Ortsname: Royal Crusade Ruinenversteck - Verfallenes Kloster Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Die Reste eines einst prachtvollen Klosters liegen nun verstreut in der Umgebung nördlich von Crystalline Town. Eingestürzte Decken und zerborstene Möbel prägen nun das Bild dieser unheimlich anmutenden Gebäude. Die Bürger Crystalline wagen sich gar nicht in die Nähe dieses Gebäudes, da sie fest daran glauben, dass ein Fluch auf den Resten des Klosters im Wald haftet. Und wirklich gibt es berichte von Jägern oder Holzfällern, dass sie in den Ruinen geisterhafte Lichter gesehen haben.
Aufmunternd nickte Flint der Hellblonden zu. Royal Crusade konnte ein schwieriges Pflaster sein, dass Yannicka sich davon scheinbar nicht unterkriegen ließ sprach für sie. Wunderbar. Falls du mal irgendwas brauchst oder so, lass es mich wissen., bat er ihr freundlich an und blickte sich dann um als Thana die Szene betrat. Die beiden Magierinnen begrüßten sich knapp, insgesamt fünf Worte wurden zwischen den Damen gewechselt. Seufzend atmete Flint aus und kratzte sich am Hinterkopf. Jepp, das war Royal Crusade von seiner typischsten Seite. Die Mahaf bestätigte den Verdacht des großen Rotschopfes, ein gutes Wort für ihn eingelegt zu haben, zwar nicht direkt, machte aber eine Anspielung in diese Richtung. Bei der letzten gemeinsamen Quest hatte Flint Thana mit seinem Intellekt überrascht und der hübschen Violetthaarigen so gezeigt, dass er mehr als nur ein grobschlächtiger Schwertschwinger war. Nun durfte er die Belohnung dafür, in Form dieser eigenen Quest, auskosten. Und Flint würde diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen.
Wir treten als Magier von Royal Crusade auf., sprach er fest entschlossen auf die Frage Thanas hin. Es wäre auch anders gegangen, die drei Magier hätten auch den Deckmantel von Liberty Phoenix verwenden können. Doch darum ging es hier nicht. Es ging darum, den Namen von Royal Crusade zu bereinigen und es ging darum, ein Exempel zu statuieren, auf dass eine derartige Situation nicht mehr vorkommen würde. Diese Ganoven haben sich die falsche Masche ausgedacht. Wir werden ihnen die Konsequenzen sehr deutlich zeigen. Und das würde nur funktionieren, wenn Yannicka, Thana und Flint brutal ehrlich mit allen Beteiligten waren. Und Katz-und-Maus-Spiele waren ohnehin nicht so das Ding des Rotschopfes. Also machen wir uns darauf gefasst, ein wenig Ärger zu machen! Die Frage Yannickas ließ den Riesen breit grinsen. Hehe… Mit Zügen kann ich auch nicht so gut., pflichtete er ihr bei. Bis Oak Town war es nur eine kurze Strecke, die dreie könnten auch zu Fuß gehen. Aber wir nehmen den Zug dennoch. Es ist das schnellste und laufen ist nicht immer eine Option. Als gewöhn’ dich dran. Die Worte des Riesen waren hart und kompromisslos, jedoch sprach er nicht aus der Laune heraus, Yannicka in etwas Unangenehmes zu zwingen. Es war seine Art. Wenn für sie Zugfahren ein Hindernis war, dann würde sie daran arbeiten müssen, dieses Hindernis zu überkommen. Also lasst es uns angehen. Packt eure Sachen, macht euch bereit für die Schlacht. Wir treffen uns in einer Vierteilstunde wieder hier.
Es war ein Tag wie jeder andere. Alonso hatte eine Quest aufgetragen bekommen. Es war einfach wie früher. Nur das sie nun nicht mehr von seinen Ziehvater kamen, sondern nun einmal von den Obrigkeiten der Gilde. Von wem er nun seine Aufträge bekam, das war dem Vogelmann ziemlich egal, ob Alberto oder jemand anderes, wer einen höheren Stand hatte als er, durfte ihn herum kommandieren, so gehörte es sich einfach. Anders war er es gar nicht gewohnt und anders würde er es gar nicht wollen. Er mochte es immerhin so, denn anders wurde er nicht erzogen, von klein auf war er der Gehilfe seines Ziehvaters, von klein auf hörte er auf dessen Wünsche, als Kind stahl er noch Portemonnaies, als er älter wurde brach er in Wohnungen ein oder raubte Menschen aus. Nun tat er all dies und noch viel mehr für die Quest und nicht mehr für Alberto. Manche Quests waren dabei für den Aviane angenehmer und andere, die mochte er nicht so wirklich, aber Alonso meckerte niemals, es gehörte sich nicht, es schickte sich nicht für jemanden von niedrigen Rang etwas gegen die großen zu sagen. Es ging gegen all das, was Alberto ihn beibrachte. Doch diese Quest, die er er nun zugewiesen worden war, das war eine von denen, die er mochte. Ja, Alonso freute sich wirklich über diese Quest, nicht nur weil es seine aller erste B-Rang Quest war, nein es handelte sich dabei um eine Quest, bei der er etwas stehlen durfte. Er durfte seit langen mal wieder etwas stehlen gehen, er durfte seit langen mal wieder den Kleptomanen in sich befriedigen, endlich mal wieder ohne Gefahr zu laufen, das er ärger bekommen würde. Doch leider konnte er noch nicht loslegen, er musste noch warten. Denn noch war die Person nicht da, mit der er die Quest bestreiten sollte nicht da. Wer diese Person war? Das konnte Alonso nicht sagen, denn diese Information gab man ihm nicht, als er die Quest zugewiesen bekommen hatte. Nur das es sich bei ihr um eine Dame handelte und sie innerhalb der Gilde eine der wenigen S-Ränge trug. Doch ihre Identität, die war dem Vogelmann noch vollkommen unbekannt, aber das war ja nicht schlimm, er würde die Dame schon noch früh genug kennen lernen.
Noch hatte Alonso nichts zu tun und einfach nur dumm herumsitzen wollte er nun auch nicht. Er schaute sich also ein kleines wenig in den Ruinen um, welche die Gilde ihr Heim nannten. Auch wenn es sich dabei wohl um de Überreste eines alten Klosters handelten, so sahen sie doch eher aus wie die Ruinen eines alten Geisterschlosses. Kein Wunder das die Einwohner von Crystalline diesen Ort mieden, wer wollte schon einen verfluchten Ort besuchen? Gut verflucht war er jetzt nicht, aber die Mitglieder der Royal Crusade würden Eindringlinge bestimmt nicht begrüßen, zumindest konnte der Vogelmann es sich nicht vorstellen. Er hatte es ja auch nicht unbedingt einfach, als er in die Gilde aufgenommen werden sollte, Zwar legte sein Ziehvater ein gutes Wort für ihn ein, doch er musste sich dennoch beweisen, wer musste den hohen Tieren seinen Wert zeigen, denn wenn er das nicht getan hätte, dann? Naja, Alonso konnte es sich schon denken, er wollte nur nicht weiter darüber nachdenken, immerhin hatte er es ja offensichtlich geschafft. Aber egal, langsam machte er sich wieder auf den Weg zurück, seine Questleiterin sollte ja nicht nach ihm suchen. Langsamen und leisen Schrittes machte er sich wieder auf den Weg aus den Ruinen heraus, ziemlich am Eingang lehnte er sich an eine verfallene Wand, verschränkte seine Arme und wartete. Der Aviane wird schon auffallen, er war groß und vor allem sah er aus wie eine große Eule, seine Partnerin wird ihn schon finden. Doch ein wenig hoffte er, das sie bald auftauchen würde, das warten machte immerhin keinen spaß.
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Thana Desert Queen
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Thana war nicht wirklich gut drauf. Sie war ihre Aufgabe innerhalb der Gilde satt. Ihrer Meinung nach war sie ihr entwachsen. Freute sie sich anfangs darüber, Royal Crusade nützlich zu sein und die Gildenfrischlinge und niederrangigen Magier anleiten zu können, so empfand sie es mittlerweile als lästig. Es fühlte sich an als spiele sie Kindergärtnerin. Nein, die Mahaf war zu höherem bestimmt. Das lag doch unter ihrer Würde! Glücklicherweise teilte man ihre Meinung, zumindest teilweise. Bald schon sollte Thana eine andere Aufgabe zugeteilt werden, eine viel bedeutsamere. Sie sollte in die Riege der Inquisitoren aufgenommen werden und so die Geheimnisse der Gilde wahren, die faulen Früchte vom Baum schütteln. Doch einmal, so hatte man ihr gesagt, solle sie ihrer Aufgabe als Patin noch nachkommen. Es ging um einen gewissen Alonso, eine Art Vogelmenschen, den sie sich anschauen sollte. Mit dem Wissen, dass sie diese Art Aufträge damit zu Ende gehen sollten, nahm sie sich diesen Alonso vor. Er warte an der Gildenruine, laut ihren Informationen. In die Kälte getreten, aktivierte die Magierin wie gewohnt den Zauber, der sie wärmte und so vor der kalten Luft im Norden schützte. Ein relativ dichter Dampf stieg von ihrem Körper auf, um sich dann im Wind zu verflüchtigen. Die Mahaf war in ihrem alternativen Outfit unterwegs, als ihr alter Ego, Neferet. Zum einen offenbarte sie einem Gildenmitglied niederen Ranges nicht ihre Identität, zum anderen würden sie offensichtlich krimineller Aufgaben widmen. Für einen wohlhabenden Mann aus Oak Town sollten sie nach Maldina reisen, um dort Kunstwerke aus einer Galerie zu entwenden. Nicht wirklich das Spezialgebiet der Magierin, deren Stärken im Kampf und in der Verwüstung lagen. Doch dafür hatte sie ja eine Eule an ihrer Seite, die genau das konnte. Einbrechen und Dinge stehlen. Sie sollte wie so oft in letzter Zeit nur dafür sorgen ihren Schützling im Auge zu behalten und am Ende eine Bewertung über ihn abzugeben. Hoffentlich war dieser Vogel nicht so ein riesiger Reinfall wie Christoff… Wobei er ja bewusst Mitglied Royal Crusades war und auch schon für die Gilde gearbeitet hatte. Die Chancen standen also recht gut, dass es eine seriöse Mission werden würde. Gehüllt in die adligen Kleider alter Wüstenvölker, schritt Neferet also zur Ruine. Es war nicht schwer den Gefährten für ihre Reise nach Maldina ausfindig zu machen. Der eher herablassend wirkende Kommentar, eine Eule würde sie begleiten, hätte wahrhaftiger kaum sein können. Elegant setzte die Mahaf einen Fuß vor den anderen, bis sie in eine Distanz zu Alonso getreten war, die sich mit der Stimme überbrücken ließ, ohne diese besonders anheben zu müssen. “Alonso, richtig? Ist mir eine Freude. Nenn mich Neferet. Ich werde dich nach Maldina begleiten, damit du dort deiner Aufgabe nachkommen kannst.“, so die einleitenden Worte Neferets. Sie hatte beim Nennen ihres Namens die Hand auf ihren Brustkorb gelegt, doch ließ sie sie auch schnell wieder sinken. “Bist du bereit? Dann geht es für uns gleich zum Bahnhof.“ Thana hoffte, dass Alonso sich vorbereitet hatte und dass er abreisebreit war. Es würde jedenfalls von Professionalität zeugen. Wer begab sich unvorbereitet an einen Treffpunkt, kurz vor einer Reise? Die Dürremagierin wartete die Reaktion ihres Kameraden ab, ehe sie andeutete sich von diesem Ort wieder zu entfernen. Alles weitere konnten sie ohnehin auf dem Weg besprechen.
Tbc: folgt
Genutzte Zauber Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten]
Ruhig waren ihre Schritte, welche sie immer weiter durch die Ruinen aus denen der geheime Unterschlupf ihrer Gilde bestand führten. Ein geräuschvolles Klacken hallte durch die Gänge, erzeugt durch die hohen Absätze ihrer schwarzen Schuhe. Sie ging immer weiter, durchquerte das heruntergekommene Gebäude, welches sie unter normalen Umständen nie betreten hatte. Ein Haus wie dieses, war eindeutig unter ihrer Würde, doch andererseits... Sie musste Royal Crusade schon zugestehen, dass sie eine gute Entscheidung bei der Wahl ihres Geheimversteckes gefällt hatten. So schnell kam niemand darauf, dass eine dunkle, böse Gilde die nach großem strebte sich mit einem Kaff wie diesem zufrieden gab. Geschmeidig war ihr Gang, während sie ihre in lange, schwarze Handschuhe gehüllten Arme ruhig neben ihrem Körper hin und her schwingen ließ. Die Handschuhe gingen bis etwas weiter als die Mitte ihrer Oberarme, wo sie in zwei goldene Ringe und spitz geformte Spitze übergingen. Ums Handgelenk war etwas wie eine Lederschnalle, ebenfalls mit einem goldenen Ring verziert, welche sich etwas vom restlichen Handschuh abhob. Neben dem goldenen Ring war auch ein kreuzähnliches Zeichen auf dem Leder. Die Handschuhe waren vollständig geschlossen, schmiegten sich perfekt an ihre schlanken Arme. Sie waren nicht zu eng, aber auch nicht zu locker und wärmten die Untote gut. Máirín ging weiter und kurze Zeit später erreichte sie auch den Ort, den sie anvisiert hatte. Es war die Ruine eines alten Klosters. Die Wände waren heruntergekommen, es standen noch ein paar alte Bänke im Raum und ein roter Teppich, der schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden war. Er war dreckig, an manchen Stellen hatte er Löcher oder war ausgefranzt. Mái ging zwischen den teils umgeworfenen Bänken her, strich mit ihren eingehüllten Fingern über das alte Holz, bis sie die vorderste Reihe erreichte. Dort ließ sie sich auf eine der Bänke fallen und schlug ihre Beine übereinander, wodurch der Stoff ihres Kleides nun vollends von ihrem Bein rutschte. Sie hatte sich an diesem Tag für ein... Manche würden meinen gewagtes Outfit entschieden. Es war im großen udn ganzen ein Body. Er war schwarz, teils aus leeder, teils aus Stoff, aber auch aus Latex gefertigt. Der Bauch, sowie ihr Bauchnabel waren frei, der Rand des Loches war zackenartig verziert. Der obere Teil des Bodies, in den ihre Oberweite gehalten wurde, war weiß gefärbt, am Rand mit schwarzer Spitze, ähnlich wie bei den Handschuhen verziert. Generell war der Body darüber hinaus noch golden verziert. Am Rand, wo der weiße Stoff auf die schwraze Spitze traf, der Bereich zwischen ihren Brüsten und teils darunter, sowie links und rechts ihre Seiten, wo der Body auf der Rückseite in einen langes, fließendes Stück schwarzen Stoffes überging, wie es bei vielen ihrer Outfits der Fall war. Ihr linkes Bein war dadurch vollkommen entblößt, von den Schuhen und einem Lederriemen abgesehen, welches sie um ihren Oberschenkel gebunden hatte. Das andere war in eine Art Strumpfhose und Leder gehüllt. Das Leder reichte ihr bis etwa zur Mitte des Oberschenkels. Ihre Hals und der Bereich von diesem aus, bis zum äußeren Rand ihrer Oberweite war darüber hinaus mit weiterem weißen Stoff verziert, des am Rand golden verziert war. Auf ihrem rot-violetten Stoff ruhte eine Kaputze aus schwarzem Stoff, mit weißem Rand. Heute trug sie, wie so oft in letzter Zeit offen und lang, dass es ihr bis über den Hintern hinaus ragte. Man konnte meinen, dass die Daeva frieren mochte, doch das tat sie nicht. Sie hatte viele Jahre in einem kalten, feuchten Keller verbracht und hatte gelernt mit der Kälte umzugehen und vor allem, zu verbergen wenn sie fror. Außerdem hatte sie ja ihren Kelch. Mit etwas Alkohol im Blut, konnte sie sich selbst ohnehin vorgaukeln, dass ihr nicht kalt war. Außerdem genoss sie Kälte und den damit einhergehenden Schmerz. Also brauchte sie sich diesbezüglich weniger Gedanken zu machen. Wer schön sein will, muss leiden. Sanft wippte sie mit dem in geschlossene Stiefel geschlossenen Fuß, lehnte sich auf der Bank zurück, sodass ihr Rücken das alte Holz berührte und legte ihren einen Arm auf der Kante dessen ab. Máirín hatte Klostern eigentlich nie etwas abgewinnen können. Generell der Religion und dem Glaube. Diese tendierten dazu, den Glaubenden alles verbieten zu wollen. Der kleinste Spaß war verboten und als Daeva war sie natürlich kein sonderlicher Fan davon. Aber gut. Sie hoffte einfach nur, dass ihre beiden Kameraden, die sie hier erwartete nicht allzu lange auf sich warten lassen würden, damit sie schnell von hier verschwinden konnten. Viel wusste die Untote nicht über die beiden Herren, mit denen sie diese Quest bestreiten sollte. Das würde spaßig werden. Hoffentlich hatte sie nicht zwei komplette Vollnieten gezogen.
