Königsstraße Crocus Town

cf: Verlassenes Holzfällerlager

Die Informationen, die Vassago über seine Art und Weise, wie er mit Katharina sprach, erhielt , waren zumindest für ihn sehr Aufschlussreich. Denn immerhin beantwortete ihm dies so einige ganz interessante Fragen. Fragen darüber, in welche Richtung sich ihre Begegnung wohl entwickeln würde. Zwar konnte Vassago selbst nicht hellsehen und schon gar nichts vorraussagen, aber das bedeutete nicht, das er nicht doch seine Annahme haben konnte. Aber, das machte schlussendlich auch nicht wirklich etwas, denn der Herrera war bekanntlich sehr anpassungsfähig und in einer jeden Situation genau so, wie er es gerade benötigte, um mit einer Person zurecht zu kommen. Das er schlussendlich nur sehr bedingt und sehr wenig Interesse daran hatte, sich wahrlich groß von einer anderen Seite zu zeigen, das sei mal gänzlich dahin gestellt gewesen, aber das musste jetzt ja auch nicht so an die große Glocke gehangen werden. Allgemein war Vassago ja jetzt nicht so unbedingt die Person, die in alles und jedem so einen großen Mehrwert für sich erkannte, aber es gab bekanntlich auch Ausnahmen. Diese Ausnahmen bestätigten ja auch jede Regel. Doch es war eben auch nicht ganz so leicht, einen Untoten wie ihn erst einmal dazu zu bringen, einen von dieser Seite zu betrachten. Schon allein das war eine eher bemerkenswerte Leistung.

"Sie es, wie du willst. Es ist mir eigentlich völlig egal. Niemand muss sich darüber freuen, mich letztendlich zu Gesicht bekommen zu haben. Eigentlich bin ich sowieso schon ein Geist, der ziellos umher wandert." Gänzlich mit seinem kryptischen Gerede aufhören, konnte er dann aber auch nicht. Aber das war auch umso besser, denn schließlich war das ein Teil, der gänzlich zu Vassago dazu gehörte und wenn man ihn schon einmal gefunden hatte, dann musste man da eben auch durch. So einfach war das. Aber Katharina konnte sich ja durchaus Optionen einfallen lassen, wie sie mit dieser Sache umgehen würde. Sie war doch schließlich ein recht schlaues Mädchen, oder etwa nicht? Aber zumindest war es schon einmal gut, das sie sich beim Thema der Gilde so anglichen und einer Meinung waren. Das war doch immerhin schon einmal ein Anfang einer schwierigen Bekanntschaft, oder? "Es wäre wohl vernünftiger, wenn diese Gilde den langen Weg zu Ende führt und das Erwachsenendasein erreicht. Aber, das sehe ich als nicht sehr wahrscheinlich an. Dafür gibt es einfach viel zu viele Dinge, welche in dieser Gilde zu hoch getragen werden. Am Allerschlimmsten bleibt aber dieses unaushaltbare Gerede und Getue von Freundschaft und dem ganzen anderen Mist. Als ob alles im Leben rosarot ist..." Hier zeigte Vassago einmal ein recht genervtes Bild von sich. Es erschien quasi, als wenn er die Gilde so absolut nicht mochte, obwohl er selbst ein Mitglied von ihr war.

Das sich Vassago eine Bewertung ihrer Person und ihres Körpers vorgenommen hatte, war gleichermaßen gewollt wie auch absichtlich. Schließlich wollte er damit auch etwas herausfinden. Und er erkannte anhand ihrer Reaktion, dass das, was er annahm, exakt das Richtige war. Somit bestätigte sich also seine Vermutung und er konnte auf Basis dieser Erkenntnis weiter nach seinem altbewährten Muster der Anpassung gehen. Da Katharina den Wunsch äußerte, zu fahren, sorgte er also dafür, das dies auch geschehen würde. Auch wenn er kein Problem damit hatte, den ganzen Weg zu laufen. Auf seine Aktion mit den Zigaretten, die er zufällig in der Kiste gefunden hatte, reagierte sie dann aber doch. "Hmh? Augenscheinlich bist du zufrieden darüber. Naja, das war jetzt auch nur Zufall. Sofern dir eine tote Ratte nicht lieber gewesen wäre..." Kommentierte der Wendigo die Aktion seinerseits, wenngleich es diesmal wirklich nur ein zufälliger Fund war. Das er seltsam war, das wusste er bereits, daher nickte er aufgrund der Aussage auch mit dem Kopf und machte sich an der Seite der jungen Dame auf den Weg zum Bahnhof. Wortlos.

