Ortsname: Halle der Rune Knights - Speisesaal Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Der große Speisesaal der Rune Knights ist ein Treffpunkt für alle Mitglieder der Organisation und dient offensichtlich hauptsächlich der Nahrungseinnahme, aber zwischen den Mahlzeiten gibt es immer wieder Gruppen von Rune Knights, die hier auch ihre Freizeit verbringen.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Mit verschränkten Beinen saß Amelia auf einem der schweren Eichenholztische, auf denen normalerweise die Mahlzeiten serviert und durch die Rune Knights verzehrt wurden. Das schwere Holz reagierte nicht einmal auf die leichte Figur der jungen Tochter des Generals Warren Harper, als diese ihren Körper in eine angenehmere Position brachte. Das harte Holz war nun wirklich nicht der beste Sitzplatz, aber das ignorierte die junge Magierin dezent, da sie keine Lust auf die ebenso harten Holzbänke hatte, die ihr nur weniger Platz boten und daher keine wirklichen Vorzüge anbieten konnten. Die schiefen Blicke einiger der Rune Knights nahm sie dafür in Kauf. Sollten sie doch denken, was sie wollten. Dennoch hatte noch niemand etwas dagegen gesagt, dass das Mädchen auf dem Tisch saß, was wahrscheinlich daran lag, dass gerade keine Essenszeit war und es den meisten doch etwas am Arsch vorbei ging, was das Mädel da so trieb. Eigentlich war Amelia hierhergekommen, weil ihr vorhin ein Auftrag zugeteilt worden ist, bei dem sie mit einem gewissen Ângelo Serrado nach Hargeon Town reisen sollte. Da die Dame im Questausgabebüro Amelia mitgeteilt hatte, dass dieser andere Rune Knight keinen anderen Auftrag angenommen hatte und daher Freizeit haben sollte, war sie davon ausgegangen ihn hier im Speisesaal anzutreffen, wo viele der Mitglieder ihre freie Zeit verbrachten. Bisher war sie jedoch nicht erfolgreich gewesen bei ihrer Suche, nicht, dass sie sich wirklich angestrengt hatte. Zwar hatte sie jeden befragt, der sich hier aufhielt, ob es sich um den gesuchten Magier handelte, aber danach hatte Amelia es für besser befunden einfach zu warten. Den Tisch, den sie sich zu eigen gemacht hatte, würde sie wohl nicht mehr verlassen, bis der andere Magier eintrudelte. Eigentlich langweilig, aber wenn sie wieder ging riskierte sie nur, dass sie sich verpassten, denn auch Amelia war offiziell mit keiner anderen Aufgabe betraut und würde daher als erreichbar eingeteilt worden sein. Hieß, sie war in dem verdammten Gebäude gefangen, passte ihr gar nicht, aber manchmal musste man das über sich ergehen lassen. Wobei Freigang doch schöner gewesen wäre. Der Kerl müsste hier doch auch irgendwo herumlungern. Seufzend ließ sich das Mädchen nach hinten fallen, sodass sie nun auf dem Rücken auf dem großen Tisch lag und die Decke anstarrte. Durch die bodentiefen Fenster fiel das Licht der nachmittäglichen Sonne in den Raum und beleuchtete die einzelnen Tische. Gut, dass um diese Zeit niemand essen musste, diejenigen, mit Blick zum Fenster würden erblinden von den Strahlen des schon recht tief stehenden Gestirnes. Gedankenverloren griff Amelia nach dem Auftragszettel, der alle notwendigen Spezifikationen enthielt, auch wenn es nicht sonderlich viel war. In Hargeon Town sollte es eine Höhle geben, die nach einem Sturm entdeckt worden ist und nun sollen die Rune Knights diese unter die Lupe nehmen und sichern, damit niemand zu Schaden kommen würde. Ein ziemlich standardmäßiger Auftrag, wenn man so über andere mögliche Quests nachdachte, wahrscheinlich gab es deswegen auch nur 2 zugeteilte Magier.
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Zuletzt von Amelia am Sa 7 März 2020 - 21:43 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Ângelo
Anmeldedatum : 05.01.15 Anzahl der Beiträge : 310 Alter : 31
"Amelia Penelope Harper…", murmelte Ângelo leise vor sich hin, während er sich von seinem Zimmer im Wohntrakt zum Speisesaal aufmachte. Gerade als der Magier in der Trainingshalle zugegen war und etwas für seinen Körper tat, kam der Ruf, dass er sich doch im Büro für Questausgaben melden solle. Ângelo wusste, dass es jetzt mit der Freizeit vorbei war, denn wenn das Questausgabebüro jemanden rief, wurde man umgehend mit einer Quest beauftrag und fortgeschickt. Hoffentlich ist es nichts nerviges, dachte Ângelo auf dem Weg dorthin, Und wehe ich bekomme so eine Blinze dem ich alles vorkauen muss, was er zu tun habe. Ângelos Wunsch wurde zumindest was die Quest anging erfüllt. Eine Höhle erforschen hörte sich schon mal nicht schlecht an, vor allem wenn sie noch niemand zuvor betreten hat, obwohl sie direkt neben einer Stadt lag. Ângelo wurde eine Frau zugeteilt, die er noch nicht kannte. Dafür waren die Rune Knights eine doch zu große Gilde, als dass man alle Mitglieder sofort kennen könne, zumal ja immer wieder Neulinge hinzukamen oder andere gingen. Hinzu kamen die ständigen Questaufgaben, die ja in ganz Fiore stattfanden. Also könnte man theoretisch hier ein Jahrzehnt arbeiten und noch immer nicht jedes Gesicht gesehen haben. Bevor aber Ângelo sich auf den Weg machte sein Teammitglied zu treffen, hatte der Magier sich erstmal auf den Weg in sein Gemach gemacht und sich dort frisch gemacht. Ângelo wollte sich ja nicht als verschwitzter stinkender Molch vorstellen. "Harper?", sagte Ângelo zu sich selbst. “Hieß nicht ein General der Armee so? Ich kann mich jetzt natürlich täuschen und das ist nur Zufall, aber man weiß ja nie. Zumindest deuten die beiden Vornamen auf eine Tochter der feineren Gesellschaft.", in Gedanken versunken war Ângelo in null Komma nichts im Speisesaal angelangt. Abrupt blieb Ângelo stehen, da er selbst überrascht war, so schnell angekommen zu sein. Jetzt wäre natürlich gut zu wissen bei wem ich mich vorstellen…, Ângelos Überlegungen endeten schlagartig, als er beim Durchsehen der hier anwesenden ein reizendes Geschöpf auf einen der Tische liegen sah. Na sie mal einer an, die Süße habe ich ja noch gar nicht hier gesehen. Zum Glück kann man hier immer wieder solche schönen Entdeckungen machen , dachte Ângelo. Die schöne Entdeckung hatte schöne lange Haare, welche zu einer Hälfte in rosa gefärbt worden waren und die andere wohl in ihrer natürlichen Brauntönung gehalten wurde. Ângelo fiel auch noch der schöne Ausschnitt auf, der sich ihm gut präsentierte, da der Magicslayer den Speisesaal so betreten hatte, dass er sich der Dame von hinten nähern konnte. Und das tat Ângelo auch, völlig vergessen, dass er eigentlich jemanden suchte, ging er auf die Frau zu, die die Decke anzustarren schien. "Verzeihen sie schöne Frau, ist es denn nicht etwas unbequem hier auf den harten Tischen zu liegen?", fragte Ângelo kurz bevor er die Frau erreichte und beugte sich dann etwas über sie, um in ihr Sichtfeld zu kommen, "Ich kenne da einen viel besseren Ort zum Entspannen, den ich gerne ihnen bei einem guten Essen erzählen würde. Ângelo Serrado mein Name, und wie heißen sie, meine Gute?" Ob es wirklich eine gute Idee war, auch innerhalb der Gilde zu flirten war für Ângelo eher zweitrangig. Schlechte Angewohnheit würde man sagen, aber so war Ângelo nun mal. Eigentlich sollte ich mich auf die Quest konzentrieren, meldete sich eine Stimme in Ângelos Kopf, welche doch schon bestimmend sagen wollte, dass es wichtigere Sachen gebe, als sich zu vergnügen. Aber Ângelo versuchte ebenso hartnäckig diese Stimme auszublenden. Zeit für die Quest wird schon noch da sein, auch nach dem hier, entschied der Magier.
Wenn Ângelo "spricht" | denkt | macht | zaubert (Updates)
"Manchmal fühlt sich mein Leben wie ein Test an, für den ich nicht gelernt habe und wenn ich denke, dass es nicht schwerer werden kann, kommt eine schöne Frau um die Ecke."
Ein wenig hatte Amelia wohl angefangen Tag zu träumen, denn sie bemerkte nicht sofort, dass sich ihr jemand näherte. Mit geschlossenen Augen war das ja auch eher schwierig. Erst als eine großgewachsene Person schon beinahe vor ihr stand, öffnete sie ihre Augen und bewegte sie ihren Blick auf den Neuankömmling. Vor Amelia hatte sich ein wahrer Hüne aufgebaut, die junge Magierin hätte sogar aufsehen müssen, wenn sie nicht gerade auf dem Esstisch herumgelümmelt hätte. Sein Schatten fiel genau über die Mageirin und verdeckte so den Blick auf die untergehende Sonne. Bevor sich Amelia aufsetzen konnte, erhob der Mann das Wort. "Verzeihen sie schöne Frau, ist es denn nicht etwas unbequem hier auf den harten Tischen zu liegen?" Die Stimme des Mannes hatte etwas Raues, markantes, sodass sich Amelia fast sicher war, dass der Typ hier Raucher war. Nicht, dass das ein absolutes No Go für die junge Harper wäre, aber besonders attraktiv fand die Dame es nicht. Man müffelte dann immer so sehr. Der Spruch war auch nicht sonderlich aufregend, doch das war ja erstmal egal, sie war ja nicht gerade auf der Suche nach einem Date. Lass das nur meine Sorge sein, mein Großer. Noch während sie antwortete beugte sich der Mann noch vorne und kam Amelia näher. Es war schon etwas unangenehm, zwar war Amelia nicht unbedingt einem guten Flirt abgeneigt, aber üblicherweise, war sie es, die die Initiative ergriff. Wenn Kerle den ersten Schritt machten und es nicht geschickt anstellten, so wie dieses Beispiel, wirkte es eher anbiedernd. Dem Drang den Kerl mit einer pfeffernden Ohrfeige auf Abstand zu halten widerstand sie nur mühsam, doch sie konnte schlecht einen Kollegen schlagen. Gerade wollte Amelia auch die Einladung des Mannes zum Essen ablehnen, als dieser seinen Namen nannte. Ângelo Serrado. Verdammt, mit dem muss ich los?Ohh, dann muss es ja doch irgendwie Schicksal sein, dass wir uns treffen. Amelia Harper, wir sollen gemeinsam nach Hargeon aufbrechen, wenn ich diesem Auftrag hier glauben darf. Da hatte sich das Problem der Suche wohl von selbst gelöst. Wer hatte behauptet, dass Nichts tun nicht dafür sorgte, dass Probleme gelöst werden konnten? Amelia war auf jeden Fall überzeugt, dass ihre Gammelei geholfen hatte, sonst wäre Ângelo sicherlich an ihr vorbeigelaufen und es hätte länger gedauert, bis sich die beiden Magier gefunden hätten. Oder Amelia versuchte einfach ihr Nichts tun einfach zu rechtfertigen. … Definitiv Option Nummer 2. Aber im Endeffekt war es egal, was genau der Grund war, sie hatten zueinander gefunden. Endlich schwang sich Amelia in eine sitzende Position vom harten Holz des Tisches und blickte, noch immer etwas nach oben, zu ihrem Begleiter. Sag mal, brauchts du eigentlich noch etwas? Proviant oder Ausrüstung oder wollen wir gleich los? Eine wirkliche Antwort erwartete Amelia nicht, denn sie würde sich nichts weiter besorgen, sie selbst würde genug sein müssen. Manche mochten das unvorbereitet oder rücksichtslos nenne, aber Amelia nannte es effizient. Es war auch äußerst charmant, wie sie die Frage formuliert hatte, dass es wirkte, als habe Ângelo eine Wahl, aber noch bevor der große Ritter auch nur antworten konnte, unterbrach die junge Frau diesen schon. Uhh, wenn wir uns beeilen bekommen wir noch den nächsten Zug. Wir können uns ja auf der Fahrt besser kennenlernen. Über unsere Magie sprechen und so weiter. Eines war sicher, Amelia war etwas hibbelig und begeistert, das versprach interessant zu werden. Ob Ângelo damit klar kommen würde?
Bahnhof von Crocus Town
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Helena
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# 1 Helena legte ihr Tablett auf dem Tisch ab, nur um sich direkt danach Erschöpft auf einen der vielen Stühle an dem Tisch fallen zu lassen. Sie seufzte zufrieden. Ihre Haare waren noch feucht. Die Runenritterin hatte intensiv trainiert und war danach duschen gegangen. Die Feuchtigkeit in ihrem Haar war also kein Schweiß, sondern Wasser von der gründlichen Reinigung. Nach einem ordentlichen Workout und einer schön heißen Dusche fehlt nur noch eine vernünftige Mahlzeit. An diese würde sie sich nun heranmachen. Voller Vorfreude richtete sie das abgelegte Tablett. Sie zog es zu sich heran und griff nach dem Besteck. Vor ihr dampfte ein saftiges Steak, mit etwas Kartoffelpüree und Soße. Das Essen im Speisesaal der Rune Knights war nie herausragend gut, aber es gab definitiv schlechteres. Die Magierin vergrub die Zinken ihrer Gabel ins Fleisch, um mit dem Messer ein Stück davon abzutrennen. Während sie ihr Essen zerteilte und es sich zu Munde führte, ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Es war nicht besonders voll und demnach auch nicht so laut, wie sonst sehr oft. Überall saßen kleine Grüppchen zusammen, viele Gespräche wurden geführt. Einige Gesichter kamen ihr bekannt vor, zu manchen kannte sie sogar die Namen. Manche wiederum hatte sie noch nie gesehen. Helena war bei den Rune Knights zwar recht gut integriert, doch es gab einfach viel zu viele Magier, um sie alle zu kennen. Neue Bekanntschaften machte sie allerdings täglich.
