt, nicht wahr?“
Charon musste sich zusammenreißen, um nicht zu zucken, als Karma ihm plötzlich einfach eine seiner Haarsträhnen abschnitt. Wie rücksichtslos! Seine Augen verengten sich ein wenig, aber davon abgesehen sparte er sich eine sichtbare Reaktion, auch wenn sich in seinem Inneren eine gewisse Panik ausbreitete. Er würde später eine Menge Zeit damit verbringen, seine Haare wieder in eine Form zu bekommen, in der diese kleine Imperfektion nicht zu erkennen war, das wusste er schon jetzt. Bis dahin lag aber Karma in seinem Fokus. Sie hatte nämlich nicht nur eine erhebliche Grenze überschritten, sondern in dem Zuge auch noch etwas Interessantes gezeigt: Aus ihren Fingerspitzen war, nur für ein paar wenige Momente, eine Handvoll Krallen geworden, die jetzt zweifellos nicht mehr da war. Das... sah nach Magie aus, nicht wahr? Hatte Lian da etwa eine neue Magierin angeschleppt?

„Eine Oni... Ja, das sagt mir etwas“, nickte Charon nachdenklich, eine Hand an sein Kinn legend. Er hatte schon ein paar Mal über sie gelesen, vor Allem in den letzten Monaten, wenn seine Götterforschung mal den Weg von Dämonen gekreuzt hatte. Es wurde wohl mal behaupten, dass diese Kreaturen von Dämonen abstammen sollten... Viel mehr wusste der Dargin allerdings auch nicht über sie. Sie waren für ihn nicht von direktem Interesse gewesen. Zumindest bis heute. „Ich habe selbst noch keinen Oni gesehen. Du bist größer, als ich gedacht hätte... und ziemlich hübsch“, stellte er fest. Irgendwie hatte er sich dieses als eher barbarisch beschriebene Folk ein gutes Stück... unförmiger vorgestellt. Als sie ihm dann erklärte, was sie mit Lian genau gemacht hatte, wunderte sich erst, wie sich so ein auffälliges Wesen überhaupt versteckte, ehe er realisierte, was sie da beschrieb. Vor anderen Menschen weggerannt und versteckt, hm? Er warf dem Falls einen tadelnden Blick zu, konnte sich dann aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Okay, ich denke, ich weiß, was ihr gespielt hat“, meinte er und nickte dann, als Lian sich plötzlich ganz schnell verabschiedete, um ihnen das Essen zu holen. Karma war also neu hier. „... ich verstehe, worauf du hinauswillst“, nickte er und stemmte seine Arme in die Hüften. „Aber keine Sorge. Ich passe hier schon auf.“

Es stand ziemlich schnell fest, dass Karmas Verständnis der menschlichen Gesellschaft noch an der einen oder anderen Stelle haperte. Ganz schön sogar. Für Lian hatte das wohl Vor- und Nachteile gehabt – ein Blick zur Tür hob gerade Letzteres hervor. Charon für seinen Teil sah an der Stelle ein gewisses Potenzial. Wenn sie wirklich noch so gar nichts wusste, ließ sich die Gelegenheit doch eigentlich nutzen, um sie die eine oder andere Sache zu lehren... und darauf zu achten, dass sie die Richtigen Werte vermittelt bekam. „Die Türen sollen nicht für Andere aufgeben. Der Gedanke ist, dass du selber aufmachst, wenn du möchtest, dass jemand reinkommt... und dass die Leute draußen bleiben, die du nicht drin haben willst“, beantwortete Charon ihre Frage und sah dabei zu, wie sie sich auf einen von Lians niedrigeren Küchenschränken setzte. Aufmerksam betrachtete er, was sie da mit seiner Haarsträhne machte, während er das Gespräch fortführte. „Einer der Stärksten, ja. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich dich mit nur einem Zauber von den Füßen holen könnte“, grinste er überheblich, gespannt darauf, wie die Oni darauf wohl reagierte. Sie wirkte bisher überraschend gefasst für jemanden, der Türen zerriss und Zimmer in Unordnung brachte. Wie es wohl mit ihrem Stolz aussah? Demonstrativ hob er eine Hand und ließ dunkle Energie um sie herum wabern. „Ich kontrolliere die Macht der Finsternis... unter Anderem. Leider kann ich dir hier drin nicht so viel davon zeigen, ohne Lians Sachen kaputt zu machen, aber wenn du Lust hast, kämpfe ich gerne mal draußen gegen dich. Die Wüste hat viele Freiflächen.“ Die Finsternis umschloss seine Hand, bildete eine scharfe Klaue, vergleichbar mit den Krallen, die sie zuvor gezeigt hatte. Amüsiert lächelte er sie an. „Wie ich gesehen habe beherrschst du auch Magie? Sah spannend aus. Ich würde auch gerne mehr davon sehen.“ Näher zu Karma tretend lehnte sich Charon gegen die nächste Wand, stand damit ein gutes Stück näher bei ihr, während sie sich trotzdem ziemlich angenehm in die Augen sehen konnten. Während sich die Dunkelheit um seine Hand wieder auflöste, gestikulierte der Dargin ein wenig in der Luft vor sich. „Weißt du eigentlich, was dieses Gebäude hier ist? Crimson Sphinx? Eine Gilde?“, fragte er, gespannt, ob ihr auch in diesem Bereich das Allgemeinwissen fehlte. „Eine Gilde ist im Prinzip ein Zusammenschluss von Magiern, die zusammen Abenteuer erleben, Gutes tun und stärker werden wollen. Du bist noch nicht lange unter Menschen unterwegs, richtig, Karma? Hast du schon einen Platz zum Leben, oder bist du noch auf der Suche?“

@Lian @Karma


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Karma
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyDi 23 Aug 2022 - 19:37


Zitat von Känguru Chroniken
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Zweifelnd blickte Karma Charon an. Die Oni war von Natur aus kein misstrauischer Mensch. Sie konnte vorsichtig sein, wenn sie zum Beispiel auf einem dünnen Ast balancierte, aber mit etwas zu rechnen, was nicht gegeben war, lag ihr nicht. Trotzdem klangen die Worte des Neuankömmlings nicht gerade wie die seines guten Freundes und das war für sie eine Tatsache. Nach dessen Entschuldigung entspannt sie sich wieder und ließ die Arme sinken, die sie in die Hüften gestützt hatte. Sollte er doch versuchen, ihren neuen Freund krumm zu kommen! Dann würde Karma ihn krumm machen!
Erstmal begnügte sie sich aber damit, ihm eine Haarsträhne mit einer Kralle abzuschneiden. Karma tat das keineswegs aus Rache oder um ihn zu ärgern. Nachtragend war sie nicht. Sie bemerkte nicht einmal, was sie Charon damit antat, als sie die Strähne in einer Tasche verschwinden ließ. „Also, was ist an deinen Haaren so besonders“, wiederholte sie neugierig. Er konnte es ihr doch nicht verbieten und dann nicht erklären! Nachdrücklich deutete sie mit ausgestrecktem Finger auf seinen Kopf. „Meine sind doch gar nicht so anders, oder?“ Gut, er roch anders, wenig nach Wald, Harz und Bergluft, dafür süßlicher, aber daran konnte es doch nicht liegen, oder?
„Du bist kleiner, als ich erwartet habe.“
Karma machte eine ausschweifende Bewegung, um das Zimmer und dessen Bewohner miteinzuschließen. „Alles so klein, da muss ich aufpassen mir nicht den Kopf anzuhauen.“ Zum Glück war sie durch hängende Äste und die niedrige, in ihren Maßstäben niedrige, Höhle gewöhnt, sich nicht ganz aufzurichten, um mit den Hörnern nicht die Decke zu streifen. „Ich hoffe nur, ihr Mahlzeiten sind nicht ähnlich winzig ausgelegt.“ Der Kuchen zumindest war es gewesen und das besorgte Karma dann doch. Sie wollte sich den Bauch vollschlagen, bevor sie sich auf den Heimweg machte. Zwar war ihr absolut schleierhaft wie sie nach dem wilden Ritt auf der Schlange zurück finden sollte, aber Karma war niemand, der so schnell auf einem Vorhaben abließ. Im Moment aber bezog sich das darauf, dass Lian endlich verschwand, um ihren Bauch zu füllen. Auch Charon vergewisserte ihm, dass er auf seine Wohnung aufpassen würde. Na dann könnte ja nichts passieren! Zumindest wenn man von einer Stabilität ausging, die der Steinwände in ihrer Höhle entsprach.

Nachdem Karma sich ein Plätzchen gesucht hatte und damit begann, mit Charons Strähne zu basteln, beantworte dieser auch ihre Fragen. Zumindest schien er es zu versuchen, doch wirklich verstehen tat sie ihn nicht. Verwirrt blickte die Oni den Weißhaarigen an. „Und dafür brauch ich so eine Türe?“, fragte sie mit gerunzelter Stirn. „Ich kann ja einfach sagen, dass ich gerade meine Ruhe will, warum sollte man sich dann wie ein Fisch im Tümpel einsperren?“ Viel mehr Erfahrung hatte sie mit einsperren auch nicht. „Lian hat mir ja nicht gesagt, dass ich gehen soll. Sonst hätte ich einfach draußen gewartet, bis er bereit ist, dass ich hineinkomme“, erklärte sie und sah Charon fast schon mit einem Anflug von Ernst an. Dieser Respekt war etwas gewesen, das dafür gesorgt hatte, dass sie und Lokesh so gut zusammengelebt hatten. Es gab immer Zeiten, in denen man seine Ruhe brauchte und diese Zeit musste man sich gegenseitig geben. Aber das war doch noch lange kein Grund, sich einzusperren!
Karma lachte und grinste Charon an. „Das will ich sehen!“
Sie sprach nicht überheblich. Karma ging nicht einmal davon aus, dass er Unrecht hatte, sie wollte es einfach nur sehen. „Wie, mit einem Zauber? Machst du puff?“ Sie zeigte eine Explosion mit den Händen und die Strähne fiel ihr aus der Hand. Karma angelte mit den Zehen danach und zog den Fuß hoch, um danach zu greifen. Vorsichtig fuhr sie über das weiche Haar um es zu säubern, dann fuhr sie mit dem Eindrehen fort. Anstatt einer Explosion schien er … die Finsternis zu beherrschen? Ihre Augen wurden groß. „Wie machst du das denn? Kann Lian das auch? Kann ich das auch machen?“, sprudelten die Fragen aus ihr hervor. Auf die Anmerkung, es nicht hier zu machen, ging sie gar nicht ein. Ihr Versprechen Lian gegenüber ging leider auch in der Aufregung unter.
„Magie? Meinst du das mit den Krallen?“
Sie betrachtete ihre Finger. „Ist das Magie? Ich mache oft Dinge, die Lokesh nicht kann, aber er kann auch Dinge, die ich nicht schaffe. Zum Beispiel das gebrochene Bein eines Hasen heilen.“ Als Karma aufblickte war Charon ihr näher gekommen und fasziniert beobachtete sie seine Hand. Das war ja erstaunlich! Die Oni schüttelte den Kopf. „Ich habe mich nur nach Lian durchgefragt.“ Wieder begann er mit komischen Begriffen um sich zu werfen, hatte aber die Gnade, sie auch zu erklären. „Nein, ich bin auf der Jagd zufällig auf Siem getroffen. Eigentlich lebe ich mit Lokesh, meinem Freund, in den Bergen … auch wenn ich nicht weiß, wie ich von hier aus wieder zurückfinden soll. Und du, wohnst du auch hier?“ Vermutlich, sonst wäre er unmöglich so schnell hie aufgetaucht …
#karma #karo1 @lian @charon



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Charon
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySa 27 Aug 2022 - 14:57

Ihre Haare waren doch gar nicht so anders? Die Zähne zusammenbeißend musste sich Charon einen angesäuerten Kommentar verkneifen. Ja, ihre Haare waren auch weiß und sahen, zugegeben, gut aus. Aber man musste doch schon ein ganz schöner Banause sein, um nicht die Unterschiede zu sehen. „Mein Haar ist samtweich und von perfekter Form. Sie sollen nicht unbedacht berührt werden. Bitte respektiere das“, meinte er, sein Lächeln ganz schön angestrengt. Warum nur musste dieses Mädchen so dickköpfig sein? „Zugegeben, die Räumlichkeiten hier sind auf Menschen ausgelegt, nicht auf Oni. Bei den Mahlzeiten hast du es aber selbst in der Hand. Wer gut arbeitet bekommt gutes Geld, und wer gutes Geld bekommt, der kann sich so viel Essen kaufen, wie er möchte. Das heißt, wenn du viel essen willst, musst du vorher nur gute Arbeit leisten.“ Ein einfaches Konzept, das wohl auch ein geringerer Verstand verstehen konnte. Es gab genügend Menschen, die weit über den Hunger aßen, selbst hier in der Gilde. Charon selbst gehörte zwar aus ganz anderen Gründen nicht dazu, aber das Thema gehörte nun wirklich nicht hierher...

„Wenn du nicht möchtest, musst du dich nicht einsperren. Die meisten Menschen fühlen sich damit sicherer“, antwortete Charon mit einem Schulterzucken. „Wenn du etwas länger gewartet hättest, hätte Lian dich sicher hinein gelassen. Probier das doch nächstes Mal einfach. Klopfe und warte, bis die Tür geöffnet wird. Ich bin sicher, du wirst schnell sehen, dass das gut funktioniert.“ Es war immer schwierig, die Gründe für kulturelle Unterschiede darzulegen. Manche Leute waren auf die eine Weise aufgewachsen, andere auf die andere. Wenn man zusammenleben wollte, dann war es wichtig, darauf zu achten, was Anderen wichtig war – auch wenn man es selbst nicht unbedingt verstand. Als es dann aber um seine Fähigkeiten ging, musste Charon lächeln. Das erklärte er sehr gerne.
„Finsternis oder auch Dunkelheit ist schlussendlich eine lichtaverse Energie. Einfach gesagt erschaffe ich einen lichtlosen Raum, typischerweise eine lichtlose Sphäre, und gebe der daraus entstehenden Energie dann eine Form. Da Licht eine Leben spendende Energie ist, die ich mit meiner Magie mehr oder minder aussperre, kann ich auf diese Weise Gegner deutlich schwächen... Auch wenn ich natürlich auch Puff machen kann, wenn ich das möchte. Meine Fähigkeiten sind vielseitig“, erklärte er, die Arme gönnerhaft geöffnet, während er Karma seine göttlichen Worte schenkte. „Lian beherrscht auch Magie, aber eine andere Art. Er erzeugt Illusionen... Das bedeutet, er lässt dich Dinge sehen, hören oder fühlen, die überhaupt nicht da sind. Es ist nichts, womit du einen Gegner verletzen wirst, aber dennoch eine sehr nützliche Fähigkeit.“ Charon war sich nicht ganz sicher, ob Karma alles, was er sagte, auch verstand, aber das hinderte ihn nicht daran, ein strahlend glückliches Lächeln im Gesicht zu haben, als sie mehr und mehr Fragen stellte. Das gefiel ihm ja. Der Mittelpunkt zu sein, derjenige, von dem man etwas wissen wollte. Es war, als würde die Oni akzeptieren, dass er mehr Ahnung hatte als sie, und ihn mit jeder ihrer Fragen als den Wissenden auf ein Podest stellen – ein Podest, auf dem sich das Weißhaar nur zu gerne befand. „Magie kann auch benutzt werden, um den Körper zu verwandeln... wie deine Krallen, genau. Oder um andere Wesen zu heilen. Es gibt viele, viele unterschiedliche Arten, Mana und Eternano in reale physische Geschehnisse umzuwandeln. Deswegen gibt es hier auch so viele verschiedene Magier. Wenn es dich interessiert, bringe ich dir gerne bei, was du wissen willst... und ich kann dich auch gerne mehr Zauberern in unserer Gilde vorstellen, damit du viele verschiedene Arten Magie kennen lernst.“

So, wie es aussah, wusste Karma überhaupt nicht, wo sie gerade war... und auch nicht wirklich, wo es wieder nach Hause ging. „In welchen Bergen? Es gibt viele Berge in Fiore“, fragte Charon nach und überlegte, ob sie wohl die Gebirgsketten im Norden, Süden oder hier im Westen meinte... oder vielleicht eine der zentraler gelegenen Erhöhungen? War sie überhaupt aus Fiore, oder war sie irgendwie von einem Berg außerhalb gekommen? Bosco oder Seven hatten ihre eigenen Berge, und Charon konnte sich schon irgendwie vorstellen, dass dieses Mädchen ahnungslos durch eine eigentlich geschlossene Grenze gestürmt war...
„Ja, ich wohne auch hier. Ein Stockwerk weiter oben“, nickte der Dargin und lächelte Karma sanft an. „Hier leben eine Menge hilfsbereite Personen. Wenn du nicht weißt, wie du wieder nach Hause kommst, kannst du sicher eine Weile hier unterkommen... Solange dich die Hitze der Wüste nicht stört. Es wird hier ganz schön warm.“ Charon lachte, selbst schon gut an diese Temperaturen gewöhnt. Auch Karmas Outfit sah aus, als hätte sie sich auf heißes Wetter eingestellt. Ihre Haut trug ohnehin ein tieferes Rot als jeder Sonnenbrand. „Du bist eine Magierin, und wenn du bereit bist, Leuten zu helfen und ein paar Abenteuer zu erleben, nehmen wir dich gerne für eine Weile auf. Ich meine... wenn du eh nicht weißt, wie lange du hier bist, ist es doch sicher schöner, nicht allein zu sein, oder?“

