Ortsname: Royal Crusade Ruinenversteck - Ehemaliger Weinkeller Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Einst war dieser große Raum ein Weinkeller, in dem die Mönche selbst hergestellten Wein aus den hier in der Gegend wachsenden Eisbeeren lagerten und gegen Spenden an das Kloster verkauften, doch heute dient der verlassene Keller als Aufenthaltsraum für die Magier der dunklen Gilde. Viele der alten Fässer wurden umfunktioniert zu Tischen oder Bänken und nach und nach haben es die finsteren Magier sogar fertig gebracht eine richtige Küche in einer Nische unterzubringen, in der nicht nur fließend Wasser, sondern auch alle nötigen Geräte zu finden sind.
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Rhys hoffte für die junge Frau, dass sie sich an ihre Worte halten würde, als er Platz nahm und sie ansah. Ihr Lächeln war ihm vertraut, wenn es auch wärmer wirkte als dass der meisten Diener. Nein, es erinnerte ihn an sein höfliches Lächeln, wenn er Raouls Anweisungen gefolgt war, den Kronprinzen unterstützt hatte. Vor allem, als er Erfolg damit gehabt hatte, sich das Vertrauten des Jüngeren zu erschleichen und dieser sein bester Freund am Hof geworden war. Nicht das es am Ende eine Rolle gespielt hatte. Zumindest nicht wirklich. Er hatte Raoul bis zum letzten Moment nicht von dem Auftrag erzählt, ihn zu töten. Und es war nicht so, als wäre die Chance groß, dass der Prinz überlebt hatte. Selbst wenn Rhys es nicht über sich gebracht hatte, ihn mit eigenen Händen zu ermorden, er hatte dem Schicksal anders auf die Sprünge geholfen. Vermutlich wäre es sogar besser, wenn er tot war. Bosco war am Zerfallen, kein Ort für den jungen Mann, der auf den Bällen mit einer Dienerin verbotenerweise geflirtet hatte, an die er sein Herz verloren hatte. Außerdem war Rhys nicht sicher, was er davon halten würde, dass Raoul irgendwo da draußen war und den Verrat jeden Tag spürte. Die Stimme der Heilerin riss ihn zurück aus einer blutigen Nacht, in der nicht nur der Prinz vermutlich gestorben war. Rhys schluckte, aber er behielt die Finger, anstatt zu der Narbe zu greifen, die sich quer über seinen Hals zog. Nickend nahm er ihre Antwort zur Kenntnis und fuhr sich dann über das Gesicht, über die kribbelnde Haut. Als die Heilerin mit dem ausgewaschenem Tuch zurückkehrte blieb er sitzen und ließ sie machen, als sie die Blutreste aus seinem Gesicht entfernte. Eigentlich ein Jammer, so viel Verschwendung. Rhys Zunge schnellte hervor, um sich zumindest vom Mundwinkel noch etwas Blut zu lecken. Er verzog leicht angewiderte das Gesicht. „Gut.“ Er wollte nicht länger als nötig mit diesen Spuren im Gesicht herumlaufen. Rhys erhob sich, ohne Anstalten zu machen, den Hocker zurückzubringen. Stattdessen schob er eine Hand in die Hosentasche und hielt mit dem anderen Arm den Mantel. Ihr Name sagte ihm nichts. Zugegeben hatte Rhys sich aber auch wenig mit der Gilde beschäftigt. Noch etwas, dass er zu ändern plante und mit der Heilerin anzufangen erschien ihm ein guter Ansatz. Eine Heilerin zu kennen, sollte nie ein Fehler sein, nur für den Fall. So hoffte er, dass er sich den Namen merken können würde. Sein Gedächtnis war zwar langsam wieder besser geworden, aber oftmals verlor er noch unwichtige Dinge wie Namen in den Hallen des Wissens, die nach seinem Tod durcheinandergekommen waren. Sie fragte nicht nach seinem Namen, eine zurückhaltende Geste, die er zu schätzen wusste. Es war ein Stück weit irritieren, nun selbst die Person zu sein, der diese Höflichkeit zu Teil wurde, aber Rhys … gefiel es. Ein schmales Lächeln auf den Lippen, erwähnte er auch seinen Namen: „A’Rhys Vaeth.“ Es war kaum wahrscheinlich, dass sie seinen Namen aus Bosco kannte, geschweige denn ihn mit dem blonden, jungen Mann in farbenfroherer und besserer Kleidung in Verbindung brachte, von dem die Spitzen der Fangzähne beim Sprechen kurz aufblitzten. Aber er wusste, dass es manchmal erschwerend sein konnte, den Namen der anderen Person nicht zu wissen. Überrascht auf ihre Antwort hin hob er die Brauen. Ob sie es an Menschen gelernt hatte, diese zuzunähen? Oder umgedreht, zuerst an Stoff? „Fein, wenn du es gut genug kannst“, stimmte er zu. „Nein, mehr als das habe ich nicht hier.“ Er deutete auf sein Ohr und den kleinen Anhänger, die Miniaturausgabe eines Knochenspeer in der Größe eines Zahnstochers. Rhys überlegte kurz, ihr den Mantel zu geben. Aber andererseits … er wollte nicht hier in der kalten Dunkelheit stehen und sie würde ihn in seinem Zimmer kaum finden, wenn er ohne ein Wort ging. Es kam ihm aber auch falsch vor, ihr in ihre privaten Räume zu folgen. Das gehörte sich noch weniger als umgedreht. „Wenn du dem Gang nach links folgst, einmal nach rechts abbiegst und die letzte Tür auf der rechten Seite nimmst, findest du mich wieder. Komm dort hin und klopfe an“, wies er sie an. In seinem Zimmer hätte er immerhin Wärme und er konnte sich seine Pullover genauer ansehen. Rhys hielt den Blick der Heilerin noch einen Moment, ehe er sich mit dem Mantel im Arm abwandte. Es war sein Mantel, er würde ihn nicht ohne nachzudenken an jemanden übergeben, den er nicht so einfach wiederfinden konnte.
Der Vampir betrat sein Zimmer und legte den Mantel auf dem schwarzen Bett ab: Der einzige, nicht farbige Gegenstand. Der Rest des Raumes war von bunten Farbflecken bedeckt, wo nicht abstrakte Gemälde an der Wand hingen. Ein unfertiges Bild lehnte in der Staffelei neben Farbeimer und Pinsel. Rhys hob von dem Holzstapel, den er regelmäßig auffüllte, Holz auf, um in der Feuerschale in der Mitte des Raumes ein Feuer zu entfachen. Licht und Wärme. Dann zog er sich die beiden Schichten Pullover über den Kopf und betrachtete sie, bevor er befand, dass der Schaden nur bei einem der Reparatur wert war. Er legte beide ebenfalls auf die dunkle Bettdecke und tauchte eines der Tücher, die er sonst für die Hände nach dem Malen verwendete, in den Wassereimer neben beim Feuer, um sich das letzte Blut von der Brust und den Arm zu waschen, bevor er sich seinem Schrank und einem sauberen Pullover zuwandte.
Ein leises Tuscheln war zu hören, als Eohl Yihwa und Thana Mahaf Arm in Arm den Aufenthaltsraum Royal Crusades betraten. Die beiden jüngsten S-Rang Magier der Gilde waren schon für sich allein beide sehr relevante Gesprächsthemen, aus sehr unterschiedlichen Gründen, aber besonders dann, wenn sie gemeinsam unterwegs waren, riefen sie unter den Mitgliedern, die gerne über die anderen lästerten, eine starke Reaktion hervor. Es ging das Gerücht herum, dass zwischen den beiden etwas laufen sollte, und Gerücht war da noch ein schwaches Wort. Wann immer sie Seite an Seite standen, konnten die beiden Frauen die Hände nicht voneinander lassen, und sie machten ganz schön viele Quests zusammen. Dazu kam, dass die Yihwa die Mahaf geradezu zu vergöttern schien, während Thana eine seltsame Aversion gegen Leute entwickelt zu haben schien, die Eohl das Leben schwer zu machen versuchten. Angeblich wohnten die beiden zusammen... Mindestens waren sich einige Magier sicher, in der Vergangenheit gesehen zu haben, wie Eohl immer öfter im Zimmer der Wüstenmagierin übernachtet hatte, bis diese plötzlich ausgezogen war. Seitdem schlief keine der beiden mehr hier... Ein Zufall? Schwer zu glauben.
Fröhlich huschten Eohls Augen hin und her, betrachteten die Leute um sie herum. Einige Köpfe drehten sich plötzlich weg, als Eohls Blick auf sie fiel, während andere sie unverhohlen anstarrten. Die Yihwa konnte nicht anders als zu kichern. „Ehehe... Ich kriege so viel Aufmerksamkeit, Neffy!“ Es war schön, gesehen zu werden – selbst für eine Assassine, die normalerweise unbemerkt in den Schatten lebte. Sanft lag ihr rechter Arm um die Taille ihrer Begleiterin, während ihre linke Hand sich vor ihren Mund hob, um ihr leises Lachen zu verdecken. Dann jedoch blieben ihre roten Augen an einer bestimmten Person hängen, und Eohl stoppte. „Oh! Lacrita!“ Mit leuchtenden Augen hob die Yihwa ihre linke Hand, winkte der Rothaarigen zu, die da drüben an einem der Tische hockte. Das war die Magier mit den coolen Lavakräften, die sich selbst in Brand stecken konnte. „Ny... Nyrik!“, rief sich Eohl die Bezeichnung dafür ins Gedächtnis, ehe sie such von Thana löste und diese an der Hand nahm. „Das da drüben ist Lacrita! Sie ist ein Feuermensch! Kennt ihr euch?“, hakte die Yihwa nach, ehe sie auch schon mit der jüngeren Crusaderin an ihrer Seite hinüber zu ihrer Freundin eilte. Das gemeinsame Abenteuer mit dem Vampir hatte die beiden schließlich richtig zusammengeschweißt.
„Hi, Lacrita! Wie geht’s dir?“, sprach Eohl etwas ruhiger, nun, da sie näher an ihrer Freundin stand, und musste dennoch wieder kichern. „Hehe... weißt du noch, was ich gesagt hab, beim letzten Mal? Dass ich lernen will, dich nachzumachen?“ Ein breites Grinsen zeigte die Zähne der Grünhaarigen. Der Hochmut in ihren Augen zeigte deutlich, was sie gleich darauf mit Worten ausdrücken würde: „Ich habe es geschafft, ehehee. Ich kann jetzt genau so werden wie du, Lacyyy...“
Thana machte sich nichts daraus, was die anderen über sie sagten. Das tat sie schon lange nicht mehr. Seit sie in der Gilde selbst zu einer bedeutenden Magierin geworden war. In den normalen Gilden gab es mehrere Wege sich als ranghöheres Mitglied einen Namen zu machen. Man konnte der Kumpeltyp sein, freundlich und hilfsbereit, die Kollegen unterstützen. Man konnte streng sein und Autorität ausstrahlen. In einer dunklen Gilde wie Royal Crusade eine war, überlebte man eigentlich nur auf eine Art. Man musste knallhart sein und am besten noch Angst und Schrecken verbreiten. Thana, oder Neferet, der Name unter dem sie aufgestiegen war, war bekannt dafür Dominanz und Ernsthaftigkeit auszustrahlen. Sie hatte des Öfteren demonstriert was sie auf dem Kasten hatte und das auch in der Gilde vor aufmüpfigen Mitgliedern. So sehr hatte sie sich davon erhofft, dass man Eohl dadurch auch in Frieden lassen würde. Dass man mit der Schikane aufhören würde. Zumindest in ihrer Gegenwart wagte es niemand ihr auch nur ein Haar zu krümmen, das war ein Anfang. Es wäre so leicht dieses Thema ad acta zu legen, wenn die Assassine einfach diese Attitüde ablegen würde, jedem Crusader ihre Wange hinzuhalten, der darum bat, beziehungsweise es forderte. Neferet glaubte nicht, dass noch irgendjemand die Beziehung der beiden Magierinnen anzweifelte. Sie hätte es kein Geheimnis genannt, dafür gingen sie zu offen damit um. Alle Zeichen deuteten darauf hin und grade in dieser Gilde war es ohnehin noch schwieriger Geheimnisse wirklich geheim zu halten. Es gab überall offene Augen und Ohren und Neuigkeiten verbreiteten sich wie Lauffeuer. Dementsprechend wanderten die Zwei auch an diesem Tage einfach Arm in Arm durch die Gilde. Die Mahaf ignorierte so ziemlich alle Anwesenden. Sie scherte sich weder um die Blicke, die man ihnen schenkte, noch um die, die sich von ihnen abwendeten. Die Magierin war in Gedanken, das war sie oft. Mit der Zunahme ihrer Macht innerhalb der Gilde, wuchs auch die Verantwortung das Richtige damit anzufangen. Es war die Stimme ihrer Freundin, die sie plötzlich ins Hier und Jetzt zog. Verwundert neigte Thana ihren Kopf zu ihrer Gefährtin. Ihre Brauen hatten sich fragend nach oben geschoben. “Genießt du sie? Lass dich von ihr auf keinen Fall blenden.“ Es überraschte sie, dass Eohl so positiv auf das Ansehen reagierte. Sie selbst war es, die sich so in den Schatten positionierte. Sei es ihre Position als Assassine, die nicht auffallen wollte oder aber ihren Dienst für die Gilde, bei dem sie sich stets unter ihren Kollegen positionierte. War das nun eine Charakterentwicklung ihrerseits? Oder war es einfach nur das erste Mal, dass sie ein solches Maß an Aufmerksamkeit erfuhr? “Hm?“, entfuhr es Thanas Kehle, als Eohl den Namen Lacritas fallen ließ. Es folgte der Begriff „Nyrik“. Die Mahaf wusste damit nicht wirklich etwas anzufangen, doch gleich würde sie es erklärt bekommen. So löste sich Eohl aus der Umarmung, mit der sie durch die Gilde geschritten waren, um sie an die Hand zu nehmen und so sanft in eine gewisse Richtung zu lotsen. Hin zu Lacrita, einer Kollegin, die sie erkannt zu haben schien. “Hm nein, ich habe sie noch nicht getroffen.“, antwortete Thana auf die ihr gestellten Frage. Was natürlich nicht bedeutete, dass Lacrita ihr vollkommen fremd war. Als Inquisitorin beschäftigte sich die Mahaf mit so vielen Gildenmitgliedern, dass ihr eigentlich jeder Name etwas sagte. Das begann bereits mit dem Einstieg von Neulingen. Allesamt mussten sie überprüft und unter die Lupe genommen werden. Zu einem direkten Treffen zwischen den Beiden kam es aber bisher nicht. Das würde sich ja nun ändern. Das zu tun war Eohl fest entschlossen. Die zwei Freundinnen traten also zu Lacrita herüber und Eohl stieg in das Gespräch ein, indem sie ein altes fortsetzte. Es ging um das „Nachmachen“ der Feuerfrau, wobei Eohl vermutlich auf ihre Gestaltwandelfähigkeiten ansprach. Thana, die ihrer Freundin gefolgt war, blieb zunächst stumm. Sie wartete die ersten Worte der Crusaderin ab, ehe sie selbst in Erwägung zog so etwas wie eine Begrüßung auszusprechen.
