Die Suche hat 11 Ergebnisse ergeben ValdaO1

Valda war wirklich ganz fasziniert von allem Neuen was ihr hier in Fiore jeden Tag, immer und immer wieder begegnete. Es war als würde der Brunnen aus dem alles Fremde und Neue strömte nie versiegen. Eigentlich etwas schönes, hielt es das Leben der Oni ziemlich in Schwung und es blieb stets interessant für sie. Ihr wurde so allemale nicht langweilig! Das ihre dazu kommende, unerschöpfliche Begeisterung nicht jedem gefiel, als anstrengend oder dergleichen wahrgenommen werden konnte - das wusste sie allerdings nicht. Zu sehr war sie mit dem vor ihrer Nase beschäftigt, als das sie sich um unterschwellige Gedanken und Hinweise den Kopf zerbrach. Nein! In diesem Moment war alles wofür die Hünin Augen hatte, die Zirkustiere die man sich nun, wo die Show vorbei war einmal von ganz Nahem anschauen konnte. Man durfte sie anschauen, viele sogar streicheln oder manche Kinder durften auf ihnen sitzen! Das war wundervoll und gefiel der Blyana sehr. Schnell hatte sie den Weg zu diesem Bereich des Zirkusplatzes gefunden, ihre weniger begeisterte Begleitung dazu genötigt ihr zu folgen. Nun standen sie also da, Valdas smaragdgrüne Augen vor Freude weit aufgerissen während sie beide die Tiere betrachteten und sich darüber unterhielt. Schnell kam die Frage auf, ob sie diese Tiere schonmal gesehen hatte, woraufhin Valda Bonny ein weiteres Mal erklärte, wie anders es doch bei ihr zuhause war. Wild nickte sie auf die Rückfrage und reckte die Hand nach dem Elefanten vor ihr aus, strich sanft über die graue Haut. Bonny schien ihr aber in dieser Hinsicht wieder etwas voraus zu haben, waren ihr die dargestellten Tiere alles andere als fremd. Generell wirkte die Rothaarige wenig beeindruckt von allem um sie herum - vor allem wenn man es mit Valda verglich die vor Aufregung nur so protzte. Sie schien das alles schon viel öfter gesehen zu haben...
Allerdings kam ein wenig mehr Leben in die triste Gestalt neben ihr, als Valda ihr anbot sie auf das große Tier mit dem Rüssel und den Elfenbeinzähnen zu setzen. Sie zuckte von ihr Weg und verschränkte ihre Arme vor ihrer üppigen Oberweite und lehnte das Angebot ab. Die Oni legte den Kopf leicht schief, was so viel wie - Wieso denn nicht? - ausdrücken sollte. Ihr mangelndes Verständnis, warum man denn nicht auf einem Elefanten sitzen wollte, war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Elefanten waren sooooo cool! Bonny erklärte daraufhin, dass es wohl weniger gern gesehen würde, wenn man es einfach tat. Mit einem Mal wandte der Kopf der Blonden schwungvoll umher, während sie sich nach jemanden umsah, der für die Tiere verantwortlich war. Den brauchte sie nur zu fragen! Dann war das erledigt und sie wussten Bescheid. Nur... Dass Bonny andere Pläne hatte.
Die Frau verabschiedete sich von ihr und machte sich kurz darauf auch schon aus dem Staub. Irritiert blickte sie ihr noch eine Weile nach. Das war schon ne seltsame gewesen, diese Bonny... Aber sie hatte sich gefreut sie kennenzulernen. "Ebenso! Vielleicht sieht man sich ja irgendwann Mal wieder!", rief sie ihr hinterher, die Hand um den Mund, dass sie lauter war und mit der anderen Hand hinterher winkend. Doch so schnell wie Bonny verschwunden war, so schnell richtete sich die Aufmerksamkeit der Oni wieder auf das Tier vor ihr. Sie würde wohl noch einige Zeit hier verbringen und die Tiere bestaunen!

Playende - Ort wieder frei!

Noch immer merkte Valda nicht, wie unangenehm es ihrer neuen Bekannftschaft war, wie Valda sich verhielt. Noch, dass sie sich an den Blicken der anderen Zuschauer störte. Valda hatte da in ihrem Leben nie Probleme mit gehabt, war es viel mehr gewohnt die Blicke auf sich zu ziehen - so sehr, das sie es nicht einmal mehr wirklich registrierte. Die älteste Tochter des amtierenden Sultans zu sein hatte manchmal schon seine Vorteile. Was manche Dinge anbelangte, war man einfach abgehärtet. Das einzige was ihr auffiel, war das seltsame Verhalten, das Bonny an den Tag legte. Irgendwie mied sie es Valda anzusehen, versteckte sich hinter ihr, in ihrer Kleidung oder ihren Händen. Das Verstand die Oni so gar nicht. Spielte sie ein Spiel?
Direkt wie sie war, sprach sie die Rothaarige sofort darauf an und bekam eine eher halbherzige Antwort. Nicht das Valda sie als solches wahrnahm. Für sie war die Sache mit Bonnys Antwort abgehakt. Also verschwendete sie keinen weiteren Gedanken daran. Stattdessen fokussierte sie sich auf die Show die vor ihrer Nase stattfand. Die Tiere die in die Manege geführt wurden und auf die Befehle der Artisten hörten, waren beeindruckend und niedlich. Vor allem klein. Da würde sie sich wohl nie so recht dran gewöhnen. Doch es war beeindruckend, dass sie perfekt gehorchten. Super waren auch die Clowns, die Scherze und Späße machten. Die holten die große Oni ab. Der Kommentar, den Bonny auf Valdas Worte machte, ließen sie erfreut Grinsen. War doch toll das Bonny sich ebenfalls amüsierte! Dass sie sich mit ihren Worten in Wahrheit auf die Blyana bezog, bemerkte diese nicht. Sie lachte weiter und hatte ihren Spaß.
