Ortsname: Fairy Tail Gildenhaus - Vorhof Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Der Platz direkt vor dem Gildenhaus. Von dort aus kommt man durch eine große, zweiflüglige Tür ins die Haupthalle der Gilde. Der Platz ist recht geräumig und wird gut gepflegt. Kommt man zur rechten Zeit, so kann man von dort aus beinahe täglich mit anhören, wie im Schankraum die Fetzen fliegen.
Ariane musste auf ihre Mitmenschen oft ein wenig sonderlich wirken, das sie als scheinbar normales Mitglied der Gesellschaft und als junge Frau oftmals ein wenig unbeholfen wirkte, was übliche Strukturen und Gegebenheiten betrafen. Doch sie war nicht völlig fremd, lernte schnell und gab sich alle Mühe, ihren Platz zu finden. Dass sie Shizuka womöglich mit dem falsch verwendeten Wort beleidigt hätte, wäre der Halbgöttin über alle Maßen unangenehm, wäre es ihr bewusst. Doch Ariane käme niemals auf die Idee, jemanden derart zu beleidigen, denn das entsprach nicht ihrer Natur. Die Grünhaarige wollte Freunde finden und keine Feinde. In der Gemeinschaft von Fairy Tail fühlte sie sich wohl und sie hat so viele wundervolle Menschen hier kennenlernen dürfen. Ihre neue Heimat zu verlieren, wäre das schlimmste, was ihr passieren könnte. Ariane glaubte, dass man sich einen Platz in der Gilde verdienen musste. Das mochte zumindest auf andere Gilden zutreffen, aber nicht auf Fairy Tail. Diese Institution hatte andere Werte, dennoch wollte Ariane alles tun, um ihren Beitrag zu leisten. Shizuka beruhigte sie jedoch dahingehend und die Grünhaarige dankte es ihr mit einem erleichterten Lächeln. „Ich hoffe, du hast recht! Aber du musst es ja wissen, so wichtig wie du für Fairy Tail bist!“
Vermutlich erkannte selbst ein Blinder mit Krückstock, dass es Shizuka nicht gut ging. Ariane hatte eine Idee, woher ihr schlechtes Befinden kommen könnte und teilte ihre eigene Erfahrung mit Alkohol mit der Fee. Daraufhin gestand diese auch, dass es wohl ein wenig viel gewesen war in der letzten Nacht. Ariane kicherte amüsiert und grinste Shizuka fröhlich an. „Sag mir, wenn ich etwas für dich tun kann“, bot sie ihr wohlwollend an, ehe die Suche weiterging. Diese führte die beiden Magierinnen zunächst in das einzige Lokal, welches um diese Zeit bereits wieder geöffnet hatte und in welchem bereits für den Mittagstisch aufgekocht wurde. Das schien den Todesstoß für Shizuka zu bedeuten, welche allein durch den Geruch des Essens in einen schweren Kampf verwickelt wurde. Sie schaffte es kaum, ihr Anliegen zu formulieren, da stürmte sie bereits auf die Terrasse des Lokals. Ariane wollte hinterher, doch der Wirt wollte erst ihre Bestellung entgegen nehmen. „Ich möchte bitte einen Eistee“, orderte sie lächelnd und ging dann doch gemeinsam mit dem Wirt nach draußen. Shizuka wirkte noch blasser, nahm aber das Wasser entgegen und nippte vorsichtig daran. Auch Ariane nahm einen Schluck vom Eistee und begann mit dem Gespräch: „Wir sind auf der Suche nach vier jungen Männern, die gestern in der Gilde auf der Feier waren. Kam so eine Gruppe vielleicht zu später Stunde hier vorbei?“, erkundigte sich Ariane. Der Wirt nickte sogleich. „Ja, gegen ein Uhr. Ich wollte eigentlich schließen, da baten sie mich um ein letzte Runde Bier. Ich wollte nicht so ein, also hab ich eingewilligt. Die haben sich auch dran gehalten und sind nach einer Runde wieder los. Sie fragten mich, wo noch geöffnet sein könnte, da fiel mir nur das Puzzles ein. Da hab ich sie hingeschickt, auch wenn ich mir dachte, dass sie besser nach Hause gehen sollten, so betrunken wie die waren“, erklärte der Wirt und sah dann wieder zu Shizuka. Ein amüsiertes Grinsen zierte sein Gesicht. „Du wärst wohl auch besser früher nach Hause gegangen, was?“
Shizuka konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Ariane „herausgeworfen“ werden würde. Ihrer Meinung und auch Erfahrung nach gehörte schon einiges mehr dazu, das Gildensymbol von der Haut gelöst zu bekommen. Im Endeffekt lag es natürlich nicht in ihrer Hand, sondern in der des Gildenmeisters, aber auch den schätzte sie eben ganz anders ein. Guten Gewissens konnte die Magierin dementsprechend beruhigend auf ihre Kollegin einwirken, die ihr als gestandenes Gildenmitglied Vertrauen entgegenbrachte. Vermutlich hätte Shizuka sich durch Arianes Kommentar geehrt gefühlt, fühlte sie in diesem Moment nicht ganz andere Dinge, denen sie ihre Aufmerksamkeit schenken musste. Es war alles andere als ein vernünftiges, erstes Treffen. Die Weißhaarige summte zustimmend, als Ariane ihr nach einem amüsierten Kichern anbot, ihr zur Seite zu stehen, wann immer sie etwas brauchte. Mit dieser fürsorglichen und freundlichen Art gehörte sie doch definitiv nach Fairy Tail! So Shizuka nicht hingehörte, war auch schnell klar. In die Kneipe zum Beispiel. Der intensive Geruch des Mittagstisches, der manch anderen Gast vermutlich erst so richtig anlocken würde, vertrug sich so gar nicht mit ihrem Magen, der grade nicht dafür bereit war Essen zu verdauen oder es überhaupt zu riechen. Die Lösung lag auf der Hand: Flucht nach vorne. Die Magierin stürmte förmlich nach draußen zur Terrasse, an die frische Luft. Es lohnte sich für sie nicht einmal die Sonnenbrille abzunehmen. Drinnen sah sie damit zwar kaum etwas, doch dort hielt sie sich ja nicht lange auf. Ariane und der Wirt ließen gar nicht lange auf sich warten. Sie gesellten sich zur Otorame und brachten auch die Getränke mit. Vorsichtig führte sich Shizuka das Wasser zu. Ihre Kollegin übernahm derweil das Gespräch mit dem Wirt, wegen dem sie ja eigentlich hergekommen waren. Sie fragte nach den vier Herren, die sie suchten. Der Hausherr wusste sogar sogleich um wen es ging. Tatsächlich hatte er noch vier Gäste empfangen, die um einen letzten Umtrunk baten und von ihm dann die Empfehlung für ein anderes Lokal erhalten hatten. Das Puzzles. Damit waren die beiden Magierinnen nicht nur auf dem richtigen Weg, sondern sogar auf eine Spur gestoßen. Perfekt! Shizuka hatte zwar aufmerksam gelauscht, doch ihr Fokus legte sich erst auf den Wirt, als sie bemerkte, dass dieser sie direkt ansprach. “Hm?“ Ob sie hätte früher gehen sollen? Definitiv! “Du weißt doch wie das ist. Das letzte Bier war sicher…“ Der Wirt schnaufte vergnügt. “Ja, das war sicher schlecht. Ich versteh schon.“, grinste er ihr entgegen. “Was bekommst du?“ Shizuka griff in eine Tasche, da sie Geld herausholen wollte um die Getränke zu bezahlen, doch der Herr schüttelte nur seinen Kopf. “Geht aufs Haus.“, erklärte er. Die Weißhaarige kämpfte sich nun auch ein Lächeln auf die Lippen. “Danke dir, Gunther.“ Das Grinsen auf seinen Lippen breitete sich noch viel weiter aus. “Gerne doch. Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurer Suche. Ich muss dann jetzt wieder. Stellt die Getränke einfach ab, wenn ihr fertig seid.“ Er legte den beiden Damen noch jeweils die Hand auf die Schulter und ging dann. Eine Art Geste des Abschieds. Dann trat er wieder nach innen, um hinter seinem Tresen zu verschwinden. Der Blick der Otorame folgte ihm noch nach drinnen, ehe er zu ihrer Kollegin weiter wanderte. “Das Puzzles also. Damit haben wir eine Spur. Hoffentlich sind sie dort auch reingekommen, sonst bricht sie gleich wieder ab.“ Shizuka zwang sich noch etwas Wasser herein, ehe sie das Glas mit dem Rest darin achtlos auf einem freien Tisch auf der Terrasse abstellte. Wenn Ariane ebenfalls fertig war, konnte es ja weitergehen. Natürlich außen herum, nicht zurück durch die Kneipe! “Das hat gutgetan.“, erklärte die Magierin, womit sie natürlich das Getränk meinte, nicht den Anstieg ihrer Übelkeit. “Kennst du dich eigentlich schon in Magnolia aus? Wo wohnst du überhaupt?“, stieß sie dann den Smalltalk wieder an, während sie sich auf den Weg machten. Einen Smalltalk, an dem sie sich nun ein wenig mehr beteiligen wollte, als bisher.
Heute war ein…komischer Tag? Nein, eigentlich war bisher alles so, wie immer. Das rege Treiben in Fairy Tail war nicht Neues und die gute Stimmung, die das Gildenhaus erfüllt, war so ansteckend wie eh und je. Doch das war nicht die Welt, in die Hana sich heute verlieren wollte. Ihr Platz war, wie sehr oft, in der Bibliothek der Gilde und dementsprechend verbrachte sie den gesamten Vormittag dort drinnen. Immerhin wollte sie noch so einige Sachen erledigen, bevor sie heute keine Zeit mehr haben würde. Ein paar Bücher neu einsortieren war dabei nur der Anfang, doch generell waren es keine Aufgaben, die sonderlich anstrengend waren. Für einige Mitglieder ihrer Gilde wäre so eine Arbeit vermutlich vergleichbar mit einem Nickerchen gewesen, doch die Grauhaarige freute sich, wenn alles an ihrem heiligen Ort ordentlich war. Nur hoffte sie, dass in ihrer Abwesenheit niemand irgendwas anstellen würde. Und wenn doch, dann fand die Mahoe das auch schon irgendwie heraus und würde diese Person schon dazu bringen, die Unordnung wieder zu beseitigen. Man mochte es der Verantwortlichen für die Bibliothek vielleicht nicht ansehen, doch wenn sie etwas störte, dann konnte sie schon ziemlich…direkt werden.
Aber wieso genau verließ sie ihre vier Wände gleich nochmal? Achja, heute erwartete Hana Besuch. Etwas, das nicht so oft vorkam, immerhin beschränkten sich ihre meisten Kontakte auf die Gilde. Das war um ehrlich zu sein auch das erste Mal, dass jemand vorbeikam, damit sie gemeinsam etwas Zeit verbringen konnten. Und es handelte sich hierbei um eine echt sympathische Person, also umso besser! Ja, der Rune Knight, den sie bei ihrer letzten Quest kennengelernt hatte, war ein echt süßer Kerl gewesen. Und er war unglaublich nett und zuvorkommend, sodass Hana ihre Chance auf ein zweites Treffen nicht verpassen durfte. Sie hatte sich für diesen Tag sogar extra ein passendes Outfit zusammengestellt, um etwas hübscher auszusehen, als nur in ihrer normalen Kleidung herumzulaufen. Kaum hatte sie ihre Aufgaben erledigt, war es auch schon Zeit. Die Mahoe verließ die Bibliothek und trat aus dem Gildengebäude hinaus. Sie wartete genau dort, vor den großen Doppeltüren von Fairy Tail und schaute sich hin und wieder um, ob sie eine bestimmte Person schon aus der Ferne erblicken konnte. Die Grauhaarige hatte so einige Ideen, was sie heute machen könnten, aber das würde sie dann erst mit Hiro besprechen, wenn er da war.