Genutzte Zauber Voiceactor – Neferet Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 25 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
“Du willst mich doch verarschen? Das ist safe gezinkt!” Ertönte eine raue, männliche Stimme, die durch die große Halle des ehemaligen Weinkellers hallte, der mittlerweile als Aufenthaltsraum der Gilde diente. Ein großer, braunbärtiger Mann mit dicker Narbe über seinem rechten Auge schaute auf ein paar Pokerkarten in seiner Hand. Noch vor wenigen Sekunden siegessicher starrte er auf sein Full House. Keine schlechte Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg, doch wer hätte gedacht, dass sein Gegenüber mit einem Royal Flush an den Start ging? Seine Hand ballte er schnell zu einer Faust und zerknüllte damit auch die beiden Handkarten, die er noch hielt und knallte diese voller Frust auf den Tisch. “Was, schon vorbei? Hatte irgendwie mit etwas mehr Durchhaltevermögen gerechnet” Entgegnete ihm eine rothaarige Frau, ihr Ton frech und herausfordernd. Mit einer Hand an der linken Wange stützte sie ihr Gesicht während die andere immernoch ihre siegbringenden Karten hielt. Normalerweise machte Lacy sich nicht viel aus solchen Kartenspielen. Doch mit der richtigen Motivation, aka dem richtigen Einsatz, sah die ganze Sache dann nochmal ein wenig anders aus. Und wobei handelte es sich dabei? Richtig, um die Flasche guten Brandy, der zwischen den beiden Spielern mitten auf dem Tisch stand. “Das ist nicht fair, du Bitch. Ich soll-” Kaum konnte er diese Worte sprechen, flog dem muskulösen Mann auch schon ein kleiner Tropfen geschmolzenes Gestein direkt unter die Nase. Als ob sie einen Kaugummi kauen würde, bewegte die Magierin etwas Lava in ihrem Mund umher und verschoss diese mit einer gar nicht zu vernachlässigenden Präzision. Zugegeben, eigentlich hatte sie aufs Auge gezielt, aber an dem Ort tat es auch seinen Job. Der Mann ließ einen überraschten Schmerzensschrei von sich und versuchte, sich das Zeug so schnell es ging und ohne weitere Verletzungen vom Gesicht zu fischen. “Schlechte Verlierer sind echt die größten Stimmungskiller.” “Sag mal, gehts noch? Komm her und ich ze…ig…dir…” Ganz schnell wurde der Mann ruhig, als zwei sehr prominente Figuren den Raum betraten und ihren Weg schließlich in Richtung der Rothaarigen antraten. “Apropos Stimmungskiller…” Als hätte sie es herbeigerufen, kam eine Person auf sie zu, mit der Lacrita…sagen wir mal, gemischte Erfahrungen machen durfte. Anscheinend war sie jedoch die einzige von den beiden, die es so empfand, denn Eohl war wohl mehr als nur glücklich, ihre “Freundin” wiederzutreffen. Das konnte ja was werden…
“Wenigstens das hast du dir gemerkt.” Ohne sich sonderlich in die Richtung der Yihwa zu drehen, legte die Ardére ihren Blick auf die S-Rang Magierin…und ihre Begleitung. Eine Begleitung, die ein deutlich sichtbares Hochziehen der Augenbrauen verursachte. “Yo” schenkte Lacrita den beiden eine kurze Begrüßung. “Hm? Joa, muss. Wobei…” sie griff mit ihrer nun leeren Hand nach der Alkoholflasche und begutachtete diese. Ja, das war echt guter Stoff. “Würde sagen, nicht schlecht.” Wenn es eine Sache gab, womit man die Stimmung der Magierin heben konnte, dann damit. Mittlerweile war der Kerl von eben auch deutlich ruhiger geworden. Lag es an den beiden Besucherinnen? Vielleicht, war ihr auch eigentlich egal. Ihr war eh nur wichtig, dass sie das Spiel gewonnen hatte und sich nun über ihren Preis freuen konnte. “Wa-” Die Worte ihrer “Freundin” machten sie allerdings sehr hellhörig. Bitte was sagte Eohl da? “Bullshit, zeig her.” Ja, sie erinnerte sich. Warum auch immer, hatte diese komische Frau sich in den Kopf gesetzt, so zu sein wie die Nyrik. Was wohl vielleicht schmeichelnd gewesen wäre, allerdings war es nicht gerade in ihrem Interesse, wenn Leute sowas ernsthaft versuchten. Woran es lag? Vielleicht doch etwas Stolz auf ihre Herkunft? Oder wollte sie einfach diese unsauberen Versuche nicht mitansehen, die eh nix wurden? Wie auch immer, skeptisch beäugte sie die Yihwa. Laberte sie nur oder war da wirklich etwas dran? “Also, wieso hab ich diese “Ehre”?” Wobei…so, wie sie Eohl kennengelernt hatte, war da vielleicht auch kein richtiger Hintergrund bei diesem kleinen Besuch vorhanden.
“Hehe, jaa. Aufmerksamkeit ist toll!” Fröhlich legte Eohl eine Hand an ihre Wange, während sie ihrer Freundin antwortete. Es war schön, gesehen zu werden. Das war ja auch immer einer der Gründe dafür gewesen, dass sie so bereitwillig allen Hass und alle Gewalt der Gildenmitglieder auf sich genommen hatte. Es war nicht so, dass die Yihwa allgemein gern verletzt wurde, aber wenn es jemand tat, den sie schätzte, dann war das für sie ein Zeichen der Aufmerksamkeit, die sie so dringend benötigte. Insofern blinzelte sie die Jüngere bei ihrer Warnung auch nur verständnislos an. “Blenden lassen? Wie meinst du das?” Es war ziemlich unterschiedlich, wie Eohl und Thana mit ihrer Beziehung zu anderen Crusadern umgingen. Während viele Leute der großen, starken und nicht zuletzt schönen Neferet nahe kommen wollten, zeigte sie sich gern distanziert und unnahbar. Die Yihwa war das Gegenteil; jemand, der gern die Nähe ihrer Gildenmitglieder suchte, aber selten erwünscht war. Selbst mit ihrem aktuellen Rang bekam sie zwar eine gewisse Anerkennung für ihre Fähigkeiten, aber auf persönlicher Ebene… Kaum jemand sah in ihr mehr als die verrückte Mörderin, und auch, wenn das in den Reihen der Crusader nicht das Schlechteste war, was man sein konnte, war sie bei Weitem keine Neferet. Lacrita war ein gutes Beispiel dafür. Sie zeigte sich wenig erfreut, als sie hörte, dass Eohl auf sie zukam, aber der Blick, den sie dann der Schwarzhaarigen zuwarf, erzählte eine andere Geschichte.
“Darf ich vorstellen… Das hier ist Lacrita. Sie kann Vampiren mit Lava das Gesicht wegschmelzen und sie riecht ein bisschen nach Schwefel, wenn sie sich noch nicht frisch gemacht hat”, lächelte Eohl mit einem freundlichen Nicken, ehe sie sich an den Rotschopf wandte. “Und das hier ist Neffy… aber das weißt du sicher schon. Sie ist die beste Magierin in Fiore und kann ganze Wälder und Städte mit einem Zauber vernichten, ehehee!” Wenn die beiden sich nicht selbst vorstellen wollten, dann machte Eohl das gerne für sie. Sie hatte schließlich über beide Magierinnen etwas Gutes zu sagen. Ihr Blick fiel hinüber auf den verbrannten Kerl, der sich gerade über seine Niederlage ärgerte, und mit einem fröhlichen “Hii!” winkte sie auch ihm kurz zu; schlussendlich kehrte ihre Aufmerksamkeit aber schnell wieder zu ihren Freundinnen zurück. “Das hast du gewonnen, ja?”, hakte sie nach und deutete auf die Flasche. “Hehe! Schön, dass es dir gefällt!” Viel wichtiger als irgendwelche Spiele war aber natürlich das Feuer! Das Feuer der Nyrik, das Eohl bei ihrem letzten Treffen so imponiert hatte. Wie viele Menschen sah man schon in Flammen aufgehen - noch dazu in einem so wundervollen Farbschema? Während sie sich mental darauf vorbereitete, ihre Verwandlung durchzuführen, hakte Lacrita nach, woher denn die Ehre kam, mit den beiden S-Rang Magierinnen zu sprechen. “Naja… ich hab dich gesehen”, meinte Eohl, was vermutlich wie der Beginn einer Erklärung klang, aber tatsächlich auch schon das Ende war. Mehr steckte nicht dahinter. War es nicht selbstverständlich, eine Freundin zu begrüßen, wenn man sie sah?
“Uuund… Feuerfluch-Verwandlung!”
Mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen löste sich Eohl von Thana, streckte ihre Arme aus und drehte sich in einer geübten Pirouette einmal um sich selbst, während sich ihr Körper wandelte. Wo sie als golden gehörnter Grünschopf gestartet war, anderten sich ihre Farben schnell; ihre Haare rot, lang, lockig, ihre Hörner dunkel und gekrümmt, ihre Kleidung schwarz und eng. Als sie ihre Drehung vollendet und ihren zweiten Fuß wieder aufgesetzt hatte, war sie eine perfekte Kopie ihres Gegenübers, eine zweite Lacrita. Aber natürlich erst einmal nur die Basisform, das reichte nicht. Die Augen schließend senkte Eohl ihre Arme an ihre Seiten, während sich schwarze Flecken über ihren Körper zogen, ihre Haut umschlossen. Jetzt fehlte nur noch eines… Einmal atmete die Yihwa langsam durch, während sie ihr Mana fokussierte. Das hier musste sie geschickt anstellen. Ihre oberen Hautschichten begannen, sich zu verwandeln… aber sie änderten nicht einfach ihre Farbe oder ihre Form, nein. Um Eohls Körper herum legten sich Flammen. Sie wurde selbst zu Feuer, einem Feuerwesen… auch wenn es nicht das Gleiche war wie das, was Lacrita machte. Die Bodyless Transformation der Gestaltwandlung machte sie nicht glühend heiß, gab ihr auch nicht die Möglichkeit, Dinge zu verbrennen. Warm war die Yihwa allerdings und zu sehen, wie die Flammen tanzten, sollte ein eindrucksvolles Bild abgeben. Und viel wichtiger: Es sollte der Darstellung von Nyrik Lacrita den Realismus verleihen, den sie brauchte. “Was sagt ihr?”, kicherte Eohl fröhlich, während sie sich ihren beiden Freundinnen präsentierte - ein Kichern, das in Lacritas Stimme doch sehr falsch klang. “Habe ich den Feuerfluch gut eingefangen?”