Am Bahnhof angekommen erwischten sie den Zug tatsächlich, auch wenn er gerade im Begriff war, abzufahren. Der Zugbegleiter wollte sie schon nicht mehr an Bord lassen, damit sie ihren Fahrplan streng nach Vorschrift einhalten konnten, aber der starre Blick des Untoten schüchterte den Zivilisten so ein, das er beiden doch noch den Zutritt gewährte. Er wies beiden einen Sitzplatz in der ersten Klasse des Wages zu, den sie auch abgeschlossen und gänzlich für sich allein hatten. Wortlos setzte sich Vassago nicht gegenüber von Katharina, sondern exakt neben sie. Er verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen. Was man dazu sagen würde, war ihm völlig egal. Als sie in Crocus angelangt waren, begaben sich beide auch auf direkten Weg zur Königsstraße. Vassago sprach dabei wirklich nicht viel, er machte eher einen unzufriedenen Eindruck. Irgendetwas schien mit ihm gewesen zu sein. "Findest du es jetz schon lästig, mit mir unterwegs zu sein?" Wo her kam denn jetzt diese Frage? Vassago konnte man schlussendlich absolut nicht gut einschätzen. Was er wohl mit dieser gestellten Frage bezweckte?

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@Katharina

Was sollte das eigentlich noch für ein Tag werden? Die Stuation um diese Quest, die er sich angenommen hatte, weil ihm der Sinn danach stand, gng sich für Vassago bisher einfach nur noch nicht gänzlich aus. Er merkte noch nicht sonderlich, dass es für ihn sehr viel Sinn machte, diesen Tag heute überhaupt durchzuführen. Was aber nicht bedeuten sollte, das er nicht den kompletten Tag der Quest nicht doch noch für sich nutzen sollte. Es konnte schon etwas Gutes haben, sich einer Quest zu verschreiben. Also, wenn der Auftrag gut war. Als Einzelgänger interessierte es den Wendigo nicht besonders, mit was für anderen Personen aus der Gilde er unterwegs war. Wie bei jeder anderen Situation auch folgte er grundsätzlich seiner eigenen Spielweise. Schließlich kümmerte er sich überhaupt nicht darum, was andere Personen über ihn dachten. Vassago war grundsätzlich wie er war und das war auch gut so. Etwas dermaßen zwanghaft verändern zu wollen hatte weder wirklich Erfolg noch ansatzweise Glück oder sonstwas. Der Herrera hatte seit seiner Wiederauferstehung zum Wendigo sowieso nur ein wirkliches Glück verspüren können: Er konnte seine Befähigung zum Thargun behalten. Mehr als das war ihm überhaupt nicht wichtig. Schließlich interessierte er sich auch nicht sonderlich für etwas Anderes außer dem Tod selbst. Aber, das musste er ja auch überhaupt nicht. Schließlich war er bereits tot und darauf bezog er sich einfach immer wieder.

Der Tag näherte sich den Überraschungen, der Herrera stellte fest, dass dies einer Wahrscheinlichkeit von etwa gleichbleibend Null war, dass sich diese Überraschungen am Tage wiederholen oder gar häufen würden. So etwas kam wirklich nicht sonderlich oft vor, schon überhaupt nicht, wenn man bedachte, dass Vassago im Grunde genommen eigentlich sowieso alles gleichbleibend völlig egal war. Wenn man jetzt aber nur so in die Situation blickte, wie man sie hier zu Gesicht bekam, dann konnte man sich schon denken, dass der Ruler of the Netherworld, so wie er sich selbst sehr gerne bezeichnete, zumindest wenn sich sein größter Wunsch jemals erfüllen sollte, das Vassago mit der Situation alles Andere als zufrieden war. Deshalb nahm er sich auch nicht vor, in irgendeiner Weise eine Wertung der Gesamtumstände vorzunehmen. Es sollte einfach geschehen. Würde es ihm zu blöd werden, dann hatte er ja immer noch Alternativen. Und Alternativen waren genau das, was er dafür benötigte. So sehr gelangweilt Vassago auch erschien, der Weißhaarige unternahm auch nichts dagegen. Wenn es nach ihm ginge, hätte diese Zugfahrt auch eine Ewigkeit dauern können. - Wenn sie denn mal startete. So wirklich grün wurde er sich mit Katharina ja auch nicht. Naja, egal. War nicht sein Problem. Doch dann...