Die Show fand ihr Ende und wieder schaffte Valda es die Pläne der Anderen zu durchkreuzen. Das sie sich aus dem Staub machen wollte, merkte sie nicht. Die Wahrscheinlichkeit wäre hoch gewesen, dass Valda nicht einmal direkt registrieren würde, wäre Bonny ihr nicht aus dem Zelt gefolgt. Sie hätte sich aus dem Staub machen können und Valda hätte sie komplett vergessen, oder es erst spät mitbekommen. Außerhalb des Zeltes entdeckte sie, dass man sich die Tiere nochmal von Nahem anschauen konnte - eine Gelegenheit die sie unbedingt wahrnehmen wollte! Eilig rannte sie zu den Tieren und begutachtete sie mit großen Augen. "Nicht alle. Die meisten davon sehen in meiner Heimat ganz anders aus und sind größer... Wie eigentlich alles.", erklärte sie während sie die Hand nach dem Elefanten ausstreckte und über die graue, dicke Haut fuhr. Sie war ganz warm. Vergnügt grinste sie und begann das Tempo in dem sie den Dickhäuter streichelte zu erhöhen. Das war ein tolles Gefühl! "Hast du diese Tiere alle schon gesehen?", meinte sie dann und wandte den Kopf zu Bonny, blickte sie fragend an, während der Elefant mit seinem Rüssel einen leisen, hohen Ton ausstieß. "Willst du dich Mal drauf setzen? Ich kann dir sicher raufhelfen!", bot sie ihr dann mit einem freundlichen Ausdruck im Gesicht an. Wenn Bonny auf dem Elefanten säße, wäre sie in etwa auf Augenhöhe der Oni. Das wäre cool!

Bonny sollte mittlerweile bewusst geworden sein, dass es die Oni nicht im entferntesten bemerkte, in was für eine unangenehme, peinliche Situation sie die andere gebrahct hatte. Valda hatte da nicht so ein feines Näschen für. Sie war voller Überzeugung auf Bonnys Vorschlag eingegangen und in die Manege getreten, um diesen Kerl herauszufordern. Genauso überzeugt hatte sie gekämpft und schließlich den Kampf beendet. Sie hätte sich sicherlich noch einige Stunden duellieren können und Gleichstand war ein ungenaues Ergebnis, doch es war okay. Sie hatte sich ihm entgegen gestellt, aber wollte ihn nicht verletzen. So viel hatte sie bisher verstanden. Menschen waren zerbrechlicher als Oni - das musste sie sich immer wieder ins Gedächtnis rufen oder vergaß es. Doch dieses Mal hatte sie daran gedacht. Zufrieden und unter lautem Beifall war sie also zu der in ihren Armen und Händen vergrubenen Bonny zurück und ließ sich neben sie auf die Tribüne fallen. Ein zufriedenes Grinsen schmückte ihren großen Kopf, ihr Kopfschmuck und ihre Kleidung schwangen im Takt ihres Schrittes euphorisch hin und her. Die Tribüne knarzte, als sie sich fallen ließ, doch dieses Mal fiel sie nicht durch das Holz hindurch, sondern wurde davon gehalten. Auf Bonnys Kommentar stieß sie ein Lachen aus. "Ich muss dir danken, immerhin war es deine Idee... Hab noch nie einen so robusten Zwerg getroffen! Das war ein guter Kampf.", erwiderte sie und beugte sich zu ihr herüber und musterte ihre zurückgezogene Haltung. "Warum versteckst du dich denn so?", kam es irritiert von ihr, während das Grinsen von ihrem Gesicht schwand und in Überraschung überschwang.
Kurz darauf ertönte auch schon wieder das Trommeln, was bedeuten musste, dass es mit der Show - die durch Valdas Herausforderung etwas unterbrochen wurde - weiterging. Valdas Aufmerksamkeit richtete sich augenblicklich wieder auf die beleuchtete Manege und ihr Grinsen tauchte wieder auf. "Es geht weiter! Ich bin gespannt, was wir noch alles sehen!", kommentierte sie diese Erkenntnis, die Erleichterung in Bonnys Worten vollkommen ignorierend. Valda war ganz abgelenkt, ihr blonder Schopf peitschte unruhig hin und her, von den Männern, die Scherze und Streiche machten, zu den artistischen Tieren, die unnatürliche Positionen einnahmen oder durch brennende Ringe sprangen. Es war ein richtiger Augenschmauß, Valda wusste gar nicht so recht wohin sie gucken sollte. Doch bei den Streichen und Witzen der bemalten Männer, stieß sie hin und wieder ein lautes, brüllendes Lachen aus, hielt sich dabei den Bauch oder wischte Freudentränen weg. "Die sind zu komisch!", giffelte sie und schlug auf ihren Oberschenkel, den Kopf vor Lachen schüttelnd. "Die machen mich fertig!"
Eine ganze Weile ging die Unterhaltung weiter, bis sich die Artisten in der Manege sammelten und sich bei dem Publikum für die Aufmerksamkeit bedankten, sich verbeugten und verabschiedeten. Valda war ganz irritiert als sie gingen und die ersten Gäste das gigantische Zelt verließen. "Ist es schon vorbei?", murmelte sie und stand mit einem Mal auf. "Aber wieso?! Ich will mehr sehen!", sprach sie, etwas lauter. Traurig, aber auch unzufrieden zog sie die Augenbrauen zusammen und sah zu Bonny. "Komm mit.", meinte sie und stürmte aus dem Zelt. Doch aller Ärger und Frust verschwand, als sie realisierte, dass man die Tiere nach der Show streicheln und füttern durfte. Ihre Augen wurden riesig, sie machte einen Freudensprung, reckte dabei die Arme in die Höhe und lief zu dem größten Tier was sie finden konnte. Das war ja toll! Ob Bonny das auch so klasse fand wie sie?