Intermediate Level TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 pro Verwandlung MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Manaregeneration Level 3, Basic Level BESCHREIBUNG: Die fortgeschrittene Transformation erlaubt einem Anwender, sich in ein anderes Wesen zu verwandeln, das von Größe und Körperbau her ähnlich aussieht. Dabei können auch deren Stimme und Kleidung übernommen werden und auch größere Unterschiede zwischen Völkern (wie Fell und Schuppen von Tiermenschen) stellen kein Hindernis dar. So kann man sich selbst ein Aussehen erschaffen, aber auch eine Person kopieren, die man kennt. Die einzigen Unterschiede sind an diesem Punkt Details, die der Anwender nicht wissen kann, wie z.B. Muttermale unter den Klamotten. Im Zuge der Verwandlung nimmt der Magier den Geruch an, den er am Ehesten mit dem Wesen verbindet, in das er sich verwandelt, die feine Nase eines Hundes würde ihn aber vom Original unterscheiden können.
Singular Transformation TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 pro Verwandlung MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN:Intermediate Level BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Anwender einen einzelnen Teil seines Körpers unauffällig verwandeln, sei es ein kleines Stück Haut, den getragenen Hut oder ein Arm. Dabei sind auch Anpassungen möglich, die mit Basic Level nicht möglich wären, zum Beispiel kann man so für wenig Mana die Stimme wechseln oder überzeugend den Schweif eines Tiermenschen zu seinem Körper hinzufügen. So hinzugefügte Merkmale sind allerdings nicht kampftauglich.
Bodyless Transformation TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 125 pro Verwandlung + 10 pro weiteres Element bei mehr als einem Element MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Dieser nicht mehr ganz einfache Zauber der Gestaltwandelmagie, ermöglicht es dem Anwender seinen Körper in etwas Körperloses zu verwandeln, wie Luft, Feuer, Wasser oder Blitze. Hierbei muss beachtet werden, dass der Anwender keineswegs die Eigenschaften des Elements annimmt, in das er sich verwandeln, so kann er weder Flammen als Wasser löschen, noch Papier als Feuer anzünden. Außerdem dürfen Größe und Form nicht allzu sehr vom Ursprungszustand des Anwenders abweichen. Seine Formlosigkeit schützt zwar nicht vor Angriffen, macht es aber deutlich einfacher, durch enge Öffnungen zu gelangen. Zu erhöhten Manakosten ist man auch in der Lage mehrere Elemente vermischt darzustellen, wie einen brennenden Wirbelsturm.
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Zuletzt von Eohl am So 13 Aug 2023 - 19:35 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Thana Desert Queen
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Es stimmte also. Eohl erfreute sich wirklich an der Aufmerksamkeit, die ihr zuteilwurde. Das hätte Thana nicht erwartet, aber zwischen den Beiden war es seitjeher so. Die Assassine war immer, wirklich ausnahmslos immer dazu in der Lage sie zu überraschen und das in so vielen Aspekten des Lebens. Eines stand aber glasklar fest. Es war der Mahaf weitaus lieber, dass sie sich an dieser Aufmerksamkeit ergötzte, statt sich dafür von niederen Würmern treten, kratzen, schlagen und beißen zu lassen. Auf die Rückfrage ihrer Freundin hin, stand sie ihr dann natürlich Rede und Antwort. “Ganz einfach. Nur weil sie dir ihre Aufmerksamkeit schenken, meinen sie es nicht unbedingt gut mit dir. Ganz im Gegenteil sogar. Unter ihnen sind mehr Neider als jene, die dich unterstützen.“ Darum war es für sie ja so wichtig ihre allergrößte Unterstützung gleich neben sich zu haben. Dafür war Thana da. Eine Unterstützung, die sogar bei diesem Treffen noch eine Rolle spielen könnte. Wie sich sofort herausstellte war die Freude über dieses Wiedersehen sehr einseitig. Während Eohl aufgeweckt und glücklich wirkte, antwortete diese Lacrita gelangweilt und mehr oder minder unterschwellig abweisend. Ach, die Mahaf hätte es sich denken sollen. Nur weil ihre Gefährtin von Freunden sprach, hieß das noch laaaange nicht, dass es auch welche waren. Auch wenn es irgendwie schmerzte das zuzugeben, aber da waren ihr Bekanntschaften wie dieser Raziel doch lieber. Leute, die es wirklich gut mit ihr meinten. Dass mit dieser feurigen Dame nicht unbedingt zu scherzen war, war ebenfalls auf den ersten Blick auszumachen. So hatte sie ihren Gegner beim Kartenspielen zur Weißglut getrieben. Es lag scheinbar am Erscheinen der beiden hochrangigen Magierinnen, dass die Situation nicht ganz eskaliert war. Allerdings wirkte Lacrita nicht so als hätte sie einen Konflikt gescheut… und vermutlich auch für sich entschieden. Mit einem „Yo“, begrüßte die Dame hingegen Thana. Diese entgegnete darauf nichts, verschränkte nur die Arme unter der Brust. Stattdessen blickte sie ohne ihre recht neutrale, vielleicht leicht finstere Miene zu verändern zu dem Verlierer der Pokerrunde. Sie nickte zur Seite und machte damit unmissverständlich klar, dass der Kerl sich verziehen sollte. Ein Knurren war seiner Kehle zu unternehmen. Er schaute kurz zu seiner Kontrahentin, dann zur Flasche. Nachdem er noch ein verächtliches Zischen von sich gegeben hatte, zog er dann auch ab. Eohl ging in der Zwischenzeit dazu über die beiden Kolleginnen miteinander vertraut zu machen. Lacrita stellte sie als Lavamagierin vor, mit besonderem Hang dazu… Vampiren das Gesicht wegzuschmelzen? Nebenbei erwähnte sie noch den strengen Geruch der Magierin. Interessante Art jemanden vorzustellen. „Neffy“, stellte sie ihr hingegen als beste Magierin Fiores vor, was wesentlich mehr schmeichelte, auch wenn es ihrer Meinung nach etwas sehr hoch gegriffen war. “Sei gegrüßt.“, schloss sich die Mahaf noch neutral an. Lacrita erfreute sich erst an ihrem Preis, ehe sie die Aussage Eohls, dass diese sie „nachmachen“ könne, hinterfragte. Sie wollte Beweise dafür. Die Assassine hingegen versuchte sich etwas im Smalltalk. Es ätzte Thana an, mitanzusehen wie ihre Freundin sich Mühe gab, wie sie gefallen wollte und dafür kaum mehr als Verachtung erntete. Neben dem Beweis wollte Lacy dann gerne wissen, womit sie die „Ehre“ habe. Auch hierbei entging der Wüstenkönigin natürlich nicht der Tonfall ihrer Stimme. Sie war diejenige, die sich scheinbar entzünden konnte, die Lavadama. Doch in Thana begann es zu brodeln. Was in ihrem Inneren vorging, spiegelte Eohl dann nach außen. Von Lacrita aufgefordert, löste sich diese nämlich von ihrer Freundin, um die gewünschte Transformation zu vollziehen. Was die Magierin sich da ausgedacht hatte, war wirklich ansehnlich, richtig künstlerisch. Sie drehte eine Pirouette, die zeitlich perfekt abgestimmt war. In einer flüssigen Bewegung drehte sie sich zur Seite, während der Prozess der Verwandlung sich über ihren Körper zog. Die Mahaf war erstaunt darüber, wie sie sogar Flammen um sich herumtanzen ließ, gehörte Feuer schließlich nicht zu ihren Magien. Als Eohl schließlich ihr Ergebnis präsentierte und nach Feedback fragte, hatte sich ein Mundwinkel ihrer Kameradin hochgezogen um ein Schmunzeln zu bilden. Was nach außen hin vielleicht nicht sehr deutlich war: Sie war begeistert. Das sah wirklich klasse aus! “Sehr gut. So sieht sie aus, wenn sie sich verwandelt hat?“, fragte Thana die Verwandlungskünstlerin, wobei sie eine Hand aus der Verschränkung zog, um mit dem Daumen in Lacritas Richtung zu deuten. “Was bist du für eine Kreatur?“, richtete die Magierin schließlich direkt an ihre Kollegin. So etwas hatte sie noch nie gesehen.
Genutzte Zauber Voiceactor – Neferet Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 25 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
“Das ist die…ungewöhnlichste Vorstellung, die ich bisher erlebt habe.” Dass Eohl ausgerechnet den Vampir erwähnte, war irgendwie komisch. Hatte die Yihwa echt nix besseres über ihr Abenteuer mit der Nyrik zu erzählen? Wobei…wirklich nennenswert war die ganze Aktion eigentlich nicht, weder der ungebetene Gast noch die darauffolgende Chamäleonjagd. Und apropos komische Vorstellungen. “Moment, Schwefel?!” Das war kein Geruch, mit dem man assoziiert werden wollte. Zumindest Lacrita nicht. Ein leises Kichern war hinter ihr zu vernehmen, als manche der Anwesenden, die noch in der generellen Umgebung standen, dieses Statement mitbekamen. Blitzschnell drehte die Magierin ihren Kopf um und überlegte, denen das Maul zu stopfen. Allerdings…waren die es jetzt nicht wert. Auch wenn die Gesellschaft Eohls nicht unbedingt das war, was sie momentan suchte, klang der Prospekt, ihr dabei zuzusehen, eine richtige Nyrik zu imitieren, spannender als sich mit ein paar Idioten auseinanderzusetzen. Ihr Blick ging schließlich zu der anderen Frau hinüber. “Jeder, der länger als nen Tag hier ist, hat mindestens von ihr gehört. Beste Magierin..spannende Aussage.” Ob das wahr war? Oder nur übertrieben dahergesagt? Auf Hörensagen verließ die Rothaarige sich nicht gerne, daher war dieser Kommentar nichts weiter als nettes Beiwerk. Auch wenn Neferet und ihr Dienst für die Gilde der Behauptung auf jeden Fall etwas Rückhalt verschafften.
Erwartungsvoll saß Lacrita in ihrem Stuhl und schaute sich das Spektakel der Yihwa an. Ein wenig war sie ja schon gespannt, was da gleich vor ihr stehen würde. Dieser Frau traute sie einzig und allein durch ihre bisher erste und einzige richtige Begegnung komisches Zeug zu. War da noch mehr als nur die komischen Spiegel, mit der sie dem Vampir das Leben schwer machte? Anscheinend ja, denn binnen weniger Momente stand vor der echten Lacrita…eine falsche Lacrita. Die Augen der Rothaarigen weiteten sich leicht, als sie in ihr eigenes Gesicht blickte, ihre eigenen Klamotten bestaunte und die Person vor ihr schließlich Feuer fing. Man würde meinen, es würde plötzlich ziemlich heiß im Raum werden. Auf einmal stand immerhin ein Wesen vor ihr, welches gänzlich aus lodernden Flammen bestand. Doch zur Verwunderung der Magierin, war da nix. Keine Hitze, keine überspringenden Flammen auf etwaiges Holz, absolut nichts. Sie musterte Eohl…oder Lacrita, wie auch immer, kurz und stand schließlich von ihrem Stuhl auf. Mit verschränkten Armen näherte die Nyrik sich der Frau, die ihre eigenen Feuerform imitieren wollte. “Hmmm…äußerlich, nicht schlecht.” Eine ehrliche Beurteilung. Lacrita machte einen kleinen Rundgang um die Yihwa, doch es war genauso, wie sie vermutete. “...aber mehr als ein bisschen Wärme ist da nicht, oder?” In ihrer Stimme lag Kritik als auch Enttäuschung und ihre Hände legten sich nun auf die lodernden Flammen, wo eigentlich die Schulter der Person war. “Da fehlt noch das gewisse Etwas. Außerdem ist da doch nur Feuer. Du weißt, dass da noch was fehlt, oder?” Die schwarzen Schuppen einer Nyrik, die sich über die Haut legten. Ohne dieses Detail war der Look nicht komplett. Seufzend ließ die Rothaarige schließlich ab und drehte sich zu Neferet. “Als ob echt so wenige Leute von uns gehört haben…”, murmelte die Magierin vor sich selbst hin, ehe sie sich schließlich der gestellten Frage widmete. “Kiryn. Verfluchte Leute, die sich in sowas wie das da…” und sie zeigte auf die immernoch verwandelte Eohl “...verwandeln können. Nennt sich dann Nyrik.” Wie auch immer diese Namen festgelegt wurden, es war definitiv nicht der kreativste Prozess, was? “Wie auch immer…” ihre Aufmerksamkeit drehte sich dann wieder in Richtung der Yihwa und die Magierin machte einen kleinen Satz hinüber zum Tisch. Dort nahm sie schließlich die Flasche Brandy, begutachtete sie kurz und öffnete das gute Stück. “Ich geb dem Ganzen ne 5 von 10.” Ihre Augen fixierten die feurigen Seelenspiegel der anderen Lacrita. “Für den Versuch bekommst du nen Schluck, mehr nicht. Wie siehts aus?” und sie hielt ihr den Alkohol hin? Ob Eohl sowas überhaupt mochte? Keine Ahnung. Wenn nicht, dann blieb mehr für sie selbst.