Ruhig lag Bran in seinem Bett und las ein Buch über die verschiedenen Kreaturen des Königreichs Fiore. Er schloss das Buch und lag es beiseite auf sein Nachttischkasten, wo sich schon unzählig viele weitere Bücher befanden. Er begab sich in eine aufrechte Sitzposition, säuberte seine Brille und machte sich Gedanken über die Quest, die er akzeptierte. Das war die erste Quest, die der Schwarzhaarige annahm, seitdem er der Gilde Royal Crusade beitrat. Er war etwas nervös, da ihn zwei fremde Magier aus der Gilde begleiteten. „Ich hoffe bloß, dass während der Quest nichts passiert. Ich will nicht, dass noch so ein Vorfall passiert …“, redete er sich selbst leise ein. Danach stand er auf, schaute auf die Uhr, es war Zeit, er musste los. Er packte seine Tasche mit einer Ersatzbrille und Kontaktlinsen, da er ohne Hilfsmittel nicht viel sah. Über seine weiße Weste zog sich der Aviane seinen langen schwarzen Mantel, korrigierte nochmals seine Brille, verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg zum Treffpunkt in das verfallene Kloster. Auf dem Weg blickte er des Öfteren über die Schulter und vergewisserte sich, dass ihn niemand verfolgte. Alles, was der Brillenträger dachte, was er über seine Vergangenheit wusste, fühlte sich wie ein Traum für ihn an, was verheimlichte man ihm denn noch? Der Verrat hinterließ tiefe, klaffende Wunden bei Bran, Wunden, die sich nicht einfach schlossen. Doch das alte heruntergekommene Kloster riss den Schwarzhaarigen aus seinen Gedanken, als er davorstand, hier schien er richtig zu sein. Ein Fan war er nicht von dem Treffpunkt, wenn es nach ihm ging, hätten sie sich irgendwo getroffen, was nicht so heruntergekommen aussah. „Man kann ja nicht alles haben“, seufzte er vor sich hin. Der Aviane nahm einen tiefen Atemzug und öffnete die Tür des verfallenen Klosters und bahnte sich seinen Weg durch den Gang, bis er im Raum des Treffpunktes ankam. Der Raum roch nach altem vermodertem Holz, die Wände schon allesamt beschädigt und der rote Teppich sah auch schon mal bessere Tage. Dass das alte Gebäude überhaupt noch steht, verwunderte den Brillenträger schon sehr, er hoffte, dass sie nicht allzu lange hier verharrten. Drei tote Magier fand man in einem verlassenen Kloster auf, das wäre eine großartige Schlagzeile. Die Gedanken schweiften nur im Kopf von Bran, doch dann erkannte er auf der vordersten Bank eine Person mit roten Haaren. Mit langsamen Schritten lief er auf die fremde Person zu. Es war eine Frau. Der Schwarzhaarige stellte sich vor die Rothaarige und musterte diese mit angespannter Mimik, die linke Hand an seinem Kinn und die rechte Hand an seiner Hüfte. Rotes Haar, orange Augenfarbe, ein freizügigeres Outfit und Schuhe mit hohen Absätzen. Die Mimik entspannte sich und man sah ein Lächeln im Gesicht des Aviane, er beugte seinen Oberkörper leicht nach vorne „Wenn ich mich vorstellen darf, Bran Kirrin“, danach richtete er seinen Oberkörper wieder auf. „Du musst wohl einer der Magier sein, die an der Quest teilnehmen“, wer sonst begab sich freiwillig in so ein altes Kloster, die Geschichten über Flüche und geisterhafte Lichter hatte. Aber vielleicht war das auch gut so, da blieben die Magier auf jeden Fall ungestört. Der Brillenträger setzte sich aber nicht auf die Bank, nicht wegen der Frau vor sich, sondern weil ihm die Bank zu morsch und dreckig aussah. „Ich hoffe, wir müssen nicht mehr allzu lange hierbleiben, das Gebäude wirkt auf mich sehr baufällig.“ Zwei der drei Magier waren nun am besagten Treffpunkt, jetzt warteten die beiden nur noch auf den dritten und letzten Magier. Innerlich war Bran immer noch etwas angespannt, dies zeigte sich unwillkürlich an seinem angestrengten Blick, dennoch hatte er ein Lächeln im Gesicht.
Grr… Unruhig lag Flint auf den Fellen und Decken, die seine Schlafstätte darstellen, und versuchte ein Buch zu lesen. ”Grundlagen der Magietheorie II - Eine Abwandlung über verschiedene Ausrichtungen arkaner Befähigungen” von M. A. Armandarmus und J. v. Grunhayn war der viel zu lange Titel des Buches, das sich bestimmt in jeder halbwegs gut sortierten Bücherei befand. Doch konnte Flint dem Wälzer in einem schlichten, braunen Ledereinband keine Erkenntnisse entlocken. Nicht etwa sein Geist oder seine Fähigkeit zu lesen war es, der ihm eine Lektüre des Schmökers verwehrte, sondern seinen Physis. Hrrrmpf… Jedes Mal, wenn Flint versuchte, eine Seite umzublättern, schlug er stattdessen das halbe Buch um. Es war einfach nicht für Riesenhände gemacht. Vorsichtig und mit Fingerspitzengefühl versuchte der Rotschopf, die Seite wieder zu finden, auf der er zuletzt war. Nur mit dem Fingernagel fuhr er langsam unter die Seiten und…
Skrrrrtsch
Bestimmt hundertfünfzig Seiten hatte Flint aus Versehen aus dem Buch gelöst, diese fielen nun wie Laub im Herbst zu Boden. AAACH SCHEISSE!!, brüllte der Riese aus, nahm das Buch und schleuderte es mit voller Wucht durch den Raum. Es zog eine Spur an losen Seiten hinter sich und klatschte mit einem unbefriedigenden Geräusch gegen die Wand, rutschte dort zu Boden und blieb besiegt liegen. Beschissene Bücher…, grummelte Flint vor sich hin. War keine gute Idee gewesen. Na dann verschob er seine Studien - wie immer - auf ein ander Mal. Eigentlich war Flint der Gilde beigetreten, um mehr über seine Magie zu erfahren, doch bisher war er dabei keinen Schritt weiter gekommen. Er konnte schon ein wenig besser damit umgehen wie vor einem Jahr noch, doch das schon Flint eher auf Übung, nicht auf bahnbrechende Entdeckungen seinerseits. Es war Zeit, sich einen guten Lehrer zu suchen. Doch davor war es erst einmal Zeit, etwas für die Gilde zu tun. Für eine neue Quest hatte er sich eingetragen, zwei neue Gesichter würde er dabei kennenlernen. Über Máirín wusste der Rotschopf, dass sie einigen Mitgliedern der Gilde den Kopf verdreht hatte. Binnen kürzester Zeit war sie zu einer B-Rang-Magierin aufgestiegen, damit war sie nun mit Flint gleichauf, was den Rang betraf. Mit einem breiten Grinsen freute sich der Riese schon darauf, sich selbst ein Bild von ihr zu machen. Bran, der andere, war noch ein neues Gesicht in der Gilde, ein unbeschriebenes Blatt. Über ihn hatte der Rotschopf noch gar nichts herausfinden können. Da war es doch umso besser, ihn direkt auf seiner ersten Quest kennenzulernen und zu sehen, aus welchem Material der Neuling geschnitzt war.
Einige Minuten nachdem Flint es aufgegeben hatte, zu lesen, hatte er sich stattdessen gerüstet, angezogen und reisefertig gemacht. Seine Bronzerüstung und der rote Mantel zierten auch heute den muskulösen Körper des Hünen, in einem aus Segeltuch genähten Seesack hatte er ein wenig Proviant, Klamotten zum wechseln und mehr Proviant untergebracht. Sein Kurzschwert hing an der linken Hüfte. Über eine Schulter hievte der Rotschopf sich das Reisegepäck, auf die andere lud er sich ein großes Fass voll lieblichem Wein. Wohin die Reise ging, hatte Flint nicht so recht mitbekommen, da nahm er lieber zu viel als zu wenig mit. Voll beladen machte er sich gebückten Hauptes auf den Weg an die Oberfläche. Man hatte ihm extra ein Quartier zugewiesen, das nicht zu tief in den Katakomben unter dem verlassenen Kloster lag - dass Flint nicht aus Versehen die Gänge und Tunnel zum Einsturz brachte. Mit großen Schritten ging er auf das Klostergebäude zu. Sicher konnte man ihn schon von Weitem hören und sehen - Heimlichkeit war keine von Flints Stärken. Stattdessen lugte er über die zerfallenen Mauerstücke und fand dann schließlich seine zwei Kameraden. Haallo!, rief er ihnen zu, bevor er sich umständlich durch ein längst ausgefallenes Fenster quetschte. Das Klostergebäude selbst war zum Glück recht hoch gebaut, so konnte er sich zu den beiden anderen gesellen (wenn auch ein wenig gebückt, um sich den Kopf nicht anzuschlagen). Mit über vier Metern würde er die beiden anderen Crusader selbst dann noch überragen, wenn sie sich aufeinander stellen würden. Seesack und Weinfass stellte Flint ab. Flint Wood, einsatzbereit!, stellte er sich vor und grinste Bran und Máirín breit (und etwas dümmlich, wie er halt aussah) an. Bin schon auf euch beide gespannt!
