Ortsname: Hafen - Abgelegener Pier Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Dieser abgelegene und heruntergekommene Pier des Hafens von Hargeon Town wird eigentlich kaum vom gewöhnlichen Volk frequentiert. Das liegt vor allem an den üblen und zwielichtigen Gestalten, die sich in dieser Gegen aufhalten. Den meisten Schiffen, die hier anlegen, ist deutlich anzusehen, um was für Besitzer es sich handelt - meistens nämlich Piraten oder Schmuggler ...
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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Yuuki
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Kaum waren die beiden Magier dem Anwesen von Madame Fitz entflohen, stieg die Stimmung wieder, als sie das Spiel des Alter Egos Lapis wieder aufnahmen. Nachdem Yuuki seinen Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise geäußert hatte, stimmte ihm die Blondine gleich daraufhin zu und antwortete ihm mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht, dass diese Art des Etablissements eigentlich nichts für eine elegante Dame wie die maskierte Lapis war. Nichtsdestotrotz würde sie ihn begleiten, sofern er sie als Entschädigung am Abend an einen besseren Ort ausführte. Mit einem warmen Lächeln auf dem Gesicht, nickte der Grynder als Reaktion darauf, dass seine Freundin damit indirekt seine Einladung zum Abendessen annahm. Damit stieg die Stimmung um ein Vielfaches und ein Gefühl der Aufregung und Vorfreude machte sich in der Magengrube des jungen Mannes breit. Als nächstes teilte ihm seine Questpartnerin mit, dass sie allerdings eine andere Frau kannte, der eine solche Absteige nichts ausmachte, da sie damit Erfahrung hatte. Es brauchte kein Genie um zu wissen, auf wen die gute Iris da anspielte: Nämlich sich selbst. Zwar wusste der Rotschopf nach wie vor nichts über die letzten Jahre der Blondine, allerdings konnte er sich durchaus ausmalen, welches Leben sie undercover hatte führen müssen und wohin sie das geführt hatte. Spätestens nach dieser Aussage war ihm klar, dass das Leben von Iris seit dem Anschlag auf den Laden ihrer Eltern kein Zuckerschlecken gewesen war. Zu dem freudigen Gefühl mischte sich ein mulmiges und der Grynder nahm sich fest vor, irgendwann in Erfahrung zu bringen, was die junge Frau alles hatte durchmachen müssen. Und wehe, wenn er diejenigen in die Finger bekam, die ihr das angetan hatten ... "Na dann vertraue ich auf ihre Expertise und lasse ihr den Vortritt.", sprach er mit einem Lächeln aus, was der emotionalen Gefühlsachterbahn in seinem Inneren Lügen strafte. Mit der eingehakten jungen Frau neben sich, schritten die beiden Magier frohen Mutes und weiter angenehm quatschend die Straßen Hargeon Towns entlang, ehe sie langsam in eine heruntergekommenere Gegend abbogen...
Yuuki hatte keine Witze darüber gemacht, dass er auf die Erfahrung seiner Kollegin baute. Offensichtlich verfügte Iris über weitaus mehr Erfahrung mit solchen Etablissements, sodass er ihr den Vortritt ließ und ihren Anweisungen Folge leisten würde. Ohne einen Hauch des Zweifels, vertraute er ihr von ganzem Herzen. Die Kapuze seines Umhangs tief übers Gesicht gezogen, saßen die beiden Zeitmagier also nach etwa einer halben Stunde an einem schäbigen Tisch in dieser heruntergekommenen Abstiege, die sich die Beflaggte Kogge schimpfte. Beim Eintreten in die Bar wurden sie sogleich argwöhnisch begutachtet - nicht, dass sie hier Ärger anzetteln wollten! Der Grynder verspürte keinerlei Furcht vor diesem Gesindel, doch musste er nicht unnötig einen Streit vom Zaun brechen. Aus diesem Grund ließ er sich von der Cerulean durch die Bar an besagten schäbigen Tisch führen und überließ ihr auch das Reden mit dem Barmann - sie würde ihm schon etwas Gescheites bestellten. Und falls nicht, konnte er das Getränk immer noch auf magische Art und Weise verschwinden lassen. Zeitmagie war schon praktisch, nicht wahr? Die Augen auf die hübsche Blondine vor sich gerichtet, hatte der junge Mann jedoch die Ohren gespitzt und lauschte dem allgemeinen Treiben der Spelunke. Hier und da knallten gefüllte Biergläser auf den Tisch, man vernahm dunkles und rauchiges Lachen und generell hatte man das Gefühl, dass die Bude hier ein Magnet für den ganzen Abschaum der Stadt war. Und an diesen Ort hatte es den jungen Dimitri Fitz gezogen? Na herzlichen Glückwunsch.
"... hast du von dem dicken Klunker gehört?" "'türlich. So'n Neuer hat den besorgt. Krasses Ding für'n erstes Mal." "Der hat echt Eier in der Hose." Zwei Tische weiter unterhielt sich zwei grimmig ausschauende Männer lachend über den Coup von irgendjemandem. Und wenn man den Worten der Typen Glauben schenken durfte, klang es so, als ob sie endlich eine Spur hatten. Yuukis Hand löste sich von seinem Getränk, um die seiner Begleitung anzutippen, damit er sich ihrer Aufmerksamkeit sicher war. Anschließend nickte er mit dem Kopf unauffällig nach rechts, um Iris auf das Gespräch der Männer aufmerksam zu machen. Die grölten indes ungestört weiter vor sich hin. "Der Junge müsste mittlerweile in Haithabu angekommen sein." "Ja, der Captains Table möchte diesen Wunderknaben kennenlernen. Und sich den Klunker für einen guten Preis sichern." Das war doch mal eine heiße Spur! Der Name Dimitri war zwar nicht gefallen, aber es wäre doch ein ziemlich großer Zufall gewesen, wenn noch jemand in den letzten Tagen so einen riesigen Klunker geklaut hätte. Das bedeutete, dass sie nach Haithabu mussten! Yuuki hatte von dieser berüchtigten Piraten- und Schmugglerinsel zwar bereits gehört, hatte aber nicht den blassesten Schimmer, wo sie sein sollte. Wieder streckte er seine Hand nach der von Iris aus, ehe er ihr mit leiser Stimme zuflüsterte. "Hast du das auch gehört? Irgendeine Idee, wie wir nach Haithabu kommen?" Möglicherweise hatte die gute Cerulean eine Idee, die sie weiterbrachte. Andernfalls würden sie vermutlich ihr Glück versuchen und sich auf ein Piratenschiff schmuggeln müssen, in der Hoffnung, dass dieses die Insel ansteuerte. Aber bei so einem Vorgehen wäre die Chance sehr groß, dass sie einerseits aufflogen und andererseits vielleicht tagelang herumschipperten, ohne jemals ihr Ziel zu erreichen!