Valda war bekanntlich eine sehr kampfaffine, kampfeslustige und kämpferische Person. Sie mochte es, sich mit anderen Perosnen zu duellieren, Kräfte zu messen und zu gucken, wer stärker und besser im Kampf war. Es war wohl eine dieser Dinge, die zeimlich typisch Oni waren. Ein Oni hatte selten das Gefühl, oder den glauben, ausgelernt zu haben. Kämpfe dienten dem Spaß, dem Training und des Lernens. Manchmal auch um diejenigen zu beschützen, die selbst nicht dazu in der Lage waren oder die man als schützenswert empfand. Es würde immer jemanden geben, der stärker oder besser war als man selbst. Jeder war selbst dafür verantwortlich, an sich zu arbeiten und sein eigenes Potenzial zu fördern, auszuschöpfen und zu nutzen. Für Valda war es also mehr als nur selbstverständlich, die Idee, die Bonny wohl eher weniger enrst gemeint hatte, tatsächlich umzusetzen. Sie hatte sich schon seit einer längeren Zeit nicht mehr im Kampf bewiesen. Dies könnte sie nun tun - oder eben feststellen, dass sie entweder aus der Übung oder einfach schwächer als der Muskelprotz war, der in der Manege prahlte. Für sie als Oni war es von großer Bedeutung seinen gegenüber als ernsten Gegner zu betrachten. Deshalb hielt sie sich auch nicht zurück, während sie sich ihrem Gegner entgegen stellte. Der Mann hatte einiges drauf, auch wenn Valda es des Öfteren schaffte, seinen kraftvollen Angriffen auszuweichen. Alleridngs nicht immer. Hin und wieder landete der Mann mit dem Körper aus Stahl, hart getrommelten Muskeln auch einen erfolgreichen Schlag. Man hörte von Seiten der Tribüne und Zuschauer, wie diese laut mitfieberten. Sie feuerten die beiden Parteien an, stießen erheiterte Laute aus und schienen gebannt zu schauen. Das war für Valda noch einmal die Kirsche auf der Sahnetorte. Es war gut und praktishc für sie, sich mit dem Zwerg zu duellieren, aber an Spaß durfte es nicht fehlen und wenn sie dabei eine gute Show für andere ablieferte? Was wollte man mehr? Sie konnte sich zumindets nicht beklagen. Nachdem sie den Mann gegen den Mast des Zeltes gestoßen hatte, hatte dieser nicht lange gezögert und zu einem weiteren Angriff angesetzt. Dieser war deutlich kontrollierter und fokussierter als die davor. Offenbar hatte der Mann Valda als ein leichtes Ziel angesehen, wegen ihrer Größe und hatte angenommen, dass es nicht so schwer sein konnte, sie zu treffen. Doch nun schien er seine rosarote Brille abgesetzt zu haben und zu verstehen, dass die Oni kein leichter Gegner sein würde. Das sah sie in seinen folgenden Bewegungen. Er machte Ernst. Im nächsten Augenblick fand die Blyana auch schon die dicke Faust des Mannes in ihrem Bauch. "Uff...", stieß sie erschrocken aus. Ihre Muskeln federten einen Teil des Angriffes ab, aber doch nicht alles. Sie konnte den Schlag deutlich spüren. Sie taumelte ein paar Schritte zurück, fiel auf ein Knie während der Mann wieder auf dem Boden landete. Die Blonde hob den Schopf, ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen. "Jetzt machst du ernst... Gefällt mir.", meinte sie, stemmte die Faust auf den Boden, während die andere auf ihrem aufgestellten Bein lag. Dann schoss sie selbst nach vorne, gab vor ihn mit der Faust frontal zu treffen. Doch anstelle den Angriff durchzuziehen, legte sie kurz vor dem Mann ihre beiden Hände auf den Boden und katapultierte sich über ihn drüber, direkt hinter ihn. Sie landete in der Hocke und zog ihm nächsten Augenblick ihr Bein über den Boden, um den Mann die seinen wegzureißen. Er schaffte es gerade noch sie auszuweichen, sprang über ihr Bein drüber und direkt auf sie zu, bereit zum nächsten Kampf. Valda kreuzte die Arme vor der Brust, wehrte den Angriff ab und schleuderte ihn von sich. Dieses Mal landete er am Rand der Manege. Wieder lief er auf sie zu, offenbar wollte er ihr nicht die Gelegenheit geben sich zu sammeln. Guter Schachzug. Valda war durch ihre ernorme Größe, doch etwas eingeschränkt. Sie konnte sich nicht ganz so schnell bewegen, brauchte mehr Zeit. Der Mann visierte ihr Bein an, auf welchem sie das meiste Gewicht lagerte und knallte so stark dagegen, dass Valda drohte umzukippen. Gerade noch so schaffte sie es, die Arme nach vorne zu reißen und sich in dergleichen Richtung abzurollen. Sie stand wieder auf, ihr Atem ging etwas schwerer. Sie merkte, dass sie unbedingt an ihrer Ausdauer arbeiten musste. Valda grinste. Denn dem Mann ging es nicht anders zu gehen. Sein Körper hob und senkte sich heftig. "Du bist ein guter Kämpfer...", meinte sie, atmete tief ein und aus, verbeugte sich dann aber leicht vor ihm. "Doch ich denke, dass es genug ist. Hab Dank, dass hat sehr viel Spaß gemacht. Vielleicht können wir es irgendwann wiederholen? Vielleicht auch in einem stabilerem Umfeld als einem Zelt?", kam es von ihr, während sie sie Hände in die Hüften stemmte. Man mochte es ihr vielleicht nicht ansehen oder direkt zutrauen, doch sie war sich durchaus der Gefahr bewusst, dass sie, wenn sie weiterkämpften, die Menschen um sie herum gefährden konnten. Sie könnten das Zelt zum Einsturz bringen. Das wollte die Oni nicht. Sie wollte den anderen nicht schaden und noch den Rest der Show genießen können. Außerdem hatten sie sicherlich weit über fünfzehn Minuten miteinander gekämpft. Der Mann nickte und verbeugte sich ebenfalls, wenn auch etwas zögerlich. "Ich hoffe ihr hattet Spaß.", meinte sie, breit grinsend und drehte sich zum Publikum. Nach einem lauten Gegröle, wunk sie dem Glatzkopf nochmal zu, ehe sie wieder zu Bonny auf die Tribüne ging. Sie ließ sich neben ihr auf das Holz fallen. "Das hat Spaß gemacht. Deine Idee war super. Hatte ich echt Mal wieder nötig."

Wenn Valda eins konnte, dann andere überraschen. Dies war soweit sie das bisher wahrgenommen hatte zumindest bei den meisten Geschöpfen von Fiore so. Für andere Onis war ihr Verhalten sicherlich vorhersehbar, wussten sie und verstanden sie wie der andere tickte. Die Blyana störte sich null daran, wie sich alle Augen auf sie legten und ließ sich von Bonny, die nach ihr rief nicht aufhalten. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzte, würde sie dies auch durchziehen. Rückzieher gab es unter den Oni nicht, das wäre feige. Wenn man unterging dann mit erhobenen Kopf! Und nicht ohne dem Gegner zumindest ein paar richtig aufs Maul zu geben! Man gab immer sein bestes und wenn man geschlagen wurde, nahm man die Niederlage hin. So gehörte sich das.