Nachdenklich betrachtete Eohl die Leute, die hier um sie herum im Raum saßen. Sie meinten es nicht gut mit ihr? Sie beneideten sie? „Aber...“ Wenn Thana es sagte... dann war vermutlich etwas dran, nicht? Trotzdem war es irgendwie unglaubwürdig. Aus großen Augen sah Eohl ihre Liebste an. „... sie sind doch immer so gut zu mir...“ Die ganzen Auserwählten waren wundervolle Menschen, die Eohl behandelten, wie sie als Werkzeug es verdiente. Auch Lacrita verstand das eigentlich recht gut. Ohne zu ahnen, dass ihre Freundin nicht so begeistert davon war, wie die Ardére mit ihr umging, lächelte und freute sich die Yihwa, während sie ihre Pirouette drehte und ihre neueste Form offenbarte. Mit einem Nicken bestätigte sie die Frage der Mahaf – ja, so sah Lacrita aus, wenn sie sich verwandelt hatte. Größtenteils zumindest. „Ah... nein. Wirklich Feuer ist das nicht. Das kann ich nur selber machen, wenn ich einem von euch die Zauber klaue, hehe!“ Bei dem Gedanken kicherte die Yihwa. Thana wusste wohl, was sie meinte... die hatte das schon gesehen. Für die Rothaarige dagegen war das vermutlich eine etwas verwirrende Aussage. Es fehlte aber anscheinend noch etwas anderes. „Hm... ich dachte, ich bin nah dran“, gab die Yihwa nachdenklich zu und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, während sie ihren Kopf nach rechts, nach links und wieder zurück lehnte, um den Körper ihres Gegenübers genauer zu betrachten. Währenddessen erloschen die falschen Flammen um sie herum und auch ihr langes, rotes Haar wurde wieder kurz und grün, während sie ihre Ursprungsform wieder annahm. „Aber es ist ja auch erst der erste Versuch! Vielleicht muss ich dich einfach nochmal so sehen, hehe!“ Ja, das wäre doch eine einfache Lösung. Die schwarzen Stellen hatte sie zwar nachgeahmt, aber die Schuppen... die hatten gefehlt. In ihrem zerbrechlichen Gedächtnis kam es durchaus mal vor, dass ihr ein paar Details fehlten, und das schlug sich dann im Ergebnis wieder. Für die Zukunft würde sie diese Verwandlung aber meistern, ganz sicher! „Ehehee! D-darf ich wirklich?“, freute sich Eohl mit einem breiten Lächeln und warf zur Sicherheit noch einen kurzen Blick in Richtung Thana, ehe sie die Flasche entgegen nahm und an ihren Mund führte. „Wie lieb! Vielen Dank, Lacrita!“ Hach ja, wann hatte sie zuletzt Alkohol getrunken? Thana gestattete ihr immer mal ein wenig Wein, aber sie ertränkte die Yihwa nun nicht unbedingt darin... was vermutlich gut war. Eohl selbst hatte nämlich so gar kein Gefühl dafür, wie viel sie trinken konnte. Genüsslich nahm sie einen Zug aus der Flasche, ehe sie die wieder hinstellte. „Hui! Das ist stark! Viel stärker als Wein, hick!“, stellte sie fest und kicherte unkontrolliert. So etwas hatte sie noch gar nicht getrunken, aber auch, wenn es brannte, war es lecker. Außerdem war es nur ein einziger Schluck... wie viel Schaden konnte der schon auslösen?
„Hehe... ehehehe... hee... Hick!“
Mit einem Arm auf den Tisch gestützt hing das Gesicht der Yihwa keine zwanzig Zentimeter über der Platte, während sie vor sich hin lachte, als wäre irgendwas Lustiges passiert. Irgendwie fiel es ihr gerade nicht so leicht, ihre Umwelt ordentlich wahrzunehmen... hatten Lacrita und Thana noch gesprochen, nachdem sie sich hingehockt hatte? Sie wusste es nicht. „Laaacyyy... Wa-hick! Warum issein Name so lussig?“, lachte sie auf und versuchte, sich die Tränen aus den Augen zu wischen, die vor lauter Gelächter hinein getreten waren. Irgendwie landete ihre Hand aber stattdessen mit einem leisen Klatschen an ihrer eigenen Stirn. „Oh... ups. Hehee...“ Auch ihren zweiten Arm aufstemmend drückte die Yihwa ihren Oberkörper hoch, bis ihr Kopf nach hinten in den Nacken kippte. Okay, richtig. Nackenmuskulatur. Die brauchte auch ein wenig Aufmerksamkeit. Langsam nahm sie wieder eine ordentliche Haltung an, grinste ihr Gegenüber an, ihr linkes Auge klein, ihr rechtes weit aufgerissen. „Lacy... Wacy... Leshi... Gehee...“, kicherte sie und leckte sich über die Lippen. „Eine Quesht! Du kommst mit auf eine Quest! Du musst brennen, hehe-hick! Ich will d-dich wieder brennen sehen! Nyehahaa!“ Es war keine Frage und ein Nein war keine Option. Das hier war eine Entscheidung, die der zerbrochene Spiegel aus eigenem Willen getroffen hatte. Langsam erhob sie sich wieder von ihrem Stuhl, taumelte leicht nach links, leicht nach rechts, ehe sie sich zu Thanas Körper begab und an sie heran fallen ließ. „Dhaa... N-Nevii... Umarmung! Hehee!“
Die Idioten Royal Crusades taten alles, aber sie waren definitiv nicht „gut“ zu Eohl. Das versuchte sie ihr schon von Anfang an klarzumachen, doch es ging einfach nicht in ihren Kopf. Es lag an Thana dafür zu sorgen, dass die Leute es nicht übertrieben. Wenn sie mitbekam, dass jemand ihr etwas antat, dann würde sich dafür bitter rächen! Das verspätete Registrieren der Tatsache, dass Lacria ein gewisser Schwefelgeruch nachgesagt wurde, ließ den Mundwinkel der Mahaf kurz hochzucken. Eine durchaus amüsante Situationskomik. Umgekehrt nahm Thana es der Feurigen nicht einmal übel, dass sie die Behauptung, sie sei die stärkste Magierin Fiores, als „spannend“ abtat. Sie selbst glaubte ja nicht mal dran. Es war einfach die maßlose Zuneigung ihrer Freundin, die da aus ihr sprach und sie in den höchsten Tönen lobte. In eben jenen konnte man eigentlich auch von Eohl sprechen. Die Verwandlung, die sie da hinlegte, bot eine gewisse Show und natürlich auch ein herausragendes Ergebnis. Thana linste kurz zu der Dame herüber, für die diese Transformation eigentlich gedacht war und ihrem Blick war ein gewisses Maß an Überraschung anzusehen. Das war ja auch nur natürlich. Die Magierin erinnerte sich noch gut daran, als sie das erste Mal Zeugin dieser Fähigkeiten wurde. Was Lacrita aber schließlich von sich gab, war weitaus weniger positiv, als ihr erster Ausdruck es hätte vermuten lassen können. So trat die Feurige mit verschränkten Armen auf Eohls Nachbildung ihrer selbst zu, um dann ihre Kritikpunkte zu äußern. Anzumerken hatte sie da in erster Linie zum Beispiel, dass das von der Yihwa erzeugte Feuer keine Hitze abgab, außerdem fehlte ihr wohl auch irgendetwas. Schließlich wandte Lacrita sich zu Neferet, die zuvor gefragt hatte, was genau sie war, dass sie sich in ein solches Wesen verwandelte. Was genau hinter ihrem Kommentar darüber steckte, dass scheinbar so wenige Leute von ihrer Art gehört hatten, wusste sie nicht. Traf sie so oft auf Leute, die sie nicht als das erkannten was sie war? Wundern würde zumindest die Mahaf das aber eigentlich nicht. Sie sei jedenfalls eine Kiryn und verwandle sich in ein/e/n Nyrik… War das… der erste Begriff, nur umgedreht? Die Magierin nickte langsam. “Kiryn also. Davon habe ich tatsächlich noch nie gehört. Ist dein Volk verflucht? Oder kann jeder durch einen Fluch zu einem solchen Wesen werden?“, brach dann ein wenig die Neugierde aus ihr heraus. Thana war belesen, sie investierte sogar sehr viel Zeit in die Lehren der Magie oder der magischen Welt. Vielleicht würde es sich ja sogar lohnen ein wenig was nachzuschlagen. Was den Akt der Verwandlung anging, so bewertete Lacrita ihn sehr mittelmäßig. Das war anhand ihrer Worte zuvor aber auch schon abzusehen. Leider konnte sie selbst nicht beurteilen wie gerechtfertigt diese Bewertung war. Immerhin hatte Thana noch nie ein/e/n Nyrik gesehen. Noch nicht jedenfalls. Außerdem war Eohl selbst verwundert, da sie davon ausging ihre „Freundin“ eigentlich recht gut getroffen zu haben. “Nur Fünf von Zehn? Mir fehlt da leider der Vergleich. Zeig doch mal wie du eigentlich verwandelt aussiehst.“ Sie zuckte mit den Schultern. Nicht, dass sie mehr als einen Schluck ihres Gesöffs für Eohl aushandeln wollte. Sie war einfach wissbegierig, wollte die zweite Gestalt ihrer Kollegin mit eigenen Augen sehen. Ein Stück weit interessierte sie es aber wirklich, ob Eohl tatsächlich so weit danebenlag. Diese beteuerte jedenfalls, dass sie es das nächste Mal besser machen würde. Erst recht, nachdem sie Lacritas Verwandlung noch einmal gesehen habe. Bis dahin erfreute sie sich aber an dem Schluck, den die Feuerdame ihr gewährte. Thana bemerkte den Blick ihrer Freundin und sie gab ihr mit ihrem wiederum die Zustimmung. Sollte sie sich doch einen Schluck dieses Zeugs gönnen. Wie schlimm konnte das schon sein? Immerhin tranken sie ab und an gemeinsam Wein. Zwar nicht viel, aber eine einzige Kostprobe dieses Zeugs würde die Assassine doch nicht mehr aus den Socken hauen, oder? Scheinbar falsch gedacht. Kaum hatte sie die Flasche abgesetzt, begann sie sogar schon sich zu verändern. Sie bekam Schluckauf und begann kurz darauf zu lallen. Reagierte sie etwa allergisch auf Alkohol? Thana schaute gleichermaßen verwirrt wie skeptisch drein, während Eohl ihrer Kameradin eine Frage stellte, die sie wie ein betrunkener Arbeiter nach einer durchgezechten Nacht früh morgens aussprach. Ihr war anzusehen, dass sie sogar Mühe hatte sich aufrecht auf den Beinen zu halten. “Was… was hast du ihr da gegeben?“, richtete die Magierin nebenbei an Lacrita, die in der Zwischenzeit von Eohl angelallt wurde. War das ein normales Getränk? Oder wirkte es irgendwie magisch. Das war doch nicht mehr normal! Als Eohl sich plötzlich wieder erhob und auf die Mahaf zusteuerte, um sie zu umarmen, stürzte sie beinahe auf ihre Freundin. Darauf hatte diese natürlich nicht so wirklich Lust. Statt hastig nach vorne zu eilen und Eohl aufzufangen, vielleicht gar mit ihr zu Boden zu stürzen, schob Thana instinktiv ihre Hand nach vorne. Mit Push baute sie eine Windströmung auf, die dem Fall ihrer Kameradin entgegenwirkte und sie einen Moment an Ort und Stelle hielt. Dabei trat die Mahaf schließlich an Eohl heran. Sie legte ihren Arm um sie und ließ ihren Zauber dann erst wieder verfliegen. Was hatte sie grade noch gesagt? “Du willst arbeiten? Jetzt sofort, in diesem Zustand? Ich glaube nicht, dass das gutgeht…“ Zu gut erinnerte sie sich daran, wie sie einst von der Yihwa begraben eine Nacht auf dem Boden geschlafen hatte, weil sie etwas getrunken hatte. Doch das war eigentlich schon eine Weile her und sie hatte doch nur einmal an dieser blöden Flasche genippt… Am liebsten hätte Thana sie gleich wieder nachhause gebracht.