Nervös zupfte der Weißschopf immer wieder an seinem Shirt herum, während er durch die Straßen Magnolias marschierte. Es war so lange her, seit er das letzte Mal jemanden besucht hatte, der nicht zu seiner Familie gehörte. Sein Training bei den Soldaten und Rittern hatte es einfach nicht zugelassen. Auch heute hatte er nur frei bekommen, weil er seinen Vorgesetzten regelrecht angefleht hatte. Er hatte das Treffen mit der Fairy Tail Magierin immer wieder aufschieben müssen, denn sein Zeitplan hatte es einfach nicht zugelassen. Doch heute war es endlich soweit. Dementsprechend war die Anspannung noch viel größer als sowieso schon. Noch immer schwebte die Art, wie Hana ihn eingeladen hatte, als großes Fragezeichen über seinem Kopf. Er war sich fast sicher, dass sie ihn als potentiellen Kumpel hier haben wollte ... doch was, wenn nicht?! Es war nicht nur die fehlende Zeit, die ihm in Hinsicht auf Dates fehlte, er war ja nichteinmal ein Mann! Und Hana rechnete definitiv damit, dass er einer war! Er wollte ihr Herz auf keinen Fall brechen müssen ... Ach. Er machte sich viel zu viele Sorgen. Wieso sollte sich jemand in ihn verlieben? Das wäre ja verrückt. Eiligen Schrittes und mit wehendem Mantel huschte er über den Vorplatz. Hier und da standen einige Leute herum und unterhielten sich, doch die Frau, die er suchte, war nicht darunter. Ob er wohl angemessen gekleidet war? Wäre er einfach als Chihiro unterwegs, hätte er einfach ein hübsches Kleid angezogen, doch als Kerl ging das nicht. In dem Regenmantel, den er beinahe immer während Aufträgen trug, konnte er heute aber wirklich nicht auftauchen. Er hatte also das Beste geben müssen, um aus seinem eigentlich recht femininen Kleiderschrank ein möglichst maskulines Outfit herauszuholen. Als er Hana schließlich sah, perfekt herausgeputzt in dem supersüßen Rock und Oberteil, bereute er direkt, nicht vorher noch einmal shoppen gegangen zu sein. Doch wann hätte er dafür bloß Zeit schaffen sollen? Oh man. Sie sah wirklich hübsch aus. Aber jetzt war es zu spät, da musste er nun durch. Sie hatte ihn vermutlich eh schon gesehen. "Halloooo!", rief er ihr entgegen und schwenkte grüßend den Arm. Für die letzten paar Meter legte er einen kleinen Sprint hin. Was jetzt? Sollte er sie umarmen? Ihr die Hand schütteln? Einfach nur winken? Als Mädel hatte Hiro seine Bekannten stets in eine herzliche Umarmung gezogen, doch das erschien ihm irgendwie zu unmännlich. Er konnte ihr aber auch schlecht die Brofist anbieten. Letztendlich fuchtelte er einfach planlos mit den Händen herum und hoffte, das sein Gegenüber ihm diese Entscheidung abnehmen würde. "Es ist schön, dich wiederzusehen, Hana! Dut giehst du ... äh. Gut siehst du aus...!" Das Lächeln, das sich auf seine Lippen schlich, war zwar etwas schief, aber dafür ehrlich. "Es tut mir wirklich Leid, dass ich so lange gebraucht habe, um dich zu besuchen ... aber jetzt bin ich ja hier und ich bin freue mich echt!"
Etwas aufgeregt war Hana schon. Es war ihr erster Besuch hier in Fairy Tail und natürlich wollte sie einen guten Eindruck machen. Klar kannten die beiden sich ja schon etwas, aber trotzdem wollte sie Hiro natürlich nicht direkt wieder verschrecken. Auch wenn ihre Zeitpläne, meistens die des Rune Knights, sehr voll waren, hatte er sich endlich einen freien Tag nehmen können und den sollte sie auch nutzen. Natürlich hatte die Magierin einige Ideen, was man gemeinsam unternehmen könnte, doch das wollte sie nicht einfach über den Kopf ihres Partners hinweg entscheiden. Er hatte ein genauso großes Mitspracherecht, weswegen ihre Pläne heute noch sehr offen waren. Mit neugierigen Augen schaute die Grauhaarige umher und versuchte, den Magier irgendwo in der Ferne zu erblicken. Er hatte hoffentlich den Weg zum Gildenhaus gefunden, oder? Sie hatte sich nicht viel dabei gedacht, immerhin kannten die meisten Leute Fairy Tail und dieses Gebäude war nicht gerade unauffällig. Es strotzte nur so vor dem gleichen Wiedererkennungswert, den die Mitglieder hatten, wenn sie mal wieder ausversehen etwas kaputt machten…oder sich stritten und im Hauptraum Streit anfingen.
Ein paar Mal musste sie noch hin- und herschauen, bis der weiße Schopf ihres Kollegen zu sehen war. Aber dann war er endlich in der Ferne erschienen, woraufhin sich ein breites Lächeln auf ihre Lippen schob. Sie wartete an Ort und Stelle, bis Hiro ihr näher kam und bevor er sich dazu entscheiden konnte, begrüßte sie ihn selbstverständlich mit einer herzlichen Umarmung. “Schön, dich zu sehen.” Sagte sie nur, während ihr Körper sich wieder von dem des Fuyudas löste. Einen kleinen Moment nahm sie sich, um sein Outfit anzuschauen, welches ihm wirklich stand. “Danke, du auch.” Doch als er sich gleich dafür entschuldigen wollte, dass sie sich jetzt erst treffen konnten, wuschelte die Magierin ihm direkt wieder durch die Haare und kicherte leicht. “Ach, mach dir doch deswegen keine Gedanken. Hauptsache wir haben es geschafft”, sagte sie nur und ließ ihren Blick kurz schweifen. “Hattest du große Probleme damit, einen freien Tag zu bekommen?” Waren die Rune Knights so streng? Sie wusste ja nicht, wie das bei denen ablief, aber vielleicht konnte Hiro etwas Licht ins Dunkel bringen. “Na dann, auf was hättest du denn Lust? Magnolia hat ein paar schöne Cafés, wir können auch einfach etwas spazieren gehen. Wir können machen, was du möchtest.”
Huch! Überrascht blinzelte der Fuyuda, als er, kaum hatte er seinen Gruß ausgesprochen, auch schon in eine herzhafte Umarmung gezogen wurde. Es brauchte einen Moment, ehe er sich fing, und die herzliche Begrüßung erwidern konnte. Hana sah heute nicht nur gut aus, sie roch auch gut. War das hier vielleicht doch ein Date? Nein ... unmöglich. Sie hätte es doch bestimmt gesagt, wenn das der Fall wäre! "Ich au- uh?" So viel netter und naher Input auf einmal. Da konnte der Weißschopf gar nicht anders, als ein wenig rot zu werden. Ob er sich wohl an regelmäßige Wuschelattacken gewöhnen musste? Wie gut, dass seine Haare sowieso schon chaotisch waren und die Mahoe es kaum noch schlimmer machen konnte. "Ja, da hast du wohl Recht", erwiderte er mit einem zarten Lächeln auf den Lippen. Sie waren nun gemeinsam hier und das war das, was zählte. "Naja, schon ein bisschen. Ich habe nicht immer Aufträge zu erledigen, aber das tägliche Training wird schon sehr ernst genommen. Und ich muss es auch ernst nehmen, schließlich muss ich stark bleiben, um das Volk zu beschützen! ... Ehrlich gesagt fühle ich mich sogar ein bisschen schlecht, das Training heute zu verpassen." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Natürlich freute er sich trotzdem, hier zu sein, doch die böse, kleine Stimme in seinem Kopf wies ihn immer wieder darauf hin, dass er es sich gar nicht leisten konnte, herumzutrödeln. Schon gar nicht, um einfach nur einen schönen Tag zu haben. Doch dieser ungewollte Input musste ignoriert werden! Wenn er keine Zeit zum Nachdenken hatte, konnte er der fiesen Stimme auch nicht zuhören, ganz einfach! "Aber das wird schon, wenn wir erstmal unterwegs sind, denke ich. Also ja ... was könnten wir denn machen?" Nachdenklich tippte er sich mit dem Zeigefinger gegen die Wange. Er war noch nie in Magnolia gewesen. Neben seiner Heimatstadt in der Wüste kannte er eigentlich nur Crocus. Zum Reisen hatte er - wenn eine Quest nicht gerade genau das verlangte - einfach keine Zeit. Umso mehr freute er sich, das heute ändern zu können. "Du bist doch von hier, du kennst doch bestimmt die tollen Orte und Cafés, die man unbedingt mal besucht haben sollte. Ich richte mich da gerne nach dir." Er kniff die Augen ein wenig zusammen, um ihr ein extrabreites Lächeln zu schenken. "Es ist mir ehrlich gesagt gar nicht so wichtig, was genau wir machen. Die Gesellschaft ist mir viiiel wichtiger, weißt du?" Was vielleicht wie ein Flirtversuch wirken mochte, war einfach nur die Wahrheit. Wenn Hiro nette Dinge fühlte oder dachte, dann sprach er sie in der Regel einfach aus, ganz ohne Zurückhaltung oder Scham. Wer bekam nicht gerne Komplimente? Es gab mehrere Wege, die Welt zu einem schöneren Ort zu machen, nicht nur die Heldentaten als Knight! Am liebsten würde er sie alle zeitgleich gehen, doch das war leider nicht möglich. Er besaß nunmal wie alle Anderen auch nur einen Körper, den er nicht zerteilen konnte. "Also geh du ruhig voran, ich folge dir!"
“Ach komm, ein Tag wird schon nicht so schlimm sein”, sagte sie und legte ihre Hände in die Hüfte. Hiro schien ein richtiges Arbeitstier zu sein, aber ob man sich wegen einem einzigen versäumten Tag wirklich Sorgen machen musste. “Du liebst deine Verpflichtung als Rune Knight wohl sehr, was?” Sie konnte es ja schon irgendwie nachvollziehen. Alles in allem freute sie sich aber trotzdem, dass Hiro sich dazu durchringen konnte, einen Tag frei zu machen, um endlich nach Magnolia zu kommen. Und jetzt konnten sie alles Mögliche machen! …also, was genau? Nun, das lag dann wohl an der Mahoe. Er hatte schon recht, sie kannte sich hier einigermaßen aus, wenn auch nicht perfekt. “So oft bin ich auch nicht in der Innenstadt, aber ich kenne da ein paar Orte, die ich dir gerne zeigen würde. Magst du Süßigkeiten? Oder süßes Gebäck?” Oh ja, wenn es um Nachspeisen ging, konnte sie ihn in ein paar schöne Läden führen. “Die Innenstadt ist aber auch an sich sehr schön. Lass uns doch einfach ein wenig herumlaufen und nebenbei führe ich dich etwas.” Mit einem Lächeln hielt die Grauhaarige ihrem Begleiter ihre Hand hin. Ob er sie nun annahm oder nicht, war seine Entscheidung. “Stadtführerin Hana Mahoe, zu Ihren Diensten.” Das sollte doch ein wirklich problemloser und schöner Tag werden, oder? Mit dem Fuyuda auf jeden Fall, da war sie sich sicher.