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Iris
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# 12|20 Iris, in der Rolle der Lapis, lachte amüsiert auf. "Ich weiß nicht ob man dabei von Expertise sprechen kann.", relativierte sie heiter. Sicherlich hatte sie so ihre ganz eigenen Absteigen gefunden und mit der Zeit einen gewissen Pool gesammelt, aus dem sie immer schöpfen konnte, wenn sie spontan irgendwo unterkommen musste. Doch ob das genügte um ihr eine gute Kenntnis mit solchen Etablissements nachsagen zu können? Das wusste sie selbst nicht so recht. Es würde sich zeigen, wie gut ihr Spürsinn dafür mit der Zeit geworden war, beziehungsweise wie sehr dieser in letzter Zeit wieder nachgelassen hatte, lebte Iris doch mittlerweile ein wenig sorgenfreier. Iris musste ihrem Freund nicht sagen, dass dieser sich zu verschleiern hatte. In seiner Position und mit seinem Ruf hatten genug Personen im Reich von ihm gehört um ihn als ungebetenen Gast erkennen zu können. Yuuki durfte auf gar keinen Fall als der Magier auffliegen, der er war. Zwar war davon auszugehen, dass er stark genug war, dass es für sie nicht gefährlich werden würde, doch liefen sie immer noch Gefahr keine Spur zu erhaschen und in ihrer Quest nicht vorwärts zu kommen. Gerne hätte auch Iris sich irgendetwas übergeworfen, doch war sie weniger vorbereitet als ihr Gefährte. Es musste für sie also ausreichen sich die Frisur etwas zu verwuscheln und den Pony der Kapuze des Rotschopfes gleich, in ihr Gesicht fallen zu lassen. Zum Glück waren ihre Haare lang genug, dass sie verstohlen durch diese hindurchblicken konnte. So unterhielt sich die Blondine dann auch mit der Person am Eingang, sowie mit dem Barmann. Sie versicherte ihm, dass sie nur etwas absteigen wollten und bestellte bei ihm etwas von seinem Gesöff. Es kam Iris seltsam vor, sich vor Yuuki so rau und verstohlen zu geben. So kannte er sie mit Sicherheit nicht und so fragte die Magierin sich, ob sein Bild von ihr sich ändern würde. Nicht, dass sie aktuell die Gelegenheit hatten sich darüber in Ruhe zu unterhalten, nein. Die Zwei waren da um den Gesprächen anderer zu lauschen und im besten Fall etwas aufzuschnappen, was ihnen in ihrer Quest weiterhelfen würde. Als die Magierin Yuuki an einen Tisch geführt hatte, an dem man ihrer Meinung nach gut ein Ohr auf die Umgebung legen konnte, nahm sie wie sie es gewohnt war auf der Bank an der Wand Platz. Von dort aus hatte sie einen Blick darauf wer kam und wer ging. Etwas, was sie sich sehr schnell angewöhnt hatte. Es bedeutete aber auch, dass Yuuki wiederum nicht so viel sehen konnte. Nicht so viel wie sie jedenfalls. Die Magierin fühlte sich in dieser Spelunke unwohl, doch das war für sie nichts Neues. Seit langem zog sie auf ihren Reisen etwas weniger preiswerte Hotels vor, also seit sie es sich leisten konnte. Dort war man zwar leichter zu finden und konnte sich nicht so geheimnisvoll geben, dort lief aber auch weitaus weniger Abschaum herum. An diesem Tage aber hatten sie ja keine Wahl. Iris nickte unauffällig, als ihr Gefährte sie antippte. Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Gespräch, welches er belauscht hatte, während sie nichts weiter als Klagen und schmutzigen Witzen gelauscht hatte. Es war die Rede von Haithabu und von einem Captain Table. Viel interessanter war der Begriff „Klunker“. Yuuki schien da wirklich etwas Brauchbares aufgefallen zu sein. Nachdem der Magier wieder nach ihrer Aufmerksamkeit rang, fragte er sie nach Haithabu. Iris nickte. Kein Ort, den sie gerne besuchte. Sie war heilfroh auf dem Festland genug Kontakte geknüpft zu haben, die ihr die Reisen an solche Orte abnahmen. Die Blondine rutschte auf der Bank vor, um sich weiter über den Tisch beugen zu können. "Hast du irgendetwas offensichtlich Wertvolles? Edelsteine oder ein kostbar wirkendes Artefakt?", fragte sie ihren Kameraden flüsternd. "Wenn wir etwas vorweisen können ist es sehr einfach.", erklärte sie weiter. "Die Wolke können wir da vergessen. Wenn wir auf unorthodoxem Wege dort aufkreuzen und gesehen werden, dann haben wir ein Problem.", tuschelte die Magierin weiter. Ein kostbarer Schatz war die einfachste Eintrittskarte dorthin.
Es war durchaus interessant für Yuuki, diese andere und neue Seite von Iris zu sehen. In diesem Augenblick wurde ihm wieder bewusst, wie unterschiedlich ihrer beider Leben in den letzten Jahren verlaufen waren. Die Cerulean war nach dem Anschlag auf den Laden ihrer Eltern dazu verdammt gewesen, unterzutauchen und ein Leben fernab von allem zu führen, dass sie kannte und liebte. Sicherlich war das Leben das eine oder andere Mal mehr als nur unangenehm verlaufen und sie hatte sich auf die harte Tour durchschlagen müssen. Hätte sie sich vor ein paar Jahren bereits Yuuki zu erkennen gegeben und hätte sie ihm die Wahrheit über ihre diebische Vergangenheit offenbart, dann hätte der Grynder auf die alte, dogmatische Crimson Sphynx Weise auf eine Diebin reagiert. Möglicherweise hätten die beiden Magier zu dem Zeitpunkt niemals zueinander gefunden. Doch auch Yuukis Leben war in den letzten Jahren alles andere als leicht gewesen, auch wenn es wohl mit weniger Sorgen um sein Leben verbunden gewesen war. Ja, der Rotschopf hatte jahrelang als Magier geackert, so gut wie nie eine Pause eingelegt und war stärker und stärker geworden, um eines Tages auf die Suche nach seinem Bruder und seinen Eltern aufbrechen zu können. Dabei war er über die Jahre zum S-Rang Magier und sogar offiziellem Diplomat von Crimson Sphynx aufgestiegen. Doch erst der Tod seines Bruders, der Austritt aus der Wüstengilde und der Beginn seiner Selbstfindungsreise hatten dazu geführt, dass er seinen Horizont erweiterte und offener für das Leben wurde. Speziell seitdem er in Bosco im Auftrage der fiorischen Regierung gewesen war und eine halbe Separatistenarmee ausgelöscht hatte, war er sich dessen bewusst, dass das Leben nicht in Schwarz und Weiß unterteilt war. Es gab immer Umstände, die einen dazu brachten, Dinge zu tun um zu überleben. Damals hatte der Grynder auch das Leben von Aska und Mareo dem Tausender Separatistensoldaten vorgezogen. Iris wusste es zwar nicht, doch sollte sie sich jetzt Yuuki öffnen, würde er ihre Lebensgeschichte differenziert betrachten und verstehen können. Selbst über jemanden wie Lian hatte Yuuki in letzter Zeit mal nachgedacht - konnte er dem anderen Magier seine Diebstähle und dessen Lebensweise vorhalten, wenn er selbst Tausenden Familien Leid und Kummer gebracht hatte, indem er ihnen ihre Liebsten entrissen hatte?
Jedenfalls war der Grynder ziemlich beeindruckt über die Anpassungsfähigkeit und dem Durchsetzungsvermögen seiner Freundin. Bestimmt und souverän führte sie Yuuki und sich in die Bar. Während der junge Mann aufgrund seines Bekanntheitsgrads die Kapuze über den Kopf gezogen hatte, wuschelte sich die junge Frau einfach durch die Haare und gab sogleich eine ganz andere Erscheinung zum Besten. Bei der Verhüllung ging es dem Grynder weniger darum, dass er etwas zu befürchten hatte. Egal was für ein Abschaum sich hier herumtummelte oder ob es sogar dunkle Magier wären, es war nichts, wovor er Angst hatte und mit dem er nicht klar käme. Vielmehr ging es darum, dass er nicht erkannt werden wollte, um die Spur zu verlieren, die sie hier aufgenommen hatten. Wenn in der Spelunke ein bekannter Magier auftauchte, dann würde das sicherlich Ärger bedeuten. Und Ärger wollte hier niemand! Schon gar nicht, da die Cerulean und der Grynder endlich eine heiße Spur hatten! Der Rotschopf hatte mitbekommen, wie sich zwei Typen über irgendeinen Neuen in der Szene und einen dicken Klunker unterhielten, den der Typ gestohlen hatte. Die Chance war relativ groß, dass es sich dabei um ihren Gesuchten handelte: Dimitri, den Sohn ihrer Auftraggeberin. Der befand sich scheinbar auf dem Weg nach Haithabu, einer geheimen Insel der Piraten und Schmuggler. Der jungen Frau war der Ort ebenfalls bekannt, auch wenn er nicht einschätzen konnte, ob sie diese Insel bereits besucht hatte. Die Blondine beugte sich etwas über den Tisch, damit sie sich flüsternd über die weitere Vorgehensweise austauschen konnten. Einfach dorthin fliegen war nicht, sodass sie die Reise auf seinem wolkigen Gefährt vergessen konnten. Zu schade aber auch! Dafür hatte Iris eine andere Idee: Sie würden selbst etwas Kostbares präsentieren, um nach Haithabu Eintritt zu erhalten. Der junge Mann blickte seine Partnerin aus seinen rubinroten Seelenspiegeln heraus an und hielt den Blickkontakt, als er seine Flasche berührte und gleich zwei Artefakte unter dem Tisch hervorzauberte. "Ich hätte tatsächlich zwei mächtige Artefakte, die dir bekannt vorkommen dürften.", flüsterte der Grynder seiner Freundin zu und überreichte ihr die beiden Artefakte des Tathagata, welche sich in seinem Besitz befanden. Einerseits Mandala, das mächtige Vajra und andererseits Sutra, die Glocke des Tathagata. Beide Artefakte wirkten äußerst wertvoll und strahlten eine besondere Macht aus, wenn man sie in den Händen hielt. Es zeugte von Vertrauen in die blonde Magierin, dass ihr der Rotschopf die Artefakte einfach übergab. "Wie gehen wir als nächstes vor? Ich folge dir und halte mich im Hintergrund.", sprach er noch leise zu Iris und nickte ihr bekräftigend zu. Sie hatte die Erfahrung im Untergrund, also würde er ihren Anweisungen folgen!
