Ortsname: Ländereien Ost-Fiores Art: Freiraum Spezielles: - Beschreibung: Die Landschaft Ost-Fiores ist geprägt von satten, grünen Farben und weitläufigen Feldern, Wiesen und Wäldern. Abgelegen von den großen Städten führen nur noch Feldwege und Trampelpfade Reisende an ihr Ziel. Kein Wunder also, dass sich diese Landstriche für den Bau neuer Gleisstrecken anbieten.
Change Log: 14.01.2021: Ein Waldstück zwischen Magnolia und dem Clover Lake ist durch Erdrutsche und eine gewaltige Explosion in Mitleidenschaft gezogen worden. Aktuell besteht aber nicht die Gefahr von weiteren Erdrutschen.
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Aska Dämonentöterin
Anmeldedatum : 01.08.20 Anzahl der Beiträge : 2742 Ort : Crocus Town
[13] Es war ein eigenartiges Gefühl, dass die Magierinnen von ihrer Position aus ungefähr jene Stelle unter der Erde verorten konnten, wo diese Kreatur explodiert sein musste. Der laute, wenn auch natürlich gedämpfte Knall sowie das vulkanartige Aufreißen der Erde an diesem Fleck verrieten es. Wenige Augenblicke später jedoch nahm das Übel seinen Lauf und die Erde sackte an jener Stelle ein. Wie eine Kettenreaktion trieb sie langsam ins Nichts und fachte immer wieder große Hohlräume an, welche dann große Erdrutsche verursachten. Das waren wohl die unterirdischen Gänge und Kammern dieser Wesen gewesen. Die gute Nachricht: Kein einziges Katzentier kam aus dem Erdloch geflohen, sie hatten alle keine Chance und würden spätestens jetzt begraben werden, sollten sie nicht schon durch die Explosion getötet worden sein. Die Quest war also eigentlich - wenn man es nicht so genau betrachtete - ein voller Erfolg gewesen! Die schlechte Nachrichtig jedoch war, dass Aska und Thana ein ziemlich großflächiges Gebiet des Waldes empfindlich gestört hatten. Bäume knickten nach und nach ein, da ihr sicherer Halt nicht mehr gegeben war. Vögel flohen lauthals schreiend vor der Explosion und ihren Auswirkungen und wer weiß, wie viele scheue Tiere einen Herzstillstand bekommen hatte. Sicherlich verlor auch der ein oder andere Fuchs oder Hase sein Leben in seinem Bau - es sei denn, sie waren flink genug, um zu fliehen oder aber gar nicht erst zuhause. Der Erdrutsch breitete sich weiter und weiter aus und nahm ein immer größeres Terrain ein. Die beiden Magierinnen flohen noch immer aus dem Wald, Aska sah immer wieder um, um die Lage zu prüfen. Und dann wurde es langsam wieder still.
Die Blondine verlangsamte ihre Laufgeschwindigkeit, bis sie nur noch langsam marschierte und schließlich stehen blieb. Sie hatte ein schlechtes Gewissen und traute sich kaum, sich umzudrehen. Dennoch musste sie sehen, was geschehen war. Der Wald sah nicht mehr so aus, wie vorher. Eine enorme Fläche davon hatte Schaden genommen. Das, was seit Jahrhunderten wuchs und gedieh, wart in wenigen Minuten verletzt oder zerstört worden. Schuldbewusst sah Aska sich um und Frust breitete sich in ihr aus. Warum war sie nicht stark genug, um es auf die klassische Art mit diesen Kreaturen aufzunehmen? Warum nur hatte man ihr keine angriffsstärkere Magierin zur Seite gestellt? Das war deprimierend. Ohne auch nur ein Wort zu sprechen, wandte sich die Fairy Tail Magierin von diesem traurigen Anblick ab und marschierte zurück zu den Bahngleisen. Auf eine Konversation mit Thana hatte sie wenig Lust. Und sie hatte Sorge, dass die Royal Crusade-Magierin blöde Bemerkungen machen würde.
Erst als die verlassene Baustelle erreicht war, wurde Aska bewusst, dass die Sonne bereits aufgegangen war. Wie spät es wohl ungefähr sein mochte? Vielleicht halb Sieben? „Oh!“ Hörten sie plötzlich jemanden rufen. „Ihr seid wohlauf! Wunderbar!“ Der dicke Vorarbeiter, welcher die beiden Magierinnen in die Aufgabe eingewiesen hatte, kam auf sie zu. Aska legte ein schwaches Lächeln auf. Sie war müde und erschöpft, ziemlich gerädert und obendrein unzufrieden mit sich und der eigenen Leistung. Sie wollte einfach nur zurück nach Magnolia Town. „Seid ihr diesen Kreaturen begegnet? Konntet ihr sie bekämpfen?“ Die Blonde warf der Dunkelhaarigen einen kurzen Blick zu, ehe sie wieder Blickkontakt zum Vorarbeiter hielt. „Ja.. Ich denke, dass diese Wesen den Bau der neuen Gleisstrecke nicht mehr beeinträchtigen werden“ Der Vorarbeiter hob in unruhiger Erwartung die Augenbrauen an. „Na was, habt ihr mit ihnen geredet oder wie?“, scherzte er ungeduldig. Er wollte konkretere Antworten. Aska ärgerte sich ein wenig darüber, sie wollte das Desaster nicht unbedingt eingestehen. Aber man konnte es sowieso nicht vertuschen. „Wir haben sie mitsamt ihrem Bau in die Luft gejagt. Euch fehlt nun Dynamit und eine Zündschnur. Und vielleicht ein paar Quadratkilometer Wald.“ Das schlimmste befürchtend biss sich Aska auf ihre Unterlippe, während der Vorarbeiter sie perplex anstarrte. Wäre es eine gute Idee, Thana nun das Reden zu überlassen? Wahrscheinlich nicht.
# 13 Thana war als erste losgelaufen. Nicht weil sie ein Feigling war, auf gar keinen Fall! Sie war einfach nur… vorsichtig und das erwies sich in dieser Situation offenbar als schlau. Was mit einem Knall begann, uferte schnell zu einem flächendeckenden Erdrutsch aus, der sogar ganze Bäume mit sich zog und damit Terraforming in einem recht großen Waldstück in Gang brachte. Erst als der Krach sich legte, nur noch vereinzelte Steine irgendwo herunterkullerten und das Rauschen kleinerer Mengen Erde zu hören war, blieb die Royal Crusade Magierin erschöpft stehen. Sie atmete schwer und drehte sich sofort herum, um anzusehen, was sie da grade… also was Askas Plan da grade mit dem Wald angestellt hatte. Ebenfalls in ihrem Sichtfeld fand sich die besagte Magierin wieder, wie sie demütig zurückblickte. Ihre Körpersprache erzählte Thana, dass sie alles andere als zufrieden damit war, wie die Mission verlaufen war. Dabei war sie doch eigentlich ein voller Erfolg gewesen! Diese Viecher standen garantiert nicht mehr auf, so viel war sicher. Die Kreaturen waren bekämpft, und zwar ein für alle Mal. Wen interessierte schon die Pflanzen und Tierchen, die dabei geopfert werden mussten? Die Natur würde sich schon erholen. Wenn man es genau nahm, war sie ja noch nicht einmal daran verendet. Daran hätte Thana sicherlich etwas ändern können, hätte sie zu diesem Zeitpunkt bereits die Macht dazu gehabt. Doch die besaß sie nicht. Noch nicht. Sie musste sich noch weiter mit den Lehren der Drought Magie auseinandersetzen. Dann konnte sie solch ein Gebiet irgendwann auch von Wasser und damit von Leben befreien. Auf dass sich eines Tages neues Leben ansiedeln konnte. Jedenfalls lag der Blick der Magierin auf Aska, die sich förmlich vom Tatort schlich. Sie ging an Thana vorbei, weiter in Richtung der Schienen zurück. Erst mit einigen Schritten Abstand und nachdem sie mal so richtig durchgeatmet hatte, folgte die Dürremagierin. „Typisch Fairy Tail.“, sprach sie dabei zwar nicht besonders laut aus, aber dennoch laut genug, dass ihre Gefährtin das hätte hören können. Ein gehässiges Grinsen konnte Thana sich nicht verkneifen. Die Gilde war dafür bekannt, dass sie ständig Chaos und Zerstörung verbreitete.
An der Bahnstrecke angekommen trafen die beiden Damen auch gleich schon auf den Vorarbeiter, der sich Thana gegenüber am Vortag so unverschämt verhalten hatte. Er ließ seine Sorge um die beiden Damen anklingen, konnte es sich aber auch nicht verkneifen mit seiner Neugierde bezüglich ihrer Mission herauszubrechen. Man merkte Aska an, wie schwer es ihr fiel und wie ungerne sie berichtete, was geschehen war. Als sie es jedoch getan hatte, trat Thana vor. Sie seufzte laut und ausgiebig und ging hochnäsig am Vorarbeiter und der Fee vorbei. „Das passiert eben, wenn man sich auf Fairy Tail einlässt.“, sprach sie spöttisch, nur um sich dann auf den Heimweg zu machen. Es würde ein lästiger Weg werden. Immerhin war der Chauffeur, der sie zu dieser Baustelle gebracht hatte, nicht mehr da… fin
Die Kutsche hatte sich gefühlt noch nicht einmal in Bewegung gesetzt, da musste die kleine Zahar schon würgen. Kass konnte aufgrund ihres ohnehin seltsam gefärbten Gesichtes nicht erkennen, ob das Echsenmädchen noch grüner um die Nase wurde als dass sie das ohnehin schon war, doch vorstellen konnte der Feuermagier es sich gut. Vorsichtig rutschte er ein wenig von dem von Reisekrankheit geplagten Mädchen weg, sodass er im Falle eines Ausbruches ein wenig Distanz zwischen Zahar und sich hatte. Nicht, dass er noch schmutzig wurde, oder? Haha! Ein wenig Ablenkung vom würgenden Mädchen bot Shizuka. Ihre Zusammenfassung, was denn eigentlich der Sinn der Queste war, und was das ungleiche Trio zu tun hatte, gab Kass eine gute Gelegenheit, die hübsche Weißhaarige anzusehen. Es war doch immerhin nur höflich, seinen Gesprächspartner auch anzusehen, wenn man mit ihm redete! Begeistert berichtete Shizuka davon, dass die drei Fairy Tail Magier sich wohl mit einer Piratenbande anlegen mussten, dieser Aufgabe eiferte die Weißhaarige geradezu enthusiastisch entgegen. Hmm..., ließ Kass verlauten, um darauf aufmerksam zu machen, dass er was sagen wollte. Den Fluß zu überwachen sollte sinnvoll sein, wenn die Piraten diesen als Transportroute nutzten. Also..., began der Rothaarige und sah von Shizuka zu Zahar und dann wieder zurück. Ich...bin auch aufgeregt... Das war alles, was Kass herausbrachte. Er hatte sich dagegen entschieden, einen Vorschlag zu machen. Shizuka schien, die Situation irgendwie viel zu sehr zu genießen, als dass Kass ihr irgendwas vorschreiben oder gar vorschlagen wollte. Außerdem, was hatte er schon groß zu sagen? Der Wüstensohn war noch nicht lange bei Fairy Tail, Shizuka und Zahar wussten sicher sehr viel besser, was es zu tun gab. So schluckte Kass seinen Vorschlag herunter, senkte das Gesicht ein bisschen und sah aus dem Augenwinkel aus dem Fenster raus. Zahar hatte nicht viel zu sagen und Shizuka hatte Kass gerade irgendwie das Wort abgeschnitten, so kam es dem Rotschopf zumindest vor.
So verging die Kutschfahrt wohl nicht nur für Zahar äußerst unangenehm, auch wenn es Kass nicht wirklich körperlich schlecht ging. Als die Kutsche irgendwann (nach viel zu langer Zeit) irgendwann endlich anhielt, war Kass beinahe so erpicht auf ein Ende der Reise wie Zahar. Wenn es doch nur endlich mit der Piratenjagd losgehen konnte, dann hätte der Feuermagier auch vielleicht etwas, über das er reden konnte. So hatte er Zahar und Shizuka soweit nur eines entgegenzubringen: Betroffenes Schweigen. Der Feuermagus wusste nicht so recht, was er mit den beiden Magierinnen reden sollte. Über was redete man denn so auf einer Mission? Über die Erfahrungen bei der Gilde? Die Zeit bei Fairy Tail? Das Leben davor? Bloß nicht, all das waren Themen, über die Kass besser Stillschweigen bewahrte. Zahar benötigte einen kleinen Moment, um sich von der Reise zu erholen, in dem fasste Kass Luft und Entschlossenheit. Als die dreie sich dann zu Fuße langsam in Bewegung setzten, die Sumpfstadt Kurobo Town als Ziel, nahm der Feuermagier seinen ganzen Mut zusammen und stellte den beiden eine Frage. War... jemand von euch... schonmal da? Also... in Kurobu? Hoffentlich würden Zahar und Shizuka dies nicht als zu großes Herumwühlen in ihrer Vergangenheit betrachten. Also... ich noch nicht..., nahm Kass gleich vorneweg, dann würden sie hoffentlich keine Gegenfrage stellen.
„Ah, also, was das angeht... Lesen... das kann ich noch nicht so gut...“ Etwas nervös tippte Zahar ihre Fingerspitzen aneinander, während sie Shizukas Blick auswich. Jetzt, wo sie wusste, was Lesen überhaupt war und dass diese Zettel, die am Questboard hingen, tatsächlich Worte und nicht nur komische Krakelzeichen enthielten, war es ihr ganz schön unangenehm, das nicht zu können... aber so eine Fähigkeit lernte man auch nicht einfach von einem Tag auf den nächsten. Aska und Mareo taten schon, was sie konnten, um ihr dabei zu helfen, aber den Auftrag heute... dazu hatte sie die Informationen noch nicht entziffern können. Glücklicherweise erklärte die Weißhaarige, worum es ging, auch wenn die Naga nicht in einem Zustand war um zu zeigen, dass sie aufmerksam zuhörte...