Wenn Hana eines gut konnte, dann war es Sachen erklären. Ihr Partner hatte davon beim letzten Mal schon eine kleine Kostprobe bekommen, doch als sie sich als Stadtführerin vorgestellt hatte, dann war das auch so gemeint! Unterwegs kamen die beiden an einigen Läden vorbei, zu denen die Magierin etwas sagen konnte. Einige von ihnen waren Klamottenläden, andere verkauften einfach nur Schreibwaren. Zweitere besuchte sie deutlich öfter, immerhin gingen ihr regelmäßig die Papiere und das Schreibzeug aus. “Oh, da fällt mir ein, ich wollte dir später noch etwas in der Gilde zeigen. Lass uns am Ende dorthin zurück.” Ihre Stimmung war ziemlich ausgelassen, doch bald kamen sie an den Gebäuden an, die erst das gute Zeug beherbergten. Entlang der Hauptstraße gab es so einige Cafés und viele davon hatten auch unglaublich leckeres Knabberzeug für nebenbei. “Wie ist der Alltag bei den Rune Knights eigentlich? Wenn du es nicht einfach hattest, einen freien Tag zu bekommen, scheint er ziemlich vollgepackt zu sein, oder?” Sie hatte ein ehrliches Interesse an der Arbeit des Weißhaarigen. Nicht nur wegen ihm selbst, sondern auch aus reiner Neugier. Zum Glück war ihr Gedächtnis gut genug, um sich solche Infos auch ohne Notizblock zu behalten. Trotzdem würde sie es später nochmal niederschreiben, nur zur Sicherheit. “Da wären wir.” Mit einem Lächeln präsentierte Hana sich vor einem grün-weißen Café, welches von außen ziemlich einladend aussah. Man konnte sehen, dass dort drinnen einiges los war, doch einen freien Platz bekamen sie sicherlich noch.
Es stimmte. Die Welt würde wohl kaum untergehen, nur weil er sich einen Tag lang eine Auszeit gönnte. Doch das änderte nichts daran, wie schwer es ihm fiel. "Naja, ich würde nicht sagen, dass ich sie liebe. ", entgegnete er und lachte angespannt. Wenn er niemals seinen Bruder verloren hätte, hätte er vermutlich niemals diesen Weg eingeschlagen. Inzwischen war ihm die Arbeit und die Verantwortung bei den Rittern zwar aufrichtig ans Herz gewachsen, doch es war nicht nur Freude, die er damit verband. Die Verantwortung lastete schwer auf seinen Schultern und auch die tägliche Anstrengung ließ ihn regelmäßig darüber nachdenken, seinen Job hinzuschmeißen. Doch letztendlich konnte er einfach nicht. Seinem Bruder zuliebe. Aber ein einzelner Tag, an dem er seine Verpflichtungen einmal vergessen durfte, das war ihm erlaubt, oder? Einmal eine Pause zu machen, ließ ihn nicht zu einem schlechten Rune Knight werden, oder? Oh, die Gedanken ließen ihn einfach nicht los. Kräftig schüttelte er den Kopf, sodass die schneeweißen Locken wild umherhüpften. Er durfte ihnen einfach keinen Platz geben! "Oh, Süßes klingt gut. Es darf nur nicht ausarten!" Er musste ja schließlich ein gesundes Gewicht beibehalten. Dafür war ein schöner Spaziergang doch genau richtig! Es musste nicht immer Sport sein, der am Ende seine Knie zittern ließ, richtig? "Ich werde jedem Ihrer Worte aufmerksam lauschen, Miss Mahoe!" Oh aber was war denn das? Wieso hielt sie ihm die Hand entgegen? Wollte sie etwa...? Nein. Unmöglich. Aber das erinnerte ihn an etwas! Eilig holte er den Rucksack von seinen Schultern und kramte kurz darin herum, ehe er etwas kleines hervorholte. Vorsichtig hielt er es in den eignen Händen, ehe er es in die ausgestreckte von Hana übergehen ließ. "Hier, den habe ich für dich gemacht." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Er wusste, dass er nicht schlecht in seinem Handwerk war, trotzdem war er sich nicht vollkommen sicher, ob seinem Gegenüber das Geschenk gefallen würde. Es war ein Plüschanhänger. An einem kleinen, silbernen Ring baumelte eine kleine, kugelrunde und pechschwarze Kreatur. Er hatte extralangen, flauschigen Stoff genutzt, und große, neugierige Augen darauf gestickt. Es war kein näherisches Kunstwerk, nicht im geringsten. Aber er würde es durchaus als niedlich bezeichnen. "Ich wusste nicht, was für Tiere du magst, also habe ich mir gedacht, ich mache dir eins von den Wesen, die wir in der Höhle getroffen haben. Wenn er dir nicht gefällt, kannst du ihn natürlich wegwerfen." Es passierte nicht selten, dass der Fuyuda kleine Geschenke mitbrachte, doch die Nervosität beim Übergeben hatte er noch nicht ablegen können. Ob sich das jemals ändern würde? Wie versprochen lauschte er schließlich aufmerksam den Erzählungen seiner Begleiterin. Diese schien vor allerlei Wissen nur so überzusprudeln. Sie schien zu fast allen Dingen etwas zu sagen zu haben, das war wirklich verrückt! Ein cooles Verrückt. "Oh? Ja natürlich. Das ist gar kein Problem!" Kräftig nickte er. Was sie ihm wohl zeigen wollte? Es war kaum zu übersehen, wie neugierig er war. "Oh, naja. Ich trainiere sehr viel, wenn ich nicht gerade Aufträge erledige und wenn ich kein Training habe, dann helfe ich, wo ich nur kann. Manchmal bei den Pferden, aber meistens eher bei Papierkram. Und dann ist es meistens schon abends und ich muss früh ins Bett, weil der nächste Morgen immer viel zu zeitig beginnt", erzählte er, während sie langsam auf eins der Cafés zusteuerten. "Irgendetwas gibt es immer zu tun..." Als Hana schließlich vor einem äußerst geschäftigen Lädchen stehen blieb, wurden die Augen des Fuyuda groß. Es roch nicht nur fantastisch, es sah auch wirklich gemütlich aus. Aber es war auch wirklich voll. "Oweh, ich hoffe, wir bekommen noch einen Platz." Einen Versuch war es zumindest wert. Ohne lange zu zögern drückte er die Glastür, die ins Innere führte, auf, ließ die Mahoe aber selbstverständlich zuerst eintreten. Sofort kam eine recht gestresst wirkende Bedienung angehuscht. Sie faltete ihre Hände vor der Brust. "Es tut mir wirklich schrecklich Leid, aber wir können leider keine weiteren Plätze vergeben." Na toll. Sollte sich seine Befürchtung bestätigen? Dabei konnte er direkt am Fenster doch noch ein kleines, freies Tischlein entdecken. Kurz zögerte er. Normalerweise nutzte er seinen Rang nicht, um sich Vorteile zu erhaschen, aber ... Sein Blick huschte zu Hana ... Ausnahmen bestätigten die Regel. Er hob die Hand, um der Dame seinen Handrücken zu präsentieren. "Ich komme von den Rune Knights. Wir werden Ihnen keine großen Umstände bereiten, aber wir möchten gerne diesen Fensterplatz dort drüben, wir haben wichtige Informationen erhalten, über die wir unauffällig Beobachtungen machen müssen. Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie sich unseren Ermittlungen nicht in den Weg stellen." Er lächelte warm. Seine Worte waren zwar entschlossen, aber auch freundlich. "Oh- äh- j-ja dann? Setzen Sie sich bitte..."
“Ich werde nichts versprechen”, sagte sie mit einem Kichern. Ob es bei den Süßspeisen ausartete oder nicht, das mussten sie noch sehen. Aber wenn sie davon ausging, dass Hiro sich eventuell davon überzeugen ließ, das ein oder andere Dessert zu probieren, dann kamen sie leicht in eine Teufelsspirale. Hana kannte da ein paar Läden und deren Süßkram war wirklich zum hineinlegen. Sie war meistens zwar eher die Art Person, die süße Getränke bevorzugte, aber bei diesen speziellen Läden war die Auswahl an süßem Zeug so unglaublich gut, dass sich ein Besuch allein dafür lohnte. Und dann auch noch mit einem doppelten Kakao…alleine beim Gedanken lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Als sie ihm schließlich ihre Hand hinhielt, bekam sie zwar nicht seine eigene, aber plötzlich landete dort ein kleiner Anhänger. Kurios hob die Grauhaarige diesen hoch und ließ ihn einige Sekunden vor ihren Augen baumeln, bevor sie realisierte, um was es sich dabei handelt. “Oh, der ist ja süß. Und den hast du echt von Hand gemacht?” Hiro hatte so ein Talent? Das war unglaublich und zauberte ihr ein erfreutes Lächeln ins Gesicht. “Ich werde ihn sicher aufbewahren”, sagte sie und trat nochmal an ihren Freund heran, um ihn erneut zu umarmen. “Das ist wirklich nett, danke.” Jetzt fühlte sie sich beinahe schlecht, dass sie nichts für ihn hatte. Doch im selben Moment fiel ihr ein, dass sie ihm ja auf eine andere Art und Weise eine Freude bereiten konnte. Immerhin begann ihre kleine Rundtour gerade erst!
Während Hana mehr über die Stadt und die Läden, an denen sie vorbeiliefen, erzählte, fragte sie den Fuyuda eher über private Dinge aus. Wobei sie nicht genau wusste, wie privat so ein Rune Knights Alltag wirklich war, aber gut. Die Zeit verging wie im Flug und schon standen die beiden vor dem beliebten Café, welches sie ihm zeigen wollte. Das es voll war, war kein Wunder, denn die Straße war sehr geschäftig und das Lokal unglaublich beliebt. Sowohl Touristen als auch Anwohner kamen gerne vorbei und wurden nicht enttäuscht. Doch irgendwie sah es nicht so aus, als ob sie Erfolg mit einem Sitzplatz hatten, bis… “Uhm…” Sollte sie dazu etwas sagen? Nunja, fürs Erste ließ Hana den Rune Knight erst einmal machen, woraufhin die beiden kurz darauf einen Platz am Fenster erhaschen konnten. Sie setzten sich hin und bekamen kurz daraufhin eine kleine Karte hingelegt. Dort waren hauptsächlich Getränke und ein paar ausgewählte Desserts aufgelistet, doch definitiv nicht alles, was der Laden zu bieten hatte. “Bist du dir sicher, dass du sowas machen solltest?” Mit gedämpfter Stimme sprach sie zum Weißhaarigen. “Nicht, dass dir das irgendwann mal auf den Kopf fällt.”