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Iris
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# 13|20 Dass Iris sich in dieser Umgebung aufhalten und dabei so agieren musste, dass sie nicht auffiel, dass sie sich anpassen musste und sich dabei mit dieser Masse an schmierigen und finsteren Leute vermengte, widerstrebte ihr alleine schon sehr. Aber dass Yuuki diesem Moment beiwohnte, dass er mit ansah wie sie auch sein konnte, fühlte sich nochmal um einiges unangenehmer an. Natürlich würde er sie nicht als Banditin sehen, die ohne Manieren Fraß in solchen Kaschemmen zu sich nahm, dort abstieg, nach Schweiß stank und arme Bürger ausnahm, bis diese sich das Leben selbst nicht mehr leisten konnten. Trotzdem war es ihr sehr unangenehm. Es musste aber leider sein. Nur auf diese Art und Weise kamen sie mit ihrer Quest weiter. Nachdem Yuuki interessante Gesprächsfetzen aufgenommen hatte und Iris Aufmerksamkeit darauf lenkte, sprachen die Zwei darüber dorthin zu reisen, wohin es Dimitri mit dem gestohlenen Edelstein auch zog. Nach Haithabu. Iris wusste wie man dorthin kam, auch wenn sie eigentlich nicht hinwollte. Dabei verhielt es sich ähnlich wie bei dieser Kneipe, nur dass die Schmugglerinsel schlimmer war. Sie brauchten eigentlich nur etwas sehr Wertvolles, was sie präsentieren und augenscheinlich an diesem Ort verhökern konnten. Ohne zu zögern rief Yuuki gleich zwei kostbare Artefakte herbei, die er ihr unter dem Tisch hinhielt. Iris erkannte anhand seiner Bewegungen was er da tat, hielt er doch den Blickkontakt zu ihr aufrecht. Es war die Magierin, die ihn abbrechen ließ, als sie sich kurz zurücklehnte und unter der Tischkannte begutachtete, was er ihr gereicht hatte. Zwei Artefakte, wie er auch ankündigte. "Die sollten ausreichen…", wisperte sie ihrem Gefährten zu. Mit einer geschickten Bewegung zupfte die Blondine ein unbenutztes Stofftaschentuch aus ihrer Hose. Mit einem Zucken der Hand ließ sie es sich entfalten, sodass sie die beiden Artefakte darin einwickeln konnte. Immerhin sollte ja nicht jeder sehen was sie da hatte, sondern nur die Person, der sie es zeigen wollte. Yuuki wollte daraufhin wissen wie es weiterging. Er kündigte zudem an ihr dann zu folgen, doch Iris schüttelte sachte den Kopf. "Ich mach das besser alleine. Ich gehe jetzt zum Wirt und quatsche ihn an. Beobachte das lieber unauffällig von hier. Wenn ich dir zunicke, dann folgst du mir erst.", erklärte sie. Man begegnete sich am ehesten auf Augenhöhe, wenn die Anzahl der Personen ein jener Partei ausgeglichen war. Es sollte ein Vier-Augen-Gespräch zwischen dem Wirt und ihr werden. "In der Zwischenzeit kannst du dieses ekelhafte Zeug verschwinden lassen." Die Magierin schmunzelte ihrem Freund zu, ehe sie sich von der Sitzbank erhob und mit den beiden umhüllten Artefakten bewaffnet an den Tresen trat. "Hey!", sprach sie noch recht laut, wobei sie versuchte einen raueren Ton an den Tag zu legen. Dann beugte sie sich am Tresen vor, sodass sie mit dem Wirt die Köpfe zusammenstecken konnte. "Ich brauche einen Transport.", erklärte sie nun denkbar leise, woraufhin der Mann die Brauen hob. „Transport? Wohin?“, fragte er sie augenscheinlich unwissend. Das war der Zeitpunkt für sie, ihm einen Blick zu gewähren. Die Magierin platzierte die Artefakte auf dem Tresen und zog an einer Seite das Taschentuch zur Seite, sodass er einen kurzen Blick erhaschen konnte. Nur einen kurzen, da sie die Dinger gleich wieder bedeckte und an sich nahm. "Du weißt schon, wir verstehen uns.", erklärte sie überzeugt. Dabei senkten die Augenbrauen des Mannes sich wieder und sein Blick verfinsterte sich. Er stützte sich nun mit beiden Armen auf den Tresen. „Für dich?“, fragte er kurzangebunden. "Für mich und meinen Partner.", erklärte Iris. Der Mann schaute zum Tisch herüber, an dem sie zuvor gesessen hatte. Dabei fiel sein Blick auf den verhüllten Yuuki, dann wanderte er zu ihr zurück. „Hinterm Haus, in fünf Minuten.“, sprach er. Dann wendete er sich ab. Nun war es Iris, die zu ihrem Freund schaute. Sie nickte in Richtung der Tür und machte sich dann schon auf den Weg nach draußen.
Iris und Yuuki gingen mit größter Vorsicht vor und präsentierten die seltenen Artefakte nicht unbedingt auf dem Tisch, damit sie jeder begutachten konnte. Der Rotschopf beschwor die beiden Relikte des Tathagata unter dem Tisch und reichte sie darunter seiner blonden Partnerin. Leider war keinem von Beidem bewusst, dass einer der Sitznachbarn über äußerst scharfe Augen verfügte und diese argwöhnisch dreinblickten, als das magische Metall kurz unter dem Tisch aufblitzte. Ohne sonderlich viel Aufmerksamkeit zu erregen, blickte der Typ seine beiden Sitznachbarn an und signalisierte ihnen etwas mit dem Kopf. Das versprach Ärger, aber fürs Erste waren die beiden Magier hier in der Bar sicher – so seltsam das auch klang. Hier drinnen wollte keiner Ärger verursachen und Streit vom Zaun brechen, denn ansonsten bekam man es mit dem hartgesottenen Wirt zu tun! „In Ordnung.“, flüsterte der Grynder seiner Freundin mit, als er ihr die Artefakte überreicht und die Cerulean ihm die weitere Vorgehensweise mitgeteilt hatte. Ein flüchtiges Grinsen blitzte auf dem Gesicht des Zeitmagiers auf, als er die Bitte der Blondine vernahm, die ekelhaften Getränke verschwinden zu lassen. Yuuki selbst hatte lediglich an seinem Glas genippt, ohne irgendetwas von dieser ekelhaften Plörre zu trinken. So weit kams noch! Iris stand auf und schritt an ihm vorbei, um mit dem Wirt zu sprechen. Da er nicht gleich Aufmerksamkeit erregen wollte, indem er sich offensichtlich umdrehte, kümmerte sich der Wüstenmagier zunächst mal um die Getränke. Er umfasste beide Gläser mit seinen Händen, konzentrierte etwas Mana und ließ den Inhalt sogleich auf magische Art und Weise verschwinden. Erosion. Erst dann drehte er sich verstohlen zu seiner Questpartnerin um, die dem Wirt soeben etwas präsentierte. Dieser begutachtete das wertvolle Gut kurz, ehe er den verhüllten Yuuki anblickte. So weit schien alles gut zu laufen, denn daraufhin wandte sich der Wirt ab und Iris signalisierte ihm mit einer Kopfbewegung, dass sie sich in Richtung Hintertür begeben sollten. Mit einer fließenden Bewegung erhob sich der Grynder und folgte der Blondine nach draußen, ohne mitzubekommen, dass sich die drei Gestalten vom Nachbarstisch kurz darauf erhoben und ihnen ebenfalls nach draußen folgten…
Yuuki folgte Iris durch die Tür nach draußen. Hier fanden die beiden einen ziemlich heruntergekommenen Hinterhof vor. Große Mülltonnen, metallener Zaun, viel Dreck. Nicht gerade das netteste Fleckchen Hargeon Towns, so viel stand fest. Gerade wollte sich der junge Mann bei der Zeitmagierin erkundigen, was nun als nächstes anstand, als die drei Männer aus der Bar den Hinterhof ebenfalls betraten. Die rubinroten Seelenspiegel blickten die drei Männer kurz an und sogen jegliche Informationen auf, wobei recht deutlich war, dass die Typen auf Stress aus waren: Immerhin waren zwei der drei Männer mit kurzen, aber scharf wirkenden Messern bewaffnet. „Na, ihr Turteltäubchen? Was macht ihr denn hier? Können wir euch nicht mit euren Sachen behilflich sein?“ Diese Worte entstammen dem Typen mit den scharfen Augen, der mit dem Kopf auf die verhüllten Artefakte zeigte und ein finsteres Grinsen aufsetzte. „Warum …“ Weiter kam der Mann nicht, da Yuuki in diesem Augenblick einen Satz nach vorne machte und die Distanz zwischen sich und den drei Männern überbrückte. Mit schnellen und zielgerichteten Schlägen bearbeitete er die Brust des Mannes, ehe er ihm mit dem Fuß gegen das Knie schlug, sodass der Typ etwas einknickte. Gleich darauf folgte ein nach oben geführter Schlag mit dem Ellbogen, der mit einem lauten Knacken auf das Kinn des Mannes krachte, dessen Kopf zurückriss und in einem Bogen gen Boden fallen ließ, wo er regungslos liegen blieb. Einer der beiden bewaffneten Männer blinzelte Yuuki lediglich dümmlich an, aber der andere trat in Aktion und stach mit seinem Messer zu. Der Rotschopf beugte den Oberkörper, sodass der Schlag ins Leere ging, umfasste den Arm des Mannes und verdrehte ihn, sodass er eine halbe Drehung ausführte und seinen Ellenbogen gegen dessen Nase prallen ließ, die mit einem unschönen Geräusch brach. Blieb nur noch der letzte, der gar nicht wusste, wie ihm geschah, als der Zeitmagier zu ihm trat, seinen Oberkörper zunächst mit mehreren Schlägen bearbeitete und anschließend einen kräftigen Schlag gegen das rechte Ohr ausführte. Der desorientierte Mann wankte kurz zurück, doch mit einem letzten Satz sprang Yuuki nach vorne und schlug ihm mit seinen Fingerspitzen gegen den Kehlkopf, was ein schmerzerfülltes Röcheln nach sich zog, ehe der Abschaum zusammenbrach.
