Ortsname: Wohngebiet im Zentrum Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Das Wohngebiet im Zentrum von Oak Town beherbergt diverse Ein- und Mehrfamilienhäuser, deren Architektur sich allesamt recht ähnlich sehen und ein düsteres Stimmungsbild erzeugen. Sie bilden die Grundlage für die Wohnkultur in Oak Town und umrunden den Stadtplatz. Das zentrale Wohngebiet befindet sich im obersten Ring der festungshaft aufgebauten Stadt und ist eher denen vorbehalten, die das nötige Kleingeld besitzen, um die honorenten Preise der Immobilien auch bezahlen zu können. Dieses Wohngebiet befindet sich nur wenige Fußminuten von der Altstadt entfernt, ist jedoch im Vergleich von modernerer Architektur.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Es war also nicht Aska. Der Rune Knight, der neben Delia auf der Bank saß, war eindeutig nicht ihre große Heldin. Wirklich ein Jammer, aber der nette junge Mann konnte ja auch nichts dafür. Als der Köchin mit dem dunkelblauen Haar aufgefallen war, wie unhöflich ihr Verhalten ihm gegenüber gewesen war, ruderte sie sofort zurück und zeigte sich von ihrer üblichen freundlichen und gut gelaunten Seite. Heute war schließlich nicht aller Tage und jetzt, da sie Aska wieder nicht getroffen hatte, konnte sie weiterhin Vorfreude auf ein Treffen mit ihr haben! Abgesehen davon war sie ja augenscheinlich gar nicht vorbereitet gewesen. Tze.. sie musste sich viel früher über eine Begrüßung für die Heldin Gedanken machen, nicht erst kurz zuvor. Alles fit im Schritt?! Puh, das wäre echt ein Desaster geworden. Verständlich, wie wenig begeistert der Fremde auf ihre verkorkste Begrüßung reagiert hatte.. ohje, ohje! Welch unangenehme Situation! Da konnte Delia nur auflachen und sich entschuldigen.
Erleichtert stellte die Erdmagierin fest, dass Hopfen und Malz zwischen den beiden noch nicht verloren waren. Glücklich darüber lächelte sie Cassius Velnarion, wie er sich gerade vorgestellt hatte, an. „Ich freue mich auch, deine Bekanntschaft zu machen! Und bitte entschuldige nochmal meine Unhöflichkeit. Ich bin ein fanatischer Fan!“, lachte sie wieder, ungeachtet der Tatsache, dass Cassius absolut keine Ahnung hatte, wovon sie eigentlich redete. Sogleich hatte sie ihm auch gestanden, dass sie keine erfahrene Magierin war. Doch der Schwertkämpfer schien das locker zu nehmen und sprach ihr gut zu. Andächtig faltete Delia daraufhin die Hände und lächelte selig. „Du bist wirklich nett! Du wirst sehen, ich werde alles geben!“, versicherte sie ihm aufgeregt. Wohlwissend, dass sie nicht allzu viel zu geben hatte. Aber das musste sie ja nicht gleich jedem auf die Nase binden.
Als Cassius sich erhob und erst einmal ausgiebig streckte, musterte Delia den fremden jungen Mann vor sich. Zwei Schwerter trug er auf dem Rücken, er sah trainiert und fit aus und war ritterlich und edel gekleidet. Der machte doch einiges her! Und dabei war er doch bestimmt kaum älter als Delia.. Und sie selbst kam daher, wie eine Vogelscheuche in fünf Lagen Klamotten. Ach was soll’s, es kam ja auf die inneren Werte an! Als der Rune Knight den Start der Quest einläutete, sprang Delia motiviert auf die Beine und entgegnete ein motiviertes: „Geht klar, Chef!“ Für sie war Cassius der Chef, schließlich schien er viel erfahrener zu sein. Obendrein war er ein Rune Knight, vor diesen Magiern sollte man immer Respekt haben. Das wusste die junge Frau, welche in Crocus Town geboren und aufgewachsen war - und bis heute noch dort lebt.
Eilig hatte sie aufgeholt um gut gelaunt neben Cassius herzugehen, welcher die Hände in den Hosentaschen hatte, während er locker weitermarschierte. Lächelnd blickte sie zu ihm, als er sie noch einmal ansprach. Oooh! Hatte er etwa gerade ihr Lieblingsthema eingeläutet? Sofort begannen die hellgrünen Augen begeistert zu funkeln. Beinahe verlegen knetete sie ihre Hände und antwortete aufgeregt: „Also.. es ist weniger jemand, den ich bereits kenne!“, verriet sie kichernd. „Viel mehr eine Person, die ich unbedingt kennenlernen möchte!“ Nur deswegen hatte Delia sich schließlich für diesen Auftrag gemeldet. Aber auch das behielt sie lieber mal für sich. Mit großen Augen nahm sie wahr, wie Cassius sich sogar dafür entschuldigte, dass er nicht Aska war. „Nein, nein“, tat sie das sofort ab. „Eigentlich finde ich es so sogar besser! Ich denke, ich sollte dringend meine Fähigkeiten als Magierin erst trainieren, bevor ich sie noch auf einer Quest enttäusche“, erklärte Delia heiter. Dann seufzte sie schwermütig. „Abgesehen davon gibt sich eine Heldin ihres Kalibers sicherlich nicht mit Aufträgen wie diesem ab. Ich würde töten, um Aska van der Velden endlich persönlich kennenzulernen!“, ließ sie theatralisch verlauten, woraufhin ihr Blick betroffen zur Seite auswich. Dadurch fiel ihr aber ein kleiner, fahrender Heißgetränkestand auf. „Oh!“ Und schon stand sie dort an. Cassius war sicher professionellere Gefährten gewohnt.
Aufgrund der kalten Temperaturen bestellte Delia zwei heiße Schokoladen zum Mitnehmen. Indem sie den Schwertkämpfer einlud, hoffte sie, ihre Unfreundlichkeit endgültig wieder gut zu machen. Während sie mit den Handschuhen umständlich das Geld aus ihrer Geldbörse fummelte, bemerkte sie nicht, dass ihr kostbarer Mitgliedsausweis des offiziellen Aska-Fanclubs des Königreichs Fiore heraus fiel und zu Boden flatterte. „Das ist für dich! Eine Wiedergutmachung!“, verkündete sie stolz und reichte Cassius den Pappbecher. Dabei fiel ihr auf, dass er etwas ihr Bekanntes in der Hand hielt.
Der anfängliche Start war wirklich seltsam gewesen, schien die Hollingsworth eindeutig jemand anderes erwartet zu haben. Cassius wurde die große Aufgabe zuteil, sie dahingehend entsprechend massiv zu enttäuschen, was er anfänglich auch deutlich zu spüren bekam. Viel versprach sich der Schwertkämpfer zunächst nicht von seiner Partnerin, allerdings ruderte sie in ihrem Verhalten doch spürbar zurück und legte einen völlig neuen Anfang hin. Für Cassius war die Angelegenheit damit geklärt und er war nun nicht weiter nachtragend, zumal er ihre Erklärung dahingehend auch wirklich gut nachvollziehen konnte. Sie war ein fanatischer Fan und hatte eben einfach sehr gehofft, was der Velnarion entsprechend mit einem sanftmütigen Lächeln quittierte. Es gab auch Magier auf dieser Welt, die Cassius gern traf und ulkiger weise zählte eben auch Aska dazu. Auf jeden Fall versicherte Delia ihm, alles zu geben und ihn bestmöglich zu unterstützen. Das der schwarze Schwertkämpfer nachher nicht viel bekommen sollte, erahnte er dabei natürlich noch nicht. „Ich nehme dich beim Wort“, lächelte der Ritter.
Gemeinsam verließen sie dann den Bahnhof und bewegten sich durch die kalte Stadt, die sich Oak Town nannte. Es war wirklich düster und trist hier, wie Cassius fand. Ganz anders als das blühende Leben in Crocus, der Hauptstadt des Königreiches, geküsst vom Antlitz des Schlosses Mercurius. Delia schien hochmotiviert zu sein, doch die Frage war eben immer, wie langanhaltend diese Motivation war, wenn die ersten richtigen Schwierigkeiten einsetzten. Cassius machte sich darüber keine Gedanken mehr, denn er besaß die notwendige Erfahrung und fürchtete sich kaum vor irgendwelchen Dingen. Auf dem Weg zum Auftraggeber läutete der Ritter jedoch ein Thema ein, wo er gewiss nicht damit rechnete, den wohl größten Fan überhaupt an den Fersen zu haben. Delias Augen funkelten und sie begann zu erzählen, während der junge Velnarion aufmerksam lauschte. Sie kannte besagten Ritter also noch nicht, wollte ihn aber unbedingt kennen lernen. Nach seiner Entschuldigung zu diesem Thema, manövrierte sie jedoch zurück und hielt es für das Beste, schließlich sollte sie vorher ihre Fähigkeiten trainieren, bevor sie SIE mit sich belastete. Es ging also um eine Ritterin, wie Cassius feststellte.
Dann platzte die Bombe. Sie sprach von einer Heldin eines offenbar gewaltigen Kalibers und seufzte dabei schwermütig. Doch die wahre Bombe war der ausgesprochene Name: Aska van der Velden. Die Augen von Cassius weiteten sich etwas, schließlich kannte er besagte Heldin sehr gut. Tatsächlich waren die zwei Ritter sehr miteinander verbunden, zumal die karamellfarbene Dämonentöterin sein Schwarm war. Offenbar teilte er diese Zuneigung fortan mit Delia. „Wenn man ein großer Fan von jemandem ist, dann ist eine solche Enttäuschung natürlich schwer zu verkraften und absolut nachvollziehbar“, gestand der schwarzhaarige Ritter lächelnd, als Delia auch schon von einem Heißgetränkestand abgelenkt wurde. Blinzelnd stellte er fest, wie die Hollingsworth seine Seite verlassen hatte, um sich dreist anzustellen. „Das ist…wow“, murmelte er und schüttelte lächelnd den Kopf. Delia war eine Magierin von besonderem Schlag, doch zeitgleich war sie dadurch sehr sympathisch.
Sie bestellte zwei heiße Schokoladen zum Mitnehmen und wühlte unbeholfen nach ihrem Geld, wobei sie dabei etwas zu Boden fallen ließ. Der schwarze Schwertkämpfer ging auf sie zu, hockte sich kurz hin und hob die Plastikkarte auf, nur um festzustellen, dass der offizielle Mitgliedsausweis für den Aska-Fanclub des Königreiches Fiore war. Überrascht wölbte er seine Augenbrauen und blinzelte. Sie hatte einen offiziellen Fanclub? Was hatte Aska eigentlich nicht?! Cassius richtete sich auf, als sich Delia ihm auch schon zuwandte und ihm den Kakao als Wiedergutmachung hinhielt. Cassius nahm den Pappbecher an sich und schenkte ihr ein Lächeln. „Das ist wirklich freundlich von dir, wäre aber nicht nötig gewesen“, entgegnete er ihr. Dann fiel ihm auf, dass ihr Blick auf der Karte haftete, die er hielt. „Ach ja. Die ist dir gerade herunter gefallen“, merkte der Ritter an und hielt ihr die Karte hin. Ob er Mitglied dieses Fanclubs werden konnte? Wäre sicherlich witzig. „Kann man diesem Fanclub eigentlich beitreten?“, fragte er dann zaghaft. „Ich finde Aska van der Velden nämlich auch cool!“, fügte er dann noch an. Erst dann nippte er an der heißen Schokolade und ließ die wohlig warme Flüssigkeit in seinen Bauch fließen. Dass er Aska persönlich kannte und ihr sehr nahe stand, erwähnte er an dieser Stelle jedoch erst einmal nicht. Vielleicht ließ er bei Zeit einfach eine heldenhafte Anekdote von ihr einfließen.
Dieser Cassius von den Rune Knights war wirklich nett! Noch netter wäre er, wenn er Aska kennen würde, aber das könnte Delia ja noch herausfinden. Jetzt sollte er erst einmal eine heiße Schokolade bekommen, denn das wäre eine gute Entschuldigung und obendrein noch eine adäquate Möglichkeit, sich ein wenig aufzuwärmen. Dass sie ihren heutigen Partner mit ihrem spontanen Entschluss ziemlich baff machte, bemerkte sie nicht. Und selbst wenn, dann würde Delia es wahrscheinlich gekonnt übergehen. Dass ihr beim Zahlen der Heißgetränke jedoch etwas Schreckliches passierte, indem sie ihren Ausweis für den Aska-Fanclub verlor, bemerkte sie nicht. Erst, als sie hocherfreut dem Schwertkämpfer seine heiße Schokolade gereicht hatte, erkannte sie ihr Eigentum in seinen Händen. Die ist ihr gerade heruntergefallen? Oh Schreck, wie konnte ihr denn das passieren?! Eilig nahm sie ihre Karte wieder entgegen. „Ohje, Cassius! Die ist echt wichtig, ich danke dir!“, bedankte sie sich sogleich erleichtert. Und dann sprach der junge Mann jene Worte aus, welche jede Frau hören wollte. Also.. nicht jede. Aber Delia! Er wollte dem Club beitreten?! Das Geräusch einer klingelnden Kasse erklang im Kopf der Blauhaarigen. Na da würde sie aber schön Provision kassieren! „Aber natürlich kann man dem offiziellen Aska-Fanclub des Königreichs Fiore beitreten! Doch sei gewarnt, eine Mitgliedschaft erfordert einen monatlichen Beitrag von 2500 Jewel!“ Ja, dafür hatte Delia Geld. Die Köchin war ausgebrannt, drehte jeden Jewel zweimal um und kam gerade so über die Runden. Aber dafür hatte sie Geld. „Rein zufällig habe ich die nötigen Formulare immer bei mir“, fügte sie verschmitzt grinsend hinzu. „Wenn das Monster gefangen ist, füllen wir alles aus, wenn du willst“
Und dann sagte Cassius, dass er Aska van der Velden auch ziemlich cool fand. Die hellgrünen Augen der jungen Magierin leuchteten regelrecht. „Ja wirklich?“, fragte sie begeistert nach. Doch im nächsten Moment wurde Delia bewusst, was das bedeutete. Es bedeutete, dass Cassius Aska bestimmt nicht persönlich kannte. Und das obwohl sie in derselben Gilde waren. Wie schade! Natürlich konnten sie einander nicht alle kennen, schließlich waren die Rune Knights eine große Gilde. Aber ein wenig Hoffnung hatte Delia sich schon gemacht. Da die Erdmagierin ihre Emotionen kaum verbergen konnte, merkte Cassius bestimmt sofort, dass wieder irgendwas im Busch war bei seiner Partnerin. Daher erklärte sie sich besser gleich: „Weißt du, ich hatte gehofft, dass du Aska kennst! Dann hättest du mir von ihr erzählen können! Ob sie nett ist.. oder ob sie wirklich so schön ist wie auf den Bildern.. und ob die Beschreibung ihrer Macht der Realität gerecht wird.. Ihr Lieblingsessen.. Ob sie gerne in Restaurants geht..“ All diese Dinge eben.