#1 Blaze war einer der neuen unter den Rune Knights und hatte sich bisher auch noch keinen Namen gemacht. Bisher bestand sein Alltag darin zu trainieren und mit einigen älteren Rune Knights abzuhängen die ihm Tipps gaben. Einen wirklich richtigen Auftrag hatte der schwarz haarige Magier nicht, heute hatte Blaze wieder trainiert und war nun in einer etwas größeren Halle zum Essen. Sicher war das essen der Rune Knights nicht das eines 5 Sterne Resturants, aber immerhin gab es hier ordentliches Essen. Manche hatten gar nichts, so nahm Blaze sein Tablett und blickte sich mit seinem gelb, goldenen Augen um. Es war ein Platz frei bei einer etwas älteren jungen Frau, so entschied sich Blaze den zunehmen und lief zu ihr, ehe er sich setzte. Dabei lächelte er die Dame freundlich an und sprach ''Hey, ich bin Blaze''. Während er mit seiner Gabel im essen rum stocherte schaute der Magier hin und hier durch den Raum, dabei konnte er die verschiedensten Menschen sehen. Es war schon interessant zu sehen, was für Leute es bei den Rune Knights gab und Blaze selbst war so grün hinter den Ohren wie nur möglich. Er war so ein Frischling und sehnte sich nur nach seinem ersten Auftrag, seinem aller ersten Kampf, eigentlich wollte Blaze gerne mal Action und was gutes tun.
# 2 Helena hatte bereits ein wenig gegessen, als plötzlich jemand aus der Masse herausstach, indem er sich ihrem Tisch zielgerichtet näherte. Ihr fiel er erst auf, kurz bevor er sich auch schon zu ihr gesetzt hatte. Gefragt hatte er nicht, aber das war viel mehr etwas, was Helena bemerkt hatte. Stören tat es sie nicht. Der junge Kerl stellte sich dann auch direkt vor, und zwar als Blaze. Ganz schön aufgeschlossen, der Gute. Setzte sich einfach zu ihr und stellte sich vor. Suchte er Anschluss? Er wirkte recht neu. Die Magierin hatte ihn noch nicht gesehen, aber das hieß nichts. Immerhin kannte sie ja nicht jeden Rune Knight. Oder quatschte er sie etwa aus einem anderen Hintergrund an? Auch das kam nicht unbedingt selten vor. Helena war charismatisch und gutaussehend. Sie war das Licht welches sprichwörtlich die Motten anzog. Sie leerte ihren Mund, bevor sie mit leichter Verzögerung antwortete. “Hey Blaze. Ich bin Helena.“ Die Halbgöttin erwiderte das ihr entgegengebrachte Lächeln in abgemilderter Form. Ihr Blick richtete sich fragend auf den Jungen. Ob er etwas bestimmtes von ihr wollte? Wenn ja, so würde er sicher schon bald damit rausrücken. Wenn nicht, dann… “Bist du neu hier?“ Helena ergriff einfach das Wort und kam dem Magier damit gewissermaßen zuvor. Im bildlichen Sinne das Zepter des Wortführenden in seine Hand gedrückt, konnte sie ihr eigene wieder dafür nutzen sich etwas von ihrem Mittagessen zum Munde zu führen. Ihr Blick lag derweil allerdings immer noch auf Blaze. Das Gemurmel, Geflüster und Gelächter um sie herum war quasi weiter in den Hintergrund gerückt, nun da sie ihren Fokus auf ihren Gesprächspartner gelegt hatte. Derweil begutachtete sie den Magier, den sie als Frischling ausgemacht zu haben schien. Wie er seinen Blick durch den Raum wandern ließ, deutete ebenfalls darauf hin, dass er zumindest in diesem Raum noch recht neu war. Oder aber er suchte jemand speziellen. In diesem Falle hätte er sich allerdings wahrscheinlich nicht so schnell zu Helena gesellt.
Beginn B-Rang Quest: No Sex, No Drugs, but Rock’n‘Roll
Outfit
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Nachdenklich stocherte Aska mit ihrer Gabel auf dem Teller herum. Den Rosenkohl hatte sie sich bereits raus gepickt, sie mochte die grünen Kugeln irgendwie. Die Kartoffeln waren auch ganz gut, über das Fleisch konnte die junge Frau ebenso wenig klagen. Dennoch schmeckte eine Mahlzeit nie besonders spannend, wenn man sie allein einnehmen musste. An das Alleinsein hatte Aska sich mehr oder weniger gewöhnt, seit sie bei den Rune Knights war. Viele Jahre ihres Lebens war die Magierin schon allein gewesen, erst in den letzten drei Jahren hatte sie eine Gemeinschaft aus Menschen um sich gehabt, welche ihr am Herzen lagen. Heute ist es nicht besonders angenehm, verlassen an einem Tisch zu sitzen. Ihre Bekanntheit kam ihr nicht zu Gute, im Gegenteil. Aufgrund der Tatsache, dass sie ein ehemaliges Mitglied der Chaotengilde war, begegneten ihr nicht alle Kameraden zugewandt. Doch niemand sah sie komisch an oder musterte sie gar, man ließ es Aska schlichtweg durch eine stillschweigende Akzeptanz ihres Daseins spüren. Wahrscheinlich traute sich auch niemand, der mächtigen Magierin mit einem Wort des Spotts zu begegnen. Doch die junge Frau wusste nicht, ob das nicht angenehmer wäre, als gar nicht in Kontakt zu treten. Wie hatte sie das damals bei Fairy Tail gemacht? Ihre Freunde hatte sie auf gemeinsamen Quests kennengelernt..
Naja, das war nicht das Problem. Aska hatte ja einen Auftrag in der Tasche. Das Problem war nur, dass man ihr keine Partnerin oder Partner zugeteilt hatte. Es stand ihr frei, ob sie sich jemanden zur Seite stellte oder aber ob sie einfach allein ging. Natürlich tendierte Aska im ersten Augenblick dazu, das auf ihre Art zu erledigen. Andererseits hatte sie die Gemeinschaft zu schätzen gelernt und wusste, dass sie auf diese Art und Weise niemals neue Kontakte oder vielleicht sogar Freundschaften schließen könnte. Seufzend lehnte sie sich auf ihrem Platz zurück und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Dann widmete sie sich wieder dem Essen, leerte noch in Ruhe ihren Teller und nahm den letzten Schluck Wasser aus ihrem Glas. Mal sehen, ob es hier jemanden gab, der halbwegs freundlich und offen wirkte. Von ihrem Sitzplatz aus sah Aska sich suchend um und bemerkte dabei manch ertappten Blick, welcher sofort auswich, als sie hinsah. Wie unangenehm.
Doch dann wendete sich das Blatt plötzlich.
Saß da nicht..? Die karamellfarbenen Augen wurden groß, als Aska glaubte, ein bekanntes Gesicht entdeckt zu haben. Ihre Ausstrahlung, welche Mareos so ähnlich war, wirkte trotz der Distanz noch auf die blonde Magierin. Ohne weiter darüber nachzudenken, erhob sie sich und brachte ihr Tablett mit dem Geschirr weg, um sich dann ohne Umschweife auf den Weg zu der bekannten Person zu machen. Ein leichtes Lächeln in freudiger Erwartung auf ein Wiedersehen zierte das Gesicht Askas, ehe sie am Tisch der Brünetten angekommen war. „Helena“, begrüßte die Dämonentöterin die Halbgöttin schließlich erfreut. „Schön, dich zu sehen. Wie geht es dir?“, fragte sie die Magierin mit dem schwarzen Wasser, ohne darüber nachzudenken, dass Helena vielleicht ziemlich überrascht war, sie hier zu sehen. Aber wer weiß, vielleicht hatte sie auch bereits gehört, dass ein neues Gesicht in der Gilde erschienen war? Im Grunde war es Aska nicht wichtig. Sie hoffte einfach nur, dass die Brünette sich ebenso freute.
01„Vielleicht zeig ich dir bald mal wie man das macht.“, scherzte Helena, ehe sie aufbauende Worte für ihren Kollegen fand. „Aber Kopf hoch. Es kann im Leben nicht immer alles gut laufen. Dein nächster Auftrag wird wieder ein besseres Ende finden.“ Der Mann wechselte noch ein paar Worte mit seinen Freunden, die direkt neben ihm standen und auf ihn warteten. Dann verabschiedete er sich freundlich von der Halbgöttin, um weiterzuziehen. Helena nickte, dann nahm sie ihr Glas und trank noch einen Schluck Wasser. Ein paar letzte Reste vom Mittagessen lagen noch auf ihrem Teller. Das Besteck wieder gegriffen, machte sie sich daran diese Reste zu verspeisen. Im Augenwinkel sah Helena sich eine Gestalt nähern. Doch erst als sie eine Stimme vernahm, die zu allem Überfluss auch noch ihren Namen nannte, wurde die Magierin wirklich hellhörig. Überrascht schaute sie auf und die Person, die da vor ihr stand, kam ihr verdammt bekannt vor. Helena, die das Kauen zwischenzeitlich unterbrochen hatte, setzte dies nun beschleunigt vor, um schließlich herunterzuschlucken und den Mund wieder zum Sprechen freizubekommen. „… Aska?“ So hieß die Dame doch, oder nicht? Helena kannte sie auf jeden Fall. Von damals, aus dem Tempel vor Hargeon. Doch ihres Wissens nach war sie keine Runenritterin, sondern eine Gildenmagierin. Und zwar eine aus… Fairy Tail? Es war nicht so, dass sie sich anders als die Lichtmagierin nicht über das Wiedersehen freute, doch die Verwirrung überwog soweit, dass sie zunächst nicht auf die Frage ihrer Gegenüber reagierte. Stattdessen sprach Helena frei heraus, was sie grade beschäftigte. „Was machst du hier?“, erfragte sie, keinesfalls deswegen, weil sie Aska an diesem Ort nicht sehen wollte. „Triffst du dich mit einem Rune Knight zu einer Mission?“ Erst nun kam der Halbgöttin der Gedanke etwas Höflichkeit und Anstand zu zeigen. „Oh, setz dich doch! Schön, dass du hier bist.“ Die Verwunderung in ihrem Gesicht wich einem warmherzigen Lächeln und der Freude über dieses Treffen. „Lange ist es her. Wie geht es dir? Und wie geht es dem Echsenmädchen? Wie war ihr Name noch gleich… Zahar?“ Die Zwei waren wirklich dicke mit einander gewesen, wenngleich ihre Beziehung eine gewisse Eigendynamik hatte. Aber so waren die Feen nun einmal. Ziemlich kameradschaftlich, aber eben auch sehr… speziell im Umgang miteinander. Dafür war die Gilde sogar bekannt. Während Helena auf eine Reaktion Askas wartete, nahm sie die letzten Bissen von ihrem Teller zu sich, um dann das Besteck darauf abzulegen und das Tablett auf dem das Ganze platziert war bei Seite zu schieben. Dann lehnte sie sich neugierig nach vorne. Die Ellenbogen der Halbgöttin stützten sich auf die Tischplatte, ihr Kinn auf ihre zusammengefalteten Hände. Helena lauschte den Erzählungen der Magierin aufmerksam.
Warum nur war Aska so nervös gewesen, als sie auf die Brünette zugegangen war? Sicher, sie hatten sich gut verstanden und schienen auf einer Wellenlänge zu sein. Doch als die Magierin so auf Helena zuging, kamen Zweifel in ihr auf. Ihr gemeinsames Abenteuer im Drachentempel war weit über ein Jahr her, seither hatten sie keinerlei Kontakt mehr zueinander gehabt. Glorifizierte Aska die Erinnerung gerade? Es wäre wohl besser, sich auch bei der Halbgöttin nicht allzu große Hoffnung auf einen Konsens zu machen. Dennoch wollte Aska sie gerne begrüßen, denn wie man es auch dreht und wendet: Sie hatte Helena sympathisch gefunden. Also fasste sich die Blonde ein Herz und begrüßte sie aufrichtig erfreut.