Die ganze Auseinandersetzung hatte insgesamt nicht mehr als eine halbe Minute gedauert und offenbart, dass Yuuki selbst ohne Magie in der Lage war, seine Gegner effizient, präzise und schnell auszuschalten. Der junge Mann war hier ohne Magie vorgegangen, für den Fall, dass sie beobachtet wurden, um sich nicht als Magier zu outen. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht blickte er die blonde Magierin hinter sich an. An der Stelle musste noch erwähnt werden, dass es dem Grynder dann und wann durchaus schwerfiel, sich zurückzuhalten. Hier in dem Fall traf das auch zu, da sein Unterbewusstsein es nicht lassen konnte, die Blondine beeindrucken zu wollen. Ehe der Zeitmagier etwas von sich geben konnte, trat der Wirt ebenfalls durch die Hintertür und blickte zunächst die am Boden liegenden Typen an, ehe sein Blick Iris und Yuuki fixierte. Was jetzt wohl kam?
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Iris
Anmeldedatum : 04.05.21 Anzahl der Beiträge : 469 Alter : 32
# 14|20 Iris hatte sich wirklich Mühe gegeben, die ihr überreichten Artefakte einzupacken und unauffällig damit umzugehen. Genau wegen solcher verlogenen Banditen tat sie das ja. Leider sollte sich ihre Mühe nicht auszahlen. Ob es nun an ihr lag oder die Kerle schon etwas spitzgekriegt haben, als Yuuki noch damit hantierte, war natürlich nicht auszumachen und es spielte auch keine Rolle. Wichtig war nur, dass jemand was mitbekommen hatte und wozu das führte, würde sich sehr zeitnah zeigen. Nämlich sobald die beiden Magier die Spielunke verlassen hatten und hinters Haus traten. Kaum waren sie draußen, lauerte ihnen auch schon jemand auf. Die Kerle von Drinnen, die etwas gesehen hatten und gleich gierig wurden. Ihr Fehler. Selbst Schuld. "Hinter dir!", kündigte Iris sogleich an. Nachdem sie rausgegangen war, hatte sie sich ihrem Freund zugewandt und so auch gesehen, dass hinter ihm ihre Verfolger durch die Tür traten. Bis dahin war aber alles noch recht entspannt, also rein theoretisch. Iris ging natürlich dennoch die Pumpe, doch sie wusste ja, dass sie an der Seite des Rotschopfes nicht in Gefahr war. Nicht wenn es um so ein paar Straßenschläger in irgendeinem Hinterhof ging. Dass diese Kerle auch noch nicht wussten worauf sie sich da einließen, wurde deutlich, als sie mit ihren Standardsprüchen kamen und sich dabei so witzig vorkamen. Was folgte war reines Kino. Dabei ging alles für die Zeitmagierin genauso viel zu schnell, wie für die Schläger selbst. Ehe Iris sich versah war der erste schon mit einer Angriffskombination auf die Bretter geschickt. Der Zweite versuchte etwas dagegenzuhalten, scheiterte aber ohne auch nur den Hauch einer Chance zu haben. Dann folgte Nummer Drei und das Endergebnis war, dass sie alle auf dem Boden herumkrebsten und froh waren noch am Leben zu sein. "Wow, was… was war das? So kenne ich dich gar nicht." Nein, die Cerulean hat mit etwas ganz anderem gerechnet. Sie wunderte sich, warum er die Leute nicht einfach mit seiner Magie entwaffnet und dann mit einem Stück des Metallzauns vermöbelt hatte oder so. Aber kaum hatte sie darüber nachgedacht, fiel ihr eine mögliche Antwort auch schon ein. Er wollte seine Magie nicht nutzen, um weiterhin undercover zu bleiben und nicht als Yuuki Grynder aufzufallen, der vielleicht bekannteste Magnetismusmagier Fiores. Während die zwei Magier noch schmunzelnde, beziehungsweise lächelnde Blicke austauschten, crashte auch schon der nächste Herr die Party. Dieser aber suchte keinen Stress. Es war der Wirt, mit dem Iris sich eigentlich verabredet hatte. Dieser schaute gleich zu den Verbrechern herab und sein Blick verriet ihn. An diesem erkannte Iris sofort, dass etwas nicht gestimmt hatte. Dieser Typ wusste Bescheid! Er war nicht überrascht, dass sie da waren, er war überrascht, dass sie verloren. "Ja, war ein netter Versuch. Aber nun weißt du ja, wie ernst wir es meinen.", sprach die Magierin an Yuuki vorbei, in seine Richtung. Der Wirt bleckte die Zähne. Er knurrte und spuckte auf den Boden. Dann richtete er sein Wort an die Zwei. "Okay, hört zu. Ihr müsst zum Schwarzen Fasan. Der Captain des alten Kahns bringt euch rüber. Aber er will fünfzehn Prozent vom Erlös. Nur damit ihr’s wisst." Kaum hatte der Kerl die Info rausgegeben, machte er auch schon kehrt. Die Tür knallte ins Schloss und damit waren sie wieder unter sich. "Der Schwarze Fasan, alles klar.", lächelte Iris ihrem Kameraden zu. "Klingt einfach. Wir sollten uns beeilen. Dimiti könnte den Stein jederzeit verhökern und das macht es dann um einiges schwieriger.", erklärte die Magierin. Tbc: xxx
Die Zugfahrt war so, wie Barbatos sie sich vorgestellt hatte, ihm war schwindelig und ein ganz kleines wenig übel, doch er konnte es bei sich behalten, immerhin wollte er ja vor Cassandra kein schlechtes Bild darstellen. Doch man konnte es in seinem, derzeit doch wohl etwas leichenblassen Gesicht sehen, dass es ihm doch noch nicht ganz so gut ging, dem armen Godslayer war es einfach noch ein ganz kleines bisschen schwindelig. „Gott, wenn ich gewusst hätte, was die Magie mit sich bringt, hätte ich mich lieber von meiner Göttin umbringen lassen…“ Ja, einfach mal von A nach B zu kommen, das war nicht mehr einfach für den armen Kerl, doch was wollte er machen. Er schüttelte sich einmal kräftig, dann machte er sich zusammen mit seiner Partnerin auf dem Weg zu dem Ort, der in dem Brief der Gilde beschrieben worden. Ein abgelegener Pier, ganz am Rande von Hargeon. „Meine Güte. Da will wohl jemand nicht gesehen werden? Ich frage mich nur, was hier los ist…“ Es war ein bisschen komisch, alles so geheimnisvoll, alles so ganz ohne wirkliche Informationen. Nicht dass das noch eine Falle war. „Bleib lieber ein bisschen hinter mir, ja? Ich weiß nicht, was uns da erwartet, nicht dass wir noch angegriffen werden oder so. Ich möchte nicht, dass dir was passiert.“ Ihm war zwar noch nicht wirklich wieder gut, aber das war jetzt egal. Vorsichtig lief er mit seiner Partnerin über das Pier, bis ganz am Ende ein seltsamer, vermummter Kerl stand. ‚Seid ihr die Magier von Crimson Sphynx?‘ Seine Stimme klang ein wenig dumpf, so als würde er etwas vor dem Mund haben. „Möchte bitte wer wissen?“ ‚Ich wurde von der Bibliothek geschickt. Ich soll euch abholen.‘ Leicht legte der Necrologia seinen Kopf schief. „Aha? Wenn das so ist, ja wir sind die Magier.“ ‚Gut, dann bitte ich euch auf mein Boot zu kommen, ich bringe euch zur Bibliothek.‘ Schon wieder? Barbatos seufzte, sein armer Magen hatte wohl keine Ruhe. Aber er hatte ja Cassandra, die hatte ja ein Auge auf ihm.