„E-es geht schon wieder...“, murmelte das Mädchen, während sie aus der Kutsche taumelte und sich Mühe gab, nicht umzukippen. Glücklicherweise war die Luft hier in der Nähe der Sümpfe nicht besonders frisch und klar, eher ein bisschen stickig, das half ihr dabei, tief durchzuatmen und langsam wieder ordentlich zu sich zu kommen. Die Zeit, die Zahar brauchte, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, genügte wohl auch, damit Kass seinen Mut zusammennehmen und ein paar Worte formulieren konnte. Ob sie hier schon einmal gewesen waren, frage er? „Oh ja! Hier bin ich aufgewachsen!“, meinte Zahar mit einem Blick zwischen die Bäume, die in der Sumpflandschaft wuchsen. „Hier hat mich Mareo gefunden... glaube ich. Hier oder in einem anderen Sumpf in der Nähe...“ Das bedeutete natürlich nicht, dass sie in ihrem Leben auch nur ein Wort über Kurobu gehört hatte. Eine kleine Hütte im Sumpf, eine Pflegestation für Reptilien... mehr hatte sie nicht gesehen bis an den Tag, an dem sie hatte flüchten müssen. Es konnte tatsächlich gut sein, dass das hier nicht der gleiche Sumpf war, den sie kannte... Selbst den hatte sie schließlich nur ein einziges Mal gesehen. Es machte die Naga ein wenig nervös, wieder in so einem Gebiet zu sein, aber sie war ja mit zwei großen, starken Magiern unterwegs. Was sollte ihr schon passieren? Kaum hatten sie die weichen, teils schlammigen Pfade betreten, die durch das Sumpfgebiet führten, schnupperte Zahars Nase auch schon in der Luft. Ja, vertraut duftete die Umgebung auf jeden Fall. Modrig und abgestanden, so wie es ihr gefiel. Langsam breitete sich ein entspanntes Lächeln auf ihren Lippen aus. Vielleicht war es doch gar nicht so schlecht, wieder hier in der Gegend zu sein. „Du, Shizuka, Shizuka!“, rief das Mädchen aufgeregt, jetzt wo die Energie wieder in ihren Körper zurückkehrte, und zupfte am Ärmel der Älteren, während sie zusammen durch das Feuchtgebiet stapften, umgeben von wenigen Geräuschen abseits des leisen Rauschen von Wassers und des Surren von Moskitos. „Du hast gesagt wir jagen Piraten, richtig? Richtig?“ Sie hatte nämlich doch aufgepasst! „Was sind denn Piraten, Shizuka?“
Die Vorfreude der zwei anderen Fairy Tail Magier schien sich irgendwie in Grenzen zu halten. Gut, Zahar mal außen vor gelassen. Die war in der Kutsche ja nicht einmal in der Lage gewesen überhaupt ein Wort grade raus zu bringen. Kass hingegen, nun, der sagte sogar was! Er sagte, er sei auch aufgeregt. Also sagte er prinzipiell gar nichts. Dass er ebenfalls aufgeregt war, das lag ja wohl auf der Hand. Natürlich war er aufgeregt. Es ging schließlich um PIRATEN! Möglicherweise war Kass ja tatsächlich so enthusiastisch wie Shizuka, nur drückte er das einfach nicht so aus wie sie es tat. Konnte ja auch sein.
Als sie schließlich am Sumpf angekommen waren, erklärte Zahar schließlich, dass sie die Questbeschreibung nicht gelesen hatte, da sie gar nicht lesen konnte. Das erklärte es natürlich! "Ach, okay. Na ist ja halb so schlimm. Ist ja eigentlich immer jemand da, der dir helfen kann!" Shizuka lächelte das Echsenmädchen warm an. In der Gildenhalle war eigentlich immer irgendjemand, wenn nicht gar eine ganze Gruppe an Magiern, die irgendetwas oder sich selbst feierten. Da die meisten Gildenmitglieder auch lesen konnten, war zumeist jemand anwesend, der Zahar ein wenig was vorlesen konnte. Auch brachte Kass dann sogar ein paar weitere Worte heraus. Er wirkte alles andere als selbstsicher dabei, aber das war bei ihm wohl normal. Shizuka nahm es gelassen. Sie bohrte nicht in dieser psychischen Wunde herum. Es gab Magier in dieser Gilde, die hatten viel durchgemacht. Aber eigentlich waren alle samt gute Kerle und eben Frauen. "Hm, nee.", antwortete die Weißhaarige also nach kurzem Nachdenken. "Ich bisher auch nicht. Sieht mir aber auch nicht nach einer Gegend aus, in der ich mich häufiger aufhalten würde.", urteilte sie weiter. Diese Sumpflandschaft war einfach trist und lebensunfreundlich. Das hinderte kleine Echsenmädchen aber nicht daran, dort zu leben. So zum Beispiel Zahar! "Hier bist du aufgewachsen?", fragte Shizuka überrascht. Die Vorstellung irritiere sie zunächst, doch bei weiterem darüber Nachdenken, war das doch eigentlich sogar sinnvoll. Immerhin war es ja kein normales Menschen-, sondern ein Echsenmädchen. "Wo hast du denn dann gewohnt? Im Wasser, also... im Sumpf?" Häuser konnte die Magierin keine Entdecken. Als Zahar die Piraten wieder ansprach, kehrte sogleich ein Grinsen der Vorfreude auf Shizukas Lippen. War sie auch so gespannt darauf, die Freibeuter zu bekämpfen? "Ja, genau!", bestätigte sie der Grünhäutigen, die dann allerdings eine Frage stellte, die die Mundwinkel der Weißhaarigen schleunigst wieder sinken ließ. "Du weißt nicht was Piraten sind?" Verdutzt hielt sie sich eine Hand übers Auge und machte ein grimmiges Gesicht. Die nächsten paar Schritte täuschte sie ein grobmotorisches Humpeln vor. "Männer mit Bärten und Augenklappen, die das R immer rrrrrollen? Arrrrr, hisst die Segel? Lichtet den Anker?" Schließlich nahm sie noch die andere Hand hinzu, mit der sie ein Schwertstechen und Schlagen imitierte. "Kämpfen mit Degen und Äxten auf hoher See?" Piraten kennt ja wohl jeder! Wo hat Zahar denn gelebt? Im Sumpf, oder wie? Ach ja...
Jedenfalls führte der Weg die Fairy Tail Magier eher auf indirektem, statt direktem Weg nach Kurobu. In der Ferne waren dann doch bald so etwas wie Hütten oder Häuser zu erahnen.
„Also... ich weiß nicht, ob es genau hier war. Ich war nicht viel draußen, aber ich hab einmal gesehen, wo ich gelebt hab, und es sah genauso aus wie hier“, meinte die Naga mit einem Nicken. Sie würde niemals die feuchten, teils matschigen Böden vergessen, die vielen grünen Bäume oder die farbige Flora, auch wenn sie bei ihrer Flucht nicht wirklich ein Auge dafür gehabt hatte. Der Anblick hatte sich ihr einfach eingebrannt. Sie würde vermutlich niemals ein Detail vergessen von dem Tag, an dem die Schlangen sie gejagt hatten. „Ich hab in einem kleinen Haus gelebt... Ich glaube, es hieß Pfle-ge-station? Da waren noch andere Echsen und Schlangen und sowas. Wenn die Tiere im Sumpf krank geworden sind, hat mein Papa sich um sie gekümmert.“ Das war tatsächlich eine schöne Erinnerung. Mit einem breiten Grinsen strahlte die Naga Shizuka an. „Als ich älter war, durfte ich sogar helfen! Das hat richtig Spaß gemacht!“ Sie hatte ihre Zeit genossen. Damals war die Welt nicht größer für sie gewesen als das Haus, in dem sie eingepfercht gewesen war. Sie hatte viele Geschenke und schöne Worte bekommen und viel Spaß gehabt. Ja, sie hatte auch viel gelitten, aber ihr Vater hatte das nur getan, damit sie stärker werden konnte. Sonst hätte sie vermutlich auch nie eine Chance gehabt, zu Fairy Tail zu kommen, so unendlich nett die Menschen dort auch sein mochten. Es war schon viel verlangt, ein obdachloses kleines Mädchen einfach aufzunehmen. Wenn sie keine Magie beherrscht hätte, hätten sie das sicher nicht getan. „Arrrrr!“, wiederholte Zahar mit geballten Fäusten und freudigen Augen das Geräusch, das Shizuka gemacht hatte. Ihr gerolltes R war noch ziemlich unbeholfen, aber das machte sie mit großem Enthusiasmus wieder wett. „Hisst die Segel! Hisst die Segel!“ Sie war offensichtlich an Bord, was diese ganze Piratensache anging, ein guter Spiegel zu Shizukas eigener Aufregung. Ihre zwei kleinen Hände hoben tat sie, als würde sie eine Axt schwingen, und lachte. „Das klingt voll lustig! Ich freu mich drauf!“, meinte das Mädchen mit einem begeisterten Nicken, ehe sie nachdenklich eine Hand an ihre Wange legte. „Sag mal... gibt es irgendwelche Witze über Piraten, Shizuka?“
Nachdem der erfrischende Spaziergang durch den muffigen, feuchten Sumpf hinter ihnen lag, dessen lang stehende Luft Zahar sehr gut schmeckte, kamen sie endlich an den kleinen Häusern Kurobus an. Die kleine Stadt hatte etwas Heimeliges, das gefiel ihr. Rustikal, hölzern, natürlich. Es erinnerte sie an die Hütte, in der sie lange gelebt hatte. Die Menschen, die hier herumliefen, waren alle deutlich größer als Zahar, die meisten sogar größer als Shizuka. Sie wirkten kräftig und robust, wie Menschen, die Tag für Tag mit ihrem Körper arbeiteten. Kämpfer waren sie nicht, aber Holzfäller, Bauarbeiter, Farmer, die die fruchtbaren Feuchtgebiete des Sumpfes ausnutzten. Und sie schenkten den beiden Neuankömmlingen erst einmal ziemlich skeptische Blicke. Seltsamerweise war es nicht die menschliche Echse, die die meiste Aufmerksamkeit gewann, sondern die Schwertkämpferin an ihrer Seite. Die Leute hier schienen ihnen richtig aus dem Weg zu gehen. „Hallo! Hallo zusammen!“, rief Zahar einer kleinen Gruppe Jugendlicher zu, mit denen sie vielleicht wegen ihrem Auftrag sprechen könnten, aber auch die warfen nur einen kurzen Blick auf Shizuka und wandten sich dann um, um woanders hin zu gehen. Zahar konnte das nicht wirklich verstehen, auch wenn es an sich Sinn ergab: Die Leute hier unterstützten nicht die Piraterie, die in der Gegend vorkam, sondern litten eher darunter. Shizuka wirkte – nicht zu Unrecht – wie eine Kämpferin, und sie hatte etwas Wildes an sich. Niemand wäre überrascht, wenn sie Teil der Piratenbande wäre, und auch, wenn keiner der Einwohner versuchen würde, sie wegzuschicken, wollten sie auch nicht unbedingt mit ihr sprechen, wenn es sich vermeiden ließ. „Die sind ja seltsam...“
Schwer zu glauben, dass Zahar nicht wusste was Piraten waren. Hatte sie denn als Kind... also als kleine Echse nicht mal Piratin gespielt? Dazu noch die Sache, dass das Mädchen wohl noch irgendwie von diesem Ort abstammte... Also wow, da lernte Shizuka mal das ein oder andere über ihre Gefährtin. Was das mit der Herkunft betraf, so relativierte Zahar ihre Aussage doch schnell wieder. Sie sagte, dass es jedenfalls von so einem ähnlichen Ort abstammte. "Oh, ja gut..." Ob es nun wirklich dieser Sumpf war oder nicht, das stand damit also doch in den Sternen. "Alle Sümpfe sehen doch so aus." Die Magierin schaute sich flüchtig um. Quasi tote Bäume, grünbraunes Matschgelände, Wasser... Wo waren da die Unterschiede zu anderen Sümpfen? Zahar erzählte weiter, dass sie in einer Pflegestation gelebt hatte, jedenfalls glaubte sie, dass das Haus so etwas wie eine Pflegestation war. Interessiert lauschte die Weißhaarige den Worten der Echsendame. "Also bist du eine Art Findelkind?", fragte sie schließlich ganz ungeniert, wie sie nun mal mit solchen Themen umging. Shizuka war direkt und nahm kaum ein Blatt vor den Mund. Dementsprechend offen ging sie mit ihrer Vermutung um, dass Zahars Ziehvater sie aufgesammelt hatte.
Was Shizukas Enthusiasmus bezüglich der Piraten anging, so schaffte sie es doch tatsächlich Zahar anzustecken. Das Mädchen ahmte das gerollte R nach, wiederholte zudem noch das Kommando die Segel zu hissen. Shizuka grinste daraufhin über beide Ohren. Ja, so hatten sie Spaß auf dieser Quest! Die junge Magierin versprach Unterhaltung und fragte schließlich, ob ihre Gefährtin Piraten Witze kannte... "Witze über Piraten? Ehm..." Die Frage kam unerwartet. Das hinderte Shizuka aber nicht daran, mal in ihren Erinnerungen nach etwas passendem zu kramen. Das dauerte einen Moment, doch dann fiel ihr tatsächlich etwas ein. "Hm... Was sagt ein Pirat, wenn er trockenes Gras sieht?", fragte sie Zahar. Dabei wartete sie zwar einen Moment auf eine Antwort, aber nicht so lange, dass sie großartig darüber nachdenken konnte. "A, Heu." Wieder grinste die Magierin. Ob Zahar so amüsiert von diesem Witz war, wie sie selbst?