@Lian @Karma


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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySa 27 Aug 2022 - 20:47


Zitat von Känguru Chroniken
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Karma hatte schon wieder die Hand ausgestreckt, aber dann erstarrte sie in der Bewegung. Sie war niemand, der viel nachdachte. Die Oni sah und hörte von Dingen, aber wirklich verstehen tat sie diese erst, wenn sie sie berührte. Dabei konnte sie viel sanfter sein als man bei ihren großen Händen vermuten würde. Sie konnte mit den Händen einen Hasen zerteilen und braten, aber sie konnte damit auch das Bein eines Eichhörnchens schienen. Sie brauchte flinke Finger, um Beeren von Ästen zu pflücken, zu zerquetschen und verletzte Tiere damit zu füttern. Dennoch ließ sie die Hand diesmal sinken, ohne die weiche Textur zu überprüfen. Darauf hatte sie beim ersten Mal leider nicht geachtet …  Auf die perfekte Form, von der Charon sprach, hatte sie wohl ein kleines bisschen durcheinandergebracht. So wenig, dass es ihr nicht einmal auffiel. Karmas Definition von zerstörter Frisur belief sich darauf, die Haare so voller Kletten zu haben, dass sie sich beim Versuch sich davon zu befreien die Hälfte ausriss. Davon war er ja wohl weit entfernt! Dennoch verwendete er das erste Mal seit seinem Erscheinen ein Konzept, das ihr vertraut war: Respekt. Karma war ein Oni aus der Wildnis, aber vor allem dort hatte sie gelernt, wie wichtig Respekt war. Respekt der Umwelt, den Tieren und Pflanzen gegenüber und in dem Fall auch Charons wohl wirklich dringender Wunsch. Sie verstand ihn nicht, aber das konnten sie ja später noch klären. Sie hatte es ja nicht darauf angelegt, ihn absichtlich zu ärgern.
Jetzt erklärte er ihr sogar das System von Essen. Es war ihr vertraut, im Grunde. Sie wusste nur allzu gut, dass sie für Essen etwas tun musste: Und zwar Sammeln oder Jagen. Scheinbar schoben die Menschen mit diesem Geld da nur einen Zwischenstopp ein, den sie noch erkunden musste. Zum Glück hatte sie dafür Zeit, da Lian sich erst einmal kümmerte. Wie lange er wohl dafür brauchen würde? „Was ist das für Arbeit?“, fragte sie also höchst interessiert und war weiter mit seiner Haarsträhne beschäftigt. Soweit macht er sich wirklich gut darin, ihr diese Welt zu erklären! Nicht, dass es sie weniger seltsam gemacht hätte, aber das waren wohl andere Sitten. „Ich werde es probieren“, versprach sie also. Das sie es für immer so machen würde, sagte sie nicht. Sie würde es versuchen und sich den Erfolg ansehen und dann … dann blieb die Frage, ob sie dann überhaupt noch hier war.

Ihre Glücksträhne war verständliche Antworten anging fand hier mit offensichtlich ein Ende. Obwohl sie Charon die Begeisterung anhören konnte, verstand sie absolut nichts von dem, was er ihr versuchte zu erklären. Völlig verwirrt, mit gerunzelter Stirn und großen Augen sah sie ihn an. Finsternis war … was? Finsternis war doch einfach nur finster. Wie vielseitig konnte das denn sein? Und Lian tat was? Dinge zeigen, die nicht da waren? Aber wenn sie es sah, wie konnte sie es dann nicht verletzen? Das war doch unmöglich! Immer weiter verwirrt stieg sie schließlich ganz aus und schüttelte den Kopf. „Warte.“ Sie ließ die Hände sinken und blickte ihn erstmals einige Sekunden lang schweigen an, während es in ihrem Kopf ratterte. Das waren so viele Informationen, so verzweigt, dass sich ihr Sinn ihr einfach nicht zeigen wollte. Da half das angestrengte Nachdenken irgendwie auch nicht mehr weiter … Und dann hatte er noch sie mit in den Kopf geworfen! Das verkomplizierte die Sache so sehr, das Karma nicht einmal genug verstand, um eine wirkliche Frage zu stellen. „Was?“, fragte sie also einfach nur, ein allumgreifendes Wort für all die vermutlich liebgemeinten Erklärungen. Hoffentlich würde er sich nicht einfach nochmal wiederholen.
„Ich … ich glaube, ich würde gerne andere kennen lernen.“
Ihre normale, laute Begeisterung war zu einer fast schon leisen Stimme gesunken. Er hatte sie mit Worten besser zum Schweigen gebracht, als es jeder Angriff hätte können. Erst als das Gespräch wieder auf ihr zu Hause fiel, kam die Energie in Karma zurück. „Irgendwo … In Siem. In der Nähe der Wüste.“ Karma wusste nichts von Fiore oder deren Berge. Für sie gab es nur ihr Gebirge. „Oh, dann haben wir dich aufgeschreckt?“ Sie legte sich die Schnur ums Handgelenk … fast lang genug! Fleißig drehte sie weiter und schüttelte grinsend den Kopf. „Nein, die Hitze macht mir nicht viel aus. Habt ihr hier etwas zum Baden?“ Das war natürlich sehr wichtig! Und wo sie zuvor noch überlegt hatte, wie sie heim gelangen konnte, überwog nun die Neugierde vollends. Neue Abendteuer? Begeistert nickte sie. „Oh ja! Das wäre großartig! Ich kann hier einfach auf dem Boden schlafen oder draußen irgendwo.“ Karma hatte die letzten Tagen auf dem Boden geschlafen, sie kam damit klar. „Können wir auf ein Abendteuer gehen?“, fragte sie und schwang den Hintern vom Tresen, um auf Charon zuzugehen und seine Hand zu nehmen. Probeweise legte sie ihm das Bändchen um. „Ha, perfekt!“ Karma griff an ihre Seite wo sie die kleinen Knochen in einem Täschchen aufbewahrte … und hielt erschrocken inne. „Oh nein! Meine Knochen sind weg!“ Sie sah auf die leere Stelle am Gürtel hinab, die ihr jetzt erst auffiel. „Die können nicht weg sein! Ich hab das Säckchen echt gut angebunden!“ Panisch drehte sie sich im Kreis. Sie brauchte die Knochen zwar selbst nicht, aber sie wollte sie doch auf die Schnur fädeln! Und jetzt waren sie auf einmal verschwunden.
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Charon
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySa 27 Aug 2022 - 22:13

Charon wusste zu schätzen, dass Karma sein Haar nicht weiter berührte, auch wenn er nicht ahnte, wie viel Eindruck seine Worte auf sie gemacht hatten. Er merkte eher, dass sie auf das Thema Arbeit aufmerksam wurde. Kein Wunder; er hatte ihr gerade gesagt, dass sie damit an das Essen herankam, das sie doch so dringen wollte. Dann sollte er es wohl im Detail erklären. „Arbeit kann allerlei Formen annehmen“, begann er, während sein rechter Zeigefinger eine Strähne seines Haares aufwickelte, wie Charon es so gerne tat, wenn er in Gedanken versank. „Im Prinzip geht es dabei darum... Nicht alle Leute sind in Allem gut, richtig? Also tust du, was du gut kannst, und kriegst Geld, wenn du es mit anderen teilst. Zum Beispiel hast du gesagt, du bist eine gute Jägerin, richtig? Wenn du Tiere jagst und dann etwas an Leute abgibst, die selber nicht gut jagen können, dann geben sie dir Geld, und du kannst das Geld benutzen, damit jemand anderes etwas macht, was du nicht gut kannst. Zum Beispiel kannst du dir neue Klamotten kaufen, oder Shampoo. Oder du bezahlst dafür, dass man dich irgendwo hinbringt, wo du allein nicht hinkommst.“ Hm... Ob ihre Frage gar nicht so tief ging? Charon wusste nicht wirklich, was sie als Oni schon kannte und was nicht. Entschuldigend lächelte er. „Ich weiß nicht, was du alles schon weißt, also entschuldige, wenn ich dir etwas sage, das du schon kennst. Wir als Magier sind auf jeden Fall die Stärksten, die hier leben, deshalb machen wir die gefährlichen Sachen. Wir erkunden Orte, die man noch nicht kennt, wir jagen Verbrecher und wir kämpfen gegen Monster, die unschuldige Siedlungen bedrohen. Die ganzen aufregenden Sachen eben!“

Inmitten seiner nächsten Erklärung servierte sie ihm dann ein plötzliches „Warte!“, das den Dargin irritiert innehalten ließ. Er sah sie fragend an, bekam dann aber auch nur ein sehr allgemeines „Was?“ zurück, das seinen Blick nur noch irritierter machte. Es dauerte einen Moment, bis bei ihm der Groschen fiel und er lachen musste. „Oh, tut mir leid. Das war zu viel, nicht wahr?“, meinte er amüsiert und betrachtete, wie gequält das bis eben noch so energische Mädchen wirkte. Nun, das konnte er doch besser. „Okay, ganz einfach gesagt: Es gibt diese Energie, die heißt Mana. Manche können von Natur aus gut damit umgehen, und diese Leute benutzen sie dann, um Dinge zu tun, die normale Leute nicht können. Das können ganz viele verschiedene Sachen sein, und das nennt man Magie. Du kannst das auch, Karma. Wenn du mehr darüber wissen willst, was man damit alles machen kann, ist es vermutlich besser, es zu sehen, anstatt nur davon zu hören.“ Das konnte sie hoffentlich ein bisschen besser verdauen. Wenn nicht, wusste Charon nicht wirklich, wie er es ihr besser erklären sollte. Aber gut, sie war ja offen dafür, sich die Künste der anderen Mitglieder der Gilde anzusehen. Charon würde ihr seine eigenen auch nur zu gerne demonstrieren.
„Ja, ich konnte euch oben hören. Du kannst ganz schön laut sein, Karma“, meinte er mit einem amüsierten Nicken. „Wir haben einen Baderaum hier in der Gilde, der für alle Mitglieder zugänglich ist. Ansonsten gibt es noch die öffentlichen Bäder der Stadt und wenn du bereit bist, ein Stück nach draußen zu gehen, gibt es eine schöne Oase, in der man sich entspannen kann. Auf dem Boden schlafen musst du nicht, gegen eine kleine Gebühr kriegst du deinen eigenen Raum mit Bett.“ So, wie es aussah, gewöhnte sich das Oni-Mädchen ziemlich schnell an den Gedanken, hier unterzukommen. Das war gut. Sie war eine sehr positive und scheinbar auch eine sehr ehrliche Natur, jemand, der hier sicher gut herein passen würde... auch wenn der Dargin ihr wohl noch den ein oder anderen Kurs in Sozialverhalten geben musste. Aber hey, immerhin war sie offen dafür. Da hatte er schon deutlich Schlimmeres erlebt.
„Ich würde mich freuen, mit dir ein Abenteuer zu bestreiten, Karma. Das Einschreiben in die Gilde geht ganz fix, dann können wir gleich morgen oder übermorgen eine Quest zusammen machen. Dann siehst du mal, wie das Alles funktioniert.“ Mit einem fröhlichen Lächeln plante Charon schon einmal das Leben der jungen Dame, die er seit nicht einmal einer Stunde kannte, als die Stimmung plötzlich kippte. In einem Moment nahm sie noch seine Hand und legte ihm seine eigenen Haare um – versuchte sie etwa, ihm ein Armband zu machen? Das war... irgendwie total niedlich. Im nächsten griff sie aber an ihre Hose und erschrak plötzlich. „Was? Knochen?“, fragte der Dargin verwirrt und sah für einen Moment ziemlich irritiert dabei zu, wie Karma sich um sich selbst drehte, ehe er Eins und Eins zusammenrechnete. Sie hatte einen Beutel an ihrer Seite getragen, bei dem man nicht direkt wusste, was drin war, und dann hatte sie mit Lian fangen gespielt und war hier gelandet. Der Dargin seufzte. Er hatte also doch Recht gehabt.

„Alles in Ordnung, Karma. Mach dir keine Sorgen“, meinte Charon mit sanfter Stimme, während er auf sie zutrat und ihre Hand in seine nahm so wie sie eben seine gehalten hatte. Auch wenn sie deutlich größer war als er und etwas monströs aussah, hatte er sie bisher ziemlich sanftmütig erlebt. Sie würde nicht plötzlich ausschlagen, da war er sicher... und selbst wenn, würde er es aushalten. Da war er sich sicher. Mit einem beruhigenden Lächeln sah er auf in ihre Augen. „Du hattest ihn an deiner Hüfte hängen, ja? Dann wird er hier in der Nähe einfach heruntergefallen sein. Lian sollte gleich wieder da sein, und Lian ist wirklich gut darin, Sachen zu finden, die Leute verlieren. Ich wette, er kann dir gleich sagen, wo dein Beutel ist, in Ordnung?“

@Lian @Karma


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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySo 28 Aug 2022 - 17:56


Zitat von Känguru Chroniken
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Gespannt hörte die große Oni ihrem kleinen Erklärer zu. Artig wie eine gelehrige Schülerin nickte sie. Das ergab Sinn. Eine Rollenverteilung war ihr gut bekannt, so funktionierte eine Gemeinschaft und dass das hier bei den Menschen genauso war, war sehr beruhigend. Nur ein Aspekt irritierte sie. „Ich bekomme etwas dafür, das ich dann weiter tausche?“, wiederholte sie. „Warum das? Warum bekomme ich für meinen Dienst nicht automatisch, was ich für das Leben brauche? Bekomme ich überall gleich viel, dann ist es ja egal, oder? Immerhin tut ja ein jeder etwas für die anderen …“ So kannte sie es zumindest. Nur faul auf der Haut zu liegen war bei ihr Daheim nicht üblich. Jeder hatte seine Aufgaben und war somit ein wichtiges Mitglied, egal wie schwer, wie lang oder wie nervenaufreibend die Tätigkeit war. Karma hatte als Jägerin viel Zeit unterwegs verbracht, während andere sich mehr um die kleine Generation von Onis kümmerte. „Nein schon gut, eure Kultur ist ein wenig seltsam und verzwickt.“ Sie grinste. „Aber stark bin ich auch! Gibt es hier überhaupt Gebiete zum Jagen?“ Karma war eine Jägerin, keine, die aus reinem Vergnügen Tiere jagte, sondern dann, wenn diese sie bedrohten und wenn sie Nahrung benötigte. Sie würde dabei nicht in das Revier eines anderen Jägers gehen und ihm seine Beute streitig machen … und wenn, dann in einem offenen Kampf darum. „Ich will auch diese Sachen machen! Bekomme ich damit auch dieses … Geld?“ Obwohl sie sich darunter wenig vorstellen konnte, hatte sie den Zweck davon begriffen. Es war wie ein Beweis, dass sie etwas gemacht hatte, von dem sie sich andere Dinge, die sie wollte, holen konnte.

Nicht begriffen tat sie alles weitere, was Charon versucht ihr zu erklären. Während er so sprach war Karma erstmals leise geworden und die Unverständnis lag deutlich in ihren Augen. Die Oni nickte. „Ja … zu viele Sachen, dass ich nicht einmal weiß, was ich nicht verstanden habe“, gab sie ohne Zögern zu und schüttelte wild den Kopf, sodass die weißen Strähnen um ihre Schultern peitschten. „Was ist da was?“ Ein bisschen kürzer und verständlicher gelang sein zweiter Versuch. Gewissermaßen machte es Sinn … aber: „Energie? Welche Energie? Wie meine körperliche Kraft, für die ich essen und schlafen muss? Aber wo ist diese Mana-Energie denn, wie kann ich das trainieren?“, stellte sie vor allem mit der letzten Frage eine sehr wichtige. Wenn es da war, dann wollte sie auch wissen, was und wie sie es verwenden konnte – und vor allem, wie sie es trainieren konnte! Langsam kam wieder mehr Leben in die junge Oni und sie stimmte zu. „Oh ja! Ich will es sehen!“ Im weiteren Gespräch musste Karma auch wieder lachen. „Ah, das ist doch normale Lautstärke. Aber ihr redet so leise … vermutlich wegen eurem schmalen Brustkorb und Kopf. Da kommt nicht so viel Luft auf einmal raus, ha?!“ Sie grinste und trommelte sich mit einer Faust auf den Brustkorb, wobei ihre Stimme dank dem leicht vibrierte.
„Eine Oase …“ Das Wort kannte sie von Geschichten … Es war doch wie ein See in der Wüste, wenn sie sich nicht irrte. „Ach, das Gehen macht mir nichts. Ich bin gerade drei Tage durch die Berge gelaufen, das hält mich nicht vom Baden ab!“ Sie war doch kein Schwächling! „Gebühr? Ist das auch so etwas, das ich mit diesem Geld bekomme? Arbeit gegen einen gemütlichen Schlafplatz?“ Ihr Blick wanderte zu Lians Bett hinüber. Würde sie auch so eines bekommen? Das musste sie nachher unbedingt testen! Es sah viel, viel gemütlicher aus als ihr Moos- und Blätterbett mit Fell bedeckt. Aber bevor sie das tat – Karma merkte langsam, wie viel sie mittlerweile für später geplant hatte, und das, obwohl sie davon oft nur wenig hielt -, musste sie noch etwas probieren! Karma ging auf den kleineren Menschen zu. „Klingt großartig!“ Sie hatte keine Ahnung, was er mit Einschreiben oder einer Quest meinte, aber es klang aufregend. Da war sie doch sofort dabei! Außerdem war er ihr sympathisch. „Kommt Lian auch mit?“, fragte sie und legte ihn das Bändchen um, nur um kurz darauf zu bemerken, dass sie etwas verloren hatte. „Nein, nein! Ich muss sie wiederfinden!“ Sie sah sich um, bis Charon sie an der Hand festhielt. Karma sah zu ihm hinab. „Das ist ganz wichtig! Das sind nicht irgendwelche Knochen, ich habe sie von meinem Onkel mit der Kraft unserer Ahnen belegen lassen.“ Das sollte er nicht umsonst getan haben! Karma nickte. „Ja … Ist er ein Spurenleser für verlorene Dinge? Oder kann er das auch mit seiner Magie?“ Oder es war ein und dasselbe. Karma löste ihre Hand von Charon. Aber bis er zurückkam, konnte sie ja schon einmal anfangen! Sie steckte sich die Haarsträhne ein und drehte sich einmal um sich selbst. Dann steuerte sie auf das Dampfzimmer zu und streckte den Kopf hinein. Da musste sie ja wohl nicht klopfen! War ja keiner drinnen. Als sie hineinblickte, war es finster, doch mit dem Licht des Zimmers selbst sah sie genug, um nirgends dagegen zulaufen. Auf den Knien tastete sie den Boden, ab, ohne etwas zu finden. Auch vor der Zimmertüre, als sie diese aufriss, war nichts zu sehen. Karma sah zu der ebenfalls demolierten Türe von Lians Nachbar. Hatte sie sie etwa da drin verloren? Schnurstracks steuerte sie darauf zu.
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySo 4 Sep 2022 - 21:00

Magier erkundeten geheimnisvolle Orte, die niemand sonst kannte, sie kämpften gegen starke Monster und jagten gefährliche Verbrecher? All die aufregenden Sachen eben? Hätte Lian die Worte seines besten Freundes gehört, hätte er wohl sarkastisch gelacht. Er selbst blickte zurück auf einen reichhalten Erfahrungsschatz als erfolgreicher Keksrezept-Besorger, charmante Diva-Begleitung und unauffälliger Kellner auf Etepetete Zugfahrten. Nicht unbedingt das, wovon man seinen Freunden und Bekannten mit stolz berichtete. Vielleicht war es ganz gut, dass der Falls seine Wohnung verlassen und sich auf die Suche nach Essen begeben hatte. Vermutlich hätten die bissigen Kommentare des Lockenkopfes die Lust von Karma, sich der Gilde Crimson Sphynx anzuschließen, deutlich geschmälert. Marketing für das Magier-Business gehörte eindeutig nicht zu den Stärken des 20-Jährigen.