Nero und Barbatos hatten beide das Problem mit den Fahrzeugen. Mareo ziemlich sicher ebenfalls. Sie würde Vahid einmal danach fragen. Wenn der das auch noch bestätigte, war das ein weiterer Eintrag in der Slayer-Fibel. Ob Götter über die gleiche Schwäche verfügten? Das wäre eine Frage für Maenor, der von allen Slayern ja zumindest überhaupt Kontakt in irgendeiner Form mit seinem übernatürlichen neuen Elternteil zu haben schien. Wenn Träume denn zählten. Es hatte nicht so gewirkt als habe Maenor irgendeine Form der Kontrolle darüber. "Hm", ließ Cassandra auf die Ausführungen zu den Slayern und ihren Reisekrankheiten hören. Wortgewandt wie eh und je, also. Frische Luft konnte also helfen? Nun, damit konnte sie dienlich sein. "Ich werde mir das Geld von der Gilde zurückholen", bestätigte Cassandra Barbatos' Ratschlag. Bis Pazuzu wieder funktionsfähig war, zählte jeder Jewel. Und danach hatte sich diese ganze Sache mit den Zügen ohnehin erledigt. Auch wenn sie dann wohl noch deutlich an ihrer magischen Ausdauer arbeiten musste. Als sie den M-Plug letztens angeschlossen und die Maschine im Leerlauf gelassen hatte, war ihr nach einer halben Stunde schwarz vor Augen geworden. Das war jämmerlich und musste definitiv besser werden. Aber eins nach dem anderen. Zuerst dieser Auftrag und ein wenig Barbatos betüdeln. Jedenfalls soweit es möglich war ohne ihn anzufassen.
Die Zugfahrt über wurde nicht viel gesprochen. Barbatos war sichtbar schlecht, Cassandra sprach ohnehin nie viel. Außerdem war sie damit beschäfigt einen sanften Luftstrom auf Barbatos' Gesicht gerichtet zu halten. Wirklich zu helfen schien das nicht. Aber sie fühlte sich so wenigstens nicht komplett nutzlos im Angesicht der Reisekrankheit. Die Übelkeit schien zudem noch eine Weile nach dem Aussteigen anzuhalten, wenn sie die Käsigkeit von Barbatos' Gesicht richtig einschätzte. "Sag' das nicht. Das Leben ist auch in der dunkelsten Stunde das größte Geschenk, das uns gegeben worden ist", bat Cassandra mit leiser Stimme. Es missfiel ihr immer, wenn jemand so etwas aussprach. Auch wenn es ganz sicher nicht ernst gemeint war. Niemand hatte das Recht des eigene Leben wegzuwerfen, egal, wie düster es aussah. Man knickte nicht ein vor der Finsternis, man füllte sie mit Licht und wuchs daran. Der Blick aus meergrünen Augen huschte mal hier hin, mal dort hin, während es durch Hargeon ging. Vermutlich war sie noch nie hier gewesen. Und falls doch, hatte sie es vergessen. Aber die Hafenstadt kam ihr gänzlich fremd vor. Es stellte sich nicht einmal dieses unsichere Gefühl von Deja-Vu ein, was sonst ganz gerne einmal auftauchte. Eine Augenbraue Cassandras wanderte immer weiter in die Höhe, je weiter sie an den Piers entlang gingen. Während die ersten noch Passagierschiffe beherbergt hatten, die danach Fischerboote, dann Sportboote, waren sie jetzt so langsam leer. Die Leute wurden auch immer weniger. Vorsichtig zupfte Cassandra an ihrem glühenden Armreif. Die Waffen waren an Ort und Stelle. Die Verzauberungen funktionierten. Selbst wenn sie hier überfallen wurden, hatten Barbatos und sie eine gute Chance die Angreifer abzuwehren. "Warum treffen wir uns auf einem Pier, wenn es in eine Bibliothek gehen soll?" Mit aufeinander gepressten Lippen folgte ein Nicken, als Barbatos darum bat hinter ihm zu bleiben. Sie hatte die Magie des Godslayers gesehen. Er war stärker, daher war das die richtige Entscheidung. Aber sie würde nicht auf ewig hinter einem Necrologia in Deckung gehen, egal wie dieser nun hieß. Die vermummte Gestalt am Ende des Piers wurde mit unverhohlenem Misstrauen betrachtet. War das eine Falle? Ein Boot zählte für Barbatos vermutlich als Gefährt, weswegen er ausgeschaltet wäre. Damit blieb die Verteidigung der beiden im Falle eines Hinterhalts an ihr hängen. Mit einer vorsichtigen Bewegung, die angebotene Hand des Vermummten mit einem Wedeln ablehnend, stieg Cassandra in das wacklige Boot hinein. Die junge Frau verpflanzte sich exakt mittig hinein, sodass sie auf jeden Fall zwischen Barbatos und dem potenziellen Angreifer sein würde. Nur wenig später setzte sich der Nachen in Bewegung, steuerte auf das offene Meer zu. Cassandras Misstrauen wuchs. Konnte sich da draußen wirklich eine Bibliothek befinden? Sie musste dann ja auf einer Art Insel sein. Ein kurzer Blick nach hinten ergab, dass es Barbatos wohl wieder recht schlecht ging. Damit blieb auch die Konversation an ihr hängen. "Was für eine Bibliothek ist das?" Der unausgesprochene Zusatz "Dass man uns mit einem Boot dorthin bringt" hing in der Luft. Den Schutz des Hafens hinter sich lassend, hob auch der Wind kräftiger an. Um die schlanke Gestalt Cassandras gab es jedoch einen Ruhepol. Der Wind war ihr schließlich ein Freund.
Mana:
(85/100)
Zauber:
Tailwind TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Beim Nutzen dieser Technik bewegt man sich schneller durch die Umgebung als Charaktere mit gleicher Schnelligkeit, aber langsamer als Charaktere mit höherer Schnelligkeit. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender beschwört die Kraft des Windes. Dabei erzeugt er einen Luftstrom, der ihm für die Dauer des Zaubers konstant in den Rücken bläst und dadurch seine Bewegungen agiler macht.