Wie erwartet war die Runenritterin sichtlich überrascht darüber, wer da gerade vor ihr stand. Verständlich, schließlich konnte sich Helena vielleicht noch daran erinnern, dass Aska zu der Zeit des Kennenlernens eine Magierin der Gilde Fairy Tail war. Natürlich fragte Helena sogleich, was Aska denn im Speisesaal der Rune Knights mache - naheliegend, dass sie einen Auftrag mit jemandem zu erledigen haben könnte. „Weißt du-“, begann die Blonde etwas zögerlich und bemerkte dann mit einem beklemmenden Gefühl, dass die beiden Frauen neugierig beobachtet wurden. Zum Glück bot Helena ihr in diesem Moment einen Sitzplatz bei sich an, sodass Aska ein wenig vom Präsentierteller verschwinden konnte. Gegenüber der Brünetten Platz genommen, stellte sie erleichtert fest, wie warm Helena sie plötzlich anlächelte. Erleichterung machte sich in der Blonden breit und ließ sie diesen Gesichtsausdruck erwidern. Doch dann erkundigte sie sich nach Zahar und Askas Lächeln starb. Kurz wich ihr Blick den Augen Helenas aus, doch nur für einen sehr kurzen Moment. Dann rang sie sich wieder zu einem Lächeln durch. „Ja, Zahar ist ihr Name. Ihr geht es gut, sie hat nur sehr viel um die Ohren“, erklärte Aska, ohne weiter darauf einzugehen. Dabei verzichtete sie auch vorerst darauf, ihren eigenen Zustand näher zu erläutern. „Meine Anwesenheit hat dich überrascht“, lachte sie ein wenig verunsichert auf. Ein Verhalten, welches man nicht unbedingt von Aska kannte. „Es war an der Zeit für eine Veränderung und ein Kamerad hat mir diesen Ort ans Herz gelegt. Ich gehöre seit kurzem offiziell dazu“, verkündete die Blonde mit einem halbherzigen Lächeln, denn obwohl sie die Entscheidung nicht bereute, fühlte sie sich damit noch nicht so ganz wohl. Es war ungewohnt und sie hatte sich noch lange nicht an ihr neues Leben gewöhnt.
Kurz senke Aska den Blick und begutachtete die Tischplatte. Dann zog sie ihren Auftrag in Papierform hervor und legte ihn darauf, um ihn Helena zuzuschieben. „Ich habe diesen Auftrag bekommen. Es ist nur nicht besonders einfach, Mitstreiter zu finden, wenn man neu und fremd ist. Ich hatte gehofft, falls du frei bist, dich um deine Unterstützung bitten zu können“, ließ Aska schließlich die Katze aus dem Sack und wartete gespannt auf die Antwort der Brünetten. War es wirklich schwer, Freunde zu finden? Oder lag es an Askas Person, ihrem Status, ihrem Rang? Wer weiß. Es gäbe noch viele Fragen an Helena, schließlich interessierte es auch Aska, wie es ihr den der letzten Zeit ergangen war. Doch zuerst musste diese Frage geklärt werden.
Auftrag:
Nach einem Tipp der Bürgermeisterin von Marokkasu Town, Adriana Casca, steht eine Razzia an. Enrico Rossi, ein örtlicher Drogenboss, veranstaltet eine große Feier zur Geburt seines Sohnes in dem Stripclub „Venomous Sting“. Anwesend ist die High Society der Szene, weshalb es die perfekte Chance ist, die Verbrecher zu schnappen.
02 Die Verwirrung Helenas war nur allzu verständlich. Obwohl es ja nicht sehr weit hergeholt ist, dass eine Magierin in ihrem Leben auch mal Veränderung sucht und wie in diese Fall die Gilde wechselt, so war das dennoch nicht ihr erster Gedanke. Auch wenn über ein Jahr in die Lande gezogen war, seit sie sich das erste und letzte Mal gesehen hatten, ging sie wie selbstverständlich davon aus, dass Aska noch immer eine Fee war. Darum vermutete sie halt auch, dass es eine Kooperation zwischen Fairy Tail und den Rune Knights war, die sie hertrieb. Eine Illusion, die noch einen Moment lang bestehen blieb, da die Lichtmagierin zögerte das Missverständnis aufzulösen. So wanderte der Fokus weiter zu ihrer Freundin und "Kollegin" Zahar. Helena blieb nicht verborgen, dass dieser Name im Gesicht Askas für einen Wandel sorgte. Sie fragte sich, ob etwas vorgefallen war, wollte aber auch nicht unangenehm nachfragen und entschied sich letztlich dafür, nicht weiter nachzubohren, sollte das Thema gleich wieder gewechselt werden. Aska tat dies dann auch, indem sie vorbrachte, dass Zahar sehr beschäftigt war. Nun gut. Statt weiter über die Grünhäutige zu sprechen, kehrte die Van der Velden dann zu etwas anderem zurück, nämlich zu Helenas Überraschung sie in diesem Raum anzutreffen. „Ja, genau!“, entgegnete die Halbgöttin, um gleich darauf nachdenklich dreinzublicken. War es etwa doch keine kooperative Quest zwischen den Gilden? Es hatte doch nichts mit ihr persönlich zu tun, oder? Ging es... ging es etwa um Mareo? Nein, ging es nicht. Natürlich nicht. Auch wenn die Magierin eine Halbgöttin war, drehte sich die Welt nicht um sie. Aska erklärte, dass sie sich verändern wollte. Ein Kamerad habe sie beraten und nun gehörte sie "offiziell dazu". Helena stutzte, als sie das hörte. „Offiziell... Du bist jetzt ein Rune Knight?“, fragte sie noch etwas verdutzt nach, einfach weil Askas Aussage nicht ganz eindeutig war, beziehungsweise sie sich nicht sicher war, ob sie das richtig verstanden hatte. Doch alles deutete darauf hin, dass dem so war. Erneut wechselte der Ausdruck der Marinakis von Überraschung und Verwirrung hin zur Freude. „Dann lass mich dich herzlich willkommen heißen!“, brach es aus ihr hervor, als der Groschen dann doch endgültig gefallen war. „Freut mich, dass du hier bist. Führungspersönlichkeiten wie dich können wir hier immer gut gebrauchen!“ Helena strahlte förmlich, als sie diese Worte von sich gab. Doch Aska war nicht nur hergekommen, um mit ihr zu quatschen und sie zu informieren. Zumindest zückte die Magierin kurz darauf ein Schreiben, welches sie Helena vorlegte. Es handelte sich dabei um einen Auftrag und für den suchte Aska Unterstützung. Sie fragte, ob die Halbgöttin frei war und sie sich ihr anschließen würde. „Klar, zeig mal her!“, stimmte Helena bereits zu, bevor sie überhaupt wusste worum genau es ging. Dabei griff sie bereits nach dem Papier, um sich den Auftrag mal anzusehen. Eilig huschten ihre Augen über die geschriebenen Zeilen. „Razzia... Enrico Rossi... Venomous Sting...“, murmelte sie grob zusammengefasst vor sich her, bevor ihr Blick sich wieder auf die Frau richtete, die sich ihr gegenüber niedergelassen hatte. Sie schob den Auftrag mit der flachen Hand wieder in Richtung der Tischmitte und lehnte sich dann gemütlich in ihren Stuhl zurück. Das flexible Holz der Rückenlehne gab ein wenig nach und bot damit eine lässige Sitzposition. Gleichzeitig schlug die Magierin ein Bein über das andere. „Klingt spannend. Ich bin dabei!“, gab Helena dann von sich, nachdem sie ohnehin schon zugesagt hatte. Es war ihr eine Freude, Aska bei ihrem Eintritt in die Organisation zu unterstützen, keine Frage. „Wann magst du loslegen?“ Mit dem Essen war sie fertig. Sicher, so eine Operation bedurfte Vorbereitungszeit, aber wenn es nach Helena ging, dann konnten sie zumindest damit gleich loslegen. Die Halbgöttin war allzeit bereit!
„Offiziell... Du bist jetzt ein Rune Knight?“, fragte Helena etwas verdutzt. Diese Frage löste Nervosität in Aska aus. Es war für sie noch immer so ungewohnt, ja regelrecht irreal. Doch gab es nur eine Antwort auf diese Frage, welche die Realität in ihrer Richtigkeit beschreiben würde: „Ja, ich bin seit wenigen Wochen ein Rune Knight“ Es klang in ihren Ohren eigenartig, aber so waren die Dinge jetzt nun einmal. Man durfte Aska nicht falsch verstehen, es war ihr wirklich eine Ehre, nun zu diesem edlen Verbund zu gehören. Sie bereute diese Entscheidung auch nicht, aber es war alles noch sehr ungewohnt und befremdlich, hinzu kamen Heimweh und Sehnsucht nach den Freunden..
Der leise Anflug negativer Emotionen wurde urplötzlich davongejagt. Als Helena so vor ihr saß, sie regelrecht anstrahlte und in aufrichtiger Freude willkommen hieß, fühlte sich Aska wohl das erste mal in den Hallen der Rune Knights für einen Augenblick lang wohl. Die erste Verwunderung über diese schöne Reaktion konnte die Blonde nicht verbergen, doch diese wich schnell einem erleichtertem Lächeln. „Ich danke dir, das bedeutet mir viel“, gestand sie der Brünetten und bemerkte im selben Moment, dass sie gerade einen kleinen Einblick in ihr Innerstes gegeben hatte. Ein Ausrutscher, aber Helena gegenüber sollte das nicht weiter schlimm sein. Als die Magierin mit dem schwarzen Wasser so leichtfertig ihre Anfrage anzunehmen schien, was die Mithilfe bei einem Auftrag betraf, erinnerte sich Aska wieder, wie unkompliziert Helena war. Aufmerksam las diese sich den Inhalt auf dem Papier, welches die Devilslayerin ihr zugeschoben hatte, durch. Was sie wohl dazu sagte? Wäre das eine Quest nach ihrem Geschmack?
In ihrer lockeren Art gab Helena schließlich auch die Zusage. Nun war es an Aska, sie anzustrahlen. „Sehr gut!“, freute diese sich noch, ehe es bereits an die Planung gehen konnte. Wann sollten sie also am besten loslegen? Nachdenklich stützte Aska ihr Kinn auf ihre Hand. „Auch wenn es ein verruchtes Stadtgebiet zu sein scheint, befinden wir uns dennoch mitten in Crocus Town. Es wäre besser, wenn wir von Innen heraus operieren. Das bedeutet, wir müssen unerkannt in diesen Club kommen. Passen wir uns der Garderobe an und versuchen, als Gäste Einlass zu bekommen“ Der Plan war so simpel, schien so perfekt zu sein.. In seiner Einfachheit sollte er doch funktionieren, oder? Doch später würde Aska eines Besseren belehrt werden, denn die Gästeliste würde ihr einen Strich durch die Rechnung machen.. „Diese Feier beginnt heute am späten Abend. Was hältst du davon, wenn wir uns bereit für den Auftrag um acht Uhr im Empfangsbereich treffen?“
Gesagt, getan. Zum Glück war um diese Uhrzeit im Empfangsbereich nicht mehr viel los, sodass nur wenige Kameraden Aska in diesem Teil zu sehen bekamen. Dafür waren die Blicke dann umso unangenehmer. Sie kam sich irgendwie vor wie eine leichte Dame, welche nur darauf wartete, sich dem nächstbesten Mann um den Hals zu werfen. Und das, obwohl ihr Aufzug nicht einmal so knapp und verrucht war. Aber es half nicht, wahrscheinlich war dieses Gefühl nur das Zeichen dafür, für die heutige Quest richtig gekleidet zu sein. Aber dieses Outfit wäre noch nicht das schlimmste, welches Aska heute tragen würde. Hoffentlich käme Helena gleich, draußen würde sie sich etwas wohler fühlen.
03 Auf Helenas Frage hin, bestätigte ihr Aska, was sie aufgrund ihrer Worte ohnehin schon vermutet hatte. Sie war gewechselt, von den Feen aus Magnolia, zu den Rittern in Crocus. Zwischen den Zeilen konnte man aber lesen, beziehungsweise hören, dass ihr die ganze Geschichte ein Stück weit unangenehm war. Unangenehm, oder aber einfach ungewohnt. So oder so entschied die Halbgöttin, für den Moment nicht weiter nachzubohren. Über die Hintergründe dieses Transfers konnten sie sich auch bei Zeiten noch unterhalten. Vielleicht in einer ruhigeren Umgebung und zu einem passenderen Zeitpunkt. Zunächst reichte es offensichtlich der Magierin einen offenen Empfang zu bereiten, denn über den freute sie sich bereits sehr, wie Aska wortwörtlich ausdrückte. Helenas Lächeln flammte kurz noch ein bisschen auf, als Reaktion auf das Dankeschön. Es war seltsam die junge Frau so zu sehen, hatte die Marinakis sie doch als starke, tapfere Kämpferin in Erinnerung behalten. Vermutlich machte sie ihr grade bewusst, dass auch eine solche mal Schwäche zeigen konnte, nein, sollte! Helena war jedenfalls mehr als bereit ihr in dieser Phase bei Seite zu stehen. Nicht nur das, auch bei der Quest würde sie ihre Helfe natürlich anbieten! Sie signalisierte ihre Bereitschaft sofort loszulegen und Aska äußerte ihre Gedanken darüber, wie sie das am besten gestalten sollten. Die Halbgöttin lauschte aufmerksam und nickte leicht und registrierend mit dem Kopf. „Solider Plan. Acht Uhr, schick gemacht in der Eingangshalle. Alles klar!“ Klang wirklich nicht sehr kompliziert bis dahin. Sie zogen sich etwas nettes an, betraten den Club, schauten sich im Inneren um und nahmen die bösen Buben hops. „Dann haben wir eine Verabredung.“, schmunzelte sie der Lichtmagierin zu. Danach gingen sie erst einmal getrennte Wege, um sich später am Abend wieder zu treffen.