Während die Oni-Kriegerin und der Dargin miteinander ein ausgiebiges Gespräch über die Möglichkeiten von Magierinnen und Magiern führten, hatte Lian den Gildenpalast verlassen und war zu einem nahegelegenen, kleinen Lokal seines Vertrauens aufgebrochen. Der Laden war klein, eher unscheinbar und die Auswahl an Speisen zudem verhältnismäßig eingeschränkt – aber es war essbar, manche würden sogar behaupten, richtig schmackhaft und allem voran preiswert. Da dem Falls vor allem der letzte Aspekt bei der Auswahl des Essens recht wichtig erschien, hatte er gar nicht lange nachgedacht, ehe er sich auf den Weg hierher gemacht hatte. Zuerst orderte er drei Portionen einer simplen, aber reichhaltigen Eierspeise mit Gemüse, allem voran Tomate, Peperoni, Zwiebel und Paprika… ehe er sich an die körperlichen Ausmaße von Karma erinnerte sowie daran, wie schnell sie den ganzen Kuchen im Gasthaus von Siem weggeatmet hatte. Lian entschied sich kurzerhand, auf insgesamt fünf Portionen zu erhöhen. Einige Zeit später verließ der junge Mann das kleine Lokal bepackt mit einem Stapel To-Go-Boxen, die er auf den langgestreckten Armen balancierte und machte sich auf den Rückweg. Er ahnte nicht, was derweil für Pläne in seiner Wohnung geschmiedet wurden und wurde erst skeptisch, als er – kaum, dass er die Treppen des Gildenpalastes erklommen hatte – in der Ferne Karma erkannte. Die Oni-Kriegerin hielt sich allerdings nicht, wie eigentlich vermutet, in seiner Wohnung auf, sondern… krabbelte auf dem Boden durch den Flur des Palastes? „Was tust du da?“, fragte Lian schließlich verwundert, als er direkt vor der Hellhaarigen zum Stehen kam. Die grünen Augen spähten angestrengt vorbei an dem Stapel Boxen, von denen ein ziemlich verführerischer Duft ausging. Vielleicht würde auch Karma das bemerken? Von oben blickte der Falls auf die junge Frau herab und stutzte, als er die Erklärung für dieses merkwürdige Verhalten vernahm. „Knochen?“, fragte er nochmals nach, verstand immer noch nicht ganz. Als Karma sich auch noch dazu hinreißen ließ, von irgendeinem verschollenen Beutel zu faseln, zählte Lian eins und eins zusammen… es war nur den Essensboxen in seinen Armen zu verdanken, dass er sich nicht mit der flachen Hand gegen die Stirn schlug. Du hast einen verdammten Beutel mit wertlosen Knochen mitgehen lassen…, tadelte der 20-Jährige sich für seine eigene Dummheit. Es war lange her, dass ihm solch ein peinlicher Fehler unterlaufen war. Und kaum, dass er diesen Gedanken abgeschlossen hatte, ergänzte er: Und natürlich muss ausgerechnet Charon Dargin Zeuge dieses missglückten Diebesstreichs geworden sein. Wie oft würde der Finsternismagier ihn damit aufziehen? Er konnte sich das selbstgefällige Grinsen auf den Lippen des älteren Magiers bildlich vorstellen. Wunderbar – was wollte man ihm am heutigen Tage eigentlich noch so alles antun? Lian schüttelte den Kopf und deutete Karma dann mit einer Bewegung des Kinns an, dass sie ihm zurück in die Wohnung folgen sollte. Anstatt sie an den unzähligen Gedanken teilhaben zu lassen, die er so hatte, war es ein „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du den Beutel hier draußen nicht finden wirst. Ich helfe dir suchen. Aber komm erstmal mit“, das er mit ihr teilte, ehe er sich selbst wieder in seine Wohnung begab.

Drinnen wartete Charon und es war sofort klar, dass sein Freund die Sache mit dem verschollenen Beutel mehr als durchschaut hatte. Sag nichts, sagte der Blick von Lian, als er jenen des Dargin erwiderte. Sag einfach gar nichts Der Bogenschütze rollte mit den Augen und trat dann auf die Küchentheke zu, um die Essensboxen endlich abzustellen. „Sind ein paar Portionen mehr geworden“, erklärte er, für die Allgemeinheit hörbar und seufzte dann. „Ich habe mitbekommen, dass Karma einen Beutel mit Knochen verloren hat… wenn ihr euch um Teller und Besteck kümmert, suche ich in der Zwischenzeit danach.“ Unauffällig glitt der Blick des jungen Mannes zu einer seiner am Boden liegenden Hosen. Natürlich musste er nicht suchen, er wusste ganz genau, wo sich der Beutel befand. Er hatte ihn seit seiner Ankunft vor ein paar Stunden immerhin nicht aus der Hosentasche herausgeholt, die jetzt so unbeachtet mitten auf dem Holzboden lag. Er hoffte, dass Charon verstand, dass er für Karma eine Ablenkung benötigte, damit diese nicht mitbekam, wie er den Beutel aus seiner eigenen Hosentasche fischte. Sich um Teller und Besteck zu kümmern war dafür  mehr als geeignet – sofern der Dargin mitspielte und die Oni-Kriegerin an die Hand nahm. Und obwohl Lian mit keiner großen Bekanntmachung rechnete, ließ er sich dazu hinreißen, zu fragen: „Und? Habe ich sonst irgendetwas Spannendes verpasst?“

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySa 10 Sep 2022 - 21:59

„Weil die Person, die das hat, was du brauchst, vielleicht nicht das braucht, was du hast“, erklärte Charon, als Karma den Zwischenschritt des Geldes hinterfragte. „Stell dir vor, dir ist kalt und du willst Holz für ein Feuer. Du jagst und bringst Fleisch mit und willst das einem Holzhacker geben, aber der Holzhacker braucht gar kein Fleisch. Das Fleisch braucht der Milchmann, aber der Holzhacker will weder Milch noch Fleisch, also will er nicht mit dir tauschen.“ Ob die Oni das verstehen konnte? Das war quasi die Kinderversion. „Deshalb haben wir Geld. Du gibst dem Milchmann Fleisch und dafür gibt er dir Geld, das er von Leuten bekommen hat, die Milch kaufen. Dann gehst du mit dem Geld zum Holzhacker und der gibt dir Holz für das Geld, und dann kauft er sich von dem Geld das, was er will. Verstehst du?“ So musste man sich nicht mehr auf unendlich lange Tauschgeschäfte einlassen oder einfach damit leben, dass man nicht kriegen konnte, was man wollte. Stattdessen gab es eine geeinte Währung, die jeder überall akzeptierte. Es vereinfachte den Prozess ungemein. Es war irgendwie süß, dass sich Karma damit schwer tat, aber gleichzeitig sehr bereit war, sich seine Erklärungen anzuhören. Das gab Charon ein warmes Gefühl. „Ja, es gibt viele Orte, wo du jagen kannst. Im Süden und Osten geht es etwas besser, weil da die ganzen Wälder sind, aber auch hier in der Wüste gibt es ein paar Kreaturen, die einen guten Preis erzielen. Ich kann dir ja bei Gelegenheit ein paar gute Jagdplätze zeigen, Karma.“
Es gab wohl einiges, was er ihr noch zeigen musste... Schlussendlich versprach Charon auch, dem großen Mädchen die Magie anderer Gildenmitglieder vorzuführen, und er entschied sich, sie zu einem Magietraining einzuladen. „Ich arbeite viel mit Logik, aber Magie kann man auch über Gefühl steuern. Ich denke, wenn wir das mal zusammen machen, solltest du ein besseres Bild bekommen“, meinte er, ehe es ihm auffiel und er lachen musste. „Irgendwie gibt es viel, was du erst sehen muss. Lass uns die Liste in Ruhe abarbeiten, Stück für Stück, in Ordnung? Ich denke, es mach dir auch mehr Spaß, wenn wir mehr Taten und nicht nur Worte dabei haben.“

Davon, nach ihren Knochen zu suchen, konnte Charon die Oni allerdings nicht abhalten. Er erklärte ihr, dass es sinnvoll war, auf Lian zu warten, aber nein, sie wollte jetzt gucken. „Keine Magie... Lian hat da einfach ein Gespür für“, meinte der Dargin, während er der riesigen Frau folgte und eine seiner hellen Strähnen auf seinen Zeigefinger wickelte. Nun... schlussendlich hatte sich der Falls das Ganze selbst eingebrockt, nicht wahr? Sie mit einem Zauber zu fesseln wäre hier sicherlich nicht angemessen, und mit einer Diskussion ließ sich Karma wohl nicht von ihrer Suche abhalten. Es passierte ohnehin nur, weil Lian sie bestohlen hatte, also war das wohl – im wahrsten Sinne des Wortes – Karma.
„Ah, willkommen zurück, Lian. Gutes Timing“, grüßte der Dargin fröhlich, als er seinen Freund wieder in sein Zimmer eintreten sah, einen ganzen Stapel Essen in der Hand. „Das duftet wundervoll. Da freut sich Karma sicher.“ Auch sein eigener, recht leerer Magen hatte definitiv nichts dagegen, eine Kleinigkeit zu essen. Was der Schütze wohl besorgt hatte? Es roch auf jeden Fall nach gebratenem Ei... „Ah, siehst du, Karma? Ich habe dir doch gesagt, dass Lian der Beste ist, wenn es darum geht, etwas zu finden“, lachte Charon fröhlich, als Lian meinte, er wolle danach suchen. Mit leichten Schritten ging er hinüber zu der Größeren und nahm ohne zu zögern ihre Hand. Jetzt war es wichtig, sie davon abzuhalten, den Dieb zu beobachten. Charon wusste nicht, wo genau die Knochen steckten, aber basierend auf Lians Reaktion waren sie irgendwo hier im Zimmer und das vielleicht an einer Stelle, die man nicht ganz einfach wegerklären konnte. Insofern zog er die Oni mit sich zu der kleinen Küchenzeile, auf der er seine Mitbringsel abgestellt hatte. „Ah, sieh dir das leckere Essen an“, meinte er enthusiastisch und öffnete schon einmal die oberste Box, damit er zusammen mit der Rothaut einen Blick ins Innere werfen konnte. Das sollte doch für den Moment sicherstellen, dass ihre Aufmerksamkeit in dieser Richtung lag. „In dem Schrank, der da an der Wand hängt, dürften die Teller sein... Du kommst da sicher gut ran“, meinte er fröhlich und deutete in die Richtung, während er selbst eine Besteckschublade aufzog. Inzwischen war Charon so oft in Lians Zimmer, dass er seine Küche wie selbstverständlich navigieren konnte. „Ich wette, bis wir fertig sind, hat er deine Knochen schon gefunden...“

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySo 11 Sep 2022 - 22:03


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Karma runzelte die Stirn. Ja doch … ein bisschen Sinn ergab es schon. Es war ein Konzept, das vermutlich Sinn machte. Allein auf dem Weg in Lians Zimmer hatte sie so viele Menschen gesehen, dass ohne so einem System wohl pures Chaos herrschen würde. Und obwohl die Oni ein lebendiges Bündel voller Energie war, mochte sie Ordnung. Sie mochte es, ihre Sachen da zu finden, wo sie diese hingelegt hatte. „Ich glaube, ich verstehe es. Aber es ist komisch. Wenn ich etwas sehe und will, darf ich es mir nicht einfach nehmen? Obwohl ich stärker bin?“ Sie schüttelte leicht den Kopf. Komisch, aber gut. Außerdem wurde es jetzt viel interessanter! „In der Wüste? Das sah sehr kahl aus, aber die Schlange ist auch mit vollem Karacho hier her gezischt! Echt, so schnell habe ich noch nie etwas gesehen! Das war schneller als ein Falke und die sind voll schnell.“ Gut, sie hatte keine Ahnung wie schnell ein Falke flog oder die Schlange gewesen war, aber da sie oben drauf gewesen war, war es ihr extrem schnell vorgekommen. Und der Wind war so laut gewesen, dass ihre Ohren danach noch geklingelt hatten. Andererseits war es auch sehr aufregend gewesen, die Nase in den Wind zu halten. „Ihr habt echt zahme Schlangen, und große. Habt ihr die gefunden? Gibt es die überall?“, fragte sie neugierig. „Kann man sie auch jagen?“ Das wäre krass! Ihrer Familie würden die Augen ausfallen, wenn sie mit so einem Vieh nach Hause kam!
„Ich glaube, das mit der Logik stößt ein bisschen mit mir zusammen.“ Sie lachte. „Ich mache das ja nie absichtlich. Keine Ahnung, ob ich das bewusst kann … hab ich noch nie wirklich probiert. Es klappt eben, wenn ich es brauch.“ Die Oni nickte und klopfte Charon auf den Rücken. Hoffentlich kippte er jetzt nicht um. Besorgt sah sie ihn an. „Oh ja, lass uns das machen. Erst essen wir was, und dann … dann legen wir los!“ Aufgeregt wippte sie vor und zurück.

Nur kurz darauf änderte sich ihr erstes Ziel und Karma begann, erst Lians Badezimmer auf den Kopf zu stellen, ehe sie draußen weitermachte. Obwohl Charon ihr von Lians Talent erzählte, legte die Oni mit ihrer Suche gleich schonmal los. Sie ging am Gang in die Knie und krabbelte über den Boden, während sie nach den Knochen suchte. Und siehe da, da kehrte ihr Retter auch schon zurück! „Lian!“ Sie sprang auf und winkte ihm mit beiden Händen zu. Ungeduldig wartete sie, dass er zu ihnen kam. Neugierig starrte sie auf die Essensboxen. „Ich suche meinen Beutel mit Knochen. Ich will Charon ein Armband machen, aber ich habs irgendwo verloren!“ Einen Moment noch sah sie sich suchend um, danach gewann der Hunger und sie folgte Lian wie ein schwanzwedelnder Hund hinein in seine Wohnung. Die Türe ließ sie aus Gewohnheit offen. „Super!“ Sie beugte sich über seine Schulter, um die komischen, duftenden Boxen zu betrachten. „Essen wir da nichts draus?“, fragte sie irritiert und drehte sich zu Charon um, den sie als ihr Menschenlexion auserkoren hatte. Immer wenn sie etwas begriffen hatte, kam schon das neue, komische Dings daher.
Charon zog sie hinter den Tresen und Karma lief das Wasser im Mund zusammen. Sie hatte keinen Schimmer, was das alles war, aber es sah großartig aus! Einen Moment blieb sie daran hängen, dann öffnete sie ohne Probleme den Schrank, den er gezeigt hatte. Schüssel kannte sie und so nahm sie drei davon heraus und stellte sie ab. „Ah ja. Wir haben eine lange Liste von Sachen, die wir nachher machen“, antworte sie Lian, während sie eine Box einfach kopfüber auf die erste Schüssel kippte. Gerade so ging es nicht über. Karma macht das noch zweimal und ließ die anderen beiden Boxen stehen. Vorfreudig sah sie sich um, nahm dann eine Gabel, ein dreifacher Spieß, und setzte sich damit an das Bett gelehnt auf den Boden.
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyMi 14 Sep 2022 - 21:00

„Ah, willkommen zurück, Lian. Gutes Timing“

„Da stimme ich dir zu“, antwortete er Charon trocken auf seine Begrüßung und sah nur mit einem Seitenblick zurück zu Karma. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er nur ein paar Minuten später zurückgekommen wäre. Hätte die Oni-Kriegerin seine Wohnung auf den Kopf gestellt? Wäre sie durch den Gildenpalast Amokgelaufen? Wie genau hätte er das bitte im Nachhinein seinem Onkel Aram erklären sollen? Auf die Idee, dass die Hellhaarige seinen Nachbarn als Ziel gehabt hatte, kam Lian dabei noch gar nicht. Aber auch das hätte ihm vermutlich mehr Scherereien bereitet, als ihm lieb war. Der Nachbar des Illusionisten war ein Bücherwurm, mit dem er nicht besonders viel anfangen konnte. Dass das allerdings auf Gegenseitigkeit beruhte, hatte sein Nachbar ihn in der Vergangenheit bereits mehrfach spüren lassen. Was genau es war, was diese Brillenschlange gegen ihn hatte, hatte Lian allerdings bis heute nicht in Erfahrung bringen können. Immerhin verstand der Dargin wortlos, was zu tun war, um Karma abzulenken und dem Dieb damit die Chance zu geben, den gestohlenen Beutel unbemerkt hervorzuholen. Der Falls grinste ironisch, als Charon meinte, er wäre der Beste, wenn es darum ginge, Sachen zu finden. Ich hätte ja eher entwenden gesagt, korrigierte er gedanklich, hütete sich aber selbstverständlich davor, das laut zu äußern. Dankbar überließ er seinem Freund das Kommando über die Küche sowie die Ablenkung der Oni, während er selbst unauffällig ein, zwei Schritte nach hinten trat, um aus dem Sichtfeld der anderen beiden zu verschwinden.