Genutzte Zauber Voiceactor – Neferet Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 25 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I:Reichweite +5m
Push TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Mit Hilfe eines gezielt erzeugten, magischen Windes ist der Anwender in der Lage Objekte oder Lebewesen in eine beliebige Richtung zu bewegen, beziehungsweise zu drücken. Die Stärke, mit der der Anwender Objekte bewegen kann, entspricht Willenskraft des Anwenders bis zu einem Maximum von 6. Der Druck, der mit diesem Zauber ausgeübt wird, hält je nach Wunsch bis zu 10 Sekunden an.
“Zauber…was?” Ja, sehr verwirrend. Wie, sie konnte Zauber klauen? Lacys Interesse wurde geweckt, denn das klang nach einer nützlichen Sache…oder sehr nervig, je nachdem auf welcher Seite man stand. “Erklär das mal.” Sie wusste ja schon, dass Eohl Sachen in ihren Spiegeln aufbewahren konnte. Aber anscheinend gab es noch einiges mehr, was die Yihwa konnte. Wahrscheinlich sogar mehr, als die Rothaarige sich in diesem Moment vorstellen konnte, immerhin musste der S-Rang ja irgendwoher kommen. Den gab man nicht einfach freiwillig an jeden x-beliebigen heraus. Dafür wirkte sie aber ganz und gar nicht wie eine Person solchen Ranges. Eher wie ein…Haustier. Oder Kleinkind, wie man es auch auslegen wollte. “Du willst das echt weiter versuchen?” Scheint so, als würde Eohl sich nicht vom ersten Rückschlag unterkriegen lassen. Na immerhin schien sie den Willen zu besitzen, daraus keine einmalige Sache zu machen. Aber ob das für die Ardére so gut war…? “Dann komm aber nicht alle zwei Tage mit kleineren Verbesserungen an. Wenn, dann muss es was großes sein.” Sie hatte im Gefühl, dass die Grünhaarige sich nicht abbringen ließ, also musste direkt Schadensbegrenzung betrieben werden. Es würde einfach zu viel Zeit und vieeeel zu viele Nerven kosten, sich regelmäßig mit dieser Frau zu beschäftigen. Außerdem wollte sie dann auch was sehen, wenn man ihr schon eine angeblich genaue Nachbildung eines solchen Feuerwesens präsentierte. “Nur meine Leute. Keine Ahnung, ob sich das übertragen lässt, bin keine Fluchexpertin. Hab davon jedenfalls nie gehört.” Zugegeben, Kiryn-Geschichte fand sie auch langweilig, es zählte das hier und jetzt. Und viel wusste sie eh nicht.
“Geht nicht auf Knopfdruck. Das muss man aktiv he-” Doch weiter konnte die Magierin nicht reden, denn plötzlich ertönte die lallende Stimme der Yihwa. War…war das echt zu viel gewesen? Verwundert blickte Lacrita in Richtung ihrer Gildenkollegin, der sie einen Schluck aus ihrer gewonnen Flasche erlaubt hatte. Überrascht nahm sie das Glasobjekt in ihre Hand und schaute sich den Füllstand an, doch viel fehlte nicht. “Ist das dein Ernst?” Das reichte schon? Anscheinend war sie aber nicht die einzige, die von dieser Tatsache etwas kalt erwischt wurde. “Das ist nen guter Brandy, mehr nicht.” Antwortete die Ardére und nahm selbst einen kräftigen Schluck. Einen deutlich größeren als ihre Kollegin, doch im Gegensatz zu ihr spürte sie nicht mehr als das leichte Brennen im Hals. “Ist sie immer so drauf?” Also wenn Lacy gewusst hätte, dass Eohls Alkoholtoleranz im Minusbereich liegt, hätte sie ihr nie was angeboten. Nicht, weil die Sorge der Grünhaarigen im Inneren überwog. Nein, kein Stück. Aber...das amplifizierte nur den schon sehr nervigen Zustand der Yihwa um einiges. Und die normale Persona reichte der Rothaarigen eigentlich schon. “Du willst mich da mit reinziehen? Wenn du besoffen ne Quest machen willst, ohne mich.” Das konnte nicht gut endet. Das würde nicht gut enden. Das sollte nicht gut enden.
Thana zeigte im Augenblick mehr Interesse an Lacrita und ihrem Volk als an Eohl… was in Ordnung war. Für den Moment. Dafür zeigte sich die Rothaarige ganz schön interessiert. Besonders, als Eohl meinte, sie könne Zauber stehlen. “Ehehee… Ich bin ein Spiegel, Lacrita. Ich kann mir Alles aneignen, was jemand Anderem gehört”, kicherte sie fröhlich und legte ihre rechte Hand an den Griff ihres Schwertes, zog Níu aus seiner Scheide. Auf der schwarzen, gläsernen Klinge spiegelte sich der Raum, und Eohl hielt sie hoch, so, dass Lacrita sich selbst in die Augen sehen konnte. “Zauberst du ein bisschen Lava her für mich, bitte? Ein kleines bisschen reicht schon. Dann kann ich es dir zeigen.” Das war die Fähigkeit eines ihrer doch recht neuen Zauber, Mirrored Wellspring. Thana kannte ihn bereits. Zuletzt hatte Eohl ihr Schwert damit in Flammen gehüllt. Dieses Mal würde sie Lava daraus triefen lassen… was vermutlich inmitten ihres Hauptquartiers nicht die beste Idee war, aber das war schon in Ordnung. Sie würde den Spruch schon beenden, bevor es zu ernsthaften Schäden kommen konnte. “Jawohl, so machen wir das”, nickte Eohl fröhlich, als Lacrita meinte, sie solle ihr die Verwandlung nur bei großen Fortschritten demonstrieren… und vor Allem nicht jeden zweiten Tag. Das passte tatsächlich gut in ihren Plan. Die Yihwa hatte wenig Interesse an kleinen Schritten. Im Prinzip hatte sie zwei Ziele: Sie wollte das Aussehen unter den Flammen perfekt hinbekommen, und sie wollte schauen, ob sie irgendwie an die nötige Hitze kommen konnte. Letzteres… würde schwierig werden. Vielleicht konnte Thana ihr da helfen? Ihr Fokus lag auf jeden Fall erst einmal bei Punkt eins. “Ehe… ich muss dich wohl genauer beobachten…”, schmunzelte sie, sprach leise, während ihre großen Augen Lacrita fasziniert fokussierten. “Ich muss einfach noch mehr, noch mehr über dich rausfinden… aha… hehe…”
Eohl Yihwa war kein resistenter Mensch. Sie war zerbrechlich gegen Spiegel, konnte nicht damit umgehen, verbrannt oder elektrisiert zu werden, und selbst Alkohol wirkte bei ihr ziemlich schnell. Bei Wein dauerte es ein wenig länger, aber auch wirklich nicht lange; nach einem Glas war sie beschwipst, nach einer Flasche in ihrer eigenen Welt, und zwischen Glas und Flasche verging selten viel Zeit, denn wenn die Yihwa erst einmal mit dem Wein anfing, dann kippte sie den so schnell weg, wie ihre Begleitung es eben zuließ. Thana achtete in der Hinsicht tatsächlich ziemlich gut auf sie, war aber wohl nicht auf den Alkoholgehalt eines Brandy vorbereitet gewesen. “He-hick-ehe””, kicherte die Yihwa fröhlich, an den Körper ihrer Liebsten gestützt, die sie mit ihrem Wind aufgefangen hatte, ehe sie stürzen konnte. “Du bisso lieb…” Dankbar küsste Eohl die Wange der Mahaf, ehe ihr Kopf unkontrolliert kichernd nach hinten kippte. Die Wüstenkönigin zeigte sich besorgt und liebevoll, war für sie da, hakte sogar nach, ob sie so wirklich arbeiten wollte. Es wirkte nicht wie die beste Idee, hm? Sanft legte die Yihwa ihr eine Hand an den Oberarm. “Danke, Neffyyy… Aber is schon okay. Bin voll fi-hick! Fit, hehe! Vertrau mir, mmokay…?” Liebevoll in die Augen der Jüngeren blickend drohte Eohl, sich in diesem zarten Augenblick zu verlieren, ehe ihr Schluckauf sie wieder heraus riss. Noch einmal musste sie lachen. “Wenn’s irgendwie nich geht, macht einfach Lacy die Drecksarbeit, gehahaa!” Klang doch super, oder? Die beste Lösung für alle Beteiligten! Nur… irgendwie verstand Lacrita das noch nicht so richtig. Die roten Augen der Yihwa wurde düster, als sie die Worte der Ardére hörte.
“Du machst nicht mit?”