Aska war die erste am vereinbarten Treffpunkt, doch Helena ließ auch nicht besonders lange auf sich warten. Sie hatte sich wie versprochen in Schale geworfen. Mit einem rückenfreien, violetten Kleid, passenden, hochhackigen Schuhen dazu und ein gesundes Maß an Schminke im Gesicht, trat sie in die Eingangshalle, wo sie mit ihrer neuen Kollegin verabredet war. Anders als Aska, machte sie sich keinerlei Gedanken darüber, wer sie so sehen könnte. Dafür hatte die Halbgöttin einfach ein viel zu (un)gesundes Maß an Selbstvertrauen. Wer jedenfalls an ihr vorbeiging, konnte den Blick von der Schönheit kaum abwenden. Die Ausstrahlung, die ihr ihr göttliches Blut verlieh, wirkte so stark wie sonst auch. Aber auch wenn es der Van der Velden unangenehm war, konnte auch sie sich kaum vor neugierigen und interessierten Blicken verstecken. „Ah, hey!“, grüßte Helena ihre Gefährtin, als sie sie entdeckte. „Wollen wir gleich los?“ Sie legte den Weg zu ihr gar nicht ganz zurück, blieb stattdessen auf halbem Wege stehen und deutete mit dem Daumen über die Schulter zur Tür. Sie scheute die Aufmerksamkeit also so wenig, dass es ihr auch nichts ausmachte mit lauter Stimme durch die Halle zu Rufen
Champa. Aska hatte ja bereits damit gerechnet, dass sie eines Tages wieder dorthin müsste. Es war einfach so ein Gefühl, dass der Älteste der Insel irgendwann ein weiteres Mal mit den Diensten der dortigen Gilde nicht ausreichend zufrieden sein würde. Aber.. warum war es denn schon jetzt so weit? Es war einfach noch nicht genug Gras über die Sache gewachsen. Die Blonde war doch erst vor drei Monaten abgereist! Der Älteste hatte sich außerdem extra nicht mehr an Fairy Tail gewandt, da angeblich zu viel Landfläche in Mitleidenschaft gezogen worden war. Stattdessen legte er seine Hoffnung in die verantwortungsvollen Hände der Rune Knights - nicht ahnend, dass erneut Aska auf der Matte stehen würde. Aber ohne Shizuka wäre die Sache bestimmt weitaus weniger.. ausartend. Hm. wie es der Weißhaarigen wohl ging? Ob sie auch so oft an Aska dachte, wie umgekehrt?
Es war allgemein ein wenig kompliziert. Aufgrund letzter Erfolge hatte man nicht nur Aska, sondern auch Helena und Cassius für diese Quest beauftragt. Eine wunderbare Kombination, über welche sich die Magierin aufrichtig freuen würde, hätte Letzterer die beiden Damen nicht kürzlich in einem etwas ungünstigen Moment gesehen. Es wäre wohl am besten, wenn sie diesen peinlichen Augenblick einfach auf ewig totschweigen würden. Aber wie?! Sie hatte Reizwäsche angehabt! Nur Nacktheit wäre schrecklicher gewesen! Aska blickte von ihrem Tablett auf zu Helena, welche ihr im Speisesaal gerade gegenüber saß. Ihr war das bestimmt nicht so peinlich gewesen. Sie war so viel gelassener, als Aska..
Das Trio hatte sich vor dem Aufbruch zum Frühstück verabredet, es war daher noch sehr früh am Morgen. Aska verzichtete natürlich auf feste Nahrung und trank nur einen Tee, da sie wusste, dass sie bald auf der Holey Bucket festsitzen würde. Neidisch betrachtete sie das Frühstück der Kameraden, welche die vollen Tabletts an ihr vorbeitrugen. Dabei bemerkte sie, dass auch Cassius bereits an der Ausgabe stand. Es wäre also noch genug Zeit, um etwas abzuklären! „Hey, Helena“, sprach Aska ihre neue.. Freundin..(?) leise an. Dann beugte sich die Blonde ein wenig über den Tisch und deutete der Halbgöttin unauffällig, es ihr gleich zu tun. Als die beiden Frauen die Köpfe zusammengesteckt hatten, konnte Aska möglichst leise ihre Frage stellen: „Hörst du öfter Gerüchte innerhalb der Gilde?“ Ein prüfender Blick ins nähere Umfeld folgte, ehe Aska leise weitersprach: „Hast du davon gehört, dass Cassius und seine Mentorin Astoria.. also das.. dass die beiden..“ Sie warf Helena einen vielsagenden Blick zu. „Du weißt schon“ Ja, Aska hatte davon gehört. Sie hatte das aufgeschnappt, als zwei jüngere Kameradinnen gerade damit beschäftigt waren, über den schwarzen Schwertkämpfer zu plappern und zu schwärmen. Das hatte durchaus etwas in der Blonden ausgelöst.. Denn neulich beim Training in der Halle, da sollte Aska einen Trainingskampf mit Astoria demonstrieren. Und natürlich hielt sich die Magierin dabei stets zurück! Aber irgendwie war sie einen Moment lang unaufmerksam gewesen und gab der Holzmagierin versehentlich einen etwas zu heftigen Stoß mit, sodass sie an die Bande klatschte und an dieser entlang herab schlidderte. Verletzt war sie kaum gewesen, aber es hatte Aska nicht einmal leid getan! Hoffentlich hatten weder Helena noch Cassius dieses Training mit angesehen..
„Denkst du, dass an der Sache was dran ist?“, fragte Aska gleich bei der Gelegenheit leise weiter. Auch wenn Helena vielleicht noch nichts davon gehört hatte, so könnte sie vielleicht dennoch eine Einschätzung treffen! Achja.. bei den Rune Knights war das alles so viel komplizierter! Natürlich hatte es auch in Fairy Tail Geschwätz gegeben. Aber dort wurde das alles nicht so ernst genommen. Man sprach darüber, lachte vielleicht und verurteilte die Mitglieder aber nicht. Hier war alles viel elitärer, man wurde quasi auf Schritt und Tritt beobachtet. Zumindest kam es Aska manchmal so vor. Als Cassius plötzlich am Tisch der beiden stand, um sich, wie vereinbart, dazuzusetzen, zog Aska den Kopf schnell wieder zurück. Ertappt blickte sie zu ihm rauf. Auch wenn es unmöglich war, dass er etwas davon mitbekommen hatte, war sie nun unsicher. „Guten Morgen, setz dich!“, begrüßte sie ihn dennoch freundlich lächelnd, bemüht, die etwas komische Atmosphäre aufzulockern. Aber das wäre wohl eher ein Job für Helena..
01/18 Seit Helena davon wusste, dass Aska nun bei den Rune Knights war, sahen die Zwei sich häufiger und auch bewusster, nicht mehr nur zufällig. Wenngleich dieses Treffen dann doch wieder eher ein zufälligeres war. Gemeinsam mit Cassius wurden die zwei Damen zu einem Team zusammengestellt, welches auf die Insel Champa geschickt wurde, um dort erneut gegen mythische Kreaturen anzugehen. „Erneut“ traf zumindest auf die Van der Velden zu, die diese Insel bereits einmal bereist hatte. Helena hatte zumindest davon gehört. Im Zusammenhang mit dieser eigenartigen Gilde, die lediglich aus Männern bestand und wo kein Magier zugelassen war. Es wirkte gar wie eine Protestbewegung gegen Personen mit der besonderen Begabung und… gegen Frauen? Ein sehr seltsamer Haufen, aber die Marinakis kannte ja auch nicht die Hintergründe hinter diesen Verbund an Kerlen. Da musste es doch sicher einen Hintergrund geben! Das dominierende Thema am Frühstückstisch war jedoch ein anderes. Die drei Magier hatten sich zu einer gemeinsamen Mahlzeit verabredet, um danach gemeinsam aufzubrechen. Helena und Aska saßen bereits am Tisch, während Cassius noch dabei war sein Frühstück von der Essensausgabe abzuholen. Diese Konstellation nutzte die Lichtmagierin, um ein Thema anzusprechen, welches wohl nicht für die Ohren des Schwertkämpfers bestimmt war. Eines, welches ihn aber sehr wohl betraf. „Hm?“, fragte sie nur mehr oder minder nonverbal, zumindest ohne dabei ein richtiges Wort zu sprechen, als Aska sie danach fragte, ob sie up to date war, was die Gerüchteküche der Runenritter anging. Nein, das war sie wahrlich nicht. Allgemein wirkte ihre Verbindung zur Gilde viel mehr wie die einer Söldnerin, die ab und an mal einen Auftrag annahm. Viel zu sehr ließ sie sich von anderen Aufgaben ablenken, die ihr Privatleben und ihre Familie betrafen. Das änderte sich erst kürzlich ein bisschen. Aska wirkte auf sie wie ein Bindeglied, welches sie mehr mit den Runenrittern verband als zuvor. Jedenfalls schüttelte die Marinakis leicht den Kopf, um die Frage ihrer Kollegin und Freundin doch noch zu beantworten. Währenddessen kaute sie noch fertig, um das Rührei schließlich runterzuschlucken. „Du meinst, sie haben etwas miteinander?“, hakte Helena dann ungeniert nach, nachdem Aska doch sehr um den heißen Brei herumgeredet und lediglich Andeutungen gemacht hatte. Instinktiv wanderte der Blick der Magierin suchend hinüber zu der Stelle, an der sie Cassius das letzte Mal gesehen hatte. Nicht, dass sie dadurch irgendwelche Informationen erhalten hätte. Die Lichtritterin erkundigte sich nach ihrer Einschätzung der Lage und danach, ob sie meinte, dass etwas an den Gerüchten dran sein konnte. So fuhr Helenas Kopf wieder herum und ihr Blick fiel wieder auf die Dame, die ihr gegenübersaß und die sich für dieses Gespräch extra etwas zu ihr vorgebeugt hatte. „Schwer zu sagen. Unternehmen die Zwei denn häufiger etwas?“ Sie war da vermutlich keine gute Quelle. Immerhin kannte sie Cassius auch eher flüchtig, hatte sie doch bisher eine einzige Quest mit ihm absolviert. „Ich hab zuletzt jemanden getroffen. Also… erneut getroffen. Ein Magier aus Aloe.“, leitete Helena eine Überleitung ein, die thematisch gar nicht so weit weg führte, sondern das Szenario lediglich auf sie selbst und eine andere Person übertrug. Dabei flammte ein kurzes Lächeln auf den Lippen der Halbgöttin auf, welches dann allerdings schnell wieder abflaute, nachdem die Maschinerie in ihrem Kopf wieder angefangen hatte zu arbeiten und zu verarbeiten. Doch lange dauerte dieser Plausch zwischen den zwei Magierinnen nicht mehr, trat doch schließlich Cassius an den Tisch heran. Eine Wendung, die nicht überraschen sollte, hatten sie sich ja gemeinsam verabredet. „Guten Morgen!“, fügte Helena wieder etwas positiver an, nachdem auch Aska ihn begrüßt hatte. „Sag mal, Astoria und du, wie steht ihr so zueinander?“, sprach die Magierin weiter, noch ehe Cassius die Chance gehabt hatte sich zu setzen. Vollkommen unerwartet ließ sie die Bombe einfach mal platzen. Während Aska mehr sich selbst fragte und sich eigene Gedanken um das Thema machte, legte die Marinakis die Karten gleich auf den Tisch. Sie ging allerdings auch komplett unbefangen an die Sache heran und wenn sie die Frage so stellte, brauchte Aska sich doch auch keine Gedanken darum machen, ob ihr Interesse an der Antwort auf diese Frage auffallen könnte, oder?
Die Angelegenheit auf dem Herrschaftsgut von Fürst Lignum lag nunmehr in der Vergangenheit und der junge Runenritter hatte sich mittlerweile auch erholt. Er trug zwar von nun an eine quer über den Abdomen verlaufende Vernarbung, aber das war mit Abstand der geringste Schaden, den Cassius an besagten Tagen einstecken musste. Noch immer hatte er mit den Nachbeben dieses Auftrages zu kämpfen und war die letzten Tage und Nächte immer seltener in den Bereichen der Rune Knights vorzufinden. Meiste Zeit spazierte er gedankenverloren durch die Straßen von Cocus Town, was zwei seiner Kameradinnen auch kürzlich erleben durften. Dabei handelte es sich ausgerechnet und Aska und Helena, mit denen er heute auch gemeinsam nach Champa reisen sollte. Er hatte die beiden Damen nach ihrem Auftrag in äußerst knapper Reizwäsche erblicken dürfen, wodurch das Zusammentreffen einen ziemlich seltsamen Beigeschmack bekam. Glücklicherweise war Cassius jedoch so mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen, dass er sich die beiden Damen gar nicht so genau hatte anschauen können. Dennoch war es für alle Beteiligten, außer vielleicht Helena, eine doch sehr unangenehme Begegnung.
Das Trio hatte sich zum gemeinsamen Frühstück im Speisesaal verabredet, um vor der Abreise alles Notwendige zu besprechen und sich eben ausreichend zu stärken. Die beiden Damen waren ein wenig früher dran als er, denn Cassius hatte sich eben noch mit Flux um eine Tüte Chips geprügelt, daher kam er etwas später in den Speisesaal und befand sich noch immer in der Schlange. Von der Insel Champa hatte der Velnarion bereits gehört, denn dort hatte Aska eine Hydra vermeintlich mit bloßer Hand erwürgt. Es war eine spannende und sehr heroische Geschichte, aber auch wenn sie wohl falsch erzählt wurde, so entsprach dieser Epos nichts desto trotz dem Heldentum, welches die van der Velden als Fairy Tail Magiern verkörpert hatte. Bei einem Gedanken daran, musste Cassius unweigerlich schmunzeln. Die Männer auf Champa kehrten seit kurzer Zeit nicht mehr vom Fischen zurück, weswegen die Männergilde Iron Maxim Nachforschungen anstellte und die Ursache auf die Nixen zurückführen konnte. Außerdem tauchten wohl immer wieder aggressive, feindselige Piscibae auf dem Festland auf.