Während die beiden Magier dann ihre heiße Schokolade gemächlich schlürften, verließen sie den Bahnhof und kamen im Stadtgebiet von Oak Town an. Es war wirklich kalt hier und man merkte, dass die Häuser und Straßen hier ganz anders aussahen, als in Zentral-Fiore. Das hatte bestimmt kulturelle Hintergründe, so wie auch das Essen in allen Regionen des Königreichs aufgrund der geografischen Lage ein wenig variierte. „Hast du eigentlich schon viel Erfahrung als Magier der Rune Knights?“, fragte Delia irgendwann lächelnd.
Diese Delia Hollingsworth war eine Magierin von ganz besonderem Schlag, denn mit so einer schillernden Persönlichkeit war er bisweilen noch nicht konfrontiert worden. Sie wirkte so flapsig und unbeholfen, aber zugleich war sie sehr freundlich und offenherzig, gerade zu strahlend. Bei Delia handelte es sich einfach um eine sehr positive Person, obwohl auch ihr Lebenslauf dunkle und traurige Punkte hervorbrachte, wie Cassius eines Tages sicher in Erfahrung bringen sollte. Die anfänglichen Schwierigkeiten waren auf jeden Fall zügig überwunden und gemeinsam konnten sie aufbrechen, um den Auftrag in Angriff zu nehmen. Unterwegs unterhielten sie sich dabei natürlich um das Dasein als großer Fan und der damit verbundenen Enttäuschung, wenn man sein Idol doch nicht treffen konnte. Der schwarze Schwertkämpfer konnte sogar tatsächlich Verständnis für das vorherige Verhalten der Hollingsworth aufbringen, hätte er sich in ihrer Situation vermutlich nicht wirklich anders verhalten. Entsprechend schnell war die Angelegenheit vergeben und vergessen.
Zielgerichtet marschierten die beiden Magier also los, um den Bahnhof hinter sich zu lassen, während sie das Gespräch fortführten. Alles schien zu laufen und doch bewies Delia erneut, wie sonderbar sie in mancherlei Situation doch sein konnte, denn plötzlich ließ sie den Ritter wortlos stehen und kaufte zwei heiße Schokoladen. Cassius war sehr überrascht und ein wenig baff, doch irgendwie machte es die junge Frau auch sympathisch und sogar etwas niedlich. Während sie die zwei Heißgetränke bezahlte, fiel ihr jedoch etwas zu Boden und Cassius hob es freundlicherweise auf. Erstaunt stellte er fest, dass es sich dabei um einen Mitgliedsausweis eines Fanclubs handelte, der offiziell der Heldin Aska van der Velden gewidmet war. Diese Frau hatte einen offiziellen Fanclub? Je mehr Cassius über die einstige Magierin von Fairy Tail erfuhr, umso verblüffter war. Der Velnarion hatte sich da eindeutig in ein gewaltiges Geschoss verguckt und das war eindeutig zweideutig gemeint. Aska war eine sehr mächtige Magierin und eine wunderschöne Frau noch dazu.
„Nichts zu danken“, entgegnete der Ritter lächelnd auf Delias Dankbarkeit, ihr diesen Ausweis zurückgegeben zu haben. Delia schien wirklich ein großer Fan zu sein, also war dieser Ausweis von entsprechend hoher Wichtigkeit, was Cassius gewiss nicht zu reduzieren gedachte. Grundsätzlich war er ja auch ein großer Fan der Dämonentöterin, hatte er doch schließlich eine ganz besondere Verbindung zu ihr, daher erfragte der Ritter auch sogleich, ob man diesem Club beitreten konnte. Ihre Augen begannen förmlich zu leuchten und ein verschmitztes Grinsen erhielt Einzug in ihre Gesichtszüge. Delia bestätigte, dass er dem Club beitreten konnte, sofern er bereit war die monatliche Pauschale von 2500 Jewel dafür zu bezahlen. Und wie es der Zufall so wollte, hatte sie alle notwendigen Formulare dabei und bot sogar an, sie nach dem Auftrag gemeinsam mit ihm auszufüllen. Ein großes Lächeln war nun in Cassius Gesicht zu sehen. „Das klingt super. Vielen lieben Dank!“, bedankte er sich nun also bei der Hollingsworth, wusch eine Hand schließlich die andere.
Der schwarze Schwertkämpfer konnte deutlich in ihrem Blick erkennen, dass sie sich große Hoffnungen gemacht hatte, dass Aska und Cassius einander kannten, denn dann hätte er ihr alles über sie erzählen können. Natürlich war dies auch der Fall und der Schwarzkopf wusste tatsächlich so einiges über die große Kriegerin, doch noch wollte der Velnarion diese Bombe nicht platzen lassen und die Hollingsworth etwas zappeln lassen. Sobald die Anträge ausgefüllt waren und Cassius offiziell Mitglied im Fanclub, dann würde er es ihr sagen und ein wenig über Aska schwadronieren, um Delia damit glücklich zu machen. Vielleicht bot sich ja sogar irgendwann einmal eine Gelegenheit an, ein Treffen zwischen den beiden Frauen zu arrangieren. Doch dieser Tag war noch in weiter Ferne. Cassius belog die Erdmagierin nicht, denn er sagte mit keinem Wort, dass er Aska nicht persönlich kannte, aber er bestätigte diesen Fakt eben auch nicht. Geschickt wand er sich also aus dem Thema heraus und lenkte das Gespräch um. „Wo hast du eigentlich von Aska van der Velden zuerst gehört? Ich würde sehr gerne hören, wie du ein so großer Fan geworden bist“, erfragte Cassius dahingehend also. Dadurch hatte Delia viel zu erzählen und Cassius konnte die Bombe noch bewahren.
Gemeinsam liefen sie Schokolade schlürfend durch die Straßen von Oak Town und ließen den Bahnhof erst einmal hinter sich. Es war ziemlich kalt und düster in dieser Stadt, doch als Frostmagier hatte Cassius natürlich kein Problem mit der Kälte, wodurch sein normales Outfit eben völlig ausreichte. Diese Stadt war einst das Hauptquartier für die dunkle Gilde namens Phantom Lord, was von der Aufmachung der gesamten Gegend nicht besser hätte passen können, doch glücklicherweise wurde die Gilde vor vielen Jahren zerstört. Aufmerksam blickte sich der Ritter um, der gemeinsam mit Delia auf dem Weg zum Auftraggeber war, um die letzten Details und Anweisungen für den Auftrag abzuholen. Die Frage der Erdmagierin zog dann seine Aufmerksamkeit auf sich, daher blickte er lächelnd zu ihr. „Ich bin nun seit fast zwei Jahren bei den Rune Knights“, begann der Ritter. „Mein Bruder Flux und ich sind eher zufällig dort hinein geraten, aber mittlerweile ist dort mein Zuhause. Ich habe mich dem Volk und dem Königreich verschrieben, daher gedenke ich nicht, diese Gilde wieder zu verlassen“, führte er fort und nippte nochmals an der Schokolade. „Ich habe bereits ein paar gefährliche Aufträge hinter mich gebracht, aber auch Erfahrungen mit gewöhnlichen Aufträgen gesammelt. Zwischenzeitlich absolviere ich noch eine spezielle Ausbildung, um der Gilde dienlicher zu sein. Außerdem stehe ich kurz vor einer Beförderung zum A-Rang Magier“, erklärte er also abschließend. „Und wie sieht es bei dir aus? Du sagtest ja, du hast noch nicht so viel Erfahrung“, erfragte der Ritter. „Wie lang bist du denn schon Magierin? Und was hast du davor gemacht?“, quetschte er Delia aus.
Und so hatten sie noch etwas Zeit einander besser kennen zu lernen, während das Haus des Auftraggebers immer näher kam.
So so! Es klingt also super, wenn Delia mit ihm die Formulare für den Aska-Fanclub ausfüllt? Sehr schön, dann würde sie sich bald mal wieder ein schönes Stück Fleisch gönnen können vom Metzger, denn so wäre die Provision gut investiert. Da bekam Delia ja beinahe ein schlechtes Gewissen, als er sich noch so nett bei ihr bedankte, dass sie das mit ihm machen würde. Aber nur, so lange sie noch nicht wusste, dass dieser schwarzhaarige Schwertkämpfer sie hier ganz schön an der Nase herumführte! Aus seinen Worten konnte Delia nämlich nicht vernehmen, dass Cassius Aska nicht nur kannte, sondern dass die beiden sogar sehr eng verbunden waren! Die Köchin glaubte an das Gute im Menschen und könnte sich daher nicht vorstellen, dass der nette Rune Knight ihr eine derartig wichtige Information vorenthalten würde. Niemals!
Gemeinsam gingen die beiden Magier also nebeneinander her und schlürften die heiße Schokolade, um den kalten Temperaturen noch besser zu trotzen. Delia war zwar warm eingepackt, aber dennoch spürte sie deutlich, dass sie sich im Norden des Landes befand. Die beiden verstanden sich gut, daher fiel es ihnen auch leicht, eine angenehme Unterhaltung zu führen. So erkundigte sich Cassius danach, wann Delia denn das erste Mal von Aska gehört habe und wie sie so ein großer Fan geworden ist. Die Blauhaarige lächelte beinahe verträumt. Es war zu einer Zeit, in der alles gut lief. „Ein paar Gäste aus Magnolia Town haben sich am Tisch über ein Magier-Duo der Gilde Fairy Tail unterhalten, welches anscheinend für seine Stärke berüchtigt war. Sie waren es, welche die Verbrecher festgenommen haben, die einen Anschlag auf die Kardia Kathedrale verübt haben. Eigentlich hat es mich gar nicht so sehr interessiert, aber dann erzählten sie, dass eine der beiden, Aska, noch viele Stunden zuvor dabei geholfen hat, die Verletzten zu bergen und die Angehörigen zu trösten. Das fand ich toll!“ Erwartungsvoll blickte Delia zu Cassius. Sie wollte da jetzt schon eine Bestätigung hören, denn das war ja auch toll. „Und in die Wochen darauf hörte ich mehr und mehr von ihr, selbst die Einwohner Crocus Towns sprachen bereits von ihr! Sie habe bösartige Kindsentführer aufgefunden und festnehmen können und sich sogar der schrecklichen Hydra auf Champa gestellt! Aber besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass sie einen Dämon getötet hat. Wie kann ein einfacher Mensch nur so stark sein? Ich meine, was machte sie ihr Leben lang? Oder denkst du, sie ist einfach nur talentiert?“ Erneut erwartete sie eine zum Thema passende Antwort von Cassius. Wenn er schon Mitglied werden wollte, dann sollte er sich auch als Würdig erweisen!
„Dass sie nach Crocus Town gegangen ist, um sich den Rune Knights anzuschließen, fand ich toll! Ich lebe schließlich auch da. Und ich fühle mich noch sicherer, seit ich weiß, dass sie da ist! Ist das nicht verrückt?“, lachte Delia amüsiert auf. „Die Insider im Fanclub sagen, dass Aska kein einfacher Mensch sei, dass ihre Freunde in Fairy Tail und die Kameraden bei den Rune Knights sie gleichermaßen lieben und fürchten! Aber über eins sind wir uns alle einig: Aska ist durch und durch ein guter Mensch! Ich verehre sie!“ Delia gehörte zu der Sorte Fan, die ein bisschen peinlich sind. Sie würde auch noch manch skurrile Aktion starten, um ihrem Idol nahe zu sein. „Ich beneide dich, Cassius! Du kannst bestimmt jederzeit mit ihr reden, wenn dir danach ist!“ Ja, so stellte sich Delia das bei den Rune Knights vor. Weit verfehlt.
Dann wollte Delia aber mehr über Cassius erfahren! Wer weiß, vielleicht könnte sie ja noch ein Idol neben Aska haben? Unwahrscheinlich, aber die Köchin ist offen für alles! Schon nach den ersten Worten hing die junge Frau förmlich an seinen Lippen und bewunderte seinen Werdegang bei den Rune Knights. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er viel erfolgreicher war, als sie selbst es je gewesen war. Und dabei schien er wirklich nicht besonders alt zu sein! Vielleicht sogar jünger als sie selbst? „Kurz vor A-Rang?!“, stieß sie dann schließlich aufgeregt hervor. Und noch eine weitere Ausbildung nebenher - nur für die Gilde?! „Das ist ja unglaublich! Dann gehörst du ja beinahe schon zur Elite der Rune Knights! Aber wie machst du das nur? Du bist doch bestimmt erst so alt wie ich?“, fragte sie ihn regelrecht begeistert, freute sich aber insgeheim, dass Cassius so stark war. Dann würde ihr bestimmt nichts schlimmes passieren heute! „Hm, ich? Das ist wirklich nicht der Rede wert! Ich bin erst seit einem halben Jahr Magierin. Und ich fürchte, ich bin nicht besonders gut darin“, lachte sie etwas verlegen, wich seinem Blick aber dann aus. Angespannt umklammerte sie ihren Pappbecher, den Blick traurig gen Boden gesunken. Aber sie wollte nicht rumjammern, also rang sie sich zu einem Lächeln durch, ehe sie wieder zu ihm blickte.
„Hast du von dem zerstörten Restaurant gehört, welches nicht weit von Crocus Town gelegen war?“ Da Cassius ja auch dort wohnte, könnte das möglich sein. Schließlich hatten sich Runenritter der Sache angenommen, konnten den Schuldigen jedoch nicht ausfindig machen. Es war ein nobles Restaurant gewesen und vor allem stets gut besucht, das hatte sich herumgesprochen. „Es gehörte mir“, erzählte sie ihm, während ihr Lächeln verschwand und sie doch wieder gen Boden sah. Delia trauerte noch immer sehr darum. „Ich war die Besitzerin und Köchin. Mein ganzer Stolz!“, lachte sie verunsichert auf, um irgendwie ihre Trauer zu kaschieren. Auf einen Schlag zerstört. „Ich bin eigentlich Köchin. Ich habe diesen Weg nur eingeschlagen, um denjenigen zu finden, der dafür verantwortlich ist. Ich weiß nicht, was ich mir davon verspreche. Vielleicht möchte ich ihn einfach nur zu Rede stellen. Wahrscheinlich ist es keine besonders gute Idee“ Cassius war so erfolgreich und folgte klaren Zielen. Bestimmt hat er schon viel erreicht. Neben ihm kam sich Delia plötzlich wie eine Versagerin vor. Was machte sie hier eigentlich? Vielleicht hätte sie doch das Darlehen ihres Vaters annehmen sollen..
Es war vielleicht nicht gerade nett von Cassius, die Hollingsworth ein wenig an der Nase herum zu führen, aber irgendwie bot sich diese Gelegenheit an, um ihr für den missglückten Start des Auftrags eine kleine Retourkutsche zu verpassen. Er würde ihr im Nachhinein natürlich alles erzählen und ihr jede Frage zu Aska beantworten, die er halt beantworten konnte, aber noch wollte er sich den Spaß nicht nehmen lassen. Stattdessen wich er ein wenig aus und lenkte das Gespräch in eine andere Richtung, aus welcher Delia erst einmal eine ganze Menge zu erzählen hatte. Cassius wollte wissen, wo sie eigentlich zum ersten Mal von Aska gehört hatte und wie es dazu kam, dass sie ein so großer Fan geworden war. Es war aber nicht nur eine Ausflucht, denn es interessierte den Schwertkämpfer wirklich sehr, woher diese Faszination stammte. Er hatte ja selbst eine große Faszination für die Dämonentöterin übrig, aber auch intensive Gefühle anderer Art. Aufmerksam lauschte er also den Worten der Hollingsworth, die neben ihm her lief. Er trank in der Zwischenzeit Teile seiner heißen Schokolade.