Offen und ohne um den heißen Brei herumzureden hatte sie den Glatzkopf vor aller Augen herausgefordert. Wie er die Metallstange verbogen hatte - das war schon arg krass gewesen. Ob er dasgleiche auch mit ihr schaffte? Ob er sie tragen könnte? Valda schüttelte den blonden Schopf. Sie durfte sich nicht ablenken lassen. Sie musste sich auf den Typen vor sich konzentrieren und abwarten ob er annahm oder ablehnte. Nicht eine Sekunde dachte sie daran, wie es Bonny in dieser Situation gehen könnte. Valda ging eher davon aus, dass diese mehr als begeistert sein würde, immerhin war es ihre Idee gewesen. Also selbst wenn sie wüsste, wie unwohl sich die Rothaarige fühlte, hätte sie nicht das geringste Verständnis dafür. Die Oni verstand so Dinge wie Ironie, Sarkasmus und rhetorische Fragen nicht wirklich, da konnte man doch nichts anderes erwarten, dass sie sowas ernst nahm.
Gespannt und grinsend blickte sie auf den Kahlkopf herunter der zunächst nachzudenken schien, aber dann zustimmte. Auch wenn Valda nach außen hin sehr gelassen, cool und vielleicht ein wenig bedrohlich wirkte, freute sie sich im Inneren wie ein kleines Kind. Das war doch toll, dass er so einfach zustimmte! Dann müsste sie das Zelt nicht traurig verlassen sondern konnte ein wenig Spaß haben und Bonny zeigen, was sie so drauf hatte. Das er sie eine Riesin nannte konnte Valda nicht so auf sich sitzen lassen. Sie war eine stolze Oni, wenn auch eine überdurchschnittlich große... Dennoch würde sie sich nicht anmaßen, sich als eine Riesin auszugeben. Sie selbst fand Riesen voll toll und wollte sich nicht fälschlicherweise ihrer Kultur oder ihres Ansehens berauben. Sie war einfach respektvoll und deswegen musste sie das einfach klarstellen. Ein animalischer Schrei riss die Oni aus ihren Gedanken und als sie zu ihrem Gegner blickte, riss dieser sich den Fetzen Stoff von der Brust, entblößte somit sein definiertes Sixpack während der weiße Stoff traurig zu Boden segelte. Valda konnte nicht anders als beeindruckt zu pfeifen. "Krasses Sixpack hast du da!", stieß sie begeistert aus. Der Mann grinste daraufhin und posierte noch ein wenig vor den Zuschauern in der Manege. Begeistert begann die Oni mit den Händen zu klatschen. Das konnte er sich auf jeden Fall erlauben. Sie wusste immerhin wie viel Arbeit hinter so einem Körper steckte.
Nachdem er mit seiner Show fertig war, wandte er sich wieder zu Valda und attackierte diese kurz darauf schon. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und schnellte auf sie zu, ihre Bauchgegend anvisierend. Valda war sich bewusst, dass sie ihrer Größe wegen viel Angriffsfläche bot, doch sie wusste damit umzugehen. Geschickt wich sie aus, sodass der Mann in einem Haufen Stroh landete, der hinter Valda am Rande der Manege war. Sie beugte sich herunter, die Hände auf die Oberschenkel. "Das war ja cool! Mach das nochmal!" Der Muskelklotz kämpfte sich aus dem Haufen, spannte sich an, fühlte sich wohl durch Valdas Worte bloßgestellt und stürmte erneut auf sie zu. Erneut wich sie aus, doch dieses Mal indem sie sich drehte - während sie sich drehte packte sie den Arm des Mannes und schleuderte diesen herum, in die andere Ecke der Manege. Sie musterte ihn, lachend und begeistert. "Wow... Das hatte deutlich mehr Wucht als ich erwartet hatte... Hattest einiges an Geschwindigkeit drauf! Beeindruckend!", rief sie aus und klatschte in die Hände. Erneut griff der Mann sie an und dieses Mal reagierte sie ein wenig verzögert, traf er sie dieses Mal im Bauch. Valda keuchte überrascht, sah zu dem Mann herunter der breit grinste. Die Oni schloss die Hände zusammen, hob diese und ließ sie auf den Mann niederprasseln, der unter ihr wieder am Boden angekommen war. Doch als die Oni unter ihre Hände blickte, war dort nichts. Sie drehte sich um und erblickte den Kerl hinter sich. Wieder griff er an und sie konnte gerade noch so ausweichen, hob ein Bein und schleuderte ihn von sich, wodurch er gegen eine der Mäste vom Zelt flog. Das große Zelt wackelte leicht unter der Wucht, doch blieb erstmal stehen. Valda grinste nun, weniger spielerisch sondern viel ernster und begab sich wieder in Kampfposition. "Du hast einiges drauf, Kleiner... Komm, noch einmal!", forderte sie ihn auf. Der Kampf würde sehr vielversprechend werden, soweit sie das jetzt schon beurteilen konnte.

Bonny schien nicht so die hellste zu sein. Oder über einen großen Wissensstand zu verfügen. SIe schien sogar weniger zu wissen als Valda selbst! Okay, wenn man es genau nahm wusste die Oni ziemlich viel. Sie schaffte es nur nicht immer, sich intelligent und wissend zu präsentieren. Sie wirkte schnell einmal dümmlich, auch wenn hinter ihrer neugierigen und fragenden Art und Weise einfach gesunder Wissensdurst steckte. Auch wenn die Rothaarige keine Ahnung von den Nachbarländern des Reiches zu haben schien, in dem sie lebte, wusste sie eins. So halb. Die Magierin hatte tatsächlich schonmal von der Gilde gehört, der die Hünin vor kurzer Zeit frisch beigetreten war. Auch wenn nur die Hälfte des Namens hängen geblieben war. Also bei Bonny, nicht bei ihr. Wild nickte sie, bestätigte Bonnys Aussage. "Ja, Satyrs Cornucopia um genau zu sein. Schöne Gilde, tolle Leute.", fügte sie zwischendurch hinzu während sie weiter plapperte.