Es war erneut ein Auftrag des A-Ranges, obwohl sich Cassius dafür eigentlich noch nicht bereit fühlte. Er hatte nach dem Versagen bezüglich der Familie von Fürst Lignum herbe Selbstzweifel, auch wenn Aska ihn zurück auf den rechten Pfad führen konnte. Der Velnarion arbeitete hart an sich und reflektierte jenen Auftrag in jeder freien Sekunde, um etwaige Fehler für die Zukunft auszuschließen, aber war er wirklich der richtige Kandidat, um mit nach Champa zu reisen? Er zweifelte daran. In der Zwischenzeit hatten sich Aska und Helena am Tisch bereits mit dem neuesten Klatsch und Tratsch auseinander gesetzt, der wieder einmal Astoria und Cassius im Fokus hatte. Irgendjemand erzählte ständig herum, dass die beiden Ritter eine romantische Beziehung zueinander hatten und das nur, weil sie oft miteinander gesehen wurden. Interessanterweise erreichten weder Astoria noch Cassius diese Gerüchte, deren Quelle ebenso unbekannt war.
Der schwarze Schwertkämpfer, heute mal ein anderes Outfit am Körper, hatte die Schlange endlich verlassen können und bewegte sich zum Tisch der beiden Damen, die gerade die Köpfe aneinander gesteckt hatten. Da waren wohl Frauengespräche im Gange, doch Cassius platzte einfach mitten hinein. Aska blickte ertappt zu ihm auf und begrüßte ihn, forderte ihn sogar direkt auf, sich zu setzen. Helena begrüßte ihn ebenfalls. „Guten Morgen“, begrüßte Cassius die beiden Damen und hatte kurz die beiden in Reizwäsche vor seinem inneren Auge, weswegen er sich zügig hinsetzte und sich kurz räusperte. Er hatte noch gar nicht richtig Platz genommen, da wandte sich die Marinakis direkt an ihn und ließ die Bombe platzen. Sie wollte wissen, wie Astoria und er zueinander standen und Cassius blinzelte verwirrt. Wieso wollte Helena das wissen? Kurz erinnerte er sich an das Gespräch mit der Licht Dragonslayerin, die ebenfalls dachte, dass zwischen Astoria und ihm etwas lief. Ein roter Schimmer legte sich auf seine Wangen und Cassius riss abwehrend die Hände hoch. „N-nichts. Da läuft gar nichts“, erklärte er hastig und räusperte sich abermals. „Sie ist lediglich meine Mentorin, auch wenn ich sie bereits übertroffen habe“, fügte er dann noch ruhiger an. Wieso war die Stimmung hier am Tisch nur so verklemmt? Aska hatte Wind von den Gerüchten bekommen, Helena war so pragmatisch wie eh und je und Cassius? Der musste ständig an die Reizwäsche denken. Kurzerhand entwickelte sich der Ausflug nach Champa zu einer Hölle auf Erden. „U-und…wie geht’s euch beiden so?“ Toll, Cassius, ganz toll.
„Du meinst, sie haben etwas miteinander?“ „Sssch“ Und dann drehte Helena sich auch noch um und sah nach ihm! Askas Hände krallten sich regelrecht an ihren Teebecher. Sie wollte doch nur bei ihr nachfragen, ob sie auch davon gehört hatte. Und vielleicht noch eine Einschätzung. Wow! Kein Wunder, dass die Blonde sich bislang so sehr mit diesen Dingen zurückgehalten hatte! Das war ja unerträglicher, als der Gestank der Zombies im Drachentempel! „Naja, so genau weiß ich das nicht. Müssen sie wohl, wegen dieser fragwürdigen Mentorensache. Und das Gerücht besagt, dass mehr dahinter steckt“, entgegnete sie leise auf die Rückfrage Helenas. Das war doch alles nur ein Deckmantel! Aska war auch die Mentorin von Yunai Yhiwa und das hatte gute Gründe! Wer weiß, warum man ausgerechnet diese hochnäsige Holzmagierin mit dieser Aufgabe betraut hatte. Missmutig fischte Aska den Teebeutel aus dem Becher. Sie wusste ja, warum diese Geschichte sie so anfixte. Aber eigentlich wollte die Magierin das nicht. Sie wollte lieber.. gelassen sein. Die Dinge hinnehmen, wie sie sein könnten. Doch es ging nicht. Die Ablenkung durch die Brünette kam Aska daher gerade recht. Im ersten Moment wirkte die ehemalige Fairy Tail Magierin zwar etwas verwirrt über die Aussage Helenas, doch dann verstand sie, was sie ihr sagen wollte. Sofort hellte sich die Miene Askas wieder auf und sie lächelte Helena überrascht an. „Erneut getroffen? Klingt nicht nach Zeitverschwendung! Und wie kommst du an jemanden aus Aloe Town?“, fragte sie interessiert nach, als auch schon Cassius dazustieß.
Aska mochte seinen Kleidungsstil, es war schon beinahe ungewohnt, ihn nicht gänzlich in Schwarz zu sehen. Doch es stand ihm gut, so viel war sicher. Dass Helena und sie ständig halb nackt vor seinem inneren Auge erschienen, war ihr natürlich nicht bewusst, denn sie versuchte die Sache so gut wie möglich zu verdrängen. Nachdem sich alle begrüßt hatten, nahm Aska ihren Tee und wollte einen ersten Schluck vom Heißgetränk nehmen, als Helena etwas Schreckliches tat. Hatte sie Cassius gerade wirklich nach Astoria gefragt?! Schockiert darüber hätte sie sich beinahe beim Trinken verschluckt, versuchte aber händeringend die Fassung zu wahren. Unauffällig wich ihr Blick zum schwarzen Schwertkämpfer, welcher errötete und hastig eine Verneinung vor sich hin stammelte. Hm. Aska verstand das natürlich falsch und widmete sich wieder ihrem Becher. Hatte Aska all das, was sie mit Cassius in den letzten Monaten erlebt hatte, zu zuversichtlich gedeutet? Sie waren nun einmal Freunde, vielleicht hatte sie diesen Faktor zu sehr außen vor gelassen. Verdammt, warum verzichtete sie denn auf das Frühstück? Es könnte doch allen Anwesenden hier herzlich egal sein, wenn sie nachher über der Reling hing! Auf die Nachfrage hin, wie es den beiden Damen so ging, starrte Aska nur weiterhin in die heiße Flüssigkeit und antwortete: „Gut, gut. Aber ich verhungere“ Ohne abzuwarten erhob sich die blonde Magierin, welche ihrerseits heute in Schwarz gekleidet war und ging zur Essensausgabe.
Nach ein paar Minuten kehrte sie zum Tisch zurück. Mit leeren Händen. Auf die mögliche Verständnislosigkeit ihrer Kameraden antwortete sie etwas kleinlaut: „Ich sollte wirklich nichts essen, wenn ich nachher ein Schiff betrete“ Auf dem Weg zur Ausgabe war Aska wieder vernünftig geworden und hatte aufgekommene negative Gefühle gekonnt im Keim erstickt. Sie durfte sich wegen solcher Dinge wie „Astorius“ nicht aus der Fassung bringen lassen. Dann atmete die Leiterin der Quest einmal möglichst unbemerkt tief durch, ehe sie auf ein Thema wechselte, welches ihr Sicherheit gab: „Ich kenne einen Schiffskapitän in Hargeon Town, welcher jede Insel anfährt, unabhängig von den Gefahren, welche es mit sich bringt. Ihm wird es herzlich egal sein, ob er von Nixen gefressen wird, solange er sein Geld bekommt“, erzählte Aska Helena und Cassius von Weißkopf Seealdler-san. Sie hatte seine Dienste schon ein paar Mal in Anspruch genommen, denn er war der einzige, welcher keine Angst vor Gefahren hatte. „Er weiß Bescheid, dass wir kommen. Die Überfahrt dauert etwa drei Stunden, inklusive der Zugahrt nach Hargeon Town sind wir zur Abenddämmerung auf Champa“, erklärte sie weiter und erinnerte sich an ihre letzte Quest mit der Kriegergilde. „Wir werden wohl mit Iron Maxim kooperieren müssen und das ist in Ordnung, sie sind wirklich starke Krieger und haben das Herz am rechten Fleck. Allerdings haben sie viele Vorbehalte“, holte die Magierin weiter aus, ehe sie sich Helena zuwandte. „Du bist eine Frau und wirst sie erst von deinen Fähigkeiten überzeugen müssen. Aber verurteile sie nicht, dieser Art und Weise liegt entgegen meiner Erwartung keine Feindseligkeit zu Grunde“ Dann sah sie zu Cassius. Kurz auf sein Essen, dann aber wieder zu ihm. Blöde Astoria. „Du wirst es da vermutlich leichter haben!“, vermutete sie lächelnd. Nach einer kurzen Zeit des Austauschs und des Essens beziehungsweise Trinkens machten sich die drei dann schließlich auf, um die Gilde zu verlassen. „Wenn ihr noch Fragen habt, fragt mich, bevor ich einen Zug oder ein Schiff betrete“, scherzte sie ein wenig halbherzig, immerhin konnte sie mittlerweile ein wenig darüber.. nein, eigentlich konnte sie das nicht.
„Achja! Und ich hoffe, ihr seid trinkfest“ Mit diesen Worten marschierte Aska auch schon los und ließ die beiden unwissend hinter sich. Ja, jetzt lag ihr ein Grinsen auf den Lippen.
02/18 Natürlich erkundigte sich Helena danach, was Aska von den angeblich kursierenden Gerüchten hielt. Immerhin war sie diejenige, die das Thema angesprochen hatte und so war es ihr vermutlich auch nicht egal. Hätte sie es ausgeschlossen, dass da was dran sein mochte, dann hätte sie bestimmt nicht so gefragt! Aber warum kümmerte sie es überhaupt? Aska war doch nicht etwa… eifersüchtig? Ihre Reaktion darauf, wie sich die Halbgöttin nur mal kurz nach Cassius umdrehte, sprach jedenfalls dafür. Aber Helena wollte keineswegs darauf herumreiten. Die folgende Quest würde ja eine einzige Qual werden, wenn ihr irgendeine peinliche Situation oder ein Streit vorausgehen würde, speziell deswegen, da sie ja mit Cassius zusammen reisen würden. So traf es sich wohl ganz gut, dass die Magierin mit Aska noch über etwas Anderes reden wollte und dass sie das Thema von dem Schwerkämpfer und seiner Mentorin/Geliebten wegbewegte. „Äh, ja…“ Der erste Schwall Freude war schnell abgeklungen und so hinterfragte Helena sich sofort, ob es nun Zeitverschwendung war oder nicht, wenngleich die Van der Velden ihre Meinung dazu schon kundgetan hatte. Das Gespräch mit diesem Magier lief schließlich nicht ganz so wie vielleicht erhofft und richtig hatte sie das noch nicht verarbeitet. Sie hätte gerne mehr mit ihr darüber gesprochen, aber für Cassius, der grade an den Tisch herantrat, war das Gespräch eigentlich auch nicht gedacht. „Ach, ich habe ihn mal in Crocus getroffen, im Gloria Center.“, beantwortete Helena noch die Frage ihrer Kameradin, da wurde das Thema abrupt beendet und Begrüßungsfloskeln ausgetauscht. Das neue Gespräch, das in der Dreierrunde, drohte allerdings nicht wirklich mit betretenem Schweigen zu beginnen. Sicher, die zwei Damen hatten grade gesprochen und wollten die jeweiligen Themen in Anwesenheit des Schwertkämpfers nicht fortführen, doch Helena versuchte sich gleich mal darin potenzielles Eis zu brechen. Sie beobachtete die Reaktion des Schwarzhaarigen, der mit ihrer Frage sichtlich überfordert war. Ob er bei seiner Rechtfertigung aber die Wahrheit sprach, vermochte sie nicht zu sagen. Stattdessen warf die Magierin einen vielsagenden Blick über den Tisch, hin zu Aska. „Und du triffst dich noch immer mit ihr?“, schob Helena noch nach, aber mehr anfeuern wollte sie dieses Thema dann auch nicht mehr. Der Lichtritterin schien das alles aber dennoch zu viel gewesen zu sein. Sie erhob sich und wollte sich augenscheinlich etwas zu Essen holen. Sie hätte doch die ganze Zeit schon etwas holen können, während sie auf Cassius gewartet hatten. Sie waren doch schon vor ihm da. Nun stand sie auf und entfernte sich vom Tisch, ließ ihre Gefährten für einen Moment alleine. „Ganz gut.“, schob die Marinakis schulterzuckend nach, um ebenfalls auf seine Frage zu antworten. „Wie lang kennt ihr euch eigentlich schon?“, versuchte Helena die Lücke, die ihre Kameradin hinterlassen hatte, mit Gesprächsstoff zu füllen. Wobei ihr dann eine kleine Unklarheit auffiel, die sie noch beseitigen wollte, bevor Cassius darauf antwortete. „Also Aska und du, nicht Astoria.“ Die Magierin griff nach ihrem Getränk, um entspannt einen Schluck davon zu nehmen und mit anzusehen, wie Cassius vermutlich im Boden versinken wollte. Ob ihn die Rückkehr der Lichtmagierin erleichtern würde?