Mit beinahe verträumtem Lächeln fing Delia dann an zu berichten. Gäste aus Magnolia Town hatten über ein Gespann Fairy Tail Magier berichtet, die eine Verbrecherbande dingfest gemacht hatten, die einen Anschlag auf Kardia Kathedrale verübt hatten. Aska kam dabei besonders zur Geltung, denn sie hatte wohl zuvor stundenlang bei der Bergung von Verletzten und dem Trösten von Angehörigen ausgeholfen. Nun lächelte auch Cassius ein wenig verträumt, denn genau so war Aska van der Velden eben einfach. Sie machte bestimmt häufiger einen anderen Eindruck, aber sie hatte ihr Herz am rechten Fleck und war außerdem auch sehr aufopferungsvoll. Delia teilte noch ein paar Anekdoten und erwähnte sogar die Hydra auf Champa, von der selbst Cassius bereits gehört hatte. Und dann noch die Vernichtung eines Dämons. Delia war wirklich hin und weg von ihrem Idol und auch Cassius schwärmte, aber überwiegend aus anderen Gründen. „Sie ist sicherlich auserwählt worden, einen solchen Weg zu bestreiten“, warf Cassius auf ihre Frage hin ein. Auch wenn sich ihre Vergangenheit mittlerweile anders offenbart hatte, so glaube Cassius an das Schicksal und nichts desto trotz war sie für irgendetwas bestimmt, für irgendetwas auserwählt.
„Hast du schon von ihrer Heldentat auf einem verlassenen Herrschaftsgut außerhalb von Crocus Town gehört?“, warf Cassius dann noch ein. „Dort wurden die Kinder eines Fürsten entführt und Aska kümmerte sich darum. Es stellte sich schlussendlich jedoch heraus, dass die Familie des Fürsten vor unzähligen Jahren bereits gestorben war und er lediglich in einer Illusion gelebt hatte“, gab der Ritter offen bekannt. „Doch Aska bewies Mut und Heldentum, rettete den alten Fürsten aus dieser Illusion und verschaffte ihm eine glückliche Zukunft in Crocus Town, für die restlichen Jahre seines Lebens“, berichtete Cassius weiter. Es klang dabei so heroisch und intensiv, als wäre der schwarze Schwertkämpfer wirklich dabei gewesen. Er war sogar dabei gewesen. „Es war einfach nur faszinierend. Sie war faszinierend, den ganzen Auftrag über“, fügte er noch verträumt an, ohne zu bemerken, dass er sich seinen eigenen Scherz zunichte machte. Delia erzählte zunächst aber weiter und lobte Aska noch höher in den Himmel, was den jungen Ritter irgendwie sehr freute. Aska hatte diese Lobpreisungen auch wirklich verdient, denn sie trug lang genug eine schwere Bürde auf der Schulter.
„So einfach mit dem jederzeit reden ist das leider nicht“, gab Cassius offen zu und log dabei nicht einmal. Sie wohnten auf unterschiedlichen Stockwerken, hatten unterschiedliche Aufgaben und anderweitige Verpflichtungen, die sie nicht immer zusammen führten. Es war also weit schwieriger als man denken mochte, aber grundsätzlich existierte die Chance dazu natürlich schon. Auf jeden Fall drehte sich das Gespräch nunmehr in die Richtung des jungen Ritters, der ein wenig über sich erzählte und Delia damit zum Staunen brachte. Nun wollte sie aber wissen, wie er das anstellte, war er doch schließlich noch in ihrem Alter. „Ich arbeite hart und trainiere sehr viel. Um ehrlich zu sein, gibt es in meinem Leben nicht wirklich etwas anderes als meinen Dienst für die Rune Knights“, gestand er. Ein verlorenes Königserbe, nicht mehr als ein einfacher Landstreicher und Waldläufer. Alles verloren, außer Flux. Hier in Fiore gewann er zwar mehr und mehr dazu, aber doch drehte sich schlussendlich alles nur um seine Arbeit. „Ich bin im Übrigen 19 Jahre alt. Wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf?“, gestand und erfragte Cassius zugleich. Es bestand eine gute Chance im gleichen Alter zu sein, aber sie konnten auch ein paar Jahre auseinander liegen. Auf jeden Fall wollte Cassius nun aber auch wissen, wer Delia Hollingsworth war und die Antwort überraschte ihn sehr. Aufmerksam hörte er ihr zu und nickte deutlich, als Delia ihr Restaurant erwähnte. Er war diverse Male daran vorbei gekommen, hatte es aber nie wirklich betreten, da es außerhalb seiner Liga spielte. Einen Vagabunden wollte man dort sicher nicht haben. „Eine Köchin also“, lächelte der Ritter. „Du machst bestimmt grandioses Essen!“, stellte Cassius nun also fest, der ja unheimlich gerne viel aß. Vielleicht kochte sie ja irgendwann mal etwas Tolles für ihn.
Als sie jedoch davon erzählte, nur Magierin zu sein, um den Verantwortlichen ausfindig zu machen, wurde Cassius nachdenklich. Es lagen zwar ganze Welten zwischen ihrem Verlust und dem seinen, doch war das Prinzip völlig gleich. Sie beide hatten etwas äußerst Wichtiges verloren und wollten unbedingt die Verantwortlichen dafür finden, doch was dann? Cassius war sich zwar sicher, Rache üben zu wollen, aber wollte er das wirklich? War er ein Mann von so geringer Größe? Ein Konflikt für die Zukunft, ohne jeden Zweifel, aber auch Delia stand vor diesem Problem. Wollte sie Rache? Ihn zur Rede stellen? Ganz gleich. Die Frage konnte man nicht beantworten, bis die Verantwortlichen vor einem standen. „Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, Delia“, meinte Cassius dann sanftmütig lächelnd. „Ganz gleich ob du dich für die Zerstörung rächen möchtest, oder lediglich die Gewissheit durch ein Gespräch erlangen magst oder es am Ende vielleicht sogar ganz bleiben lässt“, sprach er weiter und blickte ihr direkt in die Augen, während er aufrichtig lächelte. „Die Antwort wird sich dir offenbaren, wenn du die Verantwortlichen ausfindig gemacht hast. Bis dahin bewahre dir das Ziel ihn oder sie zu finden, denn das gibt dir Kraft und Zuversicht. Der Rest ergibt sich.“
Auserwählt, einen solchen Weg zu bestreiten. Das klang heroisch und zugleich mysteriös. Ob Delia auch einen vorbestimmten Weg zu bestreiten hatte? Oh man, hoffentlich gehörte zu diesem Weg nicht, dass das nächste Restaurant auch dem Erdboden gleich gemacht wurde. Doch noch bevor Delia sich diesen traurigen Gedanken hingeben konnte, erzählte Cassius von einer weiteren Heldentat von Aska, welche noch gar nicht lange her war und deswegen auch noch gänzlich unbekannt für die Köchin. Fasziniert lauschte sie den Worten ihres heutigen Partners und man konnte ihr förmlich ansehen, wie sie bei dieser Geschichte mit fieberte. Gegen Ende blickte sie traurig drein. „Seine Familie war seit Jahren bereits verstorben? Wie tragisch..“, tat sie ihr Mitgefühl kund. Doch Aska rettete, was zu retten war. Ungläubig schüttelte die Köchin den Kopf. „Siehst du? Genau das meine ich. Aska ist so eine starke Person! Sie stellt sich dieser Situation und andere hätten Rotz und Wasser geheult!“ Dass sie Cassius damit den Spiegel auf eine unsanfte Art und Weise vorhielt, wusste Delia nicht. Woher auch? Und dann kam es. Der Versprecher. Sie war den ganzen Auftrag über faszinierend gewesen? Einen Moment mal. Das klang ja fast so, als wäre Cassius dabei gewesen. Misstrauisch beäugten die hellgrünen Augen ihn, er bemerkte das mit Sicherheit. „Hm! Verstehe!“, meinte sie nur detektivisch und schürzte die Lippen nachdenklich. Der verheimlichte ihr doch etwas!
Es war kein Wunder, dass Cassius Erfolg hatte. Er sagte es ja selbst, es gab nichts außer sein Leben für die Gilde. Er trainierte täglich viele Stunden und sehr hart dafür, da war es nur natürlich, dass er bereits in jungen Jahren so stark war. Delia verstand das sehr gut. Sie hatte auch jeden Tag bis zum Umfallen gearbeitet, hatte bis in die frühen Morgenstunden die Buchhaltung gemacht, da sie niemanden dafür bezahlen konnte und rackerte sich ab, um den Betrieb zum Laufen zu bringen. Es hatte sich gelohnt, bis zum Tag X. Hoffentlich würde Cassius von solchen Rückschlägen verschont bleiben. „Das ist gut so! Ich habe es genauso gemacht. Für das, was man wirklich will, muss man einstehen und sich voll und ganz reinhängen!“, bekräftigte sie ihn aufrichtig lächelnd. Dass er drei Jahre (bald nur noch zwei, aber das wusste Delia ja nicht) jünger war als sie selbst, warf die Köchin dann aber wieder etwas zurück. Er war definitiv erfolgreicher als sie! Ertappt strich sich Delia eine dunkelblaue Haarsträhne hinter das Ohr. „Oh! Ach! Haha! Ja, ich bin 22 Jahre alt!“, gab sie verlegen preis und war froh, dass sie kurz darauf schon wieder auf ein anderes Thema zu sprechen kamen. Zwar war es nicht besonders angenehm, über die Zeit der letzten Monate zu sprechen, aber es gehörte nun einmal zu Delias Leben dazu. Stolz legte sich Delia eine Hand auf die Brust. „Ich möchte nicht angeben, aber ja, mein Essen ist grandios!“, lachte sie, meinte es aber auch so.
Die junge Frau haderte sehr mit sich und ihren Entscheidungen. Sie war Köchin, aber eben auch nicht mehr. Sie war Magierin, aber irgendwie auch nicht. Nichts Halbes und nichts Ganzes, das war sie. Sie schämte sich vor Cassius, diese Perspektivlosigkeit aussprechen zu müssen. Bestimmt dachte er, sie sei asozial oder so. Aber weit gefehlt.. er hatte sehr liebe, sogar aufbauende Worte für sie übrig. Wow.. er war ja genauso nett wie Zachariel. Was der Schwertkämpfer zu ihr sagte, bewirkte sogar, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Er könnte das durchaus bemerken, wenngleich Delia sie schnell wegblinzelte. „So habe ich das noch nie betrachtet! Ich mache mir so viele Gedanken deswegen.. vielleicht sollte ich den Dingen erst mal ihren Lauf lassen“, schlussfolgerte sie erleichtert und lächelte Cassius dann glücklich an. „Das hat mir geholfen, danke Cassius!“ Doch damit nicht genug. Nach ein paar wenigen Minuten der Stille kam sie erneut auf ihn zu: „Du bist wirklich sehr nett! Ich bin mir sicher, Aska würde dich sehr mögen!“, versicherte sie ihm gut gelaunt.
Als sich die beiden Magier vor einem ziemlich krassen Laden wiederfanden, blickte Delia bereits gespannt durch das Schaufenster. „Wow, der verkauft ja echt verrückte Sachen! Brauchen Magier all den Kram?“, fragte sie dann an Cassius gewandt. Kurz entschlossen betraten die zwei dann den Laden des Auftraggebers, dessen Monster entlaufen war. So genau wusste Delia das natürlich nicht, schließlich hatte sie einmal mehr nicht ordentlich gelesen, was heute zu tun war. Ein Glöckchen erklang, doch einen Moment lang waren die Magier noch allein im Verkaufsraum. „Wahnsinn“, murmelte Delia fasziniert und sah sich den ganzen Kram an. Irgendwann schnappte sie sich einen großen Spitzhut, welcher an Merlin erinnerte und setzte ihn sich auf. Dazu fand sie noch einen bodenlangen Mantel, welcher mit einem runenhaften Medaillon zu verschließen war. Natürlich warf sie sich auf diesen um, womit Delia wie ein altertümlicher Magier aussah. „Was meinst du?“, fragte sie lachend, doch die Frage war ernster gemeint, als Cassius nun vermuten würde.
„Wenn Sie es beflecken, verschmutzen oder kaputt machen, müssen Sie es bezahlen“, ertönte plötzlich eine strenge Stimme aus dem Hinterraum, ehe schon ein verschlagen wirkender, älterer Herr den Laden betrat. Delia ließ sich das nicht zweimal sagen „Bin schon dabei es abzulegen“, versicherte sie ihm lächelnd und legte Hut und Mantel vorsichtig ab. Dann sah sie ein wenig verunsichert zu Cassius. Besser er übernahm das Sprechen..
Es war echt niedlich mit anzusehen, wie Delia bei dieser Geschichte mit fieberte, aber auch Cassius schwärmte. Er schwärmte ohnehin sehr für die Dämonentöterin, daher bemerkte er bei seinen Erzählungen auch gar nicht, wie sehr er schwärmte aber auch Delia schien es nicht bemerkt zu haben und das war gut, denn das ersparte unangenehme Fragen. „Da hast du absolut recht“, entgegnete der Ritter als die Hollingsworth über Rotz und Wasser heulen sprach, denn damit hatte sie absolut recht behalten. Cassius hatte bei diesem Auftrag viele Tränen vergossen und sehr gelitten, selbst danach konnte er die Umstände nicht so einfach von sich stoßen. Dieser Auftrag hatte eindeutig seine Narben hinterlassen, doch damit nicht genug, denn Cassius hatte sich glatt verraten und Delia den entscheidenden Hinweis geliefert, der ihn überführen könnte. Ihren misstrauischen Blick bemerkte er natürlich, doch äußerte er sich dazu nicht weiter und lächelte stattdessen. Hoffentlich ruinierte das jetzt nicht seinen Scherz.
Kurz wanderte das Gespräch noch zu den Karrieren der beiden Magier, die natürlich sehr unterschiedlich ausfielen. Cassius wurde bereits im Kindheitsalter trainiert und ausgebildet, eignete sich früh magische Kräfte an und trat früh den Rune Knights bei, wo sich alles nur noch intensivierte. Delia hingegen war eigentlich eine Köchin und leitete ihr eigenes Restaurant, zumindest bis Tag X und erst dann fing sie an, als Magierin Karriere zu machen. Es war nur natürlich, dass sie dem Ritter inpunkto Magie hinterher hinkte, doch der Velnarion würde sich niemals anmaßen, ihre Leben dahingehend zu vergleichen. Auch das Alter spielte da keine Rolle, wie er fand. Viel interessanter war ohnehin die Tatsache, dass sie eine grandiose Köchin war und auch wenn Delia sich bescheiden gab, so bestätigte sie seine Annahme, grandios zu kochen. Bei dem Gedanken lief ihm natürlich das Wasser im Mund zusammen, schließlich war Cassius ein kleiner Vielfraß.