Langsam löste sich Eohl von ihrer Partnerin, richtete sich auf. Ihr Oberkörper wiegte sich noch immer leicht nach links, nach rechts, sie taumelte, bis sie mit ihrem rechten Stiefel fest auf dem Boden aufstampfte, um sich gerade zu halten. Ihren Kopf gehoben sah sie auf die Größere hinab. “Ich erinnere mich nicht daran, dich gefragt zu haben.” Ohne mich, sagte sie? Normalerweise würde Eohl wohl kaum gegen die Wünsche einer Auserwählten gehen. Sie würde nicht darauf bestehen, zu bekommen, was sie wollte, sondern würde nachgeben und den Willen ihres Gegenübers akzeptieren. Es war keine Seltenheit, dass sie abgewiesen wurde. Aber das war eine andere Eohl. Diese Eohl hatte getrunken, und sie hatte etwas, das sie wollte. Sie würde es sich nicht nehmen lassen. “Eine S-Rang Magierin fordert dich als Begleitung. Du solltest dich geehrt fühlen, Lacrita”, sprach sie, ihr Ton deutlich fester als noch vor wenigen Momenten. Ihr Lallen schien komplett vergangen. “Also widerspreche nicht. Folge meinen Worten. Brenne für mich. Oder zweifelst du an meinen Fähigkeiten?” Bedrohlich hob Eohl ihren rechten Arm, deutete auf die Rothaarige, während sich drei scharfkantige Spiegelscherben in der Luft um ihren Arm herum bildeten. Nach ein paar kurzen Momenten schnippte ihr Zeigefinger nach unten, und eine der Scherben schoss nach vorne. Sie schlug im Tisch ein, durchbohrte eine der Karten, die noch immer dort lag - sie und Thana hatten den beiden Kontrahenten schließlich keine wirkliche Chance zum Aufräumen gegeben. Nun war es die Karte, die den siegreichen Royal Flush der Ardére angeführt hatte - das Herz-Ass -, in dessen Mitte sich der gefährliche Glassplitter gebohrt hatte. Exakt mittig. Direkt in das große Herz. “Herzen und Hälse kann ich zielsicher durchbohren. In jedem Zustand”, stellte Eohl klar, während ihre beiden übrigen Scherben noch immer zwischen ihr und Lacrita in der Luft hingen. Ihre Spitzen deuteten nicht auf den Tisch. “Ich habe es so oft gemacht, ich muss mein Ziel nicht einmal sehen.” Schweigen. Für einen Moment ließ Eohl ihre Worte wirken, ehe sich ihr Glas wieder zu Staub auflöste, und sie wandte sich um, schritt weg von dem Tisch und geradewegs in Richtung des Questboards. Nach dem zweiten Schritt begann ihr Körper wieder zu schwanken. Nach dem Vierten musste sie sich an einem Holzbalken abstützen, hickste auf und rief weinerlich nach ihrer “Neffyyy…”
Prinzipiell war es eher ein Gespräch zwischen der Feurigen und Eohl. Zumindest fühlte sich Thana eher als weitere, außenstehende Person. Sie kannte Lacrita nicht, die Zwei einander schon. Zudem ging es um die Verwandlungskünste der Assassine und um das Aussehen ihrer Bekanntschaft, um nicht zu sagen „Freundin“. Als diese dann aber hinterfragte, wie Eohl das Feuer kopieren, also „klauen“ könne, mischte sich die Mahaf dennoch ein. “Sie spiegelt ihn mit ihrer Magie. Komplizierte Sache.“, schob sie mehr oder minder erklärend dazwischen, nahm so ihrer Kameradin die Antwort gewissermaßen ab, was diese aber nicht daran hinderte dazu ebenfalls etwas zu sagen. Sie wollte sogar eine kleine Kostprobe ihrer Künste abgeben. Wie genau das funktionierte war ihrer Meinung nach jedenfalls nicht wichtig. Außerdem ging Thana nicht davon aus, dass ihre Freundin den magiewissenschaftlichen Hintergrund der Funktionsweise ihrer Zauber kannte. Etwas, womit sich die Wüstenkönigin eigentlich mal beschäftigen könnte… Gleiches galt für die sogenannten Kiryn, also die Gruppe, der Lacrita angehörte. Sie selbst schien, vergleichbar mit Eohls Situation, auch keine Ahnung zu haben, also was ihren eigenen Fluch anging. Damit fiel sie als verlässliche Informationsquelle auf diesem Gebiet auch schon raus und Thana musste sich wohl oder übel anderen Überlieferungen widmen, wollte sie mehr erfahren. Dementsprechend enttäuscht nickte sie lediglich bestätigend, als Lacrita ihr mitteilte, dass sie nichts mitzuteilen hatte. Nachdem Thana eine Verwandlung des Originals verlangte, enttäuschte sie gleich ein zweites Mal. Die Rothaarige erklärte, dass sie sich nicht bewusst verwandeln könne, sondern man es… also sie versuchte zu erklären, doch Eohl lenkte die Aufmerksamkeit der Beiden bald auf sich. Diese legte nämlich plötzlich stockbetrunken eine richtige Show hin und das nach nur einem Schluck, den ihre Kameradin ihr aus ihrer Flasche gewährt hatte. Dabei forderte sie auch auf mit ihr eine Quest zu absolvieren. Thana, in Gestalt der dunklen S-Rang Magierin Neferet, verhinderte mit einem Zauber, dass ihre Freundin zu Boden ging und sie eventuell dabei sogar mitnahm. Dann stützte sie sie auf herkömmliche Art und Weise, indem sie ihren Arm um sie legte. Zum Dank dafür bekam sie einen Schmatzer auf die Wange. In diesem Zustand einen Auftrag für die Gilde zu übernehmen hielt auch die Mahaf für keine gute Idee. Den Zorn für die Absage erntete aber Lacrita. Als Eohl vernahm, wie diese ihre Meinung äußerte, klarte sie plötzlich ein wenig auf. Genug jedenfalls um sich aus der Stütze ihrer Freundin zu lösen, zu ihr rüber zu torkeln und ihr ihre Meinung zu geigen. Thana war erstaunt wie herrisch sie sich in diesem Zustand geben konnte. Vermutlich wäre sie nüchtern nicht so aufgetreten. Solange man sich nicht gegen die Gilde oder ihre Werte stellte, hatte die Mahaf Eohl noch nie so gesehen. Nicht dass sie wüsste. Aber die Yihwa tat noch mehr. Sie spielte sich förmlich auf, verwies auf den Rang, den sie innehatte. Außerdem bedrohte sie die Rangniedrigere mit einem ihrer Zauber. Thana war… beeindruckt. Ginge es in dieser Situation nicht um Eohl und das Durchsetzen ihres Willens – Etwas, was ihrer Meinung nach viel zu selten passierte – wäre die Mahaf vielleicht eingeschritten und hätte etwas unternommen. So aber genoss sie die herrische Art ihrer Freundin. Ob sie sich einen Zaubertrick aneignen sollte, mit dem sie sie situativ alkoholisieren konnte, um diese Art zu provozieren? Ohne eine Reaktion abzuwarten wandte sich Eohl jedenfalls dann wieder ab. Ihr Aufbäumen ließ nach und damit auch ihre Standhaftigkeit. Wieder intensiver taumelnd bewegte die Magierin sich in Richtung des Questboards. “Du hast sie gehört.“, richtete Thana schulterzuckend an Lacrita, ehe sie mit Hilfe von Accell-air-ation beschleunigte, um zu ihrer Kameradin aufzuschließen und sie wieder zu stützen. Irgendwie hatte Eohl ja Recht, es würde schon schiefgehen. Die Mahaf setzte sich allerdings zur Sicherheit dennoch in den Kopf zu beeinflussen, welchen Rang und vor allem welche Wichtigkeit der folgende Auftrag für Royal Crusade hatte. Je schwieriger es war, desto schwieriger würde es im Zweifelsfall auch mit Eohl werden. Zumindest in diesem Zustand. Am Questboard angekommen, griff sich Thana gleich mal den ersten Zettel. Eine A-Rang Quest, wie sich herausstellte. Ein paar Leute sollten niedergestreckt werden. Klang nicht nach der größten Wichtigkeit, aber der Rang der Quest sagte ja schon etwas über die Stärke dieser Leute aus. Gab es vielleicht auch etwas ohne Konfrontation? Die Magierin griff mit ihrer freien Hand nach einem weiteren Zettel. “Oh, sieh mal. B-Rang. Ein Händler braucht Schutz vor Banditen. Wäre das nichts für uns?“ Sie hielt ihrer Freundin den Zettel unter die Nase und hoffte das Beste.
Genutzte Zauber Voiceactor – Neferet Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 25 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I:Reichweite +5m
Accell-air-ation TYP: Elementarmagie ELEMENT:Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender sich kann mit diesem Zauber schnell in Bewegung versetzen, indem er einen kräftigen Luftstoß auf sich selbst wirken lässt. So kann er zum Beispiel aus dem Stand direkt eine hohe Geschwindigkeit erreichen oder mitten in der Bewegung schnell die Richtung wechseln. Die Schnelligkeit, auf die man beschleunigt wird, entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 4, man kann jedoch seine natürliche Schnelligkeit nicht übertreffen. -55 Mana +200 Mana
Lacy war tatsächlich etwas an den Fähigkeiten der Yihwa interessiert. Nicht unbedingt an dem restlichen Spiegelkram, den sie konnte, aber Zauber klauen? Klang nach einer nützlichen Sache und vorallem eine gute Info über Eohl selbst. Wortlos erhob die Rothaarige ihren Zeigefinger auf Augenhöge und ließ einen kleinen Ball aus Lava erscheinen, der ungefähr die Größe eines herkömmlichen Tischennisballs besaß. Diesen schnippte sie ihrer Kollegin hinüber, um zu schauen, was sie damit anstellen wollte. Noch immer war sie sich nicht ganz sicher, warum sie überhaupt ihre Zeit hiermit verschwendete. Es schien ja, als hätte Eohl nicht mehr als nur ein wenig Smalltalk im Kopf…und etwas creepy war sie auch. Noch mehr über Lacrita herausfinden? Klang wie eine Stalkerin, was bei diesem Weirdo auch nicht überraschen würde. Und dann kam sie auch noch auf die wilde Idee, erneut mit ihr auf eine Quest gehen zu wollen…ja nein danke. Wenn die Ardére sich daran zurückerinnerte, was letztes Mal geschehen war, konnte sie gut und gerne darauf verzichten. Abenteuer mit Eohl? Bitte nicht erneut.
Doch da war sie wohl die einzige, die diesen Vorschlag abzulehnen schien. Kaum sprach Lacy ihre Abneigung gegenüber der Idee aus, veränderte die Ausstrahlung der Yihwa sich und alle Alarmglocken schlugen an. Instinktiv wich die Kiryn einen Schritt zurück und starrte überrascht und ernst auf den S-Rang. Es war schon wieder genauso wie im Wald. Schlagartig war die fröhliche, sehr nervige Eohl verschwunden und eine sehr kühle und bedrohliche Seite zeigte sich. Manchmal war es sehr schwer, wirklich zu glauben, dass es sich bei der Grünhaarigen um eine der fähigsten Magierinnen von Royal Crusade handelte, doch in diesem Moment spürte auch Lacrita einen leichten Schauer über ihren Rücken laufen. Kaum hatte sie die die Situation erfasst, rauschte auch schon eine Spiegelscherbe an ihrem Kopf vorbei, direkt in die Karten, die auf dem Tisch lagen. Es war ihr nicht entgangen, dass es vermutlich nur ein paar Provokationen brauchte, damit der Rest in ihrem Körper landete. Und trotzdem gab es in den Worten der Yihwa einige Dinge, die sie störten. Und wer Lacrita kannte, der wusste, dass sie ihr Maul nicht halten konnte. “Geehrt fühlen? Für dich brennen? Und du willst mich 1 zu 1 imitieren, sag mal gehts noch?” Sie trat näher an die beiden Scherben heran, provokant auf Eohl starrend. “Ich brenne für mich selbst und für sonst niemanden. Da kannst du mir noch so viel Glas in den Körper jagen.” Selbst wenn es sie das Leben kostete, daran würde Lacy festhalten. “Dann lass halt diese scheiß Quest machen, wenn du dich danach zufriedengibst” Sagte sie schließlich und folgte den beiden S-Rang Magierinnen zum Board. Auf den ersten Blick gab es da nicht viel spannendes und auch die vorgeschlagene Aufgabe mit dem Händler war mehr so…langweilig. Es war ihr jedoch nicht entgangen, dass Neferet noch einen weiteren Zettel in ihrer Hand hielt. “Yo, was steht da drauf? Ne interessante Aufgabe vielleicht?”
Lavabullet TYP: Elementarmagie ELEMENT: Lava KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: Geschmolzen VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender erzeugt eine kleine, etwa tischtennisball große Kugel aus geschmolzenem Gestein vor seiner Fingerspitze und ist in der Lage dieses in gerader Linie zu verschießen. Stärke und Schnelligkeit des Geschosses entsprechen der Willenskraft des Anwenders -1 bis zu einem Maximum von Level 4.
Eohl The Sun's Shade
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„Hehee!“ Fröhlich grinste Eohl, als sie mit ihrem Schwert das Spiegelbild des kleinen Lavabällchens einfing, das Lacrita ihr entgegen geworfen hatte. Innerhalb von Sekunden begann mehr und mehr des geschmolzenen Gesteins aus ihrem Schwert zu triefen, fiel in dicken Tropfen zu Boden, in den sich die heiße Flüssigkeit schnell hinein schmolz. „Schau, schau! Jetzt hab ich ein Lavaschwert, hehe!“, lachte sie fröhlich, während sie die Klinge einmal schnell durch die Luft schwang, die heiße Masse in die Luft spritzend. Sie achtete darauf, dass niemand davon getroffen wurde; dennoch bewegten sich gleich mehrere Crusader schnell weg aus ihrer Nähe oder aus der Richtung, in die sie schwang, grummelten und tuschelten dabei, aber mit Blicken in Richtung Thana achten sie darauf, nicht die Stimmen zu erheben. Zufrieden mit dem Ergebnis löste Eohl ihren Zauber auf, ihre Spiegelklinge hörte auf damit, Lava auszuspucken, und sie schob das Schwert wieder zurück in seine Scheide. „Und, und? Ziemlich cool, nicht?“ Mit dieser kleinen Demonstration, der Verwandlung und einem guten Schluck Brandy war Eohl in wundervoller Stimmung bezüglich des Abends und sehr entschlossen, dass sie ihre beiden Freundinnen hier mit auf eine Quest nehmen wollte! Kurz gab es zu klären, wie das mit der Zusammenarbeit laufen würde, aber kaum hatte Lacrita eingewilligt, löste sich Eohls Anspannung auch schon wieder auf. „Ahahaa-hick! Hast du gehört, Neffie? Sie kommt mit, hick!“, freute sie sich, während sie hinüber zum Questboard taumelte. „Ich freu mich so...!“ Dass sie die Ardére eben noch mehr oder minder hatte erpressen wollen, war komplett vergeben und vergessen. So etwas würde Eohl Yihwa schließlich niemals tun!