„Tut mir Leid.“ Ja, den Spruch hätte der Necrologia sich wohl gut sparen können, doch er rutsche ihn nun einmal leider heraus. Ihm war es ja nicht gut, ihm war schwindelig und sein Magen drehte sich fröhlich im Kreis, ihm war halt doch ziemlich übel und er musste auch nur deswegen nicht speien, weil er einfach nichts im Magen hatte, dass er los werden konnte, aber dafür wurde es ihm immer schwindeliger, ja der arme Kerl war wortwörtlich gefangen zwischen einer Wand und einem Raubtier und es gab kein Ausweg, erst wenn sie wirklich am Ort der Quest waren, würde es ihm wohl besser gehen, denn da durfte es ja wohl normalen, festen Boden geben, einer der sich nicht unter dem Füßen bewegen würde. Denn noch war der arme Kerl nicht von seiner Abneigung gegen Transportmittel geschützt, denn vor den beiden armen Magiern stand nicht nur eine seltsame, vermummte Gestalt, nein im Wasser neben dem Pier wippte durch die sanften Wellen auch noch eine kleine Nussschale, sie mussten also auch noch mit einem Boot fahren. Kurz seufzte der Necrologia, er schüttelte sich einmal kurz und schluckte dann erst einmal etwas Luft, er musste sich zurückhalten und nicht losschreien, denn ihm war doch gerade ein ganz kleines bisschen zum Heulen zumute. Aber das konnte er nicht tun, er musste für seine Partnerin und die Gilde stark bleiben, er kletterte ein wenig genervt in das Boot und schon durch das leichte wippen wurde ihm komisch, aber er gab sich dieses Mal mühe es nicht so offen zu zeigen. „Diese Quest ist komisch…“ Leise flüsterte er zu Cassandra. „Das Zugfahren war ja noch normal… Aber nun die Bootsfahrt…?“ Was auch immer los war, er würde es seiner Gilde melden, denn scheinbar hat diese nämlich nicht alle Informationen bekommen, was es mit dieser seltsamen Bibliothek auf sich hatte. Denn nicht nur der Weg dahin war ein seltsamer, sondern auch die Person, die sie abholte, denn wie ein Mensch verhielt sie sich nicht, eher wie eine Marionette oder ein Roboter, einfach etwas eigenartig. Aber zum Glück konnte Cassandra ihre Magie nutzten um das Boot zu beschleunigen, denn lange würde er es nicht auf der Nussschale aushalten.
Die klagenden Worte des Dämons hatte Delia nicht mehr mitbekommen, da sie schnell im Bad verschwunden war. Selbst wenn Azael und Alistair äußerlich ein und dieselbe Person waren, so wollte Delia nur dann Nähe herstellen, wenn Azael da war. Dass zwischen den beiden eine Art Konkurrenzkampf entstand, wusste sie nicht. Eigentlich wusste die Köchin ja nicht einmal, was genau sie mit Azael verband. Sie wusste, dass sie sich in ihn verliebt und auch, dass sie sich nach körperlicher Nähe zu ihm sehnte. Aber wie er zu der ganzen Sache stand und ob er sich überhaupt darauf einlassen wollte, das war Delia ein Rätsel. Seit er sie im East Forest geküsst hatte, war nichts mehr in diese Richtung geschehen. Das war nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Schwermütig seufzend löffelte Delia den gemahlenen Kaffee in den Filter.
Nach dem Frühstück und nachdem die Küche aufgeräumt war, gingen die beiden Magier zu ihrer Gilde. Noch immer war es für die Hollingsworth etwas besonderes, nun ein Mitglied von Fairy Tail zu sein. Am meisten Freude aber bereitete ihr das Kochen, denn die Gilde hatte ihr diesen Teil ihres Lebens zurückgegeben. Allerdings hatte sie manchmal den Eindruck, dass Azael es gar nicht so gut fand, dass sie für so viele andere Personen kochte. Vielleicht sollte sie ihn nachher mal fragen. Delia hatte klare Vorstellungen von der Quest, welche sie machen wollte und hatte sich letztendlich für einen Strandbesuch auf Galuna Island entschieden. Begeistert schwärmte sie Azael vom Strand und vom Meer vor, in der Hoffnung, er würde sich auch dafür entscheiden. Und ihr Wunsch ging in Erfüllung, denn Azael war neugierig, hatte noch nie den Strand gesehen und wollte das daher schnell nachholen. „Super! Du wirst es nicht bereuen!“, versicherte Delia ihm gut gelaunt. Als er dann ihre Hand nahm und ihre Finger mit seinen verschränkte, erhöhte sich der Puls der Köchin. Schmetterlinge machten sich in ihrem Bauch breit, während ihre Wangen einen rötlichen Schimmer bekamen. All das war nur durch diese mittlerweile vertraute Geste ausgelöst worden.
Da Delia natürlich nicht ohne ein großes Strandtuch und ihren Bikini auf eine Insel fuhr, liefen die beiden noch einmal schnell in die Wohnung zurück. Dort packten sie das Nötigste für die Reise ein und Delia zog sich schon einmal sommerliche Jeans-Hotpants und ein bauchfreies, weißes T-Shirt an. Gegen die pralle Sonne auf dem Schiff würde ihr das coole Cap helfen. Auf dem Weg zum Bahnhof von Magnolia Town fragte Delia ihren Liebsten: „Sag mal, Azael, hast du überhaupt eine Badehose?“ Die Antwort war wenig überraschend, weswegen die junge Frau entschied, dass der Targaris in einem Shop in Hargeon Town noch eine bekommen sollte! „Du brauchst dringend eine Badehose. Wie willst du sonst ins Meer gehen? Ich hab auch extra meine Badeklamotten eingepackt“ Das große Strandtuch würde Platz für beide bieten, das hatte Delia ganz ohne Hintergedanken entschieden..
Die Zugreise nach Hargeon Town war wie erwartet ruhig und bequem gewesen. Bei bester Laune aufgrund des warmen Sommerwetters und dem bevorstehenden Strandbesuch zog Delia Azael in den nächstbesten Laden, der Beachwear anbot. „Mal sehen“, begann die Köchin nachdenklich ihre Suche und zog zwei verschiedene Modelle von der Stange. Diese hielt sie dem Targaris vor die Nase. „Gefällt dir eine davon? Am besten, du probierst sie kurz an“
Der sich entwickelnde Konkurrenzkampf zwischen Alistair und Azael war nichts, was die Hollingsworth mitbekommen sollte und vermutlich auch nicht wollte. Delia wollte lediglich Azael und Azael wollte sie, weswegen der Kampf grundsätzlich schon entschieden war, doch Alistair gab eben nicht auf und intervenierte daher in jedem Augenblick, der sich dafür anbot. Azael konnte sich seiner Herzensdame gar nicht annähern, weil sofort Dämon herumspukte und eine Situation zu kippen drohte. Der Targaris musste erst noch lernen, den Dämon vollumfänglich in die Schranken zu weisen, damit er entsprechend nichts kaputt machen konnte, doch dafür benötigte er durchaus noch die Hilfe von der ehemaligen Gildenmeisterin Augusta, die sein Problem sofort erkannt hatte.
Für den heutigen Morgen war es jedenfalls wieder einmal vorbei, denn Alistair hatte ihn ruiniert und daher waren die beiden Magier zügig zum Frühstück übergegangen, um den Tag zu beginnen. Ein intensives Kuscheln in Azaels Wandklappbett entfiel also leider. Nachdem sie gegessen und die Küche aufgeräumt hatten, ging es zunächst in die Gildenhalle von Fairy Tail, schließlich wollten sie sich heute einen schönen Auftrag heraussuchen. Das Leben als Gildenmagier bereitete dem Targaris großen Spaß, weswegen er dem schwarzen Blitz für die Rettung auch immer dankbar sein würde und nun wo die Hollingsworth auch da war, war es gleich noch viel besser. Er verbrachte unendlich gern viel Zeit mit ihr und gemeinsam als Fairy Tail Magier war es gleich viel leichter, all das unter einen Hut zu bekommen. Zwar missfiel ihm die Tatsache, dass er nun nicht mehr ihr exklusiver Speisenvernichter war und ihre Künste mit allen teilen musste, doch er freute sich gleichermaßen, wie glücklich sie dadurch geworden war.