Das Pläuschchen half dabei, die Zeit des Fußmarsches zu überbrücken und schließlich kamen sie in so etwas wie Zivilisation an. Die Leute auf die sie trafen wirkten nicht wirklich aufgeschlossen. Es war kein freundliches Willkommen, nein. Die Leute schienen die Magier sogar gewissermaßen zu meiden. Für Shizuka stellte sich die Frage nach dem Warum nicht wirklich. Eine solch grüne Echsenfrau konnte wirklich abschreckend sein. Sie tat der Magierin sogar richtig leid, als sie ein paar Jugendliche ansprach und diese einfach verschwanden. "Mach dir nichts draus.", sprach die Weißhaarige tröstend. Sie gingen weiter und Shizuka deutete auf eine etwas größere Hütte mit einem Kamin, aus dem kräftiger Rauch emporstieg. Das Gebilde wirkte wie eine Art Taverne. Shizuka stieß die Tür zu dem Gebäude auf und ließ ihren Blick schweifen. "Überlass mir mal das Reden.", sprach sie recht leise zu ihrer Gefährtin. Trotz der gemäßigten Lautstärke waren ihre Worte dennoch gut zu hören, denn als sie die Tür aufgestoßen hatte, waren so gut wie alle Gespräche innerhalb des Raumes sofort verstummt. "Seid gegrüßt. Wir brauchen Informationen, an wen können wir uns da wenden?" Fragte Shizuka in den Raum hinein, nachdem sie ein, zwei Schritte vorgetreten war, um nicht mehr mitten im Eingang zu stehen. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in der Feenritterin breit. Warum waren die denn alle so still? Warum die skeptischen Blicke? Verwirrt schaute die Magierin zu ihrer Kollegin. Was war denn nur los mit denen? An einem solchen Ort mochte man Fremde wohl so wirklich, wirklich nicht.
„Hm... sehen wirklich alle Sümpfe gleich aus?“, fragte Zahar leicht besorgt und tippte sich nachdenklich mit einem Finger an die Wange. „Dann weiß ich wirklich nicht, ob das der hier war... Ich war nur in einem. Der sah so ähnlich aus wie hier.“ Leider konnte Zahar nicht allzu viel über ihre Vergangenheit sagen. Sie verstand selbst wenig davon, weil sie nichts Anderes kannte. Für sie war ihr Leben immer das Leben gewesen, das man eben so lebte. So richtig war ihr vorher kaum bewusst gewesen, wie viele Menschen es überhaupt gab, und sie hatte nicht einmal groß daran gedacht, sie je kennen zu lernen. „Äh... was ist ein Findelkind? Vielleicht bin ich das“, hakte sie nach, das war nämlich ein Begriff, den sie noch nicht gehört hatte. Ihr Vater hatte nie einen Grund gehabt, ihn zu verwenden, und auch in Fairy Tail wurde das Wort nicht gerade täglich erwähnt. Genau wie das Wort Piraten. Wenn man das nicht als Kind lernte – als jüngeres Kind –, dann kamen sie auch in der Umgebung von Erwachsenen nicht allzu oft zur Sprache. Dementsprechend froh war Zahar darüber, dass Shizuka ihr einen Piratenwitz erzählen wollte. Was ein Pirat sagte, wenn er trockenes Gras sah? „Was denn, was denn?“ Aufgeregt und mit glänzenden Augen blickte Zahar auf zu Shizuka? A, Heu? Das war die Antwort? Die Echse blinzelte ein paar Mal, nicht sicher, ob sie das verstanden hatte. „A... Heu? Ähm... das Heu ist das trockene Gras, richtig?“ Okay, der Teil von dem Witz machte Sinn, irgendwie. Nur was der eigentliche Witz war... das verstand das Mädchen noch nicht so richtig. Ihre ehrliche Ahnungslosigkeit war wohl deutlich in ihrem Gesicht zu lesen. „Aber was hat das A mit Piraten zu tun...?“
Im Dorf wurden die beiden Magierinnen ja nicht gerade herzlich willkommen geheißen... Zahar verstand nicht so recht warum, und auch Shizuka wirkte verwirrt. Sie wollte das Reden übernehmen, nachdem die Echse versagt hatte, aber auch die Ältere schaffte es nicht, eine Antwort zu erhalten. Dabei waren sie in einer Kneipe, in einem Gebäude, in der Leute sich angeregt unterhielten, während sie aßen und tranken... Und was sie da tranken. Die Nase der Naga hob sich, schnupperte in der Luft herum. Das war ja ein leckerer Geruch... Der Blick der Echse glitt hinüber zu einem der Tische, wo ein junger Herr sich gerade aus einer grünen Flasche ein rotes Getränk in ein hohes, durchsichtiges Glas einschenkte. Das duftete echt gut, wie eine bittersüße Mischung aus verdorbenen Trauben und Gift! Zahar spürte, wie ihr das Wasser im Munde zusammenlief, und ihre raue Zunge glitt über ihre Lippen. Das musste sie einfach probieren! Während Shizuka erfolglos versuchte, mit Menschen zu sprechen, huschte die Naga hinüber zu dem Tisch, den sie im Auge hatte, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen, streckte sich, um beide Arme über die Tischplatte strecken zu können. Ihre Hände näherten sich dem Glas und...
„Hey! Das ist mein Wein!“ Wütend schnappte sich der Mann sein Glas und hob es hoch, außerhalb der Reichweite von Zahars kurzen Armen. „Diebische Elster! Du bist doch auch viel zu jung für Alkohol! Was machst du überhaupt hier?“ Mit genervtem Blick sah er sich in der Kneipe um, suchte nach einer älteren Echsendame, zu der das Mädchen gehören konnte. Fündig wurde er nicht. „Wer hat das Kind hier reingelassen? Sie muss doch zu jemandem gehören! Nehmt eure Göre wieder mit!“ Gut, den besten ersten Eindruck hatte Zahar jetzt nicht gemacht... und sie starrte immer noch sehnsüchtig auf das Glas, an das sie nicht mehr herankam. Aber immerhin hatte endlich jemand damit aufgehört, sie und Shizuka mit Schweigen zu strafen...
Ob alle Sümpfe gleich aussahen? Ja, klar! Oder vielleicht auch nicht? Nun, für Shizuka bestimmt. Als jemand, der Sümpfe eher mied, also selten in welchen unterwegs war und mit einem ganz anderen Hintergrund als ein Echsenmädchen, konnte es so wirken. Zahar indes erkannte die Unterschiede zwischen verschiedenen Moorlandschaften vielleicht sofort! Als Shizuka also begann darüber nachzudenken, nahm sie sich schnell den Wind selbst aus den Segeln. Sie zögerte auf die Frage zu antworten und überließ ihrer Gefährtin das darüber Philosophieren. Was die andere Frage betraf, so half die Weißhaarige jedoch gerne aus. "Ein Findelkind...", wiederholte sie nachdenklich, kurz darüber Verwundert, dass Zahar mit dem Begriff nichts anfangen konnte. "Das bedeutet, dass der Mann der dich großgezogen hat nicht dein richtiger Vater wäre. Er hätte dich dann lediglich im Sumpf gefunden und sich dann um dich gekümmert, dich bei sich aufgenommen.", erklärte sie. Ja, es klang irgendwie sogar sehr wahrscheinlich, dass genau dies bei Zahar der Fall gewesen war. Ein Fall war auch der Witz der Ritterin. Ein richtiger Reinfall. "Na A-Heu. Arrrrrrheu? Du weißt schon! Pirrrraten rrrrrollen das RRRRR immer so. Also Arrrr-Heu! Weil Heu eben trockenes Gras ist, richtig..." Je mehr sie versuchte den witzigen Teil zu erklären, umso schlechter gefiel der Witz der Magierin selbst. "Ach egal...", murmelte sie kurz darauf resignierend. War ja auch gar nicht so wichtig.
In der Taverne wartete ein weiterer Reinfall auf die zwei Feen. Irgendwie reagierten die Dorfbewohner alle ziemlich abweisend. Niemand kam überhaupt auf die Idee Zahar zu antworten. Auch Shizuka kam keinen Schritt weiter als ihre Gefährtin. Nachdenklich blickte sie sich im Raum um, traf dabei auf viele skeptische Gesichter. Was sollte sie nur tun? Es auf einer anderen Sprache versuchen? Sprach man in diesem Ort irgendeinen Dialekt? Shizukas verzweifeltes Brainstorming wurde unterbrochen, als jemandes aufgeregte Stimme die Stille im Raum zerschnitt. Überrascht schaute die Weißhaarige zur Seite. Zahar schien jemanden zu bedrängen oder ihn zumindest zu stören. "He-Hey!", rief Shizuka, ehe sie sich auf den Weg machte. Erst als sie an dem Tisch ankam erkannte sie, wie gierig das Echsenmädchen auf den Kelch des Tavernengastes stierte. Eher schützend als tadelnd legte sie Zahar die Hand auf die Brust, um sie ein wenig vom Tisch wegzudrücken. "Diese Göre ist eine Magierin, die euch von euren Problemen befreien will. Habt mal ein wenig Respekt!", blaffte Shizuka dem Mann entgegen, den sie schon gar nicht mehr richtig beachtete, nur um sich danach wieder im Raum umzusehen. "Das gilt für euch alle!", fügte sie an. Die Ritterin hatte bereits genug von diesem Schwachsinn. "Komm mit.", sprach sie zu Zahar, während sie versuchte diese mit sanftem Druck dazu zu bewegen ihrem Schritt zu folgen, hin zum Tresen. "Also nochmal.", sprach die Magierin, als sie dort angekommen war. Diesmal allerdings direkt zum Wirt. "Mit wem muss man hier reden? Wer hilft mir euch zu helfen? Wo finde ich diese Piraten?" Hatte Shizuka die Seeräuber zuvor noch lustig ausgesprochen und sie imitiert oder karikiert, so war sie nun todernst. Immerhin waren es Verbrecher, denen Einhalt geboten werden sollte!
„Oh, dann bin ich kein Findelkind! Papa ist mein Papa!“, meinte Zahar mit einem überzeugten Nicken. Zugegeben, ihr Vater sah ihr nicht unbedingt ähnlich, so als reiner Mensch mit menschlicher Haut, ohne Schweif, normalen Augen... aber die Haarfarbe, die hatte sie von ihm. Und allgemein war ihr Körperbau ziemlich menschlich. Die Naga hatte nie einen Zweifel daran gehabt, die Tochter ihres menschlichen Vaters zu sein. „Arrr-heu?“, wiederholte Zahar und legte nachdenklich einen Finger an ihr Kinn. „Arrr-heu...“ Je öfter sie es versuchte, desto besser wurde ihr gerolltes R. Schlussendlich konnte das Mädchen nicht anders als zu kichern. „Hehehe... das klingt voll witzig! Arrr-heu!“ Es war gut möglich, dass das Kind den Witz dahinter nicht so recht verstand, aber zum Lachen gebracht hatte Shizuka sie damit allemal!
„Mnngh...“ Ein gequältes Geräusch entkam dem unzufriedenen Rachen der Naga, als Shizuka sie weiter von dem Alkohol wegschob. Der Mann hatte Glück, heute würde er sein Getränk behalten, aber früher oder später würde Zahar schon an diesen köstlichen Geschmack herankommen! Da war sie sich sicher. „Genau! Wir sind Magierinnen! Wir sind Heldinnen!“, pflichtete das bockige Kind ihrer Partnerin bei und forderte damit endlich den Respekt ein, den man ihnen bisher verwehrt hatte. Der Mann, den sie mehr oder weniger hatte bestehlen wollen, war ziemlich perplex, als er so von Shizuka angefahren wurde, aber der Mann hinter dem Tresen hatte aus dem Ausbruch offenbar die wichtigste Information mitgenommen. „Sie sind... keine Piratin, junge Dame?“ Er war nicht der einzige, der darüber überrascht wirkte. Offenbar hatten die meisten Gäste den gleichen Denkfehler gehabt. Er lehnte sich kurz über den Tresen, um ein Glas darauf abzustellen, und nutzte die Gelegenheit, um der Magierin leise zuzuflüstern. „Man weiß leider nie, wer zuhört. Wenn Sie uns helfen möchten, sind wir aber dankbar“, meinte er leise, ehe er sich wegdrehte und mit der linken Hand eine Flasche Schnaps aus dem Regal nach. Mit der rechten schrieb er währenddessen auf einen kleinen Notizblock, dessen Seite er ausriss und faltete. Während er den Alkohol in das Glas der Fee goss, legte er unauffällig das Stück Papier daneben. „Bitte entschuldigen Sie die Umstände. Das hier geht aufs Haus“, meinte er mit einem ruhigen Nicken. Wenn Shizuka den Zettel auffaltete, würde sie sehen, wo sich im Dorf gerne eine Gruppe Piraten traf – auf die ein oder andere Weise würden die beiden Magierinnen schon in der Lage sein, ihnen zu ihrem Versteck zu folgen. Damit konnte die Jagd auf die Seeräuber wohl endlich losgehen...
Shizuka war sich bei der Sache mit Zahars Familienverhältnissen ganz und gar nicht so sicher wie die Echsendame selbst. Allerdings wollte sie es dabei belassen. Selbst sollte die Ritterin mit ihrer Vermutung richtig liegen, so wollte sie die schöne Vorstellung des Mädchens nicht damit ruinieren, einen blöden Argumentationswettstreit zu gewinnen. Mit der Selbstlosigkeit ging es dann auch direkt weiter. Jeder wusste doch, dass es einen Witz kaputt machte, wenn man ihn erklären musste. Dennoch tat die Weißhaarige genau das. Das sorgte letzten Endes dafür, dass Zahar auch darüber lachen konnte. Darüber hinaus übte sie ein R zu rollen. Vielleicht würde das für den weiteren Verlauf der Quest noch nützlich werden!