Lian war nicht nur ein Dieb, sondern auch ein Taschenspieler. So fiel es ihm nicht schwer, sich so unauffällig hinab zu seiner am Boden liegenden Hose zu bewegen, dass man es kaum mitbekam. Kaum, dass er den Beutel aus der Hosentasche herausgefischt hatte, ließ er das Säckchen mit den Knochen in einer schnellen Bewegung unter seinen Schreibtisch rutschen, ohne dabei irgendwelche größeren Geräusche zu verursachen. Ein Ort, den man durchaus in dem allgemeinen Chaos dieses Zimmers übersehen haben konnte. Um nicht zu schnell fündig zu werden, drehte der Falls eine kleine Runde durch die eigenen vier Wände, ehe er in die Hocke ging und dann – seinem schauspielerischen Talent sei gedankt – mit überrascht gehobenen Augenbrauen verlauten ließ. „Gefunden.“ Er ging in die Knie, streckte sich unter den Schreibtisch und kam am Ende mit einem bräunlichen Säckchen in der rechten Hand wieder hervor. Triumphierend hielt er es in die Höhe, so dass vor allem Karma es gut sehen konnte. „Ist das der gesuchte Beutel?“, fragte er scheinheilig nach, obwohl Lian sich die Antwort bereits selbst geben konnte. Bevor er ihn an die Besitzerin zurückgab, öffnete er das Sackerl und linste hinein. „Knochen“, murmelte er, wobei man vielleicht eine gewisse Niedergeschlagenheit aus dem Unterton heraushören konnte. Er hatte tatsächlich einen verdammten Beutel mit Knochen mitgehen lassen – das war die Scherereien, mit denen er sich bereits den gesamten Tag über rumschlagen musste, eindeutig nicht wert gewesen. Der Falls nahm sich vor, bei seinem nächsten Diebeszug wieder aufmerksamer zu sein. Seine alten Freunde hätten ihn schallend für diese Unachtsamkeit ausgelacht, das wusste er. Ungeachtet dessen, ob Karma gerade eine Hand frei hatte oder nicht, warf er ihr den Beutel zu, ehe er selbst an den Tresen der Küche trat und sich eine Schüssel mit Essen füllte. Über die Aufregung hinweg hatte Lian gar nicht bemerkt, was für einen Hunger er hatte. Umso deutlicher spürte er jetzt das Grummeln in seinem Magen, als er sich mit der befüllten Schüssel in Händen auf die Küchentheke hockte und zu essen begann. „Wir?“, fragte er plötzlich nach, als er die Worte der Oni-Kriegerin hörte. Ein paar Sekunden verstrichen, ehe Lian die Linke anhob und ein Stopp-Signal gab. „Karma, ich befürchte, du hast den Unterschied zwischen wir und ihr noch nicht verstanden.“ Der 20-Jährige sah fragend hinüber zu Charon – was auch immer der Finsternismagier hier schon wieder ausgemacht hatte und was er gedachte, mit der Fremden unternehmen zu wollen, das konnte der Dargin gerne alleine machen. Nicht ahnend, dass Lian den beiden Besuchern damit eindeutig in die Hände spielte, sprach er zwischen zwei weiteren Bissen weiter: „Ich habe gleich noch ziemlich wichtigen Kram zu erledigen. Du weißt schon… so Zeug, was nur Magier machen können.“ Hatte er? Nein, natürlich nicht, aber es war die perfekte Ausrede, um Karma loszuwerden. Dachte der Braunhaarige zumindest. „Nach dem Essen muss ich los. Karma, war schön, dass du hier zu Besuch warst, aber du verstehst, dass hier nur Magierinnen und Magier bleiben können. Keine Sorge, die Züge vom Bahnhof aus fahren regelmäßig. Du findest sicherlich schnell eine Verbindung, die dich zurück nach Siem bringt.“ Lian lächelte die junge Frau übertrieben freundlich an. Der Lockenkopf war einfach charmant wie eh und je.

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyDo 15 Sep 2022 - 11:30

„Einfach... nehmen? Funktioniert das so bei euch?“, fragte Charon, seine Überraschung über Karmas Aussage in seinem Ausdruck sichtbar. „Werden Oni nicht sauer, wenn man ihnen etwas wegnimmt? Wenn die Stärksten sich einfach alles nehmen können, bleibt doch nichts für die Anderen übrig, oder?“ Nachdenklich legte der Dargin eine Hand an sein Kinn. Nicht nur konnte er mit dieser Beschreibung wenig anfangen, er realisierte auch erst jetzt so wirklich, dass es ja nicht nur Karmajeevan war, die nur ihre eigene Kultur kannte. Auch er wusste eigentlich nichts darüber, wie sie als Oni lebte. „Hm... du musst mir bei Gelegenheit mehr darüber erzählen, wie das bei euch zuhause läuft. Das interessiert mich. Außerdem kann ich dir dann vermutlich auch die Unterschiede besser erklären, in Ordnung, Karma?“
Das mit der Schlange war nochmal ein bisschen irritierend, aber so halbwegs konnte sich Charon zusammenreimen, was sie meinte. Etwas Großes und Langes, das schneller als ein Falke durch die Wüste zischte? Da es gerade keine Meldung irgendwelcher wilden, randalierenden Riesenschlangen gab – und als Questboardverantwortlicher wüsste Charon davon ja wohl als Erstes –, hatte Karma vermutlich etwas anderes gesehen. „Schlange? Hm... meinst du den Zug? Das große, lange Ding aus Metall, dass die Leute hierher bringt?“, hakte er nach und konnte nicht anders, als zu schmunzeln. Dafür, dass sie so groß war, war Karma irgendwie sehr niedlich. „Die gab es früher gar nicht. Die haben wir Menschen selbst gemacht. Es sind keine Lebewesen wie du und ich, sondern Metallschlangen mit einem Feuer im Inneren anstelle eines Herzens. Deshalb kann man sie auch nicht essen, und wir brauchen sie, um von einer Stadt zur anderen zu kommen, also jage sie bitte nicht.“

Es war erstaunlich, wie gut zwei so unterschiedlich wirkende Persönlichkeiten wie Charon und Karma miteinander auskommen konnten. Es lag wohl daran, dass die Oni trotz ihrem energischen Auftreten mit einer gewissen Rücksicht und einer großen Neugier auftrat, während der Dargin nicht nur geduldig und freundlich, sondern wie sie auch abenteuerlustig und von ihr fasziniert war. Schlussendlich passte dieses Duo wohl besser zusammen als erwartet. Lian dagegen schien sich ein bisschen aus der Affäre ziehen zu wollen. Er brachte zwar gutes Essen mit und beschaffte auch schnell den Knochenbeutel, aber dafür gab er sich ganz schön Mühe, sich gleich wieder von Karma zurückzuziehen. Wir kann sich in diesem Kontext auch auf Karma und mich beziehen. Über dich haben wir tatsächlich nicht allzu viel gesprochen, Lian“, meinte der Dargin mit skeptisch gehobener Augenbraue. Manchmal fühlte es sich wirklich an, als würde der Falls die Worte anderer bewusst so auslegen, dass er etwas Gemeines sagen konnte. „Wobei es sich vielleicht ganz gut trifft. Wusstest du, dass Karma selbst auch Magie beherrscht? Und sie hat noch nicht wirklich einen Wohnsitz hier in Fiore.“ Mit einem freundlichen Lächeln fragte sich Charon, ob Lian sich bereits denken konnte, worauf das hinaus lief. Bevor er es bestätigte, wollte er seinen Freund aber noch ein wenig zappeln lassen. „Ich habe tatsächlich noch einiges mit ihr vor. Du hast da wirklich eine sehr liebenswerte junge Frau angelockt, Lian. Ich freue mich schon darauf, mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Fändest du es nicht toll, wenn sie hier in Aloe leben würde?“ Irgendetwas sagte Charon, dass Lian das nicht unbedingt so toll finden würde, aber der Gedanke machte sein Grinsen nur breiter. Herausfordernd blickte er dem Falls in die Augen. „Ich wollte sie gleich in die Gilde einschreiben lassen und ihr ein Zimmer bei uns arrangieren... ich glaube, nur ein paar Türen weiter von meinem ist noch etwas frei. Da trifft es sich eigentlich ganz gut, dass du gleich Magier-Zeug machen wolltest. Ich wollte sie ja eigentlich persönlich einführen, aber wenn du eh schon etwas vorbereitet hast, kannst du sie gleich mitnehmen, nicht wahr?“ Mit einem fröhlichen Lachen lehnte sich Charon ein wenig auf seinem Sitzplatz – Lians Bett, selbstverständlich – zurück, sodass sein Rücken an der Wand ruhte, während er erstmals seine Gabel in das Essen in seiner Schüssel versenkte. „Was genau hattest du denn geplant?“

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyDo 15 Sep 2022 - 22:14


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Karma machte eine Geste zwischen Schulterzucken, Kopfschütteln und Nicken, was sicher etwas seltsam aussah. „Nicht einfach“, widersprach sie. „Natürlich bleibt es übrig. Wir sind ja keine Wilden!“ Dafür, dass sie in der Wildnis lebte und sich mit Jagen und Sammeln am Leben hielt – und ziemlich kämpferisch war – mochte das seltsam klingen, aber für Karma war es so. Ihre Definition von ‚die Wilden‘ war vielleicht etwas anders und extremer als die der Menschen. „Schau … Wenn wir Essen, bekommt natürlich ein jeder etwas ab. Wir leisten alle unseren Betrag, wie der auch sein mag und wir bekommen alle etwas – sofern es Essen gibt. Wenn es kein Essen gibt, dann gibt es eben weniger, aber dann liegt das nicht daran, weil wir das nicht gerecht teilen. Aber wenn Essen übrigbleibt und alle satt sind, dann kann ich darum streiten. Oder wenn ich einen Schmuck haben will. Das ist kein Stehlen, sondern ein Kampf darum, wer besser ist, es sich zu holen und zu beschützen. Ich fordere ja keine Kinder heraus, die sich nicht verteidigen können! Und wenn ich mir Schmuck nehme, dann kann der andere Oni es ja immer zurückfordern oder holen. Wenn jemand stärker ist, dann hat er es sich verdient, dann muss ich das akzeptieren. Warum soll ich da böse sein? Es gibt mir wenn dann einen Reiz, besser zu werden, um es zurück zu bekommen!“ Sie grinste. Für einen Außenstehenden mochte das Konzept der Oni, die Wanderung von Fairness und Diebstahl, von Kämpfen und Herzlichkeit seltsam sein. Aber so waren sie und so ein Leben trieb einem das nachträglich sein auch schnell aus. Da war man dann ja nur sauer und sauer war man unkonzentriert und verpasste die Beute oder machte andere Fehler. Besser man hatte Spaß zusammen!
Im zweiten Zug, wortwörtlich, war es Charon der sie aufklärte. „Echt? Wie habt ihr das denn gemacht? Und wie funktionieren sie? Warum sind sie hohl? Ein brennendes Herz?“, blubberten die Fragen nur so aus der Oni heraus und sie schüttelte den Kopf. Nicht jagen? Nicht essen? „Ich hab einen starken Magen!“, widersprach sie. „Da passt dieses Metall sicher rein! So schnell hält nichts eine Oni vom Essen ab, das werden wir noch sehen!“ Keiner, nicht einmal ihr Erklär-Charon würde ihr sagen, dass sie etwas nicht jagen und essen konnte! Erst wenn sie es selbst probiert hatte, könnte sie ihm zustimmen oder seine These widerlegen. Noch eine Sache, die sie tun mussten!

Bevor sie sich den Bauch mit Metall vollschlug, ging es an ein einfacheres, ihr unbekanntes Essen. Und an die Knochen. Lian war echt ein Talent! „Ohhh wie kommen sie denn da hin!“, rief sie erstaunt aus, als ihr Kumpel ihr die Knochen brachte. Karma umarmte ihn und achtete dieses Mal brav darauf, ihm, nur halb die Rippen zu quetschen. Sie wollte ihrem Retter ja nicht weh tun. „Charon, ich glaube Lian hat auch ein Bändchen verdient. Bekomme ich noch ein paar Haare?“ Sie sah ihn abwartend an, während sie den kleinen Beutel wieder an ihrer Hüfte befestigte und einen kleinen Knochen mit Loch hervorzog. Sie fädelte die gedrehte Schnur ein und begann, das Geschenk dem Weißhaarigen um das Handgelenk zu knüpfen. Da zahlten sich flinke Heilerhände wieder aus! Schneller als so manch einer es jemand mit so großen Fingern zugetraut hätte, hatte sie es festgeknüpft. „Das ist ein kleiner Brustwirbel“, erklärte sie ihm. „Mein Onkel hat ihn mit Segen belegt, sodass er dir draußen Glück und Sicherheit bringen wird.“ Sie lächelte und stützte die Hände feierlich in die Hüften. Jetzt brauchte nur noch Lian eines!

Aber der … schien gar keines zu wollen? Verwundert sah die Oni ihn an. Sie hatte gar nicht gewusst, ob sie Lian mit einschloss und runzelte jetzt die Stirn. Sie würde ihn nicht mittragen, ausnahmsweise, aber … wollte er etwa gar nicht? „Zeug, das nur Magier machen? Charon hat gesagt, ich bin auch eine Magierin!“, zumindest indirekt. „Kann ich nicht auch mitmachen?“ Karma streckte die Füße von ihrem Platz am Boden von sich und stoppte kurz dabei, sich das köstliche, intensive Essen in den Mund zu schaufeln. „Willst du etwa, dass ich gehe?“, fragte sie nach kurzer Pause mit trauriger Stimme. Karma war naiv und offen, aber sie war nicht dumm. Sie lebte nur in einer anderen Welt, aber sie erkannte eine Ablehnung, wenn sie diese hörte. „Ich und Charon wollen aber noch so vieles machen …“ Sie sah zu dem anderen hinüber. „Richtig? Ich muss nicht weg? Ich kann schon noch etwas bleiben. Das ist doch viel zu spannend und du hast mir noch gar nicht alles erklärt!“ Betroffen blickte sie zwischen den beiden hin und her, mit klammen Gefühl im Bauch. Wenn Charon sie jetzt auch wegwollte … wer würde denn dann all ihre Fragen beantworten? „Und willst du denn kein Bändchen?“, stellte sie ihre letzte Frage an Lian, ehe ihr Freund endlich mitredete. Aufmerksam hörte sie ihm zu. Da! Magie! Nur vom ewig hier leben hatte keiner etwas gesagt, aber egal. Das wäre ein Thema wenn sie hier fertig war und bislang tauchte etwa jede Minute eine neue Frage auf. Bis sie diese Menschen und ihr Tun verstand, wäre sie sicher alt und runzelig! Dankbar lächelte sie Charon an … und da fiel ihr noch eine Frage ein, die sie vorhin verdrängt hatte. Passte nicht zum Thema, aber sonst vergaß sie sie noch! „Ist das Bett gemütlich? Bekomme ich auch so eines, in meinem … Zimmer?“, fragte sie und deutete auf das Bett, ehe sie sich wieder den Mund mit Essen füllte. Hungrig verschlag sie den Teller, um sich dann eine zweite Box zu holen und damit zu Charon aufs Bett zu klettern. „Ohh, das ist ja weich! Wie Federn!“, rief sie erstaunt und begeistert aus! Ein Jammer, dass sie sich mit dem Essen nicht ausstrecken konnte. Aber nachher, wenn Lian die letzte Frage beantwortet hatte, die sie wirklich brennend interessierte.
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyDi 27 Sep 2022 - 18:05