In der Gildenhalle hatte Delia einen Auftrag vom Board gezogen und über den Strand auf Galuna Island geschwärmt, den sie sich durch diesen Auftrag anschauen konnten. Sofort war der Finsternismagier Feuer und Flamme, also war es beschlossene Sache. „Ich freue mich“, stieß er ausdruckslos aus, doch Delia wusste ja, wie sie es zu nehmen hatte. Und ehe sie sich versahen, brachen sie auch schon auf. Diese Farce blieb natürlich nicht unbeobachtet und doch intervenierte niemand, schließlich war man bei Fairy Tail einfach entspannt in dieser Hinsicht. Sollten Delia und Azael eben einfach auf die harte Tour erfahren, in was für ein Schlamassel sie sich da bugsiert haben. Auf dem Weg nach Hargeon Town ging es noch kurz in der Wohnung vorbei, denn für den Strand brauchten sie entsprechende Bekleidung. Auf dem Weg zum Bahnhof kam dann die Frage aller Fragen. Besaß er eine Badehose? „Was ist eine Badehose?“, fragte er die Hollingsworth frei von jedwedem Ausdruck. „Kleidung für das Meer?“, beantwortete er sich fragend selbst. „Was stimmt denn mit meiner Kleidung nicht?“, fragte er die Hollingsworth. Sein Anzug war doch erste Sahne, also wozu eine Hose für das Meer. Es war wieder ein Konzept, mit welchem der Targaris nichts anfangen konnte.
Zum Glück hatte er eine findige Partnerin an der Seite, also ging es natürlich zum Shopping. In Hargeon Town suchte Delia das erstbeste Geschäft und beriet den Targaris hinsichtlich von Badehosen. Mittlerweile wusste er ja auch wofür man diese Dinger brauchte, doch wie sollte er entscheiden, welche die Beste war. „Anprobieren? Klingt gut“, bestätigte er also und ehe sich Delia versah, war die Hose geöffnet und nach unten gerutscht. Dann schlüpfte er mit seinen Füßen heraus und wollte sich gerade an der Boxershorts zu schaffen machen und das eben außerhalb der Umkleidekabinen, die das Geschäft grundsätzlich für solche Dinge bereithielt.
Natürlich war es noch immer etwas verwirrend, wenn Azael Delia völlig ausdruckslos seine Vorfreude auf den Strand vermittelte. Doch seit der Targaris ihr versichert hatte, dass alles, was er ihr sagte stets der Wahrheit entsprach, sah sie einfach darüber hinweg, dass er keinerlei Emotionen in seine Aussagen packte. Dennoch hoffte sie, ihn eines Tages lächeln zu sehen. Ihr größter Wunsch war es wohl, dass er sie anlächelte. Einfach, weil er sich freute, sie zu sehen.. oder aus anderen Gründen, die mit ihr zu tun hatten.
Nachdem sie ihre Sachen gepackt hatten, machten sich die beiden Magier auf den Weg zum Bahnhof. Dabei erkundigte sich Delia, ob Azael überhaupt eine Badehose hatte. Wie erwartet besaß er nicht nur keine, sondern wusste nicht einmal, was genau das sein sollte oder wofür man diese spezielle Kleidung brauchte. „Naja.. eine Badehose ist eine Hose, mit der man baden geht. Man kann ja nicht nackt in aller Öffentlichkeit baden gehen“, soweit zur alleserklärenden Definition Delias. Dann kicherte sie leicht, denn der Schwarzhaarige war einfach wieder niedlich. Liebevoll strich sie über den edlen Stoff seines Anzugärmels. „Mit deiner Kleidung ist alles bestens, Anzüge stehen dir hervorragend“, versicherte sie ihm grinsend. „Aber der Stoff ist viel zu empfindlich. Das Salzwasser würde ihn bestimmt schädigen, außerdem könnte er seine Form verlieren, wenn er sich mit Wasser vollsaugt. Badekleidung besteht aus speziellen Stoffen, denen macht es nichts aus, wenn sie nass werden. Außerdem verlierst du die nicht so schnell bei Strömungen, wie eine Baumwoll-Unterhose“, lachte sie nun schließlich amüsiert bei dem Gedanken auf. Delia wollte ihr Höschen schließlich auch nicht im Meer verlieren! „Vertrau mir einfach. Wir besorgen dir eine in Hargeon“, versicherte sie ihm wohlwollend.
Nach der ruhigen Zugfahrt fanden sich die beiden Freunde schnell in einem Shop mit Beachwear wieder, schließlich war Hargeon ja selbst eine Stadt am Strand. Schnell hatte Delia eine Vorauswahl mit zwei Badehosen getroffen, welche ihr gefielen und welche sie sich gut an Azael vorstellen konnte. Diese reichte sie ihm rüber und schlug ihm vor, diese anzuprobieren. Der Targaris war einverstanden und in der Zwischenzeit stöberte Delia noch ein wenig weiter, um eine mögliche dritte Alternative zu finden. Doch das Rascheln von Kleidung hinter ihr machte sie stutzig. Oh nein.. er wird doch nicht..
Die Verkäuferin räusperte sich verärgert und deutete mit Blick auf Azael und Delia mehr als deutlich in Richtung der Umkleidekabinen. Während die Köchin sofort verstanden hatte, ging der Wink mit dem Zaunpfahl an dem Schwarzhaarigen natürlich vorbei. Delia drehte sich zu ihm um und stellte mit hochrotem Kopf fest, dass er nur noch in Unterhosen vor ihr stand. An dieser machte er sich ebenfalls gerade zu schaffen, sodass die Köchin geistesgegenwärtig zu ihm sprang und mit beiden Händen den Bund der Unterhose festhielt, sodass Azael sie nicht weiter runterziehen konnte. Ihr Herz raste vor Scham, da ihre Finger dadurch sehr empfindliche Hautpartien berührten. „Warte bitte!“, bat sie ihn hektisch. „Du musst in die Umkleide gehen. Der kleine Raum dort, siehst du?“, fragte sie ihn und deutete auf jenen. Verlegen nahm sie ihre Hände zurück begleitete Azael, um draußen den Vorhang zuzuziehen, als er darin verschwunden war. Fertig mit der Welt sank die arme Köchin auf einem Stuhl zusammen und atmete tief durch. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und die Schmetterlinge flatterten beinahe unerträglich durch ihren Bauch. Sie sehnte sich so nach ihm! Aber wann immer sie versucht hatte, ihm näher zu kommen, brach dieser bescheuerte Dämon durch.
Der Vorhang öffnete sich und erneut schoss Delia das Blut in den Kopf. Dieser Anblick machte sie schwach, weswegen sie auf weichen Knien näher auf Azael zuging. „S-sieht toll aus“, brachte sie hervor und lächelte ihn an, die Hände zur Vorsicht in die eigenen Hosentaschen gesteckt.
Badehose. Ein großes Mysterium, welches die Hollingsworth glücklicherweise zu lüften in der Lage war. Azael war noch nie an einem Strand oder in einem Schwimmbad gewesen, daher war er mit Bademode keineswegs vertraut. Da er keine Modezeitschriften las und bisher auch keine Kontakte mit Leuten hatte, die ihn diesbezüglich behelligten, war es auch wirklich kein Wunder. Doch der Targaris war ein sehr lernwilliger und neugieriger Mensch, der stets bemüht war, jedes seiner Defizite aufzulösen. Könnte er richtig lesen, würde er unzählige Bücher inhalieren und beinahe alles wissen, doch noch war er dieser Fähigkeit nicht mächtig genug. Die paar Fetzen, die er lesen konnte, reichten gerade einmal, um einen halbwegs akzeptablen Job in die Finger zu kriegen. „Nackt in der Öffentlichkeit baden ist verboten, schätze ich“, vermutete der Finsternismagier, denn Delia sagte man konnte nicht. Daran hindern konnten einen aber nur Gesetze, also musste es ja ein Verbot sein. Unwahrscheinlich das man von einem Magier oder einer Ente angegriffen wurde, wenn man nackt ins Wasser gehen wollte. „Spezielle Stoffe für das Wasser“, schlussfolgerte er also aus den Erklärungen der Hollingsworth. „Einleuchtend. Dann brauche ich wohl wirklich eine Badehose“, nickte er und damit stand der Plan, sich in Hargeon Town eine zu kaufen.