Die Stimmung war deutlich umgeschlagen, nachdem die beiden Magierinnen die Bar betreten hatten, in der sie alles andere als freundlich empfangen wurden. Misstrauische Blicke und gemeinschaftliches Schweigen strafte sie und zwar noch bevor sie dem Ruf gerecht werden konnten, der Fairy Tail nachgesagt wurde. Der emotionale Ausbruch der Weißhaarigen schien dann allerdings gewisse Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. "N-Nein!", stotterte Shizuka voller Überraschung dem Barmann entgegen. Dieser hauchte ihr daraufhin zu, dass Misstrauen in dieser Gegend an solchen Tagen sehr üblich sei. Dass der Herr ihr plötzlich den Rücken zukehrte um einen Drink vorzubereiten irritierte sie doch sehr. Es dauerte tatsächlich einen Moment, bis sie realisierte, dass der Wirt ihr samt dem Getränk und der Entschuldigung eine unauffällige Botschaft zukommen ließ. Beim Anblick des Zettels überrascht, legte sie gleich ihre Hand darauf, so als wolle sie sich lediglich auf dem Tresen abstützen. Mit der anderen griff sie nach dem Glas, dessen Flüssigkeit sie sich mit einem gewissen Schwung und genug vorangegangener Übung in den Rachen kippte. Das Schnapsglas wieder auf den Tresen gestellt, nickte sie dem Mann minimalistisch zu. "Habt Dank.", flüsterte sie zurück. Ihrer Dankbarkeit konnte sie gar keinen ausreichenden Ausdruck verleihen. Doch das lag daran, dass sie sich die Worte des Wirtes sehr zu Herzen genommen hatte. „Man weiß leider nie, wer zuhört.“ "Also gut. Wir gehen.", sprach die Weißhaarige zu ihrer Begleitung, während sie sich wieder vom Tresen wegdrehte und dabei den Zettel mit sich zog, der daraufhin in einer geballten Faust verschwand. "Sollte doch jemand Gesprächsbedarf haben, wir sind noch ein paar Tage in der Gegend.", warf sie dann mit der Stimme einer Barfrau, die sich in der Gildenhalle Fairy Tails durchzusetzen wusste, in den Raum hinein. In der Hoffnung, dass Zahar ihr folgte, schritt die Fee also gen Ausgang, um wieder ins Freie zu treten. Erst als sie draußen war, öffnete die Magierin wieder ihre Faust, um einen Blick hinein zu wagen. Das Papier faltete sie auseinander. In gekritzelter, aber dennoch lesbarer Schreibschrift stand darauf „Haus bei Docks.“ Ein eindeutiger Hinweis. Dort würden sie mehr erfahren können, sehr gut. Gemeint waren damit sicher die Stege am Clover Lake, über den Kurobu seine Waren bezog. "Ich weiß wo wir als nächstes hingehen.", erklärte Shizuka ohne sich überhaupt im Klaren darüber zu sein, ob Zahar ihr nun gefolgt war oder doch wieder an einem der Tische hängen geblieben war.
Die Startschwierigkeiten hatten die beiden Feen wohl erfolgreich überwunden. Zumindest die Gäste der Bar sahen in Shizuka nicht länger eine Piratin und waren stattdessen bereit, die beiden zu den tatsächlichen Übeltätern weiterzuleiten. Zahar hatte noch gierig ihre Hände nach dem Schnaps ausgestreckt, die der Barmann ihrer Begleiterin hingestellt hatte, aber die Weißhaarige war viel zu schnell. Ehe die Naga auch nur eine Chance bekommen hatte, hatte Shizuka das Glas auch schon zu ihrem Mund gehoben und in einem Zug geleert, um sich dann mit dem Zettel aus dem Staub zu machen. Grummelig folgte Zahar ihr. Das lief irgendwie alles nicht so, wie sie es gern hätte... „Du hättest teilen können“, meinte das Mädchen leicht patzig, fühlte sich aber gleich viel besser, als Shizuka ihr offenbarte, dass sie jetzt ein richtiges Ziel hatten. Neugierig stellte sich Zahar auf die Zehenspitzen und warf einen Blick auf den Zettel, erkannte da aber nur wieder diese seltsamen Zeichen... Buchstaben, sie hießen Buchstaben. Mal sehen, das da war ein großes H, das kannte sie... und da waren insgesamt zwei S, aber in klein, und... den Rest erkannte sie nicht so gut. Das musste sie noch üben. „Was steht da? Hey, Shizuka, was steht da?“, hakte die Devilslayerin nach und zupfte am Ärmel ihrer Begleiterin. Die musste ihr doch sagen, was sie gerade für tolle Informationen bekommen hatten!
Ihre Suche führte die beiden schlussendlich zu den Docks, einer Art kleinem Hafen mit drei kurzen, dünnen Stegen. Allzu große Schiffe konnten den engen Fluss, der hier in die Sümpfe reichte, wohl nicht befahren. Und tatsächlich, am Ende eines der Stege stand eine kleine Holzhütte, direkt neben einer Schaluppe, auf der ein paar Kisten und ein Fass gestapelt waren, die... auf diese Distanz keinen merklichen Geruch abgaben. Vielleicht waren sie auch einfach zu gut verschlossen, das konnte Zahar nicht einschätzen, aber sie waren wohl am richtigen Ort angekommen. „Oh, was ist das da?“, fragte sie neugierig und deutete nach oben zu einer Flagge, die am Mast des Bootes angebracht worden war. Der Stoff war schwarz, die einzige Ausnahme ein menschlicher Schädel, der in Weiß darauf gemalt worden war, dahinter zwei Knochen, die sich kreuzten. Außerdem war oben in den Schädel ein Haken eingeschlagen worden, hatte wohl ein Loch in den gezeichneten Schädel macht, um das herum sich ein paar Risse in das Kalziom zogen. Was für ein interessantes Design! „So eine Fahne hab ich noch nie gesehen“, meinte Zahar mit einem amüsierten Lächeln. „Die sieht voll lustig aus! Können wir die mitnehmen?“ Die Leute, die sie suchten, waren aber gerade wohl nicht auf dem Boot selbst. Stattdessen drangen laute, überschwängliche Stimmen aus der Hütte hinaus durch ein kleines, gekipptes Fenster. So, wie es klang, freuten die sich gerade ganz schön und lallten dabei auch nicht gerade wenig. Sang einer im Hintergrund ein Lied? Das war wohl eine ziemlich gut gelaunte Truppe. Wenn Zahar sie so feiern hörte, klangen sie irgendwie überhaupt nicht nach bösen Menschen...
Shizuka hätte… teilen können? Die Magierin stutzte kurz. "Bist du nicht etwas zu jung dafür? Oder hast du schonmal Schnaps getrunken?", fragte sie ihre Begleiterin. Sie hatten nicht über ihr Alter gesprochen, aber von der Statur her und erst recht von ihrem Verhalten wirkte Zahar deutlich zu jung um sich an Alkohol zu vergreifen. Das war der Grund dafür, warum der Barmann nur ein Pinnchen ausschenkte und eben auch dafür, dass Shizuka nicht einmal in Erwägung gezogen hatte zu teilen. Oder alterten Echsenmenschen etwa anders? Sie hatte nicht die geringste Ahnung. Jedenfalls war es dafür ja ohnehin zu spät. Nicht zu spät war es, der Echsendame zu erklären was auf dem Zettel stand. Shizuka überlegte kurz, ehe sie dann antwortete. "Stell es dir wie eine Schatzkarte vor!" Ja, sie versuchte noch immer ihrer Gefährtin die Thematik rund um Piraten schmackhaft zu machen. "Es ist wie eine Schatzkarte, auf dem ein Kreutz ist. Wo das Kreutz ist, ist der Schatz vergraben. Das Kreutz wäre in diesem Fall… " Sie hielt das Stückchen Papier von sich weg und drehte es ein wenig im und gegen den Uhrzeigersinn, so als versuche sie eine tatsächliche Karte zu deuten. "… Am See. Wir müssen zum See." Der Zettel war keine Karte. Es standen Worte drauf, statt Umrisse von Ländern und Koordinaten. Sie suchten auch nicht nach einem Schatz, sondern nach einer Person die ihnen weiterhelfen konnte. Aber mit ein Bisschen Phantasie…
So marschierten die Zwei also in Richtung des Sees. Besonders weit war der Fußmarsch nicht. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie das Gewässer erblicken konnten. Am Rande davon, also am nahen Ufer, ragten ein paar Holzstege in das Wasser. Am Ende einer dieser Stege stand ein kleines Holzhäuschen. Direkt daneben legte ein Boot an, welches Shizuka erst gar nicht richtig beachtete. Ihr Fokus lag auf der Hütte. "Das muss es sein.", sprach sie Leise aus. Die aufgeweckte Zahar entdeckte indes etwas ganz anderes. Neugierig wie sie war richtete sie sich an die Weißhaarige, in der Hoffnung sie würde ihren Wissensdurst stillen. Shizuka folgte dem Deut der Echsendame und ihr Blick nahm die Flagge ins Visier, die an dem Mast des kleinen Schiffchens thronte. "Das ist…" Momentchen mal! "Das ist eine Piratenflagge!" Die Magierin dachte, der Wirt führte sie zu jemandem, der ihnen zeigen konnte wo die Piraten sich versteckten. Stattdessen sahen sie da grade ein Boot, welches den Piraten selbst gehörte! Ein Schauer ging über den Rücken der Ritterin. Adrenalin flutete ihre Venen. Es ging gleich richtig zur Sache. "Ja, klar. Du kannst sie haben.", antwortete sie auf die nächste Frage Zahars, allerdings hatte sich ihre Tonlage deutlich geändert. Sie war nicht länger sorglos, vielmehr ernst. "Zahar, es wird gleich gefährlich. Ich glaube da sind Piraten in der Hütte. Mach dich kampfbereit." Sie selbst zog ihr Schwert aus der Taschendimension. Sie hielt es erhoben, bereit auszuholen und zuzuschlagen, während sie sich ruhigen Schrittes der Hütte näherte. Die Bretter des Stegs knarzten dennoch bei fast jedem ihrer Schritte, doch glücklicherweise herrschte so eine gute Stimmung in dem Häuschen, dass die da drinnen es wahrscheinlich gar nicht hörten. Schließlich erreichte Shizuka die Türe, vor der sie Halt machte. "Okay, bereit?" Sie wartete noch einen Moment, aber nicht lange. Die Anspannung war viel zu groß, die Magierin wurde ungeduldig. Dann war es soweit. Die Weißhaarige machte einen Schritt zurück, um dann wieder nach vorne zu schnellen und die Tür gewaltsam aufzutreten. Ihre Klinge ließ sie dafür nur kurz baumeln. Sie hob sie gleich wieder vor sich. "Okay, Piratenpack! Wo ist euer Captain?! Raus damit!" Shizuka ging einen Schritt in den Raum hinein, um ihn in der Gänze überblicken zu können. Vier Personen saßen um einen Tisch herum. Sie alle schreckten auf. Aber niemand machte Anstalten eine Waffe zu erheben. Irgendwie war es eine merkwürdige Situation. Die gute Laune war sofort dahin. Ruhe kehrte ein, sah man mal von dem Brüllen der Magierin ab. Alle schauten in Richtung der Magierinnen, wenn denn beide in der Tür standen. Aber die Blicke der Leute waren eher… schuldbewusst oder verängstigt. Für Piraten waren diese Leute ganz schön weich. "Na los, erzählt! Wo versteckt sich der Rest der Bande?" Nichts, keine Antwort. Diese Piraten waren total verschüchtert, schauten auch mal zu Boden oder zur Seite. Vor allem aber erhob keiner von ihnen das Wort. Keiner Antwortete. Niemand redete. Was war denn da los? Die waren doch nicht stumm, oder? Grade wurde doch noch gesungen und gelacht. Da! Plötzlich setzte ein Mann zu reden an, doch aus seiner Kehle kam kein Wort. "Ja, trau dich!" Was ging denn da ab?! Verwirrt ließ Shizuka ihre Klinge sinken. Gefahr drohte wohl doch keine….
Ob sie zu jung dafür war, Alkohol zu trinken? Zahar blähte die Wangen auf. „Hey! Behandel mich nicht wie ein Kind! Ich kann mehr davon trinken als du!“, meinte sie entschlossen und stemmte die Hände in die Hüften. „Unterschätzt mich nicht! Gift macht mir eh nix! Ich kann so viel trinken, wie ich will!“ Ja, sie war technisch gesehen zu jung dafür, aus der Sicht von Menschen, aber sie war ein Giftdämon! Alkohol hatte auf sie doch gar keine Wirkung, davon abgesehen, dass er super roch und bestimmt noch besser schmeckte! Glücklicherweise war Zahar niemand, der lange eingeschnappt blieb, dafür war sie viel zu leicht abzulenken. Mit großen Augen sah sie dabei zu, wie Shizuka die Karte las, und strahlte sie begeistert an. „Ist ja cool!“, rief sie und riss die Arme nach oben. „Arrr-heu! Holen wir uns den Schatz!“
Die Piratenflagge war aufregend, vor Allem, da Shizuka ihr gestattete, sie sich zu schnappen, aber erst einmal wurde es ernst. „Verstanden. Ich bin bereit.“ Auch wenn Zahar leicht zu begeistern und oft aufgeregt war, war es ihr wichtig, eine gute Magierin zu sein, und sie nahm ihre Quests so ernst wie sie konnte. Auf das Geheiß der Otorame hin zog die Naga leicht ihren Kopf ein und hob ihre rechte Hand mit offener Handfläche vor sich, während sie ihre linke an ihrer Seite behielt und den Arm leicht anwinkelte. Ihre Augen waren fokussiert. Sie war bereit zu kämpfen. Diese Bereitschaft würde aber offenbar ungenutzt bleiben, denn die Piraten, die hier waren – vermutlich eher unbedeutende Untergebene – schienen sich sehr vor Shizukas Schwert zu fürchten. Sie schrien zwar nicht oder bettelten um ihr Leben, aber die Feierstimmung war sofort futsch und eine bedrückende Stille legte sich über das Häuschen. Leicht überrascht senkte Zahar ihre Hände und kehrte zurück in ihre normale, neugierige Haltung. Waren sie hier falsch? Was stimmte denn nicht? „Die wollen auch nicht mit uns sprechen...“, meinte das Echsenmädchen, während sie näher an den Mann herantrat, den Shizuka bedrohte. Das kam heute wohl öfter vor. Als sie einen Blick auf die Klinge warf, die die Weißhaarige dem Mann an den Hals hielt, fiel ihr allerdings etwas auf. Zeichen zogen sich um seinen Hals, vermutlich Schriftzeichen, aber in diesem Fall waren es nicht nur die, von denen Zahar schon wusste, dass sie sie nicht lesen konnte. Dank Askas ersten Versuchen, ihr das Lesen beizubringen, hatte sie schon ihr Auge auf eine Seite mit dem allgemein genutzten Alphabet Fiores geworfen, und die Zeichen hier waren eindeutig anders. Eckiger, mit weniger überflüssigen Linien, wie kantige Bumeränge, die sich in ihrer Ausrichtung und in der Dicke und Länge der Seiten voneinander unterschieden. Als er versuchte zu sprechen, schienen die Runen leicht aufzuleuchten, und aus seinem Mund kam kein Geräusch. Schnell wandte sie sich um und wandte sich an die nächste Person. „Hey! Du!“, rief sie überraschend und deutete auf einen der Piraten. „Sag mal, wo dein Boss ist, Arr!“ Auch er öffnete seinen Mund, und auch auf seinem Hals zeigten sich die gleichen Zeichen. Man könnte sie mit einer Tätowierung verwechseln, wenn sie sich nicht so eindeutig magisch wären. „Du, Shizuka... Ich glaube, die können uns nix sagen. Guck dir den Hals da mal an!“ Die Piraten hatten also einen Weg, ihre Untergebenen vom Sprechen abzuhalten. Schiffe fahren konnten sie aber auf jeden Fall, oder? Das mussten die Leute sein, die mit dem Boot da am Steg die Schätze, die sie stehlen konnten, zurück zu ihrem Versteck brachten. Also konnten die doch bestimmt auch Zahar und Shizuka mitnehmen! Das Schwert der älteren Fee schien ja bisher ziemlich überzeugend zu sein...