Schnell kam sie auf das Thema Magie zu sprechen, derer sie sich bewusst und derer sie durchaus begabt war. Wobei begabt sehr weit gegriffen war. Valda besaß die Fähigkeit, die Möglichkeit Magie zu erlernen und anzuwenden - es war allerdings keine sonderlich ausgebaute und trainierte Fertigkeit. Aber immerhin konnte sie auch mit anderen Dingen glänzen. Wie ihren Muskeln! Nachdem sie Bonny stolz ihren Bizeps präsentiert hatte, lächelte diese und rief beeindruckt aus. Dies entlockte der Oni ein breites Grinsen, es gefiel ihr, dass die Bonny beeindruckt hatte - das war schön. Immerhin arbeitete sie hart dafür, trainierte viel um in Topform zu bleiben und ihre stählernen Muskeln zu verstärken. Es war schön, Anerkennung für harte Arbeit zu bekommen. Bonny beließ es aber nicht, sondern verwies auf den Akteur in der Manege. Dieser war groß gewachsen, muskulös mit dickem Bauch und Armen und verbog eine Metallstange. Das Publikum schien sehr fasziniert davon und auch Valda war beeindruckt. Sie war zwar stark und konnte schon einige Sachen zerbrechen, zerreißen, mit bloßen Händen zerfetzen und verbiegen, aber Metall klappte bei ihr nicht immer. Die Rothaarige äußerte, dass sie sich fragen würde, wer in einem Ringkampf gewinnen würde, ob der Mensch oder Valda. Nachdenklich rieb die Große sich das Kinn und musterte den Mann. Ja, das war eine berechtigte Frage. Wenn sie so darüber nachdachte, interessierte es sie selbst auch. Ich hab eine Idee!, kam es ihr und sie stürmte ohne eines weiteren Wortes zum Rand der Manege und fuchtelte mit den Armen herum, um den Typen, der nur wenige Meter nun von ihr entfernt war, auf sich aufmerksam zu machen. Hätte sie von der Tribüne aus gewunken, hätte er sie womöglich übersehen, da sie im Dunklen saß und der Typ im Licht stand. "Hey du! Glatzkopf!", rief sie und zog spätestens damit die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich, zog die buschigen Augenbrauen zusammen, offensichtlich von dem Ruf beleidigt während die Menge unruhig wurde und ihrem Unmut Luft machten. Sie fühlten sich von dem Verhalten der Großen gestört, wollten einfach die Show genießen. Valda merkte es nicht, stemmte die Hände auf den Boden der Manege und beugte sich zu dem Kerl herunter. "Schon krass, dass du Metall verbiegen kannst... Aber kannst du auch kämpfen? Ich würde zu gerne wissen wer von uns beiden in einem Kampf gewinnen würde. Lust dein Können unter Beweis zu stellen?", rief sie und nach einer kurzen Pause, begann eine kleine Gruppe zustimmend zu rufen. Der Funke sprang auf den Rest der Zuschauer um und alle riefen Dinge wie "Kämpft!" oder ähnliches. Es mochte sein, weil sie gerne einen Kampf sehen wollten oder aber auch, weil sie sich erhofften, dass der Kerl der Oni gut eins aufs Maul gab, in der Hoffnung, dass sie danach ruhig sein würde. Valda dachte nicht darüber nach, grinste übereifrig und abwarten, schelmisch grinsend und wartete auf eine Reaktion des Mannes auf ihre Herausforderung. Nachdem er ein wenig grübelte stimmte er zu. Grinsend drückte Valda sich vom Boden ab, richtete sich auf und betrat die Manege. Das Zelt war dort sogar so hoch, dass sie problemlos aufrecht stehen konnte. "Gut, ich nehme die Herausforderung an. Aber ich stelle die Regeln.", brummte er und die Oni nickte. "Es dürfen keine Waffen verwendet werden, ich darf als erstes Angreifen. Derjenige der zuerst am Boden liegt oder aufgibt, hat verloren. Einverstanden, Riesin?", fuhr er fort, erklärte seine Kampfbedingungen. Für Valda waren diese mehr als verständlich und sie nickte, blickte provokativ und herausfordernd zu ihm herunter. "Einverstanden, aber ich bin keine Riesin, um das klarzustellen.", meinte sie. Der Glatzkopf nickte und die beiden Kämpfer begaben sich in Angriffsposition. Dann schnellte der kleine Mensch auch schon auf die Oni zu, sprang in die Luft und holte mit seiner dicken Faust aus. Ob Bonny das hier gewollt hatte? Ob dies ihre Absicht gewesen war? Ihre Absicht, einen Kampf in einem Umfeld anzuzetteln, welches jederzeit zusammenbrechen könnte? Was auch immer ihr Plan gewesen war, als sie die Aussage getätigt hatte - Valda nahm sie beim Wort, würde ihr Bestes geben und nicht Ruhe geben, bis sie ihre Chance bekommen hatte, sich mit dem Kerl zu duellieren.

Valda hatte nicht geirngsten Hauch einer Ahnung, dass die hübsche, attraktive Rothaarige vor ihr eine Meisterin darin war, ihre tatsächlichen Gefühle zu verbergen und ihr Gegenüber zu täuschen. Darin zu täuschen, was sie dachte, was sie glaubte und wie sie sich fühlte. Valda konnte man da wohl als gefundenes Fressen ansehen - denn die Oni konnte man schon als sehr leichtgläubig und naiv beschreiben. Jede nette Geste, jedes Lächeln, dass Bonny ihr schenkte kaufte Valda ihr ab. Sie glaubte, dass sie ehrlich lächelte.
Aber sie verschwendete auch keinen Gedanken daran. Sie wurde nicht einmal misstrauisch. Sie freute sich schlichtweg einfach, dass sie jemanden gefunden hatte, der sich mit ihr unterhielt und ihr nicht aus dem Weg ging. Da war auch die Bühnenshow des Zirkus schnell vergessen. Nach einer kleinen Vorstellrunde und einem kurzen Erkundigen der Kleineren über Valdas gesundheitlichen Zustand und ihr Wohlbefinden, waren sie schnell auf das Thema Körpergröße und Heimatland gestoßen. Ja, die Tribünen waren eindeutig nicht für Onis gemacht worden - zu doof, dass Valda dies erst realisiert hatte, als sie durch eben jene durchgekracht und auf dem Hintern gelandet war. Aber allzu wild war das auch nicht. Es hatte nicht sonderlich wehgetan, war sie immerhin nicht allzu tief gefallen. Bonny hatte die Größere gefragt wo sie denn herkam, schien aber noch nichts über das Sultanat Desierto gehört zu haben. Der Oni fiel zunehmend auf, dass kaum einer ihre Heimat kannte... Schon seltsam, dabei kannte sie die meisten Nachbarländer ihrer Heimat und darüber hinaus! "An Fiore? Nein. Desierto grenzt an Minstrel, Joya und Bellum. Falls dir diese Länder etwas sagen? Ich musste auf jeden Fall viel Land und Wasser überqueren um hier her zu kommen... Aber es war auch schön, so viel neues zu sehen! Hat sich auf jeden Fall gelohnt.", plapperte sie drauf los, ignorierte den Mann, der sich laut räusperte. Er hatte sich sicherlich nur verschluckt. Bonny schenkte dem Fremden einen kurzen Augenblick ihrer Aufmerksamkeit, ehe sie sich wieder der abwartenden Oni zuwandte und sich erkundigte, was diese in Fiore oder viel mehr in Maldina Town zu schaffen hatte. Ein breites Grinsen überzog Valdas Gesicht, während sie sich zu Bonny runterbeugte. "Ach, ich fungiere ein wenig als Botschafterin für mein Sultanat und erkunde nebenbei Fiore... Ich wollte schon immer Mal verreisen und mir die Länder und Kulturen fernab meiner Heimat ansehen, weißt du? Und wie es der Zufall so wollte, bin ich auf die nette Gilde gestoßen, die hier in Maldina Town sitzt.... Eins kam zum anderen und ich bin ein Teil davon geworden! Es ist so aufregend, so viele verschiedene Wesen und Personen kennezulernen! Aber auch die Arbeit der Magier fasziniert mich... Ich selbst kann zwar ein wenig zaubern, aber ich messe mich lieber im Kampf..., erklärte sie und zeigte Bonny zum Ende hin ihren dicken Bizeps, indem sie diesen anspannte und Bonny zuzwinkerte. "Warum zaubern, wenn ich auch meine Muskeln spielen und meine Fäuste für mich antworten lassen kann."

