Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Crimson Sphynx Gildenpalast - Ostturm
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Der östlichste Turm des Gildenhauses ist das Wohnquartier für alle Magier, die sich keine Wohnung in der Stadt suchen wollen oder können. Die Räume sind orientalisch gestaltet und bieten Platz für zwei bis sechs Magier, je nach Größe des Raums. Die Kosten für ein Bett betragen immer 10.000 Jewel im Monat, was deutlich unter der normalen Miete in Aloe Town liegt, weswegen besonders die unerfahrenen Magier der Gilde hier Unterschlupf finden.

Change Log: ---

Off: Ein erfrischendes Wiedersehen

# 35 Es war so viel Druck, der nun abfiel. Eine so große Anspannung hatte sich gebildet, es war ein richtiges Auf und Ab der Gefühle. Scheute die Marinakis das Gespräch am Vorabend noch, intensivierte sich die Spannung an diesem Morgen dafür umso mehr. Es lief gut, dann kam ein Dämpfer, doch das einzige was im Endeffekt zählte, war das Ergebnis. Die Zwei hatten ihre Zweifel ausgeräumt, zumindest jene, die ein Zusammensein auf Dauer ausgeschlossen hätten. Helena ahnte nicht, wie groß Charons Probleme mit dieser Thematik waren. Sie ahnte nicht, wie sehr ihn dies schon in der Vergangenheit beschäftigt hatte. Alles was sie wusste war, dass sie definitiv nicht die Fußkette sein wollte, die er sich zuvor in Sachen Partnerschaft vorgestellt hatte. Das wäre ihr so nicht in den Sinn gekommen und seine Befürchtungen trieben sie natürlich dazu an, diese Ängste explizit zu berücksichtigen. Für den Moment jedoch, wollte Helena nicht mehr als die Nähe des Magiers zu spüren. Mehr noch als am Vorabend, als sie sich geeinigt hatten gewisse Grenzen einzuhalten. Diese sollte es in dieser Form für sie nicht mehr geben.

Die Halbgöttin sog den Moment förmlich in sich auf. Saß sie doch mehr oder minder auf dem Schoß des Weißhaarigen, wodurch sie leicht erhöht positioniert war, lehnte sie bei der Umarmung ihren Kopf gegen den seinen. Sie schaute zu ihm herab, tief in seine Augen. Ein zufriedenes, dankbares Lächeln lag auf ihren Lippen, bis der Dargin die Geschicke so lenkte, dass er sie für etwas Anderes in Beschlag nahm. Mit seiner Hand zog er fordernd an der Magierin, die jener Aufforderung bereitwillig nachkam. Die Lippen der Beiden trafen aufeinander und eine wohlige Wärme breitete sich in der Brust der Marinakis aus. Hatte sie sich vorher solche Mühe gegeben, so eine Situation zu vermeiden, weil sie sich falsch angefühlt hätte, war von Zweifeln diesbezüglich überhaupt keine Spur mehr. Helena erfreute sich daran, dass all dieser Stress vorbei war. Sie küsste Charon ohne gedanklich abzudriften, lebte einfach nur den Moment. Es war ein Kuss, von dem noch viele folgten würden. Nur vielleicht nicht sofort. Helenas Hand wanderte zu seiner Wange, auf der sie kurz verweilte, ehe sie weiter herab zu seiner Brust fuhr. Dann ertönte wiederholtes Klopfen, was die Schönheit und Intimität dieses Moments abrupt beendete. “Helena Marinakis? Eine Nachricht der Rune Knights!“ Scheinbar war man informiert darüber, dass die Ritterin die letzte Nacht als Gast dieser Gilde verbracht hatte. Doch was wollte man nun von ihr? “Ja?“, rief die Magierin zurück. Der Herr schob einen Zettel unter der Tür hindurch, der wenige Schritte entfernt von den beiden Turteltauben liegenblieb. “Nanu?“ Helena löste sich von Charon, indem sie von seinem Bein aufstand. Sie ging in Richtung Tür und gabelte den Zettel auf, um ihn auseinanderzufalten und zu lesen. Viel stand nicht drauf. “Ein neuer Auftrag. Ich soll zum Bahnhof, eine Kollegin aufsammeln und die Kupfermine West von Banditen befreien.“, fasste Helena zusammen, kaum hatte sie die Botschaft gelesen. Ihr Blick, ein wanderte sofort zurück zu Charon. “Ich muss gleich los. Bist du heute Abend noch hier?“ Ein plötzlicher Abschied, der die Halbgöttin schmerzte. Gerne hätte sie mehr Zeit mit ihrem Freund verbracht, doch das musste nun leider warten.