Abschließend kam der Ritter noch dazu, der Hollingsworth einen aufmunternden Rat mit auf den Weg zu geben, der offenbar einschlug wie eine Bombe. Delia war sehr gerührt davon und bedankte sich bei ihm für seinen Rat, was der schwarze Schwertkämpfer mit einem Lächeln und einer seichten Handbewegung für selbstverständlich abtat, denn er half anderen Leuten immer gern. Auch wenn er es sich selbst nie wirklich eingestehen wollte, so konnte er doch sehr gut mit Worten umgehen und eben auch oft die Seelen der Menschen damit berühren. Doch dann geriet er ins Stocken, als Delia ihn als sehr nett bezeichnete und ihm versicherte, dass Aska ihn mögen würde. „J-ja“, stammelte er und lachte kurz verlegen auf. „Vielleicht habe ich ja Glück und sie mag mich wirklich“, fügte er an. Dass sie unlängst sehr gute Freunde waren und er sogar etwas mehr für sie empfand, musste Delia an dieser Stelle noch nicht wissen. Sein Stocken hatte ihn ohnehin wohl erneut verraten.
Später fanden sich die Magier vor einem Laden wieder, der ziemlich viele magische Utensilien zu verkaufen schien. Einige der Dinge kannte selbst Cassius nicht, obwohl er deutlich erfahrener war als die Hollingsworth. Mit großen Augen blickte er durch das Schaufenster und sah dann zu seiner heutigen Partnerin. „Einige dieser Gegenstände sind sicher nützlich, aber selbst ich kenne nicht alles davon“, gestand er ihr. „Was man alles braucht und was nicht, hängt ganz von der genutzten Magie und seinen Einsatzzwecken ab. Ich nutze magische Klingenwaffen, also werde ich keinen Zauberstab von Ollivanders brauchen“, erläuterte er kurz und deutete dabei auf eine Sammlung spezieller Zauberstäbe. Dann betraten sie den Laden und ein Glöckchen erklang, allerdings waren sie noch ein bisschen allein im Verkaufsraum, der echt voll von interessantem Zeug war. Cassius blickte sich aufmerksam um und richtete sein Augenmerk dann auf Delia, als diese ihn ansprach und wissen wollte, was er zu ihrer Auswahl meinte. Ein Spitzhut und ein Mantel. „Steht dir prächtig. Ist genau das richtige für dich“, grinste er amüsiert und erkannte nicht, welch Unheil er damit vermutlich anrichtete.
Das Erklingen einer strengen Stimme verriet den beiden Magiern, dass der Ladenbesitzer zu ihnen gestoßen war, der Inhalt richtete sich jedoch nur an Delia, die dann anfing, das Zeug wieder abzulegen. Cassius räusperte sich und machte einen Schritt auf den Herren zu, womit er durchaus ein wenig schützend vor der Hollingsworth stand. „Wir sind wegen des Monsters hier, welches sie zum Arzt bringen wollten“, erklärte Cassius also und sah den Mann ernst an. „Wurde auch Zeit“, entgegnete er streng und verschränkte dann die Arme vor der Brust. „Snowcrest hat einen kaputten Flügel und muss dringend zum Arzt, aber mein Junge ist auch sehr hungrig und wegen der Schmerzen völlig außer Kontrolle“, erläuterte er streng und beschrieb das Monster so, als wäre es ein Haustier. „Leider ist Snowcrest ausgebüchst und wohl nun auf der Jagd in den umliegenden Bauernhöfen. Vermutlich reißt er nur ein paar Tiere“, tat der Händler es ab, als wäre es nicht sonderlich schlimm. „Und wir sollen Snowcrest aufhalten?“, fragte Cassius, als der Händler abwehrend eine Hand hob. „Ihr sollt ihn nach Hause bringen, unversehrt“, ordnete der Besitzer an. Das klang nach einem Ding der Unmöglichkeit. „Wir machen uns an die Arbeit“, nickte der Ritter und wandte sich dann ab, um gemeinsam mit Delia das Geschäft zu verlassen.
An der Tür hielt Cassius jedoch inne und blickte über die Schulter zurück. „Was ist Snowcrest für ein Monster?“, wollte er dann noch wissen. Sie mussten ja schließlich wissen, was sie da einfangen sollten. „Snowcrest ist ein drei zweieinhalb Meter großer Greif“, erklärte der Händler schelmisch grinsend. Der Kerl hatte ja echt Nerven. „Ein Greif…wow…“, stammelte Cassius und rollte mit den Augen. Das war echt ein Ding der Unmöglichkeit, doch erst einmal mussten sie Snowcrest finden. „Gehen wir, Delia“, lächelte er die Hollingsworth an und führte sie hinaus auf die Straßen. Sie mussten nun also in die umliegenden Ländereien, um diesen Greif aufzuspüren.
„Na sichi!“, sprach Delia Cassius überzeugt und lächelnd zu, als dieser meinte, dass Aska ihn ja vielleicht tatsächlich mögen könnte. Das stand ja wohl außer Frage! Eine Person wie die S-Rang Magierin Aska, mit ihrem Herz aus Gold, die mochte doch jeden der für das Gute kämpfte! Sie mochte es vielleicht nicht, wenn sie angeflunkert wurde, so wie Cassius es gerade mit Delia machte, aber noch war die Hollingsworth nicht sicher. Er hatte sich schon einmal in seiner Geschichte verstrickt, das war ihr aufgefallen. Und er ist verlegen geworden, das war den hellgrünen Augen ebenfalls nicht entgangen. Es blieb also spannend zwischen den beiden! Aufmerksam hörte Delia Cassius zu, als er sie mehr oder weniger über die magischen Gegenstände aufklärte. Das war alles komplizierter, als angenommen. „Ich nutze Erdmagie. Was bräuchte ich da so?“, fragte die Köchin interessiert, da sie ja wirklich keine Ahnung hatte. Und was um alles in der Welt war Ollivanders? Und warum einen Zauberstab? So etwas wurde hier doch gar nicht ausgestellt? Ohje..
Der Mantel und der Spitzhut waren total super und Delia freute sich ein Loch ins Knie, als Cassius meinte, dass ihr das prächtig stehen würde und genau das richtige für sie sei. „Ja echt? Warte, ich schau, was es kostet“ Damit hätte der Rune Knight jetzt nicht unbedingt gerechnet, aber für Delia war es nur klar, dass sie den Kram mitnehmen müsste. „Der Mantel kostet dreißigtausend Jewel!“, stieß sie fassungslos hervor. Das würde sie sich niemals leisten können! „Oh.. und der Hut zehntausend Jewel.. wirklich ein Jammer“ Enttäuscht sah Delia in den Spiegel und bemerkte beim besten Willen nicht, dass der teure Preis ihr gerade den Hintern rettete, indem er sie vor einem schlimmen Fehler bewahrte. Da kam schon der Verkäufer und tat sein Übriges, damit die Köchin endlich den Kram auszog.
Der Verkäufer stellte sich als unangenehmer Zeitgenosse heraus. Doch ein noch unangenehmerer Zeitgenosse wäre wohl Snowcrest, ein zweieinhalb Meter großer Monstergreif. Oh Gott. Ein Greif, der völlig außer Kontrolle war aufgrund der Schmerzen und des Hungers. Bemerkte denn niemand, dass Delia die falsche Person für diesen Auftrag war? Sie war doch nie hier, um vielleicht Aska zu treffen. Na toll.. Cassius wollte den Laden schon verlassen, da hatte Delia jedoch noch eine Frage: „Äh.. gibt es denn irgendwas, womit Snowcrest beruhigen kann?“, fragte sie hoffnungsvoll. Ein Lied? Streicheleinheiten? Schinken? Der Verkäufer wirkte genervt. „Er wird gern an der Kehle gekrault“ „Wirklich?“, fragte Delia hoffnungsvoll. „Nein“ Enttäuscht senkte die Köchin den Blick. Dieser Händler war echt nicht nett.. So blieb den beiden Magiern nichts anderes übrig, als ohne Informationen loszuziehen.
Draußen angekommen bewies Delia erstmals einen scharfen Verstand, denn sie war von ihrer Idee überzeugt, das Tierchen irgendwie anzulocken, um wenigstens eines seiner beiden Probleme zu lösen. „Lass uns unterwegs noch am Markt vorbeigehen, dann besorgen wir ein paar große Fische für Snowcrest“, schlug sie vor und hoffte, Cassius wäre ebenso überzeugt davon. Dass sie das Monster damit anlocken würden, hätte aber nicht nur Vorteile..
Manavorrat:
Manavorrat (200/200) (nach Rücksprache dem aktuellen Wert angepasst)
Die gemeinsame Zeit mit Delia war wirklich angenehm, denn sie war eine offenherzige und liebreizende Frau, wie Cassius empfand. Er hatte da schon wesentlich unangenehmere Auftragspartner gehabt und auch wenn ihr gemeinsamer Start etwas holprig verlief, so fügte sich doch allmählich alles. Sie waren beide Fan von heißer Schokolade, von Aska und von ihren heroischen Heldentaten. Damit war das Erfolgsrezept für eine Freundschaft also bereits vorhanden, zumal Cassius nach dem Auftrag ja sogar dem offiziellen Fanclub beitreten durfte. Ob es da cooles Merchandise von Aska gab? Hoffentlich!
Beim Händler angekommen, drehte sich nun alles um die Gegenstände, die ein Magier so gebrauchen könnte und wenn Cassius ehrlich war, brauchte man vermutlich nichts von diesem Zeug, doch schlussendlich musste jeder für sich wissen, was er gebrauchen könnte. Dennoch gab Cassius eine kurze Erklärung und erfuhr dadurch auch, dass Delia Erdmagie nutzte. Das war natürlich eine verdammt coole Angelegenheit, denn der Velnarion hatte einen alten Zauber gefunden, den er sich unbedingt zu Eigen machen wollte und dafür benötigte er die Macht über mehrere Elemente. Seine Augen wurden also groß und andächtig faltete er die Hände, nur um sich dann hoffnungsvoll an die Hollingsworth zu wenden. „Zeigst du mir deine Magie bei Gelegenheit? Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir Erdmagie beibringen könntest!“, bat Cassius also. Erdmagie klang sehr nützlich und versatil, vor allem im unterstützenden Bereich. Eis und Licht besaß er bereits.
Glücklicherweise stellte sich auch zügig heraus, dass ihr gewähltes Outfit den preislichen Rahmen sprengte und so blieb eine Katastrophe verhindert, an der Cassius nicht minder beteiligt gewesen wäre, hatte er ihr schließlich versichert, wie gut ihr das stand. Das sie es direkt kaufen wollte, hatte ihn echt überrascht, aber der strenge Händler kam da wie gerufen. Zügig klärten Cassius und der Händler das weitere Vorgehen und schlussendlich waren alle notwendigen Details verfügbar, um sich an die Arbeit zu machen. Einen zweieinhalb Meter großen Greif zu fangen, der vor lauter Hunger und Schmerzen völlig außer Kontrolle geraten war, sollte definitiv keine leichte Aufgabe werden. Irgendwie befürchtete Cassius sogar, dass sie es sich schlussendlich mit dem Händler verscherzten, aber die Sicherheit der Bauern hatte für ihn eben Vorrang.
Die letzte Frage der Hollingsworth hatte er kichernd zur Kenntnis genommen, denn Cassius wusste sofort, dass sie auf den Arm genommen wurde. Für eine so nette und offenherzige Frau wie Delia war eine solch harsche Behandlung aber eben etwas sehr unfreundliches und der Velnarion stand da voll hinter ihr. Der Händler war ein Arschloch und sollten sie Snowcrest verletzen oder gar töten müssen, täte es ihm für den Händler nicht gerade leid, aber eher für den Greifen, der sein Schicksal leider besiegeln musste und eben für all die Opfer, die ggf. gerissen wurden. Draußen auf den Straßen von Oak Town, zurück in der Kälte wohlgemerkt, schritten die beiden Magier voran, um sich endlich mit dem Auftrag zu befassen. Die Idee der Köchin lockte die Aufmerksamkeit des Ritters, denn ein paar Fische für Snowcrest zu kaufen, konnte der ganzen Aufgabe etwas Abhilfe schaffen. „Prima Idee. So können wir ihn anlocken oder zumindest anfüttern. Vielleicht folgt er uns dadurch ja“, kombinierte er also direkt.
Gesagt, getan. Gemeinsam waren sie zum Marktplatz spaziert und haben dort den erstbesten Fischhändler aufgesucht, der glücklicherweise noch einen großen Vorrat beherbergte. Hinsichtlich potentieller Mengen würde er das Bestellen und Einkaufen definitiv der erfahrenen Köchin überlassen, aber Bezahlen würde er es auf jeden Fall, denn Cassius konnte sich das Geld von den Rune Knights wieder erstatten lassen, damit keiner der beiden Magier irgendeinen Mehrkostenaufwand zu tätigen hatte. Nun waren sie im Besitz von ausreichend Fisch und damit bereit, sich der großen Herausforderung zu stellen!
Der Greif war besiegt und unschädlich gemacht worden, doch noch war der Auftrag nicht erledigt, denn sie mussten das Tier noch irgendwie zum Besitzer zurück bringen. Glücklicherweise mussten sich die Magier nicht um die Toten kümmern, denn das wäre auch für Cassius vermutlich zu viel geworden, der dahingehend durchaus seine Empfindlichkeiten besaß. Gut gelaunt führten die beiden Magier wieder ihren gewohnten Smalltalk und dabei geschah das, wo der Velnarion wirklich besser hätte aufpassen müssen. Er verplapperte sich und gab Delia damit den entscheidenden Hinweis, dass er Aska van der Velden persönlich kannte und sogar ihr Schwertmeister gewesen war. Natürlich bekam die Hollingsworth dies mit und konnte dahingehend ihre Enttäuschung nicht wirklich verbergen. Dem Ritter wurde dadurch erst bewusst, wie gemein sein Scherz eigentlich war, aber er hatte natürlich keinerlei böse Absichten gehegt. Er wollte sich lediglich für ihren Fauxpas bei der Begrüßung rächen, mehr nicht.
Delia zog ab und organisierte den Karren, mit welchem sie den Greif zurück nach Oak Town transportieren konnten. Gefesselt und geknebelt lag der Greif nun auf dem Karren, den Cassius mithilfe seiner Purgatory Armor zog. Diese Augmentierung der Kraft war auch bitter nötig, denn mit der eigenen Kraft hätte Cassius das nicht bewerkstelligen können. Die Fahrt zurück war also entsprechend negativ von der Stimmung her, wodurch der Ritter ein ziemlich intensives schlechtes Gewissen bekam. Hätte er sich nicht so auf die Fortbewegung des Karrens konzentrieren müssen, dann hätte er bereits das Gespräch gesucht, doch sie mussten vorher eben noch die Aufgabe erfüllen. In Oak Town wurden sie ziemlich überrascht bestaunt, doch die wahren Probleme kamen erst beim Besitzer des wilden Tieres auf, der anfänglich sehr aufbrausend war. Erst als er erfuhr, dass es Tote gab und entsprechende Konsequenzen auf ihn zukamen, wurde er ruhig. „Es tut mir wirklich leid, Mr., aber ich werde ein Verfahren gegen Sie einleiten müssen. Es wäre nicht ratsam zu fliehen, wenn die Arrestierungseinheit aufschlägt“, informierte Cassius den Besitzer noch.