Keine Versprechen? Oh, das war gefährlich. Dann musste Hiro sich selbst wohl extra aufmerksam auf die eigenen Finger schauen! Er bezweifelte, dass es bei den Knights gut ankommen würde, wenn er zurück nach Hause gerollt käme. "Ja klar! Normalerweise nähe ich aber eher Klamotten." Kurz blickte er an sich hinab. "Die Hose ist von mir." Insbesondere bei Beinbekleidung war es einfacher, sie selbst zu nähen, denn so hatten sie immer die perfekte Länge und passten auch am Bund perfekt, ohne zu rutschen oder einzuschneiden. "Ich kann übrigens auch Kleidung reparieren. Falls dir mal was auf einer Mission kaputt geht oder so. Vorausgesetzt, es ist nicht komplett zerfetzt." Er grinste. Natürlich hatten seine Fähigkeiten auch seine Grenzen. Alles hatte seine Grenzen. Doch hin und wieder durfte man die auch mal ein kleines Stückchen überschreiten. Sicher, es gehörte sich nicht, jemandem eine Lüge aufzutischen oder seinen Rang für etwas zu missbrauchen. Doch in diesem Fall war es nur eine Kleinigkeit. "Ich bin mir absolut sicher, dass ich das nicht tun sollte!", erwiderte er also aufrichtig, aber weiterhin mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ich reiße mir täglich den Hintern für meinen Job auf, also darf ich das Tattoo auf meiner Hand ja wohl auch mal ausnutzen!" Er ließ den Kopf über die Stuhllehne fallen und seufzte langgezogen. Hiro war schon immer der Vernünftige unter seinen Geschwistern gewesen. Mit großem Abstand. Ein wenig schien die chaotische Energie aber auch an ihm haften geblieben zu sein. "Mach dir keine Sorgen, das wird eine einmalige Ausnahme bleiben." Natürlich hatte er nicht vor, seinen Rang regelmäßig zu missbrauchen. Dafür hatte er viel zu viel Angst davor, dass es ihn, wie Hana selbst sagte, irgendwann in den Hintern biss. Bevor er sich darüber den Kopf zerbrach und nun doch im Nachhinein in Panik ausbrach, wendete er seine Aufmerksamkeit lieber auf die kleine Karte, die man vor seiner Nase ablegte. "Kannst du irgendwas empfehlen?" Nachdenklich wanderten seine Augen über die Auswahl. Es mochte nicht viel sein, aber es war trotzdem genug, um beid em Weißschopf für Entscheidungsschwierigkeiten zu sorgen. "Die hausgemachte Erdbeer-Limonade klingt ziemlich gut ... aber Kakao wäre auch super. Karottenkuchen mag ich auch ... aber Cupcakes habe ich noch nie probiert. Aber ich bin neugierig! Hmmm ... willst du dir was teilen?" Erneut seufzte er viel zu lang und theatralisch. Die Welt war so schrecklich unfair mit all ihren spannenden Möglichkeiten und Angeboten. Kurz dachte er an seine Brüder. Wie sehr er doch hoffte, dass sie auch die Möglichkeit hatten, all diese Dinge zu entdecken. Und wie gerne er eigentlich dabei wäre. Er schloss die Augen, atmete tief durch. Keine deprimierenden Gedanken. Nicht jetzt. Auf gar keinen Fall. "Sag mal, wie läuft es eigentlich mit deinen Forschungen, Hana? Irgendwelche spannenden Erkenntnisse?"
Keine Versprechen, ganz genau! Hana konnte nicht garantieren, dass sowohl sie als auch Hiro heute mit ein paar mehr Kilos aus diesem Laden gehen würden. Wobei…bei ihr erübrigte sich das relativ schnell, immerhin war es für eine Homunculus nicht möglich, zuzunehmen. Hiro hingegen hatte da wohl mehr Probleme, allerdings war er ein hart arbeitender Rune Knight. Das bisschen Gewicht war bestimmt schnell wieder weg! Aufmerksam nickte die Magierin, als er davon erzählte, dass die Arbeit mit Klamotten auch in seinem Repertoire Platz fand. “Auch das…kann ich nicht versprechen.” Hana achtete schon darauf, dass ihre Kleidung einigermaßen in Ordnung blieb, allerdings war es sicher nicht unmöglich, dass davon mal etwas kaputt ging. “Aber bei kleineren Rissen und Löchern komme ich gerne auf dich zu”, versicherte sie mit einem netten Lächeln. So eine Fähigkeit war schon praktisch, da musste er sich bestimmt nicht so oft neue Klamotten kaufen. Schließlich kamen die beiden mithilfe der kleinen Lüge ihres Partners in das Café und setzten sich an einen schönen Sitzplatz. “Ich hoffe es. Ich glaube nicht, dass die Rune Knight sowas besonders witzig fänden.” Gab es dafür Strafen? Bestimmt, und Hana wollte nicht miterleben, dass Hiro wegen solchen Dingen vielleicht sogar seinen Posten verlor. Aber solange es nur bei dieser einmaligen Ausnahme blieb, konnte sie darüber hinwegsehen. Außerdem…ein wenig freute sie sich ja schon darüber, dass er das gemacht hat, um ihnen hier einen Platz zu sichern.
“Oh, die Erdbeer-Limonade ist echt gut. Die solltest du unbedingt bestellen.” Mit enthusiastischem Ausdruck fegten Hanas Augen über die Karte, auch wenn sie einiges davon natürlich noch kannte. “Wir können uns etwas echt Leckeres teilen. Hattest du schonmal Lava-Cake? Die hier haben einen ganz besonderen Kern.” Aber was genau, wollte sie natürlich nicht verraten. Die Überraschung wollte sie ihm nicht verderben. Je länger die Mahoe sich in der Auswahl verlor, desto schwerer wurde es, nicht direkt einmal alles zu holen. Es wäre bestimmt ein Erlebnis…aber am Ende würden sie es vermutlich bereuen. Zu viel des Guten tat einem am Ende so gar nicht gut. Bevor sie dem Zuckerwahnsinn jedoch endgültig verfiel, wurde sie aus der Karte gerissen und hob ihren Kopf in Richtung Hiro. “Hmmm, ich war in den letzten Tagen viel in der Bibliothek beschäftigt, da war leider nicht die Zeit dafür da. Allerdings hat mir eines der Bücher eine neue Idee gegeben. Jetzt muss ich nur…hmmm…” Sie hielt inne. Hana hatte ein neues Feld gefunden, welches sie erkunden wollte, allerdings wäre es dafür am besten, nach Marokkasu zu fahren und dort dem Institut einen Besuch abzustatten. Nur leider wollte sie diesen Ort möglichst vermeiden. “Äh, ich muss jemanden deswegen noch einen Brief schreiben. Es geht voran”, sagte sie schließlich mit einem entschuldigenden Lächeln. Zum Glück wurde das Thema kurz unterbrochen, als schließlich die Bedienung kam, um ihre Bestellung aufzunehmen.
Schon wieder kein Versprechen! Doch dieses Mal war es okay. Hiro war nicht traurig darum, wenn er keine Klamotten zum Reparieren bekam. Er tat es, weil er seinen Liebsten helfen wollte, nicht, weil es ihm Spaß machte.Wenn es nichts zum Flicken gab, hatte er mehr Zeit für eigene Projekte oder Geschenke. "Was keiner weiß, macht keinen heiß", erwiderte er auf Hanas Sorge hin. Solange keiner von ihnen plapperte, würden seine Vorgesetzten nichts davon erfahren. Und da er Hana in dieser Hinsicht vertraute, machte er sich keine allzu großen Sorgen. Deutlich mehr Gedanken machte er sich um die Bestellung. Die Auswahl war alles andere als einfach, auch, wenn die Mahoe es ihm ein wenig erleichterte. "Gut, dann nehme ich die Limo. Und wir teilen uns den Lava-Cake. Ich habe absolut keine Ahnung, was das ist!" Ein neugieriges Funkeln lag in seinen Augen. Seine Familie war zwar alles andere als ärmlich gewesen, doch allzu oft waren sie zum Essen trotzdem nicht ausgegangen. Jetzt, wo er es sich selbst leisten konnte, hatte er keine Zeit mehr dafür. Dementsprechend kannte er nicht viel, sobald es von den Standarddingen abwich, die man schnell zuhause zubereiten konnte. Jetzt, wo seine Bestellung langsam Form annahm, konnte er sich wieder mehr auf die Grauhaarige konzentrieren. Noch zu gut konnte er sich daran erinnern, wie begeistert sie während ihrer Quest von ihren Forschungen erzählt hatte. Dementsprechend griff er das Thema wieder auf. Dieses Mal schien sie jedoch deutlich zögerlicher damit umzugehen. Was war da los? Fragend hoben sich seine Brauen, bevor er jedoch etwas sagen konnte, grätschte die Bedienung dazwischen. "Na, habt ihr schon etwas gefunden?" Sie schien sich große Mühe zu geben, die 'Undercover-Gäste' ganz normal zu behandeln. "Ja! Ich hätte gerne die Erdbeeer-Limonade und ein Stückchen Karottenkuchen. Und so einen Lava-Cake zum Teilen." "Oh, das wirkt ja beinahe wie ein Date, ihr gebt euch ja große Mühe, unauffällig zu bleiben ... Alles klar, ist notiert. Und du?" Ihr Blick fiel auf Hana. Hiro blinzelte überrascht. Ein Date? Lächelnd winkte er ab, sagte aber nichts. So war das doch gar nicht.Was für komische Ideen diese Kellnerin doch hatte. Verlegen kratzte er sich an der Wange. Das war doch verrückt. Wäre es ein Date, hätte Hana sicherlich schon längst etwas darüber gesagt. Geduldig wartete er, bis die Dame alle Wünsche notiert hatte und davongehuscht war, bevor er einen leisen Seufzer entließ. "Wo waren wir stehengeblieben? ... Ach ja. Forschungen." Er kicherte leise. "Das hat fast geklungen, als würdest du irgendwelche geheimen Nachforschungen anstellen, über die du nichts verraten kannst. So Schweigsam warst du das letzte Mal nicht." Natürlich machte er nur Spaß. Er erwartete von der jungen Frau nicht, dass sie ihm sofort alles erzählte. Vielleicht wartete sie einfach nur auf eine neue, spannende Erkenntnis. Auch beim Nähen entsand ein interessantes Werk nicht von heute auf morgen und der Prozess war nicht immer besonders spannend. Manchmal, bei besonderen Schnittmustern, die er selbst anfertigte, schon, aber eben nicht immer.
Hana würde sicher auf Hiro zurückkommen, wenn sie mal ein paar kleinere Risse in ihren Klamotten hatte. Mal schauen, wie lange es dafür allerdings dauern würde. Um zerrissene Kleidung musste sie sich hier jedoch keine Gedanken machen, dafür jedoch eher um die Auswahl, die vor ihnen stand. So viel gutes Essen, was sie nicht alles in einem Rutsch ausprobieren konnten. “Echt? Dann wird er dir bestimmt gefallen.” Lava-Cakes waren echt lecker und der, den sie in diesem Laden zubereiteten, war etwas ganz besonderes. Sie konnte den Geschmack in ihrem Mund schon förmlich spüren, was der Grauhaarigen ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Dann kamen sie jedoch auf Hanas Forschungen zu sprechen, was ihre Stimmung wieder ein wenig milderte. Und es war ja nicht so, als würde sie dieses Thema meiden, jedoch arbeitete die Magierin gerade an etwas, was…noch sehr experimentell und in den ersten, theoretischen Kinderschuhen steckte. Bevor sie jedoch mehr darüber reden konnten, kam die Bedienung an, die ihre Bestellung aufnahm. “Für mich bitte einen Vanilleshake und ein Stück Käsekuchen.” Auf den Kommentar der Dame hin lächelte sie nur und schaute weg. Ob das ein Date war? Gute Frage.