Shizuka staunte nicht schlecht, als das Mädchen sich plötzlich aufregte. Sie solle sie nicht wie ein Kind behandeln? Aber… war sie das nicht? Ein Kind? Als Zahar dann davon sprach, dass sie mehr trinken könne als sie, überschritt sie damit eine imaginäre Linie. Die Weißhaarige lachte auf. “Das wollen wir doch mal sehen. Das können wir gerne mal ausprobieren!“ So etwas ließ sie sich von einem Kind doch nicht erzählen! Wie sollte Shizuka auch ahnen, dass ihre Gefährtin tatsächlich immun gegenüber Alkohol war! Nicht, dass sie sich nun zu weit aus dem Fenster lehnte und in der Gildenhalle eine vernichtende Blamage erleiden musste… Jedenfalls ging es schon bald wieder um das Wichtige, um den Auftrag. Shizuka konnte ihre Kameradin mit ihrem kleinen Schauspiel etwas begeistern, sie mitreißen und ihre Phantasie anregen. Zahar rollte sogar das R! Die Ritterin war ein wenig stolz darauf, dass sie ihr Spaß bereitete. Spaß, an dem sie sich selbst auch ergötzte. Sie genoss es, gut gelaunt Abenteuer zu bestreiten. Trotzdem mussten sie konzentriert bleiben. Es sollte losgehen! Spannung! Action! Eingetretene Türen! Käm… Nein, gekämpft wurde nicht. Die Leute in dieser Hütte waren nicht wirklich wehrhaft. Sie machten… gar nichts. Sie sprachen ja nicht einmal mit ihnen! Shizuka wurde erst durch ihre Kameradin daran erinnert, dass das an diesem Tage nicht das erste Mal war, dass Leute nicht Gesprächsbereit waren. Resignierend ließ sie den Kopf hängen. Die Magierin legte sich ihre freie Hand an die Stirn und seufzte. “Was ist das für ein Tag?“, murmelte sie vor sich hin. Zahar war in der Zwischenzeit fleißig. Sie schaute sich die Leute näher an und probierte dann sogar etwas aus. Als sie die Weißhaarig ansprach, um sie auf etwas hinzuweisen, ließ diese ihre Hand über ihren Kopf, durch ihr Haar fahren, um dann wieder aufzuschauen. “Hm?“ Zahar verwies an den Hals einer der Menschen. Neugierig trat die Magierin näher, um sich das mal anzuschauen. “Oh, was ist das denn?“ Merkwürdige Male zierten den Hals dieser Person. Wie ein Spürhund, der eine Fährte gewittert hatte, schaute sie hektisch zum nächsten Piraten. Auch dort waren merkwürdige Zeichen am Hals zu finden. Sie alle hatten diese Zeichen. Das waren doch keine normalen Tattoos! “Das sieht mir nicht nach einem Erkennungszeichen unter Piraten aus. Das wären coolere Tattoos.“, resümierte sie überzeugt. “Ich glaube sie sind mit einem Zauber belegt, der-“ Ein Krächzen unterbrach sie bei ihrem Fazit. Ein Vogel flatterte durch den Raum. Er kam aus einer fernen Ecke, flog über die Magierinnen hinweg und nahm auf der Schulter des bärtigsten Piraten Platz. „Zauber! Fluch! Ein Fluch!“, krächzte es. Shizuka hatte ihr Schwert nicht erhoben, wirkte das Tier doch nicht so, als stelle es eine Gefahr dar. “Ein Papagei.“, stellte die Weißhaarige überrascht fest. War es das Haustier dieses Piraten? „Schweigen sollt ihr! Schweigen über die Crew! Schweigen über das Schiff!“ Was redete der Vogel da? “Zitiert er wen?“ Plötzlich begann der Mann auf dessen Schulter der Papagei saß heftig zu nicken. Er fasste sich an den Hals. Na wenn er nicht sprechen konnte, dann war das doch keine Hürde! Shizuka kam nämlich eine Idee. Sie reichte dem Mann den Zettel, den sie vom Wirt bekommen hatte. Solle er doch einfach aufschreiben, was er zu sagen hatte. Der Mann nahm den Zettel, griff nach einem Stift und schrieb. Gut, schreiben konnte man das eher nicht nennen. Er kritzelte wirre Linien auf das Papier. Wieder leuchteten dabei die Zeichen an seinem Hals. Shizuka war verwirrt. “Hm…“, summte sie nachdenklich. So kamen sie nicht weiter. Ob der Papagei ihnen helfen konnte?
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Es war also ein Zauber, der die Piraten vom Sprechen abhielt! Diese Erkenntnis... war nicht allzu hilfreich, oder? Einerseits bedeutete das wohl, dass Zahar und Shizuka aufhören konnten, die Seeleute zu befragen, schließlich würden die eh nicht antworten, aber andererseits bedeutete das auch, dass sie nicht wirklich weitere Hinweise hatten. Zumindest nicht, bis sich ein Papagei zu der Bande gesellte, der ein wenig redseliger war. Er sprach von Schweigen und einem Fluch... Also war es ein Fluch und kein Zauber? Was war der Unterschied? Die junge Echse war zugegeben ein wenig verwirrt von der Situation, aber dieser potenzielle Zeuge war ohne Frage ihre beste Spur, wenn die Piraten nicht kooperierten. Vielleicht brachte es ja etwas, selbst mit ihm zu sprechen? „Hallo, Papagei!“, grüßte Zahar mit einem freundlichen Winken, und der Vogel krächzte. „Hallo, hallo. Kraah!“ Er antwortete also tatsächlich auf das, was gesagt wurde! Was für eine große Hilfe. Aufgeregt begann die Naga gleich mit der ersten Frage: „Kannst du uns sagen, wo wir hin müssen?“ „Karrahk?“ Dieses Mal legte der Papagei nur den Kopf schief, als würde er ihre Worte nicht verstehen. Zahar versuchte es noch zwei, drei Mal mit leichten Umformulierungen, aber das ging so wohl nicht. Er war nicht unwillig zu antworten, aber er hatte die Sätze, die sie mit ihm sprach, wohl noch nicht gelernt – ein Gefühl, das sie persönlich gut nachvollziehen konnte. „Hm... er gehört zu den Piraten...“, murmelte das Mädchen und kratzt sich nachdenklich am Kopf. Vermutlich hatte er dann ganz viele Piratensachen gehört! Wenn sie Piratenworte benutzte, sprang das Tier bestimmt darauf an. Also... Was hatte Shizuka ihr alles über die Piraten erzählt? „Ähm... hast du eine Schatzkarte?“, fragte sie unsicher und der Papagei reckte sich. „Der Schatz des Kapitäns, krah! Der Kapitän teilt nie!“ „Der... Kapitän?“ Verdutzt blinzelte Zahar. Das Wort hatte sie schon gehört, aber noch nicht in Verbindung mit Piraten. Der Papagei sprang darauf aber wohl an. „Kapitän Rayson, kaah! Niemand widersetzt sich dem Kapitän! Kraak!“ Gehörte die Bande hier zu diesem Kapitän Rayson? Als Zahar sich umschaute, schienen ein paar der Piraten hier auf den Namen zu reagieren... aber der Name allein brachte ihnen wenig. „Wo ist Kapitän Rayson?“, hakte Zahar hoffnungsvoll nach, aber das war wohl Wunschdenken. Mit einem Krächzen und einer Zusammenfassung dessen, was er eben schon gesagt hatte, brachte das Tier sie nicht weiter. Hatte ihr die Otorame vielleicht noch andere Worte mitgegeben? „Arr! Hisst die Segel! Lichtet den Anker!“ Kurz war das Mädchen nicht sicher, ob es funktioniert hatte, doch der Vogel schien plötzlich wieder richtig Aufmerksam zu werden. „Raakh! Lichtet den Anker!“, rief er aus und flatterte mit den Flügeln. „Wir fahren nach Norden, krah, gegen den Fluss! Hinauf ins Versteck, krah!“ Zahars Augen weiteten sich. Ein Versteck im Norden? Hatte sie etwa gerade einen Hinweis gefunden?
Shizukas Idee, dem Mann einen Zettel zu reichen, auf dem er dann aufschreiben konnte was er nicht auszusprechen vermag, sollte leider auch nicht die Lösung ihrer Probleme darstellen. Derjenige, der diese Piraten mit einem Zauber belegte, hatte weit genug gedacht um zu verhindern, dass man weitergab was niemanden etwas anging. So ein Mist! Dieser Papagei, der offenbar nicht verzaubert war, war also ihr einziger Zeuge. Ein Vogel war alles was sie hatten, um die Piraten aufzuspüren. Shizuka schaute sich im Raum um. Sie suchte einen Käfig, in dem sie das Tier einsperren konnten um es mitzunehmen. Vielleicht konnte es ihnen ja irgendwie den Weg weisen? Zahar hatte in der Zwischenzeit ganz eigene Pläne. Sie versuchte mit dem Papagei zu sprechen. Die Weißhaarige schmunzelte, als sie das mitbekam. Schon irgendwie süß die Kleine. Erfolgsversprechend fand sie das nicht, aber so war Zahar in der Zwischenzeit ja beschäftigt. Da Shizuka auf Anhieb nichts sah, entschied sie sich dazu den Raum mal näher unter die Lupe zu nehmen. Dementsprechend trat sie um den Tisch herum, an dem die Piraten grade noch saßen. Irgendwo musste es doch eine Art Vogelkäfig geben oder nicht? Flog das Tier etwa frei herum? Während die Magierin sich umsah, bekam sie mehr am Rande mit, wie das Echsenmädchen sich mit dem gefiederten Wesen unterhielt. Es war schon lustig, wie sie schließlich irgendwelche Worte nutzte, die sie von ihr aufgeschnappt hatte. Als der Papagei darauf ansprang, zuckte Shizuka überrascht hoch. Blöd war, dass sie in diesem Moment unter dem Tisch nachsah und dementsprechend mit ihrem Kopf von unten voll gegen die Platte haute. Ein dumpfer Knall. Kopfschmerzen. Sich den Hinterkopf reibend, richtete die Magierin sich neben dem Tisch wieder auf. “Nach Norden?“, fragte sie überrascht. Hatte sie das richtig verstanden? “Zahar, das ist ja super! Gut gemacht!“ Die Freude war ihr auch anzusehen. Shizuka grinste breit. “Du wolltest doch die Flagge haben, oder? Wie wär’s, wenn wir sogar mit dem Piratenboot fahren?“ Eine euphorisch vorgetragene Idee, die nicht bei allen Anwesenden gut aufgenommen wurde. Das Piratenpack tauschte missmutige Blicke aus. Die waren wohl gar nicht begeistert, dass jemand ihr Boot nehmen wollte. Aber das war doch gar kein Problem! Shizuka, die den Unmut wahrgenommen hatte, richtete ihre nächsten Worte an die Piraten. “Ihr kommt natürlich mit! Irgendwer muss das Boot doch fahren.“ Ihr Blick wanderte wieder zu ihrer Kameradin. “Anker lichten, Segel hissen! Wir stechen in See!“ „Lichtet den Anker! Krah! Hisst die Segel! Krah!“ Ja, der Vogel wusste was Sache war! Gegenwehr gab es von den Piraten nicht. Sie wirkten nicht besonders glücklich mit dem Verlauf dieses Tages, doch machten sie keine Anstalten. Sie traten mit den Magierinnen nach draußen und bestiegen das Boot. Trotz ihrer bereitwilligen Kooperation ließ Shizuka sie aber nicht aus den Augen. Sie wollte um jeden Preis aufmerksam bleiben. Hinterher stieß man sie noch von Bord! Mit echten Piraten fuhren die Magierinnen also über den See in Richtung Norden. Dort wo anscheinend das Versteck der Crew war. Zumindest wenn man ihrem Zeugen Glauben schenken konnte. Einem Papageien…
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Sah doch aus, als würde Alles gut werden! Der Papagei hatte ihnen den Tipp gegeben, den sie brauchten, und Shizuka wirkte plötzlich viel heiterer! Jetzt konnten sie endlich den Plan umsetzen: Mit dem Boot der Piraten auf nach Norden, um in ihr Versteck einzudringen! „Das ist voll spannend!“ Zahar war genauso auf dieses Abenteuer erpicht wie ihre Gildenkollegin und ihre Augen leuchteten umso mehr auf, als es hieß, dass sie sich wirklich die Flagge schnappen durfte. Beschwingt war die Echse die Erste, die das Häuschen am Steg wieder verließ, um schnell hinüber zum Boot zu eilen. Bevor es losging, wollte sie noch schnell den Mast hinauf klettern mit ihrem klebrigen Schleim, um sich die Piratenflagge zu sichern. So weit kam sie allerdings nicht. Mit einem weiten Hüpfer sprang Zahar an Bord, und in dem Moment, in dem ihr rechter Fuß auf dem Holz landete, geriet das Schiffchen auf dem Fluss ein wenig ins Schwanken. Nicht allzu sehr, nichts im Vergleich zur tatsächlichen fahrt... aber es genügte. Kaum bewegte sich das Gefährt unter ihren Füßen, sank die Naga auch schon in sich zusammen, wie sie es auf der Kutschfahrt getan hatte. Ein kraftloser Blob, der sich darauf fokussieren musste, sich nicht der Übelkeit hinzugeben. Auf einem Boot war Zahar bisher noch nie gewesen, aber offensichtlich weitete sich ihre Reisekrankheit auch darauf aus...