Jedenfalls trat Aska bald darauf wieder an den Frühstückstisch zurück, mit nichts in der Hand. Alles bereits an der Essensausgabe verdrückt hatte sie auch nicht, denn wie sie gleich erklärte, wollte sie doch gar nichts essen. Sie hatte eben ein Problem mit ihrer Reisekrankheit… Den gesamten Smalltalk selbstsicher bei Seite geschoben, sprach sie schließlich die Arbeit an. Es ging um die Reise nach Champa und einen Kapitän, den sie kannte und er sie mitnehmen würde. Dafür trotzte er sogar den Gefahren, die scheinbar vom Wasser ausgingen, jedenfalls solange der Preis stimmte. Laut Askas Planung waren die drei zur Abenddämmerung auf der Insel. Die Zeit bis dorthin würden sie mit einer Schifffahrt und der Zugfahrt zum Hafen in Hargeon verbringen. Helena trank weiter, während sie den Worten der Questleiterin folgte. Ihre Mahlzeit hatte sie mittlerweile schon verspeist. Die Van der Velden sprach weiter, von der Gilde auf der Insel, diesen Iron Maxim Männern. „Wer verurteilt hier wen? Wenn sie doch die Vorbehalte haben…“, schob Helena eher kleinlaut dazwischen, als Aska sie über die Eigenarten dieser Männer aufklärte. Es war jedoch nicht so, dass sie sich davon beeindrucken ließ. Nein. Die Halbgöttin hatte keinerlei Probleme damit sich zu beweisen. Wenn es erforderlich war, würde sie den Kerlen schon zeigen aus welchem Holz sie geschnitzt war! Die würden noch Augen machen! Die Marinakis ertappte sich dabei, wie sie ein wenig abgedriftet war. Heroisch die Nase gen Raumdecke gerichtet, war sie für einen Moment in ihrer eigenen Welt verschwunden. Bejubelt von Männern und Frauen für ihren Heldenmut und ihre Taten. Doch jener Jubel entpuppte sich schließlich als Gemurmel und die jubelnden Menschen als die ganzen anderen Ritter, die in der Halle saßen und speisten und… sie keineswegs beachteten. Auf Champa würde das sicher anders laufen. Dort wertschätzte man Stärke noch ganz anders! Hatte sie gehört… Fragen hatte Helena jedenfalls nicht mehr. Nicht, bevor ihre Kollegin von „trinkfest“ sprach und dabei auch schon verschwand. Die Magierin richtete einen fragenden Blick zu Cassius, ehe sie sich auf den Weg machte Aska zu folgen. „Moment, du meinst Alkohol?“ Ja, vermutlich meinte sie Alkohol. Wenn nicht, würde es kaum jemand trinkfesteren geben als eine Slayerin des Wassers. Doch ganz sicher sprach niemand von Wasser, wenn er „trinkfest“ sagte. Da jedenfalls alle das Frühstück hinter sich gebracht hatten, jedenfalls alle die auch etwas essen wollten, konnte es ja losgehen. „Wie ist das denn mit deiner Trinkfestigkeit?“, fragte Helena, kurz bevor sie zu Aska aufgeholt hatte. Soweit sie sich erinnerte, reichten nämlich auch schon ein paar Gläschen Sekt um die Magierin ganz locker zu machen…
Wer hätte gedacht, dass das Zusammentreffen mit Aska und Helena derart komisch sein würde. Keiner der drei machte aus der Sache neulich einen Elefanten, aber trotz aller Disziplin und dem Magier-Dasein war Cassius schlussendlich ein einfacher, heranreifender Mann, der gewisse Anblicke eben auch sehr ansprechend fand. Für die Halbgöttin war es offenbar kein Ding, aber die van der Velden war mit diesem Aufeinandertreffen sicherlich immer noch nicht durch, ebenso wenig wie Cassius es war. Als er sich zu den Damen setzte, wurde sein Fokus von den Gedanken an ihre Körper jedoch zügig auf ein anderes Thema gelenkt, nämlich Astoria. Er mochte die Holzmagierin und er war ihr dankbar für all die Mühen, die sie für ihn auf sich genommen hatte, doch gefiel ihm die Richtung des Gespräches eigentlich nicht so sehr. Es war ihm ein Rätsel, wieso alle dachten, er hätte eine romantische Beziehung zu Astoria, aber vermutlich lag es daran, dass er doch recht viel Zeit mit ihr verbracht hatte. Gerade zu Anfang seiner Karriere bei den Rune Knights, war er sehr oft mit ihr unterwegs gewesen.
Da Cassius mit solchen Gerüchten aber nicht gut umgehen konnte und auch beim Gespräch mit Linnéa schon überfordert war, war er hier nun nicht gerade selbstsicherer. Mit roten Wangen stotterte er sich also eine Antwort zu Recht und verneinte die Gerüchteküche damit, auch wenn es wohl wenig überzeugend wirkte und augenscheinlich hatte gerade Aska damit wohl so ihre Probleme. Eigentlich hatte der schwarze Schwertkämpfer gehofft, dass sich das Gespräch über Astoria nun in Luft auflöste, doch die schwarzhaarige Halbgöttin setzte noch einen nach. Sie fragte direkt heraus, ob er sich noch immer mit ihr traf und sah dabei vielsagend zu Aska. „Huh?“, blickte Cassius fragend auf, der allmählich zu schwitzen anfing. „Mittlerweile nur noch selten, wieso?“, antwortete und erfragte er zugleich. Er mochte es nicht, im Mittelpunkt von Gesprächen zu stehen und erst recht nicht, wenn es dabei um Dinge ging, mit denen er ziemlich wenig Erfahrung hatte. Für die ehemalige Heldin von Fairy Tail war es offenbar genug und sie verabschiedete sich kurzerhand, um sich etwas zu Essen zu holen. Verwirrt blickte Cassius ihr nach und blinzelte dann zu Helena.
Immerhin ging es den beiden Damen gut und das stellte den schwarzen Schwertkämpfer sehr zufrieden, auch wenn die Stimmung im Trio eine ziemlich seltsame Note beinhaltete. Er hoffte inständig, dass sich das Stimmungsbild im Laufe der Reise auflockerte und etwaige Missverständnisse nur noch Schall und Rauch waren. Das Aska gerade durchaus mit einer gewissen Eifersucht zu kämpfen hatte, war ihm allerdings nicht klar, aber spätestens auf Champa ergab sich sicher die Gelegenheit, ihr Verhalten zu spiegeln und zu verstehen, spätestens wenn er von Askael erfuhr. Doch vorher wolle Helena wissen, wie lang Aska und er sich bereits kannten. Genau nachgezählt hatte er natürlich nicht, aber es war mittlerweile recht lang. „Wir haben uns vor vielen Monaten in einem verlassenen Dorf namens Lerhamn kennen gelernt, haben dort gemeinsam gearbeitet“, erklärte Cassius lächelnd, während er sich glücklich zurück erinnerte. „Dort habe ich ihren Rapier gefunden, den sie mittlerweile meisterhaft zu führen vermag“, fügte er noch stolz an. Schwertkampf war ihm natürlich, wie immer, sehr wichtig. „Ihr zwei scheint euch aber auch schon besser zu kennen. Bereits vor ihrem Beitritt bei uns mit ihr zusammen gearbeitet?“, hakte er daraufhin bei Helena nach. Helena kannte er natürlich bereits durch ihren ersten gemeinsamen Auftrag, aber wirklich greifbar war die Halbgöttin für ihn nie gewesen…bis jetzt. Neuerdings war sie häufiger im Gildenbereich.
Dann kam auch schon die Anführerin des Trios zurück an den Tisch, allerdings ohne Nahrung. Cassius war ein bisschen verwundert darüber, aber ihr Zugeständnis, besser nichts essen zu sollen, machte es ihm deutlich. Sie war ja eine Devilslayerin und hatte folglich Probleme mit Transportmitteln, also hatte sie nachher ohnehin genug zu leiden. Professionell wie eh und je, lenkte Aska nunmehr das Gespräch auf den Auftrag und Cassius hörte gespannt zu, um ja keine Informationen zu verpassen. Währenddessen musterte er die einstige Heldin und stellte dabei fest, dass sie ein schwarzes Outfit trug und ihm damit ein stückweit ähnlicher wurde. Der junge Ritter stelle dabei aber auch fest, wie gut es ihr stand, doch sollte er sich nunmehr wieder auf das Briefing konzentrieren. Nebenher spielte er an dem Ring, den er neuerdings am Finger trug, denn an das Gefühl hatte er sich noch nicht so recht gewöhnt. Auf dem Rücken hatte er, wie üblich, zwei Schwerter über Kreuz, doch trug er dieses Mal nicht die beiden Rosenschwerter, sondern ein anderes Paar. Zunächst war der Ritter sehr zuversichtlich und auch die Erzählungen über Iron Maxim hörten sich gut an, doch dann erwähnte Aska Vorbehalte. „Vorbehalte?“, blinzelte er überrascht und schon klärte die van der Velden die beiden Ritter darüber auf, was insbesondere für Helena wohl eine große Herausforderung werden sollte. Glücklicherweise konnte sich Cassius auch prügeln und mit Schwertern kämpfen, ohne dabei auch nur einen Hauch Magie einzusetzen, aber gleiches galt im Grunde für Helena, nur war sie eben eine Frau. Iron Maxim war sehr interessant, aber auch ziemlich chauvinistisch, wie es den Anschein hatte.
Zwischenzeitlich machte sich Cassius auch an seinem Frühstück zu schaffen, damit er wohl genährt aufbrechen konnte, als Aska plötzlich aufstand und allmählich mit den Worten „trinkfest“ losmarschierte. Trinkfest? Cassius? Ach du dickes Ei. Der schwarze Schwertkämpfer schluckte schwer und folgte dem Duo, da Helena bereits anfing aufzuschließen. „Wird schon…irgendwie…schief gehen“, warf er ein. Cassius hatte noch nicht sehr viele Erfahrungen mit dem Genuss von Alkohol gesammelt, aber Champa sollte wohl sein erster großer Absturz werden. Weiche Knie bekam der Ritter deswegen jedoch nicht, schließlich hatte er zwei Hammer Geschosse als Begleitung. Doch nun stand erst einmal die Reise auf dem Plan, damit sie zur Abenddämmerung auf Champa sein konnten.
Der Speisesaal. Eigentlich ein Ort, der primär dazu geschaffen worden ist, Nahrungsmittel aufzunehmen und sich der eigenen, körperlichen Stärkung zu ertüchtigen. Doch gerade innerhalb den noblen Rittern der Rune Knights gab es immer wieder verschiedene Arten von Mitgliedern, welche diesen Ort nutzten, um ihn zu einem Aufenthaltsraum umzufunktionieren. Natürlich war das ein adäquates Mittel und eine legitime Sache, aber wirklich den Sinn des Raumes hatte man damit nicht so wirklich getroffen. Denn oftmals fühlten sich diejenigen Mitglieder der Gilde, die einfach nur hier waren, um ihre Speisen in Ruhe zu sich nehmen zu können, auch ein wenig gestört davon, wenn hier einzelne Grüppchen von Rittern gewesen sind, die hier saßen oder standen und ihre Späße machten lautstark waren oder eben einfach nur keine Rücksicht auf ihre Kameraden nahmen. Damit zeigte sich auch, das es einzelne Mitglieder der Ritter gab, die sich nicht viel für die belange ihrer anderen Kameraden interessierten, denn immerhin gab es es auch Ritter, welche es deutlich bevorzugten, ihre Speisen in Ruhe zu sich nehmen zu können. Nicht alle Personen waren gleich, es gab immer Unterschiede und dahingehend musste man es eigentlich eben auch anerkennen, wenn eben diese ihre Ruhe haben wollten. Aber nur leider war das eben manchmal nicht so ganz einfach, wenn man sich mit Personen umherschlagen musste, die keinerlei Rücksicht nahmen. Es gab viele Ritter, denen das wirklich egal gewesen ist, aber es gab mit unter immer wieder auch einzelne Ritter, die dagegen protestierten, eben weil sie gerade von einem anstrengenden Auftrag heimkehrten und sich erst einmal etwas zu Essen genehmigen wollten. Letztendlich waren es immer unterschiedliche Typen von Personen, das war aber eben auch einfach so, wie es immer war.
Glücklicherweise gehörte Amon als Daeva nicht zu dieser Art der RRune Knights, die sich gestört fühlten. Viel mehr war er es, der die anderen Mitglieder störte. Nicht aber wegen der Grüppchenbildung oder der Missbilligung von der Ruhe, sondern viel mehr deshalb, weil er nun einmal ein Untoter gewesen war und innerhalb der Ritter gab es eben sehr bekannte Vorurteile gegen diese Volksgruppe und damit auch gegen den Sayed selbst. Es war in der Gilde eben auch nichts Unbekanntes, das Amon einen sehr schweren Stand hatte und ihn eigentlich fast alle Mitglieder meiden. Bisher hatte er nur zwei Bezugspersonen unter den Rittern, die eher auf seiner Seite waren. Zunächst einmal @Chezarina, die wie er eine Daeva war und sie damit das gleiche Leid davon trugen. Dann aber auch seitKurzem die junge @Aska, mit welcher der Daeva eine sehr angenehme Zeit in der Abenddämmerung hatte verbringen dürfen. Sie waren zwei Personen geworden, die für ihn sehr wichtig wurden. Mit denen der Daeva sich unbedingt hatte anfreunden wollen, denn gleichermaßen beeindruckt wie auch beneidend blickte er in seinen Gedanken auf die beiden jungen Damen zurück.