Die Stimmung war echt im Keller und trotz erfolgreich ausgeführten Auftrages und entsprechend erhaltender Belohnung, fühlte sich das alles nicht wie ein Sieg an. Sie waren nicht schnell genug gewesen und dadurch ist ein Mensch gestorben. Das war ein Verlust zu viel. Als alles erledigt war und die beiden Magier auf der Straße standen, wandte sich die Hollingsworth enttäuscht an ihn und bot ihm an, außerhalb der Stadt etwas Erdmagie zu trainieren. Wortlos nickte der schwarzhaarige Ritter und gemeinsam liefen sie los. Natürlich wollte Cassius nicht einfach die Erdmagie abgreifen und dann verschwinden, daher holte er einmal etwas Luft und wandte sich an die Köchin. „Hör mal, Delia“, fing er an und sah dann zu ihr. „Ich hatte nicht vor dich zu belügen oder dir Informationen vorzuenthalten“, erklärte er sich. „Ich habe mir lediglich einen Scherz erlaubt. So als Retourkutsche für dein Verhalten am Bahnhof“, fügt e er noch an, damit Delia auch wusste, weswegen eigentlich. „Da steckte keine böse Absicht hinter und ich hätte dir natürlich noch alles erzählt, was ich über Aska weiß“, versicherte Cassius ihr.
„Und ich kenne Aska sehr gut. Wir arbeiten gemeinsam und sind sehr gute Freunde“, erzählte Cassius dann noch. „Wenn du also etwas wissen möchtest, was nicht zu persönlich ist, dann frag mich ruhig. Ich versuche alles zu beantworten und vielleicht kann ich sogar mal ein Treffen arrangieren“, bot der Ritter an. Er würde natürlich vorher noch mit Aska sprechen, aber grundlegend wäre der Velnarion bereit, da einen Kontakt herzustellen. Delia hatte heute deutlich bewiesen, auf dem richtigen Weg zu sein und außerdem war sie aufrichtig, ehrlich und hilfsbereit. Die Hollingsworth war wirklich eine gute Seele. „Und das sage ich jetzt nicht nur, weil ich die Erdmagie von dir lernen möchte. Ich meine es wirklich so!“
Cassius hatte dem Händler ordentlich die Leviten gelesen, als er ihn auf die schrecklichen und vor allem irreparablen Schäden des Greifs aufmerksam machte. Er würde dafür geradestehen müssen, das war nur gerecht. Delia erwischte sich selbst dabei, wie sie ein wenig Mitleid für den Mann empfand, denn er hatte sichtlich Sorge, was da auf ihn zukommen würde. Und er hatte ja nicht gewollt, dass eine Person umkam. Aber das müsste im Rahmen des Gesetzes geklärt wären, das war nicht Sache von Cassius und ihr. Stattdessen entschieden die beiden Magier, sich ein wenig außerhalb der Stadt um die Grundlagen der Erdmagie zu kümmern. Delia hatte es schließlich versprochen und auch wenn sie ein wenig traurig war, würde sie sich natürlich daran halten. Irgendwann brach Cassius die etwas bedrückende Stille zwischen ihnen und erklärte sich aufrichtig. Er wollte sich einen Scherz erlauben und sich rächen? Naja, ein wenig nachvollziehen konnte Delia das schon. Schon immer hatte sie ihre Mitmenschen dazu eingeladen, sie aufs Korn zu nehmen. Erleichtert über diese Erklärung lächelte Delia den Schwarzhaarigen aufrichtig an. „Es ist schon okay, wirklich! Ich denke, du wolltest sie nur vor einer neugierigen Nase wie mir schützen! Ich mag dich trotzdem, daran hat sich nichts geändert!“, versicherte sie ihm lachend. Die Köchin war wirklich kein nachtragender Mensch.
Aufmerksam lauschte sie dann seinen Worten. So so, sie arbeiteten also gemeinsam und sind auch noch sehr gute Freunde? „Du Glücklicher..“, seufzte die junge Frau sehnsüchtig auf. Sie gingen nebeneinander her, als Cassius die magischen Worte sagte. Schlagartig packte Delia ihn am Arm, zwang ihn somit, stehenzubleiben. Sie sah ihm ernst ins Gesicht, diesmal wäre sie nicht zu Scherzen aufgelegt. Ihr Herz raste, der gesamte Körper angespannt. Ein Treffen arrangieren..?! „Ich warne dich, Cassius. Mach mir keine falschen Hoffnungen“, murmelte sie und wollte bedrohlich wirken, doch Delia Hollingsworth schaffte so etwas nicht. Dann ließ sie von ihm ab und legte sich vor Fassungslosigkeit die Hände an den Kopf. „Du würdest ein Treffen arrangieren?! Oh wow.. das wäre der beste Tag meines Lebens! Die anderen im Club wären grün vor Neid!“, jubelte sie hocherfreut und packte dann die Formulare aus ihrem Rucksack. „Apropos Club..“
Nachdem die Formalitäten geklärt waren und Delia die Provision bereits so gut wie in der Tasche hatte, konnte es beinahe losgehen. Doch zunächst wollte sie noch eine Frage stellen: „Also, was mich wirklich interessieren würde, da du Aska ja auf einer ganz anderen Ebene kennst, als die Presse oder Leute wie ich: Wie ist sie so? Ich meine als Mensch“ Mehr würde Delia ja auch gar nicht erfragen! Sie würde ihm schon beweisen, dass sie sich zurückhalten konnte!
…
„Dann zeige ich dir jetzt den Zauber, der mir ebenfalls als erstes beigebracht wurde! Er ist einfach, aber sehr praktisch! Und er verlangt dir den Einklang mit dem Boden ab, also eine gute Übung für dieses Element!“ So wandte Delia unverblümt den Zauber Turning Ground bei Cassius an, welcher sich innerhalb kürzester Zeit um 180° drehte und ihr somit den Rücken zukehrte. „Siehst du? Hättest du etwas nach mir Schießen wollen, wäre der Versuch nach hinten losgegangen. Ist das nicht praktisch?!“, freute sich Delia und erklärte ihm dann das Prinzip des Vorgangs. Es würde nicht leicht werden, schließlich war dieses Element nicht gerade flexibel. „Und sei nicht enttäuscht, wenn es nicht gleich klappt. Ich habe viele Tage gebraucht, um das zu lernen“
Manavorrat:
Manavorrat (190/200)
Zauber:
Turning Ground TYP: Elementarmagie ELEMENT: Erde KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 10 Meter Radius SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Mit Hilfe dieses Zaubers ist der Anwender in der Lage, einen Gegner im Wirkungsradius um maximal 180° zu drehen. Über einen Manaimpuls, welchen der Magier in die Erde leitet, dreht sich der Untergrund unter den Füßen des Gegners, sodass der Körper in eine andere Richtung gedreht wird. Das eignet sich besonders gut, um einen nahenden Angriff von sich abzuwenden. Allerdings beschränkt sich diese Technik auf Gegner, welche bei der Ausführung einer Attacke stillstehen. Bei z. B. laufenden Gegnern funktioniert Turning Ground nicht. Die bewegte Fläche umfasst 1x1 Meter.
Der junge Ritter wollte die begnadete Köchin keineswegs verletzen oder ernsthaft enttäuschen, auch wenn er es anfänglich wohl tatsächlich geschafft hatte. Cassius wollte sich lediglich einen kleinen Scherz erlauben, doch der schlug kräftiger ein, als er angenommen hatte und entsprechend beschlagen war daraufhin dann auch die Stimmung im Gespann. Doch bevor sich der Velnarion nun ausgiebig dich Zeit nahm, es aufzuklären, kümmerten sie sich zunächst um den Greif und dessen Besitzer. Natürlich tat es dem Ritter ebenso leid, was geschehen war und hoffte, dass der Mann jetzt nicht wegen fahrlässiger Tötung im Gefängnis landete, aber schlussendlich war es nicht seine Entscheidung. Als Runenritter konnte er darüber nicht hinweg sehen und würde entsprechend die Arrestierungseinheit damit beauftragen, sich dieser Sache anzunehmen.
Als alles geklärt war und die beiden Magier sich nunmehr den Studien der Erdmagie widmen wollten, nutzte Cassius die Zweisamkeit, um Delia hinsichtlich seines Scherzes aufzuklären. Er entschuldigte sich bei ihr und klärte auf, wieso er anfänglich so tat, als kenne er Aska nicht persönlich. Um seine Aufrichtigkeit zu untermauern, erzählte er ihr die ganze Wahrheit und bot eben auch an, ihr allerlei Fragen zu beantworten und sogar ein Treffen zu arrangieren. Als diese Worte ausgesprochen waren, klammerte sich Delia plötzlich an seinen Arm und hielt ihn auf. Die Köchin wirkte sehr ernst und offenbar versuchte sie auch etwas bedrohlich zu wirken. „Ich kann dir nichts versprechen. Aber ich kann sie ja fragen, ob sie bereit wäre, sich mit dir zu treffen“, erklärte Cassius daraufhin als der Club auch schon wieder Erwähnung fand. Ja, apropos Club. Zügig holte Delia die Unterlagen hervor und füllte sie gemeinsam mit dem Velnarion aus, der fortan ein offizielles Mitglied im Aska Fanclub sein sollte. Und für Delia? Provision!
Gemeinsam spazierten sie weiter und die Laune war wieder hoch oben am Himmel, während sie sich dem Stadtausgang von Oak Town näherten. Delia wollte nun wissen, wie Aska denn so als Mensch war. Eine vortreffliche Frage, denn einen derartigen Einblick in die wahre Natur der heldenhaften Schönheit bekamen doch nur sehr wenige Mitmenschen. „Weißt du. Jeder kennt sie immer nur als furchtlose, tapfere und mächtige Magierin, die ein jeden Tag das Königreich vor dunklen Gefahren bewahrt“, erklärte Cassius und lachte amüsiert auf. „Und vertrau mir. Genau das ist sie auch“, fügte er an, wissend, dass Delia dies bereits wusste. „Es gibt für mich kein größeres Vorbild als sie, so viel steht fest. Aber Aska ist so viel mehr für mich“, sprach der Ritter weiter. „Sie ist eine sehr liebevolle, aufopferungsvolle, hilfsbereite, einfühlsame und herzensgute Frau. Und bildschön ist sie auch“, schwärmte Cassius von ihr. Aska war wie eine Medaille. Auf der einen Seite die furchtlose Kriegerin, auf der anderen Seite der herzensgute Mensch.
Mittlerweile befanden sich die beiden Magier wieder auf der freien Pläne vor der Stadt und machten sich nunmehr an das Training der Erdmagie. Cassius hatte noch gut im Kopf, wie Delia die Mächte ihrer Lehrmeisterin bildlich dargestellt hatte und das Prinzip dahinter unlängst erkannt. Aufmerksam lauschte der Schwertkämpfer den Worten seiner heutigen Lehrmeisterin und prägte sich diese gut ein, denn niemals würde er dieses Unterfangen auf die leichte Schulter nehmen. Plötzlich drehte sich der Ritter um gute 180 Grad und kehrte der Hollingsworth den Rücken zu. „Ein interessanter Zauber. Simpel im Effekt, aber praktisch, um den Gegner zu verwirren“, stellte der schwarze Schwertkämpfer lächelnd fest. Der Ritter wandte sich Delia zu und lauschte ihren abschließenden Worten, denn sie beruhigte ihn im Vorfeld, dass er nicht enttäuscht sein sollte, wenn es nicht auf Anhieb gelang. Sie hatte wohl mehrere Tage dafür benötigt. „Okay. Ich versuche es mal“, nickte Cassius, schloss die Augen und atmete tief durch.
Er brauchte den Einklang mit der Erde, also versuchte er über die Fußsohlen deutlich zu fühlen, auf welchem Grund er nun stand. Dann öffnete Cassius die Augen und leitete einen Manaimpuls in den Boden, woraufhin sich Delia plötzlich um 180 Grad drehte und ihm ihrerseits den Rücken zukehrte. „In etwa so?“, fragte Cassius, der so eben Turning Ground erfolgreich angewendet hatte.
Zauber:
Turning Ground TYP: Elementarmagie ELEMENT: Erde KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 10 Meter Radius SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Mit Hilfe dieses Zaubers ist der Anwender in der Lage, einen Gegner im Wirkungsradius um maximal 180° zu drehen. Über einen Manaimpuls, welchen der Magier in die Erde leitet, dreht sich der Untergrund unter den Füßen des Gegners, sodass der Körper in eine andere Richtung gedreht wird. Das eignet sich besonders gut, um einen nahenden Angriff von sich abzuwenden. Allerdings beschränkt sich diese Technik auf Gegner, welche bei der Ausführung einer Attacke stillstehen. Bei z. B. laufenden Gegnern funktioniert Turning Ground nicht. Die bewegte Fläche umfasst 1x1 Meter.
Wie wunderbar! Cassius war nun ein Mitglied im offiziellen Aska-Fanclub des Königreichs Fiore und Delia durfte sich über ein paar Extrajewel deswegen freuen. Ende gut, alles gut! Und dass er ihr dann sogar ein Treffen mit ihrem großen Idol in Aussicht stellte, rettete sogar die nächsten Tage! Denn die gute Laune würde deswegen noch einige Zeit ihren Höhepunkt erreichen. „Oh Wahnsinn! Aber sag mir bitte eine Woche im voraus Bescheid, ja? Ich muss so viel vorbereiten, bis ich ihr entgegentreten kann..“, bat sie ihn aufgeregt und überlegte bereits fieberhaft, was das alles wäre. Oh, zum Friseur müsste sie gehen! Besser, sie sparte schon einmal ein wenig Geld dafür zur Seite, damit das auch sicher klappen würde. Und neue Klamotten! Am besten, sie legte sich eine Aska-Spardose zu, damit sie für den Fall der Fälle gewappnet wäre. Auch wenn Cassius meinte, er könne nichts versprechen, für die optimistische Köchin war die Sache bereits geritzt!
Dann war es für Cassius an der Zeit, endlich ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Jetzt kämen die Insider-Infos, welche Delia natürlich hüten würde wie ihren Augapfel. Es ging diese Blutsauger von Fans überhaupt gar nichts an, wie ihre Aska so drauf war! Diese fanatischen Fans, die sich auf Veranstaltungen schlichen, von Runensoldaten abgeführt wurden oder sich das ganze Zimmer mit Fanartikeln vollstellten. Lächerlich! Furchtbare Menschen! Nein, Delia hob sich von diesen Personen ab und würde das wahre Ich Askas stets für sich allein bunkern! So stand sie also da, die Hände andächtig gefaltet und hörte sich mit leuchtenden Augen an, was Cassius zu sagen hatte. „So cool..“, hauchte sie fassungslos vor Glück, als er bestätigte, dass sie genau diese tapfere Kriegerin war. Doch damit nicht genug! Aska war so viel mehr für ihn? Sehr liebevoll, aufopferungsvoll, hilfsbereit, einfühlsam und herzensgut.. und bildschön? „Genau so habe ich sie mir vorgestellt“, schwärmte Delia selig und legte sich die Hände an die Brust, ehe sie hellgrünen Augen zu Cassius dunklen Iriden glitten. Ein verschmitztes Grinsen bildete sich in ihrem Gesicht, ehe sie ihm leicht mit der Faust gegen die Schulter knuffte. „Na Donnerwetter! Das klingt ja fast so, als wärst du verliebt!“, lachte sie und stemmte danach die Hände in die Hüften, um Cassius ungeniert anzustarren. Doch dann seufzte sie glückselig auf. „Ich kann es dir nicht verübeln! Würde ich mir etwas aus Frauen machen, wäre ich auch total verliebt!“, verriet sie ihm lachend und setzte nun einfach voraus, dass ihre Vermutung der Wahrheit entsprach.