“Äh, naja geheim ist es nicht wirklich. Es ist nur sehr theoretisch und bisher ist es nicht mehr als eine wilde Idee, weißt du?” Eines ihrer Hirngespinste, welchem sie mehr Aufmerksamkeit schenkte, als es vielleicht nötig war. Oder steckte dahinter vielleicht wirklich eine bahnbrechende Idee? Nun, so genau konnte man das bei Forschungen am Anfang nie so recht sagen. “Ich erzähle dir darüber wirklich gerne mehr, wenn ich weitergekommen bin, ja?” Mit einem Lächeln schaute sie Hiro an, der vielleicht mehr erwartet hatte. “Oh, aber ich kann dir von etwas anderem erzählen. Neulich kam ein neues Buch in die Bibliothek von Fairy Tail. Es sind zwar nur eine Sammlung von Kindergeschichten, aber eine von ihnen erzählte auch von kleinen, schwarzen Wesen, die eines Nachts in einem Dorf aufgetaucht sind. Sie waren für die Dorfbewohner wohl so etwas wie Glücksbringer, denn wann immer sie vorbeikamen, erwartete das Dorf eine gute Nachricht.” Sie holte den Plüschanhänger wieder hervor, den Hiro ihr geschenkt hatte. “Also werde ich den hier auch als Glücksbringer bei mir tragen.” Kaum vergingen nochmal zwei Minuten, kam die Kellnerin mit dem ersten Teil der Bestellung wieder: Für Hana den Vanilleshake und Hiro bekam seine Erdbeer-Limonade.
Ein amüsiertes Lächeln machte sich auf Hiros Gesicht breit. "Ich mag wilde Ideen. Daraus entstehen doch meistens die besten Sachen." Ja, auch der weißhaarige Vorbildsritter hatte eine kleine Vorliebe für Chaos. Zwar musste er diese für seine Arbeit beinahe komplett ersticken, doch das hieß nicht, dass sie sich einfach in Luft auflöste. Im Gegensatz, sie lauerte nur auf eine geeignete Möglichkeit, um hervorzubrechen. "Ich bin wirklich gespannt, als was sich deine Idee entpuppt. Ich bin mir sicher, es wird toll. Und selbst wenn nicht, wartet bestimmt bereits die nächste darauf, von dir entdeckt zu werden." Etwas, das all das harte Training nie hatte ersticken können, war sein Optimismus. Diesen einzudämmen schafften ausschließlich seine Brüder. In dieser Hinsicht war es vielleicht gar nicht schlecht, dass Beide ihr bestes gaben, um ihn zu vermeiden. "Keine Sorge, ich warte gerne. Also, eigentlich nicht. Aber ich warte trotzdem gerne." Das Lächeln wurde zu einem Grinsen. Der Fuyuda war eigentlich unfassbar ungeduldig und hibbelig. Doch er wusste, dass es keinen Sinn machte, Hana in dieser Hinsicht Druck zu machen. Ideen brauchten möglichst viel Raum und Zeit, um sich voll entfalten zu können. Als die Grauhaarige von der Geschichte erzählte, die sie zufällig gelesen hatte, wurden die rosa Äuglein des Fuyuda immer größer. "... meinst du das könnten die selben Rußwesen gewesen sein, die wir getroffen haben?" Dann stimmte es vielleicht wirklich, dass in allen Märchen ein Fünkchen Wahrheit steckte. Er konnte es kaum glauben! Unruhig rutschte er in seinem Stuhl hin und her. "Dann hoffe ich sehr, dass uns bald unsere gute Nachricht erreichen wird!" Natürlich konnte er nicht anders, als einen Moment an seine Brüder zu denken. Doch dieser Gedanke wurde direkt wieder von Hana fortgefegt. "Du willst was? Das ist so süß." Verlegen kratzte er sich an der leicht geröteten Wange, ehe er sein gesamtes Gesicht hinter der Hand verbarg. Es war ihm ein wenig peinlich, wie sehr er sich freute. "Dann solltest du ihn bei dir haben, wenn du den Brief schreibst." Es war ein schöner Gedanke, dass etwas, das er geschaffen hatte, jemandem Glück brachte. Vermutlich hieß das auch, dass die Mahoe besonders gut auf den kleinen, plüschigen Anhänger aufpassen würde, was ihn nur umso mehr freute. Die Freude wuchs weiter an, als im nächsten Moment die Getränke ankamen. "Der Rest kommt gleich", versicherte die Kellnerin, ehe sie davonhuschte. Sofort schlossen sich Hiros Hände um das Glas voller süßer, blubbernder Flüssigkeit. Natürlich war er scharf darauf, sofort zu probieren. Doch er hielt sich zurück und streckte es zuerst Hana entgegen, um anzustoßen. So, wie es sich gehörte! Erst dann landete der bunte Strohhalm zwischen seinen Lippen. "Oh wow, die ist echt gut!", stellte er begeistert fest, "Ich glaube das wird ein weiterer Grund, nochmal nach Magnolia zu kommen." Der Hauptgrund war natürlich Hana. Ohne jemanden, mit dem man sich gutes Essen und Getränke teilen konnte, machte es schließlich nur halb so viel Spaß. Wenige begeisterte Schlücke später kamen auch schon die Teller. Sowohl die beiden Kuchenstücke, als auch ein kleines Schokoladentörtchen. Auf den ersten Blick wirkte es vollkommen unspektakulär, doch laut Hana war es das Innere, das es so besonders machte. Hiro konnte also gespannt bleiben. Er schenkte der Kellnerin ein dankbares Lächeln, ehe er den Blick auf sein Gegenüber legte. "Ladies first!"
Ja, das mit den wilden Ideen stimmte wohl. Es waren meist die riskanten Vorhaben, die am Ende die besten Resultate brachten. Und ohne eine gewisse Unklarheit über eventuelle Schwierigkeiten oder Folgen wäre es doch auch langweilig, oder? Nicht, dass Hana gefährliche Experimente durchführte, selbst wenn Ideen dafür vorhanden waren. Es gab sicherlich einiges in ihrem Kopf, was sie noch erforschen wollte, jedoch war sie die Art Person, die trotzallem mit einer gewissen Vorsicht heranging und sich nicht blindlings in sowas stürzte…zumindest nicht innerhalb ihrer eigenen vier Wände oder der Gilde. Bei Hiros Kommentar musste sie etwas schmunzeln. “Ich versuche, dich nicht zu lange warten zu lassen. Ich will ja nicht, dass du vor Ungeduld noch umkippst.” Das wäre echt schlecht! Aber ja, man durfte sowas auch nicht hetzen, ansonsten kam am Ende gar nichts heraus und jeder würde davon enttäuscht werden. Zum Glück war die Grauhaarige keine Person, die sich von anderen sonderlich hetzen ließ. Sie machte alles in ihrem eigenen Tempo und das war auch gut so. “Ich weiß nicht, aber möglich ist es in jedem Fall.” Jetzt hatten sie zumindest eine Quelle, die ebenfalls vom erscheinen der Rußwesen berichtete, auch wenn es nur eine Kindergeschichte war. Trotzdem muss ja irgendjemand diese Geschichte geschrieben haben und dementsprechend war die Chance nicht gerade gering, dass der Autor ebenfalls in Kontakt mit ihnen gekommen war. “Ich kann dir die Geschichte später gerne einmal zeigen, wenn du möchtest.” Und zeigen war in diesem Kontext ziemlich wichtig, auch wenn Hiro sich der weiteren Implikation sicher nicht bewusst war.
“Ja, das werde ich. Nochmal danke für das Geschenk, ich mag den kleinen hier wirklich sehr”, versicherte die Mahoe mit einem Lächeln und steckte das kleine Rußmännchen wieder weg, als die Bedienung mit ihren Getränken kam. Hana wusste schon, wie ihr Vanilleshake schmeckte, dementsprechend nahm sie entspannt einen Schluck und beobachtete die Reaktion ihres Partners, nachdem sie angestoßen hatten. “Das ist nur der Anfang.” Wenn er jetzt schon so begeistert davon war, dann würden ihn die Köstlichkeiten, die kurze Zeit später auf dem Tisch landeten, von den Socken hauen! Jeder von ihnen bekam ihr bestelltes Essen und in der Mitte stand schließlich der Lava Cake, dem Hana sich mit einer Gabel schon näherte. “Den hier isst man lieber sofort, solange er noch warm ist. Pass auf.” Immerhin wollte sie ja, dass Hiro das Besondere an dem Törtchen sah. Mit ihrer Gabel machte Hana einen sauberen Schnitt an der Seite, woraufhin erstmal nichts passierte. Dann trat aus dem Kuchen jedoch endlich die bräunliche Schokoflüssigkeit heraus, die ihren Weg auf den Teller fand. Ein flässiger Kern, doch da war nicht Schluss. Sobald die Flüssigkeit heraustrat, begann sie sich in ihrer Form zu verändern. Die Schokolade fing an, sich zu bewegen und schmiegte sich in einzelnen Streifen um die äußere Schicht des Kuchens, wodurch ein Streifenmuster entstand, welches an der Spitze schließlich noch einen Zentimeter nach oben wanderte und sich dort verfestigte, was den Eindruck eines schokoladigen Vulkanausbruchs nur verstärkte. “Ich habe gehört, die ganzen Kuchen werden von einem einzigen Magier gemacht. Derjenige scheint viel Spaß mit solchen Spielereien zu haben”, erklärte sie und blickte ihren Partner an. “Komm, probier mal”, sagte sie und schob sich im nächsten Moment schon das erste Stück des Schokoladentörtchens in den Mund.
Lächelnd winkte der Fuyuda ab. Er und umkippen? Niemals. "Ein Rune Knight hat nicht umzukippen", erwiderte er begleitet von einem leisen Kichern. Das war vielleicht ein wenig übertrieben, aber manchmal hatte er das Gefühl, dass es so war. Jegliche Form von Schwäche war inakzeptabel. Ob man sich zuvor vollkommen verausgabt hatte, war egal. Selbst, wenn man sich als Ritter verausgabt hatte. "Oh, wirst du sie mir auch vorlesen? Ich habe das als Kind geliebt." Es war viele Jahre her, seit ihm das letzte Mal jemand etwas vorgelesen hatte. Schade eigentlich, denn es war total entspannend. Aber Entspannung und Rune-Knight-Sein gingen nunmal nicht Hand in Hand. Ob er wohl jemals wieder ein entspanntes Leben führen konnte? Er unterdrückte ein Seufzen. Eigentlich war er doch so stolz darauf, ein Ritter zu sein, wieso fühlte er sich trotzdem so oft unglücklich? Wie gut, dass ihre Bestellungen im nächsten Moment ankamen und ihm prompt wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberten. Bei Essen und Getränken konnte man einfach nicht lange Trübsal blasen. Vor allem, wenn es derart gut schmeckte. "Ich passe auf!", versicherte er enthusiastisch und richtete den rosaroten Blick fest auf das kleine Schokoladentörtchen vor ihm. Das, was sich dann vor ihm abspielte, hatte er wirklich noch nicht gesehen. Nicht einmal etwas ähnliches. "Oha!" Aufgeregt klatschte er die Hände vor der Brust zusammen. War das Magie? Konnte man Magie überhaupt so wirken? Er hatte nicht die geringste Ahnung und vielleicht war das auch besser so. Manchmal musste man Dinge nicht wissen, sonst verloren sie nur den Zauber und die Faszination. "Das ist ja mal sowas von cool!" Einen Moment lang fühlte er sich wie ein kleines Kind und nicht wie der ernste, souveräne Ritter, der er eigentlich sein sollte. Aber heute war sein einer, freier Tag, also war das okay, richtig? Ohne lange zu zögern schnappte er sich seine Gabel und ließ ein kleines Stückchen des Schokowunders in seinem Mund verschwinden. Da musste man ihn wirklich nicht zweimal bitten. "Oh man, das ist echt gut", schwärmte er, nachdem er geschluckt hatte. Ein wenig Anstand musste schon sein. "Da macht das Ausschau nach verdächtigen Personen halten gleich doppelt so viel Spaß." Er zwinkerte. Es konnte nicht schaden, hier und da den Vorwand, wieso sie angeblich diesen Platz brauchten, zu erwähnen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihnen doch jemand zuhörte. Wie der Gentleman, der er selbstverständlich war, vernichtete er nur die Hälfte des Törtchens, die andere Hälfte überließ er vollkommen Hana. Alles andere wäre gemein, auch, wenn er es definitiv alleine hätte vernichten können. Außerdem hatte er ja noch seinen Karottenkuchen. Der schmeckte auch wunderbar, war im Vergleich zu der Schokolava-Show aber irgendwie langweilig. Vermutlich hätte er ihn zuerst essen sollen, aber bis dahin wäre der Lava Cake sicherlich kalt gewesen und das ging laut Hana gar nicht. Man, selbst aus dem Essen konnte man eine Wissenschaft machen. "Puh, jetzt kannst du mich zurück zum Gildenhaus rollen", seufzte er, nachdem er den allerletzten Bissen verschlungen und seine Limo geleert hatte. "Das hat echt gut getan." Mit einem langen Seufzen ließ er sich in den Stuhl sinken. "Ich brauche dann definitiv einen extralangen Verdauungsspaziergang. Halt. Ich meine natürlich, ich hoffe, dass wir unterwegs noch mehr wertvolle Beobachtungen anstellen können." Als wolle er sich selbst belehren, streckte er den Zeigefinger in die Luft und wackelte damit herum. "Ich bezahle natürlich. Versuch gar nicht erst, zu diskutieren, ja?" So gehörte es sich schließlich. Der Mann hatte zu zahlen. Auch, wenn Hiro eigentlich gar keiner war. Aber das wusste Hana ja nicht und das durfte sich auch nicht ändern.