Máirín war schon sehr neugierig wer sie da auf dieser Quest begleiten würde. Bei einer Quest wie der jetzigen hielt sie es zwar persönlich für sinnvoller, so wenig wie möglich loszuschicken und vor allem erfahrene Magier. Welche, die nicht auffielen und ihre Aufgabe nachweislich gut bestreiten konnten. Die sich als Mitglied bereits bewiesen hatten. Es war äußerst ungewöhnlich, dass sie nicht den blassesten Schimmer hatte, wer ihre Mitstreiter sein würde. Sie war normalerweise ja lieber vorbereitet und wusste mit was und vor allem wem sie es zutun hatte. Doch dieses Mal hatte sie es nicht hinbekommen. Sie war sich selbst nicht so sicher woran es gelegen hatte. War die Zeit zu kurz gewesen? Hatte sie es mit Frischlingen zutun? Es frustrierte sie auf jeden Fall extrem, nicht zu wissen womit sie es zu tun hatte. Ändern konnte sie daran jetzt auch nichts mehr. Der Drops war gelutscht und sie konnte nichts weiter tun, als es hinzunehmen und abzuwarten. Hoffentlich würden die beiden anderen es geshcnallt bekommen, sich pünktlich blicken zu lassen. Máirín war nicht sonderlich ein Fan davon, wenn man sie warten ließ. Es gehörte sich, dass sie die anderen warten ließ. Nicht anders herum. Zu ihrem Missfallen war sie dann die Erste an dem vereinbarten Treffpunkt. Sie rümpfte die Nase während sie zwischen den Bänken entlang ging, bis hin zur vordersten Reihe. Sie wischte ein wenig was von dem Staub und Dreck weg, wodurch ihre Kleidung sauber bleiben sollte und setzte sich dann hin. Sie überschlug die Beine, wippte leicht mit dem Fuß und wartete. Sie war sich durchaus bewusst, dass sie etwas zu früh da war... Dennoch, ein wenig ärgerte sie dieser geringfügige Ehrgeiz und die mangelnde Höflichkeit. Vor ein paar Jahrzehnten war es noch üblich gewesen, etwas zu früh da zu sein. Oder zumindest pünktlich. Mái schnaubte verärgert, während sie feststellte, dass ihre Begleiter wohl noch auf sich warten ließen. Frechheit!, dachte sie sich. Ihr wippen wurde etwas unruhiger und sie spannte sich an. Es passte ihr ganz und gar nicht, dass die beiden anderen sich verspäteten. Ihr war der Grund ihrer Verspätung egal. Bei ihr waren sie alleine deswegen schonmal unten durch. So etwas ziemte sich nicht. Genau als sie das dachte, hörte sie, wie jemand das Kloster betrat. Die Schritte waren ruhig, klar zu erkennen und schwer. Es musste ein Mann sein... Sie kannte bisher zumindest keine Frau die so ging. Máirín drehte den Kopf nicht nach hinten um, diesen Triumph würde sie dem Zuspätkommer nicht vergönnen. Sie einfach hier in dem Dreck warten gelassen zu haben... Das war schon eine ziemliche Beleidigung in ihren Augen. Die Schritte wurden lauter, bis die Daeva eine Bewegung erblicken konnte. Erst als die Person vor ihr stand, sich leicht vor ihr verbeugte legte sie den Blick auf den Mann der vor ihr stand. Er war verhältnismäßig schlank, hatte langes schwarzes Haar und trug eine Brille. Als er sich wieder aufrichtete und sie einen Blick auf sein Gesicht erhaschen konnte staunte Máirín nicht schlecht. Er konnte fast schon als Mädchen durchgehen, so feminin wie er war. Doch der Schnitt seiner Kleidung und seine Proportionen, welche die Untote in wenigen Augenblicken kleinlich analysiert hatten, verrieten ihr neben dem Gang und der Stimme, dass es sich um einen Kerl handeln musste. Bran Kirrin war sein Name... Kein schöner Klang. Ein hässlicher Name. Er war hart und widersprach dem Äußeren des Mannes. Ein hässlicher Kontrast. "Ich bin Máirín Sarnai Visha Viziato.", erwiderte sie, lehnte sich ein Stück weit zurück, strich mit den Fingern des Armes, der auf der Rückenlehne der Bank ruhte über das alte Holz. "Dein Gesicht habe ich bisher noch nicht gesehen... Bist du ein Neuling?", fragte sie, ignorierte seine Frage, ob sie an dieser Quest teilnahm komplett. Die Frage war in ihren Augen dumm, war es doch offensichtlich. Warum sollte sich denn sonst jemand wie Máirín, freiwillig hier aufhalten? Und dann auch noch zu der abgemachten Uhrzeit? Auch seine Aussage ignorierte sie völlig. Denn im nächsten Moment war auch schon ein lautes Poltern von außerhalb des Klosters zu hören. Es klang als würde eine Herde von Elefanten über den Boden stapfen, geradewegs auf sie zu. Doch hier gab es keine Elefanten. Mái tippte ein wenig unruhig auf dem Holz der Bank, machte sich innerlich schonmal bereit, einer möglichen Gefahr gegenüber zu stehen. Das Poltern verstummte... Das war seltsam. Im nächsten Augenblick war eine laute, tiefe Stimme von über ihnen zu hören. Mái prahlte immer gerne damit, dass sie die vollständige Kontrolle über sich, ihren Körper und ihre Mimik hatte, doch als ihr Blick sich nach oben richtete entgleiteten ihr sämtliche Gesichtszüge. Durch das Loch in den Klostermauern lugte ein Riese mit rotem Schopf und Bart. Oh Gott ist der hässlich., schoss es ihr als erstes in den Kopf. Sie hatte schon des Öfteren von Riesen gehört und gehofft, dass sie diese Geschöpfe so gut es ging meiden konnte. Doch offensichtlich handelte es sich bei dem Riesen um ihren Kollegen, der auf den sie gewartet hatten. Mái schluckte, gewann wieder die Kontrolle über ihre Gesichtszüge und schüttelte den Kopf. Die haben mir nicht ernsthaft einen Riesen als Partner zugewiesen?! Wie soll ich denn so arbeiten?! Der fällt doch noch mehr auf, als ein bunter Hund! Mái zog kritisch die Augenbrauen zusammen, ließ ihren Blick über das breite, kantige und grobe Gesicht. Dann erhob sie sich und verließ das Kloster, nicht abwartend ob Bran ihr folgen würde. Draußen angekommen ging sie um das Gebäude herum. Der Typ war doch sicher an die vier Meter hoch! Was sollte der scheiß?! Doch es half alles nichts. Es brachte nichts, wenn Máirín sich darüber den Kopf zerbrechen würde. Sie konnte es nicht ändern. Doch begeistert war sie nicht. Auch wenn dieser Flint Wood - sein Name war auch ziemlich hässlich, wie alles an ihm - ihr ihre Arbeit, die ja gerne darauf abzielte unauffällig zu argieren unmöglich machen würde und ihr der Gedanke sich mit jemanden wie ihm sehen zu lassen nicht gefiel. "Dann sind wir ja vollzählig, großartig.", meinte sie, verschränkte die Arme und setzte ein Lächeln auf. Es fiel ihr schwer, dieses beizubehalten. Denk an irgendwas schönes.... Wein... Aufgeschnittene Kehlen... Eine geöffnete Bauchdecke.. Die Schmerzensschreie..., in Gedanken ging sie ein paar Dinge durch und es gelang ihr zumindest zu einem gewissen Teil sich zu beruhigen. Ihr wurde gerade in diesem Moment klar, dass sie offenbar bisher nur Glück damit gehabt hatte, ansehnlichen Personen innerhalb der Gilde begegnet zu sein. Eine Realität, die sie ganz gerne verdrängen würde.
Máirín Sarnai Visha Viziato war also der Name der Rothaarigen, ein langer, merkwürdiger Name. Nach dem Urteil von Bran sah sie kampferfahren und selbstbewusst aus. „Ja, ich bin neu, du hingegen siehst aus, als hättest du schon einige Quests hinter dir“, erwiderte der Aviane. Er wandte sich von der Dame ab und ging ein paar Schritte, ihm war es egal, ob sie auf die anderen Fragen antwortete oder nicht, denn er hatte andere Gedanken im Kopf. Der Brillenträger wollte nicht, dass es zu einem erneuten Vorfall wie damals kam, deswegen hielt er auch einen gewissen Abstand zu Gildenmitgliedern. Er baute nicht gerne Bindungen zu Gildenmitgliedern auf, da er anderen Zielen folgte. Geprägt von Verrat, schirmte sich Bran vor anderen Menschen ab, damit schützte er sich lange Zeit. Diesmal hatte er aber keine Wahl, nur zu gerne hätte er die Quest alleine bestritten, nur damit er anderen Menschen aus dem Weg ging, doch in einer Gilde kam man als einziger nicht weit.
Zähneknirschend, mit einem Lächeln im Gesicht verschränkte er seine Arme, als er auf einmal lautes Stampfen vernahm. Sofort begab sich der Schwarzhaarige in Kampfposition, Oberkörper beugte er leicht nach vorne und mit der rechten Hand am Griff seines Rapiers Redemptor. Egal was auf die beiden zukam, es musste verdammt groß gewesen sein, damit es solche lauten Schritte erzeugte. Leicht rieselten kleine Steine aus den Fugen der Steinwände, jedes Mal, als die Schritte näherkamen. Mit einem kurzen Blick über die Schulter, sah der Aviane wie Máirín unruhig auf die Holzbank tippte, als ob sie sich auch auf etwas vorbereitete. Nervös und mit der rechten Hand am Griff des Rapiers atmete er tief ein und machte sich auf eine Konfrontation bereit. Stille kehrte ein, bis ein Kopf durch ein zerfallenes Mauerstück lugte. Es war ein Riese mit roten Haaren, der die bereits zwei anwesenden Magier begrüßte. Na, das kann ja sehr interessant werden, dachte sich der Brillenträger. Einen Riesen sah er zum ersten Mal, sonst las der Gefiederte nur von ihnen aus Büchern, aber es schien, als wäre es der letzte Magier, auf den die beiden noch warteten. Die beiden sahen zu, wie er sich durch das ausgefallene Fenster des Klosters quetschte, dennoch war das Kloster zu klein für den Riesen. Er stellte sich mit dem Namen Flint Wood vor.
Die Anspannung von Bran war wie verflogen, er nahm seine rechte Hand von seiner Waffe und atmete tief aus. Der Aviane antwortete dem großen erst nicht, danach lief er gerade auf ihn zu, bis er vor ihm stand, mit der rechten Hand an der Hüfte und mit der linken Hand an seinem Kinn, als ob er nachdachte. Rotes Haar, rotbraune Augenfarbe, seltsame Gesichtsform, beachtliche Größe, wahrscheinlich größer als vier Meter, stark definierte Muskulatur am ganzen Körper, eine große Bronzerüstung mit einem langen roten Mantel. Dabei hatte er außerdem noch einen großen Sack und ein Fass. Na ja, bei der Größe brauchte sein Körper eine Menge an Energiezufuhr, damit sein Körper überhaupt funktionieren konnte, dachte sich der Schwarzhaarige und beugte seinen Oberkörper leicht nach vorne „Auch dir stelle ich mich gerne vor, Bran Kirrin der Name“. Danach richtete er seinen Oberkörper wieder auf und nahm mit seinem Lächeln einen ernsten Gesichtsausdruck ein und entfernte sich wieder langsam von dem Riesen. Die Quest nahm sehr interessante Züge an, jemand, der so groß war, fiel überall auf. Die Frage, die im Kopf des Aviane herumging, war, wie die drei die Quest erledigten, ohne dass man Rückschlüsse auf sie oder die Gilde zog. Aber es brachte nichts, wenn er sich jetzt deswegen den Kopf zerbrach, ein Rückzieher war ausgeschlossen, also gab Bran sein Bestes, damit sie die Quest so schnell wie möglich erledigten. „Jawohl, damit wären wir vollzählig“, erwiderte er Máirín und nickte Flint mit einem Lächeln zu.
Nachdem Flint ins Kloster hineingelugt und seine beiden Kameraden darin erspäht hatte, suchte er sich eine andere Stelle, von der aus er sitzend mit den beiden reden konnte. Diese Máirín, die da dabei war, war ja ein echt heißer Feger, das entging dem Rotschopf natürlich nicht. Der andere Kerl war auch nicht übel. Irgendwie bekam Royal Crusade es hin, lauter hübsche Leute einzusammeln, fiel dem Rotschopf da auf. Vermutlich lag das daran, dass die meisten eher Schwätzer und keine Kämpfer waren. Wer ab und zu mal einen Streitkolben ins Gesicht bekam, der sah irgendwann auch nicht mehr ganz so ansehnlich aus. Seltsame Gedanken gingen dem Rotschopf da durch den Kopf, als er sich auf den kalten Boden setzte, Fass und Seesack neben sich abstellte und zu den anderen beiden sah. Freut mich, Brann! Dich hab’ ich hier noch nie gesehen. Wir müssen unbedingt mal einen zusammen trinken… Den letzten Satz sprach Flint mit etwas ernsterer Miene und ließ den Schwarzhaarigen so wissen, dass der Riese das nicht nur als Höflichkeitsfloskel, sondern durchaus ernst gemeint hatte. Auf die Feststellung Máiríns, dass man nun vollzählig sei, nickte Flint zustimmend. M-hm! Mittlerweile hatte er sich in den Schneidersitz gesetzt, der warme, rote Umhang mit flauschigem Pelzkragen wärmte den Hals des Giganten. Irgendwie war die Stimmung mal wieder viel zu ernst, düster und angespannt für den Geschmack des Kriegermagiers. Aber das war er in diesen Kreisen ja mittlerweile leider gewohnt. Wenn er es richtig verstanden hatte, dann sollte Máirín dieses Mal die Leitung der Quest übernehmen. Irgendwie war das fast so, wie mit Thana unterwegs zu sein. Beim Gedanken an die Dürremagierin und die letzte Quest, die die beiden zusammen in der heißen Wüste West-Fiores abgeschlossen hätten, würde dem Riesen ganz warm. Was haben wir vor, und wo geht es hin?, wollte Flint neugierig wissen. Bestimmt würde Máirín ein Briefing für die beiden Magier abhalten, in denen die Mission erklärt wurde. Hoffentlich war es etwas spannendes. Ein Schloss einnehmen oder ein Monster bekämpfen und seinen Schatz stehlen oder ein paar Rune Knights vermöbeln, das würde Flint liebend gerne tun. Es brannte das Kriegerblut in ihm, zu lange schon hatte er keine richtige Herausforderung, keinen lustigen, spannenden, gefährlichen Kampf mehr gehabt. Der Tatendrang des Riesen wurde schon bald gedämpft werden.
Offenbar meinte das Schicksal oder die Gilde es an diesem Tag nicht gut mit ihr. Ein Neuling, ernsthaft?! Wie kamen sie denn bitte darauf, dass DAS eine gute Idee war? Máirín hatte sicherlich nicht im geringsten Interesse daran, jemanden, der völlig unerfahren in diesem Handwerk war, hinter sich her zu schleifen. Er würde ihr durch seine Inkompetenz noch den kompletten Auftrag versauen! Darauf hatte sie so gar keinen Bock. Mái mochte Erfolg und Bran war etwas, ein Stein, den man ihr in den Weg legte, um dieses Ziel zu erreichen. Das einzige was ihn jetzt noch rettete, war die Tatsache, dass er über so etwas wie grundliegende Manieren verfügte. Respekt war für ihm offenbar nicht fremd. Gut für ihn. "Ja, das habe ich.", erwiderte sie, ein charmantes Lächeln auf den Lippen während sie weiter grazil mit ihrem Fuß wippte. Sie ahnte nicht gerade, dass es dem Kerl genauso sehr wie ihr missfiel so viele Klötze am Bein zu haben und diese Aufgabe am liebsten alleine erledigen würde, doch selbst wenn würde es nichts bringen. Mái war ohnehin besser als er, würde dne Auftrag alleine viel besser als er bestreiten und sie konnten ja ohnehin nichts dran ändern. Sie mussten sich damit arrangieren, auch wenn es der Daeva alles andere als gefiel.