Aber, was machte der Sayed eigentlich im Speisesaal? Nun, er hatte sich, ganz wie er war, sehr gut strukturiert auf senine neue Quest vorbereitet, in dem er in der Küche war und selbst etwas zu Essen gekocht hatte. Er hatte für die Reise und die Dauer der Quest für sich und seinen Kameraden zwei Bento-Boxen vorbereitet, mit ausgewogenen Nahrungsmitteln. Es war eigentlich von allen Stückchen etwas dabei, Reis zur Stärkung, etwas Fleisch für Proteine, Salat und Obst für die Vitamine, Kräuter für den Geschmack und Fisch für zusätzliche Energie. selbst kleine, aber feine Häppchen von gegrilltem Hühnchen waren mit dabei, um den Appetit anzuregen. Selbst an eine mögliche Nachspeise hatte der Sayed gedacht, alles war sorgsam vorbereitet worden, schließlich durfte es in dieser Quest an nichts fehlen. Deshalb hatte er bei der Quest, die er auch anführen würde, auch darum gebeten, das er sich mit seinem Kameraden Yuitora hier im Speisesaal treffen würde. Damit er ihm auch hier sein Box überreichen konnte.
Als der schwarzhaarige Daeva also aus der Küche hinaus in den Speisesaal trat, schaute er sich ein wenig um. Der Saal war schließlich nicht gerade klein, vielleicht war Yuitora ja schon eingetroffen und hatte sich einfach hingesetzt, damit die Wartezeit - für den offensichtlich noch nicht erschienenden Daeva - auch etwas angenehmer gewesen wäre. Also lief der von den Verstorbenen auferstandene Mann ein bisschen durch den Saal umher, ehe er dann nicht sonderlich lange suchen musste, denn er erblickte doch tatsächlich etwas, was ihn überraschte: Einen Spiegel. Ja, Amon hatte zwar das Markenzeichen, sich gründlichst vorzubereiten, aber wenn er einen Spiegel erblickte, dann konnte er nicht anders, erwar schließlich der Daeva des Hochmutes, der Eitelkeit, sehr auf sein Aussehen bedacht. Also betrachtete er sich selbst im Spiegel und strich sich ein wenig durch das Haar und richtete seinen Kragen. Die Frage, die sich aber immer noch stellte, war Yuitora eigentlich wirklich schon eingetroffen und wartete nur auf den sich am Spiegel der Sonderlinge selbst betrachtenden Daeva oder war der Questkamerad wirklich noch nicht eingetroffen? Das galt es herauszufinden.
Schweiß, der Klang von Holzschwertern, die auf Stoffpuppen trafen und viele Leute, die sich sowohl im Nahkampf als auch in der Magie schulten. Ja, die Trainingshalle war heute wieder gut besetzt und dementsprechend war es auch kein Wunder, dass Yuitora seinen bisherigen Vormittag ebenfalls dort verbrachte. Er liebte Training und war immer darauf bedacht, seinen Körper an seine Grenzen zu treiben. Außerdem war es ihm wichtig, für seine Arbeit immer in Topform zu sein. Und passend dazu traf es sich ganz gut, dass er heute einen Auftrag hatte, um den er sich nach seinem Training kümmern würde. Während er das hölzerne Schwert schwang und die vor ihm stehende Stoffpuppe damit vermöbelte, ging der Magier in seinem Kopf die Missionsinfos nochmal durch. Eine interessante Sache, musste er schon zugeben. Aber waren sie wirklich jetzt darauf aus, Geistern hinterherzujagen? Hm, was auch immer sich da wohl ereignete, irgendwie würden sie es schon herausfinden. Immerhin war Yuito nicht alleine, denn diesen Auftrag würde er zusammen mit Amon bestreiten. Der Blauhaarige wusste immernoch nicht so recht, was er von dem Mann halten sollte, kannten sie sich bisher noch nicht allzu gut. Aber es war wohl positiv, zumindest ein halbwegs vertrautes Gesicht an seine Seite gestellt zu bekommen. Ein paar Schwertstreiche später und der Rune Knight stellte das Holzschwert beiseite. Seine Hand griff zum Handtuch, mit dem er sich sowohl Gesicht als auch Oberkörper abtrocknete und dann nochmal einen Blick durch den Raum warf. Einige Leute waren bereits hier, doch die meisten schienen wahrscheinlich gerade woanders unterwegs zu sein. Wenn man die Zeit betrachtete, vermutlich im Speisesaal. Dort wollte sein Partner sich auch treffen, dementsprechend wäre es vermutlich ein guter Zeitpunkt gewesen, das Training zu beenden und sich schnell frisch zu machen.
Gesagt, getan. Wenige Minuten später stand Yui in seiner typischen Uniform vor dem Eingang der Halle. Eine schnelle Dusche nach körperlicher Betätigung und man fühlte sich wieder frisch. Voller Elan und bereit für die Quest ging der Magier nun in Richtung Speisesaal und schon beim Betreten des Raumes konnte man sehen, dass sich hier einige Ritter versammelten. Viele kleine Gruppen, die gemeinsam an Tischen saßen und entweder redeten, etwas aßen oder vielleicht auch beides. Einen kurzen Moment überlegte der Blauhaarige, ob er sich einen kleinen Snack holen sollte, doch letztendlich war er dann doch nicht hungrig. Sein Körper hatte noch genug Energie und unnötig füllen wollte er sich auch nicht. Jetzt war nur noch die Frage…wo war Amon? Es waren viele Personen hier, doch es dauerte nicht lange, um einen Blick auf den Daeva zu erhaschen. Er schien wohl…war er gerade vor einem Spiegel? Kurzzeitig verwirrt schaute Yuitora auf diese Szene, doch letztendlich würde er nicht über ihn urteilen. Mit einem kurzen Schulterzucken machte er sich also auf den Weg zu seinem Kollegen, der den Blick vom Spiegel wohl immernoch nicht ablassen konnte. Doch spätestens als Yui direkt hinter ihm stand, würde er ihn wohl sehen können. “Willst du dich etwa hübsch für die Geisterjagd machen, Amon?” fragte er ihn etwas neckend, aber keineswegs böse gemeint und schaute seinen Kollegen gelassen und freundlich an. “Wenn Geister dein Typ sind, müssen sie wohl auch was zum Anschauen bekommen.” sagte er und stellte sich nun neben ihn, sein Blick weiterhin auf den Schwarzhaarigen gerichtet.
Ah, der Spiegel. Ja, welch wirklich schön leuchtendes Antlitz, was dieser da dem Licht entgegen streckte. Schaute doch gerade ein Wesen in ihn hinein, was sehr stark von sich selbst überzeugt war. Hochmut war schon etwas feines, konnte sich natürlich auch sehr zum Nachteil entwickeln, war aber dennoch unter allen sieben Todsünden so ziemlich die harmloseste Sünde überhaupt. Als personifizierte Superbia war Amon nur der Hochmut, das war sein Hauptlaster. Der Hochmut zeigte sich in Stolz, sehr in Eitelkeit und auch etwas im Übermut. Aber gegen alle anderen Sünden war das etwas, was man bis dahin noch so ziemlich verkraften konnte. Man hatte es als Daeva eben unter Anderem auch nicht leicht, vor allem nicht, wenn man sich selbst als einen Teil dieses Volkes sah und es dennoch versuchen musste, etwas Bestimmtes zu erreichen. Aber, im Vergleich zu den anderen sechs Sünden, Avaritia dem Geiz, Luxuria der Wollust, Ira dem Zorn, Gula der Völlerei, Invidia dem Neid und Acedia die Faulheit, war er mit der Superbia wirklich noch sehr gut bedient. Natürlich hatte er als Daeva auch noch ein zweites Sündenmerkmal, welches sein untergeordnetes Laster darstellte, aber es war dennoch vorhanden. Bei Amon war dies neben der Superbia auch noch Invidia, also der Neid. Es gab demnach wirkliche Momente, bei denen der Daeva auch unter der Kontrolle des Neides stehen würde, was die Kombination mit seinem Hauptlaster Hochmut selbst, wirklich zu einer interessanten Komponente machen sollte.
So wie die Kombination aus dem Spiegel und Amon selbst, der gerade vor ihm stand, wirklich komisch zu beobachten war. Aber das war eben einer der Probleme der Daeva, wenn sich ihre Sünde zeigen konnte, welche die hauptsächlich symbolisierten, dann zeigte sich diese Sünde auch. Und gerade bei einem gutaussehenden Kerl, welcher dem Hochmut unterworfen war, zeigte sich dies demnach fast schon alternativlos. Das Einzige, was hätte geschehen können wäre eine andere Person gewesen, die ebenfalls gutaussehend gewesen ist, so wie er selbst und zudem auch noch vom männlichen Geschlecht war. Das hätte vielleicht Einfluss darauf gehabt, eventuell sogar den Neid in ihm zu aktivieren. Aber das war ja zum Glück nicht der Fall gewesen. ... Oder? - Falsch. Denn in aller Aufruhr des Blickes in die Reflektionskraft des Spiegels und dem damit einhergehenden Blickes auf das eigene Spiegelbild hatte Amon für einen Moment die Suche nach Yuitora unterbrochen. Etwas, was ihm deutlich um die Ohren fliegen sollte. Denn auch, wenn seine Aufmerksamkeit im Moment bei sich selbst war, so sollte es doch immer wieder Überraschungen geben. Denn da tauchte Yuitora auch schon auf, direkt hinter Amon und damit ebenfalls deutlich in der Reflektionskraft des Spiegels angelangt. Yuitora war ebenfalls ein sehr gutaussehender Ritter, demnach kam hier fast schon das zur Geltung, was den Hochmut unter die Krallen hätte fahren lassen können. Doch Yuitora sei dank, war Amon aus der Trance von sich selbst befreit und konnte sich wieder fokussieren. Weder Hochmut noch Neid zeigten sich dadurch, was ein eindeutiger Vorteil gewesen war. Deutlich durch das Spiegelbild das Lächeln seines Kameraden erkennend, musste der Sayed leicht grinsen und schloss die Augen. "Damit liegst du gar nicht so falsch, verehrter Tora. Gute Vorbereitung ist alles, das beginnt schon mit dem eigenen, äußerlichen Auftreten."
Danach drehte der schwarzhaarige Untote sich um, denn es war unhöflich, wenn man jemandem im Gespräch den Rücken zukehrte. "Wir wissen noch nicht, welche Überraschungen uns auf der Geisterjagd erwarten können. Deswegen müssen wir uns auch gut vorbereiten. Vielleicht gibt es etwas, das großen Wert auf Äußerlichkeiten legt, darauf müssen wir gefasst sein." Was für ein Schmarn. Aber es war recht lustig, zu sehen, wie Amon versuchte, die Contenance zu bewahren und sich nicht anmerken zu lassen, das Yui ihn gerade dabei erwischt hatte, wie er sich quasi selbst lächerlich machte. Aber, das zeichnete Amon auch irgendwie aus, das er so unvorhergesehen war und dennoch das Herz am rechten Fleck hatte. Deshalb legte der Untote nun auch den Fokus auf ein richtiges Kennenlerngespräch, zumal sie noch Zeit hatten, bevor sie zur Quest hätten aufbrechen müssen und sie sich ja an sich leider nur flüchtig kannten bisher. "Geister zähle ich nicht unbedingt zu meinem Interessensgebiet, aber wenn es nur um das reine Aussehen geht, dann glaibe ich, wird es ihnen schwer fallen, sich zwischen uns entscheiden zu müssen." Ah, der Daeva war bester Laune, na wunderbar. Es war immer gut, wenn er dazu bereit war, ein wenig flax zu machen. Was aber deutlich erkennbar aufzeigte, das er guter Laune war, konnte man daran erkennen, das er einfach freundlich und von grund auf lieb war. "Bist du gut in den Tag gekommen? Es ist ja noch relativ früh heute. Wir haben eigentlich noch ein wenig Zeit. Wollen wir noch etwas Zeit verbringen oder möchtest du direkt schon zur Quest aufbrechen, Yui?" Amon strich scich ein wenig durch die Haare und richtete sich den Kragen seines Hakama, der ein wenig Falten geworfen hatte. Er war eben ein Daeva und das Eitle blieb halt imer tief in ihm verwurzelt. Aber es gab noch eine Sache, die der Runenritter gleich vorab besprechen wollte. "Eine Sache würde ich jedoch gerne mit dir besprechen. Ich bin heute zwar der Questführer, aber auch nur auf dem Papier. Denn ich würde die Entscheidungen, die wir in der Quest womöglich zu treffen haben, gerne mit dir in Absprache treffen. Da wir ein Team sind, sollten wir uns ergänzen und ich finde, das geht nicht gut, wenn es jemanden gibt, der stur die Befehle erteilt. Deswegen sollten wir über alle Entscheidungen gemeinsam entscheiden. Und falls wir uns mal nicht einig werden sollten, suchen wir nach einem Kompromiss, was hältst du von dieser Idee?" Zugegeben, es war eine Menge, die der Sayed bereits im Kopf und auf dem Herzen hatte, aber sein wichtigstes Anliegen war es bis hierher erst einmal, Yuitora gut kennen zu lernen und idealerweise noch besser mit ihm auszukommen. Denn das war bekanntlich ein wichtiger Aspekt für den Daeva, Freundschaften schließen und Freunde finden. Er hoffte nur, dass er seinen Gegenüber mit seiner komischen Art und Weise sowie dem Punkt, das er ein Untoter war, nicht schon in irgendeiner Form verschreckt zu haben, denn das wäre wirklich sehr schade...