Cassius gefiel der erste Zauber der Erdmagie, welchen er heute lernte. Er fand ihn praktisch und gut, um Feinde zu verwirren. Sehr schön! Es freute sie, dass der Schwertkämpfer das für sich mitnehmen konnte. Doch er sollte wirklich nicht enttäuscht sein, wenn es nicht auf Anhieb klappte. Und schwupp - schon war Delia gedreht. Nicht wissend, wie ihr geschah, blickte sie über ihre Schulter zum Rune Knight. „Aber.. aber.. wie hast du..“, stammelte sie verblüfft, ehe sie sich ihm wieder zuwandte. „Oh man, ich habe ewig dafür gebraucht..“, seufzte sie auf. Aber Delia wusste ja, dass sie keine besonders talentierte Magierin war.
„Na gut“, meinte sie dann etwas verhalten. „Ein ebenfalls einfacher Zauber – aber viel schwieriger als der erste - ist der hier“ Mittlerweile gelang ihr Slingshot mit Leichtigkeit, weswegen sich innerhalb kurzer Zeit fünf tennisballgroße Steine aus der Erde lösten und um Delias Hand rotierten. Einen nach dem anderen feuerte sie ins Nichts, damit niemand zu Schaden kam. „Steine werfen mit Magie. Praktisch, oder?“, lachte sie und war gespannt, ob Cassius diesmal genauso kläglich scheiter würde, wie sie zu Beginn.
Manavorrat:
Manavorrat (180/200)
Zauber:
Slingshot TYP: Elementarmagie ELEMENT: Erde KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender löst sich fünf Steine aus dem Erdboden, welche einen Durchmesser von fünf Zentimetern nicht überschreiten können. Diese Steine können nun nach dem Gegner geschleudert werden. Stärke und Schnelligkeit des Geschosses entsprechen der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 4.
Cassius war nun Mitglied im offiziellen Aska-Fanclub des Königreichs Fiore und würde regelmäßig einen Betrag dafür bezahlen, damit dieser Fanclub sich finanzieren konnte. Das Geld hatte er grundsätzlich übrig, da er nie viel für sich selbst brauchte und auch keine materiellen Ansprüche an sein Leben stellte. Außerdem machte er Delia damit eine Freude, zumal Cassius ja ohnehin ein Fan von Aska war…auf viele verschiedene Arten. Hinsichtlich eines potentiellen Treffens zwischen Aska und Delia bat letztere damit, dass Cassius ihr eine Vorlaufzeit von mindestens einer Woche einräumen sollte, denn offenbar musste sie sich entsprechend vorbereiten. „Klar doch“, stimmte Cassius also zu, verzichtete aber auf entsprechende Nachfragen hinsichtlich ihrer Vorbereitungen, denn diese gingen ihn ja nun echt nichts an. Stattdessen plauderte er lieber aus dem Nähkästchen hinsichtlich Aska und gab der Hollingsworth eine Seite über die Heldin bekannt, die kaum jemand so wirklich kannte. Delia schwärmte während dieser Erzählungen genauso sehr, wie der Ritter es selbst auch tat und das erweckte offenbar den Eindruck, als wäre er verliebt in sie. Nun, damit lag Delia ja nun echt nicht falsch, aber eigentlich wollte Cassius darüber nun nicht wirklich sprechen. Er kratzte sich also verlegen am Hinterkopf und grinste. „Jeder mit einem Funken verstand wäre in Aska verliebt, nicht wahr?“, drehte er den Spieß also etwas um. Delia hatte ja fast schon ähnliches zugegeben, wenn sie sich etwas aus Frauen gemacht hätte.
Beim Training der Erdmagie ging es jetzt um die elementaren Grundlagen der Erdmagie, die Delia ihm anhand eines Zaubers verdeutlichte. Sie sprach ihm gut zu und machte ihm Mut, selbst wenn er versagen sollte, doch Cassius hatte den Zauber im Handumdrehen angewendet und der Hollingsworth damit die Sprache geraubt. Sie war verblüfft und zugleich irgendwie von sich selbst enttäuscht, doch das Cassius es auf Anhieb schaffte, war eben gewissen Dingen zu verdanken. Anders als Delia, trainierte er schon einige Jahre und anders als Delia, war Erde eben nicht sein erstes Element, welches er sich aneignete. Etwas verhalten entschied sich die Köchin jedoch dazu, mit den Lektionen fortzufahren und demonstrierte den nächsten Zauber, der in seiner Komplexität wohl aufwendiger sein sollte. Mit Leichtigkeit erschuf sie Tennisballgroße Steine, die um ihre Hand rotierten und feuerte diese dann ins Nichts. „Sehr cool. So ein Steingeschoss tut sicher weh“, schmunzelte Cassius und betrachtete daraufhin seine Hand, um es nachzumachen. Kurzerhand rotierten fünf Tennisballgroße steine um seine Hand und er lächelte Delia fröhlich an. „Das ist echt genial“, meinte er und richtete die Hand dann ebenso ins Nichts. Dann feuerte er die Steine ab und bewies wieder einmal, wie sehr er auf Zack war.
Natürlich hatte auch diese Vorführung den Effekt, dass die Hollingsworth äußerst hart mit sich ins Gericht ging und einer großen Enttäuschung erlag. „Nimm dir das nicht zu Herzen, Delia“, versuchte Cassius sie zu beruhigen. „Mir fällt das nur so leicht, weil ich seit vielen Jahren mit Magie trainiere und die Erdmagie bereits das dritte Element ist, welches ich mir aneigne“, erklärte er lächelnd. Dann hüllte er seine linke Hand in eine frostige Schicht, während die rechte Hand gelblich zu leuchten begann. „Ich habe bereits Eis- und Lichtmagie gelernt, daher sind mir die Elemente vertraut und das Prozedere des Lernens“, fügte er dann noch an. „Ich habe damals den Rüstungswechsel als erste Magie gelernt. Ich habe viele Wochen gebraucht, bis ich erfolgreich eine Rüstung mit vernünftiger Nutzbarkeit ausrüsten konnte“, gab er offen zu. Cassius war ein sehr talentierter Magier, aber ein Meister war eben auch nicht. „Wir fangen alle klein an. Wenn du fleißig weiter lernst, wirst du irgendwann bedeutend schneller Fortschritte machen, weil du den Weg dorthin bereits kennst“, sprach der Ritter ihr noch gut zu, während er sie aufrichtig anlächelte. „Ich danke dir wegen der Erdmagie. Ich werde sie, dir zu liebe, immer in Ehren halten!“
Zauber:
Slingshot TYP: Elementarmagie ELEMENT: Erde KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender löst sich fünf Steine aus dem Erdboden, welche einen Durchmesser von fünf Zentimetern nicht überschreiten können. Diese Steine können nun nach dem Gegner geschleudert werden. Stärke und Schnelligkeit des Geschosses entsprechen der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 4.
Frozen Particle TYP: Elementarmagie ELEMENT: Eis KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender leitet Mana in seine Hände und überzieht diese so mit einer eiskalten Schicht. Dadurch ist es ihm möglich, Materie durch bloßes berühren gefrieren zu lassen. Je kälter sie werden, umso poröser können die Stoffe werden und sind unter Umständen so einfacher zu zerstören. Der Zauber lässt sich jedoch nur auf anorganische Stoffe verwenden. Auf beide Hände angewendet verdoppeln sich die Manakosten.
Fist of Light TYP: Elementarmagie ELEMENT: Licht KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser simplen Technik der Lichtmagie konzentriert der Zauberer seine Magie entweder in einer oder in beiden Händen, um auf diese Weise mehr Schaden zu verursachen. Hinzuzufügen ist, dass die Magie mit beiden Fäusten natürlich doppelt so viel magische Energie verbraucht.
Für Delia war das ein eindeutiges Liebesgeständnis, welches Cassius da hat verlauten lassen. Hachja, sie wünschte ihm vom Herzen, dass er Aska für sich gewinnen würde! Ihren Segen hätten sie jedenfalls, denn die Köchin hatte den Schwertkämpfer schon nach diesem ersten Treffen wirklich gern und mochte ihn. Er war unglaublich nett, super stark und obendrein sah er auch noch richtig gut aus. Eigentlich wurde er ja für Aska geschaffen, so fand Delia das zumindest. Diese Angelegenheit ließ die Erdmagierin tatsächlich ein wenig nachdenklich werden. Romantik war im letzten Jahr zur Mangelware in ihrem Leben geworden. Kurz vor der Restauranteröffnung hatte sie ihrem letzten Freund den Laufpass gegeben, da er sich schon damals beschwert hatte, dass sie zu wenig Zeit für ihn hatte. Und im Gegensatz zu seiner Liebe war ihr Restaurant nun einmal das gewesen, was sie wirklich wollte. Seither hatte sie sich in die Arbeit gestürzt, um ihre Existenz zu sichern und ihren Traum zu verwirklichen. Als es dann zur Zerstörung kam, hatte sie schlichtweg keinen Gedanken mehr an so etwas verschwendet. Wie auch?! Aber mittlerweile? Wer weiß das schon. Manchmal wäre es einfach auch schön, mal wieder.. also.. eben so was. Aber für etwas Unverbindliches war sie zu bodenständig. Ohje, bis Delia mal wieder einen Mann nackt sehen würde, würden wahrscheinlich Jahrzehnte ins Land ziehen! Wobei - kürzlich hatte sich einer vor ihn beinahe gänzlich entblößt. Mit hochrotem Kopf nickte sie nur noch wortlos, sie hatte Cassius gar nicht mehr wirklich zugehört und der war wohl froh, dass sie nicht weiter nach seinen Gefühlen für Aska fragte.
Delia war ja kein Unmensch. Sie freute sich ja, dass sie so eine gute Lehrerin war und Cassius das, was sie Tage- und Wochenlang trainiert hatte, innerhalb kürzester Zeit erlernt hatte. Aber etwas in ihr entflammte die heiße Flamme des Neids. Diese erlosch allerdings schnell und machte der schweren Last der Frustration Platz. „Ich kann nicht glauben, wie leicht dir das fällt.. ich hatte ja bereits die Vermutung, dass ich keine gute Magierin bin, aber jetzt wo ich dich sehe, liegt es wohl auf der Hand“, jammerte Delia und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Doch Cassius sprach ihr gut zu und meinte, sie solle sich das nicht so zu Herzen nehmen. Seine Erklärung klang plausibel.. das musste die Köchin zugeben. Während sie ihr Leben lang zwar fähig gewesen war, Magie anzuwenden, hatte sie es nie getan. Es war Neuland.. er hingegen war mit der Materie vertraut und es war bereits das dritte Element, welches er erlernte. Langsam nahm sie die Hände wieder runter und sah ihn durch ihre tränengeröteten Augen an. Eine seiner Hände war vereist, die andere in warmes Licht getaucht. „Ehrlich? Du hast es anfangs auch nur schwer geschafft?“, vergewisserte sie sich auf seine Geschichte hin. Geschafft seufzte die junge Frau auf und nickte schließlich verstehend. „Na gut.. ich werde nicht aufgeben. Ich hoffe wirklich, dass du recht hast, Cassius“, meinte sie lächelnd, wenngleich sie noch nicht so ganz überzeugt war. „Nichts zu danken, ich hab‘ das gern gemacht“ Dann schnappte sie sich einen Zettel und einen Stift und kritzelte ihre Adresse darauf, um sie dem Schwertkämpfer zu geben. Dann könnte er sie mit Leichtigkeit wegen des Treffens mit Aska erreichen. „Ansonsten freue ich mich auch so über Besuch!“, lud sie ihn grinsend ein. „Du magst Schokolade, ja? Zumindest siehst du so aus. Dann weiß ich ja, was für einen Kuchen es geben wird“, lachte sie. Dann war es auch schon an der Zeit, sich zum Bahnhof zu begeben. Da sie beide nach Crocus Town reisten, hatten sie ja noch einige Stunden Zeit, ehe sie sich verabschieden würden.
Es war eine Kleinigkeit, ein Auftrag, für den man eigentlich ein paar Schläger einstellte, die sich dann auf ihre Art und Weise um das Problem kümmerten. Abgesehen davon, dass es eigentlich unter der Würde der S-Rang Magierin war, sich mit derartigen Bagatellen herumzuschlagen, entsprach sie auch eigentlich nicht dem grobschlächtigen Anforderungsprofil für diese Quest. Doch so etwas war es auch, was das Interesse der Mahaf geweckt hatte. Eher beiläufig hatte sie mitbekommen, dass zwei Magier mit der Aufgabe betraut wurden, die ihrer Auffassung nach auch nicht grade dafür gemacht waren. Dabei ging es darum einen Mann von seinen Geldeintreibern zu befreien. Thana hatte kurzerhand entschlossen ihren Einfluss dafür zu nutzen, sich dieser Quest kurzfristig noch zuteilen zu lassen. So lernte sie mit Rhys einen weiteren B-Rang Magier der Gilde kennen, den sie bis dahin noch nicht persönlich kannte. Das konnte ja auch nicht schaden. Es war ein kühler Abend, wie so oft im Norden des Königreiches. Thana wärmte sich wie gewohnt mit Hilfe ihrer eigenen Magie und wartete geduldig auf die Ankunft ihrer beiden Arbeitskollegen. In Gestalt Neferets verharrte sie in der schattigen Mitte, zwischen zwei weit auseinanderstehenden Laternen. Sie war eingekleidet in blütenweißen Stoff und behängt mit goldenem Schmuck. Dampf stieg von der Magierin auf. Es war der immer wiederkehrende Kampf ihrer magischen Hitze gegen die kühle Luft Nordfiores. Thana wusste nicht, ob man Rhys oder seiner Partnerin Bescheid gegeben hatte, dass sie an diesem Abend eine weitere Begleiterin haben würde, doch das sollte sicherlich nicht zu Problemen führen. Zumindest wie Aurea aussah wusste sie ja, die beiden würden sich erkennen. Außerdem verfügte die Mahaf ja über allerlei Informationen, die glaubhaft vermitteln ließen, dass sie der Quest beiwohnen konnte und sollte. Während es für Thana nur warten hieß und sie immer mal wieder ihren Blick über die Straße wandern ließ, um frühzeitig die Ankunft der Gildenmagier zu bemerken, beobachtete sie die Fenster des gegenüberliegenden Hauses. Es war das ihres Auftraggebers, Herrn Tamati. Bisher wirkte alles relativ ruhig. Hier und da brannte in seinem Haus Licht und sie hatte den Mann auch schon kurz am Fenster vorbeihuschen sehen. Niemand hatte sich dem Haus genähert, Angreifer waren bis dahin nicht auszumachen. Ob der Mann wohl damit übertrieb, dass er um Schutz ersuchte? Ihr sollte es egal sein, denn zahlen würde er für diesen Auftrag so oder so. Sonst hatte er weitere Geldeintreiber am Hals und diese würden kurzen Prozess machen, dessen sollte sich der Mann sicher sein.