Lian war überrumpelt von der plötzlichen Umarmung, in die er von Karma gezogen worden war, kaum dass diese ihre Knochen zurückerhalten hatte. Er verlor mal wieder den Halt unter den Füßen und befürchtete bereits, eine erneut unfreiwillige Reise durch die Lüfte zu erhalten… aber am Ende setzte die hochgewachsene Frau ihn zurück auf den Boden. Unsicher tastete der 20-Jährige seinen eigenen Körper ab, prüfend, ob noch alle Knochen und Rippen da waren, wo sie hingehörten. Als er feststellte, keine bleibenden Schäden von der Umarmung davongetragen zu haben, atmete der Falls erleichtert aus. Wenn er eines am heutigen Tage gelernt hatte, dann dass man die Kräfte einer Oni eindeutig nicht unterschätzen sollte. Irritiert beobachtete der Braunhaarige danach, wie Karma auf Charon zutrat und ihm ein Armband aus Knochen und weißen Bändern um das Handgelenk fädelte. „Charons Haare?“, fragte Lian nach, denn das war ein Teil, den er offensichtlich verpasst hatte. Kurz sah der Falls zu seinem Freund, ehe er schnell abwinkte. „Ach, alles gut. Keine Umstände wegen mir.“ Der Bogenschütze wusste allzu genau, wie heilig dem Dargin seine Haare waren. Wenn er Strähnen verlor, nur weil Karma ihm noch ein Armband basteln wollte, würde der Finsternismagier nachher noch die Verantwortung hierfür auf Lian abschieben. Etwas, worauf der 20-Jährige gerne verzichten konnte. Danach wechselte das Thema auf die geplanten Unternehmungen der beiden Hellhaarigen. Sichtlich pikiert betonte Charon, dass er und die junge Frau in seiner Abwesenheit überhaupt nicht viel über Lian gesprochen hatten. „Das freut mich wirklich zu hören“, kommentierte der Lockenkopf unumwunden mit einem spöttischen Grinsen in den Gesichtszügen. Ein Grinsen, dass gefror, als er dem Dargin weiter zuhören. Moment – Karma beherrschte Magie? Und sie hatte noch keinen festen Wohnsitz in Fiore? Geschwind wechselten die hellgrünen Seelenspiegel zwischen der Oni und seinem Freund hin und her… Lian gefiel gar nicht, wohin das hier führte. Natürlich konnte er sich denken, was Charon plante, aber alles, was der Falls zustande brachte, war ein hilfesuchender Blick. Charon, tu mir das nicht an, vermittelte er non-verbal in Richtung des älteren Magiers, aber das Betteln war vergebens. Ob er es toll fände, wenn Karma hier in Aloe Town wohnen würde? Beinahe hätte der Falls gefragt, ob er ernsthaft auf diese Frage antworten sollte, aber im letzten Moment biss er sich auf seine vorlaute Zunge. Lians Bauchgefühl sagte ihm, dass das die Situation nur schlimmer gemacht hätte. Es ging immer weiter: In der Gilde einschreiben. Hier einziehen. Ein Zimmer arrangieren… Warte, das ging doch alles viel zu schnell! Wie war das mit der Kennenlernphase? Dem vorsichtigen Herantasten? Hier wurde sofort Nägel mit Köpfen gemacht und der Falls war überzeugt davon, dass das nicht gerade für eine gesunde Beziehung sprach! Gott, er musste widersprechen! Musste ein Stopp-Schild vor diese Pläne setzen!

Und dann ertönte Karmas traurige Stimme.

Ja, es war tatsächlich möglich, dass ein aufgedrehter Wirbelwind wie Karma traurig war. Lian wandte den Blick herum und musterte die junge Frau, die vorsichtig nachfragte, ob er wollte, dass sie ging. Die ehrliche Antwort wäre gewesen: JA! Der 20-Jährige wollte seine Ruhe haben, sich in seiner Wohnung verschanzen, die Füße hochlegen, vielleicht ein bisschen vor sich hindösen oder in Klatschblättern herumwühlen. So oder so wollte er nichts Produktives unternehmen! Aber die ehrliche Antwort blieb ihm beim Anblick der traurigen Karma im Halse stecken. Er brachte es nicht übers Herz, sie fortzuschicken und schalt sich im gleichen Atemzug selbst ein verdammtes Weichei. „Nein, nein. So war das nicht gemeint“, murmelte er und sah dabei zur Seite weg. Sofort bereute Lian seine Antwort, als nicht nur Charon, sondern auch die Oni-Kriegerin es sich auf seinem Bett gemütlich machten. Der Illusionist hatte mittlerweile aufgehört, zu zählen, wie viele Personen es sich in jüngster Vergangenheit auf diesem Bett gemütlich gemacht hatten, aber er war sich sicher, dass jeder normale Mensch es als zu viele bezeichnet hätte. Der Falls atmete tief durch und aß lieber seine Mahlzeit auf, ehe ihm noch der Hunger gänzlich verging. „Was ich vorhatte…“, wiederholte er die Frage des Dargin und dachte darüber nach. Die Ausrede, dass er sich mit Magierzeug beschäftigen wollte, war wie ein Boomerang zu ihm zurückgekehrt und fühlte sich so an, als wäre sie mit voller Geschwindigkeit gegen seine Stirn geprallt. Lian musste sich bemühen, das Gleichgewicht auf dem Tresen zu halten. „Ich… wollte zu Aram gehen“, sprach er schneller weiter, als dass er abschließend darüber nachgedacht hatte. Warum zum Henker sollte er zu seinem Onkel gehen? Fuck, Aram würde ihn für vollkommen bescheuert erklären. Aber jetzt, wo die Worte herausgekommen waren, konnte der Falls sie auch nicht wieder zurücknehmen. Sein Blick ging zurück zu Charon und Karma. Er kapitulierte. „Ich kann Karma ja mitnehmen. Dann… kann sie sich sofort in die Gilde einschreiben. Und Charon kümmert sich in der Zwischenzeit um die Wohnung?“ Na, das war zumindest ein Plan. Wohin sollte das alles nur führen? Der Braunhaarige glaubte, dass er irgendwann auf genau diesen Moment zurückblicken und sich selbst dafür verteufeln würde, so wenig Widerstand geleistet zu haben. Aber… bis dahin würde es noch dauern. Und das Hier und Jetzt war wohl wichtiger, was?

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyMi 5 Okt 2022 - 21:44

„Jeder bekommt etwas ab und jeder leistet seinen Beitrag, hm?“
Nachdenklich senkte Charon seinen Blick, während er der Erklärung von Karma lauschte. Das klang... eigentlich richtig gut. Wenn man hörte, dass die Oni einander Dinge wegnahmen und gegeneinander kämpften, klang das ziemlich barbarisch, aber mit einem Blick auf die Gesamtheit ihrer Lebensweise wirkte es fast schon idyllisch. Man nahm sich, was zum Überfluss gehörte, wenn man stark genug war, es im fairen Kampf zu verteidigen. Eine Gesellschaft, in der es jedem gut ging, aber die, die es sich verdienten, trotzdem eine gewisse Glorie besaßen... „Hm... ich glaube, ich verstehe, warum ihr Oni es so schwer habt, uns Menschen zu verstehen“, meinte der Dargin mit einem Lächeln und legte eine Hand auf seine Brust. „Ich denke, euer Herz ist einfach größer als unseres.“ Das war natürlich metaphorisch gemeint, auch wenn ihr größerer Körper vermutlich auch tatsächlich den größeren Herzmuskel beherbergte. Ob sie wohl verstand, was er meinte? Noch konnte Charon nicht gut einschätzen, inwiefern Karma in der Lage war, einen übertragenen Sinn zu verstehen. „Menschen können nicht so einfach teilen. Viele Menschen haben schnell Angst um ihre Zukunft und wollen immer so viele Sachen für sich haben, wie sie können. Vielleicht, weil es so viele von uns gibt, dass wir nicht alle so gut kennen. Es ist leichter, den Leuten zu vertrauen, mit denen du aufgewachsen bist, als Leuten, die du noch nie gesehen hast. In deinem Stamm kennt sich vermutlich jeder, nicht wahr? Aber für einen Menschen ist fast jeder, den man trifft, ein Fremder. Mit Fremden will man nicht teilen, weil man nicht darauf vertraut, dass Fremde auch mit dir teilen. Deswegen brauchen wir so viele Regeln, was man machen darf und was nicht. Weil man ohne Regeln nicht wissen kann, ob jemand lieb oder böse zu dir sein wird.“ Es war traurig, wenn man es so betrachtete, aber irgendwo auch nachvollziehbar. Vielleicht ja auch für Karma. Vielleicht aber auch nicht. Das Konzept war ziemlich abstrakt... Menschen waren kompliziert. Dafür hatten Oni einen angenehm simplen Blick auf die Welt. Charon musste auflachen, als die Tsumiho meinte, ihr Magen wäre stark genug für ein bisschen Metall. „Ha! Na, wenn das so ist, tu dir keinen Zwang an! Wenn du tatsächlich einen Zug erlegst, musst du mir das zeigen, ja?“

Als die Oni endlich ihre Knochen wiederhatte, machte sie endlich fertig, was sie mit den von Charon so unhöflich erbeuteten Haaren begonnen hatte. Eine... Kette. Eine, die ihm Glück und Sicherheit bringen sollte. „Das ist... wirklich lieb von dir“, meinte das Weißhaar erstaunt und blickte mit großen Augen hinab auf das kleine Geschenk, das sie ihm an die Hand gebunden hatte. Sie hatten sich gerade erst kennen gelernt, aber die Rothaut fühlte sich so herzlich an. Er konnte nicht anders, als zu lächeln. „Alles gut, Lian. Es sind keine Umstände... denke ich“, meinte er und seufzte. Irgendwie steckte ihn dieses Oni-Herz zu sehr an. Nachdenklich fuhr er sich mit den Fingern durch das weiße Haar, bis er eine Strähne fand, die er vermutlich aufgeben konnte, ohne seinen Look zu ruinieren. Sie mit einer Hand festhaltend umhüllte er die andere mit Finsternis, formte erneut eine Klaue, mit deren Zeigefinger er das Haar knapp über den Wurzeln durchtrennen und es dann seiner neuen Bekanntschaft hinzuhalten. „Hier, bitte sehr. Für einen Freund kann ich mal etwas aufgeben, denke ich.“

Diese Bereitschaft bedeutete natürlich nicht, dass Charon seine Freunde in jeder Hinsicht schonte, denn jetzt gerade tat er Lian sehr wissentlich exakt das an, was der Dieb vermutlich nicht wollte. Dabei ging es weniger um das kleine Freundschaftsbändchen als viel mehr darum, was er über Karma zu offenbaren hatte: Die aufgeweckte Oni war eine Magierin, die noch nach einem Platz suchte, an dem sie bleiben konnte. Also einfach gesagt: Eine wundervolle Gelegenheit, ein neues – und gutaussehendes – Mitglied für ihre Gilde zu finden. Das Weißhaar wirkte mehr als zufrieden mit sich selbst, als es dabei zusah, wie der Falls die Verzweiflung nicht nur durchlief, sondern auch aufgeben musste, weil er an den traurigen Augen von Karma nicht vorbei kam. Das süffisante Lächeln von Charon war wohl nicht zu übersehen. Die Herzen von Menschen waren wirklich nicht mit denen eines Oni zu vergleichen.
Seinen Gesichtsausdruck wieder etwas abschwächend, stand Charon wieder von dem Bett auf und stellte sich neben ihr neues Mitglied. Jetzt, wo sie saß und er stand, waren sie so ziemlich gleichgroß. Sanft legte er seinen Hand an ihren Arm. „Du musst nicht weg. Wir werden noch eine Menge Spaß zusammen haben. Wenn du das Zimmer kriegst, das ich im Kopf habe, sind wir sogar ganz nah beieinander. Dann kann ich ganz oft zu dir kommen“, meinte er fröhlich und nickte ihr zu. „Und natürlich bekommst du auch so ein Bett, Karma! Du bist doch jetzt eine von uns! Nicht wahr, Lian?“ Für den Falls war es bereits zu spät, einen Rückzieher zu machen. Er hatte zu viel gesagt und selbst, wenn er jetzt noch auf die Idee kam, Widerstand zu zeigen, konnte er sich wohl denken, wie viel das im Kampf gegen den Dargin brachte. Karma war Feuer und Flamme und er war nicht einmal in der Lage gewesen, sie aus seinem Zimmer draußen zu halten, da würde er an diesem nächsten Schritt auch nicht vorbei kommen. Im Vorübergehen klopfte der Dargin ihm auf die Schulter. „Ich weiß deinen Einsatz zu schätzen, Lian“, meinte er und lächelte seinen besten Freund an. „Da hast du uns ja eine hübsche neue Magierin geangelt. Ich bin stolz auf dich!“ Mit einem fröhlichen Lachen trat er auf die Tür zu, öffnete sie, um sich aus dem Raum zurückzuziehen. „Nun denn... ich kümmere mich um den Raum. Wir treffen uns dann gleich bei Aram, ja?“

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyDi 11 Okt 2022 - 19:30


Zitat von Känguru Chroniken
Mein, dein - das sind doch bürgerliche Kategorien

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Karma nickte. Das Konzept von Faulheit war ihr nicht bekannt. Klar, sie hatte wie jeder Oni ihre Ruhepausen, aber die waren ja wichtig, um wieder Energie zu tanken und dann wieder loszulegen! Sie war als Jägerin zwar ziemlich ausdauernd, aber wenn sie dann ihre Beute hatte, brauchte auch sie ihren Schlaf und die Zeit der Entspannung. Sich aktiv vor etwas zu drücken, kannte sie nicht. Es ging auch gar nicht, ohne einen Laden zum Kaufen. Sie war für sich und die anderen verantwortlich wie ein jeder, damit sie als Gruppe funktionieren konnten. So lauschte sie nun interessiert Charons Antwort, was er denn verstand. Dann nickte sie grinsend, schnappte sich seine Hand legte ihre darunter. „Ja, euer Herz schlägt viel leichter und schneller. Aber Amon hat mir beigebracht, ein Herz ist auch ein Muskel, den man trainieren kann!“ Karma verstand den übertragenen Sinn zwar nicht, aber so unpassend zu interpretieren war die Antwort nicht. Man konnte ja auch nett sein üben, auch wenn sie das gar nicht so verstanden hatte oder in dem Fall meinte. „Oh ja! Wir sind eine große Familie, kann man sagen. Klar ist nicht jeder mein bester Freund, aber ich weiß, dass sie alle starke Onis sind!“, erklärte sie bestimmt und voller Stolz und Liebe über ihren Stamm. Karma lebte nicht mehr immer dort, aber die Gemeinschaft war ihr dennoch sehr, sehr wichtig. „Aber das macht keinen Sinn, oder? Wenn ich nicht teilen, weil ich nicht glaube, dass du mit mir teilst … und du das auch denkst. Dann denken wir ja beide falsch und könnten teilen! Warum sollte denn jemand böse zu mir sein?“ Sie sah ihn verwirrt an. Menschen waren echt kompliziert! So viele Sachen … und dabei hatte Karma nicht mal ein großes Verständnis für Gut und Böse. Sie kannte nur Notwendigkeit und damit hereingehende Dankbarkeit. Warum sollte sie jemanden etwas Böses tun? Oh, sie tötete Tiere um sie zu Essen, aber Karma würde kein Tier als böse empfinden, dass das bei ihr tat, um zu überleben. Wenn es stärker war, war es eben so. Außerdem zeigte sie Respekt für das Leben und Dankbarkeit, es nehmen zu dürfen, um selbst zu überleben. Das Menschen diese Verhaltensweisen so nicht hatten, wusste sie nicht.
„Ha! Das zeige ich dir!“ Sie grinste ihn an.