Während die Untote verhältnismäßig ruhig blieb, nicht gleich nach ihren Waffen griff oder sich in Kampfposition begab, merkte man, wie sie wachsam die Umgebung musterte, bereit auf jede mögliche Bedrohung zu reagieren die sie nun anfallen könnte. Bran dagegen hatte die Hand auf seiner Waffe liegen, die an seinem Gürtel baumelte, blickte ebenfalls wachsam umher. Dann lugte ein Riese mit rotem Haarkleid in das Kloster herein, stellte sich als ihr Kamerad und Questbegleiter Flint Wood vor. Mái entspannte sich nicht wirklich bei dem Anblick. Irgendwer musste mächtig sauer auf sie sein, wenn er ihr neben dem kleinen Stein, den Bran darstellte, noch einen Berg in den Weg stellte. Die Tatsache, dass sie nun mit diesen beiden Schwachmaten arbeiten musste, raubte ihr den letzten Nerv und das, obwohl sie noch nicht einmal losgelegt hatten! Bran stimmte ihrer Aussage zu, welche sie gefällt hatte, nachdem Mái das Kloster verlassen hatte um sich des Ausmaßes dieser Katastrophe bewusst zu werden. Flint war an die vier Meter hoch, von einer Größe und Masse die man gar nicht übersehen konnte. Flint war von einem Maß das regelrecht danach schrie "Hallo, hier bin ich, seht mich an.". Es nervte sie. Und wie. Sie kochte innerlich, zwang sich aber dennoch zu einem Lächeln und unterdürckte die innere Anspannung die drohte ihren Körper wie ein Tsunami zu überrollen. Bran stellte sich dem Riesen vor, welcher sich sehr darüber freute ihn kennenzulernen. Machte ihm dabei sogar direkt ein Angebot zum Trinken. Immerhin etwas, was an Flint gut war. Er schien Alkohol zu mögen, ähnlich wie die Daeva. Ob er in dem riesigen Fass, dass er bei sich trug Alkohol drinne hatte? Wenn ja, was für welchen? Bier? Sekt? Oder sogar Wein? Wenn es Wein war, dann bestimmt nur ganz billiger, konnte sich jemand so armesliges und hässliches wie er sicherlich nichts gutes, wertvolles und schönes, wurde alles schöne in seiner Nähe augenblicklich genauso hässlich. Oder schöner, wie in Máis Fall. Langsamen, eleganten Schrittes ging sie auf den Riesen zu, blieb vor dem Fass stehen und strich über das Holz. "Was ist da drinnen?", fragte sie, ließ ihren orangenen Blick seinen in seine Bronzepanzer gehüllten Körper nach oben, bis hin in sein klobiges, unansehnliches Gesicht. Der Riese erkundigte sich nach dem Grund ihres Treffens, erwartete wohl ein knappes Briefing, was sie zutun hatten. Imkompetente Bande. Er hatte es nicht einmal geschafft sich zu informieren... Das ließ das Blut in den Adern der Untoten wieder kochen, doch sie atmete tief durch. Dann musste sie es wohl auch nochmal für den letzten Deppen wiederholen. Sie lächelte, hievte sich auf das Fass, überschlug die langen Beine, stützte sich mit den Händen, ein Stück weit hinter ihrem Rücken auf dem Rand ab, umgriff diesen, während sie leicht nach hinten gelehnt dasaß, was ihre Kurven wieder schön in Szene setzte. Es war ein natürlicher Instinkt von ihr. "Wir sollen einem verzweifelten Musiker in Süd-Fiore helfen. Einer seiner Kontrahenten stiehlt wohl seine Werke, erntet der Ruhm der eigentlich ihm selbst gebührt und er will, dass wir ihm für immer zum Schweigen bringen. Wir sollen es wie einen Unfall aussehen lassen.", meinte sie, nahm eine ihrer Hände vom Rand des Fasses weg, warf einen kurzen Blick auf ihre Fingernägel, ehe sie diese auf ihrem Oberschenkel ablegte und zu Flint heraufblickte, ein charmantes Lächeln auf den rosigen, vollen Lippen. Hoffentlich würde dies ihm und dem Frischling genügen.
Bran sah zu, wie sich dieser vier Meter Riese langsam zu ihnen gesellte und sich vor die beiden Magier auf den kalten Boden setzte. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck von Flint entgegnete er dem Gefiederten, dass sie mal was zusammen tranken. Mit einem Lächeln im Gesicht erwiderte er „Die Freude ist ganz meinerseits, natürlich nehme ich dein Angebot gerne an“. Auch wenn der Aviane nicht gerne was mit anderen unternahm, bemerkte er, dass das kein Angebot war, sondern eher einer Aufforderung. Die beiden waren auf jeden Fall sehr viel stärker als der Brillenträger und sahen so aus, als ob sie schon mehrere Quests hinter sich hatten. Das hieß für ihn, dass er das schwächste Glied in der Gruppe war und sich den anderen beiden fügte. Na ja, wie sagt man so schön, man lernt nie aus… Und vielleicht komme ich ja noch an wichtige Informationen, die ich brauchen könnte… dachte er sich. Als Bran immer noch vor sich hin grübelte, wie sie die Quest mit einem Riesen bestritten, lief Máirín dem Rotschopf entgegen und erkundigte sich über den Inhalt des Fasses, den er bei sich hatte.
Was sollte in dem Fass schon sein, natürlich war da Alkohol drinnen. Egal was es für Alkohol war, es war auf jeden Fall nichts Hochwertiges. Hochwertiger Alkohol war teuer und als Magier in einer Gilde verdiente man nicht genug, damit man sich so etwas leistete. Bran wuchs in Nobilität auf und erkannte schnell an Produkten, ob diese qualitativ hochwertig waren oder nicht. Aus seinen Gedanken zerrte ihn die Frage von Flint, der sich über die Questdetails bei Máirín erkundigte. Oh, da kam mir ja der Riese mit der Frage zuvor… dachte sich der Schwarzhaarige. Mit einem Schwung hievte sich die Rothaarige auf das Fass des Riesen und briefte die beiden Magier über die Questdetails. Der Brillenträger fror für einen Moment auf der Stelle ein und sein rechtes Auge zuckte ein paar Mal, bis er wieder seine Gedanken fasste. Wie ein Unfall aussehen lassen? Wie sollte man das denn anstellen? Wir haben einen Riesen dabei… Na, das kann sehr spannend werden… grübelte der Gefiederte vor sich hin. Ebenso sah man es Mái an, dass sie auch nicht sehr glücklich über die Umstände der Questbedingungen war.
„Danke für das Briefing. Wie wollen wir nun am besten fortfahren?“. Mit ein paar Schritten entfernte sich Bran kurz von der Gruppe und dachte über die Informationen nach. Aber es fehlten ihm noch zu viele Informationen, bevor er irgendwelche Rückschlüsse zog. Wichtig war aber jedoch, dass sie nach Süd-Fiore reisten, das hieß, dass sie eine beachtliche Strecke zurücklagen, je länger sie sich also hier aufhielten, desto mehr Werke stahl der Kontrahent, die Quest bot also Dringlichkeit. Er drehte sich wieder zu den anderen beiden Magiern und gesellte sich wieder zu ihnen, ohne dass er ein weiteres Wort sagte. Er verschränkte seine Arme und wartete gespannt auf das weitere Vorgehen, nur zu gerne erfuhr der Aviane mehr über den unbekannten der Werke klaute. Es war auch schon zu lange her, seitdem er das letzte Mal mit einer Person kämpfte.
Bran nahm Flints Einladung zum trinken an und auch Máirín schien sich für das Fass zu interessieren, das der Riese da mitgeschleppt hatte. Kurz kratzte der Rotschopf sich an der Schläfe, anscheinend war das Fässchen für die Violetthaarige interessanter als Flint selbst. Naja, jedem das seine. Hmm, irgendsoein Spätardeaner., erklärte der Riese und versuchte, sich daran zu erinnern, wie dieses blöde Chateaux geheißen hatte, das er auf einer Quest mal eingenommen hatte. Den Weinkeller hatte er als Lohn für seine Mühen geplündert. X887er Jahrgang… Es war guter Wein, das wusste Flint, warum sollte man auch schlechten stehlen erobern? Von der Qualität des Weines würden Bran und Máirín sich gerne später selbst überzeugen dürfen, der Rotschopf hatte keineswegs vor, das komplette Fass alleine zu leeren. In Gesellschaft und gemeinsam trank es sich doch immer viel besser. Und so wie Máirín die Mission der drei Crusader erklärte würde es auch genügend Gelegenheit zu geben, sich auf der Reise zu betrinken. In den Süden Fiores würden die drei reisen müssen, einmal durch das ganze Land. Flint verzog bei dem Gedanken, sich wieder mehrere Tage lang in einen Zugwagon zu quetschen, missmutig das Gesicht. Die Aufgabe selbst, die den dreien gestellt worden war, lag auch nicht so recht in der Comfort Zone des Kriegers. Er war ein Kämpfer, ihm lag es, sich mit starken Feinden zu messen, Orte zu erobern oder zu verteidigen und im Angesicht des Todes um die Erfüllung eines Auftrages zu kämpfen. Irgendeine Streiterei zwischen zu blöden Musikern zu schlichten, das war nichts, worauf er Lust hatte. Ach scheiße…, grummelte er vor sich hin. Nein, diese Quest gefiel dem Rothaarigen gleich doppelt nicht.
Das war etwas, was Flint in den letzten Wochen schon öfter aufgefallen war. Royal Crusade, so lustig der Haufen auch manchmal sein konnte (wenn Flint sie dazu zwang) war kein Ort, in dem er ausleben konnte, was ihm lag. Andauernd ging es nur darum, irgendwelche Leute hinterrücks zu töten. Darin lag keine Ehre. Darin sah Flint keine Stärke. Unzufrieden schlug der Riese mit der blanken Faust nach einem der Mauerreste, dieser brach unter der Wucht des Schlages zusammen. Staub stob durch die Luft. Und was hat das mit dem zu tun, wofür Royal Crusade steht?`, fragte er aus und war gespannt, ob einer der beiden ihm eine Antwort geben würde. Macht das das Land stärker? Wenn wir einen beschissenen Musiker abmurksen? Langsam erhob Flint sich und blickte zu seinen beiden Teamkameraden. Ach, ihr könnt ja nix dafür…, realisierte er dann und schüttelte mit grimmiger Miene den Kopf, packte sich seinen Seesack und das Weinfass und wandte dem Kloster dann den Rücken zu. Also auf?
ach was - dieser Bran schien ja auch sowas wie inakte Geschmacksknospen zu haben. Er trank also auch Alkohol. Ein Grund ihm weniger das Messer ins Herz rammen zu wollen. Wobei, Mái war ja nicht so der Fan davon, das Herz zu durchbohren. Ein Herz konnte auf dem Schwarzmarkt ziemlich viel einbringen, genauso wie andere Organe. Das Genick brauchte man da wesentlich wneiger. Das war damit also deutlich attraktiver. Halsschlagadern... Bei dem Gedanken wurde der Daeva ganz warm ums Herz. Es war kein Wunder das sie als Blutmagierin daran gefallen fand Blut beim fließen zuzusehen, unabhängig davon wessen Blut es war. Es war schön. Traumhaft schön... Rot wie Wein. Wundervoll. Sie riss sich selbst aus ihren Tagträumerein darüber, Bran die Kehle aufzuschneiden und widmete sich wieder dem hier und jetzt. Sie eilte nach draußen und betrachtete den gigantischen Haufen von Hässlichkeit vor sich. Er war nicht nur klobig und hässlich, sondern auch riesig. Wenn Mái weniger Mái wäre, hätte sie wohl angefangen vor Wut und Frust zu weinen. Es war zum Haare ausreißen. Flint schrieb sie sich in gedanken neben Bran auch noch auf ihre "To-Kill"-Liste. Es mochte vielleicht selbsterklärend gewesen sein oder etwas, was man sich bereits denken konnte, doch Mái war neugierig. Es gab auch Leute die Dinge wie Saft in Fässern transportierten. Alkohol war die logischste Antwort, aber nicht die einzige. Wnen sie Glück hatte, würde der Meteor vor ihr auch noch sagen, was für welcher. Das war eigentlich das, was sie am meisten interessierte. Das tat der Mann dann auch, meinte das es ein Spätardeaner war, X887er Jahrgang- Gar nicht mal so schlecht. Dieser Wein galt als hochwertig und teuer - wenn auch nicht so teuer, wie der, den die Untote täglich in der Darkwood Manor oder sonst konsumierte. Ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen als sie über das Fass fuhr. Das überraschte sie. DIe meisten waren nicht in der Lage das zu bezahlen. Ein Pluspunkt für den wandelnen Rammbock. Als nächstes gab sie den beiden ungebildeten und faulen Idioten ein kurzes Briefing darüber, was sie eigentlich zu tun hatten. Die Quest mochte auf einen Krieger wie Flint womöglich langweilig sein, schien dieser nicht im geringsten so etwas wie feingefühl oder feinmotorik zu besitzen, doch für Mái war es eine von der guten Sorte. Viel besser als ein einfacher Diebstahl oder sowas. Doch mit Bran und Flint würde dieses Kinderspiel doch eine ziemliche Herausforderung werden. Bran bedankte sich bei ihr während Flint erst einmal fluchte. Das überraschte sie nicht. Doch die frustrierte Reaktion des Trolls zauberte ihr ein leichtes Grinsen auf das feine Gesicht. Dieses wurde stärker als sie zusah, wie er ein Mauerstück nahm und es mit bloßen Händen zerbrach. Er war stark... Wie es sich wohl anfühlte, wenn er die klobigen Hände um einen legte und zudrückte? Luft würde man sicherlich bekommen... Was für ein tolles Gefühl es sein musste. Ob er damit schonmal einen Menschen zerquetscht hatte? Dazu in der Lage war er sicherlich. Máirín stellte sich vor, wie die Knochen seiner Opfer brachen und knacken. Eine wohlige Gänsehaut überkam sie. Flint war zwar abgrundtief unansehnlich, hässlich, eine Beleidung für ihre Augen, doch er war ein starker Kämpfer. Sie verstand warum Royal Crusade ihn unter seinen Kriegern haben wollte. Flint beklagte sich über die Quest und hinterfragte, was das mit Royal Crusade zutun hatte und was es ihnen brachte, wenn sie einen Musiker abmurksten. Ganz unrecht hatte er damit nicht, doch Mái sah das ganze doch etwas anders. Sie konnte morden und bekam oben drein noch ein paar Souvenirs und eine gute Bezahlung, dadurch, dass es meist illegale Sachen waren. Royal Crusade selber, war ihr herzlich egal. Máirín zuckte nur mit den Schultern als Flint sich entschuldigte. "Wenn du dich daran störst kannst du ja zu den Vorgesetzten gehen... Bin gespannt was sie von deiner Beschwerde halten.", sprach sie nur knapp, ein Schmunzeln auf den Lippen. Das wäre schon etwas, was sie spannend finden würde. Sie war zu kurz da, um die Vorgesetzten in der Gilde richtig einschätzen zu können, war es meist schwer an einen von ihnen heranzukommen. Ob sie Flint für eine solche Aussage bestrafen würden? Gott, würde Mái viel dafür geben, das sehen zu können. Auf seine Worte hin nickte sie nur und schwang sich elegant von dem Fass herunter. "Wir sollten zusehen, dass wir so schnell wie möglich nach Süd-Fiore kommen... Ein Zug eignet sich da wohl am meisten. Kannst du mit so etwas denn auch reisen, Flint?", sprach sie, mit freundlicher Stimme und einem freundlichen Lächeln, auch wenn es in Wahrheit ganz anders in ihr aussah und ihre Worte nicht aus Rücksicht oder Sorge gesprochen waren.