Genutzte Zauber
Voiceactor hellere Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte. - 15 Mana +200 Mana
Es war kein leichter Gang für Aurea, als sie an diesem Abend das Ruinenversteck verlassen hatte und durch Oak Town marschierte. Ihr langer, schwarzer Umgang verhüllte ihre Gestalt und spendete ihr Wärme. All die äußeren Merkmale, welche sie als Tochter von Adrius Dhakalis verraten würden, waren verborgen. Das lange, silberweiße Haar war unter einem eng gebundenen schwarzen Tuch versteckt und die Augen waren mit einem schwarzen, aber transparenten Tuch verschleiert. Beides jedoch wurde wiederum durch die Kapuze ihres schwarzen Capes verdeckt, sodass der Versuch der Verschleierung nicht einmal ersichtlich war. Der Umhang wurde durch eine schlichte Brosche um den Hals zusammengeknüpft, weiße Stoffe um den Schulterbereich verstärkten den Halt und hielten die Form. Der gesamte Körper Aureas wurde durch den weiten Stoff verhüllt, sodass sie nur noch als jene Gestalt erkennbar war, deren Vater sie losgeschickt hatte, um einen weiteren, grausamen Auftrag zu erledigen. Er wollte, dass seine Tochter die Lehren seines schwächlichen Bruders vergaß und sie ihr altes Ich ablegte, um sich vollends der Gilde zu verschreiben. So hatte er Aurea den Namen Whisper gegeben und sie mit einem weiteren Auftrag betraut, welchen sie im Namen Royal Crusades zu erfüllen hatte.
Beim ersten Mal hatte sie sich im Hintergrund gehalten, was ihren Kollegen Maxwell dazu genötigt hatte, im Alleingang die Mission auszuführen und zwei Zivilisten gewaltvoll und schwer zu verletzen. Beim zweiten Auftrag dieser Art war Aurea mittels einer anderen Identität, Kontaktlinsen und Perücke zu einem Kirmi Dinner geschickt worden, bei welchem ein Auftragsmord die Aufgabe war. Diese hatte jedoch ihre Kollegin Neferet übernommen - erfolgreich. Aurea hatte geglaubt, sie könnte all das ertragen, wenn sie nicht selbst zur Täterin wurde. Allerdings war das ein Irrglaube gewesen. Sie hatte dem Mordopfer keine erste Hilfe geleistet, hatte bei den Rune Knights ihre Aussage aus Angst vor Neferet und ihrem Vater verschleiert und lebte seither mit der Mitschuld, einen unschuldigen ins Gefängnis gebracht zu haben. Ihr Leben hatte sich zu einem Trauerpfad entwickelt und die Hoffnung, eines Tages wieder in Freiheit leben zu könne, schwand Tag für Tag mehr. Und doch wollte sie ihren Traum nicht aufgeben, versuchte besonnen zu sein und ihr möglichstes zu tun, um diesen Wahnsinn irgendwie zu überstehen, um eines Tages an einem anderen Ort ein neues Leben zu beginnen.
Von weitem erkannte Aurea bereits eine Gestalt im schwachen Licht der Laternen. Als sie erkannte, wer diese Person war, hatte sie bereits das Gefühl einen Flashback zu erleiden. Ihr Puls beschleunigte sich, sie fühlte sich zittrig und schwindelig. Sie sah erneut diese Szene, als sich das Messer direkt in den Hals des Opfers gebohrt hatte, hörte Neferets Stimme, welche gleichgültiger nicht hätte sein können. Aurea musste aufpassen, sich nicht zu enthüllen. Denn diese Identität war ihre einzige Chance, eines Tages wieder frei leben zu können. Würde jemand sie erkennen, würde dieses Leben in Freiheit zu einem Leben im Gefängnis werden. Also trat sie an die hochrangige Magierin heran, welche sie eigentlich bereits kannte und blieb vor, natürlich mit gebührendem Abstand stehen. Dann atmete sie tief durch. Es war an der Zeit, die Stimme zu kräftigen und deutlich schärfer zu sprechen, als Aurea es je tun würde. „Guten Abend, Neferet. Es ist eine außerordentliche Ehre, auf Euch zu treffen. Ihr könnt mich Whisper nennen“ Mehr war Aurea wohl auch nicht. Ein Hauch, ein Flüstern im Wind. Still und unbemerkt, so vergänglich. Hatte ihr Vater wohl auch diese Gedanken gehabt, als er ihr diesen Namen gegeben hatte?
B: Nights full of Terror schwarze stiefel, hose und handschuhe hellblauer mantel, sonnenbrille im haar
Rhys hatte die Hände tief in den Taschen seines Mantels vergraben. Die kalte Luft biss sich in sein Gesicht wie tausend kleine Eissplitter. Der Vampir hasste das an dem Norden, leider war Royal Crusade aber die einzige Gilde, die ihn aufnehmen würde. Ja, er könnte sich vermutlich auch in anderen Gilden einarbeiten, aber noch hatte er bei weitem nicht genug Kontrolle über sich selbst und seinen Bluthunger, um anzunehmen, dass das gut laufen würde. Allerdings gedachte er nicht, für immer hier zu bleiben, selbst wenn ihm durch Muskeln und Fett wieder etwas wärmer werden würde. Heute trug er unter dem blassblauen Mantel, einer der ersten, die er sich in Fiore gekauft hatte, sein üblichen zwei Pullover. Man sah es ihm nicht direkt an, sie sorgten eher dafür, dass ihm der Mantel gut passte – vielleicht hier und da etwas spannte. Seine Finger steckten in feinen, schwarzen Handschuhen, schwarz wie die Hose und Stiefeln, als er die Straße entlang ging. An seinem Ohr baumelte wie immer der kleine Anhänger wie ein kunstvoll geschnitzter Zahnstocher, während er die Sonnenbrille hoch in die Haare geschoben hatte. So vielem ihm die Strähnen nur in den Nacken, anstatt ins Gesicht. Ein kleiner, blonder Ansatz zeigte sich schon an seiner Kopfhaut. Der Vampir hatte den hellgrünen Blick auf den Weg vor sich gerichtet. Er war der Quest als Leiter zugeteilt worden. Es war seine erste höherrangige Quest, die er selbst leiten würde. Der Gedanke daran stresste ihn nicht. Es war gut zu wissen, wie die Dinge standen, wenn er seine Begleiterin finden würde. Obwohl Rhys noch immer ziemliche Probleme mit dem Lesen hatte, hatte er sich oft genug in Crystalline Town herumgetrieben, wenn er nach einem Frühstück gesucht hatte, sodass er mit einer Karte als Hilfe und ein paar ihm bekannten Orientierungspunkten relativ gut zurecht kam. Er fand seinen Weg in die richtige Straße. Die Straßenlaternen sorgten für dunkle Schatten, so dunkel, dass er die Frau beinah übersehen hatte, die sich darin befand. Als er sie entdeckte, blieb er wie angewurzelt stehen. Das war seine Begleitung? Rhys erkannte nun, wo er sie direkt ansah die weißen Kleider und den … Schmuck. Der Vampir war lange genug auf einem Königshof gewesen, um schönen Schmuck zu erkennen, wenn er an einer Frau hing. Und auch um zu wissen, dass diese hier niemand war, der man ohne weiteres Befehle gab. Er hatte vielleicht die Questleitung, doch als Rhys näher kam, senkte er respektvoll den Kopf. „Entschuldigt, Mylady.“ Er blieb ein Stück von ihr entfernt stehen und vermied es, ihr direkt in die Augen zu blicken. Die zweite Gestalt neben ihr ignorierte er auf den Moment. Sie war in dunkle Kleidung gehüllt und nicht zu erkennen, auch wenn sie, wie sie stand, auch gerade erst eingetroffen sein durfte. Mit leicht gerunzelter Stirn fuhr er fort: „Darf ich mich erkundigen, ob Ihr für den Auftrag hier seid?“ Seine Stimme war höflich, zurückhaltenden. Soweit er bisher wusste, sollten es hier und nur zwei geben. „Hat es eine Änderung gegeben, dass wir zu dritt sein werden?“, erkundigte er sich. Oder hatte die Magierin, anders konnte er sich nicht erklären, warum sie nicht vor Kälte zitterte, ihren Schoßhund mitgebracht?
Es dauerte einen Moment, den Thana in tiefer Finsternis, einsam auf der spärlich beleuchteten Straße verbrachte, bis jemand sich zu ihr gesellte. In der Tat war es keine arme Seele, die sich zu später Stunde auf dem Heimweg befand, nein. Es war tatsächlich eine Kollegin der Mahaf, die sie gleich beim Namen nannte, als sie sie ansprach. Also hatte man den Magiern Bescheid gegeben, wer sie an diesem Abend auf ihrer Mission begleiten würde? Oder kannten sie sich etwa? Die Stimme dieser Frau kam ihr irgendwoher bekannt vor und doch glaubte die Magierin nicht sie schon einmal gehört zu haben. Eine seltsame Begegnung, so viel stand fest. “Sei gegrüßt, Whisper.“, entgegnete die Magierin mit gedämpfter Stimme. Sie versuchte weniger die Identität ihrer Kameradin zu wahren, als allgemein so wenig wie möglich Aufmerksamkeit auf sich und ihre Kumpanin zu ziehen. Wer die Zwei dort in der Finsternis erspähte, der ahnte vermutlich ohnehin schon nichts Gutes und in ihrer schneeweißen Kleidung fiel zumindest die Mahaf auch im Schatten der Nacht noch relativ deutlich auf. Der Blick der Magierin wanderte von Whisper weg, auf eine weitere Gestalt, die sich ihnen bereits näherte. “Ah, da ist ja auch schon Nummer Drei.“, fügte sie also noch immer in ruhiger Lautstärke an, um den Fokus auf Rhys zu lenken, der geradewegs auf sie zutrat. Damit waren sie auch schon komplett! Thana stutzte kurz, als der Dritte im Bunde deutlich und zielgerichtet sie und nur sie ansprach. Nicht, dass das voller Höflichkeit gewählte „Mylady“ das nicht bereits zur Genüge verdeutlichte, trug auch der auf sie gerichtete Blick des Mannes seinen Teil zu dieser Annahme bei. Die Wortwahl des Vampirs imponierte ihr jedenfalls, was sie schnell zufrieden stimmte. So schwand der verwunderte Ausdruck aus ihrem Gesicht auch schnell. Ein selbstzufriedenes, mildes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. “Selbstredend dürft Ihr das und ja, in der Tat kam es zu einer Änderung. Doch lasst Euch davon nicht länger irritieren. Mein Name lautet Neferet und ich bin aus reiner Neugierde hier. Meine Anwesenheit hat nichts mit Eurer bisherigen Leistung oder Einstellung zu tun. Am besten ist es, Ihr beachtet mich gar nicht.“, entgegnete sie den Worten des dazu gestoßenen Herren. Dabei ging es ihr wie immer leicht von den Lippen, sich dem edlen Sprachstil des Magiers anzupassen. Was das Missachten ihrer Anwesenheit betraf, so meinte sie diese Passage natürlich nicht wörtlich. Immerhin genoss sie es sehr die Aufmerksamkeit anderer zu erhaschen und darin förmlich zu baden. “Wenn es mir erlaubt ist: Wie gedenkt Ihr nun vorzugehen?“, leitete die Mahaf daraufhin jedenfalls ein, um das Hauptaugenmerk auf die Quest zu lenken. Nicht, dass sie nicht dennoch daran interessiert war, wie ihre beiden Kollegen einander nun begegnen würden. Speziell nachdem der Herr die Dame bisher einfach hatte links liegen lassen.
Genutzte Zauber
Voiceactor hellere Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte. - 15 Mana +200 Mana
Neferet begrüßte Aurea bereits das zweite Mal in ihrem Leben als fremde Person, ohne es zu wissen. Und erneut musste die Heilerin feststellen, dass die S-Rang Magierin nicht unfreundlich oder abgewandt war. Andererseits wusste Aurea auch nicht genau, mit wem sie es bei Neferet zu tun hatte, schließlich hatten sie bei ihrer letzten gemeinsamen Quest noch einmal völlig andere Identitäten angenommen. Damals hatte die Dhakalis eine Perücke und Kontaktlinsen getragen, um ihre Person in der Öffentlichkeit zu schützen. Grundsätzlich war die junge Frau nicht so überrascht darüber, Neferet zu sehen. Sie wusste nicht, mit wem oder wie vielen Personen sie diesen Auftrag erledigen würde. Sie hatte sich diesen Auftrag auch nicht ausgesucht, von daher fehlten ihr die Informationen diesbezüglich. Sie wusste nur eines: Wenn Neferet dabei war, dann würde es wohl kaum ein Problem für irgendjemanden darstellen, außer für die Opfer selbst. Die Stimme der Hochrangigen ließ Aurea aufblicken. „Sehr gut“, entgegnete sie monoton, um weiter ein wenig anders zu sein, als sie eigentlich war. Sie sah in die Richtung des Dritten und stutzte kurz. A’Rhys?
Aurea kannte ihn und er kannte sie, aber nicht heute. Sie hatten sich vor kurzem kennengelernt und Aurea hatte ihm seine Wunden geheilt und sogar seine zerrissenen Klamotten genäht. Und sie hatte seine Gemälde bewundert, als sie in seinem Zimmer war. Es war keine unangenehme Begegnung gewesen, eigentlich war es nett gewesen, über die Kunst zu sprechen. Doch schon damals war Aurea etwas aufgefallen, was ihr nun bestätigt wurde: Dieser A’Rhys schien stark nach Hierarchie zu gehen. Da die Dhakalis sich um seine Wunden gekümmert und seine Sachen genäht hatte, schien er in ihr eine ungehobelte Dienstmagd zu sehen, die man daran erinnern musste, an die Tür zu klopfen, ehe sie eintrat (ja, darüber ärgerte sie sich noch immer). Dabei hatte sie ihm einen Gefallen tun wollen, selbstlos und.. naja, aus Angst. Aber in erster Linie, um ihm den Gefallen zu tun! Und jetzt wurde sie als namenlose Gestalt ignoriert, da Neferet der deutlich größere Respekt gebührte. Unabhängig davon, ob der junge Mann nicht wusste, wer sich unter dem Mantel verbarg, bestätigte er damit Aureas Vermutung. Wüsste die Heilerin, aus welchem Leben A’Rhys kam, könnte sie seine Art zu denken und sich zurechtzufinden nachvollziehen und würde das mit völlig anderen Augen sehen. Doch im Moment empfand sie sein Verhalten als sehr unhöflich. Nicht einmal Neferet, welche allen Grund dazu hatte, Aurea oder Whisper nicht zu beachten, hatte eine Begrüßung für sie übrig gehabt.
Die Augen der Dhakalis weiteten sich, was zum Glück niemand bemerkte. Sie war zur Beobachtung hier? Einen Moment mal. Gehörte Neferet nicht zur Inquisition? Sollte das etwa bedeuten.. Das Herz der Heilerin schlug ihr bis zum Hals. Sie ahnte nicht, dass Neferet tatsächlich nicht wirklich ihretwegen da war, aber allein der Gedanke schockierte Aurea. Das heißt, sie müsste noch vorsichtiger sein, damit ihr Vater nur beste Rückmeldung über seine Tochter bekommen würde. Und das alles, ohne von den eigenen moralischen Prinzipien abzusehen. Ein Balanceakt.. „Ich verstehe. Wir können uns wohl glücklich schätzen, dass Ihr deswegen gekommen seid“, entgegnete Aurea und schaffte es sogar irgendwie, ihre Angst aus der Stimme zu verberben. Das Wort wurde an Rhys gerichtet, denn er war der Questleiter. Aurea drehte ihr verborgenes Gesicht in seine Richtung und ließ ihn machen. Mit ihr würde er sowieso nicht sprechen. Und seine Mäntel könnte er in Zukunft selbst nähen.