Es war ein großes Glück, dass die Piraten nur Angst vor Shizuka und ihrer Klinge hatten und nicht vor der Devilslayerin, denn während dieser Fahrt machte das Mädchen absolut keinen einschüchternden Eindruck. Entweder lag sie irgendwo auf Deck im Weg herum, rollte unkontrolliert durch die Gegend und stöhnte vor sich hin, oder sie hing mit ungesund bläulicher Färbung auf ihrer grünen Haut kraftlos über die Reling. Von den Piraten wurde sie größtenteils ignoriert, die hatten alle nur Augen für Kapitänin Shizuka, die hier gerade das Sagen hatte. So töpperte das Schiffchen den enger werdenden Fluss hinauf, ohne dass allzu viel schiefgehen konnte, bis sie den Hauptstrom verließen und in einen kleinen Zweig, der tiefer in die Sümpfe drang, bis sich vor ihnen der Eingang einer großen, düsteren Höhle erhob. Wäre Zahar noch ganz bei sich, würde sie wohl bemerken, dass auch an der Höhlenwand hier Zeichen eingearbeitet waren, die denen ähnelten, die sich um die Hälse der Männer legten, oder dass ein Ähnliches Zeichen, das in den Bug des Schiffes eingearbeitet worden war, leicht aufleuchtete, als sie sich ins Innere bewegten. Für all das hatte die Echse aber gerade keine Augen. Solange sie noch auf dem Wasser waren, würde sie erst einmal nutzlos bleiben...
Vielleicht war es Zahars kindlicher Art zu verdanken, dass diese Spur sich nicht im Sande verlief. Hätte sie sich nicht weiter mit dem Papagei unterhalten, hätte dieser wohl nicht den entscheidenden Hinweis von sich gegeben. Shizuka war durchaus ein wenig beeindruckt von ihrer Kameradin. Dank ihr schwang sich die gesamte Mannschaft, also die beiden Damen samt der Piraten und dem Vogel nun auf das kleine Schiff, welches draußen am Steg lag. Die Echsendame war allerdings die erste. Voller Vorfreude stürmte sie aus der Hütte hinaus, direkt aufs Schiff um dort dann wie ein nasser Sack einfach umzufallen. Die Weißhaarige stutzte, als sie ihr mit den anderen folgte. “Alles okay?“ Es dauerte einen Moment, bis bei ihr der Groschen fiel. Sie erinnerte sich an die Kutschfahrt, bei der es Zahar genauso ging. “Deine Reisekrankheit, richtig? Armes Ding.“ Tatsächlich hatte sie großes Mitleid mit der Kleinen. Es würde eine Weile dauern, bis sie bei der Höhle waren. So eine Bootsfahrt war nicht unbedingt schnell. Allerdings würde es wohl kaum so lange dauern wie der Weg mit der Kutsche. Das Doofe war nur, dass sie beide Wege auch wieder zurück machen mussten. Oder aber Zahar wohnte ab nun in den Sümpfen und schloss sich einer anderen Gilde an. Keine schöne Option. Als es absehbar war, dass sie bald am Ziel waren, kam Shizuka noch eine Idee. Sie sah den Eingang der Höhle und schnappte sich kurzerhand eine Decke, die herumlag, um sie sich überzuwerfen und sich selbst später zu einem kleinen Paket zu machen. “Ein falscher Ton und ihr werdet es bereuen.“, richtete sie dabei an die Besatzung des Schiffchens. Auf diese Art konnten sie sich einschleichen und das Überraschungsmoment nutzen, um diese Piraten zu überwältigen. Auch Zahar bekam schnell eine Decke übergeworfen. Sie wirkte ja nicht so, als könne sie sich selbst versorgen oder als hätte sie irgendetwas gegen das was da mit ihr gemacht wurde einzuwenden. Glücklicherweise hatten die Piraten das mit dem Schweigen mittlerweile wirklich verinnerlicht. Sie plauderten genauso wenig über ihre Gäste wie über den geheimen Unterschlupf. “Moin! Was macht ihr denn hier? Wolltet ihr nicht frei haben?“, hallte eine Stimme durch die Höhle. Shizuka spitzte ihre Ohren, da diese das einzige Sinnesorgan waren, welches ihr aktuell helfen konnte. Durch Decke konnte sie kaum etwas sehen, erst recht nicht in einer finsteren Höhle. Warten war angesagt. Geduld war gefragt. “Ja… war langweilig.“ Kurz war die Magierin richtig angespannt gewesen. Sie hatte schon befürchtet verraten zu werden, doch diese Leute spielten wohl noch immer mit. “Wie ihr wollt. Gibt genug zu tun. Schwingt eure Ärsche hier rauf!“, antwortete die andere Stimme wieder. Dann ging ein Ruck durch das Boot und damit auch durch alle Personen, die sich darauf befanden. Es stieß gegen einen Felsen. Man legte an und band das Boot fest. Das Gefährt begann noch ein wenig mehr zu schaukeln, als die kleine Bande sich davon abstieß um auszusteigen. Shizuka wartete noch einen Moment, ehe sie ihre Decke einen Spalt weit auseinanderschob, damit sie einen Blick riskieren konnte. Gleich vor ihnen lag ein viel größeres, richtiges Schiff vor Anker. Die Höhle war ganz schön groß und der Mast des Schiffes berührte beinahe die Decke. Es war ein erstaunlicher Anblick. Genauso hatte Shizuka sich das vorgestellt. Das war ein Schiff, mit dem man über die Meere fuhr um Händler zu überfallen. Wie aufregend!
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Von der Fahrt bekam Zahar nicht allzu viel mit, und auch, als Shizuka ihr die Decke überwarf, reagierte die Naga darauf mit nicht mehr als gequälter Lethargie. Sie lag einfach da, wartete, bis das Boot zum Stehen kam und Shizuka wieder zu ihr zurückkehrte, um ihr das Tuch abzunehmen und die Echse manuell vom Schiff runter zu heben. Jetzt, wo sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, fühlte sich Zahar wieder besser, auch wenn ihr noch immer ein wenig schwindlig war. Nach ein paar unsicheren Schritten ließ sich das Mädchen auf ihren Hintern fallen und wartete ein paar Sekunden, bis ihr Kopf nicht mehr ganz so sehr dröhnte. „Uff... ich glaub, es geht wieder“, meinte sie schlussendlich und richtete sich wieder auf. Das Hauptquartier des Feindes war vermutlich nicht der beste Ort, um sich eine Pause zu gönnen. Andererseits war schwer zu sagen, was sie sonst tun sollten. Es gab nicht viele Wege aus dem Teil der Höhle, in dem sie gerade waren, und wenn Zahar lauschte, dann konnte sie hören, wie viele Leute hier eigentlich waren. „Shizuka... da sind ganz viele Stimmen“, meinte sie, ihre Augen geschlossen, während sie sich konzentrierte. „Sie sind überall in der Höhle verteilt... und ich kann hören, wie Leute schweres Zeug über den Boden schleifen. Ich weiß nicht, ob wir hier unbemerkt durchkommen...“ Nein, vermutlich nicht. Die Piraten, denen sie bisher begegnet waren, waren recht feige gewesen, aber die hatten sie auch unbewaffnet in ihrer Pause erwischt, allein als Gruppe, die ohnehin nicht erwartete, dass sich ihnen jemand entgegen stellte. Jetzt, in ihrem Hauptquartier, mit Rückendeckung und Ausrüstung, sah das doch bestimmt anders aus! Selbst wenn die meisten von ihnen nicht kämpfen wollten, waren sicher einige dabei, die es doch taten! Zahar schluckte. „Sag mal... was glaubst du, wie viele von denen wir zu zweit besiegen können...?“
Die Naga würde lügen, wenn sie behauptete, keine Angst zu haben. Irgendwie wirkte das alles gefährlicher, als sie gedacht hatte. Ob sie schon weit genug für Aufträge wie diesen war? Es war ein peinlicher Gedanke, dass sie sich vermutlich auf die Stärke ihrer Kollegin verlassen musste, aber die Echse konnte sich einfach nicht vorstellen, bei so vielen Feinden eine ernsthafte Hilfe zu sein. Sie erinnerte sich noch an den Tempel vor Hargeon, in dem sie eigentlich nur Ballast für Aska und Helena gewesen war... Würde es heute mit Shizuka das Gleiche sein? Ehe sie diesen Gedanken weiterführen konnte, hob Zahar plötzlich erstaunt den Kopf, den Mund verwundert geöffnet. Ihre Ohren zuckten leicht, während sie ihren Hals reckte. „I-ist das echt...?“, murmelte, bevor ihre Augen zu leuchten begannen und sie zu der Weißhaarigen aufsah. „Shizuka! Da redet einer so, wie du gesagt hast, dass Piraten reden! Mit Arr und Ahoy und Allem!“, meinte sie begeistert, ehe sie auch schon weiter horchend in die Richtung lief, aus der das Geräusch kam. Tatsächlich war das ein Ort, an dem sie nicht viele andere Leute reden hörte! Einem kleinen, engen Gang folgend kam sie zu einer Sackgasse, in der Sachen für die Reinigung der Höhle abgestellt waren – das Äquivalent eines Abstellschrankes. Nein, hier war niemand, aber wenn Zahar dem Klang der Stimme folgte, dann konnte sie ein kleines Loch in der Wand entdecken. Zu klein für jeden Menschen, auch wenn das Echsenmädchen sich vermutlich gerade so hindurch quetschen könnte... aber das brauchte sie gar nicht. Von dieser Seite aus konnten sie und Shizuka nämlich sicher beobachten, was auf der anderen Seite der Wand los war!
„Harr! Dieser Kelch ist bei Weitem das Beste, was wir diesen Landratten je abgenommen haben, Missy!“ Ein raues Lachen hallte durch die vermutlich größte Kaverne in der Piratenhöhle – ein riesiger, karger Hohlraum, in dem nicht mehr genug Wasser war, um ein richtiges Schiff zu parken. Die Galleone der Crew war näher am Eingang geparkt, das hatten die Feen ja gesehen. Am Ende der Höhle waren nur noch ein paar kleine Schaluppen geparkt. Dafür gab es eine Menge festen, steinigen Grund, der voll ausgenutzt wurde. Offensichtlich wurden hier die Schätze der Crew gelagert, Truhen voller Gold und Schmuck, aber auch die Fässer, in denen Essen und Trinken gelagert wurde. Besonders auffällig war für Zahar, dass ein paar Fässer, die wohl bis zum Rand mit Wasser gefüllt waren, überall verteilt standen. Seltsam, dafür, dass das hier, abgesehen von den Schätzen, am Ehesten nach einem Wohnraum aussah. Teppiche machten den Steinboden etwas angenehmer, es waren zwei weiche Betten zu sehen und ein Haufen Sofas, auf denen man sich hinsetzen konnte. Sie passten nicht unbedingt farblich zusammen, waren also eher gestohlen als gekauft. Trotzdem war es für eine Höhle ziemlich luxuriös eingerichtet. Die Naga wusste es nicht, aber das war das Quartier des Kapitäns – des Mannes, der gerade einen großen Schluck aus dem Kelch nahm, über den er sich so gefreut hatte. Ein hochgewachsener und von der Sonne gebräunter Kerl mit strubbeligem Bart und einem weiten, blauen Mantel, der mit Gold besetzt war. Der Hut auf seinem Kopf war Schwarz und mit einer großen Pfauenfeder besetzt, und auf ihm prangte das gleiche Bild von Schädel und gekreuzten Knochen wie auf der Flagge, die Zahar so gerne mitnehmen würde, wenn sie nur heran käme. Mit einem zufriedenen „Aaah!“, setzte er den Kelch von seinen Lippen ab, ehe er ihn in eins der Wasserfässer tauchte. Kaum hob er das Getränk wieder an, verfärbte sich die klare Flüssigkeit auch schon rot. „Hah! Selbst billiges Meerwasser wird sofort zu bestem Donnerbräu! Damit haben sich die Jungs selbst übertroffen!“, lachte er und nahm gleich den nächsten Schluck. „Den freien Tag hamse sich verdient, arr!“
„Aye, Kapitän Rayson.“ Eine Frauenstimme mischte sich ein, aber Zahar konnte keinen guten Blick von ihr erhaschen. Der Großteil ihres Körpers wurde von ihrem Blickwinkel aus verdeckt von ein paar halbherzig aufeinander gestapelten Kisten. „Die Nichtsnutze sind übrigens wieder da. Sagen, ihnen war langweilig ohne uns.“ „Oh? Gut, gut! Die können helfen, Klar Schiff zu machen. Der Holm kann mal nen ordentlichen Schrubber vertragen!“ Wieder ertönte die Raue Lache Raysons, gefolgt von einem Seufzen der Frau. „Räudige Matrosen kommen nicht einfach von der Feier zurück, weil sie Lust drauf haben. Ich habe ihre Hälse gesehen... Meine Regel wurde ausgelöst. Irgendwer in der Stadt stellt Fragen, die nicht gestellt werden sollten“, meinte sie scharf und hob ihren Arm gerade weit genug, dass Zahar ihn sehen konnte. Und was für ein Arm es war! Er war wohl mal nahe des Ellbogens abgeschnitten worden, denn ab einem gewissen Punkt ging ihr Fleisch und Blut über in eine hölzerne Konstruktion, die mit Metall überzogen worden war und ihren Arm bis zu dem Punkt verlängerte, an dem ihr Handgelenk liegen sollte. Drei leuchtende Kristalle, vermutlich Lacrima, waren in ihren Arm eingebettet, aber das war nicht der auffälligste Part: Dort, wo ihre Hand sein sollte, endete das legierte Holz in einem Stumpf, aus dem eine lange, dünne Klinge herausragte, eine Art Degen, die sehr spitz und gefährlich aussah. Wer ersetzte denn seine Hand durch sowas? Wie bedrohlich! Die Klinge begann kurz zu Leuchten und die Frau malte ein großes Symbol auf den Boden der Höhle, das so ähnlich aussah wie die Schriftzeichen, die die Hälse der Crew oder den Eingang der Höhle prägten. „Ich vertraue dem Frieden nicht. Lass mich schauen, dass hier niemand ist, der nicht hergehört. Wenn sie einen Feind mitgebracht haben, lasse ich jeden dieser Hunde über die Planke gehen!“ „Beim Klabautermann! Missy, nicht so ernst! Hier, nimm nen Schluck!“, meinte Rayson und hielt ihr seinen Kelch hin. „Und was, wenn's so ist? Eine Crew ist nur so gut wie ihr Kapitän! Wenn meine Kameraden mit einer Landratte nicht klarkommen, ist es mein Job, sie in den Boden zu stampfen! Hat bis hier geklappt und klappt weiter“, lachte er selbstsicher. „Umso besser, wenn sie sie gleich hergebracht haben! Dann kann ich ein Auge auf meine Schätze haben, während ich ihn zum Klabautermann schicke!“ „Keine Kämpfe! Du hast dich noch nicht vom letzten Mal erholt!“, fuhr die Frau ihn an und zog ihren Arm zurück. „Ich werde nicht zulassen, dass meinem Kapitän etwas zustößt! Wenn Ratten auf diesem Schiff sind, werde ich sie eigenhändig vernichten! Rayson... Versprich mir, wenn jemand hierher kommt, stellst du dich auf das Symbol, das ich gezeichnet habe. Diese Regel wird dich beschützen.“ „Yarr Harr Harr! schon gut, schon gut. Ich will meine hübsche Vizekapitänin nicht wieder weinen sehen“, lachte der Kapitän und ließ sich auf ein Sofa sinken, während er genüsslich seinen Grog trank. „Unsere Crew hat noch alles überstanden, Missy! Wir sind noch lange nicht am Ende!“ „... Selbstverständlich“, antwortete die Frau und ihre Schritte gingen in Richtung Ausgang der Höhle. Also hatte Zahar recht gehabt: Es gab hier definitiv Piraten, die kämpfen wollten! Und die beiden wirkten irgendwie total furchteinflößend! Sie blickte auf zu Shizuka – ob die erfahrene Ältere wohl einen Plan hatte?