Man sah die Enttäuschung im Gesicht des Riesen, als Maí die beiden gebrieft hatte. An Flint merkte man dem Krieger gleich an, er zog lieber auf ein Schlachtfeld, bevor er sich um Kleinkram kümmerte. Ganz anders sah es bei der anderen Kollegin aus, sie strahlte sehr viel Selbstvertrauen aus, Auftragsmorde waren wohl ihr Metier. Außerdem starrte sie viel zu lange auf den Hals des Aviane, was ihn nur in seiner Vermutung bestärkte, dies war keine normale Auftragsmörderin, sie liebte wohl das Töten. Bran trat nochmals kurz von den beiden weg und rastete seinen Kopf in der rechten Hand, bevor er einen leisen Seufzer losließ. Alkohol hin oder her, wenn dies hier so weiter ging, standen sie noch bis zum nächsten Morgen.
Langsam wendete er sich der Gruppe wieder zu, als der Riese ein großes Stück Mauer mit der bloßen Faust zerschlug und über die Moral von Royal Crusade predigte. Der Schwarzhaarige nahm seine Brille ab, die nach dem Staub nun völlig verdreckt war, reinigte diese und klopfte die kleinen Steine von dem Mauerstück von seinem Mantel ab. „Wie Máirín schon erwähnte, wir können ja uns gerne bei unseren Vorgesetzten beschweren, oder wir machen uns langsam auf den Weg, was sagst du dazu? Umso schneller kann ich mit dir einen trinken, mein Großer“, entgegnete er Flint mit einem kleinen Schmunzeln. Es brachte nichts, wenn sie sich jetzt alle aufregten, aber Wurzeln schlug der Aviane auch nicht gerne, Zeit ist kostbar und verschwendete Zeit mochte er überhaupt nicht. Die Rothaarige bot als Vorschlag den Zug an, entgegnete aber auch dem Riesen, ob er überhaupt damit zurechtkam. Wieder konnte sich Bran ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, allein die Vorstellung an einen Riesen in einem zu engen Waggon. Er räusperte sich kurz „Sie hat recht, wie läuft das ab, du bist doch bestimmt schon mal mit einem Zug gefahren, oder? Ich will nicht unhöflich sein, aber wir sollten auch zusammen besprechen, wie wir die Sache angehen, hat jemand von euch schon einen Plan?“.
Der Brillenträger ging nicht gerne in unbekannte Situationen, vor allem nicht mit Magiern, die er zum ersten Mal traf. Es stimmte, dass er der schwächste aus der Gruppe war, aber eine Kette war auch nur so stark wie das schwächste Glied, damit mussten sich die beiden Magier abfinden. Er lief langsam aus dem baufälligen Gebäude und blickte links über seine Schulter „Also, wie sieht es nun aus, wollt ihr hier weiter Wurzeln schlagen, oder sollen wir nun los? Über die Details können wir ja noch unterwegs reden“. Der Aviane stolzierte langsam los, in der Hoffnung, dass die beiden endlich die Beine in die Hand nahmen. Es stimmte also, was ich in meinem Buch las, je stärker Magier wurden, desto merkwürdiger wurden die Persönlichkeiten … an was es nun letztendlich lag, war dem Schwarzhaarigen eigentlich egal. Dennoch kamen in ihm ungewohnte Emotionen auf, die er nicht so oft hatte, die aber von ihm nicht beschrieben werden konnten. Diese machte er an seinen Vitalzeichen fest und murmelte vor sich hin, bevor er sein kleines Notizbuch nahm und dies mit notierte „Puls bei 105 BPM, leicht erhöhte Atemfrequenz und Leichtfüßigkeit“.
Genauso schnell, wie der Wutanfall des Rothaarigen aufgekommen war, so schnell war er auch wieder verebbt. Etwas beschämt über seinen Aussetzer betrachtete er das in Mitleidenschaft gezogene Mauerstück und versuchte, die Reste davon mit beiden Händen irgendwie so zu halten, dass es wenigstens ein wenig stabil war und nicht Máirín, Bran oder dem nächsten Gildenmitglied, das hier durch die Ruinen trabte, auf den Kopf fallen würde. Doch dieser Versuch war nicht ganz von Erfolg gekrönt, die letzten Steine und Ziegel bröckelten zu einem Häufchen Elend zusammen. Wenigstens das konnte niemandem mehr verletzen. Langsam wandte Flint also den Kopf zu seinen Mitstreitern, nachdem er die Mauer aufgegeben hatte: Ihr habt Recht…, gestand er langsam als er sich grübelnd mit seiner rechten Hand durch den Bart strich. Das werd’ ich mal machen. Für jetzt bringt es aber nichts, frustriert zu sein. Die Reise würde die drei Magier also in den Süden Fiores führen. Wie immer stellte sich da die Frage nach dem Transportmittel der Wahl. Der Zug war für viele Fiore-Reisende der erste Gedanke, wenn es darum ging, lange Strecken zurückzulegen. Die Fahrt mit der Bahn war schnell, komfortabel, sicher und dazu noch recht erschwinglich. Für Leute in Flints Größe war sie nicht wirklich ausgelegt, aber dafür hatte sich mittlerweile eine Lösung gefunden. Ich passe in einen Güterwagon., erklärte er breit grinsend. Die Arbeiter am Bahnhof von Crystalline Town fürchteten kannten Flint bereits und taten dem Hünen (aus Panik, er zerstöre das Bahnhofsgebäude) gerne den Gefallen, einen solchen Wagon für ihn mit anzuhängen. Der Rotschopf musste nur zeitig genug am Bahnhof sein. Und den Heimweg laufe ich zur Not. Das war eine Reise, die mehrere Tage, vermutlich sogar Wochen dauern würde, aber das machte dem Kriegermagier nichts aus. Er war gerne auf der Straße unterwegs, da traf man tolle Leute.
Für’s erste schien also alles geklärt zu sein. Flint hatte sein Temperament wieder so halbwegs unter Kontrolle bekommen und war damit in Aufbruchsstimmung und auch Bran schien lieber gehen als bleiben zu wollen. Wenn Máirín nichts mehr einzuwenden hatte, dann konnte die Reise ja losgehen. Flint schulterte den Wegproviant (das Weinfass) und eilte dem Avianen hinterher. Was hat euch beiden eigentlich zu Royal Crusade getrieben?, wollte der Riese dann auf dem Weg zum Bahnhof wissen. Ein wenig Smalltalk mochten die wenigsten der Mitlieder der Dunklen Gilde, aber Flint zwang die meisten dann doch irgendwie dazu.
Was die Daeva eigentlich mehr als Provokation und Scherz gegenüber dem frustrierten Riesen meinte, schien der Dritte im Bunde wohl als ernts gemeinten Vorschlag zu verstehen. Man konnte im Blick der Untoten für den Hauch eines Augenblickes wahrhaftige Irritation erkennen, als sie den Mann mit dem langen schwarzen Haar musterte. Ist der auf den Kopf gefallen? Klar, dass einfältige Kleingeister nicht genügend Intelligenz besitzen konnten und die Ironie aus diesem Vorschlag nicht heraushörten, war ihr durchaus bewusst. Sie hätte lediglich nicht damit gerechnet so jemanden zu ihren Kollegen und Gildenmitgliedern zu zählen. Das Flint es wirklich in Betracht zog überraschte sie da weniger - dem Riesen hatte sie von Anfang an nicht sonderlich viel Hirnkapazität zugemutet. Máirín hatte schnell vorgeschlagen, dass sie am besten mit dem Zug reisen sollten, da dies die schnellste Möglichkeit sein würde, von Nord-Fiore aus an ihr Ziel zu gelangen. Sie erkundigte sich bei dem Größten in der Runde, ob er überhaupt mit einem so kleinen Gefährt reisen konnte. Auch wenn ihre Worte freundlich und ihr Gesichtsausdruck rücksichtsvoll und besorgt war, frustrierte es sie, dass der Klotz am Bein tatsächlich damit reisen konnte und eine Lösung für sein Größenproblem gefunden hatte. Zu schade, also nichts an dem sich Máirín amüsieren konnte. Sei es drum. Immerhin bot er an, den Rückweg zu laufen. Also musste sich die Daeva zumindest darum keine Gedanken machen, dort mit ihm gesehen zu werden oder Zeit in seiner einfältigen Gesellschaft verbringen zu müssen. Das war ein Lichtblick. Nachdem das also geklärt war, hüpfte die Untote also wieder von dem Fass herunter und machte sich allmählich auf den Weg, entfernte sich von der Ruine und immer mehr in Richtung des Stadtzentrums von Crystalline Town und dessen Bahnhof. Währenddessen erkundigte sich Bran, wie sie planten diesen Auftrag anzugehen. Máirín verdrehte genervt die Augen, auch wenn dies wohl keiner der beiden anderen sehen würden, ging sie doch vor den andere beiden hinweg und drehte sich nicht nach ihnen um. "Wir reisen hin, sprechen mit unserem Auftraggeber, schauen, was er uns für Informationen über das Ziel geben kann und planen von da aus weiter.", erwiderte sie knapp. Das sollte doch selbstverständlich sein. Sie hatten bislang keinerlei Informationen über ihr Ziel, außer das es ein Kontrahent ihres Auftraggebers war. Sie sollten es wie einen Unfall aussehen lassen und dafür, mussten sie ihr Zielobjekt erst einmal kennenlernen. Das würde aber erst vor Ort gehen.
Wortlos verließen Aurea und Eohl das Ruinenversteck durch den Haupteingang. Anstatt hinter das Gebäude zu gehen, wo man unter Anderem den Eingang zum Kloster finden würde, bewegten sie sich vorwärts in Richtung Crystalline Town. Die Yihwa hatte Aurea darum gebeten, ihre Quest-Kluft anzulegen, schließlich gehörte sie zu den Mitgliedern, die unterwegs ihre Identität verschleierten. Es sollte schließlich glaubwürdig sein, dass sie zu einem Auftrag in der Ferne aufbrachen. Die Yihwa selbst zeigte sich dagegen voll und ganz als sie selbst, gehüllt in eine lederne Variante ihrer Rüstung, die sie jederzeit wieder zurück zum Original formen konnte. Sie bot keinen wirklichen Schutz, aber der von ihren Hörnern hängende Schleier und der in glühendem Rot wehende Überrock neigten dazu, ihr eine sehr auffällige Gestalt zu verpassen. Dieses Outfit, das sie von Thana erhalten hatte, trug sie nicht, wenn sie nicht entdeckt werden wollte; es diente für Tage, an denen sie zum Ziel der Aufmerksamkeit werden wollte. Heute war ein solcher. Keine Person, an der sie vorbeigekommen waren, würde daran zweifeln, Eohl Yihwa au eine Quest gehen gesehen zu haben. Unterwegs blickte sie selbst ein paar der Crusader an, die heute in der Schlossruine waren, bis sie und Aurea unterwegs waren. „Nehmen wir nicht die Hauptstraße“, stellte Eohl fest und schlug einen anderen Weg ein. „Wenn man sich auskennt, dann kommt man durch den Wald schneller zum Bahnhof.“
Eohl kannte sich gut aus in diesem Wald. Sie lebte hier, genau deswegen. Die Zeit wusste, ihre Schritte zwischen den dichten Büschen und Nadelbäumen zu leiten, sodass sie stets dort herauskam, wo sie es wollte. Andere Menschen hatten es nicht so einfach. Der Großwald von Nordfiore war bekannt dafür, wie undurchdringlich er war und wie schnell man sich darin verirrte. Es rankten sich sogar viele Legenden um ihn, schöne und grausame zugleich. Es war für Eohls Heim ein natürlicher Schutz, der dafür sorgte, dass ihre kleine Hütte weder auf Karten, noch auf den Pfaden der meisten Menschen auftauchte. Und wenn man von einem bösen Geist oder einer gruseligen Hexe hörte, die Verirrten in diesem Wald ihr Leben nahmen, dann war das nicht selten mit dieser Einwohnerin verbunden. Zwischen surrealen Schattengestalten fühlte sie sich eben wohl. „Hier, bitte. Das hier ist für dich“, lächelte Eohl über ihre Schulter, als sie sicher war, dass niemand sie mehr hören würde. Niemand außer Aurea. Während der Spiegeltalisman um ihren Hals aufleuchtete, erschuf sie in ihrer linken Hand eine hübsche Spiegelscherbe, in der das Bild einer Crusaderin erschien. Sie war eine von denen aus der Haupthalle und hatte eben, an ihrer dritten Flasche sitzend, nicht so gewirkt, als hätte sie heute noch Pläne. „Solange du es bei dir trägst, wirst du aussehen wie sie. Du musst dir also keine Gedanken machen, erkannt zu werden.“ Eohl selbst veränderte ihr Aussehen auch, brauchte allerdings keinen Spiegel dafür. Ihr Körper verwandelte sich einfach in einen Crusader, von dem sie wusste, dass er bereits seit mehreren Tagen auf einer Quest unterwegs war. Niemand wäre überrascht, wenn er heute wiederkäme, aber sie war sich sehr sicher, dass das nicht passieren würde. In der Form von Charzzok Roxxadan sollte sie für den Rest dieser Aufgabe unerkannt bleiben.
„Wir sind gleich da. Dort hinten können wir den Wald verlassen... Dann halten wir uns rechts und sind beim Kloster. Nach Möglichkeit wollen wir trotzdem nicht gesehen werden“, erklärte Eohl mit ihrer jetzt dunklen, maskulinen Stimme. „Oh, und... ich hoffe, es ist in Ordnung für dich, wenn du mehr machst als Maxi zu heilen. Wenn alles so läuft, wie ich es erwarte, gibt es vielleicht noch ein, zwei wichtige Aufgaben, die du übernehmen könntest.“ Unschuldig lächelte Eohl Aurea an. Maxwell würde das wohl nicht gerne hören, aber der war nicht hier. Ob er wohl schon beim Kloster angekommen war? Sein Weg sollte schließlich ein gutes Stück kürzer sein als ihrer. „Bei Aufgaben wie dieser ist es wichtig, dass niemand mehr weiß, als er wissen muss. Need-to-Know, nennt man das. Wenn Maxwell wüsste, was ich vorhabe, könnte es auch der Feind irgendwie rausbekommen“, erklärte sie und hob einen Finger vor ihren Mund. „Das heißt, wir machen heute ein paar Sachen, von denen Maxi nichts weiß, hehee!“
Mimirs Talisman GATTUNG: Artefakt TYP: Halskette BESITZER: Eohl Yihwa ELEMENT: --- KLASSE: II MANAVERBRAUCH: 20*Zauberklasse SPEZIELLES: Mimirs Talisman kann von allen Nutzern der Lost Magic "Infinity Mirror" verwendet werden. VORAUSSETZUNGEN: Infinity Mirror Klasse II BESCHREIBUNG: Mimirs Talisman ist ein rundes Stück des Spiegels Mímirbrunnr mit goldenem Rahmen und einem Durchmesser von 5 Zentimetern, das in eine Halskette eingearbeitet wurde. Er reflektiert alles, was der Träger sieht, und speichert das Bild für bis zu eine Stunde ein. Zauber, die einen Gegenstand, ein Lebewesen oder einen Zauber reflektieren müssen, um zu wirken, können für einen Manaaufpreis auf etwas angewendet werden, das innerhalb der letzten Stunde von Mimirs Talisman reflektiert wurde.