Yui wusste genauso wie Amon, dass das, was er gerade erzählte, absoluter Schwachsinn war. Natürlich konnte es wirklich Situationen geben, in denen das eigene Aussehen einen Vorteil bieten konnte, doch irgendwie bezweifelte der Blauhaarige, dass heute so ein Tag war. Äußerlich ließ er diese Aussage jedoch unkommentiert und Amon konnte weiterreden. Geister waren also nicht in seinem Interessensgebiet? Auf diese Aussage hin schmunzelte Yuito etwas und zuckte leicht mit den Schultern. “Ich denke, dass wir uns darüber keine Sorgen machen müssen. Ich bezweifle, dass sich solche Wesen, wenn wir wirklich sowas antreffen sollten, viele Gedanken darum machen, wie wir ihnen entgegentreten.” Was sie zum eigentlichen Thema der heutigen Quest brachte. Schwebende Gegenstände, eine hagere Gestalt. Komische Dinge passierten wohl in dem Haus, welches sie untersuchen sollten. “Es sei denn, du willst es darauf anlegen, sie mit deiner Schönheit zu beeindrucken.” Ein wahrer Charmeur, nicht wahr? Naja, es ging Yuitora jetzt nicht wirklich darum, Amon zu schmeicheln. Aber ein ernstgemeintes Kompliment war es trotzdem. “Ich kann mich nicht beklagen.” Sein Tag heute fing eigentlich recht standardmäßig an. Nicht, dass die Morgenroutine des Magiers etwas besonderes war, doch sie verlief immer in relativ gleichen Abläufen. Aufstehen, kurz frisch machen, etwas frühstücken und danach direkt in die Trainingshalle. Wenn er jetzt keine Quest gehabt hätte, dann wäre Yui nach dem Training vermutlich wieder in seinem Quartier.
“Wir haben einen Auftrag, nicht wahr? Dann wäre es doch umso besser, wenn wir uns schnellstmöglich darum kümmern. Ich schätze, wenn du schon so fragst, du bist zumindest fertig mit deiner Vorbereitung?” Er würde ihm doch nicht etwas anbieten, direkt loszugehen, wenn er vorher noch etwas zu erledigen hätte, oder? Nicht, dass es den Tomoeyasu stören würde. So eilig hatten sie es nun auch wieder nicht. Dann fing sein Kollege aber an, eine Sache besprechen zu wollen. Kurz verwunderte es den jungen Mann, doch gleichzeitig freute er sich über das, was Amon sagte. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen und ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen. “Amon”, fing der Blauhaarige dann an und öffnete seine Lider erneut. “Ich mag deine Denkweise. Außerdem…” er schaute den Schwarzhaarigen direkt an, ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen. “...ein Team sollte immer zusammen funktionieren können. Also, auf gute Zusammenarbeit?” er streckte seine Hand aus und hielt sie dem Daeva hin. “Eines will ich aber noch hinzufügen. Absprachen sind gut, doch sollte es jemals eine Situation geben, die schnelles Handeln erfordert, dann kommt man um ein Machtwort nicht herum. Okay, Herr Teamführer?” Yui schaute Amon dabei etwas ernster, aber keineswegs böse an. Nein, er wollte damit seinen Punkt nur unterstreichen. Manchmal waren Absprachen nicht nötig oder nicht möglich und in solchen Situationen wollte Yui nicht, dass das Team von sowas zurückgehalten wird. “Wir sollten uns dann wahrscheinlich aufmachen. Wo verschlägt es uns heute eigentlich hin?” zumindest sein Teamleiter dürfte wohl wissen, wo das Haus lag, welches sie heute absuchen mussten.
Es war nicht immer leicht, ein Schwertkämpfer zu sein. Es war auch nicht immer leicht, ein Dämonenbeschwörer zu sein. Es war aber schon gar nicht leicht, ein Daeva zu sein und es den Rune Knights irgendwie recht machen zu können. Aber genau das war der Punkt, den ein Mann wie Amon Sayed immer wieder unternehmen musste, jeden Tag aufs Neue. Für ihn war das vermutlich gar nicht mal so schwierig gewesen, denn schließlich konzentrierte er sich gerade bei seinen Questaufgaben darauf, dass alles sehr schnell und sehr gut entstehen und vorallem auch geschehen würde. Aber das, was sich so von Zeit zu Zeit bei den Knights zeigte, das lag natürlich weniger in dem, was der Sayed sich darunter vorstellte, gleichbedeutend behandelt zu werden, ganz egal von wem auch immer. Denn eigentlich war er ja ein stolzer Ritter, so wie jedes andere Mitglied dieser ehrenvollen Gilde auch, aber er als Ritter des Hochmutes hatte natürlich umso mehr Probleme, eben diesen Aspekt auch untermauern und beweisen zu können, schließlich gab es immer wieder Personen, die annehmen würden, dass es sich bei ihm um eine ehrenvolle Person handeln würde. Denn das Problem war, die wenigsten Personen unterstützten Amon und sahen in ihm wirklich das, was er war, nämlich ein ehrenhafter Ritter. Aber er hatte eben auch damit zu kämpfen, dieen Punkt erst einmal anderen Personen beweisen zu müssen. Es gab nur eine handvoll wirklicher Kameraden, die ihn nicht gleich in diese Schublade steckten und vorverurteilten. Das war auch ein schönes Unterfangen, denn zu dieser handvoll Personen fühlte der Untote eine stärkere Verbindung, was aber auch nur logisch war.
Yuitora gehörte da mit dazu. Denn der junge Ritter hatte es nicht unbedingt damit, Personen zu verurteilen, sondern sich zunächst ein eigenständiges Bild zu machen. Daher hatte er mit dem Antlitz und der Person Amon Sayed allgemein überhaupt kein Problem, was wirklich sehr schön war. Entsprechend war es für den Schwahrzhaarigen mit den gelben Seelenspiegeln auch leichter, sich von seiner vertrauenswürdigen Seite zu zeigen. Zumal auch Yzuitora das Gespräch mit Amon aktiv suchte und ihn eben nicht einfach ignorierte. Was für den geächteten Untoten wirklich ein sehr tolles Gegfühl gewesen ist. "Wer weiß denn schon, was wir in unserer Quest begegnen werden? So wie es der Auftrag hergibt, soll es sich ja um paranormale Aktivitäten handeln. Anders lassen sich schwebende Gegenstände und alles Weitere in einem nicht-magischem Haushalt offensichtlich nicht erklären. Findest du nicht auch?" Natürlich wussten sie beide, dass diese Erklärung wirklich quatsch gewesen ist. Mit Magie konnte sich sehr viel bewerkstelligen lassen, aber das der Ort des Auftrages wirklich von etwas Paranormalem heimgesucht werden würde, das glaubte der Untote, der über die Veschwörungskunst der Ars Goetia verfügte, jedoch nicht mal im Ansatz. "Danke für die warmen Worten, mein Freund. So etwas höre ich selten, wo ich wegen meiner Herkunft doch eher verdammt werde. Da tun diese kleinen Schmeicheleien wirklich sehr gut." Amon trat nun endlich vom übergroßen Spiegel weg, schließlich gab es doch noch weitaus wichtigeres an diesem Tag zu unternehmen und genau das wusste er ja auch selbst nur zu gut, schließlich hatte er selbst am heutigen Tag die Questführung inne.
Der Schwarzhaarige schätzte es ungemein, das Yuitora nichts anbrennen lassen wollte und direkt zum Questort aufbrechen wollte. Denn das zeugte von Tatendrang und zeigte, das in Yuitora wirklich sehr viel mehr steckte. Der Untote schloss die Augen und legte ein Grinsen auf die Lippen. "Es freut mich, so einen Tatendrang von dir zu sehen und zu hören. Gut beobachtet, ich bin bereits vorbereitet. Ich habe für uns beide auch eine Stärkung vorbereitet, die wir später auf der Quest essen können. Ich bin mir sicher, du hast mitbekommen, das ich kochen kann, oder?" Es würde jedenfalls nicht lange dauern, bis Amon seine beiden Schwerter, die er nach den Todsünden benannt hatte, geholt hatte, denn ohne diese würde er nicht aufbrechen. Aber das war eine Sache von vielleicht weniger als einer Minute. Von daher konnte man das nun nicht wirklich als unvorbereitet bezeichnen. Aber, bevor sie losziehen konnten, hatte der Untote dann doch noch etwas auf dem Herzen, was beim Tomiyasu augenscheinlich sehr gut angekommen war. Schließlich war Amon nicht unbedingt dafür zu haben, stur nur den Befehlshaber zu spielen und dann nichts mehr zu tun. So eine Vorgehensweise lehnte er als unprofessionell ab. Daher war es nur klar, das er seinen eigenen Vorschlag untebreiten würde. "Freut mich. Auf Gute und ehrenvolle Zusammenarbeit." Nur zu gerne nahm er die ausgestreckte Hand entgegen und antwortete darauf mit seiner Hand, was letztendlich in einem sehr angenehmen Händedruck überging. Doch dann hatte auch Yui noch etwas dazu zu sagen, was der Untote gespannt anhören wollte. "Einverstanden. Wir sprechen alles ab und nur in Notsituationen ergreife ich die Initiative und erteile dir einen Befehl. Das klingt für mich gut, mein Teamkamerad." Der ernste Blick in Yuis Augen unterstrich auch für Amon die Ernsthaftigkeit dieses Vorhabens. Die Frage, die Yuitora dann stellte, war nur mehr als klar, schlielich wollte er ja gerne wissen, wohin es zur Quest überhaupt ging. "Es verschlägt uns beide in den Osten von Fiore, genau genommen in das Gebiet rund um den East Forest. Dort wohnen unsere Auftraggeber. Ich denke, den Rest der Informationen gebe ich dir auf der Zugfahrt dorthin, dann haben wir auch ein bisschen Zeit, die Questpunkte zu erörtern und über alles zu sprechen." Das Waldgebiet um den East Forest war riesig, es war ein idyllisches und großes Gebiet, aber das man sich gerade dort am Waldesrand ein Häuschen kaufen musste, das konnte er Untote nicht verstehen. Schließlich lauerten dort nicht nur Gefahren der Natur, sondern auch die ein der andere böse Überraschung. "Nun denn, bist du fertig? Wollen wir los?" Amon blickte erwartungsvoll drein, er hatte jedoch auch kein Problem damit, noch etwas mit dem Start zu warten, wenn es noch etwas gab, was Yuitora auf dem Herzen haben sollte...
Yuitora schmunzelte nur leicht und zuckte mit den Schultern. “Wer weiß, was die Ursache dafür ist. Genau dafür sind wir ja heute da. Ich würde diese Vorkommnisse aber vorher gerne mit eigenen Augen sehen, bevor wir große Untersuchungen anstellen.” das war zumindest sein Vorschlag. Natürlich hatten sie eine ungefähre Beschreibung dieser Zwischenfälle bekommen, allerdings wussten sie ja trotzdem nicht, wonach sie eigentlich suchten. Und so eine Live-Demonstration könnte bestimmt helfen. Sein ruhiger Blick legte sich danach auf den Daeva, der ihm für dieses Kompliment dankte. “Solange du deinen Job machst und den Leuten hilfst, ist es mir eigentlich egal, was in deiner Vergangenheit war oder wo du herkommst. Das Wichtige liegt im Hier und Jetzt." Der Blauhaarige klopfte seinem Gesprächspartner mit der Faust einmal leicht auf die Brust. “Also mach dir keine Gedanken darüber.” Für Yui war es unwichtig, ob die Person, mit der er redete, ein Untoter war oder nicht. Er war ein Kollege und eigentlich ja kein so schlechter Kerl. Zumindest in der limitierten Zeit, in der sie sich schon kannten, kam Amon als ein guter Rune Knight rüber. Aber gut, genug der Schmeicheleien, sie mussten über Wichtigeres reden. Und zwar über die Mission und die Tatsache, dass der Daeva so nett war, ihnen beiden ein Lunchpaket zuzubereiten! “Jetzt weiß ich es. Sehr nett von dir, muss ich schon sagen.” Yui hätte sich ansonsten etwas aus der Kantine mitgenommen oder unterwegs etwas besorgt. Er konnte zwar auch kochen, doch wenn sich jemand anderes darum kümmert, sollte es ihm auch recht sein. “Dann nehme ich an, dass du etwas ausgewogenes zubereitet hast? Eine gute Mahlzeit ist der erste Schritt für einen erfolgreichen Auftrag.” Wie sollten sie denn ohne Energie ihren Tätigkeiten nachgehen?
Es freute den Tomoeyasu, dass Amon seine Antwort und den kleinen Einwand, den er hatte, so positiv aufnahm. Es war wichtig, in schwierigen Zeiten darauf vertrauen zu können, dass jemand die Befehlskette anführte und ein schnelles Köpfchen bewies. Dieses Mal sollte dieser Jemand Amon sein. “Ich bezweifle zwar, dass uns heute irgendwelche dieser Notsituation ereilen sollte, doch Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wir bekommen das schon hin.” Selbstbewusst schaute der Blauhaarige seinen Kollegen an und drehte sich dann kurz von ihm weg, um nochmal einen Blick durch den Speisesaal zu werfen. “Ost-Fiore…dann sollten wir wohl eine Weile unterwegs sein. Wenn ich mich recht erinnere, fährt der nächste Zug in diese Richtung schon bald.” Yui schloss einmal kurz die Augen, atmete langsam ein und wieder aus. Mit einem freundlichen Lächeln drehte er seinen Kopf erneut zu Amon. “Ich denke, wir sind hier fertig. Je schneller wir da sind, desto besser.” verkündete er und setze dann einen Fuß vor den anderen, in Richtung Ausgang des Speisesaals. Mit Schwert an der Seite und Rucksack auf dem Rücken war der Magier nun bereit, den Auftrag des heutigen Tages voller Elan anzugehen und in Richtung des Bahnhofs von Crocus zu laufen.
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
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