„Hmm... beschützen mag ich nicht“, meinte Eohl mit einem Kopfschütteln – eine schlechte Idee, wie sie feststellte, als sie sich eine Hand an den Kopf legte und still hielt, bis das Gefühl der Übelkeit verstrichen war. Okay, den Kopf wild bewegen war jetzt gerade keine gute Idee. Kurz stöhnte sie auf, ehe sie sich wieder fasste und einmal tief durchatmete. „Gibts nich was, wo wir töten können...? Was hasu denn da noch gefunnen?“ Neugierig blickte sie auf den Zettel, der auch Lacritas Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Sie las darüber, und ihre Augen leuchteten auf. „Oh jaa! Dassis genau richtig, hick!“ Mit einem fröhlichen Lachen nahm Eohl die Quest entgegen und wandte sich an Lacrita, hielt ihr den Zettel hin, damit sie ihn sich auch einmal anschauen konnte. „Hier, guck ma! Wir können Helden jagen, ehehe! Da is deine Lava sicher voll nützlich“, meinte sie und legte den Kopf ein wenig schief. „Was meinsu? Klingt das gut, Lacy...?“ So hatte das Trio auf jeden Fall schon einmal etwas, das sie tun konnten. Einen Arm noch immer zum Schutz vor einem Sturz um Thana geschlungen, legte die Yihwa den anderen um Lacy, zog auch sie mit in die Umarmung. „Ah, isso schön, dassu mit uns kommst, Lacy!“, freute sie sich und rieb ihre dunkle Wange an der hellen ihrer neuen Begleiterin. „Dann auf sum Bahnhof, hick! Müssn ja nach Marokkasu, ne?“ Die Yihwa kicherte, was aber schnell in ein Gähnen umschlug. Ohje, irgendwie fühlte sie sich müde... Ob das vom Alkohol kam? „Ich glaub, inner Bahn mach ich erstma'n Schläfchen... mmh...“
Mirrored Wellspring TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Stolen Projectile BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber kann der Anwender entweder ein rundes Spiegelfragment mit bis zu einem Meter Durchmesser erschaffen oder einen bereits existierenden Spiegel innerhalb der Reichweite verwenden. Reflektiert dieser Spiegel ein magisch geschaffenes Element, so wird er zu einer Quelle des gleichen Elementes. So kann er beispielsweise zu brennen beginnen, vor Licht erstrahlen oder Wasser aus seiner Oberfläche fließen lassen. Dieser Zustand hält fünfzehn Minuten lang an und hinterlässt am Ende einen ganz normalen Spiegel.
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Thana Desert Queen
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Es juckte Thana in den Fingern, den Lavazauber, sei er noch so klein und verhältnismäßig ungefährlich, abzuschmettern und dieses Feuergör für diesen Frevel abzustrafen, doch hielt sie sich doch zurück. In erster Linie nur, weil Eohl selbst in ihrem angetrunkenen Zustand hellwach war, der Attacke entging und ihrer „Freundin“ daraufhin unaufgeregt demonstrierte, was sie aus dem Lavabällchen so machen konnte. Auch Thana brachte sich mit ein, zwei Schritten rückwärts in Sicherheit, während die Assassine mit ihrem Lavaschwert herumfuchtelte. Es war zwar erstaunlich, wie sie sicher ihr Auftreten auch betrunken noch war, zumindest situativ, doch wollte die Mahaf lieber auf Nummer Sicher gehen. Vorsicht war besser als Nachsicht. Was den Disput zwischen Eohl und Lacrita anging, so hielt sie sich dann auch heraus. Sie unterstützte ja, wie die Assassine ihren Willen durchsetzte. Sie wünschte sich gar, dass dies häufiger geschah. Als die Lavamagierin plötzlich weiter Widerworte gab, sah Thana die Situation schon ganz eskalieren. Doch als sie zustimmte sich ihr bei einer Quest anzuschließen, war Eohl der Rest schon wieder vollkommen egal. Das bedeutete aber nicht, dass die Mahaf es vergessen würde. Da hatte sie wirklich Glück gehabt. Wenn die Assassine es drauf angelegt hätte, wäre von Lacrita nicht viel übrig geblieben. Allerdings konnte es gut sein, dass sie Eohl gut genug kannte um zu wissen, dass das nicht geschehen würde. Thana jedenfalls war fest davon überzeugt, dass sie Lacy nicht einfach erledigt hätte. Das entsprach nicht ihren Werten, nicht ihrem Charakter. So sehr hätte selbst der Alkohol sie sicher nicht verdreht. Jedenfalls ging es dann, mehr oder minder freiwillig, zum Questboard. Thana versuchte die Situation unter Kontrolle zu bringen, indem sie geschickt bestimmte, welchen Auftrag sie annahmen. Doch so ganz sollte das leider nicht funktionieren. Eohl schmetterte die Quest, die sie ihr vorstellte einfach ab. Sie wollte etwas anderes machen. Etwas… wobei sie töteten… Lacy war aufgefallen, dass Thana einen Zettel in der Hand hielt, den sie zumindest ihrer Freundin eigentlich vorenthalten wollte. “Nicht wirklich-“, wollte sie noch ablehnend auf die Frage der Rothaarigen antworten, doch Eohls Interesse war bereits geweckt. Sie nahm sich den Zettel aus ihrer Hand, las ihn sich durch und war gleich amüsiert. Es ging darum selbsternannte Helden zu auszuschalten. Scheinbar genau das, worauf die Assassine Lust hatte. Innerlich seufzte Thana resignierend. Es wäre so schön gewesen, die alkoholisierte Yihwa hätte einfach auf einem Karren schlafen können. Sie wären gemütlich durch die Gegend geschunkelt und vielleicht hätten Banditen nicht einmal gewagt sie anzugreifen. Pustekuchen. Nun wollte Eohl durch die Stadt jagen und irgendwelche Leute um die Ecke bringen. Dabei wäre Liegen betrunken doch so viel einfacher, als umherzulaufen, jemanden zu suchen und zu bekämpfen… “Oh, ja prima.“, entgegnete Thana also ihrer Freundin mit einem künstlichen Lächeln. Aber diese wandte sich sowieso grade an Lacrita, die ja ebenfalls dabei war. Als Eohl aber schließlich ihren anderen Arm um diese Kameradin legte, fror das ohnehin schon künstliche Lächeln der S-Rang Magierin ein. Es war ein ganz normaler Tag, an dem sie gemeinsam durch die Gilde geschlendert waren und nun drohte er zu einer Katastrophe zu werden. “Ja, das täte dir sicher gut…“, pflichtete die Mahaf der Idee ihrer Freundin bei, sich im Zug etwas aufs Ohr zu hauen. Das trug bestimmt dazu bei, dass sie ausnüchterte und je früher sie wieder fit war, desto besser.
Genutzte Zauber Voiceactor – Neferet Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 25 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I:Reichweite +5m
Accell-air-ation TYP: Elementarmagie ELEMENT:Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender sich kann mit diesem Zauber schnell in Bewegung versetzen, indem er einen kräftigen Luftstoß auf sich selbst wirken lässt. So kann er zum Beispiel aus dem Stand direkt eine hohe Geschwindigkeit erreichen oder mitten in der Bewegung schnell die Richtung wechseln. Die Schnelligkeit, auf die man beschleunigt wird, entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 4, man kann jedoch seine natürliche Schnelligkeit nicht übertreffen. -55 Mana +200 Mana
Noch nicht lange war der alte Mann ein A-Rang Magier und doch hatte er schon so viel zu tun. Nun, wo er nun doch schon eines der etwas wichtigeren Mitglieder seiner Gilde war, wurden ihm immer und immer mal wieder eine wichtigere Aufgabe zugewiesen und auch seine Quests wurden deutlich schwieriger. Wo der alte Gehörnte normal nur C-Rang oder B-Rang Quests erledigte, wurden ihm nun immer mehr höherrangige Quests zugewiesen. Doch diese Quest war ein kleines bisschen anders, denn anders als die meisten anderen musste er diese nicht leiten. Dies erledigte nämlich seine Partnerin Ayra dieses Mal. Auch wenn er nicht dabei war, als ihr Rang erhöht wurde, so hatte er schon lange davon erfahren, dass seine ehemalige Schülerin nun immer auf dem selben Rang war wie er, er musste also nicht mehr als Mentor auf sie aufpassen. Gut, Ayra konnte sich nun um sich selbst kümmern und hatte in seiner Gilde einen Fuß gefasst, aber schade war es doch schon ein wenig, denn je selbstständiger die Dame wurde, so rebellischer wurde sie auch. Vielleicht besserte es sich aber jetzt auch wieder, jetzt wo sie einen Rang hatte, mit dem man sich sehen lassen konnte, ihr fehlte ja wohl immerhin ihr Rang aus ihrer alten Heimat und ihrem alten Leben. Ruhig stand der alte in einer Ecke im Weinkeller, auch wenn er sich versteckte, so fiel er doch ziemlich auf, aber im Moment wollte er das ja auch, Ayra sollte ihn ja nicht übersehen. Sie hatte ja immerhin noch etwas zu klären, solange wartete er brav auf sie, auch wenn er schon vorgehen hätte können.
Ob die Dame nun wieder etwas entspannter war? Sie war ja immerhin schon lange nicht mehr in Pinevale, Alberto konnte sie nicht mehr aufregen und sie musste den Gehörnten nicht mehr verteidigen. Aber ob das reichte? Und nicht, dass die Vampira nun wo sie eine A-Rang Magierin war, nun komplett ausflippte. Aber das würde sie schon nicht tun, so war sie sicher nicht, zumindest hoffte der Gehörnte das. Er verschränkte ruhig seine Arme vor der Brust, schüttelte einmal seinen Gehörnten Kopf und seufzte dann einmal, er wollte seinen Kopf von den ganzen üblen Gedanken freibekommen. Es würde schon werden und er sollte sich nicht so viele Gedanken machen, das sprach er in seinen Gedanken zu sich, immer und immer wieder. Wichtiger war ja jetzt die Quest, denn auch wenn der Mann wusste, wo sie hin mussten, so wusste er nicht genau was sie tun sollten, aber bei dem Rang des Auftrages konnte es ja nur etwas schlechtes sein, aber gut so etwas passte ja zum alten Gehörnten und seiner Partnerin, denn auch wenn die meisten Leute nur die guten Seiten des Wendigo kannten, so war er dennoch kein gutes Wesen. Er tat böses, weil er böses tun musste und wenn es sein musste, dann verbrachte er halt sein ganzes Leben so. „Was Ai wohl noch zu besprechen hat? Sie ist schon eine ganze Weile weg..“ - Leise sprach er zu sich selbst. Seine Geduld war zwar keine geringe, aber das Warten machte ihm langsam etwas Nervös, nicht das es Ärger geben würde.
Mittlerweile war echt viel Zeit vergangen. Wenn man es so mal so frei nach dem Gemüt geschehen lies, dann war die junge Vampira mittlerweile wirklich angekommen in Royal Crusade. Sie hatte schon ihre entsprechende Zeit verbracht und sie konnte auch schon so einige, teils nette und teils auch echt nicht ganz so gute Magier treffen. Die ehemalige Militaristin aus dem Imperium Seven hatte sich in der letzten Zeit oftmals die Frage nach der richtigen Moral gestellt und auch, was für eine Möglichkeit es sich ihr bieten würde, wenn sie die Entscheidung entsprechend auf ihre ganz eigene Art und Weise eingehen würde. Das Ergebnis davon war nunmehr eine wirklich sehr interessante, wie auch eine sehr herausfordernde Situation. Schließlich war Ayra zu einem Teil eines sehr wichtigen und eines sehr wertvollen Windrades geworden. In so weit sich dieses Windrad wie von allein drehte, musste sie auch nicht wirklich etwas dafür unternehmen. Aber in der Hinsicht, das sie sich selbst darum bemühen musste, das Windrad wieder in die richtige Richtung zu lenken, so war es doch ziemlich interessant, wie ihre Entscheidungen dahingehend einmal aussehen würden. Zumal man sich auch sicher vor Augen halten musste, dass die Unbeugsame sich in einer jeden Entscheidung erst einmal konsequent davon überzeugte, dass das, was sie wählte, auch einwandfrei die richtige Entscheidung gewesen ist. Aber da sie in ihrer Ansicht sowieso nichts falsch machte, denn sie war bekanntlich perfekt und ihre Entscheidunge waren ohnehin immer lupenrein, traf sie so oder so stets die richtige Entscheidung. Man musste sich nur darüber im Klaren sein, dass die Entscheidung, welche sie traf, auch wirklich eine Entscheidung war, die auch deutlich ins Gewicht fallen würde. Denn, naja, Ayra machte eben keinerlei Fehler...