Die Zugfahrt ging vorüber und sie fanden sich in meinem Geschäft wieder, um den Targaris entsprechend mit Bademode einzukleiden. Delia hatte bereits eine Vorauswahl getroffen und half ihm nach bestem Gewissen, doch wie üblich hatte sie ein paar Lektionen nicht genug konkretisiert. Die Existenz und Nutzungspflicht von Umkleidekabinen wurden ihm verschwiegen, weswegen er direkt begann sich an Ort und Stelle auszuziehen. Als er bei der Unterhose angelangte, griff Delia wieder zu und stoppte ihn mit hochrotem Kopf. Wieso sie das tat, wurde dann aber klar, als endlich die Umkleidekabinen zur Sprache kamen. Das verärgerte Räuspern der Verkäuferin hatte er vor lauter Konzentration überhaupt nicht wahrgenommen, doch ein Glück hatte er Delia, denn sie achtete immer auf ihn. „Ich verstehe. Dann gehe ich darein“, erklärte Azael also nickend und begab sich in Boxershorts mit Badehose bewaffnet in die Umkleide. Das Delia nun am liebsten über ihn herfallen wollte, war ihm gar nicht so klar, doch verspürte Azael dieselbe Anziehung. Leider entwickelten sich alle möglichen Annäherungsversuche schlecht, denn Alistair mischte sich konsequent ein. Azael musste wirklich lernen, ihn im Zaum zu halten.
Azael zog die Badehose an, schnürte sie fest und öffnete den Vorhang. Die Hollingsworth wollte natürlich sehen, ob sie ihm stand, daher musste er sich ihr zeigen. Ein logischer Ablauf den Azael selbstverständlich nicht in Frage stellte. Wieder hatte sie einen hochroten Kopf und näherte sich auf wackeligen Beinen. „Findest du? Mir gefällt sie auch“, sprach er ausdruckslos und sah an sich herab. Sie stand ihm ausgezeichnet, saß auch sehr gut und gab ausreichend Bewegungsfreiheit. „Ich nehme sie“, nickte er und verschwand wieder hinter dem Vorhang, um sich seinen Anzug anzuziehen. Mit der Badehose bewaffnet, ging es dann zur Kasse und sie wurde bezahlt. Noch immer wirkte die Verkäuferin verärgert, doch dieses Problem wurden die beiden Magier mit Verlassen des Geschäfts los. „Jetzt müssen wir unser Schiff finden“, erklärte der Finsternismagier das weitere Vorgehen. Noch immer war keinem der Beiden bewusst, in welche Katastrophe sie sich hineinmanövrierten, denn bisher schrie ausnahmslos alles nach Strandabenteuer.
Ihr weiterer Weg führte sie die Promenade entlang zu einem abgelegenen Pier, wo sich ihr Schiff befinden sollte. Es wirkte wie eine klassische Galeone, sehr herausgeputzt und die Takelage mitsamt Segeln wirkte herkömmlich. Die Besatzung wirkte ebenso herausgeputzt und anständig, wenngleich ein Papagei, ein Glasauge und diverse gelbe Zähne eigentlich Bände sprachen. Doch Delia und Azael sahen noch immer nur ihr großes Strandabenteuer. Ein Piratenschiff? Niemals. "Guten Tag. Wir sind die Magier von Fairy Tail", machte Azael auf sie aufmerksam und der Kapitän blickte über die Reling herab auf den Pier. "Moin!", begrüßte er die beiden Magier und räusperte sich. "Wir haben Badehosen und sind allzeit bereit für den Strand, Kapitän!", meldete der Targaris ausdruckslos und der Kapitän glotzte doof aus der Wäsche. Was zum Henker?!
Azael hatte wirklich einen Glücksgriff mit Delia an seiner Seite gemacht! Das war ihm sicherlich bewusst, aber auch die Köchin war froh, ihm die Gepflogenheiten der Gesellschaft näher bringen zu können. So, wie sie Azael kannte, hätte er sich am Strand einfach komplett entblößt, ungeachtet, wie viele Zuschauer es gab und wäre ins Meer gegangen. Dass das so nicht ging, hatte Delia ihm nun erklärt und außerdem brauchte er Badeklamotten, damit er seinen teuren Anzug nicht beschädigte, wenn er alternativ damit ins Wasser gehen wollte. Gesagt getan fanden sich die beide in einem Laden an der Hafenpromenade wieder, wo sie für Azael eine Badehose kaufen. Delia hatte ihre Schwimmsachen bereits eingepackt und kümmerte sich gänzlich um ihren Liebsten. Nachdem dieser den Zorn der Verkäuferin auf sich gezogen hatte, ging er in die Umkleidekabine und zog sich dort um. Als er sich in dem Modell, welches Delia für ihn ausgesucht hatte, präsentierte, zog die Hollingsworth ihm auch das letzte Stück Stoff vom Körper - mit ihren Augen, versteht sich.
Die Verkäuferin war froh, als die beiden den Laden mit der bezahlte Ware verlassen hatten und die Magier waren froh, ihren bösen Blicken nicht mehr ausgesetzt zu sein. Azael hatte recht, sie mussten nun das Schiff finden. „Schon komisch, dass es nicht hier am offiziellen Hafen angelegt hat. Naja.. vielleicht war hier schon alles belegt“, überlegte Delia und sah sich um. Der Pier, zu welchem sich die beiden Feen begaben, lag abgelegen und weiter außerhalb. Doch sie hinterfragte das nicht weiter und genoss den Duft der salzigen Seeluft. Beim Schiff angekommen staunte Delia über das große Gefährt, welches sie bald betreten würde. Auch einen Teil der Besatzung konnte sie bereits sehen, die allesamt recht ordentlich aussahen. Sie waren recht vernarbt und wirkten etwas ungepflegt, aber bestimmt nur, weil sie so hart arbeiteten. Azael hatte den Kapitän gleich entdeckt und stellte sich und Delia als die Magier von Fairy Tail vor. Stolz nickte Delia, bis sie sich verlegen lächelnd an den Hinterkopf fasste, als der Targaris von den Badehosen sprach. „Das erleichtert euch den Weg über die Planke, hahahaha!“, lachte der rothaarige Kapitän lauthals auf und grinste die beiden an, nachdem er die anfängliche Verwirrung überwunden hatte. Delia stimmte in das Gelächter mit ein und meinte lachend: „Ich dachte, das mit der Planke ziehen nur Piraten durch!“ Wohlwollend winkte das Rothaar ab und meinte daraufhin: „Dann kommt mal an Bord, Magier!“
Dieser freundlichen Einladung kamen die beiden natürlich nach, woraufhin sich die Mannschaft um den Kapitän versammelte. Ein wirklich eigenartiger Haufen. Aber Hauptsache war, dass die Matrosen nett waren. „Männer! Das sind die Magier, die uns auf unserer.. Handelsroute unterstützen! Ihr wisst, gerade der Seeweg nach Galuna kann gefährlich werden. Wie heißt ihr, Freunde?“ Delia deutete auf den Anzugträger: „Das ist Azael und mein Name ist Delia“ Die Köchin hatte noch nie gehört, dass der Seeweg nach Galuna gefährlich war. Das waren doch nur ein paar Stunden, oder? Außerdem fuhren dort viele Schiffe. Daher fragte sie nach: „Welche Gefahren lauern denn, Herr Kapitän?“ Dieser streichelte seinen Papagei und schien nachzudenken. „Nun.. da wären Seeungeheuer.. der Kraken.. Piraten, die sich als Mitglieder der königlichen Flotte ausgeben, um andere zu täuschen.. so was eben, Mäuschen“ „Oh“ Stimmt.. Quests. Da war ja was. Anscheinend müssten die beiden sich den Strandtag erst einmal verdienen. „Ich zeige euch eure Kajüte, da könnt ihr eure Sachen unterbringen“ Kajüte?! Aber Galuna war doch nicht so weit entfernt. Oder? Während die drei gemeinsam unter Deck gingen, erkundigte sich Delia danach: „Ich bin nicht sicher, ob wir überhaupt einen Schlafplatz brauchen“ Unsicher blickte sie zu Azael, dann zum Kapitän. „Nur das Beste für unsere Freunde! Leider ist nur noch diese hier frei, der Rest ist belegt“, erklärte er und öffnete die Tür zu einem kleinem Raum, in dessen Wand ein Bett eingebaut war. „Äh.. vielen Dank“ „Kommt nach oben, wenn ihr soweit seid! Wir legen gleich ab“, meinte er freundlich und ließ die beiden Magier allein zurück.
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