Lian hatte ihre Knochen gefunden und Karma Charon das Band umgelegt und festgeknüpft. Erfreut, dass es ihm gefiel, legte sie den Kopf schräg und musterte ihn. „Oh ja! Habe ich ihm abgeschnitten“, erklärte sie. „Er hat eh so viele, sieht man gar nicht.“ Neugierig sah sie dem Weißhaarigen zu, wie er eine Strähne auswählt und sie mit einer Klaue abschnitt. Ihre Augen wurden groß und sie griff wieder nach seiner Hand. „Zeig das nochmal! War das deine Magie? Deine … Finsternis?“, fragte sie und blickte ganz fasziniert auf seine Hand, fuhr mit ihren Fingern darüber und hatte den Kopf gesenkt. Sie konnte sich echt nicht vorstellen, wie er das macht, immerhin war hier Licht, aber es war richtig aufregend! Karma mochte Rästel!
Die Oni nahm seine Strähne entgegen. „Danke!“ Sie steckte sie ein und machte sich dann an das echt wichtige: Essen. Am Ende saß sie neben Charon mit ihrer zweiten Schüssel auf dem Bett und schlang das würzige Essen hungrig hinunter. Satt war sie danach nicht, aber immerhin knurrte ihr Magen nicht mehr. So zog sie die Strähne hervor und begann auf diese einzudrehen. Als Lian dann aber andeutete, er wolle sie wegschicken, sanken ihre Hände hinab. Erstaunt und traurig sah sie ihn an. Karma mochte ihn doch! Warum wollte er sie denn weghaben? „Dann geht es sich ja gar nicht aus, dein Geschenk fertig zu machen“, meinte sie betrübt. Aber zum Glück korrigierte sich Lian schnell! Hatte sie ihn wohl nur falsch verstanden. „Aram, wer ist das? Ein Freund von euch?“, fragte sie augenblicklich entspannter und drehte die Schnur weiter. „Oh, ist das euer Oberhaupt?“ Karma schob sich vom Bett. „Ja, das klingt super!“ Sie ging zu Lian, um ihm die Hand zu reichen und ihn hochzuziehen. „Äh … was ich einschreiben?“, fragte sie dann nach. Also schreiben generell … „Ich hatte noch nie ein Zimmer. Nur eine Höhle oder die Hütten mit Fell, aber nicht alleine. Ich glaube, ich werde oft bei euch sein!“ Alleine zu leben würde für sie eine ganz neue Erfahrung und Karma war nicht sicher, ob sie das wollte. Aber sie bekäme auch so ein Bett! Ihre Miene hellte sich schlagartig auf und sie begann damit, Lian mit sich aus dem Zimmer zu ziehen. „Bis später Charon!“, rief sie ihm noch zu und wartete dann ungeduldig, dass Lian ihr den Weg zu diesem Aram zeigte.
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySo 16 Okt 2022 - 13:57

Woooooow! Okay, was genau hatte Karma mit Charon angestellt, dass dieser einfach so freiwillig einen Teil seiner wunderschönen Haarpracht opferte? Lian konnte seinen Augen kaum glauben und so betrachtete er das Szenario, das sich vor ihm bot, vollkommen sprachlos. Soweit er das bisher hatte beurteilen können, waren dem Dargin seine Haare absolut heilig – noch zu gut erinnerte sich der Falls daran, wie er stundenlang in der Wohnung seines Freundes hatte warten müssen, bis dieser seine Frisur und sein gesamtes Äußeres als ausgehfertig anerkannt hatte. Charon hatte an einem einzigen Tag mehr Zeit in seine Erscheinung gesteckt als Lian in seinem gesamten Leben. Und jetzt schnitt er sich einfach so eine Strähne seiner Haare ab und überreichte diese der Oni-Kriegerin? Meine Güte, sie schien sich wirklich in kürzester Zeit ins Herz des Finsternismagiers gemogelt zu haben. „Scheinbar“, antwortete er dem älteren Magier auf die Aussage hin, dass Karma nun ein Teil ihrer Gilde wäre und lachte bitter, als der Dargin auch noch auf ihn zutrat und ihm die Schulter klopfte. Er hatte eine hübsche Magierin geangelt? Charon war stolz auf ihn? Ein zweifelhaftes Lob. „Das glaube ich sofort“, erwiderte der Lockenkopf und seine hellgrünen Augen blitzten amüsiert auf, während er den Blick seines Freundes erwiderte. Ehe der 20-Jährige irgendwelche Widerworte hätte einlegen können, war der Dargin bereits aus der Wohnung verschwunden und kündigte an, sich um die Bleibe von Karma kümmern zu wollen. Sie trafen sich dann gleich bei Aram? Lian wünschte sich, er könnte die Zeit zurückdrehen. Wo hatte er sich hier nur wieder hineinmanövriert? „Als Freund würde ich Aram nicht unbedingt betiteln“, antwortete er stattdessen der Oni-Kriegerin auf ihre letzte Frage und drehte sich wieder zu ihr herum. „Unser Oberhaupt… wohl schon eher“, ergänzte er die Erklärung, wenngleich es ihm sichtlich missfiel, Aram als sein Oberhaupt zu betiteln. Auch wenn diese Hierarchie zwischen ihm und seinem Onkel eindeutig vorhanden war, mochte der Lockenkopf es doch mehr, dieses Gefüge in seinem Leben zu verdrängen. Immer wenn er daran dachte, dass Aram irgendeine Form von Befehlsgewalt über ihn hatte, war es erneuter Ärger und Unmut, die sich im Inneren des einstigen Diebes breitmachten - es triggerte seine rebellische Seite. Er hätte noch mehr sagen können, doch ehe weitere Worte über seine Lippen kamen, packte Karma den Falls bereits am Handgelenk und zog ihn euphorisch mit sich aus der Wohnung, sodass Lian kaum Zeit hatte, die geleerte Essensschüssel auf der Theke seiner Küche zurückzulassen. „Ganz langsam, Karma“, wehrte sich Lian mit wenig Erfolg gegen das Drängen. „Aram wird auch in fünf Minuten noch in seinem Büro anzutreffen sein.“ Und ein bisschen mehr Zeit wäre dem Falls nur Recht gewesen, immerhin musste er sich noch eine Ausrede ausdenken, warum zum Henker er – neben der Sache mit Karma – eigentlich mit seinem Onkel hatte sprechen wollen. Das Hirn des 20-Jährigen ratterte, aber das aufgeregte Geschnatter der hochgewachsenen Oni-Kriegerin machte es nicht gerade leicht, einen klaren Gedanken zu fassen. Dann muss ich wohl improvisieren…, dachte sich Lian resigniert. Oder er hoffte darauf, dass Aram zufälligerweise gerade außer Haus war. Aber… wie wahrscheinlich war das?

Tatsächlich hatte der Illusionist es geschafft, noch ein paar Abzweigungen zu nehmen, ehe er gemeinsam mit Karma vor dem Büro des Gildenleiters ankam. Die Ausrede war es gewesen, der Oni-Kriegerin ein paar wichtige Ecken des Gildenpalastes zu zeigen, damit diese auch wusste, wo sie überhaupt gelandet war. Leider waren besagte Ecken irgendwann abgegrast gewesen und das Treffen mit Aram Falls konnte nicht mehr weiter aufgeschoben werden. „Lass uns noch auf Charon warten“, ließ Lian verlauten, kaum dass er mit der jungen Frau vor den Türen des Büros angekommen war. Sicherheitshalber behielt er die Hellhaarige nach seinen Worten genau im Auge, denn dass Karma sich weder von Worten, noch von Türen in ihren Aktionen aufhalten ließ, hatte sie zuletzt wunderbar unter Beweis gestellt. Zumindest jetzt schien sie auf das zu hören, was Lian sagte und hielt ebenso an. Das war ein kleiner Erfolg an diesem doch insgesamt eher durchwachsenen Tag. Der Braunhaarige verschränkte die Arme vor der Brust, sah sich nach dem Dargin um, aber bisher war noch nichts von seinem Freund zu entdecken. Nach außen mochte es so wirken, als würde Lian nur aus Rücksicht Charon gegenüber auf seinen Freund warten wollen, immerhin war die Idee, dass Karma eine Sphynx werden könnte, von ihm ausgegangen. In Wirklichkeit wollte der Falls das Erscheinen des Finsternismagiers aber nur abwarten, um ihm das Reden zu überlassen. Lian hatte sich in der Anwesenheit seines Onkels noch nie wohlgefühlt, gerade jetzt noch weniger als normal üblich. Nach Möglichkeit wollte er sich im Hintergrund halten, wenn diese ganze Beitritts-Geschichte mit Karma lief. Nicht, dass Aram noch auf die abwegige Idee kam, dass es Lian war, der sich für diese Wüstengilde einsetzte und sogar schon neue Mitglieder rekrutierte! Aber… wie so oft wollte das Schicksal seinen Plänen einen Strich durch die Rechnung machen.

“Lian.“ Der Lockenkopf hatte so eifrig nach Charon Aussicht gehalten, dass er gar nicht gemerkt hatte, wie sich die Tür zum Gildenleiterbüro in seinem Rücken geöffnet hatte. Der auffallend junge Magier, der das Büro fluchtartig verließ, war für Lian ein unbeschriebenes Blatt und er schenkte ihm auch nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig. Anders verhielt es sich da mit Aram Falls, der inmitten seines Büros stand und durch die nun geöffnete Tür uneingeschränkten Blick auf seinen Neffen hatte. „Aram“, erwiderte der jüngere Falls die Begrüßung mindestens genauso nüchtern, wenngleich er dem Blick des Gildenleiters nicht allzu lange standhalten konnte. Aram runzelte die Stirn, als er direkt neben Lian eine ihm unbekannte Person entdeckte. Obwohl der Blick des mächtigen Magiers ziemlich deutlich machte, dass er gerne wissen wollte, wer diese unbekannte Oni-Kriegerin war, sprach er aus: “Das Gespräch lässt sich in einem Raum besser führen als über eine Türschwelle hinweg, findest du nicht?“ Und damit deutete er mit einer einladenden Geste an, dass Lian und Karma eintreten sollten. Wo blieb Charon?!

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySo 16 Okt 2022 - 14:41

„Ich denke, wenn du mehr Menschen kennen gelernt hast, wirst du verstehen, was ich meine“, antwortete Charon auf Karmas letzte Frage. Warum sollte jemand böse zu ihr sein? Eigentlich sollte das niemand, und doch waren es viele. Es war deprimierend, wie viele schlechte Seiten die Menschheit hatte, vor Allem, wenn man einen idyllischen Vergleich wie das Leben der Oni hörte. Eventuell wurde der Blick ein wenig von Karmas Verständnis getrübt, aber Charon hatte das Gefühl, dass viel von dem, was sie sagte, vermutlich stimmte. Mit einem warmen Lächeln sah er die Großherzige an. „Für den Moment reicht es, wenn du dir merkst, dass nicht alle Menschen so lieb sind wie ich. Du kannst nicht jedem sofort vertrauen, in Ordnung? Mit der Zeit wirst du sehen, warum, aber ich möchte gern vermeiden, dass du bis dahin verletzt wirst.“

Nachdem sich Charon von den beiden anderen verabschiedet hatte, war es für ihn erst einmal hinunter gegangen in die Haupthalle, zu dem Tresen, um dort in Ruhe darüber zu sprechen, wie es mit Karma und dem leer stehenden Zimmer aussah. Ein ganz schöner Prozess, wie ihm ja durchaus bewusst war. Crimson Sphinx war in vielen Regelungen und Vorgehensweisen sehr korrekt und wenn nicht Charon Dargin, großartiger S-Rang Magier, für sie gebürgt hätte, wäre vermutlich niemand auf die Idee gekommen, einer Person, die noch nicht einmal ihren Gildenstempel bekommen hatte, ein Zimmer vorzubereiten. Glücklicherweise trug das Wort des Dargin inzwischen etwas mehr Gewicht als früher, was ihm ein fröhliches Lächeln ins Gesicht zauberte. „In Ordnung, dann gehen wir mal hoch. Ich will sicher gehen, dass wir auch vom gleichen Raum sprechen“, meinte er, ehe sich die beiden wieder auf den Weg nach oben machten. Je weniger Distanz er zurücklegen musste, um ein Auge auf die Oni zu haben, desto besser. Sie war lernwillig, aber hier und da noch ein wenig unausgereift. Es war gut möglich, dass sie etwas kaputt machte oder jemanden verletzte, wenn er nicht auf sie aufpasste, und dadurch, dass er sie rekrutiert hatte, würde das ein schlechtes Licht auf Charon selbst werfen. Davon abgesehen sollte er vermutlich in ihrer Anfangszeit so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen, ihr mehr beibringen, mehr erklären. Sowohl auf sozialer und gesellschaftlicher Ebene, als auch was ihre Magie anging. Das klang tatsächlich nach einer Menge Spaß.
„Ich denke, wir sollten etwas robustere Möbel nutzen als in den anderen Räumen“, erklärte er bei der kleinen Zimmertour und deutete auf die Lampe, die von der Decke hing. „Außerdem... keine Deckenlampe, da stößt sie sich nur den Kopf dran und dann ist das Ding kaputt. Es wäre besser, wenn wir Lichter nehmen, die man direkt an die Wände hängen kann.“ Ihm war wichtig, dass der Raum am Ende auch passte und zumindest alle realistisch vermeidbaren Probleme abgewendet wurden. Dafür nahm sich der Dargin auch gern ein paar Minuten länger. Lian wusste ja, wie er war, wenn er etwas erklären wollte, und rechnete sicher damit, auch mal einen Moment auf ihn warten zu müssen. Nicht, dass das ein Problem war. Er und Karma würden das Gespräch mit Aram sicher auch zu zweit gut hinbekommen...

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyMo 17 Okt 2022 - 21:29


Zitat von Känguru Chroniken
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Schlechte Menschen, gute Menschen? Das war echt ein wirr. Karma hatte ein sehr einfaches Verständnis davon: Gar keines. Ihr Denken war weder schwarz und weiß, noch grau, noch bunt. Ihr fehlte das Grundbegreifen von dem, was Charon versuchte ihr zu vermitteln. Dabei wollte sie es echt verstehen! Leider hatte sie ein ganz anderes Empfinden war böse war. Griff ein Grizzlybär sie an, war er nicht böse. Sie würde ihn auch jagen, wenn sie Hunger hatte oder er ihr zu nahe kam, aber deswegen war sie ihm ja nicht böse. Für Karma war es durchaus greifbar und fast schon normal, dass andere sie jagen und essen würden, aber nicht, dass sie jemand absichtlich böse behandeln würde. Vielleicht meine Charon ja das, dass sie andere Menschen wie den Puma sehen sollte, wegen dem sie ja hier gelandet war. Als gefährliche Wesen, aber nicht als böse. Da drückte er sich aber schon umständlich aus. Süß war es trotzdem. Karma grinste ihn an. „Keine Sorge! Mich verletzt so schnell keiner! Ich hab schon gegen Berglöwen und Bären gekämpft! Ein Menschlein wird mich schon nicht erjagen.“

Dann war es Zeit, sich wieder zu bewegen. Karma war schon ganz hibbelig, mehr Menschen kennenzulernen. „Aber warum das den? Kennst du ihn denn nicht?“, fragte sie Lian verwirrt, als der meinte, er und Aram wären keine Feinde. Dabei viel ihr noch was ein. „Ist das euer ganzer Name? Ihr habt alle so kurze …“
Karma schnappte sich Lian und zog ihn aus dem Zimmer. Weiter wusste sie leider nicht und so musste sie warten, dass Lian sie hinbrachte. Der wollte ihr aber noch ein paar Sachen zeigen, sodass die Oni, deren Begeisterung sich leicht ausweiten ließ, darauf ansprang und Lian munter folgte, als er mit ihr durch die Gilde lief. Staunend sah sie sich um. So viel gebautes Zeug hatte sie lange nicht gesehen! Eigentlich noch nie. Wie sie das alles nur gemacht hatten … das hatte ja sicher ewig gedauert! Karma vergaß während der Führung kurzzeitig sogar, warum sie eigentlich unterwegs waren. Naja, fast. „Was ist ein Büro?“, fragte sie Lian die Sache, die ihr noch im Kopf herumgeisterte. „Wohnt er da?“ Karma arbeitete die meiste Zeit draußen, in einem Büro war sie noch nie gewesen.
Kurz darauf fand sie es selbst heraus. Sie standen vor der Türe und Karma fand die Dinger noch immer komisch. Sie wollte schon daran rütteln, als Lian sie aufhielt. Die Oni drehte sich zu ihm um. „Charon? Brauchen wir ihn hier?“ Sie mochte den Weißhaarigen und hörte sich seine Erklärungen gerne an, aber abhängig war sie nicht. Karma war von keinem abhängig außer von sich selbst, so verstand sie nicht ganz, was Lian eigentlich meinte. Aber sie wollte ihn nicht wieder traurig oder sauer machen, also blieb sie, wo sie war. Zu ihrem Glück dauerte es nicht lange, da ging die Türe schon auf. Mit freudigem grinsend drehte sich sich um und winkte dem Kerl zu, der in der Türe erschien. „Hallo!“, rief sie, während Lian nicht so erfreut klang. Der Hellhaarige lud sie ein und Karma marschierte ohne Umschweife hinein. „Das ist ein Büro?“, fragte sie und sah sich um, ehe sie ihren Blick auf das Oberhaupt richtete. Karma verbeugte sich leicht. „Ich bin Karmajeevan Tsumiho, beste Jägerin im Stamm der roten Sonne und möchte deiner Gilde beitreten. Ich bin Magierin und man hat mir gesagt, die können sich euch anschließen. Da, schau mal!“ Karma hielt beide Hände hoch und machte seinen Satz nach vor, schlug mit den Krallen nach Aram, die aus ihren Fingern wuchsen, ohne ihn damit zu verletzen. „Super, ha?! Also, bin ich dabei? Ich mach dir deinen Platz auch gar nicht streitig!“ Die Krallen verschwanden und sie grinste ihn freundlich ab. Da konnte er doch gar nicht nein sagen!
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySa 22 Okt 2022 - 13:13

Lian war froh, dass Karma sich so leicht ablenken ließ. Natürlich hatte er ihre Frage nach seinem vollen Namen mitbekommen und sich sogleich umso mehr bemüht, die Oni-Kriegerin mit einer Tour durch den Gildenpalast auf andere Gedanken zu bringen. Er bezweifelte, dass Karma etwas mit dem Namen Falls hätte anfangen können, genauso wenig hätte sie eine Verbindung zum Leiter der Gilde Crimson Sphynx schlagen können. Zumindest noch nicht. So naiv, wie die hellhaarige Frau aktuell noch war, würde sie nicht ewig bleiben. Je länger sie unter Menschen lebte und die Gepflogenheiten hier kennenlernte, desto mehr würde sie verstehen. Je länger sie eine Magierin der Gilde war, desto mehr würde sie auch die Leute kennenlernen, die hier lebten. Gezwungenermaßen würde die Oni-Kriegerin dadurch auch irgendwann den Namen Aram Falls hören… und spätestens dann bestünde die Möglichkeit, dass sich Karma auch an Lians vollständigen Namen erinnerte und eine Verbindung schlug, die sie so nicht schlagen sollte. Während der Braunhaarige sich Charon anvertraut hatte, auf dessen Verschwiegenheit er vertraute, wollte er es tunlichst vermeiden, dass Karma das Wissen zu seiner Familie und den vorhandenen Verwandtschaften erlangte. Nicht, weil er glaubte, die Oni-Kriegerin sei böse oder würde ihm bewusst Schaden zufügen wollen. Sondern vielmehr, weil er bezweifelte, dass Karma eine gute Geheimnishüterin war, trug sie ihr Herz doch allzu deutlich auf der Zunge. „Manchmal könnte man wirklich meinen, dass er dort wohnt“, gab er der jungen Frau als Antwort auf ihre Frage und lachte amüsiert. Anders als er selbst war Aram ziemlich pflichtbewusst und machte nicht selten den Eindruck eines Workaholic auf Lian. Eine Eigenart, der er absolut nichts abgewinnen konnte. „Aber nein, er arbeitet dort nur. Unterschriften setzen, schwierige Gespräche führen, Papierkram lesen und diesen ganzen langweiligen Kram, auf den kein normaler Mensch wirklich Lust hat.“ Kaum, dass diese Worte ausgesprochen worden waren, musste der Falls an den Dargin denken, der durch seine Arbeit als Questboardverantwortlicher auch nicht selten mit unzähligen Papieren hantieren musste. Der junge Mann fragte sich wirklich, wie man an so etwas Freude empfinden konnte. Nicht umsonst war Lians Schreibtisch ein einziges Chaos und die Briefe, die er erhielt, nicht selten wochenlang ungeöffnet… Er hatte gerade noch auf die letzte Frage der hochgewachsenen Magierin antworten wollen, da war es die unverhoffte Stimme vom Gildenleiter, die Lian das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Karma schien indes unbeeindruckt.