“Aber falls ein Rune Knight umkippt, kann eine Fairy Tail Magierin ihn bestimmt auffangen”, sagte sie mit einem leichten Schmunzeln. Sie glaubte zwar nicht, dass das nötig war, insbesondere in dem Kontext, in dem sie gerade redeten, aber trotzdem. “Vorlesen? Ja, könnte man so sagen. Das ist eine Überraschung.” Wo wir gerade bei Ungeduld waren, ließ sie ihn direkt noch einmal auf einem Cliffhanger sitzen. Doch im Gegensatz zu dem vorherigen, würde der hier bestimmt nicht so lange dauern. Das konnte Hana wiederum versprechen! Doch erstmal wurde ihre Aufmerksamkeit auf das Essen gelenkt, welches kurze Zeit später zwischen ihnen stand. Und die Reaktion ihres Partners war wie erwartet sehr begeistert. Da hatte die Mahoe sich genau das richtige Dessert ausgesucht, wie man am Funkeln in Hiros Augen sehen konnte. Es war schon süß, ihm dabei einfach zuzusehen, wie er genüsslich seine Hälfte des Lava Cakes verspeiste, während sie sich selbst an ihrem Käsekuchen bediente. Hana wusste, wieso sie diesen Laden mochte. Das Essen war wunderbar und auch die Getränke trafen vollkommen ihren Geschmack. Sie war aber auch einfach vernarrt in süßes Zeug. Schließlich hatten die beiden alles verputzt, was es zu sehen gab und ein glücklicher Ausdruck war bei ihnen zu sehen.
Erneut kicherte die Grauhaarige. “Wie du meinst, du Gentleman”, sagte sie nur amüsiert und wartete, bis die Kellnerin schließlich vorbeikam und ihre Teller wegräumte. Kurz darauf lag auch schon die Rechnung auf ihrem Tisch und wie angekündigt war es der Fuyuda, der den ganzen Trip hier bezahlte. Hana fand es schon irgendwie putzig, wie er sich darum bemühte, dementsprechend wollte sie ihm diesmal nicht dazwischenreden und ließ ihre Begleitung einfach machen. Gut gefüllt verließen die beiden Magier das Lokal wieder, doch gerade als sie sich auf den Weg zum Gildenhaus machen wollten, ertönten Stimmen aus dem Café. Stimmen, die immer lauter wurden, gefolgt vom Öffnungsgeräusch der Ladentür. “Und wie soll ich bitteschön an diese Zutat kommen? Ich dachte, als Ladenchefin hättest du eine Idee!”, eine aufgebrachte, weibliche Person stürmte hinaus, gefolgt von einer weiteren Person in Kleidung, die wohl zum Café selbst gehörte. “Ich habe dir doch schon gesagt, ich kann da nichts machen. Du musst dir jemand anderen suchen, der dabei helfen kann.” “Ich habe die Kreation für morgen angekündigt. Wie soll ich das denn bewerkstelligen?!” Ein Schauspiel, welches auf der gesamten Straße Aufmerksamkeit erregte.
Ach du liebes Bisschen! So wie Hana gerade sprach, könnte man beinahe meinen, dass sie mit dem Weißschopf flirtete. Natürlich schnallte dieser das nicht. Nicht im geringsten. In seinen Augen war die junge Frau einfach nur nett und bereit, ihn im Ernstfall zu unterstützen. Was wirklich, wirklich süß war. Es schien, als hätte er in ihr eine wirklich gute, zuverlässige Freundin gefunden. "Ich werde auch für dich da sein", versicherte er ihr, ein warmes Lächeln auf den Lippen. Natürlich würde er das, schließlich wollte er genauso sehr, dass es ihr gut ging. Auch, wenn es ihn ein wenig verrückt machte, dass sie so gerne in Rätseln sprach. Wie so oft zeichneten sich große Fragezeigen über seiner Wuschelfrisur ab. Wenn sie ihm nicht vorlaß, was wollte sie dann tun? Die einzige Alternative dazu, die er kannte, war, es selbst zu lesen. Doch so, wie sie sprach, war das ebenfalls nicht ihr Plan. Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf, grübelte noch einen Moment, ehe er schließlich von der verlockenden Mahlzeit abgelenkt wurde. Irgendwann waren die Teller und Gläser aber leer und die Rechnung flatterte auf den Tisch. Auch ein Rune Knight musste zahlen, da gab es kein Entkommen. Glücklicherweise hatte er für den heutigen Tag stets ein paar Jewel seines Lohns zurückgelegt, sodass es ihm nicht im geringsten weh tat, auch Hanas Teil zu übernehmen. Es machte ihn sogar ein wenig glücklich. Als Mädel war es stets er gewesen, der seine Mahlzeiten bezahlt bekommen hatte. Dabei tat es so gut, selbst derjenige zu sein, der die 'Verantwortung' übernahm. "Danke", entgegnete er also, leise, fast schon ein wenig verlegen. Trotz allem war die Situation neu. Insbesondere das Wort 'Gentleman', auch, wenn es von Hana scherzhaft gemeint war, traf ihn irgendwie. Auf eine gute Weise. Zurück auf der Straße war das Erste, was der Fuyuda tat, einen tiefen Atemzug zu nehmen. Aus irgendeinem Grund half frische Luft bei einem zu vollen Magen. "Tage wie heute brauche ich wirklich öfter", seufzte er sehnsüchtig. Manchmal wünschte er sich, zurück in der Schule zu sein. Damals hatten sich die Tage viel länger angefühlt und er hatte trotz der Lernerei deutlich mehr Freizeit. Außerdem waren die Angelegenheiten seiner Brüder die einzigen, in die er sich hatte einmischen müssen. Als er die lauten Stimme der zwei Streithähne hörte, seufzte er bereits. Leider nicht nur innerlich. Er war nicht im Dienst. Hiro Fuyuda war heute nicht im Dienst. Nein. Er musste nicht ... doch. Er musste. Widerwillig huschten die rosaroten Augen zu den Caféarbeitern. Dann hinüber zu Hana. "Es tut mir Leid, aber ich muss. Die Sache lässt sich sicherlich schnell regeln und dann machen wir weiter, wo wir aufgehört haben, okay?" Als Rune Knight war er für die Ordnung im gesamten Land zuständig. Mit einem aufgezwungenen, professionellen Lächeln trat er an die beiden Fremden heran. "Entschuldigt die Unterbrechung, aber um was geht es hier?" Sein Ton war freundlich wie eh und je. Nicht einmal in seinen Augen konnte man erkennen, dass er das hier gerade auf keinen Fall tun wollte. "Mein Name ist Hiro Fuyuda, ich gehöre zu den Rune Knights. Wenn es Probleme gibt, bin ich hier, um zu helfen." Ein Satz, der ihm inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen war. Man konnte ihn nachts um zwei Uhr aus dem Tiefschlaf reißen und er konnte ihn sofort und ohne Probleme aufsagen. Beide Augenpaare richteten sich sofort auf den jungen Mann. "Ein Magier? Das ist doch perfekt. Der kann dir das Eis sicherlich besorgen." Verwirrt blinzelte Hiro. Das war definitiv nicht die Antwort auf seine Frage. Wollte man ihm hier etwa eine Quest andrehen? "Da kann ich dir ausnahmsweise mal zustimmen. Junger Herr, haben sie schon einmal etwas vom Berkel-Eis gehört? Ich benötigte dringend eine große Portion davon. Leider ist es ausschließlich am Berkel-Gletscher zu finden. Eine gewöhnliche Person kann ich dorthin leider nicht schicken. Es ist wirklich dringend." Oh nein ...
Ja, so einen Tag wie diesen konnte man wirklich öfter gebrauchen. Ein kleiner Ausflug in die Stadt war immer was Schönes, doch mit einem Freund wie Hiro machte es nur umso mehr Spaß. Hana konnte sich an seinen Reaktionen auf die Köstlichkeiten dieses Ladens nicht sattsehen und genoss es sogar fast noch mehr als ihre eigene Portion. Als würde sie einem kleinen Kind zuschauen, das zum ersten Mal die Welt entdeckte. Hach, am liebsten hätte sie dem Fuyuda ein weiteres Mal durch die Haare gewuschelt, auch wenn dieser sie dann vermutlich sehr verwirrt angeschaut hätte. Letztendlich waren die Beiden aber mit ihrem kleinen Ausflug ins Café fertig und der Rune Knight erklärte sich dazu bereit, zu bezahlen. Zurück auf der Straße wollten sie gerade wieder zur Gilde gehen, als sich hinter ihnen eine kleine…Situation ereignete. Ein Streit zwischen zwei Damen entbrannte und damit geschah etwas, dass wohl das Pflichtbewusstsein ihres Kollegen aktivierte. Ja, die Mahoe konnte es wohl nachvollziehen. Im Herzen war er immernoch ein Ritter, der den Leuten helfen wollte. Und genau das war eventuell gerade nötig. “Ach, mach dir keine Gedanken. Das gehört zum Job, oder?”, versicherte Hana nur mit einem Lächeln. Er brauchte da keinen Moment an die Grauhaarige zu verschwenden, sondern sollte lieber seine Pflicht erfüllen, selbst wenn ein kleiner, selbstsüchtiger Teil in ihr wollen würde, dass er diesen Streit einfach ignorierte.