Es war eigentlich ziemlich schade, wenn die Oni so darüber nachdachte. Irgendwie schienen die meisten Wesen, vor allem die Winzlinge, die sich selbst Menschen nannten, deutlich weniger Interesse an ihr zu haben, als sie an ihnen hatte. Egal wo sie hinging, nahmen die Menschen stets Abstand von ihr, mieden Blicke und zogen ihre Kinder und Freunde möglichst weit weg von ihr. Generell bliebens ie meist auf Abstand. genauso wie sie es jetzt auch hier bei dieser Vorstellung des Zirkus taten. Zu gerne, hätte die Oni mit ein paar der Fiorianern gesprochen und mehr über sie und ihre Kultur erfahren. Wie auch immer - die Show war dann letzten Endes interessanter gewesen, als die ziemlich leere Tribüne auf der sie saß. Umso überraschter war sie dann gewesen, als sie bemerkt hatte, dass sich doch einer der Menschen zu ihr gesetzt hatte, wenn auch schnell zurückgewichen war, als die Tribüne unter Valda zusammenbrach. Ihre großen grünen Iriden musterten die Rothaarige eindringlich, welche irgendwie nachdenklich aussah. Worüber sie wohl nachdachte? Man, wie gerne sie das doch wüsste! Es war sicherlich etwas spannendes, immerhin schienen die Leute in Fiore auch anders zu denken, als die in ihrer Heimat. Zu schade, dass sie nicht in der Lage war Gedanken zu lesen und die meisten personen sich davor scheuten, ihre Gedanken einfach laut auszusprechen. Valda war da nicht so. Häufig sprach sie sogar, bevor sie darüber nachdachte. Ihr Mund war oft schneller als ihr Verstand. Somit hatte sie auch direkt gerade die Dame begrüßt und ihr gestanden, dass sie diese zuvor nicht bemerkt hatte und sich ihren Weg um sie herum bahnte, mit ihrer Hand versteht sich, um sich aus dem Loch, in dem sie steckte, zu befreien. Während sie ihre Hände gegen die restliche Tribüne stemmte, erkundigte sich die Fremde, ob es Valda gut ging. Diese stieß ein Lachen aus, nickte und hievte sich mit einem Ruck aus dem Loch heraus, ehe sie sich ein Stückchen von dem Loch entfernt wieder auf die Tribüne fallen ließ, die daraufhin wieder leicht wackelte, da Valda sich auch dieses Mal nicht sonderlich sanft hinsetzte. "Warum sollte es mir nicht gut gehen? Sowas haut mich nicht so leicht vom Hocker!", stieß sie aus und warf ihr langes, welliges blondes Haar lachend über ihre Schulter, während sie amüsiert die Augen für eine Millisekunde schloss. Okay, vielleicht zwei oder fünf Sekunden. Als sie die Lider wieder aufgeschlafen hatte, sah sie wieder zu der Fremden, die auf ihren Kommentar, dass die Tribünen nicht sonderlich viel aushielten antwortete, dass diese womöglich nicht für so große Leute gemacht worden waren. "Da hast du sicherlich recht. Hier in Fiore sind ja alle recht winzig, ganz anders als bei mir zuhause.... Klar, da gibt es auch Zwerge und Winzlinge wie euch, aber eben nicht so viele.", sagte sie lächelte die Fremde an, die sich allmählich wieder entspannte und ihre Haltung veränderte. Irgendwas an dieser Dame faszinierte und irritierte sie sogleich. Auf jeden Fall, hatte sie nun, wo Valda sie bemerkt hatte, ihre volle Aufmerksamkeit, die sie sicherlich nicht so bald loswerden würde. Bei sowas, war die Oni meist ziemlich hartnäckig. Die Fremde stellte sich knapp als Bonny vor. Nachdenklich kratzte sie sich am Kinn. "Bonny...", wiederholte sie den Namen leise, zog die Augenbrauen zusammen. Dann klatschte sie auf ihre nackten Oberschenkel, was ein lautes Geräusch erzeugte und grinste Bonny an. "Das ist ein schöner Name! Schön dich kennenzulernen Bonny!" Valda hatte die Show, die trotz des kleinen Unfalls auf ihrer Tribüne, weiterging schon nahezu vollständig ausgeblendet. Valda war meist nicht in der Lage, sich auf mehrere Sachen gleichzeitig zu konzentrieren und nun konzentrierte sie sich auf Bonny. Bonny seufzte, erkundigte sich, ob Valda nicht von hier war. Diese tat geschockt, hielt sich beide Hände an ihre Wangen, riss Augen und Mund weit auf. "Oh! Wie bist du darauf denn gekommen?", fragte sie, aber man konnte schon deutlich hören, dass die Aussage nicht allzu ernst gemeint war. "Aber ja, ich bin nicht von hier. Ehrlich gesagt komme ich aus dem Sultanat Desierto. Schonmal davon gehört?", antwortete sie dann letzten Endes auf die Frage der Fremde, senkte die Hände wieder auf ihre Oberschenkel und beugte sich mit neugierigem Blick zu ihr vor. Es interessierte sie wirklich brennend, ob diese Bonny ihre Heimat kannte und vielleicht würde sie ja auch herausfinden, was diese über ihre Heimat gehört hatte und was sie darüber dachte. Es interessierte sie einfach, wo ihr Heimatland in fremden Ländern und Staaten stand und ob sie dessen Ruf womöglich aufpolieren musste. Denn sie wollte, dass jeder wusste wie toll Desierto war!