Outer Self Reflection TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 für 3 Minuten MAX. REICHWEITE: 50 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Anwender ein kleines, rechteckiges Spiegelfragment, in dem das Spiegelbild eines Menschen eingefangen wird, sobald dieser darin zu sehen ist. Trägt der Anwender oder eine andere Person innerhalb seiner Reichweite dieses Fragment am Körper, wird das eingefangene Spiegelbild auf den Körper der Person projiziert. So kann der Anwender sich selbst oder einem Verbündeten das Aussehen eines Fremden geben. Dieser rein optische Effekt hat keine Auswirkungen auf Geruch oder andere Wahrnehmungen, außerdem ragt man aus der Projektion heraus, wenn man merklich größer oder breiter ist als das Ziel des Zaubers. Verlässt das Fragment die Reichweite des Anwenders oder wird nicht mehr mit Mana versorgt, löst sie sich in Glasstaub auf und der Zauber wirkt nicht länger. Außerdem geht es leicht kaputt, sodass man beim Transport vorsichtig sein muss.
Intermediate Level TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 pro Verwandlung MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Manaregeneration Level 3, Basic Level BESCHREIBUNG: Die fortgeschrittene Transformation erlaubt einem Anwender, sich in ein anderes Wesen zu verwandeln, das von Größe und Körperbau her ähnlich aussieht. Dabei können auch deren Stimme und Kleidung übernommen werden und auch größere Unterschiede zwischen Völkern (wie Fell und Schuppen von Tiermenschen) stellen kein Hindernis dar. So kann man sich selbst ein Aussehen erschaffen, aber auch eine Person kopieren, die man kennt. Die einzigen Unterschiede sind an diesem Punkt Details, die der Anwender nicht wissen kann, wie z.B. Muttermale unter den Klamotten. Im Zuge der Verwandlung nimmt der Magier den Geruch an, den er am Ehesten mit dem Wesen verbindet, in das er sich verwandelt, die feine Nase eines Hundes würde ihn aber vom Original unterscheiden können.
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Maxwell Schwarzer Geist
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Sicherlich hatte sich der Winchester etwas aus dem Fenster gelehnt, doch wollte er keineswegs die Implikation ins Leben rufen, dass Eohl nur etwas schützen konnte, was sich in ihrer unmittelbaren Nähe befand. Die scharfen Augen der Yihwa trafen auf die blutroten Iriden des Himmelskörpermagiers, der trotz aller spürbaren Intensität in der Luft, keinerlei Angst verspürte. Sein Blick war kalt und leblos, in Anbetracht des warnenden Hinweises ihrerseits vielleicht ein wenig zu leblos. „Würde mir im Traum nicht einfallen, Eohl“, erwiderte er ausdruckslos. „Mir ist vollends bewusst, dass ihr die Angelegenheit auch gänzlich ohne mein Zutun geregelt bekämt“, stellte er noch einmal klar. „Aber wenn Aurea in deiner Nähe bleibt, ist das potenzielle Risiko minimiert, sie überhaupt erst schützen zu müssen. Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen“, fügte er noch an. Was die Yihwa mit den Informationen machte oder nicht, war ihm ehrlich gesagt gleich und auch wenn er in einer Konfrontation mit ihr nicht den Hauch einer Chance hätte, so fürchtete er sich nicht vor der Macht Eohls.
Dann war schlussendlich alles geklärt und die eigentliche Arbeit konnte beginnen, also erschuf Eohl kurzerhand zwei kleine Spiegelquadrate, wobei sie eines davon Maxwell hinhielt. Er griff danach und warf einen genauen Blick darauf, während die Yihwa ihm einen klaren Auftrag erteilte. Der Winchester sollte ins verfallene Kloster und dort eine Person finden, die ihn mit der Gruppe in Verbindung setzen konnte. Das war eine Tätigkeit, mit der Maxwell außerordentlich viel Erfahrung hatte, denn er infiltrierte seit vielen Jahren dunkle Gilden und das stets erfolgreich. Selbst in Royal Crusade hatte man ihn aufgenommen und betraute ihn mit immer wichtigeren Dingen, obwohl er keinen Funken Loyalität gegenüber dieser Gilde besaß. Das prädestinierte ihn aber auch für diesen Auftrag, denn er brauchte sich keine Gedanken um seine Glaubwürdigkeit als potenzieller Verräter machen, denn alles fügte sich. „Du kannst dich auf mich verlassen, Eohl“, bestätigte er also sowohl seinen Auftrag als auch die Order hinsichtlich ihrer Namensnennung, falls er Hilfe brauchte. Es tat gut zu wissen, ein Killerkommando im Rücken zu haben.
Eohl und Aurea verließen daraufhin sein Zimmer und Maxwell sah ihnen hinterher, ehe sein Blick zu seinem Spiegel glitt, durch den die Yihwa hereingekommen war. „Unmöglich diese Frau“, seufzte er lediglich, nicht wirklich erzürnt über diese Tatsache. Er hatte in seinem Zimmer nichts, was es zu verbergen galt und innerhalb des Gewölbes führten Aurea und er keinerlei Gespräche, die nicht hierhergehörten. Wenn die Yihwa sich hier also regelmäßig umsah, dann war es eben so. Maxwell hoffte nur, dass sie ihn nicht ständig beobachtete, denn nun wo er das wusste, wie sollte er jemals noch entspannt ein Buch lesen? Diese Frau hatte sich echt verändert, so viel stand fest. Maxwell setzte Norman auf seinem Bett ab, streichelte ihn kurz und sorgte dafür, dass er sich dort lang machte und erholte. „Ich bin bald zurück. Ruh dich aus, Norman“, murmelte Max leise und verließ dann ebenfalls seinen Raum.
Wie angeordnet begab sich der einstige Runenritter in das verfallene Kloster. Sein Weg war deutlich kürzer als der seiner beiden Komplizen, schließlich musste er nur das Gewölbe verlassen und dann hinten herum zum Eingang des Klosters spazieren. Wie üblich fiel Maxwell auf wie ein bunter Hund, denn er wurde hier stets und ständig beobachtet. Es gab so einige Schläger und Handlanger, die weit länger für Royal Crusade arbeiteten und nun war Maxwell ihnen auch noch überstellt worden, in dem man ihn in seinem Rang erhoben hatte. Im verfallenen Kloster sah sich der Winchester direkt aufmerksam um, was dank all der Zweifel an seiner Integrität genau die Portion Auffälligkeit war, die es für diesen Auftrag brauchte. Wie üblich strahlte Maxwell absolutes Desinteresse an den Vorgängen aus, die hier so von statten gingen und das war eben das, was den meisten Crusadern auf den Sack ging. Kaum einer verstand, was der ehemalige Ritter hier eigentlich wollte.
„Ey, Max“, raunte dann ein Kerl aus einem dunklen Eck. Die blutroten Seelenspiegel des Magiers wanderten in jenes Eck und fixierten den Kerl, der dort stand. „Und du bist wer, dass du mich Max nennen darfst?“, entgegnete der Winchester kühl und gelassen, aber strahlte dabei eine interessante Überlegenheit aus. „Ich nenne dich, wie es mir passt, kapiert?“, raunte er hinterher und löste sich von der Wand, um sich dem Winchester zu nähern. „Du lungerst hier immer so herum. Da stellt sich mir natürlich die Frage, wieso“, quatschte er weiter, während der Davis seelenruhig dort stand und ihn weiter kalt ansah. „Und das geht dich was an?“, fragte Maxwell ohne zu blinzeln. „Jetzt hör mir mal zu, du aufgeblasener Penner!“, raunte der muskulöse Mann, der durch das einfallende Licht im Kloster fahl beleuchtet wurde. Maxwell zog die Augenbrauen bedrohlich zusammen, doch hielt er inne. „Es reicht!“, mischte sich eine weitere Stimme ein. Wo kam die nun her?
Das Blut gefror Aurea in den Adern, als Eohl Maxwell so scharf ansprach. Das war jene Seite an der Assassine, welcher ihr Angst machte. Die Heilerin wollte nicht, dass die beiden ihretwegen stritten. Und schon gar nicht wollte sie, dass Maxwell sich mit Eohl anlegte. Der Davis sah Eohl durch kalte, leblose Augen an. Ein Blick, welchen Aurea noch nie von ihm bekommen hatte und sie hoffte, dass es auch niemals dazu kommen würde. Die Dhakalis traute sich in dieser Atmosphäre kaum zu atmen. Doch Maxwell schien die Situation zu klären, wenngleich Eohl noch einmal nachtrat und eine indirekte Drohung in seine Richtung aussprach. Entgeistert zuckten die hellgrauen Augen zu der Yihwa. Das würde sie doch nicht tun, oder..? „Hört bitte auf“, bat Aurea die beiden gequält. Ein Glück drehte sich das Thema schnell wieder um das Vorgehen beim Auftrag. Die drei würden sich in zwei Gruppen aufteilen und Eohl verteilte noch Spiegelfragmente, mit welchen sie kommunizieren konnten. Zudem wurde ein Code vereinbart, durch welchen sie erkennen konnten, wenn Maxwell in Not war. Als es an der Zeit war, das Zimmer zu verlassen, blickte Aurea noch einmal über ihren Freund hinweg zu Norman, ehe sie wieder zum Davis sah. „Pass bitte auf dich auf“, bat sie ihn noch, ehe sie Eohl aus dem Raum folgte.
Gemeinsam gingen die beiden durch den Wald, um über viele Umwege ins Kloster zu gelangen. Dabei hatte Aurea natürlich den Umhang von Whipser umgelegt, damit der Gang in die Stadt authentisch war. Plötzlich gab Eohl ihr etwas in die Hand. Eine Scherbe, in welcher das Antlitz einer Crusaderin zu sehen war, welche Aurea nur vom Sehen kannte. Und so würde sie dann aussehen? „Das ist ja praktisch“, stellte die Dhakalis beeindruckt fest. Dann veränderte Eohl ihre Gestalt ebenfalls und Aurea murmelte ein: „Charzzok“, denn diesen verkörperte die Assassine nun. Bald schon hätten sie über Umwege das Kloster erreicht, doch zuvor sprach Eohl Aurea noch einmal an. Überrascht suchte sie den Blickkontakt zur Grünhaarigen. „Oh.. um was für Aufgaben handelt es sich dabei?“, fragte sie nach und hatte bereits jetzt ein ungutes Gefühl. Und schon gar nicht, dass Eohl Maxwell dabei bewusst außen vor ließ. Die Sorge um ihn stieg. Aurea musste aufmerksam bleiben und dafür sorgen, dass ihm nichts geschah. „Ich wusste nicht, dass wir so vorgehen.. Maxwell ist unser Freund, weißt du.. Und auch wenn er dich vorhin vielleicht kurz verärgert hat, du würdest ihm nichts tun, richtig?“ Irgendwie gefiel ihr das Ganze nicht. Hoffentlich ging diese unerwartete Quest gut aus. Der einstige Soldat war mehr, als nur ein Freund. Aurea fühlte sich mit ihm verbunden, sie teilten die gleichen Gedanken und Sorgen, hatten dasselbe Ziel. Und sie hatte gern. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart glücklich und leicht. Sie teilte viele Geheimnisse mit ihm, doch diesmal machte Eohl ihr einen Strich durch die Rechnung.
“Hm.” Einige Momente lang sah Eohl Maxwell noch aus düsteren Augen an, ehe ihr ernster Gesichtsausdruck wieder in das übliche, fröhliche Lächeln zerschmolz. Ihre hellen Augen funkelten vor Freude, so, als wäre der angespannte Moment eben nie passiert. “Dann ist ja gut! Da sind wir uns wohl einig, hehe!” Es stimmte natürlich: Wenn Aurea bei Eohl blieb, dann war die Wahrscheinlichkeit, dass sie überhaupt Schutz brauchen würde, relativ gering. Ob das so wünschenswert war, war eine andere Frage… aber das konnte die Yihwa auch gut mit Aurea allein besprechen, weg von den aufmerksamen Augen des Davis. Der würde seinen eigenen Job schon gut erledigen…
“Ah, du erkennst ihn!”, freute sich Eohl, als Aurea sie korrekt als Charzzok ansprach. Es war immer wieder schön zu sehen, wie sich die junge Dhakalis in die Gilde integrierte. “Wir sind ein Team, richtig? Also überwachen wir gemeinsam. Auch wenn das bedeutet, dass sich unsere Wege gelegentlich trennen.” Die dunkle Stimme Charzzoks passte erstaunlich gut zu dem, was Eohl ihrer Freundin erklärte. Sie hatte nicht vor, Unmögliches von Aurea zu erlangen, aber komplett im Hintergrund stehen lassen wollte sie sie auch nicht. Die Geheimniskrämerei gegenüber Maxwell schien die Jüngere aber falsch zu interpretieren. “Ehehee”, kicherte Eohl - dieses mal doch sehr uncharakteristisch für ihre aktuelle Stimme. “Ich ärgere mich doch nicht über Maxi. Ich vertraue ihm, sonst hätte ich doch in seiner Nähe nicht über so einen wichtigen Auftrag geredet! Der ist Top Secret!”, stellte sie klar, ehe sie die Arme hinter dem Rücken verschränkte. “Aber Maxi hat eine andere Meinung von dir als ich, glaube ich. Maxi will dich immer nur beschützen. Ich hab das Gefühl, wenn es nach ihm ginge, müsstest du dein Zimmer gar nicht mehr verlassen, hehe.” Die Yihwa schmunzelte, während sie von der Seite einen Blick auf ihre Begleiterin warf. Auch wenn sie optisch die Form einer anderen Frau angenommen hatte, konnte Eohl dort nichts Anderes sehen als ihre liebe Aurea. “Ich sehe das anders. Du bist mehr als eine Heilerin, die im Hintergrund steht und beschützt werden muss”, stellte sie klar, ein strahlendes Lächeln im Gesicht. “Ich denke, du bist eine wundervolle Frau, die alles schaffen kann. Ich weiß deine Heilung zu schätzen, und das machst du toll, und natürlich werde ich aufpassen, dass dir nichts passiert… Aber ich finde nicht, dass das heißen sollte, dass du nichts alleine machen kannst.” In der Hinsicht unterschieden sich die Ansichten von Eohl und Maxwell. Maxi war so etwas wie Aureas Ritter. Im ging es ausschließlich darum, dass ihr nichts passierte; nicht einmal einen Kratzer am Finger würde er zulassen. Eohl dagegen… war ihre Freundin. Sie passte auf die Dhakalis auf, aber sie gab ihr gleichzeitig die Möglichkeit, sich zu entwickeln und zu erblühen. So zumindest sah es die Yihwa. Amüsiert hob sie sich einen Finger vor die Lippen. “Deshalb… Du kannst mir sagen, wenn es was gibt, dass du nichts machen magst. Das ist voll okay. Aber ich denke, wir sind beide glücklicher, wenn du ein bisschen mehr machen darfst als hinter mir zu stehen, hehe!” Sie kicherte fröhlich. “Also sag bitte Maxi nichts. Nicht, dass er noch sauer wird auf mich!”