Eines hatte sich aber dennoch deutlich verändert. Denn Ayras Persönlichkeit war immer mehr zu ihrem früheren, militärischen Selbst gewandelt. Wenn man so wollte, war sie erwachsen geworden. Sie irrte nicht länger umher, ziellos, sondern hatte sich eine neue Aufgabe gesetzt. Durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren hatte sie es geschafft, endlich - nach über 300 Jahren - wieder eine Aufgabe zu finden, welche sie ausfüllen sollte. Sie konnte endlich wieder für Angst und Schrecken sorgen und ihre Gewaltherrschaft als Militaristin wieder ausleben lassen. Denn Royal Crusade gab ihr die Möglichkeit dazu. Und sie sah sich darin bestätigt, immerhin war die Vampira zwischenzeitlich zur A-Rang Magierin befördert worden. Ganz so schlecht konnten ihre Vorgehensweise und ihre Art und Weise, den Namen von Royal Crusade auszuleben, ja dann doch nicht gewesen sein, nicht wahr? Eine weitere Bestätigung erhielt sie mit der Möglichkeit, endlich eine A-Rang Quest übernehmen zu können. Diese Aufträge, nur eine Stufe unter den gefährlichsten Aufträgen der Kategorie S angesiedelt, hatten wieder diesen militaristischen Charakter von dereinst, den sie mit der Zeit so unendlich vermisst hatte. Und noch etwas war anders, sie hatte die Möglichkeit, wieder auf Gefolgschaft zuzugreifen. Etwas, was sie noch mehr in ihrem Drang bestätigte, wieder sie selbst zu sein.
Langsamen Schrittes und mit einem gemächlichten, aber dennoch eleganten Gang tauchte die A-Rang Magierin Ayra Yihwa nun auch im ehemaligen Weinkeller des Ruinenversteckes von Royal Crusade auf. Dabei unterschied sich ihr Auftreten aber deutlich von früher. Denn sie trat jetzt deutlich selbstbewusster und auch deutlich erhabener auf, als sie das noch vor nicht allzulanger Zeit getan hatte. Gerade ihrem Mentor, dem Wendigo Raziel Herrera sollte gerade dieser Punkt eigentlich sofort auffallen. Blickte man der Yihwa in die Augen, so erkannte man sofort ihre deutlich gestärkte Strenge, ihre Absicht, Böses und Unrecht zu tun, weil sie einfach Spaß daran hatte. So auch die Überzeugung, diesen Auftrag anzunehmen, weil es für sie wieder eine neue Möglichkeit gewesen ist. Gänzlich düster in ihrem Auftreten, heute auch wieder sauber geschminkt, mit blutrotem und schimmernden Lippenstift und entsprechend rötlich-schwarzer Farbe an den Fingernägeln, tauchte Ayra auf. Ein leichtes, aber durchaus schelmisches Lächeln oblag ihren Gesichtszügen. Als sie bei ihrem Mentor ankam, stemmte sie eine Hand gegen ihre Hüfte und die Andere baumelte einfach in Richtung Boden. "Raziel Herrera. Überpünktlich wie eh und jeh. Darin wirst du dich nie verändern. Na, erfreust du dich darin, mich zu sehen?" Nichts von ihrer Erhabenheit hatte sie verloren, diese war noch immer gegeben. Und natürlich musste die Yihwa diese auch auf die Probe stellen und ihrem Mentor zeigen, zu was sie sich entwickeln hatte. Die Unbarmherzige war noch viel mehr so, wie sie früher einmal gewesen ist. Das war doch eigentlich ein Grund zur Freude, oder?
Kurz schüttelte der alte Mann sich, dann verschränkte er seine Arme vor der Brust, er richtete seinen stechenden Blick auf die Dame und seufzte dann nur kurz. Sie war endlich da, endlich nach einer gefühlten Ewigkeit. Was sie wohl getrieben hat? Ja, dass würde der Alte gerne wissen, doch er würde die Dame nicht fragen, es ging ihn ja nichts an, aber dennoch hoffte er, dass sie bald doch etwas pünktlicher sein würde, denn Pünktlichkeit war für den Mann doch ziemlich wichtig. Er war ja immerhin ein Beweisvernichter, er musste immer schön Pünktlich sein, denn wäre er zu spät, würden seine Quests fehlschlagen und der Gilde schaden und weder das eine, noch das andere wollte er. Ayra hingegen, die konnte sich Zeit lassen, Ayra die war ja eine Mörderin und die, die hatten Zeit. Sie mussten ja letztendlich nur ihr Ziel finden, es jagen und dann erledigen. Mehr hatten sie nicht zu tun in der Gilde, um den schmutzigen Rest würden sich dann die anderen kümmern, die Leute wie Raziel oder auch Eohl. Aber nun einmal egal, es gehörte sich nicht zu starren, der Gehörnte schüttelte einmal kurz seinen Kopf, dann endlich lies er seine ruhige Stimme vertonen. „Guten Tag Ayra.“ Kurz hob er seine Hand, dann verschränkte er seine Arme wieder vor der Brust. „Warum sollte ich mich nicht freuen? Klar tue ich das.“ Seine Stimme war freundlich, aber dennoch etwas rau, denn der Auftrag, den sie sich da für ihn ausgesucht hat, war eigentlich keiner, der wirklich was für ihn war. Sie mussten ein ganzes Dorf räumen, sie mussten viele Menschen los werden und dass war nun eigentlich nichts für ihn. Ein anderes Mitglied hätte da sicherlich mehr Freude daran gehabt, aber Ayra wollte nun einmal ihren Mentor dabei haben und wer war er, dass er das ablehnt? Raziel war ja nicht so, er biss einfach in den sauren Apfel und machte mit. „Und wie geht es dir? Du hast dir ja eine ganz interessante Quest ausgesucht.“ Man hörte noch immer, dass es ihm bei der Sache nicht ganz wohl war, aber der Alte versteckte dies so gut er konnte.
Und eigentlich konnte er das wirklich gut. Immerhin unterdrückte er ja auch sein innerliches, dauerhungriges Monster, dann sollte das auch funktionieren. „Was hast du so getrieben, seitdem du zum A-Rang geworden bist? Ich war ja eine Weile nicht hier..“ Er hatte ja immerhin etwas zu tun. „Ich musste einen Neuen auf eine Quest bekleiden… Er hat mir den ein oder anderen Nerv gekostet.“ ja, der Neue, der komische Kerl mit der Maske war nicht unbedingt der einfachste. Er hat es sogar fast geschafft die beinahe unendliche Geduld des Gehörnten zu brechen. Aber gut, dass hat Ayra auch schon geschafft, sie machte das ja immerhin aus Spaß. Zum Leidwesen des Alten. „Er hat sich beim Vorstellen schlimmer benommen als ein Vielfraß auf Drogen, den man in ein Kinderheim steckt.“ Ob die Vampira das versteht? Egal, zumindest Raziel wusste, was er meinte und zur Not würde er es ihr auch erklären, wenn sie es hinterfragen würde. Aber eigentlich sollte die Dame es verstehen, denn das Tier konnte man mit jedem anderen austauschen. „Also schieß mal los, was hast du heute mit mir vor. So wie ich dich kenne, hast du schon einen Plan und an diesen habe ich mich zu halten. Dieses Mal leite ja immerhin nicht ich die Quest, sondern du. Du hast die Leine in der Hand und du musst mich demnach auch führen.“ Er war ja immerhin auch der Hund der Gilde, zumindest für Eohl und da Ayra nun ja scheinbar die Schwester von dieser war, durfte sie die Leine sicher auch führen. Raziel wartete einfach, er lehnte sich an die Wand hinter sich und wartete darauf, was seine Partnerin tun wollte.
Sie war ein kleines bisschen arrogant geworden. Seitdem sie zur A-Rang Magierin ernannt wurde, hat Ayra sich mental ein kleines bisschen verändert. Sie ist nicht mehr so zurückhaltend, wie sie dereinst gewesen ist. Sie ist sehr viel direkter geworden, sehr viel machtorientierter und dies verdeutlicht sich auch stark daran, dass sie sich zusehens wieder etwas auf ihre Person, aber auch auf ihre Fähigkeiten einbildet. Man muss es Ayra an sich ja lassen, das sie sich zu einer Magierin entwickelt hat, die sich nun gänzlich in den Dienst der Gilde stellte und sich nicht nur darauf ausruhte, das man ihr alles auf dem Silbertablett servierte. Nein, langsam aber gemächlichen Schrittes entwickelte sie sich wieder zurück in ihre herrschaftliche Persönlichkeit, in jenes Wesen, was sie vor ihrem Tod eigentlich gewesen ist. Eine gefürchtete Militärangehörige. Sie hatte immer ihre ganz eigenen Regeln parat, sie hatte sich immer darauf ausgelegt, dass sie ihren Untertanen Angst vor ihrer Person machte. Denn nur so konnte sie sicher sein, dass sie auch gehorchen würden. Durch ihre gefährliche Art und Weise, wie sie mit ihren Mitlebewesen umging, erzeugte sie somit eine ganz eigene Spirale. Aber eben auch eine, die ihr wirklich gefiel und die sie zunehmens daran denken lies, wie angenehm es früher als stellvertretende Kommandantin eigentlich gewesen ist. Ja, sehr oft dachte sie darüber nach, dass sie eigentlich viel zu früh verstorben ist. Aber das machte schlussendlich nichts, denn jetzt konnte sie ja hier sein und endlich wieder dafür sorgen, dass es Personen gibt, die vor ihrem Namen erzittern würden. Es war nur eine Frage der Zeit und benötigte auch nicht sehr viel Vorbereitung, das würde sie schon so hinbekommen.
"Tja wer weiß? Vielleicht bist du dir in all der Zeit ja sicher geworden, dass ich dir eigentlich zu überdrüssig bin? Schließlich ist es alles andere als leicht, mich wirklich aushalten zu können. Aber du warst ja immer schon sehr geduldig, nicht wahr Mister Einzelzelle?" Zwinkerte Ayra ihm provokant spaßig und flapsig hinüber. Aber in der Tat, es war schon eine sehr lange Weile her, dass sie sich gesehen hatten, da konnte man doch wirklich annehmen, dass sie Zeit genug hatten, darüber nachzudenken, was das Beste für den jeweils Anderen gewesen ist. Aber schlussendlich waren sie auch immer noch irgendwo Schülerin und Mentor. Sie hatten einen gewissen Draht zueinander, der eben einfach nicht so ohne weiteres zu durchtrennen war. Und das sollte auch eigentlich nie geschehen. Denn sie waren immerhin auch ein Team, was sich blind aufeinander verlassen konnte, weil sie sich blind verstanden. Wenn da nicht Ayra mit ihren ewigen Provokationen ind Herausforderungen wäre, dann könnte das Leben doch so schön sein... "Na, wie soll es mir schon gehen? Ich wandle so dahin. Baue mir so langsam mein neues Netzwerk an Kontakten, Informationen und anderweitig brauchbaren Exemplaren zusammen und erkenne, dass ich langsam immer weiter zu mir selbst finden kann. Das ist wirklich erfreulich, das ich langsam wieder ich selbst werde." Ja, sie hatte in den letzten drei Jahrhunderten bekanntich sehr viel durchmachen müssen.
"Einen Neuling? Von wem sprichst du denn genau? Hmh, vielleicht habe ich ja schon damit zu tun gehabt.." Ayra verschränkte die Arme vor ihrer Brust, legte dabei die Hand an ihr Kinn und einen Zeigefinger an ihre Unterlippe. Sie überlegte. Die Yihwa versuchte, sich aktiv daran zu erinnern, mit welchen Neulingen sie in letzter Zeit mal Kontakt gehabt hatte, aber leider fielen ihr nicht viele ein. Der Wendigo musste ihr da also leider doch ein kleines bisschen auf die Sprünge helfen. Aber davon abgesehen spielte es für sie sowieso nur eine untergeordnete Rolle, schließlich hinterfragte sie jeden Neuling auf seine eindeutige Nützlichkeit für die Einheit. Und da war sie nun einmal sehr streng... "Klingt verdächtig nach irgendeinem Spinner, der vermutlich keine zwei Wochen bei Royal Crusade überleben wird. Herje, was schleppt man nur in letzter Zeit für einen Müll als potenzielle neue Mitglieder an? Ist ja grausam." Ayra echauffierte sich darüber ziemlich, schließlich musste es schon einiges Abverlangen, damit der Wendigo mal so dermaßen negativ sprach. Da musste eine Menge vorgefallen sein.
Als der Wendigo dann aber davon sprach, das er gerne wissen möchte, worum es geht, rückte die YIhwa noch nicht mit der Sprache heraus. Sie hatte schließlich den Trumpf in der Hand. "Dazu kommen wir später. Lass uns zunächst mal etwas trinken. Kaffee wäre eine gute Empfehlung." Jetzt stellte sich nur die Frage, ob Ayra mit dieser Aussage vermutlich etwas anzufangen haben? Vielleicht, sonst würde sie soetwas ganz bestimmt nicht sagen... Oder?
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