Während er also hervortrat, um die Situation zu klären, folgte Hana nur ein paar Schritte und blieb etwas weiter hinter ihm stehen. Er würde das schon ganz alleine schaffen, doch irgendwie verlief das Gespräch in eine Richtung, die dem Fuyuda sehr schnell weitere Pflichten aufdrückte. Jetzt sollte er der einen Frau also dieses seltene Eis besorgen, damit sie ihr Dessert zubereiten kann? Wie man es auch drehen und wenden wollte, das klang nach einer Quest…und damit auch einem Hilferuf eines Bürgers. Konnte Hiro soetwas ignorieren und den restlichen Tag mit Hana verbringen? “Bitte junger Herr, dieses Eis ist unglaublich wichtig für mich. Sie würden mir einen groooßen Gefallen tun.” Ein schmales Lächeln und ein verständnissvoller Blick legte sich auf das Gesicht der Mahoe, als diese langsam hinter ihren Kumpel trat und ihm eine Hand auf die Schulter. “Na komm, ich weiß doch, das du nicht nein sagen kannst”, sagte sie und schmiegte sich leicht an ihre Begleitung. “Aber du brauchst bestimmt eine Begleitung, richtig? Ganz einsam werde ich dich bestimmt nicht losschicken.” Sie lud sich natürlich selbst auf dieses kleine Abenteuer ein! “Das ist doch kein Problem, oder? Ich bin ebenfalls Magierin.” Ihre Augen schielten zu der Dame hinüber, die beim Anblick einer zweiten, hilfsbereiten Person erfreut schien. “Nein nein, überhaupt nicht! Das heißt, ihr würdet mir helfen?”
Wie sehr Hiro sich doch wünschte, er könne die Auseinandersetzung einfach links liegen lassen. Er hätte sich einfach abwenden und weitergehen können. Vermutlich hätte nie einer seiner Vorgesetzten davon erfahren. Es war so einfach, doch er konnte es einfach nicht. Das Pflichtbewusstsein, das man ihm über die letzten Jahre hinweg eingedrillt hatte, war einfach zu stark. Niemals könnte er diesen Leuten den Rücken zukehren. Doch selbst als er sie ansprach und seine Hilfe anbot, konnte er einen Hauch von Enttäuschung spüren. War das seine Eigene? Sollte er nicht eher ein schlechtes Gewissen haben? Darüber konnte er sich gerade nicht den Kopf zerbrechen. Erst einmal musste dieser Konflikt gelöst werden. Zu seinem Entsetzen schien die Lösung für die Angelegenheit jedoch zu sein, dass er in den eisigen Norden des Landes reiste um ... irgendein besonderes Eis zu besorgen? Langsam hoben sich seine Hände abwehrend vor die Brust, doch bevor er ein Wort herausbekam, tauchte Hana neben ihm auf. Seine Kinnlade klappte nach unten. Sie war plötzlich so nah. Näher als eine Kollegin sein sollte. Die Farbe seiner Wangen näherte sich langsam der seiner Augen. Wieso tat sie sowas? Und dann noch ausgerechnet vor potentiellen Auftraggebern! Schwungvoll ruckte sein Unterkiefer wieder nach oben. "Äh. Nein- ja. Vielleicht. Was?" Ein ausdruck purer Ungläubigkeit machte sich auf seinem Gesicht breit. Die Grauhaarige wollte auch noch mitkommen? Aber das hier war doch auch ihr freier Tag! Wieso wollte sie ihn nun mit Arbeit füllen? Die Gedanken des Wuschelkopfs kreisten. Für ihn machte das alles keinen Sinn. Doch nun, wo die Hoffnung der älteren Dame entfacht war, konnte er wohl kaum noch nein sagen. Hanas Worte waren quasi eine Zusage gewesen. Resigniert seufzte Hiro. "Natürlich helfen wir", antwortete er, versuchte, die Enttäuschung in seiner Stimme zu verbergen. Überwiegend erfolglos. "Wir sind schließlich Magier. Es ist unser Job, dem Volk zu helfen." Die Worte rollten mit reiner Selbstverständlichkeit über seine Zunge. Er konnte sie in und auswendig. Wenn man ihn mitten in der Nacht wecken würde, würde er sie immer noch aufsagen können. Was vermutlich daran lag, dass er sie zu Beginn seiner Karriere tatsächlich auswendig gelernt hatte. "Ja wirklich?!" Begeistert klatschte die Dame in die Hände. "Welches Glück ich doch habe. Ihr seid meine Helden! Moment." Verlegen kratzte sich Hiro am Hinterkopf während die Dame ihre Geldbörse hervorkramte. 'Helden' war nun wirklich ein wenig übertrieben oder nicht? "Hier bitte." Sie streckte den zwei Magiern einige Scheine entgegen. "Für das Zugticket. Ihr werdet natürlich auch ausgiebig entlohnt, sobald ihr zurück kommt. Und eine große Portion meines Desserts werdet ihr natürlich auch kostenlos bekommen. Aber jetzt los, los. Es ist wirklich dringend." Unbeholfen nahm der Fuyuda das Geld entgegen. Bis das Dessert fertig war, würde er schon längst wieder zurück bei seiner Gilde sein müssen, doch das behielt er lieber erst einmal für sich. "Wir gehen ja schon", ließ er sich davonscheuchen. Nachdem das Magierduo schließlich hinter einigen Hausecken verschwunden war, ließ Hiro endlich wieder die unnötig aufrechte Haltung fallen. Seufzend. "Oh man, das ist ja super gelaufen. Es tut mir Leid, Hana. Wirklich ..."
Hiro war nunmal sehr verantwortungsbewusst, das konnte Hana schon herauslesen. Und genau deswegen wollte sie ihn an seinem eigentlichen freien Tag nicht alleine losziehen lassen. Das wäre doch noch blöder für den Fuyuda, wenn er sich wieder solo verziehen müsste, um jemandem ihr komisches Eis zu bringen und die Fairy Tail Magierin einfach hier stehen zu lassen. Außerdem wollte sie ihm dabei helfen, immerhin könnte das ja zu zweit schneller gehen. Dementsprechend war es für die Mahoe selbstverständlich, ihre Hilfe anzubieten, was die Dame natürlich direkt noch mehr freute. Nun, das war dann wohl ihr freier Tag. Wobei man auch sagen musste, dass die Grauhaarige im Gegensatz zu Hiro vermutlich deutlich mehr solcher Tage hatte, weswegen es für sie persönlich nicht so schlimm war. Außerdem war die Entlohnung unter anderem eine Portion des Desserts, weswegen sie überhaupt losgeschickt wurden! Gerade schlugen sie sich die Bäuche mit Süßkram voll, jetzt wurde ihnen noch mehr versprochen. Das waren doch immerhin sehr rosige Aussichten. Und die Zugfahrt wurde ihnen auch noch bezahlt, wie gut. Eine schöne Stadttour mit Hiro würde das zwar nicht ersetzen, aber immerhin war es etwas. Die Mahoe wartete, bis ihr Partner mit dem Gespräch fertig war und ging mit ihm auch schon los.
Ein Blick, der nur so vor Mitleid strotzte, legte sich auf den Blick der Magierin, während sie Hiro über die Schulter strich. “Ach, mach dir darüber doch keine Gedanken. Es ist nunmal deine Pflicht, ich verstehe das”, sagte sie mit einem schmalen Lächeln auf ihren Lippen. “Und ich habe mich ja freiwillig dazu bereiterklärt. Vielleicht finden wir ja auf dem Weg noch etwas, dass wir machen können.” Noch war der Tag ja nicht gelaufen! “Und wenn wir schnell genug sind, haben wir ja vielleicht noch etwas Zeit am Ende.” Sie glaubte es zwar irgendwie nicht, aber trotzdem versuchte die Grauhaarige gerade, den Fuyuda etwas aufzumuntern. “Wir können bestimmt nochmal einen anderen Tag ausmachen, den wir dann wirklich nur zu zweit verbringen. Also mach dir keine Vorwürfe, ja?” Sagte sie und hielt ihn schließlich am Arm fest. “Es hat mir bisher sehr viel Spaß gemacht, du Gentleman”, versicherte die Grauhaarige ihm mit einem ehrlichen Lächeln. “Aber jetzt lass uns schnell los.”
Die tröstende Hand auf seiner Schulter ließ Hiro ein klein wenig lächeln. Es fühlte sich gut an, verstanden zu werden. Doch das schlechte Gewissen ließ sich vom Mitgefühl nicht lindern. Hana gegenüber war es einfach nicht fair. Auch, wenn sie es ihm nicht übel zu nehmen schien. "Ja, meine Pflicht ...", seufzte er und ließ den rosaroten Blick davonwandern. Manchmal war diese Pflicht einfach zu viel. Viel zu viel. Manchmal wollte er einfach eine normale Person sein. Er wollte Zeit mit Freunden verbringen können, lachen und Spaß haben können. Stattdessen hatte er sein Leben den Rune Knights geopfert. Arbeit Tag und Nacht, immer auf Abruf sein. Und für was? Für eine geringe Chance, eventuell etwas über seinen Bruder herausfinden zu können. Leider war jeder noch so winzige Hinweis Gold wert. Also hatte er keine Wahl. Er würde alles für seinen Zwilling tun, alles. Hauptsache, er hatte ihn wieder in seinem Leben. Wenn er dieses dafür aufgeben musste, dann war es so. Auch, wenn es weh tat. "Es ist schwer, sich keine Gedanken darüber zu machen", gab er zu. Dabei brachte es doch sowieso nichts. Er sollte sich besser auf die Aufgabe, die vor ihnen lag, konzentrieren. "Dabei weiß ich doch, dass du recht hast." Er seufzte. So konnte er diesen Auftrag wirklich nicht angehen. Wenn er nicht voll bei der Sache war, riskierte er noch gravierende Fehler. Schon alleine Hana zuliebe konnte er das nicht tun. Entschlossen klatschte er sich einige Male auf die Wangen. "Wir dürfen uns nicht zu sehr von der Aussicht auf noch etwas Freizeit verleiten lassen", wies er viel mehr sich selbst, als Hana hin. "Der Norden und der ganze Schnee kann gefährlich sein. Insbesondere, wenn wir alleine mitten im Nirgendwo sind. Wenn etwas passiert, dann könnte das brenzlig werden." Zwar beherrschte Hiro die Grundlagen erster Hilfe, doch einen richtigen Arzt oder Heiler könnte er niemals auch nur annähernd ersetzen. "Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert. Das muss ich ja bestimmt nicht extra erwähnen." Er schenkte seinem Gegenüber ein warmes Lächeln. Es war ihm noch nie schwer gefallen, seine Gefühle zu teilen, solange sie positiv waren. Er wusste ja schließlich selbst, wie gut es tun konnte, aufrichtige Komplimente und nette Worte zu erhalten. Wieso sie also zurückhalten und damit geizen? "Vielleicht kann ich ja einen neuen freien Tag beantragen, da ich heute ja doch gearbeitet habe ... Ich hoffe meine Vorgesetzten sind so nett." Mehr als hoffen konnte er allerdings nicht. So mutig und sturköpfig sich Hiro im Alltag auch zeigen konnte, im Umgang mit Ranghöheren war er dann doch lieber vorsichtig. "Auf jeden Fall sage ich dir sofort bescheid, wenn ich ihn habe. Und dann verstecken wir uns irgendwo, damit mir auf gar keinen Fall jemand was andrehen kann. Und dir hoffentlich auch nicht." Sein Lächeln wuchs noch ein wenig. Kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen, sah er auch schon ruckartig zur Seite.Hana war schon wieder so nah. Wirklich sehr nah. Sie klammerte sich fast so an seinen Arm, wie er es damals bei seinem Ex gemacht hatte. Aber ... Aber das hatte überhaupt nichts zu heißen! Frauen waren dafür bekannt, weniger distanziert zu sein. Tief durchatmen. Das war überhaupt kein Grund, rot zu werden wie eine Tomate. Überhaupt gar keiner. "Ich fand es bisher auch schön." Er schnaufte ein weiteres Mal durch, ehe er den Mut zusammennahm und sie wieder ansah. "Aber sag Gentleman gefälligst nicht so! Mir ist das wichtig!" Übertrieben bließ er die Wangen auf. Auch, wenn er es so spielerisch sagte, es war ihm tatsächlich wichtig. Wieso auch immer. Kurz darauf hatten sie auch schon den Bahnhof erreicht. Wie so oft herrschte reges treiben, doch das Gleis des Zugs, der sie in den hohen Norden bringen würde, war im Vergleich erschreckend leer. Kein Wunder eigentlich. Wer reiste schon freiwillig in diese Kälte? "Möchtest du an das Fenster?", fragte der Weißschopf, als er in das Abteil stieg. "Oh. So wenig wie hier los ist, könnten wir sogar einen Viererplatz nehmen. Das heißt Fenster für uns Beide!" Es fühlte sich zwar ein wenig komisch an, aber solange nicht an den nächsten Haltestellen Unmengen an Reisenden zusteigen, sollte es niemanden stören. Begeistert schmiss er sich also in einen der freien Viererplätze, seine Tasche landete zwischen seinen Füßen. "Hey, Hana, sag mal. Was machst du eigentlich, wenn du nicht gerade an Lacrima forschst oder mich auf ungewollte Quests begleitest?"