Das Thema abgehakt, entschied sich Eohl, inhaltlich ein wenig abzudriften - zu Sachen, die weniger persönlich wirkten und bei denen Maxwells Name nicht so oft viel. Sie sprach ein wenig darüber, wie man sich lautlos bewegte oder worauf man bei einem guten Versteck zu achten hatte. Wie man seine Spuren verwischte oder auf was für Geräusche Leute reagierten, wenn man ihre Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung lenken wollte. Dabei veränderte sich ihre Art zu reden, Stück für Stück. Je näher sie dem verfallenen Kloster kamen, desto mehr spiegelte die Assassine die Mimik, Gestik und Ausdrucksweise, die sie von Charzzok Roxxadan kannte. “Da wären wir”, lächelte sie ihre Begleiterin an, und verneigte sich. “Was meinst du… Wollen wir uns ein hübsches, ruhiges Plätzchen suchen? Nur für uns zwei?” Sie brauchten einen Platz, an dem sie sicher sein konnten, nicht beobachtet zu werden. Dann konnte Eohl endlich horchen, was bei dem Davis so passierte…
Outer Self Reflection [laufend] TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 für 3 Minuten MAX. REICHWEITE: 50 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Anwender ein kleines, rechteckiges Spiegelfragment, in dem das Spiegelbild eines Menschen eingefangen wird, sobald dieser darin zu sehen ist. Trägt der Anwender oder eine andere Person innerhalb seiner Reichweite dieses Fragment am Körper, wird das eingefangene Spiegelbild auf den Körper der Person projiziert. So kann der Anwender sich selbst oder einem Verbündeten das Aussehen eines Fremden geben. Dieser rein optische Effekt hat keine Auswirkungen auf Geruch oder andere Wahrnehmungen, außerdem ragt man aus der Projektion heraus, wenn man merklich größer oder breiter ist als das Ziel des Zaubers. Verlässt das Fragment die Reichweite des Anwenders oder wird nicht mehr mit Mana versorgt, löst sie sich in Glasstaub auf und der Zauber wirkt nicht länger. Außerdem geht es leicht kaputt, sodass man beim Transport vorsichtig sein muss.
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Maxwell Schwarzer Geist
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Die geheime Unterredung in seinem Zimmer war vorüber und Norman hatte sich endlich wieder beruhigt, denn Eohl war mittlerweile mit Aurea von dannen gezogen. Dieses geheime Treffen hatte sogleich aber auch offenbart, dass die Yihwa wohl gelegentlich in seinem Zimmer herumschnüffelte, wenn er nicht anwesend war und dieser Gedanke war irgendwie eigenartig. Eine gewisse Niedlichkeit konnte er Eohl nicht absprechen, aber alles in allem war seine Privatsphäre dadurch nicht länger gesichert. Lag es an seinen Geheimnissen? Immerhin wollte Eohl sie doch so gern lüften. Was es auch war, fortan war der Winchester jedenfalls deutlich sensibler in diesem Raum unterwegs. Eohl durfte ruhig Dinge wissen, aber eben längst nicht alles. Der Plan war jedenfalls nun geschmiedet und das weitere Vorgehen besprochen, auch wenn dieser in seiner Abwesenheit noch etwas erweitert wurde. Natürlich versorgte Eohl die Dhakalis mit weiteren Aufgaben, von denen der Soldat besser nichts wissen sollte und das war wohl auch gut so. In ihrem Zimmer wollte er Aurea natürlich nicht einsperren, wenn es um ihren Schutz ging, aber unnötige Risiken konnte man eben einfach vermeiden.
Maxwell hatte sich in das verfallene Kloster begeben, um dort subtil auf sich aufmerksam zu machen. Es galt an die Gruppierung zu geraten, die sich illoyal gegenüber Royal Crusade eingestellt hatte und der Gilde somit gefährlich werden konnte. Diese Ratten im Nest galt es zu identifizieren und zu unterwandern, damit sie gezielt vom Antlitz der Welt getilgt werden konnten. Royal Crusade selbst sollte keinen Schaden davon tragen, allerdings konnte die eingeschleuste Person durchaus das eine oder andere Problem im Nachgang haben. Sich als illoyales Element auszugeben ohne dem Wissen der übrigen Mitglieder, konnte einen doch sehr schnell ins Aus bugsieren und das konnte Maxwell natürlich nicht gebrauchen. Glücklicherweise hatte der Soldat intensive Erfahrungen in der Unterwanderung von Gruppierungen, denn er hatte bereits einige dunkle Gilden infiltriert und im Grunde hatte er hier mit Royal Crusade nichts anderes getan. Schließich arbeitete Maxwell vehement daran, die Gilde aus dem Inneren heraus zu zerstören, auch wenn es eine lange Zeit in Anspruch nehmen sollte.
Als ehemaliger Runenritter hatte er ohnehin einen schlechten Stand innerhalb des Gefüges, auch wenn er ein persönlicher Schützling von Adrius Dhakalis geworden war. Zwar krümmte man ihm deshalb nicht direkt ein Haar, aber die Skepsis und all die Zweifel brachte man ihm dennoch entgegen, denn man schenkte ihm schlichtweg kein Vertrauen. Es war die perfekte Ausgangslage für die Infiltration, denn der Grundstein war bereits gelegt, bevor dieser Auftrag überhaupt zustande gekommen war. Dort angekommen wurde der Davis auch sofort ins Visier genommen, denn ein Mitglied von Royal Crusade konnte seine Zweifel an ihm nicht im Zaum halten und machte ihn an. Der Soldat selbst blieb ruhig und ließ sich auf das Getue gar nicht erst ein, doch zog er bereits bedrohlich die Augenbrauen zusammen. Wenn der Kerl nicht langsam die Luft anhielt, dann musste sich der Winchester wohl oder übel verteidigen. Vielleicht sollte er dem Kerl auch einfach zeigen, was er drauf hatte? Funktionierte in dieser Gilde ja schließlich so. Eine Eskalation wurde aber verhindert, als sich eine weitere Stimme in die Situation einmischte und das Ganze unterband.
Aufmerksam sah sich Maxwell um, bis er die Quelle ausfindig gemacht hatte. Ein Mann in seinen Vierzigern trat hervor und augenscheinlich hatte er durchaus einen hohen Stand inne, denn der andere Kerl zog sich schluckend zurück. Was für ein Weichei, wie Maxwell sich dachte, doch wer wusste schon, was zwischen den beiden Männern vorgefallen war. Die blutroten Augen fixierten den Neuankömmling und sein Körper war leicht angespannt, um jederzeit reagieren zu können. „Alles in Ordnung, Maxwell?“, erkundigte sich dieser und der Winchester zog die Augenbrauen noch enger zusammen. „Ihr hättet mir nicht beistehen müssen“, entgegnete dieser. „Wer seid Ihr?“, fragte er sogleich nach, dann lachte der ältere Herr los. „Jetzt bleib doch mal locker, junger Mann. Du bist viel zu versteift“, ließ der Mann verlautbaren und deutete mit dem Finger auf sich. „Du kannst mich Erik nennen. A-Rang meines Zeichens“, stellte er sich also vor und hielt Maxwell dann die Hand hin. Die blutroten Iriden fixierten diese kurz, dann sah er zurück in dessen Augen, ehe er die Hand ergriff. „Sehr erfreut. Mich scheint Ihr ja zu kennen“, stellte Maxwell also ausdruckslos fest. Erik seufzte und klopfte dem Soldaten auf die Schulter. „Viel zu steif. Jetzt duz mich doch mal, Kumpel“, lachte er amüsiert und legte einen Arm um die Schulter von Maxwell. „Komm, trinken wir was. Du bist genau die Sorte Mann, nach der ich gesucht habe, haha“, stieß er im Anschluss noch aus und führte den Soldaten auch schon in den Nebenraum an einen Tisch, wo zwei Krüge mit Bier standen. Sitzen taten da sonst niemand und beide Krüge waren voll. Erik war vorbereitet.
Das Wissen, wie eine andere Person auszusehen, war eigenartig. Aurea war noch immer sie selbst, hatte jedoch mit dieser Spiegelscherbe nun das Aussehen einer sehr unbekannten Crusaderin angenommen. Wie sollte Maxwell sie nun erkennen? Es wäre besser, wenn Aurea sich diesbezüglich noch etwas einfallen ließ. Doch vorerst versuchte die Heilerin, die Wogen zwischen Eohl und Maxwell zu glätten. Allerdings stellte sich heraus, dass es gar keine Wogen gab. Die Yihwa vertraute ihm? Manchmal wurde Aurea nicht schlau aus ihr. Vorhin hatte sie kurzzeitig Angst gehabt, die beiden würden gleich streiten. Dann erklärte die Assassine, worüber sie sich uneinig waren. Laut ihrer Einschätzung wollte Maxwell sie immer nur schützen. Aureas Blick wich unbemerkt zur Seite aus. Der Dunkelhaarige war wirklich sehr bemüht um ihr Wohlergehen, doch es tat Aurea eher leid, dass er deswegen viele Gefahren selbst auf sich nahm. So wie auch heute.. Hatte Eohl Recht? Wäre es besser, wenn die Heilerin endlich aus sich heraus kam und ihre Fähigkeiten vielseitiger ausbildete? Immerhin könnte Aurea damit auch Maxwell helfen. „Ich verstehe schon, worauf du hinaus willst“, entgegnete sie schließlich betrübt. „Aber es ist nicht Maxwells Fehler, sondern meiner“, gestand die Dhakalis sich also ein, wollte damit aber auch ihren Freund gegenüber Eohl entlasten.
Auf die Bitte, 'Maxi' nichts zu sagen, erwiderte Aurea nichts. Nichts, außer dem aufgesetzten, sanften Lächeln und einem leichten Nicken, welches bedeutete, dass sie die Bitte zur Kenntnis genommen hatte. Aber ihr Wort gab die Dhakalis Eohl nicht. Maxwell war ihr engster Vertrauter, sie hatten mit dem Wissen über den jeweils anderen im Grunde deren Leben in ihren Händen. Es gab also nichts, was Aurea vor dem Davis geheim halten wollte. Für Eohl schien das Thema ohnehin erledigt zu ein, denn sie gab der Heilerin nun eine Theoriestunde über das Verwischen von Spuren, die Eigenschaften von guten Verstecken und dem lautlosen Bewegen. Das hörte sich die Heilerin durchaus aufmerksam und interessiert an, schließlich waren das Fähigkeiten, welche sie in ihrem neuen Leben brauchen konnte. Mehr, um zu überleben, als anderen zu schaden. Doch eine Frage war noch ungeklärt: „Welche Aufgaben wolltest du mir geben? Und was ist es, wovon Maxwell nichts wissen sollte? Und welchen Hergang erwartest du?“ Das war mehr als eine Frage gewesen.
Das Kloster war nur noch unweit von ihnen entfernt und Eohl passte ihr Verhalten und ihre Stimmlage mehr und mehr Charzzok Roxxadan an. Da Aurea leider nicht wirklich wusste, wie sich die trinksüchtige Crusaderin verhielt, deren Antlitz die übernommen hatte, nickte sie nur stumm auf den Vorschlag hin, dass sie sich ein ruhiges Plätzchen suchen würden. Aurea war froh, wenn sie sehen konnte, was Maxwell gerade machte. Wäre das überhaupt möglich? Oder hätte nur Eohl einen Überblick darüber? Sicherlich könnten sie doch beide in eine Spiegelscherbe blicken, oder? Moment. Blicken? Oder nur lauschen? Aurea hätte viele Fragen, doch fürs Erste verstummte sie aufgrund der Nähe zum Kloster.