So langsam baute sich eine ganze menge Aufregung in der jungen Dame an, die es gar nicht erwarten konnte, dass diese Aufführung von diesem sogenannten Zirkus anfing und sie dann endlich erfahren würde, was mit Zirkus gemeint war. Oh ja, das interessierte sie wirklich. Auch wenn es ein ziemlicher Aufwand ja für sie gewesen war. Aber dies war es hoffentlich wert gewesen. Die Zuckerwatte die sie gekauft hatte, war es auf jeden Fall. So süß und die Watte zerging einem so schön im Mund.... Hmmmm! Himmlisch! Später würde sie sich sicherlich noch eine weitere holen, vielleicht konnte sie den Mann der diese verkaufte auch dazu bringen ihr zu erklären wie man diese Süßigkeit herstellte, dass sie diese so oft haben konnte wie sie wollte. Ja, das würde sie machen!
So saß sie also da, nahm alleine einen Großteil der Tribüne ein und saß dort auch alleine, wollte kein anderer bei der großen Dame sitzen. Sei es aus Vorurteilen, Rassismus oder einfach Angst. Aber die Blyana interessierte es auch nicht wirklich. Sie interessierte sich in diesem Moment lediglich dafür, was in der Manege passierte und natürlich ihre Zuckerwatte die sie eifrig vernaschte, nachdem sie den ersten Bissen davon genommen hatte. In der Manege tauchte einer von diesen Zwergen, - uhm, Menschen, auf, war in ein interessantes Outfit, das vor allem rot und gold war, sowie einen riesigen Hut. Währenddessen hüpften zahlreiche dieser Winzlinge durch das Zelt, machten Kunststücke und weiteres, hatten Farbe im Gesicht. Es war sehr interessant, faszinierend und amüsant anzusehen. Ja, der Oni gefiel das Ganze hier wirklich! Lachend klatschte Valda im Takt der Musik und sah der Show begeistert zu, bemerkte gar nicht, wie sich jemand ihr näherte. Für sie sanft, für andere womöglich bedrohlich wirkend, wippte sie im Takt zusätzlich hin und her, wobei vor allem ihr Kopfschmuck sich viel bewegte. Aber runterfallen würde er nicht, war er schließlich perfekt auf ihre Maße zugeschnitten und gut befestigt.
Die Show war ziemlich faszinierend. Immer wieder tauchten diese beschmierten Menschen auf, machten kleine Aktionen, die das ganze Publikum zum Lachen brachten. Dann tauchten zwischendurch wunderschöne Tiere auf, die man streicheln durfte oder die Kunststücke machten und ihren Trainern problemlos gehorchten! Nicht jeder konnte von sich behaupten ein Tier, vor allem in solcher Größe, so gut im Griff zu haben. Valda war dementsprechend von dieser Darstellung am meisten begeistert und beeindruckt. Bei manchen Figuren der Akteure oder Tiere stieß die Dame ein lautes Keuchen aus, murmelte leise vor sich her. Generell war sie sehr euphorisch dabei und genoss jede Sekunde, die sie innerhalb dieses Zeltes verbrachte und die Show genießen durfte. Ihre Sitznachbarin hatte sie dabei immer noch nicht bemerkt, war sie zu sehr auf die Manege fokussiert. Es war atemberaubend und die Oni verstand gar nicht, wie sie bisher noch nie auf so etwas gestoßen war. In Desierto hatte es nie einen Zirkus gegeben. Zu schade aber auch, hatte ihr Volk einiges an Kultur was sie in dieser Show schön zeigen konnten. Denn das war es für sie im Prinzip, eine gewisse Darstellung von der eigenen Kultur eines Volkes. Ob sie damit richtig lag, wusste sie natürlich nicht, hatte man ihr ja nicht erklärt was ein Zirkus wirklich war.
Im nächsten Moment kamen wieder die Clowns in die Manege und brachten eine ihrer Aufführungen, bei denen der eine dem anderen Sahnetorten ins Gesicht klatschte. Laut lachte das Publikum, aber auch Valda, während der eine Clown vor dem anderen wegrannte, um nicht noch eine Torte ins Gesicht zu bekommen. Valda lachte so stark, dass sie sich den Bauch hielt und womöglich der ganze Abschnitt der Tribüne ein wenig wackelte. Die Show wurde immer lustiger und das Lachen der Oni immer lauter und es dauerte nicht allzu lange bis die Tribüne unter ihr nachgab und sich unter ihrem Hintern ein Loch bildete in das sie plumpste. Für einen Augenblick verstummte das Lachen der Magierin, in der sie irritiert ihre neue Position musterte. Jedoch verfiel sie danach in noch lauteres Gelächter und schüttelte den Kopf. Die Tribüne war wohl nicht für sie ausgelegt gewesen. Vorsichtig stemmte sie ihre eine Hand auf die Tribüne neben sich und wollte die andere auf der anderen Seite abstützen. Aber wie sie dann feststellte saß da jemand. Überrascht weiteten sich die Augen der Blyana, während sie die Gestalt neben sich musterte. Es war einer dieser Menschen, er hatte rote Haare, trug hohe, knielange Stiefel, ein Körperbetontes schwarzes Kleid mit tiefem Ausschnitt wodurch Valda einen guten Ausblick in ihr Dekollté bekam. Allerdings interessierte die Dame sich nicht für sowas, nutzte sie diesen Ausblick nur um festzustellen, dass der Mensch neben ihr weiblich war. So wie sie. Anscheinend hatte sie sich irgendwann zu der Oni gesetzt. Kurz legte Valda den Kopf schief, musterte das Menschlein ehe sich ein breites, freundliches Grinsen auf ihre Lippen legte. "Oh Hallo! Hab dich gar nicht gesehen!", sagte sie, schloss vergnügt die Augen. Kurz darauf öffnete sie diese wieder. "Du, entschuldige Mal kurz... Ich müsste Mal eben...", sagte sie, während sie ihre Hand an der Dame vorbei navigierte um sich aus dem entstandenen Loch zu hiefen. Für den Schaden würde sie natürlich aufkommen, aber erst nach der Show. Es störte sie zwar nicht allzu sehr dort zu sitzen, aber sonderlich bequem war es dann auch wieder nicht, wenn man auf zersplittertem Holz saß und die zerbrochenen Holzplanken einen in den Po oder die Beine stachen und in diese bohrten. Als sie wieder einen vernünftigen Platz unter ihrem Hinterteil hatte, nahm sie ihre Hände wieder zu sich und sah wieder zu der Rothaarigen. "Diese Sitzreihen halten aber auch wenig aus...", sie kicherte leise und hielt sich die geschlossene Hand an den Mund, vor allem der Zeigefinger lag dabei über ihren Lippen, als würde sie ihr Kichern dahinter verbergen wollen. Ihre Augen funkelten erheitert während sie die Dame musterte, die ihr Interesse geweckt hatte, immerhin war sie die einzige die in ihrer direkten Nähe saß. "ich bin Valda, wie heißt du?", sagte sie geradewegs heraus und hielt der Dame ihre Hand hin, abwartend ob diese jene annehmen würde.