Zauber:

Vieles in den letzten 24 Stunden hatte Charon wieder deutlich ins Gedächtnis gerufen, was an der Zeit mit Helena so angenehm war. Die Gespräche, die Blicke, die sie ihm zuwarf, ihre sportliche, herausfordernde Natur, die trotz allem Wunsch, die Nummer Eins zu sein, mit so viel Güte erfüllt war. Aber auch wie zärtlich und unterstützend sie sein konnte, wenn sie es wollte. Natürlich war da auch noch die Tatsache, dass sie eine wahre Schönheit war, deren Nähe sich wundervoll anfühlte - in verschiedener Hinsicht. Dieses Gefühl weckte auch der Kuss gerade sehr effektiv. Man spürte die Sehnsucht darin, merkte, dass es ein Kuss zwischen zwei Personen war, die zu lange darauf gewartet hatten. Ihre Hand legte sich an seine Brust, seine sich an ihre Hüfte. Keiner von beiden wollte den anderen gehen lassen.

Und doch ging Helena.

“Ah… ein Auftrag.” Die Enttäuschung war Charon anzumerken, auch wenn er sich bemühte, neutral zu bleiben. Mit einem unehrlichen Lächeln schüttelte er den Kopf. “Kaum zu glauben, dass sie dir hierher einen Boten geschickt haben…” Typisch Runenritter. Die hatten natürlich keine Rücksicht auf Freizeit oder die Wünsche und Notwendigkeiten ihrer Mitglieder. Aram würde dem Dargin so etwas sicher nicht antun, wenn er nicht extrem dringend gebraucht wurde. Aber gut, was sollte man machen? “Naja, so ist es eben. Klingt wie ein wichtiger Auftrag, ich drücke dir die Daumen, Helena. Auch wenn du wohl kaum Glück brauchst, um mit ein paar Banditen fertig zu werden.” Er lachte auf, legte dann noch einmal die Arme um die Marinakis, um sich einen letzten Kuss zum Abschied zu holen. Kurz hatte er darüber nachgedacht, einfach mitzukommen und die Plage mit einem großen Zauber zu beenden, aber nein. Das hier war eine offizielle Quest der Rune Knights, da sollte er sich als Magier einer anderen Gilde nicht unaufgefordert einmischen, das gab nur Ärger. Es war deutlich einfacher, mit einer Gilde wie Midas Hands oder Satyrs Cornucopia zu arbeiten, die nicht staatlich gefördert wurde, aber bei den Runenrittern mischte er sich lieber nicht ein.
Die nächste Frage Helenas stimmte Charon nachdenklich. Er trat einen Schritt zurück, fuhr sich durch die Haare. “Heute Abend…?” Das war… eine gute Frage. Wenn er nicht gerade unterwegs war, um etwas Bestimmtes zu erledigen, dann war es immer schwer zu sagen, wann Charon in der Gilde anzutreffen war und wann nicht. Es kam häufig vor, dass er spontane Tagesausflüge machte, weil er Lust darauf hatte oder weil jemand etwas mit ihm unternehmen wollte oder weil er in seiner Forschung auf etwas Interessantes gestoßen war. Ähnlich oft fand er bei der Arbeit am Questboard eine Anfrage, um die er sich gerne persönlich kümmern wollte, sei es wegen dem Inhalt, der Bedeutung für die Gilde oder der Bezahlung. Charon Dargin war ein spontaner Mensch, der sich ungern festlegte. Er genoss die Freiheit, zu gehen, wohin er wollte, und zu tun, was ihm einfiel.

Aber… für Helena konnte man da wohl mal eine Ausnahme machen.

“Ja… ich werde heute Abend hier sein”, versprach er also mit einem strahlenden Lächeln. “Also lass dich nicht zu lange aufhalten, ja? Ich warte auf dich!”


@Helena