„Wieso ist es dein Fehler?“, fragte Eohl in ihrer ungewohnt maskulinen Stimme, den Kopf leicht zur Seite lehnend. „Soll das heißen, du möchtest selber gar nichts machen?“ Sie blieb stehen, ihre Stiefel tief in den Schnee gegraben, und wandte sich um, wandte sich Aurea zu. Ihr intensiver Blick wurde zu einem kühlen Starren, das durch Aureas Körper hindurch zu gleiten schien. Obwohl sie vor sich das Bild einer anderen Frau hatte, konnte Eohl nicht anders, als die Dhakalis aufmerksam zu betrachten. „... das glaube ich dir nicht“, schloss sie schlussendlich, nach ein paar viel zu langen Momenten der Beobachtung, und wandte sich ab, um den Rest des Weges anzugehen. „Dein Herz sagt etwas Anderes.“ Mit weiterhin aufmerksamen Augen, aber entspannter Stimme schritt der falsche Charzzok durch de Schnee, weiter und weiter in Richtung des Klosters. Die Gelegenheit nutzte Eohl, um der Silberhaarigen ein bisschen mehr über ihre Arbeit beizubringen, aber deren Fokus lag wohl noch an anderer Stelle. „Ich kann den Hergang leider nicht vorhersagen“, gestand sie auf die Frage hin. „Ich hatte keine Vision über diese Quest, wenn das deine Frage ist. Und ich weiß weder, mit wem wir es zu tun haben, noch wie gut vorbereitet sie sind. Insofern kann ich dir nicht sagen, wie diese Aufgabe verlaufen wird.“ Sie gingen relativ blind in die Situation, deswegen war es ja Maxwells Aufgabe, Informationen einzuholen und Leute zu identifizieren. Wenn Aurea die Hoffnung hatte, dass Eohl bereits alles wusste, was heute passieren würde, dann irrte sie sich da leider. „Ich weiß also auch noch nicht, was du tun wirst“, stellte sie klar und schüttelte den Kopf. „Aber Fakt ist, dass deine Anwesenheit weniger verdächtig ist als meine. Das heißt, wenn eine von uns riskieren muss, ihr Gesicht zu zeigen, wirst du das sein. Verstanden?“
Im Kloster angekommen, lud Charzzok seine Begleiterin in einen privaten Bereich ein; wie privat er sein würde, ahnte sie aber vermutlich noch nicht. Über einen Seiteneingang kamen die beiden in das Gebäude und Eohl führte ihre Partnerin hinüber zu einer alten Treppe, die nur noch so halb benutzbar war. Auf dem Weg hinauf kamen die beiden zu einem verbarrikadierten Fenster, dessen Fensterläden sich nicht von innen öffnen ließen. Von außen verriegelte Fensterläden waren wohl eine seltsame Sache, aber denen schenkte schon seit Jahren niemand mehr Aufmerksamkeit. Natürlich gehörte Eohl zu diesen niemanden. Zielsicher legte sie ihre Finger an einen der Ziegel in der Wand und schob diesen nach außen, sodass sich ein kleines Loch auftat. Schnell war aus dem Crusader eine kleine Maus geworden, die durch die kleine Öffnung in die Wand verschwand, und Momente später schloss sich das Loch wieder, ehe das Fenster entriegelt wurde und sich öffnete. „Na komm, rein mit dir“, grinste Eohl fröhlich, jetzt wieder in ihrer echten Form, weil niemand in der Nähe war, und hielt Aurea eine Hand hin. Es war Zeit, von der Bildfläche zu verschwinden. „Es ist etwas eng hier, weil wir uns zwischen der Innen- und Außenwand befinden“, erklärte Eohl, als das Fenster wieder verriegelt war und sich das Spiegelbild um Aureas Körper herum auflöste. Für ihren Manavorrat war es besser, sich selbst und Aurea nicht die ganze Zeit verwandelt zu halten. Sie wollte schließlich fit sein, wenn Maxwell sie brauchte. „Dafür können wir uns so ziemlich überall im Kloster hinbewegen und müssen uns keine Sorgen machen, gesehen oder gehört zu werden.“ Ob in dieses Gebäude absichtlich geheime Gänge gebaut worden waren oder ob diese Bauweise ein Schutz gegen die Kälte sein sollte wusste Eohl nicht. Weder Architektur, noch Geschichte gehörten zu ihren stärken. Während sie sich auf das kalte Gestein setzte, holte sie aber die Spiegelscherbe hervor, deren anderes Ende bei Maxwell zu finden war, und aktivierte sie. Mit einem Lächeln tätschelte sie den Stein neben sich, lud Aurea dazu sein, sich zu ihr zu setzen, damit sie beide gut hören konnten, was aus dem gläsernen Fragment kam. Zu sehen war leider nichts, schließlich befand sich der Spiegel in Maxwells Tasche.
„... Sorte Mann, nach der ich gesucht habe, haha“, erklang eine Stimme aus dem Spiegel, und Eohl hob erstaunt ihre Augenbrauen. „Oho... sag bloß, er hat schon jemanden gefunden“, meinte sie begeistert, ein Leuchten in ihrem Blick. „Wie toll... Maxi arbeitet wirklich schnell!“ Dann wollten sie mal hoffen, dass er ihnen auch nützliche Informationen beschaffte...
Manavorrat: 1.270 / 1.600
Eohls Zauber:
Reflection Connect TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 120 pro Minute MAX. REICHWEITE: 50 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es dem Anwender, zwei Spiegel miteinander zu verbinden, solange er beide sieht und sie sich in seiner Reichweite befinden. Sobald die Verbindung besteht, hält sie an, bis ihr kein Mana mehr zugeführt wird. Zwei verbundene Spiegel zeigen das Bild an, das der jeweils andere Spiegel reflektieren würde, und erlauben es jedem Lebewesen, Angriff oder Gegenstand, in einen Spiegel einzudringen und aus dem anderen herauszukommen. Dieser Zauber dient dazu, zwei nicht-magische Spiegel zu verbinden. Der Anwender kann maximal einen Spiegel beschwören, um diesen Zauber anzuwenden, mindestens der zweite muss aber bereits bestehen.
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Maxwell Schwarzer Geist
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Der ehemalige Ritter hatte damit gerechnet, dass man ihn früher oder später konsultierte, um ihn für irgendetwas zwielichtiges zu rekrutieren. Die Ausstrahlung von Maxwell, seine Distanz zu den übrigen Mitgliedern und seine immense Verschlossenheit machten ihn einfach grundlegend verdächtig und damit attraktiv für eben jene, die sich gegen Royal Crusade erheben wollen. Natürlich wollte der Davis seine Tarnung nicht riskieren und seinen Stand innerhalb der Gilde weiter ausbauen, aber für diesen Auftrag von Eohl bot sich seine eher unglückliche Stellung in der Gilde wirklich an. Und um Aurea zu beschützen, was ihm definitiv am wichtigsten war, nahm er natürlich eventuelle Konsequenzen dieses vermeintlichen Verrats billigend in Kauf. Zwar wollte er der Gilde massiv schaden, Aurea und Eohl befreien und retten, doch nichts ging über den Schutz der Dhakalis. Er hatte ihrem Onkel sein Wort gegeben und das war mit einer Lebensschuld verbunden.
Es hatte auch nicht lang gedauert, da hatte sich Maxwell in eine Konfrontation begeben und so auf sich aufmerksam gemacht. Sicherlich hätte er die bevorstehende Eskalation auch anders regeln können, doch er verfolgte hier ein klares Ziel und musste daher attraktiv für jene wirken, die Eohl aus den Schatten zu zerren gedachte. Sich da ein wenig unbeholfener anzustellen und eine Provokation einfach mal stattfinden zu lassen, war also zwingend notwendig für diesen Plan. Und er ging auf, denn zügig mischte sich ein Kerl namens Erik ein und forderte ihn direkt auf, mit ihm einen Umtrunk zu genießen. Eingetaucht in seiner Rolle, gab Maxwell zunächst den skeptischen Mann, um ein wenig die Überzeugungskraft des A-Rang Magiers herauszukitzeln. Das bevorstehende Gespräch musste klug geführt werden, damit möglichst viele Informationen dabei herumkamen, sonst würde es deutlich schwieriger werden. Da es aber bei weitem nicht seine Infiltration war, wusste er genau, was zu tun war. Und nichts brachte ihn aus der Ruhe.
„Die Sorte Mann, nach der Ihr…du gesucht hast?“, fragte der Davis und zog skeptisch die Augenbraue hoch, strahlte dabei aber eine neugierige Offenheit aus, die Erik auch direkt wahr- und annahm. Im Nebenraum ging es direkt an einen Tisch mit zwei Krügen voller Bier, doch saß da sonst niemand. Hatte Erik ihn etwa erwartet und abfangen wollen? Erik war definitiv vorbreitet, das konnte der erfahrene Spitzel sofort erkennen. Es wurde also nun Zeit die Spiele beginnen zu lassen, also nahm Maxwell platz und zog einen Bierkrug etwas zu sich heran, während seine blutroten Iriden neugierig auf dem A-Rang Magier hingen. „Ich könnte dich für meine Truppe gebrauchen“, verriet Erik sofort und hob den Krug, um mit Maxwell anzustoßen, der es ihm natürlich gleichtat. „Truppe? Wofür?“, fragte Maxwell neugierig und aufgeschlossen. „Innerhalb dieser Gilde gibt es Ratten, wenn du verstehst“, erzählte Erik leise und der ehemalige Ritter nickte, nachdem er einen Schluck genommen hatte. „Und diese Ratten müssen verschwinden, wenn Royal Crusade eine glorreiche Zukunft haben soll“, führte Erik weiter aus.
Maxwell nippte nochmals am Bier und ließ das Gesagte wirken. Diese Anfrage glich quasi derselben Anfrage, die Eohl an Aurea gestellt hatte. Aber offensichtlich war Maxwell hier an den Rädelsführer geraten, so zumindest hatte es den Anschein. „Und ich soll dir helfen? Was qualifiziert mich?“, wollte der Soldat dann wissen und lehnte sich damit etwas aus dem Fenster. „Du bist ein Außenseiter, genau wie diese Eohl Yihwa“, sprach Erik und sein Blick wurde scharf. „Ich weiß von eurem Treffen in den verlassenen Quartieren“, gestand der Magier und die blutroten Iriden des Mannes vergrößerten sich etwas. „Du hast den direkten Draht zu den Ratten, ohne es gewusst zu haben, haha“, lachte Erik und trank etwas. „Eohl? Deswegen braucht ihr mich, verstehe“, schlussfolgerte Maxwell und Erik nickte. Der Vorname der Yihwa war ein Signalwort, aber keines, welches Eohl zum Eingreifen bewegen sollte. „Was springt für mich dabei raus?“, hakte er noch nach und Erik grinste. „Der S-Rang natürlich. Wir werden Royal Crusade umkrempeln und von Grund auf erneuern“, gestand der Magier. „Und Raphael Charis?“, fragte Maxwell. „Der Meister wird abdanken“, offenbarte Erik.
Dann wurde es für einen Augenblick ruhig, denn Maxwell spielte so, als müsste er kurz darüber nachdenken. Nebenher trank er natürlich vom Bier und rülpste einmal so, wie es sich für einen asozialen Mann gehörte, schließlich war Erik auch so drauf, wie dessen Rülpser bewies. „Ich bin dabei“, stimmte Maxwell also zu und Erik nickte zufrieden, dann wurde sich die Hand gereicht. „Das wollte ich hören!“ Damit war es beschlossene Sache. Aber irgendwie wirkte Erik äußert unvorsichtig oder er war sich seiner Sache eindeutig sicher. Dennoch vermutete der Davis einen Rädelsführer in den Schatten, denn er glaubte nicht, dass Erik deren Anführer war. Aber offenbar rekrutierte er die notwendigen Verschwörer, um einen Coup zu starten. Erik leerte seinen Krug und schob einen kleinen Zettel zu Maxwell herüber. „Wir sehen uns“, verabschiedete sich dieser und verschwand. Der Davis hingegen blickte auf den Zettel, wo ein Treffpunkt vermerkt war. In 3 Stunden im Lagerraum, wo die Schätze beherbergt wurden. Maxwell sah sich kurz um, dann holte er die Spiegelscherbe hervor und hielt sie so, dass Eohl dadurch auf den Zettel blicken konnte.
„Kontakt hergestellt. Aufnahme scheint erfolgt. Nächstes Treffen in Kürze bevorstehend“, sprach er leise in die Scherbe, um der Yihwa Bericht zu erstatten. Dann leerte auch er seinen Krug.
„Das stimmt nicht“, protestierte Aurea schwach. Es war ja nicht so, dass sie selbst nichts machen wollte. Sie war schlichtweg nicht dazu in der Lage, diese Dinge zu tun. Anderen Schmerzen zufügen, ihnen das Leben nehmen oder sie Menschen ausliefern, die ihnen das Leben nehmen würden. Aurea war in der dunklen Gilde als Magierin fehl am Platz. Sie war gut darin, all die Verbrecher zu heilen. Aber selbst aktiv ein Verbrechen verüben? Darin war sie schlecht, das wollte sie nicht. Alles in ihr sträubte sich dagegen. „Ich weiß nicht, Eohl. Ich.. ich will nun einmal niemandem etwas antun. Ich heile andere und verletze sie nicht. Ist das schlimm für dich?“, fragte Aurea zögerlich und mit leicht erhöhtem Puls. Sie hatte Sorge, dass die Yihwa es ihr übel nahm, nicht einmal so schreckliche Verräter der Gilde töten zu wollen. Würde sie ihr das verübeln?
„Keine Vision? Würdest du sagen, du bist eine Art Hellseherin?“, fragte die Heilerin nach. Sie wusste ja, dass Eohl eine eigene Definition des Schicksals hatte und sehr mit diesem Begriff verbunden war. Aber was genau meinte sie mit Visionen? Wirklich ein Jammer, dass sie über die heutige Quest keine Vorsehung hatte.. Doch immerhin verstand sie, dass ihre Aufgabe noch nicht klar definiert war. Zumindest müsste sie den Verrätern ihr Gesicht zeigen, sollte es notwendig werden. Denn Aurea ist weniger verdächtig, als Eohl. Dem konnte die Heilerin natürlich nicht widersprechen. „Ich verstehe. Gib mir ein Zeichen und ich werde es tun“, versicherte Aurea ihr. Allein der Gedanke machte sie zwar nervös, aber das war ja mittlerweile der Normalzustand.
Beim Kloster angekommen nahmen die beiden einen Seiteneingang, welcher eine alte, baufällige Treppe hinauf führte. Aurea fühlte sich nicht gerade wohl bei diesem Aufstieg, doch es war gut gegangen. Vor dem verriegelten Fensterladen blieben sie stehen, wobei Eohl sich in eine Maus verwandelte und somit durch ein Loch ins Innere des Klosters gelang. Von dort machte sie den Fensterladen auf und lud die Dhakalis ein, hereinzukommen. Diese lächelte, nickte und kletterte schließlich durch das Fenster. „Oh, ich verstehe“, entfuhr es Aurea aufrichtig interessiert, denn sie hatte sich schon gefragt, wo genau im Kloster sie nun waren. „Das ist praktisch. Du kennst bestimmt viele solcher geheimer Orte“, mutmaßte die Heilerin und nahm neben Eohl Platz, als diese auf den Stein neben sich deutete. Aurea war froh, wieder in das Gesicht ihrer Freundin blicken zu können, statt in das eines Fremden. Und sie fühlte sich auch mit dem Wissen, wieder ihre eigene Gestalt zu haben, wohler.
Gemeinsam lauschten sie der Spiegelscherbe und Aurea war erleichtert, die Stimme von Maxwell zu hören. Die Augen der Dhakalis leuchteten ebenso wie Eohls, als diese begeistert darüber war, wie schnell er arbeitete. „Ja, er ist großartig..“, schwärmte Aurea und blickte unentwegt auf die Spiegelscherbe, um ihm zuzuhören. Tatsächlich verriet das Gespräch schon jetzt einiges. Zwar stutzte die Dhakalis darüber, dass Eohl genauso eine Außenseiterin wie Maxwell sein sollte, aber wahrscheinlich hatte sie die Reihen Royal Crusades noch nicht ganz durchblickt. Doch ihre Augenbrauen hoben sich, als es hieß, dass der Meister abdanken würde. Sie schienen sich ihrer Sache ja wirklich sicher zu sein. Bald darauf wurde Maxwell allein gelassen und bekam die Informationen über ein weiteres Treffen. „Denkst du, dass sie Maxwell wirklich so schnell sein Vertrauen geschenkt haben? Ich mache mir Sorgen, dass das eine Falle ist“, warf Aurea ein, als der Davis sich plötzlich über die Spiegelscherbe zu Wort meldete. Erwartungsvoll sah die Heilerin zu Eohl. Wie würde es weitergehen?
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