Eine warme Brise wehte und auf dem Platz um das große Zirkuszelt herrschte bereits reges Treiben. Auf der einen Seite des Platzes machten sich die Künstler und Tiere fertig für ihre Show, während neugierige Besucher auf der anderen Seite warteten und Tickets kauften. Kaum, dass die Oni in Maldina Town aufgetaucht, sich Satyrs Cornucopia angeschlossen und einen Wohnort gefunden hatte, erfuhr sie auch schon von diesem sogenannten Zirkus. Die Oni wusste nicht, was genau das war, war allerdings Feuer und Flamme dafür. So stand sie also da, ihre übliche Tracht am Körper, die aus einem Tuch bestand, dass vorne als auch hinten wie ein Dreieck mit der Spitze nach unten hing, am Rande fransig verziert und in rot und sandfarben getaucht war. Auch ihr Tuch, dass sie um die Hüften trug hatte ein ähnliches Design, zierte diesen allerdings noch eine Art blauer Gürtel und eine große goldene Schnalle. Um ihre Oberarme trug sie goldene Reifen und ihre Unterarme waren wie gewöhnlich auch in goldenen Armschützern die mit Federn besetzt waren gehüllt. Ihre Füße waren in einfache braune, offene Lederschuhe gehüllt. Ihre Finger- und Zehennägel waren wie immer smaragdgrün gefärbt. Genauso wie das band, dass sie um ihren hals trug und die Federn ihres goldenen Kopfschmuckes, der ein hingucker schlechthin war. Demnach war es wenig überraschend, dass die Oni seit ihrer Ankunft einige Blicke erntete. Wegen ihrem Outfit, aber auch der Tatsache, dass sie die Menge deutlich überragte mit ihren mehr als drei Metern an Körpergröße.
Breit grinsend stand sie da, wunk ein paar der Menschen die an ihr vorbei kamen, schenkte ihnen hin und wieder auch ein breites Lächeln was ihre spitzen Zähne offenbarte. Wer nicht schon vorher die Flucht ergriffen hatte, tat dies sobald er die Zähne gesehen hatte. Valda merkte nicht, dass die Menschlein Angst vor ihr hatten, glaubte einfach, dass sie schnell auf Klo oder zu ihren Familien müssten. Oder es einfach eilig hatten. Ein wenig schade, da sie somit niemanden fand, mit dem sie ein nettes Pläuschchen halten konnte. Niemand konnte sie darauf vorbereiten oder ihr vorher erklären, was ein Zirkus war. Sie wusste bislang nur, dass sie sich eine Eintrittskarte hatte kaufen müssen - was allein und für sich schon ein ziemlicher Akt war, da die Oni sich dafür hatte hinknien müssen - und dann sobald es los ging in dem gigantischen Zelt Platz nehmen sollte. Wenigstens das schien größentechnisch zu passen - sie sollte also einen Platz darin finden können. Da ihr ein wenig langweilig wurde sah sie sich die Wagen an, die um das Zelt herum standen und anscheinend Süßes zu Essen verkauften. Immerhin sah sie viele der Winzlinge, Menschen, mit Stäben in der Hand rumrennen, an der eine bunte Watte hing. Valda kannte dies nicht, machte sich zu dem Wagen auf und beugte sich grinsend zu ihm herunter. "Ich hätte gerne eine große Portion von dieser rosanenen Watte!", sagte sie, während der Verkäufer erschrocken einen Satz nach hinten machte. Er starrte die Oni an, die weiterhin freundlich dreinblickte, nickte langsam und machte sich dann an die Arbeit. Da die Dame nach einer großen Portion gefragt hatte, dauerte es rect lange bis sie ihr Stäbchen in den Händen hielt. Sie gab dem Mann ein wenig Geld, sogar mehr als nötig, verabschiedete sich und begab sich mit ihrem Stäbchen in der Hand wieder an den Rand der wartenden Truppe. Stolz wie ein Oscar hielt sie den Zahnstocher in ihren großen Händen, sah ihn neugierig und interessiert an. Dann stupste sie ein paar Mal dagegen. Es war weich, roch zuckersüß und war klebrig... Jedoch kam die Oni nicht dazu einen Bissen ihrer Zuckerwatte zu nehmen, da daraufhin auch schon zum Beginn der Show gerufen wurde. Traurig seufzte Valda, machte sich aber auf in das Zelt und setzte sich auf die Tribüne, nahm dabei ein paar mehr Plätze ein. Ein paar Leute wirkten fasziniert, andere schockiert, andere verängstigt und wieder andere schimpften vor sich her und musterten Valda finster. Diese interessierte sich nicht dafür, saß einfach nur gespannt an ihrem Platz und stierte auf die Manege. Sie war ziemlich groß - passend zu dem großen Zelt und der großen Tribüne. Allerdings war sie bislang leer. Die Blyana ließ den smaragdgrünen Blick schweifen, beobachtete die Gestalten, wie sie auf die Plätze huschten, die meisten weit weg von ihr, wodurch ein Teil der Tribüne von Valda abgesehen mehr als leer war. Im Schneidersitz saß sie da, die große Zuckerwatte in der Hand. Da es immer noch etwas zu dauern schien, riss sie ein Stück des rosanen Plüschs ab und legte es sich auf die Zunge. Sofort schmolz die Watte in ihrem Mund, wurde zu einem kristallartigen Klumpen der unglaublich süß schmeckte. Kurz hielt Valda innen, starrte begeistert auf die Watte, verliebt eine Hand auf die Wange gelegt und zappelte ein wenig hin und her. "Das ist ja köstlich!", rief sie etwas zu laut aus, kicherte und stopfte sich den Rest Stück für Stück auch noch in den Mund, stieß am Ende ein zufriedenes Seufzen aus, die Hand wieder an der Wange, während sie die Süßigkeit weiter auf ihrer Zunge zergehen ließ. Sie hatte noch nie so etwas gegessen! Es war atemberaubend!