Urplötzlich tauchte eine weitere Person bei Katharina und ihm auf. Sie gehörte wohl derselben Gilde an. Konnte schon sein, so genau war Vassago darin nicht, schließlich war ihm kaum ein Gesicht der Gilde wirklich bekannt. Der Untote tauchte schließlich sehr selten auf und verschwand danach direkt wieder. Ein Mysterium hätte er genauso sein können oder eine Legende, die man sich erzählte, wenn man auffallen wollte. Denn so etwas konnte doch unmöglich wirklich der Realität entsprechen. Und doch war es so. Sodann geschah weiteres und Katharina war auf einmal verschwunden. Gut. Dann war es halt so, endete die Quest halt, bevor sie wirklich begonnen hatte. Naja, egal. Konnte er halt wieder verschwinden, da war es doch von großem Vorteil, dass er diese Zugfahrt hier noch hatte. Also entspannte Vassago, legte die Hand unter sein Kinn, den Ellenbogen auf die Fensterbank und er schaute aus dem Fenster, wartend bis der Zug endlich seine Fahrt aufnehmen würde. Einzig die schwarzen Fingernägel zierten nun deutlich sichtbar das Sichtfeld.

Doch dann setzte sich die fremde Person doch einfach direkt zu ihm. Ausgerechnet auf den Platz, den Katharina zuvor noch gehört hatte. Kannte diese fremde Person denn etwa überhaupt keinen Anstand? Das es ein eigentlich besetzter Platz gewesen ist, das war dem Herrera völlig egal. Es ging hier eher darum, dass sie sich einfach ungefragt hinsetzte und nicht abwartete, was seine Reaktion darauf sein würde. Vassago selbst würdigte die fremde Person, die ihren Namen einfach so in den Raum warf und offenkundig wohl auf die Bezeichnung Xaviera hörte, keines Blickes. Ihm war es so ziemlich egal, wer sie war und auch, ob Raban von Fairy Tail bellte, gackerte oder miaute interessierte ihn nicht mal im Geringsten. "Also... Wer bist du und was genau erwartest du jetzt von mir?" Mit noch deutlicherem Desinteresse hätte Vassago wohl kaum reagieren können.

Augenscheinlich ging es um die Quest. Zu Schade, dabei hatte sich der Herrera doch tatsächlich schon mit den Gedanken auf die nächsten Wanderpfade fokussiert. Naja, sei es drum, dann musste das eben warten. Das bedeutete aber noch lange nicht, das die Fremde, die sich als Xaviera vorgestellt hatte, auch den gleichen Luxus wie Katharina erhalten sollte. Denn Katharina konnte den Herrera zumindest ein bisschen beeindrucken mit ihrer kühlen Art. Das war er nun gerade erlebte, empfand der desinteressierte Untote wohl eher als stillos. Da hatte jemand wohl noch eine ganze Menge zu lernen. Aber auch nur, m auf ihre Frage zu antworten, worum es überhaupt ging, griff Vassago mit der zweiten Hand in seinen Umhang und hievte mit zwei Fingern einen Zettel hervor. - Die Questbeschreibung, abgerissen vom Questboard. Der Herrera reichte in einer kühlen Stimmungshaltung der Fremden den Zettel. Dabei würdigte er sie weiter keines Blickes. Auch soetwas musste man sich bei dem Weißhaarigen erst verdienen. "Dir wird man das Lesen wohl beigebracht haben. Entsprechend kannst du dem entnehmen, was die Aufgabe ist, Mädchen..." Die einzige Überraschung an dieser Situation, womit Vassago im Gedanken wieder bei einer Wahrscheinlichkeit von unter annähernd Null war, dass Xaviera einem Gildenmitglied von Fairy Tail begegnete, dessen Existenz fast kein anderer Magier der Gilde sicher belegen konnte. Weil man ihn so gut wie nie zu Gesicht bekam. Augenscheinlich war es ihr also entgangen, das sie eigentlich gerade direkt gegenüber einer Legende saß, oder einer Fabel, oder einem Mysterium, wie man den Weißhaarigen auch immer bezeichnen würde. Vielleicht überraschte die Menschen heutzutage aber auch einfach überhaupt nicht mehr. Vassago war einfach zu alt für sowas...

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@Xaviera