Mit einem leicht besorgten Blick schaute Hana ihren Kollegen an. Ihrer Meinung nach machte er sich viel zu viele Gedanken über die jetzige Situation. Und sie wusste gleichzeitig auch, dass diese Gedanken sicher nicht weniger wurden. Er wirkte einfach wie eine Person, die alles auf ihre eigenen Schultern nahm. Aber dagegen half nur eine einzige Sache: Mit einem kräftigen Ruck wuschelte Hana ihrer heutigen Begleitung durch die Haare und legte schließlich ihren Arm um seine Schulter, wie man es bei Freunden eben tat. “Wir haben doch uns gegenseitig. Da wird sicher nichts passieren, Hiro”, sagte sie mit einem breiten Lächeln, welches schließlich in einen einfachen, freundlichen Blick überging. “Wir erledigen diese Quest, liefern das Eis ab und dann machen wir uns einen schönen Resttag!” Ja, das legte sie jetzt einfach so fest. Aber um am Ende noch etwas Zeit zu haben, mussten die beiden diesen Auftrag schnell erledigen. Und genau dafür mussten sie diesen verdammten Zug bekommen. “Ich kenne den perfekten Ort, um sich zu verstecken. Also musst du mir nur sagen, wann du das nächste Mal frei hast, ja?” Oh ja, die Mahoe hatte eine gute Idee. Dort würde sie niemand stören und sie konnten den ganzen Tag zusammen verbringen, ohne auf eine andere Seele zu treffen.
“Hehe, na gut…Gentleman”, sagte sie mit einem frechen Lächeln im Gesicht und streckte ihm leicht die Zunge heraus. Sie ärgerte ihn gerade schon ein bisschen, aber seine Reaktion war einfach nur zu putzig. Gemeinsam kamen die beiden Magier schließlich am Bahnhof an und stiegen in ihren Zug. Es war sehr angenehm, dass sich heute anscheinend nicht sehr viele Leute dazu entschieden, in den Norden zu fahren. Damit konnten Hana und Hiro fast komplett frei bestimmen, wo sie sich hinsetzten. Und der perfekte Ort in Form eines freien Viererplatzes war auch schon gefunden. Dann kam plötzlich die Frage nach den weiteren Beschäftigungen der Grauhaarigen, woraufhin diese kurz überlegen musste. “An dich denken natürlich”, sagte sie erneut spielerisch. Mit ihrem Zeigefinger tippte sie sich dann aber am Kinn, während ihr Blick aus dem Fenster ging. “Ich lese ziemlich viel. Immerhin passe ich auf unsere Gildenbibliothek auf. Ansonsten…äh…hehe…”, sie zögerte ein wenig und kratzte sich am Hinterkopf. “...ich singe ziemlich gerne…”, es war irgendwie komisch, sowas zuzugeben, auch wenn es nur ein Hobby wie jedes andere war. Und auch wenn sie währenddessen keinerlei Zurückhaltung kannte und sich so frei wie bei keiner anderen Tätigkeit fühlte, war es immernoch etwas peinlich, darüber zu reden. “Und…du? Was machst du neben deinen Pflichten als Rune Knight?”
Zögerlich hob Hiro den rosaroten Blick, um ihn auf Hana zu legen. Sie klang so optimistisch, als ob es ihr überhaupt nichts ausmachte, dass sie diesen gefährlichen Auftrag erledigen mussten. War das wirklich so oder tat sie nur so? Kurz darauf hüpften die Seelenspiegel aber auch schon wieder davon. Einmal mehr überrumpelte die Grauhaarige ihn mit ihrer Nähe. Erst fand sich ihre Hand in seinem Wuschelschopf, dann auf um seine Schultern. Es war wirklich ungewohnt für ihn, doch wirklich stören tat es ihn nicht. Er musste sich einfach nur daran gewöhnen ... oder so. "Oh, ich hoffe wirklich sehr, dass es so einfach wird, wie du es dir vorstellst." Ein wenig schwerfällig zwang er sich ein Lächeln auf die Lippen, um das ihre zu erwidern. "Natürlich werde ich dir das sagen. Ich will ja schließlich wissen, wohin du mich verschleppen willst. Wenn ich jetzt frage, wirst du es mir ja eh nicht sagen." Dafür hatte sie bisher viel zu gerne ein Rätsel aus ihren Ideen gemacht. Wirklich gemein, aber da konnte man wohl nichts machen, außer zu hoffen, dass nicht erneut etwas dazwischen kam. "Pfff, ich geb dir gleich Gentleman!" Mit leicht geröteten Wangen boxte er seinem Gegenüber leicht gegen den Arm. Das war wirklich fies! Doch übelnehmen tat er es ihr natürlich nicht. Er wusste ja, dass sie es nicht ernst meinte. Genauso, wie sie es hoffentlich nicht ernst meinte, dass sie in ihrer Freizeit mehr als einen vereinzelten Gedanken an ihn verschwendete. Falls doch ... uh-oh. Hektisch hob er die herumfuchtelnden Hände vor das Gesicht. "Ah-also wirklich...!" Wie gerne wäre er doch gerade in seinem Sitz versunken. Immerhin wechselte die Mahoe zügig wieder auf die Wahrheit und antwortete aufrichtig auf seine Frage. Dass sie gerne las, wunderte ihn kein bisschen. Das passte zu ihrem Forscher-Dasein. Was darauf folgte, kam allerdings sehr überraschend. Seine Augen wurden groß. Es lag ihm bereits auf der Zunge, nachzufragen, ob sie ihm etwas vorsingen konnte. Doch er zügelte sich. Sie schien nicht sonderlich selbstbewusst in dieser Hinsicht. Vermutlich war es keine gute Idee, sie direkt mit dieser Bitte zu konfrontieren. Auch, wenn er wirklich neugierig war. "Oha, wie cool! Ich wette du hast eine tolle Singstimme!", sprach er stattdessen. "Ich kann es kaum erwarten, sie irgendwann zu hören. Vielleicht können wir ja mal Karaoke oder so machen!" Hoffentlich war er in dieser Hinsicht nicht zu optimistisch oder gar aufdringlich und verschreckte sie dadurch. Er selbst war definitiv kein großes Talent im Singen, doch das störte ihn nicht weiter. Er hatte ja andere Stärken. "Dass ich gerne nähe weißt du inzwischen ja schon." Darauf musste er wohl kaum noch einmal eingehen. Ansonsten kam er neben seiner Arbeit zu kaum etwas. "Früher habe ich noch gerne Eiskunstlauf gemacht. Ich war darin auch wirklich gut. Hin und wieder habe ich sogar Medaillen gewonnen. Das ist aber inzwischen schon viele Jahre her." Es wäre gelogen, zu behaupten, dass er nicht liebend gerne zurück auf das Eis wollte. Kaum etwas hatte ihm ein größeres Gefühl von Freiheit gegeben. Aber zeitlich war es einfach nicht möglich und auch die Energie fehlte ihm nach den langen, intensiven Trainingseinheiten. "Ich würde gerne wieder damit anfangen. Aber du kannst dir ja bestimmt denken, wo das Problem liegt." Er lachte, doch es klang kein bisschen amüsiert. "Tut mir Leid, dass irgendwie jedes Gespräch auf das Thema 'die Ritter rauben mir die Zeit' hinausläuft."
Es war nicht so, dass Hana sich keine Sorgen um diesen Auftrag oder um Hiro machte. Natürlich würde sie nicht vollkommen ohne eigene Gedanken zu diese Quest mit ihm mitgehen. Aber gleichzeitig sah sie die Dinge viel lieber erst mit eigenen Augen, bevor sie sich verrückt machte. War das nicht bei allen Forschern so? Die Theorie war schön und gut, doch wenn man die Welt verstehen wollte, half es nicht, sie nur aus dem Blickwinkel von Büchern oder den eigenen Vorstellungen zu sehen. Und um ehrlich zu sein, war die Mahoe ein wenig an Eis interessiert. Also…nicht nur am dem Dessert, was daraus entstehen soll, sondern auch an der Zutat selbst. Wieso ausgerechnet wollte die Frau genau dieses Eis von diesem einen, besonderen Ort? Der Wissensdurst der Grauhaarigen war geweckt. Vielleicht hatte das Berkel-Eis ja noch mehr Besonderheiten, als auf den ersten Blick vermutet. “Ach Hiro, wir werden das schon schaukeln”, sagte die Magierin schließlich mit einem zuversichtlichen Lächeln, während sie sich auf den Weg zum Bahnhof machen. Im Zug angekommen, konnte Hana nicht anders, als ihn mit der ganzen Gentleman Sache noch ein wenig zu ärgern, woraufhin sie ihm frech die Zunge rausstreckte. Sie meinte es ja nicht böse und würde deswegen auch nicht weiter darauf beharren, ihn als solchen zu bezeichnen. Nur, wenn es sich wirklich anbot…na gut, vielleicht wurde sie irgendwann nochmal etwas frech, aber nicht mehr so oft!
Schließlich kamen die beiden auf Hobbies zu sprechen, woraufhin Hana etwas zögerlich zugab, dass sie leidenschaftlich gerne sang. “Ähhh…ich weiß ja nicht…”, sagte sie unsicher und winkte schließlich ab. Sie war nicht so sehr von sich selbst überzeugt, auch wenn es dafür eigentlich keinen Grund gab. Immerhin war ihre Singstimme wirklich nicht übel, was ihr auch schon einige Leute gesagt hatten. Trotzdem machte die Mahoe sich weiterhin selbst runter, was fast schon untypisch für die Dame war. Schließlich wurde das Gespräch dann auf den Fuyuda gelenkt, der auch etwas Neues offenbarte. “Echt? Das würde ich wirklich gerne einmal sehen.” Da kam ihr auch direkt eine schöne Idee. “An deinem nächsten freien Tag machen wir das. Was hältst du davon?” Dann könnte er sich sicher nochmal ausleben und gleichzeitig würden sie den Tag gemeinsam verbringen. Das klang doch nach einem Win-Win, oder? “Du verbringst viel Zeit mit deinen Pflichten als Rune Knight, das verstehe ich. Dann lass uns doch an deinen freien Tagen einfach das machen, was du sonst nicht tun kannst. Andere Städte kennenlernen, Eiskunstlaufen, alles Mögliche.”
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
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