Es war schon erstaunlich, was so ein wenig Schaukeln mit einem Men- mit einer Echse anstellen konnte. Zahar war komplett unfähig bewusst zu handeln. Selbst nachdem Shizuka sie mit eigener Kraft und ohne viel Zutun ihrer Gefährtin vom Boot geschafft hatte, dauerte es noch einen Moment, bis sie wieder zu Kraft kam. Als dem so war, lieferte sie allerdings nützliche Informationen. Die Echse schien ein außerordentlich gutes Gehör zu haben. Die Ritterin schaute sie überrascht an, nahm das Gesagte allerdings ohne zu zögern für bare Münze. “Oh, okay. Sehr gut!“, sprach sie leise. Mit gut war natürlich gemeint, dass sie ihr das gesagt hatte, nicht die Infos an sich. Obwohl Shizuka Positivität ausstrahlte, war es Sorge, welche Zahar dann einnahm. Sie fragte sich, wie viele Piraten sie zu zweit besiegen konnten und trug diese Frage dann nach außen. Die Magierin schmunzelte. Sie legte dem Echsenmädchen die Hand auf den Kopf und tätschelte es ein wenig. “So viele wie du dir nur vorstellen kannst. Alle. Wir können sie alle besiegen.“, erzählte sie ihr. Primär wollte sie ihr die Sorgen nehmen. Es hemmte ihre Durchschlagskraft, wenn Zweifel eine von ihnen ausbremsten. Allerdings fühlte Shizuka sich auch richtig gut. Sie war eine starke Magierin geworden und wenn Zahar ihr Bestes gab, so war sie sich sicher, konnten sie diese Piratenhöhle ausräuchern wie Ungezieferrrrr! Die Ritterin hielt es für ihr Werk, dass Zahar plötzlich zu strahlen begann. All die Negativität war weggepustet und sie freute sich. Shizuka lächelte breit, als die Jüngere berichtete, dass sie genau das hörte, was sie ihr so über Piraten erzählt hatte. “Ja?“, fragte sie voller Freude. Aber warum tat sie das? Natürlich redeten die so! Die Weißhaarige lauschte, hörte allerdings nichts. Genauso wenig wie sie zuvor das gehört hatte, von dem Zahar ihr erzählt hatte. Jedenfalls folgte sie ihrer Kameradin bis hin zu einer Wand mit einem Loch. Endstation, weiter ging es in die Richtung nicht. Zumindest nicht für sie. Nicht, dass sie davon ausging, dass die Echsendame da weiter kam. Aufteilen wollte sich Shizuka aber so oder so lieber nicht. Die Neugier Zahars machte sich dann schlagartig bezahlt. Zwar stellte sie sich gebannt vor das Loch in der Wand, sodass die Ältere nicht mehr wirklich etwas davon sehen konnte, was hinter dem Fels so geschah, doch die Worte, die dort ausgetauscht wurden, drangen auch bis in ihr Ohr. Zahar hatte also tatsächlich Recht, dort sprachen Leute und sie klangen wie waschechte Pirrrraten! Nun hatte die Neugierde auch Shizuka gepackt. Gespannt lauschte sie der Konversation, die geführt wurde. Zuerst ging es um einen Kelch, einem magischen wie es klang. War das etwa ein Kelch, der Wasser zu Wein machte? Wie cool war das denn?! Kurz driftete die Magierin in ihren Gedanken ab. Sie stellte sich vor, wie sie auf einer vor Gold überquellenden, beschlagenen Kiste saß, den Stiefel triumphierend auf einem K.O. geschlagenen Piratenkapitän. Auf ihrem Haupt thronte eine Krone, die zur Seite zu kippen drohte. Ihr Hals war mit Goldketten behangen, so wie sie goldene Armreife und mit Juwelen besetzte Ringe trug. In der Hand ein Kelch, der verdammt nochmal aus Wasser Wein machte! Natürlich würde sie das ganze Gold abgeben, an Städte und Dörfer, die von den Piraten überfallen wurden, aber vielleicht konnte sie ja den Kelch behalten? Shizuka schüttelte sich. Was hatte sie verpasst? Eine weibliche Stimme schien besorgt zu sein, um das Wohl ihres Kapitäns. Außerdem war die Rede von Ratten… Wurden sie etwa bemerkt? Diese Frau schien Lunte zu riechen! Das war… schlecht. Das bedeutete, dass ihr Überraschungsmoment doch nicht so groß zu sein schien, wie sie es sich bis dahin vielleicht erhofft hatte. Das war es dann auch. Die Dame zog los. Sie machte sich wohl auf die Suche nach Eindringlingen. Die Zeit war knapp. Der Moment, in dem sie entdeckt wurden, rückte immer näher. Fragend blickte Zahar zu ihr herüber. Was nun? Verstecken und warten? Nein, das wäre unklug. Dadurch hätten sie nichts gewonnen. Wahrscheinlich würden sie früher oder später doch entdeckt werden. Am liebsten wollte sie direkt zur Attacke blasen! Sie selbst konnte mit Hilfe ihrer Magie einfach durch die Wand hindurch, aber was war dann mit Zahar? Aufteilen war wie gesagt keine Option. Wie sollte sie auch wissen, dass ihre Kollegin sich durch die kleinsten Löcher zwängen konnte? “Meinst du, wir bekommen die Wand kaputt?“, flüsterte sie ihrer Gefährtin zu. “Ich will zu dem Captain.“ Ja, wenn sie sich ihm stellten und ihn überwältigten, hatten sie die Dame vermutlich auch im Sack. Diese wirkte ja sehr erpicht darauf, dass es ihrem Oberhaupt gut ging…
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Wir können sie alle besiegen... Das hatte Shizuka wirklich gesagt. Mit leuchtenden Augen blickte Zahar auf zu der erfahrenen Fee. „W-wirklich?“, fragte sie, aber ihre Stimme klang nicht zweifelnd, sie klang hoffnungsvoll. Wenn Shizuka das mit so einer Sicherheit sagen konnte, dann musste es stimmen, nicht wahr? Ob die Schwertkämpferin auch so stark war wie Aska? So stark, dass nichts auf dieser Welt sie zurückhalten konnte? An ihrer Seite... An ihrer Seite konnte auch Zahar stark sein, nicht wahr? „J-ja! Du hast Recht!“, meinte die Echse und nickte entschlossen. „Wir... wir schaffen das! Wir können sie alle besiegen!“
Das bedeutete aber nicht, dass 'sie alle' nicht auch irgendwie bedrohlich waren. Besonders der selbstbewusste Kapitän und die Frau mit dem Schwertarm wirkten wirklich stark! Ohne Shizuka an ihrer Seite würde Zahar jetzt vermutlich ziemlich viel Angst verspüren, aber die starke Schwertkämpferin wärmte ihr Herz und gab ihr Kraft. So wie Aska... War das diese Kraft der Freundschaft, von der sie schon so viel gehört hatte? „Sind wir... Freunde...?“, murmelte sie vor sich hin, nicht ganz sicher. Als Mitglieder von Fairy Tail waren sie das, richtig? Freunde? Eine Familie? Die Naga biss sich auf die Zunge. Jetzt war nicht die Zeit für solche Gedanken! Die Otorame hatte ihr eine Frage gestellt! Blütenweißes Sekret trat aus Zahars Handflächen aus und färbte sich zu einem giftigen, tiefen Waldgrün, ehe sie die so entstandene Säure gegen die Wand presste. Was passierte... war gar nichts. Die Säure begann nicht einmal damit, sich durch das Gestein zu fressen. Enttäuscht schüttelte sie den Kopf. „Entschuldige... Ich kann die Wand nicht kaputt machen... Hm?“ Blinzelnd blickte Zahar zurück zum Eingang ihrer Sackgasse. Hörte sie da Schritte? Tatsächlich, da kam ihnen ein Pirat entgegen! Es war keiner der zwei Leute, die sie gerade gesehen hatte, sondern ein recht durchschnittlicher Typ. „Klar, ich muss wieder die Sachen zum Saubermachen holen...“, murrte er, ehe er die beiden Magierinnen erblickte. „Hm? Was macht ihr hier? Warte, ich kenn euch gar nicht...“ Alarmiert ergriff er den Säbel an seiner Seite, zog ihn und trat einen Schritt zurück. „Hey, Moment, ihr gehört nicht zu uns!“, rief er laut und legte eine Hand an seinen Mund. „Leute! Hier sind Eindringlinge! Helft mir mal!“
Soviel dazu, dass man sie noch nicht entdeckt hatte...
Poison: Tartaric Acid TYP: Lost Magic ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 130 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses aggressive Gift greift Zellen bei Kontakt direkt an und kann organische Stoffe (wie Pflanzen oder Haut) auflösen. Bei Hautkontakt ist es schmerzhaft und zerstört die oberen Hautschichten. Gelangt es in den Körper, kann es ernsthafte innere Schäden verursachen. Wie viel Schaden dieses Gift verursacht hängt stark von der Menge ab, sodass einzelne Tropfen oder kleine Kratzer kaum eine Gefahr darstellen. Anorganische Stoffe werden von diesem Gift nicht betroffen.
You don't... hate demons, do you?
Shizuka Mixed Magic Arts Champion
Anmeldedatum : 06.03.20 Anzahl der Beiträge : 1249 Alter : 32
Ja, sie konnten alle besiegen. Jeden, der sich ihnen in den Weg stellte. Das war durchaus ernst gemeint, Shizuka glaubte selbst daran. Dennoch waren es ein Stück weit auch Worte der Motivation. Ihre Kameradin war verunsichert, das war ihr leicht anzusehen. Dieses Gefühl der Unsicherheit, das Gefühl der Sorge wollte sie ihr nehmen, indem sie selbst Stärke zeigte und Selbstsicherheit ausstrahlte. Das sollte wirken. Fragte Zahar zuerst noch zögerlich nach, zeigte sie sich gleich darauf langsam aber sicher und zunehmend überzeugt davon. Mit einer ähnlichen Entwicklung schoben sich die Mundwinkel der Ritterin immer weiter nach oben. Sie erfreute sich daran, dass ihre Motivationsversuche fruchteten und daran, wie stark sich die Echsendame zeigte. Charakterstark. Als die Kleinere dann etwas vor sich hin murmelte, zuckte der Kopf der Weißhaarigen wie automatisiert nach vorne. “Hm?“, stieß sie reflexartig aus. Wie als ob ihr Kopf die Stimme der jungen Echse noch einmal zurückgespult und erneut abgespielt hätte, kam ihr dann aber doch die Erkenntnis, was sie gesagt, oder eher gefragt hatte. “Wir sind zwei Magierinnen Fairy Tails auf einem großen Abenteuer. Natürlich sind wir Freunde!“, bestätigte Shizuka voller Stolz. Dabei war das gar nicht so selbstverständlich. Auch innerhalb der Gilde gab es Spannungen unter Magiern. Sie konnte beispielsweise nicht voller Überzeugung sagen, dass Kazuya ihr Freund war. Der Kerl war alles andere als eine angenehme Gesellschaft gewesen. Seis drum. Gespannt beobachtete die Weißhaarige, wie Zahar begann ihre Magie zu wirken. Es war doch Magie, oder nicht? Jedenfalls schmierte sie etwas gegen die Felswand, die daraufhin… unbeeindruckt stehenblieb. Das Echsenmädchen fasste zusammen, was ohnehin schnell klar wurde. Sie konnte die Wand nicht durchbrechen. So ein Mist! Shizuka stieß ein bedauerndes Stöhnen aus, doch dann folgte ihr Blick dem ihrer neuen Freundin. Bis hin zu einem Piraten, der auf sie aufmerksam geworden war. “Oh!“, entwich es ihrer Kehle. Damit würde die Action nun losgehen. Sie waren nicht länger unentdeckt. Die Magierin zog ihr Schwert und lief ohne zu zögern nach vorne. Ihr Körper tauchte sich noch in der Bewegung in ein helles Licht. Als sie bei dem Piraten angelangt war, erlosch dieses Licht und die Magierin war in eine bunte Rüstung, ihre Irreparable Data Transfer Armor gekleidet. Ihr ganzer Körper schien zu zucken, sich zu verschieben und dann wieder so anzuordnen, wie er vorher war. Die Verwirrung war dem Piraten deutlich anzusehen. Er reagierte kaum, bis Shizuka ihm dem Knauf ihres Schwertes ins Gesicht geschlagen hatte. Der Kerl stöhnte auf und fiel rücklings auf den Boden. Er stand auch nicht mehr auf. Die Weißhaarige drehte sich zur Echsendame um und winkte sie zu sich. “Komm, wir müssen Piraten jagen!“ Danach schaute sich die Ritterin um. Es hatten noch nicht viele mitbekommen, was der Kerl da grade gesagt hatte, aber die Nachricht über Eindringlinge würde sich garantiert wie ein Lauffeuer verbreiten. So blickte sie direkt in das Gesicht eines stämmigen Mannes, der grade ein Fass vor sich her rollte. “EINDRINGLINGE! RATTEN!“, brüllte der Mann nach einem merkwürdigen Moment der Ruhe. Shizukas Blick wanderte über die Kulisse. Immer mehr Personen wurden auf sie aufmerksam. Vom Deck des großen Schiffes schauten Personen auf sie herunter. Hinter mehreren Ecken der Höhle lugten verunstaltete Fratzen hervor. Letztlich ertönte auch noch das Leuten einer kleinen Schiffsglocke. Bald wusste wirklich jeder in dieser Höhle von ihnen. Die Frage war, wer nun die gejagten waren. Die Piraten oder sie? Shizuka fackelte nicht länger. Sie lief zum nächsten Piraten, sprang auf das Fass vor ihm, zog ihr Knie hoch und rammte es ihm ins Gesicht. Derweil bewaffneten die Piraten sich. Entweder mit Säbeln und Äxten, die sie mit sich führten oder mit Werkzeugen wie Besenstiehlen oder ähnlichem, welche sie grade zu packen bekamen. Zwei der Piraten bewegten sich auch auf den Gang zu, in dem die beiden Magierinnen grade noch verweilten. Sie erblickten das Echsenmädchen und nahmen sich vor es zu verdreschen.