Ohne Umschweife marschierte die Oni-Kriegerin in das Büro, kaum dass sie hierzu eingeladen worden war und es war ein letzter, hilfloser Blick, den Lian durch die Gänge des Palastes warf, in der Hoffnung, Charon zu entdecken. Wie er mich eiskalt im Stich lässt, dachte Lian entrüstet und folgte Karma in das Büro seines Onkels. In dem Moment, als die Tür hinter ihm zu schwang, war das Klicken des Schlosses das einzige Geräusch, das der 20-Jährige wahrnahm. Der Lockenkopf wäre am liebsten geflohen, doch der einzige Weg, der jetzt noch blieb, war ein Sprung aus dem Fenster. Die Aussicht darauf, unzählige Stockwerke in die Tiefe zu stürzen, bewegte die Sphynx doch dazu, sich stattdessen lieber Aram und der Oni-Kriegerin zuzuwenden. “Eine Oni“, äußerte der Gildenleiter, kurz nachdem Karma mit ihren gewachsenen Krallen in seine Richtung geschlagen hatte. Der Windhauch ließ einige Strähnen seiner hellen Haare tanzen, ansonsten zuckte Aram allerdings mit keiner Wimper. Erst als die junge Frau äußerte, der Gilde beitreten zu wollen, war es eine klitzekleine Bewegung der rechten Augenbraue, die ein Außenstehender wahrnehmen konnte. Aram schwieg, sah dann zu Lian, der sich gekonnt im Hintergrund gehalten hatte. Wenngleich es kein Wort war, das der Gildenleiter äußerte, konnte der jüngere Falls doch ganz genau die Fragen erkennen, die sich auch sein Onkel stellte: Wie kam es, dass ausgerechnet Lian eine Oni herbrachte, die sich der Gilde Crimson Sphynx anschließen wollte? Hinzukommend eine Oni, die ganz offensichtlich noch nicht besonders viel Zeit unter Menschen verbracht hatte. Der jüngere Falls stieß die Luft durch die Nase aus und sah zur Seite weg, um sich nicht weiter mit dem fragenden Blicken des Gildenleiters beschäftigen zu müssen. Ein Glück, dass Aram es für den Moment als wichtiger erachtete, sich um Karma zu kümmern, anstatt seinen Neffen mit Fragen zu löchern. “Der Stamm der roten Sonne…“, murmelte der ältere Falls und musterte Karma aufmerksam. “Dann kennst du mit Sicherheit Hisame Tsumiha. Er… ist ein guter Freund“, erklärte Aram und es war das erste Mal, dass man ein Lächeln in den sonst sehr strengen Zügen des Gildenleiters erkennen konnte. Doch so schnell, wie dieses Lächeln erschienen war, verschwand es wieder. Was es auch war, das ihn und Hisame miteinander verband, war offensichtlich kein Thema, das Aram gerade gewillt war, näher zu thematisieren. Es gab wichtigeres: “Es wäre mir eine Freude, dich in den Reihen meiner Gilde begrüßen zu dürfen, Karmajeevan Tsumiho… unter einer Bedingung.“ Die Worte hallten noch einen Moment in dem Büro nach, die hellgrünen Augen des Gildenleiters sahen aufmerksam zu der Hellhaarigen. Erst nach mehreren Sekunden öffneten sich die Lippen des Falls erneut: “Die Gilde Crimson Sphynx wird vereint durch den Stolz aller Mitglieder. Zudem nehmen wir Verrat und fehlerhaftes Benehmen nicht auf die leichte Schulter. Es ist eine Ehre, Teil dieser Gemeinschaft zu werden und es ist mir persönlich wichtig, dass alle Mitglieder diesen Umstand auch verinnerlichen." Auch wenn Aram nicht in Richtung des 20-Jährigen blickte, fühlte sich Lian doch auf sehr unangenehme Art und Weise angesprochen. Konnten sie bitte endlich zum Punkt kommen? "Sag mir, was dich zu dieser Gilde gebracht hat. Warum möchtest du dich uns anschließen? Was ist dein Ziel? Und kannst du deine persönlichen Ziele in entscheidenden Momenten dem Wohle der Gilde unterordnen?“ Lian blinzelte, öffnete den Mund, nur um ihn sogleich wieder zu schließen. Auch seine hellgrünen Augen sahen zu Karma und ehrlich – der Lockenkopf rechnete nicht damit, hier irgendeine sinnvolle Antwort von der Karmajeevan zu hören. Warum hatte Aram das fragen müssen? Warum nahm er sie nicht einfach auf?! Das würde nie und nimmer gutgehen, als würde die Oni-Kriegerin gute Beweggründe für diesen Beitritt haben… Na? Ob der 20-Jährigen Karma mit seinen gedanklichen Annahmen vielleicht Unrecht tat? Ob sie ihn gleich überraschen würde?

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Karma
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyMo 24 Okt 2022 - 18:56


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Karma wusste nicht ganz, was so witzig war, aber egal. Sie braucht es nicht zu wissen, um grinsend zu erzählen: „So wie ich? Ich habe mit Lokesh immer Kräuter, Wurzeln, Fleisch und Felle in unserer Höhle gesammelt, aber geschlafen habe ich oft draußen. Außer es war überraschend frisch oder nass. Dann war es da drinnen zwar etwas eng zu zweit aber trocken.“ Der Gedanke, nicht mit dem Geruch von Wald und Berg in der Nase aufzuwachen, betrübte sie ein wenig. Das würde sie in der Zeit hier ganz schön vermissen. Doch dafür konnte sie immer zu Lian und Charon laufen und mit ihnen diese neue, große Welt erkunden. „Was sind Unterschriften? Und warum schwierige Gespräche?“, fragte sie und runzelte die Stirn. „Warum macht er es denn, wenn er das nicht will und kein anderer?“ Das es sich eher auf Lians Wahrnehmung bezog war der Oni nicht klar. Stattdessen verwirrte sie nur der Gedanke, dass ein Mensch etwas tat, das er gar nicht tun wollte. Klar, jeder hatte mal einen schlechten Tag, aber Karma wäre nie Jägerin geworden, läge es ihr nicht im Blut.
Tatsächlich wirkte Aram nicht so erfreut wie die große Frau, die ihm in sein … Büro folgte. Witziger Name für diesen winzigen Raum. Dass die Türe geschlossen wurde, bekam sie gar nicht mit. Karma hatte keine Wahrnehmung dafür, auch wenn sie mittlerweile wusste, dass die Möglichkeit bestand, sich wegzuschließen. Aber verstehen tat sie es nicht und automatisch annehmen noch weniger.
Während auch Lian wirkte, als wollte er nur weg, stellte Karma sich mit vollem Namen vor und erklärte, was sie wollte. Sie demonstrierte ihre Krallen, was ihn gar nicht erschreckte. Karma grinste und boxte Aram leicht an die Schulter. Der war cool. Den Menschen mochte sie! „Oh ja!“, bestätigte sie und trat wieder einen Schritt zurück. Karma war eine stürmische Person, aber respektlos war sie nicht. Ihre Geste war mehr ein Zeichen ihrer Freundlichkeit und ihres Respektes gewesen, als ein versuchter Angriff. Aram war das Oberhaupt dieses Stammes und Karma ein Gast. Ein breites Lächel erschien auf ihrem Gesicht wie die rote, aufgehende Sonne. „Hisame? Ja, ja! Das ist mein Onkel!“, meinte sie stolz. „Er hat gar nicht von dir erzählt, hat er wohl immer vergessen, wenn ich mal da war …“ Karma fragte nicht weiter nach sondern hörte ihm interessiert zu, wobei sie ihn aus gelben Augen anstarrte wie eine Eule eine Maus.
Karma nickte bestätigend. Stolz konnte sie! Und verraten hatte sie auch noch keinen! Warum auch … und vor allem, wie auch? Damit hatte sie bislang keine Berührungspunkte gehabt. „Ich habe auf der Jagd Lian getroffen und habe ihn bis hier her verfolgt. Er war richtig pfiffig, ein super Mitglied“, begann sie und klopfte Lian anerkennend auf die Schulter. „Hab ihn fast nicht gefunden, aber wie gesagt, ich bin eine sehr gute Jägerin. Ich will mehr Manatraining machen und über diese Magie lernen. Und über euch Menschen.“ Ja … das wars im Grunde. Karma sah fragend zu Lian. Ob dem noch was einfiel, das sie vergessen hatte zu sagen. „Meine persönlichen Ziele? Unterordnen? Du meinst, für die Gilde da sein, wenn sie mich braucht? Klar, das kann ich!“ Wenn der Stamm sie brauchte, war sie ja auch immer zurückgekehrt. Wenn das Essen knapp wurde, wenn jemand verletzt oder krank war, hatte sie immer mitgeholfen! Das war doch ganz selbstverständlich, auch wenn der Mensch es komisch ausdrückte. Allerdings hatte sie schon gemerkt, dass es hier viele komischen Formulieren gab und so zuckte sie darüber nur die Schultern.
„Charon hat gesagt, dass es geht schnell, aber brauchst du noch etwas? Soll ich dir zeigen, was ich kann?“,
bot sie an. Es war sein gutes Recht einen Beweis zu fordern, sie aufzunehmen, doch Aram schien zufrieden mit ihren Überlegungen. So sollte sie als nächstes ihr Gildenzeichen bekommen. Ein kleines Mal, wie Tarnbemalung aus Lehm, Erde und Asche auf ihre Ferse. Stolz wie ein Oni und ein Mitglied dieser Gilde hielt sie Aram ihren Fuß hin!

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Cassandra

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySa 6 Mai 2023 - 19:10


Quest: Die Kristallkugel der Schmerzen | Outfit

01 | @El

Es war eine undankbare Sisyphusarbeit die Kisten auszuräumen. Egal, wie viele Bücher Cassandra an die richtigen Stellen im Regal verbannte, es rückten immer noch mehr nach. Egal, wie viele Kleidungsstücke sorgsam in den Kleiderschrank und die Schubladen unter dem Bett kamen, irgendwo fand sie doch noch eines, das irgendwer schützend um ein Stück Porzellan gewickelt hatte. Wenigstens der Mülleimer stand nun nahe der Küchenzeile und enthielt das erste Opfer des Umzugs und ihrer Vergesslichkeit. Eine Müslischüssel, die sie beim Auspacken der Kleidung übersehen hatte. Das Gefäß hatte sich postwendend aus dem Schutz des Stoffes verabschiedet, hatte noch einen munteren Salto hingelegt, bevor es auf dem Holzboden zerschellt war. Wenigstens waren vermutlich keine Splitter im Teppich gelandet. Den entweder nach unten zu transportieren oder hier aus dem Fenster raushängend auszuklopfen wäre keine angenehme Arbeit geworden. Mit einem missgelaunten Seufzer faltete sich Cassandra auf einem der beiden Flauschsofas zusammen. Konnte der Einzug nicht noch einen Moment warten? Immerhin würde sie noch eine lange Zeit hier wohnen. Da machte ein Tag oder mehr, den die Teller auf ihre Erlösung aus der Gefangenschaft der Umzugskisten warten mussten, doch nun wirklich keinen Unterschied, oder? Der Blick der jungen Frau wanderte in Richtung Fenster, durch das die Sonne warm und einladend ins Zimmer strahlte. Komm heraus, Cassandra, lass dich von meinen Strahlen wärmen, genieße den warmen Tag, schien sie verlockend zu flüstern. Nur langsam richteten sich die türkisgrünen Augen Cassandras zurück auf die im Zimmer verteilten Umzugskisten in diversen Stadien des Ausgepacktseins. Daran weiter zu arbeiten erschien nun noch weniger verlockend. Der Blick wanderte weiter in Richtung Hut- und Schirmständer. Letzterer enthielt neben einem Sonnen- und einem Regenschirm eine gewaltige Zweihandaxt und einen noch größeren Bogen. Nur ein kleiner Auftrag. Vielleicht etwas in Aloe-Town. Dann konnte sie die Stadt besser kennen lernen und gleichzeitig die Vorräte in der Wohnung aufstocken. Es war schließlich schon peinlich gewesen Nero keine Gebäckstücke oder dergleichen anbieten zu können. Ein Fehler, der nicht wieder vorkommen sollte. Genau. Das zwar Zukunftsplanung und hatte garantiert nichts damit zu tun, dass sie einfach keine Lust mehr hatte weiter Kisten auszuräumen. Mit erfolgreich durchführter Selbstüberlistung ging es hinüber zur Eingangstüre. Barret auf den Kopf, Jacke über den Körper, weiche Schuhe an die Füße, Handtasche über die Schulter, Axt in die Hand. Der Bogen würde zuhause bleiben. Erstens war er unpraktisch groß und zweitens in einer Stadt wie Aloe hoffentlich einfach nicht notwendig. Wie hoch standen schon die Chancen, dass sie jemanden würde erschießen müssen? Doch bitte verdammt niedrig.

Die Eingangshalle der Gilde erfüllte Cassandra mit dem üblichen Schub an Euphorie. Crimson Sphynx hatte einfach ein verflucht beeindruckendes Gildengebäude. Den gestrigen Tag hatte sie in dem Nebenraum verbracht und die Zeugnisse der Erfolge der Gilde mit wachsender Ehrfurcht bestaunt. Irgendwann würde sie auch etwas zu diesem Museum der Glorie beisteuern. Irgendwann, aber vermutlich nicht heute. Ein Nicken, unterstrichen durch das Cassandra scheinbar im Gesicht festgetackerte, freundliche Lächeln, erging in Richtung Empfangstresen. Sorgsam darauf achtend, dass der Kopf der Axt weder Boden noch Personen verletzte, ging es für die junge Alshaytan jedoch zielstrebig weiter. Das Questboard entsprach nicht ihren Erwartungen. Es war seltsam künstlerisch aufgemacht, auch wenn die Rankenmuster mit den Zetteln daran recht hübsch waren und sie an ihren Bogen erinnerten. Trotzdem war dies etwas, was sie eher bei Satyrs Cornucopia erwartet hätte. Die Gilde hatte bei den Recherchen verweichlicht, Verzeihung, artistisch angemutet. Bei Crimson Sphynx hätte Cassandra sehr viel eher mit Gold gerechnet, vor allem wenn man bedachte in welchem Umfeld dieses Brett stand. Immerhin war das hier ein Gildenpalast und kein Gildenhaus. Eine angemessene Unterkunft. Aber, nun, Zeit sich die Mitgliedschaft zu verdienen. Mit spitzen Fingern der freien Hand wurde ein Zettel nach dem anderen zur besseren Lesbarkeit auf dem Brett auseinander gezogen. Beim Aufbau eines Rummels helfen? Nein danke, das hatte sie schon viel zu häufig gemacht. Jemandem dabei helfen einen Mord aufzudecken, der dann die ganzen Lorbeeren dafür einstrich? Cassandra blähte empört die Wangen auf. Das grenzte an Betrug! Sollte er doch selbst das Hirnschmalz ein wenig anstrengen, diese Qualle. Eine Frechheit sich mit sowas an die Gilde zu wenden. Verkaufsgespräche in einem Blumenladen übernehmen? Brrr, soziale Interaktion. Einer Wahrsagerin auf den Zahn fühlen? Oh! Wenn die Zeit im Kasino sie eines gelehrt hatte, dann, dass Schicksal auch nur Wahrscheinlichkeit war. Das sah doch vielversprechend aus. Mit gespitzten Fingern wurde das Questboard fein säuberlich um einen Auftragszettel beraubt.

Es herrschte reges Treiben im Gildenhaus. Leute kamen aus den Türmen, besahen sich das Questboard oder kamen von draußen herein und erkundigten sich wegen irgendwas beim Empfangstresen. Nicht zum ersten Mal öffnete Cassandra den Mund um ein aus den Gemächern kommendes Gildenmitglied zu fragen, ob man vielleicht so freundlich wäre sie auf dem Auftrag zu begleiten. Immerhin kannte sie sich in der Stadt nicht aus und zu zweit war man schließlich sicherer unterwegs. Aber kein Laut entrang sich ihrer Kehle. Frustriert presste sie Lippen aufeinander. So konnte das doch nicht weitergehen. Und genau deswegen hast du kaum Freunde, Cassandra. Gib dir einen Ruck! Sie würde einfach die nächste Person ansprechen, die an ihr vorbei kam. Sie musste. Trotz der Entschlossenheit brauchte es, bis die Person an ihr vorbei gelaufen war, bevor Cassandra es unter Einsatz des gesamten verfügbaren Muts vollbrachte die Zähne auseinander zu kriegen. "Entschuldigung. Hättet Ihr Zeit und Lust mich auf einen Auftrag zu begleiten? Es ist nicht weit", ertönte es daher leicht zittrig und leise in Richtung einer kleinen, blauhaarigen Gestalt. Oh weh. Hatte sie grade ein Kind angesprochen? Von ihrer Warte auf einer der für Besucher bereit stehenden Bänke konnte Cassandra feststellen, dass sie trotz der Tatsache, dass sie saß, fast auf Augenhöhe mit dem Gegenüber war. Oh weh. Peinlich. Das konnte doch kein Gildenmitglied sein. Einfach zurückrudern, entschuldigen und im Bett einbuddeln.