B: Nights full of Terror schwarze stiefel, hose und handschuhe hellblauer mantel, sonnenbrille im haar
Der zufriedene Gesichtsausdruck der Magierin bestätigte ihm, dass seine Anrede nicht allzu daneben hatte sein können. Die Dunkelhaarige antwortete ihm mit ähnlich höflichen Worten und leicht erstaunt bemerkte er, dass sie eine der sehr wenigen Menschen war, die ihn ebenfalls mit Euch ansprachen. Rhys beging nicht den Fehler, dass als ein Zeichen zu sehen, dass er deshalb weniger höflich mit ihr umgehen durfte. Neferet, wie sie sich vorstellte, schien auch nicht wirklich Teil der Quest zu sein. Stattdessen sollten sie sie ignorieren und tun, was sie auch ohne sie tun würden. Der Vampir war nicht ganz sicher, ob es wirklich nur Neugierde war. Um ehrlich zu sein, er glaubte nicht wirklich, dass sie nur zum Vergnügen dabei war. Vielleicht war es ein Test? Einer, der nicht so offensichtlich sein sollte, aber am Ende dennoch einer war – wie sie ihren Auftrag angingen und ausführten. Als die vermummte Gestalt darauf antwortet, wandte er sich auf dieser das erste Mal zu und richtete den Blick der hellgrünen Augen auf sie. Ihre Stimme kam ihm vage bekannt vor, aber er konnte sie nicht zuordnen. Vermutlich hatte er sie irgendwo einmal kurz reden gehört, als er im Gildenhaus unterwegs gewesen war. Rhys schob den Gedanken zu Seite. Eine große Rolle spielte das nicht. Stattdessen nickte er zustimmend mit einem höflichen, aber nicht fröhlichem Lächeln. „Natürlich, ich hoffe Ihr werdet Eure Neugierde stillen können.“ Er drehte sich zurück zu der Vermummten. „Dein Name ist?“, erkundigte er sich, während er an die Informationen nachdachte, die er über die Quest erhalten hatte. Den Namen einer eigentlich Begleitung, die, mit der er aktiv arbeiten würde, zu wissen, sollte ebenfalls nicht schaden. Es fühlte sich zwar ein Stück weit seltsam an, aber er behielt den Blick auf die Fremde gerichtet.
„Unser Ziel glaubt zu wissen, wer hinter den Angriffen steckt. Demzufolge, was wir wissen, neige ich dazu, ebenfalls daran zu glauben. Wenn wir sichergehen wollen, können wir dies aber auch mit dem Auftrag verbinden, ihn zu schützen.“ Rhys warf Neferet einen kurzen Blick zu, bevor er sich dem Haus auf der anderen Seite zuwandte. „Wir werden die Geldeintreiber von dem Haus fernhalten und im Bestfall einen von ihnen dazu bringen, uns den Namen ihres Auftragsgeber zu nennen. Wenn nicht, werden wir ihn dennoch konfrontieren, die Chance, danebenzuliegen ist klein genug dafür.“ Es war etwa ein Jahr her, seit er zuletzt den Soldaten und Wächter für jemanden gespielt hatte, aber die Aussicht, diese Rolle wieder einzunehmen brachte eine gewisse Ruhe mit sich. Wo sein Leben die letzten Wochen langsam in einen Wandel gerutscht war, schien sich der Strudel von Ereignissen und Plänen zu klären, entspannte es ihn und half ihm, sich zu fokussieren. „Habt Ihr weitere Fragen dazu?“, erkundigte er sich bei Neferet, ehe er auch der Unbekannten einen Blick zuwarf. „Wenn wir zu offensichtlich sind, werden sie das Haus vielleicht meiden und wir nicht dazu kommen, ihnen zu verdeutlichen, dass sie nicht zurückzukommen sollen.“ Rhys nahm nicht an, dass sie einfach über die Straße kamen. Vielleicht erwarteten sie auch Wächter … Was ihm aber mehr durch die Gedanken ging, war etwas anderes. Kurz verfinsterte seine Miene sich, als er an seine Sonnenbrille dachte, die noch immer bei Lady @Máirín lag. Es war die, mit der er im Dunklen sehen konnte. So blieb ihm nichts übrig, als sich die Sicht seiner Begleiterin anzuhören. „Die Geldeintreiber sind hier, weil unser Ziel nicht zahlen kann oder will. Ich würde mich gerne vergewissern, dass er uns im Nachhinein bezahlen kann. Möchtest du ihm Kundschaft erteilen, dass wir hier sind und nach der ersten Geldhälfte fragen, oder dir den Garten ansehen?“, fragte er und implizierte damit auch die Frage, ob ihr eine mögliche Konfrontation draußen oder ein Gespräch drinne lieber wäre.
Der Auftritt dieser Whisper war irgendwie so… nichtssagend. Sie gab nicht grade besonders viel von sich und was sie sagte war im Prinzip austauschbar. Es wirkte gar, als stelle sie irgendeine Nebenperson, eine Statistin dar. Auf Thana machte es dein Eindruck, als könne sie von ihr an diesem Abend nicht viel erwarten. Vielleicht würde sich der Auftrag in erster Linie um diesen Rhys drehen. Sie war jedoch bereit sich überraschen zu lassen. Stille Wasser waren bekanntlich tief. Wohlmöglich war Whisper dazu in der Lage sie zu überraschen. Wenn, dann hoffentlich positiv. Ein gezielter Einsatz der Inquisitorin war dies nicht. Sie war in diesem Sinne nicht beruflich da. Es gab keinen Auftrag für sie, sie wurde nicht auf einen der Magier angesetzt und auch eigene Zweifel hegte sie nicht, zumindest noch nicht. Weswegen sie auch immer vor Ort war, ihre Position bekleidete sie so oder so. Sollte ihr etwas auffallen, so war es ja trotzdem ihre Pflicht einzuschreiten, beziehungsweise Meldungen abzugeben. Solange die Zwei es jedoch mit Royal Crusade ernst meinten und sie ihren Pflichten nachkamen, hatten die Drei absolut keine Probleme miteinander. Nach dem Wortwechsel zwischen den beiden dominanteren Personen, also Rhys und Neferet, wandte ersterer sich an seine eigentliche Questpartnerin, um ihren Namen zu erfragen. Die Beiden waren einander wohl genauso fremd wie die S-Rang Magierin ihnen. Ironischerweise wusste sie nicht, dass Rhys und Whisper eine sehr ähnliche Beziehung zueinander pflegten, wie die Mahaf und Whisper. Sie kannten einander, jedoch wusste davon nur Whisper selbst. Schließlich kam es zu einer Art Lagebesprechung. Der Leiter dieser Quest richtete das Wort an seine Gefährtinnen und erläuterte die Sachlage, beziehungsweise wie er gerne vorgehen würde. Auf einen kurzen Blick des Mannes reagierte Neferet nicht wirklich. Sie erwiderte ihn, baute kurz Blickkontakt auf, gab ihm allerdings kein Feedback, sollte er sich ein solches erhofft haben. Wie die Magierin bereits sagte, wollte sie sich eigentlich im Hintergrund halten. Rhys sprach davon, dass sie zunächst das Haus bewachen würden. Sollte jemand ihren Schutzbefohlenen angreifen, würden sie diese Angreifer überwältigen und im besten Fall aus ihnen herauskitzeln, wer für die Attacken verantwortlich war. Wenn sie diese Informationen nicht erhielten, würden sie dennoch dazu übergehen einen vom Auftraggeber ausgewählten Verdächtigen damit zu konfrontieren. Die Chancen standen wohl hoch, dass es sich ohnehin bei ihm um den Drahtzieher handelte. Als Rhys in Erfahrung bringen wollte, ob es noch Fragen gab, hob Neferet mit den Achseln zuckend ihre Hände ein Stück. Sie verdeutlichte, dass es nicht an ihr lag, Fragen zu stellen. Die Magierin würde mitgehen und beobachten. Im Zweifelsfall wäre sie da, um die Schläger weg zu pusten und den Verantwortlichen ihren bitteren Zorn spüren zu lassen, doch sie ging nicht davon aus, dass es soweit kommen musste. Immerhin war die Besetzung des Auftrages so gedacht, dass er eigentlich auch ohne ihr Zutun erledigt werden konnte. Schließlich zeigte Rhys seiner Kollegin Optionen auf. Er ließ ihr die Wahl, ob sie mit dem Auftraggeber sprechen oder aber den Garten seines Hauses unter die Lupe nehmen wolle. Interessante Vorschläge, urteilte die Mahaf. Neugierig, wie Whisper darauf reagieren würde, wanderte ihr Blick zu eben jener. “Ich werde mich in das Haus begeben und dem Gespräch beiwohnen.“, schob die Magierin proaktiv ein. Das tat sie unabhängig davon, wem sie bei dem Gespräch nun beiwohnen würde. Ein eigentlich klares Zeichen dafür, dass es ihr egal war, wer diese Aufgabe übernahm und dafür, dass sie nicht mitkam, um diese Person zu überwachen, oder nicht?
Genutzte Zauber
Voiceactor Neferet Stimme hell TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte. - 15 Mana +200 Mana
Die Sache mit Neferet gefiel Aurea ganz und gar nicht. Sie hatte die wildesten Ideen und Einfälle, warum diese furchteinflößende S-Rang Magierin nun ausgerechnet bei diesem Auftrag als Zuschauerin dabei sein würde. Dass es tatsächlich gar keinen Grund gab, hätte Aurea dabei als letztes erwartet. Ihre Theorie war, dass ihr Vater Neferet beauftragt hatte. Nun, in gewisser Hinsicht hatte er das auch - aber nicht heute und nicht für Whisper. Adrius wollte diese Identität seiner Tochter vorerst ebenso geheim halten. Beinahe hätte die Heilerin nicht mitbekommen, dass Rhys sie nach ihrem Namen gefragt hatte. Und beinahe hätte sie unerfahrene Aurea auch mit ihrem tatsächlichen Namen geantwortet. Doch sie stoppte rechtzeitig: „.. Whisper“ Es klang so eigenartig. Es war ihr so unangenehm, eine Person zu mimen, welche sie nicht war. Oder einen Namen zu nenne, welcher nur ein Pseudonym war. Und doch war das immer noch besser, als würde sie als Aurea Dhakalis wegen schwerer Verbrechen gesucht werden.
Aufmerksam hörte sie Rhys zu, als er die Sachlage und erste Pläne seinerseits schilderte. Dabei wurde ihr bereits nur bei dem Gedanken an die Auseinandersetzung schlecht. Was sollte sie denn tun? Heilen? Dann könnte sie sich auch gleich den Umhang vom Kopf reißen. Sie war zwar nicht die einzige Heilerin von Royal Crusade, aber vielleicht die einzige, die ansonsten keinerlei Fähigkeiten hatte. Und verprügeln könnte Aurea sowieso niemanden. Am besten wäre es, sie würde sich einfach niederschlagen lassen, damit sie aus der Sache raus käme. „Nein“, entgegnete sie nur, da sie keine Fragen hatte. Doch es gab einen Lichtblick! Ein Gespräch mit dem Auftraggeber? Dafür wäre sie besser geeignet, als im Garten zu patrouillieren. Die Sache mit dem Geld und der Vorauszahlung wäre zwar unangenehm, aber das würde sie schon hinkriegen. Aurea beruhigte sich etwas - bis Neferet meinte, sie würde denjenigen begleiten, der das Gespräch führt. Enttäuschung machte sich in der Heilerin breit. Aber sie blieb wohl vorerst dabei: „Ich werde mit dem Mann sprechen und die Vorauszahlung sicherstellen“, antwortete sie gefasst, monoton und sachlich. Ganz und gar nicht, wie sie es eigentlich tun würde. „Wenn alles geklärt ist, dann begeben wir uns zurück zu dir nach draußen“
So gingen Whipser und Neferet gemeinsam zum Haus, während Rhys sich beim Garten abspaltete. „Ihr könnt mich gerne unterbrechen, wenn Ihr nicht zufrieden seid“, machte Aurea ihrer Kollegin deutlich, sollte diese es für notwendig erachten. Aurea musste nun cool bleiben und versuchen, die Aufgabe möglichst gut zu erfüllen. Es ging um Gesprächsführung. Darin war sie gut, damit hatte sie sich viele Semester beschäftigt. Sie atmete tief durch und klopfte schließlich an die Tür des Auftraggebers. Dieser war zufrieden, als er seine Leute sah und ließ sie ein. „Wir sind hier, um Ihrem Anliegen nachzukommen. Unser Partner, das dritte und letzte Mitglied unserer Gruppe, befindet sich bereits vor dem Haus und sucht die Umgebung ab“ Der Mann rieb sich begeistert die Hände, grinste fies. „Wunderbar, wunderbar!“ Und dann musste Aurea den unangenehmen Teil des Gesprächs führen - so gut es ging als Whipser, nicht als Aurea. „Bevor Ihr Euch zu früh freut, Herr Tamati“, begann sie also, was das Grinsen des Mannes im Keim ersticken ließ. „Ihr sagtet, es ginge um Spielschulden, welche Ihr Euch aus gutem Grund weigert zu bezahlen“, führte sie das fort. „Äh.. Nun, ja“ Dann nickte Whipser, hob unschuldig die Hände. „Könnt Ihr uns denn versichern, dass Ihr dem, was Ihr uns schulden werdet, nicht ebenfalls verweigert zu bezahlen?“ Die Augen des Mannes wurden groß. „Oh.. äh, aber natürlich, Sie haben mein Wort!“ Der naiven Aurea würde das reichen. Aber sie wusste, dass Neferet sich damit wohl nicht zufrieden geben würde. „Legen wir die Karten auf den Tisch. Wir machen uns bei diesem Auftrag die Hände schmutzig und Euer Wort reicht uns unter diesen Umständen nicht aus. Eine Vorauszahlung hingegen wäre überzeugender“ Dem Mann klappte die Kinnlade runter. „So haben wir das aber nicht vereinbart“, knurrte er. Aureas Herz raste. Das alles war ihr so unangenehm! Aber wenn sie nun versagte, würde Neferet das sehen. Und lieber sprach sie unfreundlich mit dem Herrn, als jemandem ernsthaft schaden zu müssen. „Es macht keinen Unterschied, ob Ihr uns nun die erste Hälfte des Betrages auszahlt und nach getaner Arbeit die zweite Hälfte - oder den Gesamtbetrag auf einmal. Wenn das für Euch jedoch ein Problem darstellt, dann macht uns das misstrauisch. Womöglich lohnt es für sich für uns dann nicht, das Risiko dieses Auftrages einzugehen“, redete sie weiter auf ihn ein, traute sich aber nicht den endgültigen Schlussstrich zu ziehen, sollte er sich weiterhin weigern. Er biss die Zähne zusammen und sah zu Neferet.
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