Genutzte ZauberIrreparable Data Transfer Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II MANAVERBRAUCH: 20 pro Minute MAX. REICHWEITE: --- SPEZIELLES: Persönlich (Shizuka) VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 4, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Ursprünglich handelte es sich bei dieser magischen Rüstung um eine, mit der man durch Ströme magischer Datenübertragung reisen konnte. Allerdings wurde der vorherige Besitzer dieser Rüstung durch einen mystischen und ungeheuer starken Zauber getroffen, welcher der Rüstung einen irreparablen Schaden zufügte und den eigentlichen Nutzen zunichtemachte. Der Besitzer verscherbelte sie für wenig Geld. Shizuka fand die Rüstung per Zufall in einem Reste-/Schrottlager eines Händlers und fand die Fehlfunktionen der Rüstung eigentlich ganz praktisch. Statt sich durch irgendwelche Datenströme bewegen zu können, „buggt“ die Rüstung nun rum. Die Präsenz des Trägers wird durch unregelmäßiges, wirres Verschieben viereckiger Flächen seiner optischen Erscheinung verschleiert. Während er physisch unversehrt und ganz bleibt, sieht es von außen so aus, als würden Teile seines Körpers sich blitzschnell verschieben, neu anordnen, nur um sich gleich wieder zum ursprünglichen Ganzen zusammenzufügen. Der Nutzen darin ist klar: Die Bewegungen des Trägers sind schwer vorherzusagen und er ist schwieriger anzuvisieren.
Zahar atmete einmal tief durch, während sie sich neben Shizuka, ihrer Freundin, zusammennahm, um sich der Situation zu stellen. Es waren nur ein paar ganz viele Piraten, nicht mehr. „Wir können sie alle besiegen!“, versprach sich die Echse noch einmal und nickte, um sich selbst zuzustimmen. Ja, sie konnten und würden gewinnen, egal wie viele Piraten auf sie zukamen. „Jawohl!“, akzeptierte sie die Ankündigung Shizukas, während sie ihre Kampfhaltung einnahm – beide Handflächen offen nach vorne gerichtet, den linken Arm vorgestreckt, den rechten angewinkelt, sodass er nahe am Körper war. Ihr linker Fuß trat leicht vor, während sie ihren Schweif entspannte und leicht von Seite zu Seite ziehen ließ. Sie verspürte keine Angst. Sie fühlte sich stark und sicher und hatte Kontrolle über jeden ihrer Muskeln. Zahar Naga würde zeigen, was sie gelernt hatte. Die Jagd war eröffnet!
Gleich zwei Gegner entschlossen sich, Shizukas Vorstoß auszunutzen, um sich auf das schwach wirkende Mitglied des Teams zu stürzen. Vermutlich eine gute Idee, zumindest in der Theorie. „Wenn ich viele von denen besiegen soll... muss ich schauen, dass ich das ohne Gift schaffe“, murmelte sich das Mädchen zu. Sie spürte ein unangenehmes Kribbeln in ihren Händen da, wo sie eben die Säure erschaffen hatte, und sie spürte, wie erschöpfend es für sie immer noch war, dieses starke Gift zu schaffen. Sie war stärker geworden seit der Ruine, aber noch nicht so stark. Wenn sie nicht wenigstens die einfachen Gegner ohne ihr Gift ausschalten konnte, dann würde sie Shizuka hier gar keine Hilfe sein. Also zog das Mädchen entschlossen die Augenbrauen zusammen und sprintete auf die Piraten zu. Kurz davor, die beiden Piraten zu erreichen, senkte Zahar ihren Oberkörper, schien sich zu ducken, um an sie heran zu kommen; dementsprechend hoben die beiden ihre Säbel, um sie mit einem vertikalen Hieb von oben zu erwischen. Geschickt hüpfte Zahar zur Seite, an die Wand der Höhle, sodass die Angriffe ins nichts gingen, und sprang von dort aus ab, um mit dem Fuß mitten im Gesicht eines der beiden zu landen und sie mit ihrem Gewicht zu Boden zu reißen. Während sich der andere noch zu ihr umdrehte, wischte sie mit ihrem dicken Schweif einmal schnell über den Boden, um dessen Füße zu erwischen und ihn so ebenfalls von den Beinen zu holen. Ehe ihre ersten zwei Gegner wieder aufstehen konnten, eilte die Naga auch schon weiter nach vorne. Hier war ein ganzer Haufen an Piraten und sie wollte nicht, dass sich die Weißhaarige um alle allein kümmern musste. Sie wollte zeigen, dass sie sich auch nützlich machen konnte! Ihre Bewegungen waren flink und ihr kleiner Körper eignete sich gut dafür, um leichtfüßig und knapp den Attacken der Feinde auszuweichen, sodass sie sich zwischen den Beinen einzelner Gegner hindurch rollen und ihnen die Beine mit ihrem Schweif unterm Körper wegziehen konnte oder in der Lage war, mit einem schnellen, gedrehten Sprung ihren Schwanz mit voller Kraft gegen die Brust oder den Rücken eines Piraten zu schlagen, sodass ihnen die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Nach ein paar hektischen Minuten atmete die Naga recht schwer, aber immerhin zeigte sie, dass sie zumindest mit diesen einfachen Gegnern gut umgehen konnte.
Was für sie ein größeres Problem war, waren die Piraten, die auf dem Schiff warteten. Ein paar von denen holten Pistolen mit langen Läufen hervor, um damit in die Menge zu schießen – natürlich primär auf sie oder Shizuka, auch wenn gelegentlich einer ihrer Kameraden getroffen zu werden. Ihre Instinkte sagten Zahar, dass sie diesen Feinden den Gar ausmachen musste, aber sie biss die Zähne zusammen und erinnerte sich daran, dass es vermutlich keine gute Idee war, sich auf das Schiff zu begeben. Nicht, nachdem es sie beim letzten Mal so schnell ausgeschaltet hatte...
Waren da eventuell noch Zweifel beim Echsenmädchen gewesen, hatte Shizuka es geschafft diese alle bei Seite zu wischen. Voller Überzeugung sprach auch die Kleinere aus, dass sie alle besiegen konnten. Sehr gut! Nur wenn man daran glaubte, konnte das auch was werden. Was wollte die Weißhaarige mit einer pessimistischen Mitstreiterin? So etwas wäre nur ein Klotz am Bein, aber nicht Zahar! Sie bereitete sich vor und nahm eine Kampfhaltung ein. Shizuka war schon gespannt darauf, was sie alles drauf hatte, wenn es richtig zur Sache ging. Doch zuerst begann sie mal mit der Kampfhandlung, indem sie dem nächstgelegenen Piraten ihr Knie durchs Gesicht zog. First Blood. Es ging los!
Die Ritterin ahnte nicht, wie limitiert das Echsenmädchen in seinen magischen Fähigkeiten aktuell war. Woher sollte sie das auch wissen? In ihren Vorstellungen wäre Zahar durch die Höhle gelaufen und hätte Gift verspritzt, als hätte sie Wasserpistolen damit befüllt. Doch das Mädchen wollte die Sache von Grund auf anders angehen. Wie sie das tat, bekam Shizuka zunächst nicht mit. Sie war ja auch selbst damit beschäftigt, sich den Piraten entgegenzuwerfen. Sie zog ihr Schwert und kreuzte gleich darauf mit dem nächsten Feind die Klingen. Ein geblockter Angriff der Magierin, eine darauf folgende Körperdrehung und dann ein geschickter Stoß. Der Pirat verlor das Gleichgewicht und fiel den Felsen hinab ins Wasser. Es folgten weitere Versuche, die Fee im Schwertkampf zu übertrumpfen, doch sie scheiterten. Shizuka entwaffnete die Seeräuber mit Leichtigkeit. Letztlich gingen sie mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden oder sie gesellten sich zu ihrem Kollegen ins Wasser. Zwischendurch schaffte sie es allenfalls mal einen flüchtigen Blick nach hinten zu werfen, zu ihrer Gefährtin. Aber Zahar schlug sich ganz gut. Sie wuselte durch ihre Feinde, brachte sie aus dem Gleichgewicht und entging geschickt ihren Angriffen. Ein Anblick, der der Schwertkämpferin ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zauberte.
Als die Magierin sich scheinbar allen Gegnern ihrer näheren Umgebung gewidmet hatte, scannte sie mit einem Blick die Situation. Da stand Zahar alleine und triumphierend, doch sie wirkte angespannt. Die Weißhaarige folgte dem Blick ihrer Gefährtin, hin zum Schiff. Ihre Seekrankheit! Als ein Kugelhagel auf sie niederzugehen drohte, suchte Shizuka Deckung hinter einem Fass. “Mist!“, murmelte Shizuka. Es lag an ihr das grade einsetzende Sperrfeuer zu unterbinden. Also gut! Die Feenritterin lief geduckt hinter dem Fass hervor, sprang an ein über eine Rolle gespanntes Seil, welches wohl dafür verwendet wurde das Schiff zu beladen und trennte mit ihrer Klinge das Ende des Seils durch. Der fehlende Halt sorgte dafür, dass die Magierin hinaufgerissen wurde. Sie ließ rechtzeitig los und nahm den Schwung mit, um sich auf das Deck des Schiffes zu katapultieren. Eine Sichere Landung war es nicht, doch als sie es geschafft hatte das Gleichgewicht zurückzugewinnen, grinste sie zufrieden. Anders die Piraten, die ihre Flinten von der Reling nahmen, um sie auf Shizuka zu richten. “Arrrr, jetzt versohle ich euch den Hintern, ihr Seeratten!“, rief die Magierin ihnen entgegen. Ein schelmisches Grinsen konnte sie sich daraufhin nicht verkneifen. Es knallte mehrfach. Die Männer schossen auf den Eindringling, doch konnten sie aufgrund ihres verzerrten Auftrittes kaum sehen, wo sie sich wirklich befand. Die Magierin schoss nach vorne und machte aus den Gewehren, die sie erreichen konnte, Kleinholz. Die Moral der Mannschaft war beinahe gebrochen, als eine weibliche Stimme durch die Höhle brüllte. "Ihr Nichtsnutze und Taugenichtse! Macht Platz und stört mich nicht! Sie gehört mir!" Shizuka fuhr herum und suchte nach der Quelle dieses Aufschreis. Eine weibliche Piratin trat gemütlich über die Planke des Schiffes, auf jenes herauf. Dass sie eine Piratin war, war ihr mehr als deutlich anzusehen. Selten zuvor hatte die Ritterin eine piratenhaftere Gestalt gesehen, wenn sie überhaupt mal eine gesehen hatte. Die Frau hatte eine Klinge an Stelle ihrer Hand! Wie… AUFREGEND! Shizuka erhob sich aus ihrer kämpferischen, hervorgebeugten Haltung. Sie würdigte der Kerle keines Blickes mehr. Sie waren uninteressant. Diese Fremde trat in die Mitte des Decks und blieb dort stehen. Shizuka tat es ihr gleich, nur dass sie dabei ihre Irreparable Data Transfer Armor zurück in ihre Taschendimension verstaute. “Du bist also der Captain? Dann sind wir ja gleich fertig!“, sprach Shizuka vorfreudig. Dass es sich bei der Dame nicht um den Captain handelt, offenbarte sie allerdings noch nicht. Sie setzte lediglich ein freches Grinsen auf und richtete ihre Klinge auf die Magierin. Shizuka nickte einmal, ehe sie vor stürmte, um die Klinge mit der Frau zu kreuzen.
Genutzte ZauberIrreparable Data Transfer Armor TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II MANAVERBRAUCH: 20 pro Minute MAX. REICHWEITE: --- SPEZIELLES: Persönlich (Shizuka) VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 4, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Ursprünglich handelte es sich bei dieser magischen Rüstung um eine, mit der man durch Ströme magischer Datenübertragung reisen konnte. Allerdings wurde der vorherige Besitzer dieser Rüstung durch einen mystischen und ungeheuer starken Zauber getroffen, welcher der Rüstung einen irreparablen Schaden zufügte und den eigentlichen Nutzen zunichtemachte. Der Besitzer verscherbelte sie für wenig Geld. Shizuka fand die Rüstung per Zufall in einem Reste-/Schrottlager eines Händlers und fand die Fehlfunktionen der Rüstung eigentlich ganz praktisch. Statt sich durch irgendwelche Datenströme bewegen zu können, „buggt“ die Rüstung nun rum. Die Präsenz des Trägers wird durch unregelmäßiges, wirres Verschieben viereckiger Flächen seiner optischen Erscheinung verschleiert. Während er physisch unversehrt und ganz bleibt, sieht es von außen so aus, als würden Teile seines Körpers sich blitzschnell verschieben, neu anordnen, nur um sich gleich wieder zum ursprünglichen Ganzen zusammenzufügen. Der Nutzen darin ist klar: Die Bewegungen des Trägers sind schwer vorherzusagen und er ist schwieriger anzuvisieren.
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