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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySo 7 Mai 2023 - 8:26
















Die Kristallkugel der Schmerzen«
Quest: Die Kristallkugel der Schmerzen - 1 | 10 Der Tag war nicht so gut gestartet. Das kam bei El nicht selten vor. Die junge Magierin hatte so ihre Probleme aus dem Bett zu kommen. Da gingen manchmal schon ein paar Stunden ins Land, bevor sie sich aus ihrem Nest hieven konnte. Letzten Endes hatte sie in der Regel nur eine Motivation dies zu tun: Geld verdienen. So für das Leben. So einfach starb es sich ja eben nicht. Mit einem unmotivierten Seufzen pellte sie sich aus ihrer Decke heraus und machte sich zu aller erst daran ein paar Klamotten von einem unordentlichen Stapel zu fischen. Eine Nase voll sog sie den Duft ein - ja, war noch akzeptabel. Frisch war jetzt auch anders, aber es stank nicht! Schnell hatte sie sich also die zerschlissene Hose, die an den Knien schon gar keinen Stoff mehr hatte, angezogen und einen schwarzen Pullover über ihren Kopf gezogen. Die kaputten Schuhe waren jetzt auch nicht das Highlight, aber ganz ehrlich... Würde man ihr Gesicht sehen können, würde keinem Menschen auffallen, dass ihre Klamotten scheiße waren. Bevor El ihre mickrige Wohnung verließ, goss sie einmal fleißig ihre Blumen und Pflanzen, fütterte die kleinen Eidechsen, die ihre geselligen Mitbewohner waren und versuchte wenigstens ihr Bett zu machen - mit mäßigem Erfolg. Ganz ehrlich: Sie würde wohl niemals Gäste empfangen können. Aber das war okay. Menschen konnte man ja auch woanders treffen! Die Maske wurde vor das Gesicht geschnallt und das zerzauste, blaue Haar einmal mit der Bürste zumindest von den heftigsten Knoten befreit. An der Zahnbürste kam sie auch vorbei und benutzte die sogar! El war ein wenig schludrig, aber nicht eklig ... Jedenfalls schnappte sie sich, als sie mit allem fertig war, ihren Rucksack und machte sich auf den Weg zum Gildenpalast.

El im Palast. Immer wieder ein sonderbarer Gedanke. Schließlich passte ihre düstere und unscheinbare Gestalt in einen Palast allerhöchstens als Handlanger. Dabei war sie sogar schon eine B-Rang Magierin! Sie brüstete sich damit nicht besonders stark. Das würde immerhin bedeuten, dass sie Verantwortung übernehmen müsste und das war ihr ziemlich unangenehm. El liebte die Gilde sehr... und alle Menschen, die sie bisher dort kennengelernt hatte. Allerdings war sie allem voran sehr unsicher und traute sich nur mäßig viel mit den Leuten zu interagieren. Sie schlenderte gerade durch den Palast, auf dem Weg zur Haupthalle. Da sprach sie allerdings eine fremde Stimme an. Jemand, der da saß, richtete seine Worte so völlig aus dem Nichts an El. Jene zuckte kurz zusammen, richtete die Maske zur Sicherheit und wandte sich um. „Huh? I-I-Ich?“, fragte sie ein wenig unsicher und deutete mit dem Finger auf sich. Eine wunderschöne Frau blickte El an. Ihre Stimme war nicht so fest gewesen, wie man es von einer Frau mit diesem Aussehen erwarten würde. El hingegen klang immer furchtbar. Durch die Operationen nach ihrem Unfall waren ihre Stimmbänder kaputt. Daher erklang von ihr eine ziemlich tiefe, krächzende Stimmlage. Als sie die Dame musterte, fiel ihr auf, dass jene Blickkontakt mit ihr hielt. Die sprach sie also wirklich bewusst an. Eine Quest... „K-K-Können wir machen.“, antwortete El also nervös und nickte der Dame zu. Ihr Auge lag dabei auf dem hübschen Gesicht der Frau. Wirklich beneidenswert... Selbst wenn ihr Gesicht nicht so zerfetzt wäre, wäre sie sicher nicht so ansehnlich geworden! „I-I-Ich b-bin El.“, stellte sich die androgyne Gestalt vor und wartete darauf, was ihr Gegenüber nun tat. Was für eine Quest eigentlich? Sie hatte einfach ja gesagt... Worauf sie sich wohl eingelassen hatte?






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Zuletzt von El am Do 22 Jun 2023 - 17:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySo 7 Mai 2023 - 13:56

02 | @El

Herrje. Was habe ich mir da angelacht? Das kleine, zerzauste Etwas vor ihr war wohl doch ein Gildenmitglied. Das Alter war...schwer abzuschätzen. Die Stimme klang krächzig, wie von einer jener älteren Gestalten im Kasino, die permanent von einer dichten Rauchwolke umgeben waren und zum Frühstück mit hartem Rum gurgelten. Und dann diese Maske. War das ein modisches Statement oder verbarg sie etwas? Die Antwort ließ nun schon ein bisschen länger auf sich warten, während Cassandra ihr Gegenüber schlicht musterte. Wenigstens ihr freundliches Lächeln blieb dabei unverändert, auch wenn es starre Einstudiertheit angenommen hatte. Nun, El war ein Gildenmitglied. Damit musste sie sich zumindest ihrer Haut erwehren können, selbst wenn sie...er? Selbst wenn das Gegenüber nicht so aussah. Und Cassandra würde ganz sicher ihre Laufbahn in der Gilde nicht damit beginnen eines ihrer Mitglieder in Frage zu stellen, egal wie diese aussahen. Das wäre doch reichlich vermessen. Nur langsam kehrte echte Wärme in das Lächeln der jungen Alshaytan zurück, als sie El das Zettelchen mit den Questinformationen anreichte. Immerhin hatte sie das Gegenüber damit reichlich überfallen. Sie wäre gewiss nicht böse, wenn El es sich anders überlegte, auch wenn der Auftrag nun wirklich nicht im Geringsten gefährlich klang. Schließlich ging es nur darum ein paar Informationen einzuholen.

"Einfach nur El? Freut mich. Ich bin Cassandra, neues Mitglied", stellte Cassandra sich selbst vor und überließ den Zettel El und El dem Zettel. Noch beließ sie ihre vier Buchstaben auf der Bank und die Axt an eben jene gelehnt. Zumal ihr das Gelegenheit gab die kleine Gestalt mit gesenktem Blick ein wenig mehr zu betrachten. Die Kleidung hatte nicht nur bessere Tage, sondern vermutlich schon bessere Monate gesehen. Die Schuhe waren kaputt, die Hose hatte Löcher an den Knien. Wenigstens der Pullover war auf den ersten Blick frei von Löchern. Am Ende gelangte man aber nun einmal doch wieder zum Gesicht. Oder dem, was bei El das Gesicht ersetzte. Die starre Maske, die es unmöglich anhand der Mimik zu erkennen, was das Gegenüber dachte. Am eindringlichsten war jedoch das eine sichtbare Auge. Nur mit Mühe konnte Cassandra dem Drang widerstehen das kleine Wesen vor ihr umarmen zu wollen. Hier stand jemand, dem nichts Gutes widerfahren war. Und es war jemand, der das noch nicht verarbeitet hatte. Die junge Alshaytan beugte sich ein Stückchen vor, während sie El die Zeit gab sich die Informationen zur Quest durchzulesen. Es wäre vermutlich ausgesprochen unhöflich einfach zu fragen, was mit El geschehen war. Auch wenn sie neugierig war, alte Wunden wollte sie gewiss nicht wieder aufreißen oder an der Heilung hindern. So oder so durfte El nichts weiter geschehen.
"Wir sollen nur einer Wahrsagerin ein wenig auf den Zahn fühlen", entpuppte sich Cassandra wie üblich als absolute Plaudertasche. Wieder stützte sie den Kopf auf dem rechten Arm ab, während sie nunmehr schweigend die Antwort Els abwartete.


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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptySo 28 Mai 2023 - 0:18
















Die Kristallkugel der Schmerzen«
Quest: Die Kristallkugel der Schmerzen - 2 | 10 Manchmal passierte ihr das. Aus dem Nichts sprach sie jemand an, wollte etwas von ihr und erwartete, dass sie bereit war sofort eine Antwort zu geben. Elena hatte absolut nichts gegen andere Menschen, aber sie wurde schnell unsicher, wenn man sie überrumpelte. Diese wunderschöne, fremde Frau, die sie hier im Gildenhaus ansprach, hatte sie wirklich sehr überrascht. Würde sie nicht dieses gutmütige, offenherzige Lächeln tragen, wäre die kleine Magierin wohl sehr verunsichert. Nun war sie lediglich überrascht - und hatte vor lauter Schreck auch direkt ja gesagt, ohne überhaupt zu wissen, worum es gehen würde. Diese Dame suchte Begleitung auf eine Quest - und ehrlich gesagt, hatte El auch nicht wirklich etwas Anderes geplant hatte. Von daher sollte es für sie wirklich kein Problem sein Cassandra zu begleiten.

Voller Neugier blickte sie die fremde Dame an. Jene hatte ihr gerade eine Quest aufgedrückt. El hatte sich, unsicher wie sie war, direkt einmal vorgestellt. Tatsächlich tat es ihr die freundliche Dame gleich. Cassandra war ein schöner Name. Er passte zu ihrem wirklich ansehnlichen Äußeren. El hatte nur kurz Zeit die hübsche Frau genauer unter die Lupe zu nehmen, bevor jene ihr den Questzettel reichte. Dankbar nickend nahm sie jenen an und ließ ihr Auge über das Papier wandern. Soso... Eine Wahrsagerin. Elena kannte dieses Konzept nur in der Theorie. Sie selbst musste zugeben, dass sie sich an solchen Zauber noch nie gewandt hatte. Viele Menschen behaupteten, dass das Scharlatanerie war. Manch einer glaubte aber fest an das, was so eine Person, welche in die Zukunft der Menschen zu blicken vermochte, zu sagen hatte. Ob sie es nun wirklich konnte, sei mal dahingestellt. El würde es wirklich interessieren, ob sie dies könnte... Auf der anderen Seite würden Menschen, die fest daran glaubten, sowieso einen Funken Wahrheit darin erkennen. Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wenn man so wollte... Allerdings war es in diesem Fall hier eher schlecht, wenn sich die Vorhersagen besagter Wahrsagerin erfüllten. Immerhin schienen die schlichtweg alle negativer Natur zu sein. Elena zog die Augenbrauen angestrengt nachdenkend zusammen - was man unter ihrer Maske ja leider nicht zu sehen bekam. Ihre Mimik existierte, man konnte sie nur nicht erkennen. „Das ist ja eigenartig...“, murmelte die kleine Magierin in Gedanken. Weil sie sich kurz nicht auf ihre Begleitung konzentrierte, war das Stottern für einen Moment verstummt. „Gute Voraussagen verkaufen sich doch bestimmt viel besser, oder?“, richtete sie ihre Nachfrage nun an die Kollegin, bevor sie sich verlegen mit der Hand über den Nacken fuhr. Doch der Gedankengang war nicht so spontan wie er schien. Wenn man den Menschen ihre Zukunft schmackhaft machte, kam man doch bestimmt viel weiter, als wenn man ihnen etwas Schlechtes verkaufte. Warum tat diese Frau das also dann? Komisch... So richtig wurde El daraus nicht schlau. Da konnte man nun ja aber viel spekulieren, nicht wahr? Cassandra war jedenfalls direkt motiviert und guter Dinge. Sie forderte El auf, sich auf den Weg zu machen. Still nickend gab sie ihrer Begleiterin den Auftragszettel zurück. „D-Danke.“, meinte sie knapp und blickte zu Cassandra auf, bevor sie das Gildenhaus verließen. Ob sie weit reisen mussten? Wo stand so eine Wahrsagerbude eigentlich? El war nicht ganz sicher, ob sich das Ganze hier in dieser Stadt abspielen würde. Allerdings war sie recht sicher, dass sie keinen anderen Ort in der Quest gelesen hatte. „W-W-Wo m-müssen wir hin?“, fragte sie also und kratzte dafür ihre ganze Selbstsicherheit zusammen. Das war nicht viel ... Jedenfalls hoffte sie inständig, dass sie nicht etwas überlesen hätte. Das wäre peinlich! Wenn Cassandra ein neues Mitglied war, dann wollte El als B-Rang Magierin nicht enttäuschen! „H-H-Hast du schon ein paar Q-Quests gemacht?“, bemühte sie sich also um etwas Konversation mit ihrer Begleiterin. Sie würde ein gutes Vorbild sein heute!






Reden | Denken
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they've got nothing to lose.

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Zuletzt von El am Do 22 Jun 2023 - 17:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Cassandra

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm - Seite 5 EmptyMi 31 Mai 2023 - 22:31

03 | @El

"Wie mein Vater sagt: Hoffnung verkauft sich gut", intonierte Cassandra auf Els Frage, ob sich gute Prophezeiungen denn nicht besser machen würden, gab sich sogar redliche Mühe Amirs grummeligen Tonfall und deutlich tiefere Stimme angemessen nachzuahmen. Damit hatte die kleine Magierin nicht unrecht. Glücksspiel war eine Bauerlaubnis für Luftschlösser, wie Sabiya zu sagen pflegte. Man bringt die Menschen dazu auf das beste Ergebnis zu hoffen und die möglichen schlechten zu vergessen. Das war bei der Wahrsagerei doch bestimmt nicht anders. Wer hörte schon gerne, dass man sich demnächst ein Bein brechen würde? Nicht nur, dass man sich dann ein Bein brach, man lebte bis dahin dann auch in ständiger Furcht davor, dass es passieren würde. So eine Prophezeiung war zumindest Cassandra keinen müden Jewel wert, außer sie bekam exakt Zeitpunkt und Grund für die Verletzung. Und wenn man beides davon bekam, warum wurde man dann noch verletzt? Dann wusste man doch, was man zu umgehen hatte. Da musste mehr dahinter stecken. Das sagte ihre innere Zynikerin. Vorsichtig zupfte sie El den dargebotenen Questzettel wieder aus den Fingern, darauf achtend, dass kein Körperkontakt hergestellt wurde. Was nicht im geringsten mit El zu tun hatte. Immerhin bekam sie für ihr Danke ein sachtes Heben der Mundwinkel von Cassandra. Die junge Alshaytan entfaltete sich von der Bank. Sie überragte ihre frisch gebackene Questpartnerin um einiges. Nicht zum ersten Mal fragte sich Cassandra, ob El nicht vielleicht ein wenig zu jung war, aber daran gab es nichts zu rütteln. Das Wort der Gilde war Gesetz. Und vielleicht steckten in dieser kleinen Gestalt ungeahnte Kräfte. Gewohnt schweigsam stakte Cassandra zuerst aus dem Gildengebäude, bevor sie auf Els Fragen antwortete.

"Zum Basar, schätze ich", kam die wortkarge Antwort auf die Frage nach dem Ziel. Ein solches Geschäft brauchte Zulauf. Und auch wenn man bekannt dafür war, dass die eigenen Vorhersagen immer eintrafen, brauchte man die Laufkundschaft. Also musste sich die Wahrsagerin irgendwo aufhalten, wo die Leute sowieso herum liefen. Viel wusste Cassandra über ihre neue Heimatstadt nicht, aber das Juwel der Wüste hatte einen großen Basar. Wo konnte man also schon besser ein Zelt aufschlagen als dort? Eine exzellente Frage, auf die Cassandra keine Antwort hatte. Die junge Frau rückte das Barret auf ihren Haaren zurecht, blinzelte ein paar Mal, als es in die trockene Hitze der Sonne ging. Die Stufen des Gildenpalastes funkelten gradezu im Licht. Vor dem Gildengebäude erstreckte sich jedoch das Labyrinth, das Gewirr der Gassen und Sträßchen und Plätzchen von Aloe Town. Mist. Cassandra lupfte sich die Axt über die Schulter und starrte in Richtung der Stadt. Sie kannte sich nicht aus. "Nein, das hier ist eine meiner ersten Quests", gestand sie El ihre Unerfahrenheit in Sachen Dienst für die Gilde. Es bestand schließlich nicht der geringste Grund zu lügen. Selbstüberhöhung führte nur zu Problemen später. Cassandra kniff die Augen zusammen. Irgendwo in der Ferne war zumindest eine Anhäufung an im Wind flatternder Stoffbahnen zu sehen. Wenn ich ein Basar wäre, wäre ich dort. Fast geräuschlos, wäre da nicht das leise Rasseln der metallenen Kette der Handtasche, machte sich Cassandra auf den Weg. Mit Blicken über die Schultern stellte sie sicher, dass sie El nicht davon lief. "Bist du schon lange bei Crimson Sphynx? Oh, und wir sollten uns einen Plan zurecht legen. Vorschläge?"


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